Delicious. von Sunwings ([NxZ] One-Shot Sammlung) ================================================================================ Kapitel 16: Sugar. ------------------ Sixteenth. Sugar.   „Ich brauche Zucker!“ Zorro und Lysop schreckten mitten in ihrem Gespräch auf und blickten auf eine wutschnaubende Nami, die gerade eben in die Kombüse gestürmt war. „Wo ist der Kuchen?!“ Sie starrte mit wahnsinnigen Augen auf Sanji, der auf dem kleinen Sofa vor sich hindöste. Beim letzten Kampf mit der Marine hatte es ihn ein wenig schlimmer erwischt und Chopper verpasste ihm seitdem jeden Nachmittag ein Schlafmittel, damit er sich mehr ausruhte und weniger Robin und Nami mit seinen Blicken verfolgen konnte. Immerhin schoss sein Puls bei jedem weiblichen Anblick bedrohlich in die Höhe, wie Chopper damals fachmännisch erklärt hatte. „Der wird dir keine Antwort geben“, bemerkte Zorro, worauf sie ihn wütend anknurrte. Reflexartig rückten er und Lysop ein Stück weiter mit ihren Stühlen zurück. „Ich habe Angst. Große Angst“, hauchte Lysop ehrfürchtig. Auch Zorro konnte nicht vermeiden, dass sich bei Namis wirrem Blick seine Nackenhaare sträubten. Was war bloß los mit ihr?!   „Was hast du da?!“, keifte sie schließlich Zorro an und zeigte drohend auf den Teller vor seiner Nase. Zorro blickte verdutzt auf das Stück Kuchen, das Robin ihm freundlicherweise heute Mittag aufgehoben hatte, bevor Ruffy den restlichen Schokoladenkuchen verdrücken konnte. Er wandte seinen Blick wieder Nami zu, die das Kuchenstück ansah als würde sie in der Mitte ein riesiger Schatz erwarten anstatt eine flüssiger Schokokern. „Ein Stück Kuchen“, antwortete er schließlich. Wie ein Raubtier näherte sie sich den beiden Männern und ließ sich dann schließlich langsam neben Zorro auf die Bank fallen. „Und? Hast du ihn schon probiert?“, fragte sie nach einer langen Zeit, in der sie einfach nur auf den Kuchen gestarrt hatte. Verwirrt sah Zorro wieder auf den Kuchen. „Nein.“ „Du sitzt einfach so davor? Und nimmst keinen Bissen?!“ Zorro runzelte die Stirn. Hatte er vielleicht nicht mitbekommen, dass Law hier war und diesen Shambles-Scheiß abgezogen hatte? Vielleicht saß ja Ruffy in Namis Körper vor ihm und eine Nami in Ruffys Körper lag draußen in der Sonne um sich bräunen zu lassen. Lysop seufzte nickend neben ihm, als wäre ihm soeben etwas klar geworden. Zorro warf ihm einen fragenden Blick zu und Lysop beugte sich zu Zorro, damit Nami nicht mitbekam, was er ihm ins Ohr flüsterte: „Nami macht eine Diät. Sie verzichtet schon seit zwei Wochen auf alles was Zucker enthält.“ Zorro zog eine Augenbraue nach oben und warf Nami einen Seitenblick zu. „Warum sollte sie sowas tun?“ Lysop zuckte mit seinen Schultern. „Frauen.“ Zorro konnte sich wirklich nicht erklären, warum jemand wie Nami eine Diät machen musste. Immerhin hatte sie einen perfekten Körper. Doch er wollte sich auch nicht weiter damit auseinandersetzen, denn das weibliche Geschlecht war schon immer ein Rätsel für ihn gewesen. Stattdessen hatte er inzwischen selbst tierischen Appetit auf den Kuchen vor seiner Nase bekommen. Nami schien zu bemerken, was er vorhatte, denn sie warf sich schützend vor das Kuchenstück. „Nein. Ich bin noch nicht fertig mit ihm.“ Zorro schnaubte. „Was willst du denn mit ihm machen? Ihn mit deinen Blick aufsaugen?“ „Ich ... Ich will ihn einfach nur ansehen und mir vorstellen wie ich ihn in den Mund nehme und...“, seufzte sie träumerisch, während Zorro ein ganz anderes Bild in seinem Kopf hatte. Wie von selbst glitt sein Blick auf Namis volle Lippen, und er stellte sich vor... „Erde an Zorro!“, zischte Lysop ihm leise zu und riss ihn somit aus seinen sehr erregenden Tagträumereien. Lysop räusperte sich schmunzelnd, ließ sich sonst allerdings nichts anmerken. Zorro konnte nicht verhindern, dass er ein wenig rot um die Nase wurde. Warum musste das Weib auch so einen Müll reden?! „Und dann mit meiner Zunge...“, seufzte Nami weiter, worauf Zorro erneut ins Fantasieland abdriftete. Oh ja, die Zunge... „Verdammt, Zorro! Was ist bloß los mit dir?!“, flüsterte Lysop erneut und gab seinem Kumpel einen Stoß in die Rippen. „Ich glaube, ich brauche auch Zucker“, gab der Schwertkämpfer matt von sich. Seine Augen hatten sich immer noch nicht von Namis Mund gelöst, die von all dem glücklicherweise nichts mitbekam. „Diese Art von Zucker kann dir der Kuchen bestimmt nicht geben“, schnaubte Lysop kopfschüttelnd. „Ist ja so als würde ich hier mit Sanji sitzen und nicht mit Zorro, dem eiskalten Schwertkämpfer ohne Gefühle.“ Zorro knurrte leise. Er war vielleicht ein eiskalter Schwertkämpfer aber er war immer noch ein Mann und wenn er daran dachte, wie lange es schon her war, war es ein Wunder, dass er nicht gleich hier und jetzt Nami die Klamotten vom Leib riss. Um sich von seinen momentanen Gedanken zu befreien, wandte er seinen Blick von der verführerischen Navigatorin ab und atmete mit geschlossenen Augen tief durch. Er dachte an einen Wasserfall. Einen eiskalten Wasserfall. „Ich will ihn!“, sagte Nami plötzlich. Zorro öffnete seine Augen um sie anzusehen. „Ich dachte, du wolltest auf Zucker verzichten?“ „Scheiß auf die Diät! Gib mir meinen Zucker!“ Zorro runzelte die Stirn. „Wenn ich dir ein Stück von dem Kuchen gebe, wirst du mir danach die Schuld für deine missglückte Diät geben und mir noch mehr Schuld aufbrummen. Also: NEIN!“ Nami presste wütend die Lippen aufeinander. „Aber ich brauche es, Zorro.“ Zorro schmunzelte. Oh ja, er brauchte es auch. Lysop stieß ihn erneut mit dem Ellbogen in die Seite. „Hör auf, so zweideutig zu denken! Das kann man ja nicht mit ansehen!“, zischte er angewidert, doch Zorro achtete nicht weiter auf ihn. „Gib es mir!“, verlangte Nami, worauf Zorro nur noch breiter grinste.   „Du solltest es Nami geben“, flüsterte Lysop ihm mit zitternder Stimme zu. Sobald er Zorros Grinsen bemerkte, räusperte er sich verlegen. „Ich meinte den Kuchen! Idiot!“ „Nein“, antwortete Zorro bestimmt. „Das ist mein Kuchen!“ „Aber wenn du ihn ihr nicht gibst, fürchte ich, dass wir selbst im Ofen landen!“ „Du hast wohl zu viel Hänsel und Gretel gelesen.“ „Das ist durchaus realistisch!“, beschwerte sich Lysop kleinlaut. „So süß wie ich bin denkt sie bestimmt schon länger darüber nach!“ Zorro rollte mit seinen Augen. „Klar. Du bist das Sahnehäubchen auf diesem Schiff“, bemerkte er ironisch. „Danke, Zorro.“ „Das war kein Kompliment!“, knurrte der Schwertkämpfer und schüttelte gleichzeitig den Kopf. Warum sprachen sie überhaupt über sowas? Sein Blick glitt zu Nami, die immer noch sehnsüchtig auf seinen Kuchen starrte. Ach ja, deswegen. Fies grinsend griff er nach seiner Gabel und wollte sich gerade ein Stück von dem Kuchen gönnen, doch Nami hielt ihn auf indem sie sich mit beiden Händen an seinen Arm krallte. „Zerstör ihn nicht! Er ist so vollkommen!“ „Du meine Güte, Weib! Iss endlich etwas Süßes und lass mich in Frieden meinen Kuchen essen!“, motzte er sie an, während er gleichzeitig versuchte ihre Krallen von seinem Arm zu entfernen, doch umso mehr er daran zog, desto mehr verkeilten sie sich in seiner Haut. Schmerzerfüllt gab er ihr einen kleinen Schubs, worauf Nami zwar ihre Finger von seinem Arm löste, sich dann jedoch hilfesuchend um seinen Hals warf. Wütend knurrte er und versuchte, so gut es eben ging, trotzdem ein Stück von seinem Kuchen zu essen. Er verwarf die Gabel und griff mit den Händen nach der Süßigkeit, doch Nami funkte ihm erneut dazwischen. „Lass mich einmal daran riechen!“ „Was ist bloß los mit dir?! Das ist ein Kuchen und kein Goldschatz!“ „Im Moment ist er für mich ebenso viel wert wie tausend Berry!“ Zorro hielt inne und sah sie mit zusammengekniffenen Augen von oben bis unten an. Was sich ein wenig schwierig erwies, da sie durch ihre „Kuchenrettungsmission“ beinahe an seinem Körper klebte. „Bist du krank?“ „Nein, ich bin süchtig“, antwortete sie mit wirrem Blick in ihren Augen, worauf Zorro sich noch mehr Sorgen machte. Er konnte sich nicht entscheiden ob er angstvoll von der durchgedrehten Schokosüchtigen weglaufen oder die verzweifelte Nami tröstend in seine Arme nehmen sollte. Sein Blick fand wie von selbst erneut ihre Lippen. Verflucht, warum musste sie auch so an ihm kleben? Je mehr Zeit verstrich, umso mehr wurden ihm die weiblichen Rundungen bewusst, die sich gerade verführerisch an seinen Körper pressten. Hilfesuchend sah er zu Lysop, der mit gerunzelter Stirn auf das Geschehen, das sich vor seinen Augen abspielte, starrte. „Starr nicht so, sondern hilf mir lieber, sie endlich loszuwerden!“, keifte er ihn an, was Lysop aufschrecken ließ. „Bist du wahnsinnig?!“, antwortete er kreischend. „Sie ist wie ein Tier! Wenn ich ihr zu nahe komme, wird sie ein Stück von meinem süßen Hintern abbeißen!“ „Ich frage mich gerade, wer von euch beiden hier gerade der Verrücktere ist!“, antwortete Zorro mit einem Augenrollen. Aber das war nun mal sein Leben: Umgeben von Verrückten! Nami schien in ihrem Zuckerrausch nichts anderes mehr mitzubekommen, als der Kuchen, an dem sie gerade mit geschlossenen Augen roch. „Wie fühlt es sich an?“, flüsterte Lysop plötzlich Zorro zu, der ihn fragend ansah. „Was fühlt sich wie an?“ Ein Rotschimmer legte sich um Lysops lange Nase. „Naja ... ihre Brüste drücken sich immerhin gerade an deinen Oberkörper.“   „Hat hier jemand Brüste gesagt?“, hörten sie plötzlich eine lallende Stimme hinter sich. Sanji war halbwach und blickte sich verwirrt um. Doch nach wenigen Sekunden ließ er sich schlaff zurück in seine Kissen fallen. Noch so ein Verrückter, mit dem sich Zorro tagtäglich abgeben musste.   Zorro schloss seine Augen. Warum konnte er nicht einfach nur seinen Kuchen essen? Warum musste ihm jeder auf die Nerven gehen? Warum drückten sich Namis Brüste so an seinen Körper?! Schließlich riss ihm der Geduldsfaden und er hob Nami knurrend hoch und setzte sie bestimmend zurück auf ihren ursprünglichen Platz. Ohne auf Lysop oder sie zu achten, stand er auf und griff nach seinem Kuchen und biss ein Stück davon ab. Augenblicklich beruhigte sich sein Herzschlag ein wenig. Doch er hatte niemals mit Namis Reaktion gerechnet, die ihn nun erwartete. Blitzschnell stand die Navigatorin auf und ging auf ihn zu. Automatisch wich Zorro zurück, bis er eine Wand an seinem Rücken spürte und somit in der Falle war. Namis Augen waren halb geschlossen als sie sich auf die Zehenspitzen stellte und ihren Mund auf den seinigen legte. Genüsslich seufzte sie, während sich ihre Hände halt suchend um Zorros Nacken legten. Zorro hingegen war vollkommen mit der Situation überfordert. Mit großen Augen sah er in Namis Gesicht, das sich soeben ein Stück von ihm entfernte. Genießerisch leckte Nami sich über ihre Lippen. „Soo süß...“, flüsterte sie mehr zu sich selbst als zu Zorro. Verdutzt hob dieser eine Augenbraue. Hatte das Teufelsweib ihn tatsächlich gerade geküsst nur um ein wenig von dem Zucker zu schmecken?! Auch Lysops Mund stand vor Erstaunen weit offen. „Hat sie gerade...?“, stammelte er verwirrt, worauf Zorro ebenso erstaunt nickte. „Tu es nochmal“, verlangte Nami. Zorro schmunzelte. War das wirklich ihr Ernst? Sein Blick suchte den ihrigen. Namis Augen waren klar und gleichzeitig sehnsüchtig. Langsam führte er den Kuchen zu seinem Mund und biss ein Stück davon ab. Kaum hatte er den Kuchen runtergeschluckt, fühlte er Namis Lippen erneut auf den seinigen. Es schien als hätte sie alle Vorsicht über Bord geworfen, denn nun knabberte sie gierig an seiner Unterlippe, worauf Zorro endlich seinen Mund öffnete. Ein wenig überwältigt versuchte Zorro Lysops Anwesenheit zu vergessen, was ihm auch nach wenigen Sekunden gelang. Ebenso hungrig legte er seine Arme um ihren Körper um sie mehr an sich zu pressen. Verflucht, es fühlte sich so gut an.   Erst Lysops extra lautes Räuspern brachte Zorro zurück ins Hier und Jetzt. Schwer atmend löste er sich von Nami, die ebenfalls wieder in der Realität angekommen war. Etwas verlegen entfernten sie sich ein Stück voneinander. Namis Wangen waren feuerrot, als sie Zorro einen Seitenblick zuwarf. „Ich ... Ich denke, ich habe erstmal genug Zucker“, stotterte sie beschämt und flüchtete mit schnellen Schritten aus der Kombüse. Zurück blieben ein völlig perplexer Zorro und ein kopfschüttelnder Lysop. „Verdammt, und ich dachte wirklich, ich sei das Sahnehäubchen auf diesem Schiff. Aber anscheinend besitzt du viel mehr Zucker als ich, Zorro.“ Zorro kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Wenn ihm heute früh jemand gesagt hätte, er würde heute eine wilde Knutscheinlage mit Nami vor Lysops Augen vorführen, wäre er vermutlich vor Lachen über Bord gegangen.   Als er, wie Nami vor ihm, ebenfalls aus der Kombüse flüchtete, staunte er nicht schlecht, als Nami vor der Tür auf ihn wartete. Mit einem teuflischen Lächeln ging sie auf ihn zu und auch Zorro konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Willst du noch mehr Zucker?“, fragte er, während Nami ihre Arme um seinen Hals schlang. „Ich hab noch lange nicht genug.“   Zorro hoffte wirklich, diese Diät würde noch lange anhalten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)