Sklave der Wüste von mrs_ianto ================================================================================ Kapitel 49: Höhenflug 2/2 ------------------------- So, weil Animexx der Meinung ist, dass das Kapitel Adult ist, hier der Teil ohne den "Sex" Für diejenigen, die den ersten Teil nicht lesen können, kurz eine Info, was passiert ist. Yami hat einen etwas heisseren Traum, in welchem er von Yugi mit Händen und Mund verwöhnt wird und wacht mittendrin extrem erregt auf. Da er sich noch nicht selbst anfassen kann, bietet ihm Yugi seine Hilfe an. Weil Yami aber immer noch Panik bekommt, wenn er in diesem Zustand im Schritt angefasst wird, macht Yugi den Vorschlag, dass er sich auf ihn legen soll und so kommt es, dass sie sich mit angezogenen Shorts aneinander Reiben, bis sie beide den Höhepunkt erreichen. Weil Yami dabei jedoch kurz vor einer Panikattacke steht, nennt ihn Yugi bewusst Atemu und schafft es so, dass sich Yami so weit fallen lassen kann, dass dieser seinen ersten freiwilligen Höhepunkt seit Jahren geniessen kann. So und jetzt geht's weiter... ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Schwer atmend liegt Yami nach seinem Höhenflug in Yugis Armen und findet so langsam wieder zurück in die Wirklichkeit. Auf einmal überrollen ihn die Gefühle und er beginnt heftig zu schluchzen. Sein Gesicht an Yugis Halsbeuge vergrabend kann er seine Tränen nicht mehr zurückhalten und ist unglaublich erleichtert, als er die schützende Umarmung spürt. Die er durch seine jetzt noch empfindlichere Haut, viel intensiver als sonst wahrnimmt. Von seinem eigenen Höhepunkt noch vollkommen ausser Atem streichelt Yugi sanft über Yamis Rücken und legt eine Hand in dessen Nacken, um ihn dort beruhigend zu kraulen. Sagen tut er nichts, denn er kann sich nur zu gut vorstellen, was gerade in seinem Liebsten vorgeht. Die Sonne ist schon dabei den dunklen Nachthimmel zu erhellen, als sich Yami langsam wieder beruhigt. Sich etwas aufrichtend, hat doch bis gerade eben, sein ganzes Gewicht auf Yugi gelastet, sieht er ihn an. „Wieso...“, sich leicht räuspernd versucht er einen zweiten Anlauf. „Wieso ist es so?“, fragend sieht er seinen Sharik an, der ihm lächelnd die Strähne hinters Ohr streicht. „Das kann ich dir auch nicht sagen. Nur eins weiss ich, wenn es dir gefallen hat, dann war es genau so, wie es sein sollte.“ Sich nun hinkniend mustert Yami Yugis Gesicht. „Du bist auch... geflogen. Oder?“, eigentlich muss er die Frage gar nicht stellen, kennt er den verräterischen Gesichtsausdruck doch inzwischen, den sein Sharik immer hat, wenn dieser gekommen ist. Ertappt grinst Yugi schief, während er sich mit einem leisen Ächzen aufsetzt. So langsam ist sein Liebster nämlich schon ziemlich schwer geworden. „Ja, du hast mich sozusagen mitgerissen, mein Liebster.“ Mit geröteten Wangen sieht er ihn nun prüfend an. „Wie geht es dir? Hat es dir denn gefallen?“ Darauf hoffend, dass ihn sein Gefühl nicht täuscht, sieht er in Yamis nachdenkliches Gesicht. „Ja, ich denke es hat mir gefallen. Es war so anders. Ich dachte, ich werde wie von einer Feuerwalze verschlungen und das hat mir Angst gemacht, aber gleichzeitig wusste ich, dass du da bist und das hat mir den Mut gegeben, es einfach zuzulassen. Ich denke es geht mir gut.“ Fügt er dann noch ziemlich zusammenhanglos hinzu, als ihm plötzlich etwas einfällt. „Woher kennst du meinen früheren Namen? Ich habe ihn dir nie...“, als ihn die Erkenntnis trifft, sieht Yami Yugi geschockt an. „Ich habe ihn nur einmal in deiner Gegenwart ausgesprochen, aber da hast du doch geschlafen. Ich meine...“ Leicht schüttelt Yugi nun den Kopf. „Nein, ich habe da schon unbewusst so sensibel auf dich reagiert, dass ich immer beinahe sofort aufgewacht bin, wenn bei dir etwas nicht in Ordnung gewesen ist. Ich war damals wach und habe jedes Wort gehört, darum habe ich auch nichts gesagt. Nur heute... naja... es erschien mir einfach besser und richtig, dich Atemu zu nennen und nicht Yami.“ Auf einen Wutausbruch gefasst, zieht Yugi den Kopf ein. Doch zu seinem Erstaunen bleibt der aus. Stattdessen legt Yami den Kopf leicht schief und sieht ihn nachdenklich an. „Vermutlich hast du das Richtige getan, denn ich weiss ehrlich gesagt nicht, ob ich hätte loslassen können, wenn du mich Yami genannt hättest. Zu viele schlechte Erfahrungen hängen mit diesem Namen zusammen.“ In Gedanken versunken blickt er nun zum Fenster, wo sich der Himmel schon rot zu verfärben beginnt. „Trotzdem bin ich noch nicht bereit, diesen Namen ausserhalb unseres Zimmers zu benutzen.“ Wieder zu Yugi blickend, sieht er ihn bittend an. „Nenn mich darum bitte weiterhin Yami, wenn wir nicht in so einer Situation wie gerade eben sind. Ich...“, ein Finger auf seinen Lippen lässt ihn verstummen. „Ich verstehe dich und eigentlich wollte ich auch warten, bis du mir deinen Namen wirklich nennst. Darum werde ich dich weiterhin Yami nennen, bis du bereit bist, deinen Wunsch einzulösen. Auch wenn du ihn nicht dafür verwenden musst, denn es wird mir dann eine Ehre sein, dich Atemu zu nennen.“ Leicht haucht er ihm einen Kuss auf die Lippen, ehe er sich lächelnd wieder zurücklehnt. „Ich freue mich aber, dass es dir gefallen hat.“ Das Gesicht verziehend sieht Yami nach unten. „Ja, aber ich werde jetzt ganz klar duschen gehen und mir eine frische Hose anziehen. Das ist ja ein verdammt ekliges Gefühl, wenn der Stoff so auf der Haut klebt.“ Ohne weiter auf Yugi zu achten, der sich ein breites Grinsen beim besten Willen nicht mehr verkneifen kann, geht es ihm selbst mit seiner nassen Shorts doch auch nicht viel besser, steigt Yami aus dem Bett und schnappt sich seine Kleider. Wenn er denn schon duschen geht und seine Shorts vollgesaut sind, dann kann er sich dann ja auch gleich anziehen. Einen immer noch grinsenden Yugi, der sich nun auch auf die Bettkante gesetzt hat, zurücklassend eilt Yami ins Bad, wo er sich als erstes vor den Spiegel stellt. Ganz genau mustert er jetzt sein Gesicht und fragt sich dabei, ob man ihm so wie seinem Sharik ansehen kann, was heute Morgen passiert ist. „Verdammt, wenn Yugi mich Yami genannt hätte, dann...“, sich deutlich bewusst sein, dass er dann vermutlich eine Panikattacke gehabt hätte, fährt sich Yami durch die Haare, ehe er sich abwendet und endlich die Shorts auszieht. Mit einem erleichterten Seufzer stellt er sich nach einem Moment des Wartens unter den angenehm warmen Wasserstrahl und schliesst geniessend die Augen. Erst nach einer ganzen Weile öffnet er sie wieder und greift nach der Seife, um sich die Spuren seiner Lust vom Körper zu waschen. Unterdessen hat sich Yugi wieder rücklings auf die Matratze fallen lassen und legt sich mit einem unglaublichen Glücksgefühl, die Fingerspitzen auf die Lippen. Nie hätte er zu hoffen gewagt, dass sich Yami so schnell wirklich wird fallen lassen können. Auch wenn es für ihn selbst schon irgendwie seltsam gewesen ist, wie das ganze nun abgelaufen ist. Als er hört, dass die Tür geöffnet wird, setzt er sich wieder auf, um seinen Liebsten besser ansehen zu können. Denn auch wenn dieser vorhin noch überraschend ruhig gewirkt hat, kann er seine Sorge um ihn doch nicht so ganz zur Seite schieben. „Wie geht es dir? Hat dir die Dusche gut getan?“ Mit einem fragenden Blick folgt er seinen Schritten mit den Augen, bis dieser sich nun neben ihn auf die Matratze setzt. „Das hast du mich schon einmal gefragt, Sharik“, erwidert Yami, ihn lächelnd ansehend, lässt seine Augen dann aber nach oben zur Decke gleiten. „Ich muss aber gestehen, dass ich mich schon etwas überfordert fühle und noch Zeit brauchen werde, um das alles zu verarbeiten.“ Weil er es auf dem Bett sitzend nicht mehr aushält, steht Yami wieder auf und tritt mit verschränkten Armen vor das Fenster. „Ich bin haarscharf an einer Panikattacke vorbeigeschrammt und wenn du mich nicht Atemu genannt hättest, dann...“, auf einmal wird er von hinten umarmt und spürt dann Yugis Stirn auf seiner Schulter. „Ich weiss. Ich habe es in deinen Augen gesehen und ich bin wirklich erleichtert, dass wir es gemeinsam geschafft haben.“ Ganz ruhig stehen die beiden da und betrachten den Sonnenaufgang, bis sich Yugi mit einem leisen Seufzen von Yami löst. „Ich gehe dann auch mal langsam unter die Dusche und werde diese ekligen Shorts los.“ Schnell haucht er seinem Liebsten einen Kuss auf die Wange, ehe er sich frische Sachen schnappt und mit einem letzten Blick zurück, aus dem Zimmer geht. Nur zu seinem Leidwesen kann er nicht einfach ins Bad verschwinden, ist doch Hopkins gerade auf dem Weg nach unten und entdeckt ihn natürlich sofort. „Yugi! Guten Morgen.“ Mit einem breiten Grinsen kommt dieser jetzt sogar auf ihn zu. „Guten Morgen Arthur. Du ich bin gerade auf dem Weg ins Bad, also...“, vielsagend deutet Yugi zu der Tür und will eigentlich auch gleich verschwinden, doch der Blick des anderen lässt ihn innehalten. „Was ist?“, hält er in der Bewegung inne und sieht Hopkins fragend an, der ihn besorgt mustert. „Ich habe euch beide gehört. Wie vermutlich das ganze Haus.“ Als Yugi nun etwas erwidern möchte, hebt er seine Hand. „Ich will nichts Genaueres wissen. Noch euch beiden reinreden. Alles was ich wissen möchte, ist, wie es dir und vor allem Yami jetzt geht.“ Geduldig auf eine Antwort wartend, mustert er den junge Mann vor sich, der jetzt mit gesenktem Kopf dasteht, ehe dieser den Blick hebt und fest in seine Augen blickt. „Es geht ihm gut. Keine Sorge, aber löchert ihn bitte nicht mit persönlichen Fragen. Sonst werde ich ungemütlich!“, drohend sieht er Hopkins an, der unwillkürlich einen Schritt zurückweicht. Kennt er diesen drohenden Ausdruck in Yugis Augen, der eigentlich so gar nicht zu dem sanften jungen Mann passen möchte, doch zu gut und weiss daher, dass nun äusserste Vorsicht geboten ist. „Dann bin ich ja beruhigt und lasse dich nun in Ruhe. Bis nachher beim Frühstück.“ Die Klinke schon in der Hand, sieht Yugi Hopkins nach. Zwar freut es ihn ja schon irgendwie, dass sich dieser Sorgen um Yami macht. Nur kann er sich den üblen Nachgeschmack des Gefühls nicht verwehren, dass es dieser nur tut, weil Yami höchstwahrscheinlich der rechtmässige Pharao des ägyptischen Grossreiches ist. Dieses Gefühl ist es, dass ihn Hopkins gegenüber doch etwas misstrauisch macht, denn eins ist klar, er wird ganz sicher nicht zulassen, dass sein Yami zu irgendetwas gezwungen wird. Von alledem ahnt Yami zum Glück nichts, während er in Gedanken versunken den Sonnenaufgang betrachtet. Noch immer glaubt er den Nachhall seines Höhenfluges in sich zu spüren und ist erstaunt, dass dieser sich so gut angefühlt hat und auch jetzt der gewohnte Ekel sich immer noch nicht einstellt, den er doch sonst nach einem erzwungenen Orgasmus immer empfunden hat. Als Yugi wieder ins Zimmer kommt, steht Yami immer noch mit verschränkten Armen aus dem Fenster blickend da, dreht sich jetzt aber zu ihm um und sieht ihn mit einem Blick an, den er nur zu gut kennt. Weshalb er sich mit ergeben seufzend mit unterschlagenen Beinen auf das Bett setzt. „Na komm“, klopft er nun mit seiner Hand auf die Matratze. „Ich sehe doch, dass es hinter deiner Stirn wie verrückt arbeitet und du vermutlich viele Fragen hast.“ Lächelnd lehnt er sich zurück, bis er sich bequem am Kopfteil des Bettes anlehnen kann und wartet jetzt auf die unvermeidlichen Fragen. Nachdem es sich Yami im Schneidersitz vor Yugi bequem gemacht hat, sieht er ihn nachdenklich an. „Warum? Warum hast du zugelassen, dass ich die Kontrolle habe? Hattest du denn keine Angst, dass ich etwas mache, was du nicht willst?“, schiesst es plötzlich aus ihm heraus. Was Yugi doch erstaunt, dass sein Liebster ausgerechnet solche Fragen stellt. „Ähm, warum sollte ich dir die Kontrolle nicht überlassen? Ausserdem vertraue ich dir so sehr, wie du mir vertraust und weiss auch genau, dass du nichts machen würdest, was ich nicht möchte. Ausserdem konntest du es so ebenso sehr geniessen, wie ich es getan habe.“ Keine Sekunde senkt Yugi seinen Blick. Will er doch, dass Yami in seinen Augen lesen kann, dass er jedes Wort vollkommen ernst meint. Über die Worte nachdenkend, legt sich Yami unbewusst den Finger auf die Lippen, während er gleichzeitig den Kopf leicht zur Seite neigt. „Also hat es dir ebenso gefallen“, murmelt er jetzt mehr zu sich selbst. „Wieso hast du nicht mit der Hand weitergemacht? Ich meine, dann wäre es doch einfacher für dich gewesen, mich... naja“, beendet Yami seine Erklärung abrupt, weil ihm nun doch die Worte fehlen. Etwas über diese Frage empört richtet sich Yugi nun ein wenig auf. „Yami, glaubst du ernsthaft, ich hätte nicht bemerkt, dass du dich vollkommen verspannt hast und am liebsten weggerannt wärst. Da wäre es ein Wunder gewesen, wenn du dich hättest fallen lassen können und wenn doch, dann wäre es für dich sicher keine schöne Erfahrung gewesen, sondern eine, die du wie durch einen Zwang gemacht hättest und das will ich weder dir noch mir antun.“ Über die heftige Reaktion seines Shariks überrascht, braucht Yami einen Moment, bis auch er sich wieder gefangen hat. „Entschuldige, ich wollte dich nicht...“, Yugis Hand auf seiner lässt ihn wieder verstummen. „Ist schon gut. Du hast mich nicht verärgert“, lieb lächelnd sieht er seinen Liebsten an, bis dieser leicht nickt und tief durchatmet. „Kann ich dich noch mehr fragen?“, unsicher ob er nicht doch zu weit gegangen ist, blickt er Yugi an und schliesst dann einen Moment erleichtert die Augen, als dieser immer noch lächelnd nickt. „Natürlich, frag nur.“ Gespannt, was jetzt als nächstes kommt, lehnt sich Yugi wieder zurück. „Wie war es für dich? Ich meine, wie hat sich für dich dein Höhepunkt angefühlt?“ Kurz verstummt er. „Und warum fühle ich keinen Ekel? Und warum habe ich immer noch so einen angenehmen Nachhall in mir? Und warum hat es nicht geschmerzt, als ich gekommen bin? Und warum war es so intensiv?“ Abrupt, hört Yamis Frageschwall auf. Dafür sitzt er jetzt gespannt auf die Antworten seines Shariks da. Bei den Fragen muss Yugi erst einmal tief durchatmen, ehe er sich überhaupt daran wagen kann, diese zu beantworten. „Ähm, wie er sich für mich angefühlt hat. Ähm... naja... . Also er war unbeschreiblich... ähm... ich dachte ich explodiere und löse mich auf und da war noch so eine... Spannung in mir, die sich plötzlich gelöst hat und das war einfach unglaublich schön.“ Hoffend, dass die erste Frage damit beantwortet ist, sieht Yugi seinen Liebsten mit hochroten Wangen an. Der scheint jedes Wort geradezu in sich aufzusaugen und wirkt im Moment wie ein sehr aufmerksamer Schüler, der auch ja kein Wort verpassen möchte. „Also fühlst du keinen Ekel?“ Verneinend schüttelt Yugi nun den Kopf. „Nein, wenn es freiwillig passiert und auf eine Art und Weise die für einen schön ist, dann fühlt man keinen Ekel. Im Gegenteil, wenn es noch mit der Person des Herzens passiert, dann ist es wie der Himmel auf Erden. Darum fühlst du jetzt auch keinen Ekel, so wie es früher der Fall gewesen ist. Da war dein Höhepunkt eine erzwungene körperliche Reaktion, die durch ausreichende Stimulation oder Drogen herbeigeführt worden ist und auch wenn es für einen Teil von dir heute vielleicht noch etwas zu früh gewesen ist, so war es offensichtlich für eine andere Seite von dir genau das, was sie gebraucht hat. Denn sonst würdest du jetzt nicht so ruhig hier sitzen und mit mir darüber reden können.“ Innerlich dankt Yugi sämtlichen ihm bekannten Göttern, dass er sich in den letzten Wochen ein wenig an solche Gespräche gewöhnt hat. Sonst wäre er sicher schon vor Scham in der Matratze versunken oder hätte sich durch die Antworten gestottert. Nun kommen allerdings die schwierigeren Fragen an die Reihe, denn woher zum Teufel soll er denn wissen, wie genau es sich für seinen Liebsten angefühlt hat? „Warum es nicht geschmerzt hat“, wagt er sich nach einigem Überlegen an diese Frage. „Ich nehme mal an, dass du dich früher dagegen gewehrt hast. Oder?“, fragend sieht er Yami an, der nach einem Moment grimmig nickt. „Ja, denn ich wollte es nicht, aber was sollte ich denn machen? Irgendwann gibst du einfach auf, weil du den Druck nicht mehr aushältst, aber schön ist wirklich etwas Anderes.“ Auch wenn Yugi mit der Antwort gerechnet hat, ist er doch schockiert, weshalb er erst einmal leer schluckt. „Verstehe, daher kamen dann wohl auch die Schmerzen, die du dabei hattest. Denn wenn man es will und sich auch fallen lassen kann, dann fühlt man keinen Schmerz, sondern einfach ein unglaubliches Glücksgefühl, das einen durchströmt. Dieses kann sogar noch sehr lange in einem nachhallen, besonders wenn der Höhenflug so intensiv gewesen ist, wie es offensichtlich bei uns beiden der Fall gewesen ist.“ Um Yami Zeit zu geben, die Worte zu verarbeiten, schweigt Yugi eine Weile, ehe er sich an die letzte, noch offene Frage wagt, als dieser ihn stumm und zugleich fragend anblickt. „So und jetzt noch, die wohl schwierigste Frage. Wieso du es als so intensiv empfunden hast“, nachdenklich blickt er an die Decke und dann aus dem Fenster, ehe er wieder zu seinem Liebsten sieht. „Ich vermute mal, dass da bei dir mehrere Faktoren zusammengespielt haben. Einerseits konntest du dich fallen lassen und du wolltest es auch mit mir gemeinsam erleben. Dann warst du in den letzten Wochen immer wieder leicht erregt, wenn ich mich in deinen Armen selbst befriedigt habe und ich glaube in den letzten Tagen wurde es noch extremer, weil du angefangen hast, mich mit deinen Händen in den Wahnsinn zu treiben.“ Erstaunt über die Antworten sitzt Yami mit offenem Mund da und kann es kaum glauben, was er da hört. Ist es wirklich so einfach? „Also wenn alles freiwillig passiert und mit dir, dann ist es immer so? Also kein Ekel, danach und keine Schmerzen, weil ich mich bei dir ohne Angst fallen lassen kann?“ Als Yugi nun nickt, schlingt er ihm spontan die Arme um den Oberkörper und zieht seinen Sharik sanft aber nachdrücklich auf seinen Schoss. Wobei ihm Yugi, nachdem er seine Überraschung überwunden hat, nur zu gern behilflich ist und seine Beine links und rechts von seinem Liebsten positioniert, so dass er breitbeinig, die Arme locker auf den Schultern abstützend, auf dessen Schoss sitzt. „Na du? Was hast du denn jetzt vor?“, lächelnd sieht er in die rubinroten Augen, bis Yami das Gesicht an seiner Schulter vergräbt. „Danke Sharik. Danke für alles.“ Seine Arme fester um Yugi schlingend, geniesst er die innige Umarmung, welche er gerade so dringend braucht. Erst als der Stand der Sonne Yugi anzeigt, dass es höchste Zeit fürs Frühstück ist, löst er sich langsam aus Yamis Umklammerung. Was diesen dazu bringt, den Kopf wieder anzuheben und ihn fragend anzusehen. „Es ist Zeit nach unten zu gehen. Die Anderen warten sicher schon mit dem Essen auf uns.“ Lächelnd fährt er seinem Liebsten noch kurz über die Wange, ehe er vorsichtig von dessen Schoss rutscht und vom Bett klettert. Sich sein Oberteil glattstreichend, wartet er darauf, dass auch Yami so weit ist und das elendige Halsband angezogen hat, ehe er mit ihm zusammen das Zimmer verlässt und sie nach unten ins Esszimmer gehen. Dort werden sie schon von Hopkins erwartet, der Yami mit einem besorgt aufmerksamen Blick mustert. „Guten Morgen ihr beiden.“ Gern würde er mehr sagen, allerdings hält er sich zurück, weil ihn Yugi wieder mit einem drohenden Funkeln in den Augen ansieht. „Guten Morgen“, kommt es auch deutlich grimmiger von Rebecca. Was nicht nur Yami erstaunt die Augenbrauen hochziehen lässt, sondern auch Yugi. Der sich jedoch dazu entscheidet nichts dazu zu sagen, solange sie sich seinem Liebsten gegenüber anständig verhält. „Guten Morgen Arthur, Rebecca“, nickt er den beiden zu, während er sich gleichzeitig auf seinen Platz setzt und sich dann zu Yami umwendet, der nun neben ihm Platz nimmt. „Ich wünsche auch einen guten Morgen Sir Hopkins, Miss Rebecca“, beendet dieser die morgendliche Begrüssungsrunde, indem er den beiden mit einem kurzen neigen des Kopfes den verlangten Respekt erweist. Mit einem abschätzenden Blick nimmt Rebecca die Respektsbekundung zur Kenntnis und würde gern einen spitzen Kommentar in Yamis Richtung loswerden, hat es sie doch schwer getroffen, als sie heute nicht nur Yugi, sondern auch ihn gehört hat. Was in den letzten Tagen eindeutig nicht der Fall gewesen ist und nur der Gedanke daran, dass sie sogar noch die Freundschaft ihres Darlings verlieren könnte, lässt sie schweigen. Natürlich bemerkt Yami, dass die anderen beiden anders sind als sonst und er kann sich auch denken, warum das so ist. Darum blickt er hilfesuchend zu seinem Sharik, der ihm beruhigend die Hand auf den Oberschenkel legt und ihn kurz lächelnd ansieht. Erst, als Yugi merkt, dass sein Liebster wieder ruhiger ist, nimmt er seine Hand wieder weg und stellt dafür sein Bein so hin, dass er ihn immer noch unauffällig berühren kann. Sie sind schon beinahe mit dem Frühstück fertig, als sich Hopkins räuspert. „Sag mal Yugi, was hast du denn heute noch so vor? Immerhin geht es morgen früh ja schon wieder zurück nach Domino“, wendet er sich mit einem fragenden Blick an Yugi. Der jedoch erst den letzten Bissen runterschluckt, ehe er zu Hopkins sieht, während er sich gleichzeitig die Hände an der Serviette abwischt. „Ich werde mit Yami zusammen Mehefin besuchen gehen und dann am Nachmittag noch einmal mit ihm über den Markt gehen. So wie jedes Jahr.“ Als er nun dessen missbilligenden Blick sieht, runzelt er unwillkürlich die Stirn. „Was ist denn?“ Ernst legt Hopkins nun auch die Serviette neben seinem Teller auf den Tisch. „Ich kann nicht verstehen, dass du jedes Jahr diesen alten Nichtsnutz besuchst. Den dein Grossvater damals unnötigerweise freigelassen hat.“ Bei den Worten steht Yugi unwillkürlich auf. „Mehefin ist kein Nichtsnutz, sondern ein freier Mann, der sich seinen Lebensunterhalt durch harte Arbeit selbst verdient. Anders als andere Personen, die auf den Strassen um Almosen betteln. Also sprich nicht so abwertend über ihn. Nur weil er ein ehemaliger Sklave ist“, wütend funkelt er Hopkins an, der sich nun mit verschränkten Armen zurücklehnt. „Yugi, kein geborener Sklave der freigelassen worden ist, ist jemals ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft geworden. Selbst Sklaven, die zuvor freie Menschen gewesen waren, sind nach ihrer Sklavenzeit kaum in der Lage wieder in der Gesellschaft zu bestehen. Darum wäre es meiner Meinung nach besser, diese elendige Möglichkeit, abzuschaffen oder sie sollte nur noch in absoluten Ausnahmefällen erlaubt sein.“ Ohne ihn noch eines Blickes zu würdigen, dreht sich Yugi zu Yami um, der dem Gespräch aufmerksam gefolgt ist. „Kommst du auch mit oder willst du noch etwas hierbleiben? Dann warte ich im Wohnzimmer auf dich. Bei diesem Heuchler halte ich es nämlich nicht länger aus.“ Sofort steht Yami auch auf und folgt Yugi nach einem letzten Schluck aus seiner Teetasse nach draussen. Erst als sie im Flur sind, umgreift er Yugi von hinten und zieht in an seine Brust. „Reg dich nicht auf. Das ist er nicht wert und morgen reisen wir ja eh ab. Ausserdem vertritt er nur die Meinung, die die meisten Leute haben. Da ist er offensichtlich nicht so viel anders als die anderen.“ Bedrückt legt Yugi seine Hand auf Yamis Unterarm über seiner Brust. „Das ist es nicht. Es ist nur... ach vergiss es.“ Wie soll er Yami denn erklären, dass Hopkins mit ihm am Mittwoch über ihn gesprochen und schon beinahe verlangt hat, dass er ihn so schnell wie möglich freilässt, damit er von einem Psychomagus behandelt werden und dann den neuen Pharao stürzen kann. Mit einem Lächeln, dass seine Gedanken überspielen soll, dreht er sich in Yamis Armen um. „Er ist sowieso unwichtig denn alles was zählt, sind unsere Gefühle und dass wir ehrlich zueinander sind.“ Sanft küsst er Yami auf die Lippen, was dieser mit einem Stirnrunzeln zulässt. Stimmen ihn die Worte und der Ausdruck in den Augen seines Shariks doch nachdenklich. Unterdessen sitzt Hopkins über den Abgang der beiden sprachlos da. Er und ein Heuchler? Wie kommt Yugi denn auf diese Idee? Es ist nun mal eine Tatsache, dass die meisten Sklaven in der Freiheit kaum lebensfähig sind. „Tja, Grossvater, das hast du wirklich toll hinbekommen. Das ist glaube ich das erste Mal, dass Yugi wegen dir abgehauen ist und nicht wegen mir.“ Vorwurfsvoll sieht Rebecca ihren Grossvater an, der den Blick nur verwirrt erwidert. „Wie meinst du denn das?“ Theatralisch seufzt Rebecca nun auf. „Ganz einfach, einerseits behandelst du Yami besser als Jim, Scott oder auch deine Geliebte Maria, indem du ihn hier mit uns zusammen essen lässt. Dabei ist er wie Nancy und Lenny nur ein einfacher Sklave. Fällt dir etwas auf? Du verhältst dich wirklich wie ein Heuchler, indem du den Mann, den Yugi liebt, wie einen gleichgestellten behandelst, andererseits aber so abwertend über Sklaven im Allgemeinen sprichst.“ Kopfschüttelnd steht jetzt auch sie auf. „Und dabei dachte ich immer, ich sei hier diejenige mit der langen Leitung.“ Mit diesen Worten verlässt nun auch sie das Esszimmer und sieht im Flur die beiden eng umschlungen dastehen. Mit einem traurigen Lächeln wendet sie sich ab, um zur Treppe zu gehen. Dort dreht sie sich noch einmal um. „Ich hoffe, dass ihr beide irgendwie glücklich werdet“, spricht sie die Worte so leise aus, dass niemand sie hören kann, ehe sie die Stufen nach oben geht, um sich für die Uni umzuziehen. Über die Worte seiner Enkelin nachdenkend stellt sich Hopkins ans Fenster. Ist er wirklich ein Heuchler, nur weil er Atemu anders behandelt? Verdammt, der Mann ist der rechtmässige und gesalbte Pharao! Eigentlich müsste er sich vor ihm in den Staub werfen und ihn um Vergebung anflehen, dass er ihn so... auf einmal sieht er, wie Yugi mit Yami aus dem Haus geht und ihn noch einmal lächelnd ansieht und etwas zu ihm sagt, ehe sie auf den Gehweg treten. Mit Erstaunen beobachtet er, wie sich Atemu sofort zwei Schritte hinter Yugi fallen lässt und demütig den Kopf gesenkt hält, während sie den Weg entlanggehen. Das ist nicht mehr Atemu! Das ist jetzt Yami, der Sklave! Der trotz allem noch eine unglaubliche Ausstrahlung besitzt. Ist es das, was ihn zum Heuchler macht? Dass er in dem jungen Mann nicht den Sklaven sieht, der er jetzt ist? Sondern das, was er mal gewesen ist? „Ich sage dir eins, mio Caro. Du bist einfach unmöglich!“, ertönt plötzlich Marias Stimme hinter ihm. Weshalb er sich erstaunt umdreht und sie fragend ansieht. „Kannst du mir das dann bitte erklären? Wieso ist Yugi so sauer, weil ich meine Meinung zum Thema freigelassene Sklaven ausspreche?“ Mit einem leichten Kopfschütteln verschränkt Maria die Arme. „Mio Caro, einerseits behauptest du, dass Sklaven nicht freigelassen werden sollen und andererseits kannst du es bestimmt kaum erwarten, dass er seinen Yami freilässt. Siehst du da den Widerspruch? Nein?“, beantwortet sie die Frage gleich selbst und stellt sich direkt vor ihm hin. „Dann sage ich es anders. Es ist completamente ugualmente, wer er mal gewesen ist. Jetzt ist er ein Sklave und nichts anderes sonst. Wenn wir Yugis Gefühle mal aussen vor lassen. Also hör endlich auf, in ihm den Erlöser des ägyptischen Grossreiches zu sehen. Denn das ist er nicht. Er ist ein junger versklavter Mann, der länger überlebt hat, als die meisten anderen es in seiner Situation getan hätten und der jetzt darum kämpft wieder irgendwie zu sich selbst zu finden.“ Über die Worte seiner Geliebten sprachlos senkt Arthur den Blick auf ihren Finger, der sich schon beinahe schmerzhaft in seine Rippen drückt. „Aber...“ „No Aber! Scusarsi dich bei Yugi und Yami und zwar richtig. Denn das, was ich mir da mit angehört habe, bevor ich mich um die Angolo verdrücken musste, war ganz eindeutig unmöglich von dir!“ Ihren Arthur stehen lassend, geht sie zum Tisch und beginnt das benutzte Geschirr abzuräumen. Wenn sie schon mal hier ist, dann kann sie Nancy auch einen Teil ihrer Arbeit abnehmen. Hat die Kleine doch heute auch so schon genug damit zu tun, die Wäsche zu waschen und morgen kommt dann noch die Bettwäsche von Yugi und Yami dazu. Na hoffentlich ist diese dann nicht voller Flecken! Die gehen nämlich schlecht wieder raus, wenn man nicht weiss wie man die Laken vorbehandeln muss oder sie zu spät sieht. Inzwischen sind Yugi und Yami schon ein gutes Stück gelaufen, als sich Yugi zu ihm umdreht. „Stört es dich, wenn wir noch einmal in die Apotheke gehen? Ich will mehr von dem Öl kaufen, damit wir auch genug haben, wenn dir die Massagen so gut gefallen und ich will nicht plötzlich ohne dastehen.“ Im ersten Moment ist Yami überrascht, weil er das von Yugi auf offener Strasse gefragt wird, aber dann sieht er, dass sie im Moment ganz alleine sind und es so ungefährlich ist, dies zu tun. „Nein, es stört mich nicht und das Öl hat auch wirklich einen angenehmen Geruch.“ Sich schnell umblickend macht er einen grossen Schritt auf Yugi zu und haucht ihm einen sekundenschnellen Kuss auf die Lippen. „Und jetzt weiter. Nicht, dass wir dann nur ein paar Minuten bei Mehefin haben.“ Nickend wendet sich Yugi über die Aktion sprachlos um und geht einfach weiter, was Yami leicht schmunzeln lässt. Das ist sein Yugi... so leicht aus dem Konzept zu bringen und dann wieder so unglaublich... Wieder seinen Platz schräg hinter ihm einnehmend, folgt er seinem Sharik wieder mit gesenktem Kopf. Allerdings so, dass er die Umgebung noch sehr genau erkennen kann. Nicht, dass er wieder von einem Kind umgerannt wird. Ohne Zwischenfälle erreichen sie die Apotheke und werden von dem erstaunten Yakkyoku natürlich sofort entdeckt. „Herr Muto, was ist denn los? Ist etwas mit den Ölen nicht in Ordnung?“ „Erst einmal guten Tag Herr Yakkyoku. Nein, keine Sorge. Es ist alles in Ordnung, aber ich wollte fragen, ob sie noch etwas von dem Massageöl haben, das ich so sehr liebe.“ Deutlich ist erkennbar, wie die Sorge von den Schultern des Apothekers im wahrsten Sinne des Wortes abfällt. „Natürlich, ich habe davon immer eine ausreichende Menge an Lager. Fünf Flaschen habe ich sogar schon fertig abgefüllt da. Wie viele wollen Sie denn haben?“ Bereit die geforderten Flaschen sofort zu holen sieht er seinen Kunden fragend an, der zufrieden nickt. „Dann nehme ich die fünf Flaschen. Man kann ja schliesslich nie genug von dem Zeug haben.“ Über diese grosse Menge erstaunt, zieht Yakkyoku kurz die Augenbraue hoch. Sind das doch insgesamt 2.5 Liter Öl. „Na, Sie wollen es ja wissen. Haben Sie doch erst am Dienstag drei Flaschen gekauft.“ Sich bei dem undurchdringlichen Ausdruck des jungen Mannes jeden weiteren Kommentar verkneifend, holt er die fünf Flaschen aus dem Regal und stellt sie auf den Tresen. Amüsiert über den Gesichtsausdruck des alten Mannes beobachtet Yami, wie die beiden wieder anfangen zu feilschen. Sich dann aber doch relativ schnell auf 20 Silbermünzen einigen. So wie er es erwartet hat. Wenn Yugi bei 15 Münzen anfängt und der Apotheker bei 25. Hat er doch inzwischen rausgefunden, dass man sich in der Regel immer in der Mitte trifft. Es sei denn, einer der beiden ist ein schlechter Verhandlungspartner oder hat im Gegenteil sehr gute Argumente. Dann kann das Ergebnis schon mal anders aussehen. Als er dann mit der Stofftasche in der Hand, hinter Yugi auf die Strasse tritt, kann er sich ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen. Zu gern würde er Yugi jetzt mit der Menge Öl aufziehen, aber das kann er jetzt ja leider noch nicht machen, weshalb er es sich für später vornimmt. In aller Ruhe folgt Yami Yugi durch die Strassen, bis ihn dieser plötzlich am Arm packt und hinter sich her in eine Seitengasse zieht. Erschrocken darüber lässt er sich von seinem Sharik an die Wand drücken und nickt dann nur verwirrt, als ihm dieser mit dem Finger an seine eigenen Lippen gelegt andeutet, dass er ruhig sein soll. Nicht wissend, was er von der ganzen Aktion halten soll, beobachtet er jetzt, wie Yugi vorsichtig um die Ecke schielt und sich dann mit einem erleichterten Seufzen ihm gegenüber an die Wand lehnt. „Moment noch“, bewegt er lautlos seine Lippen. Weiss er doch inzwischen, dass Yami deutlich gesprochene Worte zur Not auch von den Lippen ablesen kann. Still stehen sie da bis Mamoru mit dieser Veronica streitend an ihnen vorbeigelaufen ist. Jetzt wird Yami auch klar, wieso sein Sharik so reagiert hat. „Du wolltest nicht, dass sie uns sehen. Oder?“, fragt er dann doch noch nach, weil er seinen Verdacht lieber bestätigt haben möchte. Nicht, dass er noch falsche Vermutungen anstellt. Bestätigend nickt Yugi mit einem grimmigen Gesichtsausdruck. „Ja. Nur leider ist es auch kein Wunder, dass sie hier sind, denn die Universität liegt am anderen Ende der Strasse und wenn ich mich nicht täusche, beginnen bald die Vorlesungen.“ Sich nun von der Wand abstossend, stellt sich Yugi wieder gerade hin. „Na komm, die beiden sollten jetzt weit genug weg sein und ich will auch etwas Zeit bei Mehefin verbringen und ihm nicht nur kurz Hallo sagen.“ Sich wieder zur Hauptstrasse umdrehend, sieht er Yami mit einem auffordernden Blick an, bis dieser sich auch wieder aufgerichtet hat. Erst als er sieht, dass dieser bereit ist, tritt er wieder aus der Seitengasse raus auf die Hauptstrasse und wendet sich wieder nach rechts um, um gefolgt von Yami, weiter zu Mehefins Wohnung zu laufen. Als sie dann vor der alten Tür stehen, klopft Yugi nach einem Blick zu seinem Liebsten an das stabile Holz, woraufhin nur Sekunden später das breit grinsende Gesicht von Mehefin erscheint. „Yugi, da bist du ja wieder und du hast wieder Yami mitgebracht. Das freut mich aber. Na los, kommt rein.“ Mit einer einladenden Geste tritt er zur Seite. So, dass die beiden eintreten können. „Ich habe extra noch eine dritte Tasse besorgt, weil ich mir schon gedacht habe, dass ihr beide wieder vorbeikommt und diesmal habe ich auch leckeren Pfefferminztee da, den mir die gute Frau Corey als Dankeschön dafür, dass ich ihr immer die schweren Taschen nach Hause trage, geschenkt hat.“ Vor sich hinplappernd, lässt er seine Gäste gar nicht zu Wort kommen, bis er ihnen je eine Tasse dampfenden Tee in die Hand gedrückt hat. „Na los, setzt euch ruhig auf das Bett, eine andere Sitzmöglichkeit habe ich neben dem Stuhl leider nicht.“ Resolut schiebt er sie schon beinahe zu dem alten Möbelstück und nickt erst zufrieden, als sie sich brav darauf niedergelassen haben. Sich nun mit seinem eigenen Tee in der Hand auf den einzigen Stuhl setzend, sieht er die beiden jungen Männer grinsend an. „So und nun erzählt doch mal, wie ihr euch kennengelernt habt.“ Schmunzelnd sieht Yugi zu Yami, ehe er sich zu Mehefin umwendet. „Also, erst einmal will ich dir Hallo sagen, alter Mann.“ Einen Schluck von dem wirklich leckeren Tee trinkend, wartet Yugi ab, bis auch Yami etwas zur Begrüssung gesagt hat, ehe er ihn fragend ansieht. „Wer fängt an. Du oder ich?“ Nach einem Moment beugt sich Yami etwas vor. „Fang du an und dann erzähle ich mal meine Version.“ „Oh ja, beide Seiten zu hören ist immer spannend.“ Wirft Mehefin noch gespannt dazwischen. Hört dann aber schweigend zu, als Yugi von dem Sklavenmarkt erzählt und wie er durch das wütende Geschrei des Händlers auf Yami aufmerksam geworden ist. „Ich konnte einfach nicht anders. Ich musste ihn von dem Kerl wegholen und habe nur gehofft, dass er den Heimweg auch schafft, so schlecht wie es ihm damals gegangen ist, hätte es mich nämlich nicht gewundert, wenn er unterwegs zusammengebrochen wäre.“ Nun blickt Yugi zu Yami. „Doch du hast durchgehalten, bis wir Zuhause gewesen sind und ich dir dein Zimmer gezeigt hatte.“ Mit einem Lächeln beobachtet Mehefin, wie sich die beiden verliebt ansehen. „Was für eine schöne Geschichte und wie hast du das erlebt? Ich kann mich nämlich noch gut daran erinnern, was für ein Scheissgefühl es immer gewesen ist, wenn man auf diesen Märkten zur Schau gestellt worden ist und nicht gewusst hat, was einen als nächstes für ein Besitzer erwartet.“ Seine Tasse auf den klapprigen Tisch stellend, beugt er sich ein wenig nach vorn, um auch ja kein Wort zu verpassen. Sich räuspernd denkt Yami an den Tag zurück, als er Yugi das erste Mal begegnet ist. „Naja, ich bin direkt nach einer Sklavenparty bei dem Händler gelandet, weil meine Besitzer gemerkt hatten, dass ich Fieber hatte und wer will schon einen kranken Sklaven haben. So stand ich also immer noch blutend und schwach auf dem Podest und konnte mich irgendwann nicht mehr auf den Beinen halten. Was ich eigentlich auch nicht mehr wollte. So habe ich es zugelassen, dass ich zusammenbreche und es war mir auch egal, dass ich deswegen Schläge kassiert habe.“ Nachdenklich blickt Yami zu einem der Fenster, die ein wenig Tageslicht in das Zimmer lassen. „Ich wollte nicht mehr leben und ich muss gestehen, dass ich Yugi im ersten Moment verflucht habe, als er den Händler angesprochen hat. Doch dann habe ich in seine Augen gesehen und die waren so anders, als ich es kannte. Nur deswegen habe ich meine letzten Kräfte mobilisiert und mich wieder auf die Beine gekämpft und dann auch so lange durchgehalten, bis wir schliesslich bei ihm Zuhause angekommen sind.“ Nun blickt er wieder zu Yugi, der jedem seiner Worte genauso gespannt lauscht, wie es Mehefin tut. „Weisst du, ich habe jederzeit damit gerechnet, dass du mich für irgendein Fehlverhalten bestrafst oder mir befiehlst, dir zu Willen zu sein oder für das gute Essen, das Zimmer und die freundliche Behandlung eine Gegenleistung verlangst. Doch es kam nichts dergleichen und das hat mich vollkommen aus der Bahn geworfen. Ich wusste gar nichts mehr. Weder, wie ich mich verhalten soll, noch sonst irgendetwas. Doch mit eurer Geduld haben du und Grossvater es geschafft, langsam aber sicher mein Vertrauen zu gewinnen und mit der Zeit habe ich dann auch gemerkt, dass ich für dich mehr fühle, als ich es jemals für möglich gehalten habe, dass ich so empfinden könnte.“ Während er erzählt hat, hat Yami nach Yugis Hand gegriffen und sieht ihn jetzt lächelnd an. Nicht nur Yugi ist von Yamis Erzählung sprachlos, sondern auch Mehefin. Der sich allerdings nach ein paar Minuten räuspert, um seine Fassung irgendwie wieder zu erlangen. „Na, das nenne ich mal eine glückliche Fügung des Schicksals, dass Yugi genau an dem Tag mit Jonouchi auf dem Markt gewesen ist.“ Einen Moment mustert er die beiden nachdenklich, ehe er direkt Yami anspricht. „Weisst du Junge, auch wenn du durch die Hölle gegangen bist, so hat all das, was dir widerfahren ist, doch auch etwas Gutes.“ Als er nun die geschockten und zugleich auch fragenden Blicke von beiden sieht, lächelt er sie traurig an. „Wenn du diesen Weg nicht hättest gehen müssen, dann wärst du Yugi vermutlich nie begegnet. So aber bist du im wahrsten Sinne des Wortes in seinen Armen gelandet.“ An die weit entfernte Vergangenheit denkend, als er selbst noch ein Sklave gewesen war und auch noch nicht bei den Mutos gelebt hat, lässt er seinen Blick ins Leere schweifen. „Jeder Sklave, trägt die Hoffnung in sich, dass er irgendwann aus der Hölle entkommen kann. Wenn nicht in diesem Leben, dann im nächsten. Das lässt sie alle durchhalten und du hast es geschafft, den Weg aus der Dunkelheit ins Licht zu finden und ihn auch noch zu gehen. Vergiss das niemals. Egal, was in der Zukunft noch auf dich zukommen mag. Halte dieses Licht fest und du wirst alles schaffen können.“ Nach dieser überraschend langen Rede, spricht er doch sonst nie so viel an einem Stück, steht Mehefin auf und geht zu dem alten Herd. „Wollt ihr noch einen Tee? Wenn ich das richtig sehe, gibt es für jeden noch eine Tasse“, fragend blickt er über seine Schulter und kann sich ein breites Grinsen nicht verkneifen, als beide ihm ihre Tassen hinhalten. „Ich deute das mal als ein eindeutiges Ja.“ Mit dem Teekrug in der Hand geht er zu ihnen und füllt vorsichtig ihre Tassen, ehe er sich den Rest einschenkt. „Naja, der Tee ist auch wirklich ausgezeichnet. Er ist viel aromatischer, als der, den Grossvater immer auf dem Markt kauft“, gibt Yugi nach einem genüsslichen Schluck zu. „Na, wenn das so ist, dann leite ich dein Lob an Frau Corey weiter. Sie hat so eine Minzpflanze auf ihrem Balkon stehen und hegt sie wie ihr eigenes Kind. Da darf sich niemand dran vergreifen.“ Gemütlich setzt sich Mehefin wieder hin und betrachtet sich Yami genauer. „Du bist kein geborener Sklave, das merkt man deutlich an deiner ganzen Art.“ Als Yami ihn nur abwehrend anschaut, sich aber sonst keine Reaktion entlocken lässt, nickt er verstehend. „Du willst nicht darüber reden, das akzeptiere ich.“ Nun sieht er zu Yugi, der sich aus der Unterhaltung bewusst raushält. „Nun erzähl mal. Wie geht es Sugoroku? Und was gibt es sonst noch so Neues zu berichten?“, neugierig beugt er sich wieder etwas vor. Ist er doch immer an Neuigkeiten aus seiner alten Heimatstadt interessiert. Erleichtert, dass der alte Mann nicht weiter in ihn dringt, lehnt sich Yami zurück und lässt Yugi erzählen. Dabei hört auch er genau zu und kann sich das ein oder andere Schmunzeln auch nicht verkneifen. Besonders wenn Yugi wieder von ihrer herzallerliebsten Tratschtante erzählt, die Mehefin auch kennt, weil sie schon damals, als er noch bei den Mutos gelebt hat, ihren schlechten Stoffgeschmack in ihrem Laden befriedigt hat. So vergeht die Zeit wie im Flug und zu ihrer aller bedauern müssen sie dann auch wieder aufbrechen, um noch rechtzeitig fürs Mittagessen wieder bei Hopkins zu sein. Was sie beide leicht grummeln lässt, nachdem was der sich heute geleistet hat. „Also Mehefin, pass gut auf dich auf und wenn was ist, dann schick uns eine Nachricht oder komm vorbei. Du weisst ja, dass du immer willkommen bist.“ Fest umarmt Yugi den alten Mann, der ihm damals den Vater schon beinahe ersetzt hat und für ihn dagewesen ist, als niemand sonst ihn verstehen konnte. Gerührt von den Worten erwidert Mehefin die Umarmung und wuschelt Yugi dann durch die Haare. So wie er es immer gemacht hat, als dieser ihm als Kind auf Schritt und Tritt gefolgt ist. „Das mache ich und viele Grüsse an Sugoroku. Er soll auch ja schauen, dass er fit bleibt und sich nicht überanstrengen und pass auf der Heimreise gut auf dich und Yami auf. Hast du mich verstanden, mein Junge?“ Yugi an den Schultern festhaltend sieht er ihn an, bis dieser nickt. „Ja, das mache ich.“ Erst jetzt ist er zufrieden und sieht zu Yami und hält ihm die Hand hin. „Ich würde dich ja auch umarmen, aber ich vermute mal, dass du davon nicht so begeistert wärst“, grinsend schüttelt er dessen Hand, lässt sie dann aber nicht gleich los. „Pass mir gut auf dich und Yugi auf und lass ihn nicht so schnell wieder los. Denn so einen wie ihn findest du so schnell nicht wieder, aber ich denke, das weisst du selbst am besten.“ Ernst erwidert Yami den nun wirklich festen Händedruck. „Keine Sorge. Ich denke nicht daran, ihn wieder loszulassen und ich werde auch gut auf ihn aufpassen“, verspricht er dem alten Mann und er meint jedes Wort todernst. Was auch Mehefin zu merken scheint, denn er nickt zufrieden und lässt ihn jetzt auch wieder los. „Dann wünsche ich euch beiden noch eine gute Zeit und hoffe mal, dass ich euch nächstes Jahr wiedersehen werde.“ Wie es von einem guten Gastgeber erwartet wird, hält er den beiden nun sogar die Tür auf. „Danke Mehefin. Ich spreche jetzt einfach mal für uns beide. Wir wünschen dir auch eine gute Zeit. Bis nächstes Jahr am letzten Markttag,“ hält Yugi kurz in der Tür inne, bevor er mit Yami die wenigen Treppenstufen nach oben geht, um auf den Gehweg zu kommen. Kurz sehen die beiden noch einmal zurück und winken Mehefin zu, ehe sie sich auf den Heimweg machen. Diesen legen sie ohne irgendwelche Zwischenfälle schweigend zurück, weil sie beide ihren Gedanken nachhängen. Yami denkt über die wirklich weisen Worte des ehemaligen Sklaven nach, während Yugi immer wieder daran denken muss, wie Yami ihre erste Begegnung erlebt und wie dieser sich dann in den ersten Tagen bei ihnen gefühlt hat. Als sie dann das Haus betreten, kommt schon Hopkins auf sie zu. „Yugi, kann ich dich kurz unter vier Augen sprechen?“ Auf diese Bitte hin runzelt Yugi nur die Stirn. „Wenn du mir etwas zu sagen hast, dann in der Anwesenheit von Yami. Ansonsten haben wir uns nichts zu sagen und ich informiere dich schon mal darüber, dass ich mir für nächstes Jahr eine andere Unterkunft suchen werde.“ Die Arme verschränkend sieht er Hopkins an, der bei den harten Worten erstaunt die Augenbraue hebt. „Na gut, ich wollte mich entschuldigen. Denn ich habe noch einmal über meine Worte und auch mein Verhalten in den letzten Tagen nachgedacht und muss gestehen, dass ich wohl so einiges noch einmal überdenken muss.“ Die Hände hinter seinem Rücken verschränkend, sieht er Yugi an, der den Blick fest erwidert. „Ich nehme die Entschuldigung an, aber verziehen habe ich dir dein Verhalten aus den letzten Tagen noch nicht.“ Nach einem kurzen Moment des Zögerns nickt Hopkins verstehend. „Das verstehe ich. Willst du wirklich die Münzen für eine überteuerte Unterkunft rauswerfen? Du bist hier wirklich jederzeit willkommen und dein Yami natürlich auch, wenn du ihn wieder mitbringen willst.“ Bei dieser Frage halten eine Ecke weiter gleich mehrere Personen die Luft an, die sich gegenseitig ständig mit Gesten ermahnen auch ja ruhig zu sein. Sie halten sogar Scott zu zweit den Mund zu, als dieser niesen muss. „Verdammt, Scott. Du verrätst uns noch“, zischt Jim leise, als er gleichzeitig mit Lenny seine Hand zurückzieht. Sogar Nancy und Maria nicken zustimmend, deuten dann aber gleich auch an, dass es wohl gleich weitergeht. Auch oben hinter dem Geländer kniend, wartet Rebecca gespannt auf Yugis Antwort. Ist sie doch kurz vor den beiden auch nach Hause gekommen, um ihre Mittagspause hier zu verbringen. Yugi zögert lange, dabei schaut er auch zu Yami, der ihn vielsagend ansieht und eine eindeutige Geste macht, erst dann kann er sich dazu durchringen, Hopkins zu antworten. „Ich werde unter einer Bedingung wieder hier wohnen. Wenn ich sage, dass ich mit Yami zusammen in der Küche essen möchte, dann ist das zu akzeptieren. Wenn ich will, dass er mit mir gemeinsam im Esszimmer oder auf unserem Zimmer isst, dann ist das zu akzeptieren und ich verbitte mir jede Einmischung, wie ich mich ihm gegenüber zu verhalten habe und ich will auch keine besorgten Blicke mehr sehen oder private Fragen beantworten. Wir akzeptieren deine Einstellung Arthur und die Hausregeln, also akzeptiert ihr alle auch die meinige. Ich weiss, dass Yami und ich hier Gäste sind, aber alles müssen wir uns nicht gefallen lassen. Habt ihr mich auch da hinter der Ecke und oben auf der Treppe auch gut verstanden?“ Als es nun deutlich hinter der Ecke rumst und Rebecca mit einem lauten Keuchen hinter dem Treppengeländer auftaucht, kann sich Yugi nur mit Mühe ein breites Grinsen verkneifen. Erwischt! Verdutzt sieht sich Hopkins jetzt um. „Was soll denn das sein? Habt ihr etwa nichts zu arbeiten?“, scheucht er die Lauscher hinter der Ecke auf und sieht dann kopfschüttelnd zu Rebecca. Erst als diese mit einem entschuldigenden Lächeln die Treppe heruntergekommen ist, sieht er wieder zu Yugi. „Das ist zwar mehr als eine Bedingung, aber ich akzeptiere deine Wünsche und ich werde mich auch nicht mehr einmischen, wenn du das nicht willst“, lenkt Hopkins, den Kopf leicht neigend, ein. „Gut und gibt es sonst noch etwas? Oder können wir beide uns noch kurz zurückziehen, bevor es das Mittagessen gibt?“ Die Arme immer noch verschränkt haltend, wartet er auf eine Reaktion seines Gegenübers, die auch sofort folgt. „Nein, das war alles und ich entschuldige mich noch einmal für meine Worte.“ Nun dreht sich Hopkins um und geht zusammen mit Rebecca, die das alles schweigend beobachtet hat, ins Wohnzimmer. Erleichtert, dass dieses Gespräch vorbei ist, sieht Yugi zu Yami und deutet ihm an, dass er ihm nach oben folgen soll. Was dieser ja sowieso vorgehabt hatte, trägt er doch immer noch die Tasche mit den Ölflaschen. Oben in ihrem Zimmer lehnt sich Yugi mit einem breiten Grinsen an die geschlossene Tür. „Sagst du mir jetzt, woher du gewusst hast, dass wir Zuhörer haben?“ Mit einem geheimnisvollen Gesichtsausdruck dreht sich Yami zu ihm um, nachdem er die Tasche neben die andere auf den Tisch gestellt hat. „Ganz einfach. Die Göre habe ich gesehen, als wir reingekommen sind und während du mit Hopkins geredet hast, waren die anderen so extrem laut leise, dass sie mir einfach auffallen mussten. Schliesslich musste ich mich ja nicht auf das Gespräch konzentrieren.“ Sich jetzt direkt vor Yugi hinstellend, stützt er sich links und rechts von ihm mit den Händen an der Wand ab. „Weisst du, ein Psst und ein unterdrücktes Niesen können sehr auffällig sein, wenn es still ist und das war es in dem Moment und du hast auf meine Blicke und Gesten ja auch super reagiert.“ Die letzten Worte spricht er direkt an Yugis Ohr aus, was diesen abrupt einatmen lässt. „Verdammt, hör auf mit so einer Stimme zu sprechen, sonst verpasse ich noch das Mittagessen.“ Obwohl seine Worte ablehnend klingen, schlingt er seine Arme um den Nacken seines Liebsten und sieht ihm tief in die Augen. „Jetzt küss mich endlich. Das willst du doch eh schon die ganze Zeit.“ Dies lässt sich Yami natürlich nicht zwei Mal sagen. Schmunzelnd beugt er sich nun vor, hält dann aber kurz vor Yugis Lippen inne. „Wie du wünschst.“ Die letzten Millimeter überwindend, schliesst er die Augen. Genüsslich erwidert Yugi den langsamen Kuss und würde jetzt am liebsten die Zeit einfach stillstehen lassen. Sind diese Momente mit seinem Liebsten für ihn doch unglaublich wertvoll. Nur leider kann er die Zeit nicht anhalten, weshalb sich Yami viel zu schnell wieder von ihm löst. Ihm jedoch dafür mit den Fingerspitzen zärtlich über die Wange fährt. „Na komm, gehen wir in die Höhle des Löwen, um unsere knurrenden Mägen zu beruhigen.“ Über das mürrische Gesicht seines Shariks schmunzelnd, tritt Yami einen Schritt zurück, so dass dieser von der Tür wegtreten kann. Obwohl auch ihm der Magen knurrt, würde Yugi am liebsten hier oben bleiben, aber leider hat er wohl keine andere Wahl, wenn er sie beide nicht hungern lassen möchte. „Gut, gehen wir nach unten.“ Weil er ja sowieso die Tür blockiert, greift Yugi nach der Klinke und dreht sich erst dann um, um diese zu öffnen. „Nach dir, mein Liebster“, lächelt er Yami an, der ihn bei dieser Bezeichnung mit einer hochgezogenen Augenbraue ansieht, als er an ihm vorbei in den Flur geht. „So hast du mich schon einmal genannt. Ist das jetzt mein neuer Spitzname?“, fragend sieht er Yugi an, als dieser neben ihm herläuft. Lächelnd erwidert Yugi den Blick. „Wenn er dir gefällt? Dann ja.“ Oben an der Treppe bleibt er stehen und wendet sich zu Yami um, welcher einfach mitten im Flur stehen geblieben ist, als er diese Antwort gehört hat. „Yami?“ Todernst steht Yami bewegungslos da. „So hat...“, auf einmal fängt er an zu lächeln. „So hat mich noch niemand genannt und es gefällt mir.“ Mit grossen Schritten eilt er jetzt auf Yugi zu und drückt ihm einen schnellen Kuss auf die Lippen, während er gleichzeitig dessen Gesicht mit den Händen umfasst. Mit einem warmen Ausdruck in den Augen sieht er Yugi an und greift dann nach seiner Hand. „Gehen wir weiter, Sharik.“ Als sie in das Esszimmer kommen, steht Hopkins gleich von seinem Stuhl auf und sieht ihnen mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck entgegen. „Da seid ihr ja. Ich war mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob ihr kommen werdet.“ Stehen bleibend wartet er ab, bis Yugi und Yami zu ihren Plätzen gegangen sind. Erst jetzt setzt er sich wieder hin, so dass auch seine Gäste Platz nehmen können. Mit gesenktem Blick wartet Yami darauf, dass die anderen sich bedient haben, will er doch nicht noch mehr Unruhe an den Tisch bringen, indem er sich auch nur ansatzweise zu selbstbewusst verhält. Trotzdem bemerkt er, dass ihn Hopkins stirnrunzelnd ansieht, was ihn doch verwundert, kennt er doch dessen Einstellung zu Sklaven und wie diese sich eigentlich zu verhalten haben. Ohne auf das Verhalten von Hopkins einzugehen oder etwas zu dessen Worten zu sagen, nimmt Yugi von Rebecca die Schüssel mit dem Gemüseeintopf entgegen. „Danke“, freundlich nickt er ihr kurz zu, ehe er sich und auch gleich Yami je eine Portion auf die Teller gibt. Dies bringt ihm einen erstaunten Blick von seinem Liebsten ein. „Was denn? Wenn ich schon dabei bin, dann kann ich deinen Teller doch auch gleich füllen.“ Mit den Augen teilt ihm Yugi gleichzeitig mit, dass er dies absichtlich macht, um Hopkins ein wenig zu ärgern. Was Yami leicht den Kopf schütteln lässt. „Na wenn das so ist, Dankeschön, aber es wäre wirklich nicht nötig gewesen.“ Von den anderen unbemerkt, legt er seine Hand kurz auf Yugis Oberschenkel, bevor er nach der Schale mit den Würsten greift und nun seinerseits eine davon auf den Teller seines Shariks legt, ehe er sich selbst wieder die kleinste Wurst nimmt. Immer wieder versucht Rebecca während des Essens ein Gespräch mit einem von ihnen zu beginnen. Doch weder Yugi noch Yami gehen wirklich darauf ein, weshalb sie sich schliesslich an ihren Grossvater hält, der ihr geduldig zuhört und schon beinahe erleichtert wirkt, dass sie die drückende Stille am Tisch so durchbricht. Erleichtert, dass das Mittagessen vorbei ist, legt Yugi seinen Löffel in die Dessertschale, nachdem er die wirklich leckere Vanillecreme mit Ananasstücken drin fertig gegessen hat. Kurz blickt er zu Yami, will er ihn doch nicht dazu zwingen sich zu beeilen oder einen Rest stehen zu lassen, was dieser ja wie die Pest hasst. Doch zu seinem Glück ist auch sein Liebster fertig und nickt ihm jetzt unauffällig zu. Ohne weiter zu zögern, steht Yugi nun auf und geht mit Yami aus dem Esszimmer. Dies lässt Hopkins verärgert die Stirn runzeln, aber dann legt ihm Rebecca ihre Hand auf die seine. „Wenn du jetzt etwas sagst, dann hast du es dir endgültig mit ihm verspielt. Denn du hast dich ihm gegenüber genauso respektlos verhalten, so wie ich seine Worte von heute Morgen und von vorhin interpretiere. Also akzeptiere die Lektion, die er dir so erteilt und lerne die gleiche Lektion wie ich. Nämlich, dass es nicht immer nach deinem Kopf geht, Grossvater.“ Von seinem Verhalten enttäuscht sieht Rebecca ihn an. Kann sie doch nicht verstehen, warum er sich in den letzten Tagen so seltsam verhält und dann auch noch diese unmöglichen Worte heute Morgen. Ist doch Mehefin ein wirklich netter Kerl, der trotz seines niedrigen Statusses bei den meisten Leuten in der Stadt wegen seines Fleisses und seiner Hilfsbereitschaft sehr beliebt ist. Während Rebecca ihrem Grossvater den Kopf wäscht, hat Yugi seine Tasche geholt und ist jetzt mit Yami auf den Weg in den Stall, um Star zu holen. Insgeheim hofft Yami ja, dass er die hübsche Stute noch vorbereiten muss, aber zu seinem Leidwesen hat Lenny alles schon erledigt, als sie in den Hof treten. Offenbar sind ihm seine Gefühle deswegen deutlich vom Gesicht abzulesen, denn Yugi legt ihm tröstend eine Hand auf den Arm. „Keine Sorge, am Sonntagabend kannst du die beiden wieder persönlich umsorgen und mit deiner Zuneigung überschütten.“ Mit einem leidenden Seufzen folgt Yami ihm nun zu Star, die sich sofort an ihn ran kuscheln möchte. „Achtung, sie hat einen rossigen Anfall. Pass also auf, dass du sie nicht plötzlich auf dem Arm hast“, warnt Lenny ihn mit einem breiten Grinsen vor. Weshalb Yami die Stute nun sanft aber bestimmt wieder etwas von sich wegschiebt, um ihr zu zeigen, dass schmusen zwar erlaubt ist, aber nur zu seinen Bedingungen. „Danke Lenny, dann weiss ich ja, was ich zu tun habe.“ Wieder schiebt er Stars Kopf bestimmt zur Seite, was der Guten nicht wirklich zu passen scheint. Zumindest wenn man ihren Blick als beleidigt interpretiert. Zweifelnd, ob Yami wirklich mit der Stute umgehen kann, wenn diese so drauf ist, sind doch Blacky und Rocky Wallache, die sich in der Regel von rossigen Stuten und nervösen Hengsten nicht aus der Ruhe bringen lassen, beobachtet Yugi die beiden, ehe sie losgehen. Deswegen sieht er auch auf dem Weg zum Markt immer wieder zu Yami und Star, doch sein Liebster scheint nach den anfänglichen Diskussionen mit der Stute überraschend gut klarzukommen. Selbst auf dem Markt, benimmt sich Star beinahe vorbildlich, wenn man davon absieht, dass sie öfters mal ihre Meinung laut und deutlich kundtut. Weil Yugi allerdings auf das Können Yamis vertraut, lässt er sich davon nicht beirren und schlendert in aller Ruhe über den Markt, bis er bei einem Stand stehen bleibt, der edle Baumwolle verkauft, welche auf den ersten Blick aussieht wie gemusterte Seide. Interessiert und zugleich kritisch mustert Yugi diese ungewöhnlichen Stoffe, ehe er den jungen Mann ansieht, der maximal zwanzig Jahre alt ist. „Hallo, ich sehe dich hier zum ersten Mal.“ Spricht er den anderen gleich mit der persönlicheren Anrede an, da ihn dieser an sich selbst erinnert, als er das erste Mal alleine hier auf den Markt gehen musste. Verlegen senkt der Junge daraufhin den Blick. „Ich sein auch das erste Mal hier. Wir sein Weber von Norden von Aomori.“ Verstehend nickt Yugi nun. „Dann gehörst du zu dem Volk der Ainu oder?“ Sich unwillkürlich anspannend, weil er nun eine ablehnende Bemerkung erwartet und dass der mögliche Käufer nun wieder geht, reisst der junge Händler die Augen auf. Als er aber weiterhin nur freundlich angesehen wird, entspannt er sich wieder ein wenig. „Ja, mein Name sein Kaneto Kawamura. Du haben immer noch Interesse an Stoffen?“, wagt er es dann zu fragen. Werden ihre Stoffe doch in der Regel als minderwertig betrachtet und das nur, weil sie Ainu sind. Prüfend reibt Yugi den Stoff zwischen seinen Fingern, hat er doch schon viel Negatives über die Güter der Ainu gehört. Doch so auf den ersten Blick kann er beim besten Willen nichts entdecken. „Kommt darauf an, wie der zweite Eindruck aussieht. Kannst du mir etwa einen so breiten Streifen von dem Stoff abschneiden und ein paar der Ballen etwas weiter aufrollen?“, mit den Fingern deutet er die ungefähre Breite des gewünschten Streifens an und ist dann wirklich überrascht, als der Junge eine Schere hervorholt und tatsächlich von sechs komplett verschiedenen Ballen je einen Streifen abschneidet und ihm diese dann reicht. „Bitteschön. Nur warum wollen Sie die Streifen haben?“, fragend sieht Kaneto den möglichen Kunden an, der nun jeden einzelnen Streifen auf’s genaueste untersucht. „Du kannst mich ruhig duzen und ich heisse Yugi Muto und ich kann so besser die Qualität des Stoffes prüfen. Siehst du?“, lächelnd zeigt Yugi wie er den Stoff gegen die Sonne hält. „So kann ich Webfehler und kleine Löcher besser erkennen.“ Nun beginnt er an dem Stück Stoff rumzureissen, ihn zwischen seinen Händen zu reiben und Fäden aus dem Rand zu zupfen. „So kann ich die Stabilität, die Farbechtigkeit und Reissfestigkeit besser erkennen. Ebenso, wie er sich an den Körper anpassen wird und sogar, wie er sich auf der Haut anfühlt.“ Demonstrativ legt er den Stoff nun um seinen Arm und reibt mit diesem ein paar Mal hin und her. „Darum ist es von Vorteil, wenn du in deinen ersten Jahren hier von jedem Ballen ein oder zwei solche Streifen abschneidest, bis dich die Stoffhändler kennen und wissen, dass du gute Ware verkaufst.“ Innerlich grinsend, bemerkt Yugi, wie der Junge jedes einzelne Wort von ihm regelrecht in sich aufzusaugen scheint. „Ich verstehe. Was meinen du, Stoffe sein von guter Arbeit. Meine Mutter sein beste Weberin von ganzen Dorf und mein Vater sein Künstler, der machen die Muster für Stoffe“, gespannt, was dieser Yugi nun sagen wird, verschränkt Kaneto die Hände hinter dem Rücken. Zufrieden mit dem was er bei den wirklich fein gewebten Stoffstreifen gesehen hat, legt Yugi den letzten Streifen, den er geprüft hat, wieder hin. „Also bist du für den Verkauf zuständig?“, fragend sieht er den jungen Händler an, der jetzt heftig nickt. „Ja, meine Eltern sprechen nur Muttersprache, darum ich hier sein und versuchen zu verkaufen. Ich wollen für einen Stoffballen 20 Silbermünzen.“ Bei der Preisansage runzelt Yugi die Stirn. Hört sich das doch eher nach einem Endpreis an, als nach einem Preis, der noch verhandelt werden kann. „Und was machst du, wenn ich dir 15 Silbermünzen für einen Ballen anbiete?“, fragt er dennoch nach, um die Reaktion des jungen Händlers zu überprüfen. Der verzieht tatsächlich das Gesicht, nickt dann aber widerstrebend. „Wenn du mir 15 Silbermünzen geben, dann ich akzeptieren Preis, weil du der Erste sein, der mir geben die Chance, etwas zu verkaufen.“ Nun schüttelt Yugi den Kopf. „Du musst noch viel lernen. Ich nehme mal an, das 20 Silbermünzen der Preis ist, den du mindestens haben musst, um nicht nur die Materialkosten zu decken, sondern auch noch etwas an dem einzelnen Ballen zu verdienen. Oder?“ Als dieser Kaneto nun den Kopf senkt, weiss Yugi, dass er Recht hat. „Kaneto, wenn du erfolgreich Handel treiben willst, dann darfst du niemals deinen Mindestpreis sagen, denn jeder hier wird versuchen mit dir über den Preis zu verhandeln und du darfst auch niemals auf das erste Angebot eingehen. Hast du das verstanden?“ Überrascht, dass Yugi ihm all das erklärt, nickt Kaneto. „Also dann ich sollen sagen 30 Silbermünzen?“, fragend sieht er seinen Kunden an, der jetzt bestätigend nickt. „Genau und jetzt tun wir mal so, als hätte ich die 20 Silbermünzen vorher nicht gehört und üben mal ein wenig, aber egal was rauskommt, ich bezahle dir am Ende die 20 Silbermünzen und nehme dann auch diese 6 Stoffballen, von denen du mir die Streifen abgeschnitten hast. Ist das ein Deal?“, lächelnd hält er dem Jungen die Hand hin, der erleichtert, dass er nicht nur etwas verkauft hat, sondern jetzt noch ein wenig Unterricht bekommt, einschlägt. „Ja das sein Deal. Ich geben dir die Ballen für 120 Silbermünzen. Egal, welchen Preis wir verhandeln.“ „Gut, dann los. Du willst für den Ballen hier 30 Silbermünzen? Das ist mir zu viel. Ich biete dir für diesen 17 Silbermünzen.“ Deutet Yugi auf den Ballen, der in diversen sanften Rottönen gehalten ist. Im ersten Moment will Kaneto wieder nicken, aber dann schüttelt er den Kopf. „Nein, das sein zu wenig ich bieten dir aber 28 Silbermünzen“, gespannt sieht er Yugi jetzt an. Will er doch keine Regung in dessen Gesicht verpassen. Dieser schüttelt jetzt den Kopf. „Auf keinen Fall, 28 Silbermünzen ist dieser Stoff niemals wert. Ich erhöhe aber auf 19 Silbermünzen.“ Erstaunt, dass auch Yugi seinen Preis verändert hat, zögert Kaneto kurz. „Nein, das sein immer noch zu wenig. Ich gehen aber runter auf 26 Silbermünzen.“ Irgendwie macht ihm die Sache jetzt sogar richtig Spass. Besonders, weil er immer noch nicht, auf seinen Mindestpreis runtergehandelt worden ist. Bei dem Vorschlag überlegt Yugi jetzt, so wie er es in einer richtigen Verhandlung auch tun würde. „Nein, das ist immer noch zu teuer. Schliesslich kenne ich den Weber ja nicht. Ich bin aber interessiert und gebe darum mein letztes Gebot ab. 23 Silbermünzen für den Stoffballen, der natürlich auch gut eingepackt werden muss.“ Als Kaneto jetzt diesen Preis hört, muss er leer schlucken, das wären ja drei Silbermünzen mehr, als sein ursprünglich verlangter Preis. „Ich sein mit Angebot einverstanden. Nur kleine Frage, du das jetzt absichtlich machen? Oder hätten du wirklich diesen Preis bezahlt?“ Nun grinst Yugi breit, während er gleichzeitig die Arme verschränkt. „Ich hätte sogar bis auf 25 Silbermünzen erhöht, wenn du mir nicht von Anfang an 20 Silbermünzen geboten hättest. Denn so viel sind diese Stoffballen wirklich wert. Nur musst du dir bewusst sein, dass je nachdem, mit wem du verhandelst, du so mal mehr, mal weniger für deine Ware bekommst.“ Überrascht, dass sich Yugi die Zeit nimmt, diesem jungen Händler zu erklären, wie man handelt, beobachtet Yami still das Gespräch zwischen den beiden. Dabei achtet er aber immer noch auf Star, die schon wieder einem anderen Pferd schöne Augen macht. Das aber ziemlich erfolglos, da sich der schwarze Wallach von ihr gänzlich unbeeindruckt zeigt. Erst als er sieht, wie die Stoffballen in stabiles Leinen eingepackt werden, tritt er mit Star nach vorn und beginnt diese geschickt auf deren Rücken zu verteilen und sorgfältig mit den Lederriemen festzubinden. Lächelnd reicht Yugi Kaneto nun die Hand. „Es war mir ein Vergnügen mit dir Geschäfte zu machen und wenn deine Stoffe bei meinen Kunden gut ankommen, dann wird es mir eine Freude sein, nächstes Jahr wieder bei dir einzukaufen und wenn du mal nach Domino kommen solltest, dann frag nach dem Stoffladen von Muto und komm dann vorbei.“ Stolz, dass er so viele Ballen auf einmal verkauft hat, nickt der Junge. „Ja, das werden ich machen und nächstes Jahr ich werden wieder sein hier.“ Strahlend sieht Kaneto Yugi wie einen Heiligen an. „Wenn du brauchen neue Stoffe, dann schreiben mir und ich kommen so schnell ich können und dir Stoffe immer zum Preis von 20 Silbermünzen geben.“ Das Angebot kann Yugi natürlich nicht abschlagen, weshalb er sofort sein Notizbuch und den Bleistift zückt. „Dann schreibe mir mal deine Adresse auf.“ Auffordernd hält er die beiden Sachen Kaneto hin, der daraufhin sorgfältig seine Anschrift auf die aufgeschlagene Seite schreibt. „Hier bitte und wenn ich in Domino, ich fragen dann einfach nach dein Laden.“ Nachdem Yugi das Geschriebene durchgelesen hat, steckt er sein Notizbuch zufrieden wieder ein. „Gut, wenn die Stoffe sich gut verkaufen und ich neue Ballen brauche, bevor das Jahr um ist, werde ich mich melden. Also dann wünsche ich dir noch gute Geschäfte.“ Mit einem Heben seiner Hand wendet sich Yugi jetzt um. „Danke und dir auch gute Geschäfte und vielen Dank, dass du mir geben Chance und Unterricht.“ Wild winkt Kaneto dem netten Kunden hinterher, ehe er den Rat befolgt und von den anderen Ballen jetzt je einen Streifen abschneidet, damit er diese schon bereitliegen hat, falls ihm noch jemand eine Chance gibt und Interesse an seinen Stoffen hat. Weil er nun wirklich mehr als genug Stoffe eingekauft hat, verzichtet Yugi darauf, noch weiter über den Markt zu gehen und wenn sich diese Stoffe so gut verkaufen werden, wie er es vermutet, dann hat er heute ein wirklich gutes Geschäft gemacht. Ergibt so ein grosser Stoffballen doch geschätzt 50 bis 60 kleine Ballen für den Verkauf, die er dann für einen Anfangspreis von vielleicht 30 Silbermünzen im Laden anbieten wird, dann noch sein üblicher Spielraum von 10 Silbermünzen... Kaum sind sie von der belebten Strasse weg, kann Yami seine Neugier nicht mehr zügeln. „Was sind die Ainu für ein Volk und warum war der Händler so überrascht, dass du bei ihm eingekauft hast und warum hast du ihm geholfen?“, gegen jede Regel schliesst er zu Yugi auf, der ihn jetzt schmunzelnd ansieht. „So viele Fragen?“, theatralisch seufzt er auf. „Die Ainu gelten als die Ureinwohner Japans und stehen nur knapp eine Stufe über den Sklaven, wenn du so willst. Sie sprechen eine eigene Sprache und haben auch nur begrenzten Zugang zu Schulen oder Ausbildungsstellen und leider werden ihre Produkte als minderwertig angesehen und das obwohl sie keine schlechteren Waren als andere haben. Im Gegenteil, diese Baumwollstoffe sind ziemlich sicher von besserer Qualität, als die, die ich bis jetzt gesehen habe und teilweise auch als so fein wie Seide verkaufe.“ Kurz hält Yugi inne, ehe er mit einem bedrückten Lächeln fortfährt. „Ich habe ihm geholfen, weil er mich an mich selbst erinnert hat. Weil ich damals auch mehr oder weniger ins kalte Wasser geworfen worden bin, als ich das erste Mal allein auf den Markt musste und dann danach sogar so spontan den Laden von Grossvater übernommen habe.“ Verstehend nickt Yami nun nachdenklich, während er gleichzeitig Star davon abhält seinen Ärmel als Kaugummi zu missbrauchen. „Ich habe von den Ainu noch nie gehört, aber der Stoff muss wirklich super sein, so begeistert wie du bist.“ Als Yugi nun begeistert nickt, kann er sich ein breites Grinsen nicht mehr verkneifen. „Wenn du also verschweigst, dass du die Stoffe von einem Ainu gekauft hast, dann kannst du ein riesen Geschäft machen. Sehr clever“, fügt er nach einem Moment noch nachdenklich hinzu. Stolz dass es Yami verstanden hat, legt ihm Yugi die Hand auf den Unterarm. „Genau, du hast den Nagel auf den Kopf getroffen.“ Schweigend laufen sie nach diesem kurzen Gespräch weiter, ehe Yugi noch etwas einfällt. „Ach ja, wir laden dann die Stoffballen gleich auf den Wagen und holen auch die anderen aus dem Lager. Dann müssen wir das morgen früh nicht mehr machen und decken einfach alles sehr gut ab.“ Erstaunt nickt Yami. „Ist das denn kein zu grosses Risiko? Ich meine, was ist mit der Göre oder wenn die Ballen aus der Scheune gestohlen werden? Und dann gibt es da doch auch noch Mäuse, fressen die die Ballen nicht an?“ Zustimmend nickt Yugi nun. „Ja, es ist schon ein kleines Risiko, aber Lenny hat seine Kammer direkt in der Scheune und über Nacht ist das Tor verschlossen, so dass man nur durch die Tür seiner Kammer in die Scheune kommt. Was Rebecca angeht, die hat Angst vor Mäusen, darum bleibt sie auch so gut wie möglich von den Stallungen weg und lässt ihr Pferd immer von Lenny oder Jim satteln. Da sind die Viecher wenigstens zu etwas gut und anfressen tun sie die Stoffe in der Regel auch nicht, da sie dieses mit Öl behandelte Leinen nicht mögen, aber ich will nicht zu lange darauf vertrauen, darum lagere ich die Stoffe bis zum letzten Markttag immer im Haus und decke sie für die Rückfahrt auch immer noch zusätzlich ab. Denn wer weiss, wie gut die Ölschicht wirklich ist und nasse Ballen kriegst du dazu kaum noch trocken.“ Bei der Erinnerung daran, wie ihm das mal passiert ist, dass eben so ein Leinen nicht komplett wasserundurchlässig gewesen ist und er daher beinahe den ganzen Ballen hatte entsorgen können, regt sich Yugi immer noch auf. Als sie im Hof ankommen, stehen die Tore von der Scheune schon offen und das grosse Öltuch liegt auch schon vorbereitet da. Was Yugi aber am meisten überrascht, ist die Tatsache, dass auch die Ballen schon auf dem Wagen liegen. „Was ist denn hier los?“ Kaum hat er das gesagt, kommen schon Jim und Scott aus der Scheune. „Ah Yugi, da bist du ja wieder und sind das die letzten Ballen? Gut, dann laden wir die auch gleich auf“, ruft ihm Scott entgegen. Unter dem Blick des sprachlosen Yugis, schnappt sich Jim den Führstrick und geht mit Star zu der Scheune, wo er sie kurzerhand anbindet und dann mit Lenny zusammen, der vorhin beim Wagen geblieben ist, die Ballen auf den Wagen räumt. Unterdessen bleibt Scott breit grinsend vor Yugi und Yami stehen. „Ach, ich habe einfach meinen Zweitschlüssel genommen und dann haben wir alle mit vereinten Kräften den Wagen beladen und da Lenny dir ja jedes Jahr dabei geholfen hat, konnte er uns ja auch sagen, wie wir es machen müssen.“ Weil Yugi immer noch sprachlos ist, springt Yami ein. „Die Frage ist jetzt aber, warum ihr das getan habt oder besser gesagt immer noch tut. Denn so, wie ich Yugis Reaktion deute, ist dies das erste Mal, dass ihr das macht.“ Seinem Sharik die Hand auf die Schulter legend, sieht er Scott an, der sich nun verlegen am Hinterkopf kratzt. „Naja, seht es als kleine Entschuldigung dafür an, dass wir euch das Leben mit unseren Vermutungen und so weiter, unnötig schwer gemacht haben und wir hoffen wirklich alle, dass ihr beide nächstes Jahr wiederkommt und nicht in irgendein Gasthaus oder Hotel geht.“ Das alles kaum glauben könnend, schüttelt Yugi unwillkürlich den Kopf, ehe er mit grossen Schritten zum Wagen geht, um zu kontrollieren, dass auch ja alles richtig verstaut wird. Was nun Scott erstaunt, weshalb er Yami fragend anblickt. „Keine Sorge, ihr habt ihn nur gerade komplett überrascht. Das ist alles und ich denke, spätestens heute Abend nach dem Abendessen, wird er sich bei euch bedanken.“ Lächelnd sieht Yami nun zu Yugi, der gerade dabei ist, Lenny und Jim dabei zu helfen, das grosse Öltuch straff über die Ladefläche zu spannen. Yamis Blick folgend, sieht Scott nun auch zu der Scheune, wo Yugi gerade Lenny und Jim umarmt und wohl irgendwas zu ihnen sagt. „So wie es aussieht, musst du nicht bis zum Abendessen warten“, kommentiert Yami mit einem breiten Grinsen, das was sie sehen und tritt dann einen Schritt zur Seite, als Yugi wieder zu ihnen zurückkommt und Scott ernst anblickt. „Eigentlich müsste ich ja sauer sein, dass ihr euch einfach an den Stoffen vergriffen habt.“ Die Arme verschränkend steht Yugi da, bis er anfängt breit zu grinsen und den vollkommen überrumpelten Scott in die Arme schliesst. „Doch dafür freue ich mich zu sehr über die Geste. Dankeschön.“ Den Hausangestellten jetzt an den Schultern greifend, sieht er ihn an. „Haben Nancy und Maria etwa auch mitgeholfen? Heute ist doch Waschtag!“ Kurz nickt Scott. „Sie haben die Tuchbündel rausgetragen, ehe sie sich wieder an ihre Aufgaben machen mussten.“ „Verstehe, dann gehe ich mich bei den beiden auch noch kurz bedanken“, nun sieht er zu Yami. „Kann ich dich allein lassen?“ Bei der Frage beugt sich Yami grinsend etwas vor. „Natürlich, ich bin ja schliesslich keine drei Jahre mehr alt.“ Als Antwort schnippt ihm Yugi gegen die Stirn. „Hey“, empört richtet er sich wieder auf und reibt sich dabei über die Stelle. Nun streckt ihm Yugi auch noch die Zunge raus und dreht sich dann breit grinsend weg, als Yami nach ihm greifen möchte. Was dieser mit zusammengekniffenen Augen bemerkt. „Na warte! Wenn ich dich erwische!“ Auf diese Drohung hin rennt Yugi lachend los, lässt sich dann aber von Yami fangen. Dabei dreht er sich in den starken Armen um und schlingt seine Arme um dessen Nacken. Nur Sekunden später spürt er Yamis Lippen auf den seinen, übernimmt aber gleich darauf die Kontrolle über den Kuss und erobert die Mundhöhle seines Liebsten mit seiner Zunge. Dies beobachten nicht nur die Männer mit einem Grinsen, sondern auch Maria und Nancy, die wegen des Trubels auch in den Hof gekommen sind, um zu sehen, was denn los ist. „Die beiden sind einfach süss. Oder was meinst du?“, fragend sieht Nancy zu Maria. „Ja, die beiden fühlen viel Amore füreinander.“ Mit einem Seufzen lehnt sich Nancy nun an den Türrahmen. „Eigentlich ist es ja schon eine Schande. Yami ist so ein gut aussehender und dazu noch netter Mann und dann interessiert er sich nur für Yugi.“ Tröstend legt Maria daraufhin ihre Hand auf Nancys Schulter. „Ach Kleines, irgendwann kommt auch noch dein Traummann vorbei. Denk daran, dass du sogar das Herz von unserem Scott erobert hast und das will schon was heissen.“ Auf diese Worte hin, sieht Nancy zu dem Hausangestellten, der auch gerade in ihre Richtung blickt und sie leicht anlächelt. „Er ist nur schon so alt. Maria, der Mann ist über 40 Jahre alt und ich bin gerade mal 25. Obwohl das für eine Sklavin ja auch schon alt ist.“ Bedrückt legt sie die Hand auf das Halsband und geht wieder zurück ins Haus. „Ach Kleines“, blickt ihr Maria seufzend hinterher, ehe sie erschrocken aufschreit. Haben sich doch gerade zwei Arme um sie geschlungen. „Danke Maria, dass ihr mir die Ballen eingeladen habt.“ Breit grinsend lässt Yugi sie wieder los und eilt ins Haus, um sich auch noch bei Nancy zu bedanken. „Tja, du hast halt zu lange mit Nancy geredet, so hast du das Ende unseres Kusses verpasst.“ Ernst sieht Yami Maria an, die jetzt mit leicht geröteten Wangen dasteht. „Wenn Yugi mich suchen sollte, ich bin in unserem Zimmer und packe schon mal alles zusammen, was wir nicht mehr brauchen.“ Noch bevor sich Maria wieder fangen kann, ist er an ihr vorbei ins Haus gegangen. Oben im Zimmer räumt er wirklich schon mal alles ein, worauf sie verzichten können und legt im Gegenzug schon mal frische Sachen bereit, damit sie diese dann nicht aus ihren Taschen nehmen müssen, wenn schon alles andere darin verstaut ist. „Du hättest das doch nicht allein machen müssen.“ In der Tür stehend sieht Yugi Yami an, der sich bei den Worten umdreht. „Ich wollte es aber und wenn du jetzt noch deine kleine Buchhaltung machst, dann müssen wir nach dem Abendessen nur noch die Sachen einräumen, die wir morgen nicht mehr tragen wollen.“ Mit einem verschmitzten Grinsen salutiert Yugi nun. „Zu Befehl, Herr Yami!“ Erst als auch sein Liebster lacht, setzt er sich an den Schreibtisch und konzentriert sich darauf, die letzten Beträge einzutragen. Wie auch das Mittagessen verläuft das Abendessen zum grössten Teil schweigend. Yugi informiert Hopkins nämlich nur kalt darüber, dass sie beide am nächsten Morgen möglichst früh aufbrechen wollen und darum wohl mit den Angestellten in der Küche essen werden. Dies und dass er diesmal wieder darauf wartet, dass Hopkins das Essen für beendet erklärt, ist der einzige Unterschied zum Mittag. Denn noch kann er dem Mann nicht verzeihen, wie der über Mehefin gesprochen hat, nachdem er von ihm am Mittwoch schon beinahe nachdrücklich verlangt hatte, dass er Yami so schnell wie möglich freilassen müsse. Erst als sie im Bett liegen, entspannt sich Yugi und kuschelt sich verschmust an seinen Liebsten, bis sie eng umschlungen eingeschlafen sind. ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- *grummel* Diese Szene im gesperrten Teil sollte erst so nach Wladiwostok kommen. *grummel* Es ist schon interessant, was die Charaktere für ein Eigenleben entwickeln. Yugi fängt an sich zu wehren und seine Meinung zu sagen und Rebecca? Ja, die wäscht ihrem Grossvater plötzlich den Kopf, weil der diesmal den Mist gebaut hat. Zu unserem Yami/Atemu muss ich glaube ich nichts sagen, der macht nämlich schon lange, was der will und nicht, was ich möchte. Ich starte mal einen kleinen Aufruf: Wem ist ein junger Ainu abhanden gekommen? Der hat es sich hier gemütlich gemacht und möchte vielleicht wieder abgeholt werden. So, ich hoffe euch hat das kleine Urlaubskapitel gefallen. Eure mrs_ianto Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)