Kindergarten einmal anders von Pragoma ================================================================================ Kapitel 9: ----------- Derweil gingen Nii-san und Sasori weiter, er hielt seine Hand und hopste fröhlich herum, kicherte immer wieder über Schmetterlinge und andere kleine Tierchen, welche sich zu ihm verirrt hatten. Lächelnd betrachtete Deidara den Kleinen neben sich, wie er immer wieder leise kicherte, Schmetterlingen nachjagte und fröhlich zu ihm zurückkam."Na hast du deinen Spaß?", fragte er gut gelaunt, schritt langsam und besonnen weiter, dabei immer auf der Hut seiend. "Ja~!", nickte Sasori seinen Nii-san zu, drehte sich auch gleich wieder um und rannte erneut voraus, hinaus auf die große Wiese, welche mit unzähligen Sonnenblumen bedeckt war. Kopfschüttelnd blickte Deidara ihm nach, huschte aber selber rasch hinter ihm her und seufzte bei dem Anblick der vielen Blumen leise auf. "Es ist wirklich schön hier." Deidara ließ sich inmitten dieser nieder und legte sich zurück ins Gras. "Nii-san! Nii-san wo bist du? NII-SAN?", rief Sasori seinen großen Bruder laut, doch durch die ganzen Blumen, welche auch noch größer waren, als er selber, sah er ihn nicht, blieb mitten im Feld stehen und sah sich panisch um. Lächelnd hob Deidara seine Hand, ließ diese winken und kicherte leise, abwartend ob Sasori ihn finden würde. Langsam brannten kleine salzige Tränen seine Wangen hinunter, immer noch sah er Nii-san nicht, drehte sich unzählige Male im Kreis und dennoch nichts. Sasori sah nur grün, die Stängel der Blumen und ein leises Kichern hörte er auch, doch wusste er nicht, woher dies kam. Die Angst stieg in seinem Inneren, die Panik machte sich in seinem kleinen Körper breit und so fing er an zu schreien. Erschrocken über sein Schreien, erhob Deidara sich, sah in Sasori seine Richtung und klatschte sich gegen die Stirn. "Sasori, hier bin ich. Es tut mir leid." Er biss sich auf die Unterlippe, fühlte sich etwas schuldig, ihn zum Weinen gebracht zu haben. Laut weinend streckte Sasori seine Arme nach seinem Nii-san aus, ließ sich von ihm auf den Arm nehmen und drückte sein Gesicht gegen seine Schulter. "A… alles nur g…grün…", fiepste er unter dem ganzen Weinen auf, bekam noch einen Schluckauf und krallte sich an den Blonden. Beruhigend strich Deidara gleich über seinen zierlichen Rücken, drückte ihn zärtlich an sich und hauchte ein Küsschen auf seinen Haarschopf. "Es tut mir leid, ich wollte nur spielen", gab er leise zu und seufzte leise auf. "Hmmm.~hm ...", nickte Sasori seinen Nii-san zu, eher gegen seine Schulter und hielt weiter die Augen geschlossen, immer noch die Hände an seinem Mantel haltend. Der Schluckauf hörte nicht auf, immer noch hickste er immer wieder auf und spürte noch die letzten kleinen Perlen seine Wangen hinunter kullern. "Du hast Schluckauf....och nööö", murmelte Deidara leise, versuchte diesen irgendwie wegzubekommen, nur wusste er nicht wie. Leicht lehnte Sasori sich zurück, sah Nii-san weiter hicksend in die Augen und wischte sich mit der Handfläche über die Augen. Dass sie bereits gerötet waren, etwas angeschwollen vom dem Weinen, war ihm egal, alles was zählte war, dass sein großer Bruder bei ihm war. "Nicht mehr weinen, ja? Ich bin ja jetzt da und verstecke mich auch nie wieder, außer du möchtest es", erklärte Deidara leise, wuschelte durch seine Haare und drückte ihm noch ein Küsschen auf die Wange. Wieder nickte Sasori seinem Nii-san zu, lächelte zaghaft und versuchte sich keine Sorgen mehr zu machen. Der Schluckauf ging dennoch nicht weg, immer noch hickste er bei jedem zweiten Luftholen. "Was machen wir denn jetzt wegen deinem Schluckauf, hast du da eine Idee?", wollte Deidara leise und unwissend wissen, da er wirklich noch nie einen hatte und überfragt war. Schnell schüttelte Sasori seinen Kopf, sah den Blonden mit großen Augen an und hickste wieder auf, grinste jedoch wieder fröhlich und vergessen waren die Tränen und die Angst. "Hmmm~..." Deidara legte überlegend den Finger auf die Lippen, dachte nach, was helfen könnte und doch kam er einfach auf keinen grünen Zweig. "I…*hicks* ist do…*hicks* egal, Ni…*hicks* san", grinste er seinen Nii-san an, schlang seine Arme um seinen Hals und streichelte ihm durch die langen schönen Haare. "Fein, dann warten wir bis er von selber geht", kicherte Deidara leise, fand dieses Hicksen süß und auch wie er begann durch seine Haare zu streicheln. "Was machst'n du da, sind meine Haare denn so schön?" Immer noch weiter grinsend, streichelte Sasori ihm nun den Pony aus dem Gesicht doch änderte sich sein Gesichtsausdruck schlagartig, als er diese Metallplatte an seinem Nii-san sah. Wo war sein zweites Auge? "Wa.. *hicks* is…*hicks* passi…*hicks*", fragte er ihn abgehackt und berührte ganz vorsichtig diese. "Das ist nichts Schlimmes, das ist nur dazu da, um Jutsu's der Feinde vorauszusehen", lächelte Deidara leicht, hob die Klappe hoch und zeigte das darunter liegende gesunde Auge. Leise seufzte Sasori erleichtert aus, hickste jedoch wieder auf und hielt sich den Mund zu, langsam war es nervig. "Oje, das wird ja immer schlimmer", murmelte Deidara leise und streichelte über Sasoris Wange. "U.*hicks* … und.*hicks* was …*hicks* jetzt?", fragte Sasori weiter, grinste wieder leicht schief und legte den Kopf leicht schräg, als Nii-san ihm sanft über die Wange streichelte. "Ich weiß es nicht", murmelte Deidara leise, seufzte auf und wusste nur, das erschrecken etwas half. Immer weiter hickste Sasori vor sich hin, lehnte sich wieder an Nii-san und kuschelte sich an ihn. "Erschrecken würde helfen, aber das will ich dir nicht antun", wisperte Deidara leise, genoss das Kuscheln sehr und doch vermisste er immer mehr den alten Sasori. Leise seufzte Sasori bei seinen Worten auf, merkte, dass er irgendwie traurig klang, doch sagte er nichts dazu. Er mochte seinen Nii-san sehr und wollte ihn nicht wieder hergeben. Seufzend schloss Deidara die Augen, atmete ruhig ein und aus und dachte an vergangene Zeiten. Zeiten, die längst passé waren, wohl nicht wiederkämen. "Wa…*hicks* den…*hicks* los Ni…*hicks* san?", fragte Sasori den Blonden, denn sein leises Seufzen machte ihn traurig. "Ich vermisse etwas...", gab Deidara leise zu. "Ich vermisse meinen Danna, hm", beendete er seinen Satz und seufzte erneut auf. "W…*hicks*" Wieder, also es war wirklich nervend! Einmal hustete Sasori kräftig, es klappte jedoch nicht, so seufzte er auf und versuchte erneut etwas zu sagen und schau an, es ging! "Wer war das, Nii-san?" "Wer mein Danna war?" Verblüfft sah er Sasori an, ihm stiegen langsam die Tränen in die Augen und Deidara wendete den Blick von ihm ab. "Ich kann es dir nicht sagen, es geht einfach nicht", schüttelte er immer wieder leise schluchzend den Kopf. Wieso weinte er denn so? Was war denn an diesem Danna, dass er so sehr weinte? Traurig hielt Sasori mit beiden Händchen sein Gesicht fest, hinderte ihn daran, diesen weiter zu schütteln und sah ihm bittend in die mit Tränen überschwemmte Augen. "Nii-san, wer war dein Danna?" Unter seinem flehenden Blick weiteten sich Deidaras Augen, die Frage drang nur noch leise zu ihm vor und am liebsten hätte er geschrien, so wie es sein Herz jetzt tat, nur eben sehr viel lauter und kraftvoller. "Sasori, bitte zwing mich nicht, dir das zu sagen. Ich kann das einfach nicht!" "Was ist denn so schlimm daran? Wer war dein Danna, Nii-san? Bitte sag es mir", bat Sasori ihn weiter, streichelte ihm sanft die Tränen von den Wangen und sah ihm weiter in die so voller Verzweiflung schimmernden Seelenspiegel. Noch einmal atmete Deidara tief durch, streckte sich der streichelnden Hand etwas entgegen und versuchte zu lächeln."Du, du warst mein Danna", murmelte er leise und schloss mit leicht zittriger Unterlippe seine Augen. "Ich bin doch ein Kind", lächelte Sasori Nii-san sanft an, doch als er seine Augen schloss, seine Lippe immer noch zitterten, verstand er, dass er diesen Danna wirklich vermisste. "Das warst du nicht immer", nuschelte Deidara noch leiser vor sich hin und seufzte erneut schweren Herzens auf. Leise seufzte Sasori auf, wollte er doch nicht, dass sein Nii-san seinetwegen traurig war, schließlich mochte er es, wenn er lachte und mit ihm spielte, wenn er ihm im Arm hielt und nicht weinte, das war nicht schön. "Wie... wie werde ich wieder groß?", fragte er ihn deshalb ganz leise und senkte den Blick. "Das weiß ich nicht, nur, dass ich daran Schuld bin. Weil ich deine Flaschen hab fallen lassen und es dann versucht habe zu vertuschen", gab Deidara kleinlaut zu, öffnete wieder seine Augen und sah den Kleinen schwach lächelnd an. "Du braust keine Angst mehr zu haben, Deidara, wir bekommen das wieder hin. Du wirst sehen und dann gehen wir zurück", lächelte Sasori seinen Nii-san an, obwohl es ihm sehr schwerfiel, ihm bei seinem Namen zu nennen. Erstaunt sah Deidara Sasori an, dachte sich verhört zu haben, glaubte, er hätte ihn beim Namen genannt. "Ich habe doch gar keine Angst, hm. Ich bin nur etwas unsicher, das ist alles." Innerlich leicht verunsichert, schlug Sasori Nii-san auf die Schulter, grinste gespielt frech an und zwinkerte ihm zu. "Wirst sehen, wir beide schaffen das, Deidara." Sasori nannte ihn erneut beim Namen, doch innerlich weinte er wieder bitterlich. Stumm nickte er Sasori zu, versuchte zu lächeln, doch schaffte er es nicht- nicht so wirklich. Deidara sah deutlich, dass es ihm wehtat, dass auch er scheinbar unter dem Ganzen litt und das zog ihn nur weiter runter. "Was ist denn los? Du... schaust immer noch so traurig", seufzte Sasori leise und pattete ihm sanft die Wange. "Tut mir leid", versuchte Deidara zu lächeln, wuschelte ihm durch die Haare und grinste leicht. "Wenigstens ist dein Schluckauf jetzt weg." "Las mich runter", murrte Sasori schließlich seinem Nii-san zu, sah auf den Boden und versuchte die aufkommenden Tränen zu unterdrücken. Wieso log er ihn an? Erst wollte er ihn nicht mehr und dann log er auch noch, was sein Wohlbefinden anging! Er war gemein! Wieso hatte er das dann gemacht? Wieso hatte der diese blöden Flaschen zerbrochen und nichts gesagt? Jetzt war er auch derjenige, der darunter litt, doch das war ihm scheinbar egal, er wollte nur seinen Danna wieder haben! Aber wenn Nii-san, das so wollte, wieso hatte Papa sie dann auf diese Mission geschickt? Wollte er ihn auch nicht mehr und hatte ihn deswegen weggeschickt? Und was war mit Mama und Onkel Ita? Waren diese auch seiner Meinung und hatten deswegen nichts getan? Sasori hatte keinen der Beiden gesehen, nicht einmal verabschieden durfte er sich, er wurde... er wurde... ausgesetzt! Runterlassen, was war denn jetzt mit Sasori los und warum war er nun so knötterich? Schön, Deidara ließ ihn runter, gab ihm seinen Willen und zog sich ganz leicht von ihm zurück. "Sollen wir weiter gehen oder möchtest du noch hierbleiben, hm?", fragte er dennoch leise, sah in seine Richtung, aber nicht direkt in sein Gesicht. "Ich möchte, das DU gehst, zurück zu Pain und Konan, zum Hauptquartier, also verschwinde endlich." Sasori drehte ihm kalt den Rücken zu, verschwand schweren Herzens in den Sonnenblumen und deutlich spürte er die salzigen Perlen, welche sich erneut den Weg über seine Wangen suchten. Er wollte ihn nicht mehr sehen! Jetzt nicht mehr bei sich haben, wollte ihm den Entschluss ihn irgendwo einfach in der Nacht oder sonst wo alleine zurückzulassen ersparen, und ging von alleine. Sasori hasste sie! Sie alle! Erschrocken sah Deidara Sasori an, konnte nicht glauben, was er ihm an den Kopf warf und schluckte heftig. "Ich gehe ganz sicher nicht, nicht ohne dich." Deidara stapfte wild entschlossen hinter ihm her. Wieso lief er ihm jetzt hinterher? Hatte er sich nicht genau ausgedrückt? Waren seine Worte zu undeutlich? Wütend auf ihn und die Anderen, blieb Sasori stehen, drehte sich um und sah ihn mit einem eiskalten und dennoch schmerzverzerrten Blick an. Es dauerte nicht lange und er hatte Chakrafäden um seine Beine gewickelt, zog diese stramm und wieder lag er auf dem Boden. Das dürfte den Blonden für einige Minuten auf Trab halten und er konnte verschwinden. Verdammt, dieses kleine Monster, fuhr es Deidara beim erneuten Fall auf den harten Waldboden durch den Kopf und er keuchte schmerzhaft auf. "Sasori, bitte bleib hier", schrie er ihm schon fast hinterher, versuchte sich zu befreien und brauchte dafür unendlich lange, zu lange für seinen Geschmack und als er endlich hochkam, war Sasori weg. Einfach verschwunden. Leicht zuckte Deidara zusammen, spürte wie jemand hinter ihm stand und versuchte mit ihm zu sprechen. Kurz hielt er den Atem an, traute sich nicht sich zu bewegen. Irgendwas sagte ihm aber, dass es sich bei der Person um Tobi handelte und so hob er leicht seine Hand und legte sie schweigend auf die des Maskenträgers. Sein Blick war dabei auf nichts gerichtet, um ihn herum schien sich alles zu drehen, er wollte ihm vieles sagen, unterdrückte aber den Drang es zu tun. Schweigend ließ er die Minuten ziehen und bewegte sich keinen Millimeter. Kein Wort, kein Laut sollte diese Stille nehmen. Jedoch blickte er ab und an zu Tobi, sah ihn aber nicht richtig und senkte den Blick. Seine komplette Außenwelt kam ihm schrecklich verschwommen und kalt vor, laut und unlieb, dreckig und doch so unscheinbar. In seiner kleinen zusammengebauten Welt gab es außer ihm und die Leere rein gar nichts, nicht mal ein Staubkorn oder das Ticken der Zeit. Scheinbar lief alles stumm an Deidara vorbei. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)