Sklave der Wüste von mrs_ianto ================================================================================ Kapitel 43: Ankunft in Edo -------------------------- Hallo zusammen,   ja es ist wieder etwas später geworden, aber es haben sich zwei Charaktere ungeplant in das Kapitel mit eingeschlichen und die liessen sich einfach nicht mehr vertreiben. *grummel*   Ich hoffe ihr könnt mir meine Darstellung von Rebecca verzeihen, aber ich will ja nicht zu viel verraten. Darum wünsche ich nach einem riesen Danke an die vielen Leser, die die Geschichte favorisiert haben, nur noch viel Spass beim lesen.     ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     Kapitel 43: Ankunft in Edo     Hellwach liegt Yami mit hinter Kopf verschränkten Armen auf dem Rücken, während sich Yugi noch tief und fest schlafend an ihn kuschelt. Anders könnten sie auch kaum in dem schmalen Bett liegen, ist es mit geschätzten 90 Zentimetern Breite doch eigentlich nur für eine Person gedacht. Er ist schon seit einer Weile wach, aber da er an der Wand liegt und seinen Sharik nicht aufwecken möchte, ist er bis jetzt noch nicht aufgestanden, um ins Bad zu gehen. Lächelnd sieht er auf den Schlafenden und beginnt leicht mit seiner Hand über dessen Seite zu streicheln. Ist es doch wirklich langsam Zeit, dass auch Yugi aufwacht und aus dem Bett werfen will er ihn ja nicht. Zumindest nicht, wenn er ihn auch so wach bekommen kann.   Schmunzelnd beobachtet Yami jede Regung seines Shariks, der sich jetzt noch mehr an ihn kuschelt und das Gesicht regelrecht an seiner Brust vergräbt. Vorsichtig dreht er sich auf die Seite, so dass er Yugi direkt in die Augen sehen kann, wenn dieser die seinen öffnet. Doch noch scheint Yugi nicht daran zu denken, aufwachen zu wollen. Weshalb er nun einen kleinen Schritt weiter geht. Leicht legt er seine Lippen auf die seines Shariks und beginnt sie langsam zu bewegen. Es dauert nicht lange, bis sein Kuss erwidert wird und sich zwei Arme um ihn schlingen. Dies lässt Yami leicht schmunzeln, denn anscheinend scheint Yugi vollkommen vergessen zu haben, wo sie sich befinden. Stiehlt sich doch heimlich dessen Zunge zwischen seine Lippen, während sich sein Sharik noch mehr an ihn schmiegt.   Yugi hat wirklich noch nicht realisiert, dass sie gar nicht zuhause sind. Den Kuss noch weiter vertiefend, lässt er seine Hand über Yamis nackten Rücken gleiten, bis er den Bund von dessen Schlafhose erreicht hat. Trotz seines vernebelten Verstandes geht er nicht weiter, sondern fährt, die Haut nur mit den Fingerspitzen berührend, wieder nach oben, bis er im Nacken seines Liebsten angekommen ist. Ewig könnte er ihn so weiter küssen und mit den Fingerspitzen die Haut erkunden. Nur leider wird langsam die Luft knapp, so dass er sich schliesslich widerwillig zurückzieht. Atemlos sieht er in die rubinroten Augen, die ihn mit so viel Liebe ansehen, dass es ihn sprachlos werden lässt. Nie hätte er gedacht, dass er von Yami jemals so angesehen werden würde. „Ich dich auch“, flüstert er an den Lippen seines Liebsten, ehe er ihn wieder in einen zärtlichen Kuss zieht. Erstaunt über die Worte geht Yami auf das Spiel ihrer Lippen ein. Allerdings nicht für lange, hat er doch die ganze Zeit im Hinterkopf, wo sie sich befinden und dass es vermutlich schon bald an der Tür klopfen wird. Entschuldigend lächelt er Yugi an, nachdem er sich von ihm gelöst hat. „Sharik, wir sind immer noch in dem Gasthof und wenn ich den Stand der Schatten richtig deute, wird uns oder besser gesagt dir, jeden Moment das Frühstück gebracht.“   Erst jetzt, wird sich Yugi bewusst, dass sie nicht zuhause sind. Murrend dreht er sich auf den Rücken und setzt sich dann auf die Bettkante. „Du hast ja Recht“, innerlich flucht er über sich selbst, dass er sich so hat gehen lassen. „Ähm, willst du zuerst ins Bad?“, sich zu seinem Liebsten umdrehend, sieht er ihn fragend an.   Über seinen Sharik leicht schmunzelnd rutscht nun auch Yami zur Bettkante und setzt sich neben Yugi hin. „Ich gehe zuerst. Ich bin nämlich schon ziemlich lange wach.“ Noch bevor dieser etwas sagen kann, ist Yami aufgestanden und im Bad verschwunden. Drückt seine Blase inzwischen doch ziemlich stark und da er ja schon hier drin ist, kann er ja auch gleich eine Katzenwäsche machen. Sich beeilend, weil er Yugi nicht zu lange warten lassen möchte, wäscht er sich mit dem nassen Lappen. Eigentlich würde er ja eine Dusche vorziehen, aber er hat wenig Lust auf eine kalte Dusche und Yugi bitten, mit ihm in das Bad auf der Etage zu gehen, will er auch nicht. Da muss halt seit langem mal wieder ein Waschlappen ausreichen.   Unterdessen sucht sich Yugi die Kleider für den heutigen Tag zusammen. Kritisch beäugt er die Sachen von gestern und befindet, dass die Hose und das Shirt für die Fahrt noch gut genug sind. Weil Yami aber etwas länger im Bad zu brauchen scheint, legt er ihm auch noch gleich die Kleider bereit, ehe er anfängt die Sachen, die sie nicht mehr brauchen, wieder in ihre Taschen zu packen. Zum Glück scheint Yami die gleiche Einstellung wie er zu haben. Hat doch auch dieser nur das Nötigste ausgepackt. Als er sich wieder aufrichtet öffnet sich die Badezimmertür und Yami kommt mit seinen Schlafshorts über dem Arm auf ihn zu. „Super, du hast ja schon das meiste wieder eingepackt. Dankeschön.“ Yugi einen Kuss auf die Lippen hauchend, sieht er ihn lächelnd an. „Jetzt solltest du aber auch ins Bad gehen.“   Mit roten Wangen, versucht Yugi schon beinahe krampfhaft nicht nach unten zu sehen, ist Yami doch vollkommen nackt. „Ähm ja, bis nachher.“ Nicht daran denkend, dass er im Gegensatz zu seinem Liebsten ja auch duschen gehen könnte, geht Yugi in ihr kleines Badezimmer.   So schnell wie möglich zieht sich Yami nun seine Shorts und die braune Hose an. Denn so allein im Zimmer fühlt er sich nackt nicht wirklich wohl. Kaum hat er seine Hose geschlossen, klopft es an der Tür. Mit einem leisen Fluch auf den Lippen legt er das graue Shirt, das er schon in der Hand hatte, wieder zurück auf’s Bett. „Ich komme.“ Er will gerade die Tür öffnen, als ihm siedend heiss einfällt, dass er das Halsband noch nicht wieder angezogen hat. Eilig zieht er es aus der Gesässtasche und legt es sich mit geschickten Fingern um den Hals, ehe er die Klinke nach unten drückt. Wie er es vermutet hat, steht Anna mit ihrem Frühstück vor der Tür. „Guten Morgen Anna.“ Lächelnd sieht er die junge Frau an, die mit geröteten Wangen vor ihm steht. „Ähm, Guten Morgen… ähm…“, „Ich heisse Yami. Warte, ich nehme dir das ab und komm doch kurz mit rein.“ Vorsichtig nimmt er ihr das schwer beladene Frühstückstablett aus den Händen und trägt es bis zu dem kleinen Tisch. Erst als er es sicher abgestellt hat, dreht er sich zu der sichtbar nervösen Sklavin um. „Ich wollte mich noch entschuldigen, dass wir gestern alles aufgegessen haben und dir als Entschädigung eine Kleinigkeit geben.“ Unter dem misstrauischen und zugleich verwirrten Blick Annas geht er zum Picknickkorb und nimmt einen der Äpfel heraus. „Hier, der ist für dich.“ Auffordernd hält er ihr den Apfel hin, doch sie scheint wie erstarrt zu sein. Weshalb er einfach nach ihrer Hand greift und ihr den Apfel auf die Handfläche legt. „Der ist wirklich für dich, keine Sorge.“   Zögernd schliesst Anna die Finger um den verlockenden Apfel. „Bist du sicher? Ich meine, dein Besitzer ist sicher anders als die Meisten, aber darfst du denn einfach so Essen verschenken, ohne ihn zu fragen?“   Schmunzelnd an der Wand lehnend beobachtet Yugi die kleine Szene. „Ja, Yami darf dir den Apfel schenken. Solange es seiner und nicht meiner ist.“   Vor lauter Schreck, weil sie nicht damit gerechnet hat, dass plötzlich jemand hinter ihr anfängt zu reden, zuckt Anna so stark zusammen, dass sie den Apfel beinahe fallen lässt. Zitternd dreht sie sich zu Yugi um, der nun auf sie zukommt. „Du musst keine Angst haben. Weder Yami noch ich tun dir etwas und wenn er der Meinung ist, dass er dir einen der Äpfel schenken soll, dann kann er das auch machen. Ich bin sogar der Meinung, dass du dir eigentlich sogar mehr als nur einen Apfel verdient hast.“ Lächelnd holt er noch den letzten Apfel aus dem Korb und drückt diesen Anna auch in die Hand. „Du machst immer so eine gute Arbeit und auch jetzt hast du das Tablett für zwei Personen hergerichtet, obwohl Yami ja offiziell in der Küche den Haferbrei essen müsste.“   Nicht wissend was sie machen soll, blickt Anna auf die beiden Äpfel in ihren Händen. „Ich… sollte… muss wieder an die Arbeit gehen.“ Rückwärts geht sie zur Tür und ist schon beinahe auf dem Flur, als ihr etwas einfällt. „Vielen, vielen Dank. Sie sind zu gütig Herr Muto.“ Mit gesenktem Kopf wendet sie sich jetzt im Türrahmen um und rennt schon beinahe durch den Flur. Zumindest hören sich die schnellen Schritte so an, die sie vernehmen können, weil die Tür noch offen steht. Da Yugi näher dran ist, geht er nun die paar Schritte und zieht diese ins Schloss, während Yami schon mal die Brötchen auf den beiden Tellern verteilt und heissen Tee in die Tassen einschenkt. Als er zwei Arme um sich spürt, blickt er schmunzelnd nach hinten. „Du bist heute ja extrem anhänglich. Kann es etwa sein, dass du ein wenig eifersüchtig auf Anna bist?“ Grummelnd legt Yugi als Antwort seine Hand in Yamis Nacken und drückt ihm einen kurzen, aber dafür harten Kuss auf die Lippen. „Eifersüchtig nicht, aber es gefällt mir trotzdem nicht, wenn du mit anderen flirtest und dann auch noch nur in Hosen rumläufst.“   Mit hochgezogener Augenbraue sieht Yami seinen Sharik an. „Im Laden stört es dich aber auch nicht, wenn ich die Damen so etwas von den Preisverhandlungen ablenke.“ „Das ist ja auch etwas Anderes. Dann bin ich dabei und du bist gerade mal so nett zu ihnen, wie es gerade nötig ist, aber bei dieser Anna, bist du anders. Du bist freundlicher als es nötig ist und…“, weiter kommt er nicht, werden seine Lippen doch von Yamis verschlossen. Seufzend lässt er sich in die Arme und den Kuss seines Liebsten fallen, der leider viel zu kurz ist. „Yugi, sie riskiert ziemlich viel, indem sie mich wie einen normalen Gast behandelt, da kann ich auch ruhig etwas freundlicher zu ihr sein. Ausserdem wollte ich mir gerade das Shirt anziehen, als es geklopft hat und jetzt zum Schluss noch das Wichtigste. Ich habe nicht mit ihr geflirtet und der Einzige, den ich will bist du.“ Fest sieht er in die Augen seines Shariks, in denen er eine Unsicherheit lesen kann, die ihn überrascht. Nur weiss er nicht wirklich, wie er sich nun verhalten soll. Darum haucht er ihm einen Kuss auf die Stirn. „Ich werde in Zukunft aber daran denken, dass du es nicht magst, wenn ich freundlicher als nötig zu anderen Leuten bin.“ Yugi liebevoll über die Wange streichelnd löst er sich aus seinen Armen und geht zum Bett, um sich endlich das Shirt anzuziehen. Zwar stört es ihn nicht oben ohne vor Yugi herumzulaufen, aber wer weiss, ob es nicht doch noch einmal an der Tür klopft.   Beschämt, weil er wirklich eifersüchtig auf diese Anna reagiert hat, senkt Yugi den Blick. „Ist schon gut, sei einfach so zu den Anderen wie du es willst. Ich will nämlich nicht, dass du dich wegen mir verbiegst. Es ist nur, du hast doch eigentlich gar keine andere Wahl, als dich mit mir abzugeben und ich weiss ja noch nicht einmal, ob du wirklich nur auf Männer stehst und was ist an mir schon so besonders, dass ich dich halten könnte und…“, auf einmal spürt er wieder Yamis Lippen auf den seinen. Doch diesmal ist es irgendwie anders. Im ersten Moment weiss er nicht, was es ist, aber dann merkt er, wie sich Hände auf seinen Hintern legen und ihn kräftig an den Körper vor sich ziehen. Reflexartig hält sich Yugi am Shirt seines Liebsten fest und schnappt nach Luft, was den Kuss abrupt beendet. „Yami, was…?“   Todernst sieht Yami in die amethystfarbenen Augen. „Was besonders an dir ist? Alles! Du bist der erste Mensch, der wegen meiner Selbst mit mir zusammen sein will und was soll das heissen, keine andere Wahl? Glaub mir, ich habe mir in den letzten Wochen mehr als einmal Gedanken gemacht, was ich will und eines kannst du mir glauben. Wenn dir mein Herz nicht gehören würde, dann könntest du von mir nur meinen Körper haben und sicher nicht meine Seele und die trägst du schon lange in deinen Händen. Ob ich nur auf Männer stehe oder auch auf Frauen? Keine Ahnung, ob das früher so gewesen ist, aber dies kann ich dir sagen. Der Gedanke, dass mich jemand anders als du berührt, ist mir zuwider und ich würde es auch nicht mehr zulassen, dass mich jemand, so wie du es tust, anfasst.“ Immer noch liegen seine Hände auf Yugis Hintern, warum er ihn so festhält weiss er selbst nicht. Doch es fühlt sich richtig an und sein Sharik scheint auch nichts dagegen zu haben. Auch weiss er nicht, woher er die Gewissheit hat, dass Yugi der Erste ist, der ohne Hintergedanken mit ihm eine Beziehung führen will.   Sprachlos sieht Yugi in die rubinroten Augen. Yami hat ihm gesagt, dass er ihn liebt. Zwar eher indirekt, aber er hat es gesagt. Vor Freude überwältigt schlingt er stürmisch seine Arme um Yamis Hals. Sein Gesicht an dessen Halsbeuge vergrabend, atmet er tief ein und spürt, wie sich die starken Arme nun um seinen Oberkörper schlingen. „Du bist einfach aussergewöhnlich und ich kann es immer noch kaum glauben, dass ich dich gefunden habe.“ Glücklich lächelt er ihn an, ehe er sich von ihm löst und einen Schritt zurücktritt. „So langsam sollten wir aber wirklich langsam mit dem Frühstück anfangen. Der Tee wird sonst noch kalt und ich hasse es, wenn ich mich vor einer anstrengenden Fahrt mit dem Essen beeilen muss.“ Obwohl es nur ein paar Schritte bis zum Tisch sind, nimmt er Yamis Hand und zieht ihn mit sich.   Tatsächlich ist der Tee nicht mehr heiss und es gibt auch keinen Honig, aber dafür sind die Brötchen und die hausgemachte Marmelade wirklich lecker. Dies tröstet Yami ein wenig über den lauwarmen und dazu noch ungesüssten Tee hinweg. Ausserdem ist er in Gedanken sowieso immer noch bei ihrem Gespräch. Hätte er doch nie gedacht, dass Yugi in seinem Inneren so unsicher ist. Dabei ist er so eine wundervolle und aussergewöhnliche Person.   Auch Yugi ist in Gedanken versunken, weshalb sie während des Frühstücks schweigen. Erst als Yami noch die restlichen Sachen eingepackt hat, durchbricht Yugi die Stille. „Es ist schon verrückt. Da sage ich zu dir, sei du selbst und dann bist du gezwungen in der Öffentlichkeit den unterwürfigen Sklaven zu spielen und auch bei Hopkins weiss ich nicht, ob es gut ist, wenn du…“, ein Finger auf seinen Lippen lässt ihn verstummen.   Zärtlich fährt Yami nun mit der Fingerspitze über Yugis Wange. „Das ist etwas vollkommen anderes. Für mich ist es wichtig, dass du mich so siehst, wie ich wirklich bin. So und nun sollten wir wirklich langsam los. Oder bist du anderer Meinung?“ Ihre Taschen und den Picknickkorb nehmend, sieht er Yugi auffordernd an, der mit einem ergebenen Seufzen nickt. „Du hast ja Recht.“ Weil Yami keine Hand frei hat, hält er ihm die Tür auf und folgt ihm dann ein paar Schritte, ehe er ihn an der Treppe überholt. So dass er als Erster die Stufen nach unten geht.   Am Empfangstresen werden sie schon von Kagayama erwartet. „Herr Muto, ich hoffe Sie hatten einen angenehmen Aufenthalt.“ Geschäftig sieht er Yugi an, der den Zimmerschlüssel auf den Tresen legt. „Herr Kagayama, es war wie immer alles perfekt und ich freue mich schon darauf, in ein paar Tagen wieder hier zu übernachten und bevor Sie fragen müssen. Mein Sklave wird wieder mit mir in einem Zimmer schlafen. Es ist also nicht nötig einen Strohsack unter dem Dach vorzubereiten.“ Fest sieht er den älteren Mann an, um jedem Einwand vorzubeugen. Doch das ist nicht nötig, denn Kagayama nickt nur verstehend. „Ich werde es notieren. Wenn Sie keinen weiteren Wunsch haben, Ihre Pferde sind von meinen Leuten wieder vor die Kutsche gespannt worden und warten im Hof auf Sie.“ Einen Moment denkt Yugi nach. „Nein, es gibt nichts, was Sie noch für mich tun könnten. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag. Auf Wiedersehen, Herr Kagayama.“ Mit einem freundlichen Kopfnicken dreht sich Yugi vom Tresen weg.   „Den wünsche ich Ihnen auch, Herr Muto. Auf Wiedersehen und eine gute Weiterfahrt.“ Schon auf dem Weg zur Tür dreht sich Yugi noch einmal um „Vielen Dank.“ Sich wieder umwendend geht Yugi gefolgt von Yami weiter, bis sie im Hof angelangt sind, wo schon Blacky und Rocky auf sie warten. Während Yami die Sachen auf der Ladefläche verstaut, kontrolliert Yugi, ob die Pferde auch richtig eingespannt worden sind. Erst als er sich sicher ist, dass alles in Ordnung ist, steigt er zu Yami auf den Kutschbock und löst die Zügel von der Halterung, ehe er die Handbremse löst und die beiden in einem zügigen Schritt vom Hof lenkt.   Nachdem er die Pferde zum Aufwärmen eine Weile lang hat Schritt gehen lassen, lässt er sie in einen gemütlichen Trab fallen. Erst jetzt entspannt sich Yugi und sieht zu Yami, der den Blick lächelnd erwidert. „Was ist?“, fragend neigt er den Kopf zur Seite. „Nichts, ich bin einfach nur glücklich. Das ist alles.“ Da die Strasse im Moment nur geradeaus führt, lehnt er sich an seinen Liebsten und spürt kurz darauf, wie sich ein Arm um ihn legt und ihn noch ein wenig mehr zu sich zieht.   Seinen Sharik so im Arm haltend blickt sich Yami die Umgebung an, durch die sie fahren. Gestern hat sie die Strasse ja kurz vor dem Gasthof von der Küste weggeführt und auch jetzt fahren sie durch das Landesinnere. Vor drei Jahren ist er diese Strecke schon einmal in die andere Richtung gefahren, da ihn Kaiba an einen Bekannten aus Domino verkauft hatte. Nur damals hat er keinen Blick für die Landschaft gehabt und die meiste Zeit mit gesenktem Kopf zusammengekauert auf der Ladefläche gesessen. Jetzt bestaunt er dafür die Schönheit der sanften Hügel, die von Wäldern bedeckt sind. Immer wieder sieht er Gehöfte und Felder die zum Teil schon abgeerntet sind oder die unter Wasser stehen. „Yugi, was wird denn da angebaut?“, mit seiner freien Hand deutet er auf die Wasserflächen, die unter den grünen Pflanzen erkennbar sind. Weil sich Yugi jetzt wieder auf die inzwischen kurvigere Strasse konzentrieren muss, blickt er nur kurz zur Seite, um zu sehen, was Yami meint. „Das sind Reisfelder. Frag mich aber bitte nicht, warum die unter Wasser stehen müssen. Was solche Sachen angeht bin ich ein typischer Stadtmensch und Händler.“ Schief grinst er Yami an, der verstehend nickt. „Fährst du das erste Mal nach Edo?“ Erst nachdem er die Frage gestellt hat, fällt ihm ein, was Hiroto erzählt hat. „Entschuldige. Die Frage war dumm. Du musst sie nicht beantworten.“ Zerknirscht schielt er schnell zu Yami, der jetzt mit gesenktem Blick dasitzt.   Weil es sowieso langsam Zeit für eine Pause ist und er eine ruhige Stelle am Fluss kennt, die von hier aus gut erreichbar ist, lenkt Yugi die Pferde in den nächsten Feldweg und lässt sie dann auf einer Wiese direkt daneben anhalten. Kaum hat er die Handbremse angezogen und die Zügel locker um die Halterung geschlungen, so dass sie schon mal anfangen können zu grasen, nimmt er Yami in den Arm. „Verzeih mir, ich wollte nicht…“, überrascht weil er plötzlich schon beinahe schmerzhaft fest umschlungen wird, verstummt Yugi mitten im Satz.   Tief und zugleich zittrig ein- und ausatmend hält sich Yami an Yugi fest. Sind doch auf einmal die Erinnerungen über ihm hereingebrochen, als er die eigentlich harmlose Frage gehört hat. Warum das passiert ist, weiss er auch nicht, aber es tut gut, dass er jetzt festgehalten und aufgefangen wird.   Geduldig abwartend, streichelt Yugi immer wieder über Yamis Rücken und gibt ihm die Zeit, die er braucht um sich zu fangen. Während sie so dasitzen geniessen Blacky und Rocky das saftige Gras. Kriegen sie so etwas Leckeres doch nur auf dieser Reise zu fressen oder wenn die Menschen mit ihnen ausreiten.   Als Yami sich wieder beruhigt hat, löst er sich aus der Umarmung und richtet sich mit einem Seufzen wieder auf. „Danke“, schief grinsend sieht er Yugi an, der ihm lächelnd die Hand auf die Wange legt. „Du musst dich nicht bedanken. Ich bin immer für dich da, wenn du mich brauchst.“ Sich nun zurücklehnend, streckt er seinen Rücken durch. „Ich würde vorschlagen, wir kümmern uns um die beiden Racker und machen dann ein gemütliches Picknick, ehe wir den Rest der Strecke in Angriff nehmen.“ Sofort nickt Yami zustimmend und steigt von der Kutsche. Mit den Eimern bewaffnet geht er zum Fluss, während Yugi die Futtersäcke vorbereitet. Zwar sind die beiden Pferde nicht mehr wirklich hungrig, da sie ja schon die ganze Zeit am Grasen sind, aber so einen kleinen Energieschub, durch den Hafer, der sich unter dem Heu befindet, können sie sicher gut gebrauchen.   Nachdem Blacky und Rocky ihren Durst gestillt haben beginnen sie gierig das Heu zu fressen und schnauben dann anscheinend zufrieden auf, als sie den Hafer am Boden der Säcke erreichen.   Erst als Yami die Eimer noch einmal mit Wasser gefüllt und diese für später bereitgestellt hat, löst er wie am Vortag die Zügel von den Trensen und auch die Handbremse so weit, dass die Pferde sich mit einigem Kraftaufwand auf der Wiese vorwärtsbewegen können.   Mit einem erleichterten Seufzen lässt er sich danach neben Yugi auf die Decke sinken. Heute gibt es keine Erdbeeren mehr und die Äpfel haben sie ja Anna geschenkt, weshalb sie sich mit den Brötchen und dem Trockenfleisch begnügen müssen. So gut wie frisch gebacken schmecken die Brötchen nicht mehr, aber sie sind immer noch lecker und sie stillen den Hunger, der sich inzwischen doch langsam bemerkbar macht.   Nachdem sie gegessen haben, legt sich Yami auf den Rücken und verschränkt die Arme hinter dem Kopf. Auf einmal spürt er ein Gewicht auf seinem Bauch. Weshalb er erstaunt nach unten blickt und sieht, dass sich Yugi auch hingelegt hat und ihn nun als Kopfkissen benutzt. Spontan legt er seine Hand auf den Oberkörper seines Shariks und sieht dann wieder in den wolkenlosen Himmel.   So liegen sie entspannt da und geniessen die Stille, bis sich Yugi wieder hinsetzt. „Wir sollten langsam wieder weiterfahren.“ Lächelnd sieht er zu seinem Liebsten, der sich nun ebenfalls aufrichtet. Irgendwie wirkt Yami ein wenig verschlafen und Yugi weiss, dass dies nicht nur so wirkt. Hat er doch bemerkt, wie dieser leicht eingedöst ist. Darum hat er ihre Pause auch ein wenig verlängert.   Wie schon am Tag zuvor, kümmert sich Yami um die Pferde, während Yugi die Reste ihres Picknicks zusammenräumt und ihm dann dabei hilft, alles auf der Ladefläche zu verstauen. So dass sie schon nach kurzer Zeit wieder auf der Strasse unterwegs sind.   Nach gut drei Stunden erreichen sie die Stadttore von Edo. In der Ferne erkennt Yami die Hochhäuser der Magistadt Tokio, in der sich auch der Palast des Tennos befindet und zudem der einzige Flughafen auf Japans Hauptinsel zu finden ist. Woher er das weiss, ist ihm schleierhaft. Kennen doch die wenigsten Menschen die Standorte der wenigen Flughäfen. Könnte es doch sonst zu Problemen führen, wenn das einfache Volk unkontrolliert die Wahrheit über die Magie der Oberschicht herausfinden würde. Um diese verwirrenden Gedanken zu vertreiben reibt sich Yami die Nasenwurzel und blickt dann wieder auf die Häuser vor sich.   Deutlich ist zu sehen, dass Edo zusammen mit Tokio die Hauptstädte des Landes bildet. Drängen sich doch viel mehr Menschen und Kutschen in den Strassen der Stadt. Sogar die Autos sind hier stärker vertreten, was Yami auf die extreme Nähe Tokios schliesst. Sind doch die beiden Städte im Laufe der Zeit beinahe zusammengewachsen. Geschickt lenkt Yugi die Kutsche durch das Gewusel auf der Hauptstrasse, an der sich auch die meisten Geschäfte aneinanderreihen. Aufmerksam betrachtet Yami die bis zu vierstöckigen Häuser. In den Erdgeschossen befinden sich oft die Geschäfte oder die teuren Wohnungen, wie Yami inzwischen aus Erfahrung weiss. Auch hier sind die Häuser wie in Domino in Erdtönen und einigen Weissabstufungen gestrichen. Was zusammen mit den manchmal bunten Stoffvordächern einen interessanten Anblick bietet.   Nach einer Weile biegen sie von der Hauptstrasse in eine deutlich weniger befahrene Nebenstrasse ab. Was Yugi erleichtert aufatmen lässt. „Nur noch ein paar Strassen und dann haben wir es geschafft. Hopkins lebt in dem wohlhabenderen Teil der Stadt, der schon beinahe an Tokio grenzt. Was wirklich praktisch ist. Denn der grosse Markt wird jedes Jahr genau zwischen den beiden Städten aufgebaut. So dass wir bequem mit den Pferden zu Fuss hingehen und nicht immer die Kutsche nehmen müssen, da wir die Ballen gut eingepackt auf ihre Rücken schnallen können.“    Es dauert wirklich nicht mehr lange, bis sie ein, für das einfache Volk relativ grosses und dazu noch alleinstehendes Haus erreichen. Ein kleiner Rosengarten bildet eine schöne Abgrenzung der Front zum Gehweg, der an dem weissen Gebäude mit den beiden Stockwerken vorbeiführt. Was dem Haus an Höhe fehlt, macht es durch seine Breite wieder wett, kann Yami doch auf beiden Seiten der Tür vier Fenster zählen. Doch Yugi hält nicht direkt davor an, sondern lenkt die Pferde um das Haus herum, so dass nun erkennbar ist, dass es auch an den Seiten über vier Fenster verfügt. Hinter dem Haus lässt Yugi die erschöpften Pferde anhalten. Die Stallungen sind seitlich direkt an das Hauptgebäude angebaut und im rechten Winkel dazu grenzt noch der Unterstand für die Kutschen und offensichtlich die Scheune an die Stallungen, so dass der Platz von drei Seiten komplett umschlossen wird. Kaum ist Yugi ist von der Sitzbank geklettert, kommt schon ein Stallbursche auf sie zu. „Herr Yugi, wie schön, dass Sie gut hier angekommen sind.“ Fest greift er nach der Hand Yugis und schüttelt sie kurz, während er ihm gleichzeitig die Hand auf die Schultern legt. „Jim, schön dich wieder zu sehen“, grinsend erwidert Yugi den schraubstockartigen Händedruck des rothaarigen Walisers, ehe er dem anderen seine Hand wieder entzieht. „Darf ich vorstellen, das ist Yami er ist zuhause für die Racker hier zuständig und passt wie eine Löwenmutter auf die beiden auf.“ Mit der Hand deutet er auf Yami, der sich ruhig im Hintergrund hält, aber gleichzeitig die Szene genau beobachtet.   Sofort wandert Jims Blick zu dem jungen Mann, der zwei Schritte hinter Yugi steht. „Gut zu wissen.“ Mit einem freundlichen Gesichtsausdruck hält er ihm die Hand hin, die nach einem Moment zögernd ergriffen wird. „Es freut mich endlich den Sklaven zu sehen, der es geschafft hat, von dem Kleinen hier gekauft zu werden. Ich werde gut für Blacky und Rocky sorgen, du kannst aber jederzeit in den Stall kommen und uns zur Hand gehen, wenn du willst.“ Deutlich ist für Yami der Akzent von den britischen Inseln des römischen Grossreiches herauszuhören. Von der Freundlichkeit des anderen überrumpelt, braucht er dann aber einige Augenblicke, bis er seine Stimme wiederfindet. „Ähm, ja. Danke… Sir.“ Im letzten Moment hat er sich daran erinnert, wie er einen freien Bürger ansprechen muss, wenn mit ihm gesprochen wird. „Ach, nenn mich einfach Jim. Das tun hier alle und das Sir klingt so hochgestochen, das passt wirklich nicht zu einem einfachen Stallburschen wie mir.“ Hart schlägt der 45-Jährige auf Yamis Schulter, ehe er dessen Hand endlich wieder freigibt. Das zusammenzucken des Sklaven, ist ihm dabei gar nicht aufgefallen.   Erleichtert, dass er dies Überstanden hat, flüchtet Yami schon beinahe um die Kutsche herum, um ihre Taschen und den Picknickkorb von der Ladefläche zu holen.   „Dein Yami scheint ja zu der schüchternen Sorte zu gehören. Das würde man bei seinem Aussehen gar nicht vermuten.“ Schmunzelnd sieht er Yugi an, der ihn ernst ansieht. „Ja und sag den Anderen bitte, dass ich nicht möchte, dass Yami angefasst wird. Das eben war schon das höchste der Gefühle, was er von Fremden ertragen kann.“ Sofort verfinstert sich der Ausdruck in den warmen grünen Augen des Mannes. „Hopkins hat schon etwas angedeutet, dass der Junge wohl ziemlich viel durchgemacht hat und wir ihn darum nicht zu sehr bedrängen sollen, aber dass es so schlimm ist, hätte ich nicht gedacht. Ich werde es Scott und Lenny aber sagen. Maria wird auf ihn vermutlich sowieso wie eine Übermutter aufpassen.“ Beruhigend legt er Yugi die Hand auf die Schulter und blickt dann zu Yami, der sich in einigem Abstand zu ihm hingestellt hat und abwartend die Taschen und den Korb in den Händen hält. „So und nun werde ich mich mal um die beiden Lausbuben kümmern.“ Mit einem Händeklatschen geht er zu den Pferden und streichelt sie sanft an den Köpfen, ehe er sich zwischen sie stellt und nach den Zügeln greift. „Lenny! Yugi ist da. Genug gefaulenzt, wir haben hier zwei erschöpfte Schwerstarbeiter zu versorgen!“ Sofort kommt ein schwarzhaariger Sklave aus der Scheune und eilt auf sie zu. Aus der Nähe ist zu sehen, dass sich schon einzelne graue Strähnen in dessen Haaren befinden, was für einen Sklaven ungewöhnlich ist. Werden doch Sklaven in der Regel nicht so alt, dass sie überhaupt graue Haare bekommen könnten.   Anders als im Gasthof nimmt Yugi Yami eine der Taschen ab und geht dann gefolgt von ihm auf die Hintertür zu, wo sie schon von einer älteren Frau erwartet werden. Kaum steht Yugi vor ihr, wird er in eine schraubstockartige Umarmung gezogen. „Buena sera. Mio Yugi. Du musst mehr mangare, sonst du noch dünner werden.“ Geduldig erwidert Yugi die Umarmung, ist dann aber doch froh, als er endlich wieder freigegeben wird und so wieder Luft holen kann. „Hallo Maria. Du weisst doch, ich kann so viel essen, wie ich will und nehme nicht zu.“ Lächelnd sieht er die grauhaarige und ziemlich korpulente Frau an. Die ihn jetzt mit zusammengekniffenen Augen mustert. „Trotzdem du musst mehr mangare.“ Auf einmal fällt ihr Blick auf den zweiten jungen Mann, der offensichtlich der Sklave ist, von dem Hopkins ihr und den anderen erzählt hat. „Das muss tuo Yami sein.“ Sofort hellen sich ihre Züge wieder auf. Mit ausgebreiteten Armen geht sie auf ihn zu und zieht auch ihn, trotz der Taschen und des Picknickkorbes in eine Umarmung. „Buena sera, bello uomo.“ Musternd hält sie den jungen Mann auf Armeslänge von sich. „Du etwas mehr Muskeln als Yugi, aber du musst auch mehr mangare. Viel zu dünn ihr zwei.“ Verkrampft lächelt Yami diese Maria an. „Buena sera e mille grazie.“ Automatisch wechselt er in die Sprache des römischen Grossreiches. Was ihm noch so eine Umarmung einbringt und ihn reflexartig die Tasche und den Korb loslassen lässt. Hat er doch die Erste gerade noch so aushalten können, wird es ihm nun wirklich zu viel. Deutlich spürt er, wie die Panik in ihm hochzusteigen beginnt. „Yugi!“, deutlich ist seine Not aus seiner Stimme herauszuhören, weshalb Yugi sich nun sanft aber bestimmt, zwischen Maria und ihn drängt. „Maria, Yami mag es nicht, wenn ihm Fremde so nahe kommen.“ Ernst sieht er die Köchin und zugleich auch Haushälterin von Hopkins an, ehe er sich besorgt zu Yami umwendet. „Entschuldige, dass ich nicht vorher eingeschritten bin, aber ich habe ganz vergessen, wie herzlich Maria sein kann, wenn sie jemanden auf Anhieb mag.“ Sanft legt er seine Hand auf Yamis Schulter, der ihn zittrig anlächelt. „Ist schon gut, es war nur etwas zu viel auf einmal.“   Erschrocken über die unterdrückte Panik in den aussergewöhnlichen Augen des jungen Mannes, beobachtet Maria, wie sich Yugi um ihn kümmert. „Ich gehe Hopkins und den altro Bescheid sagen, dass ihr angekommen seid.“ Eilig schnappt sie sich den Picknickkorb und geht nun ins Haus.   Nachdem Yami ein paar Mal tief durchgeatmet hat, nickt er Yugi zu. „Ich denke wir sollten langsam mal reingehen. Bestimmt wirst du schon sehnsüchtig erwartet.“   Aufmerksam mustert Yugi seinen Liebsten, ehe er seine Hand von dessen Schulter nimmt und wieder nach seiner Tasche greift. „Ja, aber sag mal, was hat Maria eigentlich zu dir gesagt? Buena sera habe ich ja noch verstanden, aber der Rest war mir dann zu hoch“, fragend sieht er Yami an, der ihn nun anschmunzelt. „Sie hat mich als schönen Mann bezeichnet und ich habe mich für das Kompliment bedankt. Was ich wohl besser nicht gemacht hätte.“ Langsam folgt er Yugi durch die Hintertür, der sie hinter ihnen ins Schloss zieht. „Vielleicht, aber sobald du in ihrer Muttersprache gesprochen hast, war dir die zweite Umarmung sowieso sicher. Denn auch wenn sie schon lange mit Hopkins um die Welt zieht, vermisst sie ihre Heimatstadt Rom doch sehr. Du musst nämlich wissen, dass Hopkins zwar inzwischen seinen Hauptwohnsitz hier hat, aber trotzdem noch viel in fremde Länder reist, um deren Kultur und Geschichte zu erforschen, als auch mit Antiquitäten zu handeln. So hat er es auch zu seinem Vermögen gebracht.“   „Also Yugi, so reich bin ich nun auch wieder nicht und ausserdem solltest du einem Sklaven nicht so viel erzählen, auch wenn er laut deinem Grossvater zur Familie gehört.“ Ertönt plötzlich eine Stimme mit einem britischen Akzent und ein älterer Mann mit Schnurrbart kommt in den Flur. Schmunzelnd sieht er den jungen Mann an, der nun verlegen den Kopf senkt, ehe er ihm die Hand reicht. „Guten Abend Hopkins, ich freue mich, dass es dir gut geht.“ Die Augen gespielt hilflos verdrehend, erwidert Hopkins den Händedruck. „Muss ich dir wirklich jedes Mal sagen, dass du mich Arthur nennen sollst?“ Yugi will gerade etwas erwidern, als eine blonde junge Frau um die Ecke gerannt kommt. „Darling! Endlich bist du da.“ Stürmisch fällt sie um Yugis Hals, der genervt aufseufzt. „Hallo Rebecca.“ Bestimmt schiebt er sie wieder von sich weg und tritt sogar noch zusätzlich einen Schritt zurück. Verwirrt blickt Rebecca ihn an. „Aber Darling, was ist denn los? Freust du dich gar nicht, mich zu sehen?“, vermutlich verführerisch neigt sie den Kopf ein wenig zur Seite. Innerlich zählt Yugi dreimal bis zehn und bittet wie immer, wenn er es mit Rebecca zu tun hat, sämtliche Götter um Geduld für sich selbst. „Natürlich freue ich mich, aber hör bitte auf, mich ständig Darling zu nennen. Ich bin nämlich inzwischen vergeben.“   Gerade will Rebecca etwas sagen, als ihre Aufmerksamkeit auf den Sklaven fällt, der ruhig hinter ihrem Darling steht und sie mit einem stechenden Blick ansieht. „Ist das der Sklave, von dem mir Grossvater erzählt hat? Der ist ja ganz schön respektlos.“ Verwirrt blickt Yugi zu Yami der ihn mit hochgezogener Augenbraue ansieht. „Ich habe sie nur gleich angesehen, wie ich die Tochter von diesem Tobira angesehen habe.“ Daraufhin kann sich Yugi ein Grinsen nicht mehr verkneifen. „Warum machst du eigentlich immer das, was ich gern machen würde?“ Als Yami ihn nur breit grinsend und mit den Schultern zuckend ansieht, wendet er sich kopfschüttelnd wieder zu ihren Gastgebern um. „Tja Rebecca, das ist nun mal Yami und ich sage es jetzt ganz direkt. Er muss nur meine Befehle ausführen und ich will nicht, dass er in irgendeiner Art und Weise angefasst wird. Hast du mich verstanden?“, streng sieht er die junge Frau an, die nun zerknirscht nickt. „Ja, ich habe es verstanden. Nur verstehe ich nicht, warum du auf einmal deinen eigenen Sklaven mitbringst. Das hast du doch sonst nie getan.“   „Rebecca!“, mischt sich nun Hopkins ein, der deutlich sehen kann, dass Yugi inzwischen ziemlich genervt ist und dabei ist der Junge noch keine halbe Stunde hier. „Lass Yugi erstmal ankommen. Du wirst noch genug Zeit haben, ihm deine Fragen zu stellen und jetzt geh bitte nachschauen, ob Nancy sein Zimmer so hergerichtet hat, dass der Sklave auch darin schlafen kann.“ Streng sieht er seine Enkelin an, die nun widerwillig nickt. „Ja, Grossvater. Bis nachher Darling.“ Yugi ein strahlendes Lächeln zuwerfend, wendet sie sich zur Treppe um und erklimmt die Stufen.   „Entschuldige ihr Verhalten Yugi. Eigentlich sollte sie inzwischen alt genug sein, um sich nicht mehr so zu benehmen, aber anscheinend ist sie bei dir immer noch das verliebte Mädchen. Jetzt kommt aber erst einmal mit ins Wohnzimmer, bis das Zimmer sicher fertig ist. Die Taschen könnt ihr ja hier im Flur lassen.“ Mit der Hand deutet er in den Raum, aus dem er vorhin gekommen ist. Yami einen Blick zuwerfend, stellt Yugi seine Tasche neben der Treppe auf den Boden, ehe er Hopkins folgt und setzt sich dann auf das braune Ledersofa. „Ist schon gut Arthur. Anscheinend wird sich Rebecca erst damit abfinden, dass sie mich nicht haben kann, wenn ich ihr offiziell meinen Freund präsentiere.“ Schulterzuckend greift er nach der Teetasse, die wie immer schon für ihn bereitsteht.   Yami ist Yugi gefolgt, aber da er nicht weiss, ob er sich auch hinsetzen darf, bleibt er hinter dem Sofa stehen und wartet darauf, dass ihm jemand sagt, was er tun soll. Zwar ist er von den beiden Angestellten freundlich empfangen worden, aber nach der Begegnung mit dieser Rebecca ist er auch bei Hopkins lieber mal etwas vorsichtiger.   Verwirrt, weil sich Yami nicht neben ihn setzt, blickt Yugi sich um und entdeckt ihn dann hinter dem Sofa stehend. Fragend sieht er ihn an, weshalb Yami sich nur vielsagend an den Hals greift. Erst bei dieser Geste fällt bei Yugi der Groschen. „Yami, setz dich hier neben mich auf das Sofa und willst du auch einen Tee trinken? Maria hat für dich wohl auch eine Tasse hingestellt.“   Ohne etwas dazu zu sagen, beobachtet Hopkins, wie sich der Sklave nun neben Yugi hinsetzt und von ihm eine Tasse Tee entgegennimmt. Erst jetzt, wo sie im hellen Wohnzimmer sitzen, mustert er den jungen Mann, der anscheinend unterwürfig mit gesenktem Kopf dasitzt. Nur ist seine Ausstrahlung alles andere als die eines typischen Sklaven. „Sag mal Yugi, wo hast du denn diesen Sklaven gefunden?“, neugierig sieht er ihn an. Denn auch wenn ihm Sugoroku schon so einiges erzählt hat, ist er doch gespannt, die Version des Jungen auch noch zu hören.   Erstaunt über die Frage, stellt Yugi die Teetasse wieder auf den Tisch. „Ich habe Yami auf dem Sklavenmarkt von Domino gefunden und musste ihn einfach kaufen. Obwohl oder vielleicht gerade weil er nicht gerade in einem guten gesundheitlichen Zustand war. Doch da war etwas in seinen Augen, dass mich überzeugt hat, dass er es wert ist, dass ich meine Prinzipien über Bord werfe.“ Lächelnd sieht er Yami an, der den Blick überrascht erwidert.   Nachdenklich mustert Hopkins den jungen Sklaven. „Verstehe, darf ich ihn mir mal genauer ansehen?“, wendet er sich an Yugi der bei den Worten leicht zusammenzuckt, aber dann zögernd nickt. „Solange du nicht von ihm verlangst, dass er sich auszieht und ich dabei bin, dann habe ich nichts dagegen.“ Eigentlich passt es ihm nicht wirklich, aber was soll er machen. Die Bitte abzuschlagen würde zu Fragen führen, die er eigentlich nicht beantworten möchte. Weshalb er entschuldigend zu Yami blickt, der ihm nur verstehend zunickt, ehe er aufsteht und sich so hinstellt, dass Hopkins bequem um ihn herumgehen kann.   Mit aufmerksamen Blick geht Hopkins um den Sklaven herum, der zwar mit gesenktem Kopf, aber dennoch mit einer überaus stolzen Haltung dasteht. Nachdem er ihn zweimal umrundet hat, stellt er sich direkt vor ihm hin. Mit festem Griff umfasst er dessen Kinn und zwingt ihn so, den Kopf zu heben. „Sie hätten auch sagen können, dass ich Sie ansehen soll. Dann hätten Sie mich nicht anfassen müssen, Sir.“ Nicht eine Sekunde daran denkend, seinen Blick zu senken, sieht Yami fest in die Augen des älteren Mannes. Als Hopkins diesen Blick sieht, wäre er beinahe zurückgewichen. Hat der Junge doch die Augen der Nesuts. Geschockt lässt er ihn los und tritt einen Schritt zurück. Das kann nicht sein! Es muss ein Zufall sein, dass dieser Sklave die ungewöhnliche Augenfarbe der Herrscherfamilie des ägyptischen Grossreiches besitzt.   „Er ist wirklich ein ungewöhnlicher Sklave. Das muss ich zugeben, aber solange er sich zu benehmen weiss, ist das ja kein Problem. Du kannst dich übrigens wieder hinsetzen Junge.“ Mit der Hand deutet er Yami an, dass er sich wieder neben Yugi setzen soll.   Nachdem sich auch Hopkins wieder hingesetzt hat, sieht er Yugi ernst an. „Du hast ihn ja das erste Mal dabei, darum erkläre ich dir und auch ihm die Hausregeln für ihn.“ Erst als Yugi nickt, fährt er, sich die Teetasse nehmend, fort. „Also, Yami wird mit den anderen in der Küche essen. Die Essenszeiten für die Angestellten sind mehr oder weniger gleich wie die unseren. Natürlich essen sie erst, wenn wir unser Essen haben. Ob Yami dein Badezimmer mitbenutzen darf, ist deine Sache. Ansonsten haben die Angestellten und Sklaven unter dem Dach ihr eigenes Badezimmer. Ich bestehe darauf, dass er auch im Haus das Sklavenhalsband trägt und auch wenn er laut dir nur auf deine Befehle hören muss, verlange ich von ihm Gehorsam, wenn es die Situation nötig macht. Das ich von ihm Respekt verlange, ist natürlich selbstverständlich. Habt ihr mich verstanden?“, sich zurücklehnend wartet er auf eine Reaktion Yugis. Denn auch wenn er diese Regeln beiden erklärt hat und sie für den Sklaven gelten, erwartet er von ihm eine Antwort.   Einen Moment blickt Yugi zu Yami, ehe er sich wieder Hopkins zuwendet. „Ja, wir haben verstanden. Allerdings werde ich von Yami ganz sicher nicht verlangen, dass er auch in unserem Zimmer das Halsband trägt und in das Badezimmer wird er auch ohne gehen dürfen. Denn mein Bad liegt ja genau gegenüber von meinem Zimmer. Mir wäre es zwar lieber, wenn er mit uns an einem Tisch essen würde, aber wenn du das nicht willst, akzeptieren wir das natürlich.“ Nach diesen Worten ist es einen Moment lang still, ehe Hopkins wieder das Wort ergreift. „Damit kann ich leben.“ Kaum hat er das gesagt betritt Rebecca das Wohnzimmer. „Nancy hat alles so hergerichtet, wie es sein muss.“ Mit einem Lächeln das wohl verführerisch sein soll, geht sie auf Yugi zu, wird dann aber auf einen Schlag todernst. „Was macht denn der Sklave auf dem Sofa! Für Seinesgleichen ist…“ „Ich habe Yami gesagt, dass er sich neben mich setzen soll und da er mein Sklave ist, hat es dich nichts anzugehen, wo er sitzt. Ausserdem gehen wir beide jetzt sowieso auf unser Zimmer.“ Aufstehend blickt Yugi zu Hopkins, der sich nun auch aus seinem Sessel erhebt. „Ich bin sicher, Nancy hat auch an eine Karaffe mit frischem Wasser und zwei Gläser gedacht.“ Schnell blickt er zum Fenster. „In einer halben Stunde gibt es ja schon das Abendessen. Du kannst deinem Sklaven ja dann auch gleich zeigen, wo sich die Küche befindet.“   Betätigend nickt Yugi. „Ja, das werde ich machen. Kommst du Yami?“, auffordernd sieht er seinen Liebsten an, der gleichzeitig mit ihm aufgestanden ist. Ohne ein Wort zu sagen, nickt Yami und folgt ihm dann hinaus auf den Flur. Mit seiner Tasche in der Hand folgt er Yugi bis in die erste Etage und dann an zwei Türen vorbei, bis sie ein gemütlich eingerichtetes Zimmer erreichen. Das Bett ist breit genug für zwei Personen, trotzdem steht am Fussende eine schmale Pritsche, die offensichtlich für Yami gedacht ist.   Während sich Yugi mit einem genervten Seufzen auf das Bett fallen lässt, sieht sich Yami neugierig um. Anders als im Gasthof gibt es hier natürlich keinen Tisch zum Essen, sondern nur einen Schreibtisch, auf dem die versprochene Karaffe mit den Gläsern steht und vor dem ein einzelner Stuhl seinen Platz gefunden hat. An der Wand gegenüber vom Bett steht ein grosser Schrank aus dunklem Holz. Die Vorhänge sind aus einem dunkelgrünen Stoff und können so sicher das Zimmer sehr stark verdunkeln, wenn sie zugezogen werden. Erst nachdem er sich alles angesehen hat, blickt Yami zu dem Bett, das mit hellblauer Bettwäsche bezogen ist, die beinahe schon weiss wirkt. Doch viel mehr interessiert ihn Yugi, weshalb er sich jetzt über ihn beugt und ihm einen langsamen Kuss gibt, ehe er ihn anlächelt. „Das hat doch ganz gut geklappt und bis auf diese Rebecca scheinen ja alle ganz nett zu sein. Sogar dieser Hopkins ist auszuhalten. Also hör auf, so ein Gesicht zu ziehen.“   Murrend legt Yugi seine Arme um Yamis Nacken und zieht ihn zu sich runter, um ihm noch einen Kuss zu geben. „Trotzdem würde ich lieber mit dir am Tisch sitzen. Naja, ich kann’s leider nicht ändern, aber wenn mich die Göre zu sehr nervt, dann komme ich zu dir in die Küche.“ Schmunzelnd haucht Yami seinem Sharik noch einen schnellen Kuss auf die Lippen. „Ja, mach das. Für dich finde ich immer ein Plätzchen und wenn es auf meinem Schoss ist.“ Dies lässt Yugi leise auflachen. „Ist gut. Ich komme bei Bedarf darauf zurück.“ Langsam richtet er sich auf, so dass Yami genug Zeit hat, um von ihm runter zu gehen. „Ich zeige dir jetzt mal das Bad und dann wird es vermutlich schon Zeit fürs Abendessen sein.“ Nachdem er aufgestanden ist, greift er nach Yamis Hand und zieht ihn vom Bett hoch.   Pünktlich auf die Minute betritt Yugi frisch geduscht das Esszimmer, nachdem er Yami gezeigt hat, wo sich die Küche befindet. Natürlich wird er schon von Hopkins und Rebecca erwartet, die bereits am Tisch sitzen. Mit einem entschuldigenden Lächeln setzt er sich auf den Stuhl bei dem dritten Gedeck. „Verzeiht, dass ihr warten musstet, aber ich war noch kurz in der Küche.“   Sofort verzieht Rebecca das Gesicht, ist es doch ihrer Meinung nach unter der Würde Yugis, selbst in die Küche zu gehen. „Ich hätte ihm nur den Weg erklärt, so gross ist das Haus ja nicht.“ Sofort wird sie von ihrem Grossvater mahnend angesehen, was sie beschämt den Kopf senken lässt. Doch leider hält die Ruhe genau so lange an, bis ihnen ihr Essen serviert worden ist. „Sag mal Darling, was sind denn das für Flecken, die du da an deinem Hals hast?“, neugierig sieht sie Yugi an der schon wieder genervt die Augen verdreht. „Das sind Knutschflecken von meinem Freund“, ringt er sich zu einer Antwort durch und hofft, dass dies die einzige Frage bleiben wird. Nur leider hat er die Rechnung ohne Rebecca gemacht. „Ach so, aber das geht doch nicht! Ich meine, so könnten die Damen, die dich eventuell interessieren würden, abgeschreckt werden. Obwohl, mich stört es natürlich nicht, Darling.“   Klirrend lässt Yugi die Gabel auf den Teller knallen. „Wie oft muss ich es denn noch sagen, bis du es kapierst?! Erstens, ich bin weder an dir noch an anderen Frauen interessiert. Ich bin nämlich schwul und ich habe einen festen Freund. Für dich sage ich es noch einmal ganz einfach. Ich bin in einer Beziehung, sprich vergeben. Also hör endlich mit diesem verdammten Darling auf.“ Wütend blickt er Rebecca an, die ihn mit grossen Augen ansieht. „Aber Darling, Veronica hat gesagt, dass es keine schwulen Männer gibt. Das sei nur eine Phase und Sex wird unter Männern nur praktiziert, weil so keine Gefahr besteht uneheliche Kinder zu zeugen.“   Nun reicht es Yugi. Stocksauer steht er wortlos auf und greift sich seinen Teller. „Aber Darling, was machst du denn? Wo gehst du denn hin?“, geschockt sieht Rebecca Yugi nach, der regelrecht aus dem Zimmer stapft.   „Das hast du toll gemacht, Rebecca. So schnell hast du ihn noch nie vom Tisch vertrieben und akzeptiere endlich, dass du bei Yugi keine Chance hast und er nun mal auf Männer steht. Ausserdem so einen Blödsinn, wie von dieser Veronica, solltest du nicht glauben. Natürlich gibt es Homosexualität. Auch wenn es einigen nicht passt. Also hör endlich auf ihn so zu bedrängen. Sonst schicke ich dich schneller zu deinen Eltern nach England, als du dieses verdammte Darling sagen kannst. Haben wir uns verstanden, junge Dame?“, streng sieht Hopkins seine Enkelin an, die ihn nur geschockt ansieht. „Aber… Grossvater…“   Während Rebecca der Kopf gewaschen wird, geht Yugi in die Küche. Natürlich wird er sofort von Yami bemerkt, der wortlos auf der Bank etwas näher zu der Sklavin namens Nancy rutscht. Seufzend stellt Yugi seinen Teller neben Yamis und lässt sich dann neben ihm auf die Bank fallen. Wirklich viel Platz ist nicht vorhanden, weshalb sein Bein direkt an dem seines Liebsten anliegt. „Frag lieber nicht.“ Genervt lehnt er sich an Yamis Schulter, der sofort den Arm um ihn legt und ihn mitfühlend ansieht. „Rebecca?“, leicht zieht er ihn zu sich ran, was seinen Sharik erleichtert aufatmen lässt. „Ja, aber bitte frag nicht weiter. Den Stuss, den sie heute rausgehauen hat, will ich nicht unbedingt wiederholen.“ Verstehend nickt Yami nun und greift mit seiner freien Hand nach dem Löffel. Gibt es für ihn und die anderen doch eine einfache Gemüsesuppe und die kann er auch mit einer Hand essen.   Nach einer Weile setzt sich Yugi wieder gerade hin und greift nach seinem Besteck. Erst jetzt fällt ihm ein, dass sie ja nicht alleine am Tisch sitzen. Mit plötzlich hochroten Wangen sieht Yugi in die Runde. „Entschuldigt bitte, dass ich einfach so reingeplatzt bin, aber ich habe es im Esszimmer beim besten Willen nicht mehr ausgehalten.“ Verlegen sieht er auf seinen Teller.   Schmunzelnd lehnt sich der Hausdiener und Gärtner Scott zurück. „Das ist doch kein Problem Yugi. Du bist hier immer willkommen. Ausserdem hast du mir nun einen Nachtisch eingebracht, den Maria extra für heute zusätzlich vorbereitet hat. Ich habe nämlich als einziger gesagt, dass du schon heute hier auftauchst. Yami hat sich ja an der Wette ja nicht beteiligen wollen.“ Deutlich ist der schottische Akzent des Mannes herauszuhören.     Mit grossen Augen blickt Yugi den schwarzhaarigen Schotten an. „Na toll und ich mache mir noch Sorgen, dass ich euch störe“, grummelnd spiesst er sich eine der Möhren auf. „Und warum hast du nicht mitgemacht? Du bist doch sonst immer so scharf auf Nachtisch.“ Gespielt vorwurfsvoll sieht er Yami fragend an. Der sich schmunzelnd zurücklehnt und den Löffel in seinen nun leeren Teller legt. „Ganz einfach, ich kenne dich inzwischen vermutlich von allen hier am besten und darum wäre es unfair gewesen, wenn ich mitgemacht hätte. Ausserdem ist Käsekuchen nicht so wirklich mein Fall.“ Yami fühlt sich in der Anwesenheit der anderen wohl. Haben sie ihn doch sofort in ihrer Runde mit aufgenommen und auch ohne Probleme seine Grenzen akzeptiert. Sogar Lenny hat seinen Platz neben Nancy für ihn aufgegeben, damit er nicht bei den anderen beiden Männern sitzen muss. Besonders Maria passt jetzt schon wie eine Übermutter auf ihn auf und es wundert ihn schon beinahe, dass sie nichts sagt, weil Yugi so nahe bei ihm sitzt.   Lachend sitzen sie am Tisch und bemerken nicht, dass Hopkins in der Küchentür steht und sie beobachtet. Besonders Yami, der fliessend zwischen den verschiedenen Sprachen am Tisch hin und her wechselt und so oft für Gelächter und Erstaunen sorgt. Schaffen es die anderen doch wirklich kein einziges Mal ihn aus dem Konzept zu bringen und so ganz nebenbei übersetzt er für Yugi das Gesprochene auch noch ins Japanische. Dies ist nicht das Einzige was ihn verwundert, sondern auch die Tatsache, dass ihm der junge Sklave extrem bekannt vorkommt, nur weiss er beim besten Willen nicht, wo er das Gesicht hintun soll. Weil er Rebecca nicht zu lange im Esszimmer allein lassen will und Yugi sich offensichtlich in der Küche wohl fühlt, zieht er sich leise wieder zurück. Noch hat er ja ein paar Tage um das Geheimnis des Sklaven zu lüften, der laut Sugoroku ja an einem Gedächtnisverlust leidet. Es ist schon dunkel, als sich die lustige Runde in der Küche wieder auflöst, weshalb Yugi und Yami im Licht einer Öllampe hoch in ihr Zimmer gehen. Da es hier keine Strassenöllampe gibt, die das Zimmer erhellen könnte, ziehen sie sich im schnell ihre Schlafsachen an, ehe sie nacheinander ins Bad gehen um sich für die Nacht fertig zu machen. Wollen sie die Lampe doch nicht zu lange brennen lassen. Schliesslich ist das Öl auch nicht gerade günstig.   Vollkommen erschöpft, kriechen sie dann unter die dünne Sommerdecke. Kaum hat sich Yami auf den Rücken gelegt, kuschelt sich Yugi an ihn ran und seufzt zufrieden auf, als sich der Arm seines Liebsten um ihn legt. Eigentlich würde er ja gern noch ein wenig mit ihm reden, aber der Tag war lang und anstrengend, weshalb er schon nach kurzer Zeit in einen tiefen Schlaf fällt.                                                                                      Yami braucht etwas länger, bis auch er einschlafen kann, denkt er doch noch über die Erlebnisse des Tages und vor allem des Abends nach, bis auch ihm die Augen zufallen.     -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     So, ich muss gestehen, dass ich schon gespannt bin, was ihr von Hopkins und Rebecca haltet und natürlichauch von den anderen in diesem Haushalt. Entgegen aller Befürchtungen scheinen ja wenigstens die Angstellten ganz in Ordnung zu sein und auch Hopkins ist wohl nicht allzu schlimm. Wenn ich Yami mal zitieren darf.   So, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen.   Eure mrs_ianto   Hosted by Animexx e.V. 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