Sklave der Wüste von mrs_ianto ================================================================================ Kapitel 63: Kunst und Mode -------------------------- Hallo zusammen,   ich kann es kaum glauben, aber ich habe es wirklich geschafft diesmal pünktlich ein Kapitel fertig zu haben. Habe ich doch erst gestern damit angefangen und irgendwie fallen mir diese Kapitel, wirklich schwer.   Naja, aber jetzt genug gelabert...   Ich wünsche euch viel Spass mit dem neuen Kapitel.     --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     Kapitel 60: Kunst und Mode     Hochkonzentriert sitzt Yami auf der Hintertreppe in der Morgensonne und versucht eine Skizze von Yugis Vater zu machen, während Blacky und Rocky den Hinterhof zufrieden schnaubend nach Leckereien und Heu absuchen. Es ist nun schon der gefühlt hundertste Versuch, den er macht, nur ist es auch extrem schwer ein Bild von einer Person zu zeichnen, die man nie persönlich getroffen hat und von der man nicht wenigstens ein Foto oder zumindest eine alte Zeichnung, als Vorlage besitzt. Naja, die Grundzüge kriegt er schon hin und laut Sugoroku muss er nur die Augen und die Nase noch abändern und dann habe er Kazuki auch schon getroffen, nur ist das leichter gesagt, als getan. „Also, er hat gesagt, dass die Augenbrauen kantiger als die von Yugi sind und die Nase etwas grösser und aristokratischer“, murmelt er leise vor sich hin, während er sich die Beschreibung weiter ins Gedächtnis ruft. Als er dann so halbwegs zufrieden ist, legt er das Papier und den Bleistift zur Seite, ehe er aufsteht und die Pferde wieder zurück in ihre Boxen bringt. Erst als er ihre Wassertröge gefüllt hat, nimmt er die Skizze und geht ins Haus, um sie Sugoroku zu zeigen. Nur leider ist dieser um diese Zeit im Laden, so dass er nach dem Händewaschen das Halsband aus seiner Hosentasche nimmt und es sich widerwillig anzieht. Verdammt, er ist oder besser gesagt war der Pharao und jetzt muss er diese Demütigung jedes Mal ertragen, sobald er sich in der Öffentlichkeit bewegt. Tief einatmend senkt Yami den Blick, ehe er den Laden betritt und diesen dann am liebsten gleich wieder verlassen hätte. Ist doch keine andere Person als die Aino im Laden und die mustert ihn auch gleich wieder mit diesem herablassenden Blick, den er ihr so gern aus dem Gesicht schlagen würde.   Sofort als der Sklave durch die Tür kommt, richtet die Aino ihren Blick auf ihn. „Stimmt es also, dass Ihr Enkel seinen Sklaven nicht mitgenommen hat. Ist das nicht ungewöhnlich? Schliesslich kann er sich doch so nur an die öffentlichen Sklaven halten und das ist ja in der Regel keine gute Idee, wenn ich so daran denke, was die für Krankheiten verbreiten können.“ Mit jedem Wort wird ihr Tonfall herablassender, was Sugoroku besorgt zu Yami blicken lässt. „Ach, wissen Sie Madam Aino, Yugi ist ja mit Frau Kujaku unterwegs und Yami ist mir hier eine viel grössere Hilfe, als dass es sich für meinen Enkel lohnen würde ihn mit nach Wladiwostok zu nehmen.“ Versucht er eine gute Erklärung zu finden, die nichtssagend genug, aber doch interessant genug ist, um die Aino zufriedenzustellen. „Aber, aber Herr Muto. Der Sklave ist doch ausserdem viel zu schade, um ihn nur für die Arbeiten im Haus und Stall und für das private Vergnügen zu nutzen. Wenn der noch nicht kastriert ist, dann könnten Sie ihn doch wunderbar für die Zucht zur Verfügung…“ „Sagen Sie mal spinnen Sie eigentlich Sie unmögliche Schnepfe!? Auch Sklaven sind verdammt nochmal Menschen und keine Tiere! Was haben Sie für ein Recht…“ „YAMI! ES REICHT!“, unterbricht Sugoroku resolut den Ausbruch Yamis und sieht ihn streng an. „Geh zurück in den Stall und wenn ich hier fertig bin, dann kannst du was erleben!“ Ihn am Arm packend, zwingt Sugoroku ihn zurück in den Flur und schliesst dann die Tür, als er wieder im Laden ist. „Bitte verzeihen Sie Madam Aino, aber seit Yugi weg ist, ist er ein bisschen schwierig.“   Während Sugoroku versucht die Aino wieder zu besänftigen, stürmt Yami in den Hinterhof und reisst sich das verhasste Halsband regelrecht vom Hals. „Diese verdammte dumme Kuh! Wie kann sie es nur wagen von mir zu sprechen, als wäre ich ein verdammter Zuchthengst!“ Nur schwer kann er sein Temperament zügeln, weshalb er ins Heulager stapft und dort so fest er kann gegen einen der Strohballen tritt und schlägt.   Im Laden schnappt die Aino immer noch regelrecht nach Luft. „Herr Muto, dieser Sklave gehört auf’s härteste bestraft! So eine Respektlosigkeit habe ich noch nie erlebt. Also nein auch.“ Beschwichtigen hebt Sugoroku die Hände. „Madam Aino, natürlich werde ich Yami bestrafen, das steht ausser Frage.“ Schon beinahe verzweifelt, sucht er nach einem Ausweg und dann fällt sein Blick auf die Schultertücher. „Madam Aino, dürfte ich Ihnen als Entschuldigung ein paar Schultertücher anbieten? Und dann hätte ich da noch einen wunderschönen Stoff…“, mit diesen Worten geht er die drei eigentlich unverkäuflichen, weil scheusslichen Schultertücher und einen grellpinken Stoffballen holen, der zum Glück als einziger noch übrig ist. Unter den kritischen Blicken der Aino breitet er die Tücher und den Stoff aus. „Ich würde Ihnen diesen Stoff und die Tücher als Entschuldigung gern schenken, wenn Sie ihnen denn gefallen.“   Nun mit einem Leuchten in den Augen lässt die Aino ihre Finger über die Stoffe gleiten. „Die sind ja wirklich wunderschön, Herr Muto.“ Seufzend, blickt sie zur geschlossenen Tür die zum Flur führt. „Ich nehme die Entschuldigung und diese Geschenke an. Es wäre ja auch zu schade, wenn der Sklave durch Narben verunstaltet werden würde. Dennoch bestehe ich darauf, dass Sie ihn hart bestrafen.“ Sich seine Gedanken nicht anmerken lassend, nickt Sugoroku. „Natürlich, Madam Aino.“ Mit geübten Handgriffen wickelt Sugoroku die Stoffe in Leinentücher ein und übergibt diese dann der Sklavin, die so unauffällig dasteht, dass man sie gern vergisst und begleitet die beiden Frauen dann noch zur Tür. „Ich hoffe, dass ich sie trotz des unmöglichen Verhaltens von Yami wieder werde begrüssen dürfen, Madam Aino“, verbeugt er sich galant. „Ach, Herr Muto. Ich habe ja schon gehört, dass der Sklave regelrecht auf Ihren Enkel geprägt ist. Erziehen und bestrafen Sie ihn richtig und dann sollten Sie keine Probleme mehr mit ihm haben und natürlich werde ich Ihren Laden wieder besuchen. Schliesslich sind Sie der beste Stoffhändler der Stadt. Also dann, ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag“, lächelt sie Sugoroku an, ehe sie mit wehenden Röcken den Laden verlässt.   Erleichtert, dass er noch einmal so glimpflich davongekommen ist, schliesst Sugoroku die Tür ab und hofft einfach, dass sich der Klatsch wenigstens ein bisschen in Grenzen halten wird. Sich jetzt straffend verlässt er den Laden und geht in den Hinterhof, um Yami zu suchen. Was gar nicht nötig ist, ist dieser doch gerade dabei Rocky zu putzen. Mit einem ernsten Gesichtsausdruck geht er zu ihm und verschränkt die Arme, nachdem er Rocky kurz gestreichelt hat. „Atemu, was sollte das vorhin im Laden? Du weisst ganz genau, dass du mit deinem Status nicht das Recht hast, so mit der Aino zu sprechen.“   Den Striegel in die Putzkiste legend, erwidert Yami den Blick. „Habe ich dich nicht gebeten, mich nicht Atemu zu nennen?“, stellt er eine Gegenfrage, statt die Frage von Sugoroku zu beantworten und sieht ihn nun äusserlich ruhig an. Den Blick erwidernd schüttelt Sugoroku den Kopf. „Doch das hast du. Du hast dich aber nicht wie Yami, sondern wie Atemu verhalten! Und das geht nicht, Junge. Verdammt, die wollte dich wegen deines Verhaltens auspeitschen lassen und das nicht nur ein paar Hiebe, die kaum Spuren hinterlassen. Du kannst froh sein, dass ich sie umstimmen konnte, aber dafür musste ich ihr einen Stoff und drei Schultertücher schenken und zum Glück siehst du gut aus und dass würde durch die Narben ja zerstört werden.“   Bei den Worten zuckt Yami regelrecht zusammen, strafft sich aber gleich wieder und richtet sich jetzt auf. „Diese Person hatte kein Recht, so zu sprechen. Wenn sie schon keinen Respekt mir gegenüber hat, dann sollte sie dich und Yugi respektieren. Ebenso wie eure Entscheidungen und sich nicht immer ungefragt einmischen. Nur scheint ihr es nicht zu wagen, sie in ihre Schranken zu weisen.“ Jetzt die Arme verschränkend sieht er Sugoroku mit blitzenden Augen an. „Und? Willst du mich jetzt bestrafen? Und wenn ja, wie?“                                                                  Seufzend schüttelt Sugoroku den Kopf. „Atemu, ich werde dich sicher nicht bestrafen. Ausser du siehst die Bitte, dass du bis zu Yugis Rückkehr und solange du dich nur mit Mühe beherrschen kannst, wenn möglich nicht in den Laden kommen solltest als Strafe an.“ Aufmerksam sieht er Yami an und bemerkt, dass sich dieser minimal entspannt und nickt. „Okay, ich werde nur im Notfall in den Laden kommen. Kann mir ja nur Recht sein, dann muss ich mich schon nicht den geifernden Weibern aussetzen.“ Rocky jetzt losbindend, blickt Yami Sugoroku ernst an. „Ist noch etwas? Wenn nicht, dann sieh dir bitte in der Küche die Skizze an, ob ich Yugis Vater getroffen habe.“ Den alten Mann jetzt ignorierend, bringt Yami Rocky zurück in die Box und holt dafür Blacky, der schon ungeduldig scharrend dasteht. Immerhin ist sein Lieblingsmensch da und ignoriert ihn, was nach der Meinung des Wallachs so gar nicht geht. Schon beinahe tänzelnd lässt sich dieser jetzt von Yami zu dem Anbindebalken führen, drückt dann aber den Kopf fest an Sugorokus Brustkorb, statt sich schön so hinzustellen, dass er angebunden werden könnte. Kopfschüttelnd legt Yami den Strick einfach mal über Blackys Hals und beginnt diesen schon mal zu striegeln, während Sugoroku den Wallach zwischen den Ohren krault und dabei Yami beobachtet. „Wie geht es dir überhaupt? Du bist in den letzten Tagen so ruhig und nachdenklich gewesen.“   Als Yami die Frage hört wird er nur noch nachdenklicher, striegelt aber weiterhin geduldig Blackys Fell, um die losen Haare zu entfernen. „Es geht mir gut, es war nur etwas viel in den letzten Tagen, das ist alles.“ Lange schweigt Yami jetzt, bis er leise seufzt. „Ich wünschte, ich hätte mich nie erinnert. Es ist hart zu wissen, wer man mal gewesen ist und zu sehen, wer man jetzt ist“, nur leise ist seine Stimme zu hören, trotzdem merkt er, dass Sugoroku ihn versteht. „Ich vermisse Yugi und habe manchmal das Gefühl durchzudrehen, weil ein Teil von mir nicht glauben kann, dass er wirklich wiederkommt“, gibt er dann noch widerstrebend zu.   Sich von Blacky lösend, bindet ihn Sugoroku nun an und stellt sich dann hinter Yami, um ihm die Hand auf die Schulter zu legen. „Ich vermisse ihn auch immer, wenn er unterwegs ist. Das ist vollkommen normal, aber ich weiss, dass er immer alles tut um heil wieder zurückzukommen.“ Lächelnd denkt er an den Tag zurück, als er Yugi nach Edo geschickt hat, um dort zu studieren. „Weisst du, ich wollte ihn nicht zum Studium weglassen, aber Amara hat mir gut zugeredet, dass Yugi diese Chance nutzen muss. Also habe ich ihn gehen lassen und dann ist er zurückgekommen. Hat alles aufgegeben, nur um mir zu helfen, weil ich zu schwach gewesen bin…“, nicht wissend, wie er weitersprechen soll, verstummt Sugoroku mit gesenktem Kopf. Hebt diesen aber wieder an, als er eine Hand auf seiner spürt.   „Es ist nicht deine schuld gewesen, Grossvater. Jeder wäre an deiner Stelle zusammengebrochen und das nutzt dieses Scheisssystem aus. Wir in der Oberschicht haben Absicherungen, die uns auffangen, wenn es uns schlecht geht, wenn wir aus irgendwelchen Gründen nicht arbeiten können. Das wird dem einfachen Volk verwehrt. Ich wollte es ändern, wollte mehr Gerechtigkeit ins System bringen und zum Dank wurde mein Privatjet abgeschossen.“ Tief atmet Yami durch, dreht sich aber nicht um. „Wenn es mehr Gerechtigkeit geben würde, dann würde diese strikte Trennung von Volk und Oberschicht über kurz oder lang nicht mehr funktionieren. Ihr müsstet aufgeklärt werden, dass all diese Technologie keine Magie ist und dann würden irgendwann auch die Strafarbeiter oder besser gesagt die versklavten Menschen fehlen, die in den Kraftwerken und Firmen der Oberschicht schuften, um deren Lebensstandard zu sichern.“ Erst jetzt dreht sich Yami um und blickt Sugoroku ernst an, ehe er ihn in die Arme nimmt. „Tante Amina hat immer gesagt, dass es immer einen Weg gibt und sich immer irgendwo eine Tür öffnet. Man muss sie nur finden und sich entscheiden durchzugehen. Yugi hat sich entschieden diesen Weg zu gehen und keinen anderen. Es hätte sicher auch noch andere Wege gegeben, aber die wollte er nicht gehen und jetzt warten wir gemeinsam, bis er von Wladiwostok zurück ist.“   Erstaunt, dass Yami nun ihn stützt, erwidert Sugoroku die Umarmung. In Gedanken wiederholt er das, was ihm gesagt worden ist und beginnt zu verstehen. Schliesslich löst er sich und legt eine Hand auf Yamis Wange. „Danke, mein Junge. So und jetzt gehe ich mir mal deine Skizze ansehen gehen, um dir dann beim Mittagessen sagen zu können, was du noch ändern musst.“ Noch einmal tätschelt er kurz dessen Wange, ehe er sich umdreht und zurück ins Haus geht, um sich die Skizze anzusehen und ein schnelles Mittagessen vorzubereiten.   Zurück bleibt ein nachdenklicher Yami. Hat er sich heute wirklich wie Atemu verhalten? Er hatte sich doch geschworen, Grossvater keine Probleme zu machen und jetzt hat er es doch getan… In Gedanken geht er noch einmal das Geschehen im Laden durch und muss dann vor sich selbst zugeben, dass er wirklich die Kontrolle verloren hatte. Niemals hätte Yami sich so verhalten. Sich nun die Nasenwurzel reibend, flucht er leise vor sich hin, ehe er sich wieder Blacky widmet, der dösend dasteht.   In der Küche bewundert Sugoroku die Skizze und kann es kaum glauben, dass Yami es wirklich geschafft hat, ein beinahe perfektes Bild von Kazuki zu zeichnen. Als Yami dann in die Küche kommt, sieht er ihn breit grinsend an. „Also eins muss man dir lassen, an dir ist wirklich ein Künstler verloren gegangen. Du hast Yugis Vater beinahe perfekt getroffen und ich bin schon gespannt, wie dann das fertige Bild aussehen wird.“   Bei dem Lob wird Yami unwillkürlich ein wenig rot um die Nase. „Danke“, murmelt er verlegen und setzt sich hin. „Weisst du, es ist ganz schön knifflig jemanden zu zeichnen, den man noch nie gesehen hat und von dem man auch keine Vorlage besitzt.“ Sich nun von dem Rührei nehmend, beugt er sich nach vorn und reicht Sugoroku dann die Schüssel.   Nach dem Essen räumt Yami die Küche auf, ehe er wieder in den Stall geht, um sich um die beiden Racker zu kümmern und sich dann mit den Skizzen an die endgültigen Zeichnungen zu setzen. Am Abend hat er dann schon die Outlines für die Portraits fertig und geht nach dem Füttern der Pferde zufrieden mit dem was er heute geschafft hat, wieder zurück ins Haus.   In Wladiwostok stöhnt Yugi inzwischen gepeinigt auf, als er sich auf einen der Stühle setzt. Wieso hat er sich nach dem anstrengenden Markttag nur von May dazu breitschlagen lassen, sie auf eine Modeschau zu begleiten? Ihm ist jetzt schon langweilig und dabei hat der ganze Spass noch nicht einmal angefangen. Also wie zum Kuckuck soll er das zwei Stunden lang aushalten!?   Innerlich über Yugis Gesichtsausdruck, der wirklich Bände spricht lachend, holt May ihr Skizzenbuch aus der Tasche, um sich während der Show schon mal Notizen und schnelle Zeichnungen von besonders interessanten Modellen machen zu können. Wäre ja zu schade, wenn sie nachher mit den Gestaltern der Kleider ins Gespräch kommt und nicht mehr weiss, was sie zu den Kleidern sagen oder fragen soll. Als es langsam zu dämmern beginnt, werden überall Fackeln entzündet, die den Laufsteg in ein warmes Licht tauchen und dann geht es auch schon los. Hochkonzentriert besieht sie sich die Modelle und macht sich eifrig Notizen. Besonders die Hosen, die auf den ersten Blick wie Röcke aussehen, findet sie besonders interessant. Da muss sie nachher den Gestalter unbedingt fragen, ob er ihr nicht eventuell sagen würde, wie er diese Modelle entworfen und genäht hat. Eine Bewegung neben ihr, macht sie dann auf Yugi aufmerksam, der gerade hinter vorgehaltener Hand genüsslich gähnt. „Yugi, reiss dich zusammen und zeig ein bisschen mehr Respekt den Arbeiten hier gegenüber“, zischt sie leise in seine Richtung und sieht ihn dabei missbilligend und warnend zugleich an. „May, ich bin Stoffhändler und kein Näher oder Gestalter. Für mich ist das hier todlangweilig und das einzige, was mich noch interessieren könnte ist die Frage, ob die üblichen Stoffballen für diese Kreationen ausreichen oder ob ich in Zukunft grössere Ballen verkaufen muss“, murrend lehnt sich Yugi nun mit verschränkten Armen zurück, was May die Augen verdrehen lässt. „Ach ja und meinst du für mich ist es interessant dir bei den Preisverhandlungen zuzusehen oder mir jeden Tag auf’s neue anhören zu müssen, wie es Yami wohl geht?“, flüstert sie wohl etwas zu laut, denn von hinten kommt nicht nur ein deutliches „Psst“, sondern auch noch mehrere missbilligende Blicke. Den Kopf unwillkürlich einziehend konzentriert sich May jetzt wieder auf das Geschehen vor sich und sieht auch nicht mehr zu Yugi rüber, um nicht noch einmal der Peinlichkeit ausgesetzt zu werden, dass man sie zur Ruhe ermahnen muss.   Je länger die Modeschau dauert, desto mehr Mühe hat Yugi nicht einzuschlafen, aber diese Blösse will er sich dann doch nicht geben, weshalb er nun anfängt seine Gedanken wandern zu lassen und natürlich bleiben die schon nach Sekunden bei Yami hängen. Er vermisst ihn mit jedem Tag mehr und würde am liebsten sofort wieder nach Hause fahren. Nur ist das leider nicht möglich. Er ist so in Gedanken versunken, dass er erst merkt, dass die Modeschau zu Ende ist, als ihm May die Hand auf die Schulter legt. „Erde an Yugi… Hallo…“, willst du hier sitzen bleiben oder noch mit zum Fest kommen?“, winkt sie nun noch zusätzlich vor seinem Gesicht herum. „Hä? Hast du was gesagt, May?“, verwirrt blickt Yugi sie an, was May nun grinsend den Kopf schütteln lässt. „Wo warst du nur mit deinen Gedanken?“ Doch sie hebt sofort abwehrend die Hand, als Yugi antworten möchte. „Lass mich raten, du warst in Gedanken bei Yami. Wo denn auch sonst, aber jetzt sind wir hier und gehen auf das Fest. Ich muss noch mit einigen Gestaltern reden.“ Yugi am Arm regelrecht packend, zieht sie ihn mit zu dem Festsaal und dieser lässt sich murrend mitziehen, schnappt sich dann aber gleich ein Glas Wein, an dem er sich festhalten kann und das auch sicher das einzige heute Abend bleiben wird. Kurz blickt er zu May, aber die ist sich schon angeregt mit einem dieser Gestalter am unterhalten, weshalb er nun in dem Festsaal herumschlendert und sich die Leute so ansieht. Dabei macht er sich einen Spass daraus, an deren Kleidung zu erraten, woher sie kommen, was ihn zumindest ein wenig ablenkt. Trotzdem schleicht die Zeit nur so dahin und als dann endlich May zu ihm kommt, stöhnt er schon beinahe vor Erleichterung. „Können wir endlich ins Hotel gehen?“, sieht er May schon beinahe flehend an, was sie grinsend den Kopf schütteln lässt. „Ach Yugi, du hättest schon lange gehen können. Ich bin doch kein schwaches Mädchen, aber ja, gehen wir ins Hotel.“     --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     Ich weiss ehrlich gesagt weiss ich nicht so wirklich, was ich sagen soll...   Darum hoffe ich jetzt einfach mal, dass ich euch das Kapitel gefallen hat.   Eure mrs_ianto Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)