Majutzu Gakuen von Tombstone ================================================================================ Prolog: Magie-Wirkung besteht aus 3 Schritten… ---------------------------------------------- Mit starken Kopfschmerzen wachte Yusei auf. Er war wie immer einsam in seinem Zimmer, isoliert von den anderen. Das lag daran, dass er seit seiner Kindheit die Fähigkeit hatte, Magie zu neutralisieren und selbst nur unvollständige Magie zu nutzen. Langsam setzte er sich auf und sah sich um. Sein Zimmer war nahezu leer, die Wände kahl und kalt. Nur sein Bett, ein Schreibtisch und ein Fernseher gab es hier. „Und wieder ein Geburtstag alleine…“ dachte er bei sich und gähnte laut. Sich an der Brust kratzend erhob er sich, suchte sich ein paar noch nicht getragene Klamotten zusammen und zog sich an. Ja, heute war sein Geburtstag, sein 19ter Geburtstag. Ohne darauf zu achten ob er jemanden umrannte verließ er sein Zimmer, ging an den anderen Bewohnern des Heimes vorbei und direkt ins Zimmer der Verwaltung, nur um sein wöchentliches Taschengeld abzuholen. „Herr Fudo?“ meinte die Leiterin des Waisenhauses, kaum hatte er das Büro betreten. „Ja, ich weiß, ich soll anklopfen, aber wissen sie was? Heute ist mein Geburtstag und sie können mich mal Kreuzweise. Und jetzt hätte ich gerne mein Taschengeld, okay?“ „Ich wollte eigentlich sagen, sie haben Post bekommen. Der Brief und ihr Taschengeld liegen beide in ihrem Fach. Und ja, Anklopfen wäre besser. Nehmen sie ihre Sachen und dann raus hier.“ fauchte ihn die Leiterin an, doch Yusei ließ das kalt. „Jaja, sie wissen ja was sie mich können…“ gähnte der Blonde, nahm sich sein Geld und seinen Brief aus seinem Fach und verließ das Wohnheim seines Waisenhauses. In einem ruhigen Café wollte er dann frühstücken, so wie er es jeden Tag machte, wenn er keine Schule hatte. Am liebsten bestellte er genau wie heute einen Bagel mit Frischkäse und Käse, dazu einen Kaffe mit Fettarmer Milch. Sobald seine Bestellung bei ihm angekommen war, wandte sich Yusei dem Brief zu, den ihm die Leiterin seines Waisenhauses überlassen hatte. Er entfaltete das Papier und nahm einen großen Schluck von seinem Kaffe. Sehr geehrter Herr Fudo, mit Freuden nehmen wir Kenntnis von ihren Fähigkeiten und freuen uns, sie an unserer Institution, der Majutzu-Gakuen, willkommen zu heißen. In den nächsten Stunden wird sie ein Mitglied unseres Kollegiums aufsuchen und ihnen beim Umzug in unser Studentenwohnheim behilflich sein. Seien sie versichert, uns ist bewusst, dass sie Magie bisweilen nur unvollständig anwenden können. Jedoch haben alle großen Magier, sehr klein angefangen. Freundlichst, Professor Kurosaki, Majutzu-Gakuen Der Bagel fiel ihm aus der Hand, direkt auf den Teller, der vor ihm auf dem Tisch stand. „Say what?“ entglitt es ihm, bevor Yusei den Brief noch 2 weitere Male las. Es schien kein Scherz zu sein, er sollte als erster Kerl überhaupt auf die Majutzu-Gakuen wechseln! Das Beste daran war, an der Schule gab es nur hübsche Mädchen! Denn es war weithin bekannt, dass nur Mädchen und Frauen über magische Kräfte verfügten. Nun ja, bis auf Yusei, wie gesagt. So allmählich kam er ins Schwitzen. Er schluckte kräftig, sah sich um ob irgendjemand sonst den Brief gelesen hatte, doch niemand hatte gespickt. „Scheiße noch eins… Hey! Zahlen bitte!“ rief er der Kellnerin zu, welche ihn überrascht ansah. Noch immer stark schwitzend ging Yusei wieder in Richtung Waisenhaus. Doch er kam nicht weit, da spürte er schon eine große, magische Energie, die sich ihm näherte. Er blieb stehen, sah sich um ob unschuldige Normalos in der Nähe waren, sah aber niemanden. Vorsichtig wandte sich der Blonde um, versuchte zu sehen, wer ihn verfolgte. Er sah aber niemanden. Dafür spürte er aber eine immer größer werdende Ansammlung von magischer Energie. Es war die gleiche Energie, die ihn seit dem Café verfolgte. „Also schön, zeig dich mal langsam! Ich hab nicht ewig Zeit! Echt mal, ich hab noch besseres zu tun als hier auf einen verkackten Stalker zu warten!“ Niemand zeigte sich. Dafür schoss knapp an seinem Ohr ein Lichtblitz vorbei. „Ach komm schon, gib dir mal etwas Mühe! Oder hast du kein Zielwasser gesoffen!?“ höhnte er, da schoss schon der nächste Lichtblitz auf ihn zu. Diesen zerschlug er einfach mit der Faust, ohne dass sie auch nur angebrannt war. „Okey, der war schon besser. Dafür weiß ich jetzt aber wo du bist! Kiko…!“ begann er, ging leicht in die Knie und wich somit einem neuerlichen Lichtblitz aus. „Rasur!“ Es schien, als würde sich der Wind unter seinen Füßen sammeln, bevor er losrannte, als würde er ihm zusätzliche Geschwindigkeit verleihen, während er rannte. Mit erhobener Faust kam er zum Stillstand, blickte in die überraschten, violetten Augen einer blonden Oberschülerin, die auf einem schwebenden Magiekreis saß. „Was denn? Ein Kind? Ach komm schon, das ist nicht dein ernst, oder?“ „Oh doch!“ fauchte das Mädchen, sprang von ihrem Magiekreis und trat ihm dahin wo es richtig weh tat. Kreidebleich sackte Yusei zusammen, rang nach Luft. „Na? Was jetzt? Wolltest mir doch gerade noch eine Scheuern, oder? Is wohl nichts, he?“ lachte das Mädchen mit einer wirklich schrillen Lache. Die Bleiche in seinem Gesicht wich einer Zornesröte, der Schmerz in seinen Weichteilen war wie weggeblasen. „Ach ja? Ich verpass dir mal ein paar Manieren.“ knirschte er, griff dem Mädchen hart an die Schulter und warf sie bäuchlings auf sein Knie. „Wa… was hast du vor?“ „Unartige Gören werden übers Knie gelegt!“ war seine eindeutige Antwort, ließ seine flache Hand auf ihren Hintern knallen. Mit Tränen in den Augen schrie sie kurz auf, war so überrascht von seiner Reaktion dass sie sich nicht traute sich zu wehren. Als er dann nach 20 Schlägen fertig war, sank sie dann weinend auf die Knie, hielt sich den schmerzenden Hintern. „Lektion gelernt? Beim nächsten Mal sind es 40… Und komm ja nicht auf die Idee mich nochmal anzugreifen… das klappt die nächsten 6 Stunden nicht…“ keuchte er, wollte sich gerade breitbeinig auf den Weg zurück zum Waisenhaus machen, da hörte er die Blondine erneut. „Das sag ich meiner großen Schwester!“ rief sie ihm zu, worauf er ihr nur den Mittelfinger entgegen hielt. „Das habe ich gesehen, du Schwein.“ Wieder vollkommen blass blieb er stehen, sah zögernd über die Schulter. Neben der Blondine war eine Dunkelhaarige mit sehr ungleichen Augen aufgetaucht. Interessiert wandte er sich um, denn er war bisher noch nie jemandem begegnet, der ähnliche Augen hatte wie er. „Oh? Du hast auch Heterochromie?“ blinzelte er, sah wie die Dunkelhaarige sich zu der Blondine herunter beugte. „Geht es dir gut, Schwesterchen?“ „Ja Onee-chan. Er hat mich einfach geschlagen, ohne Grund hat er mir den Hintern versohlt, dieses…“ „Arschloch!“ beendete Yusei den Satz der Blondine breit grinsend. Mürrisch wandte sich die Dunkelhaarige wieder ihm zu. „Wie bitte?“ „Ich bin ein Arschloch. Ein Riesen-Arsch, wenn du so willst. Und dich, Hime-san, würde ich niemals von der Bettkante stoßen, wenn du verstehst?“ grinste er weiter, richtete sich dabei die Jacke. „Und nur weil du ein Arschloch bist, verprügelst du Mädchen? Wie erbärmlich muss man eigentlich sein?“ „Was? Hey, jetzt mal langsam, die Kleine…“ Er konnte nicht viel mehr sagen, da hatte etwas seinen Arm gestreift. „Das hast du nicht wirklich getan…“ knurrte er, sah langsam zu seinem Arm. Seine Lederjacke hatte einen tiefen Riss, genau da, wo ihn das Etwas gestreift hatte. „Weißt du, ich bin vieles… Ich bin Geduldig, ein Großmaul, ein gewaltiges Arschloch, hin und wieder ein Wenig notgeil…“ begann er, stutzte und kratzte sich nachdenklich an der Wange. „Moment, worauf wollte ich nochmal hinaus? Ach ja! Ich bin kein Schläger und kein Lügner. Und wenn du das noch einmal machst, dann…“ Wieder streifte ihn etwas, dieses Mal am anderen Arm. Erneut sah er zu seinem Ärmel. Auch da war ein tiefer Riss. „Okey, das reicht. Diese Jacke ist gerade eine Woche alt. Ich habe ein halbes Jahr darauf gespart und nur das billigste zu Essen gekauft. Sogar Preisreduzierte Bentos!“ Der Dunkelhaarigen und ihrer kleinen Schwester lief gemeinsam ein riesiger Schweißtropfen von der Stirn. „Äh, wie bitte?“ fragte die ältere der Beiden, sah wie sich um Yusei eine hell leuchtende Aura bildete. „Magie läuft in 3 Schritten ab… Aber ich schaffe nur 2!“ rief er, schlug mit seiner Faust in die Luft vor sich, genau gegen die Dunkelhaarige. Einen Moment schien es als würde nichts geschehen. Im nächsten Moment wurde sie von einer starken Böe erfasst, hob schützend die Arme vor den Körper. Wieder einen Augenblick später stand Yusei auf einmal vor ihr, nahm breit grinsend ihre Hände und sah ihr tief in die Augen. Sie stellte fest, dass seine Augen genau so aussahen, wie die Ihren. „Wow, vom Nahen bist du ja noch viel süßer, Hime-san. Ich hoffe du hast genug Kohle. Bei unserem nächsten Treffen, kaufst du mir nämlich eine neue Jacke.“ grinste er und wandte sich ab. Stark errötend sah die Dunkelhaarige ihm hinterher. „Du ARSCHLOCH!“ rief sie noch, versuchte ihm einen Lichtblitz hinterher zu schießen, doch ihre Magie versagte. Kapitel 1: Willkommen in der Majutzu-Gakuen! -------------------------------------------- Genervt betrat Yusei das Waisenhaus wieder, fluchte leise vor sich hin, da seine Jacke von einer Schülerin der Majutzu-Gakuen beschädigt wurde. „Herr Fudo!“ fing ihn schon wieder die Leiterin des Waisenhauses ab. „Jaja, ich weiß, Gottesfürchtig, nicht fluchen… Blablabla… sie können mich mal, okay?“ „Eigentlich wollte ich sagen, dass sie Besuch haben. Sehr attraktiven, weiblichen Besuch, muss ich zugeben.“ Innerlich jubelte Yusei und bedankte sich bei Gott, nach außen hin jedoch war er genauso Ruhig und ignorant wie eh und je. „Danke, trotzdem können sie mich mal.“ grinste der Blonde, ging einfach an der Leiterin des Waisenhauses vorbei in sein Zimmer. Dort erwartete ihn eine brünette Brillenträgerin, welche eigenwillig uniformiert war. „Entschuldigung?“ „Oh, kein Grund sich zu entschuldigen, ich weiß selber dass ich für eine Lehrerin der Majutzu-Gakuen sehr jung aussehe.“ erwiderte die Magierin, schnippte mit den Fingern und auch die letzten paar Klamotten des Blonden verschwanden in einen Koffer. „Ich bin Inori Inoue. Ich unterrichte angewandte Mana-Manipulation. Und du… bist für den ersten männlichen Magier seit etwa 1000 Jahren ziemlich süß.“ Leicht errötend trat Yusei einen Schritt zurück, während die Lehrerin ihm zuzwinkerte. „Was? Äh, Moment, was!? Verdammt, es gab schon vor mir Magier? Welche, die keine Frauen waren!?“ „Merlin war der Letzte. Aber genug davon. Nimm bitte deinen Koffer, wir können im Auto weiterreden. Oder noch anderes.“ „Äh, Auto? Welches Gottverdammte Auto!?“ Vor dem Waisenhaus wurde die Frage des Blonden beantwortet. Er war sich sicher, sogar ziemlich sicher, dass vor wenigen Minuten noch keine ewig lange Limousine vor der Tür stand. „Scheiße noch eins! Leck mich am Arsch, das Ding hat doch wohl keine eigene Bowling-Bahn!?“ schlug Yusei die Hände über dem Kopf zusammen, worauf Professor Inoue nur lächelte. „Kommen sie, steigen sie ein. Ich weiß zufällig dass sie noch kein Frühstück hatten. Das Frühstück ist schon bereit.“ Noch immer irritiert sah der Blonde, wie die junge Professorin die hinterste Tür der Limousine öffnete und selber einstieg. Schwer seufzend stieg er dazu, fand sich in einer Räumlichkeit wieder, die sehr an ein Luxus-Restaurant erinnerte. „Leck mich fett Alter… Was ist denn das jetzt!?“ „Ein Firmenwagen der Schule. Das Interieur ändert sich abhängig vom Bedarf der Fahrgäste. Und da ich Hunger habe und sie sicher auch, sieht es hier aus wie in einem guten Restaurant. Kaffee?“ „Äh, danke… bitte mit Fettfreier Milch. Oh und kein Fleisch. Ich bin Vegetarier.“ schwitzte Yusei, sah wie eine Kanne und 2 Tassen angeschwebt kamen, wie der Kaffe sich praktisch von selbst einschenkte. Gleich danach schwebten für jeden der Beiden ein paar Sandwiches auf die Teller. Zu seinem Bedauern waren es Schinken-Sandwiches. „Och nööö… Ich sagte doch ich bin Vegetarier!“ „Tut mir wirklich leid, aber die Sandwiches wurden vor meiner Abfahrt zubereitet. Wir ähm… haben aber noch Thunfisch-Sandwiches dabei. Währen ihnen die lieber?“ Seufzend lehnte sich Yusei zurück. Fisch war kein Fleisch und solange er kein Fleisch essen musste, war ihm nahezu alles Recht. Die Fahrt zog sich nur so dahin und langsam bekam Yusei das Bedürfnis, aus diesem verfluchten Fahrzeug rauszuspringen. „Nehmen sie es mir nicht übel, aber ich werde langsam etwas nervös. Ich leide unter leichten Anflügen von Platzangst.“ „Tut mir leid, aber wir fahren noch eine Weile. In der Zwischenzeit können sie ja ein Wenig von sich erzählen? Außerdem haben sie ihren Kaffe noch gar nicht angerührt.“ „Echt jetzt, wenn da keine große Dosis von irgendwelchen LMDAA-Pillen drin ist, dann spring ich hier gleich mitten in der Fahrt raus! Ich habe Gottverdammte Platzangst!“ Mit einem dicken Schweißtropfen auf der Stirn nahm sich die junge Professorin die Brille ab und putzte sie sich mit einem Tuch. „Es… tut mir Leid, das ist leider Vorschrift hier. Ich muss die Neuen ein Wenig hier drin behalten, damit wir ihre Magie erfassen und ihren Background checken…“ „Das ist genug. Geben sie ihm den Ring…“ drang eine Stimme aus dem Nichts in das Auto. Verwirrt blinzelte Professor Inoue. „Äh, den Ring? Etwa… diesen Ring!?“ widerholte sie, setzte sich endlich ihre Brille wieder auf. „Ja, diesen Ring! Und jetzt beeilen sie sich, Inori! Ihr Unterricht beginnt bald! “ „Hey! Moment mal! Was für ein Gottverdammter Ring!?“ Wie auf Befehl erschien auf dem Tisch zwischen der jungen Professorin und dem Blonden ein kleines Holzkästchen, welches sofort von der Brünetten geöffnet wurde. Eine kleine, metalerne Drachenfigur kam zum Vorschein, welche Augen aus Rubinen zu haben schien. „Was zur Scheiße ist das jetzt?“ „Das erste Arms-Divice, das jemals aus Orichalkos geschmiedet wurde. Eines von 2 Artefakten: der Ring von Ambrous und das Schwert, das von der Dame…“ „Scheiße… NEI-EN! DAS IST NICHT WIRKLICH MERLINS RING, ODER!? UND DAS ANDERE TEIL IST NICHT WIRKLICH EXCALIBUR!?“ Ein Klingeln stellte sich in Inoris Ohren ein, das sie sich kurz die Ohren rieb. „Bitte… mein Hörgerät macht das nicht mit wenn du so brüllst… Und ja, es handelt sich um Merlins Ring und das Schwert Excalibur. Aber beides brauchst du nicht, probiere nur den Ring an. Und bitte, brüll nicht wieder rum, sonst muss ich noch zum Akustiker und mein Hörgerät justieren lassen.“ „Okey… wenn sie unbedingt wollen…?“ seufzte Yusei schließlich, streckte seinen Finger aus, da er vermutete er solle die Drachenfigur berühren und sehen was passierte. Doch er konnte den Drachen nicht berühren, denn kaum war der Finger nahe genug an der Figur, da erwachte sie zum Leben, flog zum rechten Ringfinger des Blonden und verwandelte sich dort in einen Ring, passte sich perfekt an ihn an. Überrascht musterte Inori den Ring. „Äh, und jetzt?“ „Jetzt wissen wir, dass du es wirklich bist. Aber dazu später im Unterricht. Wenn du jetzt bitte aussteigen würdest? Wir sind schon vor einer halben Stunde angekommen.“ Das musste man ihm nicht zweimal sagen. Gleich als er aus der Limosine gestiegen war, dachte er, er würde im Wald stehen. Sie waren anscheinend nur wenige Minuten gefahren, denn den Ort, an dem sie waren, kannte er von seinem Weg zum Fitness-Studio. Außerdem war da noch die Bushaltestelle. „Eine Bushaltestelle? Eine gottverdammte, verkackte Bushaltestelle!? Wollen sie mich verarschen!? Wir hätten den Bus nehmen können und sind mit dieser bescheuerten Dreckschleuder gefahren!?“ brüllte er die Professorin an, welche nun endgültig ihr Hörgerät aus dem Ohr nahm und genervt den Kopf schüttelte. „Ich sagte ihnen doch mein Hörgerät macht das nicht mit! Und außerdem ist das hier keine Dreckschleuder. Dieses Auto läuft mit Magie.“ „Aber nicht mehr lange…“ knurrte Yusei, krempelte schon die Ärmel seines T-Shirts hoch und ballte die Fäuste. Ein dicker Schweißtropfen lief der jungen Professorin von der Stirn. Nachdem sie es doch noch geschafft hatte Yusei davon abzuhalten, das Firmenauto der Majutzu-Gakuen zu schrotten, führte Professor Inoue ihren neuen Schützling durch die Pforten der Schule, wo sofort die Augen einiger Mädchen die sich auf dem Hof aufhielten auf die Beiden fielen. „Am besten sie sagen nichts, Herr Fudo und folgen mir einfach. Ich bin schwerhörig und die Mädchen wissen, dass ich sie so ohne schlechtes Gewissen ignorieren kann.“ lächelte die Professorin und führte den Blonden mit den ungleichen Augen über den Hof… bis sie von einer schwarzhaarigen Schülerin mit heterochromen Augen aufgehalten wurden. „Du!“ fauchte das Mädchen ihn an, war drauf und dran ihm eine Ohrfeige zu verpassen, hielt sich aber im Angesicht ihrer Lehrerin zurück. „Ihr kennt euch also?“ wollte die brünette Lehrerin wissen, worauf die Schwarzhaarige für sie nur unverständliches sagte. „Leider ja! Dieses Arschloch hat meine kleine Schwester geprügelt und jetzt können wir Beide keine Magie mehr einsetzen! Was hast du mit uns gemacht!?“ „Hey, ganz langsam! Zum Einen hab ich mich nicht darum gerissen von dieser kleinen Kröte die du deine Schwester nennst angegriffen zu werden, Hime-san! Und zweitens kannst du in ein paar Stunden schon wieder zaubern, spätestens morgen früh! Sei froh dass ich dich wegen meiner Jacke nicht auch noch übers Knie gelegt habe, kapiert!? In spätestens 5 Stunden ist die Wirkung meiner Anti-Magie verflogen! Und jetzt kannst du mich mal da küssen, wo die Sonne nicht hinscheint!“ Es war wohl sein Glück, dass Inori ihr Hörgerät noch immer nicht wieder angelegt hatte, er war sicher sonst eine richtige Standpauke zu hören zu bekommen. „Wie auch immer, Kizuna-san, ich muss Yusei-kun jetzt zur Direktorin bringen. Wir können später vielleicht miteinander sprechen, ja? Bis später dann, meine Liebe.“ lächelte die Professorin nur, steckte ihr Hörgerät wieder ein und sah ihre Schülerin nur überrascht nicken. „Gut. Dann mal los, Yusei-kun.“ lächelte Inori nur noch, führte den Blonden in das Gebäude rein. Eigentlich hatte er ja damit gerechnet, dass jetzt, wo viele der Schülerinnen dies mitbekommen hatten, sich zu einem Mob zusammenschließen würden und versuchten ihn zu lynchen. Zum Glück blieb es aber aus. Obwohl das Schulgebäude von außen wie jedes Andere in Tokyo aussah, im Inneren war es sehr stark verwinkelt und erinnerte an einen Irrgarten. Das Büro der Direktorin schien aber leicht aufzufinden zu sein. „So, da wären wir schon. Die Direktorin erwartet sie schon. Ich gehe jetzt erst einmal zum Akustiker und lasse mein Hörgerät neu kalibrieren. Bis später dann im Unterricht.“ „Apropos, sagte diese merkwürdige Stimme vorhin nicht, dass sie ihren Unterricht vorbereiten müssen?“ Ein dicker Schweißtropfen lief der jungen Professorin von der Stirn. „Sein Gedächtnis ist besser als das der Direktorin…“ „Wie auch immer, wir sehen uns in jedem Fall später. Und tschüss.“ Ein Magie-Kreis bildete sich unter Professor Inoue, zog sich an ihrem Körper empor und verschwand einfach. Schwer seufzend wandte sich der Blonde der Bürotür zu und wollte anklopfen da… To be continued… Kapitel 2: Ärger um Haus E - Die Niederlage der Vize-Präsidentin! ----------------------------------------------------------------- Die Bürotür schwang einfach so auf, ohne dass Yusei etwas getan hatte. „Kommen sie rein, ich bin gleich bei ihnen.“ ertönte eine ihm unbekannte Stimme. Als er eintrat, bemerkte er sofort den großen Spiegel an der Wand rechts von ihm, der irgendwie nicht in das modern eingerichtete Büro passte. Es war ein antik wirkender Spiegel, der in einen kunstvollen Rahmen aus schwarzem Holz gefasst war. Und am oberen Rand des Rahmens stand etwas in Latein geschnitzt, das er nicht entziffern konnte. Er wollte einen Blick hinein werfen, nur aus Neugier, denn er wusste der Spiegel wäre garantiert magisch. Vorsichtig trat er näher, sah aber zuerst nur sich. Er kam noch näher, erblickte auf einmal die undeutlichen Schemen von 3 Personen an seiner Seite. Als er sich umwandte, war da aber niemand. Noch einmal wandte er sich dem Spiegel zu, die Schemen waren deutlicher. Es waren ein junger Mann, eine junge Frau und ein kleines Mädchen. „Wie überaus eigenartig. Ich dachte eigentlich, ich hätte den Spiegel in den Keller gebracht.“ hörte er jemanden neben sich sprechen, wandte sich um und erblickte eine junge Frau, die aussah als würde sie gerade von einer Cosplay-Convention kommen. „Ja, das höre ich oft, Herr Fudo. Aber, zurück zu diesem Spiegel: Er ist ein Geschenk unserer Partner-Schule in England. Er zeigt einem das, was man sich am sehnlichsten wünscht. Nicht mehr und nicht weniger. Also angenommen, der glücklichste Mensch auf Erden, dessen Herz nichts begehrt, für den wäre dies hier nur ein ganz gewöhnlicher Spiegel.“ „Und was würden sie sehen?“ „Ich? Mich im Bikini, an einem Stand liegend und eine Pinacolada aus einer Kokosnuss trinken. Ich hatte noch nie Urlaub seit ich Direktorin dieser Einrichtung bin. Ach ja, ich bin Professor Kurosaki. Und ich war gerade… beschäftigt, sagen wir es mal so.“ „Freut mich.“ war Yuseis kurze Antwort. „Mich ebenso.“ lächelte die Direktorin leicht, wandte sich ab und ging zu ihrem Schreibtisch, nahm einen Schlüssel von dort auf und kam gleich wieder zurück. „Bitte sehr, ihr Schlüssel zu ihrem Zimmer in unserem Studentenwohnheim, Haus E. Ich habe mir die Freiheit genommen, ihr Schulabzeichen in ihr Zimmer bringen zu lassen und eine Auswahl an Uniformen bereitzustellen, für den Fall, dass sie eine Uniform tragen möchten. Sollten sie jedoch bevorzugen, keine Uniform zu tragen, dann ist das auch in Ordnung. Es besteht keine Uniformen-Flicht an unserer Schule.“ „Gut. Hab Uniformen immer gehasst.“ lächelte Yusei, sah noch einmal in den Spiegel. „Was siehst du, Yusei-kun? Was ist dein sehnlichster Wunsch?“ „Meine Familie wiedersehen… Mom, Dad und meine kleine Schwester.“ Nachdenklich und doch interessiert sah die Direktorin ihn an. „Du erinnerst dich also an deine Familie? Wie alt warst du damals?“ „9. Meine kleine Schwester war 6. Morgen ist es genau 10 Jahre her, dass unsere Eltern starben. Egal, vergangen ist vergangen und ich werde meine Eltern niemals wieder sehen. Aber vielleicht meine kleine Schwester. Ihren Namen, ihr Lächeln, nichts an ihr werde ich jemals vergessen, auch wenn die alte Hexe aus dem Waisenhaus versucht hat mein Gedächtnis zu manipulieren. Da kam raus, dass ich als erster Mensch der Geschichte über Antimagie verfüge.“ „Verstehe. Herr Fudo, ich sehe noch viele Gespräche mit ihnen vor mir. Aber nun lasse ich sie in ihr Wohnheim bringen. Oh und, wenn sie unterwegs auf Inori treffen, erinnern sie sie daran, dass wir Samstag haben und heute kein Unterricht ist, sondern sich nur die einzelnen Clubs und AGs treffen, wie der Studentenrat. Oh! Da ist ja auch schon Honne-chan.“ Wie aufs Stichwort öffnete sich die Bürotür und ein Mädchen von schätzungsweise 14 Jahren, bepackt mit sehr vielen Büchern, trat ein. „Bin da.“ kam es monoton und fast schon geflüstert von ihr. „Hey, warte mal du Stöpsel. Ich helfe dir.“ seufzste Yusei, nahm ihr die Hälfte der Bücher ab. Jetzt konnte er auch ihr Gesicht sehen, ihr kindliches Gesicht mit den Smaragdgrünen Augen. „Danke. Komm mit, Yusei-kun.“ murmelte sie monoton, worauf der Blonde nur mit den Schultern zuckte und ihr folgte. Mit einem Lächeln sah Direktorin Kurosaki ihm hinterher. „Er ist ihr schon begegnet und hat sie nicht erkannt. Sehr interessant dieser Junge.“ lächelte sie und leckte sich über die Lippen. Ein dicker Schweißtropfen lief Yusei von der Stirn, als er Haus E von außen sah. Es war heruntergekommen, die Farbe und der Putz blätterten von der Fassade ab und die Fensterläden hingen auf halb 8. „Das… ist es?“ fragte er das Mädchen Honne. „Ja. Willkommen zuhause… Yusei-kun.“ murmelte sie nur, ging auf die Haustür zu und trat ein. „Scheiße, was für eine Bruchbude.“ „Aber unsere Bruchbude.“ antwortete sie ihm, als hätte sie ihn tatsächlich gehört. Der Schweißtropfen auf Yuseis Stirn wurde immer größer. Innen sah es weniger verfallen aus als Außen, das musste er zugeben. Eigentlich war es sogar recht gemütlich, soweit er sehen konnte. „Nichts Besonderes. Unser Zuhause eben. Leg die irgendwo hin. Ich bring sie später weg.“ „Äh, gut.“ nickte Yusei, sah sich nach einem geeigneten Platz für die Bücher um und stellte sie schließlich auf einem kleinen Schrank im Flur ab. „So. Kann ich jetzt mein Zimmer suchen gehen, Stöp… ich meine Honne-chan?“ „Ja. Dein Zimmer ist oben, dritte Tür. Aber warte bis Kiba-kun aus dem Bad ist. Sie ist… anders.“ „Anders?“ blinzelte Yusei, da ging im Obergeschoss schon eine Tür und ein fast nacktes, rothaariges Mädchen, mit nicht mehr bekleidet als einem weißen Fundoshi um die Hüften und einem Handtuch, mit dem sie sich die Haare abtrocknette, kam die Treppe herunter. „Honne-chan, wir brauchen unbedingt einen Hausmeister. Das Wasser ist schon wieder kalt, egal wie hoch ich die Temperatur drehe.“ beschwerte sich die Rothaarige an die kleine Brünette gewandt, sah sie aber nicht wirklich an sondern ging mit geschlossenen Augen an ihr vorbei. Mit einem Blick auf Yusei bemerkte Honne, dass ihr Begleiter leichtes Nasenbluten bekam. „Lüstling.“ nuschelte sie nur, worauf die Rothaarige aufsah und sich umwandte, erblickte die leicht blutende Nase und den weit offenen, sabbernden Mund des Blonden. „Äh, ist das dein Freund, Honne-chan? Ist der nicht ein paar Jahre zu alt für dich?“ „Yusei ist unser Mitbewohner. Er trägt Merlins Ring.“ Interessiert hob die Rothaarige die Augenbraue. Inzwischen hatte Yusei seinen perversen Gesichtsausdruck und sein Nasenbluten bemerkt und bemühte sich alles wieder in Ordnung zu bringen. „Sag mal, Yusei-kun, kannst du dir mal den Boiler im Keller ansehen? Ich könnte schwören dass mit dem Ding was nicht in Ordnung ist.“ „Kiba-kun… Yusei-kun ist kein Klemp…“ „Ich krieg das hin.“ zuckte der Blonde nur mit den Schultern. Irritiert sah die kleine Brünette ihn an. „Ich krieg das hin! Ich habe die letzten 5 Jahre quasi als Hausmeister für das ganze Waisenhaus gearbeitet. Alles was ich brauche ist mein Werkzeugkoffer. Und wie es der Zufall will, habe ich meinen Koffer damals mit einem Zeichen markiert, damit ich ihn immer rufen kann. Hab mal in unserer Bibliothek gelesen, wie das geht.“ erklärte er, sah sich nach einer Treppe oder Tür um, die in den Keller führen könnte. „Kellertreppe ist draußen, hinterm Haus.“ murmelte Honne, worauf sie ihn nur noch hinter das Haus führte. Nachdem Yusei seinen Werkzeugkoffer gerufen hatte und vorsichtig die marode Treppe herunter gestiegen war, bemerkte er sofort die weit offene Tür. Es war merkwürdig, denn die Tür sah noch ziemlich neu aus und es gab auch keine Kratzer außen an der Schließanlage. „Naja, vielleicht hat ja jemand vergessen die Tür zu schließen. Egal, sehen wir uns mal den Boiler an.“ seufzte der Blonde, betrat den Keller und stieß sofort mit etwas unsichtbarem zusammen. Erst dachte er, er würde sich das nur einbilden, als dann aber auf einmal wie aus dem Nichts ein Mädchen mit violetten Haaren und falkengelben Augen vor ihm stand, ihn ganz verdutzt ansah, wusste er dass hier was nicht stimmte. „Oh Scheiße!“ stieß das Mädchen aus, stieß ihn beiseite und wollte davonrennen. Geistesgegenwärtig ließ Yusei seinen Werkzeugkoffer fallen und eilte gleich hinterher. Leider war das Mädchen etwas schneller als er, obwohl sie keine Magie mehr nutzen konnte, weshalb der Blonde kurz stehen bleiben musste. „Okay, dann Plan B. Doton!“ Mit einem Schlag auf die Erde setzte er Mana frei und betete, dass alles so ablief, wie er es sich vorgestellt hatte. Als das Mädchen mit einem Schrecklaut mehr als anderthalb Meter in die Tiefe sank, wusste er, er hatte es übertrieben. Sie sollte nämlich eigentlich nur stolpern. „Äh, Mädels!?“ rief er über die Schulter hinweg, sah wie Honne und Kiba, welche inzwischen einen blauen Yukata mit Blumenmuster trug, aus der Haustür stürmten. „Holt mal eine Wäscheleine… und ein paar Federn! Wir müssen mal jemanden verhören!“ rief er den Beiden zu, ging langsam zu dem Graben und sah zu dem Mädchen herab. Mit Schmerzverzerrtem Gesicht rieb sie sich den Kopf. „Wo kommt dieses dämliche Loch her…?“ Einige Minuten später saß das dunkelhaarige Mädchen mit den falkengelben Augen auf einem Stuhl, die Hände über Kreuz hinter dem Kopf mit einer Wäscheleine gefesselt und die Leine dann nochmal am Stuhl befestigt und die Füße lagen auf dem Küchentisch. „Ihr handelt euch gerade so was von Ärger ein. Ich bin Meina Kamakura, die…“ „Assistentin der Präsidentin des Studentenrates…“ murmelte Honne, worauf Meina sie mit großen Augen ansah. „Du…! Du bist doch Honne Ichinose! Die Verantwortliche für Haus E! Mach mich los und ich sorg dafür, dass du nach Haus D, nein, sogar nach Haus C kommst!“ „Vergiss es.“ ertönte plötzlich die Stimme von Yusei, der gerade durch die Küchentür hereintrat. „Ich könnte Kiba-kun bitten, das Disziplinar-Komitee anzurufen und die würden dich sofort abtransportieren. Da du keine Handschuhe getragen hast, und auch nicht so schlau warst Alleskleber auf die Fingerkuppen zu streichen, bevor du hier her bist, werden am Stromverteiler sicher deine Fingerabdrücke sein. Genau wie an der Tür. Leugnen ist also zwecklos. Oh und… Magie kannst du nicht benutzen. Als wir beide zusammengestoßen sind, hatten wir Hautkontakt. Dabei habe ich dein ganzes Mana neutralisiert, unabsichtlich übrigens.“ „Ja klar…“ knirschte Meina nur noch, während der Blonde sich die Hände an der Spüle wusch und einfach nur abschüttelte. „Und? Was hast du jetzt mit mir vor? Willst du mich begrapschen? Oder sogar schlimmeres?“ „Eh, schlimmer trifft es ziemlich genau. Schonmal von Kitzel-Folter gehört? Ziemlich brutal. Manche verlieren vor lauter Lachen die Fähigkeit das Wasser zu halten, wenn du verstehst? Und glaub mir, keiner von uns will deine Pisse wegwischen. Also sag lieber gleich was Phase ist: Warum die Sabotage?“ In einem Ausbruch von Angstschweiß sah Meina noch einmal zwischen ihren 3 Geiselnehmern hin und her. Sie waren alle 3 zum Äußersten Bereit, wie es aussah. „Ich.. ich sag euch alles was ich weiß! Nur nicht kitzeln! Ich bin verdammt kitzlig! Sakuya-hime will euch unbedingt aus dem Haus haben, ich weiß nicht warum! Darum sabotiere ich euch schon seit dem Beginn des Jahres! Bitte, ich hab euch alles gesagt was ich weiß! Last mich bitte wieder frei!“ Doch so einfach kam sie den 3en nicht davon. „Meine Damen? Die Federn bitte.“ Mit fiesem Gesichtsausdruck hoben Kiba und Honne jede eine weiße Gänsefeder, genau wie Yusei. Es klopfte an der Tür von Haus A, einer regelrechten Villa, und eine Blondine mit Violetten Augen und aufgesetzten, schwarzen Katzenohren öffnete, sah eine stark errötete und bewusstlose, gefesselte Meina auf der Türschwelle liegen und auf ihr ein kleiner Brief. „Sakuya-hime! Komm schnell runter!“ rief sie, ließ Meina durch Magie in das Haus schweben und entfaltete den Brief, begann sofort zu lesen. Verehrter Studentenrat aus Haus A, wir haben von Meina, der persönlichen Assistentin der Präsidentin, erfahren dass ihr uns aus dem Studentenwohnheim haben wollt. Wir werden die Sabotage-Aktionen nicht länger dulden und schlagen von nun an zurück, mit aller uns gebotenen, legalen, Härte. Die Wäscheleine wollen wir übrigens zurück. Hochachtungsvoll, die Bewohner von Haus E. P.S.: Von Yusei-kun sollen wir ausrichten: „Leckt mich!“ Zähneknirschend knüllte die rosahaarige Präsidentin des Studentenrates den Brief zusammen. „Diese… aber na gut… wenn sie Krieg haben wollen?“ Am Abend waren endlich sämtliche Bewohner von Haus E zuhause und sahen mehr oder minder überrascht den Blonden in der Küche beim Kochen. „Ja… was will der denn hier!?“ keifte sofort Kizuna, welche den Blonden schon mehrmals unangenehm getroffen hatte. Dieser wandte sich von der Herdplatte und der Miso-Suppe ab, grinste sie frech an. „Na, Kizuna-hime? Lange nicht gesehen, oder?“ lachte er, wusste dass sie es nicht wagen würde jetzt noch einmal zu zaubern. „Mach dir mal nicht ins Strumpfhöschen, Kizuna-hime. Ich wohne ab jetzt hier. Außerdem hat mir Kiba-kun erzählt, dass keine von euch wirklich gut kochen kann. Ihr habt euch wohl nur von Fertigprodukten ernährt. Kein Wunder dass du ein Wenig Speck an den Hüften hast.“ lächelte der Blonde, wandte sich wieder der Suppe zu. „Essen ist in 10 Minuten fertig. Wenn ihr euch nützlich machen wollt, dann fangt mal an den Tisch zu decken, Mädels.“ meinte er nur noch, sah dabei die braungebrannte Blondine und die Brünette mit dem Pferdeschwanz scharf an, die ihn nur stumm angestarrt hatten. „Äh, okay!“ bestätigte die braungebrannte Blondine und als die Brünette mit dem Pferdeschwanz anfangen wollte zu helfen, da wurde gleich bei allen Anwesenden heftig der Kopf geschüttelt. Das Essen war fertig und die erste Idee von Kiba war, dass sich alle mal vorstellen sollten. Yusei war der erste. „Also, mein Name ist Yusei Fudo, heute 19 Jahre geworden. Seit ich mit 9 einen schweren Autounfall überlebt habe, bei dem auch meine Eltern starben, weiß ich dass ich über magische Kräfte verfüge. Meine kleine Schwester und ich wurden nach dem Unfall getrennt und ich habe nie mehr was von ihr gehört. Danach habe ich jeden Scheiß für die Leute in unserem Waisenhaus machen müssen. Vom Kochen oder Nähen, bis hin zur Reparatur einer Stereoanlage war alles dabei. So, und wer ist der Nächste der von sich erzählt?“ „Ichinose Honne.“ murmelte die kleine Brünette, während sie sich und den Anderen Reis auftat. „16 Jahre. Mama hat experimentiert, es ging schief und ich bleibe so klein. Das ist alles.“ erklärte sie halb geflüstert und monoton, nahm sich dabei noch eine Portion Reis. Es war inzwischen ihre dritte Portion innerhalb von ein paar Minuten und für niemanden war es verwunderlich. „Äh, okey…“ lächelte Kiba leicht schwitzend, räusperte sich während sie sich noch einmal auf dem Esstisch umsah. „Also, ich bin Haruna Kiba. Und nein, Haruna ist mein Familienname, bevor du fragst, Yusei-kun. Ich bin 16, wie die Meisten in Haus E. Ich mache gerne Kendo und trainiere mein Kenjutzu. Oh und, ohne einen Katalysator kann ich nicht zaubern. Ich bin leider die Einzige hier, der es so geht. So. Und wie wäre es jetzt mit dir, Kizuna-chan? Erzähl ihm doch mal, wer du bist?“ lächelte sie, sah dabei zu ihrer schwarzhaarigen Mitbewohnerin. „Was!? Äh, Moment… was!? Ich!?“ fauchte Kizuna überrascht, dass Yusei vor Schadenfreude anfing zu grinsen. „Also gut. Kizuna Anderson, ich bin 19 Jahre alt. Ich wurde vor 10 Jahren von einer amerikanischen Familie adoptiert und habe keine Ahnung, wer meine leibliche Familie ist. Das ist alles, was du wissen musst, baka.“ Das war alles, was Kizuna ihm zu sagen hatte. „‘kay Kumpel, dann erzähl ich mal was, ja?“ lächelte die braungebrannte Blondine. „Shiraishi Kyouka, 17 Jahre und ich steh voll auf Schmuck und Bling-Bling und den ganzen Scheiß. Das ist auch klasse für meine Lichtmagie, je mehr Bling-Bling, desto stärker meine Magie. So, und jetzt nur noch unser wandelndes Katastrophen-Gebiet hier.“ grinste Kyouka, sah dabei scharf zu der Brünetten mit dem Pferdeschwanz. Diese errötete schlagartig, griff nach ihrer Schüssel Misosuppe um einen Schluck Suppe zu nehmen, da zerbarst die Schüssel einfach und die ganze Suppe verteilte sich auf ihrer Uniform, das man ihren schwarzen, trägerlosen BH sehen konnte. „Oh nein… nicht schon wieder…“ jammerte sie nur, worauf allen ein dicker Schweißtropfen über die Stirn lief. Hastig rannte die Brünette davon, schien in ihr Zimmer zu rennen. „Naja, Yuri-chan ist ein richtiger Tollpatsch. Sie ist 16 wie wir, hat noch nie einen Freund gehabt und besitzt eine skurrile Affinität zu Wasser… wie man sehen konnte. Ich sag dir was, Alter, lass sie niemals Kochen! Sie verschüttet sofort alles über sich selbst und Hon-Hon kann sofort wieder ihre Heiltränke heranschaffen.“ erklärte Kyouka, sah noch einmal zur Treppe, wo ein kleiner Blutfleck zu sehen war. „Oh man… die ist auch noch hingeknallt.“ Später, als alle mit dem Essen fertig waren, bedankten sie sich beim Koch und wollten beim Abwasch helfen, doch das Licht ging unerwartet aus. „Scheiße! Ein Stromausfall! Ich wollte gerade meine Lieblingsshow sehen!“ beklagte sich Kyouka, welcher vor Schreck der Nagellack runtergefallen und ausgelaufen war. „Na toll…“ stimmte Yusei zu, tastete sich an seinen Mitbewohnerinnen vorbei und ging zur Hintertür. Als er heraustrat, traute er seinen Augen nicht: Vor ihm stand im schwarzen Kimono eine schwarzhaariges Mädchen mit Totenkopf-Haarspange, zog sich die schwarzen, mit Dornen am Handgelenk bespickten Handschuhe straff. Und das schlimmste war, er kannte das Gesicht dieses Mädchens. Er kannte sie sogar sehr gut. „Chigusa? Bist du das wirklich?“ fragte er ungläubig, bekam jedoch zunächst keine Antwort. „Bist du Fudo Yusei? Der Störenfried aus Haus E?“ „Scheiße was soll das? Du weißt doch wer ich bin! Komm lass den Scheiß, ich kämpfe nicht gegen dich!“ „Solltest du aber.“ meinte die Schwarzhaarige und ging in Stellung. In diesem Moment kam Honne zur Hintertür raus. „Yusei-kun. Was ist los?“ Ohne Rücksicht auf Verluste schlug die Schwarzhaarige in die Luft. Ein ungeheurer Druck baute sich auf, der explosionsartig zu einem Geschoss wurde. Mit weit aufgerissenen Augen sah Yusei dies, stieß Honne beiseite und schlug gegen das Geschoss aus verdichteter Luft. Es zerplatzte und löste sich schließlich in Luft auf. „Chigusa! Was soll der Scheiß! Ich kämpfe nicht gegen meine kleine Schwester!“ „Ich habe keinen Bruder.“ erwiderte Chigusa nüchtern, ging erneut in Stellung. Langsam wurde ihm klar, dass er so nicht weiter kam. Es schien, als wäre seine schlimmste Befürchtung wahr geworden: Seine kleine Schwester war einer Gehirnwäsche unterzogen worden. „Okey, wenn du es so willst?“ meinte der Blonde schließlich, streifte sich sein T-Shirt über den Kopf und warf es zu Honne. „Hey, Honne-chan. Pass gut darauf auf, ich hab es erst vorgestern gekauft.“ erklärte er lächelnd, worauf Honne nur mit neutralem Gesicht nickte und wieder ins Haus ging. Die Arme kreisen lassend ging Yusei ein paar Schritte auf seine kleine Schwester zu, ließ sein Genick knacken und zeigte provokant seine Tattoos auf den Unterarmen. „Du erinnerst dich vielleicht nicht, aber ich war schon immer der, der dich vor den älteren Kindern beschützt hat, vor denen, die dich geärgert haben. Scheiße noch eins, ich hab dich 10 Jahre nicht gesehen und jetzt willst du ausgerechnet gegen mich kämpfen? Tolle Wurst.“ seufzte er, ließ seine Halswirbel knacken und ging in Stellung. „Ich warne dich, Chi-chan, in ganz Tokyo gibt es keinen Streetfighter, der es mit mir aufnehmen kann.“ Ohne dass er es merkte, schlug der Drachenring an seinem Finger die Augen auf, leuchtete und hüllte seinen ganzen rechten Arm in einen Panzerhandschuh. „Du hast dein AD aktiviert? Damit habe ich nicht gerechnet. Aber gut. Ich brauche meines nicht, ich hab mehr Kraft in meinem kleinen Finger, als du in deinem ganzen verdammten Arm.“ „Ach ja? Rasur!“ Yusei löste sich in Luft auf, erschien unerwartet vor Chigusa und schlug zu, doch diese fing seine ungepanzerte Faust mit einer raschen Bewegung ab. Ein Lächeln zierte die Lippen des Blonden. Mit einer schnellen Bewegung machte er einen Rückwärts-Salto und trat nach seiner Gegnerin aus. Diese ließ ihn nur los und wich kaum merklich zurück. „Orkan-Kick: Mondsichel!“ Sie Riss die Augen weit auf. Ein scharfer Wind zog knapp an ihrem Gesicht vorbei. Eine kleine Wunde tat sich auf ihrer Wange auf. „Da wo der herkommt, gibt es noch mehr! Ich will aber nicht gegen dich kämpfen.“ „Du solltest aber! Ich werde jetzt nicht den Fehler von vorher machen und dich weiter unterschätzen!“ „Gut. Du willst es so. Devil-Spin!“ Schnell, schneller als man sehen konnte, begann Yusei sich um sich selbst zu drehen, bis er einem sich drehenden Brummkreisel glich. Sein Fuß… oder waren es beide Füße… begann zu glühen, in einer flammenden Farbe, schien regelrecht Feuer gefangen zu haben. Als er schließlich stehen blieb, beide Hände in der Hosentasche, der glühende, rechte Fuß auf dem Boden aufgestampft, da wusste sie, sie hatte ihn schon wieder unterschätzt. „Was zum…“ „Teufelsbein. Meine ultimative Nahkampftechnik. Ich empfehle dir das Weite zu suchen, oder du wirst schwerste Verletzungen davontragen!“ Ein leichtes Lächeln huschte über Chigusas Lippen. „Ich bin Tousaka Chigusa! Vize-Präsidentin des Studentenrates der Majutzu Gakuen! Ich werde nicht verlieren!“ rief sie und strich sich die Haarsträhne aus dem Gesicht, die über ihrem rechten Auge hing. Ein falkengelbes Auge kam zum Vorschein, das sofort anfing zu glühen. „Ich kenne jetzt deinen Zauber und kann ihn kopieren!“ „Aber das reicht nicht, Chi-chan. Du brauchst Kenntnisse in Physik und Wissen über Animes. Und glaub mir, ich habe verdammt viele gesehen. Höllen-Rasur!“ Wie vorher verschwand Yusei einfach und tauchte direkt vor ihr wieder auf, trat direkt nach ihr aus. Chigusa sprang etwas zurück, merkte wie die Hitze von seinem Bein gegen sie ausging. Sofort erlosch das Glühen und er ging wieder in Stellung, ballte die linke Faust und holte weit aus. „Ha! Eine Lücke!“ rief sie, verschwand genau wie der Blonde vorher und tauchte vor ihm auf. Doch dieser lächelte wieder breit. „Falcon…!“ begann er. Chigusa verzog nur das Gesicht. Sie war in eine Falle getappt. „… Punch!“ Flammen umgaben seine Faust, nahmen schnell die Form eines Falken mit ausgebreiteten Schwingen an. Mit voller Flamme schlug er zu, schoss Chigusa 200 Meter durch die Luft. „Wow! Homerun!“ rief er, ging langsam hinter der Schwarzhaarigen her und als sie landete, wusste er sofort dass sie kampfunfähig war, bewusstlos. „Wow… mit so viel Durchschlagskraft hab ich nicht gerechnet. Vielleicht wird das ja mein neuer ultimativer Angriff… bis ich das Kame-Hame-Ha X 10 gemeistert habe.“ grinste er, wandte sich ab und sah auf einmal Kiba vor sich stehen. „Oh… mein… Gott… Ich glaub, du hast gerade Chigusa gekillt.“ „Nein… sie ist nur Bewusstlos. Kannst du jemanden anrufen der sie abholt? Ich hab‘s gerade mächtig im Kreuz, der Falcon-Punch geht kräftig an die Substanz. Ich geh jetzt duschen.“ Damit verabschiedete er sich von ihr und ging ins Gebäude. Dabei hörte sie ihn noch etwas vom schlimmsten Geburtstag überhaupt murmeln. Kapitel 3: Happy Birthday nachträglich - Das Ende von Haus E? ------------------------------------------------------------- Am nächsten Morgen gellten zeitgleich 2 spitze Schreie durch Haus E: Der eine war der eines Mädchens, der Nächste war der von Yusei. „Flossen weg du Schwein!“ Als nächstes hörte man es nur noch im Zimmer von Yusei und Kizuna, welche unglücklicherweise Zimmergenossen waren, kräftig rumpeln. „Spinnst du!?“ Einige Minuten später kam Yusei die Treppe herunter an den Frühstückstisch, setzte sich und schenkte sich großzügig Kaffee ein und nahm einen Schluck. „Wenn schon Pech, dann richtig. Dass auch noch Chi-chans Geburtstag so verdammt scheiße beginnt… auch noch der Todestag unserer Eltern… total Scheiße…“ murrte er, was auch Kyouka und Kiba mitbekamen, die gerade versuchten das Frühstück vorzubereiten. „Was’n los Kumpel?“ wollte Kyouka wissen, wandte sich von ihrer Tätigkeit ab und zuckte sofort zusammen. Sie hatte sich in den Daumen geschnitten. „Ach… nicht viel. Die Alte da oben hat mich aus meinem eigenen Bett geschmissen. Und dabei ist die zu mir ins Bett gekrochen!“ Verschmitzt grinsend stellte Kiba den frisch gekochten Tee auf dem Tisch ab. „Wir machen heute ein westliches Frühstück, da von uns niemand kochen kann. Vielleicht kannst du ja ab morgen das Frühstück machen, aber unsere Speisekammer ist fast leer… sagtest du, dass heute deine Schwester Geburtstag hat?“ „Ja. Und warum grinst du so dämlich?“ „Och, nur weil unsere liebe Kizuna-hime eine Schlafwandlerin ist. Als ich noch ihre Mitbewohnerin war, verging im ersten Monat kein Tag, an dem sie mich nicht aus meinem eigenen Bett geschmissen hat.“ „Schlafwandlerin, he? Hab ich mir fast gedacht… bin auch Schlafwandler, also…“ „Ja, hab ich gemerkt.“ bestätigte Kiba nickend, gab ihren Kochversuch auf und wandte sich ab. „Du bist die Nacht in mein Zimmer gekommen und hast mit mir gequatscht, wie mit deiner kleinen Schwester als sie klein war. Irgendwie hab ich es geschafft dich rauszuschmeißen, aber der Schreck war erst mal da.“ „Sorry, hab den Scheiß eigentlich unter Kontrolle. Bringt einfach den Toast her und stellt Butter und Aufstrich dazu. Ich hab auch keinen Hunger. Wenn Kizuna-hime aus der Dusche kommt, geh ich duschen und dann weg hier.“ Knurrte er zum Schluss. Es dauerte zum Glück auch nicht lange und Kizuna kam aus der Dusche, in welche der Blonde sofort verschwand. „Habt ihr gewusst, dass er gestern Geburtstag hatte?“ wollte Honne wissen, worauf sie alle anderen nur verdutzt ansahen. „Er hat was gehabt?“ „Geburtstag, Kizuna-hime. Geburtstag. Hab sein Geschenk fertig. Oh und… ihr solltet euch was einfallen lassen.“ Damit holte die kleingewachsene Brünette eine lange Liste aus ihrer Tasche, zusammen mit einigen Aufgaben-Karten. „Wann hast du das denn alles aufgeschrieben?“ „In der Nacht. Ich schlafe sehr wenig.“ gestand sie, verteilte blind die Aufgabenkarten, als wisse sie welche für wen war. „Lest.“ wies sie die Anderen mit strengem Gesicht an und nahm sich selber auch eine Aufgabenkarte. Zuerst entfaltete Kyouka ihre Karte. „Wow! Ich darf mit Yu-kun auf Shopping-Tour gehen! Genial! Und was ist mit dir, Kiba-kun?“ breit grinsend zeigte die Rothaarige ihre Karte. „Ich darf bei der Deko mitmachen! Das wird ein Spaß!“ Mit pochender Schläfe sah sich Kizuna ihre Karte an. „Ist das dein Ernst? Ich soll die Torte kaufen und das Essen bestellen? Können wir den Perversen nicht kochen lassen?“ „Onii-chan soll nichts merken. Yuri-chan? Bist du mit deiner Aufgabe einverstanden?“ fragte Honne schließlich an die Brünette mit dem Pferdeschwanz gerichtet, welche nur schwer seufzte und ihren Zettel umdrehte. „Ich soll auch einkaufen mit Yusei-kun… kann ich nicht beim Dekorieren helfen? Ich kann nicht gut mit anderen Menschen.“ „Nein. Ich sage nur: Springflut.“ Erbleicht senkte Yuriko den Kopf. „Du hast Recht. Ich würde alles unter Wasser setzen. Dann such ich mir mal ein Wenig Geld zusammen und…“ „Kizuna-hime.“ unterbrach Honne sie, sah dabei die Schwarzhaarige ernst an. „Du lässt uns eine deiner Karten hier. Kyou-chan und Yuri-chan sollen für ihn immerhin Geschenke kaufen. Und Onii-chan braucht auch neue Klamotten.“ „Was das angeht…“ ertönte plötzlich eine neue Stimme, die nicht zum Haus gehörte. Alle wandten sich zur Hintertür, wo auf einmal Professor Inoue stand. „Ich wollte euren Yu-kun eh entführen, weil ich mit ihm im Auftrag der Direktorin in die Stadt soll. Wir müssen unter Anderem zur Bank, damit sein Konto für ihn freigegeben wird. Außerdem muss er aus dem Waisenhaus abgemeldet werden, aber ich denke das hat die Direktorin schon erledigt. Also? Wo ist der Junge?“ „Unter der Dusche.“ gab Honne nur nüchtern zurück. Als er dann aus der Dusche raus war, war Yusei überrascht die Lehrerin mit dem Hörschaden im Haus zu sehen. Nach einer kurzen Erklärung machten sich die 4 auf den Weg in die Stadt. Da sie sich allerdings trennen mussten, bekam Yusei nicht viel davon mit, wie Kyouka und Yuriko für ihn ein paar Geschenke kauften. Dafür saß er nun mit seiner Lehrerin in einem Bistro und wartete auf sein vegetarisches Mittagessen. „Nun, Yu-kun, weißt du was dafür verantwortlich ist, dass du trotz Antimagie auch Magie verwenden kannst?“ „Nein. Wissen sie es?“ „Allerdings. Das allerdings auch nur von der Direktorin: An dem Tag, an dem du und deine kleine Schwester aus dem Auto geschleudert wurden, als sie das erste Mal Magie anwandte, da drang etwas in deinen Körper ein: eine goldene Fygge des Yggdrasil.“ „Die Weltenesche?“ hakte der Blonde nach. „Richtig.“ Bestätigte Professor Inoue, nahm einen kräftigen Schluck Kaffee. „Auch die Direktorin verfügt über die Kraft einer dieser Fyggen. Auf jeden haben sie einen anderen Effekt. Ihr hat sie die Kraft der Hellsicht verliehen. Dir, die Kraft der Magie. Außerdem wird man wohl nahezu unsterblich, wenn eine der Fyggen einen auserwählt hat. Allerdings muss man auch mit einigen Einbußen rechnen. Unsere Direktorin zum Beispiel kann nur wenige Tage in unserer Welt existieren und muss regelmäßig die Dimension wechseln. Über deine Einbußen kann ich noch nichts sagen, tut mir leid.“ Nachdenklich verschränkte Yusei die Arme vor der Brust. „Ich kann mich aber nicht erinnern, irgendwann einmal eine merkwürdige Frucht gegessen zu haben.“ „Wirst du auch nicht. Die Frucht dringt ohne das Wissen des Betroffenen in seinen Körper ein. Und dann werden nach einigen Stunden die besonderen Kräfte der Frucht aktiv. Ehrlich, ich frage mich, wo das Essen so lange bleibt?“ bemerkte die Lehrerin beiläufig und sah sich um. Das Bistro war auf einmal wie leergefegt. „Eine Barriere?“ fragte Yusei, worauf Inori nur mit den Schultern zuckte. „Finden wir es heraus, würde ich sagen.“ meinte sie nur und erhob sich. Draußen vor dem Bistro trafen sie sofort auf ein Mädchen mit blassrosanen Haaren, die ein merkwürdig geformtes Schwert trug. „Na, Yusei Fudo-san? Gefällt dir die Überraschung zum Geburtstag? Es ist die letzte Überraschung, die du hier erlebst.“ lächelte das Mädchen und hob ihr Schwert. Besorgt trat Inori an den Blonden heran. „Sei vorsichtig. Ihr Name ist Rika Nonaka und sie gehört zum Disziplinar-Komitee unserer Schule. Ihre Fähigkeiten sind außergewöhnlich.“ „Meine aber auch. Und das vergessen sie wohl, Sensei.“ lächelte Yusei, trat vor und sah das Mädchen scharf an. „He, was soll das jetzt werden? Sobald du mich auch nur anfasst, wird meine Partnerin da hinten deine beiden Freundinnen vom Dach stoßen. Und glaub nicht, dass die sich mit ihrer Magie auffangen können. Die sind mit Handfesseln aus einem antimagischen Metall gefesselt.“ „Soll ich dir was sagen, du kleine Schlampe?“ fragte Yusei, sah kurz an ihr vorbei mit seinen Heterochromen Augen. Auf einem Dach gegenüber des Bistro sah er ein Mädchen, anscheinend dunkelhaarig, die 2 andere Mädchen nur knapp vom Rand des Daches fern hielt. „Fick dich ins Knie.“ fügte er hinzu. Im gleichen Moment kippte Rika auch schon um und er verschwand. Im gleichen Moment erschien Yusei hinter der dunkelhaarigen Schülerin, welche anscheinend verdutzt auf die Stelle starrte, wo er gerade noch war. „Verdammte Scheiße was zur…?“ begann sie, da wurde sie schon von Yusei herumgerissen und finster angestarrt. „Du, Kizuna-hime? Was zieht ihr hier für einen Scheiß ab?“ „Halt dein Maul du Perversling! Was hast du mit Rika gemacht du Schwein!? Wenn du mich noch einmal anpackst, dann schmeiß ich die beiden Schlampen vom Dach!“ „Ganz sicher nicht, du kleines Miststück.“ meinte Yusei darauf nur nüchtern und rammte ihr die Faust in den Magen, so hart dass ihr die Augen fast aus den Höhlen traten und sie in seinem Arm einfach zusammensank. „Schlaf gut, Schlampe.“ meinte er und sah auf, sah wie Inori an den Handfesseln von Yuriko und Kyouka rumhantierte. „Hey Yu-kun, beeile dich und geh zurück in unser Haus! Der Studentenrat will unser Haus in die Luft jagen! Und diese Kizuna-Bitch stand auf deren Seite! Sie hat sogar gesagt, sie hat das Leben mit uns zusammen gehasst!“ „Ich bin schon auf dem Weg, Kyou-chan.“ bestätigte der Blonde der gebleichten Blondine und verschwand erneut. Als er vor dem Haus E des Studentenwohnheimes wieder erschien, explodierte es einfach. Er konnte sich gerade noch die Arme vor das Gesicht halten, kleine Stücke von Holz und Stein prallten gegen ihn, verletzten ihn aber nicht. Als sich der Rauch legte, stand er vor den Ruinen von Haus E, es gab kein Feuer, kein Qualm, nur den Schutt. „Scheiße… Honne-chan! Kiba-kun!“ rief er, stürmte auf die Ruine zu, da fielen ein paar Balken auseinander und Kiba erhob sich stark schwitzend, hielt die bewusstlose Honne im Arm. „Hey! Ist die Kleine in Ordnung?“ „Yo, ist sie. Sie hat aber was auf den Kopf gekriegt, als die Bude zusammengefallen ist. Was ist hier eigentlich los!? War das ein Gas-Leck!?“ „Nein.“ schüttelte Yusei den Kopf, wandte sich um und erblickte eine große Gruppe von Mädchen, die sich auf die Ruinen des Hauses zubewegten. Mit hervorgetretenen Schläfen ging er auf die Gruppe zu, ballte beide Fäuste und begann regelrecht leicht rot zu glühen. Angeführt wurde die Gruppe von einer hochgewachsenen Schülerin, die genau wie er und Kizuna heterochrome Augen hatte, während ihre Haare jedoch vollständig Rosa waren. „Wart ihr das?“ fragte er, während schon der Rauch von seinem Körper aufstieg. „Und wenn?“ fragte die Rosahaarige. Im nächsten Moment flog das Mädchen, das ihr am nächsten Stand, im hohen Bogen gute 10 Meter durch die Luft. Entsetzt sahen die Meisten Mädchen zu der inzwischen am Boden liegenden Schülerin. Sie blutete stark aus Nase und Mund, also hatte sie wohl innere Verletzungen davongetragen. „Noch einen Schritt näher und es fliegen noch mehr von euch durch die Luft! Was soll der scheiß!?“ Die Hand hebend gebot die Rosahaarige ihren Begleiterinnen stehen zu bleiben. „Ganz einfach. Dieser Schandfleck von einem Wohnheims-Gebäude stört den Frieden unserer schönen Schule. Also musste es weg. Und wenn noch jemand im Haus war… tja, Pech gehabt.“ „Pech gehabt?“ widerholte der Blonde energisch. „PECH GEHABT!?“ brüllte er, gab eine Schockwelle von sich, die zuerst keine Auswirkung zu haben schien. Doch dann kippte schon die Erste Schülerin um. Alle sahen entsetzt zu der nunmehr bewusstlosen Schülerin. Doch schon kippte die nächste um, dann die Nächste und noch eine und noch eine. Schließlich lag die Hälfte der anwesenden Schülerinnen bewusstlos auf dem Boden. Der Schweiß stand dick auf Chigusas Stirn, welche dicht an der Seite der Rosahaarigen stand. „Chigusa? Was hat das zu bedeuten?“ wollte die Rosahaarige wissen, wandte sich zu der Schwarzhaarigen neben sich um. „Ich hab das mal im Anime One Piece gesehen. Das war das Königs-Haki, die Macht des Tyrannen. Niemand der nicht über genügend Willenskraft verfügt oder darauf vorbereitet ist, kann sich dem entziehen. Ich kann seine Aura bis hier fühlen. Und es ist nicht nur sein Mana. Sakuya-senpai, wenn er das Königs-Haki besitzt, ist es sehr wahrscheinlich dass er zumindest noch ein weiteres Haki beherrscht! Gib den Befehl zum Rückzug. Noch ist es nicht zu spät!“ „Du überschätzt ihn. Meine Damen? Greift ihn euch. Benutzt eure AD-Waffen dafür.“ Resignierend schüttelte Chigusa den Kopf, während die restlichen Mädchen vorstürmten und von einer neuen Schockwelle des Haki getroffen wurden. Schon lag das nächste Viertel der Schülerinnen am Boden. „Habt ihr es noch nicht kapiert? Ihr kommt niemals nahegenug an mich ran! Ihr kommt gegen das Haki nicht an! Rennt! Oder ich schwöre bei allem was mir heilig ist, das letzte was ihr hört ist die höchste Stufe der schwarzen Magie!“ rief der Blonde. Einige der Mädchen sahen sich zweifelnd um und suchten dann das Weite. Chigusa und die Rosahaarige jedoch blieben. „Feiglinge…“ zischte Sakuya, wandte sich wieder zu Chigusa um. „Chigusa. Erledige das.“ „Auf keinen Fall!“ widersetzte sich die Schwarzhaarige im Kimono, kreuzte die Arme vor dem Körper. „Ich hab noch immer Schmerzen von meinem Zusammenstoß mit ihm von Gestern! Sein Falcon-Punch ist die Hölle auf Erden! Nie und Nimmer greife ich den Kerl noch einmal an! Eher lasse ich mich von dir und Sharona bestrafen!“ „Dann sei es so. Wir haben eh erreicht was wir wollten. Meine Damen? Wir ziehen uns zurück!“ verkündete Sakuya nach Chigusas Ansage und wandte sich ab. Als alle weg waren, atmete Yusei erleichtert aus, hörte auf zu glühen und zu dampfen und eilte zurück zu Kiba und Honne. Beide waren von seinem Haki unversehrt geblieben. „Geht es dir auch gut, Kiba-kun?“ „Klar, mir fehlt nichts. Aber der Zwerg will einfach nicht aufwachen. Was ist mit Kyou-chan und Yuri-chan? Und Kizu…“ „Erwähne nicht diese Schlampe.“ knirschte Yusei, legte seine Hand auf Kibas Schulter und führte sie zum Hauptgebäude der Schule. To be continued… Kapitel 4: Das Kind der Wunder-Frucht - Willkommen zurück, Haus E! ------------------------------------------------------------------ Seit einer Stunde saßen Kiba und Yusei an Honnes Bett im Krankenzimmer, warteten darauf dass das Maskottchen von Haus E wieder aufwachte. Doch sie tat es nicht. Selbst die Gesundheitsbeauftragte der Schülerschaft, ein blondes Mädchen mit Twintails das nicht viel größer als Honne war, war ratlos. „Tja… es ist ja nicht so dass ich Ichinose-chan einfach was spritzen kann um sie aufzuwecken. Es gibt da ein paar Dinge, die ich nicht verstehe.“ „Und welche?“ wollte Yusei von der kleingeratenen Blondine wissen. Diese kratzte sich nur verwirrt mit einem Kugelschreiber am Hinterkopf. „Naja, ich kann zwar Atmung feststellen, aber ich habe keinen Herzschlag gehört. Außerdem ist ihr Mana-Level erschreckend niedrig, ganz anders als zum Beispiel bei dir, Fudo-kun. Dein Mana-Level ist von allen Studenten hier am höchsten! Ich habe noch nie jemanden mit einem so stark ausgeprägten Mana gesehen. Naja, die einzige Ausnahme ist vielleicht die Tochter unserer Direktorin. Ihr Mana ist ähnlich stark wie deines. Aber was erwarte ich? Immerhin ist die Direktorin eine der stärksten Magierinnen unserer Zeit. Wie auch immer, ich konnte auch nicht feststellen das Ichinose-chan irgendwo geblutet hat oder so. Wenn ich mir nicht wirklich sicher wäre, würde ich fast sagen dass Ichinose-chan ein Homunkulus ist.“ endete die Kleingeratene Blondine schließlich, worauf Kiba lautstark zu lachen begann. „Echt jetzt? Ein Homunkulus? Bist du High? Hon-Hon ist der menschlichste Mensch den ich kenne! Okey, sie zeigt nie Emotionen aber…“ „Was Kiba-kun sagen will ist…“ schritt Yusei ein, um zu verhindern dass die Rothaarige sich um Kopf und Kragen redete, „Ein Mensch ist, wer sich menschlich verhält. Ich glaube kaum, dass Honne-chan irgendetwas getan hat, was sie nicht als Mensch qualifizieren würde. Außerdem hat sie mich gestern Nachmittag, obwohl sie mich kaum kennt, gefragt, ob sie mich Onii-san nennen darf. Ein Wesen ohne Seele würde so eine banale Frage niemals stellen.“ Zumindest hoffte der Blonde dies, denn es kam ihm schon immer merkwürdig vor, dass er Honnes Mana, ihre magische Energie, niemals spüren konnte. Doch anscheinend gab sich die kleingeratene Blondine mit diesem Argument zufrieden. Nachdem sie sich in das Nebenzimmer verzogen hatte, blieben Yusei und Kiba alleine bei Honne. Besorgt saß der Blonde am Bett seiner selbsternannten kleinen Schwester und hielt ihr die Hand. „Weißt was, Kiba-kun?“ fragte er schließlich, riss die Rothaarige aus ihren Gedanken. „Was denn?“ „Ich glaube selbst kaum, dass sie ein Mensch ist. Ich glaube auch, dass sie ein Homunkulus ist.“ „Alter, red jetzt bloß kein‘ Scheiß! Hon-Hon ist kein seelenloses Monster! Außerdem, wenn du ihr Mana neutralisieren kannst, dann solltest du ihre Hand loslassen. Sollte sie ein Homunkulus sein, dann könnte das dafür sorgen, dass sie nicht so einfach aufwacht.“ Nachdenklich ließ Yusei die Hand der kleingeratenen Brünette los und erhob sich. „Dann… ich gehe mal raus vor die Tür. Ich brauche mal ein Wenig frische Luft.“ Erklärte er, verließ ohne ein weiteres Wort das Krankenzimmer. Ein schlechtes Gewissen schlich sich bei der Rothaarigen ein. Auf dem Gang vor dem Krankenzimmer spürte Yusei gleich 2 Energien, die er vor Kurzem schon einmal gespürt hatte. Es waren 2 Mädchen des Disziplinar-Komitees. „Ihr habt die Wahl: Zeigt euch und kämpft, oder verschwindet und lasst uns in Ruhe.“ 2 Mädchen traten hinter einer Ecke hervor, ihre AD-Waffen im Anschlag. „Du wirst unter Arrest gestellt, Fudo Yusei! Komm mit uns und leiste keinen Widerstand!“ riefen die beiden Mädchen wie aus einem Munde. Also ließ der Blonde seine Knöchel knacken, ohne die Faust in die Hand zu schlagen, wandte sich zu den Mädchen um. „Gear…“ begann er, konzentrierte sein Mana in seine Körper-Temperatur und ließ seinen Körper genauso glühen, wie vor ungefähr einer Stunde. „2!“ rief er, holte weit zum Schlag aus. „Ein gutgemeinter Rat, Mädels: Geht bevor ich zuschlage! Meine Angriffe sind inzwischen um ein vielfaches stärker und schneller als vorher! Es sind Jet-Angriffe.“ „Wir sind auf alles vorbereitet.“ verkündeten die Mädchen nur, hoben die jeweils andere Hand und schufen Magie-Kreise mit Schutz-Zaubern. „Wie ihr wollt. FUTON JET-PISTOLE!“ rief er, schlug mit seiner Faust eine so schnelle gerade, dass man meinen konnte, er hätte sich kaum bewegt. Der einzige Hinweis auf einen Angriff, war die Tatsache dass die Mädchen den kompletten Gang entlang flogen und durch 4 Wände hindurch, bis sie in einem Klassenzimmer endlich zum liegen kamen. Das Glühen auf Yuseis Körper lies nach, erlosch und er wandte sich ab, blickte überrascht in das rote Auge eines silberhaarigen Mädchens in schwarzem Kleid. „Du bist besser als ich gedacht hatte. Etwas unkonventionell aber verdammt gut. Und süß bist du auch noch.“ Leicht errötend blinzelte Yusei verwirrt, sah das Mädchen schnell näher kommen und spürte schließlich ihre warmen Lippen auf den Seinen. Ihr Mund schmeckte merkwürdig gewohnt nach Erdbeeren. Eine Weile verharrte das Mädchen so, ließ ihn nicht gehen. Schließlich löste sie den Kuss, sah ihn leicht verliebt an. „Ich habe dir gerade meinen ersten Kuss geschenkt, Yu-kun. Mein Name ist übrigens Ariel. Und ich habe genau wie du von einer Yggdrasils-Frucht gegessen, von der Wunder-Frucht. Ich gehe mal zu deiner ‚kleinen Schwester‘.“ lächelte sie ihn an, sah noch einmal an ihm vorbei und betrat schließlich das Krankenzimmer. Noch immer verwirrt sah Yusei ihr hinterher, legte seine Finger auf seine Lippen. „Erdbeeren…? Ariel…? Wieso kommt mir das so bekannt vor?“ Nach einer Weile kam auch Yusei wieder in das Krankenzimmer, war Überrascht dass Honne endlich wieder wach war. „Honne-chan? Wie geht es dir?“ fragte er als Erstes, worauf das Mädchen ihn mit neutralem Gesicht ansah. „Mir geht’s gut, Onii-san. Dank Kurosaki-san.“ leicht ernüchtert sah der Blonde das Mädchen an, welches ihm gerade einen Kuss gestohlen hatte. „Ah, jetzt verstehe ich. Die Direktorin hat dich als Anstands-Wauwau auf mich angesetzt, he? Sag ihr, dass ich keinen Aufpasser brauche.“ „Du missverstehst, Yu-kun.“ meinte Ariel, trat hinter den Krankenbett der kleingeratenen Brünette hervor. „Ich bin freiwillig hier. Ich habe angeboten Haus E auf Kosten des restlichen Studentenrates wieder aufzubauen. Mutter sagte allerdings ich soll von dem Geld eine Party für dich schmeißen und meine Yggdrasils-Kraft für die Reparatur nutzen. Ich bin übrigens die Schatzmeisterin des Studentenrates. Aber ich bin auf eurer Seite. Ohime-san geht langsam zu weit mit ihren Aktionen gegen euch.“ erklärte sie, strich Yusei dabei sanft über die Wange, was er einfach nur ignorierte. „Außerdem war ich dir noch einen Gefallen schuldig, den habe ich eingelöst als ich Honne-chan aufgeweckt habe.“ „Danke, auch wenn ich keine Ahnung habe was für ein Gefallen das sein sollte. Trotzdem, ich bin dir dankbar. Wie kannst du aber Honne-chan aufwecken, wenn ich gerade da draußen dein Mana neutralisiert habe?“ „Wie ich sagte, es war meine Yggdrasils-Kraft. Ich hab übrigens nachgeforscht: Während ich von der Wunder-Frucht gegessen habe, hast du nicht von der Magie-Frucht gegessen. Ich erkläre es dir ein Andermal, jetzt rede erst einmal mit deiner kleinen Schwester, ja? Und vielleicht vergnügen wir uns ja an meinem Geburtstag dann miteinander. Immerhin hast du mir mal versprochen mich zu heiraten.“ Alle Anwesenden im Raum, außer Honne natürlich, erröteten schlagartig. Mit einem verführerischen Lächeln auf den Lippen verließ Ariel das Krankenzimmer. Als die Tür geschlossen wurde, wandte sich zuerst Kiba verärgert an den Blonden. „Alter, was lief da zwischen dir und Ariel?“ „Keine Ahnung!“ beteuerte Yusei, hob schützend die Hände damit sie ihm nicht zu nahe kam. „Da muss was gewesen sein! Die schmeißt sich sonst niemandem an den Hals! Nicht einmal ihrer Mutter!“ „Ich hab trotzdem keine Ahnung! Ich kenn die noch nicht einmal! Naja, eigentlich weiß ich eh kaum noch etwas von dem, was vor dem Unfall meiner Eltern war.“ Niedergeschlagen setzte sich Yusei auf einen Stuhl nahe der Tür, stützte den Kopf auf die Hände. Wieder schlich sich bei Kiba ein schlechtes Gewissen ein, dieses Mal jedoch, weil sie spürte wie sehr sie gerade an einer Narbe gezerrt hatte, die nie ganz verheilen würde. „Du… du hast Amnesie?“ „Nein… bestimmte Dinge wie das Gesicht meiner Schwester, mein erster ausgefallener Zahn… sogar die Namen meiner Eltern… die weiß ich noch. Aber Freunde von früher, die erste Liebe, der Name meiner Grundschule oder die Namen der Lehrer… das Meiste ist einfach aus meinem Gedächtnis verschwunden, einfach weg. Ich meine, ich weiß dass ich etwas vergessen habe, ich bekomme es jedes Mal mit wenn wieder etwas verschwindet. Aber ich weiß eben das Detail nicht mehr.“ Durch diese Erklärung neugierig geworden kam auch die Gesundheitsbeauftragte der Schülerschaft wieder in das Krankenzimmer, sah Yusei nachdenklich an. „Deine Erinnerung schwindet jeden Tag ein Stück?“ Mit gehobener Augenbraue wandten sich Kiba, Honne und Yusei ihr zu. „Hört sich fast wie eine Art Fluch an. Vielleicht ein Gedächtnis-Zauber, der durch deine Anti-Magie schiefgegangen ist? Oder die Nebenwirkung deiner Yggdrasils-Frucht. Ich müsste das nachschlagen, wird aber eine Weile dauern, Fudo-kun.“ meinte die kleingeratene Blondine. „Und da es Ichinose-chan wieder besser geht, kann ich ruhigen Gewissens sagen, dass sie wieder ins Wohn… oh. Stimmt ja, ihr sitzt ja jetzt auf der Straße.“ „Nein. Ari-nee hat gesagt, sie hat das Haus E wieder aufgebaut. Sie sagt, sie könnte das auch ohne Magie. Ari-nee lügt auch nicht.“ erklärte Honne so monoton wie immer, worauf die Andere Kleinwüchsige resignierend seufzte. „Auf jeden Fall bist du von hier entlassen, Ichinose-chan. Geh wohin du willst, das ist jetzt nicht mehr meine Sache.“ meinte die Blondine nur noch, ging wieder in ihr Nebenzimmer. Keiner konnte seinen Augen trauen. Das, was vor einer Stunde noch eine qualmende Ruine war, war nun ein ansehnliches Gebäude, sah fast so aus wie früher, aber irgendwie doch nicht. Es sah aus, als hätte jemand das gesamte Haus E von Grund auf Saniert. „Das nenn ich mal eine Warmsanierung.“ lachte Kiba. Es brachte ihr aber leider nur verständnislose Blicke vom Rest der Bewohnerschaft ein. „Sorry…“ entschuldigte sie sich schließlich, als sie die Blicke ihrer Mitbewohner bemerkte. „Gehen wir rein… dafür dass ich heute Früh erst geduscht habe stinke ich schon wieder wie ein Iltis.“ bemerkte Yusei, öffnete einfach die Tür und ging in das Haus rein. „Er kann echt ein verdammtes Arschloch sein, meint ihr nicht auch Mädels?“ meinte Kyouka, die zusammen mit Yuriko schon vor über einer halben Stunde angekommen war und mit ebenjener beobachtet hatte, wie Ariel alles wieder aufgebaut hatte. Im Haus drinnen traf sie alle jedoch fast der Schlag: Die Einrichtung war auf dem neuesten Stand, die alten Möbel und Geräte waren topmodern, dennoch passte die Einrichtung zu den Bewohnern. In jedem Raum sahen sie nach, die Einrichtung war überall modernisiert, selbst das Bad. Und in den Kleiderschränken waren selbst die Klamotten der Bewohner, sogar Koffer und Reisetaschen, wiederhergestellt worden. „Alte Scheiße…“ entglitt es dem Blonden, als er sah, dass auch im Kleiderschrank von Kizuna alles da war. Kurzerhand schnappte er sich den Koffer, den er unter ihrem Bett fand und stopfte alles aus dem Schrank und den Schubladen rein, das passte. Schließlich stellte er den Koffer vor die Haustür. „Wenn diese Schlampe hier herkommt, kann sie gleich ihren Koffer nehmen und sich verziehen. Von mir aus kann die bei ihrem Studentenrat bleiben!“ knurrte er, nachdem alle ihm hinterher geblickt hatten. „Bin ganz deiner Meinung. Nach der Scheiße, die sie mit Yuri-chan und mir abgezogen hat, kann sie mich mal sonst wo lecken!“ bekräftigte ihn Kyouka, ließ sich auf das neue Sofa fallen und stellte ihre 2 schweren Einkaufs-Tüten ab. „Und wenn sie dann wieder hier ist, kann sie auch ihre Karte wieder haben. Währe ein verdammt guter Zug von ihr, wenn sie die Knete nicht zurück will.“ Tatsächlich, als Kizuna ein paar Stunden später, am frühen Abend, wieder ins Haus kam, nahm sie nur wortlos ihren Koffer und ihre Kredit-Karte mit und sah auch niemanden an. Vielleicht war es Reue, vielleicht war es Wut. Keiner der Bewohner von Haus E konnte es sagen. In jedem Fall war Yusei sehr überrascht, dass am Abend noch einmal Honne zu ihm kam, als er gerade in seinem Zimmer ein paar Übungen zur Entspannung machen wollte. „Onii-chan, kommst mal eben? Wir wollen was mit dir besprechen.“ „Mit mir?“ blinzelte der Blonde, löste die Knoten in seinen Beinen und zog sich sein schwärzestes T-Shirt an. Unten im Wohnbereich des Hauses angekommen fand Yusei erst einmal nur Dunkelheit vor. Was ist denn jetzt los? Ist hier eine Sicherung rausgesprungen?“ Er bekam keine Antwort, nicht einmal von Honne, die er eigentlich direkt neben sich wähnte. „Leute?!“ rief er beunruhigt, machte sich auf alles, selbst einen erneuten Angriff des Studentenrates, gefasst. „Wo seid ihr?“ Als er die letzte Stufe der Treppe betrat, da wurden alle Lichter eingeschaltet. Es war so hell, dass es ihn regelrecht blendete. „Überraschung!“ riefen einige Stimmen. Als er wieder klar sehen konnte, erkannte er Kyouka, Honne, Yuriko und Kiba. Und zu seiner größten Überraschung auch Ariel. „Herzlichen Glückwunsch nachträglich zum Geburtstag, Yu-kun.“ lächelte ihn Ariel an. Es war eine wirklich außergewöhnliche Überraschung. Kapitel 5: Die Ankündigung – Es werden immer mehr! -------------------------------------------------- „Heilige Scheiße! Ariel!“ war es mal wieder aus dem Zimmer von Yusei zu hören. Seit einer Woche war es jeden Morgen das Selbe. Seit Ariel in Haus E eingezogen war und dem Studentenrat endgültig den Rücken kehrte, war sie jeden Morgen bei Yusei ins Zimmer und ins Bett gekrochen, nur um ihn auf besondere Weise aufzuwecken. „Jeden Morgen das Gleiche! Verzieh dich gefälligst!“ Danach rumpelte es nur kurz. Schwer seufzend stützte Sich Kiba in ihrem Bett auf. „Meine Fresse, können die nicht einen Morgen leise sein?“ „Eher nicht…“ kommentierte Kyouka dies von ihrem Schmink-Tisch aus, wo sie sich gerade die Fingernägel lackierte. „Ich Glaub dieses Mädchen ist einfach nur nymphomanisch. Oder sie ist eine Exhibitionistin, ich hab kein Peil. Auf jeden Fall ist sie nicht ganz dicht.“ „Wie der Rest von uns.“ erwiderte Kiba, ließ sich wieder in ihr Kissen fallen. „Ich würd ihn lieber nicht an diese Schnepfe verlieren.“ Einen Moment hielt Kyouka inne, wandte sich schließlich zu der Rothaarigen um, grinste sie vielsagend an. „Sag mal Süße, kann es sein dass du in den Kerl verliebt bist?“ „Tu nicht so scheinheilig, Kyou-chan. Du stehst doch auch auf Yu-kun. Das sieht man daran, wie du dich jeden Morgen aufbretzelst, seit er hier ist. Selbst heute bist du schon seit 2 Stunden an deinem beschissenen Spiegel zu Gange.“ „Jaja…“ seufzte Kyouka nur, wandte sich wieder ihrem Nagellack zu. Einige Zeit später versammelten sich nach und nach die Mädchen in der Küche, um gemeinsam mit Yusei zu Frühstücken. Dieser hatte für jeden schon gedeckt und sogar ein Bento für jeden fertig gemacht. „Na Mädels? Gut geschlafen? Ich hab‘s nicht. Dank unserer Nymphomanin hier.“ meinte der Blonde leicht angefressen, sah dabei Ariel scharf an, welche anscheinend über ihrem nackten Körper nur einen Bademantel trug. „Ich schon, Onii-chan.“ versuchte Honne zu lächeln, jedoch gelang es ihr nicht so richtig. „Du hast Bentos gemacht? Cool.“ grinste Kiba ihn an, schöpfte für jeden eine Schale Miso-Suppe und stellte sie jedem hin. „Also dann haut mal rein, Mädels.“ lächelte der Blonde schließlich. „Und Ariel.“ fügte er an seine silberhaarige Mitbewohnerin gewandt hinzu, welche sich mit gehobener Augenbraue zu ihm umwandte. „Komm noch einmal nackt in mein Bett und ich schieß dich zum Mond. Und das meine ich im wahrsten Sinne des Wortes.“ „Keine Sorge, ich hab den Wink schon verstanden, Yu-kun. Aber, trotzdem danke für das Bento. Das ist sehr nett von dir.“ Genüsslich streckte sich Sharona, eines der höchsten Mitglieder des Studentenrates, in ihrem Bett, strich sich dabei über die schwarzen Katzenohren. „Ah, so ein schöner, warmer Morgen… da könnte man ja schon fast Hand an sich selber legen…“ lächelte sie in sich hinein und drehte sich auf die andere Seite. Dabei rutschte ihr die Decke vom Körper und gab ihren wohlgeformten Astralkörper preis. „Am liebsten würde ich heute gar nicht aufstehen…“ seufzte sie, streckte sich erneut in ihrem Bett. Ihre Zimmertür flog auf und herein stürmte die rosahaarige Präsidentin des Studentenrates. „Sharona! Sofort aufstehen!“ „Aber es ist gerade so gemütlich…“ seufzte Sharona nur, drehte sich zu ihrer Präsidentin um und zeigte ihr mit Freude ihren nackten Busen. „Ach komm schon… ich will noch nicht aufstehen.“ „Du wirst!“ knurrte Sakuya, hob ihre Hand und ließ die Blondine aus ihrem Bett fliegen, direkt gegen die nächste Wand. Erschrocken sah Sharona sie an, spürte die unsichtbare Gewalt von Sakuyas Magie, wie sie ihr sämtliche Kraft raubte. „Du willst sicher nicht, dass ich allen dieses eine Video schicke, das du deinem Vater gestohlen hast, als du ihn umgebracht hast. Du weißt ja, was darauf zu sehen ist.“ Sämtliche Farbe wich aus Sharonas Gesicht. „Was willst du, Präsidentin?“ „Ab heute, jeden Tag nach dem Unterricht, wirst du Yusei Fudo beschatten. Ich will wissen mit wem er sich trifft, was er isst, sogar wann er verdammt nochmal aufs Klo geht! Er plant etwas. Und du wirst mir alles sagen, was du über ihn herausgefunden hast. Andernfalls…“ „Ich… ich habe verstanden…“ schluckte Sharona. Der Unterricht an der Majutsu-Gakuen war ziemlich interessant für Yusei. Hier wurden alle Fächer, selbst die langweiligen Geschichts-Stunden, mit Magie ein Wenig aufgepeppt. Am Interessantesten war für ihn jedoch der Kurs in fortgeschrittener Zauberkunst, denn dort verstand er, dass er tatsächlich 3 Schritte zum Wirken von Magie beherrschte, den 4ten jedoch kaum einer: Imagination, dann Konzentration, dann Manipulation. Aber Schritt 4 war Schöpfung oder auch Beschwörung, war für niemanden in der Klasse möglich, außer der Lehrerin, welche zufällig auch die Direktorin war. „Nun, das war wirklich gute Arbeit heute, meine Damen, mein Herr. Aber wenn sie noch einmal mitten im Unterricht mit Fudo-kun flirten, regnet es Verweise. Haben wir uns verstanden?“ Alle Schülerinnen gaben ihre Bestätigung, dass sie verstanden hatten, selbst Yusei, auch wenn er nichts dafür konnte. Die Schulglocke ging, alle erhoben sich, doch die Türen schlugen einfach wieder zu. „Einen Moment noch!“ rief die Direktorin, woraufhin sich alle zu ihr umwandten. „Wie sie alle wissen, findet ein einziges Mal im Jahr ein Turnier zwischen den 3 mächtigsten Schulen der Welt statt. Und jede Schule veranstaltet ein separates Turnier, um die Vertreter für dieses große Turnier zu ermitteln. Unser Turnier findet in 4 Monaten statt. Alle Studenten, die an diesem Turnier teilnehmen wollen, können sich jederzeit in einer Liste eintragen. Jene Liste hängt vor der Schulkantine aus. Ihr könnt jetzt in die Pause gehen.“ Die Türen schwangen wieder auf und alle Studenten verließen den Hörsaal. „Fudo-kun?“ Mit gehobenen Augenbrauen, die Lederjacke über seine Schulter geworfen, wandte sich Yusei der Direktorin zu. „Ja, Sensei?“ „Auf ein Wort bitte.“ Einen Moment wartete Yusei, bis alle Studentinnen das Klassenzimmer verlassen hatten. Danach ging er zu seiner Lehrerin runter, steckte seine freie Hand in die Hosentasche. „Was gibt’s?“ „Die anderen Lehrerinnen sagten, sie würden sich an gewissen Unterrichts-Einheiten nicht beteiligen. Zum Beispiel an Sport, zumindest wenn es um die Hilfestellungen geht. Oder am AD-Training.“ Sich verlegen am Hinterkopf kratzend wandte sich der Blonde kurz ab. Schließlich fasste er allen Mut und wandte sich ihr wieder zu. „Okay, sie wollen wissen warum? Beim Sport hab ich Angst, okay?“ „Angst?“ wiederholte Professor Kurosaki ungläubig, verschränkte die Arme vor der Brust. „Ja, Angst. Ich habe leichte Berührungs-Ängste wenn es nicht gerade um eine Kampf-Situation geht. In einem Kampf ist mir egal ob ich gegen einen Typen oder ein Mädchen antrete. Aber im Sport… wenn ich da jemandem Hilfestellung geben soll, beim Bockspringen oder so… dann hab ich Schiss, dass die mir eine Ballert weil ich ihr versehentlich an den Arsch oder an die Möpse gegangen bin. Und beim AD-Training… naja, ich kann den Ring zwar benutzen, hab aber keine Ahnung wozu ein Panzerhandschuh gut sein soll.“ „Ganz einfach: Dieser Handschuh ist Merlins Schlüssel zur ewigen Waffenkammer gewesen. Nur war es früher nie ein Panzerhandschuh, aber egal. Jedenfalls… Wenn sie ihr AD aktiviert haben, konzentrieren sie sich auf irgendeine Waffe, egal ob sie echt war oder nicht, egal ob Excalibur oder meinet Wegen ein Schwert aus einem ihrer Animes, und stellen sie sich vor, diese Waffe würde nun in ihrer Hand erscheinen. Und nochmal zu ihrer Angst: Ich kann sie verstehen. Sie sind ein guter Junge, auch wenn sie ein echter Bad Boy sind. Da hat die Gegensatz-Frucht ganze Arbeit geleistet. Überlegen sie mal, was ist das Gegenteil von einem guten Jungen? Und was das Gegenteil von Magie? Warum können sie Magie nutzen, obwohl sie die Fähigkeit der Antimagie besitzen? Die Fygge, die sie ausgewählt hat, ist die Gegensatz-Frucht. Sie verleiht einem Kräfte, die dem entgegengesetzt sind, was man schon beherrscht. Wenn, zum Beispiel, jemand mit der Kraft der Antimagie geboren wird, gewährt diese Frucht ihm die Fähigkeit Magie einzusetzen. Aber wie sie wissen, gibt es immer einen, mindestens einen, Malus, mit dem man ab dann leben muss.“ „Aber weil ich mit mir im Reinen war, konnte die Frucht das Gute in mir nicht zum Bösen verkehren. Was hat sie dann mit mir gemacht?“ Doch selbst die Direktorin war überfragt. Sie konnte ihm nicht sagen, was die Gegensatz-Frucht mit ihm angestellt hatte. Noch immer nachdenklich streifte Yusei durch die Gänge der Schule, wollte zur Bibliothek um nach einer Antwort zu suchen. Allerdings bemerkte er sehr schnell, dass er von jemandem verfolgt wurde. Als er gerade in einem leeren Flur war, wandte er sich um und erblickte am Boden eine Siamkatze mit goldenem Fell und schwarzen Ohren. „Eine Katze, die Mana ausstrahlt? Wenn du ein Gestaltwandler bist, dann nimm gefälligst deine wahre Gestalt an oder verpiss dich! Und wenn du vom Studentenrat bist, dann mach dich erstrecht vom Acker!“ Als ob die Katze ihn verstanden hätte, wandte sie sich von ihm ab und verließ den leeren Gang. Den ganzen Tag über, jedes Mal nachdem der Unterricht beendet war, merkte er dass diese ungewöhnliche Katze ihm folgte. Und nicht nur Yusei, auch die anderen Studentinnen merkten dies. Irgendwann war es dem Blonden zum dumm der Katze immer wieder zu sagen sie solle das Weite suchen, also ignorierte er sie einfach. An diesem Abend zum Beispiel saß die Katze während sie alle zu Abend aßen, auf der Fensterbank und beobachtete sie alle. „Sag mal, diese Katze beobachtet dich schon den ganzen Tag. Hast du irgendwie Katzenminze in der Tasche?“ wollte Kyouka von ihm wissen, doch der Blonde schüttelte nur den Kopf. „Habt ihr schon mal eine Katze gesehen, die alles versteht was man ihr sagt? Oder Eine, die auf einer eiskalten, geziegelten Fensterbank sitzen bleibt, Stocksteif ohne sich zu rühren? Also ich nicht. Gib mir mal eine Makrele, Kyou-chan.“ Meinte der Blonde, worauf die gebleichte Blondine ihm einen der gebratenen Fische reichte. „Die hat sicher Hunger. Und wenn es eine Gestaltwandlerin ist dann erstrecht. Die ist mir nämlich in jeder Pause bis zum Klo gefolgt.“ erklärte er und verließ die Küche zur Hintertür. Im Hof hinter dem Haus sprang ihm sofort die Siamkatze vor die Füße, mauzte ihn mit ihren großen, violetten Augen an. „Hier. Und jetzt verzieh dich endlich. Und sag dieser Sakuya, dass ich dich enttarnt habe.“ meinte er, warf der Katze die Makrele zu, welche den Fisch gierig hinunter schlang. Als sie aufgefressen hatte, sprang die Katze hinter einen nahen Baum. Als sie auf der anderen Seite wieder zum Vorschein kam, stand da ein blondes Mädchen in aufreizenden Dessous, sah ihn betrübt an. „Du… du hast es gewusst?“ „Ja. Ich kann Mana spüren. Oder die Aura oder Chi, wie immer du es nennen magst. Und ich habe noch nie eine Katze gesehen, die ein Mana von 5 auf der Skala ausstrahlte. Die Meisten sind auf der Skala irgendwo zwischen 1 und 2, so wie alle Menschen ohne magische Kräfte. Außerdem kannst du dich furchtbar schlecht verstellen. Keine Katze tut das, was ein Mensch ihr sagt, glaub mir, ich hab es versucht.“ Leicht lächelnd wandte sich das Mädchen von ihm ab. „Ja, das wird es sein… das heißt, dass ich mir wohl das Leben nehmen kann. Sakuya-hime wird mich vor der ganzen Schule bloßstellen und ich werde für immer hinter Schloss und Riegel gesperrt.“ Irritiert schüttelte Yusei den Kopf, ging langsam auf sie zu. Er spürte aus irgendeinem Grund, dass sie die Wahrheit sagte. „Was meinst du damit?“ „Naja, sie hat ein Video, das ich vor ein paar Jahren aus dem Haus meiner Familie gestohlen habe. Ist ja auch egal, wenn ich jetzt nicht zu ihr gehe und Bericht erstatte wird sie das Video über den Schulserver an alle anderen Schüler schicken.“ „Was ist auf dem Video zu sehen?“ hakte der Blonde nach, worauf die Blondine ihn nachdenklich ansah. „Und wie heißt du eigentlich?“ „Ich bin Sharona LeBlanc, die… die Exekutorin des Disziplinar-Komitees und für die Bestrafung für Regelübertretung zuständig… Und auf dem Video ist zu sehen, wie mein Vater mich missbraucht hat… und ich ihn getötet habe.“ Sämtliche Farbe wich aus Yuseis Gesicht. „Wenn die dumme Kuh dich erpresst, dann lege ich ihr jetzt das Handwerk. Und du kommst mit. Wenn Sakuya-hime das Video hat, dann werde ich es finden. Und dann sehen wir es uns in unserem Wohnzimmer mal an, zumindest das Ende. Warte hier, ich hole die Anderen.“ „Aber…“ begann Sharona, da war Yusei schon wieder zurück im Wohnheim. An der Tür von Haus A hämmerte jemand mit solcher Kraft, dass man denken konnte die Tür würde eingetreten. Genervt spähte Kizuna, welche seit jenem Tag das Haus gewechselt hatte, durch den Spion und erbleichte. Vor der Tür hatte sich Kiba postiert, hatte ihr AD, ihr Schwert, aktiviert und bereitete ihren Zauber vor. „Oh Schei…!“ begann sie, sprang zur Seite, da wurde die Tür glatt in 7 Teile geteilt, bevor sie aufflog. Langsam traten Yusei, Kiba, Kyouka und Honne ein, gefolgt von Sharona, gingen ohne sie eines Blickes zu würdigen an ihr vorbei. Eine weitere Schülerin stürmte auf sie zu, doch Honne schlug nur ihre Hände zusammen und legte sie auf den Boden. Blitze fuhren durch den Boden, welcher zu Treibsand wurde und das andere Mädchen bis zur Hüfte verschlang, bevor er wieder aushärtete. „Unten bleiben.“ war der einzige Kommentar der kleingeratenen Brünetten. „Geh du vor, Charon-chan.“ meinte der Blonde auf der Treppe. Nur allzu gerne ging die Angesprochene an ihm vorbei, führte die kleine Gruppe zu den Schlafzimmern. Hinter jeder der Türen spürte er nur recht schwaches Mana, alles im Bereich zwischen 4 und 6. Nur hinter einer war eine Kraft, die der Seinen ähnlich war. „Okey, ihr sucht Sakuya-himes Zimmer und dort das Video! Und wir halten euch den Rücken frei! Macht schon!“ befahl ihm Kyouka, erschuf aus einem ihrer Ringe einen langen, reichlich verzierten Stab mit einer Prismen-Spitze. „Gut, heizt diesen Idioten kräftig ein wenn nötig! Komm, Charon-chan.“ Nickend folgte Sharona dem Blonden, überholte ihn schließlich und führte ihn zu dem Zimmer, aus dem die große Menge Mana kam. „Das hier ist ihr Zimmer. Wir…“ begann sie, da hatte Yusei schon die Tür eingetreten und war auf die Rosahaarige, die ihn erschrocken ansah zugestürmt, verpasste ihr mit der nackten Faust eine so harte Rechte ins Gesicht, dass sie eine 180 Grad Drehung hinlegte und schließlich bewusstlos zu Boden fiel. „Sauberer Haken…“ lächelte Sharona, begann in den Schubläden zu wühlen. „So wird das nichts.“ meinte Yusei, zog Sakuya am Kragen zu sich hoch und verpasste ihr eine schallende Ohrfeige damit sie wieder zu sich kam. „Hör mir zu, und zwar ganz genau: Ich kann es nicht leiden, wenn sich jemand anderes außer Mir wie ein Arschloch aufführt. Sag mir jetzt und hier, wo das Video von Sharona ist. Oder ich sorge dafür, dass wir Quitt sind.“ „Das wagst du nicht, Fudo Yusei…“ „Oh doch, das würde ich. Und die Explosion würde man noch vom Mond aus sehen können. Also, wo hast du das verdammte Video? Ich sehe das hier als Kampf und habe keine Skrupel dich überall wo ich muss anzufassen. Also? Das Video ist in jedem Fall weg, egal ob du es mir jetzt gibst oder ich Haus A in die Luft jagen muss. Nur gibt es bei Option A absolut keine Toten. Deine Wahl?“ Einen Moment schien Sakuya zu überlegen, dann wandte sie sich jedoch von ihm ab. „Gut, wie du willst.“ drohte Yusei, löste sich von ihr und gab Sharona einen Wink. Diese machte sich sogleich aus dem Staub. „Was ist schwärzer als Zwielicht und was ist 100 Mal…“ „Warte!“ unterbrach die Rosahaarige ihn panisch. „Die… die Disc ist bei meinen BHs. In der Schublade mit meinen BHs. Hättest du wirklich den Drachentod eingesetzt?“ Sich durch die Schublade mit den BHs der Präsidentin, die eher wie Bikini-Oberteile aussahen, und fand schließlich einen Papier-Umschlag in dem sich eine unbeschriftete DVD befand. „Die nehme ich. Und du machst noch ein Nickerchen.“ lächelte er, ging wieder zurück zu Sakuya und verpasste ihr erneut eine harte Rechte. „Von wegen Vegetarier sind Pazifisten. Hitler war Vegetarier. Und er war ein Massenmörder.“ meinte er noch und verließ mit der DVD in der Hand und den anderen Mädchen das Wohnheim, allerdings nicht ohne dass Sharona einen Koffer mit sich trug. Im Wohnzimmer hatten sich alle die DVD angesehen, zumindest das Ende. Man konnte genau sehen, wie die Blondine ihren Vater getötet hat, als er sie vergewaltigen wollte. „Notwehr.“ schloss Honne, nahm die Hand der Blondine. „Das war Notwehr. Eindeutig. Morgen bringen wir das zur Polizei. Aber die Ermittlungen werden sicher eingestellt.“ pflichtete Yusei ihr bei, doch die Blondine schüttelte den Kopf. „Nein, auf keinen Fall! Wenn das die Runde macht dann…“ „Dann zeigen wir es einfach der Direktorin! Herrgott, auf diesem Campus ist sie die oberste Instanz! Und soweit ich weiß ist sie sogar mit einigen Richtern per Du! Stimmt doch Ariel, oder?“ „So ist es. Wir waren auch mal beim Justizminister zum Abendessen. Glaub mir, Sharona, wir können dir helfen. Ich gehe jetzt sofort zu Mom und gebe ihr die DVD. Selbst wenn Sakuya-hime noch eine Kopie hat, wenn Mom morgen vor der gesamten Schule verkündet dass eine namentlich nicht genannte Schülerin von ihrem Vater mehrfach vergewaltigt wurde und ihn bei einem erneuten Übergriff in Notwehr getötet hat, dann bist du nicht länger erpressbar.“ erklärte die Silberhaarige mit der Augenklappe. „Und falls Sakuya-hime mit ihrem Studentenrat auftauchen sollte, oder mit dem gesamten Disziplinar-Komitee, dann kann ich sie und dich bestens verteidigen. Magie hat auf mich keine Wirkung. Und ich kann mit einem einzigen Impuls hunderte von Leuten ins Reich der Träume schicken. Was ist also besser als das?“ Unschlüssig sah Sharona sowohl die Silberhaarige, als auch den Blonden an. Zum Glück begegnete den Dreien niemand, so dass sie ohne Zwischenfälle bei der Direktorin im Büro ankommen konnten. Als diese die Aufnahmen auf der DVD im Schnelldurchlauf angesehen hatte, schwieg sie eine ganze Weile. Dann erhob sie sich und trat vor jenen Spiegel, in den auch Yusei schon einmal geblickt hatte. „Ich hätte nie gedacht, dass Ohime Sakuya ihre Macht so ausnutzen würde.“ erklärte sie mit zittriger Stimme, dass selbst Ariel sie ungläubig ansah. „Mutter…?“ „Aber ich kann keinen Einfluss auf sie nehmen. Der Studentenrat handelt unabhängig von der Schulleitung. Die Einzigen, die den Studentenrat absetzen können, oder zumindest die Präsidentin, sind die Studenten. Nun, wenn ich ihr währe, leider bin ich das nicht, dann würde ich unwiderlegbare Beweise sammeln und den Studentenrat schließlich öffentlich diffamieren. Allerdings wäre das teilweise ja auch illegal, also nichts was ihr tun könnt.“ „Also bin ich am Arsch… wo ist der Strick?“ „Strick? Bist du high? Süße, ich werde dafür sorgen, dass du nicht mehr erpressbar bist! Morgen mache ich vor der ganzen Schule eine Durchsage. Und wenn Ohime-san tatsächlich noch eine Kopie hat, wird sie die sicher vernichten weil sie die nicht mehr braucht. Außerdem hat Haus E anscheinend schon beschlossen dich aufzunehmen, Rona-chan. Mach dir keine Sorgen. Und jetzt ab mit euch nachhause. Es ist spät und ihr habt morgen wieder Unterricht. Husch husch!“ machte die Direktorin, scheuchte ihre 3 Schüler aus dem Büro. Am nächsten Morgen hatten sich alle Studentinnen der Majutzu-Gakuen noch vor dem Unterricht in der großen Aula der Schule versammelt, warteten auf die Ankündigung der Direktorin. „Meine Damen, mein Herr!“ begann Professor Kurosaki mit ernstem Gesicht, „Gestern Abend wurde mir eine DVD zugespielt, die als Druckmittel für eine von euch genutzt wurde!“ verkündete sie, worauf die Mädchen zu tuscheln begannen. „Auf diesem Video ist zu sehen, wie sie mehrfach vergewaltigt wird und schließlich ihren Peiniger tötet! Ich heiße keine der 3 genannten Taten gut, weder die Erpressung durch eine von euch, noch die Vergewaltigung oder das Tötungsdelikt. Aber die, die das betrifft, ist nun nicht mehr erpressbar. Und ich hoffe, dass noch andere sich trauen, ihre Peiniger zu melden, egal welcher Institution auf dem Campus sie angehören. Egal ob es Mitglieder des Wohltätigkeits-Clubs, des Okkultismus-Clubs oder des Studentenrates sind. Das wäre alles. Ich wünsche euch allen noch einen angenehmen Tag.“ Fast keine der Schülerinnen konnte sich vorstellen, was gemeint war. Nur die Betroffenen, also Sakuya und die Bewohner von Haus E wussten worum es ging. To be continued… Kapitel 6: Hartes Training – Wer wird die Auserwählte sein? ----------------------------------------------------------- 3 Tage waren seit jenem Vorfall in Haus A vergangen und es gab keinerlei Konsequenzen vom Studentenrat. Tatsächlich wurde noch nicht einmal das Video von Sharonas Vergewaltigung an die anderen Studentinnen verschickt. Nun bereiteten sich alle Bewohner von Haus E, selbst Honne und Yuriko, auf das Turnier in 4 Monaten vor, hatten sich jeder für sich einen Trainingsplan erdacht und begannen zu üben. Und eine dieser Übungen beobachtete Sharona von ihrem Fenster aus. Sie beobachtete, wie Yusei mehrmals eine Kugel aus weiß-blauem Licht zwischen beiden Händen erschuf und sie dann als langen, gleißenden Strahl verschoss. Nun stand er da, mit nacktem Oberkörper und stark schwitzend, sah vor sich eine weite Schneise. Leicht lächelnd beugte sie sich weiter vor, stützte den Kopf auf die Hände und legte die Ellenbögen auf die Fensterbank. „Yu-kun ist echt unglaublich. So einen sexy Body hätte ich ihm gar nicht zugetraut…“ lächelte sie, hörte wie hinter ihr die Zimmertür aufging. Die schwarzen Katzenohren richteten sich sofort in Richtung der Tür. „Na, Rona-chan? Spannst du wieder unserem Yu-kun hinterher?“ „Von Spannen kann keine Rede sein, Kiba-kun.“ lächelte die Blondine, sah dabei noch über die Schulter. Kiba war eingetreten, hatte ihr Katana mitsamt der Schwertscheide geschultert und ging langsam auf die Blondine zu. „Kein spannen, he? Ich muss aber zugeben, dass Yu-kun schon ziemlich sexy ist. Kann’s sein, dass du auf ihn stehst?“ „Irgendwie… ja, ich denke schon.“ gab Sharona leicht errötend zu, sah wieder zu Yusei runter, welcher mit seiner Übung vom Neuen begann. „Ich hätte nie gedacht, dass ich mich jemals in einen Kerl verlieben würde.“ Verwundert sah die Rothaarige ihre Gesprächspartnerin an, hatte sie gerade ebenfalls angefangen den Blonden im Hof zu beobachten. „Heißt das, du bist eigentlich lesbisch? Oder bist du jetzt Bi oder was?“ „Ich würde eher sagen, ich bin Bi. Aber schon bevor… die Sache mit meinem Vater war… stand ich schon auf niedliche Mädchen. Auch solche wie dich, Kiba-kun. Dich würde ich niemals von der Bettkante stoßen. Im Moment interessiert mich aber am Meisten unser Yu-kun. Er hat so einen… einen betörenden Geruch an sich. Ich kann es nicht erklären, aber sein Geruch fasziniert mich. Und du, Süße? Wie ist es bei dir? Stehst du auch auf unseren Yu-kun?“ Ebenfalls leicht errötend nickte Kiba, lehnte sich ans Fenster und sah wieder in den Hof runter. „Ja, ich steh voll auf ihn. Aber irgendwie sieht er in mir wohl nur einen verdammt guten Kumpel. Naja, bin wohl irgendwie selber schuld. Ich glaub, wenn ich mich mehr schminken oder an ihn ranschmeißen würde, würde er vielleicht meine Gefühle erwidern. Und ich könnte mein erstes Mal mit ihm haben…“ „Oder du bleibst einfach du selbst, Süße. Jeden Morgen liegen Ariel und ich bei ihm im Bett und er hat keine Ahnung, dass er uns selber zu sich holt. Kann es sein, dass unser Yu-kun Schlafwandler ist?“ „Aber hallo.“ bestätigte Kiba und riss die Augen weit auf. Da kam eine riesige Scheibe aus gelblichem Licht auf sie zugeflogen. „DECKUNG!“ rief sie und stieß Sharona zu Boden, nur um zu sehen dass die Scheibe geradeso noch abdrehte und über das Haus hinweg flog. „Sorry!“ hörten sie Yusei von unten nur hoch rufen. Diesen Vorfall nutzte Yusei um eine kleine Trainings-Pause einzulegen, denn das Training seiner neuen Zauber hatte ihn inzwischen körperlich stark erschöpft. Nun saß er zusammen mit einem Handtuch über den Schultern in der Küche, trank ein Glas selbstgemachter Limonade. „Ganz schön heiß, nicht wahr?“ lächelte Ariel, die gerade in die Küche kam und sich zu ihm setzte. „Ja… bei 30 Grad im Schatten schon heiß.“ „Ich meinte eher dich. Du bist heiß, mein Freund. Sharona hat mir erklärt was mit dir los ist. Du bist Schlafwandler, oder? Darum holst du uns Beide jede Nacht zu dir ins Bett und weißt am nächsten Morgen nichts mehr davon.“ Dem Blonden entglitten sämtliche Gesichtszüge. Er ließ sogar beinahe sein Glas fallen. „Moment… was machen wir dann, wenn ich euch in mein Bett geschleppt habe?“ „Nur die schönsten Dinge.“ lächelte die Silberhaarige. Nun war alles vorbei, dem Blonden schoss das Blut regelrecht aus der Nase. „Jetzt warte doch mal!“ rief Ariel ihrem Mitbewohner hinterher, welcher sich mit hochrotem Kopf in sein Zimmer flüchten wollte, folgte ihm die Treppe hoch. „Nein! Der Ofen ist aus! Ich kann nicht glauben dass ich es schon wieder gemacht habe!“ „Aber das war doch nur ein Witz! Wir haben nicht gepoppt!“ „Ist mir egal! Wenn ich schon Mädchen in mein Zimmer schleppe, dann… verdammt nochmal!“ „JA! VERDAMMT NEHMT EUCH EIN ZIMMER UND POPPT DORT!“ fuhr sie auf einmal Kyouka an, die genervt aus ihrem Zimmer stampfte. „Euren Streit kann man überall im ganzen Haus hören! Würde mich nicht wundern, wenn das Disziplinarkomitee gleich hier auftaucht und uns wegen Ruhestörung ermahnt! Also reißt euch zusammen verdammt und poppt zur Versöhnung einfach im Keller! Oder ich sperr euch gleich im Keller ein, bis ihr wieder runtergekommen seid! Also echt mal, das kann ja wohl nicht wahr sein, da will man mal die neue Glotze in seinem Zimmer ausprobieren und dann sowas.“ Knurrte sie noch und stapfte wieder in ihr Zimmer. „Vielleicht hat sie ja Recht. Vielleicht erklärst du mir einfach, was dein Problem ist?“ Stark schwitzend und zweifelnd blickte Yusei hin und her, nickte schließlich. „Komm, gehen wir runter in die Küche ich hab Durst. Und dann erklär ich es dir.“ meinte er schließlich, zog Ariel am Handgelenk wieder runter in die Küche und setzte sich zurück an den Tisch. „Ariel, es gibt einen Grund dafür, warum ich keine Mädchen anfasse. Ich bin nicht schwul, das zuerst. Aber ich habe diese Dinger hier.“ erklärte er, zeigte die beiden Tattoos auf seinen Unterarmen. „Sie verhindern, dass ich ein Mädchen anfassen kann. Frag nicht wieso, aber so ist es nun mal. Als ich vor 8 Jahren das erste Mal schlafgewandelt bin und dabei ein Mädchen in unserem Waisenhaus belästigt habe, wurde erst mein Zimmer jede Nacht mit einem Schutzzauber belegt. Als das nichts brachte haben die mich gebrandmarkt mit diesen Siegeln, damit ich keine Mädchen mehr anfassen kann.“ „Aber du hast gerade meine Hand genommen. Komm, ich will dir mal was beweisen.“ meinte Ariel ernst, erhob sich und nahm seine Hand, legte sie auf ihre Brust. Wieder schoss das Blut regelrecht aus Yuseis Nase. Das nächste das er mitbekam war, dass er in einem Bett auf der Krankenstation lag. Und in seiner rechten Ellenbeuge steckte eine Vigo, in deren Schlauch er eine rote Flüssigkeit ausmachte. „Na? Wieder wach Fudo-kun?“ Noch etwas geschwächt wandte sich der Blonde zur Seite, wo an einem Schreibtisch die kleingeratene blonde Gesundheitsbeauftragte der Schule saß und ihn beobachtete. „Du… du Stöpsel…? Haben wir… ein Date?“ fragte er noch ganz benommen, versuchte sich ein Bisschen aufzurichten. „Nein. Du wurdest von deinen Freunden hergebracht. Ich hab ihnen gesagt, wenn du wieder wach bist texte ich ihnen. Und was das Date angeht: Sorry Kleiner, aber ich stehe nicht auf kleine Jungs.“ „Klein? Du bist doch der abgebrochene Zwerg…“ „Oh, da täuscht du dich, junger Mann! Ich bin 78 Jahre alt! Meine Heilmagie ist inzwischen so stark, dass ich mir jederzeit ein jugendliches Alter herbeizaubern kann! Also, wer ist jetzt das Kind?“ Ein Wenig Grün im Gesicht lehnte sich Yusei wieder zurück. „Oh Scheiße… du bist eine alte Frau?“ „Vorsicht!“ warnte ihn die kleingewachsene Blondine. „Ich hab mich dir letztens nicht vorgestellt: Mein Name ist Uehara Setzuna, ich bin die Schulärztin. Die Mädchen nennen mich meistens Setzuna-chan. Und wenn die Transfusion durch ist, kannst du wieder gehen, dauert auch nicht mehr lange. Ich schick den Anderen aus Haus E eine Nachricht.“ erklärte die Blondine, holte ihr Handy raus und begann zu tippen. Schwer seufzend verließ Yusei eine halbe Stunde später das Krankenzimmer wieder, nur um auf dem Gang einer alten Bekannten über den Weg zu laufen: „D-du!?“ fauchte ihn das Mädchen mit den blassrosa Haaren an. Nachdenklich verschränkte der Blonde die Arme vor der Brust und neigte den Kopf zur Seite. „Moment… Moment mal!“ machte er schließlich, war drauf und dran dem Mädchen an die Gurgel zu gehen. „Dich kenn ich doch! Du bist dieses Miststück Rika Nonaka, die gemeinsam mit der anderen Bitch Yuri-chan und Kyou-chan als Geisel genommen hat!“ „M-mach mal halblang! Du hast keinerlei Beweise dafür! U-und außerdem hat mich die Vorsitzende nach der Aktion rausgeschmissen! Das ist nur deine Schuld! Aber hey, ich hab da eine gute Idee! Fudo Yusei: Ich Fordere dich zu einem offiziellen Kampf in unserer Arena heraus! Morgen Nachmittag nach dem Unterricht, in der Arena! Und sei pünktlich, ich hasse nichts mehr, als wenn mein Gegner zu spät kommt!“ „Aha… also stehst du auf Schnellschießer…“ kommentierte Yusei dies mit neutralem Gesicht, worauf Rika im Gesicht hochrot anlief. „D-du verdammter Perversling! S-so war das nicht gemeint! Aber was rechtfertige ich mich bei dir überhaupt!? Wir sehen uns morgen in der Arena!“ Dass dies einmal geschehen musste, damit hatten alle gerechnet. Aber nun war es amtlich: Bis auf Honne saßen alle Mädchen von Haus E um Yusei herum im Wohnzimmer, fixierten ihn streng mit ihren Blicken. „Also!? Welche wirst du nehmen!?“ fuhr ihn Kyouka wütend an. Der Blonde wusste gar nicht, was los war. „W-wie jetzt!? Wie wen werde ich nehmen!?“ „Na, wer wird deine Freundin!“ fuhr ihn nun auch Kiba an. Es war ungewohnt sie so aufbrausend zu erleben. „Jetzt mal langsam Mädels! Was ist denn auf einmal in euch gefahren!?“ wollte der Blonde wissen. „Y-yu-kun… wir ähm… wir wissen das du… dass du jede Nacht zu jeder von uns ähm… dass du zu uns ins Zimmer kommst… wir ähm… wir wissen dass du Schlafwandler bist, aber… aber im Schlaf kommt das Unterbewusstsein des Menschen zum Vorschein… du sagst uns… uns ständig dass du… dass du uns liebst… Aber wen… wen liebst du am Meisten… Wen liebst du wirklich…? Wie… wie deine Freundin?“ fügte Yuriko schließlich hinzu, auch wenn die Erklärung ziemlich lange gedauert hatte. Stark schwitzend sank der Blonde in sich zusammen. Was sollte er tun? Wie sollte er sich für irgendjemanden von den Mädchen entscheiden? Es gab wohl nur eine Möglichkeit: „Wie ähm… wie währe es, wenn wir jede Woche ein Date stattfinden lassen? Um zu sehen, bei wem es am Meisten funkt?“ Die Mädchen sahen sich an, als würden sie sich geistig beraten. Schließlich nickten sie. „Hey. Vergesst ihr nicht jemanden?“ fragte auf einmal eine sehr leise, monotone Stimme. Alle wandten sich um und erblickten Honne, die gerade die Treppe herunter kam. „Auch du Honne, meine Schwester?“ stöhnte Yusei. Honne steckte ihm nur frech die Zunge heraus. Kapitel 7: Das erste Date – Wer ist Honne wirklich? --------------------------------------------------- Der Tag des Duells zwischen Rika Nonaka und Yusei Fudo war gekommen. Fast die gesamte Schülerschaft hatte sich in der Arena eingefunden. In einer separaten Loge saßen sogar die Präsidentin und die Vizepräsidentin des Studentenrates, zusammen mit der Direktorin. Und zumindest Sakuya sah sich sehr genervt den Kampf an. „Warum um alles in der Welt weicht der Kerl immer nur aus?“ fragte die Präsidentin, tippte ungeduldig mit dem Finger auf ihrem Unterarm. „Damit testet er die offensiven Qualitäten seiner Gegnerin, junge Dame. Kein anständiger Kämpfer würde seinen Gegner ohne gründliche Analyse angreifen. Und Rika-chan hat sich nicht ausreichend über ihn informiert. Darum gehen all ihre Zauber und Angriffe ins Leere.“ erklärte die Direktorin, sah wie Yusei erneut einem Schwerthieb von Rika entging, indem er die Rasur einsetzte. „Die Rasur funktioniert in etwa so, Senpai: zuerst annulliert er den Luftwiderstand um sich herum, danach tritt er für jeden Schritt 10 mal auf. Dadurch sieht es aus, als würde er verschwinden.“ erklärte Chigusa, verfolgte interessiert jeden einzelnen Schritt des Blonden. „Und du glaubst noch immer nicht, dass Fudo-kun dein großer Bruder sein soll?“ „Nein, Sensei. Auch wenn wir vielleicht die gleichen taktischen Fähigkeiten haben und vielleicht auch die gleichen Vorlieben, was das Fernsehen angeht.“ gab die Schwarzhaarige zu, wandte sich nicht von diesem Schauspiel ab. Langsam war Rika am Ende mit ihrem Latein. Yusei war ihr immer nur ausgewichen, mal mit Rasur, mal trat er einfach nur zur Seite. Und das schlimmste war, dass es sie tierisch aufregte, das sein rechtes, violettes Auge die ganze Zeit leuchtete. „Wird wohl Zeit, dass ich den Kampf endlich beende.“ meinte Yusei schließlich, ging in Position, legte seine Hände nur knapp übereinander. „Ka-Me… Ha-Me…“ Diesen Moment nutzte Rika um ihn noch einmal anzugreifen. Sie erschuf um ihn herum eine Reihe von Magie-Kreisen, aus denen sogleich Feuerbälle schossen. In dem Moment, in dem die Fäuerbälle ihn trafen, verschwand er einfach wieder, erschien mit einer leuchtenden Kugel zwischen den Händen hinter ihr wieder. „Kame-Hame-Ha X3!“ rief er, schoss einen Strahl aus blau-weißer Energie auf seine Gegnerin. Ungläubig sah das gesamte Publikum, wie die gleißende Energie das Mädchen erfasste, gegen die Begrenzung der Arena drückte. Es war, als würde der Strahl über Minuten bestehen bleiben, Rika gar nicht mehr gehen lassen wollen, doch schließlich waren es nur Sekunden. Als sich der Strahl auflöste, war von Rikas Schul-Uniform nicht mehr viel übrig, im Grunde nur noch ihr weiß und grün gestreiftes Höschen. Mit leerem Blick sank sie auf die Knie, kippte bewusstlos vorne über. „Das war‘s…“ meinte Yusei nur, verließ die Arena. Auf dem Weg zurück zum Wohnheim wurde Yusei von allen Mädchen nur so umschwärmt, zumindest beglückwünschten sie ihn zu seinem herausragenden Sieg. Nun, so herausragend fand er seinen Sieg nun nicht, da Rika zwar über eine herrausragende Kontrolle über ihr Mana hatte, selbiges jedoch äußerst schwach war. „Okay Mädels, Schluss für heute! Geht nachhause und lasst Yu-kun in Ruhe!“ rief Kiba schließlich, als sie kurz vor Haus E angekommen waren. Schwer enttäuscht machten die Mädchen, die nicht zum Haus gehörten, Kehrt und gingen wieder ihrer Wege. „Na endlich.“ seufzte Kiba, wandte sich wieder dem Haus zu. „Sag mal Yu-kun, wie ich dich einschätze wirst du gleich unter die Dusche springen. Was dagegen wenn…“ Unverhofft wurde Kiba von Honne zu Boden gedrückt, was aufgrund des drastischen Größenunterschiedes ein wahres Wunder war. „Onii-chan hat gesagt jede Woche ein Date. Das erste Date ist in 2 Tagen, also warte gefälligst.“ „Ist ja schon gut! Geh runter von mir du Zwerg! Du bist verdammt schwer für deine Größe!“ winselte die Rothaarige. „Nix da.“ war Honnes knappe Antwort. Natürlich war Yusei als Erstes gleich unter der Dusche. Das Problem war, dass er nicht lange unter der heißen Dusche bleiben konnte, da das Wasser schon nach kurzer Zeit eiskalt wurde. Genervt, nur mit einem Handtuch um den Hüften verließ er das große Badezimmer. „Hat eine von euch das heiße Wasser abgestellt, damit ihr meinen Astralkörper begaffen könnt!?“ fuhr er die Mädchen an, stellte dabei fest, dass sie alle vor dem erloschenen Fernseher saßen. „Nee. Ich dachte du hast den Strom ausgeknipst?“ meinte Kyouka, realisierte da erst, dass Yusei nur mit einem Handtuch bekleidet vor ihr stand. „Wow, echt sexy Kollege.“ „Ha ha.“ Machte der Blonde genervt, ging wieder die Treppe nach oben in sein Zimmer. Eigentlich wollte der Blonde ja nur im Keller nach dem Rechten schauen, doch was er fand war nicht so schön. Er fand ein komplettes Lager im Keller, eine Art Nachtlager. Und wer da in dem Nachtlager hauste, war ihm alles Andere als recht. „DU!“ fauchte er, worauf das Mädchen aus dem Schlaf fuhr und ihn mit ihren großen, falkengelben Augen anstarrte. „D-du?“ gab sie nur verdutzt von sich und begann fast schon zu heulen. Mit Tränen in den Augen saß Meina schon wieder in Haus E, dieses Mal war sie nicht an den Händen gefesselt, Sharona war sogar richtig kreativ gewesen mit ihren Shibari-Künsten. „Echt jetzt? Muss das verdammte Seil auch da unten einschneiden?“ meinte die Lilahaarige genervt, versuchte das unangenehme Gefühl zwischen ihren Beinen zu ignorieren. „Anders würde es keinen Spaß machen.“ lächelte Sharona, zog an einem Strick, der direkt zwischen Meinas Beine führte. Stark errötend biss sich die Lilahaarige auf die Unterlippe. „Es reicht, Rona-chan.“ „Ooch…“ machte die Blondine mit den Katzenohren nur, ließ wieder locker. „Du bist so gemein, Yu-kun. Ich würde sie so gerne bestrafen… so gerne vernaschen.“ „Rona-chan!“ ermahnte der Blonde, worauf Sharona vorerst Ruhe gab. „Also, Kamakura-san. Was machst du in unserem Keller? Und warum in Gottes Namen hast du schon wieder den Boiler und den Strom abgestellt?“ Verlegen sah Meina zur Seite, versuchte Yuseis Blicken, welcher sie mit seinen ungleichen Augen durchdringend ansah, zu entkommen. „Ich… tut mir Leid… bin wohl im Schlaf da ran gekommen.“ gab sie kleinlaut zurück. Doch dem Blonden reichte das nicht, also nickte er Sharona wieder zu, welche wieder energisch an dem Strick zog. Dieses Mal war Meina nicht vorbereitet, ihr entfloh ein spitzer Aufschrei. „Es reicht. Also, Kamakura-san? Was sollte das. Warum bist du in unserem Keller gewesen?“ „Ich… ich brauchte eine Unterkunft…“ gab sie schließlich zu, sah Yusei verzweifelt an. „Sakuya-hime hat mich aus Haus B rausgeschmissen! Sie… sie hasst mich! Sie hasst mich obwohl ich sie liebe! Ich liebe sie über alles! Sie war meine Freundin!“ „Freundin?“ widerholte Ariel schnippisch, nahm Sharona den Strick ab und warf ihn einfach auf den Boden. „Vor Jahren waren Sakuya-chan und ich auch befreundet! Sie war meine beste Freundin! Aber als ich ihr nicht mehr nützlich war, als sie merkte dass ich nicht allmächtig war und nicht alle Wunder wirken konnte, da ließ sie mich fallen! Sie ließ mich einfach im Stich! Und selbst als ich im Studentenrat war, sah sie mich nicht mehr als Freundin! Sakuya-chan denkt an niemand anderen als sich selbst, du Närrin! Niemand weis das besser als ich, du dummes Ding!“ fuhr die Silberhaarige sie an. Niemand war einen solchen Gefühlsausbruch von ihr gewohnt. „Du willst wissen woher ich das wissen will, nicht wahr? Durch Sakuya-hime hab ich eine riesige Narbe auf dem Rücken! Das war ihre Psi-Magie!“ Erstarrt sahen alle Anwesenden die Silberhaarige an. Keiner hatte geahnt, dass sie eine so emotionale Seite an sich hatte. Nach einer Weile, nachdem sich Ariel wieder beruhigt hatte, ergriff Yusei wieder das Wort. „Sag mal Honne-chan…“ begann er, wandte sich an die kleingeratene Brünette, „Wenn die Kleine arbeiten kann, darf sie dann hier wohnen?“ „Vielleicht. Kamakura-san, was kannst du?“ „Ich!?“ fuhr die Lilahaarige hoch, sah die Anderen extrem nervös an. „Ich äh… ich ähm…“ „Kennst du dich mit Elektrik aus?“ hakte Yusei nach, doch die Lilahaarige schüttelte nur mit weit aufgerissenen Augen den Kopf. „Oder mit Gas-Wasser-Montage?“ Wieder schüttelte sie den Kopf. „Kannst du wenigstens kochen oder nähen?“ „Äh, ja! Beides! Ich kann nähen und kochen!“ stieß Meina aufgeregt aus, in der Hoffnung es würde ihr etwas nützen. Mit gehobener Augenbraue sah Yusei wieder zu Honne. „Also? Mir stinkt es nämlich ständig kochen zu müssen. Geben wir ihr eine Chance?“ Nachdenklich legte Honne einen Finger unter ihr Kinn, legte die Stirn in Falten. „Meinetwegen. Aber wenn sie Scheiße baut, dann ist sie sofort wieder raus. Dann kann sie unter der Brücke Schlafen.“ legte die kleingewachsene Brünette schließlich ernst fest. Erleichtert seufzte Meina. Nun war es endlich soweit: An diesem Tag hatte Yusei sein erstes Date mit einem Mädchen aus Haus E. Noch an dem Abend, als die Sache mit den Dates beschlossen wurde, hatten die Mädchen Lose mit Nummern gezogen und Honne hatte eben die 1 erwischt. Den Tag hatte er nicht durchgeplant, er wollte eigentlich alles auf sich zukommen lassen. Verabredet war er von daher mit Honne am Hauptbahnhof von Shibuya und wartete dort auf sie. Er war absichtlich etwas früher da als geplant, weil er schon immer mal einen bestimmten Satz sagen wollte. Doch aus irgend einem Grund verspätete sich Honne gewaltig, und das obwohl sie im gleichen Wohnheim lebten. Auf einmal erregte eine Frau seine Aufmerksamkeit, die im Bahnhofs-Café saß und ihn zu beobachten schien. Sie schien kurze, silberne Haare und einen sexy Body zu haben. Er machte 2 Schritte auf sie zu, dann versperrte eine kleine Gruppe von Touristen den Blickkontakt. Aber als sie wieder weg waren, sah er die Frau nicht mehr. Nur die Tasse, aus der sie gerade noch getrunken hatte und etwas Kleingeld waren da, so viel konnte er auf die Entfernung sehen. Sie war spurlos verschwunden. „Hey, Onii-chan.“ hörte er plötzlich Honnes Stimme neben sich. Irritiert sah er zu ihr, lächelte schließlich. „Oh, seit wann bist du denn hier?“ „Gerade angekommen.“ gab sie monoton zurück. Sie trug wie jeden Tag ihre Schul-Uniform, irgendwie war das ja niedlich, doch auch ein Wenig befremdlich für den Blonden. „Also? Wollen wir gehen? Wo möchtest du als erstes hin, Honne-chan? Kino? Oder in die 106 zum Shoppen?“ „Shoppen hört sich gut an. Ich brauche neue Bücher.“ Ein Dicker Schweißtropfen lief über seine Stirn. Das fing ja gut an. Neue Bücher war das richtige Stichwort, denn Honne hatte fast jedes Buch im Bezug auf Alchemie in der Buchhandlung der 106 auf Yuseis Kosten aufgekauft, weshalb er jetzt alle Taschen tragen musste. „Ich glaub, das Konzept von Dates hast du nicht ganz kapiert, oder Honne-chan? Beide haben Spaß zusammen und eventuell kauft der Kerl für das Mädchen ein paar Klamotten und so. Und dann gehen sie auch noch Essen und vielleicht noch ins Kino oder in den Vergnügungs-Park.“ „Aber… ich mag meine Klamotten?“ meinte Honne darauf ein Wenig verwundert, was man von ihr eigentlich nicht kannte. Die Augen rollend griff Yusei schließlich ihr Handgelenk und zog sie mit sich. „Komm… die Ferien stehen vor der Tür und alle Mädchen kaufen sich um diese Zeit neue Bikinis und Badeanzüge. Ich hab vorhin ein Geschäft für Sportbekleidung gesehen.“ erklärte er, führte die kleingeratene Brünette zu ebenjenem Geschäft. Es dauerte über 2 Stunden, bis Honne sich endlich entscheiden konnte. Sie beharrte fast die ganze Zeit darauf, dass ihr Schulbadeanzug für sie ausreichend wäre. Als sie schließlich aber von der Verkäuferin einen Tankini angeboten bekam, der auf der Brust ein kleines Blumenmuster hatte, genau über dem Herzen, war sie ganz hin und weg. Es war aber auch belustigend für den Blonden zu sehen, wie dieses stoische Mädchen so begeistert von einem Tankini sein konnte. Schließlich saßen sie in einem Kaffee im Einkaufszentrum, wobei Honne sich eine halbe Torte, nicht nur ein halbes Stück, sondern die Hälfte einer ganzen Erdbeertorte, bestellt hatte und sich nun darüber her machte. Amüsiert beobachtete Yusei seine kleine Begleitung bei ihrem Bemühen so viel Zucker und Fett zu sich zu nehmen. „Wo steckst du das alles nur immer hin, Honne-chan?“ „Wird direkt in Mana umgewandelt.“ platzte es aus ihr heraus. In diesem Moment erstarrte sie, legte ihre Kuchengabel beiseite. „Ich darf eigentlich nicht darüber reden. Meine Mutter hat es in ihren Aufzeichnungen streng verboten. Aber… aus irgend einem Grund habe ich das Bedürfnis, mich dir anzuvertrauen.“ Interessiert lehnte sich Yusei etwas vor, faltete die Hände ineinander. „Sag schon. Was ist los?“ „Ich bin kein Mensch, zumindest nicht wirklich… Mein Körper wurde sowohl aus Fleisch, als auch aus Lehm gefertigt. Es kostete meine Mutter fast ein Jahr, die nötigen Materialien zu beschaffen. Damit ich stabil bleibe, nutzte sie auch Lehm der Moldau, aus denen schon Rabbiner Juda Löw seinen Golem geschaffen hatte. Vielleicht hast du es nicht gemerkt, aber ich habe keinen Bauchnabel. Und zwar, weil ich eine Mischung aus Golem und… etwas anderem bin.“ „Ich verstehe. Aber sag mal Honne-chan, bist du glücklich?“ Einen Moment, vollkommen überrascht von dieser Frage, überlegte die kleine Brünette, antwortete schließlich mit einem leichten, ehrlichen Lächeln auf den Lippen: „Ja, bin ich.“ Überrascht von sich selbst errötete sie leicht. „Dann hast du auch eine Seele. Die macht einen Menschen aus. Also bist du ein Mensch. Und wenn du glücklich bist, dann bin ich froh, dein großer Bruder sein zu dürfen.“ endete der Blonde. Der leichte Rotschimmer auf Honnes Wangen wurde immer dunkler. „Danke, Onii-chan.“ lächelte sie. Sie konnte sich nicht erklären warum. Vielleicht lag es an dem Schlag auf den Kopf, den sie vor einiger Zeit bei der Zerstörung von Haus-E abbekommen hatte, vielleicht auch an seinem Einfluss, aber nun hatte sie das erste Mal in ihrem Leben das Gefühl, dass sie wirkliche Emotionen hatte. Die Freude währte nicht lange, denn auf einmal verschwanden sämtliche Menschen aus der Umgebung, sie lösten sich einfach in Luft auf und die Umgebung nahm eine leichte Sepia-Färbung an. Misstrauisch sahen sich beide um, erhoben sich von ihren Stühlen. „Ein Bannkreis?“ fragte Yusei, aktivierte seinen Panzerhandschuh, genau wie Honne ihren riesigen Gummi-Hammer aktivierte, der sich in ihrer Haarspange befand. „Ich kann jemanden spüren. Sie kommt näher.“ meinte er, sprang mit seiner Begleitung vom Geländer herunter, eine Etage in die Tiefe. Nach einer sicheren Landung sahen sie sich einer Frau gegenüber, die einer Nonne ähnelte. „Eine Abomination, Geschöpf das entgegen des Planes des Schöpfers geschaffen wurde und ein Häretiker. Es wird mir eine Ehre sein, euch im Namen des einzig wahren Gottes vom Angesicht der Welt zu tilgen.“ lächelte die Frau, hob ihre Hand gen Himmel und schuf über sich einen Beschwörungs-Kreis. „Overloss!“ rief sie. Der Beschwörungs-Kreis wuchs beinahe ins Unermessliche, gab einer kolossale Kreatur den Weg frei, die keinerlei Unterkörper zu haben schien, dafür umso mehr Oberkörper. Auch war kein Kopf zu erkennen. „Mein himmlisches Geschöpf, vernichte den Häretiker und das Monster. Tue es, damit der Herr mich belohnen wird!“ Wie aus Reflex, noch während die gigantische Faust auf die Beiden herab raste, erschuf der Blonde einen Dolch in der gepanzerten Hand und drückte mit dem Daumen auf das Juwel am Knauf. Die Faust der Kreatur hielt regelrecht nur wenige Millimeter vor Jusei und Honne. Dann drehte sich die Zeit auf einmal zurück, immer schneller, bis zu dem Augenblick, in dem sie Beide im Café im ersten Stock saßen. Verwirrt sah sich Yusei um, sah schließlich auf seine Hand, die von dem Panzerhandschuh umgeben war und den Dolch noch immer hielt. „Onii-chan? Geht es dir gut? Warum ist dein AD aktiviert?“ „Äh… das hört sich jetzt sicher komisch an, aber ich glaub, der Dolch dreht die Zeit zurück.“ Meinte er und sah sich um. Alles war genau so wie kurz bevor sich die Umgebung in Sepia-Tönen gefärbt hatte. „Hör zu, Honne-chan, jeden Moment wird jemand einen Bannkreis erschaffen und uns angreifen. Sobald dies geschieht, verschaffst du mir bitte einige Augenblicke Zeit, ich werde einen Zauber aus schwarzer und weißer Magie wirken, einen sogenannten Orakel-Spruch. Und der braucht einen Moment um ihn zu wirken.“ In ihrem Gesicht war regelrecht zu lesen, dass sie kein Wort verstand. Doch schon färbte sich die Umgebung wieder in Sepia-Tönen und schon wusste sie, dass Yusei tatsächlich die Zeit zurückgedreht hatte. „Ich kann dir vielleicht eine Minute verschaffen. Hat sie mit normaler Magie angegriffen, oder mit Beschwörungs-Magie?“ „Beschwörung, mehr weiß ich nicht.“ Verstehend nickte Honne, rief aus ihrer Haarspange ihren Hammer und sprang vom Geländer, nur damit ihr Hammer gegen den heiligen Langstab einer Nonne prallen konnte. „Die Abomination hat also einen großen Hammer. Und wo ist der Häretiker? Ist er nicht bei dir?“ „Onii-chan ist gerade dabei deinen Bannkreis zu zerschlagen. Ich kaufe ihm nur etwas Zeit.“ Überlegen lächelte die Nonne nur, ließ mit einer Hand ihre Waffe los und erhob diese. „Overloss!“ Ein Beschwörungskreis bildete sich, wuchs in utopische Dimensionen. Zeitgleich spürten alle Beide, wie sich dort, wo Honne eben heruntergesprungen war, eine enorme magische Energie aufbaute. „DIE MACHT SELBST DIE SEELEN DER GÖTTER ZU ZERSCHMETTERN! LAGUNA-SCHWERT!“ Die Energie war nahezu grenzenlos, bewegte sich auf beide zu und schließlich zum Beschwörungskreis. Geschockt sah die Nonne empor, sah wie Yusei mit einer Art Schwert aus dunkler Energie auf den Beschwörungskreis zu sprang, mit seinem Schwert die sich eben öffnende Pforte durchschlug. Blitze zuckten auf und der Zirkel zerfiel regelrecht zu Staub. Leichtfüßig landete der Blonde hinter der Nonne und sein Schwert löste sich auf. „Ein Zauber der schwarzen Magie, der von einem Häretiker genutzt wird… ich hätte es vorhersehen müssen.“ „Genau genommen, meine Dame, ist es keine schwarze Magie. Es ist die Anrufung der Kräfte einer Wesenheit, die angeblich nur durch ihren Willen viele verschiedene Welten erschaffen hat. Ich rede vom Herrn der Albträume.“ Ein leichtes Lächeln huschte über die Lippen der Nonne. „Ist dem so?“ fragte sie, warf überraschend einen Energieball auf ihn, der zwar in Yusei eindrang, jedoch nichts zu bewirken schien. „War das alles?“ fragte er, trat überraschend näher und schlug der Nonne so hart mit der Faust ins Gesicht, dass diese bewusstlos umfiel. Die Umgebung nahm wieder normale Farbe an und die Menschen erschienen wieder im Einkaufszentrum, waren überrascht davon, dass da auf einmal Leute mitten unter ihnen standen, die aus dem Nichts erschienen. „Ich glaube, wir sollten lieber gehen. Wenn die Polizei auftaucht dann…“ Yusei erstarb mitten im Satz kippte einfach vorneüber. Entsetzt sah Honne dies mit an, stürmte schließlich zu ihm, ließ dabei ihre Waffe verschwinden und versuchte den Blonden wieder wach zu kriegen. „Ich bin wohl aus der Übung. Leider bin ich nicht in den Bannkreis rein gekommen.“ ertönte plötzlich eine Stimme neben ihr. Panisch sah Honne auf, erblickte eine silberhaarige junge Frau, die sich neben ihr senkte und den Blonden prüfend betrachtete. „Hm… ich denke wir sollten ihn lieber zu Setzuna-chan in die Schule bringen. Die kann ihm sicher helfen.“ meinte die Frau, sah dabei Honne an. „Wer… wer sind sie?“ „Erkläre ich dir später. Nimm einfach meine Hand.“ Sehr misstrauisch sah Honne mit an, wie die Silberhaarige ihr die Hand reichte, die andere auf Yuseis Rücken legte. Nur zögerlich nahm sie ihre Hand. Kapitel 8: Die verlorenen Erinnerungen - Ab jetzt wird aufgeräumt! ------------------------------------------------------------------ „Seien sie ehrlich Doc… Wird er überleben?“ fragte Kiba die kleingewachsene Schulärztin, welche gerade mit der Behandlung von Yusei fertig geworden war. Alle Bewohnerinnen von Haus E waren auf der Krankenstation versammelt um zu sehen, wie es ihrem gemeinsam besten Freund ging. Auch die silberhaarige Frau aus dem Einkaufszentrum war da. „Jetzt wird er garantiert überleben. Uehara-san ist die beste Ärztin, die es innerhalb der Bruderschaft der alten Götter gibt.“ erklärte sie, worauf sich Kiba genervt zu ihr umwandte. „Und wer sind sie eigentlich?“ „Mein Name ist LaVolpe. Ich habe euren Yu-kun hier her gebracht. Alles was bleiben wird, ist ein Brummschädel und ein paar Gedächtnislücken, die aber in den nächsten Tagen wieder gefüllt werden. Ich verabschiede mich dann mal. Bestell übrigens der Direktorin liebe Grüße von mir, Uehara-san.“ Damit löste sich LaVolpe einfach in Luft auf, ohne eine Spur zu hinterlassen. Alle waren von diesem Verhalten genervt, selbst die kleingeratene Schulärztin. Langsam kam Yusei wieder zu sich, setzte sich laut stöhnend auf. „Au… Mist, warum dröhnt mir der Schädel so?“ stöhnte er. „Weil ich dir gerade das Leben gerettet habe. Und dich davor bewahrt habe das dein Hirn zu Kartoffelbrei wird.“ erklärte ihm Setzuna. Nur mühsam sah er auf, spürte einen enormen Druck im Nacken, wandte sich langsam zu der kleingeratenen Blondine um. „Was denn? 2 mal in 2 Tagen? Magst du mich denn so sehr?“ fragte der Blonde, da schlug ihm Kiba mit der Handkante auf den Kopf. „AU! WAS SOLL DAS!?“ brüllte er, sich den schmerzenden Kopf reibend. „Idiot. Wir waren alle Krank vor Sorge. Als Hon-Hon und diese andere Schnepfe mit dir im Krankenzimmer aufgetaucht sind, hat Setzuna-chan uns angerufen. Sie hat irgendwelche komischen Würmer aus deinem Nacken und Ohr gezogen.“ „Würmer? Würg, das hört sich ja ekelhaft an!“ meinte er nur, sah schließlich wieder zu Setzuna. „Was zur Scheiße geht hier vor, Stöpsel?“ Es dauerte einige Minuten, bis Setzuna ihm alles erklärt hatte. Im Grunde erklärte sie, dass er vermutlich an Amnesie leide, er bis vor 2 Stunden ein Date mit Honne hatte und sie ihm einen Peruanischen Neuralwurm durch das linke Ohr aus dem Gehirn, und einen Weiteren aus dem Nacken geholt hatte. „Ich will dich über Nacht hier behalten. Es gibt seit dem 2ten Weltkrieg ein Heilmittel für die Auswirkungen dieser kleinen Biester. Aber die Nebenwirkungen können unangenehm werden. Außerdem muss ich die Schwellung in deinem Nacken noch behandeln, die Extraktion des Wurmes war nicht ganz problemlos, da er sich um dein Stammhirn legen wollte. Er hätte dich um ein Haar umgebracht.“ Nachdenklich ließ sich Yusei wieder zurück ins Bett sinken. „Verstehe…“ „Onii-chan…“ begann Honne schließlich mit Tränen in den Augen, „Ich hatte wirklich Angst um dich. Ich hatte Angst… du würdest sterben… aber du bist mein Onii-chan und darfst nicht sterben.“ schluchzte sie, trat neben sein Bett und fing an zu weinen. „Hey, Honne-chan…“ begann er leicht lächelnd, „Ich hab doch die Kraft der Gegensatz-Frucht. Sterben heißt bei mir weiterleben.“ lächelte er nur, streichelte ihr sanft über den Kopf. Die Nacht war ein Albtraum für Yusei. Nachdem er das Heilmittel bekommen hatte, wurde er von Albträumen geplagt. Es waren aber keine normalen Albträume. Er träumte die ganze Nacht über von dem Moment, als seine Eltern starben. Er sah den Auto-Unfall, sah wie er und seine kleine Schwester Chigusa aus dem Auto teleportierten, und schließlich, wie eine Silberhaarige Frau an das Auto seiner Eltern trat und mit jeweils einem Schuss in den Kopf beide tötete. Jedes Mal fuhr er brüllend aus dem Schlaf und jedes Mal musste Setzuna ihm etwas zur Beruhigung spritzen. Sie wunderte sich, wie er genug Dormicum aushalten konnte um einen Elefanten außer Gefecht zu setzen, ohne auch nur zu lallen. Jedenfalls bekam in dieser Nacht keiner von Beiden genügend Schlaf. Am nächsten Morgen, es war schon wieder Montag, stand Yusei als erstes vor Yuriko, als sie gerade aus ihrem Zimmer kam und Duschen wollte. „Y-yu-kun? W-was ist? Ha-hast du w-was auf d-dem Herzen?“ stotterte sie verlegen, versuchte das peinliche Muster auf ihrem Pyjama zu verbergen. „Ja. Nimm mich in das verdammte Komitee auf.“ Verwirrt blinzelte Yuriko ihn an. „Komitee? Ach, du meinst das Disziplinar-Komitee! Äh… N-nein, das g-geht n-nicht. Wir ähm… wir unter…“ „Es ist aber deine Entscheidung, wen du einstellst. Oder?“ fuhr ihr Yusei ins Wort. Natürlich nickte Yuriko, sie war immerhin die Vorsitzende des Komitees. „Ähm… komm h-h-heute N-nachmit-tag in m-mein Büro. D-dann erzähl m-mir genau, w-was du v-vorhast.“ Mit einem Lächeln wie ein Fuchs nickte Yusei, ging in sein Zimmer. „Ach übrigens: Süßer Pyjama.“ Meinte er noch, bevor er die Tür hinter sich schloss. Es war ihr so peinlich, dass sie hochrot im Gesicht anlief. „SCHEISSE! WARUM IST DER DUSCHKOPF GEPLATZT!?!“ rief jemand aus dem Bad. Der Stimme nach war es Meina. Während des Unterrichts zerbrach sich Yuriko dann den Kopf darüber, was Yusei vorhatte. Es war das erste Mal seit seinem Wechsel an die Schule, dass sie sich im Unterricht nicht konzentrieren konnte. Zum Glück wurde sie am Nachmittag erlöst, da ihr Mitbewohner wie verabredet in ihr Büro kam. Nur war er nicht alleine, sondern hatte noch jemanden im Schlepptau. Es war die Unruhestifterin Nummer 1 aus Haus C. „Y-yu-kun… W-warum i-ist sie h-hier?“ fragte die Brünette beunruhigt. „Ich? Der hat mich hier angeschleppt. Soll irgendwie euch beitreten oder so, dabei hab ich‘s nicht so mit Autoritäten. Aber wenn ich endlich aus Haus C raus komme, dann Isses meine Chance.“ Noch immer verwirrt sah Yuriko zu Yusei. Flashback An einem Snack-Automaten traf Yusei auf genau die Person, die er für seine Idee brauchte. „Yo! Suguha-chan!“ rief er, sah die Lilahaarige langsam verzweifeln. „Dumme Maschine.“ murrte sie nur, trat gegen den Automaten, sah schließlich den Blonden an. „Du bist Fudo Yusei, der Störenfried aus Haus E?“ „Ja, der bin ich. Und du willst einen Snack, oder?“ fragte er lächelnd, klopfte 2-mal kräftig gegen den Automaten und heraus kam das Sandwich, das Suguha haben wollte. „Danke.“ meinte sie nur, griff sich das Sandwich und wollte gehen, da legte er ihr die Hand auf die Schulter. „Du hast was gegen den Studentenrat, ich hab was gegen den Studentenrat. Bei mir ist es sogar persönlich. Ich habe eine Idee: Wir schließen uns dem Disziplinarkomitee an und sammeln Beweise gegen die Korruption des Rates. Und nebenbei lassen wir noch ein paar Mitglieder des Komitees hochgehen, wenn sie sich bestechen lassen oder andere krumme Dinger drehen.“ „Kein Interesse.“ war Suguhas knappe Antwort. „Und wenn ich mit der Rektorin und Honne-chan spreche, dass du umziehen kannst? Zu uns?“ Mit gehobener Augenbraue sah Suguha ihn wieder an. „Und weiter?“ Flashback ende „So war das.“ endete der Blonde, verschränkte triumphierend lächelnd die Arme vor der Brust. „Hab gleich danach mit Honne-chan gesprochen. Sie sagt, sie muss mal nachsehen und nachrechnen, aber ein Einzelzimmer wird Suguha-chan wohl nicht bekommen.“ „Wär auch zu schön gewesen…“ meinte die Lilahaarige, verschränkte gelangweilt die Hände hinter dem Kopf. Schwer seufzend öffnete Yuriko eine Schublade an ihrem Schreibtisch und holte 2 Armbinden des Disziplinarkomitees heraus. „Uns ähm… uns fehlen im Moment 3 Leute… Minimum… wir könnten… wirklich Unterstützung brauchen… die nicht korrupt ist… oder nur auf… auf die Präsidentin hört. Wenn… wenn deine Idee so gut ist… dann ähm… dann solltet ihr wirklich beitreten.“ meinte sie schließlich, hielt ihnen die Binden hin. „Eure Gesuche wurden angenommen und akzeptiert, ihr seid nun Mitglieder des Disziplinarkomitees.“ breit grinsend nahm sich Yusei die Armbinde des Komitees und befestigte sie mit einer Sicherheitsnadel an seinem linken Ärmel. „Gut, dann räumen wir mal auf in diesem Schuppen.“ Unterdessen stand LaVolpe in einem Hotelzimmer ans Fenster gelehnt, sah betrübt auf ein altes Foto von sich und 2 Kindern. „Wie sehr ich euch doch vermisse, meine Kinder… Aber euch jetzt alles zu sagen, das wäre zu gefährlich…“ schweren Herzens legte sie das Foto wieder weg, holte ihr Smartphone heraus. Als wenn sie die Nummer kannte, gab sie diese einfach ein, schluckte schwer und drückte schließlich den grünen Knopf, hielt das Telefon an ihr Ohr. Es gab ein Freizeichen, schließlich nahm jemand am anderen Ende der Leitung ab. „Wenn du wissen willst, was damals wirklich geschah, dann triff mich heute Abend vor dem Café Seiren in Shibuya, nicht weit vom Minimarkt entfernt.“ sprach sie einfach hinein und legte wieder auf. Eine Träne rann ihr über die Wange. Kapitel 9: Die Wahrheit Teil I ------------------------------ Wie verabredet traf LaVolpe am Café Seiren ein, wartete dort auf den, mit dem sie sich verabredet hatte. „Was wollen sie? Und wer sind sie?“ hörte sie plötzlich eine Stimme von der Seite. Mit wehmütigem Blick sah sie nach dem Ursprung. „Man nennt mich LaVolpe, oder einfach nur Volpe, wenn dir das lieber ist, Fudo Yusei. Ich würde aber lieber drin mit dir reden. Was meinst du warum ich einen belebten Ort ausgewählt habe?“ „Einverstanden.“ nickte Yusei grimmig, öffnete für die Silberhaarige die Tür. Im Café bestellten sie beide jeweils ein Stück Zitronenkuchen, während LaVolpe einen Irish-Coffey dazu wollte, bestellte Yusei nur einen grünen Tee dazu. „Also? Was wollen sie mir sagen? Vielleicht warum sie meine Eltern getötet haben? Oder wer sie genau sind?“ „Ich fange mal von vorne an, bei diesem einen Tag vor 10 Jahren.“ begann Volpe, nahm den Kaffee und den Kuchen dankend von der Kellnerin entgegen. „Wenn es eines gibt, das ich mehr liebe als Alkohol, dann ist es Zitronenkuchen. Der lockere Boden, die Sahne und das Zitronen-Aroma… eine wahre Symphonie.“ schwärmte die Silberhaarige, nahm einen kleinen Bissen des Kuchens und wirkte gleich wie im siebten Himmel. „Lenken sie nicht ab, Volpe. Wer sind sie und warum mussten meine Eltern sterben?“ Mit gehobener Augenbraue und der Kuchengabel im Mund sah Volpe wieder auf, blinzelte kurz. „Hm? Ach ja…“ fiel es ihr wieder ein, worauf sie die Gabel zur Seite legte. „Wie ich schon sagte, man nennt mich LaVolpe. Aber wenn du meinen wahren Namen wissen willst, musst du schon ein Wenig Geduld haben. Und was deine Eltern angeht, das waren nicht deine Eltern.“ Entsetzt sprang der Blonde von seinem Stuhl auf. „Soll das ein schlechter Scherz sein!? Natürlich waren das meine Eltern! Ich bin doch nicht doof!“ „Setz dich wieder, junger Mann. Und dann hör mir genau zu was ich zu sagen habe. Verstanden?“ Langsam, noch immer vor Wut kochend, setzte sich Yusei wieder, nahm einen Schluck Tee. „Als du ein kleiner Junge warst, kaum älter als 3 oder 4 Jahre, wurdest du deiner leiblichen Mutter weggenommen. Bei dir war ein Mädchen, das von derselben Mutter war. Mitglieder des Ordens der neuen Götter entführten euch. Das Schicksal eurer Mutter ist mir nicht bekannt. Ihr wurdet jedoch in die Obhut einer Familie gegeben, die der neuen Religion angehörte, nur damit die Bruderschaft der alten Götter im Nachteil ist. Immerhin bist du in der Lage die Antimagie einzusetzen, etwas das nur alle paar Jahrhunderte der Fall ist. Die Menschen bei denen du aufgewachsen bist, wollten dich nachdem du von der Gegensatz-Frucht gegessen hast, in ein Ausbildungslager des Ordens bringen, damit du gegen die Bruderschaft als Waffe dienst. Deine Schwester wurde im Grunde weggeworfen, weil sie nicht über deine Fähigkeiten verfügt. Jedoch… wurde ihr Gedächtnis anscheinend versiegelt, sie kann sich nicht an dich erinnern. Im Waisenhaus der neuen Götter wurdest du von anderen Kindern isoliert. Das war zur Zermürbung.“ „Und warum haben sie meine Eltern, die bei denen ich aufwuchs, ermordet?“ „Meine Aufgabe: Gefährliche Subjekte eliminieren. Ich mache das ganz offiziell, von der Regierung und der Bruderschaft der alten Götter abgesegnet. Deine Adoptiveltern waren Extremisten des Ordens. Ich habe sie nur wenige Stunden vor Ausführung eines Anschlags aufgehalten. Was glaubst du warum euer Auto nach dem Aufprall mit dem Baum direkt in Flammen aufgegangen ist? Sie hatten roten Phosphor im Auto. Daraus kann man Brandbomben herstellen.“ Ungläubig musterte Yusei die silberhaarige Frau. Er konnte ihre Geschichte nicht wirklich glauben. „Du kannst mir glauben oder nicht, fest steht dass ich schon 3 Flaschen Sake, eine Flasche Rotwein, 2 Gin, einen Vodka und 3 Whiskey auf Eis intus habe, jetzt kommt noch ein Irish-Coffey dazu. Wenn ich betrunken bin, kann ich nicht lügen. Und glaub mir, auch wenn es gerade nicht so aussieht, ich bin betrunken. Ich kann gerade nicht lügen. Alles was ich dir gerade erzählt hab ist die reine Wahrheit.“ „Trotzdem glaube ich diesen Scheiß nicht.“ „Gut, dann ist hier etwas zu deinen Unterarmen: Diese Male sind Beschwörungs-Zeichen. Sie stehen für große Helden der alten Welt. Herkules, Gilgamesch, Medea, Cu Chulain… Selbst König Arthur. Sie wurden zu Espern. Ich trage auch so ein Zeichen an meinem Körper, auf meiner Brust. Damit kann ich ebenfalls einen mächtigen Esper rufen: Den Hekatoncheiren Briareos. Wie gesagt, ich kann nicht lügen wenn ich betrunken bin. Das ist mein Fluch.“ Genervt sah sich Yusei um als erwarte er jemand spezielles zu sehen. Schließlich wandte er sich Volpe wieder zu. „Und? Warum sollte ich ihnen glauben?“ „Weil ich dich zu Setzuna gebracht habe, damit sie den Nervenwurm aus deinem Kopf zieht. Weil Meiko mich über dich auf dem Laufenden hält, wenn sie wieder in unserer Welt ist. Weil ich ein gottverdammtes Versprechen gegeben habe, als ich deine Adoptiveltern getötet habe. Ich bin kein schlechter Mensch, glaub mir. Aber ich bin auch kein guter Mensch. Ich bin irgendwo dazwischen. Wenn du möchtest hasse mich. Ich kann damit leben. Ich trinke einfach nur, und das schadet mir überhaupt nicht. Die Rechnung geht auf mich, ich bestell mir noch einen Kuchen.“ endete Volpe schließlich, schnippte mit den Fingern, damit eine Kellnerin zu ihr eilte. Von seinem Kuchen hatte Yusei die ganze Zeit nichts angerührt. „Soll ich ihnen was sagen, Volpe? Ich hasse sie nicht. Sie sind es nicht wehrt, dass ich sie hasse.“ erklärte er nur kalt und erhob sich langsam vom Tisch. „Ich habe ehrlich gesagt Mitleid mit ihnen. Sie sind Alkoholikerin, verdienen ihr Geld mit dem Leid anderer und rechtfertigen es mit irgend einem Gott oder Glauben. Ich sage ihnen, wenn es einen, auch nur irgendeinen, Gott geben würde, dann würde er solche Leute wie sie niemals zulassen. Guten Tag noch, LaVolpe.“ endete der Blonde und verließ das Café. Niedergeschlagen sah die attraktive junge Frau ihm hinterher. „Es tut mir Leid, Yu-kun. Ich wusste du würdest so reagieren…“ Zurück im Wohnheim hörte Yusei gleich nach dem Eintreten Honne kurz aufschreien. „Was ist denn jetzt los?“ „Ich glaub unsere neue Mitbewohnerin steht auf Hon-Hon.“ meinte Kiba, welche gerade dabei war sich in der Küche Tee zu kochen. „Du, Yu-kun? Wir Mädels haben uns mal ein Wenig unterhalten. Wir denken, wir sollten die Sache mit den Dates vorerst mal ruhen lassen, bis du wieder ganz du selbst bist. Also bis die Nachwirkungen dieser komischen Käfer vollständig verflogen sind.“ „Das wollt ich euch auch schon vorschlagen.“ gab Yusei zu, hängte seine Jacke über einen Küchenstuhl und setzte sich zu der Rothaarigen. „Wow, hätt ich nicht gedacht. Aber hey, wenn du selbst schon sagen wolltest, dass wir die Sache mit den Dates erstmal aufschieben sollen, dann ist das für mich in Ordnung. Hauptsache du fängst nicht plötzlich an eine von uns zu daten und uns damit zu hintergehen.“ grinste sie, stellte für sich und ihn eine Tasse Tee auf den Tisch. Plötzlich kam Honne die Treppe herunter gerannt. „Onii-chan! Rette mich!“ rief sie panisch, worauf Yusei aufsprang und nur noch sah, wie Honne sich hinter ihm versteckte. „Bitte Onii-chan, Ayanami-san macht mir Angst.“ wimmerte die kleingeratene Brünette. Man konnte regelrecht hören, wie Kiba die Kinnlade herunterklappte. Kaum hatte Honne das gesagt, da kam auch schon Suguha auf die 3 zu und kurz bevor sie Yusei erreicht hatte, verpasste er ihr eine Kopfnuss, dass die Lilahaarige in die Knie ging. „SCHEISSE! DAS TUT WEH ALTER! WAS SOLL DER SCHEISS!?“ brüllte sie mit schmerzverzerrtem Gesicht und hielt sich die schmerzende Stelle am Kopf. „Honne-chan ist meine kleine Schwester. Und meine Schwestern beschütze ich, auch vor Perverslingen. Selbst dann, wenn einer dieser Perverslinge eine Mitbewohnerin oder Kollegin im Disziplinarkomitee ist.“ Mit Tränen in den Augen sah Suguha langsam auf. „Ist ja schon gut. Aber Hon-Hon ist eben genau mein Typ. Sie ist so süß und niedlich und…“ „Und du bist ein Lolicon.“ grinste Kiba nur noch, erntete wütende Blicke von der Angesprochenen. Kapitel 10: Das Schwert der Finsternis - Das Ende des Studentenrates? --------------------------------------------------------------------- Seit Yusei und Suguha dem Disziplinarkomitee beigetreten waren, war dies das einsamste Treffen des Studentenrates. Nur Sakuya, Chigusa und Lorelei, welche die Sekretärin des Studentenrates war, waren noch vom Rat übrig. „Wenn er so weiter macht, bringt er meine ganzen Pläne in Gefahr…“ murmelte Sakuya, sah dabei aus dem Fenster. „Dann ändere deine Pläne doch einfach, Senpai. Schalte erst den Störfaktor aus und dann nimm dein eigentliches Ziel ins Visier.“ wandte Chigusa ein, genehmigte sich gerade einen doppelten Hamburger mit Pommes und Cola. Mit gehobener Augenbraue wandte sich die Rosahaarige zu ihrer Stellvertreterin um. „Und wie soll ich das machen? Um ihn aus dem Verkehr zu ziehen brauche ich das Artefakt. Da komm ich aber erst ran, wenn ich ihn aus dem Weg räume.“ „Und wenn du andere Methoden anwendest? Zum Beispiel die üblichen?“ wandte nun Lorelei ein. „Ich weiß dass er sehr an Ichinose-san hängt. Und die hängt sehr an ihm. Wir könnten das zu unserem Vorteil nutzen. Denk dir einfach was aus, Senpai.“ meinte sie, sah kurz zu Chigusa und dann wieder zurück zu ihrer Präsidentin. „Wie wäre es zum Beispiel, wenn wir ihm andichten er würde es mit ihr tun? Schnell wäre er weg vom Fenster…“ „Falsch.“ wandte Chigusa ein, stopfte sich den letzten rest ihres Burgers in den Mund und sah Lorelei scharf an. „Ichinose-san sieht zwar aus wie eine Mittelschülerin, sie ist jedoch tatsächlich so alt wie ich. Außerdem sehen die ineinander sowas wie Geschwister, Fudo-san würde niemals etwas mit Ichinose-san anfangen.“ „Gut… aber du hast mir gerade einen wichtigen Hinweis gegeben. Ich weiß jetzt, wie ich Fudo Yusei zumindest bis ich das Artefakt habe, aus dem Verkehr ziehen kann. Dafür brauche ich aber deine große Schwester, Anderson-san. Sie ist für dieses Unterfangen unerlässlich.“ Verstehend nickte die Blondine mit den violetten Augen. „Gut. Ich werde Onee-chan anrufen, damit sie zu uns kommt. Aber was hast du genau vor, Senpai?“ „Warte einfach ab. Es wird aber nicht zu unserem Schaden sein.“ lächelte Sakuya nur noch, wandte sich wieder dem Fenster zu. Es war schon fast Abend als Yusei mit seinem Bericht über seine Patrouillen während der Pausen bis zum jetzigen Zeitpunkt fertig war. Die anderen Mitglieder des Komitees hatten schon längst den Heimweg angetreten, da sie kaum einen Vorfall zu melden hatten, anders als der Blonde. Er hatte die Hälfte des Komitees bei illegalen Aktivitäten beobachtet und auf frischer Tat überführt. „So, Yuri-chan. Ich bin mit meinem Bericht fertig. Soll ich ihn dir auf den Schreibtisch legen?“ „Äh, ja. Danke Yu-kun. Kann ich… kann ich dich vielleicht noch… zu einer Tasse Tee überreden?“ „Klar, warum nicht, Yuri-chan? Kaffee ist sowieso ungesund, von dem bin ich inzwischen weg.“ lächelte der Blonde, erhob sich vom Versammlungstisch und legte den Bericht auf den Schreibtisch der Brünetten. Wie immer schenkte sie den Tee aus einer Metallkanne ein, in Metalltassen, reichte ihm eine der Tassen. „Mit zunehmendem Selbstvertrauen ist deine Beziehung zum Wasser wohl besser geworden, Yuri-chan?“ „Ja, so ist es…“ errötete Yuriko, „Und das nur, weil ich mich durch dich einfach stärker fühle. Du veränderst die Leute um dich herum. Kiba-kun ist ruhiger… Kyou-chan gibt weniger Geld aus… Sharona hat nur noch Augen für dich… Meina-chan ist das erste Mal überhaupt glücklich und hat endlich Freunde gefunden und Honne-chan… sie hat endlich mal Gefühle gezeigt und zeigt sie noch immer. Und auch du änderst dich langsam. Du bist kein so großes Arschloch mehr wie früher. Du bist viel Netter und tust immer wieder das Richtige… außer das Eine mal, als du Meina-chan gefesselt und gefoltert hattest. Du veränderst uns und wir verändern dich, das ist ganz einfach.“ „Irgendwo hast du da Recht, Süße. Ich hab es selber schon gemerkt…“ lächelte Yusei traurig, wandte sich kurz von Yuriko ab, um seine Trauer zu verbergen. „Was ist los?“ „Naja… ich muss seit neulich immer wieder an meine Eltern denken, das sie gar nicht meine Eltern waren und so. Ich meine, ich weiß einfach nicht was die Wahrheit ist. Ist mein ganzes Leben eine große, verdammte Lüge?“ fragte er, da nahm ihn Yuriko von Hinten in den Arm. Beide erröteten stark. „Yuri-chan…?“ „Fühlt sich das hier für dich richtig an? Oder zumindest echt?“ „J-ja…“ bestätigte der Blonde. „Fühlt es sich Echt an? Dann ist es das auch. Ich hatte niemals die Gelegenheit, meine Eltern kennen zu lernen. Ich wuchs bei Verwandten auf und kann mir nur schwer vorstellen wie es ist, seine Familie zu verlieren. Aber jetzt sind wir deine Familie. Du bist so zusagen unser großer Bruder geworden, hast uns zu Schwestern gemacht. Und noch viel wichtiger, du bist unser bester Freund geworden. Und für mich… für mich bist du noch viel mehr, Yu-kun.“ erklärte sie ihm, ließ ihn langsam wieder los. Langsam wandte sich Yusei zu ihr um, stellte seine Tasse auf ihren Tisch und sah ihr tief in die Augen. Noch immer waren Beide stark errötet und konnten ihren Blick nicht voneinander abwenden. Langsam näherte sich Yuriko seinem Gesicht, ging auf die Zehenspitzen und küsste ihn zärtlich auf die Lippen. Nur einen Augenblick dauerte dieser Kuss, dann löste sie sich wieder von ihm, sah ihn verlegen an. „Das war mein erster Kuss, Yu-kun. Und ich habe mir geschworen, demjenigen meinen ersten Kuss zu schenken, den ich auch wirklich liebe. Ich liebe dich, Yu-kun. Ich liebe dich.“ „Es tut mir Leid das zu sagen, aber ich empfinde nicht so.“ flüsterte er nur, lächelte sie warm an. „Ich weiß. Dein Herz schlägt für eine Andere. Ariel kann sich glücklich schätzen, dass jemand so für sie empfindet, wie du. Ich kann es spüren. Vielleicht weil ich keine echte Familie hatte, oder weil meine Eltern mir diese Fähigkeit vererbt haben. Meine Mutter soll die Gabe gehabt haben, die Gefühle anderer gespürt zu haben. Ich… ich weiß jetzt, dass zwischen uns Beiden nichts laufen wird und werde mich von dieser Dating-Sache zurückziehen.“ endete sie. Es dauerte einen Moment, bis Beide die peinliche Situation wieder beenden konnten. Gerade, als sie wieder sie selbst waren, da flog schon die Tür zum Versammlungsraum des Komitees auf und eine vollkommen erschöpfte Kiba stürmte herein. „Yu-kun! Yuri-chan! Wir haben ein scheißgroßes Problem!“ rief sie in den Raum. Nachdem sie den Beiden alles erklärt hatte, wurde sofort das ganze Disziplinarkomitee aus dem Feierabend gerufen und in den Versammlungsraum bestellt. Dort erklärte Kiba noch einmal die ganze Situation, was jedoch einige im Komitee nicht interessierte. „Gibt es dafür irgendeinen Beweis?“ fragt ein Brilletragendes Mitglied, worauf Yuriko zum ersten Mal seit sie den Vorsitz hatte der Kragen platzte. „Verdammt es gibt Beweise! Los Kiba-kun, zeig den verdammten Wisch!“ fauchte die sonst so zurückhaltende Brünette. Mit ernstem Gesicht zog die Rothaarige einen Brief aus ihrem Hakama und knallte ihn der Brillenträgerin auf den Tisch. „Ließ ihn. Dann bist auch du überzeugt. Es ist die Handschrift der Präsidentin.“ meinte sie. Fudo Yusei, wenn du das Mädchen, dass du deine Schwester nennst, jemals wiedersehen willst, dann verschwinde aus dem Disziplinarkomitee, aus Haus E und von unserer Schule und hör auf dem Studentenrat in die Quere zu kommen. Sobald du das Schulgelände verlassen hast, wird sie freigelassen. Ohime Sakuya, Präsidentin des Studentenrates Ungläubig sahen sich die Mitglieder des Disziplinarkomitees an. „Ist Sakuya-hime wirklich so skrupellos? Das kann ich gar nicht glauben.“ meinte eines der Mädchen. „Sie ist so skrupellos.“ ertönte eine neue Stimme. Überrascht und tatsächlich etwas ängstlich sahen die Mädchen zur Tür, erblickten die schwarzhaarige, in ihren schwarzen Kimono gekleidete Vizepräsidentin des Studentenrates. „Was willst du hier?“ fragte Yusei noch relativ Ruhig, doch wie alle wussten, es konnte sich jederzeit ändern. „Euch helfen.“ gab Chigusa mit vor der Brust verschränkten Armen nur ruhig zurück, sah finster in die Gruppe. „Sakuya-senpai ist zu weit gegangen. Ich hätte das schon tun sollen, als sie Haus E in die Luft gejagt hat. Ich biete euch folgendes an: Sie kann jetzt abgesetzt werden, ich habe den Disziplinarausschuss aufgelöst, die sind keine Hürde mehr. Ihr setzt Sakuya-senpai jetzt unter Zwang von ihrem Posten ab und ich löse danach den Studentenrat auf. Danach wird ein kommissarischer Rat benötigt und ich schlage dich als den Vorsitzenden des Rates vor, Fudo-san.“ „Abgelehnt.“ knurrte Yusei nur, erhob sich von seinem Stuhl und ging langsam auf die Schwarzhaarige im Kimono zu. Diese schluckte nur, als er genau vor ihr stand, ihr tief in ihr smaragdgrünes Auge sah. „Du wirst die Leitung des kommissarischen Studentenrates übernehmen, Chi-chan. Niemandem traue ich das mehr zu als dir. Zumindest würde ich für dich als kommissarische Leiterin des Rates stimmen. Wie das bei den anderen Schülern ist, ist mir egal.“ erklärte er, wandte sich wieder von ihr ab und sah den Rest noch immer ernst an. „Hast du jetzt genug Beweise, Vierauge?“ Mit hochrotem Kopf sank die Angesprochene so tief in ihren Stuhl zurück, bis nur noch ihre Augen knapp über den Tisch reichten. „Gut. Yu-kun, du koordinierst den Einsatz. Ihr anderen macht euch daran so viele Schülerinnen wie möglich ranzuschaffen, damit wir gegen Ohime-sans Gefolge zumindest eine kleine Chance haben. Noch einmal werden die auf Yu-kuns Haki nicht reinfallen. Wir brechen so schnell wie möglich auf. Vize-Prädidentin, könntest du ebenfalls so viele Schülerinnen wie Möglich hier ranschaffen?“ fügte Yuriko noch an die Vizepräsidentin gewandt hinzu. „Selbstverständlich.“ nickte Chigusa nur, warf noch einmal einen flüchtigen Blick zu Yusei. „Gut. Dann Beeilung meine Damen! Wir haben keine Zeit zu verlieren!“ verkündete Yuriko nur noch und holte ihr Handy heraus. Jeder Andere in diesem Raum tat es ihr gleich. Interessiert strich Sakuya der bewusstlosen Honne über die Wange. Sie befanden sich zusammen mit Lorelei und Kizuna im Keller von Haus A, welcher zu einer Art Kerker umgebaut wurde. „So viel Mana und so ein kleines Mädchen… wenn sie ein Mensch wäre, würde ich mich vielleicht schlecht dabei fühlen… Nun, eigentlich nicht.“ lächelte die Rosahaarige, während Rika noch einmal die Handfesseln der kleingewachsenen Brünetten nachkontrollierte, sie schließlich an die Wand kettete. „Sie ist bereit, Senpai. Ihr Mana gehört jetzt dir.“ erklärte sie, trat von der Gefangenen zurück. „Rika-chan, stopf ihr noch das Maul, nur für den Fall dass sie aufwacht. Sie soll ja nicht schreien, wenn sie Schmerzen haben sollte.“ „Geht klar, Senpai.“ bestätigte die andere Rosahaarige, nahm einen Ballknebel von einem nahen Tisch und fixierte ihn in Honnes Mund. Plötzlich gab es eine Erschütterung, zusammen mit einer Explosion. Genervt wandte sich Sakuya zu den beiden Schwestern um. „Was steht ihr noch da rum? Geht gefälligst nachsehen was da oben los ist!“ befahl sie, worauf Lorelei ihre ältere Adoptivschwester noch hochnäsig ansah. „Ja, du hast es gehört! Geh nachsehen was da oben vor sich geht!“ „Ich sagte: Ihr Beide!“ fuhr Sakuya die Beiden schließlich an. Letztendlich blieb ihnen nichts anderes Übrig, als vor dem Haus nach dem Rechten zu sehen. „KAME-HAME-HA!“ rief Yusei erneut, schoss den Energiestrahl auf das Haus, doch wieder wurde er von dem Kraftfeld absorbiert. „Wieder nichts.“ knirschte Chigusa neben ihm. „Dann müssen wir eben einen Gang höher drehen. Wie seht ihr das, Mädels?“ fragte er die kleine Armee hinter sich. Die halbe Schülerschaft stand hinter ihm, Mitglieder jedes einzelnen Klubs, die von den Mitgliedern des Disziplinarkomitees überredet wurden den amtierenden Studentenrat endlich abzusetzen. Sie alle stießen einen gemeinsamen Kampfschrei aus. „Okay. Chi-chan, Momo-chan, wird Zeit dass wir ein Bisschen drauflegen.“ Zu Yuseis anderer Seite trat ein weiteres Mädchen hervor, brünett mit langen Twintails, gekleidet in Hotpants, schwarze beinlange Strümpfe mit roten Turnschuhen, einen blauen, offenen Hoodie mit schwarzem Bikini-Top darunter und roten fingerlosen Handschuhen, die offensichtlich mit Metallplatten beschlagen waren. Zeitgleich traten Lorelei und Kizuna aus dem Haus. „Ach du Scheiße, was ist denn das für ein Auflauf!?“ brüllte die jüngere der beiden Schwestern, als sie die kleine Armee sah. „Fudo Yusei. Ich hätte wissen müssen, dass du hinter diesen Erschütterungen steckst.“ murrte Kizuna und aktivierte ihr AD. Eine große Sense, deren Klinge aussah wie der Flügel einer Fledermaus, erschien. „Doch wie sehr ihr es versucht, ihr werdet niemals durch diesen Schutzzauber kommen! Das sind die stärksten Zauber die es gibt.“ „Und doch kann ich sie durchbrechen! Zusammen mit Chi-chan und Momo-chan! Ich warne euch nur ein einziges Mal! Evakuiert das Haus oder gebt uns Honne-chan zurück! Oder, ich schwöre bei allem was mir heilig ist, ich werde erst diesen Schutzzauber durchbrechen und dann euer Haus dem Erdboden gleichmachen! Ihr habt eine Minute um Sakuya-hime das mitzuteilen!“ Eine Minute später kam Lorelei wieder aus dem Haus, überbrachte Sakuyas Entscheidung. „Sie wird Ichinose-san erst dann freilassen, wenn du dich aus den Angelegenheiten der Schule raushältst!“ Genervt wandte sich Yusei zu Chigusa um. „Meinst du, ich sollte mich von der Schule zurückziehen?“ „Niemals.“ bestätigte ihm die schwarzgekleidete Schwarzhaarige. „Ihr habt es gehört Mädels! Ich werde mich nicht fügen! Aber! Ich bringe jetzt den Schutzschild zum Einsturz!“ verkündete der Blonde wie ein Cesare, wandte sich wieder Haus A zu. Seinen Schwertarm zur Seite ausgestreckt trat er langsam vor. „Herr der Albträume und der 4 Dämonenkönigreiche… Entfessle das Schwert der Finsternis. Bring das eisige Nichts zum Erstarren. Verbinde deine Kraft mit meiner und in unserer gemeinsamen Stärke, lass uns den Weg der Zerstörung gehen! Die Macht selbst die Seelen der Götter zu zerschmettern! LAGUNA-SCHWERT!“ Über den ganzen Zeitraum der Beschwörung hatte sich in seiner Hand ein Schwert aus schwarzen, ständig pulsierenden Blitzen gebildet, lang genug dass er noch 3 Meter vom Haus entfernt das Haus entzweien konnte. Der Schweiß trat den beiden Mädchen auf die Stirn, sie konnten ahnen, was nun geschehen würde. Mit beiden Händen packte der Blonde das Schwert, schlug einmal der Breite nach den Schild durch. Es schien einen Moment lang nichts zu geschehen, doch schließlich waren Risse wie in Glas zu sehen, immer größer werdend, bis der magische Schutzschild schließlich wie ein Scherbenhaufen zusammenfiel. Zufrieden lächelnd ließ Yusei das Laguna-Schwert wieder verschwinden, löste den Zauber gänzlich auf. „Noch nicht perfekt… aber fast. Beim nächsten Mal kann ich den sicher perfekt ausführen.“ lächelte er, aktivierte den Ring an seiner rechten Hand. Sein ganzer Arm hüllte sich in eine dicke Panzerung, jedoch schien sie dieses Mal auch den linken Arm mit einzuschließen. Ungläubig sahen Kizuna und Lorelei an, wie der magische Schutzschild zusammenbrach. Sie konnten nicht glauben, dass irgendwer den Zauber durchbrechen konnte. „Ich glaub… wir sind im Arsch…“ schluckte Lorelei. Plötzlich öffnete sich die Tür und allesamt stockte der Atem. „Es reicht!“ verkündete Ohime Sakuya. „Sämtliche Vereinigungen unserer Schüler werden mit sofortiger Wirkung aufgelöst! Alle Klubs! Das Disziplinar-Komitee! Der Disziplinar-Ausschuss! Alle werden aufgelöst! Hier und jetzt!“ Noch immer grinste Yusei. „Also wirklich alle?“ versicherte er sich, entspannte seine Haltung etwas. „Ja, alle!“ „Dann ist der Studentenrat also auch aufgelöst!“ stellte Yusei fest. Einen Moment begriff niemand was das zu bedeuten hatte. Kapitel 11: Der letzte Kampf - Ist Yusei der Mächtigste? -------------------------------------------------------- Noch immer konnte keiner glauben, was da gerade ausgesprochen wurde. Sämtliche Vereinigungen? Das konnte nur eines bedeuten: Auch der Studentenrat existierte nun nicht mehr, was bedeutete dass Sakuya an der Schule keinen Einfluss mehr hatte. Nun waren sie umso entschlossener gegen die ehemalige Präsidentin des Studentenrates vorzugehen. Irritiert sah Kizuna zu ihrem Senpai. „Äh, Senpai? Heißt das, dass auch der Studentenrat aufgelöst ist?“ „Kannst du nicht hören? Ich sagte doch alle. Außerdem brauche ich keinen Studentenrat. Die Mächtigste an unserer Schule hat die absolute Macht, vergessen? Ruft lieber unsere Truppen aus dem Haus. Fudo-san ist jetzt in der Unterzahl.“ höhnte die Rosahaarige, sah wieder zu Yusei. Doch die Truppe hinter ihm war genauso groß wie vorher. „Habt ihr nicht gehört!? Euer kleiner Klub wurde aufgelöst und…“ „Halts MAUL!“ rief Yusei dazwischen, stieß dabei eine starke Schockwelle des Haki aus, jedoch wurde niemand davon betroffen. Überrascht sah Sakuya ihn an. „WIR SIND HIER, UM DICH VON DEINEM HOHEN ROSS ZU STOSSEN! DU HAST KEINE MACHT MEHR ÜBER UNS! WIR STEHEN GESCHLOSSEN HIER, UM DIR DIE STIRN ZU BIETEN!“ brüllte er. Hinter ihm stimmten ihm sämtliche Studentinnen zu. „Ihr wagt es also, meine Autorität anzufechten? Ich bin die Mächtigste Schülerin unserer Schule! Und das beweise ich euch!“ rief Sakuya, nutzte ihre Kraft um einen Felsen aus dem Boden zu reißen und schoss ihn auf die Schülerschaft. „ACHTUNG! DER KOMMT AUF UNS ZU!“ brüllten einige der Studentinnen. „Sag mal, siehst du da einen Felsen, Momo-chan?“ „Welcher Felsen, Yu-kun?“ grinste Momoko zurück, sprang auf den Felsen zu und zerschlug ihn mit ihrer Faust zu kleinen Kieselsteinen. Den meisten Studentinnen fielen fast die Augen heraus. Leichtfüßig landete Momoko wieder auf dem Boden, grinste frech die ehemalige Präsidentin an. „Piece of Cake…“ grinste sie nur. So langsam verlor Sakuya die Geduld. „Kizuna. Gib unseren Anhängern das Signal.“ Verstehend nickte die Schwarzhaarige aus Haus B, hob ihre Hand in die Luft und bildete eine Lichtkugel, schoss sie in die Höhe. Von überall her kamen weitere Schülerinnen, die Yuseis Gruppe schließlich einkesselte. „Oh Scheiße… jetzt haben die uns…“ hörte Yusei eine Studentin flüstern. „Haben sie nicht.“ gab er entschieden zurück. „Sag mal Kiba-kun: Wie viele Schwerter kannst du inzwischen einsetzen, ohne an deine Grenzen zu stoßen?“ Breit grinsend trat die rothaarige Nachfahrin der Samurai vor, streifte sich den Hakama von der rechten Schulter, zeigte dabei ihre in Sarashis gehüllte Brust. „2 Schwerter. Ich bin ein Samurai, vergessen? Mein Klan erfand den Hana-Stil. Dazu ist es notwendig bis zu 3 Schwerter gleichzeitig zu führen. Ich beherrsche inzwischen den Kampf mit 2 Schwertern. Ach und, Yu-kun? Danke dass du mir gleich noch ein paar neue Schwerttechniken beigebracht hast. Jetzt werde ich mit 20 Magiern gleichzeitig spielend fertig.“ erklärte sie, ließ das Blumen-Tattoo auf ihrer Schulter erstrahlen, bis an ihrem Obi 2 Katanas hingen. „Darf ich vorstellen? Murasame der ersten und 2ten Generation.“ Yusei nickte nur. „Gut. Du befehligst die 3te Division. Kyou-chan! Du übernimmst die 2te! Chi-chan: Du übernimmst die Erste. Yuri-chan, ich trete das Oberkommando an dich ab.“ Zustimmend nickten die Angesprochenen. Also trat Yusei weiter vor, genau an Momoko vorbei. „Momo-chan. Wenn wir das hier überstehen, kriegst du eine extragroße Portion von meinem Spezial-Curry.“ „Abgemacht, Alter.“ grinste Momoko zurück, schlug ihre Faust in die Hand. „Und du, Sakuya-hime! Ich will einen fairen Kampf zwischen uns Beiden! Nur du und ich! Die Anderen greifst du nicht an!“ Ein neuerliches, hämisches Lächeln zierte Sakuyas eigentlich hübsches Gesicht. „Tja, daraus wird leider nichts.“ meinte sie nur und schnippte mit den Fingern. Hinter dem Haus sprang eine Frau über das Dach empor, die Fledermaus-Flügel weit ausgebreitet und in ihrer Hand einen Speer. „Vernichte sie, Dracul! Vernichte sie alle! Ich brauche sie nicht!“ Wie von Sinnen stürzte die Frau auf die Schülerinnen. Yusei hatte sowas schon erwartet. Er schlug seine Faust in eine Hand. „TI…“ begann er, wirbelte seine Arme so wie sie jetzt waren durch die Luft, nur um eine Kampfposition einzunehmen, die Faust hinten, die Handfläche offen und vorne an die Faust gelegt. „…VARMA! AVAVARGO!“ Mit der Faust zustoßend erschuf er 2 Beschwörungs-Kreise, worauf Sakuya staunte. „Was…?“ brachte sie noch hervor, da stieß er mit der Handfläche schon zu und 2 Gestalten sprangen aus den Beschwörungskreisen: eine Ritterin in blauem gepanzerten Kleid, dazu ein gezogenes, schlichtes Schwert mit Goldbesatz, das sein eigenes Licht auszustrahlen schien, und eine Magierin die ihr Gesicht mit ihrer Kapuze verhüllte, den kunstvollen Stab im Anschlag, beide den Angriff von Dracul abwehrend. „WAS!? Wie hast du…!? Du kannst Esper rufen!? Und gleich 2!?“ „Tja, Sakuya-hime: Auf meinen Armen trage ich die Beschwörungs-Male von Helden der alten Welt! Caster und Saber sind zur 2 davon. Hey! Saber! Beschütze mich und die Schüler vor Dracul! Caster! Erschaffe eine sichere Zone und behandle die Verletzten! Ich will hier keine Amputationen oder Toten haben, okay!?“ „Jawohl!“ bestätigten beide Esper. Sofort löste sich Caster von ihrem vorherigen Ziel und erschuf abseits der Schülermenge eine undurchdringliche Kuppel. Wütend funkelte Sakuya den Blonden an. „Also gut, du willst es nicht anders. Ihr alle! Greift sie an! Vernichtet sie! Vernichtet sie alle!“ Sofort brach die Hölle los, Schülerin kämpfte gegen Schülerin, Zauber flogen durch die Luft, Schwerter sangen und gewaltige, stumpfe Waffen schlugen Krater in den Boden. „Das ist es also was du willst, Sakuya-hime? Einen Krieg an unserer Schule? Den Tod vieler Schülerinnen?“ „Wenn es nicht anders geht? Außerdem bestehen noch die Schutzzauber, niemand wird…“ „DAS LAGUNA-SCHWERT HAT SÄMTLICHE SCHUTZZAUBER IM UMKREIS VON 10 KILOMETERN ZERSTÖRT!“ Plötzlich war es ganz still. Zuerst sahen die Schüler nur Yusei an, danach sich gegenseitig. Er hatte Recht, einige der Schülerinnen hatten tiefe Schnittwunden, manche hatten Knochenbrüche und krümmten sich am Boden vor Schmerzen. Manche hatten auch Erfrierungen und Verbrennungen. „ICH FORDERE ALLE VON EUCH AUF, DAS SCHLACHTFELD ZU VERLASSEN, WENN EUCH EUER LEBEN LIEB IST! KEINER VON EUCH BLEIBT UNVERLETZT, WENN IHR WEITERKÄMPFT!“ Noch immer starrten ihn die Schülerinnen an. Schließlich ließen die, die ihre ADs aktiviert hatten, ihre Waffen verschwinden. „Gut. Sugu-chan, such das verdammte Haus nach Honne-chan ab. Und dann bring sie zu Caster in den Bannkreis. Ich kümmere mich mal um Dracul. Und wehe du nutzt Honne-chans Lage aus, verstanden?!“ „Aye-Aye, Captain.“ lächelte Suguha, nahm eine Position wie zum Losrennen ein und verschwand einfach, nur um wenige Augenblicke später mit Honne im Arm wieder zu erscheinen, für den Bruchteil einer Sekunde damit Yusei sehen konnte, dass seine selbsternannte kleine Schwester unbeschadet war und dann wieder zu verschwinden. Im gleichen Augenblick verschwand auch Yusei, erschien zwischen Pendragon und Dracul wieder und rammte dem vampirischen Esper einen Dolch mit blitzförmiger Klinge in die Brust. „Rulebreaker! Ich bin jetzt dein Meister und befehle dir, zieh dich zurück, Dracul!“ Mit weit aufgerissenen, roten Augen sah der Vampir ihn an, nickte schließlich und verschwand in einem Beschwörungskreis. „Geht jetzt! Lass eure Verletzungen von Caster behandeln! Ich kümmere mich um Sakuya-hime!“ Als wenn sie nur darauf gewartet hatten, begaben sich die Schülerinnen zu Casters sicherer Zone, nur um sich behandeln zu lassen. „So ist das also… ihr verratet eure Herrin? Dann sei es so. Dann muss die ganze Schule eben draufgehen! Sieh nach oben, Fudo Yusei! Was siehst du?“ Leicht misstrauisch sah Yusei nach oben und was er da sah erschütterte ihn zutiefst: Ein riesiger Feuerball näherte sich der Schule, aus den Tiefen des Weltalles vermutlich. „Das hast du nicht getan. Du hast nicht deine Telekinetischen Kräfte genutzt um einen Asteroiden hier runter stürzen zu lassen.“ „Oh doch. Mein Mana ist stärker als deines. Und wenn ich mir jetzt noch deines hole, werde ich die Schule retten.“ Ein leichtes Grinsen zierte Sakuyas Gesicht, doch auch Yusei begann breit zu grinsen. „Ach, so ist das? Dann nimm dir doch einfach mein Mana. Nimm es dir einfach.“ grinste er, trat auf die ehemalige Präsidentin zu und nahm ihre Handgelenke, ließ sie nicht los. „Ich gebe dir mein Mana! ALL MEIN MANA! NIMM ALLES!“ brüllte er. Erst sah es aus, als würde Sakuya tatsächlich sein Mana aufsaugen können, doch dann verpuffte es wieder, wurde aufgesaugt, verpuffte, und so weiter. „Was? Nein! Das kann nicht…!“ versuchte sie sich zu wehren, doch es brachte nichts. „Ich sagte doch: NIMM ALLLES AUF EINEN SCHLAG!“ Mit einem Mal fuhr 100mal mehr Mana durch ihren Körper als sie vertragen konnte. In ihrem Kopf löste das anscheinend eine Art Kurzschluss aus, denn sie brach direkt zusammen. Angewidert ließ der Blonde ihre Handgelenke los und sah wieder in den Himmel. Der Feuerball näherte sich zwar langsam, aber stetig. „So, die Scheiße währ geschafft. Aber dafür muss ich noch einen Gang höher schalten. Und zwar auf Gear 3!“ Um seinen Körper bildete sich eine intensive, rote Aura, die fast wie eine Flamme an ihm hochzüngelte. „KAIOKEN MAL 3! LEVITATION!“ Mit einem Zischenden Geräusch schoss Yusei in die Höhe, bis er nur wenige Kilometer von dem Meteoriten entfernt war. Wie schon im Kampf gegen Rika legte er die Hände an die Hüfte, ließ die Kugel aus reiner Energie sich bilden „KAAAAA-MEEEEEE HAAAAA-MEEEEE HAAAAA X 10!!!“ brüllte er, schoss die sich ins Rote verfärbende Energiekugel als gleißenden, von roten Blitzen umgebenen Strahl gegen den Himmelskörper. Tatsächlich bremste der Meteorit. „Es reicht noch nicht! Noch mehr! Noch mehr! “ feuerte Yusei sich im Geiste an. Entsetzt sahen die Schülerinnen das Schauspiel an, wie Yusei ganz alleine den Meteoriten aufhielt, nur mit einem einzigen Strahl aus Hochkonzentriertem Mana. „Fudo-kun…“ murmelte Chigusa, hielt sich die schmerzende Seite. Plötzlich brach wieder die Hölle los, nur dieses Mal indem die Schülerinnen ihn alle anfeuerten, egal auf welcher Seite sie vorher gestanden hatten. Auch Caster und Saber riefen ihm zu. Und tatsächlich, es wirkte als wenn der Meteorit winzige Bruchstellen bekommen würde, die den Himmelskörper durchdrangen. Sie hörten einen letzten Aufschrei des Blonden, bevor der Meteorit in tausende, nur wenige Millimeter durchmessende Bruchstücke zerfiel. Am nächsten Morgen wachte Yusei im Krankenzimmer der Schule auf. Seine Arme schmerzten ihm und er konnte sie nicht bewegen. „Langsam wird das zur Gewohnheit.“ hörte er eine vertraute Stimme. Nur langsam öffnete er seine Augen, erblickte als erstes Setzuna, die ihn frech anlächelte. „Du kommst wohl nicht von mir weg, oder Fudo-san?“ lächelte sie. „Ach… so sexy bist du auch nicht…“ lächelte er nur zurück. Zufrieden mit sich selbst ging die Blondine von seinem Bett weg, wandte sich einer anderen Patientin zu, wertete die Anzeigen der verschiedenen Apparate an ihr aus. „Was immer da los war, als du ihr so viel Mana gespendet hast ist etwas in ihr gestorben. Versteh mich nicht falsch, du hast sie nicht umgebracht, aber ihre Augen haben jetzt eine einheitliche, violette Farbe. Was immer da in ihrem linken Auge war, es scheint tot zu sein.“ erklärte sie, sah wieder zu Yusei, welcher versuchte sich aufzurichten. „Verstehe. Sag mal, warum kann ich meine Arme nicht bewegen?“ „Sie waren mehrfach gebrochen. Außerdem sind anscheinend auch deine motorischen Nerven an den Armen zumindest beschädigt. Die Brüche konnte ich beheben, aber deine Nerven muss ich nach und nach behandeln. Ich kann heute nur einen Arm weiter behandeln. Welcher darf es sein? Der Rechte?“ „Wäre sehr liebenswürdig von dir.“ Meinte Yusei, ließ die Nerven in seinem rechten Arm heilen. Jedoch dauerte der Eingriff mehr als eine Stunde und er musste zum einen dringend aufs Klo, zum anderen starb er langsam vor Hunger. „Sag mal, wie lange wird es dauern bis Sakuya-senpai wieder zu sich kommt?“ „Stunden, vielleicht auch Tage. Sie wird in eine Psychiatrische Klinik eingewiesen um sie zu untersuchen, sobald sie aufwacht. Die Direktorin hat sie schon mit Handfesseln aus Orichalkum ans Bett gefesselt. Apropos Bett: Sieh mal nach rechts. Da wollte jemand nicht von deiner Seite weichen, als du hier eingeliefert wurdest.“ Neugierig und auch überrascht sah Yusei zur rechten Seite. Da saß eine junge Frau, weiße Bluse, blonde Haare, die am Hinterhaupt mit einer blauen Schleife zu einem eleganten Knoten gebunden waren, hatte den halben Oberkörper auf dem Bett abgelegt und schlief. Irgendwie kam sie ihm bekannt vor, aber er war noch so benommen, dass er sie nicht sofort einordnen konnte, besonders da sie das Gesicht von ihm abgewandt hatte. „Vielleicht liegt es am Morphium, dass du noch etwas benommen bist, aber wenn ich mich richtig erinnere hattest du neulich eine Elefanten-Dosis Dormikum bekommen und konntest trotzdem nicht schlafen.“ Das stimmte. Er konnte sich tatsächlich daran erinnern, dass Setsuna ihm als er das letzte Mal im Krankenzimmer war alle paar Stunden eine ziemlich hohe Dosis des Medikamentes gespritzt hatte, damit er auch schlafen konnte. Jedoch klappte es damals nicht. Nachdem Setzuna die junge Frau aufgeweckt hatte, konnte sie ihm dann auch den rechten Arm behandeln. „So, das wär‘s schon. Du solltest als Erstes dann in die Aula gehen, da läuft gerade eine schriftliche Abstimmung über die Besetzung des kommissarischen Studentenrates. Soweit ich mitbekommen habe, sollst du ein Top Favorit sein.“ erklärte die kleingeratene Blondine, während sie ihm half in sein Hemd zu kommen und ihm schließlich eine Schlinge für den linken Arm anlegte. „Nächste Woche möchte ich dich noch einmal hier sehen, dann kann ich auch deinen anderen Arm behandeln. Und jetzt ab mit euch in die Aula, alle Studenten unserer Schule sind zu dieser Abstimmung aufgerufen. Husch-husch!“ Mit gehobenen Augenbrauen sahen sich Yusei und die junge Frau an. Er fand, Setsuna klang in diesem Moment ein Wenig wie die Direktorin. Auf dem Weg zur Aula fiel Yusei dann auch ein, woher er die junge Frau, die an seinem Bett gewacht hatte, überhaupt kannte. „Sag mal Saber, warum bist du nicht auf die Astral-Ebene zurück? Ist bei der Beschwörung irgendwas schief gelaufen?“ „Nein. Ich kann einfach nicht zurück. Nicht bevor mein Herr stirbt oder ich ausreichend geschwächt bin. Wie dem auch sei, Herr, ich empfehle mich nicht Saber zu nennen. Empfehlenswert wäre mein Vorname, auch wenn ich die japanische Kultur respektiere, Herr.“ So nüchtern, wie sie das sagte kam es dem Blonden schon komisch vor. „Gut. Und wie lautet dein Vorname? Und könntest du es bitte sein lassen mich Herr, Meister oder Gebieter zu nennen? Wenn du in Zivil unterwegs bist solltest du außerdem normal reden, und nicht so hochgestochen oder altertümlich. Moment… Altertum? Schwert und Rüstung? Leicht englischer Akzent? Ein Schwert und eine Rüstung?“ „Jenes Schwert war Excalibur, wohlgemerkt.“ unterbrach ihn Saber. „Also… bist du König Arthus?“ stellte der Blonde schließlich fest, obwohl es eigentlich unmöglich war, denn König Arthus war, wie der Name schon sagte, ein Mann gewesen. „Nicht ganz. Geschichtsschreiber neigen dazu, was ich selbst schmerzlich erfahren musste, die Geschichte so zuschreiben, dass Details gerne verkehrt werden. Nehmen wir Königin Nofretete. Sie wurde auf alt ägyptischen Fresken mit einem männlichen Körper abgebildet. Aus einer Rittersfrau wird schließlich ein Knabe, welcher zufällig auserwählt wird Excalibur zu tragen. Jene Rittersfrau war ich, geboren als Tochter von Uther Pendragon. Jedoch muss ich sagen, Herr, mein Name diente als Vorlage für die moderne Sage des König Arthus. Mein Name ist Artoria Pendragon. Und eure Freunde dachten sich gemeinsam mit mir eine Tarnung aus: Ich bin eine entfernte Cousine von euch, die lange Jahre in England, bei Verwandten lebte, die zufällig ebenfalls Pendragon, wie König Arthus, hießen. Ich für meinen Teil finde es recht originell.“ „Geht so.“ kommentierte Yusei dies nur, bog zusammen mit ihr um eine Ecke, nur um vor einer Sackgasse zu stehen. „Ähm, Herr? Warum…?“ „Weil ich pinkeln muss und es gibt hier nur Mädchen-Toiletten. Für einen alleine baut die Schule kein zusätzliches Klo auf jeder Etage ein. Aber hier hab ich was gefunden, das Abhilfe schaffen kann.“ erklärte er, da war vor ihnen schon eine Tür an der Wand erschienen. „Warte bitte hier draußen, ich will nicht dass du mir beim Pissen zusiehst.“ meinte er, öffnete die Tür und trat hindurch. Noch bevor Artoria Pendragon ihm folgen konnte, war die Tür verschwunden. Ein paar Minuten später war die Tür dann wieder da und Yusei trat sichtlich erleichtert wieder heraus. 2 Wochen waren nun vergangen, seit dem Vorfall mit Sakuya. Die ehemalige Studentenrats-Präsidentin war inzwischen zur Untersuchung und Beobachtung in einer psychiatrischen Klinik, der Schulalltag musste vorerst eingestellt werden, weil sämtliche Schutzzauber des Schulgeländes durch das Laguna-Schwert tatsächlich ausgelöscht wurden und es eine Zeit brauchte, sie alle wieder aufzubauen und zu konfigurieren. Es stellte sich auch heraus, dass Caster ebenfalls nicht auf die Astral-Ebene zurück konnte und sowohl als Hausmutter von Haus E, als auch als zweite Schulärztin unter dem Namen Professor Medea eingestellt wurde. Artoria lebte nun auch in Haus E, war Yuseis neue Zimmergenossin, sehr zu Ariels Leidwesen. Die Wahl des kommissarischen Studentenrates war auch beendet und heute stand das Ergebnis an. Wie bei solchen Anlässen üblich, wurde das Ergebnis in der Aula verkündet. Und diese Ankündigung übernahm die Direktorin persönlich. „Meine lieben Schüler, ich freue mich den kommissarischen Studentenrat bekannt zu geben, bis die endgültige Entscheidung über einen neuen Rat da ist! Zuerst einmal, verkünde ich den Namen der Sekretärin des Rates!“ Einen großen Umschlag öffnend hielt die Direktorin erst mal inne, las sich die Ergebnisse der Wahl durch. „Die Sekretärin des kommissarischen Rates ist Kamakura Meina aus Haus E!“ Alle Jubelten und selbst die Lilahaarige mit den falkengelben Augen konnte es kaum fassen, dass sie im Rat eingesetzt wurde. Leicht verlegen ließ sie sich von Yusei nach vorne zur Bühne schubsen, wo sie sich dann lächelnd vor den restlichen Studentinnen verneigte. „Als Schatzmeisterin wird Ariel Kurosaki aus Haus E eingesetzt!“ Wieder jubelten alle und niemand musste die Silberhaarige drängen zur Bühne zu gehen. Auch sie verneigte sich wortlos lächelnd vor den restlichen Schülern. „Als nächstes die stellvertretende Präsidentin: Tousaka Chigusa aus Haus A!“ Überrascht blinzelte Chigusa in der Menge, sah sich kurz um und zeigte dann mit dem Finger auf sich selber, worauf die Direktorin sie zu sich winkte. „Und als letztes der Vorsitz des Rates: Fudo Yusei aus Haus E!“ Auch er war überrascht. Er hatte eigentlich für Chigusa gestimmt bei der Wahl, doch dass er jetzt selbst gewählt wurde, das machte ihn sprachlos. Er trat zwar nach vorne, wo ihm die Direktorin ihr Mikrofon in die Hand drückte, wollte diesen Posten aber nicht annehmen. „Ich danke allen Schülerinnen unserer Schule für diese Wahl und für ihr Vertrauen in mich, jedoch muss ich die Wahl ablehnen.“ Ein überraschtes Raunen ging durch die Aula und selbst die Direktorin sah ihn überrascht an. „Ich bin einfach keine Autoritätsperson, ich hab sogar ein gottverdammtes Problem mit den Autoritäten. Ich wäre kein guter Präsident des Studentenrates, deshalb möchte ich jemand anderes vorschlagen: Und zwar die Vizepräsidentin, Chi-chan.“ Dies warf die halbe Wahl über den Haufen, also musste die Direktorin umdenken. „Also gut…“ überlegte sie und rieb sich die Nasenwurzel, kniff die Augen zusammen. „Fudo-kun, das Mikro bitte…“ meinte sie schließlich, bekam von Yusei das Mikro wieder in die Hand gedrückt. „Wie es scheint müssen wir eine Blitzwahl direkt vor Ort machen… Wer mit dem Vorschlag von Fudo-kun einverstanden ist, der hebt bitte die Hand!“ So ziemlich jede Schülerin in der Aula, sogar die, die vorne auf der Bühne standen, hob die Hand. Sie brauchte nicht einmal nachzählen um zu wissen wie die Entscheidung der Schüler aussah. „Dann ist es beschlossen: Tousaka Chigusa ist von heute an die Präsidentin des Studentenrates. Tousaka-san? Hast du eine Idee, wen du als deine Stellvertreterin haben möchtest?“ „Aye, Sensai. Ich möchte Sharona LeBlanc als meinen Vize haben.“ Mit hochrotem Kopf sank die eben genannte tief in ihren Sitzplatz zurück. „Na komm schon, Rona-chan!“ rief Yusei, winkte sie zu sich herunter. Nur sehr widerwillig kam die Blondine mit den schwarzen Katzenohren zur Bühne, stellte sich zwischen Chigusa und Ariel. Noch immer war ihr Kopf so rot wie eine Tomate. „Nun, dann wollen wir mal sehen, wer für dich stimmt, Rona-chan. Und!? Habe ich euer Einverständnis!?“ Die Meisten Schülerinnen hoben die Hand auf die Frage des Blonden hin, was eine weitere Abstimmung überflüssig machte. „Und, Sensei? Sind sie auch zufrieden?“ „Allerdings.“ bestätigte die Direktorin leicht überrascht, übergab das Mikro an Chigusa. „Danke, Sensei. Liebe Schüler unserer schönen Schule, ich bedanke mich für eure Zustimmung, uns zum kommissarischen Rat zu wählen! Als erste Amtshandlung, werde ich alle Gruppierungen und Vereinigungen unserer Schule, mit Ausnahme des alten Studentenrates, so wie sie vor 2 Wochen noch waren, wieder einsetzen: Alle Clubs dürfen mit ihrer alten Belegung weiter machen! Selbst unser Disziplinarkomitee wird in alter Belegung wieder eingesetzt! Viel mehr können wir vor den Ferien leider nicht mehr machen, aber ich verspreche euch, wir werden uns euer Vertrauen verdienen! Vielleicht wird der Rat in dieser Belegung auch dauerhaft bleiben dürfen!“ Die gesamte Aula begann zu jubeln. „Eine Sache noch!“ rief sie in ihr Mikrofon und alle verstummten. „Ich möchte den stärksten Schüler unserer Schule zu meinem persönlichen Berater machen! Ich konnte mich von seiner Ehre und seiner Integrität selbst überzeugen, vor Allem aber von seiner Kraft. Fudo-san… nein, Yu-kun? Nimmst du diese Entscheidung an?“ „Gut, ich nehme an. Ich werd die ganze Sache schon mit meinem Posten im Disziplinarkomitee irgendwie unter einen Hut bringen.“ lächelte der Blonde verlegen, kratzte sich peinlich berührt am Hinterkopf. Wieder brach in der Aula lauter Beifall aus. Sich das Mikrofon nehmend verschaffte sich die Direktorin wieder gehör. „Ich bitte noch einmal um Ruhe meine Damen! Ruhe bitte!“ rief sie und ein letztes Mal verstummten die Schülerinnen. „Danke sehr. Eine letzte Sache noch: Der Schulalltag wird in den nächsten Tagen nicht wieder aufgenommen, wir arbeiten momentan daran unsere Schutzzauber zu verstärken. Mit anderen Worten: Wir entlassen euch heute, hier und jetzt, in die Sommerferien. Ihr dürft noch bis zum offiziellen Beginn der Ferien im Wohnheim bleiben, danach habt ihr ohne Genehmigung aber nichts mehr in der Schule zu suchen. Ich wünsche euch noch einen angenehmen Tag.“ Damit waren sämtliche Studenten entlassen An einem dunklen Ort hatte sich eine Reihe von Nonnen, die alle gleich aussahen, um die Statue eines gesichtslosen Mannes versammelt. „Also hat nicht nur einer meiner Anhänger, sondern auch mein Dämon versagt. Nun gut, es bleibt noch Zeit, bis zum Erscheinen des Grals. Macht diese LaVolpe ausfindig und erledigt sie endlich! Und dann vernichtet Fudo-Yusei! Er ist eine Gefahr für euren Orden!“ sprach die Statue, während sie leuchtete. Die Nonnen nickten und verneigten sich, bevor sie sich in Luft auflösten. To be continued… Kapitel 12: Ferien in Izu - Was macht ihr denn hier? ---------------------------------------------------- Misstrauisch stand Ariel vor dem behandelnden Arzt ihrer ehemals besten Freundin. Sie hatte nicht mehr viel für Sakuya übrig, es war ein reiner Höflichkeitsbesuch. „Nun, was immer mit ihr geschehen war, Ohime-san scheint einen Großteil ihrer Erinnerungen verloren zu haben. Auch ihre Persönlichkeit scheint sich seit dem Vorfall verändert zu haben. Sie ist jetzt relativ ruhig, zuvorkommend… jedenfalls ist sie nicht mehr aggressiv.“ „Und ihre Magie?“ „Unsere Ärzte haben festgestellt, dass sie für längere Zeit kein Mana mehr speichern kann. Wenn sie jemals wieder Magie anwenden kann, dann nur äußerst schwache Magie. Kurz gesagt: Sie wird nie wieder so sein, wie vor dem Vorfall.“ Endete der Arzt. Verstehend nickte die Silberhaarige mit der Augenklappe, verneigte sich knapp vor dem Arzt und verließ die Nervenheilanstalt. Zurück im Studentenwohnheim machte sie dann große Augen. Alle waren in Aufbruchsstimmung, selbst Saber und Caster, beziehungsweise Artoria und Medea. Sie sah die gepackten Koffer im Eingangsbereich und wie sich einige der Mädchen schon in luftige Sommerkleidung geschmissen hatten. Nur Kiba trug wie immer einen Kimono und Honne ihre Schuluniform. „Was ist denn hier los?“ fragte sie verdutzt. Mit seiner Sonnenbrille auf dem Kopf, einem schweren Koffer in der Hand und in einem neu aussehenden Hawaii-Hemd kam Yusei die Treppe herunter, sah seine silberhaarige Mitbewohnerin überrascht an. „Was ist denn mit dir los, Ariel? Warum hast du noch kein Sommerkleid an? Wir fahren doch alle in einer halben Stunde nach Izu.“ blinzelte der Blonde, worauf Ariel ihn nur verwirrt ansah. „Izu? Davon höre ich heute das erste Mal!“ „Denk mal nach, Ari-nee. Die ganze Woche über haben wir von nichts anderem geredet als davon, dass wir nach Izu in den Urlaub fahren. Klingelt es beim Thema Ferienhaus am Strand?“ Einen Moment überlegte Ariel. Sie war allerdings in den letzten 2 Wochen zu sehr um Sakuya besorgt gewesen, um richtig zuzuhören. Einmal hatte sie etwas von einem Ferienhaus gehört, aber genau konnte sie sich nicht erinnern. „Vielleicht habe ich da mal was gehört…“ meinte sie schließlich. „Aber bei bestem Willen…“ „Du warst zu sehr um Sakuya-hime besorgt, um ihre psychische Verfassung.“ warf Yusei ein, worauf ihn die Mädchen ansahen. „Was? Denkt ihr, nur weil ich ein Kerl bin, kann ich nicht ein wenig Empathie besitzen?“ „Ehrlich gesagt ist es genau das, was ich gerade gedacht habe.“ Meinte Kyouka nachdenklich. Es hatte nur eines zur Folge: Yusei gab ihr eine Kopfnuss. „Also, Ari-nee: Zieh dich um und pack deinen Koffer. Wir fahren in knapp einer halben Stunde los.“ forderte nun Honne und so gab sich die Silberhaarige geschlagen. Als sie aber wieder die Treppe herunter kam, machten alle etwas betretene Gesichter. „Was ist denn jetzt los? Ihr seht ja aus, als wäre der Urlaub gestrichen worden?“ „Nicht ganz, aber beinahe. Unser Taxi hat abgesagt. Wir wissen jetzt nicht wie wir nach Izu kommen sollen.“ erklärte Kiba auf ihrem Koffer sitzend, den Kimono wieder halb von ihren Schultern hängend. „Eigentlich weiß ich es schon… nur selbst mit der Rasur brauche ich ein paar Stunden nach Izu… Und der andere Zauber ist noch nicht erprobt… zumindest nicht von mir.“ erklärte der Blonde, kratzte sich verlegen an der Wange. Alle anderen sahen ihn vorwurfsvoll an. „Alter! Was für ein anderer Zauber!?“ fuhr ihn Kyouka an, kam damit Kiba zuvor. „Naja… ich arbeite schon seit meinem ersten Tag hier an der Schule daran… eine Krümmung von Raum und Zeit um…“ „Klartext, Alter!“ drohte Kiba, ließ ihr Schwert an ihrem Obi erscheinen und erhob sich. Stark schwitzend versuchte sich Yusei kurz zu fassen. „Es ist eine Art von Teleportations-Magie!“ schwitzte er. „Man peilt einen Marker an und springt quasi ohne Zeitverlust dahin! Aber weder hab ich am Ferienhaus einen Marker, noch hab ich den Zauber schon mal angewandt!“ genervt ließ die Rothaarige ihr Schwert wieder verschwinden. „Na, dann wird das jetzt eben der Testlauf. Und jetzt mach endlich! Wir wollen alle an den Strand!“ „A-aber ohne ausreichende Tests ist der Zauber Kreuzgefährlich! Ihr könntet in Stücke gerissen werden! Oder noch schlimmer: Mir könnte das beste Stück abgerissen werden!“ „Egal Alter! Wir woll’n zum Strand!“ Schwer seufzend nickte Yusei schließlich. „Also gut… ich unternehme einen Testlauf alleine und dann nehme ich nacheinander je eine von euch mit. Einverstanden?“ Alle anwesenden nickten. „Gut… dann einen Moment noch.“ Meinte er, konzentrierte sich und verschwand mit einem Lichtblitz. Es dauerte einige Minuten bis er wieder auftauchte. Vollkommen abgehetzt stürmte auf einmal Momoko das Wohnheim, hatte wie immer ihre Trainingsjacke mit dem schwarzen Bikini-top und den Hotpants an, stützte sich schwer atmend auf ihren Koffer, der fast so groß war wie eine Truhe. „Wo… wo ist… Yu-kun…?“ keuchte sie und wischte sich mit den roten Handschuhen die Stirn ab. „Er testet gerade einen Zauber, den wir für die Reise nach Izu brauchen. Warum bist du eigentlich hier?“ fügte Kiba noch hinzu, steckte ihren Arm wieder durch den Ärmel ihres Kimonos. „Wieso…? Wir sind doch alle eingeladen… oder?“ blinzelte Momoko verwirrt, da erschien Yusei auch schon wieder im Zimmer, tropfnass und schüttelte sein Hawaii-Hemd aus, das er gerade ausgezogen hatte. „So ein Scheißdreck… ausgerechnet das, ich hab das doch diese Woche erst gekauft…“ murrte der Blonde, sah schließlich auf und erblickte die verwirrten Gesichter der Mädchen. „Was? Ich hab mich um 10 Meter verschätzt und bin im Pool gelandet. Baden wollte ich eigentlich erst heute Nachmittag am Strand. Schöne Scheiße, zum Glück hab ich eine Badehose an…“ „Alter, funktioniert es?“ „Klar… hab einen Marker vor dem Hauseingang gesetzt… sagt einfach wenn ihr bereit seid.“ Diese Bemerkung war eigentlich überflüssig. Nach und nach brachte Yusei seine Mitbewohnerinnen zu einer Villa in der Nähe eines weißen Sandstrandes. Das Gebäude sah recht neu aus, als wäre es erst vor kurzem gebaut worden. „Meine Eltern… die Leute bei denen ich aufwuchs… gaben das hier vor einigen Jahren, bevor sie starben, in Auftrag, ursprünglich um den Orden der neuen Götter mit einem neuen Hauptquartier zu helfen. Zumindest glaube ich das. Warum sonst sollten sie 23 Schlafzimmer und 8 Bäder in Auftrag geben?“ „23 Schlafzimmer? 8 Bäder? Wow, das ist ja ein regelrechter Palast!“ entglitt es Kyouka vor erstaunen. Die restlichen Mädchen waren nicht minder erstaunt, jedoch brachten sie es nicht so zum Ausdruck wie die Blondine mit dem dunklen Teint. „Nur zu. Geht rein und sucht euch eure Zimmer aus. Aber macht auch Zettel an die Tür-Schilder, damit ihr auch eure eigenen wiederfindet. Ich kümmer mich später um mein Zimmer, jetzt ist erstmal noch ein Gespräch mit dem Verwalter angesagt… den musste ich vorhin abwürgen.“ „Worüber, Onii-chan?“ „Ein paar junge Damen sollen sich für 2 Wochen hier eingemietet haben. Ich muss aus dem Sack raus prügeln, wer diese Damen sind.“ „Hoffentlich niemand den wir kennen…“ kommentierte Kiba dies, schnappte sich ihren Koffer und führte die Mädchen an. Nur Arthoria und Medea blieben noch draußen bei Yusei. „Ich suche uns ein Zimmer aus, Herr.“ meinte die Blondine mit dem eleganten Haarknoten und nahm seinen Koffer. Medea ging gleich dazwischen. „Warum nehmen wir nicht gemeinsam ein Zimmer? Ich und du meine süße Saber…“ „Vergiss es!“ konterte die Angesprochene und drückte der Schulärztin mit den spitz zulaufenden Ohren ihre Hand ins Gesicht. Es war unschwer zu erkennen, dass Medea dies genoss. „Wenn Saber darauf besteht, werde ich nicht nein sagen. Aber du, Caster, bleibst uns während des Izu-Urlaubs vom Hals, okay? Warum versuchst du nicht Suguha zu verführen? Ihr habt immerhin die gleiche lesbische Neigung.“ „Nein, Sugu-chan ist mir zu kratzbürstig. Wie auch immer, ich geh dann mal rein und suche mir ein Zimmer, vorzugsweise direkt bei euch beiden, Meister.“ Mit den Augen rollend wandte sich Yusei von der Zauberin ab, während diese ins Haus ging. „Saber… Entschuldigung, ich meine Arthoria, such uns doch bitte ein Zimmer im Ostflügel, wie ich Medea einschätze wird sie in den Westflügel gehen. Genau genommen spüre ich sie gerade im Westflügel.“ Zustimmend nickte Saber, doch bevor sie sich ins Haus begeben konnten, hörten sie schon einen spitzen Schrei von drinnen. Nur ein Blick reichte und beide eilten sofort nach drinnen. Yusei wusste woher der Schrei kam, und zwar aus der Luxus-Küche im Erdgeschoss, die zur Küste hinaus zeigte. Dort angekommen fand er zuerst Chigusa vor, die entsetzt auf die am Boden liegende Honne starrte. Als sie die Schritte des Blonden hörte sah sie sofort auf. „Yu-kun, ich schwöre, ich hab…“ Weiter kam sie nicht, denn da hatte Yusei ihr schon eine schallernde Ohrfeige verpasst. „Niemand, auch du nicht, darf sich an meiner kleinen Schwester Honne-chan vergreifen. Niemand!“ fuhr er sie an, sah an ihr vorbei und erblickte 2 weitere Mädchen, die da auf dem Balkon beim Pool waren, eine lag im Liegestuhl und sonnte sich, die andere stand daneben und hielt den Sonnenschirm. „Wer ist das?“ fragte er, wartete aber keine Antwort ab sondern ging sofort auf die Balkontür zu, während Saber sich über Honne senkte und versuchte sie wieder wach zu bekommen. „Hey! Ihr da! Was macht ihr hier!?“ fuhr der Blonde die beiden Mädchen an, doch sie beachteten ihn nicht. Also tat er das einzige was ihm in den Sinn kam. Er griff sich den Liegestuhl und warf ihn mitsamt dem Mädchen das da lag, in den nur wenige Schritte entfernten Pool. Erst schrie das Mädchen auf der Liege auf, dann tat es ein gewaltiges Platschen. Als hätte sie ihn jetzt erst registriert, hielt ihm das andere Mädchen ein Kunai an den Hals. „Keinen Schritt weiter, oder du bist tot.“ „Mariko-chan! Leg das Messer weg!“ rief Chigusa, die jetzt anscheinend aus ihrer Schock-Starre erwacht war und stürmte dem Blonden hinterher, doch da war er schon hinter dem Mädchen namens Mariko, hatte ihr den Arm mit dem Kunai um den Hals gedreht und den Anderen hinter den Rücken. Überrascht waren alle beide. „Genug!“ war nun zu hören. Noch immer wütend sah Yusei zum Pool, sah wie das Mädchen, welches er in den Pool geworfen hatte langsam aus Selbigem kletterte, die Haare klebten ihr auf der Haut und ihr Bikini hatte sich leicht gelöst, gab ihre nackten, recht flachen Brüste preis. „Lass meine Dienerin los, du Mistkerl. Oder ich verwandle dich in eine Amöbe.“ „Kannst du das überhaupt buchstabieren? Hast du meine kleine Schwester so zugerichtet? Oder war das doch Chi-chan? Oder die Kleine hier? Antworte oder ich kugel ihr die Schulter aus!“ „Schwester?“ widerholte das Mädchen am Pool, band sich den Halter ihres Bikinis wieder hinter dem Nacken zusammen. „Oh, du meinst dieses kleine Kind? Sie ging mir auf die Nerven. Hat mich gelöchert was ich in diesem Haus machen würde und solchen Kram. Also hab ich sie ausgeschaltet.“ Das war genug. Sich die Hand vor den Kopf schlagend wandte sich Chigusa ab, sie ahnte was nun kommen würde und konnte sich das Unglück nicht mit ansehen. Sie hörte nur einen Neuerlichen Aufschrei und erneut ein lautes Platschen. „Ich gehe jetzt zum Abreagieren in die Sauna im Keller. Wenn ich wieder oben bin, dann will ich eine Erklärung von dir haben, in Ordnung Präsidentin?“ „Ist gut… ich werde mir eine gute Erklärung einfallen lassen. Und es wird nichts als die Wahrheit sein, Yu-kun.“ Auf dem Weg zur Sauna erkundigte sich Yusei, wie es Honne ging. Laut Saber und Caster wäre sie nur bewusstlos und brauche etwas Ruhe. Jedoch bestand Saber wie immer darauf nahe bei ihm zu bleiben und deshalb mit in die Sauna zu kommen. Sie hatte jedoch nicht erwartet, da sie etwas Ähnliches nicht kannte, dass es in einer Sauna wirklich extrem warm mit hoher Luftfeuchtigkeit war. Vielleicht hätte sie doch noch ihren Haarknoten öffnen sollen, überlegte sie, schwitzte Seite an Seite mit ihm bei gefühlten 90 Grad. „Herr, muss es in einer Sauna so warm sein?“ „Natürlich.“ knurrte er, „Wäre sonst keine Sauna. Ihr Briten kanntet das damals wohl nicht, he?“ „Gewiss nicht.“ pflichtete Saber ihm bei, wischte sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Einst lebte ich, wie du sicher noch weist, in einer Zeit, in welcher West-Europäer und Osmanen nicht sonderlich gut miteinander auskamen.“ „Jaja, ich weiß schon, heiliges römisches Reich, osmanisches Reich, lass mich damit in Ruhe.“ Seufzend lehnte sich Saber zurück, wurde langsam leicht rot im Gesicht. Die Tür ging auf und Momoko kam herein, die Haare offen und ein weißes Handtuch um ihren Körper gewickelt. „Was dagegen wenn ich mich dazu setze?“ lächelte sie, wartete nicht ab und setzte sich auf die gleiche Bank wie Yusei. „Aaah… das tut so gut, Alter. Erinnert mich an die Party damals bei meinen Alten. Weißt du noch, der sibirische Aufguss?“ „Wie könnte ich den denn vergessen?“ murrte Yusei, während Saber sich erneut einige Haarsträhnen aus dem Schweißnassen Gesicht wischte. „Verzeihung?“ mischte sie sich ein. „Was ist ein sibirischer Aufguss?“ „Ganz einfach Süße, da kippt man Vodka, ein russischer Schnaps, auf den Aufguss-Ofen einer Sauna und wird dann durch den verdampften Alkohol besoffen. Wir beide waren lange genug nüchtern um die Anderen aus der Sauna zu holen und zu verhindern dass sie eine Alkoholvergiftung bekommen.“ „Auf der anderen Seite waren wir allerdings danach ziemlich blau und haben uns in dein Zimmer verzogen, erinnerst du dich?“ lächelte der Blonde inzwischen, stieß seiner ältesten Freundin dabei leicht in die Schulter. „Ja… der beste Sex meines Lebens, bis heute. War aber auch für dich das erste Mal, nicht wahr Yu-kun?“ „Wir beide waren so blau, dass glaube ich, alles für uns genial gewesen wäre, Momo-chan. Obwohl der Sex damals wirklich, verdammt gut war.“ „Oh man, du kannst so gemein sein, Yu-kun.“ grinste Momoko, stieß ihm dabei kräftig in den Oberarm. Gespielt verzog er das Gesicht und rieb sich den Arm. „Du weißt ich bin ein Arschloch.“ erneut mischte sich Saber ein, das Gesicht inzwischen hochrot, genau wie der Rest ihrer Haut. „Ihr vollführtet bei jenem Ereignis also den Beischlaf miteinander, ohne jedoch romantische Gefühle füreinander zu haben? Darf gefragt werden, wie viel Alkohol in diesem Vodka ist?“ „Genug dass eine halbe Flasche ausgereicht hat uns alle ins Lala-Land zu schicken.“ lachte Momoko, warf einen genauen Blick auf Saber. Sie bemerkte dabei nun, dass ihre Haut inzwischen hochrot war, während sie selber und Yusei einfach nur schwitzten. „Hey, geht’s dir gut? Du siehst irgendwie aus, wie ein gekochter Hummer.“ Wie aufs Stichwort kippte die Blondine mit dem Haarknoten zur Seite um, die Augen waren nicht mehr als ein paar sich drehender Kringel. „Alter, ich glaub die hat einen Hitzeschock.“ „Dann bringen wir sie raus, ich hab eh genug geschwitzt.“ meinte der Angesprochene und erhob sich von seiner Bank. Ein paar Minuten später kam Saber langsam zu sich. Als sie versuchte sich aufzurichten, spürte sie wie ein Eisbeutel von ihrer Stirn rutschte und ihr auf den, zugegebener Maßen, nicht sehr üppigen Busen fiel. „IIKS! Ist das Kalt!“ schrie sie. „Tja, das haben Eisbeutel nun mal so an sich. Du solltest aber froh sein, dass wir deinen Kopf gekühlt haben. Yu-kun wollte dich schon in eine Wanne mit Eis-Wasser schmeißen.“ hörte sie Momoko lachen und wandte sich nach ihr um. Tatsächlich war die Brünette mit den Twintails in einen für Onsen typischen Yukata gekleidet und hielt 2 kleine Flaschen Milch hoch. „Erdbeere oder Banane?“ „Ich verabscheue Erdbeeren.“ meinte Saber darauf nur, weshalb Momoko ihr die Flasche mit der Bananen-Milch gab. „Trink nur, das bringt deine Temperatur von Innen wieder etwas runter. Und dann erzähl der guten alten Momo mal warum du Erdbeeren hasst.“ lächelte die Brünette, setzte sich neben Saber auf die Bank und begann gierig ihre Milch zu trinken. „Nun, dir ist es möglicher Weise nicht bewusst, aber ich wuchs im tiefsten Mittelalter auf, als einfaches Mädchen vom Lande. Freilich, ich lernte zu Reiten, lernte wie man die Felder bestellt, jedoch war es ein einfaches Leben. Erdbeeren waren zu jener Zeit äußerst kostbar, da nur der Adel sich solch feine Früchte leisten konnte. Der Mann der mich groß zog sparte ein Jahr lang, damit auch ich in den Genuss jener Frucht komme und kaufte ein kleines Körbchen mit Erdbeeren auf dem Markt. Schon nach dem Verzehr der ersten 3 Beeren, bekam ich Atemnot und Weiteres. Ein alter Mann kam kurz darauf zu uns und heilte mich. Jener Mann hieß seinerzeit Merlin. Später ward er mein Mentor und bester Freund.“ „Aha…“ machte Momoko nur, trank von ihrer Milch. „Ich für meinen Teil bin Fresssüchtig. Die Fygge hat mir einen enormen Appetit beschert. Außerdem muss ich beim Schwimmen Schwimmflügel tragen. Ich werde von einer einzigen Pizza nicht einmal annähernd satt. Die muss schon so groß wie eure Tafelrunde sein. Und Yu-kun? Tse… der Typ ist schon immer verdammt ausgeglichen gewesen. Seine innere Ruhe, auch wenn er äußerlich aufgeregt wirkte, veranlasst die Menschen dazu sich ihm zu öffnen. Wir waren mal Freunde mit gewissen Vorzügen, ein Jahr lang. Das bedeutet wir hatten dann und wann mal Sex miteinander, ohne dass wir etwas füreinander empfanden. Naja, irgendwann empfand ich dann mehr für ihn und wollte unsere Jahrelange Freundschaft nicht gefährden. Also sagte ich, dass ich mit ihm nicht mehr befriedigt bin und wir beendeten dieses Verhältnis. Die Wahrheit ist, ich hab mich irgendwann in ihn verknallt, aber voll. Und jetzt will ich unsere Freundschaft noch immer nicht gefährden, also sag ich es ihm nicht.“ „Mir was nicht sagen?“ Panisch spuckte Momoko ihre halbe Milch wieder aus, wandte sich fast wie erstarrt zur Dusche um. Yusei stand dort, wie auch sie in einen Onsen-Yukata gekleidet, schien auch sich selbst eine eiskalte Milch gönnen zu wollen. Eine Milch mit Kaffee-Geschmack. „Äääh Nichts! Absolut gar nichts! Ich habe nichts gesagt!“ wedelte die Brünette mit den Händen vor sich. Nachdenklich neigte Saber den Kopf zur Seite. „Die Menschen heutzutage sind wahrhaftig merkwürdig. Erst sagen sie das Eine, dann etwas vollkommen Anderes… Vielleicht bin ich auch einfach nur zu alt für diese Welt.“ Genüsslich öffnete sie ihre Flasche und begann die Milch zu trinken. Noch immer überlegte Chigusa, wie sie die Sache am Leichtesten zusammenfassen konnte und wie sie sich für das Verhalten der anderen beiden Mädchen entschuldigen konnte. „Aaaaach, das tat gut…“ hörte sie jemanden seufzen und sah auf. Langsam trat Yusei näher, er trug einen Onsen-Yukata und schien irgendwie ruhiger als vorher. „Y… Yu-kun…“ „So ein Besuch in der Sauna, bei 90 Grad, das bringt einen gleich auf andere Gedanken und bläst die guten alten Synapsen noch frei. Warum probierst du es nicht auch mal, Chi-chan?“ grinste er, trank den letzten Schluck seiner Kaffee-Milch und sah die Schwarzhaarige dann noch immer gut gelaunt an. „Yu-kun, ich…“ „Ich kann es mir schon denken. Du und die anderen beiden habt euch hier eingemietet. Ich gehe nicht im Preis hoch, keine Sorge. Ich will nur bemerken, dass mir dieses Gebäude gehört, sogar das gesamte Grundstück mit dem angrenzenden Strand. Aber egal. Sag mir nur wer meine kleine Schwester angerührt hat, dann bin ich schon zufrieden. Oder zumindest nachdem ich sie übers Knie gelegt habe.“ Leicht eingeschüchtert, sie hatte einmal mit angesehen wie er ein Mädchen, das ihm in Ausführung seiner Pflicht als Mitglied des Disziplinarkomitees krumm gekommen war, übers Knie gelegt und ihr 80 schmerzhafte Schläge auf den fast nackten Hinter verpasst hatte, deutete sie auf das schwarzhaarige Mädchen das vorher auf dem Liegestuhl gelegen hatte. „Ähm… das… das Mädchen mit dem kurzen Yukata. Aber schlag bitte nicht so fest zu, sie ist meine Schwester.“ „Okay, dann 200 halbherzige Schläge auf den Arsch.“ Schwer schluckend trat Chigusa zur Seite, ließ den Blonden zu ihrer Schwester durch gehen. „Yo! Bist du Chi-chans Schwester?“ fragte er das Mädchen im Yukata, das da einfach auf der Couch lag und gemütlich eine schlechte japanische Seifenoper ansah. „Und wenn?“ fragte sie und schnippte mit den Fingern. Sofort war das andere Mädchen zur Stelle, hielt ihm erneut ein Kunai an die Kehle. „Wie ich vorhin schon sagte, wenn du näher kommst, werde ich dich töten.“ „Versuch es doch, du kleiner Stöpsel.“ Lächelte der Blonde, stand erneut im Bruchteil einer Sekunde hinter ihr, hielt ihr selber 2 Klingen an Kehle und Niere. Irritiert wandte das Mädchen den Kopf zu ihm um. „Du verstehst es einfach nicht: Bevor ich verschwinde und in der Nähe wieder auftauche stampfe ich 10mal fest mit den Füßen auf. Das gibt mir Schwung. Außerdem annulliere ich sämtlichen Luftwiderstand um meinen Körper herum. Davon abgesehen kannst du für einen Ninja deine Anwesenheit wirklich nur sehr schlecht verbergen. Ich rieche dein Parfum 3 Meilen gegen den Wind. Und dein Mana ist unverkennbar. Also, willst du auch den Arsch voll kriegen? Oder gibst du auf?“ Aus funkelnden Augen sahen ihn die beiden Mädchen an. 10 Minuten später lagen sie allerdings am Boden, der Hintern weit nach oben gestreckt und knallrot. „Sorry dass du das mit ansehen musstest, Chi-chan. Aber manchmal muss ich einfach ein Arschloch sein, kann nicht anders.“ „Schon in Ordnung. Hinata-chan kann manchmal ziemlich anstrengend sein. Und Mari-chan macht es auch nicht viel leichter.“ Mit gehobener Augenbraue sah Yusei die Schwarzhaarige mit der Strähne vor dem Auge an. „Verstehe. Also, wo sind eigentlich die Anderen?“ „Die Anderson-Schwestern sind noch am Strand. Und die Mädchen aus Haus E richten sich gerade häuslich in ihren Zimmern ein… ich glaube dass Medea-sensei ziemlich enttäuscht ist, dass sie nicht im gleichen Flügel wie du ihr Zimmer hat. Und ähm… da ist noch jemand… in der Küche. Eine junge Frau, vielleicht kennst du sie ja: Silberne Haare, hat wie wir Heterochromie und auch wenn ich nicht vom anderen Ufer bin muss ich sagen, die ist echt sexy.“ Genervt verzog der Blonde das Gesicht. Nicht weil Kizuna und Lorelei ebenfalls hier waren, nein. Er war genervt weil auch Volpe es sich anscheinend leisten konnte in diesem Palast ein Zimmer zu mieten. Das fing ja super an. Kapitel 13: Ferien in Izu - Die Wahrheit Teil II ------------------------------------------------ Genervt stand er also da in der Küche, sah die Rückseite von LaVolpe an, welche summend vor dem Herd stand und in 2 großen Pfannen etwas zu Essen kochte. „Was zur Hölle machen sie hier?“ „Kochen. Sieht man das nicht, Yu-kun? Oh, für dich hab ich etwas vegetarisches, ich weiß dass du kein Fleisch isst, auch wenn Thunfisch streng genommen auch Fleisch ist, da es Muskelmasse vom Tier ist.“ „IST MIR DOCH EGAL!!“ brüllte er die Silberhaarige an, welche nur kurz und kaum gerührt über die Schulter spähte. „Ist das so? Nun, wie auch immer. Ich habe Chi-chan angeboten dass ich mich um das Mittagessen kümmere. Ach, könntest du mir bitte mal die Sojasauce bringen? Ich hab sie leider nicht gefunden.“ „Links vom Herd, ein schmales Regal das man rausziehen kann. Da sind die ganzen Gewürze drin…“ erklärte der Blonde kopfschüttelnd, gab es auf sich zu fragen was das sollte und setzte sich einfach an die Theke der Küche. „Also? Warum verfolgen sie mich? Sie sie ein Stalker?“ „Gegenfrage: Woher weißt du, dass ich dich verfolgt habe? Ich war wirklich äußerst diskret, seit unserem Zusammentreffen im Café Seiren. Wie hast du mich bemerkt?“ lächelte sie über die Schulter hinweg, sah wie ihr Gesprächspartner 2 Finger hob. „2 Dinge, Volpe. Erstens: Ich kann ihr Mana spüren, falls sie das nicht wussten. Ich kann nicht anders als sie bemerken. Aber das nur nebenbei. Und Zweitens: Ihr Parfum. Überall wo sie sind riecht es ziemlich aufdringlich nach ihrem Parfum. Vielleicht sollten sie ein anderes, nicht ganz so schweres Parfum wählen, sie haben sicher genug bei sich zuhause rumstehen.“ „Rein zufällig… habe ich bisher nur dieses eine Parfum. Aber danke für den Hinweis. Ich weiß das wirklich zu schätzen. Auch das mit den Gewürzen.“ lächelte Volpe weiter, zog links vom Herd ein langes, schmales Regal auf und suchte sich dort die Sojasauce heraus, goss in beide Pfannen einen guten Schuss hinein. „Sie können echt kochen?“ fragte er schließlich, erkannte am Geruch dass nichts angebrannt war. „Sicher. Ich war eine Zeit lang alleinerziehende Hausfrau. Da musste ich zwangsweise lernen wie man kocht. Meine Kinder sind inzwischen aus dem Haus, ich habe also keinen Grund nicht beim Lieferdienst zu bestellen und mich regelmäßig zu betrinken, auch wenn ich nie etwas von den Auswirkungen spüre.“ Führte die Silberhaarige aus, schmeckte das Gericht in der größeren Pfanne ab und nickte. „Exzellent. Ich habe mich mal wieder selbst übertroffen. Und ich dachte schon ich wäre aus der Übung. Würdest du bitte alle ins Esszimmer rufen? Das Essen ist fertig.“ Alles was Yusei noch zustande brachte, war mit den Augen zu rollen, hinter ihrem Rücken. „Und verdreh nicht die Augen, junger Mann! Das gehört sich nicht!“ Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken. Während des ganzen Mittagessens wagte niemand etwas zu sagen. Sie wussten es könnte einen Drachentod auslösen, wenn sie jetzt etwas Falsches sagten. Zumindest wollte niemand etwas sagen, nur klappte es nicht. „Also…“ begann Volpe nach einer Weile, worauf Yusei sie scharf ansah. „Ihr seid also Kizuna-hime und Lori-chan? Ihr seid niedlicher als ich erwartet habe. Sag mal, Kizuna-hime, hast du schon einen Freund?“ Mit hochrotem Kopf sah die Angesprochene auf. „W-was soll das denn? N-natürlich hab ich keinen Freund!“ „Oh, dann also eine Freundin? Ist sie hübsch? Und gut im Bett?“ „Mir gefällt nicht in welche Richtung das geht…“ gab Yusei nur von sich, wischte sich mit einer Serviette den Mund ab und erhob sich. „Tut mir Leid, aber mir ist der Appetit vergangen.“ meinte er und verließ das Speisezimmer. Er hatte sein Essen kaum angerührt. Mit großen Augen sah Yuriko ihm hinterher, genau wie alle anderen, doch sie spürte warum er so schlecht gelaunt war. Es war seine Abneigung gegen diese Frau. „Entschuldigt mich bitte, ich müsste mal wohin.“ meinte sie und eilte ihm hinterher. Sie konnte ihn nicht direkt einholen, aber spürte, dass er nicht mehr im Haus war, sondern runter zum Privatstrand ging. „Yu-kun! Mach kein Scheiß Yu-kun!“ rief sie, eilte den schmalen Pfad herunter und fand den Blonden am Strand vor, wie er kleine, flache Steine ins Meer warf, sie auf der Wasseroberfläche springen ließ. „Yu-kun, was ist denn los? Warum empfindest du solche Abneigung gegenüber LaVolpe?“ erkundigte sie sich, wollte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter legen doch er schüttelte sie ab, wandte sich zu ihr um und erhob die Hand, als wollte er sie schlagen. „Lass…!“ begann er, ballte die Faust und ließ sie wütend und niedergeschlagen zugleich wieder sinken. „Lass mich einfach, ich will gerade mit niemandem reden.“ „Aber genau das ist falsch! Als ich von meinen… meinen Verwandten erfuhr, dass ich adoptiert wurde weil Meine Eltern kurz nach meiner Geburt starben, da haben wir jeden Tag geredet… nur geredet, darüber wie es mir geht, wie ich es verkrafte, ob ich die Beiden vermisse und alles… Und es hat mir geholfen, zu erkennen dass meine Väter das Beste sind, was mir passieren konnte.“ Mit gehobener Augenbraue sah Yusei sie an. „Väter? Mehrzahl?“ „J-ja, der Bruder meines Vaters, also mein Onkel, ist schwul und hat einen Lebenspartner. Aber egal, ich möchte jetzt dass du mit mir redest! Sag mir bitte warum du diese Frau so sehr hasst! Was kann sie dir getan haben…“ „SIE HAT MEINE ELTERN ERMORDET!“ brüllte er sie an und brach unter Tränen zusammen. Gerührt sank Yuriko vor ihm in den Sand, nahm ihn in den Arm und er erwiderte diese Geste unter lautem Schluchzen und Weinen. „Ist schon gut, lass es ruhig raus Yu-kun. Ich kann dich verstehen. Ich kann deinen Schmerz jetzt verstehen. All der Schmerz, der Hass und alles, ich verstehe es jetzt.“ flüsterte sie ihm ins Ohr und strich ihm sanft durch die Haare. Sie war ein Wenig entsetzt über den Ausbruch ihres besten Freundes, ebenso über die Tat, die LaVolpe begangen haben sollte und spürte in diesem Ausnahme-Moment eine große Flut an starken Emotionen auf sich einströmen. Es dauerte eine ganze Weile, bis Yusei sich wieder eingekriegt hatte, doch selbst jetzt rannen ihm noch ununterbrochen Tränen über die Wangen. „Es tut mir Leid, ich weiß selbst nicht, was mit mir los ist.“ gab er zu und wischte sich ständig mit dem Handrücken die Augen trocken. Beide saßen sie im Sand, waren dem Meer zugewandt und beobachteten die sanften Wellen. „Es ist schon in Ordnung, Yu-kun. Wir sind doch Freunde, also kannst du immer mit mir und den Anderen über alles reden. Jetzt sag schon, was ist denn genau passiert? Wie hat LaVolpe deine Eltern umgebracht?“ fragte sie, legte vorsichtig einen Arm um ihn, hoffte er würde sie nicht wieder abschütteln. Doch er tat nichts, ließ es einfach geschehen. „Weißt du, vor ungefähr 10 Jahren waren wir 4, also meine Schwester, meine Eltern und ich, auf einer Landstraße unterwegs. Es war Chi-chans Geburtstag. Auf einmal verlor unser Vater… zumindest haben wir ihn immer so genannt… die Kontrolle über das Auto und wir krachten gegen einen Baum. Kurz vor dem Aufprall konnte Chi-chan das erste Mal in ihrem Leben Magie einsetzen und hat uns teleportiert. Wir landeten ziemlich unsanft, verstehst du? Und als ich aufsah, da sah ich sie, diese Mörderin LaVolpe, wie sie auf das brennende Auto unserer Eltern geschossen hat. Dann sah sie zu uns und…“ Erneut kochte die Wut in ihm hoch, das spürte Yuriko, weshalb sie sie mir ihrer freien Hand die Seine nahm und sie fest drückte. „Yu-kun, beruhige dich. Ich kann dich wirklich verstehen, aber du musst langsam zur Ruhe kommen. Was hat sie getan?“ „Sie sah uns eiskalt an, keine Gefühlsregung, gar nichts! Und dann verschwand sie einfach! Diese Schlampe hat meine Familie auf dem Gewissen! Ich kam ins Heim! Chi-chan wurde das Gedächtnis gelöscht und mir gegenüber verleugnet! Ich habe alles verloren und wünsche ihr den Tot!“ „Jetzt beruhige dich wieder!“ fuhr ihn Yuriko ernst an, worauf er wieder in Tränen ausbrach. „Yu-kun, du magst vor 10 Jahren eine Familie verloren haben. Aber vor einigen Wochen hast du eine kleine Schwester dazubekommen. Und du hast deine eigentliche Schwester wiedergefunden. Und vor Allem, du hast eine neue Familie. Wir sind jetzt deine Familie. Kiba-kun, Kyou-chan, Mei-chan, Ariel, Rona-chan, Sugu-chan… muss ich noch weiter aufzählen? Und du hast Freunde. Momo-chan und all die anderen. Selbst Leute die dich lieben. Und das ist doch schließlich, was eine Familie ausmacht, oder? Du sagst selbst immer, dir ist egal dass du nicht mit Honne-chan verwandt bist und dass du sie liebst wie eine kleine Schwester. Und ich liebe dich auch. Ich liebe dich so sehr, dass ich dich endlich losgelassen habe. Ich liebe dich immer noch. Aber jetzt eher wie einen großen Bruder. Und du möchtest deine kleine Schwester doch nicht traurig machen, indem du dich unglücklich machst, oder?“ Leicht lächelnd, noch immer schluchzend nickte er. „Du… du hast recht…“ nickte er. „Tut mir Leid, Yuri-chan… du bist eine tolle kleine Schwester.“ „Das weiß ich doch.“ Lächelte sie zurück, drückte seine Hand ein letztes Mal und löste sich schließlich von ihm. „Du bist immerhin ein guter großer Bruder. Für mich und für Honne-chan. Gehen wir jetzt zurück zu den Anderen? Du hast heute noch nichts gegessen.“ „Nein, ich würde gern noch etwas hier bleiben. Ich war zu lange nicht mehr hier. Ich habe das Meer immer sehr gemocht. Außerdem…“ „Außerdem?“ Neugierig war Yuriko schon, was er noch für Gründe hatte hier zu bleiben. Ihre Frage wurde anscheinend schnell beantwortet als sie seinem Blick aufs offene Meer folgte. Dort draußen, etwa 100 Meter vom Ufer entfernt, konnte sie jemanden sehen, der mitten im Wasser stand, bis zur Hüfte im Wasser. Sie traute ihren Augen nicht. „Äh, sag mal, geht es dort nicht ziemlich tief nach unten?“ „Yap. Das Wasser ist ziemlich tief. Dort geht es wohl so ungefähr 20 Meter tief nach unten.“ „Und, wie kann da jemand im Wasser stehen? Ist ähm, ist das vielleicht ein Riese?“ „Nein. Ich schätze, das ist ein Meermensch. Vielleich sogar jemand den ich kenne.“ Ein großes Fragezeichen tauchte über Yurikos Kopf auf, während sie Selbigen zur Seite neigte. „Mehrmensch? Also ich weiß nicht. Wie kann jemand mehr Mensch sein? Es gibt doch nur Mensch, Tier und Monster.“ Diese Aussage brachte den Blonden zum Lachen. „Nicht mehr Mensch. Sondern Meermensch. Sowas wie eine Meerjungfrau. Die Frauen nennt man soweit ich weiß Nixen oder Sirenen. Obwohl beides falsch ist, da die Sirenen mit den Harpyen verwandt sind und Nixen sind Geister, die in Süswasser-Quellen leben. Also würde ich sagen, das ist wahrscheinlich eine Meerfrau… oder zumindest ein Meermädchen.“ 2 Weitere Fragezeichen wuchsen über Yurikos Kopf. „Ich ähm… bin nicht sicher ob ich verstehe… Sind diese Wesen wirklich alle so unterschiedlich?“ „Oh ja, wir sind so verschieden.“ Vor Schreck schrie Yuriko auf, sie realisierte erst jetzt, dass da ganz dicht am Ufer ein vollbusiges, schwarzhaariges Mädchen mit merkwürdigen Ohren verharrte, die untere Körperhälfte noch im Wasser und eine Flosse wie die eines Haies ragte hinter ihr aus dem Wasser. „Sirenen sind keine Spatzenhirne wie die Harpyen, aber sie ernähren sich von Menschenfleisch und sind nicht auf das Meerwasser angewiesen. Und das Volk der Nixen besteht aus Wassergeistern die nur in Flüssen, Seen und Quellen vorkommen, eben im Süßwasser. Ich bin aber ein Meermensch, ich muss im Wasser bleiben, vorzugsweise Salzwasser, also der Ozean oder das Meer, oder ich vertrockne auf kurz oder lang. Natürlich könnte ich auch ein Bisschen im Pool da oben schwimmen oder in einem Fluss oder so, aber Meerwasser ist eben ideal für mich.“ Erklärte das Mädchen, platschte dabei ein Wenig mit ihrer Schwanzflosse. „Soll… soll das heißen… du bist eine… Meerjungfrau?“ „Logisch bin ich eine Meerfrau. So nennen wir uns nämlich lieber. Und ich gehöre zu einer besonderen Unterart, nämlich zu der, die sich an Land frei bewegen können. Wenn wir vom Herzen von Atlantis gesegnet wurden, können wir an Land zu Menschen werden. Ach übrigens: Mein Name ist Serina, jüngste Tochter des Königs von Atlantis.“ Der Brünetten klappte die Kinnlade herunter. „Ah!“ machte Yusei nur, schlug seine Faust auf die Handfläche. „Ich erinnere mich! Du bist das Plappermaul aus dem Meer, das mich vor vielen Jahren besucht hat als wir hier Urlaub gemacht haben.“ „Plappermaul?“ stutzte Serina. „Ich bin doch kein Plappermaul. Bin ich wirklich ein Plappermaul?“ „Ja, du bist ein Plappermaul.“ nickte Yuriko, was Serina ziemlich runter zog. Es dauerte eine ganze Weile, bis Serina wieder ansprechbar war. In dieser Zeit war sie geknickt an Land gegangen, ja gegangen, wobei sich ihre Flosse faktisch verflüssigt und ein paar schlanker, nackter Beine freigegeben hatte. Zum Glück war ihr Rock lang genug um ihre unteren Regionen zu bedecken. Während der ganzen Zeit hatten sie nicht mitbekommen, dass sie beobachtet wurden. Aber nicht von LaVolpe. Dafür aber von einem gewissen schwarzhaarigen Ninja-Mädchen mit Muttermal unter dem linken Auge. Neugierig beobachtete Mariko wie die Meerfrau sich in einen Menschen verwandelte, wie sie sich geknickt zu Yusei und Yuriko setzte und wie die beiden versuchten, sie wieder aufzumuntern. Schließlich übermannte sie doch noch die Neugier und sie glitt lautlos wie ein Schatten den Abhang zum Strand herunter, bis dicht hinter die Dreiergruppe. Nun konnte sie jedes Einzelne Wort hören. „Sag mal, warum erinnerst du dich zwar an mich, aber nicht an die ganze Zeit, die wir hier am Stand verbracht haben?“ hörte sie das Meermädchen fragen. „Naja, ich leide unter Amnesie. Langsam kommt so einiges wieder zurück, aber es wird sicher noch Monate, wenn nicht Jahre dauern, bis ich mich wieder an alles erinnere. Ich weiß, dass ich jemanden vergessen habe der mir einmal sehr wichtig war, leider weiß ich nicht, wer es ist. Vielleicht bilde ich mir das auch ein, keine Ahnung.“ gestand Yusei schließlich, was die anderen Mädchen etwas stutzig machte. „Du meinst, jemanden den du mal geliebt hast…oder?“ hinterfragte Yuriko nervös, worauf der Blonde schließlich nickte. „Ja. Ich glaube mich langsam an meine erste Liebe erinnern zu können. Ich habe noch kein klares Bild vor Augen, aber… an eine Sache kann ich mich erinnern.“ „Und woran? Nun sag schon Yu-kun!“ forderte das Meermädchen. „An Erdbeermilch und Taiyaki.“ Allen, sogar Mariko klappte die Kinnlade runter. Nach dem ersten Schrecken holte das Meermädchen allerdings eine blaue, undurchsichtige Phiole aus ihrem Ausschnitt und reichte sie dem Blonden. „Das hier hat mir die Seehexe aus der Sargassosee gegeben, es ist ein Elixier aus Seeschnecken, Meerschlamm und anderem, dass dir dein Gedächtnis wiedergeben soll. Ich weiß, es hört sich scheußlich an, aber wenn die Seehexe sagt es würde wirken, dann wird es das auch.“ „Danke Serina-chan. Gibt es irgendwas, das ich beachten müsste?“ „Ja. Du musst das Zeug bei Vollmond einnehmen, wenn der Mond am höchsten steht. Leider haben wir diese Nacht Neumond, also musst du noch etwa 2 Wochen warten. Tut mir echt Leid dass ich nicht früher bei dir war, aber ich kann nur wenige Stunden außerhalb des Wassers überleben, trotz der Menschenform.“ „Schon in Ordnung. Ich hoffe nur dass dieses Elixier auch das bewirkt, was es soll. Und ich hoffe, dass es nicht nur bei Meermenschen wirkt.“ Lächelte der Blonde, stieß das Meermädchen dabei sanft in die Schulter. To be continued… Kapitel 14: Ferien in Izu - Die Wahrheit Teil III ------------------------------------------------- So langsam machten sich die Mädchen aus Haus E leichte Sorgen um ihren gemeinsamen Freund. Er war jetzt schon fast 3 Stunden alleine mit Yuriko unten am Strand und Mariko war auch nirgendwo zu sehen. „Ich hoffe dass es dem Herren gut geht. Hoffentlich machen die Beiden nichts Unschickliches…“ schmollte Artoria, worauf Kiba ihr einen harten Stoß in die Schulter verpasste. „Au! Das tut weh!“ „Jetz‘ komm mal wieder runter Süße. Yu-kun ist zwar ‘n Vollarsch wenn er will, aber aus sicherer Quelle weiß ich dass er nix von Yuri-chan will. Und sie will nix mehr von ihm. Ich glaub‘, die Beiden sehen sich inzwischen nur noch als Geschwister, unser Unglücksvogel hat gespürt, dass er sie nicht liebt. Also hat sie ihn gehen lassen. Glaub mir, zwischen Yu-kun und Yuri-chan läuft absolut nix.“ erklärte Kiba der Britin, welche nur verstehend, wenn auch leicht niedergeschlagen, nickte. „Ich denke ebenfalls, dass weder Yu-kun, noch Yuri-chan etwas Unschickliches tun würden.“ meinte Volpe, reinigte gewissenhaft eine alte Seeschaumpfeife und überprüfte sie. „Sehr gut…“ murmelte sie, begann Tabak hinein zu füllen und sah kurz in die Runde. Alle anwesenden sahen sie skeptisch an. „Was? Noch nie eine Dame gesehen die aus einer alten Pfeife raucht? Ich steh nicht so auf Zigaretten, die haben nicht so ein Gefühl wie die gute alte Seeschaumpfeife aus London. Ein alter Freund rauchte mal so eine, er war ein brillanter Kopf in seiner Zeit, etwas exzentrisch, aber brillant, rational und kühl. Sein Name dürfte euch bekannt sein. Er war auch bekannt dafür, dass er ausgezeichnet Violine spielen konnte. Wie auch immer, ein Laster braucht die Frau doch, nicht oder?“ lächelte die silberhaarige Frau, stopfte ihre Pfeife zu Ende und zündete den Tabak schließlich mit einem Streichholz an. „Genau wie ich weiß, dass die Schwäche unserer lieben Kiba-kun diese Samurai-Filme sind. Und dass Sharona-chan eine Schwäche für hübsche Mädchen und unseren Yu-kun hat. Wobei, welche Frau würde nicht unserem Yu-kun verfallen? Nun, die einzige Frau die ich bisher kennen gelernt habe, die nicht seinem Charme verfallen ist, ist eure Direktorin.“ „Sie hat Recht.“ warf Ariel ein, welche gerade nur im Yukata bekleidet aus Richtung der Sauna kam, wie immer mit ihrer Augenklappe und ihrem schwarzen Haarreif. „Der einzige Mann, den Mutter jemals liebte war mein Vater. Und der ist schon seit sehr langer Zeit tot. Seinen Namen kenne ich leider nicht, jedoch weiß ich, dass er ein sehr weiser und starker Mann war.“ „Weise? Tse! Wenn er so weise gewesen ist, wäre er sicher nicht gestorben! Macht ist alles was zählt. Ist es nicht so, große Schwester?“ höhnte Hinata, worauf Chigusa etwas betrübt zu Boden sah. „Oh, das sehe ich nicht so.“ kommentierte LaVolpe dies, während sie ihre Pfeife paffte. „Ich für meinen Teil sehe es folgender Maßen:“ begann sie, worauf alle anderen Anwesenden sie interessiert ansahen. „Man braucht Mut um für die richtige Sache einzustehen. Weisheit um seine Kräfte zum Wohle Aller einzusetzen. Und die Macht sollte man nutzen, um das große Ganze vor allen Feinden zu verteidigen. Zumindest ist es das, was ich schon seit Jahrhunderten denke. Und der alte Zauberer hat es ebenso gesehen, weshalb er die Bruderschaft des alten Glaubens ins Leben rief. Und mal ehrlich, habt ihr wirklich geglaubt eine so attraktive Frau wie ich wäre weniger als 100 Jahre alt? Besonders mit meinen Fähigkeiten? Ich bitte euch, ich kannte einige historische Persönlichkeiten: Merlin, Morgan und ihren Sohn Mordred, den britischen Meisterdetektiv. Ich habe sogar mal was mit Präsident Kennedy gehabt. Bevor ich herausfand dass er für die andere Seite gearbeitet hat und ihn mit der berühmten magischen Kugel erschossen habe. Kein normaler Attentäter könnte das anstellen. Nur jemand wie ich.“ „Ich wusste ja dass sie eiskalt sind, aber das Kennedy-Attentat hätte ich selbst ihnen nicht zugetraut.“ Ertönte plötzlich eine Stimme aus Richtung Balkon. Mit gehobener Augenbraue sah Volpe zur Balkontür. Yusei stand da, ziemlich genervt, an einem Arm hing ihm ein halbnacktes Mädchen, hinter ihm lugte etwas verschüchtert Yuriko hervor und unter seinem anderen Arm steckte eine ziemlich peinlich berührte Mariko. „Tut mir Leid, Hinata-chan.“ jammerte sie mit Tränen in den Augen. „Ich hab diesen kleinen Spion erst gar nicht bemerkt, sie hat wohl seit unserem letzten Zusammenstoß dazugelernt.“ meinte der Blonde, schmiss die Schwarzhaarige mit dem Schönheitsfleck unterm Auge direkt auf Hinata drauf, welche sich nicht rechtzeitig in Deckung bringen konnte. Nun lagen sie stark verknotet aufeinander. „Geschieht euch Recht ihr 2.“ grinste Kyouka nur kurz von ihrem Handy aufsehend, während Honne sich neugierig neben das unförmige Bündel aus Fleisch und Knochen hockte und die Beiden beobachtete. „Ohne Hilfe, kommen die da nicht raus.“ „Wie wär’s dann mit ‘ner kleinen Shiatzu-Behandlung?“ grinste Momoko daraufhin und knackte gefährlich mit den Fingerknöcheln. „Neee.“ Grinste Yusei nur einstimmig mit den restlichen Mädchen, „Lass sie so liegen. Die können sich gerne von selbst befreien. Es sei denn dass du mal an den Beiden Hand anlegen willst, Sugu-chan?“ „Nope, die sind nicht mein Typ.“ meinte die Lilahaarige leicht genervt und sah dabei verwirrt, so wie alle außer Volpe, zu dem schwarzhaarigen Mädchen an Yuseis Seite. „Alter? Wer ist das?“ „Berechtigte Frage, Herr. Dieses Mädchen scheint jedoch keines Weges menschlich zu sein. Sag an, junge Dame: Wie wirst du genannt?“ Blinzelnd und mit verwirrtem Gesicht sah Serina erst Suguha, dann Artoria an. „Hä? Sag mal Yu-kun, warum redet diese Europäerin so komisch?“ „Weil sie aus einer anderen Zeit stammt. Ich stell euch mal lieber draußen vor, du trocknest langsam aus.“ Meinte der Blonde schließlich, führte die Mädchen wieder nach draußen zum Pool. Dabei fiel besonders Suguha auf, dass Yuriko bis auf die Knochen durchnässt war, sie konnte durch das weiße Sommerkleid der Brünetten hindurch ihre Unterwäsche sehen. Im Pool planschend und wieder ihre Schwanzflosse besitzend lächelte Serina vor sich hin. „Ihr Name ist Serina Neptunia Lantia, Tochter von Neptunus Atlanticus, dem König von Atlantis. Sie ist eine Weißer-Hai-Meerfrau, ist aber Vegetarierin, so wie ich.“ „Naja, eigentlich bist du ja Pescetarier. Du isst Fisch.“ korrigierte die Meerjungfrau ihn, hatte beide Arme auf dem Beckenrand abgelegt und sah entspannt in die Runde. „Gut, bin ich halt Pescetarier. Jedenfalls kenne ich sie sogar noch länger als ich Momo-chan kenne. Ich war damals 5 oder 6 als ich sie kennenlernte, sie kann sich dank des Segens eines bestimmten Juwels in einen Menschen verwandeln, trocknet aber nach einigen Stunden aus.“ „Außerdem kann ich unter Wasser schnell genug schwimmen, um in nur wenigen Stunden von Atlantis nach Sagasso und dann nach Izu zu schwimmen. Außerdem ist Yu-kun mein Verlobter.“ grinste die Meerjungfrau. Keines der Mädchen schien sonderlich überrascht. „Das ist noch offen. Sag lieber gleich die Wahrheit, bevor ich in 2 Wochen das Elixier nehme, das du mir gegeben hast. Dann kommt eh die Wahrheit ans Licht.“ drohte Yusei mit den Knöcheln knackend. Schwer schluckend blinzelte Serina ihn an. Er hatte Recht, die Wahrheit kam immer ans Licht. „O-okay! Okay, du hast mir nicht versprochen mich zu heiraten! Trotzdem, du könntest mein König werden, wenn ich die Thronfolge antrete. Wir könnten uns gegenseitig unser erstes Mal schenken, du und ich.“ „Sorry Schwester aber der Zug ist abgefahren.“ grinste Momoko vielsagend. Jedoch schien besonders Serina das nicht zu verstehen. „Wie jetzt?“ „Yu-kun und ich haben schon vor ein paar Jahren das erste Mal miteinander gehabt. Und danach haben wir es regelmäßig miteinander getan bevor ich die Sache beendet habe.“ Alle, selbst Yusei, bekamen rote Ohren. Yusei weil er es peinlich fand dass seine älteste Freundin ihn so vor allen vorführte, die anderen weil sie es kaum glauben konnten, und Saber weil sie sich noch gut an das Gespräch, das noch gar nicht so lange her war, erinnerte. Sich die Hand vors Gesicht schlagend wandte sich Yusei ab „Oh man, was für ein Hohlbrot. Manchmal glaub ich die ist dümmer als ein Sack Reis!“ dachte er. „Interessante Information. Freunde mit gewissen Vorzügen, he?“ ertönte LaVolpes Stimme vom Eingang zum Haus. Missmutig wandte sich Yusei zu ihr um. „Sie schon wieder?“ „Warum nicht?“ entgegnete die Silberhaarige an ihrer Pfeife kauend, lächelte die Gruppe kokett an. „Nun, weil es unhöflich ist, zu lauschen, liebe LaVolpe? Vergessen sie nicht, dass sie uns auch nachts beobachten, wenn die meisten von uns schlafen… oder in Yu-kuns Falle schlafwandeln.“ warf Ariel wieder recht gefasst ein. „Warte…“ meinte der Blonde, wandte sich langsam zu ihr um und zeigte mit einem Finger auf sie, „Du, weißt dass sie,“ nun zeigte er ohne sich umzudrehen zu Volpe, „uns jede Nacht beobachtet? Auch während ich,“ dabei zeigte er mit beiden Fingern auf sich selbst, „schlafwandle und dich und Sharona fast jede Nacht in mein Bett ziehe? Ganz toll! Die Frau ist ein perverser Stalker!“ „Mach mal halblang, junger Mann!“ ermahnte Volpe ihn scharf, „Ich mag ja ein Stalker sein, allerdings nur weil ich mir Sorgen um dich mache. Ich habe vor Jahren ein Versprechen gegeben. Aber darum bin ich nicht hier raus gekommen. Ich wollte dir einen Vorschlag machen, Yu-kun. Komm morgen einfach mit mir mit. Du und Kizuna-hime. Sie will auch was über ihre Vergangenheit erfahren, die sie vergessen hat. Ich gedenke mit euch Beiden zur letzten Ruhestätte des Ritterkönigs zu reisen. Eigentlich sollte ich ja eher sagen, zur letzten Ruhestätte der Ritterkönigin. Du könntest in Erfahrung bringen, was dir all die Jahre gefehlt hat. Was sagst du, Yu-kun?“ einige, besonders Saber, sahen ihn erwartungsvoll an, doch der Blonde wandte sich nur von der Frau ab. „Eigentlich können sie mich mal. Aber wenn sie darauf bestehen, dann sei es so. Hauptsache sie geben dann Ruhe. Aber ich hoffe das ist nicht irgendeine ihrer merkwürdigen Aktionen wie damals im Café Seiren. Wenn sie so betrunken waren, wie sie sagen, hoffe ich dass sie es jetzt nicht sind.“ „Keine Sorge. In dieser Hütte gibt es keinen müden Tropfen Wein oder Schnaps. Noch nicht einmal Bier. Und das mach ich nur, weil ich wusste dass hier Minderjährige ihre Ferien verbringen werden.“ „Aha… warte, was?“ In der Nacht konnte Yusei einfach nicht einschlafen. Es war nicht, weil Artoria überraschend angefangen hatte zu schnarchen, sondern weil er wirklich viele Informationen zu verarbeiten hatte. Der ganze Tag war ja ziemlich Chaotisch gewesen: Yuriko war mal für ihn da und nicht umgekehrt, Serina war auf einmal aufgetaucht um ihm ein Erinnerungs-Tonikum zu geben, er wünschte LaVolpe den Tod wie keiner anderen Person und im Nachbarzimmer schlief die Person, mit der er vor ein paar Jahren eine rein körperliche Beziehung hatte und die er nach seiner ersten großen Liebe, jenes Mädchen an das er sich nicht mehr erinnerte, am Meisten geliebt hatte. Hellwach drehte er sich in seinem Bett auf die Seite, kam jedoch nicht umhin Artorias Schnarchen zu hören. „Ach Scheiße, ich brauch‘ Frische Luft…“ murmelte er, schlich leise aus dem Zimmer nur um direkt in Kibas Arme zu laufen, die anscheinend gerade vom Klo kam „Hey Alter, du schlafwandelst wieder. Ich bring dich zurück ins Bett…“ „Lass mal, ich bin Wach. Kipp mir ein Glas Wasser über den Kopf, dann siehst du es.“ Überrascht blinzelte die rothaarige Samurai. „Alter, ist das dein Ernst?“ zum Beweis dass er merkte was er tat, kniff der Blonde der Rothaarigen in die Wange. Mit Tränen in den Augen versuchte sie ihn abzuschütteln. „Isch ja gutsch! Isch glauf’sch schir ja!“ jammerte sie und konnte sich endlich befreien, rieb sich die schmerzende, gerötete Wange. „Alter, was machst du um die Zeit hier draußen?“ „Ganz einfach: Artoria schnarcht. Und mir geht ‘ne Menge in der Birne rum. Ich muss mal raus frische Luft schnappen. Vielleicht drehe ich ja noch eine Runde im Pool, keine Ahnung. Also, gute Nacht Kiba-kun.“ „J-ja, danke dir auch Alter…“ nickte Kiba nur noch und schlug mit ihm ein, bevor sie wieder in ihr Zimmer ging. Yusei für seinen Teil ging hinten aus dem Haus raus und sah als erstes jemanden im Pool schwimmen. Erst dachte er an LaVolpe, doch waren da im Wasser lange, brünette Haare, keine Silbernen. Es gab also nur 2 Möglichkeiten: Yuriko oder Momoko. „Yo. Bist du das Momo-chan?“ fragte der Blonde. Er vernahm ein erschrockenes Quieken und dann ein lautes Platschen. Der Pool war nur spärlich beleuchtet, er konnte nur wenig erkennen, sah aber auf einem Liegestuhl in der Nähe einen schwarzen Bikini liegen. „Toll… Momo-chan schwimmt nackt im Pool und schämt sich dass ich sie dabei erwischt habe. Dabei hab ich sie schon so oft nackt gesehen wenn wir miteinander geschlafen haben…“ schüttelte der Blonde den Kopf, da tauchte Momoko schwer nach Luft schnappend wieder auf. „Scheiße, SERINA! ICH BIN HIER HALB ERSOFFEN!“ rief die Brünette wütend, da tauchte neben ihr auch schon die Meerjungfrau auf. „Tut mir Leid, ich hab ganz vergessen dass ihr Menschen nicht unter Wasser atmen könnt. Ich finde das schon ganzschön komisch, keine Schuppen, keine Finnen und keine Kiemen. Wie kommt ihr da zurecht?“ „So wie ihr, bloß ständig an Land.“ lachte Yusei, warf Momoko ihr Bikini-Höschen zu, welche dankend annahm und es sich unter Wasser überstreifte. „Danke Alter, nochmal geh ich hier nicht nachts im Pool schwimmen. Beim nächsten Mal ertränkt die mich noch wirklich.“ „Versteh schon.“ nickte Yusei und reichte seiner ältesten Freundin die Hand, zog sie aus dem Pool. Da stand sie nun vor ihm, pitschnass bis auf die Haare und machte keine Anstalten ihre nackten Brüste zu verbergen. „Danke Mann. Können wir kurz reden? Alleine?“ „Klar.“ Meinte Yusei, führte sie zum Rest ihres Bikinis und dann mit einem Handtuch zurück ins Haus. „Alter, ich muss mal mit dir reden. Weißt du noch heute Vormittag? Als ich mit Artoria gequatscht habe von wegen dass ich dir bis jetzt noch nichts erzählt habe?“ „Klar. Und ich hab nicht weiter nachgefragt als du gesagt hast es wäre nichts gewesen.“ nickte der Blonde, reichte seiner ältesten Freundin eine kleine 0,5 l Flasche Wasser. „Danke Mann. Also, was ich mit dir bequatschen wollte: Damals, als ich mit dir Schluss gemacht habe… das habe ich gemacht weil ich unsere Freundschaft nicht gefährden wollte. Ich ähm…“ „Ich wollte damals auch was mit dir besprechen.“ nickte Yusei, öffnete eine zweite Flasche und nahm einen Schluck. „Setz dich, wir müssen jetzt mal wirklich miteinander quatschen.“ Es war wirklich Zeit für ein klärendes Gespräch zwischen den Beiden. Schwer schluckend wartete Momoko jetzt darauf, dass ihr bester Freund überhaupt endlich mal sagte, was ihm auf dem Herzen lag. „Weißt du…“ begann er, nahm einen weiteren Schluck Wasser, „Damals als du angerufen hast und meintest, wir müssten reden, da hatte ich leise Hoffnungen. Ich dachte damals echt, du wolltest dass wir das mit der reinen Sexbeziehung lassen und eine richtige Beziehung eingehen könnten. Du sagtest aber wir sollten es beenden. Damals hast du mir echt das Herz gebrochen, weißt du das? Aber soll ich dir was sagen? Ich bin darüber hinweg.“ Momoko drehte sich schon fast der Magen um. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass ihr bester Freund sich ebenfalls in sie verliebt hatte, so wie damals sie in ihn. „Wow…“ meinte sie, ließ niedergeschlagen den Kopf hängen. „Ich hatte ja keine Ahnung. Wenn ich das geahnt hätte, dann hätte ich die Sache niemals beendet. Vielleicht wären wir dann heute noch zusammen. Tut mir echt Leid dass ich dir damals so vor den Kopf gestoßen habe. Ich wollte damals unsere Freundschaft nicht auf Kosten meiner Gefühle aufs Spiel setzen. Aber warum hast du damals nichts gesagt?“ „Weil du es beendet hattest.“ gab Yusei nüchtern zurück, nahm einen neuerlichen Schluck aus seiner Wasserflasche. „Du hast es beendet. Da waren meine Gefühle für dich nicht mehr so wichtig. Aber weißt du was? Ich bin darüber hinweg. Die Mädels und ich haben sogar eine Dating-Sache gestartet, bevor ich nach dem ersten Date beinahe gestorben wäre. Aber wie dem auch sei, vergangen ist vergangen, ich blicke nur noch in die Zukunft. Und nun warte ich, dass ich endlich mein Gedächtnis wiedererlange. Tja, so ist das eben mit der Amnesie. Sie kommt und sie geht wie es ihr passt.“ Lächelte der Blonde zum Schluss, sah noch einmal nach draußen, wo Serina nun seelenruhig an der Oberfläche des Pools trieb. „Manchmal ist diese kindliche Naivität schon erfrischend, die manche von uns haben. Serina-chan kann einfach nicht anders als allem und jedem mit gewisser Neugier zu begegnen. Mich würde nicht wundern, würde sie auch ein Interesse an Mädchen haben. Es tut mir Leid sollte ich dir damit gerade das Herz brechen, Momo-chan, aber so empfinde ich nunmal.“ „Ich verstehe das…“ meinte Momoko geknickt. Es war eindeutig dass sie log, jedoch merkte Yusei davon gerade nichts, da er nicht zu ihr sah. „Ich denke, ich gehe dann wieder in mein Zimmer und versuche noch was zu schlafen. Du solltest auch bald ins Bett. Sonst hast du morgen für deinen Trip nach Avalon nicht genügend Kraft…“ lächelte die Brünette im Bikini aufgesetzt, verließ mit Tränen in den Augen die Küche in Richtung der Zimmer. Mit fragendem Blick sah Yusei ihr hinterher. „Hat sie etwa geweint?“ Kapitel 15: Ferien in Izu - Die Liebe, die Liebe ------------------------------------------------ Schon seit 2 Stunden gondelten Yusei, Kizuna, LaVolpe und Inoue-sensei irgendwo im Pazifik herum. Aber wie kam es eigentlich, dass die Lehrerin ebenfalls auf der Yacht von LaVolpe war? Drehen wir die Uhr mal ein paar Stunden zurück… Flashback Nach dem Frühstück brachte Volpe die beiden Schüler die sich absolut nicht ausstehen konnten in ihrem roten Sportwagen zum Yachthafen von Izu, wo sie auch gleich zum Anleger der Attentäterin gingen. Auffällig fand Volpe, dass weder Yusei noch Kizuna auch nur ein Wort während der Fahrt gesprochen hatten. „Nun, wenn ihr nicht mit mir oder miteinander reden wollt, dann vielleicht mit jemand anderem. Wie wäre es mit einer attraktiven Lehrerin mit Hörschaden zum Beispiel?“ verwirrt sahen die beiden Schüler sie an. „Werbittewiejetzt?“ entfuhr es den Beiden. „Inori hat nicht die nötigen Mittel um sich ein Zimmer in deinem Ferienhaus zu leisten, Yu-kun. Ich habe ihr angeboten, damit sie wenigstens ein Wenig Urlaub hat, kostenfrei auf meiner Yacht in Izu zu wohnen. Ist eh mehr ein Bootshaus als eine Yacht. Aber wie auch immer, ich danke euch dass ihr wenigstens ein Wort gesagt habt, auch wenn es 4 waren, die zusammengeworfen wurden…“ seufzte die Silberhaarige Attentäterin, wies zu dem großen Boot, bevor sie es selber betrat. „Auch wenn ich dich absolut nicht abkann, Kizuna-hime… ich bin froh dass du am Ende erkannt hast, welche Seite die Richtige ist, ohne von irgendwelchen Göttern oder Religionen zu sprechen meine ich. Willkommen an Bord, Kizuna-chan.“ „Danke Fudo-kun. Auch wenn ich dich auch nicht wirklich leiden kann, aber irgendwas hast du an dir, das mir sagt du hättest Recht.“ nickte Kizuna leicht lächelnd, was er sehr selten erlebt hatte. „Also… Ladies First.“ meinte er schließlich, bot damit der Schwarzhaarigen mit den ungleichen Augen an, zuerst das Boot zu betreten. „Danke, Fudo-kun.“ lächelte sie abermals, trat über die Planke auf das Bootshaus. Auf dem Bootshaus sahen sie als erstes einen Tisch voller leerer Alkohol-Flaschen, hauptsächlich Rotwein, und eine nur halb bekleidete, schwerhörige Lehrerin, die auf dem Sofa ihren Rausch ausschlief. Stark errötend wandte sich Kizuna ab, während Yusei einfach nur die Hand vors Gesicht schlug. Dass Volpe das Gleiche tat wie er, bemerkte er dadurch nicht. „Mama Mia, ich hätte nie gedacht dass diese Frau so ein Schluckspecht ist… Yu-kun, holst du bitte einen Eimer kaltes Wasser? Hol es doch bitte direkt aus dem Hafen, ja?“ „Kein Problem…“ Nachdem nun auch Professorin Inoue wach, wenn auch noch lange nicht nüchtern war, hatte Volpe sich kurz ans Steuer begeben um den Autopiloten zu programmieren. Unterdessen hatte Yusei einen frischen Kaffee für seine Lehrerin gekocht und reichte ihn ihr. „Danke, Yu-kun… tut mir Leid dass ihr beide das mit ansehen musstet, aber ich vertrage einfach keinen Alkohol…“ „Dann hättest du nicht so viel von meinem kostbaren Wein trinken sollen, meine Liebe.“ kommentierte Volpe dies, hob eine der Flaschen am Hals hoch und sah sich das Etikett an. „Der war von 1722. Ein ausgezeichneter Jahrgang und ein wirklich guter Wein aus meiner Heimat. Ich habe damals einen Spottpreis dafür gezahlt aber heute wäre er Millionen wert gewesen, vielleicht sogar unbezahlbar. Sei’s drum.“ seufzte sie schließlich und stellte die Flasche wieder auf den Tisch. „Tut mir wirklich Leid, Lucrezia, ich habe bis gestern noch nie so viel Alkohol getrunken. Und Wein steigt mir eh schon immer zu Kopfe…“ „Wie Volpe schon sagte, dann trinken sie einfach nicht so viel… ein Glas alleine ist schon zu viel finde ich…“ murrte Kizuna. „Gut gesprochen Schwester…“ meinte Yusei, hielt ihr die Hand hin und wie aus Reflex schlug sie ein. „Gutes Stichwort, Yu-kun. Inori-chan, vielleicht solltest du mal duschen gehen… und zwar eiskalt duschen. In der Zwischenzeit führe ich mal ein klärendes Gespräch mit Kizuna-chan und Yu-kun.“ „Wird wohl das Beste sein…“ „So, und nun zu euch. Wenn Yu-kun nicht gerade das Stichwort gegeben hätte, hätte ich noch bis Avalon gewartet. Aber so…?“ „Womit?“ forderte Kizuna, während Yusei anfing ein Wenig Ordnung in dem Bereich zu schaffen, den man als Wohnzimmer bezeichnen konnte. „Womit? Tja… mal überlegen wie ich am Besten anfange. Am Besten fange ich bei Yu-kuns Antimagie an. Oder sagen wir besser, bei seiner Immunität gegen Magie. Und nicht nur bei Seiner, denn auch du müsstest es bemerkt haben. Das antike Blut in dir, so viel älter als der Yggdrasil, ist schon vor langer Zeit in dir erwacht. Genau wie es euren Vorfahren unbesiegbar machte, seid auch ihr unbesiegbar. Du hast nie auch nur eine Schramme oder einen blauen Fleck davongetragen, selbst als du von 10 Schülerinnen eurer Schule unter Beschuss genommen wurdest, nicht wahr?“ „Und?“ murrte die Schwarzhaarige, doch Yusei horchte auf. Ihm war auch aufgefallen, dass ihm Schläge nichts anhaben konnten, auch wenn er ständig gegen Momoko verlor. Auch andere Angriffe konnten ihm nichts anhaben, ganz zu schweigen von Magie. „Das kann doch sicher so ziemlich jeder an unserer Schule…“ „Nicht ohne eine Menge Mana aufzubringen.“ versicherte ihr LaVolpe. „Und ohne dies sind nur die gegen Schaden immun, die von Siegfried Sigmundson abstammen.“ „Wer?“ „Siegfried, einer der größten Helden der germanischen Sagenwelt.“ erklärte Yusei, stellte sein Tun ein und wandte sich den Beiden zu. „Es heißt, er habe mit seinem Schwert einen Drachen erschlagen und dann in seinem Blut gebadet. Das hat ihn unbesiegbar gemacht. Weiterhin heißt es, er war nur an einer Schulter verwundbar, da während seines Bades in Drachenblut ein Lindenblatt auf seine Schulter fiel. Wenn das stimmt, dann bedeutet das, dass Kizuna-chan und ich zumindest über mehrere Ecken und Kanten miteinander verwandt sind. Anders gesagt: Du gehörst zu meiner Familie Kizuna-chan, und ich gehöre zu Deiner.“ „Ja klar!“ meinte die Schwarzhaarige schnippisch und wandte sich von ihm ab. „Aber da war schon ein gutes Stichwort. Kommen wir mal vom Drachenblut zu deiner Yggdrasils-Frucht, der Frucht der Gegensätze, mein lieber Junge.“ schritt Volpe ein, worauf Yusei zu ihr rüber sah. „Die Gegensatz-Frucht würde jenen der sie isst ins Gegenteil verkehren. Jemand in dessen Herzen überwiegend Licht ist wird vom Dunkel verschlungen. Wenn jemand in der Finsternis wandert, wird er ins Licht geführt. Aber was, wenn jemand reinen Herzens ist, sein Herz aber in gleichem Maße von Dunkelheit durchzogen ist? Was glaubst du wird geschehen, Yu-kun? Denk an den Namen deiner Fygge.“ Sowohl Yusei als auch Kizuna überlegten einen Moment angestrengt. Schließlich sah die Schwarzhaarige auf und legte die Stirn in Falten. „Moment… wenn jemand mit dunkler Gesinnung gut gemacht wird… und jemand mit reinem Herzen böse… dann wird jemand der im Gleichgewicht ist gespalten, oder? Seine maskuline und seine feminine Seite werden voneinander getrennt, hab ich Recht? Also… wollen sie sagen dass ich mal ein Teil von dem Typen war? Oder es bin oder… was bin ich?“ fragte sie verzweifelt, die Tränen stiegen ihr in die Augen. Langsam trat LaVolpe auf sie zu, legte beide Arme um sie. „Du bist wer du bist, Bambina. Egal ob du vorher er warst, seitdem bist du ein eigenständiges Individuum, eine richtig hübsche junge Dame. Und Yu-kun ist Yu-kun. Wenn du ihn als deinen Zwillingsbruder sehen willst, ist es dir überlassen, Piccolo Bambina. Das wäre auch das einfachste, sí?“ lächelte die silberhaarige Auftragsmörderin, wandte sich dann zu Yu-kun um, welcher sie nur missmutig ansah. „Und du, Bambino, du bist auch ein Individuum. Sí, ihr seid von gleichem Blut, ihr habt beide das Blut des Geschlechts der Sigmundson in euch. Sí, ihr seid nun voneinander getrennt. Aber ihr seid wunderbare Menschen, ein ansehnlicher junger Messere, der zugegeben ein richtiges, kleines pezzo di merda sein kann, und eine impulsive junge Madonna mit einem guten Herzen. Ich weiß, du hasst mich weil ich damals die Menschen getötet habe, die du mal deine Eltern nanntest. Aber ich hoffe, du wirst eines Tages verstehen, dass ich keine Wahl hatte, Bambino. Eine Umarmung ist hier aber nichtgerade angebracht, sí?“ „Glauben sie mir, sie sind die letzte Person, die ich umarmen will, Volpe. Ich bin nur mit ihnen mitgekommen, weil sie etwas von meiner Vergangenheit erzählt haben. Aber wenn das hier alles war, dann danke schön, ich geh wieder zurück nach Izu.“ „Das wird schwer, Bambino. Immerhin treten wir bald in den Nebel von Avalon ein und dann ist die meiste Magie wirkungslos. Auch dein neuer Teleport-Zauber. Und bis dahin machen wir es uns ein Wenig gemütlich, aber bei diesem Schmutz hier geht das schlecht.“ Damit wischte Volpe den ganzen Unrat auf dem Hausboot quasi beiseite und setzte sich schließlich mit überschlagenen Beinen auf das Sofa. „Nun? Wollt ihr da ewig rumstehen? Es gibt auch Sitzplätze hier, Amicí.“ Flashback Ende Das hier und jetzt in Izu… Seufzend lehnte Momoko über dem Geländer ihres Balkons. Sie trug im Moment nur ihre Hotpants und ihren Bikini, starrte aufs Meer hinaus. „Oh man, man kann dich ja bis unten am Strand seufzen hören.“ platzte auf einmal Kiba herein, trug ausnahmsweise mal keinen ihrer Kimonos, sondern einen schlichten, hautengen schwarzen Badeanzug, wobei schwarz absolut nicht ihre Farbe war, aber sie selbst fand es schick. Ein Wettkampf-Badeanzug hätte ihr sicher eher gestanden. Deprimiert wandte sich Momoko zu der Rothaarigen um, seufzte erneut und wandte sich wieder dem Meer zu. „Alter Norweger, was ist dir denn für eine Wanze über die Niere gelaufen? Erzähl es mir oder ich schmeiße dich bei deinem nächsten Seufzer von hier oben in den Pool! Dieses ewige Geseufze nervt nämlich!“ Doch Momoko tat das schlimmste, was sie jemals tun konnte. Sie seufzte erneut. Unten am Pool ahnte man nicht böses, Honne lag in ihrem Schwimmring im Wasser, trug ihren neuen Tankini den sie damals mit Yusei gekauft hatte, die Augen geschlossen und döste ein Wenig in der Sonne, während die meisten anderen sich köstlich amüsierten. Neben ihr war allerdings die Einzige ohne wirklichen Kontakt zum Wasser Sharona, die nur mit einem das Nötigste bedeckenden Mikro-Bikini auf einer Sonnenliege lag und sich sonnte. „Achtung da uuUNTEEEN!“ hörten sie jemanden rufen da war es schon zu spät. Es tat ein lautes Platschen und man konnte meinen der ganze Pool wäre mit einem Mal halb leer. Sich die Haare aus den Gesichtern wischend, Sharona holte sogar einiges an Wasser aus ihren Katzenohren, sahen die Mädchen dem Ursprung des ungewollten Springbrunnens hinterher, erblickten eine bewusstlose Momoko, die da bäuchlings im Pool trieb. Nur ein paar Luftblasen tauchten neben ihrem Kopf auf. „Hilfe.“ Kam es kaum vernehmbar von Honne, die sich nur mit Mühe in ihrem Schwimmring halten konnte. „Hey Hon-Hon, das Wasser ist jetzt flach genug dass du stehen kannst.“ murrte Kyouka und leicht errötend stellte sich die kleingewachsene Brünette hin, räusperte sich deutlich hörbar. „Entschuldigung… ich hab in den Pool gemacht.“ Die Ehrlichkeit von Yuseis selbsternannter kleiner Schwester war ja nett, aber in diesem Punkt war es übertrieben. Nachdem sie vor dem sicheren Ertrinken gerettet wurde, brauchte Momoko ein Wenig Zeit sich zu sammeln. In dieser Zeit kam auch Kiba zum Pool runter, eines ihrer Katanas geschultert und funkelte die Brünette mit den Twintails wütend an. „Ich hab’s dir gesagt Alter, ich schmeiß dich in den Pool. Also, raus mit der Sprache, aber plötzlich. Oder du steckst als Nächstes kopfüber im Sand, Momo-chan.“ fauchte die Rothaarige und setzte sich auf den einzigen, nicht von der Chlorhaltigen Flut mitgerissenen Stuhl nahe des Pools. Erwartungsvoll sahen die anderen Mädchen ihre Kameradin an. Diese saß noch immer betrübt am Rand des Pools, von ihren Haaren tropfte es ins seichte Wasser des Pools, während sie überlegte was sie erzählen sollte. „Okay… ich erzähl es euch.“ Seufzte sie schließlich worauf sich Kiba gerade erheben wollte, doch Yuriko legte ihr beruhigend die Hand auf die Schulter. „Letzte Nacht war ich im Pool schwimmen, ich konnte einfach nicht schlafen weil mir ein paar Dinge durch den Kopf gegangen sind… Naja, nachdem Serina-chan mich beinahe im Pool ertränkt hat, das erste Mal heute im Übrigen, hatte ich noch ein kurzes Gespräch mit Yu-kun. Ich…“ „Du hast ihm deine Gefühle gestanden und er hat dich abblitzen lassen.“ Unterbrach Sharona sie, doch Momoko schüttelte nur den Kopf. „Nein, nicht ganz. Ich konnte nicht wirklich etwas sagen. Er sagte einfach nur, dass ich ihm das Herz gebrochen habe, als ich ihn abserviert habe. Er sagte auch dass er über mich hinweg ist und in mir nur noch seine beste Freundin sieht und das hat mir gerade das Herz gebrochen.“ Irritiert sahen die Mädchen sie an. „Momomo… Moment!“ stotterte Yuriko etwas verwirrt, trat auch näher an ihre Mitschülerin heran und legte ihr die Hände auf die Schultern. Sie spürte genau jede einzelne verwirrte emotionale Regung der kämpferischen Brünetten. „Du liebst Yu-niisan noch immer, bist wütend auf dich selbst und traurig, dass er deine Gefühle nicht mehr erwidert. Ich verstehe dich, Momo-chan, ich kann deine Emotionen genau spüren. Aber ich spüre auch etwas Anderes. Du bist verwirrt.“ „HÄÄÄ?“ machten die anderen Mädchen, außer vielleicht Honne und Sharona. „Du bist verwirrt, weil du den nackten Körper eines anderen Mädchens gesehen hast… vergangene Nacht erst… und der Anblick hat dich erregt.“ Stark errötend wollte Momoko jetzt am liebsten im Boden versinken. Yuriko hatte Recht. Sie hatte ein nacktes Mädchen gesehen und musste seitdem auch immer wieder daran denken, doch Serina war es nicht gewesen. „Aber…“ begann Medea langsam, nachdem sie ihre Haare endlich halbwegs trocken gekriegt hatte, „Wer ist hier bitte schamlos genug ständig zumindest halbnackt durch die Gegend zu laufen?“ Wie aufs Stichwort kam mit einem großen Glas und einer Seleriestange in der Hand Ariel aus der Küche, trug einen der Yukata aus der Sauna und leckte sich die Lippen. „Dieses Rezept von Volpe ist einfach vorzüglich. Nicht zu scharf, nicht zu salzig und nicht zu sauer.“ lächelte die Silberhaarige, nahm einen kleinen Schluck und fing dabei die Blicke der anderen auf. „Was? Mädels, das ist kein Alkohol. Volpe hat mir ein Rezept für alkoholfreie Bloody Marys gegeben weil ich sie mal probieren wollte. Oder warum seht ihr mich so an?“ „Hast du Momoko-san verführt, Ariel-san?“ hinterfragte Artoria argwöhnisch, doch die Angesprochene blinzelte nur verwirrt. „Verführt? Ich? Meine liebe Artoria, ich bin lediglich an 2 Personen interessiert: Die Eine ist Yu-kun, die Andere ist meine leibliche Mutter. Ich will Yu-kun unbedingt für mich, außerdem will ich meine Mutter treffen, wo und wer auch immer sie ist.“ „Also, warst du des Nächtens nicht nackt im Haus unterwegs?“ „Oh, natürlich war ich das. Ich kann nur Nackt schlafen, aber Momo-chan bin ich nicht begegnet. Nehmt es mir nicht übel, aber dieses Verhör hat mich durstig gemacht. Ich geh jetzt rein und seh mir mit Hina-chan und Mari-chan diese wirklich dämlichen japanischen Seifenopern an. Wenn wir wenigstens den Erotik-Kanal im Pay-TV empfangen würden, wäre ich schon viel zufriedener. Aber man kann ja nicht alles haben.“ seufzte die Silberhaarige und wandte sich wieder nach drinnen. „Es war nicht Kurosaki-san.“ gab Momoko sehr kleinlaut und wirklich sehr verlegen zu, sah dabei mit hochrotem Kopf zu Sharona. „Es war Rona-chan. Sie hab ich letzte Nacht nackt gesehen.“ „Und wenn ihr gewartet hättet, dann hätte ich vielleicht spüren können, was genau vorgefallen ist.“ fügte Yuriko noch hinzu, löste sich von Momoko und konzentrierte sich ein Wenig. Alles Wasser das jetzt noch um den Pool herum war, erhob sich, schloss sich zu einer großen Kugel zusammen und senkte sich schließlich in den Pool. „Vielleicht sollten wir nächstes Mal lieber im Meer baden. Und du könntest Momo-chan vielleicht nächstes Mal ins Meer werfen, dann müssen wir nicht auf den Pool-Typen warten bis der das Wasser wieder aufgefüllt hat.“ schlug nun Kyouka vor, doch die Anderen ignorierten sie. Sharona schien interessiert zu sein, erhob sich und ging langsam auf die Brünette mit den Twintails zu. „Du wurdest durch meinen Anblick erregt?“ hakte sie nach, kniete sich hinter Momoko und schlang provokant ihre Arme um sie. Stark errötend spürte die Angesprochene, wie die Blondine mit den Katzenohren ihre Brüste gegen ihren Rücken presste. „Vielleicht sollten wir dann nachher mal ein Bisschen… was probieren?“ lächelte die Formwandlerin, presste dabei ihre Brüste immer fester gegen Momoko. „Oh Man… und ich dachte schon mein Drachenblut wäre beschissen.“ seufzte Kiba, löste ihr Schwert auf und erhob sich. „Leute, ich geh mich im Meer abkühlen. Kommst du mit Hon-Hon?“ „Klar.“ kickte die kurzgewachsene Brünette, packte ihren Schwimmring und folgte der Rothaarigen zum Strand runter. „Wusstet ihr dass Kiba-kun Drachenblut in sich hat?“ fragte Yuriko etwas irritiert, doch die verbliebenen Mädchen schüttelten den Kopf. Am Abend wartete Sharona schon in ihrem Zimmer auf Momoko. Sie hatten sich zum Austesten verabredet. Austesten, ob Momoko wirklich eine Bisexuelle Ader hatte und auch auf Sharona stand oder nicht. Natürlich konnte es auch sein, dass die Blondine gerade in der Paarungszeit war und einfach nur Pheromone verströmte, doch selbst dann hätten diese nur auf Leute eine Wirkung, die in irgend einer Weise an ihr interessiert waren. Ein schüchternes Klopfen kam von der Zimmertür. „Komm ruhig rein, Süße.“ lächelte die Formwandlerin und tatsächlich öffnete sich die Tür. Eine sehr nervöse Momoko trat herein in den fast dunklen Raum. Überall waren Kerzen verteilt, Sharona räkelte sich verführerisch in ihren heißesten Dessous auf ihrem Bett. „Ich… ich ähm… ich hab noch nie… nicht mal daran gedacht hab ich…“ stammelte Momoko, stand da fast nackt nur in ihrem schwarzen Bikini im Zimmer und versuchte ihr Schamgefühl zu verbergen. „Na komm ruhig her… ich beiße nur wenn du es willst, Momo-chan. Und wenn du es ganz wild möchtest, kann ich auch meine Krallen ausfahren.“ Schnurrte die Blondine, tippte dabei einladend auf ihr großes Bett. Mit einem Kloß im Hals doppelt so groß wie ihre Faust setzte sich die Brünette mit den Twintails zu ihr, ließ sich berühren und benutzen. In dieser Nacht hatte sie den zweitbesten, sinnlichsten Sex ihres Lebens. Kapitel 16: Ferien in Izu - Die Dämonenkönigin oder die Mutter? --------------------------------------------------------------- „Molto bene.“ lächelte LaVolpe, als der dichte Nebel aufzog. Die Motoren des Bootes verstummten und nun trieben sie wirklich nur noch auf offenem Ozean umher. „Der Nebel ist so dicht, ich kann noch nicht einmal ein Leuchtfeuer sehen.“ meinte Kizuna als sie aus einem Fenster sah und versuchte wenigstens irgendwas zu erkennen. Erst als eine Möwe dicht an diesem Fenster vorbeiflog schrie sie vor Schreck auf und wandte sich ab. „Verdammte Möwen! Wieso sind die auch hier am offenen Meer!? Ich hasse diese Viecher!“ „Möwen?“ wiederholte Volpe, „Dann sind wir bald da. Adiamo Amici, gehen wir nach Oben ans Steuer. Ich möchte euch etwas zeigen.“ lächelte die Attentäterin, und führte die, mal sagen Zwillinge, zum obersten Stock wo sich das Steuerpult befand. Professorin Inoue war zwar inzwischen aus der Dusche raus, jedoch war sie jetzt so verkatert, dass sie sich nicht nur viel Kaffee, sondern auch ein paar Aspirin zuführen musste. Oben ging Volpe direkt ans Steuer, startete die Motoren erneut und schob langsam den Gashebel vor. Gemächlich tuckerte das Bootshaus nun durch den Nebel. „Yu-kun, sei doch so lieb und wirf mal einen Blick auf den GPS-Bildschirm. Ich schalte jetzt zwar die Nebelleuchten ein, aber das bedeutet ja nicht dass ich trotzdem was sehen kann.“ Bat sie den Blonden, welcher sich sofort neben sie stellte und den kleinen Monitor ansah. Er stutzte, die Anzeigen besagten, dass sie sich irgendwo östlich des Themse-Deltas und nördlich der Isle of Sheppey befanden, irgendwo vor der Küste von Großbritannien. „Was zur… die Anzeigen können nicht stimmen? Sind wir wirklich vor der Küste Englands?“ hakte er nach, sah erst zu Volpe, folgte dann aber ihrem lächelnden Blick zu den Strukturen, die sich da langsam im Nebel abzeichneten. „Heilige Scheiße, wo kommt auf einmal diese Insel her?“ entglitt es Kizuna, welche sich auf Volpes andere Seite stellte und sich auf dem Pult aufstützte. Beide kamen gar nicht mehr aus dem Staunen raus, denn da vor ihnen lag nun nur von einem leichten Nebel umgeben eine Insel mit anscheinend unberührtem Wald, einem durchschnittlichen Sandstrand wie man ihn in ganz Nordeuropa fand und einem Schloss, das in der Ferne am Fuße des einzigen Berges der Insel thronte. „Benvenuti sull’isola di Avalon. Willkommen auf der Insel Avalon.“ Professorin Inoue war die Einzige, die auf dem Boot blieb, da sie noch nicht vollständig nüchtern war, denn LaVolpe war sehr daran interessiert den Beiden die Ruinen von Schloss Avalon zu zeigen. „Ihr werdet beeindruckt… Pardonami, ich vergaß euch noch vor etwas zu warnen: auf dieser Insel lebt noch ein Drago, ein Drache. Und er ist weder auf mich, noch auf die Blutlinie des Siegfried besonders gut zu sprechen. Immerhin habe ich mir ein paar… Hundert… Dukaten aus seinem Schatz geliehen als ich gerade etwas Klamm war…“ „Oh na Super! Die Frau klaut sogar um an Alkohol zu kommen! Ich hoffe das Biest frisst sie bei lebendigem Leibe wenn wir ihm begegnen! Verdient hätten sie es!“ platzte es aus dem Blonden heraus, verständlicher Weise und er blieb stehen, wandte sich zu Volpe um. Diese lächelte erst einmal nur schief, genau wie Kizuna zu ihrer anderen Seite, doch dann erstarrten Beide und traten langsam von Yusei zurück. „Was!? Bin ich in Scheiße gelatscht?“ fragte er und sah an sich herab, doch da war nichts… Außer einem riesigen Schatten über dem Seinen. „Oh Scheiße… das ist der Drache, oder?“ begann er zu schwitzen und hob fast wie in Zeitlupe seinen Kopf. Er sah direkt in die violetten Augen, die zu einer riesigen Feuer-Echse gehörten und ihn neugierig ansahen, während kleine Flammen und Rauchwolken aus ihren Nüstern quollen. „Ein Sohn Siegfrieds?“ gluckste der Drache mit dröhnender Stimme, wandte die Augen zu Volpe und der wie versteinerten Kizuna. „Und die Diebin, die meinen Schatz dezimiert hat. Willst du mir noch mehr stehlen?“ Doch Volpe bekam kein Wort heraus, so dass der Drache sich wieder zu Yusei umwandte. „Du scheinst weniger ängstlich zu sein als diese Beiden, Sohn von Siegfried. Warum seid ihr hier? Was wollt ihr in meinem Reich?“ fragte der Drache mit ruhigem, wenn auch belustigtem Ton, was Yusei etwas entspannter werden ließ. „Darf ich vorher an eine andere Stelle treten, ohne dass du mich auffrisst!? Ich fürchte, wenn ich noch länger so stehen bleibe dann wird mein Kopf so bleiben!“ einen Moment blinzelte der Drache, gluckste dann aber erneut und nickte. „Dann sei es so, junger Drachentöter.“ Lachte die Feuer-Echse, sah zu wie Yusei etwas in Volpes Richtung trat und dann zu ihm sah. Dem blonden fiel auf, dass am Kopf des Drachen, etwa dort wo manch andere Spezies ihre Ohren hatte, so etwas wie Flossen wuchsen und der Drache überhaupt keine Hörner hatte, wenngleich die Dornen an den Endgelenken der Flügel lang genug waren um ein Nashorn aufzuspießen. „Sag, wie heißt du, Drache?“ „Ich!?“ lachte der Drache donnernd, so dass die beiden Frauen schon wieder einen Schritt zurück wichen. „Ja! Wie soll ich dich anreden? Oder soll ich nun jedes Mal Drache sagen, wenn ich dich anrede?“ witzelte der Blonde und wieder lachte der Drache, schlug mit seiner Autogroßen Pranke mehrmals auf den Boden, als wenn er sich auf die Schenkel klopfen würde. „Das hat mich in den letzten 1000 Jahren niemand mehr gefragt! Aber in eurer Sprache ist es mir nicht möglich dir meinen Namen zu nennen, er kann nicht übersetzt werden! Und in meiner Sprache ist es ein ziemlicher Zungenbrecher.“ gestand der Drache leicht errötend und etwas kleinlaut. „Darf ich dir vielleicht einen Namen geben, wenn du mir sagst was du genau bist? Bist du ein Drachenbulle oder…?“ „Nimmst du mich auf den Arm, Mensch!? Bei meiner Rasse sind die Männchen deutlich wilder als ich! Außerdem bin ich ein schwarzer Meeresdrache!“ donnerte der Drache und hob seinen Schwanz, um zu zeigen dass an dessen Spitze zu beiden Seiten eine sich auffächernde Schwanzflosse war. „Dann bist du also ein Weibchen? Wie gefällt dir der Name Amaya? Es würde passen, da es mit dem Regen, also Wasser, und Nacht, also Schwarzblau wie deine Färbung, übersetzt werden kann. Was sagst du?“ leicht verlegen kratzte sich der Drache mit seiner riesigen Kralle an der Wange. „Hm… hat er meinen Namen erraten? Es ist mir schon peinlich einen solchen Menschen-Namen zu tragen, aber dieser Schwertkämpfer damals hat mir diesen Namen ja seinerzeit gegeben und er sieht dem Schwertkämpfer auch sehr ähnlich. Nun, ich denke ich kann ihm und diesem Mädchen vertrauen… nur nicht dieser Frau. “ überlegte der Drache und richtete sich komplett auf. „Ich werde euch in die Ruinen zu Ambrous bringen. Aber du, LaVolpe, schuldest mir noch immer 5000 Dukaten!“ fügte er hinzu und begann zu glühen und zu schrumpfen, verwandelte sich langsam in… „Ein… ein Mädchen?“ hakte Kizuna überrascht nach als die Verwandlung abgeschlossen war und bestaunte Amaya. Sie war zwar leicht bekleidet, jedoch nicht nackt und sie hatte noch immer ihre Flügel, die Finnen dort wo ihre Ohren sein sollten und ihren Schwanz. Alles Andere schien Menschlich zu sein, wenngleich ihre Oberweite sehr gering ausfiel. „Verzeiht, jedoch ist mir eine vollständige Verwandlung noch nicht möglich. Ich bin erst 300 Jahre alt und damit noch ein Jungdrache. Als ich sagte vor 1000 Jahren war das gelogen, Yusei-sama.“ Genervt wandte sich der Blonde ab, kniff die Augen zusammen und rieb sich die Nasenwurzel. „Meine Fresse das wird langsam lächerlich…“ murmelte er und schüttelte den Kopf. „Honne-chan und Yuri-chan die mich als ihren Bruder ansehen, okay. Rona-chan und Ariel die nächtlich in mein Bett schleichen, gut. Kyouka und Kiba und der Rest der Mädels an unserer Schule, meinetwegen. Von mir aus auch Saber und Medea die mich Herr und Gebieter nennen. Aber warum jetzt ein Drache?“ fragte er mit immer mehr aufsteigendem Zorn. Plötzlich sah er gen Himmel. „Wenn es da oben irgendwo einen Gott gibt, dann sag mir warum ihr mir einen Harem aufzwingen wollt!? Ich habe jetzt Wochenlang nichts gesagt aber genug ist genug! Ich wende mich von euch allen ab, egal ob alter Gott oder neuer Gott!“ stieß er hervor. Mit schweißnasser Stirn sahen ihn die 3 anderen an. „Sagt, Menschen, habe ich etwas falsches gesagt?“ fragte der Drache Amaya, da wandte sich Yusei schon wieder zu ihr um und schüttelte abermals den Kopf. „Erklär mir bitte einfach warum du mich als Yusei-sama bezeichnet hast. Mehr nicht.“ leicht errötend nickte das dunkelhäutige Drachenmädchen. „Es ist so, dass es magisches Gesetz ist, dass ein Magier, sobald er einem Drachen mit dessen Zustimmung einen Namen gibt, als der Meister dieses Drachen gilt. Da ihr mir einen Namen gabt, seid ihr nun mein Drachenmeister.“ Verstehend, wenn auch verstimmt nickte der Blonde. „Gut, stellen wir das mal hinten an, Amaya-chan. Du hast uns gefragt was wir hier wollen. Für Volpe kann ich nicht sprechen, aber was Kizuna-chan und mich angeht, wir sind hier weil Volpe uns hier hergeschleppt hat. Angeblich soll Avalon irgendwie mit unserer Vergangenheit zu tun haben. Mehr weis ich auch nicht.“ erklärte er und sah kurz zu den Ruinen auf dem Berg. Auch das Drachenmädchen sah dort hin. „Dort oben wandert der letzte Rest der Seele des großen Zauberers Ambrous umher und behütet das Grab von Arthus. Weshalb er dort umherwandert und das Grab beschützt verstehe ich nicht, er hat mir nichts Genaues erklärt. Jedoch habe ich den Eindruck er erwarte etwas oder jemanden.“ „Vielleicht erwartet er ja uns.“ vermutete Kizuna, während sie Amaya von allen Seiten betrachtete. „Ich muss zugeben, auch wenn ich nicht auf Mädchen stehe, du bist echt sexy. Aber flach wie ein Brett.“ erneut errötete das Drachenmädchen leicht und kratzte sich verlegen an der Wange. „Nun, in Drachenjahre umgerechnet bin ich vielleicht 12, höchstens 14. Aber vergessen wir das bitte, ich sollte euch jetzt lieber zu Ambrous bringen. Er wird auch wissen, was wir mit dieser Frau machen sollen.“ „Friss sie meinetwegen auf.“ knurrte Yusei, doch Amaya ignorierte ihn wissentlich. Der Weg bis zur Ruine von Schloss Avalon war nicht sehr beschwerlich, auch wenn es immer wieder Steigungen und Gefälle gab. Da LaVolpe jedoch ständig diese Schuhe mit wirklich hohen Absätzen trug, war sie die Einzige, die Probleme mit dem Gelände hatte. „Merda… ich hätte andere Schuhe anziehen sollen.“ „Sie können ja auch Barfuß weitergehen.“ meinte Yusei, da brach auch schon der erste Absatz ab und die silberhaarige Attentäterin knickte um. „Merda!“ stieß sie aus, zog sich die Schuhe aus und hatte nun keine Wahl als barfuß weiter zu gehen. Irgendwann erreichten sie dann auch die Ruinen des Schlosses und erblickten dort den Geist eines alten Mannes in altertümlicher Zauberer-Robe. „Wie ich sehe, bist du also endlich gekommen, Yusei Fudo.“ sprach der Geist ihn mit unnatürlich widerhallender Stimme an. Etwas überrascht blinzelte der Blonde, sah kurz Kizuna, Volpe und Amaya an, dann wieder den Geist. „Verzeihung? Woher kennt ihr meinen Namen?“ „Weil in dir ein Teil meiner Seele ruht. Wenn ich mich dir vorstellen darf? Ich bin Ambrous, jedoch kennst du mich unter dem Namen Merlin. Ich war der letzte Mann, der über magische Kräfte verfügte. Und ich bewahre seit ihrem Tod das Grabmal der wahren Königin Britanniens.“ „Momomomoment…“ wedelte Yusei überfordert mit den Händen, „Ich habe einen Teil ihrer Seele in mir? Wollt ihr damit sagen, dass ich eure Reinkarnation bin? Konntet ihr seinerzeit auch Antimagie einsetzen?“ überrascht sah Merlins Geist ihn an. „Antimagie? Die Fähigkeit das Mana im Körper eines Menschen vorrübergehend zu neutralisieren? Nein, ich besaß diese Fähigkeit nie. Jedoch der Druiden-Junge Mordred besaß diese Fähigkeit. Wenn ich richtig darüber nachdenke, könntet ihr miteinander verwandt sein. Möglich dass eure gemeinsame Fähigkeit auch von deinem Drachenblut stammt, denn immerhin gehörst du zu den Söhnen Siegfrieds. Wie dem auch sei, es ist an der Zeit, dass du erfährst, wie es dazu kam, dass nur noch Frauen die Macht der Magie benutzen können. Alle paar Jahrhunderte erscheint ein Artefakt, das als der heilige Gral bekannt ist. Wer den heiligen Gral erlangt, der hat einen Wunsch frei, sofern es in der Macht des Grals liegt. Vor 1000 Jahren gelang es mir den Gral in die Hände zu kriegen, so dass ich die Magie aus der Welt verbannte, jedoch haben vor etwa 200 Jahren die Anhänger von Morgan LeFay den Gral erlangt und ihn benutzt um nur den Frauen die Magie zu ermöglichen.“ „Und das war ungefähr der Zeitpunkt, an dem ich aus dem Schatten trat.“ lächelte LaVolpe, versuchte mit Holzleim ihren abgebrochenen Absatz wieder zu kitten. „Mir scheint eher, dass ihr schon länger in dieser Welt seid, junge Frau. Ihr habt viel Ähnlichkeit mit Morgans Schwester Morgose. Sagt, seid ihr zufällig die Mutter von Morgan und Morgose?“ Mit einem süßen Lächeln sah Volpe von ihrem Flickwerk auf, fixierte den Geist des Magiers durchdringend. „Mein lieber Ambrous, ich lebe jetzt schon seit Tausenden von Jahren auf dieser Welt und immer wenn eine der beiden Mächte begann Oberhand in dieser Welt zu gewinnen, habe ich eingegriffen. Man könnte sagen, dass ich ein Avatar bin, welcher der Mutter dient, jener Entität die das Universum aus dem Meer des Chaos heraus erschuf. Und Yu-kun nutzte schon einmal die Macht dieser Entität, in Form des Schwertes der Finsternis.“ führte sie aus, worauf Merlins Geist kurz zwischen ihr und dem Blonden hin und her sah. „Wartet, dann seid ihr…?“ fragte der Geist noch einmal an LaVolpe gewandt, welche nur nickte. „Ich trage ein Milliardstel der Kraft der Mutter in mir. Und wenn ich Yu-kun richtig verstanden habe, dann ist die Mutter die Einzige die er nun noch anbetet. Immerhin hat er sich vorhin von den neuen und den alten Göttern losgesagt. Die einzigen die jetzt noch bleiben, sind unser Dämonenkönig und die Mutter. Also, junger Mann? Wem willst du dienen?“ „Auf keinem Fall einem Dämon. Und was diese Mutter angeht, da hab ich keine Ahnung wen sie meinen, Volpe.“ log Yusei und wandte sich wieder Merlin zu. „Ich habe bei der Vernehmung ehemaliger Anhänger von Ohime Sakuya erfahren, dass in unserer Schule ein Artefakt verborgen sein soll. Ist es der Gral?“ Doch Merlin schüttelte den Kopf. „In den 3 großen Zauberschulen unserer Welt sind seit Jeher insgesamt 3 Artefakte verborgen. In England, in der Lakeside Magic-Academy, liegt die Tafel von Kamelot verborgen. In Russland, im Rasputin-Institut, ist das antike Amulett versteckt, das auch Grigory Effiemovicz Rasputin trug um seine schwarze Magie zu wirken. Und in der Majutzu-Gakuen in Japan liegt ein sagenumwobenes Mineral verborgen, das über enorme Macht verfügt.“ „Also die Tafel, die alle Menschen auf ihr reines Herz überprüft, das Seelen-Juwel und der Stein der Weisen.“ fasste Yusei zusammen und verdrehte die Augen. Klar. War ja bei den beiden europäischen Schulen schon fast logisch. Warum allerdings in Japan der Stein der Weisen versteckt wurde war ihm nicht klar. „2 Weitere Artefakte habe ich an meine Anhänger übergeben, die beiden Regalia. Beide sind die Schlüssel zur ewigen Waffenkammer, der Eine ist der Ring des Drachen, der Andere ist der Ring des Wolfes. Morgan besaß den Wolfsring, während ich den Drachenring besaß. Genau wie ich in dir wiedergeboren wurde, wurde Morgan in jemand Anderem wiedergeboren. Ihre Macht wird noch dunkler sein, als Die von Sephyr dem weißen Titan.“ „Dann sollte ich mir wohl mal diesen weißen Titan vorknöpfen. Mit jedem kann man reden, wenn er zuhören will. Man muss nur die richtigen Worte finden.“ Sowohl LaVolpe, als auch der Geist des Merlin begannen lauthals zu lachen. Dies war eine Reaktion, die Beide schon vor so langer Zeit erlebt hatten, wobei Merlin sehr an sich selbst erinnert wurde. „Nun, dann wird es wohl Zeit, dass wir wieder eins werden, Fudo Yusei. Ich werde aufhören zu existieren, doch du wirst deutlich mächtiger sein. Und keine Sorge, dein Aussehen wird sich nicht verändern.“ fügte Merlin noch hinzu und löste sich langsam auf und verschmolz schließlich mit dem blonden Magier. Den Bruchteil eines Augenblicks später sprang ein Teil seiner Energie auf Kizuna über, verschmolz auch mit ihr. Die beiden „Geschwister“ sahen sich kurz an, dann einander. Sie spürten die Kraft in sich. Die Kraft des mächtigsten Magiers aller Zeiten, das Blut des Drachen und schließlich ihre gegenseitige Macht. „Spürst du das auch, Kizuna-chan?“ „J-ja… Fudo-kun. Ich spüre seine Macht, das Drachenblut und deine Kraft. Ich… es fühlt sich an, als wären wir eine Person geworden.“ „Dann nutzen wir unsere neue Kraft um gegen die Götter zu rebellieren. Es gibt nur Einen, an den ich glaube. Ich will den Herrn der Albträume, die Herrin des goldenen Chaos treffen! Sie ist kein Gott, kein Dämon! Sie ist älter als unsere Welt, sie hat unsere Götter und Dämonen erschaffen! Was glaubst du, Kizuna-chan?“ „Ich will an den Herrn der Albträume, die Mutter von allem was ist, war und jemals sein wird glauben, aber ich kann nicht. Ich wurde im Glauben an die neuen Götter erzogen, auch wenn sie von der Meisterin des goldenen Chaos erschaffen wurden.“ „Gut.“ grinste Yusei, nahm Kizunas Hand und packte ihren Unterarm. Es sah aus, als würden sie einander den Arm halten wie Kriegskameraden es taten. „Ich übertrage dir die Verträge von Dracul, Gilgamesh und Demigod, 3 meiner Esper. Ich kann sie nicht kontrollieren, aber du hättest diese Kraft. Was mir an mentaler Kraft fehlt, hast du allemal. Und was dir an Körperkraft fehlt, das besitze ich. Denn deine Kraft ist Meine. Und meine Kraft ist Deine. Wir sind und waren eins. Und deshalb werden wir auch gemeinsam gegen die falschen Götter antreten.“ „Ist gut.“ lächelte Kizuna zurück. Der Weg zum Gefängnis von Sephyr führte durch einen geheimen Gang unter dem Grabmal des Königs hindurch, bis tief unter die Erde. Weder Amaya, noch LaVolpe konnten den Geheimgang passieren, da Avalon es anscheinend nicht wollte. Aber es schien, dass Avalon wollte, dass Yusei und Kizuna zumindest den Titan trafen, wenn sie nicht sogar gegen ihn kämpfen sollten. Doch als sie nach gefühlten Stunden endlich das Allerheiligste unter dem Grab erreichten, konnten sie nicht glauben was sie sahen. Auf einer Art riesigem Altar, lag eine dunkelhäutige Riesin mit weißen Haaren, nahezu nackt und war umringt von einem Meer aus Gold, Silber, Juwelen und unglaublichen Schätzen. „Wow ist das krass…“ entglitt es Beiden wie aus einem Munde. Es schien, dass die Riesin schlief. To be continued… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)