ALL THAT I'AM AFTER IS A LIFE FULL OF LAUGHTER von Wizu (As long as iam laughing with you.) ================================================================================ Kapitel 1: Inroducing me, my family and friends! ------------------------------------------------ Dieses eine Lied dröhnte schon seit einigen Minuten durch meinen Kopf. Stumm formten meine Lippen die Worte ohne sie auszusprechen. Turn around, every now and then I get a little bit tired of listening to the sound of my tears, ich spürte wie die Emotionen in mir hoch kamen. Wie lange soll ich das noch verheimlichen. Ich seufzte, warf mein Handy auf den gegenüber liegenden Sitzsack und rappelte mich auf. Ich wischte mir mein Selbstmitleid aus dem Gesicht und stand auf. Unten in der Küche stand meine Mutter und bereitete das Frühstück für unsere 5-köpfige Familie vor. Ich setzte mich stumm an den Tisch und dachte über den heutigen Tag nach. Er wird vermutlich genauso langweilig und ätzend wie immer. „Ah, Henry, du bist ja schon hier!", erschrak es meine Mutter leicht als sie zum Tisch kam. Ich nickte nur. „Du könntest wenigstens Guten Morgen, sagen.", regte sie sich auf und verschwand wieder in der Küche. Ich glaube ich kann von mir behaupten das ich sehr introvertierter Mensch bin, das bedeutet zwar nicht das ich keine Freunde habe, aber es würde mir vermutlich auch nichts ausmachen keine zu haben. Ich hasse zu lange Konversationen, weil die meisten Menschen an meiner Schule nur irgendwelchen Schwachsinn von sich geben. Ich habe genau 5 Freunde. Also da gibt es mal Logan (Streber, mit ihm kann ich mich wohl am besten unterhalten aber auch nicht lange, denn Logan ist ein kleiner Lüstling und will mir ständig von seinen Frauengeschichten erzählen, die übrigens alle gelogen sind), dann hätten wir da noch die Zwillinge Jace und Oliver (beide sehen sich unglaublich ähnlich bis auf die Augen, Jace hat braue Augen und Oliver Grüne, bei beiden bin ich mir aber oft nicht sicher, ob sie wirklich meine Freunde sind), dann hätten wir noch Lucy (Punkermädchen, aber total süß, sie ist fast wie eine Schwester für mich und sie kenn mich am besten von allen) und Abigail (ich nenne sie lieber Abi, das ist einfacher.). Wie bereits erwähnt zählt meine Familie insgesamt 5 Personen, mich eingeschlossen. Mein großer Bruder Mike und meine große Schwester Juli, meine Mum, mein Dad und ich. Mein Name ist Henry, wie euch sicher schon aufgefallen ist. Ich bin mittelgroß hab blaue Augen und dunkelbraunes Haar. Nur damit ihr ein Bild von mir habt ;) . Als alle am Tisch angekommen waren, konnten wir anfangen zu frühstücken. Ich hatte noch fast eine ganze Stunde Zeit um in die Schule zu gehen. Nach dem Frühstück ging ich nochmal hoch in mein Zimmer und räumte es ein bisschen auf. Meine Mutter ist sehr ordnungsliebend und hin und wieder begutachtet sie unsere Zimmer. Als ich wieder auf die Uhr schaute war es 7:30 und ich konnte mich für die Schule fertig machen. Ich schnappte mir meine Schultasche und verließ das Haus. Meine Familie macht sich viel daraus, was die Nachbarn sagen, deswegen sieht es bei uns auch immer PERFEKT aus. Deswegen fällt es mir manchmal schwer dieses Haus zu betreten, denn ich bin leider nicht so perfekt. Als ich vor der Schule ankam, hackte sich Lucy bei mir unter. „Moin, Henry.", säuselte sie. „Morgen Lu!", grinste ich sie an. Nach einigen Sekunden kamen Jace und Oliver um die Ecke. Sie unterhielten sich gerade über den neuesten Film, der gerade heraus kam. Beide umarmten mich und redeten dann angeregt weiter. Sie sind immer so, wenn sie Meinungsverschiedenheiten haben, müssen sie diese sofort aus der Welt schaffen. Irgendwie war es auch lustig ihnen zuzuhören. Als wir das Klassenzimmer betraten, begrüßte ich den Rest unsere Clique, Abi und Logan. Ich setze mich auf meinen Platz neben Logan und richtete meine Federschachtel und das Mathe Buch heraus. Der Unterricht begann und unser Klassenlehrer George Hawn kam herein und im Schlepptau hatte er einen neuen Schüler. Meine komplette Aufmerksamkeit richtete sich auf den Neuankömmling. Die Mädchen und Jungen fingen an zu tuscheln. Mit einer Handbewegung des Lehrers wurde es still. „Hallo, mein Name ist Jasper Clarks!", begann er zu verkünden. Seine blonden Haare hatte er mit Gel hoch gestellt, er sah unwiderstehlich aus. Seine engen schwarzen Jeans passten perfekt mit dem Shirt zusammen, dass er trug. Ich konnte meine Augen kaum von ihm nehmen. „Setz dich bitte auf einen freien Platz, Henry wird dir nach dem Unterricht die Schule zeigen!", sagte er ohne einmal Luft zu holen und zeigte zum Schluss hin auf mich. Ich nickte ihm nur zu und bekam ein wunderschönes Lächeln zurück. Kurz setzt mein Herz aus, das war eindeutig zu viel für mein armes Herz, dachte ich. Diesmal ging der Unterricht schneller vorbei, als geplant. Ich packte meine Sachen ein als Jasper plötzlich neben mir stand. „Was denn?", fragte ich. Ich bekam einen genauso fragenden Blick zurück. „Du solltest mir doch nach dieser Stunde die Schule zeigen!", wiederholte er die Worte des Lehrers. „Ach ja, genau!", ich stand auf und kratze mich verlegen am Hinterkopf. Das war eine meiner Schwächen, manche Sachen, auch wenn sie wichtig sind, vergesse ich schnell wieder. „Komm mit!", sagte ich und er folgte mir auf Schritt und Tritt. Die Schule ist riesig wie soll ich ihm in einer 15 minütigen Pause alles Zeigen. „Also da hinten ist dann noch die Sporthalle!", beendete ich meine Präsentation. Ich konnte das schon ziemlich gut, weil ich immer dafür ausgewählt werden den neuen die Schule zu zeigen. „Danke!", sagte er. „Ja kein Ding!", sagte ich. „Henry, da bist du!", rief Lu durch den ganzen Flur. Ich hob still die Hand und winkte ihnen. „Also dann bis morgen Henry! Danke nochmal", ein Lächeln breitete sich in seinem Gesicht aus und ich konnte nicht anders als ebenfalls zu lächeln. Meine Freunde kamen auf mich zu und wir machten uns auf den Nachhause Weg. „Und wie ist der Neue so?", fragte mich Lu plötzlich. Jetzt wollten auf einmal alle wissen wie er so ist. „Naja, ganz nett.", sagte ich verlegen. Irgendwie hab ich das Gefühl seeeehr genau beobachtet zu werden. „Und?", fragte sie alle im Chor. „Was und? Ich kenne ihn nicht mal richtig, ich hab ihm nur die Schule gezeigt!", prustet ich los. Sie hörten endlich auf mir Löcher in den Bauch zu fragen. Wie gesagt ich hasse Lange Konversationen. Als ich zu Hause ankam, zog ich meine Schuhe aus und ging auf mein Zimmer. Nach einigen Minuten, des im Bett Liegens, klopfte es an meiner Tür. Meine Schwester streckte den Kopf herein. „Was gibt's?", fragte ich sie. Sie stürzte ins Zimmer, nahm mich an der Hand und zog mich in ihr Zimmer. „Ich hab ein Problem Henry!", sagte sie panisch. „W-Was denn?", fragte ich leicht ängstlich. Manchmal kann sie echt angsteinflößend sein. „Ich geh heute auf eine Party und-„ „Und du brauchst ein Outfit, stimmt's?", unterbrach ich sie. Sie grinste mich daraufhin an. Wenn es um Mode geht ist sie bei mir gut aufgehoben. Ich will ja nicht angeben aber in Sachen Mode kenne ich mich super aus. Sie setzt sich aufs Bett und ließ mich machen. Ich kramte mich durch ihren Kleiderschrank und fand 4 zu ihr passende Outfits. Sie war wie immer begeistert und gab mir einen Kuss auf die Wange. „Auf dich ist echt immer verlass! Danke Brüderchen", sagte sie. Es ist manchmal schwer der Jüngste zu sein aber mein Bruder und meine Schwester sind echt cool. „Ich weiß!", grinste ich zufrieden. Ich konnte wieder zurück in mein Zimmer gehen. Ich machte mich bettfertig und ließ mich in mein Bett fallen. Ich ließ diesen Tag Revue passieren und musste sofort an Jaspers wunderschönes Lächeln denken. Ich spürte wie sich meine Wangen rot färbten. Ach ein bisschen schwärmen geht doch, grinste ich in mich hinein. Plötzlich wurde mir schlecht. Gott warum muss ich immer an solche Dinge denken. Ich schlug mir leicht ins Gesicht. Endlich konnte sich mein Gehirn damit abfinden einzuschlafen. Kapitel 2: Stay with me! ------------------------ Langsam drückte er seinen heißen Körper an mich. Ein leichtes Stöhnen entfuhr mir. Er grinste jedoch konnte ich seine Augen nicht sehen. Generell war alles etwas merkwürdig. Seine Zunge leckte über meinen Hals während seine Hände meinen Körper liebkosten. Mein Verlangen wurde immer größer als ich plötzlich in die schönen Augen von Jasper blickte. Im nächsten Moment wachte ich schweißgebadet auf mit einer mächtigen Beule in der Hose. Ich versuchte mich zu beruhigen, doch das war alles andere als leicht. Wovon träume ich bitte. Ich schüttelte den Kopf und setzte mich auf. All meine Gedanken kreisten um den Neuling. Ich stand auf und versuchte so leise wie möglich ins Badezimmer zu gelangen. Dort angekommen wusch ich mir mein Gesicht mit eiskaltem Wasser. Irgendwann konnte ich mich wieder soweit beruhigen, dass ich das Badezimmer verließ und versuchte wieder einzuschlafen. Es war 5 Uhr morgens, meine Gedanken ließen mich nicht schlafen. * Am nächsten Morgen wurde ich ein paar Minuten vor dem Wecker wach. Ich rappelte mich auf und erinnerte mich sofort wieder an diesen Traum. Mein Gesicht färbte sich rot wie eine Tomate. Henry, reiß dich zusammen sonst... Nach weiteren 30 Minuten des Dösens klopfte es an meiner Tür. „Henry, steh auf sonst kommst du noch zu spät!", rief meine Mutter. „Jaja!", erwiderte ich genervt und stand dann doch auf. Ich wollte mich nicht unbedingt mit meiner Mutter anlegen. Ich war schneller fertig als gedacht. Nach dem Frühstück, wie jeden Morgen, verließ ich das Haus und begab mich auf den Weg zur Schule. Auf der gegenüberliegenden Seite erblickte ich plötzlich Jasper. Mein Gesicht fühlte sich an als würde es jeden Moment in kleine Stücke springen. Ich konnte mich nicht überwinden ihn anzusehen. Gott sei Dank geht er einige Schritte vor mir und hatte Headphones auf. Ich versuchte mich gerade zu verstecken oder einen anderen Weg zur Schule zu suchen als meine Mum plötzlich schrie: „HENRY, du hast dein Essen vergessen!" Langsam drehte Jasper sich um und erblickte mich. Ich drehte mich um und lief zu meiner Mutter. Bis jetzt noch kein Blickkontakt. Sie gab mir mein Essen und als ich mich umdrehte, stand Jasper vor mir. Mein Gesicht färbte sich auf Knopfdruck knallrot. „Morgen, Henry!", grinste er. Er sieht wiedermal total heiß aus. „M-Morgen..", sagte ich leise. „Wollen wir zusammen zur Schule laufen?", fragte er als wäre es das Normalste der Welt. Moment, das ist es doch. Ich nickte nur und wir setzten unseren Weg fort. Der Weg zur Schule war komisch, jedenfalls für mich. Ich versuchte so normal wie möglich mit ihm zu sprechen aber jedes Mal fange ich an zu stottern. Irgendwann hat er doch aufgegeben ein Gespräch führen zu wollen. Die Tage in der Schule wurden zur Hölle auf Erden. Ich konnte meine absurden Träume nicht abstellen, sie wurden sogar noch, noch... ihr wisst schon, intensiver. Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen, aber wie ich mich kenne, weiß ich ganz genau, dass das nach hinten losgeht. Inzwischen hat sich Jasper mit all meinen Freunden angefreundet. Das passte mir überhaupt nicht. Immer wenn ich ihn sehe wird mein schlechtes Gewissen schlechter und schlechter. Heute war mal ein normaler Tag. Jasper und ich teilten uns immer den Weg von und zur Schule aber heute war er nicht da. Ich ging Gedankenverloren zur Schule. Meine Freunde fragten sofort wo Jasper ist aber ich konnte ihnen diese Frage nicht beantworten. „Immer redet ihr über Jasper!", regte ich mich auf. Alle schauten mich fragend an. „Hast du irgendwas gegen ihn?", fragte Lu. Ich schüttelte nur den Kopf und ging voraus ohne auf die Rufe meiner Freunde zu achten. Ich setze mich in den Klassenraum und versuchte den restlichen Tag meinen Freunden aus dem Weg zu gehen. Das war vermutlich das dümmste was ich je gemacht habe. Sie werden mich bestimmt nicht in Ruhe lassen, ehe ich ihnen verrate was los ist. Ich denke sie würden es verstehen aber meine Eltern sicher nicht. Den ganzen Tag drehten sich meine Gedanken um Jasper und warum er nicht hier ist. Nach der Schule machte ich mich so schnell ich konnte auf den Weg nach Hause. Meine Mutter erwartete mich freundlich. „Dein Schulfreund Jasper ist eben vorbei gekommen. Er wartet oben auf dich.", sagte sie gelassen. „W-Was?!", fragte ich und stürmte ohne auf eine Antwort zu warten in mein Zimmer. Und tatsächlich, er saß auf meinem Bett. Er stand sofort auf als ich das Zimmer betrat. Sein Gesichtsausdruck war komisch und er spielte mit seinen Händen. Ist er etwa nervös. „W-Was willst du hier?", fragte ich. „Ich wollte mit dir reden!", sagte er beherrscht. Er bat mich, mich zu setzten. Ich setze mich in einem größeren Abstand auf das Bett. „Hör mal, das soll jetzt kein Verhör oder so sein. Ich möchte nur, dass du mir die Wahrheit sagst. Okay?", er schaute mir ernst in die Augen und ich nickte nur. Er atmete tief durch. „Also, ich weiß eigentlich gar nicht wo oder wie ich anfangen soll aber kann es sein das du etwas für mich empfindest?" Mit diesem Worten brachte er mich total aus der Fassung. Ich starrte auf den Boden und wusste nicht wie ich reagieren sollte. Ich hatte Angst er würde mich hassen wenn ich das falsche sage. „Henry?", er sah mich fragend an. Sein Blick war komplett auf mich fixiert. Es bringt nichts zu lügen, dass wusste ich. „Ich weiß nicht was ich für dich empfinde!", gab ich zu. „Weißt du, du verhältst dich so komisch wenn ich zu deinen Freunden komme und wenn ich gehe siehst du ganz erleichtert aus. Das irritiert mich!", sagte er nach einigen Minuten des Schweigens. „D-Das ist doch nur weil-", ich brach mitten im Satz ab. Oh mein Gott ich wollte das nicht wirklich sagen. „Weil?", hackte er nach. „Komm schon ich lach dich nicht aus oder irgendetwas!" „Davor hab ich am wenigsten Angst!", gab ich zu. Man es hat mich wirklich erwischt. Zum aller ersten Mal. Ja, ich war noch nie wirklich verliebt, aber das bin ich eigentlich gar nicht, oder? Ich starrte noch immer auf den Boden. Jasper kam mir plötzlich sehr nahe. Er nahm mein Gesicht in seine Hände und zwang mich somit ihm in die Augen zu sehen. „W-Was?", fragte ich. „Sag's mir!", sagte er ernst. Ich schüttelte den Kopf. Niemals werde ich das aussprechen. Dann plötzlich lagen seine weichen Lippen auf Meinen. In meinem Kopf drehte sich alles während er mich küsste. Ich verlor jeglichen Halt und ließ es einfach zu. Nach einigen Sekunden löste er sich von mir. Mein Gesicht glich wieder einmal einer Tomate. Er grinste mich nur an. „Du bist wie ein offenes Buch!", sagte er. Ich versuchte meine Gedanken zu ordnen, schaffte es aber nicht. „W-Warum?", frage ich etwas verwirrt und noch immer knallrot. „Ich mag dich, Henry!", sagte er, als wäre das ganz normal. Ich starrte ihn mit weit geöffneten Augen an. Innerlich machte ich einen 3 Meter Sprung. Sein Lächeln war unglaublich. „D-Du magst mich, also... so richtig?", fragte ich nach. Er lachte. „Ja so richtig!" „Aber du kennst mich kaum?" „Das kann man doch ändern.", sagte er und küsste mich nocheinmal. „Wir sehen uns dann!", sagte er und verabschiedete sich mit einem Kuss, schon wieder. „Ich weiß wo die Tür ist!" Er ließ mich mit all meinen unbeantwortetenFragen alleine zurück. Ich konnte es nicht glauben. Aber gleichzeitig machteich mir Sorgen ob das alles so gut laufen wird wie ich es mir wünsche.Schließlich wissen meine Eltern nicht, dass ich schwul bin, naja wusste ichauch nicht und meine Freunde auch nicht. Den restlichen Abend machte ich mirunendlich viele Gedanken darüber. Irgendwann jedoch konnte mein Gehirn nichtmehr denken und ich driftete in die Traumwelt. Kapitel 3: Foreshadowing ------------------------ Das restliche Wochenende hörte ich nichts mehr von Jasper. Irgendwann fing ich an zu Zweifeln ob das alles wirklich passiert war. Ich seufzte schon das hundertste Mal und jedes Mal ermahnte mich meine Schwester. Sie wollte ungestört Shopping Queen schauen. Ich stand auf nahm mir eine Cola aus dem Kühlschrank und verkrümelte mich wieder in mein Zimmer. Ich hasse diese Sendung. „Mum, weißt du was mit Henry los ist?“, fragte meine Schwester unsere Mutter. Sie schüttelte bloß den Kopf. „So nachdenklich hab ich ihn noch nie gesehen!“, sagte meine sie. Sie scheint sich wirklich Sorgen zu machen. Ich lag auf dem Bett, als mein Handy wie wild zu vibrieren begann. Ich suchte nach dem störenden Ding und nahm ab. „Henry?“, es war Logan. „Ja was gibt’s?“, fragte er mich. „Heute soll eine große Party bei dem Mursy´s sein! Wir wollen da hin, willst du mit?“, fragte er mich. (Eine Familie, ein paar Häuser weiter, die machen öfters Partys) Ich überlegte kurz und entschloss mich mit zu gehen. Könnte nicht schaden. Ich gab schnell meiner Mutter Bescheid und verließ super gestylt das Haus. Ich wartete auf meine Freunde die mich mit dem Auto mitnahmen. Wir kamen beim Haus an und man konnte bereits die extreme Techno Musik hören. Sofort bereute ich es wieder mitgekommen zu sein. „Wollen wir!“, sagte Abi und schliff uns ins Haus. Wir besorgten uns erst mal etwas zu trinken. Plötzlich sagte Lu: „Hey, da ist Jasper!“ Sie winke ihm zu. Er erblickte uns sofort und kam auf uns zu. Ich wusste nicht wie ich mich verhalten sollte. Wir setzten uns ins Wohnzimmer, hier war genug Platz für uns alle. Hin und wieder zwinkerte Jasper mir zu und ich musste grinsen. „Wer will tanzen!“, lallte Lu und zog mich auf die Tanzfläche. „Wieso fragt sie eigentlich.“, stellte Logan fest. „Sie tanzt sowieso nur mit ihm!“ „Warum?“, mischte sich nun Jasper ein. „Weil er der einzige Typ ist, der sie nie begrabschen würde!“, grinste Jace. Alle lachten. „Was läuft da zwischen dir und Jasper, ihr flirtet doch schon den ganzen Abend!“, fragte Lu plötzlich. „D-Da läuft nichts!“, versucht ich mich herauszureden. „Ach ja. Und warum schaut ihr euch dann so verliebt an?“, grinste sie. Sie weiß es, gab ich mich geschlagen. „Na gut, wir haben uns geküsst!“, flüsterte ich. „KYAHHH…!“, kreischte sie. Ich gab ihr zu verstehen, dass ich nicht möchte, dass das jemand herausfindet. Sie versprach mir die Klappe zu halten. Nach ein, zwei Tänzen setzten wir uns wieder zu den anderen. Das Geflirte mit Jasper ging in die zweite Runde. Lu stieß mich hin und wieder an und grinste verschmitzt. Nach ein paar weiteren Stunden waren alle total betrunken, außer ich. Sogar Jasper war richtig angeheitert. Ich trug ihn nach draußen. „Du solltest nicht so viel trinken!“, schimpfte ich. „Mhh…!“, er ließ sich auf den Boden fallen. Das Gras war leicht nass aber die kühle Luft tut gut. Ich merkte nicht, dass die Musik ausgemacht wurde. Ich betrachtete Jaspers Gesicht, er sah unglaublich gut aus. Ich legte mich neben ihn ins kühle Gras. „D-Du warscht echt sexy beim tansen.“, lallte er mir ins Ohr. „Du stinkst nach Alkohol!“, neckte ich ihn. Er drehte seinen Körper zu mir. Unsere Gesichter waren nur noch wenigen Zentimeter voneinander entfernt. „Wo sind Jasper und Henry?“, fragte Oliver, der sich wieder etwas nüchterner anhörte. Keiner konnte ihm eine Antwort geben. „D-Da sind sie!“, stellte Abi fest und zeigte nach draußen. Jedem viel die Kinnlade runter mit Ausnahme von Lucy. Jasper und ich küssten uns leidenschaftlich. Er hatte seine rechte Hand um mich gelegt. Er schmeckte nach Whiskey gemischt mit Orangensaft und Cola. Nachdem sich unsere Lippen wieder voneinander lösten fand ich meine Sprache wieder. „Ich hab mir schon Sorgen gemacht, dass ich es mir nur eingebildet hab!“, grinste ich. Er legte sich wieder auf den Rücken und lachte. „Du denkst zu viel!“, sagte er bloß. „Jasper, Henry, die Party ist aus!“, verkündete Lu zuckersüß. Ich drehte mich um du sah meine Freunde die uns fassungslos anstarrten. Jetzt wurde ich knallrot und wusste nicht was ich sagen sollte. Wir begaben uns wieder nach drinnen und die Fragerunde konnte beginnen. „Seit wann bist du schwul?“, fragte Jace, der hacke dicht war. Oliver knallte ihm daraufhin eine und wir mussten alle lachen. „Keine Ahnung, ich glaube ich war es schon immer!“, gab ich zu. Jace grinste Oliver triumphierend an und zeigte mich dem Finger auf ihn. „Deswegen wolltest du nie was mit einer von meinen Ex-Freundinnen anfangen, stimmt´s?“, sagte Logan und ich grinste zustimmen. „Und wie lange läuft das schon mit euch beiden?“, fragte nun Abi. „Henry hat sich soford in mich verguckd!“, lallte Jasper der bald umgefallen wäre, wäre da nicht das Sofa. Mein Gesicht lief knallrot an. „Na und!“, schrie ich auf. Die Anderen begannen zu lachen, schon wieder. „Ihr seid ja schlimmer wie ein altes Ehepaar!“, sagte Logan. Meine Freunde fragte noch so einiges aber so richtig Antworten wollte ich nicht mehr. Irgendwann wurden wir aus dem Verhör entlassen und wir konnten den nach Hause Weg antreten. Wobei ich Jasper mehr oder weniger tragen musste. Wie kann ein Kerl nur so schwer sein, dachte ich und versuchte meinen Weg vorzusetzen. Als ich zuhause ankam wusste ich nicht was ich mit ihm machen sollte. Plötzlich ging das Licht an und die Haustür wurde von meiner Mum geöffnet. Sie sah mich entsetzt an. „E-Er ist ein Schulfreund u-und ich, ich w-weiß nicht wo er wohnt.“, begann ich zu erklären. Schnell half sie mir ihn ins Haus zu schaffen. „Darüber reden wir morgen ist das klar!“, sagte sie beherrscht. Ich nickte nur und brachte Jasper in mein Zimmer. Ich legte ihn behutsam auf mein Bett. Mit einer Hand strich ich sanft über seine Wange. Er schlief bereits tief und fest. Um meine Mum nicht misstrauisch zu machen, legte ich mich auf das Sofa, das in meinem Zimmer stand. Meine Gedanken kreisten um meine Freunde, sie sind wirklich wahre Freunde. Ein Lächeln zauberte sich auf mein Gesicht als ich langsam einschlief. Gott sei Dank hatte ich mich auf das Sofa gelegt denn meine Mum weckte mich. Das wäre äußerst unangenehm gewesen wenn sie uns im Bett erwischt hätte. „Wir müssen reden!“, sagte sie. Ich stand auf und folgte ihr nach unten ins Wohnzimmer. Sie setzt sich und schaute mich erwartend an. „E-Er ist ein neuer Schüler ich wusste nicht dass er auch auf die Party geht und er hat wohl zu tief ins Glas geschaut.“ „Oh ja das hat er. Warum musstest du ihn herbringen?“ Ich sah sie verwirrend an. „Hätte ich ihn dort lassen sollen?“, fragte ich sie verärgert. „Ja, du weißt dass die Nachbarn sich wieder das Maul über uns zerreißen werden!“, protestierte sie. Ich schüttelte nur den Kopf und stand auf. „Henry wir sind noch nicht fertig!!“, rief sie mir nach. Ich ging um die Ecke und erblickte Jasper. Ich bedeutete ihm leise zu sein und er folgte mir auf mein Zimmer. „Es tut mir Leid.“, entschuldigte er sich. „Schon gut, dass macht sie ständig.“, sagte ich nur und setzte mich aufs Bett. Eine Zeit lang breite sich Stille über uns aus. „Ich glaube ich werde jetzt gehen.“, sagte Jasper. Ich schaute ihn etwas enttäuscht an, nickte aber nur. Ich begleitete ihn bis zur Tür. Kurz schaute er sich um und als er sicher war das niemand zusah küsste er mich. Kapitel 4: First Outing ----------------------- Die nächsten 4 Wochen vergingen ohne schlimme Vorkommnisse. Ich habe Jasper gebeten, dass wir unsere Beziehung geheim halten. Nachdem er meine Mum gesehen hat konnte er das Gottes sei Dank gut verstehen. Jedoch macht sie mich manchmal echt wahnsinnig mit ihrem //Was werden die Nachbarn sagen//. Sie nervt uns alle 3 mit ihrer Angst. Mein Bruder darf nicht mal seine Freundin mitbringen, das ist doch krank. „Erde an Henry.", sagte Abi und ich musste kurz blinzeln. „T'schuldigung." „Was ist los?", sie sah mir direkt in die Augen. Ich zuckte mit den Achseln doch sie ließ nicht locker. „Na gut na gut. Es ist wegen meiner Mum. Sie ist so... so.. ach keine Ahnung." „Hat es etwas mit Jasper zu tun?", fragte sie nach. Ich wurde leicht nervös. „Ja, schon. I-Ich würde einfach gerne offen zeigen was ich für ihn empfinde.", Abi nickte mir aufmerksam zu. „Sie würde ausrasten wenn ich ihr sagen, dass ich einen Jungen als festen Freund hab.", ich schüttelte den Kopf und rieb mir die Augen. „Ist es wirklich so schlimm?", fragte Abi mich. Ich nickte nur. „Was ist schlimm?", Logan und die Zwillinge kamen gerad zu uns. „Henrys Mum.", beantwortete Abi die Frage für mich. „Ohh ja, wisst ihr noch als Henry das erste Mal eine geraucht hat.", begann Logan. „Das ist nicht witzig Logan.", sagte ich beschämt. Damals hat sie meine Freunde allesamt aus dem Haus gejagt und gesagt dass sie sich nie wieder blicken lassen sollen. Ich seufzte und versuchte an etwas Schönes zu denken. „Wie sind eigentlich Jaspers Eltern so?", fragte Oliver. Ich dachte nach und konnte ihm die Frage nicht beantworten. „Ich hab sie noch nicht kennengelernt.", sagte ich. Am Ende des Tages trat ich alleine den Heimweg an. So wie es aussieht geht Jasper mir wohl aus dem Weg. „Henry, Henry!", rief mich jemand. Ich drehte mich um und erblickte Jasper der gerade auf mich zulief. Er drückte mich kurz an sich. „Was für ein Tag.", sagte er erschöpft. „Das kannst du laut sagen.", wir lachten und unterhielten uns über den Tag es jeweils anderen. „Du, Jasper?" „Ja?", er schaute mich gespannt an. „Wie sind deine Eltern eigentlich so?", fragte ich. Er ließ mich los und senkte den Kopf. Oje, dass bedeutet nichts Gutes. Er seufzte. Ich zog an seinem Ärmel und blieb stehen. Er schaute mir in die Augen. „Sie wissen nicht dass ich schwul bin oder dass ich einen Freund hab. Ehrlich gesagt denken sie dass ich eine Freundin hab.", wieder senkte er den Kopf. Mein Herz setzt kurz aus und ich setzte mich ins Gras neben dem Gehweg. Er hockte sich vor mich. „A-Aber sie würden es doch verstehen oder?", sagte ich hoffnungsvoll. „Keine Ahnung." „Willst du mit ihnen reden?", fragte ich vorsichtig. „Willst du?", fragte er mich und ein kleines Lächeln kam zum Vorschein. „Ob ich mit deinen Eltern reden will?", fragte ich nach. Er nickte und fügte hinzu: „O-Ob du mit kommst, meine ich?", hektisch begann ich zu nicken. „Aber klar doch. Das würde mich sogar sehr freuen.", zum ersten Mal heute hat er wieder aufrichtig gelächelt. Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange und stand auf. „Wann denn?", fragte ich ihn und verschränkte seine Finger in meine. „Jetzt gleich?", fragte er schüchtern. Manchmal kann er wirklich süß sein obwohl er so aussieht wie ein Badboy. Ich war zwar etwas überrascht aber warum nicht. Für so etwas findet man sowieso nie den richtigen Zeitpunkt. „Dann los.", sagte ich und sein Gesichtsausdruck wich Erleichterung. Er drückte mich ganz fest an sich. „Ich weiß gar nicht was ich ohne dich machen würde!", sagte er überglücklich. Ich musste lachen. Er ist wirklich niedlich. Mein Herz begann wie wild zu schlagen als Jasper den Schüssel zu der Wohnung aus seiner Tasche kramte. Ich tippte nervös von einem Fuß auf den Anderen. „Alles okay?", er schnappte sich meine Hand und augenblicklich war die Nervosität wie weggeblasen. Ich nickte und wir betraten die Wohnung. „Ich hab meinen Eltern eine Sms geschrieben, dass ich mit ihnen reden möchte. Also sind sie hier und warten bereits." „Jasper, da bist du ja!", seine Mutter nahm ihn besorgt in den Arm. Genauso sein Vater. Wir setzten uns ihnen gegenüber. „Was ist los. Deine Sms war so merkwürdig.", es war schön zu sehen, dass es wirklich noch Eltern gibt die sich um ihre Kinder sorgen. Jasper begann nervös mit den Händen zu spielen. „Ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll.", er brachte es nicht über sich ihnen in die Augen zu sehen. Ich wusste gar nicht, dass er solche Angst davor hat. Ich legte behutsam die Hand auf seinen Rücken und nickte ihm aufmunternd zu. Er holte tief Luft. „D-Das ist Henry, m-mein Freund", stotterte er. Noch bevor seine Mutter oder sein Vater fragen konnten fügte er hinzu: „Mein fester Freund. Ich bin schwul." Zuerst breitete sich Stille im Raum aus als man ein leichtes Schluchzten hören konnte. Ich drehte meinen Kopf in Richtung Jaspers Mum. Sie weinte und lächelte zu gleich. Sein Vater übernahm das Reden. „Wir wissen das bereits.", verkündete er. Jasper sah die Beiden an als wäre gerade ein Gespenst durch sie hindurch gelaufen. „W-Was?!", fragte er schockiert. Ich konnte nicht anders als ebenfalls geschockt auf eine Antwort zu warten. Jaspers Mum stand auf und drückte ihren Sohn an sich. „Als Mutter weiß man das einfach!", sagte sie und drückte ihn fester an sich. Jasper rannen nun endlich die Tränen übers Gesicht und er legte seine Arme um seine Mutter. Ich musste lächeln. So viel Aufregung um nichts. „Wir lieben dich mein Sohn!", sagte sein Vater und löste seine Mutter von der Umarmung ab. Ich konnte nicht anders als breit zu grinsen. Ich war ebenfalls den Tränen nahe. Jaspers Mum drückte mich auch. Leicht verwirrt erwiderte ich die Umarmung. Wieder kam ein Schluchzen von ihr gemischt mit einem Lachen. Sie setzten sich wieder hin. Jaspers Mum hatte wieder einigermaßen die Fassung gefangen. „Also wie habt ihr euch kennengelernt?", fragte sie mit noch leicht zittriger Stimme und wir packte tatsächlich unsere Geschichte mit der Party usw. aus. Ich hatte Jasper gebeten meine Eltern raus zu halten. Vermutlich habe ich noch mehr Angst davor es meine Eltern zu erzählen als Jasper. Langsam begann sich die Stimmung wieder aufzuhellen. Jaspers Dad fragte mich viel über die Schule und meine Zukunftsträume aus, von denen ich selbst noch keine Ahnung hatte. Er sagte nur, dass er das in meinem Alter auch noch nicht gewusst hat. „Henry, willst du mir nicht in der Küche helfen.", bat mich Jaspers Mum. Ich nickte und stand auf. Sie drückte mir Gläser in die Hand und holte einen Sekt aus dem Kühlschrank. Ich musste lachen woraufhin sie mich ansah und nur sagte: „Was, dass muss gefeiert werden!", dadurch musste ich nur noch mehr lachen. Als wir das Wohnzimmer wieder betraten sah Jasper mich ungläubig an. Ich zuckte nur mit den Schultern und half ihr die Gläser zu befüllen. Der restliche Abend verging sehr toll. Seine Eltern waren wirklich großartig. Sie boten mir sogar an hier zu übernachten. „Ich muss nur meinen Eltern Bescheid geben!", sagte ich und stand auf. Ich ging in den Flur und rief meine Mutter an. Sie hob ab. „Henry, wo bist du denn?", sagte sie verärgert. Ich schloss kurz die Augen. „Ich bin bei einer Schulfreundin wir müssen ein Projekt fertig machen und da wollte ich fragen ob ich hier übernachten darf?", fragte ich. Kurz war es still. „Ja aber komm morgen zum Mittagessen wieder okay?", sagte sie. Ich willigte ein und legte auf. Ein erleichteter Seufzer entfuhr mir. Ich drehte mich um und Jaspers Mum stand vor mir. Sie sah mich unverständlich an. Ich schwieg und blickte zu Boden. Sie jedoch machte nicht die Anstalt etwas zu sagen. Jaspers Zimmer war wirklich schön. Auf der Kommode waren so viele Bilder und man konnte seinen Musikgeschmack an der Wand gut erkennen. „Nett.", sagte ich. „Was, nur nett.", neckte er mich. Seine Arme schlugen sich von hinten um meinen Körper. Er küsste meinen Hals und ich drehe mich zu ihm um. Unsere Lippen vereinten sich zu einem leidenschaftlichen Kuss. „Danke!", hauchte er mir ins Ohr. Ich lächelte ihn an. „Ich mag deine Eltern.", sagte ich. Wir setzten uns aufs Bett und kuschelten etwas. Ich dachte plötzlich an etwas, dass Jaspers Mum vorhin gesagt hatte. Das eine Mutter so etwas einfach weiß. Meine bestimmt nicht. „Alles okay?", fragte er mich, als er meinen nachdenklichen Gesichtsausdruck sah. Ich nickte nur. Nach ein wenig Zweisamkeit schliefen wir auch bald ein. Kapitel 5: Second Outing ------------------------ Jaspers Sicht: Ich brachte Henry am nächsten Tag nachhause. Er sah mich traurig an. Am liebsten hätte ich ihn sofort geküsst. „Wir sehen uns am Montag in der Schule.“, sagte ich und wollte mich eben verabschieden als Henrys Mutter aus dem Haus gestürmt kam. Ihr Blick sagte mehr als tausend Worte. Sie war sauer, richtig sauer. Sie riss mich und Henry auseinander. „M-Mum, was ist los?“, fragte Henry. Doch sie antwortete nicht. Grob packte sie ihn am Arm und schliff ihn ins Haus. Hilfesuchend schaute er zu mir als sie die Tür zu schlug. Ich lief nach Hause und erzählte meinen Eltern was vorgefallen ist. Sie konnten nichts tun, genauso wie ich. Ich konnte nur bis Montag warten. Als endlich Montag war kam Henry nicht zur Schule und meine Sorge um ihn wuchs mit jeder Stunde die er weg blieb. Ich fragte seine Freunde doch die hatten auch nichts von ihm gehört. In jeder Pause versuchte ich ihn zu erreichen doch er ging nicht ran. „Und“, fragte mich Jace der sich gerade zu mir gesellte. Ich schüttelte den Kopf. „Keine Sorge, vielleicht ist er ja krank oder so.“, Jace versuchte mich aufzumuntern doch das funktionierte überhaupt nicht. Nach der Schule beschloss ich bei ihm vorbei zu schauen. Die Lichter in der Küche waren ein. Ich konnte ihn sehen. Mit einem traurigen Blick saß er vor seiner Mutter die ihm irgendetwas versucht zur erklären. Plötzlich treffen sich unsere Blicke und sie startete heraus. „Du, was hast du meinen Jungen angetan!!!“, rief sie wütend. Ich taumelte zurück. Hinter ihr her gelaufen kam Henry. „M-Mum, er hat nichts getan.“, sagte Henry traurig. „Geh ins Haus!“, sagte sie und Henry tat tatsächlich was sie sagte. Er sah mich nicht an und ging zurück gefolgt von seiner Mutter. Nach einer Woche erfuhr ich von Henrys Freunden dass seine Eltern ihn auf ein Internat im Ausland schicken. Meine Welt brach zusammen. Niedergeschlagen lag ich in meinem Bett und konnte nur an Henry denken. Es klopfte an meiner Tür. „Mhmmm…“ „Jasper, wie geht es dir?“, fragte mich meine Mutter besorgt. Ich drückte meinen Kopf weiter in die Bettdecke und weinte. Meine Mutter legte mir behutsam die Hand auf den Rücken. Ich ließ all meine Trauer los und weinte wie ein kleines Kind. Henrys Sicht: Ich war traurig, dass der schöne Abend gestern mit Jaspers Eltern so schnell vorüber ging. „Wir sehen uns am Montag in der Schule.“, sagte er und wollte sich eben verabschieden als meine Mutter aus dem Haus gestürmt kam. Sie schaute Japser finster an und mir wurde extrem übel. „M-Mum, was ist los?“, fragte ich. Doch sie antwortete nicht. Grob packte sie mich am Arm und schliff mich ins Haus. Ich versuchte Jasper um Hilfe zu bitten doch ich kam nicht einmal dazu ihn anzusehen. Sie zerrte mich ins Wohnzimmer. Sie holte aus und Klatschte mir eine. Ich taumelte und viel hin. Meine Wange lief rot an bis Blut über sie rann. Ich sah meine Mutter geschockt an, diese war voller Wut. „Du wart nicht bei Lucy, ich habe sie angerufen. Ich war dann in deinem Zimmer und hab einen Namen in all deinen Heften gefunden. JASPER, sag mal denkst du ich bin blöd!“, brüllte sie mich an. Sie warf mir die Hefte vor die Füße. Ja, manchmal wenn mir langweilig ist schreibe ich gerne seinen Namen irgendwohin. „M-Mum, i- ich….“, sie hob die Hand und ich zuckte zusammen. Ich dachte sie würde mich wieder schlagen. Tränen rannen über mein Gesicht. „Mum, ich bin schwul.“, weinte ich. Doch nun wurde sie richtig wütend. „NEIN, bist du nicht! Das ist nur ein Hirngespinst das dir dieser Typ eingeredet hat!“, schrie sie. In der Küche konnte ich meinen Bruder und meine Schwester ausmachen, die sich nicht trauten einzuschreiten. „E-Er heißt Jasper, Mum!“, heulte ich. Sie stampfte wütend in den Boden. „Ich hätte nie gedacht, dass du mich so sehr enttäuschen würdest!“, sagte sie. Meine Tränen verdoppelten sich als sie das sagte. „Du wirst auf ein Internat gehen!“, sagte sie und verließ den Raum. Ich hörte noch wie sie die Tür abschloss. Ich drückte meine Knie an mich und weinte. Meine Gedanken drehten sich um alles und davon wurde mir schlecht. Ein Schluchzen entfuhr mir. Mein Bruder und meine Schwester hockten sich zu mir und nahmen mich in den Arm. Das machte es aber nicht besser sondern nur schlimmer. Ich begann hysterisch zu schlucken und konnte meine Trauer nicht länger unterdrücken, was mir sowieso nicht gelang. Mein Bruder drückte mich fest an sich während meine Schwester mir über den Rücken strich. „Alles wird gut.“, flüsterte er. „Alles wird gut.“ Doch nichts wurde gut. Keiner konnte meine Mutter von der Idee abbringen mich in ein Internat zu schicken. Dazu noch zum Psychologen und das Beste, sie will mir die Homosexualität austreiben, mit einem Priester. Meine Mutter hatte mich bereits von der Schule abgemeldet. Sie verbot mir raus zu gehen und überwachte mich rund um die Uhr. Eine Woche ist seitdem vergangen. Jasper war oft hier aber er kam nicht rein, weil meine Mutter ihn jedes Mal wieder verscheuchte. Sie hat mein Fenster abgesperrt und mir mein Handy weggenommen. Mit meinen Freunden durfte ich auch nicht reden. Ich fühlte mich wie in einem Gefängnis. Ich vermisste ihn so sehr, dass ich dachte mir würde jeden Moment das Herz zerspringen. Hin und wieder kamen mein Bruder oder meine Schwester zu mir und wollten etwas reden, was aber immer in einer Heulerei endete. Ich wusste nicht wie ich meiner Mum erklären soll, dass ich einfach so bin. Selbst mein Vater konnte es ihr nicht begreiflich machen. Er versteht mich wenigstens ein bisschen. Aber niemand hat den Mut ihr die Stirn zu bieten und ich auch nicht. Nach zirka drei Wochen war es soweit. Meine Mutter hatte meine Sachen gepackt und mein Dad verlud sie in sein Auto. Alle waren irgendwie traurig. Nur meine Mutter nicht, sie war eher besorgt darüber was die Nachbarn denken, deswegen hat sie allen erzählt dass ich irgendwo eine ach so tolle Ausbildung mache. Als ich das Haus verließ blickte ich die Straßen entlang. Ich konnte meine Freunde sehen. So wie es aussieht sind sie gekommen. Als ich auch noch Jasper in ihrer Mitte ausmachte wurde es mir zu viel. Die Tränen kullerten über meine geröteten Wangen. Ich kauerte mich am Boden zusammen. „Ich will nicht…“, sagte ich. Meine Mum zog mich auf die Beine und ging mit mir zum Auto. Hilfesuchend Blickte ich zu Jasper der ebenfalls am Boden hockte und weinte. Meine Freunde mussten ihn zurückhalten. Manchmal versuchte er einfach herzulaufen. Als ich im Auto saß ließen sie ihn los. Und das war´s, mein Vater startete das Auto und meine Freunde verschwanden hinter vielen Straßen, Häusern und Bäumen. Kapitel 6: Kapitel 6: Therapy, I don´t hope so! ----------------------------------------------- „Es ist komisch ohne Henry!“, sagte Lu und unterbrach die Stille am Tisch in der Cafeteria. Jace und Oliver nickten gleichzeitig. Alle starrten ins Leere und dachten an Henry. „Er ist zwar nie gesprächig gewesen aber trotzdem hat er sich für die Dinge begeistern können, die wir ihm erzählt haben. Er war nie desinteressiert.“, sagte Abi und musste ein Schluchtzen unterdrücken. „Ja, das stimmt!“, gab Logan von sich und musste lachen. „Ich hab ihm ja immer von meinen Frauengeschichten erzählt, aber er hat sich nie beschwert!“ „Meint ihr wir können ihn besuchen?“, sagte Jasper, der den ganzen Tag noch nichts von sich gegeben hat. Lu strich ihm sanft über den Rücken. „Eher nicht!“ „Und selbst wenn, Henrys Mum würde uns nie zu ihm lassen!“, sagte Oliver wütend. „Diese Schreckschraube hat sie ja nicht mehr alle!“, prustete Abi los und wurde hoch rot vor Wut. „Wie kann sie ihm so etwas antun, habt ihr sein Gesicht gesehen als-„ „JA, wir waren ALLE dabei!“, brüllte Jasper stand lauthals auf und verschwand in Richtung Ausgang. Lu wollte ihm nach doch Oliver meinte man sollte ihm etwas Zeit geben, schließlich ist er am meisten involviert. „Was Henry jetzt wohl gerade macht?“, fragte Jace in die Runde. ------ Jasper´s Sicht: So ein Scheiß, dachte ich und stieß mit voller Wucht einen Mülleimer um. Ich war so wütend ich könnte platzen. Ich vermisse ihn so sehr, dass ich nachts nicht schlafen kann. Als er in dieses Auto gezerrt wurde hatte ich solche Angst um ihn. Ich würde ihn so gerne wiedersehen aber das wird wohl nie passieren. Er ist weg, für immer. Henry´s Sicht: „Henry, wenn du eine Heilung willst, dann musst du dich aktiv an der Therapie beteiligen!“, sagte die Vorsitzende des Affentheaters hier und starrte mich böse an. 2 Wochen sind seither vergangen, als meine Mutter mich hier her brachte. „Da liegt ja das Problem!“, sagte ich. „Ich will keine gottverdammte Heilung! Und überhaupt ist Homosexualität keine Krankheit!“ Wie bescheuert ist das denn, ich muss einer 54 Jahre alten Frau erklären, dass das keine Krankheit ist sondern ganz normal. Wie krank ist das hier eigentlich. Meine Gedanken kreisten sich um diesen Scheiß hier und jeder denkt ernsthaft ich wäre krank. Ich bekomme sogar Pillen, ist das zu fassen?! Ich rieb mir die Stirn und versuchte so zu tun als würde ich dieser Hokuspokus Tante zuhören aber meine Gedanken schlichen von einem Mist in den Anderen. Plötzlich schwirrte Jaspers Gesicht vor meine Augen hin und her. Ich bekam einen Kloß im Hals und musste die Tränen unterdrücken. Ich rieb mir die Augen und versuchte auf andere Gedanken zu kommen als die Therapeutin sagte: „Sollen wir mit der Schocktherapie beginnen?“, fragte sie. Ich schaute sie verwirrt an und neigte meinen Kopf in Richtung meiner Mutter. Sie jedoch schaute die Therapeutin interessiert an. „D-Das ist nicht euer ernst oder?“, fragte ich ängstlich. Meine Mutter ließ sich nicht von meinen Bedenken beirren und fragte: „Was wird bei dieser Schocktherapie gemacht?“ Ihr Blick ruhte seelenruhig auf der Frau vor uns. Diese öffnete einen Folder. „Nun ja, es gibt diese Therapie für 4 Stadien, was würden sie sagen in welchem Stadium sie sich befinden Henry?“, ihr Blick glitt zu mir. „Was soll das heißen?“, fragte ich verwirrt. „Ob sie leicht oder schwer heilbar sind?“, sagte sie als wäre es das normalste auf der Welt. „Ehm… ich..“, hilflos starrte ich diese Frau an die mir allen Ernstes mit einer Schocktherapie droht. „Ich würde sagen im 4 Stadium!“, sagte meine Mutter und warf mir einen verachtenden Blick zu. Ich senkte den Kopf und starrte auf den Boden. Sie hasst mir wirklich, meine eigene Mutter verabscheut mich. „Oh, so ist das also!“, sagte sie und kritzelte irgendetwas in ihren Katalog. „Gut dann starten wir morgen mit der Therapie!“, sagte sie und schloss ihr Buch. „M-Momentmal, sie haben mir noch immer nicht verraten wie das funktioniert!“, sagte ich und stand vom Sessel auf. Sie lächelte kurz und sagte: „Es könnte etwas wehtun!“, gab sie von sich. Meine Augen weiteten sich und die Angst breitete sich in mir aus wie ein Lauffeuer im trockensten Sommer der Welt. „Nein!“, brüllte ich. „Nein, a-auf gar keinen Fall!“ „Ach Henry, die paar Elektroschocks wirst du schon überleben, schließlich konntest du auch einen stockbesoffenen Jungen nach Hause tragen der dich übrigens angesteckt hat! Ich will nur, dass es dir besser geht.“ „Mum, ernsthaft? Du willst das die mir wehtun?“ „Das ist nur zu einem Besten!“, sagte sie unbeirrt. Mein Vater schaute sie genauso entsetzt an wie ich doch er unternahm nichts, rein gar nichts. „So, ich habe gleich einen neuen Patienten, könnten sie mein Büro verlassen und das draußen diskutieren?“, fragte die Therapeutin. „Da gibt es nichts zu diskutieren, wir machen das!“, sagte meine Mutter bestimmt. „W-Wir?! Das muss ich durchmachen! Nicht du!“ , sagte ich verzweifelt. Sie ging gar nicht mehr darauf ein und verließ das Sprechzimmer. Ich folgte ihr erst als mein Vater sich ebenfalls in Bewegung setzte. „Mum, ich will das nicht!“, versuchte ich ihr zu erklären. „D-Dir ist aber klar, dass ich nicht krank bin oder?“ „Henry, du bist krank!“, brüllte sie mich an. Ihr Gesicht war voller Zorn. „Bitte, ich will das nicht!“, sagte ich unter Tränen. „Nein, damit kriegst du mich nicht.“ „Dad, sag doch etwas!“, hilfesuchend schaute ich zu ihm, er rang mit sich und entschloss sich doch etwas zu sagen. „Schatz, findest du das nicht etwas übertrieben?“, fragte er vorsichtig. In dieser Beziehung hatte eindeutig meine Mutter die Hosen an. „Henry ist selbst schuld! Er beteiligt sich nicht an den Sitzungen, deswegen müssen wir härter durchgreifen!“, sagte sie. Ich gab auf, sie würde niemals damit aufhören bis ich ein Mädchen nach Hause bringe und ihr verkünden das sie schwanger ist oder dergleichen. Die Krankenschwester am Besuchereingang begleitete mich auf mein Zimmer und gab mir die nächste Dosis Pillen mit. „Aber du musst sie auch nehmen!“, sagte sie freundlich. Die glauben wirklich alle, dass ich krank bin. Ich ging ins Zimmer und spülte als erstes die Pillen im Klo runter, danach setzte ich mich frustriert auf mein Bett. Die werden mich umbringen, dachte ich. Ich wünschte so sehr, dass ich Jasper sehen könnte nur für einen kleinen Augenblick, das würde zwar nichts lösen aber es würde mir Halt geben. Es würde alles ertragbarer machen. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. „So viel Platz hast du also in meinem Herzen!“ Was er wohl gerade macht. Es ist unbeschreiblich wie gerne ich das jetzt wissen würde. Denkt er an mich? Vermisst er mich? Oder hat er mich schon vergessen und lebt sein Leben. Immerhin ist es aussichtslos, dass wir uns jemals wieder sehen. Ich werde einfach so tun als würde es mich interessieren, diese total bescheuerte Therapie zu machen. Vielleicht komme ich so schneller wieder raus. Ich würde zwar alle betrügen aber genau das hab ich davor auch schon gemacht. Ich legte mich aufs Bett und dachte nach, über mich, mein Leben, Jasper, meine Freunde, meine irre Mutter. „Ich hab echt nur Pech!“, flüsterte ich. Ich schloss die Augen, sie brannten. Kapitel 7: I miss you so much, I could die. ------------------------------------------- Jasper´s Sicht: „Jasper?“, meine Mutter öffnete behutsam die Tür. Sie kam auf mein Bett zu und setzte sich hin. „Du solltest etwas essen!“, sagte sie. „Ich hab keinen Hunger!“, erwiderte ich als sie mir die Hand auf die Schulter legte. „Hör zu, ich weiß, dass das alles schwer für dich ist aber du musst i-„ „Ich kann ihn nicht vergessen, Mum!“, sagte ich wütend. Ohne ein weiteres Wort zu sagen stand sie auf und verließ mein Zimmer. Immer wieder musste ich mir die Tränen aus den Augen wischen. Wieso bin ich so ein Weichei wenn es um Henry geht. --draußen im Flur— „Und?“, fragte mein Vater. „Nichts, er ist wie ausgewechselt.“, sagte sie traurig. „Gib ihm etwas Zeit, er wird wieder.“, sagte mein Vater sanft und gab ihr einen Kuss auf die Wange. --nächster Tag-- Die Sonnenstrahlen fühlten sich war an. Als ich meine Augen öffnete wurde ich von ihnen geblendet, deswegen schloss ich sie gleich wieder. Ich tastete nach meinem Handy. Als sich meine Augen langsam an die Helligkeit gewöhnt hatten schaute ich meine neuen Nachrichten durch. Ein paar von Lu und Abi. Sie machen sich wohl auch Sorgen um mich. Ich sollte aufstehen, sonst komme ich noch zu spät in die Schule. Ich machte mir noch schnell einen Toast und machte mich auf den Weg zur Schule. Am Schulhof angekommen, konnte ich sofort unser kleines Grüppchen wahrnehmen. Ich hob die Hand und winkte ihnen. „Jasper!“, sagte Lu. „Wie geht’s dir?“ Ich zuckte mit den Schultern und zwang mich zu einem Lächeln. „Geht so. Und euch?“, mein Blick glitt über die 5 köpfige Gruppe. Alle murmelten ein Geht so, war schon mal besser usw. „Wir sollte rein, sonst bekommt Jace noch nen Verweis!“, lachte Oliver. Wir wusste wie oft er schwänzte, deswegen mussten alle lachen, das hielt aber nur kurz an. Der Unterricht ging ohne große Problem über die Bühne aber ich konnte mich mal wieder nicht konzentrieren. Ständig musste ich an Henry denken. Logan rüttelte mich wach. „Jasper, der Unterricht ist zu Ende, wollen wir nach Hause gehen?“, fragte er. Ich überlegte. „Ist es wirklich so schwer in diese Klinik einzubrechen?“, fragte ich schließlich. Alle starrten mit fassungslos an. „Du hast sie nicht mehr alle!“, sagte Abi. „Sag mal spinnst du?!“, prustete Oliver, dem die Kinnlade noch immer offen stand. Er fuchtelte wild mit seinen Händen umher. „Hast du etwas eingeworfen oder was?“, fragte Jace der mich total bescheuert ansah. „Na ja, ich würde Henry auch gerne sehen!“, sagte plötzlich Lu. Alle Blicke lagen nun auf ihr, auch meiner. „Ihr seid verrückt!“, verkündete Jace und schwang die Hände dramatisch in die Luft. „Ich will ihn sehen, Jace!“, sagte ich und bettelte ihn an. Leicht genervt von meiner Hartnäckigkeit gab er nach. „W-Wie wollt ihr da überhaupt rein kommen?“, fragte er. „Und wie wollt ihr da hinfahren, das ist doch total weit weg oder?“ „Wieso musst du so ein Miesepeter sein!“, sagte Lu. Sie hatte sie das anscheinend leichter vorgestellt als es ist. „Ich würde sagen, wir schlafen erst einmal darüber und unterhalten uns morgen?“, schlug ich vor. Alle waren damit einverstanden und so machte sich jeder auf den Weg nach Hause. Ich schlenderte durch die Gegend und überlegte wie wir das in die Tat umsetzten könnten. Ich möchte Henry schließlich nicht nur für eine Sekunde aus 20 m Entfernung sehen sondern ich möchte vor ihm stehen, ihn küssen, umarmen und mitnehmen. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen als ich realisiert wie sehr ich ihn vermisste. An nächsten Morgen konnte ich nur schwer aufstehen. Ich hatte die ganze Nacht fast kein Auge zu getan und musste ständig an Henry denken. Ich setzte mich auf und rieb mir die Augen. Danach stand ich auf und schlenderte gedankenverloren ins Badezimmer. Als ich wieder einigermaßen ansehnlich aussah machte ich mich auf den Weg in die Schule und dort warteten bereits meine Freunde auf mich. Ich winkte kurz woraufhin ihre angeregte Unterhaltung unterbrach. „Jasper, hey!“, sagte Lu, die versuchte sich nichts anmerken zu lassen. „Ist etwas?“, fragte ich in die Runde. „Wir, ehm…“ Oliver bekam kein Wort heraus, Jace seufzte und sagte: „Wir haben uns deinen Vorschlag von gestern noch einmal durch den Kopf gehen lassen und sind zu der Meinung gekommen, dass das wohl doch keine so gute Idee ist!“ Mir fiel die Kinnlade runter als Jace seinen Vortrag beendete. Anscheinend waren alle dieser Meinung denn sie sahen mich all mit einem entschuldigenden Blick an. Ich war wütend aber ich konnte sie verstehen, immerhin könnte man dafür in den Knast wandern. Ich schüttelte den Kopf. „Schon gut, ihr habt ja Recht!“, sagte ich schließlich. Ich wand mich von ihnen ab und ging in den Unterricht. Dann mache ich das eben alleine, dachte ich. Der Unterricht war mal wieder so langweilig das ich zwei Mal eingeschlafen bin. Kommt davon wenn man andauernd an Henry denkt statt zu schlafen. Ich plante mein Vorhaben als ich wieder zu Hause war. Meine Mutter war nicht da und ich konnte ungestört meine Recherche durchführen. Lucy´s sicht: Ich machte mir Sorgen um Jasper und Henry. Ausgerechnet Henry musste man mir wegnehmen. Er war mein bester Freund und hat mich verstanden so verkorkst ich auch bin. Aber um Jasper mache ich mir auch Sorgen. Als wir ihm heute gesagt haben dass wir nicht in diese Klinik einbrechen wollen war seine Reaktion nicht so wie erwartete. Bestimmt will er das alles alleine durchziehen. Ich holte mein Handy raus und rief Jace an: „Ja, hallo?“, sagte Jace am anderen Ende. „Hey, ich bin´s Lu!“, sagte ich. „Heyy, was gibt’s?“, entgegnete er. „Ich glaube Jasper macht was Dummes.“ „Was meinst du?“, wollte er etwas aufgebracht von mir wissen. „Heute, als wir ihm erzählt haben das wir nicht in die Klinik einbrechen wollen hat er komisch reagiert, findest du nicht auch?“, erklärte ich. „Du denkst er macht´s alleine?“ „Ja, ich bin mir sicher!“, versicherte ich ihm. „Okay, ich wird bei ihm vorbei schauen. Bin eh in der Gegend.“, sagte er. Das beruhigte mich etwas. „Soll ich die anderen informieren?“ Doch Jasper lehnte ab. Das müssten nicht gleich alle wissen meinte er. Danach verabschiedeten wir uns und ich legte auf. Müde und erschöpft legte ich mich aufs Bett. Es hat eigentlich keinen Sinn mehr Hoffnung zu haben. Henrys Mutter wird niemals zulassen, dass er wieder heim kommt.   Jace´s Sicht: Ich klingelte an Jaspers Tür, seine Mutter öffnete mir. „Hallo Miss, ist Jasper da?“, fragte ich vorsichtig. „Ja, er ist oben.“, sagte sie. „Aber er wird dich vermutlich nicht rein lassen.“ „Ich werde es mal versuchen!“, erwiderte ich und ging an ihr vorbei. Ich stieg die Treppen hoch und klopfte an seiner Zimmertür. Natürlich war ich schon mal hier, deswegen weiß ich auch wo sein Zimmer ist. „Mum, ich sagte doch-!“, fing Jasper genervt an. „Ich bins, Jace!“, unterbrach ich ihn. Es wurde leise und dann wurde mir die Tür geöffnet. „Was willst du hier? Ich hab zu tun!“, sagte er. „Ich weiß, und ich weiß auch was du da tust und ich will dir nur sagen, dass das ein großer Fehler ist. Tu das nicht!“, flüsterte ich. Er verdrehte die Augen. „Lass mich in Ruhe!“, knurrte er und wollte bereits die Zimmertür zuschlagen doch ich konnte noch rechtzeitig einen Fuß in die Tür stellen. „Jace..“, sagte er gereizt. „Du vergeudest deine Nerven. Vergiss ihn und leb dein Leben!“, brüllte ich. Er schaute mich entsetzt an. „Glaubst du allen Ernstes, dass ich das tun könnte.“ „Das solltest du!“, riet ich ihm. Sein Blick war eindeutig, ich sollte gehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)