Sklave der Wüste von mrs_ianto ================================================================================ Kapitel 65: Heimkehr -------------------- Hallo zusammen,   ja es ist schon wieder zwei Wochen her und das Kapitel ist unglaublich kurz geworden. Nur ist das Ende so passend, dass ich es nicht noch länger machen konnte.   Ich muss zugeben, dass ich ganz andere Szenen im Kopf hatte, aber wie immer hat sich Yami vollkommen anders verhalten, als es von mir geplant gewesen ist.   Noch eine Kleinigkeit. Nächsten Sonntag fliege ich für zwei Wochen in den Urlaub. Keine Ahnung, was dann also kommen wird.   So und jetzt wünsche ich euch viel Spass mit dem Kapitelchen.     ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     Kapitel 62: Heimkehr     Die Sonne ist noch lange nicht aufgegangen. Trotzdem steht Yami in seine Jacke gehüllt im Hinterhof und blickt in den sternenklaren Himmel. Es ist kalt geworden, aber er spürt die Kälte nicht. Denn noch immer ist Yugi nicht zurück, dabei sollte er doch schon vor zwei Tagen wieder Zuhause sein. „Bitte Yugi... komm zurück. Ich brauche dich doch“, murmelt Yami immer wieder vor sich her, während er weiterhin in den Himmel starrt und dabei die Arme um sich schlingt. Er weiss nicht, wie lange er ruhig so dagestanden ist, als sich der Himmel langsam rot verfärbt und die einzelnen vorbeiziehenden Wolken anfangen in den schönsten Rottönen zu leuchten.   Sich die Tränen abwischend, die sich in letzter Zeit immer wieder heimlich aus seinen Augen stehlen, setzt er sich in Bewegung und holt aus dem Heulager die gestopften Netze, um diese dann in die Boxen zu hängen. Was die Pferde überrascht schnauben lässt, ist doch die Sonne noch gar nicht wirklich aufgegangen. „Ich weiss, aber ich kann nicht schlafen und im Bett wollte ich auch nicht bleiben.“ Leicht über die beiden schmunzelnd lehnt er sich an die Tür von Blackys Box und sieht diesem jetzt zu, wie dieser genüsslich die Halme aus dem Netz zupft und ganz nach Feinschmeckermanier Halme fallen lässt, um sie dann später zu fressen, wenn die wirklich leckeren Stücke nicht mehr vorhanden sind. Erst, als die Sonne schon ganz aufgegangen ist, kann er sich von dem Anblick der beiden lösen und füllt ihre Tröge mit frischem Wasser, ehe er ins Lager geht.   Unterdessen ist auch Sugoroku aufgestanden und bereitet das Frühstück vor. Dabei blickt er immer wieder aus dem Fenster und hofft, dass Yugi heute im Laufe des Tages ankommen wird. Zwar ist es nicht ungewöhnlich, dass die Schiffe und Postkutschen verspätet ankommen, aber Yami dreht so langsam aber sicher am Rad. Als er hört, wie die Hintertür geöffnet wird, stellt er die gefüllten Teetassen auf den gedeckten Tisch und setzt sich dann auf seinen angestammten Platz. Geduldig wartet er darauf, dass Yami in die Küche kommt und mustert ihn dann aufmerksam. Sieht die müden Augen und die geröteten Wangen, die ihm sagen, dass dieser wieder länger, als nur für die üblichen Morgenarbeiten draussen gewesen ist. Innerlich den Kopf schüttelnd erwidert er das ‚Gute Morgen’ und nimmt sich dann eins der Brötchen. Nur mit Mühe kann er sich die Fragen nach dem Befinden Yamis verkneifen. Hat er in den letzten Tagen doch festgestellt, dass dieser immer empfindlicher reagiert, wenn ihm persönliche Fragen gestellt werden.   Yami will nicht mit Sugoroku reden und so verläuft das Frühstück schweigend. So, wie auch schon in den letzten Tagen, seit es der alte Mann aufgegeben hat, ihm Fragen zu stellen. Möglichst schnell isst er seine Brötchen und räumt dann die Küche auf, während Sugoroku in den Laden geht, um diesen zu öffnen und dabei hofft, dass Yugi schon vor der Tür steht.   Die Zeit vergeht für Yami unglaublich langsam. Jede Sekunde ist wie Minuten und jede Minute fühlt sich wie Stunden an. Immer wieder blickt er zum Tor dann wieder zur Hintertür und hofft jedes Mal, dass Yugi auftauchen wird.   Sugoroku will schon den Laden, für die Mittagspause schliessen als Yugi hereinkommt und einfach die Tasche fallen lässt. „Yugi!“ Mit grossen Schritten eilt er zu seinem Enkel und nimmt ihn in die Arme. „Endlich bist du wieder da.“   Erstaunt über die für seinen Grossvater stürmische Begrüssung erwidert Yugi die Umarmung. „Hallo, Grossvater. Das Schiff konnte erst nicht in den Hafen einlaufen und dann mussten wir auf die Flut warten. Was ist denn los? Ist irgendwas mit Yami passiert?“, besorgt sieht er seinen Grossvater an und lehnt sich dabei etwas zurück.   Sofort schüttelt Sugoroku den Kopf, als er Yugis Blick bemerkt. „Es geht ihm gut. Nur solltest du wissen, dass er sich an alles erinnert. Er ist geistig ziemlich fertig und hat dich unglaublich vermisst.“ Seine Hände nun auf Yugis Schultern legend, sieht er ihn ernst an. „Bevor du zu ihm gehst. Er hat sich verändert. Ist dabei sich zu verändern und trotzdem ist er immer noch Yami.“   Schockiert, dass sich sein Liebster ausgerechnet jetzt an alles erinnern musste, hört Yugi zu und würde am liebsten sofort zu ihm rennen. Doch er reisst sich zusammen und atmet ein paar Mal tief durch. „Gut. Danke, dass du es mir gesagt hast. Ich werde jetzt zu Yami gehen und ihn begrüssen.“   Jetzt doch leicht nervös, nimmt Yugi seine Tasche und geht nach hinten. Die Tasche lässt er allerdings einfach neben der Treppe stehen, während er weitergeht und dann langsam die Hintertür öffnet. Sofort sieht er Yami mit dem Rücken zur Tür beim Brunnen stehen und die Pferde beobachten. Eine Weile beobachtet er ihn und bemerkt gleich die andere Ausstrahlung von ihm. Schon immer war sein Liebster stolz gewesen und das hatte man auch an der Haltung gemerkt. Doch jetzt ist dieser Stolz noch viel deutlicher zu sehen und das obwohl er mit dem Rücken zu ihm dasteht. Schliesslich hält es Yugi nicht mehr aus und geht jetzt zu seinem Liebsten. „Yami? Ich bin wieder da.“ Nur leise kann er die Worte aussprechen, obwohl er am liebsten laut rufen würde.   „Bitte, lass es keine Einbildung sein“, schliesst Yami die Augen, als er Yugis Stimme hört. Im Zeitlupentempo dreht er sich um und erstarrt dann regelrecht. „Sharik...“, kommt es ungläubig und tonlos über seine Lippen. Vorsichtig, beinahe so als hätte er Angst, dass Yugi gleich wieder verschwinden könnte, legt er seine Hände auf dessen Wangen und spürt dann die warme Haut. Sieht das Lächeln und dann kann er nicht mehr. Fest umschlingt er Yugi jetzt mit seinen Armen und zieht ihn an seinen Körper. Hält ihn fest umschlungen und vergräbt sein Gesicht in Yugis Haaren. „Du bist wieder da...“   Die Umarmung erwidernd nickt Yugi lächelnd. „Ja, ich bin wieder da und so schnell gehe ich nicht wieder weg. Versprochen.“ Sanft löst er sich nach einer Weile aus Yamis Armen und legt ihm nun die Hände auf die Wangen. Voller Liebe sieht er in die rubinroten Augen. „Ich habe dich vermisst.“   Den Blick erwidernd, muss Yami leer schlucken. „Ich dich auch. So sehr...“, haucht er regelrecht und zieht dann Yugi wieder an sich ran. „Sharik...“, sanft legt er seine Lippen auf die seines Shariks und küsst ihn mit all den Gefühlen, die gerade in ihm toben.   Sich regelrecht an seinen Liebsten schmiegend, erwidert Yugi den Kuss mit nicht weniger Gefühl und spürt regelrecht die gegenseitige Sehnsucht nach dem anderen raus. Aber auch, wie verwirrt Yami ist und auch dessen innere Zerrissenheit. Keiner von ihnen weiss, wie lange dieser Kuss gedauert hat, als sie sich aus Luftmangel von einander trennen müssen. Sich jetzt tief in die Augen sehend, stehen sie da und Yami fährt immer wieder mit seinen Händen über Yugis Gesicht, die Arme, den Rücken und verschränkt dann seine Finger mit denen seines Shariks. „Du bist wirklich wieder da“, murmelt Yami immer wieder ungläubig. Was Yugi leicht schmunzeln lässt. „Ja, ich bin wirklich wieder da und laut May musst du nächstes Jahr unbedingt mitkommen, um ihre Nerven zu schonen.“ Als Yami das hört, zieht er unwillkürlich eine Augenbraue hoch. „Ach ja? Na, dann freue ich mich schon darauf, dich dann nach Wladiwostok zu begleiten.“ Schon liegen seine Lippen wieder auf Yugis und dann bittet er sanft um Einlass in dessen Mundhöhle. Er muss ihn einfach so spüren und schmecken.   Mit verschränkten Armen steht Sugoroku in der Hintertür und freut sich darüber, wie innig die beiden miteinander umgehen. Hatte er doch insgeheim schon befürchtet gehabt, dass Yami sich abweisend verhalten würde, was ihn bei der massiven Veränderung, die der Junge in den letzten Wochen durchgemacht hatte, auch nicht verwundert hätte. Eigentlich wäre es ja Zeit für’s Mittagessen, aber er ruft die beiden nicht rein, sondern geht wieder ins Haus zurück und stellt den Topf mit der Gemüsesuppe auf die kühlere Herdplatte, ehe er sich einfach eine Portion rausnimmt. Anders als sonst wartet er nicht auf die beiden, sondern isst sein Mittagessen allein in der Küche sitzend.   Im Hinterhof hat Yami Yugi inzwischen ins Heulager gezogen und sich mit ihm auf dem Schoss auf einen der Strohballen gesetzt. Er hält ihn so fest er nur kann an sich gedrückt und will ihn keinen Millimeter von sich wegrutschen lassen. „Sharik... ich muss dir etwas gestehen“, beginnt er zögernd zu sprechen. Weiss nicht, ob er es ihm jetzt schon sagen soll, aber es muss nach all der Zeit einfach raus. „Ich erinnere mich an alles. Ich war mal Atemu Nesut-anch-Ra. Gesalbter Pharao des ägyptischen Grossreiches.“ Voller Angst, dass sich Yugi jetzt von ihm abwendet, lässt er ihn los und verkrallt sich dafür nun beinahe in den Strohballen, während er nun einen Punkt irgendwo an der Wand fixiert.   Aufmerksam hat Yugi zugehört und sieht jetzt auch deutlich die Angst in Yamis Augen. Ja sogar in dessen Körperhaltung. Äusserst sanft legt er ihm die Hand auf die Wange und zwingt seinen Liebsten so, ihn wieder anzusehen. „Yami oder soll ich Atemu sagen? Es ist für mich unwichtig, wer du mal gewesen bist. Für mich bist du als Person wichtig und nicht dein Titel oder Status.“ Mit einem warmen Ausdruck in den Augen sieht er ihn an.   Yami kann es kaum glauben, was er da hört. „Du... Ich... ich bin dir als Person wichtig?“ Deutlich ist der Unglaube in seiner Stimme zu hören. Als Yugi nun nickt und ihn dann unglaublich sanft küsst, reagiert er im ersten Moment gar nicht. Doch dann schlingt er seine Arme wieder um seinen Sharik und erwidert den sanften Kuss.   Einander festhaltend sitzen sie dann schweigend da. Geniessen die Nähe des anderen, bis auf einmal Rocky in das Lager spaziert kommt und anfängt sich am Heu zu bedienen. Verdutzt blicken die beiden zu dem zufrieden kauenden Wallach und fangen dann an zu lachen, als dann auch noch Blacky reinkommt und sie dann mit einem Maul voller Heu unschuldig ansieht. „So wie es aussieht, haben die beiden Hunger. Wie spät ist es denn?“, fragt sich Yugi jetzt schmunzelnd und rutscht von Yamis Schoss. Leicht murrend lässt das Yami zu und folgt Yugi dann zur Tür und blickt in den Hof hinaus. „Hmm, kein Wunder, dass sie Hunger haben. Es ist schon lange Zeit fürs Mittagessen.“ Seufzend blickt er die beiden Schlawiner jetzt an. „Hilfst du mir, sie einzufangen? So schnell werden die sich aus dem Pferdeparadies hier nicht vertreiben lassen.“ Über die Wortwahl schmunzelnd nickt Yugi. „Ja sicher, hol mal die Halfter und dann gibt’s eine kleine Rackerjagd.“ Sofort geht Yami raus und holt die Halfter, die er ja sonst nur fürs Longieren braucht und reicht dann Yugi das von Blacky. „Hier, mal sehen ob du Blacky schneller hast oder ich Rocky noch vor dir rausführen kann“, zwinkert er ihm jetzt zu und los geht die fröhliche Pferdejagd quer durch das Lager. Denn so schnell wollen die beiden wirklich nicht mehr aus dem Paradies hier raus und traben so immer wieder davon, wenn sie ihnen nahe genug zum Halfter anlegen kommen. Deutlich sieht man nach einer Weile, dass die beiden Spass an der Sache haben und jetzt eher mit den Menschen spielen, als vor ihnen davonlaufen. Doch schliesslich wird es ihnen wohl doch zu langweilig, laufen sie doch einfach aus dem Lager und gehen in ihre Boxen, um zu saufen.   Kopfschüttelnd sehen sich Yami und Yugi an und folgen den beiden Rackern grinsend nach draussen und schliessen dann gleich die Boxentüren, ehe Yami zwei neue Heunetze mit weniger Heu als sonst stopft und den beiden in die Boxen hängt.     Gemeinsam gehen sie nach dem Wiederauffüllen der Wassertröge ins Haus und waschen sich die Hände, ehe sie in die Küche gehen und die trotz der warmen Platte nur noch lauwarme Suppe essen. Immer wieder greift Yami dabei nach Yugis Hand, würde ihn am liebsten ganz nah bei sich haben, aber er weiss, dass es sich so auf getrennten Stühlen besser essen lässt. Nach dem Essen räumen sie gemeinsam die Küche auf und gehen dann die Tasche von Yugi ausräumen. „Na, zum Glück ist morgen sowieso Waschtag. Sonst müsste ich noch extra einen Tag dazu machen, um deine Sachen zu waschen. Man merkt, dass du über einen Monat weg gewesen bist“, schmunzelt Yami über den Wäscheberg, der sich schon nach kurzer Zeit vor ihm auftürmt. „Tja, wir haben zwar immer mal wieder unsere Sachen im Hotel waschen lassen, aber es kommt halt schon einiges zusammen, wenn man dann über eine Woche auf dem Meer unterwegs ist.“ Lacht Yugi und setzt sich, eine kleine Schatulle in der Hand haltend, aufs Bett. „Ich habe dir etwas mitgebracht. Es ist nichts besonderes, aber ich dachte...“, verlegen bricht er ab und sieht seinen Liebsten jetzt mit gesenktem Kopf an.   Über die plötzliche Verlegenheit Yugis schmunzelnd setzt sich Yami neben ihm auf das Bett. „Was hast du denn gekauft, dass es dir so peinlich ist?“, will er sanft wissen und schon hält ihm Yugi die Schatulle hin. Sich fragend, was da wohl drin ist, nimmt er sie entgegen und öffnet neugierig den Deckel. Sieht die Kette mit dem Anhänger und weiss nicht was er sagen soll. „Yugi...“, beginnt er dann nach einer Weile zu sprechen und da sieht er, wie dieser unter seinem Shirt den gleichen Anhänger hervorholt. „Ich... dachte, so können wir zeigen, dass wir zusammen sind.“ Yami kann die gemurmelten Worte kaum verstehen, so leise spricht Yugi sie aus, aber dann wird ihm deren Bedeutung klar. „Yugi... ich weiss nicht was ich sagen soll. Der Phönix ist wunderschön und ich fühle mich geehrt, dass wir beide ihn tragen.“ Vorsichtig nimmt er die Kette heraus und legt sie sich um den Hals. „Ich bin Atemu, einfach nur Atemu und würde mich freuen, wenn du mich so nennen würdest“, lächelt er Yugi jetzt unsicher an. Mit seinem Sharik an seiner Seite fühlt er sich nun bereit, diesen Namen endlich wieder zu tragen.   Gerührt legt Yugi seine auf Atemus Wange. „Nur zu gern, Atemu. Ich fühle mich geehrt, dass du den Anhänger jetzt nun auch trägst“, murmelt Yugi kurz vor dessen Lippen und küsst ihn dann innig und voller Liebe. „Mein Herz gehört dir.“   Seine Arme jetzt um Yugi schlingend schmiegt sich Yami an ihn und lässt sich einfach seitlich auf die weiche Matratze fallen. „Mein Herz gehört dir auch, Sharik.“     ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     Was soll ich sagen, es hat mich trotz der Kürze unglaublich viel Mühe gekostet das Kapitel zu schreiben und dazu ist noch viel privater Stress gekommen. Ich hoffe, es wird jetzt dann bald wieder etwas ruhiger werden.     Ich hoffe euch hat das Kapitelchen gefallen.   Eure mrs_ianto Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)