Sunpô no Gâdian ~ Jisedai von Jayle (Wächter der Dimensionen [Das Nichts]) ================================================================================ 04. Kapitel | Das Fest der drei Monde | --------------------------------------- Ein paar Tage später wurde das Fest veranstaltet. Akira interessierte einzig und allein, was es mit jenem auf sich hatte. „Naja, ursprünglich gab es hier, so wie auch im Universum, nur einen Mond. Der hellrote und hellblaue sind später hinzu gekommen. Von wem genau sie eigentlich geschaffen wurden, ist unbekannt. Sie sollen die Ausgewogenheit symbolisieren. Wie Gegensätze. Und dieses Fest findet alle 20 Jahre statt, da sie dann gleichermaßen nebeneinander stehen und nicht wie sonst, gestaffelt. Welchen Grund das allerdings hat...“, lächelte Manabu schmunzelnd. Sein Sohn sah erst zu ihm auf, ehe er seinen Blick nach draußen richtete. Kam es ihm nur so vor, oder fühlte sich etwas komisch an? Der Ältere betrachtete Akira aus dem Augenwinkel. Es war seinem Sohn also nicht entgangen? Das konnte nichts gutes bedeuten. Chiyo half indessen ihrer Tochter in einen Yukata. „Mama...findest du das nicht etwas übertrieben? Ich meine, ist ein Yukata nicht zu viel? Nachher bin ich die Einzige, die so herum läuft...“, verunsicherte Hotaru es etwas. Die Angesprochene schmunzelte „Nein, finde ich nicht. Dies ist in vielerlei Hinsicht ein besonderer Anlass. Du bist die Wächterin des Schicksals und darfst dich bei solch einem Anlass, so kleiden. Es ist zwar in dieser Dimension nicht so Tradition, wie auf der Erde, aber trotzdem. Außerdem steht er dir wirklich gut. Ich denke, das du Daiki so sicher gefallen wirst“. Durch diese Worte von ihrer Mutter, wurde die Jüngere etwas verlegen. „Es hat mich zwar gewundert, das Daiki mich von sich heraus fragt, aber gefreut habe ich mich trotzdem“, lächelte sie etwas. „Du magst ihn wohl, hm?“ „….schon… Daiki hat eine besondere Art und Weise Dinge anzugehen. Er ist immer ziemlich direkt und denkt sich nicht einmal viel dabei. Aber ich glaube, das er sein Herz am rechten Fleck hat. Er sieht viele Dinge, glaube ich, aus einem anderen Blickwinkel wie wir es tun. Er hinterfragt vieles und bildet sich seine eigene Meinung. Was andere dabei von ihm denken, interessiert ihn auch wenig“ „Hotaru...du weist ganz schön viel über ihn. Seit wann...“ „Seit er mir damals geholfen hat. Für ihn war das wohl keine große Sache, aber für mich schon. Er hat vor ein paar Jahren ein paar Jungs, auf seine Art und Weise, zur Rechenschaft gezogen, die mich geärgert haben“, lächelte die Sechzehnjährige. Ihre Mutter sah sanft zu ihr „Verstehe. Sicher werden deine Gefühle irgendwann bei ihm ankommen, Hotaru“. „Ja, danke Mama“   „Daiki….du hast doch nicht vor, so zu deinem Date zu gehen?“, musterte Hana ihn skeptisch. Ihr Bruder erwiderte ihre Blick „Warum denn nicht?“. Die Blonde lächelte seufzend „Wenn du mit einem Mädchen ausgehst, musst du dir doch etwas vernünftigeres anziehen und nicht in irgendwelchen zusammengewürfelten Sachen herum rennen. Das wäre Hotaru gegenüber nicht fair“. Daiki sah fragend zu ihr. Was meinte sie damit nun wieder? Weshalb sollte das nicht fair sein? Seine Schwester schmunzelte „Komm mal mit“. Anschließend zog sie ihn im Flur vor den Spiegel und erklärte ihm, was nicht zusammen passte. Wenig später ging Hana zu seinem Schrank und fischte Sachen heraus, die zusammen passten. „So, das ziehst du jetzt an“, drückte die Blonde ihrem Bruder die Kleidung in die Hand und schob ihn in sein Zimmer zurück. Der Rosahaarige betrachtete die Kleidungsstücke. Ohne weiter darüber nachzudenken, zog er sie an und verließ sein Zimmer. Seine Schwester musterte ihn kurz und lächelte zufrieden „Viel besser! Oder möchtest du Hotaru etwa nicht gefallen?“. Ihre Worte verwirrten den Jüngeren. Ihr gefallen? Daraufhin betrachtete er sich im Flurspiegel. Nun passte alles wirklich besser zusammen. Hana lächelte leicht „Es wird doch einen Grund geben, das du Hotaru gefragt hast, oder?“. Daiki richtete, seine eisblauen Augen, auf die Lichtwächterin. Er überlegte kurz. „Ich denke schon...“, kam es über seine Lippen. „Du denkst schon? Daiki, wenn du so weiter machst, wirst du irgendwann noch einmal Menschen verletzten, die dir Wichtig sind“, wurde das Lächeln der Älteren, etwas traurig. Ihr Bruder hatte schon immer Probleme damit, Gefühle anderer zu verstehen oder zu berücksichtigen. Ihre Mutter meinte einmal, das ihr Vater das alles auch erst einmal lernen musste. Jedoch hatte er dabei ihre Hilfe. Doch wie sollen sie ihm die Liebe zu einem anderen Menschen erklären oder beibringen, der nichts mit ihrer Familie zu tun hatte? Das war unmöglich. Deswegen konnten sie nur hoffen, das Daiki jemanden fand, der ihm half und ihn so akzeptierte, wie er war. „Ich muss los“, meinte der Rosahaarige, nach einem Blick zur Uhr. „Ja, viel Spaß, Daiki. Benimm dich ja schön anständig!“, lächelte Hana. „Warum sollte ich das auch nicht tun?“, schaute der Zeitwächter, fragend, zu seiner Schwester. Deren Lächeln wurde verunglückt. Anschließend schob sie ihn einfach aus dem Haus. Akemi blickte lächelnd zu ihrer Tochter. Das Hana ihren Bruder liebte, war nicht zu übersehen. „Gehst du selbst heute nicht auf das Fest?“, wollte die Lichtwächterin von ihrer Nachfolgerin wissen. Diese erwiderte ihren Blick „Allein sollte ich das wohl besser nicht tun. Sonst endet das wie letztes Mal und ich zerstöre eine der Buden, ungewollt“. Die Schwangere blinzelte. Niemand hatte ihre Tochter gefragt? Nicht mal Akio? Das wunderte die Rosahaarige nun doch. So wie ihre Tochter lächelte, enttäuschte sie das selbst etwas.   Nach zehn Minuten kam Daiki beim Schloss an. Sein Vater war ihm auf dem Weg dort hin über den Weg gelaufen. Der Ältere hatte genervt gewirkt. Sicher war durch das Fest noch mehr Papierkram als sonst zu erledigen. Der Fünfzehnjährige stand vor dem Schlosstor und wartete. Er war ein sehr pünktlicher Mensch. Er wartete lieber selbst, als andere warten zu lassen. Wenig später öffnete sich das Tor und Hotaru kam hindurch. Er betrachtete die Pinkhaarige. Sein Herz machte einen kurzen Satz, was zur Folge hatte, das sein Puls sich erhöhte. Er fragte sich, ob das gut war? Trotzdem fand er, das sie wirklich wundervoll aussah. Der Yukata stand ihr hervorragend. „Hallo Daiki“, lächelte Hotaru. Der Angesprochene blinzelte. Hatte er doch tatsächlich vergessen, sie zu begrüßen „Hallo“. „Du siehst gut aus“, fügte die Pinkhaarige hinzu. Erneut machte sein Herz einen Sprung. Was war nur los? Danach fiel ihm auf, wie der Blick der Schicksalswächterin verunsichert wirkte. Seine Schwester meinte mal zu ihm, das er Komplimente aussprechen sollte, da er ja sonst auch immer alles sofort von sich gab. „Du siehst auch hübsch aus. Der Yukata steht dir“, sah er zu Hotaru herab. Sofort veränderte sich der Ausdruck der Pinkhaarigen und sie lächelte glücklich „Danke“. So etwas konnten diese Worte also bewirken? Das erinnerte ihn daran, wie seine Mutter ihm mal erklärte, das schlimme Worte schmerzhafter, als die schlimmsten Verletzungen seien. Daiki konnte sich das nicht vorstellen. Dennoch löste auch ihr Lächeln etwas in ihm aus, aber was? Und weshalb passierte das alles erst jetzt?   Beim Fest angekommen, besuchten sie die verschiedensten Buden. Dabei beobachtete Daiki auch die anderen Leute auf dem Fest. Ihm sprangen dabei häufiger die Paare ins Auge. Leider verlor er bei diesen Beobachtungen, Hotaru, weshalb er sich umdrehte. Die Pinkhaarige steckte, wörtlich, in der Masse fest. Er lief schnell zu ihr zurück und griff aus Reflex nach ihrer Hand, um sie aus der Menge, zu sich, zu ziehen. „Alles okay?“, wollte er wissen. Die Sechzehnjährige blickte zu ihm auf, wobei sich ein Rotschimmer auf ihren Wangen bildete. Immerhin drückte der Jüngere sie etwas an sich. Als diesem das auch bewusst wurde, erhöhte sich sein Herzschlag erneut. „Entschuldige“, sagte er und ließ etwas von ihr ab. „Schon okay...“, widersprach Hotaru´s Stimmenlage, irgendwie, ihren Worten. Der Rosahaarige musterte sie. War sie enttäuscht? Aber weshalb? Er überlegte kurz und schwenkte seinen Blick über das Fest. Anschließend sah er zu seiner Hand, welche zuvor ihre gehalten hatte. Ob es daran liegen könnte? Aber warum sollte sie wegen so etwas enttäuscht sein? Kurz darauf hielt er ihr jene Hand hin, welche die Schicksalswächterin verwundert ansah. „Ich möchte dich nicht noch mal verlieren“, meinte Daiki nur dazu. Es entsprach immerhin auch der Wahrheit. Und da war es wieder, das glückliche Lächeln. Erneut beschleunigte sich sein Herzschlag. Als sie seine Hand annahm, hatte Daiki kurz angst, sein Herz würde aus seiner Brust springen, weshalb er seine freie Hand auf diese legte. Er fühlte sich zum ersten mal so komisch in ihrer Nähe. Warum war das nur so? „Daiki? Geht es dir nicht gut?“, sah Hotaru besorgt zu ihm auf. Der Angesprochene erwiderte ihren Blick. Ihre klaren, blauen Augen, welche ihn an das Meer erinnerten, lagen genau wie das letzte mal, besorgt auf ihm. So wollte er sie nicht sehen. Ihr fröhliches Gesicht war ihm wesentlich lieber. Aber weshalb war das der Fall? Warum sah er Hotaru lieber lächelnd und glücklich, wie traurig und besorgt? Bei seiner Familie war es zwar auch so, aber dennoch anders. Was war nur in den letzten Tagen mit ihm los? Er hatte sich sogar etwas auf das Treffen, mit der Schicksalswächterin, gefreut. Das kam sonst wirklich eher selten vor. Er schüttelte etwas seinen Kopf, um einen klaren Gedanken fassen zu können. Hotaru wirkte nun verwirrt. Dies konnte man genau in ihrem Gesicht erkennen. Daiki blickte zu ihr und schmunzelte leicht. Anschließend ging er mit der Pinkhaarigen zu einer Bude und gewann ihr eine Kleinigkeit. Es war wirklich nichts weltbewegendes. Er traf schließlich nicht häufig. Aber für ein kleines Kuscheltier genügte es. Die Schicksalswächterin freute sich wirklich sehr darüber und Daiki musste zugeben, das ihn das irgendwie glücklich machte.   Nachdem die Beiden etwas gegessen hatten, betrachteten sie die Sterne am Himmel, sowie die drei Monde. „Wenn das nicht unsere kleine Schicksalswächterin ist. Ich dachte, wir sind aus dem Jahrhundert der Yukata heraus?“, grinste ein Jugendlicher. „Stimmt, aber sie ist ja so etwas ach so besonderes~ Nur weil ihre Mutter so gut ist, gilt das noch lange nicht für sie. Aber auf dem Ruhm ihrer Eltern ausruhen, das können die Wächterkinder ja“, schmunzelte ein anderer, herablassend. „Ich frage mich eh, wozu wir sie brauchen. Sicher würden wir auch ohne sie zurecht kommen“, fügte der Letzte hinzu. Hotaru sah zu ihnen. Sie kannte sie. Das waren die Unruhestifter, welche ihr vor ein paar Jahren das Leben schon mal zur Hölle gemacht haben. Und es immer wieder taten. Reden brachte bei denen einfach nichts. Sie gehörten zu den Menschen, die die Wächter nicht zu schätzen wussten…. „Das können nur die von sich behaupten, die noch nie irgendetwas für andere aufopfern mussten“, erhob Daiki seine Stimme. Die Jungs blickten verärgert zu ihm. „Was willst du denn?“ „Er ist der kleine Zeitwächter“ „Pff, Sein Vater kann doch eh kaum jemand leiden“, lachten die Typen. Hotaru spürte, wie die Anspannung in dem Rosahaarigen stieg. „Daiki?“ „Große Töne spucken könnt ihr. Würdet ihr euer Leben für Menschen aufs Spiel setzten, die ihr nicht kennt? Würdet ihr die Last auf den Schultern tragen wollen, über die Schicksale aller zu wachen, wie die Schicksalswächter es tun? Oder eine ganze Dimension beschützen zu müssen? Eventuell für das zu sterben, an das ihr glaubt? Das Ziel aller Feinde zu sein, die es auf die Dimensionen oder ihre Bewohner abgesehen haben? Unsere Eltern haben das alle getan. Wir Wächter leben alle auf Messers Schneide. Dennoch würden wir auch euch, die uns nicht einmal ansatzweise respektieren, beschützen ohne lange darüber nachzudenken“, gab der Zeitwächter von sich. Die Jungs blickten zu ihm. Hotaru sah zu ihm auf. Er sprach ihr aus der Seele. Die drei Typen schienen nicht zu wissen, was sie erwidern sollten. „Wenn ihr das nächste mal über jemanden herziehen wollt, denkt vorher darüber nach, ob derjenige das verdient hat oder nicht“, hing Daiki noch dran und machte mit seiner Begleitung kehrt. Plötzlich hörte die Sechzehnjährige verärgert Stimmen, von den Jungs und blickte fragend zurück. „Ich habe ihnen ein wenig Bedenkzeit im stehen gegeben“, sah der Zeitwächter zu der Älteren herunter. Jene begann etwas zu lachen „Du hast sie wirklich fest wurzeln lassen?“. „Man sollte sich eben nicht über die Wächter lustig machen. Ein wenig Strafe muss sein“, entgegnete der Rosahaarige. Daraufhin schlang die Pinkhaarige ihre Arme um den seinen. „Danke, Daiki“, lächelte sie zu ihm herauf. Dieses Lächeln, ließ den Fünfzehnjährigen erröten. Allmählich fragte er sich wirklich, ob er vielleicht krank wurde?   „Wieder erwarten, bekommen die Beiden das wohl sehr gut hin“, lächelte Amaya fröhlich. „Wann lernst du endlich, das es sich nicht gehört, andere zu beobachten?“, seufzte Fudo schmunzelnd. „Ist ja schon gut, du oller Spielverderber….“, murrte die Weißorangehaarige und schlang anschließend ihre Arme fröhlich um seinen. „Meine Schwester hatte es heute auch nicht leicht. Shinji und Yuji standen gleichzeitig vor unserer Tür und wollten sie zum Fest mitnehmen. Der Blick unsere Vater´s war klasse“, lachte Amaya. „Und wie hat sie das Problem gelöst?“, interessierte es den Schwarzhaarigen. „Naja, Papa schlug ja russisches Roulette vor, aber von diesem Vorschlag war niemand wirklich angetan. Also ist sie letztlich einfach mit Beiden gegangen“, lächelte die Wächterin. Der Raumwächter hingegen war sich nicht sicher, ob das wirklich gut gehen würde. Immerhin kannte er seinen Zwillingsbruder. Auch wusste er, wie wichtig Ayaka ihm war. „Fudo, ich möchte, das du mir etwas gewinnst!“, tänzelte Amaya vor einer der Buden herum. Der Angesprochen blickte zu ihr „Aber du hast doch schon so viel“. Das Mädchen sah ihn mit glänzenden Augen an „Von dir kann ich gar nicht genug Geschenke haben! Und wenn mein ganzes Zimmer mit ihnen voll wäre“. Amaya breitete fröhlich ihre Arme aus. Selbst der Budenbesitzer musste schon schmunzeln. Der Fünfzehnjährige wurde rot und schmunzelte. Anschließend ging er zu der Weißorangehaarigen.   Ayaka hingegen, hatte schon reichlich an Geschenken bekommen. Yuji und Shinji machten einen Wettstreit daraus, wer ihr mehr Geschenke gewann. Wenn das so weiter ginge, waren die jungen Männer arm und die Budenbesitzer reich. Die Todeswächterin betrachtete die Tüten, in welchen sich die ganzen Sachen befanden. Wenn sie so darüber nachdachte, gefielen ihr die selbst gemachten Geschenke von Shinji, wesentlich besser. Als sie eine kleine Gruppe Kinder sah, bekam die junge Frau eine Idee. Sie ging mit den Tüten zu ihnen, gab sie den Kleinen und sagte, das sie sie unter den Kindern auf dem Fest verteilen sollten. Die Mädchen und Jungen lächelten sie fröhlich an und machten sich sofort auf den Weg. Das zauberte Ayaka ein sanftes Lächeln ins Gesicht. „Nanu, wo hast du denn die Gewinne gelassen?“, stoppte Shinji, verwundert, neben der Gleichaltrigen. Jene erwiderte seinen Blick „Ich habe sie Kindern auf dem Fest gegeben, um sie zu verteilen. Ich meine, was soll ich mit dem ganzen Kram? Die Kinder können damit sicher viel mehr anfangen und außerdem….“. Der Dunkelrothaarige blickte fragend zu ihr herunter. Außerdem? Die junge Frau wurde etwas rot, weshalb sie seinem Blick auswich. „Außerdem mag ich deine selbst gemachten Sachen viel lieber“, beendete Ayaka ihren Satz. Der Größere betrachtete sie verwundert. Wenig später bildete sich ein Lächeln auf seinen Lippen. Yuji, welcher das mitbekam, seufzte. Das war eins zu null für den Wächter. Dagegen kam er schließlich nicht an.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)