Sklave der Wüste von mrs_ianto ================================================================================ Kapitel 20: Zurück nach Domino ------------------------------ Hallo zusammen,   ich bin endlich fertig geworden. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Kapitel immer länger werden. Es kann aber auch täuschen und ich bin sicher, dass ihr euch über lange Kapitel sicher nicht beschweren werdet.   Was soll ich sagen... ich denke es ist ein Kapitel geworden, in dem die Herren viel in Gedanken versunken sind, aber das könnt ich ja gleich selbst lesen.   Darum labere ich euch mal nicht länger zu und wünsche euch nur noch viel Spass.     --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     Kapitel 20: Zurück nach Domino     Dunkelheit umgibt ihn, aber Yami fühlt trotz des fehlenden Lichts keine Panik. Im Gegenteil, diese Dunkelheit wirkt beschützend. „So soll es auch sein“, neugierig dreht er sich zu der Stimme um. „Wer bist du? Warum zeigst du dich nicht?“ Leises Lachen ertönt auf seine Fragen hin. „Weil die Zeit noch nicht gekommen ist und...“, da die Stimme nicht weiterredet, wird Yami unruhig. „Was und...? Bitte ich...“, beschwörend blickt er in die Dunkelheit, während er einen Schritt in die Richtung geht, wo er die Stimme vermutet. „So ungeduldig... So viele Fragen...“, es hört sich an, als würde die unsichtbare Person den Kopf schütteln. „Ich bin du... Atemu.“ Schweissgebadet wacht Yami schlagartig aus seinem Traum auf. Im Bett sitzend starrt er in das Zimmer, das durch das Mondlicht spärlich erhellt wird. Immer wieder erklingen die letzten Worte des Traumes in seinen Gedanken. „Ich bin du... Atemu.“ Ist das sein wahrer Name? Atemu? Ist diese selbstbewusst klingende Stimme wirklich ein Teil von ihm? Durch die plötzliche Bewegung neben sich aus dem Schlaf gerissen, schlägt Yugi müde die Augen auf. Als er sich umdreht sieht er Yami aufrecht im Bett sitzen. Alarmiert fällt auch noch der letzte Rest des Schlafes von ihm ab. Trotz seiner Sorge richtet er sich äusserlich ruhig auf und stützt sich dann seitlich sitzend auf seinem Arm ab. „Yami? Ist alles in Ordnung? Hattest du einen Albtraum?“ Um den anderen nicht zu erschrecken legt er nur hauchzart seine Hand auf dessen Oberarm. Von der Berührung aus seinen Gedanken gerissen, blickt Yami zu Yugi. Als er dessen besorgten Gesichtsausdruck trotz der Dunkelheit erkennt, versucht er sich an einem Lächeln und legt vorsichtig seine Hand auf die von Yugi. „Nein, ich hatte keinen Albtraum“, einen Moment lang hält er inne. „Wir sollten noch ein wenig schlafen.“ Äusserlich ruhig erwidert er Yugis prüfenden Blick, obwohl in seinem Inneren gerade ein Sturm am Toben ist. Schliesslich nickt Yugi leicht. „Okay, aber wenn was ist...“ „...dann sage ich es dir“, unterbricht ihn Yami von dessen Sorge um ihn gerührt. Zögernd legt sich Yugi wieder hin, auch wenn er sich sicher ist, dass er kein Auge mehr zubekommen wird. Da er sich Yami zuliebe wieder mit dem Rücken zu ihm hingelegt hat, wird er von dem Arm, der sich ganz leicht um seinen Oberkörper legt, überrascht. Yami weiss nicht warum er sich an Yugi kuschelt und ihn sogar leicht festhält, aber es beruhigt seine kreisenden Gedanken. „Versuch zu schlafen Yugi. Es geht mir gut.“ Einem Bedürfnis folgend vergräbt er sein Gesicht an Yugis Nacken. „Wirklich, es geht mir gut“, wiederholt er noch einmal seine letzten Worte. Diese von Yami eingeleitete Nähe geniessend, kuschelt sich Yugi noch näher an ihn heran. Was dazu führt, dass er noch fester umarmt wird. Obwohl er sich dagegen wehrt, werden seine Augenlider immer schwerer, bis sie ihm schliesslich zufallen. Auf die Sekunde genau kann Yami sagen, wann Yugi einschläft. Die regelmässigen Atemzüge von ihm bewirken, dass auch er, trotz seiner immer noch unruhigen Gedanken, langsam wieder in den Schlaf hinübergleitet. Als Yugi aufwacht, liegt er immer noch in Yamis Armen, der friedlich schläft. Da er ihn nicht aufwecken will, bleibt er ruhig liegen und wenn er ehrlich ist, auch weil er es geniesst. Da dessen Hand auf seinem Bauch liegt, beginnt er diese langsam zu streicheln, während er beobachtet wie ein Sonnenstrahl langsam über die Wand wandert. Die Bewegungen auf seinem Handrücken, lassen Yami langsam aufwachen. Noch im Halbschlaf zieht er Yugi noch näher an sich heran und vergräbt sein Gesicht an dessen Halsbeuge. Er will noch nicht wach werden, aber je mehr sein Verstand in die wirkliche Welt hinübergleitet, desto weniger kann er sich dagegen wehren. Schliesslich öffnet er grummelnd die Augen. Vor sich hin schmunzelnd, dreht Yugi langsam seinen Kopf, so dass er im Augenwinkel Yamis Gesicht erkennen kann. Sagen tut er aber nichts, sondern wartet einfach nur ab, bis sein Blick erwidert wird. Lange sehen sie sich in die Augen, bis Yugi sich plötzlich aufrichtet. Ich muss auf’s Klo. Beinahe fluchtartig verlässt er das Bett und geht ins Bad. Dort lehnt er sich mit dem Rücken an die geschlossene Tür. Tief durchatmend versucht er seinen rasenden Herzschlag wieder zu beruhigen, denn wenn er noch eine Minute in Yamis Armen gelegen hätte, dann... ja dann hätte er vermutlich versucht ihn zu küssen. Wieso muss er auch so wunderschöne rubinrote Augen haben und ihn dann noch so ansehen? Sich die Haare raufend, stösst sich Yugi von der Tür ab. Sich ausziehend geht er zur Dusche und steigt nach einem Moment unter den warmen Wasserstrahl. Mit geschlossenen Augen lässt er die Hände über seinen Körper gleiten, bis eine von ihnen seine Körpermitte erreicht. Sich auf die Lippe beissend, um ja kein Geräusch zu machen, beginnt er sich zu reiben und zu reizen. Dabei stellt er sich vor, dass es Yamis Hände sind und kommt dann mit dessen Namen auf den Lippen. Unterdessen sitzt Yami in Gedanken versunken auf dem Bett. Einerseits fragt er sich, ob er vorhin etwas falsch gemacht hat, andererseits versucht er schon beinahe verzweifelt sich selbst und den Traum zu verstehen. Zwar hat sich dieser nicht noch einmal wiederholt, aber trotzdem hat er das Gefühl, dass er ihm mehr als seinen Namen verraten wollte. „Atemu“, leise spricht er ihn unsicher aus. Hoffend, dass er etwas bei ihm auslöst, aber er hört sich nur ganz entfernt vertraut an. Müsste er denn nicht mehr spüren? Den Tränen nahe, vergräbt er sein Gesicht in den Händen. So findet ihn Yugi vor, als er mit seiner Shorts bekleidet aus dem Badezimmer kommt. Erschrocken eilt er zu ihm und kniet sich vor Yami auf den Boden. Die Hände auf dessen Knien abstützend, kann er ihm so in die verzweifelten Augen sehen. „Yami, was hast du denn?“, besorgt blickt er ihn an. „Yami, bitte rede mit mir“, bettelt er schon beinahe, als er keine Antwort bekommt. Mit sich ringend, ob er Yugi von seinem Traum erzählen will, erwidert Yami weiterhin stumm dessen Blick. Nein, er kann und will es nicht tun. Zu sehr verwirrt ihn sein innerer Zwiespalt. Doch was soll er ihm antworten? Immer wieder öffnet er den Mund und schliesst ihn wieder ohne einen Ton aus seiner Kehle zu bringen. Da er sich nicht anders zu helfen weiss, zieht er Yugi einfach in seine Arme und hält sich im wahrsten Sinne des Wortes an ihm fest. Überrascht kann Yugi erst gar nicht reagieren, doch dann legt auch er seine Arme um den anderen. Es dauert lange, bis Yami endlich in der Lage ist etwas zu sagen. „Yugi, ich kann im Moment nicht darüber reden. Bitte akzeptiere das.“ Langsam löst er sich ein wenig von ihm und sieht eindringlich in dessen Augen. Den Blickkontakt nicht unterbrechend, nickt Yugi widerstrebend. Zwar fällt es ihm schwer, aber er wird diese Bitte respektieren müssen. Erleichtert lässt Yami ihn nun ganz los. Mit einer Hand fährt er sich durch die Haare. Unstet wandert sein Blick dabei durchs Zimmer, bis er an der offenen Tür hängen bleibt. Da Yugi immer noch vor ihm kniet, kann er aber nicht aufstehen. Weshalb er ihn nun wieder ansieht. „Ich müsste nun auch mal ins Bad.“ Erst scheint Yugi den Hinweis nicht zu verstehen, zumindest sieht sein verwirrtes Gesicht danach aus. Doch dann geht ihm ein Licht auf. Mit einem schiefen Grinsen steht er auf. „Dann lass dich nicht aufhalten.“ Sich an Yamis Knie abstützend, was Yami mit gemischten Gefühlen beobachtet, steht er auf. Doch statt, dass er jetzt selbst aufsteht, sieht er nun zu Yugi hoch. „Warum bist vorhin ins Bad geflüchtet? Habe ich was falsch gemacht?“, bricht es plötzlich aus ihm raus. Sprachlos braucht Yugi mehrere Sekunden, bis er auf diese Frage eine Antwort geben kann, denn die ganze Wahrheit wird er ihm nicht sagen können. „Naja...“, verlegen hält er inne. „ich musste einfach so unglaublich dringend, dass ich...“ „Schon gut, ich verstehe schon“, wird er schon wieder von Yami unterbrochen. „Ich bin dann mal im Bad.“ Schnell richtet sich Yami auf um dieser peinlichen Situation zu entkommen. Wieso musste er auch so neugierig sein. Erleichtert, dass er so glimpflich davongekommen ist, lässt sich Yugi auf die Matratze sinken. Dieser Morgen ist einfach verrückt. Erst spielt sein Körper verrückt, dann hat Yami einen Zusammenbruch und jetzt dies. Kopfschüttelnd steht er nach ein paar Minuten wieder auf und greift nach seiner Tasche um sich frische Kleidung rauszusuchen. Im Badezimmer steht Yami nach der Dusche vor dem Spiegel und mustert sich gründlich. „Du bist also Atemu.“ Tief in sich spürt er, dass sich etwas regt, aber er kann es noch nicht richtig greifen. Vielleicht hat diese Stimme in dem dunklen Raum ja Recht gehabt und die Zeit ist wirklich noch nicht gekommen. Dabei will er endlich wissen, wer er einst gewesen ist. Um zu verhindern, dass ihn die Situation wieder ins gefühlsmässige Chaos stürzt, wendet er seinen Blick von dem Spiegel ab und greift nach seiner Zahnbürste. Äusserlich wieder ruhig und gelassen geht Yami nach einer erfrischenden Dusche, mit seinem Necessaire wieder zurück ins Zimmer, wo Yugi gerade dabei ist seine Tasche zu schliessen. Nur mit einem Handtuch bekleidet, das er um die Hüften geschlungen hat, umrundet er das Bett um zu seinen Sachen zu gelangen, die dort auf einem kleinen Hocker liegen. Dass er dabei von Yugi beobachtet wird, registriert er zwar, aber er ignoriert es, da er ja selbst auch geschaut hat, als Yugi am Vortag halbnackt im Zimmer rumgelaufen ist. Mit geschmeidigen Bewegungen zieht er sich ein frisches dunkelgraues Shirt an. Erst dann greift er nach der Shorts und zieht sie sich unter dem Handtuch über, das dann sofort auf dem Bett landet. Die dunkelbraune Hose komplettiert sein Outfit. Weil sie gleich in den Speisesaal müssen schlüpft Yami auch noch schnell in seine Schuhe, ehe er den Schlafanzug und das Necessaire in der Tasche verstaut. Zusammen mit Yugi macht er sich dann auf den Weg durch die langen Flure. In dem grossen Speisesaal werden sie von Sugoroku schon an ihrem üblichen Tisch erwartet. „Guten Morgen ihr beiden Langschläfer“, grinsend sieht Sugoroku die beiden jungen Männer an. „Guten Morgen Grossvater. Was können denn wir dafür, dass du immer so früh aufstehst“, erwidert Yugi grinsend die Begrüssung. „Oha, ich sehe du bist schon überraschend wach. Wie hat Yami denn das hinbekommen?“, grinsend sieht der alte Mann zu eben genannten. Yami setzt sich aber erst mal in Ruhe hin. „Zuerst, guten Morgen Sugoroku und ich habe gar nichts gemacht. Yugi ist schon so wach, seit er im Bad gewesen ist.“ Mit einem unschlagbaren Pokerface erwidert er den Blick von Sugoroku, bis dieser seinen Enkel ansieht, der mit hochroten Wangen neben Yami sitzt und mit dem Messer spielt. „Soso, du bist also so wach aus dem Bad gekommen. Die Dusche muss ja sehr erfrischend gewesen sein“, deutlich ist herauszuhören, dass er sich genau denken kann, was Yugi unter der Dusche getan hat. Verlegen schielt Yugi mit gesenktem Kopf zu Yami und was er in dessen Augen erkennt, sagt ihm deutlich, dass auch Yami weiss, was er gemacht hat. Nur wie, ist er dahintergekommen? Plötzlich fällt Yugi ein, dass er nach dem Duschen die weissen Spritzer nicht von der Wand entfernt hat. Sein Gesicht färbt sich noch dunkler und er wäre am liebsten unter dem Tisch verschwunden. Aber dann fällt ihm etwas ein. Warum hat sich Yami ihm gegenüber nicht anders verhalten? Eigentlich müsste er ihn doch jetzt voller Misstrauen mustern und das tut er nicht. „Ich sage es dir, wenn wir allein sind“, reisst Yami ihn plötzlich aus seinen Überlegungen und sieht ihn mit einem wissenden Blick an. Beinahe so, als könnte er die Gedanken von Yugi lesen. „Nicht immer, aber manchmal kann man dir das was du denkst vom Gesicht ablesen“, grinst Yami plötzlich breit, während er den Kopf, entspannt auf einer Hand abstützend, zu ihm gedreht hat. Eigentlich will Yugi noch etwas sagen, aber der Kellner kommt mit ihrem Frühstück beladen zu ihnen an den Tisch. Mit grossen Augen sieht er zu wie dieser die gleichen Leckereien, wie gestern auf dem Tisch verteilt und ihnen sogar Tee einschenkt. Als der Kellner wieder weg ist sieht Sugoroku die beiden ernst an. „Ich habe das gleiche wie gestern bestellt. Ich weiss ja, dass du am Morgen lieber länger schläfst, aber wir müssen doch noch vor dem Mittagessen unsere Zimmer geräumt haben und beim Frühstücken will ich nicht stressen.“ Gelassen greift er nach einer der kleinen Reisschalen. „Ach ja, Sandwiches und Wasser für die Heimreise habe ich auch gleich bestellt.“ Streng sieht er die beiden jungen Männer an, die sich immer noch nichts genommen haben. „Ihr solltet lieber essen. Ich will nämlich nicht, dass auf dem Heimweg einer von euch beiden vom Wagen fällt.“ Seine Worte scheinen wenigstens Yami zu erreichen, denn er beginnt nun auch zuzugreifen, wobei er sich als erstes nach einer getrockneten Dattel nimmt und sie genüsslich isst. Erst danach nimmt er sich zwei Brötchen, wovon er eines wortlos auf Yugis Teller legt. Ergeben seufzend bedankt sich Yugi und schneidet es auseinander. Zwar hat er keinen Hunger, aber sein Grossvater hat Recht. Der Heimweg wird lang und anstrengend werden. Während sie essen fällt Yugi plötzlich etwas ein. „Hast du Otogi auch schon gesagt, dass die Pferde angespannt werden müssen?“ Mit einem vielsagenden Blick schaut Sugoroku von seinem Frühstück auf. „Natürlich, was denkst du denn?“ Von dem entrüsteten Ton leicht zusammenzuckend, zieht Yugi den Kopf ein. „Entschuldige, ich hab’s nicht so gemeint.“ Woraufhin Sugoroku den Unterarm seines Enkels drückt. „Schon gut und nun iss weiter.“ Sich wieder seinem eigenen Frühstück widmend ignoriert er den neugierigen Blick von Yami. Solange der Junge nichts sagt, wird er ihn nicht mit einer Erklärung langweilen. Nach dem Frühstück, das noch sehr ruhig weitergegangen ist, gehen sie gemeinsam zu ihren Zimmern zurück. Als Yami dann die Tür hinter sich und Yugi geschlossen hat, dreht er sich zu Yugi um, der ihn auffordernd ansieht. „Ich will es jetzt wissen. Soviel Zeit haben wir nämlich noch.“ Mit einem tonlosen Seufzen lässt sich Yami an die Tür sinken. „Yugi, ich weiss schon länger, dass du... schwul bist“, kurz wartet er ab, ob Yugi was dazu sagen möchte, doch der sieht ihn nur an. „Ausserdem habe ich, wie du vielleicht vermutest, die Spuren in der Dusche gesehen“, nun muss er Luft holen. Denn der nächste Teil fällt ihm schwerer als erwartet. „Die Wahrheit ist, ich vertraue dir und sehe in dir einen Freund. Darum sehe ich dich nicht misstrauisch an. Bei jeder anderen Person, ausser Sugoroku, wäre das nämlich so.“ Da Yugi ihn nur mit grossen Augen ansieht, hebt Yami leicht hilflos die Arme. „Yugi, eine Morgenlatte ist etwas ganz Normales und sogar ich weiss, dass die manchmal nicht von selbst verschwindet“, dass er bei dem Gedanken daran deutlich die Panik in sich aufsteigen spürt, sagt er nicht. Das muss sein Gegenüber nicht wissen. Yugi weiss nicht, was er denken oder sagen soll. Zu überrumpelt ist er von Yamis Worten. Gleichzeitig ist er aber auch erleichtert, dass er nicht schon wieder einen riesen Fehler gemacht hat. Doch dann erreicht die wahre Tragweite der Worte sein Gehirn. „Du weisst, dass ich schwul bin und schläfst trotzdem ohne Angst mit mir in einem Bett?“, ungläubig blickt er in die rubinroten Tiefen, die ihn offen ansehen. „Ja, ich weiss es und ja, ich habe keine Angst mehr vor dir. Ich gebe zu, manchmal machst du Dinge, die mir Angst machen, aber mir ist lieber du bist du selbst, als dass du mich in Watte packst“, leicht grinst er Yugi an. „Aber das habe ich dir ja gestern schon gesagt.“ Plötzlich ertönt in seinem Rücken ein Klopfen. „Jungs, seid ihr soweit? Wir müssen los!“ Können sie dumpf die Stimme von Sugoroku hören, was sie daran erinnert, dass sie wirklich nicht mehr viel Zeit haben. „Wir kommen gleich!“, ruft Yugi laut und deutlich durch die geschlossene Tür und dann deutlich leiser. „Yami geh du zuerst ins Bad. Ich warte so lange“, auffordernd sieht er den Grösseren an. Ergeben kommt Yami der Aufforderung nach, denn einer von ihnen muss ja den Anfang machen. Während Yami im Bad ist, nimmt Yugi das verhasste Sklavenhalsband aus seiner Tasche und schiebt es in seine Gesässtasche. Erst wenn sie Rast machen wird er es Yami wiedergeben. Allerdings nimmt er sich vor, dass es dieser wirklich nur noch wird tragen müssen, wenn sie in die Stadt gehen. Für die Kunden wird er sich schon was einfallen lassen, wenn sie Yami im Laden antreffen sollten. Denn eins hat er in den letzten beiden Tagen bemerkt, er will Yami auch in der Öffentlichkeit nicht mehr wie einen Sklaven behandeln. Wenn nur das Gesetz nicht wäre, dass Sklaven auf öffentlichem Grund jederzeit als solche erkennbar sein müssen. Schon, dass Yami den Mistkarren, ohne das Halsband zu tragen, auf die Strasse stellt, ist genau genommen verboten. Nur drücken die Beamten in solchen Fällen in der Regel ein Auge zu. Es ist schon eine riesen Ungerechtigkeit. Einen Sklaven zu quälen und sogar zu töten ist erlaubt, aber ihn öffentlich wie einen freien Menschen rumlaufen zu lassen ist verboten. „Yugi, willst du nicht auch ins Bad?“, reisst ihn Yami aus seinen Gedanken. „Ja, ja. Ich gehe ja schon.“ Eilig geht Yugi an ihm vorbei ins Bad. Nur noch ein paar Stunden, bis sie der Alltag wieder hat. Als er wieder aus dem Bad kommt steht Yami schon mit ihren Taschen bereit, allerdings nimmt er ihm sofort seine eigene ab. Das wäre ja noch schöner, dass Yami beide Taschen schleppt. Im Flur werden sie schon von einem ungeduldigen Sugoroku erwartet, der sie schon beinahe durch den Flur bis zur Rezeption scheucht. Dort steht wie immer Otogi, der sie mit einem professionellen Lächeln begrüsst. „Meine Lieblingsgäste, die Mutos. Ich hoffe es war alles zu Ihrer Zufriedenheit?“, genau mustert er die drei Männer, die vor dem Tresen stehen. Wie am Ankunftstag, ist auch diesmal Sugoroku als Ältester der Sprecher ihrer kleinen Gruppe. „Ja, wir brechen wie immer glücklich und zufrieden wieder auf“, lächelnd legt er die Zimmerschlüssel auf die polierte Platte. Diese ergreift Otogi sofort und legt sie zur Seite. „Das freut mich. Soll ich für die gleichen Daten im nächsten Jahr wieder zwei Zimmer reservieren oder drei?“, fragend sieht er den alten Mann an, der kurz zu den beiden jungen Männern blickt. „Ich denke zwei Zimmer reichen aus. Die beiden werden es schon überstehen, wenn sie sich mal zwei Nächte lang ein Zimmer teilen müssen“, zwinkert er Otogi zu, der sich ein Lachen kaum verkneifen kann. „Da stimme ich Ihnen zu. Also dann nächstes Jahr wieder die gleichen Zimmer“, eifrig schreibt er in das grosse Reservierungsbuch. „Ist notiert.“ Nun reicht er Sugoroku den gepackten Picknickkorb, den er vom Küchenchef überreicht bekommen hat. „Hier ist noch ihr Proviant für die Heimreise. Die Pferde sind auch schon vor die Kutsche gespannt und warten im Hof auf Sie.“ Lächelnd kommt er um den Tresen herum und begleitet sie zur geöffneten Tür, durch die sie schon ihre Kutsche sehen können. Auf der überdachten Terrasse verabschiedet sich Otogi mit einer leichten Verbeugung von ihnen. „Ich wünsche Ihnen eine gute Heimreise.“ Freundlich bedanken und verabschieden sie sich ebenfalls mit einer angedeuteten Verbeugung, ehe sie zu dem Wagen gehen und ihre Sachen auf der Ladefläche verstauen und nochmals kontrollieren, ob die Pferde richtig eingespannt worden sind. Zwar vertrauen sie auf das Können des Stallknechts, aber die Strecke ist einfach zu gefährlich, als dass sie es riskieren könnten, dass sie plötzlich ein Riemen löst. Schliesslich sind sie zufrieden und steigen auf den Wagen. Yugi und Sugoroku natürlich auf dem Kutschbock, während es sich Yami wieder auf der Ladefläche bequem macht. Mit einem Zungenschnalzen treibt Yugi die Pferde an, die sich mit kraftvoll spielenden Muskeln in Bewegung setzen. Vorsichtig lenkt er sie vom Hof auf den Weg, der nach wenigen Metern beginnt, sich den Berghang hinunter zu schlängeln. Mussten die Pferde auf dem Hinweg die Kutsche mit ihrer Kraft ziehen, müssen sie diese jetzt Abbremsen. Dadurch kommen sie deutlich langsamer voran, aber das ist Yugi egal. Lieber langsam und sicher, als schnell und lebensgefährlich. Weil Sugoroku aus Erfahrung weiss, dass sich sein Enkel nun auf die Pferde und den Weg konzentrieren muss, sitzt er schweigend neben ihm und verzichtet auch darauf sich mit Yami zu unterhalten. Dieser ist ganz froh, dass er sich nicht unterhalten muss und sitzt, mit dem Rücken an der einen Seitenwand abgestützt, ruhig auf der Ladefläche. Die Arme hat er auf der Kante hinter sich abgelegt und blickt in den Himmel, wo eine einsame weisse Wolke vorbeizieht. Irgendwie fühlt er sich gerade so wie diese Wolke. Die dem Wind folgen muss, ihrem Schicksal nicht entkommen kann und weder eine Vergangenheit noch eine Zukunft hat. Er hat auch keine Vergangenheit, sein Schicksal als Sklave zu leben ist in seiner Schulter eingebrannt und seine Zukunft... hat er denn eine? Alles hängt doch irgendwie zusammen. Ohne Vergangenheit gibt es keine Zukunft. Sein Schicksal hängt einzig und allein von den beiden Mutos ab. Denn egal was sie entscheiden, er muss ihnen folgen und gehorchen, ob es ihm gefällt oder nicht. Alles was er hat ist die Gegenwart. Ein paar Erinnerungsfetzen, die nicht zusammenpassen wollen und... seinen wahren Namen, Atemu. Eigentlich sollte er sich doch glücklich fühlen, aber warum hat er dann Angst? Angst, sich selbst und das was er in den letzten Monaten geschafft und gewonnen hat, zu verlieren. Er weiss nicht, wie viel Zeit vergangen ist, als Yugi die erschöpften Pferde anhalten lässt. Erst durch das Fehlen des leichten Schaukelns wird er aus seinen Gedanken gerissen. Verwirrt blickt er sich um und sieht, dass sie auf dem gleichen Platz angehalten haben, wie schon auf dem Weg zum Onsen. Während er aufsteht greift Yami gleichzeitig nach den beiden Wassereimern die neben ihm ineinander gestellt auf der Ladefläche stehen. Vorne an der Ladekante gibt er sie an Yugi weiter, ehe er nach den beiden Futtersäcken greift, die sie noch von zu Hause mitgenommen haben. Diesmal holt Yugi das Wasser für die Pferde und als er zurückkommt steht Yami mit den Säcken schon vor Blacky und Rocky, die hungrig am fressen sind. Nachdem er die Eimer abgestellt hat, nimmt Yugi Yami einen der Futtersäcke ab. „Yami? Ist irgendetwas los? Du bist noch stiller als sonst“, besorgt blickt er den Grösseren an. Wobei er aber auch aufpassen muss, dass ihm Blacky den Sack nicht aus den Händen reisst. Erstaunt darüber, dass es Yugi aufgefallen ist, starrt Yami eine Weile lang nur geradeaus auf Rockys gespitzte Ohren. Doch dann schaut er ihn beruhigend lächelnd an. „Es ist nichts, ich... muss nur über vieles nachdenken, das ist alles.“ Offen erwidert er den besorgten Blick der amethystfarbenen Augen. Erst als sie merken, dass die Pferde nicht mehr fressen, lösen sie sich ihre Augen wieder voneinander. In der Zwischenzeit hat Sugoroku ihr Picknick vorbereitet und sitzt nun bequem auf einem Felsblock. Auf einem belegten Brötchen kauend, sieht er amüsiert den beiden jungen Männern zu. Irgendwie ist es wirklich süss, wie sich Yugi um Yami bemüht und dabei versucht sich nichts anmerken zu lassen. Das ist besser als jedes Buch, das er je gelesen hat und er ist gespannt, wie Yami reagieren wird, wenn er herausfindet, dass Yugi mehr für ihn empfindet. Für seinen Enkel hofft er natürlich, dass der andere seine Gefühle eines Tages erwidert, aber so wie es im Moment aussieht kann Yugi schon froh sein, wenn ihm Yami nicht die Freundschaft und das Vertrauen kündigt, die er sich so schwer erarbeitet hat. „Hey ihr beiden, wenn ihr euch nicht beeilt esse ich alle Brote allein“, macht er die beiden grinsend auf sich aufmerksam, als er sieht, dass die beiden Pferde fertig gefüttert sind. Während Yami die leeren Säcke wieder auf der Ladefläche verstaut, dreht sich Yugi zu seinem Grossvater um. „Wir kommen ja schon und so wie ich Otogi kenne, hat er genug für eine ganze Armee einpacken lassen“, grinsend geht er zum Picknickkorb und holt sich eine ihrer Wasserflaschen heraus, die im Onsen ausgewaschen und wieder neu gefüllt worden ist. Durstig trinkt er sie halb leer. Erst dann greift er nach einem der Brote und beginnt hungrig zu essen. Unterdessen ist auch Yami zu ihnen gekommen und sitzt ebenfalls mit Brot und Wasserflasche auf dem felsigen Boden. Nachdem er gegessen hat, legt er sich auf den Rücken und hofft insgeheim, dass er nicht wieder eine unfreiwillige kalte Dusche bekommt. Mit geschlossenen Augen geniesst er nun die wärmenden Sonnenstrahlen. Von Yami unbemerkt setzt sich Yugi neben ihn und blickt auf den Fluss. „Das ist der gleiche Fluss, wie gestern. Er fliesst in einer grossen Schleife von den Bergen und dann durch eine lange Höhle bis in die Bucht von Domino.“ Nun blickt er auf Yami runter, der mit hinter dem Kopf verschränkten Armen daliegt und ihn ansieht. „Ich habe mir etwas überlegt und wollte deine Meinung dazu hören.“ Neugierig richtet sich Yami auf, so dass er mit Yugi mehr oder weniger auf Augenhöhe dasitzt. Als Yugi aber schweigt, wird sein bis jetzt ernster Gesichtsausdruck amüsiert. „Ich kann meine Meinung nur sagen, wenn du mit sagst, was du dir überlegt hast“, geduldig wartet er ab, was ihm Yugi zu sagen hat. Tief Luft holend richtet Yugi seine Aufmerksamkeit auf einen kleinen Stein, der zwischen ihnen auf dem Boden liegt. „Ich habe mir überlegt, dass du... also dass du auch im Laden auf das...“, nun holt er das Halsband aus seiner Gesässtasche und reicht es Yami, der es ohne eine Gefühlsregung zu zeigen entgegennimmt. „... auf das verdammte Sklavenhalsband verzichten könntest. Also dass du es wirklich nur noch trägst, wenn du das Grundstück verlässt.“ Nun ist es raus und Yugi wartet gespannt auf Yamis Antwort. Nachdenklich spielt Yami mit dem Leder in seinen Händen. Am liebsten würde er sofort ja sagen, denn er hat in den letzten Tagen gemerkt, wie befreiend es sein kann, wenn nicht gleich jeder seinen Status sehen kann. „Yugi...“, unsicher wie er seine Gedanken verständlich ausdrücken soll, hält er inne und blickt auf das langsam dahinfliessende Wasser. „Yugi, ich würde am liebsten sofort zustimmen. Nur, was ist, wenn sich einer deiner Kunden beschwert? Ich meine... du kennst die Gesetze genauso gut wie ich. Du darfst mit mir alles machen was du willst, aber du darfst meinen wahren Status nicht vor den anderen Leuten verbergen. Meinst du nicht, dass es für dich und deinen Grossvater zu gefährlich werden könnte, wenn du das Gesetz soweit dehnst? Ich meine, das was du in den letzten Tagen für mich getan hast, war schon ein grosses Risiko und ich will nicht, dass du das auch in Domino tust“, traurig legt er sich das leider so vertraute und inzwischen verhasste Halsband an. Dann blickt er wieder zu Yugi, der ihn nur wortlos ansieht. „Ich werde das Halsband im Laden weiterhin tragen, aber nur, wenn er auch offiziell geöffnet ist.“ Entschlossen, sich seine wahren Gefühle nicht anmerken zu lassen, steht Yami auf und lächelt Yugi dann an. „Ich geh mal kurz in Büsche.“ Enttäuscht, dass Yami nicht auf seinen Vorschlag eingegangen ist nickt Yugi. „Okay“, mehr sagt er nicht, obwohl er in dessen Augen deutlich die gleiche Wut und Traurigkeit über ihre Situation sehen kann. Als er dann Yami nachsieht, spürt er plötzlich eine Hand auf seiner Schulter. „Er hat leider Recht Yugi. Du würdest Kopf und Kragen riskieren, wenn Yami regelmässig im Laden von den Kunden ohne das Halsband gesehen werden würde. Du musst nur diese beiden Jahre überstehen, dann kannst du ihm die Freiheit schenken. Nur denke daran, dass er dann hingehen kann, wohin er will“, verständnisvoll, aber doch ernst sieht Sugoroku seinen Enkel an, der den Blick plötzlich verstehend erwidert. Denn sein Grossvater hat Recht, Yami ist nicht freiwillig bei ihnen. Nur vergisst er das immer wieder, da er in ihm schon lange keinen Sklaven mehr sieht. Gerade als er etwas erwidern möchte, kommt Yami zurück, weshalb er es vorzieht nichts zu sagen, damit der andere nicht einen falschen Eindruck bekommt. Stattdessen sieht er ihn lächelnd an, während er nun aufsteht. „So, dann schlage ich mich mal in die Büsche. Räumst du bitte schon mal auf, damit wir dann gleich losfahren können, wenn ich zurück bin?“ Bewusst versucht Yugi nicht aus das dunkelbraune Leder zu sehen, dass nun wieder um Yamis Hals liegt. Zustimmend nickt Yami. „Ja, das kann ich machen.“ Kurz blickt er Yugi nach, der nun in die gleiche Richtung geht, wie er vorhin. Mit einem Finger versucht er das Lederband, das nun wieder eng um seinen Hals liegt, ein wenig zu lockern. Was natürlich nicht funktioniert und ein Loch weiter würde es zu locker sitzen und so mit der Zeit an seiner Haut scheuern. Sich mit der Situation abfindend, geht er zu den Pferden und schnappt sich die leeren Eimer. Kurz überlegt Yami, was er tun soll. Dann geht er sie noch einmal am Fluss auffüllen. Damit die beiden noch einmal trinken können, wenn sie wollen. Als Yugi wieder zurück kommt sind die Eimer und ihre Picknicksachen schon auf der Ladefläche verstaut. So dass er zusammen mit seinem Grossvater und Yami nur noch einmal das Zaumzeug kontrollieren muss, ehe sie wieder in Richtung Domino aufbrechen. Da es nun relativ eben weitergeht und Blacky und Rocky ausserdem spüren, dass sie auf dem Heimweg sind, wollen sie nun schneller als bisher laufen. Nach ein paar Metern lässt ihnen Yugi den Willen, so dass sie nun in einem flotten Trab die Strasse entlanglaufen. So kommt es, dass die Sonne noch relativ hoch am Himmel steht, als sie am Abend in den Hinterhof der Mutos einbiegen. Da sich Sugoroku und Yami einig sind, dass Yugi heute schon genug gearbeitet hat, schicken sie ihn mit dem Picknickkorb ins Haus, um ein kleines Abendessen zu machen, während sie sich um die nun wirklich müden Pferde kümmern. Schnell sind die beiden in ihren Boxen, wo sie schon von zwei gut gefüllten Heunetzen und Kraftfutter erwartet werden, das Yami für sie vorbereitet hat, während Sugoroku sie geputzt hat. Zufrieden kauend stehen sie nun ruhig da und lassen sich auch nicht davon aus der Ruhe bringen, als der junge Mensch, der sie nun schon seit ein paar Monaten versorgt, das alte Stroh gegen neues austauscht. Obwohl Yami äusserst vorsichtig mit der Mistgabel umgeht, schafft er es noch vor Sonnenuntergang den Mistkarren auf die Strasse zu stellen und die Kupfermünze an ihrem üblichen Platz für Monk hinzulegen. Eigentlich hätte das Stroh auch noch bis morgen Abend in der Box bleiben können, aber da es gegen seine Ehre gegangen wäre, die beiden in dem alten Stroh stehen zu lassen und sie früh genug wieder zurückgekommen sind, hat er kurzerhand nach der Mistgabel gegriffen. Als die Haut an seinem Hals beginnt zu jucken, bemerkt er, dass er immer noch das Halsband trägt, weshalb er es sich erleichtert auszieht. Vorhin ist er so konzentriert gewesen, dass er es vollkommen ignoriert hat. In der Küche erwartet ihn dann schon das Abendessen, das aus einem einfachen Salat und den restlichen Brötchen von ihrem Picknick besteht. Da sie alle von der anstrengenden Reise müde sind, zu seiner Überraschung auch er selbst, obwohl er ja die meiste Zeit nur auf der Ladefläche gesessen ist, wird während des Essens so gut wie gar nicht geredet und als sie die Küche aufgeräumt haben, ziehen sie sich auch gleich auf ihre Zimmer zurück. Kaum hat Yami seine Tasche ausgepackt und seinen Pyjama angezogen, klopft es an der Tür, die auch gleich geöffnet wird. „Hey Yami, was... wie fühlst du dich?“, lächelnd lehnt sich Yugi an den Türrahmen. Eigentlich hatte er ja fragen wollen, ob der andere heute und in Zukunft bei ihm schlafen möchte, aber diese Frage will einfach nicht über seine Lippen kommen. Yami ist sich sicher, dass Yugi eigentlich etwas Anderes hatte fragen wollen, aber sagt nichts, sondern lehnt sich nur an den Tisch hinter ihm. „Es geht mir gut. Etwas müde, aber gut.“ Gespannt, ob sein Gegenüber nun doch noch das fragt, was er vermutet, wartet er ab, was noch so kommt. Verlegen ringt Yugi mit seinen Händen. „Das.… ist gut“, den Blick auf das Fenster hinter Yami gerichtet spricht er schnell weiter. „Wenn du willst kannst du auch bei mir schlafen. Mein Bett ist ja mehr als gross genug für zwei Personen. Ich kann mich daran erinnern, dass ich als kleiner Junge immer zwischen meinen Eltern geschlafen habe, wenn ich krank war. Also...“, „Yugi, ich...“, wird er mal wieder von Yami unterbrochen. Was wohl heute zu dessen Gewohnheit geworden ist. „Ich danke dir, aber ich brauche etwas Zeit für mich.“ Als er den besorgten Blick von Yugi sieht, entschliesst er sich dazu seinen Stolz noch einmal zu überwinden. „Wenn aber die Albträume wiederkommen, dann komme ich auf dein Angebot zurück.“ Seine Enttäuschung verbergend nickt Yugi. „Okay, aber mache es auch. Egal wie spät es ist. Also dann, gute Nacht.“ Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen verlässt er das Zimmer und zieht die Tür hinter sich zu. Während er sich ins Bett legt fragt er sich, ob es selbstsüchtig ist zu hoffen, dass sich Yami bald zu ihm legen wird. Denn auch er hat in den letzten beiden Nächten gemerkt, dass er die Nähe des anderen braucht und sie ihm guttut. Wieder mal sieht Yami in Gedanken versunken aus dem Fenster. Ein Teil von ihm wäre gern sofort auf das Angebot von Yugi eingegangen, aber er konnte einfach nicht. Erst muss er wieder soweit wie möglich das Chaos in sich selbst ordnen, ehe er sich diesem unbekannten Bedürfnis nach der Nähe Yugis stellen kann. Als er dann unter die Decke kriecht, greift er nach seinem Osis und drückt ihn fest an sich, um das plötzliche Gefühl der Einsamkeit zu vertreiben. Als der Mond schon hoch am Himmel steht, fällt er endlich in einen unruhigen Schlaf.     --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     Wieder hat Yami ein Puzzlestück mehr zu seiner Vergangenheit erhalten. Vielleicht das wichtigste.... seinen wahren Namen.   Trotzdem scheint er nicht wirklich weiter zu kommen, zumindest hat er das Gefühl, dass es so ist.   Ich weiss jetzt nicht so wirklich, was ich noch sagen soll und hoffe einfach mal, dass es euch gefallen hat.   Eure mrs_ianto Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)