Exchange von Puraido (Wenn der Geschlechterkampf schwere Folgen hat) ================================================================================ Kapitel 6 --------- 13. Mai 1525 „Tja, mein Käpt’n hat mich wohl gerettet“, schnaubte Nami, sie griff nach dem Strohhut. Doch ihr Blick lag auf Giovanni. „Und jetzt lass Zoro gehen“, fügte sie noch einmal hinzu. – Giovanni betrachtete sie noch eine Weile, ehe er sich lachend aufrichtete. „Ich muss zugeben, ich hatte dich unterschätzt, Mädchen, du bist stärker als ich dachte.“ „Jetzt rede nicht so viel, sondern mach endlich“, ihr Blick sprühte quasi Funken. – Völlig gelassen hob Giovanni die Hände. „Nun gut, ich hatte es versprochen. Junge, nimm mir den Armreif wieder ab, sonst geht es nicht“, meinte er zu Usopp. „Wehe du machst faxen“, widerwillig nahm Usopp dem Teufelskraft-Nutzer den Armreif wieder ab, allerdings hielt er ihn weiterhin fest, um im Notfall schnell das Seestein-Schmuckstück wieder über den Arm des Gegners ziehen zu können. Giovanni richtete seine Finger wieder auf Zoro. „Restore.“ Dabei ging der Schwertkämpfer erneut auf die Knie, doch als er sich wieder aufrichtete, hatte auch er seine kompletten Erinnerungen zurück. „Was ist passiert?“, wollte er wissen, noch immer reichlich verwirrt blickte er sich um. Er sah Usopp, der Giovanni gerade wieder den Seestein-Armreif anlegte, zudem einen klitschnassen, überhaupt, alles war derzeit nass, Santiago, der auf dem Boden lag, alle Viere von sich gestreckt. Er sah außerdem ein wenig verbrannt aus. „Das erklären wir dir später“, meinte Nami. Sie war jetzt auf dem Weg zu Santiago, auch ihm streifte sie sicherheitshalber einen Armreif über. – „Brauchst du nicht, solange ich nass bin, kann ich meine Teufelskräfte eh nicht einsetzen“, seufzte er auf. – „Nur zur Sicherheit.“ „Ihr habt die Armreife schneller gefunden als gedacht“, merkte Giovanni an. „Ihr seid doch ziemlich fähig“, lobte er die Piraten. „Ihr dürft natürlich gehen und euren Kapitän habt ihr auch wieder. Ich werde euch nicht weiter angreifen“, erklärte er. „Und das sollen wir glauben?“, brummte Nami. – „Bisher habe ich meine Versprechen doch gehalten. Glaubt mir, wem ich einmal ein Versprechen gegeben habe, der kann sich sicher sein, dass ich es auch halte. Ich werde euch nicht mehr angreifen, obwohl ich genug Leute hätte, die es mit euch aufnehmen könnten. Aber da ich weiß, wann ich verloren habe, werde ich nichts weiter unternehmen“, noch immer hatte er dieses Lächeln im Gesicht, Nami machte es aus irgendeinem Grund rasend. „Ich wäre dafür, dass wir jetzt gehen, wir haben gewonnen, was wollen wir mehr?“, Usopp trat an Nami heran, er hatte die Augenbrauen leicht erhoben. – Nami atmete einige Male tief durch. „Ich hoffe, du hast was daraus gelernt. Sollten wir uns irgendwann mal wieder sehen, werde ich nicht so gnädig sein“, knurrte die Navigatorin. „Verstanden“, sein Grinsen wurde breiter. – Bevor Nami ihre Meinung doch noch ändern konnte, machte sie auf dem Absatz kehrt und verließ das Zimmer. Die anderen folgten ihr, zwar Zoro noch immer ein wenig durch den Wind, aber gleich, als sie das Passione verlassen hatten, erklärte Usopp ihm, was passiert war. Brook wandte sich währenddessen an Nami. „Jetzt erklär mir doch mal, was während eurer Abwesenheit passiert ist? Wie kommt es, dass du deine Erinnerungen zurückbekommen hast? Und wo hattet ihr plötzlich den Seestein her?“ „Nun ja, das war so …“, fing Nami an. Nami war noch immer ein wenig benommen, ihr Kopf brummte, doch wenigstens war sie von Giovannis Kontrolle befreit. Aber warum nur? Lag es tatsächlich an dem Strohhut? Das konnte doch nicht wahr sein … Also hatte Luffy sie schon wieder gerettet, so indirekt irgendwie. Kopfschüttelnd richtete sich Nami also auf, den Strohhut in der Hand, sie sah zu Usopp und dieser Frau, Giorgia hieß sie, so dachte Nami zumindest. Die beiden versuchten gerade, ihre Beine wieder zu entknoten, nach einigen Sekunden klappte es schließlich und Usopp sprang zurück. Er griff sofort wieder nach Kabuto und zielte damit auf Giorgia. „Und jetzt gibst du keinen Mucks mehr von dir! Ich bin Captain Usopp und ich habe achttausend Männer unter mir, die werden dich sonst platt machen!“, rief er. Giorgia blickte ihn mit gerunzelter Stirn an, ehe sie schließlich anfing zu kichern. „Wenn du meinst, die sollen nur herkommen, mal sehen, wie lange die mir stand halten können“, meinte sie. Die beiden erhoben sich, Usopp war dabei sehr angespannt. Er hatte die Frau fixiert, auf Nami achtete er gar nicht mehr. Giorgia grinste immer noch selbstgefällig. Sie machte einen Satz nach vorne, welcher von Usopp aufgehalten wurde. Giorgia griff nach Kabuto und stützte sich darauf. Sie wollte es ihm aus der Hand reißen. Allerdings konnte Usopp schnell schalten, so rammte er seinen Kopf nach vorne und traf Giorgia damit direkt an der Stirn. Das war eine ordentliche Kopfnuss … Giorgia keuchte auf und stolperte zurück, sie landete auf ihrem Hintern und hielt sich den Kopf. „Au … was für ein Dickschädel“, stöhnte sie. „So und jetzt rück mit der Sprache raus, wo sind die Seestein-Armreife?“, fragte Usopp sie erneut. Giorgia sah ihn an, schließlich seufzte sie auf und erhob sich etwas mühsam. Danach lief sie auf die Kommode, vor welcher Nami stand, zu, sie griff nach einigen Armreifen, die dort lagen. „Nami, du stehst ja schon wieder“, murmelte Usopp, er ging vorsichtshalber in Kampfhaltung. – Die Navigatorin allerdings winkte ab. „Keine Sorge, alles okay, irgendwie habe ich meine Erinnerungen zurück bekommen“, erklärte Nami. „Wie bitte? Du hast dich aus Giovannis Kontrolle befreit“, Giorgia war mehr als schockiert. – „Ja, scheint wohl so, auch wenn ich jetzt verdammt starke Kopfschmerzen habe“, sie rieb sich über die Schläfe. – „Hah, was die Kopfschmerzen angehen, die habe ich jetzt auch“, seufzte die Prostituierte. Danach ging sie auf Usopp zu. „Hier sind die Armreife“, teilte sie ihm mit, während sie ihm die besagten Stücke in die Hand drückte. Danach zog sie ihn zu sich ran. „Ich hoffe inständig, dass ihr es Giovanni mal so richtig zeigt“, flüsterte sie ihm ins Ohr. „Ich dachte, du stehst auf seiner Seite“, meinte Usopp, er sah Giorgia an, deren Gesicht seinem schon wieder viel zu nah war. – Diese kicherte allerdings. „Nun ja, das ist alles reiner Selbstschutz. Wenn ich eins gelernt habe, in all den Jahren der … Sklaverei, dann dass, das man seinem Meister lieber gehorchen sollte, wenn man überleben will“, erklärte sie ihm. „Hast du nie an Abhauen gedacht?“, Usopp legte leicht den Kopf schräg. – „Doch, schon, aber wo könnte ich hin? Auf dieser Insel kann man sich nicht verstecken, nicht vor Giovanni. Und auch sonst nirgendwo. Nein, mein Schicksal ist es, für immer an seiner Seite zu bleiben, dennoch hoffe ich wirklich, dass ihr es ihm heute zeigen werdet“, murmelte sie. „Wir werden unser Bestes geben“, versprach Usopp ihr. – Grinsend nickte Giorgia. „Da bin ich mir sicher, Captain“, sie beugte sich vor und küsste ihn ganz kurz. „Hach, ich habe selten so einen starken Mann wie dich kennen gelernt. Die meisten Männer sind solche Hohlköpfe“, sie entfernte sich von Usopp, wobei sie über seinen geschockten Gesichtsausdruck schmunzeln musste. Sie ließ sich auf das Bett nieder. „Ihr solltet jetzt gehen“, fügte sie noch hinzu. Nami, die die Szene beobachtet hatte und mindestens genauso geschockt war wie Usopp selbst, kam als erstes wieder zu sich. „Äh, ja, klar, komm Usopp, wir gehen“, sie setzte sich den Strohhut auf und zog Usopp schließlich am Arm mit. Dieser blickte über die Schulter noch einmal perplex zu Giorgia. „Yohohohoho“, lachte Brook. „Du hast ja so ein Glück, Usopp.“ – Darauf kommentierte Usopp ausnahmsweise mal nichts, er war noch immer ein wenig verwirrt deswegen, auch wenn er sich während der Auseinandersetzung mit Giovanni zusammen gerissen hatte. Sie kamen einige Minuten später wieder bei der Sunny an. Dort wurden sie schon von Robin und Chopper erwartet. Sanji war wahrscheinlich bei Luffy. „Und? Wie ist es gelaufen, erzählt schon!“, quengelte Chopper, er war aber zuversichtlich, dass sie Giovanni bezwungen hatten. In der Kurzform erzählte Usopp ihm, was alles passiert war, das Rentier war natürlich froh darüber, dass sie gesiegt hatten. Zoro stieg unterdessen die Leiter zum Krähennest hinauf, er war fix und fertig, sein Kopf fühlte sich furchtbar verdreht an, so als ob er einmal durch den Mixer gejagt worden war. Oben angekommen ließ er sich gleich auf den Boden fallen, die Handballen hatte er gegen die Schläfen gepresst. Es dauerte einige Zeit, ehe er einschlief, aber selbst im Schlaf war er nicht frei von Kopfschmerzen. Auch Nami fühlte sich mehr als ausgelaugt, wobei der Kopfschmerz eher in ihrem Hinterkopf leise vor sich hin pochte, sie konnte ihn ganz gut ausblenden. Sie ging zum Krankenzimmer um Sanji Bericht zu erstatten. Der Smutje tigerte gerade unruhig im Zimmer auf und ab, als sie eintrat. „Ihr seid wieder da, wie lief es?“, hakte auch Sanji gleich nach. Nami erzählte auch ihm in Kürze, was alles passiert war. Danach nahm sie sich den Strohhut vom Kopf und legte ihn auf das kleine Tischchen, welches neben dem Bett stand. – „Ich denke, ohne den Strohhut hätte ich mich nicht selbstständig an alles erinnern können“, seufzte sie. „Na, ich werde mich erst einmal hinlegen, ich bin echt kaputt, weck mich, sollte Luffy aufwachen“, teilte sie ihm mit, ehe sie dann in ihr Zimmer ging. 14. Mai 1525 Einige Stunden später, sie hatten noch nicht abgelegt, wachte Luffy schließlich auf. Er war noch immer etwas benommen und durcheinander. Sanji, der die ganze Zeit im Zimmer geblieben war, trat sofort zu ihm. „Sanji? Was ist passiert? Wo bin ich?“, der Kapitän sah sich um. „Keine Sorge, du bist in Sicherheit, auf der Sunny. Und was passiert ist … nun ja, man hat dir Drogen verabreicht und dich so außer Gefecht gesetzt. Du solltest verkauft werden, doch glücklicherweise konnte ich das rechtzeitig verhindern“, erklärte Sanji. „Ich kann mich nicht daran erinnern“, murmelte Luffy, er hielt sich den Kopf. – „Ja, das sind Nachwirkungen der Drogen. Ich werde mal Chopper und die anderen holen“, mit diesen Worten stand Sanji auf und verließ das Zimmer. In der Zwischenzeit sah Luffy an sich herunter. Er bemerkte, dass er noch immer in Sanjis Jackett steckte, als er es öffnete, hoben sich seine Augenbrauen an. Was hatte er denn bitte schön an? Zudem fühlte er sich immer noch so schlapp, er sah auf sein Handgelenk und entdeckte den Armreif, als er ihn abzog konnte er spüren, wie seine Kraft zurückkehrte. Suchend sah er sich nach seinem Hut um, als er ihn entdeckt hatte, griff er danach und setzte ihn sich auf. Wenige Minuten später kam Sanji mit Chopper, Nami, Usopp und Robin wieder. „Luffy, du bist wieder auf gewacht, wie geht’s dir?“, wollte Usopp gleich gut gelaunt und auch erleichtert wissen. – „Na ja, ich weiß nicht so genau, ich fühl mich noch etwas komisch“, Luffy hatte die Arme vor der Brust verschränkt und den Kopf schief gelegt. „Ich bin jedenfalls froh, dass nichts schlimmeres passiert ist“, merkte Nami an. Doch dann trat sie an Luffy heran und schnupperte an ihm. „Uh, puh, was ist das für ein widerlicher Gestank?“, wollte sie wissen. Luffys Augen weiteten sich und er schnüffelte ebenfalls an sich selbst. „Äh, ich weiß nicht genau, aber ich glaube, der eine Kerl hat genauso gestunken, vielleicht ist da was an mir haften geblieben“, meinte er. Nami stieß die Luft aus. „Okay, also, ich sehe schon, du musst unbedingt baden, dann kannst du dir außerdem gleich die Kriegsbemalung abwischen“, sie zuckte mit den Schultern. – „Was für eine Kriegsbemalung?“, wollte Luffy wissen. Robin kicherte leicht auf und hielt ihm einen Spiegel hin. Mit gerunzelter Stirn betrachtete Luffy sich darin. „Was haben die denn mit mir gemacht? Ich seh so komisch aus“, murmelte er. – „Giorgia hat dich wohl so angepinselt“, merkte Usopp an. „Wer?“, Luffy konnte sich nicht mehr an die Frau erinnern. – „Ah, Usopps neue Freundin“, kam es sarkastisch von Nami. – „Sie ist nicht meine Freundin! Ich kenn sie ja nicht mal, das war zudem ganz klar ein Überfall auf mich“, verteidigte sich der Schütze. „Ist ja auch egal, eigentlich. Na komm, Luffy, ich helf dir dabei, die Schminke abzuwischen“, Nami seufzte und zog dann Luffy auf die Füße, dieser war allerdings noch nicht ganz so standfest und verlor erst einmal das Gleichgewicht. Nami fing ihn auf. „Hoppla, schön vorsichtig.“ „Hey, wie wär’s, wenn wir zu dritt Baden gehen, Robin, Luffy“, schlug Nami vor, wobei sie außer Acht ließ, dass sie noch immer männlich war. – „Ähm, Nami, ich denke nicht, dass das so eine gute Idee ist, du bist zwar eigentlich immer noch eine Frau aber dein Körper ist noch immer männlich“, merkte Robin an. Nami verzog das Gesicht. „Ach stimmt ja, das ist echt Mist“, sie stieß die Luft aus. – „Keine Sorge, ich werde mich darum kümmern“, setzte Robin noch hinzu. „Komm mit, Luffy, wir gehen baden“, mit diesen Worten schleifte sie Luffy mit ins Badezimmer. Dort angekommen half Robin Luffy aus der Reizwäsche, danach ließ sie Badewasser ein. Luffy setzte sich auf einen Hocker, er begann sich abzuschrubben. Robin half ihm dabei ein wenig. Danach stieg er in die Badewanne. „Wie geht es dir wirklich?“, fragte Robin nach einiger Zeit, sie hatte Luffy ein wenig beobachtet. Dieser zog die Beine an den Körper und schlang die Arme darum. – „Na ja, ich bin immer noch ein wenig schockiert darüber, wie leicht die mich fangen konnten“, er bettete das Kinn auf die Knie und starrte vor sich hin. „Als Frau ist es doch ein wenig schwerer als, als Mann“, er stieß die Luft aus. „Ja, Luffy, das ist wohl wahr. Deswegen solltest du nicht mehr alleine losstürmen, vor allem nicht in einer augenscheinlich so schlimmen Gegend“, murmelte Robin. – „Ja, sollte ich wohl wirklich machen, noch mal will ich nicht, das so etwas passiert.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)