Sklave der Wüste von mrs_ianto ================================================================================ Kapitel 89: Spione überall? --------------------------- Hallo zusammen   Ich überarbeite gerade mein Buch, das ich vom Lektor zurückbekommen habe und ihr kriegt jetzt das neue Kapitel. Das ist doch mal eine gute Einteilung und eine schöne Art den Samstag zu verbringen. Oder was meint ihr?     ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     Spione überall?     Seufzend schliesst Atemu die Datei mit dem Bericht über die momentane Lage der Beziehungen zwischen den einzelnen Reichen. Schon seit über zwei Wochen schliesst er sich immer schon bei Sonnenaufgang hier in der grossen Bibliothek ein, um in Ruhe ein Dokument nach dem anderen zu studieren. Wenn er jedoch ehrlich zu sich selbst ist, muss er zugeben, dass er so auch Shimon und Seto aus dem Weg geht. Seit er in dem Pavillon mit dem alten Mann gesprochen hat, hat er ihn nicht mehr gesehen. Ein kleiner Teil in ihm schimpft ihm einen Feigling, aber das ist ihm egal. Er will seine Ruhe haben. Sich in seinem Tempo und ohne Einmischung von aussen ein Bild von der Situation machen. Die Augen zusammenkneifend massiert sich Atemu den verspannten Nacken, als er aufsteht. In Gedanken versunken geht er zum Fenster und blickt auf die Stadt hinunter. Unbewusst greift er sich an den Oberarm, wo er bis vor zwei Tagen noch das Sklavenhalsband getragen hat. Leise seufzt er auf, als er einen schmerzhaften Stich in seiner Brust spürt. »Sharik«, murmelt er tonlos. »Was soll ich bloss machen? Es scheint unmöglich zu sein, was sie von mir erwarten.« Hilfesuchend blickt er in den strahlend blauen Himmel hinauf. Doch auch von da kommt keine Antwort. Keiner der Götter schickt ihm eine Eingebung, weshalb er sich wieder umwendet und zum Schreibtisch blickt. Noch immer ist ihm der einst so vertraute Anblick des Computers fremd und er spürt einen stärker werdenden, inneren Widerstand, sich wieder hinzusetzen und weiterzulesen. Unwillkürlich lässt er seinen Blick über die raumhohen Bücherregale schweifen und da entdeckt er es. Mit hastigen Schritten geht er durch den Raum, hält dann aber inne, als er nach dem Buch greifen will. Für einen Moment lässt er die Finger schon beinahe streichelnd über den Buchrücken gleiten, ehe er sich ein Herz fasst und das Buch aus dem Regal nimmt. Mit einem sehnsüchtigen Lächeln streichelt er über das abgebildete Amulett. »Die unendliche Geschichte. Willst du mir etwas sagen, Tante Amina?« Andächtig schlägt er das Buch auf und liest die ersten Worte. Heftig schlägt er das Buch wieder zu stellt es zurück an seinen Platz. Mit plötzlich kaltem Blick setzt er sich wieder an den Schreibtisch und holt den Computer aus dem Ruhezustand. Für einen Moment überlegt er, aber dann öffnet er die Karten von Theben und studiert sie aufmerksam. Wie auf allen Bildern, die öffentlich zugänglich sind, ist der Bereich des Palastes unkenntlich dargestellt. Dennoch fährt er mit dem Finger über die undeutlichen Konturen und in ihm reift langsam eine Idee. »Wäre das eine Möglichkeit?«, murmelt er vor sich hin, als plötzlich die Dienstbotentür aufgerissen wird und Kimi hereinstürmt. »Pharao, sie haben Hohepriester Shimon Shimon!« Nach Atem ringend steht er, jede Regel vergessend da und sieht Atemu an, der für einen Moment erstarrt dasitzt. Nun aber aufsteht und äusserlich ruhig zu Kimi geht. Leicht legt er ihm die Hand auf die Schulter. »Komm erst einmal zu Atem und dann sagst du mir, was genau passiert ist und wer den Hohepriester hat.« Im ersten Moment rechnet Kimi damit, dass er nun bestraft wird. Weiss er doch, dass der Pharao nicht gestört werden möchte, wenn er sich hier in der Bibliothek aufhält. Als er nun jedoch nur diese sanfte Berührung spürt, entspannt er sich etwas. Noch immer verwirrt es ihn, dass er so freundlich behandelt wird, selbst wenn er gegen die Anweisungen seines momentanen Meisters handelt. Gehorsam wartet er ab, bis sich sein Atem wieder beruhigt hat. »Der Hohepriester war in den Randgebieten der Stadt unterwegs, als er plötzlich von mehreren Männern umringt worden ist. Wie sich herausgestellt hat, waren es Männer aus dem ägyptischen Grossreich, die für die Armee arbeiten. Sie haben ihn festgenommen und verschleppt.«   Aufmerksam hört Atemu zu und unterdrückt nur mit Mühe den Drang, loszuschreien. »Sie haben ihn auf dem Gebiet der Hauptstadt festgenommen?« Möchte er mit gefährlich ruhiger Stimme wissen und sein Blick wird eiskalt, als Kimi nickt. »Verstehe. Sie haben nicht nur das Hoheitsgebiet des römischen Grossreiches verletzt, sondern auch noch das Gebiet der Hauptstadt«, murmelt er und wendet sich zur Tür aus massivem Mahagoni um. »Kimi, besorge über den Vorfall so viele Informationen, wie du auftreiben kannst. Jedes noch so kleine Detail kann wichtig sein.«   Erstaunt, dass ihm so eine wichtige Aufgabe übertragen wird, braucht Kimi einen Moment, bis er reagieren kann. »Verstanden. Nur, erlaubt mir die Frage, warum Ihr mich darum bittet? Wäre jemand von Hauptmann di Modenas Leuten da nicht besser geeignet? Ich bin schliesslich nur ein Sklave.«   Trotz der ernsten Situation schmunzelnd, dreht sich Atemu noch einmal zu Kimi um. »Eben weil du ein Sklave bist, bist du für die Aufgabe perfekt geeignet. Ihr Sklaven seid unsichtbar. Ihr seht und hört deutlich mehr, als es einer von den freien Menschen je könnte. Ihr habt einen anderen Blickwinkel und den brauche ich jetzt. Nun geh. Du hast viel zu tun.« Als er sieht, wie sich Kimi erst strafft und dann davoneilt, senkt er kurz den Blick. »Du bist ein guter Junge«, murmelt er schlagartig betrübt, ehe auch er die Bibliothek verlässt. Seine Schritte hallen in dem langen Flur wider, als er über den marmornen Boden rennt. Er weiss genau, wo er Hadrian finden wird und stösst ohne sich vorher anmelden zu lassen die Tür zum Konferenzraum auf. Die empörten Blicke der anwesenden Minister ignorierend, schreitet er nun mit weit ausgreifenden Schritten auf den Kaiser zu, der ihn kühl mustert. »Was führt Euch um diese Uhrzeit hierher, Pharao?« Seine Stimme ist kühl und beherrscht, sein Blick verrät jedoch unterdrückten Ärger. Direkt vor dem Älteren stehen bleibend, neigt Atemu kurz sein Haupt, bevor er ihn mit blitzenden Augen und stolz aufgerichtet ansieht. »Verzeiht mein plötzliches Auftauchen. Jedoch bin ich soeben darüber informiert worden, dass mein Hohepriester verschleppt worden ist.« Keine Regung in Hadrians Gesicht entgeht ihm. So auch nicht der kurze Moment als die Maske kurz verschwindet. »Was habt Ihr mir zu sagen?« Verlangt er mit eisiger Stimme zu wissen.   Hadrian zögert, aber dann steht er auf und deutet zu einer unscheinbaren Tür, neben der ein Sklave steht. »Folgt mir«, verlangt er emotionslos und geht voran. Sofort wird ihm die Tür geöffnet. Ohne den demütig dastehenden Jungen eines Blickes zu würdigen, betritt er das verhältnismässig kleine Büro, das jedoch immer noch deutlich grösser als das Wohnzimmer der Mutos ist und stellt sich mit hinter dem Rücken verschränkten Händen ans Fenster. Lange blickt er schweigend hinaus in den Park. »Ich habe auch gerade erst davon erfahren. Allerdings habe ich ehrlich gesagt schon eher damit gerechnet, dass so etwas passiert. Mein Geheimdienst hat mich schon vor einigen Tagen darüber informiert, dass sich Spione und Militärangehörige des amtierenden Pharaos in meinem Reich aufhalten und Fragen stellen.« Als er keine Reaktion erhält, dreht er sich um und sieht den jungen Mann an, der mit zu Fäusten geballten Händen dasteht und den Blick schweigend erwidert. »Ich habe gestern mit dem Hohepriester darüber gesprochen und er wollte heute in die Stadt und umliegenden Dörfer gehen, um sich umzuhören. Wie es scheint, waren sie schon näher, als wir es befürchtet haben.« Schwer stützt sich Hadrian auf dem alten Schreibtisch ab, den er vor vielen Jahren zu seiner Grossjährigkeit bekommen hat. »Die Lage ist ernst, junger Pharao.«   Erst jetzt kommt Bewegung in Atemus Körper und er tritt näher. Sich auch auf den Schreibtisch abstützend, beugt er sich vor und sieht seinem Gegenüber in das von Falten zerfurchte Gesicht. »Warum bin ich darüber nicht informiert worden? Warum musste ich von meinem Sklaven erfahren, dass mein Hohepriester entführt worden ist?« Seine Stimme ist leise, aber in seinen Worten liegt eine gefährliche Schärfe, die sich auch in seinem Blick … seiner Haltung … widerspiegelt. Lange schweigt Hadrian, schliesslich atmet er tief durch und richtet sich auf. »Ihr seid nicht darüber informiert worden, dass sich Häscher aus dem ägyptischen Grossreich in meinem Reich aufhalten, weil Euer Cousin und Hohepriester Shimon der Meinung waren, dass Ihr Euch erst wieder an das Leben im Palast gewöhnen müsst. Ich habe ihnen zugestimmt. Schliesslich war es deutlich zu sehen, wie Ihr teilweise schon mit alltäglichen Routinen zu kämpfen habt und dass Ihr öfters mit Eurem Schicksal hadert.« Mit einem schon beinahe väterlichen Blick sieht er Atemu nun an. Er geht um den Schreibtisch herum und legt ihm die Hand auf die Schulter, nur um ihn gleich wieder loszulassen, als Atemu ruckartig zurückweicht und sich für den Bruchteil einer Sekunde Panik in dessen Blick widerspiegelt.   Atemu kann es nicht verhindern. Als er die Hand auf seiner Schulter spürt, weicht er zurück und kann es nur mit Mühe die Panik unterdrücken, die durch die mühsam errichteten Schilde brechen will. »Fasst mich nicht an. Nicht unter diesen Umständen«, presst er mit zusammengepressten Lippen hervor. Dann hat er sich endgültig wieder gefangen. Die Panik ist wieder unter Kontrolle und die schreiende Stimme in seinem Innern ist wieder verstummt. Seine Maske sitzt wieder perfekt, als er Hadrian nun wieder in die Augen blickt. »Verschweigt mir nie wieder etwas, wenn es um mein Reich und meine Leute geht. Weder mein Cousin, noch mein Hohepriester können einschätzen, was los ist.« Eigentlich hatte er sagen wollen, dass sie keine Ahnung haben, was er durchmacht und dass er täglich einen Kampf kämpft, den ihm niemand abnehmen kann.   Zweifelnd mustert Hadrian sein Gegenüber. »Wie Ihr wollt, Pharao Nesut-anch-Ra. Dann solltet Ihr Euch aber entsprechend verhalten und Euch nicht mehr stundenlang in der Bibliothek einschliessen und Euren Leuten aus dem Weg gehen!« Leichter Tadel schleicht sich in seine Stimme. »Niemand von uns konnte auch nur erahnen, dass sie schon so nahe sind. Schliesslich ist die Hauptstadt stärker überwacht als jeder andere Ort in meinem Reich.«   »Anscheinend ist die Überwachung nicht effektiv genug. Ziellose oder gar planlose Überwachung ist nutzlos und frisst nur unnötige Ressourcen«, erwidert Atemu ernst und nichts deutet noch darauf hin, dass er nur Minuten zuvor beinahe eine Panikattacke gehabt hatte.   Missbilligend verengt der Kaiser die Augen. »Passt auf, was Ihr sagt. Die Leute von Hauptmann di Modena sind die Besten, die man im ganzen Reich finden kann.« Als Atemu auflacht, runzelt er die Stirn. »Was?«   Mit einem humorlosen Grinsen geht Atemu zum Fenster und blickt hinaus. »So kann nur jemand reden, der nie ein anderes Leben als das hier kennengelernt hat. Versteht mich nicht falsch. Ich wünsche niemandem, was ich während fünf Jahren durchmachen musste, aber es hat doch etwas Gutes. Ich habe nun einen deutlich weitergehenden Blick auf die Welt um mich herum.« Mit einem wissenden Blick dreht er sich zu Hadrian um. »Wie viele Personen befinden sich in diesem Raum? Euch mit eingerechnet?« Atemu weiss die Antwort schon, ehe er die Worte hört.   »Es befinden sich zwei Personen in diesem Raum. Warum fragt Ihr mich das?« Verwirrt folgt er dem Fingerzeig Atemus und blickt zur Tür, wo mit gesenktem Blick der Sklave steht, der ihnen zuvor die Tür geöffnet hat. »Ich verstehe nicht.«   »Wirklich nicht?«, fragt Atemu nun mit sanfter Stimme. »Sie sind die ganze Zeit um Euch rum. Ihr seid nicht einmal allein, wenn Ihr schlaft. Immer ist ein Sklave in der Nähe und auch wenn die freien Menschen es gern vergessen, auch Sklaven sind Menschen und sie hören alles. Sie sind die besten Spione, die es gibt. Denn sie sind die meiste Zeit über unsichtbar. Sie werden vergessen, bis sie gebraucht werden. Doch sie sind die ganze um uns herum. Wie sonst sollten sie sofort zur Stelle sein, wenn ihre Dienste verlangt werden?«   »Wir haben … «, murmelt Hadrian und wird tatsächlich blass, als ihm klar wird, was ihm all die Jahre entgangen ist. »Ja, wir haben. Obwohl ich die Sklaven nie nur als Ding betrachtet habe, ist auch mir erst klar geworden, dass wir … sie nicht als mögliche Informationsquelle gesehen werden, nachdem ich selbst ein Sklave gewesen bin und jetzt sehe, wie gedankenlos wir uns in ihrer Anwesenheit selbst über heikle Themen unterhalten.«   Hadrian reibt sich nachdenklich das Kinn. »Ihr mögt Recht haben. Jedoch wird keinem meiner Sklaven je auch nur in die Lage kommen, das was er hier hört jemandem zu erzählen, was er hier hört.« Leicht hebt Atemu die Augenbraue an. »Vielleicht. Solange niemand auf die Idee kommt, sie zu fragen oder ihnen zu befehlen, zu reden. Ich war vor Yugi im Besitz von fünf Personen. Keiner von ihnen hat in meiner Anwesenheit darauf geachtet, was er sagt oder tut oder was für Papiere auf dem Tisch liegen. Sie sind nicht mal auf die Idee gekommen, dass ich ihre Geheimnisse ausplaudern könnte. Schliesslich war ich ja nur ein Lustsklave und für ihre Lustbefriedigung und ihre kranken Spiele da. Ich war ihr Spielzeug, das man wegwirft, wenn das Interesse nachlässt oder wenn es kaputt ist.« Atemu kann nicht verhindern, dass der Ekel, den er bei der Erinnerung daran spürt, nicht nur in seinen Worten hörbar, sondern auch in seinem Gesicht, seiner Haltung sichtbar ist. Nun jedoch atmet er tief durch und sieht zu dem Sklaven. »Lass uns allein. Wir rufen dich, wenn wir dich brauchen.«   Unsicher blickt der junge Sklave zu Hadrian. Erst als dieser nickt, verlässt er den Raum und schliesst die Tür hinter sich. »Gut, nun sind wir wirklich allein.« Ernst sieht der Kaiser zu Atemu, der nun ernst den Kopf neigt. »Ja, nun sind wir wirklich allein. Jetzt ruft meinen Cousin. Ich will endlich wissen, was Sache ist.«   Missbilligend verengt Hadrian die Augen. »Ihr vergesst, dass Ihr hier im Palast Gast seid und meinen Schutz geniesst«, sagt er, greift aber nach dem Hörer des Telefons auf seinem Schreibtisch. »Sagt Prinz Seto, dass er in mein kleines Büro neben dem Konferenzraum kommen soll«, befiehlt er und legt dann, ohne auf eine Antwort zu warten, auf. »Das wäre mit dem Sklaven jetzt deutlich leichter gewesen. Ich hätte es ihm nur befehlen müssen, den Prinzen zu holen.«   Leicht schmunzelnd deutet Atemu zur Tür. »Ihr hättet nur die Tür öffnen und es ihm sagen müssen. Ich bin sicher, dass er vor der Tür nur darauf wartet, dass wir ihn rufen. So verunsichert wie er gewesen ist, als ich ihm befohlen habe, uns allein zu lassen.« Da er ahnt, dass es nun eine Weile dauern wird, bis Seto auftaucht, setzt sich Atemu auf das alte Sofa, das sicher schon seine hundert Jahre auf dem Buckel hat, aber immer noch so aussieht, als wäre es gerade erst hergestellt worden. Um seine innere Unruhe zu verbergen, lehnt er sich zurück und schlägt die Beine übereinander. Er kann den fragenden Blick Hadrians regelrecht spüren, aber er ignoriert ihn und blickt sich in dem altmodisch, aber geschmackvoll eingerichteten Büro um. Die schweren Möbel aus dunklem Holz sollten den Raum eigentlich düster wirken lassen und auch erdrückend wirken, aber die bodentiefen Fenster, die viel Licht hereinlassen und die hohen Decken und hellen Wände sorgen mit den hellen Polstern und dem in sanften Farben gehaltenem Teppich dafür, dass das Büro freundlich und einladend wirkt. »Wollt Ihr Euch nicht zu mir setzen, während wir auf meinen Cousin warten?«, fordert er den Kaiser schliesslich freundlich auf, doch dieser schüttelt den Kopf. »Ich bevorzuge es, zu stehen, während wir warten.« Mit verschränkten Armen lehnt sich Hadrian rücklings an den Schreibtisch. Schweigen breitet sich zwischen ihnen aus, das nur durch das leise Ticken der goldenen Uhr durchbrochen wird, die auf dem alten Schreibtisch steht. In Atemus Ohren ist das regelmässige Tik Tak … Tik Tak unglaublich laut und er empfindet es als störend, nachdem er es jahrelang nicht gehört und er sämtliche Uhren aus seinen momentanen Räumlichkeiten verbannt hat. Endlich öffnet sich nach einem kurzen Klopfen die Tür und Seto tritt ein. Respektvoll verneigt er sich vor Hadrian. »Kaiser Hadrian. Ihr habt mich rufen lassen?« Leicht nickt dieser und deutet zum Sofa, wo Atemu regungslos sitzt. Die Arme verschränkt und die Beine immer noch überschlagen, wartet er geduldig ab, was nun als nächstes folgt. »Prinz Seto, setzt Euch, bitte. Der Pharao hat uns etwas zu sagen, was nicht einmal die Sklaven hören sollen.« Die Augenbrauen hochziehend sieht Seto zum Sofa. »Verstehe.« Mit eleganten Bewegungen, die von jahrelanger, strenger Erziehung geschult worden sind, schreitet er zur Sofaecke und lässt sich auf den Sessel sinken, der von Atemu aus gesehen auf der rechten Seite steht, während Hadrian den Sessel auf der linken Seite wählt. »Also, wir sind unter uns. Was habt Ihr uns zu sagen?« Abwartend lehnt er sich zurück, fixiert sein Gegenüber jedoch mit eiskaltem Blick, der allerdings mit beunruhigender Ruhe erwidert wird. »Kaiser Hadrian. Ich habe Euch für den Moment gar nichts zu sagen, sondern erwarte Antworten! Wie ist die wirkliche Lage zwischen unseren Reichen und warum bin ich nicht sofort darüber informiert worden, dass uns auch hier Gefahr droht? Was gedenkt Ihr zu tun, um Hohepriester Shimon zu retten?« Nun räuspert sich Seto vernehmlich. »Die zweite Frage erscheint mir für die Antwort der ersten Frage essentiell, weshalb ich sie gern als erstes beantworten möchte.« Abwartend sieht er die beiden Männer an, bis ihm der Kaiser mit einer Handbewegung das Wort erteilt. »Danke.« Er neigt leicht den Kopf, ehe er direkt zu Atemu blickt. »Mein Pharao, Ihr seid nicht darüber informiert worden, weil Ihr Euch einerseits von uns zurückgezogen habt, aber auch, weil wir der Meinung waren, dass Ihr Zeit braucht, um euch wiederzufinden. Nicht nur dem Hohepriester ist aufgefallen, dass Ihr mit Eurem Schicksal hadert, sondern auch mir. Ihr leidet unter der Trennung von den Mutos. Euer seelischer Zustand ist gelinde gesagt fragil, dabei sind wir darauf angewiesen, dass Ihr in Topform seid. Darum haben wir geschwiegen.« Mit einem überraschend sanften Blick sieht Seto Atemu an. »Es tut ihm leid, dass er Eure Gefühle so abgetan hat. Es ist für keinen von uns leicht. Ich verrate meinen eigenen Vater. Der Hohepriester verrät den Mann, den er ausgebildet und mit grossgezogen hat. Also bitte verzeiht ihm, dass er nicht angemessen auf Eure Worte reagiert hat.«   Erstaunt kann Atemu nur nicken. Unwillkürlich greift er sich in an den Oberarm. An die Stelle, die sich seit einiger Zeit nackt und leer anfühlt. Er kann den Blick seines Cousins nicht mehr erwidern und so unterbricht er ihren Blickkontakt, indem er den Kopf senkt. Erst jetzt wird ihm bewusst, wie sehr ihn Shimons Reaktion verletzt und ja … auch verunsichert hat.   Seto beobachtet Atemu genau. Er zögert, aber dann wirft er sämtliche Regeln über den Haufen und setzt sich zu ihm auf’s Sofa. Kurz entschlossen legt er ihm leicht die Hand auf die Schulter, nur um sie gleich wieder zurückzuziehen, als er spürt, wie sein Cousin zusammenzuckt. »Hört mir zu. Ihr seid nicht allein. Ihr müsst diesen Kampf nicht allein ausfechten.« Leise schnaubt Atemu, als er das hört. »Diesen Kampf, kann ich nur allein ausfechten. Die Einzigen, die mir helfen könnten, sind nicht hier«, zischt er scharf, nur um sich gleich darauf zu straffen. »Das ist jetzt aber unwichtig. Kaiser Hadrian, wie ist die politische Lage?« Antworten fordernd sieht er Hadrian an, der sich die Nasenwurzel reibt. »Die politische Lage … ist so angespannt, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis die ersten Bomben fallen.« Ernst dreinblickend verschränkt er die Arme vor der Brust. »Laut meinem Geheimdienst verfügt das ägyptische Grossreich inzwischen auch über eine grössere Anzahl an Biowaffen, deren Wirkung er an Gefangenen und Sklaven erfolgreich getestet hat. Das ist auch der Grund, weshalb ich meine Leute die Füsse stillhalten lasse und bevor Ihr fragt, ich werde ganz sicher nichts unternehmen, um den Hohepriester retten zu lassen.« Erstarrt sitzt Atemu da und verengt die Augen. »Verstehe. Dann werde ich mit Seto zusammen einen Plan ausarbeiten, in den Ihr nicht involviert seid.« Ruckartig steht er auf und blickt zu Seto. »Kommt mit. Ich möchte mich mit Euch allein unterhalten«, fordert er resolut, ehe er sich leicht vor dem Kaiser verneigt. »Verzeiht, dass ich Eure Zeit in Anspruch genommen habe.« Seine Miene verrät nichts davon, was er denkt, als er sich wieder aufrichtet. Hadrian erhebt sich nun ebenfalls. Den Bruch der Etikette, dass er sich zuerst zu erheben hat, ignoriert er grosszügig. »Vereinbart in Zukunft einen Termin. Dann müsst Ihr in Zukunft keine Sitzung mehr unterbrechen.« Leichter Tadel und Unmut ist deutlich aus seiner Stimme und seinem Blick herauszuhören. »Nun geht. Ich habe noch viel zu erledigen.« Mit der Hand deutet er Seto und Atemu an, dass sie gehen sollen. Erst jetzt steht auch Seto auf und verneigt sich tief vor dem Kaiser. »Vielen Dank, für Eure offenen Worte und Eure Zeit.« Geduldig wartet er darauf, dass ihm Hadrian bedeutet, dass er sich abwenden kann, was dieser dann auch mit einer Handbewegung tut. Irgendwie fühlt sich Seto erleichtert, als er sich umwendet und zu seinem Cousin geht, der schon an der geöffneten Tür auf ihn wartet. Schweigend verlassen sie das Büro und treten in den Konferenzsaal, wo die Beamten und Minister sie mit missbilligenden Blicken mustern. »Ihr habt für viel Aufsehen gesorgt.« Stellt Seto flüsternd fest, als sie an den ausschliesslich älteren Männern vorbeigehen. »Ich weiss, aber es ist mir egal.« Mit hoch erhobenem Haupt schreitet Atemu stolz und hoheitsvoll voran. Nichts an seiner Haltung lässt auch nur einen Zweifel daran, dass er ein Herrscher ist. Gemeinsam gehen sie weiter durch die Hallen des Palastes, als plötzlich Kimi auf sie zu gerannt kommt. »Mein Pharao. Ich habe Neuigkeiten«, stösst er hervor, während er sich gleichzeitig vor ihnen auf den Boden wirft. Sofort tritt Atemu zu ihm und zieht ihn auf die Beine. »Ich habe dir doch gesagt, dass du dich vor mir nicht auf den Boden werfen sollst«, tadelt er den Jungen sanft. »Komm mit und erzähle uns im Park, was du erfahren hast. Wenn Annas Tagesablauf richtig einschätze, sollte sie jetzt dort sein und die Kleider der Angestellten und Sklaven reparieren oder verschönern.« »Woher wisst Ihr das?«, fragt Seto erstaunt, hat er das doch selbst erst vor ein paar Tagen auf der Suche nach ihr per Zufall herausgefunden. Leicht lächelnd geht Atemu weiter durch die hohen Gänge. »Ich rede mit den Sklaven. Von den meisten werden sie ignoriert. Es sei denn ihre Aufgaben bringen sie in den Fokus der freien Menschen.« Die Stirn runzelnd geht Seto neben ihm her. »Warum sollten wir uns dazu herablassen und mit den Sklaven reden? Sie haben ihre Arbeit zu erledigen, die unter anderem beinhaltet, uns zu dienen.« Aufmerksam sieht er sich um, als sie aus dem kühlen Palast treten und in den grellen Sonnenschein treten. Durch die Helligkeit geblendet, hebt er schützend die Hand vor die Augen. »Unglaublich, wie schnell die Tage jetzt schon wärmer werden. Lange dauert es nicht mehr und wir haben die gleichen Temperaturen, wie Zuhause.«   Atemu sagt auch diesmal nichts. Mit dem Wort Zuhause verbindet er etwas anderes als sein Cousin. Er fragt sich, ob schon die Kirschblüten blühen und ob Nino Rocky und Blacky gut durch den Fellwechsel hilft, indem er sie fleissig striegelt. Mit bemüht ruhigen Schritten geht er auf dem leise knirschenden Kiesweg an den blühenden Blumenbeeten vorbei. Doch die in allen Farben blühenden Blumen können ihn auch diesmal nicht fesseln. Zu sehr ist er von seinen wild kreisenden Gedanken gefangen. Sie müssen ziemlich weit gehen, die Blumenbeete weichen schon Schatten spendenden Pinien und Olivenbäumen, als sie Anna mit ihrem Kind unter einem Baum sitzen sehen. Sie hat sie noch nicht bemerkt. Ist sich doch voll und ganz auf ihre Stickerei konzentriert. Nebenbei achtet sie auch auf Toshi, die sich schon im Krabbeln übt. Erst als die Kleine vergnügt anfängt zu quietschen und ihre Ärmchen in Setos Richtung ausstreckt, hebt sie den Blick und will schon aufspringen, als Seto die Hand hebt. »Bleib sitzen. Wir setzen uns zu dir in den Schatten.« Seine Stimme ist kühl, aber er kann sich ein Lächeln nicht verkneifen, als er die vergnügt quietschende Toshi hochhebt und sich mit ihr auf dem Schoss neben Anna hinsetzt.   Atemu deutet Kimi an, dass auch er sich hinsetzen soll, während er sich neben Seto ins Gras sinken lässt und sich nur mit Mühe ein Schmunzeln verkneift, als er sieht, dass sich sein Cousin Toshi gegenüber beinahe wie ein sorgender Vater verhält. Allerdings wird er schlagartig wieder ernst, als er sich nun strafft und zu dem jungen Sklaven blickt, der vor ihnen im Gras kniet. »Erzähle uns, was du herausgefunden hast.«   Unsicher schluckt Kimi leer. So viel Aufmerksamkeit verunsichert ihn. Bedeutet es doch in der Regel nichts Gutes, wenn er im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht. Das leichte Lächeln Annas, die ihre Stickarbeit, hingelegt hat, beruhigt ihn wieder. Was ihm nun hilft, fest zu den beiden Männern zu sehen. »Ich habe vom Kammerjungen der Prinzessin erfahren, dass er gesehen hat, wie ein vermummter Mann vor ein paar Tagen einen der Stallburschen angesprochen hat. Er hat gehört, wie er ihm Fragen gestellt hat und dass der Stallbursche bestätigt hat, dass vor zwei Wochen die Prinzessin mit Fremden aus dem japanischen Grossreich zurückgekehrt ist», erzählt er hektisch und atmet tief durch. »Daraufhin habe ich mit dem Stallburschen geredet und er hat es mir bestätigt. Er meinte, dass der Mann ihm noch weitere Fragen gestellt hat, die er aber nicht beantworten konnte, dann ist der Mann wieder gegangen.« Seto schnaubt. »Gut, und was bringt uns das jetzt? Da hat sich einer offensichtlich nach Fremden erkundigt.« Ein missbilligender Blick trifft ihn. »Seto, lasst ihn zu ende erzählen!« Auffordernd sieht er zu Kimi. »Erzähle weiter.« Dieser nickt und holt tief Luft. »Der Stallbursche sagte mir, dass der Mann einen seltsamen Akzent hatte. Er wusste aber nicht, was das für ein Akzent ist. Später hat er dann aber in der Stadt noch mehr von den Männern gesehen, die Fragen nach Fremden stellten. Das hat er dann in der Küche herumerzählt und da ist der Sklave vom Hohepriester aufgesprungen und weggerannt. Darum habe ich dann Nemo gefragt, so heisst der Sklave, der dem Hohepriester dient. Er hat mir erzählt, dass er ihm das erzählt hat und dann sei der Hohepriester sofort weggegangen und erst am nächsten Morgen wiedergekommen.«   »Er hat mir nichts davon erzählt«, murmelt Seto nachdenklich. »Was hat dieser Nemo noch erzählt?«   Kurz blickt Kimi zu Atemu, bis dieser nickt. »Der Hohepriester hat nichts gesagt, aber heute musste er ihn in die Stadt begleiten. Sie sind lange einfach herumgelaufen und da sind die Männer aufgetaucht. Sie haben in einer Sprache auf den Hohepriester eingeredet, die Nemo nicht verstanden hat. Der Hohepriester hat ihnen gesagt, dass er allein ist und er nicht wisse, wo seine Begleiter abgeblieben sind und dass er allein im Palast lebt. Daraufhin haben sie ihn gepackt und davongezerrt.«   »Moment«, mischt sich Seto wieder ein. »Wenn er die Männer nicht verstanden hat, wieso weiss er, was Shimon gesagt hat?«   Kimi grinst breit. »Das habe ich ihn auch gefragt. Er hat gesagt, dass der Hohepriester in unserer Sprache geantwortet hat. So als wollte er, dass er ihn versteht. Er hat nämlich noch gerufen, dass sie ihn ruhig zurück nach Theben bringen können.«   Nachdenklich blickt Atemu vor sich hin. »Er hat sich absichtlich erwischen lassen. Er hat sich für uns geopfert«, murmelt er geschockt vor sich hin. »Warum? Warum hat er nichts gesagt?« »Vielleicht aus demselben Grund, warum wir hier sitzen, wo uns sicher niemand belauschen kann«, stellt Seto trocken fest. »Gebt es doch zu. Ihr vermutet eine undichte Stelle im Palast. Ausserdem habt Ihr Hadrian viel zu schnell nachgegeben, als dieser gesagt hat, dass er nichts zu Shimons Rettung unternehmen wird.«   Ertappt kratzt sich Atemu schief grinsend am Hinterkopf. »Erwischt. Ich habe mich in den letzten beiden Wochen intensiv mit allem beschäftigt, was ich in die Finger kriegen konnte. Die militärische Situation ist hier mehr als mies. Das Militär ist nicht nur schlecht ausgestattet, es sind auch viel zu wenige Männer in der Armee verpflichtet. Sogar das japanische Grossreich, hat als kleinstes aller Reiche mehr Soldaten, als Hadrian und das römische Grossreich ist nicht nur flächenmässig, sondern auch von der Bevölkerungszahl her das Grösste aller Reiche. Das sagt doch schon alles aus.« Ernst sieht er Seto nun an. »Die Information, dass der amtierende Pharao über biologische Waffen verfügt, ist mir aber neu. Was wisst Ihr darüber?«   Nun ist es an Seto tief durchzuatmen. »Nicht viel. Mein Vater bezieht mich kaum in seine Regierungsgeschäfte ein, obwohl ich laut geltendem Recht nach seiner Thronbesteigung der Kronprinz bin. Allerdings hat er die Senfgasraketen verfeinert und wohl am Milzbranderreger forschen lassen.« Mit gesenktem Kopf sieht er Toshi an, die zufrieden an ihrer Faust nuckelt. »Er hat mir mehr als einmal zu verstehen gegeben, dass er die Gesetze ändern und Kisara heiraten wird, sobald sie die Grossjährigkeit erreicht hat. Der erste Sohn aus dieser Verbindung soll ihm dann auf den Thron folgen. Dabei hasst sie ihn. Sie hat ihm mal an den Kopf geworfen, dass sie lieber einen Sklaven heiraten würde als ihn. Daraufhin hat er nur gelacht und ihr eine Ohrfeige verpasst. Da habe ich mich eingemischt und sie zurück in ihre Gemächer gebracht. Ich habe ihr versprochen, dass ich einen Weg finden werde, sie vor der Heirat zu bewahren.« Fest sieht er Atemu nun an. »Wenn ich könnte, würde ich sie selbst heiraten. Unser Verwandtschaftsgrad ist klein genug, dass unsere Kinder keine genetischen Probleme bekommen sollten. Schliesslich sind wir nur über die Linie unserer Mütter entfernt miteinander verwandt.«   »Ihr liebt sie. Das kann ich in euren Augen sehen«, stellt Atemu mit einem leichten Lächeln fest. »Seto, wenn wir das alles schaffen und sie Euch auch liebt, stehe ich Eurer Heirat nicht im Weg. Es wird Zeit, dass wir andere Wege gehen und nicht mehr nur der Politik wegen heiraten. Wir sind auch Menschen mit Gefühlen und Bedürfnissen. Es ist nicht richtig, dass wir und unsere Kinder weiter so leben müssen, wie unsere Väter und Vorväter.« Er blickt zu Kimi und Anna. »Weiter Menschen zu versklaven ist auch nicht richtig. Sie werden aller Rechte beraubt und schlechter behandelt als Tiere oder Möbelstücke. Sie sind bestenfalls Gebrauchsgegenstände und das darf so nicht weitergehen. Ich wollte es schon damals ändern. In kleinen Schritten, damit sich die Menschen daran gewöhnen können. Ich wollte auch die Rechte des einfachen Volkes stärken. Aber das alles ist nun zweitrangig. Wir müssen nicht nur irgendwie Shimon retten, sondern auch unser Reich von Eurem Vater befreien. Darum sitzen wir hier. Hier sind jetzt die einzigen Personen, denen wir vertrauen können.« Fest sieht von einem zum anderen. »Wir haben viel zu tun. Als erstes müssen wir dafür sorgen, dass Kimi auch in Euren Besitz übergeht. Das ist der erste Schritt.« Als Seto erstaunt zu dem jungen Sklaven blickt, grinst Atemu breit. »Die nächsten Schritte besprechen wir jetzt, damit jeder von uns weiss, was zu tun ist. Selbst wenn wir uns aus den Augen verlieren sollten. Mir ist da heute nämlich eine Idee gekommen, wie wir in den Palast gelangen könnten und dafür, muss jeder von uns ein sehr guter Schauspieler werden.«     ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     So, das war es jetzt auch schon wieder. Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen, auch wenn Shimon nun ein unbekanntes Schicksal droht.   Wir lesen uns nächste Woche wieder.   Eure mrs_ianto Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)