Nachbarn werden ist nicht schwer von Karlchen ================================================================================ Kapitel 2: Die neue Mitbewohnerin --------------------------------- „War das die Interessentin für das Zimmer Clarke?“ wollte Marcus wissen als er oben bei den Frauen ankam. „Gott sei dank nicht“ lachte Abby und begrüßte ihren Freund mit einem Kuss. „Ich bin mir noch nicht so sicher ob es besser ist, dass sie meine neue Nachbarin ist“ murmelte Clarke und erblickte dann den Katzenkorb in Marcus Hand. „One-Hit! Wie schön dich hier zu haben“ freudig entnahm sie dem Älteren den Korb und hielt sich das Korbfenster genau vors Gesicht. Im Inneren des Weidenkorbes konnte man ein tiefes, zufriedenes Schnurren ertönen hören. „Tut mir leid, dass ich es jetzt erst geschafft habe. Aber ich kam nicht eher von der Arbeit weg und dann bin ich auch noch in den Stau geraten.“ meinte der Braunhaarige entschuldigend als sie mit ihm zusammen die Wohnung betraten. Auch er bemerkte, dass die Wohnung wirklich schön und gut geschnitten war. „Clarke! Lass das Monster im Korb solange wir hier sind!“ Clarke zuckte zusammen als sie angesprochen wurde und gerade dabei war, den Korb zu öffnen. Genervt schaute diese über ihre Schulter zum Freund ihrer Mutter und schob den Riegel wieder richtig vor das Gitter. „Nenn ihn nicht immer Monster. Ich kann nichts dafür, dass er euch nicht mag“ grummelte sie ein wenig vor sich hin und stellte den Korb in das vorerst leere Zimmer. „Dann lasst uns schnell den Rest hoch holen und dann koche ich uns einen Kaffee“ meinte die Blonde als sie die Tür hinter sich schloss. Zusammen gingen sie wieder runter und holten den restlichen Kram aus dem Transporter. Das größte war ja schon geschafft gewesen als Marcus gekommen war. Aber für die großen Sachen, vor allem für das Sofa, war Clarke doch sehr froh, dass er da war zum helfen. Am liebsten hätte sie das Sofa einfach im Treppenhaus liegen gelassen weil es so sperrig und unbiegsam war. „Wenn ich hier wieder ausziehe verkaufe ich das Scheißteil an den nächsten Mieter!“ fluchte die Blonde und ließ sich erschöpft auf das Polster fallen als es endlich in der Stube am richtigen Platz stand. Die letzten Dinge wie Schränke, Lattenrost, Bettrahmen und Matratze waren schnell nach oben gebracht und größtenteils auch schon wieder zusammen gebaut. „Wo hab ich denn …. -“ gedankenverloren öffnete die Blonde eine Kiste nach der Anderen. „Suchst du die hier?“ vernahm sie hinter sich und erblickte dann ihre Mutter mit der Kaffeemaschine in der Hand. „Oh super. Endlich“ zufrieden stand sie auf und nahm ihrer Mutter das Elektrogerät ab um es im nächsten Moment in die Küche zu bringen und anzuschließen. Pulver und Filter hatte sie schnell gefunden gehabt und auch die Tassen hatten sich in den Kartons schnell gefunden. „Sollen wir dir noch bei etwas helfen?“ wollte Marcus wissen als er sich auf den Stuhl in der Küche niederließ aber Clarke schüttelte nur den Kopf und schenkte Kaffee in die 3 Tassen ein. Erschöpft lehnte die angehende Studentin sich an die Arbeitsplatte und umklammerte die Tasse mit ihren Händen nachdem sie den Erwachsenen ihre gegeben hatte. „Nein. Den Rest schaffe ich auch so. Ihr wisst doch. Ich hab meine eigene Ordnung“ meinte sie völlig aus der Puste. Die Blonde war einfach froh, wenn sie sich in ihr Bett legen konnte. Morgen war auch noch ein Tag. Bei dem Kommentar ihrer Tochter musste Abby lachen. Sie kannte die Ordnung der Jüngeren. Und manchmal konnte man Glück haben wenn man zwischen vielen zerknüllten Blättern und Zeichenutensilien noch ein Stück Boden fand. „Alles klar.. dann machen wir uns gleich wieder auf den Rückweg. Wir haben ja auch noch ein paar Stunden vor sich“ meinte Marcus und kramte in seiner Hosentasche um im nächsten Moment ein Schlüsselbund heraus zu holen. „Dein Auto steht direkt an der Straße, ich wusste jetzt nicht wo ich es parken sollte“ nickend nahm Clarke den Schlüssel entgegen. Marcus ist mit ihrem Auto her gefahren weil er länger arbeiten musste und sie deswegen schon im Transporter mitgefahren ist. „Danke Marcus“ sagte sie freundlich und stellte ihre, nun leere Tasse neben die Kaffeemaschine um ihre Mutter und Marcus runter zu begleiten. Sie drückte ihre Mutter fest an sich und auch Marcus wurde einmal kurz umarmt ehe sie sich für alles bedankte. Man konnte Abby ansehen, dass ihr der Abschied schwer fiel. So ging es wahrscheinlich jeder Mutter wenn das Kind sich abnabelte und in das eigenständige Leben startete. „Ich komme euch doch besuchen“. Clarke musste ein wenig lachen. Ein bisschen niedlich fand sie das ja schon und konnte es auch verstehen. Auch sie musste erst mal realisieren, dass sie gleich alleine sein würde. Weit weg von allem was sie kannte. Während der Ältere schon wieder in den Transporter stieg umarmten sich Mutter und Tochter noch einmal. „Du kannst mich immer anrufen wenn etwas ist. Oder wenn du etwas brauchst oder nicht mehr weiter weißt und-“ „Mom! … Ich schaffe das schon. Ich bin schon groß“ schmunzelte sie und küsste die Braunhaarige noch einmal auf die Wange ehe diese auf den Beifahrersitz platz nahm und noch einmal das Fenster runter kurbelte. „Ich weiß doch~ Ich vertraue dir. Du machst schon das Richtige“ sagte sie wehmütig und dann hörte man auch schon wie der Motor gestartet wurde und der Transporter aus der Parklücke heraus fuhr. „Tschüss~“ rief die Blonde dem weißen Wagen noch hinterher und wartete, bis dieser hinter der nächsten Ecke verschwunden war, ehe sie sich umdrehte. Nun kam die Nervosität zurück Sie würde jetzt zum ersten Mal alleine ihre Wohnung betreten. Ein Blick auf die Uhr verriet außerdem, dass ihre neue, hoffentlich zukünftige Mitbewohnerin auch nicht mehr lange auf sich warten ließ. Sie atmete noch einmal tief durch und begab sich dann wieder auf den Weg nach oben. Hinter sich ließ sie die Tür ins Schloss fallen und wurde direkt von einer unheimlichen Ruhe umgeben. „Mau...“ unterbrach es die Stille und auf Clarkes Lippen zauberte sich ein Lächeln. Sie hatte schon fast vergessen, dass sie den Kater in den zweiten Raum gestellt hatte. „Tut mir leid das es so lange gedauert hat Dicker... Aber jetzt darfst du die Wohnung auch erkunden. Das ist jetzt unser neues Zuhause“ erzählte die Blonde als sie den Korb öffnete und der schwarze Kater schüchtern aus dem Korb trat. Clarke ließ die Tür offen und machte das Katzenklo schnell fertig um es ihrem Mitbewohner zu zeigen und sich dann etwas an ihre Küchenkartons zu machen. So fanden auch Mikrowelle und Wasserkocher ihren Platz. Mit einem schrillen Ton fing Clarkes Handy an zu klingeln was die Blonde aus ihren Gedanken riss und sofort ran ging. „Komm einfach hoch, ich mache dir die Tür aus“ sagte sie fröhlich ins Smartphone und steckte es wieder in ihre Hosentasche. Nervös machte sie die Tür aus und hörte aus dem Treppenhaus schon Schritte. So wie die beiden miteinander geschrieben hatten auf Clarkes Gesuch zum WG Mitbewohner hatte sich ganz gut angehört. Aber ein Bild hat sie von ihr bisher nicht gesehen. „Hey, du musst Clarke sein“ begrüßte eine junge Frau mit dunkelbraunen Haaren die Hauptmieterin. Clarke musste unwillkürlich grinsen. Man konnte der Blonden richtig ansehen, dass sie erleichtert war über das Erscheinungsbild der Bewerberin. „Richtig, du bist dann Octavia“ stellte sie zufrieden fest und reichte ihr die Hand was die Braunhaarige direkt erwiderte. „Na dann komm mal rein. Tut mir leid das es noch nicht wohnlich aussieht aber meine Mom und ihr Freund sind vielleicht gerade mal eine Stunde weg. Da hatte ich noch nicht soooo viel Zeit meine Sachen auszupacken“ lachte die Blonde etwas und erntete vollstes Verständnis von der Anderen. Gerade als Octavia die Wohnung betrat ertönte ein Fauchen aus Clarkes Zimmer. „Das ist dann One-Hit nehme ich an?“ Clarke lachte und nickte zur Bestätigung. „Ich habe dir ja schon von ihm erzählt. Eigentlich ist er ein riesen Schisser. Aber er kann auch ein richtiges Arschloch sein. Du solltest dich also nicht mit ihm anlegen. Und auch anfassen … auf eigene Gefahr! Er hasst Menschen“. Lachend nahm Octavia das Gesagte hin und zusammen besichtigten die beiden Frauen die Wohnung. Octavia war von Anfang an begeistert. Ihr sagte alles in der Wohnung zu und sie war auch damit zufrieden, dass die meisten Möbel von Clarke kamen. Sie selbst hatte nur ihr Jugendzimmer was sie aus ihrem Elternhaus mitnehmen würde. „Super, wann kann ich unterschreiben?“ wollte die Braunhaarige wissen als sie schon in der Küche saßen und Clarke ihnen noch einen Kaffee einschenkte. Sie verstanden sich durchweg blendend und man merkte, dass das der Anfang einer wunderbaren Freundschaft sein konnte. Clarke kramte in ihrer Tasche und holte einen Untermietervertrag heraus. „Sofort“. Wieder mussten beiden lachen und füllten den Zettel zusammen aus. „Ich schicke das dann unserem Vermieter und dann bekommst du deinen Durchschlag“ sagte Clarke erleichtert, dass das so reibungslos geklappt hatte und sie sich nun zumindest keine Gedanken mehr über den finanziellen Aspekt machen musste. „Wann ziehst du ein?“ „Wenn es dir passt komme ich morgen schon vorbei. Ich wollte mein Zimmer dann noch streichen. Ich bringe Brötchen mit und wir frühstücken? Dann streiche ich danach und das Zimmer kann durchlüften und abends würde ich dann meine Möbel herbringen. Ach, kann mein Freund dann abends mitkommen? Er ist stärker und kann dann tragen helfen. Er ist toll, du wirst ihn mögen“ Clarke kicherte. Octavia erzählte gerade gefühlt zum fünfzigsten Mal von ihrem Freund, Lincoln. „Natürlich darf er mitkommen. Bist du um 8 hier?“ schmunzelte die Blonde und übergab ihrer neuen Mitbewohnerin den Zweitschlüssel für die Wohnung ehe sie sich voneinander verabschiedeten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)