Sklave der Wüste von mrs_ianto ================================================================================ Kapitel 39: Madame Hirami ------------------------- Hallo zusammen und frohe Ostern, tja, ich kann es nicht lassen. Trotz Ostern habe ich wieder ein neues Kapitel für euch. Die beiden Jungs lassen mich einfach nicht in Ruhe. Bevor ich euch nun auf das Kapitel loslasse, möchte ich mich noch für die ganzen Favoriteneinträge bedanken. Ich bin wirklich sprachlos, wie gut die Geschichte ankommt. So und nun habe ich genug gelabert und wünsche euch nur noch viel Spass mit dem neuen Kapitel.     --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     Kapitel 39: Madame Hirami     Die Sonne ist gerade dabei aufzugehen, als Yami aus seinem leichten Schlaf aufwacht, weil er etwas hört. Verwirrt blickt er in Richtung Fenster und fragt sich, wieso es an der falschen Stelle ist und Yugi dazu noch links von ihm liegt und nicht wie sonst rechts. Doch dann fällt ihm ein, dass sie nicht Zuhause, sondern bei Jono sind. Nur was hat ihn geweckt? Da hört er wieder wie im Flur leise gesprochen wird. Offensichtlich sind Jonouchi und Rishido schon aufgestanden. So auf dem Rücken liegend wird es Yami langsam etwas zu unbequem, weshalb er sich gern auf die Seite drehen würde, nur hat es sich Yugi mehr oder weniger auf ihm bequem gemacht. Deswegen bewegt sich Yami nur leicht hin und her, um eine etwas bequemere Position zu finden, was ihm von seinem Sharik ein leises Murren einbringt. Lächelnd sieht er den Schlafenden an, der sich jetzt nur noch mehr an ihn kuschelt, aber nicht aufwacht. Weil er selbst auch noch müde ist, schliesst er wieder die Augen und beginnt leicht vor sich hin zu dösen. Schlafen tut er nicht mehr, aber er lässt sich in diesem Zwischenzustand treiben, bis er eine Bewegung auf seinem Oberkörper spürt. Als er daraufhin die Augen wieder öffnet, sieht er, dass Yugi am Aufwachen ist und sein Gesicht mehr oder weniger in seiner Brust zu vergraben versucht. Vermutlich um der Morgensonne zu entgehen, die durch das Fenster direkt ins Zimmer scheint. „Guten Morgen.“ Sanft krault er seinen Sharik im Nacken, der daraufhin geniessend seufzt. Es dauert aber noch ziemlich lange, bis Yugi die Augen öffnet und ihn verschlafen anblickt. „Morgen, schon wach?“ Den Arm, mit dem er bis gerade eben noch Yamis Bauch und Taille umfasst hatte, legt er nun auf dessen Brust und Schulter ab, so dass er das Kinn auf seinem Unterarm abstützen kann. Während Yami dies beobachtet, kann er sich ein breites Grinsen nicht verkneifen. „Schon ist gut. Die Sonne ist schon vor einer Weile aufgegangen und so wie es sich anhört sind auch Jonouchi und Rishido schon seit einer ganzen Weile wach.“ Die Arme hinter seinem Kopf verschränkend, macht es sich Yami so gut wie möglich bequem. Nun ein wenig wacher richtet sich Yugi ein wenig auf und streichelt sanft über Yamis Wange. „Das mit der Ohrfeige tut mir wirklich leid. Ich...“ „Sharik, ich bin dir deswegen wirklich nicht böse. Ja, sie hat mich ein wenig erschreckt, das ist aber auch schon alles. Ausserdem weiss ich, dass du in dem Moment kaum eine andere Wahl gehabt hast.“ Unterbricht ihn Yami lächelnd, wird dann aber todernst. „Aber eins sage ich dir, wenn wir nicht in der Öffentlichkeit sind und du schlägst mich, werde ich es dir nicht so schnell verzeihen.“ Fest sieht er Yugi in die Augen, der den Blick ruhig erwidert. Sich nun aber vorbeugt, so dass er seinem Liebsten einen Kuss auf die Lippen hauchen kann. „Wenn es nicht dazu dient den Schein zu wahren, werde ich dich sicher nicht schlagen und selbst dann wird es nicht stärker als gestern sein. Allerdings hoffe ich, dass es nie wieder nötig sein wird. Denn ich bin viel lieber zärtlich und sanft zu dir.“ Gerade will er Yami noch einen Kuss geben, als es an der Tür klopft. „Leute, seid ihr wach? Das Frühstück wäre fertig“, ruft Jonouchi laut und deutlich und öffnet dann sogar die Tür. Grinsend blickt er nun zu Yugi und Yami, die sich im Bett aufrichten. „Entschuldigt, ich wollte euch nicht stören, aber wenn ihr mit uns zusammen essen wollt, dann müsst ihr jetzt aufstehen.“ „Mann, Jono! Bleib mir mit deinem blöden Frühstück vom Leib und mach die verdammte Tür wieder zu!“ Genervt packt Yugi das Kissen und schleudert es in Richtung von Jonouchis Kopf, der sich lachend in Sicherheit bringt. Wieder allein wendet sich Yugi zu Yami um, der ihn stumm ansieht. „Wo waren wir stehen geblieben?“, lächelnd beugt er sich zu seinem Liebsten. „Ach ja, ich wollte dich noch einmal küssen.“ Millimeter vor dessen Gesicht hält Yugi inne. Doch dies scheint Yami nicht zu passen, denn er überwindet selbst das letzte bisschen Abstand und legt seine Lippen hauchzart auf Yugis. Viel zu schnell trennen sie sich wieder voneinander. „Wir sollten wirklich langsam frühstücken gehen und dann nach Hause. Grossvater macht sich bestimmt schon Sorgen, wo wir so lange bleiben.“ Lächelnd sieht Yami seinen Sharik an, der sich seufzend zurücksetzt. „Du hast ja Recht. Trotzdem muss es mir ja nicht gefallen.“ Nun zieht Yugi sogar einen Schmollmund, was Yami unwillkürlich schmunzeln lässt. „Mir gefällt es auch nicht, aber wir können uns ja heute Abend wieder Zeit für uns nehmen.“ Tröstend fährt er mit seinen Fingerspitzen über Yugis Wange, schwingt dann aber seine Beine über die Bettkante und möchte eigentlich aufstehen, wird dann aber von hinten umschlungen und an den nackten Oberkörper seines Shariks gezogen. Unwillkürlich verspannt sich Yami. „Yugi, lass mich bitte los.“ Sofort wird er losgelassen und springt schon beinahe auf. Schwer atmend versucht er sich wieder zu beruhigen und die aufkeimende Panik zu unterdrücken. Besorgt stellt sich Yugi neben ihn und legt ihm leicht eine Hand auf den Oberarm. „Yami, was hat dich so erschreckt? Ich habe dich doch vorher schon so festgehalten.“ Erst als sich Yami sicher ist, dass er sich wieder unter Kontrolle hat, öffnet er seine bis jetzt geschlossenen Augen und versucht sich an einem zittrigen Lächeln. „Ich bin nicht sicher. Vermutlich weil wir bis jetzt noch nie so wenig angehabt haben, wenn wir auf diese Weise zusammen gewesen sind und vielleicht auch noch die ungewohnte Umgebung.“ Yugi im Nacken ein wenig zu sich ziehend, drückt er ihm kurz einen Kuss auf die Stirn. „Es ist nicht deine Schuld. Ich weiss gerade selbst nicht immer, wo meine Grenzen liegen und was mir Probleme machen könnte.“ Schief grinsend lässt er Yugi los und greift sogleich nach den beiden Oberteilen, die über der Lehne des einzelnen Stuhles hängen und reicht das dunkelblaue Shirt an Yugi weiter und zieht sich dann sein eigenes hellgraues Oberteil über den Kopf. Nachdem sich Yugi fertig angezogen hat, sieht er Yami an. Eigentlich möchte er ihn ja gern noch etwas Fragen, aber sein Liebster macht auf ihn den Eindruck, dass er nicht weiter darüber sprechen möchte. „Stört es dich, wenn ich zuerst ins Bad gehe?“, fragend blickt er zu Yami, der sich gerade die Hose hochzieht. „Nein, kein Problem. Geh ruhig, ich brauche hier noch einen Moment.“ Verstehend nickt Yugi und verlässt dann mit einem letzten Blick zurück, das kleine Zimmer, in dem er früher ziemlich viel Zeit verbracht hat. Endlich allein lässt sich Yami auf die Matratze sinken und atmet tief zittrig ein und aus. Der gestrige Tag und besonders der Abend haben ihn mental extrem erschöpft und an seinen Kräften gezehrt, weswegen er gerade dringend ein paar Minuten für sich allein braucht. Mit geschlossenen Augen legt er den Kopf in den Nacken und lässt seine Gedanken treiben, während er bewusst ein und aus atmet. So dasitzend findet ihn Yugi vor, als er wieder in das Zimmer kommt. „Yami? Du könntest jetzt ins Bad. Ich bin bei Jono und Rishido in der Küche.“ Zwar macht er sich Sorgen um seinen Liebsten, aber er kennt die Technik, die dieser gerade anwendet und zieht sich darum ohne ein weiteres Wort wieder zurück. Als Yugi wieder weg ist, öffnet Yami seine Augen und steht nach einem Moment auf. Da er von dem Fest noch weiss wo das Badezimmer ist, findet er es ohne Probleme wieder und schliesst hinter sich die Tür ab. Duschen möchte er erst Zuhause, weshalb er sich mit einer schnellen Katzenwäsche begnügt und sich auch gleich das Halsband anzieht, damit er das später nicht wieder vergisst, so wie gestern Abend. In der Küche sitzen Jonouchi, Rishido und Yugi schon am Tisch und warten auf Yami. „Na Yugi? Wie war denn der Versöhnungssex? Mit Linus war’s ja nach einem Streit immer besonders leidenschaftlich“, grinsend lehnt sich Jonouchi zu Yugi, der ihn mit hochroten Wangen ansieht. „Jono! Du...“ „Wer ist Linus und was meinst du mit Versöhnungssex?“, kreidebleich steht Yami da. Lässt sich aber sonst nichts anmerken. Im Gegenteil. Äusserlich vollkommen ruhig kommt er zu ihnen an den Tisch und stellt sich direkt hinter Yugi hin. Die Hände auf dessen Schulter legend, sieht er Jonouchi direkt ins Gesicht. „Also. Wer ist Linus und was meinst du mit Versöhnungssex?“ Sich unter dem eindringlichen Blick Yamis unwohl fühlend, rutscht Jonouchi auf seinem Stuhl hin und her. „Ähm, naja. Also Linus ist Yugis Ex-Freund. Er hat für etwas mehr als drei Jahre hier gewohnt, weil er bei mir die Metallbearbeitung gelernt hat.“ Nervös sieht er Yami an und bemerkt, wie sich dessen Finger fester in Yugis Schultern graben. Da sein Freund allerdings nichts sagt oder auch nur die Miene verzieht schweigt Jono zu seiner Beobachtung. „Nun hast du mir gesagt, wer Linus gewesen ist. Fehlt nur noch der Versöhnungssex.“ Stocksteif steht Yami da und krallt sich schon beinahe in die Schultern seines Shariks. In ihm brodelt es gerade wegen diesem Linus und er weiss noch nicht einmal warum. Nur wird er das Jonouchi sicher nicht zeigen. Hilfesuchend blickt Jono zu Rishido und dann zu Yugi, aber keiner der beiden macht Anstalten ihm aus dieser verzwickten Situation zu helfen. Ausserdem macht Yami nicht den Eindruck, dass er ihn so einfach gehen lassen wird. „Also. Linus und Yugi haben sich öfters so richtig heftig gestritten und wenn sie sich dann wieder versöhnt haben, ist das meistens in verdammt lauten und heftigen Sex ausgeartet.“ „Jono!“, ruft Yugi nun doch noch mit hochrotem Kopf dazwischen. „Was denn? Yami hat gefragt und jetzt kriegt er die Antwort. Manchmal war das so heftig, dass sie sich beide am nächsten Tag kaum noch bewegen konnten.“ Er hat kaum das letzte Wort ausgesprochen, da lässt Yami Yugi ruckartig los und rennt aus der Küche. Kurz darauf hören sie aus der Richtung des Badezimmers Würgegeräusche. Sofort steht Yugi auf. „Das hast du wirklich toll hinbekommen Jono. Musstest du es ihm ausgerechnet so erzählen. Verdammt, Yami ist über Jahre hinweg brutal vergewaltigt und missbraucht worden!“ Mit diesen Worten dreht sich Yugi um und rennt zu Yami ins Bad. Dort macht er im Waschbecken einen Lappen nass und kniet sich neben ihm auf den Boden. Sanft fährt er mit kühlen Lappen über dessen verschwitztes Gesicht. „Ganz ruhig, ich bin ja da. Dir kann nichts passieren.“ Mit bewusst ruhiger Stimme spricht er auf seinen Liebsten ein. Erschöpft lehnt sich Yami mit geschlossenen Augen an seinen Sharik. „Willst du wirklich solchen Sex haben? Ich meine, wenn es jemals so weit kommen sollte.“ Die Unsicherheit ist deutlich in seiner Stimme zu hören und dies führt dazu, dass sich Yugis Herz schmerzhaft zusammenzieht. Am liebsten würde er lügen, aber er weiss ganz genau, dass das nur klappen kann, wenn Yami noch nicht wirklich wach ist. „Wie soll ich es sagen. Ich mag Sex und würde dir eines Tages gern zeigen wie schön er sein kann. Dabei habe ich die Einstellung alles kann, aber nichts muss. Das mit Linus waren heftige aber gute drei Jahre und ich würde sie nicht missen wollen, aber du bist eine ganz andere Person. Hast einem vollkommen anderen Charakter und ich muss zugeben, dass du mir viel mehr bedeutest, als es Linus je getan hat. Mit dir zusammen will ich die Leidenschaft neu entdecken. Lernen was dir gefällt, so wie du lernen wirst, was mir gefällt und was noch wichtiger ist. Was uns beiden gefällt. Was wir gemeinsam machen und erleben wollen. Das ist viel mehr wert, als jeder Sex, den ich mit meinen Ex-Freunden hatte.“ Während Yugi redet, fährt er mit dem kühlen Lappen immer wieder über Yamis Gesicht und dessen Hals. Diese Worte haben eine beruhigendere Wirkung auf Yami, als es jedes Beruhigungsmittel je haben könnte. Trotzdem kuschelt er sich noch ein wenig mehr in die schützende Umarmung. „Hattest du noch mehr Beziehungen?“ Er weiss nicht warum, aber er will es jetzt wissen. Diese Frage bringt ihm einen erstaunten Blick seines Shariks ein, der ihn aber auch gleichzeitig liebevoll anlächelt. „Wenn du es wirklich wissen willst. Ja, ich hatte vor Linus schon eine Beziehung. Er heisst Mamoru und wir waren in der Zeit, als ich in Edo studiert habe, ein Paar. Wir haben uns damals getrennt, als ich den Laden übernommen habe. Mit ihm habe ich mein Erstes Mal erlebt und ich muss zugeben, dass ich auch nach unserer Trennung noch ab und zu mit ihm geschlafen habe, wenn ich in Edo gewesen bin und zu der Zeit keinen festen Freund gehabt habe.“ Nachdenklich legt Yami seinen Kopf auf Yugis Schulter. „Wenn wir also nach Edo fahren, könnten wir diesem Mamoru begegnen. Da wir beide aber eine Beziehung haben, wirst du nicht mit ihm schlafen? Obwohl wir noch keinen Sex haben?“, auch wenn Yamis Stimme fragend klingt, ist er sich doch sicher, die Antwort zu kennen. Eigentlich müsste Yugi wegen der Frage ja sauer sein, aber die entspannte Körperhaltung Yamis zeigt ihm, dass dieser die Antwort schon kennt. Trotzdem beantwortet er sie. „Ich werde mit ihm keinen Sex haben. Weil ich zu dir gehöre.“ Sanft streift er die hartnäckige Strähne aus dem Gesicht seines Liebsten. Während Yugi und Yami sich im Bad unterhalten, wird Jono von Rishido so richtig der Kopf gewaschen. Was sich eigentlich ziemlich lustig anhört. Nennt ihn der grosse Ägypter doch auch jetzt noch ‚Meister Jonouchi’. Trotzdem hört ihm der junge Schmied ernst zu und nimmt sich seine Worte zu Herzen. Denn das, was passiert ist, wollte er auf keinen Fall. Als Rishido dann doch mal Luft holt, hebt Jonouchi die Hand. „Ich hab’s verstanden Rishido und werde in Zukunft noch besser aufpassen. Nur hat Yami wirklich nicht den Eindruck gemacht, dass er sich das so zu Herzen nehmen würde“, versucht er sich nun doch zu verteidigen. Mit verschränkten Armen sitzt Rishido da und sieht seinen Meister an. „Dann müssen Sie noch viel lernen. Die Zeichen waren deutlich zu sehen, auch wenn Yami sehr gut darin ist, seine Gefühle zu verbergen. Erstens war er kreidebleich und dann hat er sich zudem noch so fest an Meister Yugis Schultern festgekrallt, dass es mich nicht wundern würde, wenn dieser an den Stellen nun Blutergüsse hat. Dies haben auch Sie gesehen, aber wohl nur mit Eifersucht in Verbindung gebracht. Dabei hat er so auch versucht, sich einen Fixpunkt zu verschaffen.“ Da er nun der Meinung ist, alles gesagt zu haben, greift Rishido nach seinem Tee und nimmt einen grossen Schluck. Als er die Tasse wieder zurück auf den Tisch stellt, kommen Yugi und Yami wieder zurück in die Küche. Ohne Jonouchi anzusehen, setzt sich Yami auf einen der freien Stühle und zieht Yugi auf seinen Schoss. Was sich dieser ohne eine Miene zu verziehen gefallen lässt. Sich an Yami lehnend flüstert Yugi in dessen Ohr. „Ich bleibe sitzen, aber lass mich bitte so weit los, dass ich an den Brotkorb komme und uns Brote schmieren kann und willst du auch einen Tee?“, lächelnd sieht er seinen Liebsten an, der sofort seinen Griff minimal lockert und offensichtlich durstig nickt. „Ich lege deine Hände auf meine Hüfte, also erschrecke dich bitte nicht.“ Locker umfasst er Yamis Handgelenke und legt sie auf seine Hüften, so dass er sich gut vorbeugen kann. Zum Glück sitzt er nur auf dem linken Oberschenkel seines Liebsten, weshalb er ihm ohne Probleme die Tasse geben kann. Nun liegt zwar nur noch eine Hand auf seiner Hüfte, aber die spürt Yugi dafür umso deutlicher. Hat er doch das Gefühl inzwischen jeden Tag heftiger auf die Berührungen des anderen zu reagieren. In aller Ruhe schmiert er zwei Marmeladenbrote. Jonouchi hat keinen Honig auf den Tisch gestellt und danach fragen möchte er nicht. Denn Yugi weiss, dass sein Freund den Honig nur zum Süssen von Speisen verwendet. Jetzt wird es allerdings etwas komplizierter, denn Yami will ihn nicht ganz loslassen, weshalb er ihm die Teetasse wieder abnimmt und dafür den Teller mit den beiden Brotscheiben hinhält. Kopfschüttelnd beobachtet Jonouchi seine beiden Gäste. Sagen tut er aber nichts dazu, sondern isst nur schweigend sein Frühstück. Wenn Yami diese extreme Nähe gerade braucht, dann wird er einen Teufel tun und sich da jetzt einmischen. Vor allem da es Yugi nicht zu stören scheint. Nach dem Frühstück räumen sie alle gemeinsam die Küche auf, ehe sie nach unten in die Schmiede beziehungsweise in den Stall gehen, wo die drei Pferde gerade die letzten Halme ihres Morgenheus am fressen sind. „Ich war so frei und habe Rocky seine übliche Menge Heu gegeben, allerdings haben wir hier keine Heunetze, sondern nur diese Raufen“, erklärt Rishido Yami kurz was er gemacht hat.“ Woraufhin Yami zufrieden nickt. „Danke, ich bin wirklich froh, dass du so gut auf den Guten aufgepasst hast.“ Währenddessen entfacht Jonouchi in der Schmiede das Feuer und wird dabei von Yugi ganz genau beobachtet, der sich an den grossen Amboss lehnt. „Danke, dass du uns für die Nacht aufgenommen hast und auch für das Frühstück.“ Als das Feuer zu Jonouchis Zufriedenheit am Brennen ist, richtet sich dieser wieder auf und blickt zu seinem kleineren Freund. „Kein Problem, dafür sind Freunde ja da und es tut mir wirklich leid, dass ich Yami so aus dem Gleichgewicht gebracht habe. Ich konnte ja nicht ahnen, dass er noch immer so mit seiner Vergangenheit zu kämpfen hat.“ Schief grinst er Yugi an, der die Entschuldigung mit einem Nicken annimmt. „Ich weiss, meistens wirkt Yami unglaublich selbstbewusst und stark, aber es braucht je nachdem nicht viel um ihn zu überfordern oder in Panik zu versetzen. Besonders wenn es um körperliche Nähe und allem was damit zusammenhängt geht, ist es immer noch eine Gratwanderung und auch ich überschreite hin und wieder eine unsichtbare Grenze. Darum ist es so wichtig seine Körpersprache richtig zu deuten, denn teilweise bemerkt Yami nicht mal selbst, wenn er dabei ist sich zu überfordern.“ Ernst blickt Yugi durch das grosse Eingangstor der Schmiede nach draussen, das von Jonouchi über Nacht mit den beiden schweren Holztüren verschlossen wird, jetzt aber offen steht um den Leuten zu zeigen, dass sie jederzeit vorbeikommen können. Denn in Notfällen, wie verlorenen Hufeisen oder anderen Problemen mit den Kutschen ist er immer für sie da. „Wir haben noch einen weiten Weg vor uns, aber ich bin bereit ihn mit Yami zu gehen.“ Als Yugi sieht, wie Yami mit Rocky am Zügel über den Hof auf das Tor zukommt, fängt er unwillkürlich an zu lächeln. „Ich liebe ihn mehr als ich es jemals für möglich gehalten hätte. Ja, ich habe Linus und natürlich auch Mamoru geliebt, aber meine Gefühle für Yami gehen so viel tiefer.“ Mit einem Schmunzeln folgt Jonouchi dem verträumten Blick seines Freundes und sieht Yami draussen mit Rocky warten. Wer hätte gedacht, dass Yugi jemals einen anderen Menschen so ansehen würde. Geduldig wartet Yami im Hof darauf, dass Yugi sein Gespräch mit Jonouchi beendet. Absichtlich hat er sich so weit von dem Tor weggestellt, dass er nichts aus Versehen aufschnappen könnte. Denn auch wenn es ab und zu einen anderen Eindruck machen könnte, hasst er es zu lauschen. Nur war es in den letzten Jahren teilweise schon beinahe eine Art Lebensversicherung für ihn gewesen, seine Besitzer zu belauschen. Dies ist bei seinem Sharik und Grossvater ja nicht nötig. Weshalb es ihm wirklich nicht Recht ist, dass er schon mehr als einmal aus Versehen Gesprächsfetzen aufgeschnappt hat. Als Yugi schliesslich mit Jonouchi zusammen aus der Schmiede kommt, kann er sich ein glückliches Lächeln nicht verkneifen. Zwar kann er seine Gefühle noch nicht beim Namen nennen, aber eins weiss er. Er will seinen Sharik unter keinen Umständen verlieren. Egal was noch auf sie beide zukommen mag. Dieses Lächeln lässt Yugis Herz unwillkürlich höherschlagen und in ihm das Bedürfnis reifen, seinen Liebsten jetzt gleich zu küssen. Deswegen schaut er sich kurz um und als er niemanden ausser Rishido und Jonouchi entdecken kann, geht er mit schnellen Schritten zu Yami und legt ihm eine Hand in den Nacken. Sofort wird seine Geste verstanden und dem leichten Druck den er ausübt gefolgt. Glücklich vereint er ihre Lippen miteinander, blendet dabei seine Umgebung für ein paar Sekunden vollkommen aus. Allerdings ist ihm deutlich bewusst, dass jederzeit jemand kommen könnte, weshalb er den Kuss schon nach kurzer Zeit wieder löst. Tief blickt er daraufhin in die rubinroten Augen, die ihn mit einem warmen Schimmer ansehen. „Gehen wir nach Hause.“ Als Yami leicht nickt, lässt er ihn los und dreht sich zu Jonouchi um. „Also Kumpel, noch einmal danke für alles und wir sehen uns, noch vor Ende des Monats. Rishido, danke dafür, dass du mir wieder einmal die Augen geöffnet hast.“ Fest drückt Yugi die Hand des grossen Ägypters, der offensichtlich gar nicht weiss, was er jetzt machen oder sagen soll. „Ähm... keine Ursache Meister Yugi“, verlegen wendet sich Rishido ab und geht nach einem Nicken zu Yami wieder zurück in den Stall. Wo die beiden Pferde schon ungeduldig darauf warten, dass er sich um sie kümmert. Grinsend sieht Jonouchi ihm nach. „Jetzt hast du ihn überfordert. Sobald man sich bei ihm bedankt, flüchtet er zu den Pferden oder sucht sich irgendeine Aufgabe, die sofort erledigt werden muss.“ Nun wendet er sich wieder zu Yugi um. „Wollt ihr zurückreiten? Dann helfe ich euch kurz beim Aufsteigen.“ Bei dieser Frage sieht Yugi zu Yami, der ihn mit einem Schulterzucken ansieht. „Wie du willst. Rocky ist stark genug uns beide zu tragen.“ Abschätzend mustert Yugi daraufhin den grossen Wallach, der in aller Seelenruhe dasteht und auf die Dinge die da kommen zu warten scheint. „Na gut, dann reiten wir zurück.“ Kaum hat er das gesagt fällt ihm ein, dass Yami ohne Aufstiegshilfe genauso wenig auf Rockys Rücken kommt wie er selbst. Noch während er darüber nachdenkt, den Hocker zu holen, den Jono für solche Fälle in der Schmiede stehen hat, stellt sich sein Freund so neben Rocky, dass er Yami hochhelfen kann. Dieser nimmt die Hilfe nach kurzem Zögern sogar an, so dass er schon nach ein paar Sekunden auf dem Pferderücken sitzt und nach hinten rutscht. Nun ist er also selbst an der Reihe. Wie schon Yami zuvor stellt er seinen Fuss in die verschränkten Hände seines Freundes und nimmt die helfende Hand von Yami an. Kurz darauf sitzt er auch auf Rocky und nimmt die Zügel auf. „Also das nächste Mal steige ich zuerst auf. Das ist ja wirklich kompliziert, wenn ich so verdreht aufsteigen muss.“ Trotz allem grinst er breit, kann er doch jetzt noch eine Weile Yamis Nähe geniessen und das ohne seltsame Blicke der anderen zu riskieren. Da es schon mal vorkommen kann, dass der Sklave hinter seinem Besitzer auf dem Pferd sitzt. „Also Jono, wir sehen uns.“ Winkend lenkt er Rocky in Richtung der Strasse. Wobei er darauf achtet, dass auch Yami sicher sitzt. Dieser winkt Jonouchi auch kurz zu, sagen tut er aber nichts, da sich das für einen Sklaven nicht gehört. Im Schritt reiten sie durch die Strassen, die sich immer mehr beleben, je näher sie der Hauptstrasse und somit ihrem Ziel kommen. Liegt ihr Zuhause doch an eben dieser Strasse und der Zugang zum Hinterhof logischerweise in einer der Seitenstrassen. Während sie unterwegs sind, hat Yami seine Hände locker auf Yugis Taille liegen, was ihnen ab und zu einen missbilligenden Blick von den Passanten einbringt, aber das ist Yugi so ziemlich egal. Viel zu sehr geniesst er diesen Moment, in dem er sich vorstellen kann, mit Yami auch in der Öffentlichkeit als normales Paar zusammen zu sein. Als sie in den Hinterhof einbiegen, werden sie schon lautstark von Blacky begrüsst, der den Kopf neugierig aus seiner Box streckt und ihnen durch das immer offene Stalltor entgegenblickt. In aller Ruhe lenkt Yugi Rocky zu dem Anbindebalken und lässt ihn dort anhalten. Lobend tätschelt er dem grossen Wallach den Hals, ehe er sich von dessen Rücken gleiten lässt und geduldig wartet, bis auch Yami abgestiegen ist. Doch kaum steht sein Liebster mit festen Beinen auf dem Boden, schlingt er seine Arme um dessen Oberkörper und lehnt sich an ihn. Von der plötzlichen Umarmung überrascht legt Yami seine Arme um Yugi. „Was hast du denn?“, besorgt sieht er seinen Sharik an. Verhält dieser sich doch so ganz anders als sonst. Bei der Frage hebt Yugi seinen Kopf und erwidert den Blick seines Liebsten. „Es ist nichts. Ich habe mir nur gerade gewünscht, dass wir öfters so durch die Strassen reiten könnten.“ Sanft lächelnd streckt er sich ein wenig, so dass er seine Lippen auf Yamis legen kann. Nur zu gern erwidert dieser den Kuss und streichelt dabei immer wieder über den Rücken seines Shariks. Langsam lösen sie sich wieder voneinander. „Ich gehe dann mal rein um Grossvater Bescheid zu geben und steige dann endlich unter die Dusche.“ Einen letzten Kuss auf die Handfläche seines Liebsten hauchend dreht sich Yugi um und geht ins Haus, wo sein Grossvater bestimmt schon ungeduldig auf ihn wartet. Verdutzt blickt Yami auf seine Hand und dann zur Hintertür, die sich gerade hinter seinem Sharik schliesst. So steht er da, bis ihn Rocky sanft anstuppst und aus warmen Augen anblickt. Schmunzelnd wendet er sich daraufhin dem grossen Wallach zu. „Du hast ja Recht, ich sollte mich erst um dich und Blacky kümmern, ehe ich träumend in der Gegend rumstehe.“ Mit geübten Handgriffen bindet er Rocky locker an, indem er die Zügel einfach zweimal um den Balken wickelt, so dass sich der Wallach nicht selbst im Maul verletzen kann, sollte dieser zu stark den Kopf hin und her bewegen oder aus irgendeinem Grund scheuen. Unterdessen geht Yugi zu seinem Grossvater in den Laden. Mit gesenktem Kopf lehnt er sich an die Wand und wartet darauf, dass er von ihm bemerkt wird. Plagt ihn doch das schlechte Gewissen, weil er ihn einfach so allein gelassen hat. „Hallo Grossvater. Wir sind wieder da.“ Dem Blick des alten Mannes ausweichend steht er da und weiss nicht, was er sagen soll. Mit ernster Miene mustert Sugoroku seinen Enkel. „Da du von ‚wir’ sprichst, nehme ich an, dass Yami auch wieder hier ist.“ „Ja, das ist er. Er kümmert sich um die Pferde.“ Aus dem Augenwinkel heraus sieht Yugi seinen Grossvater an. Mit verschränkten Armen lehnt sich dieser an den Tresen. „Ich hoffe, ihr habt euch wieder versöhnt.“ Äusserlich absolut ruhig, lässt sich Sugoroku nicht anmerken, wie erleichtert er ist. Hat er sich in der Nacht doch unglaubliche Sorgen um die beiden gemacht. Nun hebt Yugi seinen Blick und kann ein glückliches Strahlen nicht mehr unterdrücken. „Ja, wir haben uns wieder versöhnt und ich denke, dass wir uns so schnell nicht wieder so heftig streiten werden.“ „Na das will ich auch hoffen. Denn das Verhalten geht auf Dauer gar nicht. Yugi, auch wenn es dir schwerfällt, du hast ein Geschäft zu führen. Ich übernehme ja gern den Laden, aber mit der Einstellung, dass alles egal ist, abzuhauen geht gar nicht.“ Streng sieht er Yugi an, der bei dem Tonfall unwillkürlich den Kopf einzieht. „Tut mir leid Grossvater, es kommt nicht mehr vor.“ Gerade fühlt sich Yugi wieder in seine Zeit als fünfzehnjähriger Junge zurückversetzt, wo er sich die Standpauken von seinem Grossvater anhören musste und das noch in Anwesenheit von Amara. Dabei wollte er damals vor der Ägypterin immer besonders gut dastehen. Hat er sie doch so geliebt, als wäre sie seine richtige Grossmutter gewesen. „Ähm, ich gehe dann mal unter die Dusche und ziehe mir frische Sachen an.“ Noch bevor sein Grossvater etwas dazu sagen kann, flüchtet Yugi schon beinahe aus dem Laden. Nun würde sich Sugoroku gern seinem zweiten Enkel widmen, aber in dem Moment bimmelt die kleine Ladenglocke und niemand anderes als Frau Aino, betritt mit einem glücklichen Lächeln den Laden. „Herr Muto, was für eine Freude Sie zu sehen.“ Mit einem gequälten Lächeln geht Sugoroku um den Tresen herum. „Madame Aino. Es ist mir eine Freude Sie zu sehen. Was kann ich denn für Sie tun?“ Bei der Frage winkt sie nur lächelnd elegant mit ihrer freien Hand. Trägt sie in der anderen doch ihre Handtasche. „Ach ich wollte mich nur noch einmal bei ihrem Enkel für den wunderschönen Stoff bedanken. Frau Kujaku hat daraus einen Traum von einem Kleid genäht. Oder was meinen Sie?“ Abwartend sieht sie den alten Muto an, der sie nun aufmerksam mustert. Nur mit Mühe kann sich Sugoroku beherrschen. Sieht man dem Kleid doch an, wie viel Handwerkskunst dahintersteckt und wenn es nicht dieser unglaublich hässliche Stoff wäre, dann würde das Kleid wirklich gut aussehen. „Ja, May Kujaku hat sich wirklich selbst übertroffen. So ein Stoff ist nämlich nicht einfach zu verarbeiten“, diplomatischer kann er es beim besten Willen nicht ausdrücken. Zumal die Handwerkskunst ja wirklich nicht zu verachten ist. Glücklich über das Kompliment strahlt die Aino ihn an, geht dann aber wieder zur Ladentür. „Richten Sie ihrem Enkel bitte aus, dass ich ihm für seine Empfehlung mehr als dankbar bin. Ich muss dann auch weiter. Vielleicht habe ich das nächste Mal etwas Zeit für ein Schwätzchen.“ Sugoroku kann ihr gerade noch die Tür aufhalten. „Wie schade, dass Sie nicht mehr Zeit haben, ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag Madame Aino.“ Kaum hat er die Tür hinter ihr geschlossen kann er sich ein gequältes Aufstöhnen nicht mehr verkneifen. So ein hässliches Kleid hat er schon seit Jahren nicht mehr gesehen und dann muss er es auch noch loben. Als Yugi frisch geduscht und umgezogen wieder in den Laden kommt überlässt ihm Sugoroku diesen nach einer kurzen Zusammenfassung, was denn am Morgen schon so verkauft worden ist. Denn obwohl sie alles auf der kleinen Schiefertafel aufschreiben, ist eine mündliche Ergänzung unersetzlich. Danach will Sugoroku eigentlich in den Stall gehen, um jetzt auch noch mit Yami zu sprechen. Doch dieser kommt ihm im Flur gerade entgegen und will offensichtlich ins Bad gehen. „Yami, wenn du einen Moment Zeit hast, würde ich jetzt gern mit dir sprechen“, ernst sieht er den jungen Mann an, der sofort in der Bewegung innehält und ihn mit aufmerksamem Blick ansieht. „Was gibt es denn Grossvater? Ich möchte gern unter die Dusche und dann frische Sachen anziehen.“ Innerlich schüttelt Sugoroku den Kopf, hat er diesen Satz doch vorher schon von Yugi gehört. „Was es gibt? Das ist ganz schnell beantwortet. Mach so einen Mist nie wieder. Einfach so ohne ein Wort abzuhauen und das mitten in der Nacht. Was glaubst du denn, was ich mir für Sorgen um dich gemacht habe? Dir hätte alles Mögliche passieren können.“ Ernst sieht er Yami an, der ähnlich wie Yugi zuvor den Kopf einzieht. „Entschuldige, ich habe nicht nachgedacht, sondern wollte nur möglichst schnell zu Yugi um ihm zu sagen, dass es mir leidtut.“ Schuldbewusst blickt Yami zu Boden und erschreckt sich deswegen beinahe zu Tode, als er plötzlich eine Hand auf seiner Schulter spürt. „Das wichtigste ist, dass dir nichts passiert ist und ihr beide euch wieder versöhnt habt und nun ab ins Bad mit dir.“ Vehement schiebt Sugoroku ihn in das Badezimmer. Was sich Yami erstaunt, dass er so leicht davongekommen ist, gefallen lässt. Hat er doch damit gerechnet eine heftige Standpauke von Grossvater zu bekommen und nicht nur diesen leichten verbalen Klapps. Während Yami im Bad ist, geht Sugoroku in die Küche und beginnt das Mittagessen vorzubereiten. Heute gibt es ein Risotto mit getrockneten Steinpilzen und dazu gedörrte Bohnen, die er schon am Morgen im Wasser eingelegt hatte. Beim Mittagessen mustert Sugoroku seine beiden Enkel. „Also, Yami wir beide werden heute Nachmittag die Wäsche waschen. Dadurch, dass ihr beide ja mit Abwesenheit geglänzt habt, bin ich nämlich noch nicht dazu gekommen.“ Ernst sieht er Yami an, der den Blick erwidert und zustimmend nickt. „Ist gut. Blacky habe ich schon bewegt und während wir waschen, kann ich die beiden ja etwas im Hof rumlaufen lassen.“ Nun hat er ein noch schlechteres Gewissen dem alten Mann gegenüber. Hat dieser doch nun wegen ihm noch mehr zu tun, als sonst an einem Mittwoch. Dabei ist dieser Tag wegen der Wäsche doch sowieso schon stressig genug. „Dann werde ich nachher die Küche aufräumen“, wirft Yugi nach einem Moment der Stille ein. Was ihm einen dankbaren Blick von seinem Grossvater einbringt. „Ja, das ist gut mein Junge. Dann werden Yami und ich vielleicht noch vor der grössten Nachmittagshitze mit allem fertig.“ Nun, da alles geklärt ist, wendet sich Sugoroku wieder seinem Essen zu. Nach dem sie fertig gegessen haben, läuft alles so ab, wie sie es besprochen haben. Während Yugi beginnt den Tisch abzuräumen, geht Yami die Wäsche in den Zimmern holen und Sugoroku verschwindet unterdessen schon mal in die Waschküche um dort das Feuer anzufachen. Yugi steht nun schon seit beinahe zwei Stunden wieder im Laden, als eine schwarzgekleidete und offensichtlich schwangere Frau in Begleitung eines Sklaven, der eine einfache Tunika trägt, den Laden betritt. Unsicher blickt sie sich um, bis ihr scheuer Blick schliesslich an Yugi hängen bleibt, der geduldig auf diesen Moment gewartet hat. „Guten Tag Madame, was kann ich für Sie tun?“, freundlich lächelnd geht er auf sie zu und deutet eine leichte Verbeugung an, als er direkt vor ihr steht. „Ähm, Guten Tag. Entschuldigen Sie, ich weiss Ihren Namen nicht.“ Das Band ihrer Handtasche knetend sieht sie Yugi an, der sich nun lächelnd wieder aufrichtet. Kundinnen wie diese Dame mag er besonders, gehört sie doch offenbar zu den wenigen Leuten, die noch so etwas wie Anstand besitzen. „Mein Name ist Yugi Muto. Darf ich auch Ihren werten Namen erfahren Madame?“ Unauffällig mustert Yugi die Kundin, denn sie kommt ihm überhaupt nicht bekannt vor. „Mein Name? Ja, es ist sicher nur gerecht, wenn ich Ihnen meinen Namen nenne, Herr Muto. Ich heisse Naoko Hirami.“ Auf Yugi wirkt diese Frau Hirami, als wäre sie in Gedanken gar nicht wirklich anwesend. Moment, Hirami? Ist das etwa die Witwe von dem Weinhändler Hirami, der vor drei Wochen überraschend gestorben ist? Der Mann war über fünfzig Jahre alt und diese Frau hier ist maximal dreiundzwanzig. „Hirami? Darf ich fragen, ob sie die Witwe des verstorbenen Abe Hirami sind?“, kann sich Yugi die Frage nicht verkneifen. Auf einmal wirkt die Dame noch ernster als zuvor. „Ja, Abe Hirami war mein Ehemann. Allerdings weiss ich nicht, warum Sie das wissen müssen, Herr Muto.“ Sofort wird Yugi klar, dass er wohl mit der Frage einen wunden Punkt getroffen hat. Ist die Stimme von Frau Hirami doch auf einmal eiskalt geworden. „Verzeihen Sie meine Neugier Madame Hirami. Ich war nur überrascht, das ist alles“, entschuldigt sich Yugi mit einer leichten Verbeugung. Dabei fragt er sich, was sie hier in seinen Laden führt. Wohnt sie doch am anderen Ende der Stadt und so viel er weiss gibt es dort auch einige sehr gute Stoffhändler. „Was kann ich Ihnen denn anbieten?“ Erstaunt bemerkt er, wie sie auf einmal wieder unsicher wird und sich nervös im Laden umsieht. Nebenbei registriert er zudem, dass der Sklave etwas näher an sie herantritt und wohl die Hand auf ihren Rücken legt. Was ihm nicht aufgefallen wäre, hätte er durch Yami nicht inzwischen gelernt auf die Körpersprache seines Gegenübers zu achten. „Naja“, beginnt sie sichtlich unsicher und wohl auf alles gefasst. „Ich brauche Stoffe um für meinen Sklaven passende Kleidung machen lassen zu können.“ Mit einem Lächeln nickt Yugi und geht dann zu einem Regal, wo er die Stoffe aufbewahrt, die üblicherweise gekauft werden, wenn doch mal jemand etwas Geld für seinen Sklaven ausgeben möchte. „Hier habe ich günstiges Leinen und auch einige grob gewebte Baumwollstoffe. Diese Stoffe sind bei Sklavenbesitzern besonders beliebt.“ Geduldig wartet er ab, bis die Kundin neben ihm steht und die Stoffe kritisch begutachtet und sogar den einen oder anderen Ballen anfasst. „Es tut mir leid Herr Muto, aber das ist nicht so ganz, was ich mir vorstelle. Solche Stoffe hätte ich auch in einem Geschäft bei mir in der Nähe kaufen können.“ Erstaunt blickt Yugi seine Kundin daraufhin an. „Was suchen Sie denn genau. Ich meine, was stellen Sie sich vor?“, seine Stimme weiter ruhig und freundlich haltend, sieht er die junge Frau an, die nun unschlüssig eine braune Strähne aus ihrem Gesicht streicht, die sich aus ihrer strengen Hochsteckfrisur gelöst hat. „Ich weiss es nicht. Aber diese Stoffe sind viel zu grob.“ Deutlich ist nun eine gewisse Angst aus ihrer Stimme herauszuhören. Offensichtlich rechnet sie damit, dass er nun verärgert oder abweisend reagiert. Stattdessen lächelt Yugi sie beruhigend an. „Ja, die Stoffe sind wirklich zu grob. Ich habe für meinen Sklaven auch die Baumwolle genommen, die ich für mich selbst wählen würde.“ Zwar hat sein Grossvater damals die Baumwollballen rausgesucht, aber sie haben vorher darüber gesprochen, was sie nehmen wollen. Darum ist es seiner Meinung nach keine Lüge. Erstaunt blickt ihn Frau Hirami ihn daraufhin an. „Sie haben einen Sklaven und der trägt nicht nur diese grässliche Sklaventunika oder Sachen aus diesen groben Stoffen?“ „Mistress Naoko“, meldet sich nun zum ersten Mal der Sklave zu Wort und Yugi bemerkt, wie dieser seine Besitzerin zur Vorsicht mahnend ansieht. „Soll ich Yami mal holen, so dass Sie sehen können, was für Kleidung ich ihm habe machen lassen?“, bietet Yugi spontan an, da er sich so langsam ziemlich sicher ist, dass hier kein übliches Sklave-Besitzerin Verhältnis vorherrscht. Dankbar wird er nun von ihr angelächelt. „Sehr gern Herr Muto. Ich muss gestehen, dass ich überhaupt keine Vorstellung habe, da bis zu seinem überraschenden Tod mein Mann für die Kleidung von Rick zuständig gewesen ist und ich da kein Mitbestimmungsrecht gehabt habe.“ Verstehend nickt Yugi daraufhin. Wieder wandert sein Blick zu dem Sklaven, der versucht unterwürfig zu wirken, aber wenn man genau hinsieht kann man sehen, dass auch er nur schauspielert. So wie es Yami zu tun pflegt, wenn er bei ihm im Laden ist. „Dann werde ich Sie kurz allein lassen. Ich bin gleich wieder da.“ Mit einer leichten Verbeugung dreht er sich um und geht durch die Tür in den Flur. Absichtlich lässt er diese weit offenstehen. Kann er so doch gut hören, wenn die Ladentür geöffnet wird. Als Yugi an der Küche vorbeikommt, sieht er aus dem Augenwinkel, dass sein Grossvater sich gerade ein Wasser nimmt. „Seid ihr mit der Wäsche fertig?“, fragend sieht er zu Sugoroku, der bestätigend nickt. „Ja, vor ein paar Minuten sind wir fertig geworden, wieso?“ „Ich erzähle es dir beim Abendessen, jetzt muss ich schnell Yami holen.“ Deutlich kann Yugi sehen, dass sein Grossvater gern weiter gefragt hätte, aber er hat jetzt wirklich keine Zeit. Weshalb er schnell weitergeht und schliesslich die Hintertür aufmacht. In den Hinterhof blickend, kann er Yami sehen, der gerade aus dem Stall kommt. „Yami, kannst du bitte mit in den Laden kommen? Ich habe eine Kundin, die will für ihren Sklaven Stoff kaufen.“ Erstaunt sieht Yami zu Yugi rüber. „Natürlich kann ich mitkommen, nur wieso brauchst du mich dazu?“, während er spricht greift er automatisch in seine Gesässtasche und holt sein Halsband hervor, das er sich mit geschickten Fingern noch im Gehen anzieht. Lächelnd stehen sie sich dann einen Moment gegenüber, ehe sich Yugi wieder in Richtung Flur umdreht. „Sie hat Probleme ihre Vorstellung zu formulieren und den üblichen Stoff möchte sie nicht haben.“ Geduldig bleibt er bei Yami stehen, der sich wie immer sorgfältig die Hände wäscht. „Ach ja, so wie ich das sehe, musst du nicht schauspielern. Sei einfach du selbst.“ Auf diese Aussage hin, sieht ihn Yami erstaunt an. „Bist du dir sicher? Ich will nicht, dass du Probleme bekommst.“ Nachdem er sich die Hände abgetrocknet hat, geht er neben Yugi her in Richtung Laden. „Ja, ich bin mir sicher und wenn ich mich täuschen sollte, können wir uns ja immer noch etwas überlegen.“ Mit einem letzten liebevollen Blick zu Yami wendet sich Yugi wieder nach vorn und setzt sein übliches professionelles Lächeln auf, mit dem er diesmal seine Nervosität überdeckt. Wenn er sich nämlich getäuscht hat, muss er sich auf viele Erklärungen vor Frau Hirami einstellen. „Madame Hirami? Das ist Yami, er lebt seit Mitte März bei uns.“ Mit der Hand deutet er auf ihn und beobachtet die Reaktion von der Dame ganz genau. Denn wie er es Yami gesagt hat, steht dieser nicht mit gesenktem Blick neben ihm, sondern mustert die Kundin und den anderen Sklaven neugierig. Yami spürt, wie nervös Yugi ist. Also legt er nach einem Moment, in dem er den anderen Sklaven angesehen hat, Yugi die Hand auf die Schulter. „Madame Hirami, es ist mir eine Freude Sie kennen zu lernen.“ Anders als Yugi, neigt er nur leicht den Kopf in ihre Richtung. Dann blickt er offen zu dem braunhaarigen Sklaven. „Und wie heisst du?“, absichtlich wechselt er in die persönliche Anrede. Denn kein Sklave würde einen anderen siezen. Auf die Frage hin wird er erstaunt angesehen. „Ich heisse Rick.“ In der Stimme ist nichts von der Überraschung zu hören, die in den graublauen Augen zu lesen ist. „Freut mich, dich kennen zu lernen. Aber sag mal, wie kommt es, dass du immer noch in dieser elenden Tunika rumlaufen musst, obwohl du offensichtlich der Gefährte von Frau Hirami bist?“ Deutlich kann Yami hören, wie sein Sharik scharf die Luft einzieht. „Keine Angst, ich weiss was ich tue“, lächelnd sieht er Yugi an, der ihn scharf anblickt. „Ich hoffe es.“ Obwohl er nun zu Yugi schaut, bemerkt Yami, wie die beiden anderen einen Blick austauschen und sich dann leicht zunicken. „Rick trägt noch die Sklaventunika, weil mein verstorbener Mann darauf bestanden hat. Er war nämlich schon sein Arbeitssklave als ich Abe vor drei Jahren geheiratet habe. Da mein Mann keine Kinder zeugen konnte, aber unbedingt einen Erben für sein Geschäft haben wollte, hat er dafür gesorgt, dass Rick und ich... naja.“ Verlegen blickt sie zu dem Mann an ihrer Seite, der jetzt das Wort übernimmt. „Mit der Zeit haben wir uns ineinander verliebt. Was aber wiederum Meister Abe nicht gepasst hat, weshalb er mehrmals drohte mich zu verkaufen, wenn das Kind der ersehnte Erbe sein sollte. Durch seinen plötzlichen Tod bin ich nun aber in den Besitz von Naoko übergegangen. Was ja ein Glück sein könnte, wenn durch Naokos freundliches Verhalten mir gegenüber, die Nachbarn uns nicht das Leben schwermachen würden. Darum sind wir jetzt auch hier. Keiner der Stoffhändler in unserer Nähe wollte Naoko für ihren Sklaven guten Stoff verkaufen. Darum sind wir auch so vorsichtig gewesen. Nur haben Sie uns offensichtlich trotzdem durchschaut.“ Offen blickt Rick zu Yugi, dann wieder zu Yami. „Nur wie bist du darauf gekommen, dass ich ihr Gefährte bin?“, jetzt offen neugierig erwidert er Yamis Blick, der gelassen neben Yugi steht. „Ganz einfach, deine Haltung, dein Verhalten und wie ihr euch ansieht, aber keine Angst, einem Freien würde das alles nicht auffallen.“ Deutlich ist nun nach dem Schrecken die Erleichterung in den Gesichtern der beiden zu sehen. Was Yugi und Yami einen vielsagenden Blick tauschen lässt. Gleichzeitig übergibt Yami stumm das Wort nun wieder seinem Sharik. Woraufhin sich Yugi leicht räuspert. „Ich weiss ehrlich gesagt nicht, was ich dazu sagen soll, aber eins kann ich Ihnen sagen, Madame Hirami. Hier werdet ihr ganz sicher guten Stoff bekommen, egal ob er für Rick oder für Sie ist.“ Offensichtlich den Tränen nahe, sieht Frau Hirami sie beide an. „Dankeschön. Ich dachte schon, dass wir nie Leuten begegnen werden, die uns verstehen können.“ „Die beiden sind nicht die einzigen“, kommt es auf einmal aus Richtung des Wohnbereiches. „Guten Tag, mein Name ist Sugoroku Muto. Ich bin der Grossvater von Yugi und den jungen Mann hier habe ich auch als Enkel angenommen“, schmunzelnd deutet er auf Yami, der nun die Hand von Yugis Schulter nimmt. „Verdammt Grossvater, das musst du doch nicht überall herumposaunen. Ich will nicht, dass du wegen mir noch Probleme bekommst.“ Vor Verlegenheit wird Yami sogar leicht rot. „Papperlapapp“, winkt Sugoroku ab. „Ausserdem erzähle ich das nicht überall rum. Jetzt ist es sogar eine Premiere. Bis jetzt wussten es nämlich ausser uns nur May und Jonouchi. Ich bin dann wieder in der Küche, das Abendessen vorbereiten. Es war mir eine Freude Sie kennenzulernen, Madame Hirami.“ Innerlich grinsend geht Sugoroku wieder aus dem Laden. Mit Yugi vor ihm und ihren Freunden rumturteln und so weiter macht Yami nichts aus, aber dann wegen so einer Aussage rot werden. Was für ein Widerspruch. Nun wendet sich Yugi wieder an seine Kundin. „Also, dann wollen wir uns doch langsam mal an die Stoffauswahl machen. Oder was meinen Sie, Madame Hirami?“, fragend sieht er sie nun an. Mit einem Blick auf Yami nickt sie dann nach einem Moment. „Also, aus was für einem Stoff sind denn die Sachen, die Yami nun trägt. Ich muss nämlich gestehen, dass ich nicht gerade viele Silbermünzen zur Verfügung habe. Mehr als vierzig Münzen kann ich nicht ausgeben und Rick braucht eine komplette Garderobe.“ Bei dem knappen Budget muss Yugi leer schlucken. Kostet doch die Menge Stoff, die er für Yamis Garderobe gebraucht hat, im Verkauf beinahe das Doppelte. „Ich muss zugeben, das ist ziemlich knapp. Wenn es für den Moment aber ausreicht, wenn Sie Baumwolle für etwa zwei Hosen und zwei Shirts, sowie einen Ballen weiches Leinen für Unterwäsche bekommen, könnten wir mit den vierzig Silbermünzen gerade eben klarkommen.“ Offensichtlich erstaunt, dass der Stoff so teuer ist, sieht ihn die Kundin daraufhin an. „Entschuldigen Sie mein Erstaunen, Herr Muto. Nur habe ich nicht geahnt, dass die Baumwolle so teuer ist. Mein verstorbener Mann hat immer den Preis verhandelt, so dass ich mir nur einen Stoff aus der vom Händler zu uns nach Hause mitgebrachten Auswahl aussuchen musste.“ Innerlich stöhnt Yugi bei der Information auf. Das kann ja noch heiter werden, wenn sie keine Ahnung von den Preisen hat. Äusserlich lässt er sich aber nichts anmerken, sondern lächelt nur freundlich weiter. „Also, dann müsste ich jetzt nur noch wissen, welche Farben Ihnen vorschweben.“ Jetzt blickt sie hilfesuchend zu ihrem Sklaven, der nun mit einem leichten Nicken vortritt und so anzeigt, dass er nun das Gespräch übernehmen wird. „Ich muss zugeben, dass ich auch nicht wirklich viel Ahnung habe, aber mir gefallen die Sachen, die Yami trägt. Liegt der Stoff dafür in unseren Möglichkeiten?“, deutlich ist zu erkennen, dass Rick gar nicht so selbstsicher ist, wie er sich gerade verhält. Denn in seinen Augen ist ein unsicheres Flackern zu erkennen. Kurz blickt Yugi zu Yami, der mit verschränkten Armen entspannt an der Wand lehnt und schon beinahe gelangweilt wirkt. „Wenn die Schneiderin oder der Schneider sparsam mit dem Stoff umgeht, dann könnte es reichen, da ich die Ballengrössen auf die benötigte Stoffmenge für ein Kleid zuschneide und für Männerkleidung deutlich weniger Stoff benötigt wird.“ Darüber nachdenkend wo im Laden er diese beiden Farben hat, geht Yugi um den Tresen herum. Sofort richtet sich Yami auf und folgt ihm zu den Regalen. „Ich habe letztens den grauen Stoff hier liegen sehen.“ Er weiss inzwischen, dass Stoff in dieser Farbe nur selten verkauft wird, da die meisten Damen eher bunte Stoffe wollen und Yugi nur wenige männliche Kunden hat. Er selbst hat den Stoff auch nur per Zufall gesehen, weil er im Fach daneben die rote Baumwolle wieder aufgefüllt hatte. „Danke Yami. Nimmst du den gleich mit zum Tresen?“ Dankbar sieht Yugi ihn an, während er ihm den grauen Stoff übergibt. Danach macht er sich auf die Suche nach der braunen Baumwolle, die auch irgendwo hier rumliegen muss und findet sie nach kurzem Suchen sogar. Dafür muss er nicht lange nach dem Leinen suchen, denn für Unterwäsche oder auch Schlafanzüge hat er nur zwei verschiedene Ballen. Nämlich weisses Leinen und dunkelgraues Leinen. Für Rick nimmt er einen dunkelgrauen Ballen mit, denn er kann sich nicht vorstellen, dass dieser weisse Unterwäsche haben möchte. Dass Yami von May Unterwäsche aus der Baumwolle geschneidert bekommen hat, muss er den beiden ja nicht erzählen, denn das würde nun wirklich zu weit gehen. Ausserdem ist das Leinen günstiger als die Baumwolle. Mit den beiden Ballen geht Yugi wieder zum Tresen zurück, wo sich Yami nun entspannt seitlich an die Arbeitsplatte lehnt und fragend zu ihm blickt. „Brauchst du mich noch?“ Bei dieser doch eigentlich ganz normalen Frage, zieht sich Yugi das Herz zusammen. Da können sie schon mal ganz normal miteinander im Laden sein und dann will Yami gleich wieder in den Stall verschwinden. Er will schon den Mund öffnen, um ihm zu sagen, dass er ihn nicht mehr braucht, da setzt sich Yami ganz einfach auf den Tresen. „So wie es aussieht brauchst du mich noch.“ Zwinkernd sieht er Yugi an, der daraufhin schmunzelnd den Kopf schüttelt. „Weisst du, als ich gesagt habe, dass du ganz du selbst sein kannst, habe ich damit nicht gemeint, dass du dich einfach so auf die Verkaufsfläche setzen sollst.“ Sofort springt Yami wieder von der Arbeitsplatte, stützt sich dafür jetzt aber mit den Ellbogen auf dem glatten Holz ab. „Na gut, aber wenn ich schon hier rumstehen und dir Gesellschaft leisten soll, dann will ich es wenigstens diesmal auch gemütlich haben.“ Mit einem Seufzen legt Yugi seine Last auf die Arbeitsplatte. „Yami, du bist gerade echt unmöglich. Es sind Kunden im Laden und du verhältst dich so, als wären wir allein.“ Auf einmal hören sie ein unterdrücktes Kichern, was sie erstaunt zu Frau Hirami blicken lässt. „Entschuldigen Sie, aber ihr Umgang mit ihrem Sklaven ist einfach zu lustig mit anzusehen. Soll er sich doch auf die Arbeitsplatte setzen, wenn er es will. Mich stört es nicht. Im Gegenteil. Ich finde es schön zu sehen, dass er sich so unbefangen verhält.“ Sofort richtet sich Yami wieder auf und schwingt sich auf die Arbeitsplatte. „Siehst du, ich kann es mir also doch gemütlich machen.“ Grinsend sieht Yugi seinen Liebsten daraufhin an. „Dann rutsch jetzt aber bitte etwas rüber, sonst kann ich Rick und Frau Hirami den Stoff nicht richtig zeigen.“ Sofort rutscht Yami ein wenig zur Seite, so dass er nun näher an der Kante sitzt. Still sieht er Yugi nun zu wie dieser den Stoff etwas ausbreitet und Rick, sowie Frau Hirami alles erklärt. Zu seinem Erstaunen führt Yugi gar kein richtiges Verkaufsgespräch, sondern erklärt den beiden eher, auf was sie zu achten haben und so weiter. Das geht ziemlich lange und ist wirklich langweilig. er weiss zwar, dass er eigentlich jederzeit gehen könnte, aber er hat den Blick seines Shariks gesehen, als er die Frage gestellt hat. Weshalb er sich dazu entschlossen hat, noch eine Weile hierzubleiben. Ist er im Stall doch soweit fertig, dass er nur noch den Mistkarren rausstellen und die Pferde füttern sowie die Wassertröge noch einmal auffüllen muss. Deswegen hängt Yami seinen Gedanken nach und kriegt so nur am Rande mit, wie Yugi die vierzig Silbermünzen kassiert und die Stoffballen einwickelt. Yugi hat natürlich bemerkt, dass Yami mit seinen Gedanken ganz woanders ist, weshalb er ihn einfach in Ruhe dasitzen lässt und sich ganz auf seine Kunden konzentriert. „Also Madame Hirami, ich würde Ihnen May Kujaku als Schneiderin empfehlen. Sie hat die gleiche Einstellung wie Sie oder ich. Sie hat ihr Geschäft im Stadtteil Sanban in der Hanamistrasse.“ Zuvorkommend begleitet er die beiden noch zur Tür und verabschiedet sie mit einem ehrlichen Lächeln. „Ich wünsche noch alles Gute Madame Hirami und auch dir Rick.“ „Ich danke Ihnen, Herr Muto. Für alles und ich werde sicher Ihrer Empfehlung folgen und das Geschäft von dieser May Kujaku aufsuchen.“ Erleichtert schliesst Yugi die Tür. So schön es auch gewesen ist, mal eine Kundin zu haben, die seine Einstellung teilt, ist er nun doch froh, dass sie weg ist. Denn mit der Zeit ist es schon ziemlich anstrengend geworden die ganzen Fragen zu beantworten. Zum Glück ist Yami noch im Laden, so kann er jetzt noch ein paar Minuten mit ihm geniessen, bis dieser wieder in den Stall muss. Ohne daran zu denken, dass es Yami eventuell unangenehm sein könnte stellt er sich zwischen dessen Beine und lehnt seine Stirn an seine Brust. „Danke, dass du geblieben bist.“ Nach einem Moment spürt Yugi, wie sich Yamis starke Arme um seinen Oberkörper legen. „Gern geschehen Sharik, aber so langsam sollte ich wieder in den Stall gehen. Blacky und Rocky warten sicher schon auf ihr Futter und der Mistkarren muss auch noch auf die Strasse gestellt werden.“ Sanft legt Yami seine Finger unter Yugis Kinn und hebt so dessen Kopf an. „Auch, wenn es ziemlich langweilig gewesen ist, war es doch auch schön mal so entspannt bei dir im Laden sein zu können.“ Lächelnd sehen sie sich an, bis sich Yugi mit einem leisen Seufzen von ihm löst. „Na los, geh schon in den Stall. Nicht, dass Blacky und Rocky noch verhungern.“ „Das können wir natürlich nicht riskieren“, kommentiert Yami Yugis Kommentar lachend und schwingt sich von der Arbeitsplatte. „Ach ja, heute Abend trainieren wir mal wieder ein wenig. So heiss wie in den letzten Tagen ist es heute nämlich nicht.“ Über das gequälte Gesicht seines Shariks lachend geht Yami aus dem Laden. Beim Abendessen will Sugoroku noch alles wissen, was sonst noch so gesprochen worden ist. Konnte er doch nicht die ganze Zeit im Flur stehen und lauschen. Geduldig erzählen Yugi und Yami jedes einzelne Detail, wobei sich Sugoroku mehr als einmal vor lauter Lachen kaum noch beruhigen kann. Besonders Yamis Verhalten führt zu manchen Lachattacken und auch Erstaunen. Denn so locker hätte er den jungen Mann in der Anwesenheit von fremden Personen niemals eingeschätzt. „Also weisst du mein Junge, das hätte ich dir wirklich nicht zugetraut. Ich wusste ja, dass du den Schalk im Nacken haben kannst, aber das hätte ich nun wirklich nicht von dir erwartet. Sich einfach so auf den Verkaufstresen setzen, wenn Kunden im Laden sind. Also nein auch.“ Sich die Lachtränen aus den Augen wischend, sieht Sugoroku Yami an, der nur mit den Schultern zuckt. „Die beiden haben das gebraucht. So angespannt und nervös wie sie gewesen sind, hätte es mich nicht gewundert, wenn bei der Frau plötzlich die Wehen eingesetzt hätten.“ Bei den Worten verschluckt sich Yugi beinahe an seinem Brotbissen, den er gerade herunterschlucken will. Hustend greift er nun zu seinem Becher und nimmt einen grossen Schluck. „Verdammt Yami“, keuchend sieht er seinen Liebsten an. „Sag doch nicht sowas.“ Bei dem Anblick können sich sowohl Yami als auch Sugoroku nicht mehr beherrschen und beginnen heftig zu lachen. Sich den, vor lauter Lachen schmerzenden Bauch haltend, sieht Yami den nun schmollenden Yugi an. „Du hättest dich gerade sehen sollen. Zu schade, dass wir keine Kamera haben. Das hätte ein verdammt lustiges Bild gegeben.“ Immer noch vor sich hin kichernd, wischt sich Yami die Lachtränen aus den Augenwinkeln. Schmollend sitzt Yugi nun mit verschränkten Armen da und murmelt vor sich hin. „Haha. Sehr lustig und zum Glück haben wir keine Kamera.“ Sich ebenfalls köstlich amüsierend belegt sich Sugoroku sein Brot mit Käse und etwas Hobelfleisch. Glücklich, dass wirklich wieder alles beim Alten ist, sieht er dabei seine beiden Enkel an. Nach dem Abendessen räumen sie noch gemeinsam die Küche auf, ehe Yami schnell nach draussen geht um den Mistkarren wieder reinzuholen und den Pferden noch ihr letztes Heu zu geben und die Wassertröge noch einmal ganz aufzufüllen. Danach geht er nach oben, wo ihn Yugi schon auf dem Bett sitzend erwartet. „Also Yugi, jetzt trainieren wir mal wieder. Zwar kann ich dir nichts Neues mehr beibringen, da ich leider nicht mehr alle Techniken beherrsche, aber das was du bisher gelernt hast, muss immer wieder wiederholt werden.“ Mit verschränkten Armen sieht Yami ihn streng an, geht dann aber zu dem Bett und zieht Yugi an dessen Händen von der Matratze bis in die Mitte des Zimmers. „So und nun befreie dich mal aus meinem Griff“, grinsend sieht er seinen Sharik an, der nun für einen Anfänger relativ geschmeidig die Bewegungen durchführt. Immer wieder greift Yami danach Yugi an, der jeden Schlag mehr oder weniger geschickt abwehrt und dabei gar nicht bemerkt, dass er immer weiter in Richtung Bett gedrängt wird. Doch auf einmal spürt Yugi die Bettkante in seinen Kniekehlen und kippt mit einem leisen Aufschrei nach hinten. Gerade als er sich wieder aufrappeln will kniet sich Yami mit einem verführerischen Lächeln über ihn. „Wo willst du denn hin?“, raunt er ihm mit erotischer Stimme zu und beugt sich dabei über seinen Sharik. Mit hochroten Wangen sieht Yugi in die rubinroten Augen, ehe er die seinen schliesst und genüsslich aufseufzt, als sich Yamis Lippen auf die seinen legen. Die Hände im Nacken seines Liebsten verschränkend, lässt er sich von ihm zurück auf die Matratze drücken und erwidert den Kuss, der langsam, aber sicher leidenschaftlicher wird. Auf einmal spürt er, wie Yamis Zunge vorsichtig über seine Lippen gleitet, woraufhin er langsam seine Lippen öffnet. Noch zögert Yami, die Einladung anzunehmen, aber dann siegt seine Neugier. Zögernd dringt er in Yugis Mund vor und erkundet, so wie sein Sharik am Abend zuvor langsam dessen Mundhöhle. Es fühlt sich seltsam an, aber irgendwie auch gut. Vorsichtig stupst er nun dessen Zunge an, die sich bis jetzt ganz ruhig verhalten hat. Obwohl er darauf gefasst ist, dass Yugi nun etwas aktiver wird zuckt Yami kurz zurück, als Yugi auf das Stupsen reagiert. Ganz langsam beginnen ihre Zungen sich zu umspielen. Wenn sich seine Zunge zurückzieht, folgt ihm Yugis und zieht sich im Gegenzug wieder zurück, wenn er seinerseits wieder einen Vorstoss wagt. Nur mit Mühe kann sich Yugi zurückhalten um ganz ruhig liegen zu bleiben und sich nicht mit seinem Becken an Yamis zu reiben. Hat sich Yami doch mehr oder weniger auf seine Hüften gesetzt und dies in Verbindung mit dem sinnlichen Kuss bringt ihn beinahe an die Grenzen seiner Selbstbeherrschung. Doch er spürt instinktiv, dass dies seinen Liebsten zu sehr überfordern würde. Denn schon jetzt ist dieser leicht am Zittern. Schliesslich lösen sie sich keuchend voneinander und sehen sich tief in die Augen, bis sich Yami vorbeugt und sein Gesicht schwer atmend an Yugis Hals vergräbt. Durch diese Bewegung liegt er nun beinahe auf Yugi und dieser bemerkt erstaunt, dass ihr Kuss wohl auch seinen Liebsten nicht ganz kalt gelassen hat. Zumindest wenn er das was er nun da an seinem eigenen Schritt gedrückt spürt, richtig deutet. Allerdings spürt er jetzt deutlicher als zuvor, dass Yami zittert und da es alles andere als kalt im Zimmer ist, bleibt leider nur eine Erklärung. Langsam, um ihn nicht zu erschrecken, legt Yugi seine Arme um Yamis Oberkörper und drückt ihn leicht an sich ran. „Ganz ruhig. Die Reaktion deines Körpers ist vollkommen normal. Du musst keine Angst davor haben.“ Immer wieder streichelt er sanft über Yamis Rücken bis sich dieser wieder soweit beruhigt hat, dass er zumindest nicht mehr am Zittern ist. Yami hat Angst. Nicht vor Yugi oder davor, was dieser noch von ihm verlangen könnte, sondern vor dem was er gerade selbst fühlt. Verbindet er doch die Erregung mit Schmerzen und Erniedrigungen, die jedes Mal darauf gefolgt sind. Was ihn aber überrascht, ist die Tatsache, dass sein Körper überhaupt noch zu so einer Reaktion fähig ist. Widerstrebend löst er sich nach einer Weile wieder von Yugi, denn ewig kann er ja nicht so auf ihm liegen bleiben. Zittrig lächelnd blickt er jetzt in die amethystfarbenen Augen. „Danke“, mehr sagt er nicht, aber Yami weiss, dass ihn sein Sharik verstanden hat, da ihm dieser nun mit den Fingerspitzen sanft über die Wange fährt. Unwillkürlich schmiegt er sich an dessen Hand, braucht er doch im Moment die Gewissheit, dass er nicht allein gelassen wird. Irgendwann schafft er es, sich neben Yugi hinzulegen, kuschelt sich aber sofort wieder an ihn ran. „Der Kuss ist schön gewesen.“ Scheu, aber zugleich auch müde lächelnd sieht er Yugi an, der ihm wieder die Strähne aus dem Gesicht streicht. Am liebsten würde er jetzt sofort einschlafen. Doch er wird von seinem Sharik gerade noch so davon abgehalten in den Schlaf hinüberzugleiten. „Na komm Yami, du solltest noch das Shirt und die Hose ausziehen, wenn du nicht in deinen Kleidern schlafen willst.“ Lächelnd streichelt Yugi über die Wange seines Liebsten. „Soll ich dir noch deine Schlafanzughose holen?“ Murrend richtet sich Yami wieder auf und zieht sich einfach bis auf seine Shorts aus, lässt seine Kleider neben dem Bett auf den Boden fallen und kriecht dann unter die leichte Decke. „Kommst du?“, müde streckt er seine Hand nach Yugi aus der nun auch aufsteht und sich bis auf die Shorts auszieht. Bevor er aber zurück ins Bett kommt, hebt er Yamis Kleider auf und legt sie zusammen mit den seinen über die Stuhllehne. Kaum hat er sich dann unter die leichte Sommerdecke gelegt, kuschelt sich Yami schon im Halbschlaf an ihn ran und ist nur Sekunden später ganz eingeschlafen. Lächelnd streichelt ihm Yugi hauchzart die Wange und die Schulter. „Du musst ja unglaublich müde sein, wenn du so schnell einschläfst.“ Er selbst ist noch nicht wirklich müde, weshalb er seinen Gedanken nachhängend Yami beim Schlafen beobachtet, bis auch er schliesslich gähnend einschläft.     --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     Das war jetzt endlich mal wieder ein etwas ruhigeres Kapitel und ich bin froh, dass ich endlich mal einen Chara einführen konnte, der von euch vermutlich nicht sofort gehasst werden wird oder den ihr am liebsten lynchen würdet. Also dann, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen. Eure mrs_ianto Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)