Zum Inhalt der Seite

Loki - Goddess of Mischief

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Loki’s PoV
 

“Was willst du hier?”

Meine Stimme war kalt und gefühllos, aber anders wollte ich auch gar nicht klingen. Ich saß auf dem Boden, ein Buch in der Hand. Einen Finger zwischen den Seiten, wo ich mit dem Lesen aufgehört hatte, bevor ich gestört worden war.

“Wie ich sehe, hast du dir endlich eines der Bücher genommen, die ich die bringen habe lassen.”

Frigga ging vor mir in die Hocke. Eigentlich nur ein Hologramm von ihr. Eine Abbildung.

“Die Langeweile hat mich erwischt und mehr gibt es hier leider nicht zu tun … im Kerker.”

Ich schnaubte wütend. Ich war mich keines Fehlers bewusst, weswegen ich hier sein sollte. Thor war verbannt worden, als wegen ihm fast ein Krieg ausgebrochen war und ich wurde eingesperrt auf Ewig, nur weil ich meinen Anspruch auf einen Thron ausleben wollte.

“Du weißt wieso du hier bist …”

Sie seufzte traurig. Ihr Blickte deutete an, wie leid ich ihr tat. Doch das war mir egal. Ich brauchte niemand, weder sie noch Thor und erst recht nicht Odin … oder irgendeinen anderen dieser verlogenen Asen. Sie konnten mir alle gestohlen bleiben. Ich hatte doch ohnehin nichts mit ihnen gemein. Obwohl es einmal anders war. Ich wurde einmal von ihnen respektiert, zumindest teilweise.

Ich erhob mich und schritt erhaben an ihr vorbei, ließ mein Buch dabei achtlos zu Boden fallen und mich ins Bett.

“Loki, ich versuche deinen Vater …”

Weiter kam sie nicht.

“Er ist nicht mein Vater!”, brüllte ich. Frigga fuhr zusammen. Sie wusste über die Wut, die in mir brodelte, wegen dieser Tatsache. Wusste wie es in mir kochte. Doch ein sanftes Lächeln zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab. Freute sie sich, dass ich überhaupt eine Gefühlsregung zeigte. Lachhaft.

“Du weißt, was das aber bedeutet?”

Sie wartete ab, bis sich meine Gesichtszüge wieder entspannt hatten.

“Das ich auch nicht deine Mutter bin.”

Sie ging auf mich zu und wollte meine Wange berühren. Doch ich wandte mich ab, wollte keine Berührung zulassen. Sie konnte es ohnehin nicht, dafür müsste sie wirklich hier sein, doch ihr war es nicht möglich, nicht erlaubt zu mir zu kommen.

“So ist es …”

Ein Windhauch, der nicht da sein dürfte, umspielte mich. Verwirrt zog ich die Augen zu Schlitzen zusammen.

“Was hast du getan?”

Ich drehte ich um, doch sie war bereits weg. Ein kurzer aufblitzender Funken lag noch in der Luft, an der Stelle, an der sie stand.

Ich ließ sich wieder zurückfallen. Ein komisches Gefühl breitete sich von meinem Magen in meinen ganzen Körper hin aus. Etwas Ungutes lag in der Luft.
 

Ich las wieder auf dem Bett liegend, als sich erneuter Besuch vor meiner Zelle sehen ließ. Unerwarteter Besuch und es war kein Hologramm, diese Kunst besaß der Blonde nicht.

Meine Augen ließ ich kurz über den Rand meines Buches blitzten, bevor ich die Fingerspitzen anleckte und die Seite umblätterte.

“Welch edler Besuch, liebster Bruder”, kommentierte ich spitz und sah Thor sonst nicht an. Aber ich wusste, wie er gerade aussah. In seinen Augen spiegelte sich gerade Wut wieder. Er hasste mich seit ich die Welt seiner geliebten Midgard-Frau versucht hatte zu übernehmen. Kurz huschte ein Lächeln über mein Gesicht, es war aber immer noch durch mein Buch für ihn verdeckt.

“Mutter sagte, du wolltest mich sehen.”

Ich zog die Augenbrauen zusammen, versuchte sie sich einen Spaß mit Thor zu erlauben. Etwas unüblich für Mutter. Aber vielleicht wollte sie auch nur mir etwas Belustigung dadurch verschaffen.

“Das wüsste ich”, erwiderte ich trocken.

Ich setzte sich auf und blickte meine Bruder mit schief gelegtem Kopf an, bevor ich in schallendes Gelächter ausbrach.

“Mutter möchte wohl, dass du mir Gesellschaft leistest. … Was möchtest du spielen, großer Bruder.”

Den schnippischen Unterton konnte nicht einmal Thor überhören, obwohl Sarkasmus nicht unbedingt seine Stärke war. Dazu gehörte eine gewisse Denkleistung, die bei ihm zu sehr von Muskelmasse belegt war. Ich lachte immer noch, als sich der Gesichtsausdruck des Blonden verfinsterte.

Thors Faust traf das Kraftfeld, das ihn und mich voneinander trennte. Seine Nasenflügel weiteten sich, wie die Nüstern eines Pferdes, das gleich ausschlagen würde.

Langsam erhob ich mich von meinem Bett, doch als meine Füße den Boden berührten, verschwamm mir kurz der Blick. Ich schüttelte leicht den Kopf und konnte mich dadurch wieder fassen. Vor Thor wollte ich keine Schwäche zeigen. Nicht vor ihm. Dieses komische Gefühl breitete sich weiter in mir aus. Ich stützte mich mit dem Arm an dem Kraftfeld ab. Mein eigener Atem ging schwer, musste aber für mein Gegenüber so aussehen, als ob ich mich auch nur aufbäumen wollte. Meine Muskeln spielen lassen. Wenn mich Thor aber nur halb so gut lesen konnte, wie ich ihn, sollte er wissen, dass es ganz und gar nicht so war.

“Sei froh, dass da noch etwas zwischen uns ist, sonst könntest du Mjölnir zu spüren bekommen!”

Wieder vibrierten die Nasenflügel des Blonden. Seine Faust traf erneut das Kraftfeld. Es würde nicht lange dauern und es würde zerstört.

Ich wandte mich ab, innerlich zitterte ich. Das lag aber weniger an Thor. Ich sank auf die Knie, spuckte. Mir war plötzlich heiß, Schweiß stand mir auf der Stirn.

“Fuck”, stieß ich aus. Mein Körper zitterte. Hitze und Kälte wechselten sich sekündlich ab. Und dieser Kopfschmerz auf einmal. Was war mit meinem Körper los. Ich ächzte auf. Der Schmerz in meinem Körper war unerträglich.

“Loki?”

In Thors Stimme schwamm Besorgnis mit. Egal wie sehr er mich auch hasste, ich war sein Bruder. Sein kleiner Bruder, dem er einst geschworen hatte, immer auf ihn aufzupassen. Dummer Thor, er hatte nie auf mich aufpassen können. Er hatte mich meistens in die größten Gefahren gebraucht und mich nur daraus gerettet.

“Loki, was ist?”

Thor wartete auf eine Reaktion. Ich richtete mich langsam wieder auf, stolperte einige Schritte nach vorne und stützte mich am Bett ab. Es drehte sich alles vor mir. Mein Magen krampfte.

“Ah!”

Schmerz durchzog meinen ganzen Körper, jeder meiner Muskeln schien zu vibrieren. Ich sackte nach vorne, bis ich flach auf dem Bett lag. Mein Atem raste. Ich rollte mich auf den Rücken. Schweiß lief an mir herunter. War das Mutters Werk? Was hatte sie mit mir gemacht?

“Loki! Was … was ist los?”

Ein Rinnsal Speichel lief an meinem Mundwinkel hinunter. Alles drehte sich. Ich realisierte kaum, dass Thor mich ansprach. Mein Kopf sank zur Seite und die Lider meiner grünen Augen waren halb geschlossen. Ich sah alles nur. och verschwommen und bekam es nur teilweise mit. Wie in einem Traum.
 

Thor’s PoV
 

Ich hob das Kraftfeld auf und betrat die Zelle, berührte seine Stirn. Sie glühte. Ohne zu zögern hob ich meinen Bruder hoch. In diesem Zustand würde ich ihn sicher nicht hier lassen. Er hatte viel Scheiße gebaut, aber er war immer noch mein Bruder.

“Prinz!”

Einige Wachen hatten sich vor der Zelle mit erhobenen Waffen versammelt, sie würden es nicht wagen, mich jetzt anzugreifen. Sie hatten aus der Ferne beobachtet, dass Loki mich gereizt hatte und ein Teil dieser Wut brodelte noch in mir.

“Geht mir aus dem Weg!”, knurrteich, kurz blickten sie sich untereinandern an, dann gehorchten sie. Nur ihre Waffen ließen sie nicht sinken. Die Gefahr, dass sich Loki nur bewusstlos stellte, war zu groß.

“Steht hier nicht so sinnlos rum! Holt meine Mutter und lasst sie zu mir kommen! Ich bringe ihn zu den Heilern!”

Lokis Kopf sank an meine Brust, seine Lider zuckten.

“Loki, ich warne dich, wenn das nur ein Trick sein sollte, werde ich dich umbringen!”, zischte ich dem anderen zu. Bekam aber keine Erwiderung. Entweder schauspielerte er so gut oder er tat nicht nur so.
 

“Was ist passiert?”

Mutter war in den Heilraum gekommen, kniete jetzt neben meinen kleinen Bruder.

“Er ist in seiner Zelle zusammengebrochen … Wieso hast du mich zu ihm geschickt? Weißt du etwas über seinen Zustand?”

Ich war skeptisch, mir kam es komisch vor, dass gerade jetzt meine Mutter mich zu ihm geschickt hatte. Hatte sie etwas damit zu tun?

“Was denkst du von mir? Thor, ich würde keinem von euch beiden etwas antun können!”

Sie strich Loki eine Strähne aus dem Gesicht, seine Stirn war von Schweiß getränkt.

“Armes Ding”, flüsterte sie. Ich zog die Augenbrauen zusammen. Sie würde keinen von uns je etwas antun, natürlich wusste ich das, doch irgendetwas sagte mir, dass sie etwas mit Lokis Zustand zu tun hatte. Dabei könnte ich mir eher vorstellen, dass sie mir etwas antun könnte, als Loki. Er war immer ihr kleiner Liebling. Er hatte sich der Magie hingegeben, die auch sie so liebte.

“Sie können ihm nicht helfen. Keiner weiß, was dieses Fieber auslöst.”

Sie sah zu mir auf ohne eine ersichtlich Miene zu verziehen. Sie war verhältnismäßig gefasst. Das irritierte mich.

“Willst du über Nacht bei ihm bleiben? Ich will - ehrlich gesagt - ins Bett.”

Mutter nickte. Früher wäre ich einmal nicht von seiner Seite gewichen. Keine zehn Pferde hätten mich dazu gebracht, nicht bei meinem kleinen Bruder zu sein. Aber damals waren wir noch Kinder. Klein und dumm.

“Einige Wachen stehen noch vor der Tür, falls er doch noch auf dumme Gedanken kommt.”

Mit diesen Worten verließ ich meine Mutter.

“Loki, kleiner Loki”, hörte ich sie noch flüstern. Sein Atem ging flach, aber regelmäßig. Immer wieder strich sie ihm übers Haar, das mittlerweile schon von Schweiß triffte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück