Sklave der Wüste von mrs_ianto ================================================================================ Kapitel 53: 16 Shorts! ---------------------- Hallo zusammen,   es ist wieder Sonntag und natürlich habe ich ein neues Kapitel für euch. Allerdings ist es diesmal ziemlich kurz, aber irgendwie wollten es nicht mehr Worte werden.   Bevor ich euch auf das Kapitel loslasse, möchte ich noch ein paar Gedanken loswerden, die mich in den letzten Tagen beschäftigt haben. Es ist nichts gegen euch, denn ihr seid die tollsten Leser die man sich wünschen kann.   Nur Frage ich mich, wie kann jemand auf die Idee kommen, Geschichten von anderen zu kopieren und sie dann irgendwo reinzustellen? Dazu auch noch in einem Forum, in dem die Geschichte schon existiert? Liegt es daran, dass die eigenen Arbeiten nicht so gut ankommen? Nur, sollte man sich dann nicht überlegen, warum sie nicht so gut ankommen und dann an sich selbst arbeiten, um sich zu verbessern? Ich kann es einfach nicht verstehen, denn was ist ein Lob oder ein Kommi oder ein Favoeintrag wert, wenn man ihn sich nicht selbst erarbeitet hat?   Ich weiss es einfach nicht, ich weiss nur eins. Seit letzten Sonntag habe ich Angst, dass meine Geschichten und auch die der anderen Autoren von irgendjemandem kopiert werden und irgendwo im Netz landen, wo wir es nicht wollen. Das macht mich traurig.   Doch etwas habe ich gemerkt. Dass, auch wenn wir alle mit unseren Geschichten unser eigenes Süppchen kochen und meistens nur über unsere Geschichten miteinander im Kontakt stehen, wir doch zusammenhalten, wenn unsere Geschichten in "Gefahr" sind und das beruhigt mich. Denn, um bei der Suppe zu bleiben. In solchen Momente kochen wir alle zusammen eine grosse Suppe.   So, und jetzt habe ich euch genug mit meinem Geschwafel genervt und wünsche euch viel Spass mit dem Kapitelchen.     -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     Kapitel 52: 16 Shorts!     Seufzend legt Sugoroku die nächste Shorts auf den Haufen für die Wäsche, die er vorbehandeln muss. Es reicht ja nicht, dass er schon seit über einer Woche jede Nacht die Ohrstöpsel benutzen muss. Nein, jetzt hat er auch noch mindestens 14 Paar Shorts vorzubehandeln! Was treiben die beiden da nur? Gerade als er die letzte Shorts in den Eimer mit dem kochenden Wasser und der Kernseife geworfen hat, kommt Yami mit der Bettwäsche in die Waschküche. „Bitte sag mir, dass man euer Laken nicht auch vorbehandeln muss.“ Schon beinahe verzweifelt sieht Sugoroku ihn an. Die Stirn runzelnd erwidert Yami den Blick, während er zu der Waschmaschine geht, um diese nun mit den Kleidern, die nicht aussortiert worden sind, zu befüllen. „Wieso sollte man die vorbehandeln...“, mitten im Satz bricht er ab, als ihm klar wird, worauf Sugoroku hinaus möchte. Woraufhin seine Wangen nun tatsächlich leicht rot werden. „Nein, auf dem Laken sind keine Flecken“, presst er schliesslich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, während er hektisch die Wäsche regelrecht in das Fass pfeffert. Von der heftigen Reaktion Yamis überrascht hält Sugoroku kurz inne, ehe er weiter in dem Eimer herumrührt, um die Wäsche in Bewegung zu halten. „Junge, das ist kein Grund so angepisst zu sein. Es war nur eine normale Frage, weil ich das wissen muss. Mich wundert es nur, dass ihr beide diese Flecken in den Shorts habt und dazu hattet ihr auch noch nie so viele in der Wäsche. Das ist alles.“ Vorsichtig nimmt er mit dem grossen Holzlöffel, den er immer für diese Arbeit in der Waschküche aufbewahrt, die erste Shorts aus dem kochenden Wasser. „Ja, das sollte reichen. Hast du in der Waschmaschine noch Platz? Oder hast du schon einen Teil der Bettwäsche eingefüllt?“, fragend dreht er sich zu Yami um, der gerade dabei ist, Seifenstücke in das Fass zu schneiden. „Ich habe nur noch auf die Shorts gewartet.“ Zwar ist er immer noch ziemlich sauer, weil sich Sugoroku seiner Meinung nach wieder zu sehr in ihr Privatleben einmischt, trotzdem kommt er nun äusserlich ruhig mit dem Wäschekorb zu ihm und hilft dabei, die beinahe kochend heisse Wäsche aus dem Eimer zu nehmen. Hat er sich doch schon mal beinahe selbst die Hände verbrannt, als er damals ein Laken unvorsichtig aus dem heissen Wasser genommen hat. Froh, dass er sich jetzt ein wenig ausruhen kann, setzt sich Sugoroku mit einem unterdrückten Stöhnen auf die Bank an der Wand. Dabei reibt er sich den schmerzenden Rücken und beobachtet, wie Yami nun das Fass mit einem gleichmässigen Rhythmus zu drehen beginnt. „Weisst du, ich freue mich, dass Yugi und du inzwischen so weit gekommen seid. Nur wäre es vielleicht von Vorteil, wenn ihr statt der Shorts ein Tuch benutzen würdet, um zu verhindern, dass das Laken Flecken bekommt. Obwohl das nicht so schlimm wäre. Ein Laken schneidert May nämlich innerhalb von zwei Stunden und wenn wir ihr den Stoff schon fertig zugeschnitten vorbeibringen, dauert es sogar nur halb so lang.“ Über den Vortrag genervt, verdreht Yami die Augen. Sagen tut er aber nichts dazu, um endlose Erklärungen und Diskussionen zu vermeiden. Doch dann erinnert er sich an die letzte Nacht, in der er das erste Mal unter Yugi gelegen ist und das ohne Panik. Wie er es sogar nach einer Weile genossen hat, sich einfach fallen zu lassen und seinem Sharik die Kontrolle zu überlassen. Vielleicht bedeutet dies ja, dass er schon bald ihre Zärtlichkeiten auch ohne den schützenden Stoff zwischen ihnen geniessen kann? In diesen Gedanken versunken, dreht er das Fass automatisch weiter. Als das Gesicht von Yami auf einmal richtiggehend verträumt wird, lehnt sich Sugoroku grinsend zurück. Offensichtlich denkt der Junge wohl gerade an etwas Schönes und dabei will er ihn nicht stören. Zudem, was sind schon 16 vollgesaute Shorts, wenn sich Yami endlich so weit erholt hat, dass dieser wieder langsam ein normaleres Verhältnis zu seinem Körper und seinen Bedürfnissen entwickelt. Auch wenn er es hasst, wenn er die Wäsche so vorbehandeln muss und das wohl in Zukunft zur Regel werden wird. Unterdessen ist Yugi im Laden damit beschäftigt seine neuesten Stoffe zuzuschneiden. Was sich besonders bei diesen fein gewebten Stoffen von den Ainu als ziemlich schwierig herausstellt. „Na, da wird sich May dann aber freuen, wenn sie diese Stoffe zu einem Kleid verarbeiten darf. Die sind ja beinahe so schlimm wie Seide.“ Vor sich hinmurmelnd faltet er die nächste Stoffbahn zu einem kleinen Ballen zusammen und legt diese zu den anderen in den Korb neben der Verkaufstheke, ehe er sich an die nächste macht. „Kann ich dir irgendwie helfen, Sharik?“, schmunzelnd lehnt Yami mit verschränkten Armen im Türrahmen, als Yugi regelrecht zu ihm herumwirbelt. „Yami! Musst du mich so erschrecken? Was hättest du gemacht, wenn jetzt ein Kunde gekommen wäre?“ Über den geschockten Gesichtsausdruck seines Shariks leise lachend, stösst sich Yami ab und kommt auf ihn zu, bis er direkt vor ihm steht und sich mit einem Blitzen in den Augen etwas runterbeugt. „Dann wäre ich wie der perfekte Sklave reingekommen und du siehst ja, dass ich ganz brav das Sklavenhalsband trage.“ Für einen Wimpernschlag vereint er ihre Lippen, ehe er sich wieder aufrichtet. „Grossvater schickt mich. Er braucht mich in der Waschküche nicht mehr und die Pferde sind soweit versorgt, dass sie eine Weile ohne mich klarkommen. Also, soll ich dir jetzt helfen?“ Obwohl er fragt, stellt sich Yami schon neben den Stoffballen und beginnt diesen vorsichtig abzurollen. „Der Stoff ist ja wirklich beinahe so weich wie Seide.“ Erstaunt lässt er seine Hände noch einmal über den Ballen gleiten, ehe er von Yugi das Ende entgegennimmt und es vorsichtig auf die Markierung legt. Weil er jedoch merkt, dass es schwierig ist, eine gerade Kante abzuschneiden und Yugi offensichtlich nicht reissen möchte, hält er für ihn den Stoff auf Spannung. So, wie sie es sonst immer bei der Seide machen. „Soll ich wieder in den Stall gehen? Oder dir weiter hier helfen?“, fragend sieht er Yugi an, welcher sofort den Kopf nach oben reisst und ihn anfunkelt. „Wehe, du gehst jetzt wieder in den Stall. Der Stoff hat mich vorhin den letzten Nerv gekostet!“ Als Yami das Funkeln in Yugis Augen bemerkt, stellt er sich kerzengerade hin und salutiert todernst. „Wie Sie wünschen, Sharik!“ Weil die Situation so komisch ist, bekommen sie beide einen regelrechten Lachanfall. Sich die Bäuche haltend, krümmen sie sich dabei regelrecht. Auf einmal taucht Yami blitzschnell hinter der Verkaufstheke ab und hält sich krampfhaft die Hände vor den Mund, um auch ja keinen Laut von sich zu geben. Hat er doch durch das Fenster gesehen, dass sich ein Kunde auf die Tür zubewegt und ihm das Risiko, dass dieser einen lachenden Sklaven vorfindet zu gross, weshalb er sich lieber versteckt. Auf die Idee, dass er einfach aus dem Laden gehen könnte, kommt er erst, als sich die Tür schon öffnet. Verwirrt blickt Yugi auf seinen Liebsten und will schon fragen, was denn los ist, als die kleine Glocke über der Tür bimmelt. Sofort richtet er seine Aufmerksamkeit auf den eintretenden Kunden und würde am liebsten laut losfluchen. „Herr Hong, was verschafft mir die Ehre?“ Mit einem professionellen Lächeln seine Gedanken und Gefühle überspielend, geht Yugi um die Verkaufstheke herum und reicht diesem die Hand. Breit grinsend schüttelt Hong die Hand des jungen Stoffhändlers. „Herr Muto, ich musste unbedingt vorbeikommen und Ihnen von den neuesten Ereignissen in Edo berichten. Ausserdem brauche ich dringend einen schwarzen Samtstoff und Sie verkaufen einfach den besten in der ganzen Präfektur.“ Erleichtert, dass er seine Hand wieder heil zurückbekommen hat, führt Yugi den rothaarigen Mann zu dem Regal, in dem er die wenigen Samtstoffe, die er um diese Jahreszeit im Laden verkauft, aufbewahrt. „Natürlich Herr Hong, dieser schwarze Samt hier ist wie für Sie gemacht.“ Vorsichtig nimmt er einen der Ballen heraus und trägt ihn zu der Verkaufstheke. Den anderen Stoff schiebt er einfach zur Seite. So, dass er den Samt ein wenig darauf ausbreiten kann. „Also Herr Hong, wie Sie sehen können, ist dieser Samt von ausgezeichneter Qualität und das zu einem Preis von nur 40 Silbermünzen.“ Unauffällig stellt er sich so hin, dass Hong auf keinen Fall Yami sehen kann, der jetzt grinsend an der Theke lehnt. Irgendwie findet er es saukomisch, dass er nun hier unten sitzt und sich vor dieser männlichen Tratschtante versteckt und würde am liebsten so richtig kindisch hochspringen und laut „buh“ rufen. Äusserst penibel prüft Hong den Samt, ehe er zustimmend nickt. „Ja, der ist wirklich von guter Qualität. Allerdings werde ich sicher nicht diesen Preis bezahlen. Ich biete Ihnen... 25 Silbermünzen.“ Die Arme verschränkend, blickt Hong direkt in die Augen seines Gegenübers. Immer noch lächelnd schüttelt Yugi den Kopf. „Das geht auf keinen Fall. Herr Hong, wenn Sie einen so billigen Stoff wollen, dann müssen Sie zur Konkurrenz gehen.“ Vor sich hin murrend unterbricht Hong den Blickkontakt, indem er wieder auf den edlen Samt hinunter sieht. „Na gut, dann halt 30 Silbermünzen.“ Auf einmal beginnt er breit zu grinsen. „Jetzt aber mal etwas anderes. Sie waren doch auch in Edo. Haben Sie da vielleicht von dem Skandal gehört? Die Tochter von Gozaburo Kaiba hat doch tatsächlich versucht, den alten Sklaven ihres Vaters für sage und schreibe 50 GOLDMÜNZEN zu kaufen. Stellen Sie sich das mal vor! Dabei hat das damals schon einen riesen Skandal gegeben, weil sie sich angeblich von dem hat nehmen lassen! Und jetzt kommt noch der Hammer!“, nun legt Hong eine dramatische Pause ein. „Es wird erzählt, dass sie sogar schwanger von dem gewesen ist, das Kind dann aber relativ schnell verloren hat! Können Sie sich das vorstellen, Herr Muto? Das wäre der Skandal des Jahrzehnts gewesen! Ganz Edo hat sich damals den Mund über sie zerrissen!“ Geschockt hört Yugi zu. „Ähm, das ist ja alles sehr interessant, aber warum erzählen Sie mir das? Ich meine...“ „Herr Muto! Der Besitzer des Sklaven hat das Angebot abgelehnt! Stellen Sie sich das VOR! 50 GOLDMÜNZEN und der lehnt ab. Zu schade, dass ich nicht weiss, wem der Sklave gehört. Ich würde dem Herrn so gern ein paar Fragen stellen“, bedauernd fährt Hong mit der Hand über den Samt. „Also, ich biete Ihnen 35 Silbermünzen. Was meinen Sie, Herr Muto?“, erwartungsvoll hebt er seinen Blick wieder an. Nur mit Mühe, kann sich Yugi zurückhalten, nicht loszuschreien. „Ja, 35 Silbermünzen sind ein guter Preis. Ich packe Ihnen den Stoff gleich ein.“ Während er den Samt vorsichtig in das Leinen einwickelt, schielt er kurz zu Yami, der stocksteif und mit zu Fäusten geballten Händen dasitzt. Nur leider kann er nichts tun. Ausser, den Typen schnell loszuwerden. Gegen seine plötzliche Wut auf diesen Kerl ankämpfend, sitzt Yami da und kann sich nur mit Mühe beherrschen nicht aufzustehen und dem Typen die Meinung zu geigen. Nur der Gedanke, dass sein Sharik und Grossvater dann darunter zu leiden hätten, bringt ihn dazu, sich zu beherrschen. Erstaunt, dass Muto nicht weiter verhandelt, zählt Hong die Münzen ab und wartet dann darauf, dass der Stoffballen seinem Sklaven übergeben wird. „Ich würde ja wirklich noch gern ein wenig mit Ihnen plaudern, Herr Muto. Nur wartet die gute Frau Aino auf mich, da ich ihr doch versprochen habe, sie mit den neuesten Neuigkeiten aus Edo zu versorgen und das ist ja wirklich eine Neuigkeit wert. Wer bietet denn schon 50 Goldmünzen für einen Sklaven, der weit jenseits der zwanzig Jahre ist. Das ist doch für einen Lustsklaven uralt und dann ist der Besitzer auch noch so blöd und schlägt das Angebot aus. So einen guten Preis, wird der für den Sklaven doch nie mehr bekommen. Oder was meinen Sie, Herr Muto?“, gespannt sieht er sein Gegenüber an. Doch zu seiner Enttäuschung, erwidert dieser den Blick nicht, sondern konzentriert sich darauf, den Ballen dem Sklaven zu übergeben. „Also ich hätte das Angebot sicher nicht ausgeschlagen. Schliesslich ist ja jeder Sklave durch ein besseres Exemplar ersetzbar“, versucht er noch einmal die Aufmerksamkeit des anderen zu bekommen. Innerlich brodelnd lächelt Yugi den Typen professionell an. „Da müssten sie den Besitzer des Sklaven schon selbst fragen, warum dieser das Angebot abgelehnt hat.“ Auffordernd streckt er Hong jetzt die Hand entgegen. „Sind das die 35 Silbermünzen?“ Sofort wandern diese in seine Handfläche. Weil er weiss, dass Hong in der Regel sogar darauf besteht, dass die Münzen vor dessen Augen abgezählt werden, legt Yugi sie einzeln in die Kasse. Sobald die Letzte abgezählt ist, schliesst er den Deckel und sieht seinen Kunden jetzt auffordernd an. „Wie immer perfekt abgezählt und ich bin sicher, Frau Aino wird sich über Ihren Besuch freuen.“ Mit steifen Bewegungen geht er um die Verkaufstheke herum und begleitet den Mann zur Tür. „Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag Herr Hong und grüssen Sie Frau Aino von mir.“ „Natürlich werde ich das, Herr Muto. Sie sind ja schliesslich unser liebster Stoffhändler. Die anderen kann man nämlich nicht gebrauchen, die wollen einem ja immer nur das Schlechteste zum teuersten Preis verkaufen. Oh, ich muss los. Auf Wiedersehen.“ Ohne auf seinen Sklaven zu achten, eilt Hong aus dem Laden und dann die Strasse entlang. Erleichtert, dass er den Typen endlich losgeworden ist, schliesst Yugi die Tür und dreht auch gleich den Schlüssel um. Bis zum Mittagessen will er keine Kunden mehr sehen. Nachdem auch das Schild anzeigt, dass der Laden geschlossen ist, geht er langsam zu Yami, der immer noch mit zu Fäusten geballten Händen auf dem Boden sitzt. „Yami,“ vorsichtig geht er vor ihm in die Knie, um ihn nicht zu erschrecken. „Als ihr Vater damals ins Zimmer geplatzt ist, war sie schon seit zwei Monaten schwanger“, leise spricht Yami die Worte aus. „Allerdings hat sie es ihrem Vater nicht gesagt und das Kind heimlich abgetrieben. Schliesslich geht es ja nicht, dass sie, als Tochter eines Kaibas, den Balg eines Sklaven austrägt. Kurz darauf, bin ich dann verkauft worden, weil Kaiba befürchtete, dass seine Tochter irgendwann schwanger von mir werden könnte und sich somit die Gerüchte verspätet bestätigen würden. Was für eine Ironie.“ Er weiss nicht mehr, ob er deswegen wütend oder erleichtert gewesen ist. Nur jetzt schmerzt die Erinnerung an damals nur noch. Mit einem unterdrückten Aufschluchzen schmiegt er sich an seinen Sharik, der ihn tröstend umarmt. Immer wieder sieht er sich an der Tür zum Wohnzimmer stehen, in dem Veronika und ihre Freundin sich damals unterhalten haben und er so erfahren hat, dass diese Person von ihm schwanger ist. Schon damals hatte es ihn geschockt, denn auch wenn er wusste, dass diese Frau ihn benutzt hatte, so war ihm bis zu diesem Zeitpunkt nicht klar gewesen, WIE sie mit ihm geschlafen hatte. Da war es schon beinahe eine Erleichterung gewesen, zu hören, dass sie das Kind bei der nächstmöglichen Gelegenheit abtreiben würde. „Ach, Yami.“ Leicht fährt Yugi mit seinen Händen immer wieder über den bebenden Rücken seines Liebsten. Nur schwer kann er sich vorstellen, wie es in ihm jetzt aussehen muss und nicht zum ersten Mal wünscht er sich, dass er es diesen Mistkerlen heimzahlen könnte, die Yami so gequält haben. Sich fragend, wo die beiden Jungs bleiben, schliesslich ist es schon längst Zeit fürs Mittagessen, geht Sugoroku in den Laden. Als erstes fällt ihm auf, dass das Schild auf geschlossen steht, erst danach sieht er die beiden auf dem Boden knien, beziehungsweise sitzen. Besorgt eilt er auf sie zu. „Was ist passiert?“ Mit knackenden Kniegelenken geht er neben Yami in die Hocke, der sein Gesicht jedoch in Yugis Oberteil vergraben hält. Ohne seinen Griff zu lockern hebt Yugi den Blick. „Hong war hier und hat erzählt, dass wir in Edo wohl Gesprächsthema Nummer eins wären, weil bekannt geworden ist, dass jemand fünfzig Goldmünzen für einen Sklaven ausgeschlagen habe und dabei hat er auch noch etwas weiter ausgeholt und davon erzählt, dass dieses Miststück von Yami schwanger gewesen sein soll, das Kind jedoch verloren hat.“ Weil sich Yami nun noch mehr an ihn drückt, senkt Yugi kurz den Blick, ehe er mit brechender Stimme weiter erzählt. „Daran ist sogar etwas Wahres dran. Der Unterschied ist nur, dass sie das Kind ohne das Wissen ihres Vaters abgetrieben hat und der wohl bis heute nicht weiss, dass sie tatsächlich schwanger gewesen ist.“ Nun kommen auch ihm die Tränen, die er jedoch sofort wieder versucht zu unterdrücken. Schliesslich muss er jetzt für Yami stark sein und ihn trösten. Geschockt stützt sich Sugoroku am stabilen Holz der Verkaufstheke ab. Nie hat er so eine... ihm fehlen dafür die Worte, gehört. Es dauert ziemlich lange, bis er sich zumindest wieder so weit gefangen hat, dass ihm seine Stimme wieder gehorcht. „Ich... muss gestehen, dass ich sprachlos bin.“ Mit einem leisen Ächzen steht er auf und legt seine Hand beruhigend auf Yugis Schulter. „Ich gehe dann mal den Pferden ihr Heu in die Boxen hängen und koche uns dann mal Kakao. Auf den Schock hin, können wir den sicher gebrauchen.“ Mit einem leichten Lächeln, das seinen Enkel ein wenig aufmuntern soll, zieht er seine Hand wieder zurück und geht zur Tür. „Wenn ihr soweit seid, dann kommt in die Küche. Egal, wie lange es dauert, gib Yami die Zeit, die er jetzt braucht, um sich wieder ein wenig zu fangen.“ In der Küche setzt sich Sugoroku allerdings zuerst an den Tisch und stützt seinen Kopf auf seine Hände. „Das Schicksal ist wirklich ein Bastard zu dem Jungen. Obwohl, vielleicht ist es ja ganz gut, dass das Kind nie geboren worden ist.“ Seufzend steht er wieder auf. Schliesslich kocht sich der Kakao nicht von allein. Die Milch ist gerade heiss geworden, als Yugi mit einem sichtlich blassen Yami in die Küche kommt, der sich schon beinahe krampfhaft an dessen Hand festhält und diese auch nicht loslässt, als er sich an den Tisch setzt. Ohne ein Wort zu sagen, stellt Sugoroku für seinen Enkel einen Stuhl neben Yamis. „Danke“, mit einem Blick zu seinem Liebsten, setzt sich Yugi hin und nimmt dann auch den Kakao mit einem dankbaren Nicken entgegen. Denn auch ihn hat die ganze Sache geschockt, weshalb er froh ist, dass er seine Nerven mit dem heissen Getränk wenigstens ein bisschen beruhigen kann. Nur von fern nimmt Yami seine Umgebung wie durch einen dicken Nebel wahr und auch der süsse Geschmack des Kakaos dringt nicht wirklich zu ihm durch. Automatisch leert er seine Tasse und isst die gute Gemüsesuppe, die schon seit dem frühen Morgen auf dem Herd vor sich hin geköchelt hat. Voller Sorge wird er dabei von Sugoroku gemustert, der dann nach dem Essen aufsteht und ins Bad geht, um die Baldriantinktur zu holen. Anders wird der Junge diesmal wohl nicht aus seinem Tief herausfinden. Auch wenn er ihm nur ungern von dieser Medizin gibt. Könnte es von ihm doch so aufgefasst werden, dass er ihn wie seine Vorbesitzer unter Drogen setzen möchte. Wieder in der Küche blickt er prüfend zu Yami und entscheidet sich dann schweren Herzens dafür ihm die doppelte Menge zu geben, damit dieser auch wirklich ein wenig schlafen kann. Nach einem Blick zu Yami gibt er eine gute Menge in einen Teelöffel und hält ihm diesen vor den Mund. „Aufmachen. Es schmeckt schrecklich, aber es hilft.“ Zu seiner Überraschung wird die bittere Medizin ohne zu murren geschluckt. „So und jetzt gehst du dich hinlegen. Yugi übernimmt heute den Stall für dich und ich koche dir noch einen beruhigenden Tee und stelle mich dann in den Laden.“ Jetzt rechnet er wirklich mit einem Widerspruch, denn so schnell lässt sich Yami die Pferde in der Regel nicht wegnehmen. Doch auch jetzt sagt Yami nichts, sondern steht nur wie ferngesteuert auf und verlässt die Küche. Als sie dann auch noch kurz darauf die Treppe knarren hören, sehen sie sich geschockt an. „Es muss ihm wirklich schlecht gehen, wenn er ohne etwas zu sagen, einfach auf dich hört.“ Durchbricht Yugi nach einer Weile die Stille. „Ja, das tut es. Weisst du, bis jetzt war es ihm zwar bewusst, dass damals sein ungeborenes Kind umgebracht worden ist, aber erst jetzt ist es ihm auch emotional klar geworden und das in Kombination mit den ganzen Umständen...“, nicht wissend, wie er es weiter erklären soll, bricht Sugoroku ab. Trotzdem versteht Yugi, was ihm sein Grossvater sagen möchte. Mit einem Seufzen, reibt er sich die Schläfen. „Obwohl es schlimm ist, ist es vielleicht besser so. Wer weiss, was sonst aus dem Kind geworden wäre.“ Weil er etwas tun muss, steht Yugi auf und beginnt die Teller zusammenzuräumen. Oben im Zimmer liegt Yami unter der Decke und kuschelt mit seinem Osis. Dabei spürt er, wie er sich langsam beruhigt und seine Augenlider immer schwerer werden. Noch kämpft er dagegen an, will er doch nicht riskieren wieder Albträume zu bekommen. Besonders weil immer wieder die Ereignisse von damals vor seinem inneren Auge an sich vorbeiziehen. Schliesslich fällt er trotz seiner Gegenwehr in einen unruhigen Schlaf, aus dem er auch nicht aufwacht, als am Abend Yugi ins Bett kommt. Mit einem traurigen Lächeln fährt Yugi noch auf dem Bett sitzend seinem unruhig schlafenden Liebsten sanft über die Wange. „Ach Yami.“ Seufzend legt er sich nach einer Weile auf den Rücken und blickt mit hinter dem Kopf verschränkten Armen an die Decke, bis er auf einmal neben sich eine Bewegung wahrnimmt. Immer noch schlafend kuschelt sich Yami mit dem roten Drachen im Arm an seine Seite, was Yugi nun trotz seiner Wut und Trauer darüber, was seinem Liebsten und dem ungeborenen Leben angetan worden ist, leicht schmunzeln lässt. Vorsichtig, um ihn nicht aufzuwecken, legt er seinen Arm um die Schultern seines Liebsten und haucht ihm einen Kuss auf die Stirn. „Schlaf gut und morgen wird die Welt hoffentlich wieder ein wenig besser aussehen.“ Zu seiner Erleichterung wird Yamis Schlaf langsam aber sicher deutlich ruhiger. Weshalb er nach einer gefühlten Ewigkeit auch die Augen schliesst und in einen traumlosen Schlaf hinübergleitet.   -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     Ich hoffe, ich habe euch nicht mit meinen Gedanken am Anfang abgeschreckt.   Tja, so ein Zusammenbruch war leider mal wieder überfällig. So einfach kann Yami seine Vergangenheit leider nicht hinter sich lassen. Naja, im nächsten Kapitel wird es dann hoffentlich wieder besser aussehen.   Ich hoffe, euch hat das Kapitelchen gefallen.   Eure mrs_ianto     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)