🔥 Wenn Rache wie Feuer brennt 🔥 von CheyennesDream (Kaltes Herz Sess & OC) ================================================================================ Kapitel 6: Vorbereitungen und Gespräche --------------------------------------- Kapitel 6 - Vorbereitungen und Gespräche Auf dem gewohnten Pfad kehrte Takashi schnell in das Anwesen zurück. Wieder überquerte er heimlich, wie ein Dieb, die Befestigungsanlage und strebte, die dunklen Winkel nutzend, seinem Quartier zu. Nahe der Felswand, dort wo einige Bäume dicht beieinanderstanden, hörte er leises Wispern. Sicherlich zwei Diener, doch aus welchem Grund sprachen sie leise. Er ging näher, blieb aber verborgen. Allzu viel bekam er von dem Gespräch nicht mehr mit, jedoch genügte es, um schnell zu handeln. Denn gerade gab der eine die Anweisung: "Du musst dich beeilen, wenn du Kanegawa-sama noch im Dorf erwischen willst. Berichte ihm, was ich dir soeben sagte." "Ja, Herr", antworte der andere und verbeugte sich leicht. "Ansonsten folgst du ihm! Es ist wichtig, das unser Auftraggeber jedes Detail kennt. Jetzt geh! Ich muss zurück auf meinen Posten, bevor jemand Verdacht schöpft." Nach diesen Worten entfernte sich der Mann und der Attentäter erkannte einen der Soldaten. Um den Verräter wollte er sich im Anschluss kümmern. Erst einmal galt es, den Boten aufzuhalten. Er konnte Alarm schlagen, aber er zog es vor die Angelegenheit diskret zu behandeln, denn das war sicherlich im Sinne seines Clanoberhauptes. Deswegen eilte Takashi dem Diener hinterher, zückte sein Messer und tötete den Mann lautlos. Dann schaffte er den leblosen Körper beiseite und verbarg ihn sorgfältig. Gleich danach suchte der Attentäter Kenshin auf, berichtete und bot an, den Wachhabenden zu überwältigen. Der Herr des Kimura Clans überlegte lange. Er hatte viele Fragen und normalerweise würde er einen Verräter verhören lassen, um mehr Informationen zu erhalten. Doch die Zeit drängte und andere Dinge hatten Priorität. Die Sicherheit seiner Familie ging vor. Daher befahl er: "Wir können kein Risiko eingehen. Womöglich schöpft er Verdacht, falls wir ihn nur überwachen. Töte ihn! Danach beauftrage einen Vertrauten, jeden Untergebenen genau zu beobachten mit denen er Umgang pflegte!" Takashi verbeugte sich stumm und verließ den Raum, während Sayos Vater zurückblieb und in Gedanken die Loyalität der Menschen in dem Anwesen infrage stellte. Außer den beiden Überführten fiel ihm keiner mehr ein und er hoffte, dass er nicht falsch lag. Selten trog ihn sein Instinkt und auch diesmal vertraute er auf sein Gefühl. Er erhob sich, nahm seinen Stock und wandte sich später dem Haus zu. Es wurde Zeit mit seiner Gemahlin die Einzelheiten des weiteren Vorgehens zu besprechen. Während der Attentäter auf eigene Faust dem Anführer des kaiserlichen Geheimdienstes folgte, ging Sayo in ihre Gemächer. Wenig später betrat sie den Wohnbereich, wo ihre Mutter für sie das Abendessen schon angerichtet hatte und begrüßte sie höflich. Nachdem ihr ein Platz an der Seite der älteren Frau zugewiesen wurde, setzte sie sich und nahm ihre Schale in Empfang. Schweigend speisten die beiden Frauen und Kenshins Gemahlin spürte sofort, dass ihre jüngste Tochter etwas beschäftigte. Doch erst nach der Mahlzeit, sobald sie Tee eingeschenkt hatte, sprach sie Sayo darauf an. Diese äußerte nur: "Mein verehrter Vater gab mir einen wichtigen Auftrag. Deswegen steht meine Abreise unmittelbar bevor. Allerdings bittet er euch, mir vorher die Wahrheit über meinen Bruder Hiroshi zu berichten." Was immer die Zukunft für sie bringen würde, sie wollte sich dem nicht stellen, ohne die volle Wahrheit zu kennen und so hoffte sie auf die Ehrlichkeit ihrer Mutter. "Hat er es endlich offenbart?", murmelte die ältere Frau. "Es wird ihm wohl eher versehentlich herausgerutscht sein", änderte sie ihre Vermutung und dachte an die Gründe ihres Liebsten. Sayo hatte ein Recht alles darüber zu wissen. Deswegen zögerte sie nicht länger und gab zu: "Hiroshi ist dein Bruder aber nicht mein Sohn. Obwohl ich deinem Vater innig zugetan bin und sehr gern mit ihm das Lager teilte, brauchte ich damals ein wenig Abstand. Wie du weißt, wurden deine beiden Schwestern schon in den ersten Jahren unserer Verbindung kurz hintereinander geboren. Wofür ich selbstverständlich dankbar bin. Dann hatte ich im darauffolgenden Jahr, etwa drei Monate nach der dritten Empfängnis eine Fehlgeburt und erholte mich nur langsam davon. Die Heiler gaben Kenshin die Schuld daran und rieten uns eine Zeit lang zur Abstinenz. Weil ich jedoch befürchtete, dein Vater wendet sich Konkubinen zu, verschwieg ich es ihm, gab mich ihm wieder hin und diese Nacht hatte Folgen, wie ich später erfuhr. Kurzeitig verließ mein Gemahl das Anwesen und erledigte einen Auftrag. In den Nächten nach seiner Rückkehr verlangte er immer, dass ich ihm zur Verfügung stehe, so auch diesmal. Ich fürchtete jedoch um mein ungeborenes Kind und war verzweifelt. Damals war mein Gemahl noch nicht der ausgeglichene bedachte Herr, sondern manchmal jähzornig. Im Besonderen war er nicht sehr gut auf jede Art von Heilern zu sprechen. Einzig die Meinung von Mikos akzeptierte er manchmal. Meine engste Vertraute, meine Halbschwester, die nicht von meinem Vater akzeptierte älteste Tochter meine Mutter, weil ihrer Zeugung der Makel einer Vergewaltigung durch einen fremden Samurai anhaftete, bot mir ihre Hilfe an. Sakura sah mir ähnlich und ihre Stimme hatte beinahe den gleichen Klang, wie die meine. Und bevor mich mein Vater mit Kenshin vermählte, teilten sie manchmal das Lager miteinander. Sie war in diesem Augenblick meine Rettung. Doch ich hätte wissen müssen, dass ich meinen Gemahl nicht so leicht hinters Licht führen konnte. Dennoch spielte er mit und strafte mich gewissermaßen mit seinem Bastard. Doch nicht dein Bruder war der bittere Beigeschmack dieser Intrige, sondern Sakuras unerwartetes Ableben. Hiroshis Geburt war schwer und es kam zu Komplikationen. Meine Schwester verstarb nur wenige Stunden danach. Damals bot ich an, die Amme deines Bruders zu werden und ich liebe dieses Kind wie meinen eigenen Sohn. Deswegen wuchst ihr beide zusammen auf. Allerdings hielt es Kenshin für besser, Hiroshis wahre Identität zu verschleiern und ich bin mir sicher, diese Heimlichkeit wird uns eines Tages von großem Nutzen sein." "Eher als du glaubst, verehrte Gemahlin", ertönte eine Stimme an der Tür. Leise hatte sich diese geöffnet und der Herr des Hauses trat ein. "Und nein, mein Sohn ist kein Bastard, denn er wurde legitim geboren. Ich erwählte Sakura, mit dem Einverständnis deiner Mutter, zu meiner Nebenfrau." "Verehrte Eltern", begann das Mädchen und gestand: "Darüber bin ich sehr froh und ich verspreche, dieses Geheimnis zu bewahren." "Ziehe dich in deine Gemächer zurück, mein Kind! Hiroshi erwartet dich dort", befahl Kenshin und fügte hinzu: "Deine Mutter und ich, wir haben eine Menge zu besprechen." Die zum Gehen Aufgeforderte verbeugte sich, rutschte bis zur Tür und schob diese auf. "Sayo", hielt er die Tochter noch einmal auf. "Meine Lust kann hintenanstehen, wenn es gilt, das Leben meiner Kinder zu schützen", offenbarte der Blinde noch ein Detail, bevor das Mädchen draußen war. Kenshin wartete, bis sein Kind sich entfernt hatte, dann bat er seine Gemahlin, mitzukommen. Sie zogen sich in ihr Schlafgemach zurück, einen der wenigen Räume im Anwesen, der absolut keine Möglichkeit bot, dass Geräusche zu einem Lauscher drangen. Vor der Tür stand ein tauber Leibwächter, der lieber sterben würde, als seine Schützlinge in Gefahr zu bringen. Der Herr des Hauses nickte ihm zu und verschloss dann die Tür. Er begab sich zu seinem Lager, kniete sich auf den Boden und winkte Sayuri heran. Mithilfe seiner Gefährtin entkleidete er sich und nur wenig später lagen sie zusammen auf dem Futon, hielten sich im Arm. So nah beieinander konnten sie vertraulich sprechen, ohne laut sein zu müssen. "Geliebter", begann Sayos Mutter und in ihrer Stimme schwang Sorge mit. "Du hast unserer Tochter einen Auftrag erteilt." "Beiden Kinder", gestand der Blinde und berichtete von dem Besucher. Taro", murmelte Sayuri. Sobald sie die Erkenntnis traf, zuckte sie zusammen und fragte nach: "Damit ist doch nicht etwa unser Wohltäter gemeint?" "Ich fürchte doch", bestätigte der Herr des Hauses die Befürchtung seiner Gemahlin. "Aber", fing die Frau in mittleren Jahren an, schwieg plötzlich, denn ihr fehlten die Worte. Erst nach längerem Zögern wollte sie wissen: "Bist du dir über die Folgen im Klaren? Egal ob unsere Tochter erfolgreich ist oder nicht, unsere Familie ist dem Untergang geweiht." "Möglich", entgegnete der Blinde und schmunzelte etwas. "Es kann auch unsere Rettung bedeuten." "Du hoffst auf Gnade vonseiten des Hundedämons", schlussfolgerte Sayuri. "Weil er in deiner Schuld steht. Doch weshalb unsere Tochter, die Einzige die uns noch geblieben ist? Ist Takashi nicht ein besserer Schattenkrieger?" "Das ist er und deshalb wird er unser Kind begleiten, sie anleiten. Was Fürst Taro betrifft. Er weiß was uns Sayo bedeutet, und wenn ich sie ihm als Pfand schicke, erkennt er vielleicht meine missliche Lage. Das bringt mich zu einem weiteren Punkt. Du musst packen und wirst morgen im Laufe des Tages aufbrechen! Ich will dich und das Ungeborene ebenso in Sicherheit wissen. Fürst Haru Takashima, unser Schwiegersohn wird dich nicht nur aufnehmen, sondern entsprechende Maßnahmen ergreifen, um seine Gemahlin zu schützen. Bleibt nur noch unsere älteste Tochter. Der Bote zu ihr ist bereits unterwegs. Zum Glück lebt sie mit ihrer Familie, weit entfernt in einem schwer zugänglichen Gebiet und nur wenige kennen den genauen Ort. Ihr Gemahl steht ebenfalls loyal zu unserem Clan." "Falls du dich täuschst ...", flüsterte Sayuri, sprach den Rest nicht mehr aus, um die Gefahr nicht absichtlich herbeizubeschwören. Die Bedrohung lag so schon wie ein böses Omen über dem Clan. Sie drückte sich eng an ihren Liebsten und schloss die Augen. Die Zeit rann fort und der Abschied nahte. Deswegen wollte sie den kurzen Moment noch ausnutzen, der ihnen beiden verblieb. Niemand wusste, ob sie sich wiedersehen würden und unter welchen Umständen es dann geschah. Kapitel 7 - Geschwister Letzte Vorbereitungen werden getroffen, nicht nur in Iga, sondern auch im westlichen Reich Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)