Sklave der Wüste von mrs_ianto ================================================================================ Kapitel 35: Hitzewelle in jeder Hinsicht ---------------------------------------- Hallo zusammen,   es ist wieder so weit, ein neues Kapitel ist fertig.   Was soll ich sagen, es ist nicht so lang wie das letzte, aber ich denke es ist immer noch genug Lesestoff vorhanden. ;-)   Da ich euch nicht noch länger auf die Folter spannen will, wünsche ich nur noch viel Spass beim lesen.     ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     Kapitel 35: Hitzewelle in jeder Hinsicht     Es ist mitten in der Nacht als Yami aufwacht, weil ihm beim besten Willen viel zu heiss ist. Seit drei Tagen ist der Sommer nun richtig über Domino hereingebrochen, so dass auch die Nächte kaum noch eine Abkühlung bringen und die Tageshitze sich regelrecht in den Häusern festsetzt. Genervt schiebt er die dünne Decke, die sie seit zwei Tagen benutzen, von sich runter und hofft, dass dies als Abkühlung reichen wird. Auf dem Rücken liegend dreht er den Kopf zur Seite, wo er Yugi erkennen kann, der auch nur noch bis zur Hüfte zugedeckt ist und zudem nur in seinen Schlafshorts schläft, nachdem er ihn gefragt hatte, ob er damit ein Problem hat, wenn er das Shirt weglässt. Als es Yami immer noch zu heiss ist, obwohl er die Decke schon bis zur Hüfte runtergeschoben hat, setzt er sich auf und zieht sich nach einem kurzen Zögern das Schlafanzugoberteil über den Kopf. Hat er doch seit er die Sachen bekommen hat, nicht mehr mit nacktem Oberkörper geschlafen. Weil Yami nicht aufstehen mag, lässt er das Oberteil einfach neben dem Bett auf den Boden fallen, ehe er sich wieder hinlegt. Obwohl es ihm nun nicht mehr ganz so warm ist, braucht Yami noch eine ganze Weile, bis er wieder einschlafen kann. Im Halbschlaf kuschelt sich Yugi an Yami und legt dabei seine Hand auf dessen Oberkörper. Es dauert einen Moment, aber dann ist er schlagartig hellwach. Spürt Yugi doch unter seiner Hand statt des gewohnten Stoffes nackte Haut. Mit wild schlagendem Herzen richtet sich Yugi leicht auf, so dass er seinen schlafenden Freund besser sehen kann, immerhin ist die Sonne noch nicht aufgegangen. Tatsächlich, liegt Yami mit nacktem Oberkörper da und hat sich zudem nur bis zur Hüfte zugedeckt. Obwohl er weiss, dass er nun vielleicht einen grossen Fehler macht, kuschelt er sich wieder an Yami ran und legt den Kopf auf dessen Brustkorb. Nervös legt er die Hand auf der Höhe des Herzens hin. Wie weich die Haut da ist... Noch scheint Yami ja tief und fest zu schlafen, zumindest deutet nichts darauf hin, dass er wach sein könnte. Ohne es im ersten Moment zu bemerken beginnt Yugi leicht seine Finger zu bewegen, nur ein bisschen, aber es fühlt sich so gut an. Durch den weiterhin ruhigen Atem seines Freundes mutig geworden hebt er seinen Kopf leicht an, so dass er seine Lippen auf dessen Haut drücken kann. In dem Moment schreckt Yami aus seinem Schlaf hoch und stösst Yugi reflexartig von sich weg, so dass dieser beinahe aus dem Bett gefallen wäre, wenn er nicht so gut wie in der Mitte gelegen hätte. Mit weit aufgerissenen Augen fixiert Yami Yugi der unter seinem Blick schuldbewusst den Augenkotakt vermeidet. „Yugi... was...?“ Nicht wissend, was er von all dem halten soll, steht Yami auf um mehr Abstand zwischen sie beide bringen zu können. Vielleicht kann er so seine wild kreisenden Gedanken zu Ruhe bringen. Hat er doch das leichte Streicheln auf seiner Brust bemerkt gehabt und es sogar irgendwie genossen, als er dann aber plötzlich Yugis Lippen gespürt hat... Unbewusst legt er seine Hand genau da hin wo ihn Yugi, ja was? Geküsst hat? Egal was er gemacht hat, es hat ihn erschreckt, ihm Angst gemacht und überfordert. In sicherer Entfernung zum Bett und so auch zu Yugi steht Yami da und wartet auf eine Antwort. Mit gesenktem Kopf kniet Yugi da und weiss nicht, was er sagen soll. „Yami ich...“, unsicher schielt er zu seinem Freund, hat er doch Angst was er in dessen Gesicht sehen wird. Doch zu seiner Erleichterung kann er keine Panik erkennen. Auch wenn es ihm einen Stich versetzt, als er sieht, wie weit sich Yami von ihm entfernt hat. Da sein Freund schweigt, atmet Yugi ein paar Mal tief ein und schliesst dabei die Augen. „Yami, ich... habe nicht nachgedacht und es tut mir leid, dass ich dich erschreckt habe, das wollte ich nicht. Wirklich.“ Hilflos streckt er die Hand nach ihm aus, bleibt aber auf der Matratze knien. Zögernd nähert sich Yami vorsichtig dem Bett, ergreifen tut er die ausgestreckte Hand allerdings nicht. „Warum? Warum hast du das gemacht?“, nicht wissend was er von der ganzen Sache halten soll, mustert er Yugi genau und versucht aus dessen Körpersprache zu lesen. Um sich irgendwie zu sammeln fährt sich Yugi durch die Haare. Nur leider bringt das nicht wirklich viel. Da heisst es wohl einfach offen die Wahrheit zu sagen und hoffen, dass Yami ihn richtig versteht. „Yami, ich weiss auch nicht was in mich gefahren ist. Ich habe nicht nachgedacht und einfach nur... ach verdammt.“ Verzweifelt, weil ihm die Worte fehlen, fährt sich Yugi noch einmal über den Kopf. Lange steht Yami einfach nur da und versucht zu verstehen. „Soll...“, beginnt er, bricht dann aber ab. „Ich...“, nun räuspert er sich. „Ist das etwas von den Dingen, die schön sein können?“, schafft es Yami im dritten Anlauf seine Gedanken in Worte zu fassen. Erleichtert, dass sein Freund in die richtige Richtung denkt, nickt Yugi. „Ja, es gehört zu den Dingen, die schön sein können, wenn beide Seiten es wollen. Nur eben, ich habe nicht nachgedacht und in dem Moment vergessen, dass du noch nicht so weit bist.“ Da Yami sehen und hören kann, dass es Yugi ernst meint, setzt er sich vorsichtig auf die Bettkante. „Das Streicheln war ja irgendwie schon schön“, gibt er leise zu. „Nur das andere, war... es hat mir Angst gemacht.“ Eine Weile sieht er auf seine Hände. „Für wen soll das schön sein? Ich meine, wieso hast du das gemacht? Ist das denn für dich auch schön, wenn du das bei mir machst? Und ist es dann nur für den schön, der an der Stelle den... den... den Kuss gibt? Oder ist das auch schön für den der den Kuss da bekommt?“ Jetzt auf einmal mehr neugierig als verängstigt, dreht er sich etwas zu Yugi und sieht ihn mit leicht geneigtem Kopf an, während er sich zusätzlich mit einer Hand abstützt. Sprachlos erwidert Yugi den fragenden Blick. So viele Fragen und das nur wegen eines Kusses? Obwohl, ist das nicht besser als die erste verängstigte Reaktion? Nur jetzt muss er wohl die Neugier seines Freundes stillen. „Es soll und ist für beide Seiten schön.“ Obwohl es ihm wirklich peinlich ist, sieht er nicht weg, sondern hält den Blickkontakt mit Yami. „Für mich war es schön, weil ich dich gern so berühren und ja irgendwann auch verwöhnen möchte, wenn du es willst.“ Nervös darauf wartend, wie Yami nun reagieren wird, kniet Yugi auf dem Bett und wagt sich nicht zu bewegen. Nachdenklich senkt Yami den Blick auf die Matratze. Das soll für beide schön sein? Also, wenn er das bei Yugi machen würde, dann könnte es ihnen beiden gefallen? Seine innere Stimme, die ihn zum Aufstehen bewegen will, zur Seite schiebend, hebt er nach einer Weile den Kopf. Nervös, aber gleichzeitig entschlossen, rutscht er näher an seinen Sharik heran. „Darf ich das dann auch mal probieren?“ Mit grossen Augen sieht Yugi seinen Freund an. „Was? Was willst du probieren?“ Irgendwie geht ihm das am frühen Morgen zu schnell und müsste Yami nicht langsam in den Stall gehen? „Na das, was du auch bei mir gemacht hast.“ Abwartend sitzt er da und wartet auf die Antwort. Eigentlich müsste er ja die Pferde füttern gehen, aber das hier will er jetzt wirklich wissen. Leer schluckend nickt Yugi und hofft, dass er es schafft dabei irgendwie die Kontrolle zu behalten. Nur darauf scheint Yami gewartet zu haben, denn schon beugt er sich nach vorn und drückt seinen Sharik langsam zurück in eine liegende Position, so dass Yugi sich bequem hinlegen kann. Erst dann beginnt er vorsichtig und ziemlich zittrig, seine Finger über Yugis Brustkorb gleiten zu lassen. Dabei beobachtet er ganz genau jede Regung in dessen Gesicht. Geniessend schliesst Yugi seine Augen, krallt sich aber gleichzeitig in die Matratze um ja nicht nach seinem Freund zu greifen. Zwar ist es für ihn schon beinahe eine Folter einfach nur hier zu liegen, aber gleichzeitig ist es so schön, wie die Fingerspitzen über seine Haut gleiten. Von der Reaktion Yugis ermutigt und nun wirklich neugierig, denn irgendwie gefällt es ihm überraschenderweise was er gerade macht, beugt sich Yami nach unten damit er seine Lippen auf Yugis Haut legen kann. Als er dann aber ein unterdrücktes Keuchen hört, schreckt er wieder hoch. Hat er da etwa gerade etwas falsch gemacht? Doch ein Blick in Yugis Gesicht beruhigt ihn. Wieder beugt er sich nach unten und versucht dabei seinen Sharik nicht aus den Augen zu lassen. In dem Moment, als seine Lippen wieder die Haut berühren, öffnen sich die amethystfarbenen Augen. „Yami, hör auf“, keucht Yugi erstickt auf. Seine Grenze ist erreicht. Sofort lässt Yami von seinem Sharik ab und kniet sich neben ihm hin. „Hab ich etwas falsch gemacht?“, unsicher mustert er den schwer atmenden Yugi, bis sein Blick auf dessen Schritt fällt. „Oh, war ich das etwa?“ Als Yugi merkt, wo sein Freund hinsieht, zieht er sich sofort die Decke über die Hüften. Mit hochroten Wangen, sieht er auf die Decke und dann in die rubinroten Augen. „Nein, du hast nichts falsch gemacht, im Gegenteil und ja das da“, nun deutet er auf seinen Schritt, „warst du. Ähm, willst du jetzt gleich ins Bad oder kann ich vielleicht...?“ Nun ist es an Yami rot zu werden. „Ähm, geh nur, aber du kannst ja auch hier... wenn ich weg bin. Ist doch sicher bequemer... oder?“ Ergeben schliesst Yugi die Augen. „Ja, es ist bequemer“, kaum hat er das gesagt merkt er, wie sich die Matratze neben ihm bewegt und kurz darauf die Tür geöffnet und wieder geschlossen wird. Keine Sekunde zu früh, denn länger hätte er es nicht mehr ausgehalten. Unterdessen steht Yami im Bad vor dem Spiegel und fragt sich was da vorhin in ihn gefahren ist. Nur eins weiss er, es war irgendwie schön, wie Yugi da reagiert hat. Was er sonst noch dabei gefühlt hat, kann er allerdings nicht wirklich sagen. Zu sehr ist er im Moment von seinen Gefühlen und der Art wie er auf Yugis Berührungen reagiert hat verwirrt. War das doch irgendwie total anders, als wenn er Yugi auf den Mund, die Stirn oder den Nacken geküsst hat. Mit einem Seufzen wendet sich Yami von dem Spiegel ab und zieht sich nun komplett aus, damit er unter die Dusche steigen kann. Da er wirklich schon spät dran ist und das Badezimmer nicht zu lange blockieren will, fällt nicht nur die Dusche, sondern auch noch der Rest seiner Morgentoilette relativ kurz aus. Im Stall wird Yami dann schon sehnsüchtig von den beiden Pferden erwartet. „Sorry Jungs, ich bring euch gleich euer Frühstück.“ Im Vorbeigehen streichelt er kurz über die Köpfe der beiden, ehe er ins Lager geht um die Netze zu holen. Unterdessen hat es Yugi auch geschafft ins Bad zu gehen. Nach einer erfrischenden Dusche und seiner Morgentoilette geht er dann in die Küche. Wo sein Grossvater gerade die Brötchen aus dem Ofen holt und zum Abkühlen auf das Gitter legt. „Guten Morgen mein Junge. Hast du gut geschlafen?“, aufmerksam musternd sieht er seinen Enkel an. „Ist etwas passiert? Du wirkst irgendwie anders als sonst.“ Gespannt, was nun kommt lehnt sich Sugoroku mit vor der Brust verschränkten Armen seitlich an die Arbeitsplatte. Wie auf Kommando wird Yugi knallrot. „Guten Morgen Grossvater“, versucht er seine Verlegenheit zu überspielen. „Hast du schon Tee gemacht?“ Hoffend, dass sein Grossvater das Ablenkungsmanöver akzeptiert nimmt sich Yugi eine Tasse Tee, ehe er ihn wieder ansieht. Als er dessen Gesichtsausdruck sieht, weiss er, dass er um die Beantwortung der Frage nicht herumkommen wird. „Ich habe heute Morgen ein wenig die Kontrolle verloren“, nuschelt er in die Tasse hinein. „Was meinst du damit, du hast die Kontrolle verloren?“, mit hochgezogener Augenbraue sieht Sugoroku seinen Enkel an. Sorgen macht er sich noch keine, denn wenn etwas Schlimmeres passiert wäre, dann würde Yugi nun anders dastehen. „Oh Mann, Grossvater! Muss ich das wirklich erzählen? Das ist peinlich!“, ruft Yugi verlegen aus, bevor er sein Gesicht wieder mehr oder weniger in der Tasse versteckt. „Ja, du musst. Schliesslich muss ich es wissen, für den Fall, dass Yami nachher Hilfe brauchen sollte.“ Begründet Sugoroku seine Neugier möglichst logisch. Dabei verzieht er keine Miene, obwohl er sich schon beherrschen muss, nicht zu grinsen. Ergeben lehnt sich Yugi rücklings an den Tisch. „Ich habe ihn gestreichelt und auf die Brust geküsst.“ Zwar nuschelt er mehr oder weniger in seinen nicht vorhandenen Bart, aber trotzdem scheint ihn sein Grossvater zu verstehen, denn der nickt nur auffordernd. „Das hat ihn im ersten Moment erschreckt, aber dann hat er angefangen Fragen zu stellen und wollte es dann auch bei mir ausprobieren, was er dann auch gemacht hat...“, nun wirklich mehr einer reifen Tomate gleichend, blickt Yugi aus dem Fenster. Verstehend nickt Sugoroku, sieht aber seinen Enkel zugleich mahnend an. „Du kannst von Glück reden, dass er inzwischen so weit ist, dass er Fragen stellt und sich nicht von dir zurückzieht, wenn du ihn überforderst.“ Todernst erwidert er Yugis Blick, der ihn erschrocken ansieht. „Meinst du, dass er so extrem hätte reagieren können?“ Mit einem Seufzen nickt Sugoroku. „Ja, denn das hat er schon mal gemacht und zwar im Juni. Da hat er nämlich zufälligerweise erfahren, dass du ihn liebst. Darum kannst du froh sein, dass er mit dir geredet hat. Auch wenn es dir wohl offensichtlich peinlich gewesen ist, aber da bist du selbst schuld.“ Nun verwirrt, betrachtet Yugi den Inhalt seiner Tasse, ehe er wieder nach vorn zu seinem Grossvater blickt. „Wie meinst du das, dass ich selbst schuld bin.“ Mit einem Seufzen, fährt sich Sugoroku durch die Haare. „Yugi, du hast Yami mehr oder weniger gezwungen zu rennen, bevor er überhaupt das laufen richtig gelernt hat. Darum bist du selbst schuld.“ Nun beleidigt stellt Yugi seine Tasse hin und verschränkt seine Arme. „Das ist nicht fair. Ich bin auch nur ein Mann und kann mich leider auch nicht immer beherrschen. Ausserdem, wer ist denn damals mit Amara von mir im Wohnzimmer überrascht worden?“ Mit den Augen rollend schüttelt Sugoroku den Kopf. „Daran musst du mich nicht erinnern. Denn danach hatten wir beide auch ein peinliches Aufklärungsgespräch.“ Bei dem Gedanken daran, kann er sich ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen. „Das ist nicht lustig, ich war damals 15 Jahre alt! Yami ist schätzungsweise 25. Da sollte er doch...“ „Yugi. Jetzt denk mal nach. Wie alt war Yami vermutlich, als er versklavt worden ist? 19 oder 20! Im schlimmsten Fall kennt er gar keinen freiwilligen Sex.“ Geschockt sieht Yugi seinen Grossvater mit offenem Mund an. Hatte er doch bis jetzt die Überzeugung gehabt, dass wenn Yamis Erinnerungen zurückkommen, dieser sich sicher daran erinnern wird, wie schön Sex sein kann. „Willst du damit etwa sagen, dass Yami vielleicht nie...“, ohne den Satz zu beenden steht er da und fixiert den Boden. Im Flur lehnt Yami an der Wand, wollte er doch schon vor einer Weile in die Küche gehen, als er die beiden sprechen gehört hat. Vollkommen verwirrt, weiss er nicht was er tun oder wie er reagieren soll. Aber dann fasst er einen Entschluss. Auch wenn er sich bei dem Gedanken nicht wirklich wohl fühlt, muss er wohl diesen Schritt gehen. Tief Luft holend stösst er sich von der Wand ab. Als er in die Küche kommt, sieht ihm Sugoroku sofort an, dass etwas nicht stimmt. „Yami, hast du schon länger im Flur gestanden?“ Geschockt sieht er wie Yami mit gesenktem Kopf nickt. Sofort tauscht er mit Yugi einen Blick und teilt ihm so wortlos mit, dass er sich sofort mit Yami unterhalten muss, wenn er noch etwas retten will. Nervös, aber doch entschlossen stellt sich Yugi vor Yami hin. „Lass uns nach oben gehen. Ich glaube, ich muss dir dringend ein paar Dinge erklären.“ Sanft greift er nach der Hand seines Freundes und zieht ihn aus der Küche. Widerstandslos lässt sich Yami mitziehen, ist dann aber überrascht, als sie ins Wohnzimmer gehen und er von Yugi auf das Sofa gedrückt wird. Statt sich neben seinem Freund auf das Sofa zu setzen, nimmt Yugi mit dem niedrigen Couchtisch vorlieb, damit er Yami ins Gesicht sehen kann. „Bevor ich es jetzt nur noch schlimmer mache, als es vermutlich schon ist, beantworte mir bitte zwei Fragen. Was hast du alles gehört und was glaubst du, erwarte ich von dir?“ Immer noch verwirrt darüber, dass sie im Wohnzimmer sind braucht Yami einen Moment bis er die Fragen beantworten kann. „Ich habe gehört, wie du gesagt hast, dass ich wohl 25 Jahre alt bin und dann hat dich Grossvater unterbrochen. Was ich glaube ist, dass du mit mir Sex haben willst und nicht mehr lange darauf warten willst, bis ich wirklich dazu bereit bin.“ Innerlich verflucht Yugi gerade die Tatsache, dass sein Freund nur den Teil gehört hat, der wirklich so verstanden werden kann. Besonders wenn man bedenkt, was Yami durchmachen musste. Hoffend, dass er gerade keinen Fehler macht, umfasst er dessen Hände und sieht ihn beschwörend an. „Dann werde ich dir mal sagen, was wir vorher gesagt haben. Grossvater hat mir nämlich den Kopf gewaschen, dass ich dich am Morgen überfordert habe. Wie hat er es gesagt? Ich habe dich gezwungen zu rennen, bevor du überhaupt richtig laufen gelernt hast.“ Abschätzend mustert er Yamis Gesicht, ist das doch die einzige Möglichkeit, herauszufinden was sein Freund denkt. Weil dieser ihn nur schweigend ansieht. Leicht drückt er dessen Hände. „Yami, ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich mit dir keinen Sex haben möchte und ja du hast mich heute Morgen mit deinen Berührungen wirklich verdammt heiss gemacht, aber ich werde einen Teufel tun und dich deswegen dazu zwingen mit mir zu schlafen.“ Beschwörend sieht er in die rubinroten Augen. „Verdammt Yami, du hast mir mein Herz gestohlen. Du bedeutest mir mehr als alles andere auf der Welt. Ich würde alles für dich tun, wenn ich es nur könnte.“ Mit weit aufgerissenen Augen hört Yami zu und kann kaum glauben, was er da hört. „So fühlst du für mich? Ich bin doch nur...“, weiter kommt er nicht, denn in dem Moment beugt sich Yugi nach vorn und drückt ihm sanft seine Lippen auf den Mund. Es dauert einen Moment, bis sich Yami von seiner Überraschung erholt hat und beginnt den Kuss zögernd zu erwidern. Dabei ist er sich deutlich bewusst, in welcher Position er sich gerade befindet und dass seine Hände festgehalten werden. Trotzdem spürt er keine Angst mehr, wie es noch vor einer Weile der Fall gewesen wäre. Erst als die Luft knapp wird lösen sie sich voneinander, allerdings nur so weit wie nötig. Tief sehen sie sich in die Augen, bis Yami seine erschöpft schliesst. „Ich habe Angst. Ich weiss nicht, was ich tun soll. Was richtig und was falsch ist.“ Kaum hat er das gesagt, spürt er wie sich Yugi bewegt und sich neben ihm hinsetzt. Die ganze Zeit lässt er die Augen geschlossen und öffnet sie auch dann nicht, als er in Yugis Arme gezogen wird. Wortlos hält Yugi seinen Freund fest und versucht ihm so zu zeigen, dass er für ihn da ist. Erst als er spürt, dass Yami ihm wieder zuhören kann, beginnt er wieder zu sprechen. „Sei einfach du selbst und dann machst du alles richtig. Wenn du Fragen hast, dann stell sie ohne Scheu, selbst wenn sie mich verlegen machen sollten. Wenn dir etwas Angst macht, dann sag es mir. Wenn ich etwas falsch mache, dich überfordere oder was auch immer, dann sag es mir. Höre auf dein Herz, denn es sagt dir was richtig und was falsch ist.“ Sanft streichelt er seinen Freund über den Rücken und die Arme. Eine Antwort bekommt er zwar nicht, aber durch dessen Körpersprache kann er spüren, dass Yami ihn verstanden hat. Kuschelt sich doch dieser noch mehr an ihn ran. Erst als sich ihre Mägen mit einem deutlichen Knurren zu Wort melden, bewegen sie sich wieder. „Ich glaube, wir sollten langsam etwas essen gehen.“ Schief grinst Yugi seinen Freund an, während er ihn leicht von sich schiebt, damit er aufstehen kann. Nachdem auch Yami aufgestanden ist, nimmt er dessen Hand und lässt ihn nicht mehr los. Was seinen Freund nicht zu stören scheint, so dass sie händchenhaltend nach unten gehen. Als sie in die Küche kommen, sehen sie das Frühstück auf dem Tisch stehen. „Ich bin gleich wieder da Yami.“ Schnell geht Yugi in den Laden um seinem Grossvater Bescheid zu geben, dass wieder alles in Ordnung ist und er ihn dann gleich im Laden ablösen wird. In der Küche wird er schon von Yami erwartet, der noch nicht mit dem Frühstück angefangen hat. „Du hättest ruhig schon anfangen können.“ Lächelnd setzt er sich hin und greift dann nach einem Brötchen, denn inzwischen hat er wirklich einen riesen Hunger. Doch als Yami sich nicht auch bedient, legt er das Brötchen hin und sieht seinen Freund fragend an. „Was hast du?“ Einen Moment zögert Yami, aber dann bricht es aus ihm heraus. „Es tut mir leid. Du hast es mir schon so oft gesagt, dass ich nichts machen muss was ich nicht will. Trotzdem unterstelle ich dir immer wieder, dass du genau das machen willst.“ Nun senkt er den Blick auf seine Hände, die auf seinem Schoss liegen. Mit offenem Mund sitzt Yugi da und weiss nicht, was er sagen soll. Er hätte ja mit allem gerechnet, aber nicht mit einer Entschuldigung. Aus einem Impuls heraus steht er auf und geht um den Tisch herum. Bei seinem Freund angekommen setzt er sich einfach seitlich auf seinen Schoss und schlingt seine Arme um dessen Hals und umarmt ihn fest. Dass Yami die Umarmung nicht erwidert stört Yugi nicht, weil dieser entspannt bleibt. „Danke.“ Mit einem glücklichen Lächeln löst er sich wieder ein wenig, so dass er sich zurücklehnen und seinen Freund ansehen kann. „Ich kann dich aber verstehen und wenn wir das Missverständnis dann auflösen können, ist es auch nicht schlimm.“ Zärtlich streichelt er kurz über Yamis Wange. „So, nun sollte ich mich aber wieder auf meinen Platz setzen, damit wir endlich essen können.“ In dem Moment, wo Yugi aufstehen will, schlingt Yami seine Arme um ihn und hindert ihn so daran aufzustehen. Als er den erstaunten Gesichtsausdruck seines Shariks sieht, kann er sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Obwohl es ihn in dieser Position immer noch nervös macht, legt er seine Lippen wie einen Hauch auf Yugis. „Jetzt kannst du aufstehen.“ Grinsend lässt er seinen Sharik los, der einen Moment braucht, bis er sich soweit erholt hat, dass er aufstehen kann. Mit wackligen Knien, geht Yugi wieder zu seinem Platz. Wenn das so weitergeht, wird es für ihn wohl sehr hart werden seine Finger weiter bei sich zu behalten, wenn er mit seinem Freund allein ist. Nachdem er sich wieder hingesetzt hat, sieht er über den Tisch zu Yami. Der ihn, ein Brötchen in der Hand, anlächelt. Glücklich erwidert Yugi das Lächeln, ehe er nun endlich auch nach seinem Brötchen greift. Nach dem Frühstück wird er mehr oder weniger von seinem Freund aus der Küche gescheucht. Denn schliesslich sollte ja er im Laden stehen und die Kunden bedienen und nicht Grossvater. Doch aus der Idee, dass er ihn ablöst, wird nichts. Denn durch die Hitzewelle daran erinnert, dass sie dringend Kleider aus dünnerem Stoff brauchen, stürmen die Leute schon beinahe den Laden. So dass es sogar zu dem seltenen Umstand kommt, dass sie warten müssen, weil noch eine oder zwei Personen vor ihnen dran sind. Als sie hören, wie die Kirchenglocke 10 Mal schlägt, wird das Verpackungsleinen so langsam aber sich knapp. Haben sie doch jetzt schon mehr verkauft, als sonst an einem ganzen Tag. Zwischen zwei Kundinnen, blickt Yugi zu seinem Grossvater, der gerade die eingenommenen Münzen für einen Seidenschal auf der Tafel einträgt. „Kannst du schnell Yami holen gehen? Wir haben kaum noch zugeschnittenes Leinen um die Stoffe einzuwickeln und wir kommen beide nicht dazu, neues zuzuschneiden.“ Die Kreide weglegend nickt Sugoroku. „Ist gut. Ich hole auch gleich noch drei Flaschen Wasser.“ Eine Antwort von seinem Enkel erwartet er nicht, da dieser schon mit der nächsten Kundin beschäftigt ist. Im Flur streckt Sugoroku als erstes seinen schmerzenden Rücken durch, bevor er zur Hintertür geht und diese aufmacht. Schon im Türrahmen sieht er Yami, der gerade Rocky am Bewegen ist. „Yami, wir brauchen dich vorne im Laden. Die Kunden rennen uns regelrecht die Bude ein.“ Überrascht sieht Yami zur Tür. „Ist gut, ich bringe Rocky nur noch schnell in die Box und gebe den beiden ihr Futter und frisches Wasser, dann komme ich rein.“ Als er Sugoroku nicken sieht, wendet er seine ganze Aufmerksamkeit wieder dem Wallach zu und ruft ihn zu sich. Hat er ihn doch ohne Longe locker um sich herum traben lassen, damit dieser trotz des heissen Wetters ein wenig Bewegung bekommt. Zum Glück hat er mit Blacky vorher schon gearbeitet. Sich seine Eile nicht anmerken lassend, bringt Yami ihn zurück in die Box und sorgt erst einmal für frisches Wasser, ehe er die Heunetze holt und den Pferden hinhängt. So viel Zeit muss einfach sein. Da die Verbindungstür zum Laden offen steht zieht sich Yami, nachdem er sich die Hände gewaschen hat, schon bei der Waschschüssel das Halsband an. Wegen des warmen Wetters ist das nicht gerade angenehm, aber es muss ja leider sein. Als er dann in den Laden kommt, sieht er was Sugoroku gemeint hat. So einen vollen Laden hat er noch nie gesehen. „Yugi?“, mehr wagt er nicht zu sagen, da jetzt schon diverse Blicke auf ihn gerichtet sind und er doch der unterwürfige Sklave sein muss. „Moment.“ Mit routinierten Handgriffen schlägt Yugi den Seidenballen in das Leinentuch ein und reicht es dann dem Sklaven der Kundin, der nur eine einfache Tunika trägt. „Bitte sehr Madame, ich wünsche Ihnen viel Freude mit der Seide. Leider kann ich Sie nicht zur Tür begleiten.“ Gespielt bedauernd sieht er die Dame an, die jedoch mit einem Lächeln abwinkt. „Das macht doch nichts Herr Muto, ich sehe ja, dass Sie viel zu tun haben und der Anblick Ihres Sklaven entschädigt mich mehr als gut dafür.“ Kaum ist die Kundin weg blickt Yugi neugierig zu Yami und kann sich nur mit Mühe beherrschen nicht anfangen zu sabbern. Trägt doch Yami lediglich eine graue Hose und die braune Weste, welche er noch nicht einmal geschlossen hat. So dass er einen mehr als guten Ausblick auf dessen nackte Brust hat. Erst als er von seinem Grossvater einen Tritt gegen das Schienbein bekommt, was durch die geschlossene Bauart der Theke von den Kunden zum Glück nicht gesehen werden kann, ist es ihm möglich, sich von dem Anblick loszureissen. „Wir brauchen neues zugeschnittenes Verpackungsleinen. Hol den Ballen mit dem dünnen Leinen und dann kannst du es hier zwischen Grossvater und mir zuschneiden. Wir schränken uns dann platzmässig einfach ein wenig ein.“ Zu seinem Bedauern, muss Yugi einen leichten Befehlston anschlagen, aber als er das versteckte Lächeln von Yami bemerkt, weiss er, dass ihn sein Freund versteht. „Verstanden, muss ich gleich noch was Anderes aus dem Lager holen?“, fragend sieht Yami von Yugi zu Sugoroku. „Ja, wenn wir noch zugeschnittene moosgrüne Seide haben, wäre es gut, wenn du die mitbringen würdest“, meldet sich Sugoroku zu Wort, da er gerade den fünften Ballen von dieser Seide einwickelt. „Alles klar. Ich bin gleich wieder zurück.“ Sofort geht Yami ins Lager um das gewünschte zu holen. Zum Glück hat er erst vor zwei Tagen zusammen mit Yugi viele Stoffballen für den Verkauf zugeschnitten, so dass er nun sechs Stück von der gewünschten Seide auf den Tisch legt, bevor er den grossen Leinenballen hervorholt und ebenfalls auf den Tisch befördert. Einen Moment überlegt er, wie er das nun machen soll, kann er doch nicht wie sonst den Korb nehmen um die kleinen Stoffballen in den Laden zu tragen, da er ja noch den grossen Leinenballen zu transportieren hat. Nach kurzem Überlegen stapelt Yami versuchsweise die kleinen Ballen auf den grossen und tatsächlich liegen diese so stabil, dass er alles auf einmal in den Laden tragen kann, wenn er sich die Stofftasche mit den benötigten Utensilien über die Schulter hängt. Zwar hat er jetzt ziemlich schwer zu tragen, aber lieber so, als bei der Hitze zweimal laufen zu müssen. Ausserdem hat er vorhin gesehen, dass wirklich nicht mehr viel Leinen da ist. Als Yami wieder in den Laden kommt, treten Yugi und Sugoroku gleich zu den Seiten der Arbeitsplatte, so dass er seine Last darauf ablegen kann. Zuerst räumt Yami die Seidenballen in das Regal, bevor er beginnt das Leinen zuzuschneiden. Obwohl er nicht viel Platz hat, kommt er nach einigen Versuchen gut zurecht. Sind die Leinenstücke doch nur halb so gross wie die zum Verkauf gedachten Stoffballen und müssen auch nicht so genau zugeschnitten werden. Darum kann er es sich erlauben das Leinen einfach doppelt zu nehmen und dann ungefähr die Hälfte der benötigten Länge abzuschätzen. Noch während er am Zuschneiden ist, müssen Yugi und Sugoroku sich bei den frisch zugeschnittenen Stücken bedienen. Was ihm deutlich zeigt, wie viel schon verkauft worden ist, haben sie doch bei der letzten Zuschneideaktion wirklich viel vorbereitet. Wenn Yami mal von seiner Arbeit hochblickt, kann er sehen, wie ihn die Kundinnen regelrecht anstarren. Ausserdem fällt ihm auf, dass zumindest von Seiten der Damen nicht mehr so hart um den besten Preis gefeilscht wird. Im Gegenteil. Einige zahlen sogar den vollen Preis, ohne auch nur den Versuch zu machen den Preis zu drücken. Dabei hat ihm Yugi doch erklärt, dass Verhandeln ganz normal ist und er deswegen die Preise von Anfang an etwas höher ansetzt, damit er den Kunden auch entgegenkommen und ihnen so ein gutes Gefühl vermitteln kann. Schadenfreudig denkt nur so für sich, dass die Weiber ganz selbst schuld sind, wenn sie zu viel bezahlen müssen, weil sie sich von ihm ablenken lassen. Es ist sogar so viel los, dass sie den Laden über die Mittagszeit offenlassen und einfach nur einzeln schnell ein Brot mit Wurst essen gehen. Deswegen hilft Yami nach seinem Mittagessen auch wieder im Laden aus, nachdem er die Pferde schnell versorgt hat. Nur müssen sich Yugi und Sugoroku jetzt deutlich mehr einschränken und teilweise sogar neben dem Tresen verhandeln, weil er nun die Stoffballen zuschneidet, die von den Kunden verlangt, aber nicht mehr als verkaufsfertige Ballen an Lager sind. Erst am späten Nachmittag, eher schon frühen Abend wird es wieder ruhiger, so dass sich Yami in den Stall zurückziehen kann um nun da seine eigentliche Arbeit zu erledigen. Als Erstes mistet er die Boxen aus, damit er sicher fertig ist, wenn der Mistsammler Monk kommt um den Mist zu holen. In der Zwischenzeit lässt er Blacky und Rocky frei im Hinterhof laufen und hat auch das Heu wieder so verteilt, dass sie sich beim Fressen vorwärtsbewegen müssen. Nachdem er die Pferde wieder in ihre Boxen gebracht hat, holt Yami den inzwischen geleerten Mistkarren. So muss er nach dem Abendessen nicht mehr rauskommen. Hat er doch auch schon das Heu für die Nacht in die Boxen gehängt und die Wassertröge wieder bis obenhin aufgefüllt. Müde und hungrig geht Yami danach ins Haus. Hat er doch ausser einem Brot und etwas Wurst zu Mittag seit dem Morgen nichts mehr gegessen. Während Yugi und Sugoroku in der Küche auf Yami warten, beobachtet Yugi besorgt seinen Grossvater. Kann er doch deutlich sehen, dass dieser wieder von starken Rückenschmerzen geplagt wird. Dabei hatte er gehofft, dass diese sich gebessert haben, seit Yami den Stall übernommen hat und auch bei den schweren Arbeiten im Haushalt mithilft. „Kann ich dir irgendwie helfen?“ Zwar weiss er ganz genau, wie die Antwort lauten wird, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Ächzend stellt Sugoroku den Topf mit der Gemüsesuppe auf den Tisch. „Nein, es geht schon. Ich bin ja schliesslich nicht invalide.“ In dem Moment kommt Yami in die Küche. „Wer ist invalide?“, fragend sieht er erst Yugi, dann Sugoroku an, der sich gerade mit schmerzverzerrten Gesicht die Hand ins Kreuz drückt. „Grossvater hat schon seit Jahren Rückenschmerzen. In den letzten Monaten war es deutlich besser, aber heute hat er sich wohl übernommen und von mir will er sich nicht helfen lassen und zu einem Heiler will er deswegen auch nicht gehen. Es sei denn, er kann sich vor Schmerzen kaum noch bewegen“, beantwortet Yugi die Frage. Da er genau weiss, dass Yami von Grossvater keine ehrliche Antwort bekommen würde. „Jetzt übertreib mal nicht, mein Junge. Es zwickt nur ein wenig, das ist schon alles“, empört stützt Sugoroku seine Hände in die Seiten, krümmt sich dann aber vor Schmerzen. Sofort springt Yugi auf und stützt seinen Grossvater von der einen Seite, während Yami auf der anderen Seite das Gleiche macht. „Yugi, wir müssen Grossvater verkehrt herum auf den Stuhl setzen, damit er sich mit der Brust an der Lehne abstützen kann.“ Von dem bestimmenden Tonfall erstaunt nickt Yugi nur wortlos und hilft Yami Sugoroku wie gesagt auf den Stuhl zu setzen. Als sein Freund dann aber leise vor sich hinmurmelnd seine Finger im Kreuz platziert, versteht er die Welt nicht mehr. „Was machst du da?“, verblüfft beobachtet Yugi, wie Yami an zwei Stellen mit seinen Fingern beginnt zu drücken. Was Sugoroku erst aufkeuchen und dann erleichtert seufzen lässt. Zwar ist Yami hochkonzentriert, aber da er ja die gesuchten Punkte gefunden hat und eine Weile Druck ausüben muss, richtet er einen Teil seiner Aufmerksamkeit auf Yugi. „Das ist eine Akkupressurtechnik, die mir Tante Amina beigebracht hat, als ich 11 Jahre alt gewesen bin. Sie hat mich damals oft heimlich mit zu den Sklaven genommen, wenn diese ihre Hilfe als Heilkundige gebraucht haben und sie nicht die Erlaubnis bekommen haben, einen offiziellen Heiler anzusprechen.“ Da er merkt, dass sich die Punkte unter seinen Fingern entspannen, löst Yami den Druck und macht sich auf die Suche nach den nächsten beiden Punkten neben der Wirbelsäule. Als er diese gefunden hat, beginnt er wieder langsam fester zu drücken, bis er so stark zudrückt, wie es ihm einst beigebracht worden ist. Nun blickt er wieder zu Yugi. „Nach meiner Versklavung habe ich dann noch mehr Sachen gelernt, die mir Tante Amina nicht beigebracht hatte. Weisst du, Sklaven wissen oft viel mehr über solche Heilmethoden, als es die freien Menschen wahrhaben wollen. Nur geben sie ihr Wissen nur mündlich und auch nur untereinander weiter, da ja die meisten weder lesen noch schreiben können. Ausserdem müssen die Besitzer ja auch nicht immer alles wissen“, zwinkert Yami seinem Sharik zu. Obwohl ihn die Behandlung schmerzt, tut sie Sugoroku unglaublich gut. Gehen diese stechenden Schmerzen in seinem Rücken doch je länger desto mehr zurück. Während er so dasitzt hört er aufmerksam zu und kann kaum glauben, was er da hört. Kann es etwa sein? Nein, das ist unmöglich. Solche Zufälle kann es einfach nicht geben. Entschlossen schiebt er den Gedanken zur Seite. Ist dieser doch viel zu verrückt, als dass er wahr sein könnte. Nachdem Yami auch noch zwei Punkte an den Schultern bearbeitet hat, sind die Rückenschmerzen so gut wie verschwunden. Erleichtert richtet sich Sugoroku wieder auf. „Wow, ich fühle mich doch glatt 20 Jahre jünger. Yami, du hast offensichtlich magische Hände.“ Verlegen über das Lob winkt Yami mit roten Wangen ab. „Ach was. Ich habe das nur von Tante Amina gezeigt bekommen und in den letzten Jahren noch viel dazugelernt.“ Erst jetzt fällt Sugoroku auf, dass die Öllampen in der Küche brennen und die Suppe wieder auf dem Herd steht, die jetzt allerdings von Yugi wieder zum Tisch gebracht wird. „Yami war ziemlich lange mit dir beschäftigt. Darum dachte ich, dass es klug wäre die Suppe wieder auf den Herd zu stellen und die Restwärme der Platte zu nutzen.“ In aller Ruhe füllt Yugi die Suppenschüsseln auf und verteilt sie auf die einzelnen Plätze, ehe er sich auf seinen Stuhl setzt. Während sie essen, blickt Sugoroku neugierig zu Yami. „Sag mal Yami, du hast gesagt, dass dir deine Tante Amina das beigebracht hat. War sie mit deiner Mutter oder deinem Vater verwandt?“ Erstaunt über die Frage hält Yami den Löffel auf halbem Weg zu seinem Mund an und lässt ihn dann wieder in die Suppe sinken. „Sie war mein Kindermädchen. Ich weiss aber nicht, ob sie zudem auch mit meinen Eltern verwandt ist.“ Erst jetzt wird Yami wirklich bewusst, dass er sich an etwas erinnert hat. Denn, dass ihm Tante Amina das alles gezeigt hat, das hat er bis heute nicht mehr gewusst. Geschockt, dass ihm dies erst jetzt auffällt, blickt er auf seine Suppe. Die Erinnerungen kommen zurück! Nicht mehr so heftig wie am Anfang. Sondern schleichend, aber sie kommen wirklich zurück! Mit grossen Augen sehen sich die beiden Mutos an. Doch nach einer Weile schüttelt Sugoroku ohne ein Wort zu sagen den Kopf. Jetzt ist nicht die Zeit noch mehr Fragen zu stellen oder Theorien aufzustellen. „Sag mal Yugi, wie viel haben wir denn heute eingenommen? So wie es gelaufen ist müsste das geschätzt ein Wochenumsatz sein.“ Lenkt Sugoroku die Aufmerksamkeit auf ein anderes Thema. Kurz überschlägt Yugi die Zahlen, die er in das schwarze Buch eingetragen hat. „Ganz genau habe ich es noch nicht ausgerechnet, aber ein Wochenumsatz ist es mindestens.“ Mit einem Aufseufzen lehnt er sich zurück. „Es ist ja gut, dass sich das Lager so leert. Dann haben wir später wirklich genug Platz für die Stoffe aus Edo und Wladiwostok, aber wenn ehrlich bin, kann ich auf so einen Stress wie heute getrost verzichten.“ Erschöpft schliesst er kurz die Augen, bevor er sich wieder seiner Suppe zuwendet. Seinen Enkel verstehend nickt Sugoroku ernst. „Ja, das heute war wirklich heftig. Was mich aber ein wenig verwundert ist die Tatsache, dass die Kundinnen nicht so hartnäckig verhandelt haben wie sonst. Einige haben ja sogar den ersten Preis akzeptiert.“ Überrascht bemerkt er, wie sich Yugi und Yami schmunzelnd ansehen. „Wisst ihr beide etwas, was ich nicht weiss?“ Neugierig mustert er seine beiden Enkel. „Naja“, beginnt Yugi immer noch schmunzelnd, während Yami nun ganz unschuldig dreinschauend seine Suppe weiterlöffelt. „Yami hat auf die Damen eine verwirrende Wirkung. Sobald er im Laden ist, vergessen sie beinahe vollständig, dass sie den Preis runterhandeln sollten und da er heute ja besonders sexy ausgesehen hat, war die Wirkung noch viel stärker als sonst.“ Dass er selbst deswegen ab und zu auch ziemliche Konzentrationsschwierigkeiten gehabt hatte, erwähnt Yugi lieber nicht. Denn er kann sich nur zu gut vorstellen, wie die Sprüche von seinem Grossvater deswegen aussehen würden. Erstaunt sieht Sugoroku nun zu Yami, der mit dem wohl unschuldigsten Gesicht, das es gibt, seine Suppe am Essen ist. Wäre er doch nie auf die Idee gekommen, dass der junge Mann so eine Wirkung auf die Damenwelt haben könnte. Zwar ist auch ihm natürlich aufgefallen, dass Yami neben einem guten und exotischen Aussehen auch eine gewisse Ausstrahlung besitzt, aber dass die Kundinnen dadurch sogar das Handeln vergessen, hätte er nicht gedacht. Obwohl sich Yami nichts anmerken lässt, amüsiert er sich gerade köstlich über Grossvaters erstaunten Gesichtsausdruck. Hat er doch nach seiner Mittagspause absichtlich weiter auf das Hemd verzichtet, eben weil er bemerkt hatte, was er für eine Wirkung hat. Ausserdem ist es ihm inzwischen so ziemlich egal, wenn ihn die Leute mit den Augen ausziehen. Solange sie ihre Finger bei sich behalten und darauf achtet Yugi ja wie ein Schlosshund. Dazu kommt, dass auch dank der Klatschtante Aino die eindeutigen Angebote inzwischen ausbleiben. Nach dem Abendessen, räumen Yugi und Yami noch gemeinsam die Küche auf, weil Yami Grossvater ziemlich nachdrücklich ins Bett geschickt hat, da dessen Rücken nach dem anstrengenden Tag, trotz seiner Behandlung nicht mehr zu stark belastet werden sollte. Zu ihrer beider erstaunen liess sich Sugoroku sogar ohne die üblichen Diskussionen überzeugen, nachdem ihm Yami versprochen hatte, dass er ihn morgen wieder behandeln würde. Als dann auch die letzte Schüssel verräumt und die Asche aus dem Herd genommen worden ist, gehen auch sie nach oben in ihr Zimmer. Doch anders als es Yugi sich erhofft hat gehen sie nicht direkt ins Bett, sondern trainieren noch beinahe eine Stunde lang. Zwar kann er schon die meisten Griffe und Bewegungsabläufe, aber sein Freund ist der Meinung, dass er noch schneller werden muss. Wie hatte Yami es ihm erklärt? Wenn du nachdenken musst, dann bist du zu langsam. Die Bewegungen müssen instinktiv kommen. So wie ein Reflex. Nach dem Training stellt sich Yugi vollkommen fix und fertig unter die Dusche und geniesst das kühle Wasser auf seiner Haut. Trotzdem bleibt er nicht lange im Bad. Denn er ist so erschöpft, dass er schon beinahe im Stehen einschlafen könnte. Im Zimmer wartet Yami unterdessen geduldig darauf, dass Yugi wieder zurückkommt, will er doch auch noch unter die Dusche und sich etwas abkühlen. Kaum ist der andere zurück, geht er auch schon nach unten. Während Yami im Bad ist, legt sich Yugi wieder nur mit seinen Schlafshorts bekleidet ins Bett. Eigentlich will er noch so lange wach bleiben, bis er sich an seinen Freund kuscheln kann, aber noch während er so daliegt fallen ihm die Augen zu. So kommt es, dass Yami einen tief schlafenden Yugi vorfindet, als er zurückkommt. Um ihn nicht zu wecken schleicht er auf Zehenspitzen in sein eigenes Zimmer und zieht sich dort die Schlafanzughose an. Nur mit dieser bekleidet legt er sich dann zu seinem Sharik ins Bett und kuschelt sich leicht an ihn ran.   ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     Also Yami ist auch ein Schlitzohr. Einfach absichtlich die Kundinnen verwirren, damit sie einen höheren Preis bezahlen. Dafür hat er ein weiteres kleines Talent verraten. Kann er doch Akkupressur und dann erinnert er sich einfach so nebenbei, dass er das von seiner Tante Amina gelernt hat.   Ich war letzten Sonntag ja den neuen Yugioh Film anschauen und ich bin begeistert. Der Film ist genial, auch wenn Atemu einen etwas grösseren Auftritt hätte haben können. ;-)   Das war's auch schon.   Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen. ;-)   Eure mrs_ianto Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)