Ein weiter Weg bis zum Happy End von Satine2502 ================================================================================ Kapitel 6: Erinnerung --------------------- Sonoko setzte sich wieder neben ihre beste Freundin, legte einen Arm um sie und sagte mit ruhiger Stimme: "Das schaffen wir schon Ran. Ich helfe dir so gut ich kann. Versprochen." "Danke Sonoko." Sachte legte die langhaarige Brünette ihren Kopf an die Schulter ihrer besten Freundin und strich sich die Tränen weg. Natürlich war sie jung und hatte eigentlich andere Zukunftspläne gehabt, aber jetzt war ihr Baby ihre Zukunft. Ran hatte verständlicherweise auch Angst, aber jetzt wo sie zumindest ihrer besten Freundin davon erzählt hatte, war die Angst nicht mehr ganz so groß. Nach kurzem Schweigen erhob Ran ihren Kopf wieder und versuchte zu lächeln. Sonoko nahm ihren Arm wieder von Ran's Schulter und fragte nun vorsichtig: "Weiß Shinichi schon davon?" "Nein. Und ich habe auch nicht vor ihm davon zu erzählen." "Was? Aber Ran, er ist der Vater. Glaubst du nicht, er würde gerne davon wissen?" "Sonoko was würde es bringen? Er hat mich zum zweiten Mal schon sitzen gelassen und das wegen seiner Arbeit als Detektiv. Glaubst du wirklich er würde alles stehen und liegen lassen und zurück kommen und dann auf 'Happy Family' machen?" "Wenn er es wüsste bestimmt. Ich denke nämlich nicht dass er dich in dieser Situation alleine lassen würde." Ran sah ihre beste Freundin etwas verwundert an. Immerhin war die es, die Shinichi verflucht hatte nachdem er Ran sitzen ließ. Und jetzt hielt sie zu ihm? Klar, Shinichi würde zurückkommen aber Ran wusste genau dass es ihn unglücklich machen würde. Er würde in einem Monat erst 18 werden. Sie wollte doch auch dass er glücklich sein würde. Und sein Glück war nun mal eben in New York zu arbeiten. Wenn er wirklich so sehr an ihr gehangen hätte, hätte er sie gefragt ob sie mitkommen würde oder eine Fernbeziehung nicht gleich ausgeschlagen. Aber das tat er nicht. Vielleicht wollte er die Beziehung schon länger nicht mehr und New York war dann ein guter Grund. "Sonoko, versprich mir bitte dass du zu niemanden etwas sagst. Bitte!" "Aber natürlich. Meine Lippen sind versiegelt. Dennoch musst du es noch jemanden sagen." "Wen?" "Deinen Eltern." Ran schluckte schwer. Die wohl schlimmste Situation die sie sich vorstellen konnte. Ihren Eltern zu sagen, dass sie noch heuer Großeltern werden würden. "Weißt du" ,begann Ran stand auf und ging etwas im Zimmer umher. "ich habe mir gedacht dass ich ihnen einfach sage, dass mein Bauch einfach durch zu viel Schokolade so dick wurde." "Aja. Und wenn du dann plötzlich wehen bekommst und ein Baby auf die Welt bringst?" "Dann ... Dann fällt mir schon was ein." "Ran!" ,entfuhr es ihrer Freundin nun etwas wütend. "Du musst es ihnen sagen. Es sind immerhin deine Eltern. Und wenn du willst, komme ich mit wenn du es ihnen sagst." "Ja du hast ja Recht. Aber zuerst möchte ich den Frauenarzttermin morgen abwarten okay? Danach sag ich es ihnen." Sonoko nickte und lächelte ihre beste Freundin an. Sie wollte, dass Ran wusste, dass sie immer an ihrer Seite war und sie es gemeinsam schaffen würde. Ran umarmte Sonoko nun und bedankte sich erneut. Anschließend beschloss die kurzhaarige Brünette dass die Freundinnen erst mal etwas essen gingen. Es war bereits Mittag als Ran schon wieder zu Hause war und die Wohnung putze. Ihr Vater würde heute Abend von seinem Klassentreffen zurück kommen und da wollte sie, dass es aufgeräumt war. Während Ran gerade den Tisch abwischte klingelte es plötzlich an der Haustüre. "Wer kann das denn sein?" ,fragte sie sich leise und ging zur Tür. Sie öffnete sie und war überrascht Masao Monobe. Ihr Blick war sehr verwundert als er schließlich freundlich sagte: "Hallo Ran. Tut mir leid falls ich dich erschreckt habe." "Hast du nicht. Komm rein." ,sagte sie sofort und trat beiseite. Masao zog seine Schuhe aus und ging gleich weiter ins Wohnzimmer als Ran schnell ihre Gummihandschuhe auszog und beiseite legte. Sie räusperte sich kurz, verschränkte ihre Arme und kam nun auch ins Wohnzimmer. "Gibt es etwas wichtiges?" ,fragte sie nun. Masao drehte sich zu ihr, hatte seine Hände in den Hosentaschen und lächelte freundlich. Automatisch musste auch Ran lächeln. "Ich hab gestern Abend etwas vergessen." "Achja? Was denn?" Sie war verwundert. Er hatte sich doch noch im Taxi von ihr verabschiedet. Was könnte er denn vergessen haben? Ran überlegte noch etwas als Masao schon auf sie zu kam, seine Hände aus den Hosentaschen nahm und sie sachte an ihr Gesicht legte. Ran hatte noch immer die Arme verschränkt und wusste gerade nicht was sie tun sollte. Doch da kam er schon sachte mit seinem Gesicht zu ihrem und legte seine Lippen zärtlich auf ihre. Ran schloss ihre Augen und irgendwie genoss sie den Kuss. Es fühlte sich dabei alles so anders an. Seine Lippen, seine Art zu küssen und sogar seine Haltung. Einfach alles. Langsam lösten sich ihre verschränkten Arme und sie legte diese sachte an seine Taille während der Kuss noch kurz weiter ging. Langsam beendete er aber den Kuss und sah sie wieder lächelnd an. "Das." ,gab er ihr nun als Antwort. Ran sah in seine braunen Augen und wollte lächeln als sie leise sagte: "Danke." Er strich ihr noch einmal kurz über die Wange und ging anschließend gleich wieder. Ran blieb starr stehen und wusste plötzlich irgendwie nicht was gerade passiert war. Er hatte sie geküsst. Warum? Erst als sie hörte wie sich die Tür öffnete drehte sie sich um und fragte schnell: "Warum hast du das gemacht? Also, warum hast du mich geküsst?" "Ich wollte es eigentlich nach dem Ball schon machen aber war wohl zu feige. Und jeder weiß doch dass Kudo nicht mehr zurück kommt. Ich wollte dir einfach zeigen dass es auch noch andere Jungs gibt die es mit dir ernst meinen und dich wirklich gern haben. Also kein Grund mehr dem Detektiv nachzuweinen. Okay Schönste?" Sie wusste wie Recht er hatte mit Shinichi. Aber das mit den anderen Jungs wäre ihr nie aufgefallen. Sie ging schnellen Schrittes zu ihm und umarmte Masao. Er war so nett gewesen und hatte ihr gestern einen schönen Abend beschert. Nach der Umarmung gab sie ihm ein sanftes Küsschen auf die Wange und antwortete: "Ich weiß selbst dass Shinichi nicht mehr zurück kommt aber momentan fühlt es sich noch so an. Es tut mir leid." "Ich kann warten. Bis dein Herz wieder frei ist." Beide sahen sich an und er lächelte. Seine dunklen Augen waren so ehrlich und sein Lächeln irgendwie hinreißend. Doch Ran konnte nicht. Eigentlich nur zum Teil wegen Shinichi, denn der Hauptgrund wäre einfach der: Sie bekommt ein Kind. Ein Kind von Shinichi. Es würde wohl noch viel länger dauern dass ihr Herz sich für einen neuen öffnen würde. Vor allem müsste es dann einer sein, der auch ihr Kind akzeptiert. Und wer würde das machen wollen? Mit gerade mal 18 Jahren? Masao verabschiedete sich, zog sich die Schuhe wieder an und verschwand. Ran stand noch einige Zeit da und sah auf die geschlossene Tür. Anschließend legte sie sachte eine Hand an ihren Bauch und sagte leise: "Wir zwei schaffen das schon. Keine Sorge." Anschließend schnappte sie sich wieder ihre Gummihandschuhe und putzte weiter. Es war Abend geworden als Ran gerade das Abendessen fertig gekocht hatte und schon die Haustüre aufging. "Hallo!" ,rief ihr Vater und sie kam ihm schon entgegen. "Hallo Paps. Wie war das Klassentreffen?" "Sehr lustig. Aber ich bin am verhungern. Im Zug gab es kaum was richtiges." "Das dachte ich mir schon und habe deshalb gekocht." Beide gingen zurück ins Wohnzimmer als ihr Vater sein Sakko auszog und die Krawatte lockerte. Anschließend setzte er sich und Ran brachte schon das Essen. beide unterhielten sich noch etwas während des Essens und Kogoro erzählte viel von seinem ehemaligen Klassenkammeraden. Nach dem Essen sah er auf die Uhr und war überrascht wie spät es geworden war. "Mausebein ich geh mal schnell in die Badewanne und anschließend ins Bett. Wir können uns ja morgen nach der Schule weiter unterhalten." "Okay Paps. Ich räum nur noch ab." "Danke dir." ,begann er und stand auf. "Ach, was mach ich nur wenn du mit der Schule fertig bist und auf die Uni gehst? Dann bin ich wieder Alleinversorger." Ran zuckte zusammen. Fast wären ihr die Teller aus der Hand gefallen doch sie hatte es gerade noch geschafft sie auszubalancieren. Schnell gab sie alles in den Geschirrspüler und wischte den Tisch. Ihr Vater war bereits im Badezimmer verschwunden dass sie ihm keine Antwort geben musste. Aber wie konnte sie ihm auch jetzt einfach sagen dass er bald Großvater wird und sie so schnell keine Uni von innen sieht? Nein, das musste sein wenn ihre Mutter und vor allem Sonoko daneben sind. Nach einem kurzen Kopfschütteln ging Ran in ihr Zimmer, zog sich um und legte sich ins Bett. Noch während der Beziehung mit Shinichi hatte sie viele Fotos in ihrem Zimmer stehen doch nach der Trennung gab sie alles in eine Kiste. Während Ran so durch ihr halb dunkles Zimmer sah, fiel ihr Blick auch auf ihren Wandschrank. Nach kurzer Überlegung stand sie auf, schaltete ihre Nachtischlampe ein und ging zu ihrem Schrank. Aus dem hintersten Eck am Boden zog sie nun eine kleine Schachtel hervor. Sie hob sie hoch und trug sie zum Bett als sie sich hinsetzte und die Schachtel erst mal nur ansah. Die braunhaarige atmete tief durch und nahm den Deckel ab. Sie lächelte kurz als sie gleich ein Foto heraus nahm. Darauf war sie mit Shinichi und er umarmte sie liebevoll von hinten und um sie waren alles Rosen. Ran erinnerte sich gleich wieder, dass das Foto Sonoko im Garten ihrer Eltern machte. Nach einigen anderen Fotos holte sie auch eine kleine Schatulle heraus. Darin war ein silbernes Armband wo eingraviert war: 'Auf ewig'. Vorsichtig strich sie mit einem Finger über den Schriftzug und sagte leise zu sich: "Auf ewig war wohl doch nicht sehr lange." Sofort gab sie das Armband zurück und fand einen gefalteten Zettel. Ihr Blick wurde verwundert denn obwohl sie ja eigentlich noch wusste was sie damals in die Schachtel gab, war ihr der Zettel unbekannt. Sie faltete ihn auf und darauf war mit Ran's Handschrift geschrieben: "Ich verspreche nicht mehr so schnell eifersüchtig zu werden, da ich dir vertraue. Ich verspreche immer an deiner Seite zu bleiben, auch wenn ich dich manchmal erwürgen könnte. Ich verspreche dir keine Vorwürfe zu machen wenn du länger arbeiten solltest. Außerdem verspreche ich, dich zu lieben. Für immer und ewig." Darunter war noch ein Text. Geschrieben mit Shinichi's Handschrift: "Ich verspreche, dir immer zu dir zu stehen, auch wenn ich weiß dass du perfekt Karate kannst. Ich verspreche, dich aufzufangen und festzuhalten, solltest du einmal fallen oder dich einsam fühlen. Ich verspreche, nie zu lange zu arbeiten oder sogar die Detektiv Arbeit vor dich zu stellen. Außerdem verspreche ich dir, dich zu lieben, was auch noch passieren sollte." Ran begann zu weinen. Keiner von ihnen hatte das Versprechen gehalten. Er war für die Arbeit fortgegangen und sie blieb nicht an seiner Seite. Sofort faltete sie ihn wieder zusammen und wollte ihn eigentlich zerreisen, doch schließlich ließ sie ihn wieder in die Schachtel fallen. Sie gab auch gleich alles andere wieder hinein, gab den Deckel drauf und verstaute die Schachtel zurück im Schrank. Irgendwann würde sie, sie wieder hervor holen. Irgendwann, wenn es ihr nicht noch mehr das Herz brechen würde. Sofort legte sie sich ins Bett, schaltete das Licht ab und schloss die Augen. Sie wollte nicht mehr an ihn denken. Auch wenn sie sein Kind bekommen würde und er somit immer ein Teil von ihr blieb, wollte sie ihn vergessen. So gut es ging. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)