Ein weiter Weg bis zum Happy End von Satine2502 ================================================================================ Kapitel 13: "Weil ich dich liebe" --------------------------------- Es war kurz vor 20 Uhr als Ran im Badezimmer stand und sich noch einmal durchs Haar kämmte. Sie hatte sich mindestens fünf Mal das Gesicht gewaschen, aber dennoch war eine leichte Rötung in den Augen zu sehen. Sie hoffte nur, Masao würde das nicht auffallen. Aber warum auch? Immerhin waren sie erst zusammen gekommen und so genau sah er sie bestimmt nicht an. Ran legte die Haarbürste zurück als es schon an der Wohnungstüre klopfte. Sie ging schnell hin und öffnete sie als sie ihren Freund anlächelte. "Hallo. Komm rein." ,sagte sie gleich und trat etwas zur Seite. Masao kam ihrer Aussage nach und gerade als er reinkam, beugte er sich zu ihr und gab ihr einen sanften Begrüßungskuss. Anschließend lächelten sich beide an und er sagte: "Hallo." Ran schloss die Tür während er seine Schuhe auszog. Beide gingen durchs Wohnzimmer und gleich in Ran's Zimmer. Während sich Masao ein wenig umsah, schloss Ran die Tür und ging zu ihrem Bett. Sie setzte sich und lächelte zu Masao. Er sah sich die Fotos an welche sie auf einem Regal stehen hatte. Er musste ebenfalls lächeln als er seine Freundin als kleines Mädchen sah. Dann entdeckte er ein Foto welches anscheinend zugeschnitten wurde. "Da fehlt jemand." "Wo?" ,fragte sie nach und kam zu ihm. Masao deutete auf ein Foto welches am ersten Tag der Oberschule gemacht wurde. Ran stand neben Sonoko und direkt neben Ran sah man noch die Spur wo jemand weggeschnitten wurde. "Ach das. Ja, nach der Trennung von Shinichi habe ich ihn weggeschnitten." "Warum?" "Ich konnte keine Bilder von ihm und mir ansehen ohne sofort zu weinen. Aber da hier auch Sonoko drauf war und ich das Bild sehr mag, musste er einfach weg. Immerhin ist er doch einfach weggegangen." Masao's Lächeln verschwand als er erneut auf das Bild sah und sich kurz räusperte. "Was ist?" ,fragte sie nun nach und verschränkte die Arme vor ihrer Brust. "ich finde einfach, wenn man sich von jemanden getrennt hat, sollte man nicht die Erinnerungen an die Zeit davor löschen. Oder eben wegschneiden. Ich finde auch dass das Bild von Sonoko und dir sehr süß ist aber Kudo war eben dabei und ihr zwei noch nicht zusammen. Also hättest du ihn nicht wegschneiden sollen." "Aber es hat mich eben traurig gemacht." "Jetzt auch noch?" "Nein. Ich bin darüber hinweg und außerdem hab ich dich." "Eben. Wenn dich so etwas traurig macht leg das ganze Foto einfach kurz weg und so wie jetzt kannst du es wieder rausholen und die Erinnerung ist noch da." Ran musste lächeln. Jetzt wurde ihr klar dass sie Masao wirklich liebte. Für seine nette und aufrichtige Art. Ein anderer wäre froh gewesen kein Foto von ihrem Ex zu sehen, doch er wollte es. Zumindest die Erinnerungen welche nichts mit der Beziehung zu tun hatten. "Okay, ich werde Shinichi wieder ankleben." "Gut. Und irgendwann wenn du mal glücklich verheiratet bist, vielleicht ja sogar mit mir, kannst du auf diese Erinnerung zurück sehen und lächeln. Weil es eine schöne Erinnerung war." "Danke." ,sagte sie noch und gab ihrem Freund einen sanften Kuss. Er legte dabei seine Hände an ihre Hüfte und sie löste ihre verschränkten und legte sie an seine Brust. Der Kuss war liebevoll und dennoch innig. Das war es auch was sie an ihm liebte. Er küsste so anders als ein gewisser anderer und doch war es so schön. Beide sahen sich nach kurzer Zeit wieder an als er zufrieden grinsen musste. "Was ist?" ,fragte sie gleich. "Du hast nicht 'Nein' gesagt." "Wozu?" "Als ich sagte dass du vielleicht mal mit mir verheiratet bist." "Warum sollte ich das auch verneinen?" "Keine Ahnung. Wir sind erst kurz zusammen und so gut wie jeder an der Oberschule dachte immer dass du und Shinichi das Traumpaar seid und auch mal heiraten würdet." "Tja, andere Leute denken immer viel. Aber ich selbst dachte das auch eine Zeit. Jetzt ist diese Zeit allerdings vorbei." "Willst du denn überhaupt mal heiraten?" "Ja. Aber bitte mach mir jetzt keinen Antrag denn das wäre zu früh." "Keine Sorge. Bei sowas warte ich immer ein Jahr. Immerhin sollte man sich ja auch über die Zukunft einig sein. Wollen beide in derselben Stadt bleiben, oder wollen sie ein Haus kaufen, oder will man als allererstes Kinder. Sowas muss man bereden." Schon erstarrte Ran. Als er den letzten Punkt aufzählte wurde ihr anders. Sie löste sich und drehte ihm den Rücken zu. Vorsichtig atmete die braunhaarige tief durch und versuchte nicht zu weinen. Masao war sehr überrascht dass ihre Stimmung so absank. Hatte er etwas falsches gesagt? Ran atmete erneut tief durch doch irgendwie stiegen somit die Tränen in ihren Augen noch mehr an. Kaum hatte eine ihr Auge verlassen und lief über die Wange, strich sie sie weg. Da kam schon Masao zu seiner Freundin, legte eine Hand auf ihre Schulter und drehte sie zu sich. Ran hatte eine Hand sachte vor dem Mund dass man ihr Schluchzen nicht hören konnte. "Hab ich etwas falsches gesagt?" ,fragte er besorgt und strich ihr nun eine weitere Träne weg. Ran versuchte ruhig zu sein doch die Tränen rannen nur über ihre Wangen. Sie legte beide Hände an sein Hemd und sah darauf als sie leise sagte: "Nein. Ich muss dir allerdings etwas wichtiges sagen und du wirst dann vermutlich gehen." Masao atmete tief durch und sah seine Freundin weiter an. Für ihn kam da nur eine Sache in Frage. "Du liebst Kudo immer noch." Ihr Blick wanderte sofort zu seinen Augen und sie schüttelte den Kopf. "Nein. Ich liebe dich." "Was ist es dann?" "Einen Monat nachdem Shinichi sich von mir getrennt hatte habe ich erfahren dass … dass ich schwanger bin. Von ihm." Nun war er es der tief durchatmen musste. Er löste sich von ihr und drehte sich um. Ran konnte erkennen wie er eine Hand an seinen Mund legte und sich anschließend durchs Haar fuhr. Nach kurzer Stille drehte er sich wieder zu ihr und fragte: "Wie lange weißt du es schon?" "Etwas mehr als zwei Monate. Ich wusste nur zuerst nicht ob das mit uns etwas ernstes wird, deshalb wollte ich es nicht erzählen." "Und es ist definitiv von Shinichi." "Ja." "Weiß er es." "Er weiß nur dass ich schwanger bin aber er glaubt von einer Affäre die ich im letzten Monat unserer Beziehung hatte." "Warum glaubt er das?" "Weil Sonoko es ihm erzählt hat. Ich wollte nämlich zuerst gar nicht dass er es überhaupt erfährt aber mein Vater hatte sich verplappert. Sonoko hatte es sozusagen 'geregelt'." "Und das ist okay für dich?" ,fragte er nach und klang etwas besorgt. Ran setzte sich wieder auf ihr Bett und seufzte kurz als sie antwortete: "Mir wäre es lieber gewesen er hätte es nie erfahren. Aber so ist es besser als wenn er die ganze Wahrheit kennt." "Warum? Immerhin wird er Vater." "Ja natürlich. Und das ist auch der Punkt warum ich mich etwas schlecht fühle ihn zu belügen. Aber wenn er die ganze Wahrheit wüsste, würde er zurückkommen und bei mir bleiben. Aber eine Beziehung zu führen nur für das Kind, will ich nicht." "Verstehe." ,begann er, kam zu ihr und setzte sich. "Und wer glaubt er nun dass der Vater ist?" "Er weiß es nicht. Als Sonoko ihm das erzählte meinte sie, sie würde es nicht wissen weil ich es nicht verraten würde." "Hat er dich inzwischen schon mal angerufen um zu fragen ob es wahr wäre?" "Nein." ,begann sie und sah enttäuscht durch das Zimmer. "Er glaubt es. Und als Sonoko mir heute davon erzählt hat, tat mir das mehr weh als die Trennung." Masao nickte nur und sah zu Boden. Ran's Blick kam nun zu ihm während sie sich eine neue Träne von der Wange wischte. Er bemerkte ihren Blick und sah auch zu ihr. "Hast du deshalb heute geweint bevor ich zu dir gekommen bin?" "Was?" "Ich habe deine geröteten Augen bemerkt aber wollte zuerst nicht fragen da ich mir schon dachte dass es um Kudo ging." "Es tut mir leid." "Schon gut." ,begann er und seufzte kurz. Ran wusste es wäre vorbei. Das war die kürzeste Beziehung die sie jemals geführt hatte. Aber sie verstand es natürlich. Welcher Junge würde kurz nach dem Abschluss schon Vater spielen wollen? Und auch noch für ein fremdes Kind? Ran sah wieder zu Boden als Masao's Blick durchs Zimmer wanderte. "Ran ich liebe dich." Sofort kam ihr Blick zu ihm und seiner auch zu ihr. "Ich liebe dich auch." "Dann lass es uns versuchen. Gib mir eine Chance. Ich weiß, es wird vermutlich sehr schwer werden aber ich will dich nicht verlieren. Und wenn es dich nun mal im Doppelpack gibt, dann ist es zwar eine Herausforderung. Aber die möchte ich mit dir erleben." "Du willst … ernsthaft ein Vater für mein Kind sein?" "Ja. Weil ich dich will." Ran lächelte und begann erneut zu weinen. Diesmal aus Freude. Nie hätte sie damit gerechnet. Masao würde bei ihr bleiben und mit ihr eine Familie gründen. Voller Freude umarmte sie ihn sofort und auch er legte die Arme um sie. "Ich danke dir. Vom ganzen Herzen. Ich … Ich liebe dich." Er hielt sie fest und musste lächeln. Klar war er sich momentan noch nicht ganz bewusst wie es ablaufen sollte und er hatte Angst vor dieser Veränderung. Große Angst. Doch er spürte auch dass Ran Angst hatte und weil er sie liebte, wollte er ihr diese Angst nehmen. Nach der Umarmung sahen sich beide wieder an und er strich ihr noch eine Träne von der Wange. Sie lächelte und zog ihn schnell zu sich um ihn zu küssen. Der Kuss war leidenschaftlich und entflammte direkt vor lauter Glück. Und noch während des Kusses begann sie sich schon gegenseitig auszuziehen. Alles ging so schnell dass als er zu ihrem BH kam, sie kurz abstoppte und fragte: "Wollen wir das wirklich?" "Naja, immerhin werde ich Vater. Also sollten wir es schon mal gemacht haben." Sie musste etwas lachen und sah in seine dunklen Augen. Diese Augen die ihr jetzt nicht nur Treue sondern auch Schutz versprachen. Sofort küsste sie ihn wieder und er öffnete ihren BH. Beide sanken ins Bett zurück und ihre Küsse sowie Berührungen wurden immer intensiver bis sie schließlich miteinander schliefen. Währenddessen saß Shinichi auf seinem Sofa in seiner New Yorker Wohnung. Er hatte die Geschehnisse irgendwie verarbeitet aber noch nicht ganz verstanden. Seinen Eltern hatte er bereits Bescheid gegeben und sie wollten ihm helfen. Yukiko hatte die Flüge nach Tokio umbuchen können und wollte ihren Sohn mit nach London nehmen. Doch dieser lehnte ab. Seine Eltern flogen schließlich alleine nachdem sie Shinichi immer wieder darum bat. Er musste alleine sein. Während er weiterhin auf seinem Sofa saß klingelte plötzlich das Telefon. Doch der junge Detektiv wollte niemanden sprechen. Selbst wenn es Ran sein sollte, er konnte nicht mit ihr sprechen. Zu tief saß der Schmerz dass sie ihn betrogen hatte. Immer dachte er, er hatte seine Ex-Freundin so gut gekannt, doch da hatte er sich wohl geirrt. Nach weiterem Klingeln sprang schließlich sein Anrufbeantworter an: "Hier ist der Anschluss von Shinichi Kudo. Ich bin im Moment nicht erreichbar. Hinterlassen Sie mir doch einfach eine Nachricht und ich melde mich so schnell wie möglich." "Hallo Shinichi. Hier ist Radish Redwood. Deine Mutter sagte mir zwar schon dass du nun einige Zeit nicht arbeiten kannst aber ich habe nun auch schon Druck vom obersten Boss bekommen und dieser verlangte nach deiner Kündigung. Ich habe versucht mit ihm zu reden da du doch mit dem Detektiv Roden Christopher zusammenarbeitest und bis jetzt immer wieder einen Fall für uns gelöst hast. Aber leider konnte ich nichts mehr machen. Versuch dich nun ganz auf die Schule zu konzentrieren und wenn du deinen Abschluss hast, melde dich. Vielleicht kann ich dann etwas für dich machen. Mach's gut Shinichi." Der Schülerdetektiv legte seinen Kopf etwas nach hinten und seufzte. Musste eigentlich alles schief laufen? Kaum als er in New York war und die erste Woche mit Detektiv Roden arbeitete, wollte dieser nichts mehr mit ihm zu tun haben und verließ die Stadt. Shinichi hatte nie wieder etwas von ihm gehört. Natürlich erzählte er es niemanden denn nach Tokio zurück zu kommen um zu erzählen dass er versagt hatte, wollte er erst recht nicht. Schließlich half ihm seine Mutter weiter und er konnte neben der Schule für die Polizei in New York arbeiten und manche Fälle die Radish Redwood bekam lösen. Nun hatte er nichts mehr. Außer eben die Schule aber diese konnte er doch auch in Tokio beenden. Klar würde er dann erst Recht zurück kommen aber immerhin hatte er schon fast vier Monate in New York gelebt. Aber wollte er zurück? Zurück zu Ran die ein Kind von ihrer Affäre bekam? Zuzusehen wie sie Mutter wird und vielleicht sogar mit ihrer Affäre zusammen wäre, würde sein Herz zerreißen. Klar, er hatte sie damals verlassen aber seitdem er auf dem Ball war und die Nacht mit Ran verbracht hatte, spürte er wieder diese starken Gefühle für sie. Gefühle die niemals weg waren sondern einfach unterdrückt. Langsam sank er seitlich aufs Sofa und legte sich hin. Er atmete tief durch und schloss die Augen. Vielleicht konnte er in seinem Träumen diesem enttäuschten Leben entfliehen. Während er einschlief dachte er allerdings noch an Ran. Wie sie immer für Shinichi da war und ihn unterstützte. Oder wie sie sich küssten und miteinander schliefen. Da musste er lächeln. Als seine Gedanken allerdings ihn gegen einen anderen Mann ersetzten, wurde sein Blick wieder traurig. Er erkannte dass er sie verloren hatte und gerade als er einschlief, ran ihm eine Träne übers Gesicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)