Tsuki no Hikari von Ookami-no-Tenshi (Mondlicht) ================================================================================ Prolog: Mittelalter ------------------- " Text " Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Es ist nun schon zwei Jahre her, seitdem Kagome ins Mittelalter zurückgekehrt ist. Seit sie Naraku besiegt haben führen sie und ihre Freunde ein eher einfaches Leben in Kaedes Dorf. Nur hin und wieder ziehen Miroku und InuYasha noch aus um Yokai* zu töten, die ihr Unwesen in den benachbarten Dörfern treiben. Sango hat drei Kinder bekommen und Kagome versucht immer noch ihre Beziehung mit InuYasha etwas auf Vordermann zu bringen. Obwohl sich das Verhältnis zwischen ihnen mittlerweile ein wenig verändert hat, ist sie sich bei dem sturen Hayou immer noch nicht ganz sicher, woran sie steht. Die kleine Rin wohnt auf Sesshomarus Wunsch, seit dem letzten, entscheidenden Kampf bei Kaede, um von der Alten zu lernen. Um die Mittagszeit an einem ganz gewöhnlichen Tag kommen Kagome und Sango gerade vom Kräutersammeln zurück. Die Dämonenjägerin hat der Miko beim Suchen seltener Gräser geholfen, während ihr Mann auf die Kinder aufpasst. Kagome dreht ihren Kopf an diesem Tag sicher schon zum zehnten Mal nach hinten, aber erkennen kann sie, wie auch die vorherigen Male nichts Ungewöhnliches. „Was ist denn heute mit dir los. Immer wieder bist du abwesend und schaust dich um?" „Das tut mir leid Sango. Ich wollte es eigentlich auch Keinem sagen, aber seit ein paar Tagen habe ich so ein komisches Gefühl. Irgendetwas wird passieren, das spüre ich genau und wir alle werden davon betroffen sein." Die Dämonenjägerin zieht darauf hin ihre Stirn kraus. „Hast du mit InuYasha schon darüber geredet?" „Nein ich wollte nicht, dass er sich unnötige Sorgen macht. Vielleicht hat es ja auch etwas mit meinem Traum von letzter Nacht zu tun." „Der, von dem du mir vorhin erzählt hast?Du standest einem fremden Mädchen gegenüber, das weinend vor dir saß und immerzu auf ihre Hände starrte, welche voller Blut waren." „Ja genau. Jedoch war es nicht ihr Blut. Hinter ihr lag jemand, anscheinend war er tot. Zuerst dachte ich es wäre InuYasha, da ich nur weiße Haare erkennen konnte." Bei der Erinnerung muss die mächtige Miko erst einmal pausieren, da ihr ein kalter Schauder über den Rücken läuft. „Später jedoch erkannte ich, dass es sich um einen anderen Inuyokai handeln muss. Er hatte keine Hundeohren." Nach kurzem Überlegen stellt Sango die Vermutung auf, dass es sich möglicherweise um Sesshomaru handeln könnte. „Das kann ich dir ehrlich nicht sagen. So genau konnte ich ihn nicht sehen. Blut verdeckte das gesamte Gesicht," ist Kagomes weniger hilfreiche Antwort darauf. Damit ist das Gespräch für die beiden Frauen auch erst einmal beendet. Schweigend folgen sie dem restlichen Weg ins Dorf während Beide ihren eigenen Gedanken nachhängen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ *Yokai - Dämon Hallo Leute, wie schon vorher angedeutet ist das hier nur eine kleine Erklärung als Anfang. Hoffe es hat euch trotzdem gefallen ^^* Lg. eure Ookami-chan Kapitel 1: Aufbruch ohne Wiederkehr ----------------------------------- " Text " Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Leise, ohne auch nur einen Ton von sich zu geben schleicht ein Schatten auf Zehenspitzen an den dunklen Türen vorbei. Darauf bedacht niemanden, der sich dahinter befindet, aufzuwecken. In der Hand des 17-jährigen Schattens, der sich nun als Mädchen entpuppt, befindet sich ein Buch. Jedoch kann man im Zwielicht, welches der Mondschein in dieser lauen Frühlingsnacht durch die Fenster wirft, weder den Titel noch das Titelbild ausmachen. Immer weiter geht ihr Weg, ihre Füße tragen sie in die Nacht hinaus. Sie näherte sich jedoch langsam ihrem Ziel. Tonlos versucht das Mädchen nun die schwere Tür zu öffnen. Nach einigen Versuchen gelingt es ihr sogar ganz gut. Sie schiebt sich durch den kleinen Spalt der durch ihr Gerüttel entstanden ist. Natürlich hat sie sich das Alles zuvor gründlich überlegt, sie macht eine solche Aktion auch nicht zum ersten Mal. Deshalb liegen vor der Wohnungstür auch vorsorglich ihre Schuhe und eine dicke Jacke. Schnell schlüpft sie in das Gewand und schnappt sich das Buch, welches sie in der Zeischenzeit auf den Boden gelegt hat um sich anzuziehen. Jedoch geht die 17-Jährige nun nicht in Richtung Haustüre die Treppen hinunter, wie man es vielleicht annehmen könnte. Nein, sie folgt ihnen lieber bis ganz nach oben und öffnet anschließend die morsche Lucke zum Dachboden. Nachdem diese hinter ihr wieder verschlossen ist, folgen ihre hellblauen Augen einem schmalen Lichtstrahl bis zu einem offenem Fenster. Sie steigt auf die Fensterbank und schaut in die Tiefe. Von hier oben geht es sicher 20 Meter weit nach unten, aber das stört das Mädchen im Moment herzlich wenig. Sie hält sich an der Regenrinne, die direkt über dem Fenster liegt, fest und zieht sich daran bis aufs Dach hoch. Nun kann man auch erkennen, das sich hier oben anscheinend öfters jemand aufhält. An einer relativ sicheren Stelle, sind die dunkelroten Dachziegel, die teilweise schon von alleine runterfallen, mit einem Werkzeug säuberlich entfernt worden und auf der nun freistehenden Fläche, steht eine robuste, schwarze Kiste, der fahrlässig ein gelber Regenschutz übergeworfen ist. Das Mädchen auf dem Dach steuert genau darauf zu. Obwohl die Ziegel von Regen gestern noch recht rutschig sind, setzt sie sicher einen Fuß vor den Anderen. Bei der schönen Kiste angekommen, entfernt sie schnell den Regenschutz und holt aus ihr eine kuschelige blaue Decke und eine Dose Eistee heraus. Hier oben hat das Mädchen für alle Fälle vorgesorgt. Sie nimmt ihre Decke und legt diese auf die mittlerweile wieder geschlossene Kiste. Dann setzt sie sich mitsamt ihrem Buch und der Dose in der Hand darauf. Nun kann man auch endlich erkennen, was auf dem Einband geschrieben steht. "InuYasha" ist dort in Großbuchstaben aufgedruckt worden und es ist nun auch klar, das es sich hierbei um einen Manga handelt. Seit zwei Jahren kennt die junge Braunhaarige InuYasha nun schon und sie liebt die Geschichte immer noch genauso sehr, wie am ersten Tag. Die Vorstellung von einer Welt in der es Dämonen gibt Abenteuer zu erleben und mit Freunden für das Gute zu kämpfen. Wenn sie könnte, wäre das Mädchen schon lange in dieser besonderen Welt. Hier hält sie Nichts. Seit dem Tod ihrer Mutter, war das Leben nicht mehr das Selbe. Zuvor war sie ein Ass in der Schule gewesen, hatte Freunde mit denen sie Spaß haben konnte, ärgerte ihre zwei Jahre jüngere Schwester gerne und war in mehreren Sportclubs aktiv gewesen. Seit einem Jahr jedoch, durfte sie an keinem der Clubaktivitäten mehr teilnehmen. Das Singen mit ihren Freundinnen in der Band, die sie vor einiger Zeit gegründet hatten, wurde ihr auch verboten. Ihr Vater war überängstlich geworden, obwohl der Tod ihrer Mutter nur ein Unfall gewesen war. Seit diesem Tag sah er in fast allem eine Gefahr und sperrte seine beiden Kinder beinahe schon zuhause ein. Deshalb hat sich das Mädchen auf dem Dach auch in die Welt der Bücher geflüchtet. Sie liest nicht nur Mangas in ihrer Freizeit, sondern auch Fantasiegeschichten. Solange es nur nichts mehr mit der Wirklichkeit zu tun hat, liest sie sogut wie Alles, was ihr in die Hände fällt. Nur so kann sie aus ihrer eigenen tristen Welt entfliehen. In der Zeit, nachdem ihre Mutter gestorben ist, verschlechterte das Mädchen sich auch in der Schule gewaltig. Zuvor hat es nie auch nur einen Test gegeben, auf den sie nicht vorbereitet war. Nach der Trauerzeit war es ihr jedoch egal gewesen, welche Noten sie schrieb. Eine Zeit lang hatte sie sich für sich selbst zurück gezogen und versucht mit der neuen Situation klarzukommen. Dieses Verhalten kostete ihr viele „Freunde". „In der Not weiß man wer seine wahren Freunde sind." Dieser Spruch hat damals wirklich perfekt zu ihr gepasst. Die meisten ihrer Freundinnen haben sie eiskalt ignoriert. Sie wollten nichts mit einem "Trauerklos", der auch noch schlecht in der Schule war zu tun haben. Nur zwei Mädchen sind ihr geblieben. Ihre besten (und zur Zeit einzigen) Freundinnen, Ai und Erika. Letztere kennt sie schon seit ihrer Kindergartenzeit. Damals ist Erika mit ihren Eltern aus einem anderen Land nach Japan gezogen. Während sie den Manga so in der Hand hält, verkrampfen sich ihre Finger mit der Zeit immer mehr um den Buchdeckel. Doch nicht etwa wegen der so fantasiereichen Geschichte, nein. Die Erinnerungen an ihre schwere Zeit haben sie wieder einmal eingeholt und sie kann absolut Nichts dagegen tun. Das Mädchen versucht sich von der Vergangenheit abzulenken, indem sie den Kopf kurz schüttelt und weiterliest. Dabei fällt ihr der Zopf, den sie mit ihren haselnussbraunen Haaren gemacht hat, über die Schulter. Auf ein Mal schreckt sie auf. Die Sonne strahlt durch ein Loch in der Wolkendecke auf sie herab. Durch ihren Stand kann man darauf schließen, dass es schon mindestens früher Vormittag ist. „Scheiße!", ruft das Mädchen aus, während sie ihre Sachen zusammen packt und die Kiste auf dem Dach wieder verschließt. Sie lässt den Manga oben auf der Box liegen. Keine Zeit ist dafür da, ihn mitzunehmen. So schnell wie es ihr auch nur irgendwie möglich ist, schwingt sie sich wieder in den dunklen Raum hinein und folgt den Treppenstufen bis hinunter zu ihrer Wohnung. Wenn sie jedoch gedacht hat, das ihr Verschwinden unbemerkt geblieben ist, hat sie sich in den Finger geschnitten. Als würde er auf den Postboten warten, steht ihr Vater in der Tür und fängt auch gleich an, sie völlig außer sich anzuschreien. „Bist du denn von allen guten Geistern verlassen? Ich habe es dir schon hundert Mal gesagt, Miyuki und trotzdem widersetzt du dich mir immer noch. Du darfst nicht hinauf auf den Dachboden klettern und schon gar nicht auf das Dach! Was wäre passiert, wärst du abgerutscht? Sei froh, das heute keine Schule ist. Ansonsten wärst du auch noch viel zu spät dran." Das Mädchen, das anscheinend auf den Namen Miyuki hört, versucht erst gar nicht mit ihrem Vater zu reden. Es hat ja sowieso keinen Sinn mit ihm zu diskutieren. Nach einer halben Stunde hat der Erwachsene sich wieder einigermaßen beruhigt und Miyuki zieht es vor, ihm fürs Erste aus dem Weg zu gehen. Deshalb übernimmt sie die Aufgabe ihrer Schwester Ayumi, heute einkaufen zu gehen. Mit einer Tasche voller Lebensmittel, in der auch so einige Süßigkeiten und Knabberzeug sind, die ursprünglich nicht auf ihrer Einkaufsliste standen, folgt sie dem einsamen Weg zu ihrem Haus durch das wohlbekannte Waldstück. Die Wohnung, in der das Mädchen lebt, liegt inmitten eines ungewöhnlich dichten Waldes außerhalb von der Riesenmetropole Tokyo. Ein schönes Plätzchen, mit mehr Natur, als in so manch anderer Stadt in Japan. Natürlich ist es hier auch laut und die Luft oft von Autoabgasen verseucht, aber größtenteils ist die Umgebung ruhig und schön. Der Vorort bietet außerdem viel Sonnenschein. Jetzt wo sie offen sind, gehen Miyuki ihre Haare fast bis zum Po. Sie hat diese schon lange wachsen gelassen, denn sie liebt es ihre langen Haare am Rücken zu spüren. Die leisen Geräusche des Waldes stören das Mädchen normalerweise nie. Sie mag es sogar gern, wenn man zum Beispiel Vogelgezwitscher am Morgen hört. Aber heute ist irgendetwas merkwürdig. Es ist totenstill um Miyuki herum. In ihr schleicht langsam ein komisches Gefühl hoch und sie verlässt den gekennzeichneten Weg aus einem Impuls heraus. Obwohl sie eigentlich jeden Winkel des kleinen Flecks hier kennt, kommt ihr das Gestrüpp auf einmal gänzlich unbekannt vor. Plötzlich wird ihr schlagartig schwindlig. Der Wald um sie herum dreht sich und die Baumkronen verschwimmen vor ihren Augen. Das Mädchen versucht noch sich wach zu halten und erkennt im letzten Moment schemenhaft eine Person auf sich zuschreiten, bevor es den Kampf schlussendlich doch verliert und in die Dunkelheit abtaucht. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So das war das erste Kapitel. Hoffe euch hatts gefallen. Bitte überseht meine Rechtschreibfehler einfach. Ist meine erste FF. ‘^.^ Ich versuche so schnell wie möglich weiter zu schreiben. Lasst mir doch bitte ein Kommi da! Lob und Kritik sind jederzeit willkommen. ^-^ Lg. eure Ookami-chan Kapitel 2: Ankunft - kein Weg zurück ------------------------------------ " Text " Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Völlig erledigt versucht Miyuki langsam ihre Augen zu öffnen, was ihr erst gar nicht so leicht fällt, da die Sonne helle Strahlen direkt in ihr Gesicht schickt und sie blendet. Ihr Kopf schmerzt zudem höllisch und sie fühlt sich als ob sie gerade von einem Auto überfahren geworden wäre. Unter sich kann das Mädchen Gras spüren, was darauf schließen lässt, dass sie immer noch im Wald liegt. ~Ich hatte wohl einen Kreislaufkollaps oder so~, ist ihre einzige Erklärung für die plötzliche Ohnmacht. Über Miyuki erstrahlt ein wolkenloser, blauer Himmel, was zugegeben ziemlich ungewöhnlich ist, da es kurz zuvor noch bewölkt war. Die Braunhaarige denkt jedoch nicht weiter darüber nach, da sie eigentlich nicht weiß, wie lange sie hier schon liegt. Es könnten sich die Wolken ja einfach verzogen haben, in der Zwischenzeit. Das wäre zumindest eine halbwegs plausible Erklärung. Unter Schmerzen bringt Miyuki ihren Oberkörper nach wenigen Sekunden in eine aufrechte Position und muss sofort wieder mit dem Schwindelgefühl kämpfen. Jedoch ist das derzeit ihr kleinstes Problem. Um sie herum ist nämlich nichts als Wald. Das Mädchen liegt auf einer hell erstrahlten Lichtung und kann weder den gekennzeichneten Weg noch ihr Haus, welches man normalerweise leicht durch die Bäume hindurch erkennen kann, sehen. ~So weit bin ich aber nicht vom Waldweg weggegangen, oder?~ Diesen Gedanken verwirft sie aber mit dem Satz ~Dann wäre ich wohl jetzt nicht hier~ sofort wieder. Da ihr im Moment sowieso nichts Anderes übrig bleibt, versucht das Mädchen nun das zu tun, was ihr am Sinnvollsten in dieser Situation erscheint. Sie geht ein paar Schritte in den Wald hinein um sich umzusehen. Dabei fällt ihr ein, dass ihre Einkäufe noch irgendwo rumliegen müssten. Jedoch kann sie nichts Vergleichbares auf der Lichtung sehen. Vielleicht sind die Taschen von jemanden gestohlen worden? Aber diese Überlegung erscheint ihr dann doch als unlogisch. Wer würde schon einem Mädchen in einen Wald folgen um ihr die Einkaufstaschen zu rauben. Hinzu kommt, dass ihr Haus das Einzige im Umfeld des kleinen Waldstücks ist. Zwar erscheint es ihr immer noch als reichlich merkwürdig, dass sie die Sachen einfach nicht finden kann, aber länger danach suchen will sie auch nicht. Deshalb schlägt Miyuki nun einen beliebigen Pfad ein und folgt ihm in gemächlichen Schritten. Da der Wald den sie kennt ziemlich klein ist, denkt sie nicht einmal über mögliche Folgen ihrer Entscheidung nach. Irgendeine Straße, oder zumindest einen Weg wird sie doch wohl finden können. Das wäre doch gelacht! Zumindest war das am Anfang so. Nach knapp zwei Stunden verliert sie langsam die Geduld und ihre Entschlossenheit sinkt auch immer weiter. Dass ihre Laune seit einiger Zeit einen neuen Tiefpunkt erreicht hat, ist ihr mittlerweile ebenfalls anzusehen. Irgendwie kommt es Miyuki so vor, als würde sie nicht aus dem Wald heraus sondern immer tiefer in ihn hinein gehen. Sie hat nicht gewusst, dass das Grünzeug um ihr Haus herum so weit reicht. Aber ist das überhaupt noch „ihr“ Wald? So langsam zweifelt sie an dieser Tatsache. Tief hängende Äste und Gestrüpp streifen den Körper des Mädchens und ihre langen Haare verfangen sich auch nicht zum ersten Mal darin. Nach nur zwei Minuten der Freiheit zieht sie erneut wieder etwas nach hinten, daher dreht sich Miyuki fluchend um. Dieses Mal sind es aber zu ihrem Erstaunen keine Haare mehr und auch ihre Kleidung scheint nicht Schuld an der misslichen Lage zu sein. Irgendetwas hängt um ihren Hals und schnürt ihn zu, eben da es zuvor an einem Strauch hängen geblieben ist. Neugierig befreit das Mädchen den Gegenstand und entdeckt eine lange Kette mit einem silbernen Halbmond daran hängen. Sie sieht wunderschön aus und obwohl Miyuki das Schmuckstück noch nie gesehen hat, fühlt sie, dass dieser Anhänger eine besondere, magische Anziehung auf sie auswirkt. Glitzernde Steinchen schimmern in der Sonne auf seiner Oberfläche und lassen ihn noch mystischer wirken. Aus einem Gefühl heraus beschließt die Braunhaarige, die Kette vorerst an zu behalten. Woher sie auch kommt, das Mädchen kann sie doch nicht einfach irgendwo liegen lassen. Komisch ist aber, dass sie das Schmuckstück erst jetzt bemerkt hat. Sie muss es doch schon seit einiger Zeit tragen, oder? Wann hätte man es ihr umlegen können, außer während ihrer Ohnmacht? Auf einmal schreckt das Mädchen aus ihren Gedanken hoch. An ihrem Nacken spürt sie Jemanden atmen. Heiße, stinkende Luft umschließt sie und Miyuki traute sich kaum selbst zu atmen. Hinter ihr bewegt sich etwas und scheint nach wenigen Sekunden erneut die Luft genussvoll einzuziehen. Was immer da auch an ihr riecht, es ist garantiert kein Mensch! Das Wesen lässt ein Schmatzen verlauten und spricht in tiefem Ton zu dem Mädchen: „Was habe ich heute nur für ein Glück. Jetzt kommt mein Essen schon von selbst zu mir, ohne dass ich es zuerst suchen muss." Daraufhin ertönt ein dunkles Lachen. Langsam dreht Miyuki sich um und wünscht sich auch gleich wieder, sie hätte es nicht getan. Hinter ihr steht eine Kreatur, hoch wie ein Haus. Von grüner, schuppiger Haut überzogen bewegt sie sich auf sechs verschiedengroßen, behaarten Beinen. Ein riesiges Maul voller Zähne überdeckt das gesamte Gesicht und das Mädchen glaubt nicht wirklich, dass dieses Monster Augen besitzt und wenn doch, sind diese garantiert nicht auf dem Kopf. Einen Schrei unterdrückend versucht sie sich nach hinten wegzuschleichen während sich das Wesen noch mit ihrer Reaktion amüsiert. Es bleibt aber nur beim Versuch. Natürlich wird sie bemerkt und das komische Ding streckt eine seiner mit Krallen versehten Hände nach ihr aus. „Oh nein, du entkommst mir nicht!" Nun hat Miyuki langsam mit ihrem Leben abgeschlossen, als der Halbmond um ihren Hals plötzlich zu leuchten beginnt. Der Kopf des Mädchens dröhnt auf einmal. Ohne Vorwarnung überrollt sie ein schrecklicher Schmerz und ihre Sicht verschwimmt erneut an diesem Tag. Alles um sie herum wird von einem roten Schleier überzogen. Sie schreit aus voller Kehle, doch ob es von irgendjemanden gehört wird, ist unklar. Das Letzte was sie noch sieht, bevor die Ohnmacht sie noch einmal einholt, ist, wie das Monster ein ohrenbetäubendes Gebrüll erklingen lässt und sein Körper schlussendlich in sich zusammen fällt. In einem anderen Teil des Waldes sitzen gerade zwei Frauen beisammen unter einem Baum und reden gemütlich miteinander, ehe sie den Schrei hören. Kurz darauf folgt ein ebenso lautes Brüllen. Beide springen aus Reflex auf und laufen in die Richtung aus der die Geräusche gekommen sind, während sie sich darüber unterhalten, wie sie wohl entstanden sind. Natürlich sind die Frauen erprobt im Kampf und haben ihre Waffen vorsorglich immer mit dabei. Ein Pfeil wird an die Sehne eines feingliedrigen Bogens gelegt und ein riesiger Bumerang wird ebenfalls geschultert. Kaum kommen die Beiden am Ort des Geschehens an, werden die Waffen jedoch sofort wieder beiseite gelegt. Eine unbekannte junge Frau liegt auf dem Boden. Sie lebt glücklicherweise noch. Der Yokai vor ihr sieht hingegen ziemlich mitgenommen aus. Es scheint als wäre er in der Mitte durchgesägt worden. Der ist also mit Sicherheit tot. Obwohl sich die beiden Frauen das Bild vor ihnen nicht wirklich erklären können, beschließen sie das Mädchen vorerst mitzunehmen. Scheinbar ist sie wirklich nur ein Mensch und vielleicht kann die Kleine auch alles aufklären, wenn sie wieder zu sich kommt. Während die Jüngere der Beiden, die Waffen an sich nimmt, wobei sie nicht weiß, wie um Himmels Willen ihre Freundin es schafft, diesen Bumerang zu schwingen, da er ein Gewicht von mehr als 20 Kilo hat, nimmt die Andere die Fremde auf ihren Rücken. So gehen sie schweigend zu dem Dorf zurück, von dem sie ursprünglich gekommen sind. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Also ich glaube es ist klar, wer die beiden Frauen sind, die Miyuki gefunden haben. Im nächsten Kapi werden die Charaktere von InuYasha endlich eine größere Rolle spielen. Hat von euch schon einer eine Idee was vorhin mit dem Dämon und Miyuki passiert ist? Würde mich darüber freuen wenn ihr ein paar Vermutungen dalasst. Bitte schreibt mir ein Kommi ! Lg. eure Ookami-chan Kapitel 3: Fragen ohne Antwort ------------------------------ " Text " Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Das Erste was Miyuki wahrnimmt sind Stimmen. Wie durch Watte hindurch kann sie einzelne Wortfetzen verstehen. ...Yokai... ...tot... ...nicht menschlich... . Jedoch kann sie sich nichts daraus zusammenreimen. Außer den Wortteilen kann sie nur noch erahnen, dass mehrere Personen bei ihr sein müssen, die miteinander reden, oder dem Tonfall nach, eher streiten. Stöhnend versucht das Mädchen ihre Augen zu öffnen. Als sie es nach dem dritten Versuch endlich geschafft hat, fasst sie sich erst einmal leise zischend an den Kopf. Vor ihr sitzt eine junge Frau, welche blauschwarze Haare hat und einen rot-gelben Kimono trägt und als wenn das nicht schon verrückt genug gewesen wäre, kommt Miyuki die Fremde eigenartig bekannt vor. Die Beiden befinden sich zurzeit in einer kleinen Hütte, anscheinend aus Holz. Der Raum in dem das Mädchen liegt hat am hinteren Ende eine Tür, die nur von einem Vorhang überdeckt ist und besitzt außerdem zwei kleine Fenster. Wegen der starken Kopfschmerzen versucht sich die Braunhaarige jedoch lieber nicht zu erinnern wo sie die Frau schon einmal gesehen hat, sondern konzentriert sich lieber auf ihren geschundenen Körper. „Hast du Schmerzen?", fragt die Schwarzhaarige auf einmal. „Ja mein Kopf dröhnt gewaltig." „Warte, dagegen habe ich etwas." Während die Frau im Kimono aufsteht, bemerkt Miyuki nun zum ersten Mal, dass auch noch eine andere Person mit im Raum ist. Ein weißhaariger Junge mit Hundeohren sitzt mit verschränkten Armen an der Tür und beäugt sie misstrauisch. Mit einem Schlag fällt es ihr wie Schuppen von den Augen. Das Monster, die junge Frau im Kimono, der weißhaarige Junge. Sie sitzt in einem Dorf im japanischen Mittelalter fest und sie ist nicht auch nicht bei einfach irgendwem zu Gast. Nein, vor ihr stehen wahrhaftig Kagome und InuYasha! Miyuki schreckt augenblicklich aus der Position, in der sie zuvor saß, hoch und stolpert mit geweiteten Augen zur hinteren Wand. ~ Wie kann das sein? Wie um Himmels Willen ist das möglich? ~ Doch egal wie lange sie überlegt, eine andere Erklärung lässt sich nicht finden. Das Mädchen muss tatsächlich in der Epoche der kriegerischen Staaten sein! Natürlich ist ihre Aktion nicht unbemerkt geblieben. Während InuYasha gleich aufspringt und seine mit Krallen verzierte Hand schon vorsorglich auf Tessaiga legt, geht Kagome langsam auf die Fremde zu und legt einen besorgten Blick auf. „Geht es dir auch wirklich gut? Du siehst sehr blass aus“, fragt die Miko vorsichtig nach. „Ach nein, mir ist nur gerade etwas Wichtiges eingefallen“, versucht Miyuki sich wieder aus der gespannten Situation zu befreien. Da sie InuYashas Temperament schon aus den Büchern und Filmen kennt, beschließt das Mädchen lieber Nichts von der Tatsache, dass sie Alles und Jeden hier kennt, zu verraten. Kagome scheint diese Antwort auszureichen, daher beruhigt sich auch InuYasha langsam wieder. Von der Schwarzhaarigen bekommt Miyuki eine Kräutermischung gegen ihre Kopfschmerzen, die sie am liebsten gleich wieder ausgespuckt hätte, da sie verdammt bitter schmeckt. Nach ewig wirkenden Minuten des Schweigens und Nachdenkens bricht Kagome glücklicherweise auch endlich die plötzlich entstandene Stille. „Da es dir nun anscheinend etwas besser geht, möchte ich uns erst einmal vorstellen. Ich bin Kagome und das hinter mir ist InuYasha, freut mich dich kennenzulernen." Eben Genannter gibt nur ein genervtes „Keh" von sich, welches die Anwesenden schon längst gewohnt sind. „Ähm, mein Name ist Miyuki. Ich hätte da eine Frage: Wie komme ich hier her? Was ist denn passiert?", antwortet die Jüngste im Raum ein wenig unbeholfen. „Ich habe gehofft du könntest uns das erklären. Wir fanden dich bewusstlos im Wald neben einem toten Yokai liegen“, erklärt Kagome daraufhin. Nach einer kurzen Pause fügt sie noch hinzu: „Kann es sein, dass du nicht aus dieser Zeit kommst? Deine Klamotten sehen aus wie aus dem 21ten Jahrhundert." "Das könnte man so sagen", druckst das Mädchen herum während sie mit der dünnen Decke spielt, die ihr während ihrer Ohnmacht übergelegt wurde. Warum genau sie eigentlich hier ist, weiß Miyuki selbst nicht. Ob sie es wohl noch herausfinden wird? „Nun sag schon endlich! Was hast du zu verbergen?" Diese bissige Bemerkung kommt natürlich von dem Hanyou im Raum. Doch dieser ist sofort wieder still in seiner Ecke, als Kagome ein gefährlich ruhiges „Zwing mich nicht es zu sagen" von sich gibt. „Naja, also, eigentlich ist es so...“ Kurzerhand entschließt sich Miyuki dazu, den Beiden zu erzählen was genau passiert ist. Den Teil mit dem Maga und der Serie lässt sie dabei lieber weg. „Verstehe, und du weißt wirklich nicht wie du hierher gekommen bist? Ich hatte irgendwie die Hoffnung, dass es noch ein zweites Portal in die Neuzeit gibt. Ich komme nämlich auch von dort musst du wissen“, ist der anschließende Beitrag von der Miko zur Geschichte. Das Gespräch der beiden Frauen wird jedoch kurzerhand unterbrochen, als ein braunhaariges Mädchen im Alter von zirka 12 Jahren durch die offene Tür stürmt. ~ Wow, seit dem Ende der Serie müssen wirklich schon ein paar Jahre vergangen sein ~, stellt Miyuki in diesem Moment fest. Sie hätte das Mädchen fast nicht erkannt, doch der kleine Zopf an der Seite ihres Kopfes hat sie schlussendlich doch verraten. Es ist Rin! „Kagome-sama, ich soll euch fragen ob Sango und Miroku euch beide beim Gesundpflegen des Mädchens ablösen sollen." Noch während sie das sagt, entdeckt die Kleine schon, dass dies jedoch gar nicht mehr notwendig ist. Rin hüpft fröhlich auf das ihr fremde Mädchen zu und schaut sie sich erstmal genau an. „Hallo, ich bin Rin, und wer seid Ihr? Woher kommt Ihr und warum habt Ihr so komische Kleidung an?" Bevor sie noch weiterreden kann, wird die Kleine aber von Kagome unterbrochen. „Das ist Miyuki. Könntest du bitte den Anderen Bescheid geben, dass sie wach ist?" Daraufhin läuft das Kind mit den Worten „Klar, mach ich!" lachend wieder zur Tür hinaus. Während das Mädchen aus der Neuzeit noch über Rin nachdenkt, kramt Kagome in einem der vielen Kästen an der Wand herum. „Hier das ist für dich, deine Sachen sehen schon etwas mitgenommen aus", sagt sie nur und hält der Braunhaarigen einen Kimono unter die Nase, der nur bis zu den Knien geht, damit sie mehr Beinfreiheit hat. Er ist aus hellblauem Stoff genäht und mit weißen Blütenblättern verziert. Erst jetzt bemerkt Miyuki, dass ihre eigene Kleidung voller Dreck und Schweiß ist und an einigen Stellen sogar Stücke herausgerissen wurden. Sofort schämt sie sich dafür, dass sie das Schlamassel nicht früher bemerkt hat. Nachdem InuYasha hinausgegangen ist, wobei er es weniger freiwillig getan hat, hilft die Miko dem Mädchen dabei, den schönen Kimono anzuziehen und obwohl die Jüngere sich die Schritte zu merken versucht, muss Miyuki zugeben, dass sie so etwas niemals alleine zusammenbringen würde. „So fertig, lass uns rausgehen", meint Kagome anschließend mit einem Lächeln. Vor der Tür, blendet die Beiden erst einmal kräftig die Sonne. Nachdem sie sich daran gewöhnt hat, erkennt Miyuki, dass sowohl InuYasha und Rin als auch Sango, Miroku, die kleine Kirara und drei Kinder, die das Mädchen mühelos der Dämonenjägerin und dem Mönch zuordnen kann, auf sie warten. Obwohl es unnötig ist, werden ihr alle vorgestellt, aber das weiß ja niemand. Nachdem Miyuki ihre Geschichte erneut vor den Anderen erzählt hat, bricht großes Schweigen aus. Allesamt überlegen sie, wieso das Mädchen wohl hier gelandet ist, so wie Kagome einst, bis sich InuYasha plötzlich komisch benimmt. Seine Hand wandert an Tessaigas Griff und sein Blick in den Wald. Es scheint als würde er auf etwas warten. „Was ist denn los InuYasha?", fragt Kagome den Hanyou deswegen. Dieser macht eine ernste Miene, knurrt leise und sagt nur: „Sesshoumaru." Miyuki schaut nun ebenfalls Richtung Wald und kann ihren Augen kaum glauben. Fast schon schwerelos wirken seine Schritte, während die langen, weißen Haare im Sonnenlicht glänzen. Goldene emotionslose Augen blicken in die Runde bis sie an Miyuki hängen bleiben. „Du..." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So das ist nun schon das dritte Kapitel. Sagt mir doch bitte wie euch die Geschichte bis jetzt gefällt. 0.0 Wichtige Info: es können bei dieser FF auch Leute kommentieren, die sich nicht auf Animexx angemeldet haben ! Lg. eure Ookami-chan Kapitel 4: Beginn einer Reise ins Ungewisse ------------------------------------------- " Text " Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt „Sesshoumaru-sama!", ruft Rin sofort und läuft lachend auf den Yokai zu. Seine Emotionslosigkeit scheint sie in keinster Weise zu stören. Nachdem sie das Bein ihres Meisters reichlich umarmt hat, geht das Menschenmädchen einen Schritt zurück und fragt: „Schön, dass Ihr hier seid, aber wieso?" „Rin, verabschiede dich. Morgen bei Sonnenaufgang gehen wir." „Ich darf wirklich wieder mit Euch reisen? Juhu, danke Sesshoumaru-sama." Das kleine Mädchen scheint trotz der nur spärlichen Auskunft ihres Meisters überglücklich zu sein. Sie springt wild umher und lacht aus vollem Halse. Inzwischen gleitet der goldene Blick Sesshoumarus erneut zu Miyuki, oder besser gesagt zu dem Anhänger an ihrer Silberkette. „Du wirst mitkommen." „Wieso?", fragt das Mädchen sofort, bekommt jedoch keine Antwort. Nur die Augen des Daiyokais verengen sich kurz, auch wenn man schon ein sehr guter Beobachter sein muss um es zu sehen. Noch bevor sich InuYasha darüber aufregen kann, dass sein Halbbruder nicht über fremde Menschen bestimmen kann, ist dieser schon wieder im Wald verschwunden und hinterlässt eine teils verwirrte und ebenso nachdenkliche Gruppe, die nicht wirklich weiß, was das jetzt eigentlich zu bedeuten hatte. Während Rin schon am Abend alles, was sie mitnehmen möchte in einem hellblauen Tuch, passend zu ihrem neuen violettblauen Kimono zusammengepackt hat, überlegen die Freunde um InuYasha immer noch, was sie nun mit Miyuki tun sollen. Kagome hat ihrer neuen, unfreiwilligen Mitbewohnerin, unnötigerweise, mittlerweile alles erzählt, was sie über InuYashas Halbbruder weiß. Der Hanyou beharrt darauf, sie nicht mit dem Yokai mitgehen zu lassen, während Miroku das Ganze eher kritisch betrachtet. „Es ist eine wirklich verzwickte Lage. Sesshoumaru wäre unter Umständen dazu imstande das ganze Dorf auszulöschen und Miyuki danach trotz unserer Bemühungen mitzunehmen", meint der Mönch während er sich über seine gerötete Wange streicht. Er konnte seine Finger wieder einmal nicht bei sich lassen und hat Sango, wie so oft, in aller Öffentlichkeit begrapscht. Wobei man schon sagen muss, dass er sich in dieser Beziehung gebessert hat. Seine Blicke und Bemühungen gelten nur mehr Sango und er schaut nicht mehr jedem hübschen Mädchen hinterher, was eine wirklich enorme Verbesserung in seinem Fall ist. Die Freunde sitzen derzeit um ein prasselndes Feuer in Kagomes Hütte zusammen, während Rin sich dazu bereit erklärt hat, ein letztes Mal auf Sangos Kinder aufzupassen und sie zu Bett zu bringen. Während die Anderen noch immer darüber diskutieren, ob InuYasha das Dorf gegen seinen Halbbruder entsprechend beschützen kann oder nicht, fasst Miyuki für sich selbst zusammen, was sie so alles über Sesshoumaru weiß. Vielleicht hilft ihr das ja weiter. ~Er ist der Herr des Westens, besitzt ungeheure Kraft, ist einer der seltenen Daiyokai. Niemand kann ihn stoppen. Das einzige Wesen welches ihm etwas bedeutet ist Rin. Er mordet ohne mit der Wimper zu zucken, ist kalt und emotionslos...~ Je mehr sie darüber nachdenkt, desto ängstlicher wird das Mädchen. Dieser Dämon könnte sie alle auslöschen, auch wenn sich InuYasha in so manchen Kämpfen bis jetzt ganz gut gegen ihn behaupten konnte. Als sie daraufhin nochmals in die Runde blickt, steht Miyukis Beschluss fest. ~Wozu auch immer Sesshoumaru mich braucht, ich werde das Leben dieser Leute, die mich ohne Bedenken aufgenommen haben, nicht unnötig in Gefahr bringen! Auch wenn es mein Schicksal ist, deshalb durch seine Hand zu sterben, ich werde gehen.~ Noch während dieser Beschluss von ihr gefasst wird, steht das Mädchen mit der Ausrede „Mir ist etwas übel, ich gehe kurz an die frische Luft“ auf und verlässt die Hütte, um noch etwas für sich zu sein. Die männlichen Anwesenden nehmen diese Aussage so hin und kümmern sich nicht weiter darum, sondern streiten sich lieber wieder über InuYashas Kampfkraft. Jedoch kann Miyukis Ausrede die beiden Frauen nicht täuschen. Kagome, die Sango schräg gegenüber sitzt, nickt dieser einmal zu und folgt dann dem braunhaarigen Mädchen in die laue Nacht hinaus. Als InuYasha ihr nachschreien will, was sie denn jetzt schon wieder macht, hält Sango ihm kurzerhand eine Hand vor den Mund und erklärt den Männern, dass ihre Freundin nur nach Miyuki sehen möchte. Zurück im Haus bleiben nun ein schmollender InuYasha, ein leicht verwirrter Miroku und eine genervte Sango, die die männliche Naivität in Gefühlssachen verflucht. Kagome findet das Mädchen nach einigen Minuten auf der Treppe zu Kikyous Grab sitzend und in den Himmel schauend. Miyuki beobachtet die vielen hellen Sternbilder in der klaren Nacht. „Es ist wunderschön nicht wahr? In der Neuzeit bekommt man so ein Bild nur selten zu sehen", fängt die Ältere der Beidenan, während sie sich ebenfalls setzt. „Das stimmt wirklich, die Sterne wirken plötzlich hier nah. Kagome, kann ich dich vielleicht etwas fragen?" „Sicher, was ist es denn, was du wissen willst?" „Meinst du, es war nur ein dummer Zufall, dass ich hier gelandet bin?", fragt die Braunhaarige, wobei sie immer leiser wird. Eine kurze Pause entsteht, während Kagome das Mädchen neben sich von der Seite mustert. In ihren blauen Augen spiegelt sich eine gewisse Traurigkeit wieder, aber auch Stärke und Hoffnung. „Weißt du", beginnt die Miko nun mit einem Blick Richtung Himmel Schon als wir dich gefunden haben, bist du mir irgendwie bekannt vor gekommen. Wie aus einer entfernten Erinnerung. Heute, nachdem wir alle überlegt haben, wieso du wohl hier bist, ist mir wieder eingefallen, woher ich dich kenne. Vor ein paar Monaten hatte ich einen Traum. Du kamst darin vor, doch du warst in diesem Traum kein Mensch. Ich glaube es ist Schicksal, dass du hierher gekommen bist und auch deine Entscheidung mit Sesshoumaru zu gehen, ist ein Teil deiner Bestimmung und des Weges, der noch vor dir liegt." Noch bevor Miyuki fragen konnte, woher die junge Frau das Alles weiß, redet diese aber auch schon weiter. „Weißt du, es war nicht schwer, dir deinen Entschluss abzulesen. Ich sah es in deinen Augen und mein Gefühl sagt mir, dass es die richtige Entscheidung ist. Was meinen Traum angeht, so glaube ich ist es besser, wenn du ihn nicht allzu genau kennst. Ich sage dir nur Eins. Pass auf dich auf und verliere nie das Vertrauen in deine Freunde, denn du bist nicht alleine. In keiner Situation und auch wenn wir uns nach morgen nicht mehr wiedersehen sollten, musst du wissen, dass du jederzeit hier bei uns willkommen bist. Heute sowie auch in der Zukunft." Nach diesen rührenden Worten, weiß Miyuki beim besten Willen nicht mehr, was sie zu der Miko sagen soll. Kagome nimmt ihr diese Entscheidung ab, indem sie die Braunhaarige umarmt und in diesem Moment verfliegen auch die letzten Zweifel, die das Mädchen noch plagten. Sie weiß nun, sie wird all das schaffen, egal was noch auf sie zukommen wird. Am nächsten Morgen klopft Miyukis Herz so schnell wie noch nie. Nach einiger Überredungskunst (und so manchem Osuwari) von Kagome, akzeptierten die Freunde den Entschluss ihrer neuen Kameradin und hielten sie nicht mehr auf. Nun stehen sie alle zusammen am Dorfrand, um Miyuki und Rin zu verabschieden. Kagome hat der Jüngeren noch am Abend zuvor ein Tuch mit einem zweiten Kimono, einer vollen Wasserflasche und einigen Hygieneartikeln, wie Bürste und Seife zusammengepackt. Es soll ein Abschiedsgeschenk an sie sein und obwohl sie nur wenig Zeit zusammen verbracht haben, wird Miyuki die Gruppe sicher schrecklich vermissen. Rin ist schon die ganze Zeit furchtbar aufgeregt und erzählt ihrer neuen Reisegefährtin alles über ihre bisherigen Abenteuer mit Jaken, Ah-Uhn und natürlich Mister Eisklotz. Langsam wird Miyuki jedoch nervös. Obwohl es schon nach Sonnenaufgang ist, ist der Lord noch nicht aufgetaucht. ~Ob ihn wohl etwas aufgehalten hat?~, überlegt sie. Auch die Jüngere der Beiden kann sich kaum mehr ruhig halten, jedoch aus einem anderen Grund. Rin kann es kaum erwarten ihre alten Freunde wiederzusehen. Nach weiteren schier unendlich wirkenden Minuten taucht Sesshoumaru wortlos so plötzlich wie gestern zwischen den Bäumen auf, sieht kurz zu den zwei Mädchen und verschwindet im nächsten Moment wieder im Wald. Rin sieht das als Aufforderung los zu gehen und folgt ihm sogleich. Auch Miyuki schreitet langsam los, aber nicht ohne noch einen letzten, sehnsüchtigen Blick zurück auf das Dorf, in dem ihre neuen Freunde wohnen, zu werfen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich weiß das Kapitel ist nicht gerade spannend geworden, aber es soll auch nur ein Übergang zum Nächsten werden, in dem Miyuki viel erleben und auch so Einiges erfahren wird. Außerdem werde ich ab jetzt versuchen die Kapitel etwas länger werden zu lassen. Wie immer bitte ich auch hier um ein Kommi. ^.^ Lg. eure Ookami-chan Kapitel 5: Neue Begegnungen --------------------------- " Text " Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Schon seit knapp zwei Stunden folgen die beiden Mädchen dem mächtigen Daiyokai nun schon durch den Wald und schon seit zwei Stunden quasselt Rin Miyuki die Ohren voll. Sie mag das kleine Mädchen ja wirklich gern, aber wenn das noch lange so weiter geht, bindet sie Rin an den nächstbesten Baum fest. Leider ist das leichter Gesagt als Getan. Dadurch, dass die Ältere alle Folgen und alle Mangas von InuYasha kennt, weiß sie auch ganz genau, dass Sesshoumaru sie nachher dafür umbringen würde. Vielleicht würde er sie sogar mit Tensaiga wiederbeleben, nur um sie anschließend nochmals umzubringen. Wirklich kein schöner Gedanke! Nach weiteren 30 Minuten fragt sich Miyuki langsam ernsthaft, ob diese Wanderung in ihrer Welt als Extremsport durchgehen könnte. Der Kimono klebt vor Schweiß schon an ihrer Haut, doch die Sonne kennt kein Erbarmen und strahlt weiterhin auf die kleine Gruppe herab. Im Gegensatz zu ihr scheint Rin jedoch keine Probleme zu haben. Sie springt von einem Bein auf das Andere, bleibt zwischendurch immer wieder einmal stehen, um sich hübsche Blumen am Wegrand anzusehen, und redet weiterhin fröhlich vor sich hin. Zum Glück hat Kagome den beiden Braunhaarigen am Morgen empfohlen, ihre Haare zusammen zu binden. Ansonsten wäre es jetzt noch heißer. Während Rin ihre hüftlange Haarpracht vom Nacken aus gezopft nach Hinten fallen lässt, sind die Helleren von Miyuki zu einem hohen Pferdeschwanz, wie Sango ihn oft trägt, gebunden. Da der Weg kein Ende zu haben scheint, versucht das Mädchen zwischenzeitlich ihrer kleinen Freundin das Spiel "Ich sehe was, was du nicht siehst" beizubringen, als ihr Führer plötzlich eine scharfe Rechtskurve macht und mitten durch ein Dornengestrüpp marschiert. Das er dabei keine einzige der vielen Stacheln berührt, grenzt an ein Wunder, wobei es ist ja immer noch Sesshoumaru, von dem hier die Rede ist. Kurz bevor auch die beiden Mädchen bei den stacheligen Sträuchern ankommen, hören sie seine kalte Stimme aus einiger Entfernung befehlen: "Menschenweib, du wirst Rin tragen." Und schon war er weg. Miyukis Ego weigerte sich strikt dagegen ihm zu gehorchen wie ein Hund, wobei er ja eigentlich der INUyokai (=Hundedämon, wobei ich glaube diese Erklärung ist unnötig ;) )ist. Doch weil sie nicht unbedingt Lust dazu hat, Bakusaigas Klinge an ihrem Hals zu spüren und sie Rin auch irgendwie helfen will, nimmt sie die Kleine schlussendlich auf ihren Rücken und geht los. Dabei schimpft sie fast lautlos vor sich hin, gerade so, dass ihre kleine Freundin es nicht hören kann. "Dieser verfluchte, sch*** arrogante Kühlschrank. Soll er doch Rin nehmen, ist ja immerhin seine Entscheidung gewesen hier durch zu gehen. Hätte InuYasha ihm doch damals mit Tessaiga nicht den Arm, ( die er ja inzwischen wieder hat ) sondern den Kopf mit seiner hochgehaltenen Nase abgehauen!" Solche und ähnliche Sätze, weniger Jugendfrei, verlassen ihre Lippen während dem Gehen. Nachdem sie ordentlich Luft abgelassen hat und mit Rin am Ende der Dornenbüsche angekommen ist, begutachtet das Mädchen erst einmal ihre total zerkratzten Unterschenkel und hätte am liebsten gleich wieder losgeflucht. Die 12-Jährige neben ihr tippt ihr aber bevor sie damit loslegen kann auf ihre Schulter. Sie fühlt sich schlecht, weil Miyuki sie tragen musste und jetzt sogar Verletzungen deswegen hat. "Ach was, das ist doch gar nichts. Ich habe dir gern geholfen", versucht die Ältere Rin zu beruhigen. ~ Immerhin kann sie ja auch Nichts dafür ~ denkt das Mädchen im Geheimen mit einem Blick nach vorne, wo ihr Anführer Sesshoumaru mittlerweile wieder aufgetaucht ist. "Rin." "Hai, Sesshoumaru-sama?" "Folge dem Weg dort und warte dann mit Jaken und Ah-Uhn." "Hai!" Mit einem Satz springt sie in die angegebene Richtung und läuft den restlichen Weg, voller Vorfreude den kleinen, grünen Frosch und den Drachen, mit denen sie schon so viel erlebt hat, endlich wieder zu sehen. Nun wird Miyuki doch langsam unwohl. Jetzt steht sie hier allein im Wald, mit einem Dämon, der sie jederzeit zerstückeln könnte. Dieser macht von seiner Kraft auch gleich Gebrauch, indem er das Mädchen am Hals packt und sie gegen einen Baum schleudert. Ihr wird kurz schwarz vor Augen, als sie sich versucht wieder aufzurichten und der Daiyokai wieder direkt vor ihr steht. Mit einer, der klauenbesetzten Hände drückt er sie am Hals zu dem Baum in ihrem Rücken, die Andere hält er gefährlich nahe an ihrem Gesicht. "Das war für deine Beleidigungen vorhin. Wenn du mir nicht noch von Nutzen wärst, wärst du schon tot. Vergiss nicht, ich halte dein Leben in meiner Hand." Das war der längste Satz, den Miyuki jemals aus seinem Mund gehört hat. Sie könnte sich selbst ohrfeigen. Natürlich hat er Alles mitbekommen, immerhin ist er ein Inuyokai. "Woher hast du diese Kette?" Diese Frage hat das Mädchen jetzt nicht erwartet, was auch der Grund dafür ist, dass sie etwas länger braucht, um ihren Sinn zu begreifen. Natürlich meint der Dämon den silbernen Halbmondanhänger, den sie plötzlich um ihren Hals hatte, als sie im Mittelalter aufwachte. "Das habe ich mich auch schon gefragt. Die Kette samt Anhänger waren einfach da, als ich aufgewacht bin. Keine Ahnung woher die gekommen sind", antwortet sie wahrheitsgemäß. "Sag jetzt lieber die Wahrheit. Woher hast du sie?", fragt der Yokai mit eiskalter Stimme, während er dem Mädchen die Luft langsam abschnürt. "Das war die Wahrheit, du Idiot!" Ups, jetzt sind die Pferde mit ihr durchgegangen. Natürlich bekommt sie ihr Fehlverhalten sofort zu spüren, als Sesshoumaru seine Krallen in ihren Hals bohrt und seine sonst so schön goldenen Augen von roten Adern durchzogen sind. Miyuki versucht sich zusammen zu reißen und gibt trotz der Schmerzen keinen Ton von sich. Das macht ihren Gegenüber noch wütender und sie wird kurzerhand wieder an den nächstbesten Baum geschleudert. Dabei zieht sie sich eine Platzwunde am Kopf und mehrere blaue Flecken zu. Bevor sie jedoch noch irgendetwas tun kann, ist der werte Herr schon verschwunden. Kurzerhand entschließt sich das Mädchen zu Rin zu gehen. Kagome hat ihr sicherheitshalber einige Verbände und Medikamente mitgegeben, aber alleine kommt sie an ihre Verletzung am Hinterkopf nicht heran. Bei besagtem kleinen Mädchen ankommend, wird ihr mit einem Stück Holz vor der Nase herumgefuchtelt, dass sich als Jakens Kopfstab herausstellt. "Verschwinde hier Menschenweib. Das ist das Lager des großen und mächtigen Lord Sesshoumaru!" "Ach ja? Wär ich von alleine niemals darauf gekommen, du Frosch." "Wie erlaubst du es dir mit mir zu reden, dem treuen Diener des großen ..." Bevor er den Satz beenden kann, wird Jaken einfach umgerannt. "Miyuki-san was ist passiert. Ihr blutet ja!" "Ach ich bin nur gestolpert und blöd aufgekommen. Könntest du mir vielleicht helfen, die Wunde zu verbinden und übrigens kannst du mich gern duzen." "Natürlich, ich helfe euch, ich meinte dir gern." Während der arme Frosch mit Tennisballaugen zu den Mädchen blickt und sich fragt, wieso denn immer alle so gemein zu ihm sind, verbindet Rin ihrer Freundin den Kopf. Natürlich hat Miyuki dem Mädchen nicht die Wahrheit erzählt, aber diese hat den Inuyokai so gern, dass sie ihr das nicht antun wollte. "Danke Rin-chan, das war sehr nett von dir." "Ach das war doch gar nichts. Kaede-sama habe ich oft bei so etwas geholfen", erwidert die Kleine leicht rot geworden. Während sie auf Sesshoumaru warten, haben die Mädchen drei Fische aus einem nahegelegenen Fluss gefangen und genüsslich verspeist. Jaken hat sich derweil um Feuerholz für die Nacht gekümmert. Mittlerweile wurde Miyuki auch der zweiköpfige Drache Ah-Uhn vorgestellt, den sie aus der Serie irgendwie kleiner in Erinnerung hat und auch dementsprechend Abstand zu ihm hält. Als die Dunkelheit über der gemischten Gruppe einbricht, entschließt Rin sich dazu lieber schlafen zu gehen, anstatt noch auf ihren Meister zu warten. Dafür bekommt sie eine Geschichte von Miyuki aus ihrer Zeit erzählt. Irgendwann ist auch diese selbst eingeschlafen. Die Nacht ist schon weit vorangeschritten, als das Mädchen aus dem Schlaf hochfährt. Sie hat Irgendetwas gehört. Doch im Lager kann sie nichts ungewöhnliches erkennen. Rin schläft friedlich an Ah-Uhn gekuschelt und Jaken schnarcht von der Wurzel eines Baumes herüber. Irgendwann muss Sesshoumaru zurückgekommen sein, denn Miyuki kann seine Erscheinung in der Krone einer Fichte ausmachen. Alles scheint ruhig zu sein, weshalb sie auch wieder versucht es sich auf den harten Wurzeln gemütlich zu machen, als sie plötzlich einen gewaltigen Schmerz spürt, ausgehend von der Stelle, an dem der Anhänger ihrer silbernen Kette liegt. Sie versucht noch das Stück abzunehmen, als es anfängt zu leuchten und sie in ein gleißend helles Licht einhüllt, bevor Miyuki erneut das Bewusstsein verliert. Fast Alles auf der Lichtung ist unverändert geblieben. Die Gruppe schläft friedlich und lautes Schnarchen ist zu hören. Das Einzige was auffällt ist, dass zwei der zuvor Anwesenden plötzlich spurlos verschwunden sind. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Das war es wieder einmal. Danke fürs Lesen und ich freue mich auf Kommis! :) Das nächste Kapitel heißt: Wer bin ich? Lg. eure Ookami-chan Kapitel 6: Wer bin ich? ----------------------- " Text " Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Als Miyuki ihre Augen öffnet, sieht sie Nichts als Licht. Als wäre sie in einem Raum gefangen, dessen Wände aus Millionen kleiner Glühwürmchen beständen. Er scheint jedoch unendlich groß zu sein. Kein Anfang und kein Ende ist zu sehen. Langsam steht sie auf und geht ein paar Schritte. Kaum hat sie die ersten Meter überwunden, verändert sich das Bild vor ihr. Plötzlich entstehen verschwommene Figuren. Eine Frau im Kimono läuft direkt auf sie zu. Ihr Gesicht ist von den langen blonden Haaren überdeckt. Die Kleidung ist zerrissen und schmutzig, an ihr klebt sogar Blut. Ob es das Blut der Frau ist, kann man nicht wirklich sagen. Noch bevor das Mädchen ausweichen kann, ist die Fremde schon durch sie hindurchgerannt, wie durch einen Geist. Es ist so, als wäre sie gar nicht da. Nun verändert sich auch die Umgebung. Der weiße Hintergrund wird zu einem Wald und die Frau läuft nicht mehr ins Nirgendwo, sondern auf eine Höhle zu. Bevor sie hineingeht, bleibt sie nochmals kurz stehen und dreht sich um. Für einen kurzen Augenblick kann man einen Blick auf ihr tränenverhangenes Gesicht werfen, bevor sie wieder in den dunklen Schlund der Höhle rennt. Erst in diesem Moment kann Miyuki sehen, dass sie etwas in ihren Händen hält. Was es ist, lässt sich jedoch nicht erahnen. Das Gesicht der Frau, welches nur kurz zu sehen war, erinnert das Mädchen irgendwie an das ihrer Mutter. Doch diese hatte grüne und nicht lila Augen gehabt und auf ihren Wangen waren auch keine lila Streifen, wie bei der fremden Frau gewesen. Nein, das hat sie sich nur eingebildet. Bevor sie noch weiter über das Thema nachdenken kann, verändert sich die Landschaft um sie herum plötzlich schon wieder. Der moderige Waldboden wird zu einer Steintreppe und die Bäume zu Wänden eines riesigen Schlosses, auf dessen Hof Miyuki nun steht. Doch von der Umgebung bekommt sie kaum etwas mit. Vor ihr tobt nämlich ein blutiger Kampf auf Leben und Tod. Hunderte von Komoriyokai (Fledermausdämonen) fallen über einen einzelnen Gegner her. Die Fledermäuse kann das Mädchen ganz leicht an ihren Flügeln erkennen. Ihre Körper sind menschenähnlich, doch die Flügel, Krallen und langen Reißzähne lassen keinen Zweifel an ihrer Rasse zu. Auch der andere Mann scheint ein Yokai zu sein. Welcher Rasse er angehört, kann sie jedoch nicht genau sagen. Seine fast weißen Augen und die spitzen Ohren lassen, mitsamt den vier orangen Streifen an den Wangen, auf seine dämonische Herkunft schließen. Auch auf seiner Stirn befindet sich ein oranges Zeichen, welches Miyuki aber nur ansatzweise erkennen kann, da es von seinen schweiß- und blutverklebten dunkelbraunen Haaren überdeckt wird. Es schaut nicht gut für ihn aus. Die Übermacht seiner Gegner ist einfach zu groß, das merkt auch er selbst. Mit letzter Kraft, so wie es Miyuki scheint, stoßt der Yokai sein blutbeschmiertes Schwert in den Boden. Von ihm geht eine unheimlich große Macht aus und noch bevor die Komoriyokai irgendetwas dagegen tun können, werden sie alle durch eine große Explosion auseinandergerissen. Nachdem das Licht des Angriffs verglommen ist und man wieder etwas sehen kann, hält das Mädchen nach dem fremden Mann Ausschau. Nach einiger Zeit kann sie nur noch seinen verbrannten Körper ausmachen. Er hat zu viel seiner Kraft verbraucht und weil der Yokai wusste, dass er bei dieser Übermacht sowieso niemals gewinnen konnte, hat er einfach alle seine Gegner mit in den Tod genommen. "Irgendwie traurig. Doch wer war dieser Dämon? Und die Frau davor? Wieso sehe ich eigentlich diese Bilder und wo zum Teufel bin ich hier überhaupt?", spricht Miyuki zu sich selbst, als das Bild nun schon zum dritten Mal verschwimmt und ein Neues auftaucht. Dieses Mal ist es jedoch nicht so unscharf und verschwommen, wie die letzten Beiden. Das Mädchen steht auf einem Schotterweg. Um sie herum sind weite Wiesen und in einiger Entfernung kann man mehrere Berge erkennen. Da Nichts weiter geschieht und auch keine anderen Personen, so wie zuvor, auftauchen, beschließt Miyuki dem Weg erst einmal zu folgen, da sie sowieso gerade nichts Anderes tun kann. Nach einiger Zeit kommt ihr ein Dämon entgegen. Er schaut irgendwie schleimig aus. Als das "Ding", wie Miyuki es nennt, näher gekommen ist, kann man einen krötenartigen, dicken, zwei Meter großen Schleimklumpen von Yokai erkennen. Nachdem das Mädchen sich bei dem Anblick erst einmal kräftig geschüttelt hat, geht sie ungerührt weiter. In dieser komischen Welt, wo immer sie hier auch ist, kann sie ja sowieso Keiner sehen. Den großen Fehler, den sie gerade begangen hat, bemerkt sie kaum zehn Sekunden später. Der Yokai rennt urplötzlich auf sie zu und verpasst ihr mit einer seiner schleimigen, stachelbesetzten Händen einen kräftigen Schlag. Miyuki fliegt meterweit nach hinten und landet unsanft auf ihrem verletzten Arm, was sich nicht gerade besonders gut anfühlt. Als sie einen Blick nach unten riskiert, kann sie sehen, das ein tiefer Kratzer über ihren halben Unterarm geht. Der Geruch des Blutes, welches regelrecht aus der Wunde strömt, regt den Yokai vor ihr nur noch mehr an. Er wirkt fast wie im Blutrausch und sprintet erneut auf das verletzte Mädchen zu. Nur knapp kann sie ausweichen. Ein weiteres Mal wird sie das aber kaum schaffen. Der Blutverlust macht ihr zu schaffen. Ihre Bewegungen werden langsamer und ihre Sicht getrübt. Beim nächsten Versuch ihres Gegners kann Miyuki nur noch die Augen schließen und hoffen, dass es schnell vorbei ist. Doch es geschieht Nichts weiter. Mit einer gewissen Hoffnung im Blick öffnet sie langsam ihre Augen und kann ihr Glück kaum fassen. Zwar weiß sie nicht, wie er hierher gekommen ist und erst recht nicht warum er sie gerettet hat, aber Alles was zählt ist, dass er es getan hat. Im Sonnenlicht glänzen die langen weißen Haare und schwingen majestätisch im Wind während er sein Schwert wieder zurück in die Schneide steckt. "Schwächlicher Mensch", ist alles was er zum Geschehenen sagt während die goldenen Augen auf Miyukis Arm haften bleiben. Dann geht er auf das Mädchen zu, packt ihren Arm und reißt den sowieso schon kaputten Ärmel von ihrem Kimono ab um ihn anschließend um ihre Verletzung zu wickeln. Ein kurzes Stöhnen entfährt ihr dabei, was ihr einen weiteren kalten Blick von ihrem Retter einbringt. Danach steht er wieder auf und geht tonlos voran. Da sie nicht unbedingt Lust dazu hat, hier alleine zu bleiben, folgt Miyuki dem Inudaiyokai lieber schnell, nicht weiter auf ihre immer noch schmerzende Verletzung achtend. Während sie knapp hinter ihm dem Schotterweg folgt, denkt sie über ihre Rettung nach. Es dauert mehrere Minuten bis sie sich endlich überwunden dazu hat, dem kalten Lord endlich zu danken. "Sesshoumaru? Ich ... ich ddanke ddir. Du hast mich ... gegerettet." Als sie keine Antwort bekommt, wandert ihr Blick hoch zu dem Yokai. Ihre Wangen haben beim letzten Teil des Satzes einen leichten Rotschimmer bekommen. Es macht sie irgendwie nervös, dass Sesshoumaru sie gerettet hat. "Bilde dir Nichts darauf ein. Ich brauche dich noch." ~ Was? Das ist der einzige Grund weshalb er mich gerettet hat? Diese miese, arrogante, ... ~ Aber noch bevor sie dem Dämon vor ihr gehörig die Meinung geigen kann, verändert sich die Umgebung um die Zwei ein weiteres Mal. Da Miyuki den Mund schon offen hat, muss sie ihn nun unweigerlich wieder schließen, nur um ihn gleich darauf wieder aufzumachen. Dieses Mal entsteht vor ihnen ein großer Tempel, vor dem ein Mann steht. Das Mädchen erkennt ihn sofort. Der Dämon, der im Schloss gegen die Fledermausdämonen gekämpft hat, steht dort und scheint auf etwas zu warten. Sesshoumaru steuert direkt auf ihn zu. Kurz vor dem Yokai bleibt er plötzlich stehen und tut etwas, was Miyuki bis jetzt für unmöglich gehalten hat. Er neigt leicht den Kopf in die Richtung des Fremden und deutet eine Verbeugung an. "Rosoku-sama*." "Wie schön dich endlich einmal wiederzusehen Sesshoumaru. Es ist schon lange her und wie es scheint, ist es dir in der Zwischenzeit ganz gut ergangen. Doch was mir noch mehr Freude bereitet ist deine Begleitung", dabei wandert sein Blick zu dem jungen Mädchen. Seine hellen Augen strahlen Freude und Güte aus, wie es Miyuki noch bei keinem Menschen, oder Yokai, gesehen hat. Als er weiterspricht schaut er ihr mit diesem Blick tief in die Augen. "Endlich ist es so weit. Nach so langer Zeit sehen wir uns endlich wieder, meine kleine Tochter Miyuki." *Rosoku - Licht ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Damit hätten wir auch das 6. Kapitel geschafft. Was dieser Rosoku wohl zu verheimlichen hat und wieso Miyuki wohl jetzt im Mittelalter ist? O.ò Das erfahrt ihr im nächsten Kapitel: Bestimmung Hinterlasst mir doch bitte ein Kommi ! Lg. eure Ookami-chan Kapitel 7: Bestimmung --------------------- " Text " Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Vor Schreck kann sich Miyuki im ersten Moment gar nicht bewegen. Ihr Vater? Aber der ist doch bei ihr zu Hause, im 21 Jahrhundert, oder? Mehrmals macht sie ihren Mund auf und zu. Sie möchte jetzt unbedingt etwas sagen, aber was? Wie reagiert man, wenn ein erwachsener Mann zu einem sagt, dass man seine Tochter ist? Lachen, weinen, vielleicht schreien? ~ Woher soll ich das den wissen?! ~ Während sie noch immer einen innerlichen Kampf führt, scheint sich Rosoku prächtig über ihren Gesichtsausdruck zu amüsieren was man ganz deutlich an seinem frechen Dauergrinsen sehen kann. Im Gegensatz dazu steht Sesshoumaru immer noch genauso emotionslos da, wie schon die ganze Zeit zuvor. "Bevor du uns noch vor Aufregung umfällst, schlage ich vor wir gehen hinein und setzen uns erst einmal." Dabei zeigt der edel gekleidete Dämon auf den Tempel hinter sich und grinst immer noch leicht. Miyuki wirft einen kurzen Blick auf ihren Begleiter, welcher natürlich schon ohne ein Wort zu verlieren los gegangen ist. Das Mädchen folgt ihm lieber schnell, denn auch wenn sie es niemals zugeben würde, so ganz schutzlos und allein will sie nun auch nicht in dieser komischen Gegend sein. Von Innen sieht der steinerne Tempel sogar noch größer aus, als von Außen. Dadurch, dass die Wände nur schlicht mit Gold verziert sind, wirkt der lange, hauptsächlich in weiß gehaltene Gang durch den sie geführt werden noch edler. Unzählige dunkel gehaltene Schiebetüren schmücken den Weg. An wie Vielen davon sie schon vorbei gegangen sind, kann das Mädchen nicht sagen. Zu lange gehen sie schon, als Rosoku vor einer der Türen stehen bleibt und seine Gäste hinein bittet. Typisch für das Japanische steht ein niedriger Tisch mit mehreren Kissen und Matten an Boden. Um nicht unhöflich zu sein, folgt Miyuki der Aufforderung sich hinzusetzen, während Sesshoumaru neben der Tür stehen bleibt und sich leicht gegen die Wand lehnt. "So, da wir uns nun alle ein bisschen beruhigt haben werde ich euch eine Geschichte erzählen. Bitte hört mir gut zu, besonders du Miyuki", damit beginnen die hellen Augen des Yokai in die Ferne zu gleiten "Vor gut 300 Jahren gab es einen mächtigen Daiyokai. Er war einer der vier Fürsten und herrschte über die nördlichen Ländereien Japans und obwohl er schon in vielen Kriegen gekämpft hatte und auch ein guter Anführer war, gab es doch eine Sache, in der er völlig unerfahren zu sein schien. Schon oft wurden dem mächtigen Ookamiyokai (Wolfsdämon) Heiratsanträge gemacht, doch er war nie gewillt eine Ehe einzugehen. Viel zu sehr liebte der Herrscher seine Freiheit, bis er sich unerwartet doch einmal in ein Mädchen verliebte. Das Problem dabei war nicht, dass die junge Frau nur eine Dienerin war. Nein, sie war zudem noch ein Mensch. Doch ihre goldblonden Haare und die glasklaren Augen hatten den Fürsten verzaubert. Er wollte nicht ohne sie sein und so beauftragte er einen seiner engsten Berater damit, ein Mittel zu finden, welches seine Geliebte in eine Dämonin verwandeln könnte. Es dauerte lange, doch irgendwann kam tatsächlich der Bericht, dass die Mission erfolgreich war. Der Berater, der zugleich ein guter Freund des Fürsten war, fand einen Yokai, der in Magie sehr begabt war und einen besonderen Trank brauen konnte, der das Menschenmädchen in eine Ookamiyokai verwandeln konnte. Das klappte auch, da die junge Frau dieselben Gefühle für ihren Herrn empfand, wie dieser für sie. Nachdem sie sich verwandeln ließ, legte sich die junge Frau einen neuen Namen zu und gab sich als Tochter eines wohlhabenden, hochrangigen Yokai aus. Dadurch konnten der Fürst und sie endlich heiraten. Jedoch gab es etwas, was keiner der Beiden zu diesem Zeitpunkt wusste. Die Menschenfrau war nur äußerlich zu einer Dämonin geworden. Das wäre zwar für die Beiden kein Problem gewesen, aber leider war es das für die übrigen Yokai am Hofe. Die neue Fürstin bekam nach nur drei Jahren ein Kind. Vorerst dachte sie nicht genug darüber nach und freute sich mit ihrem Mann zusammen. Als das Kind, ein gesundes Mädchen, schließlich auf die Welt kam, bemerkten die Eltern ihren Fehler, den sie gemacht hatten. Das Mädchen war eine Hanyou. Nun war es auch die Existenz der Mutter gefährdet, deshalb beschloss der Fürst seine Soldaten auszuschicken um die wilden Rudel in den Palast zu holen, welche die Grenzen sicherten. Er wollte offiziell mit den Anführern über die Zukunft seines Reiches und seiner Tochter sprechen um sie zu schützen. Das war sein erster Fehler. Sein zweiter bestand darin, dem jungen, erst kürzlich ernannten Heerführer mit der Sicherheit seiner Frau und des Kindes zu beauftragen. Wäre das Glück ihm nicht hold gewesen und wäre nicht zufällig der Inu no Taishou, Sesshoumarus Vater gerade im Schloss gewesen um seinen alten Freund zu besuchen, wären nun beide tot. Die Menschenmutter im Körper eines Yokais und das wenige Tage alte Hanyoubaby. Der Heerführer, sein Name war Akuma*, war ein Verräter. Er war ein Bündnis mit den Komoriyokai eingegangen, den damals schlimmsten Feinden der Wölfe und hatte ihnen verraten, dass der Palast fast schutzlos war, da die meisten Soldaten ausgezogen waren um die Grenzrudel zu suchen. Das erkannten die Feinde natürlich als Chance an die Ländereien einzunehmen. Als der Angriff startete, waren die Bewohner des Schlosses zu überrascht um rechtzeitig zu reagieren und so drangen viele der Fledermausdämonen in die Burg ein. Der Fürst hingegen reagierte sofort und stürmte auf den Hof, um das Schloss zu verteidigen. Sein Freund der Inu no Taishou hingegen, lief zu der Familie des Fürsten und fand die Frau und das Kind in einer Ecke des total zerstörten Kinderzimmers vor. Direkt über ihnen stand Akuma und wollte sein Schwert gerade auf die Beiden herabsausen lassen, als er plötzlich ausweichen musste um nicht selbst getroffen zu werden. Der Daiyokai des Westens nahm die verschreckte Frau und ihr weinendes Kind auf den Arm und flüchtete mit ihnen in den Wald. Dort gab er der verzweifelten Mutter eine silberne Halskette mit einem Halbmondanhänger und legte sie, mit ihr zusammen, dem Hanyoumädchen um. Das Siegel, das nun um die Kette lag, verschloss die Kräfte des Kindes und lies sie wie einen Menschen aussehen. Der Inu no Taishou versprach noch, dass die Kette ihre Trägerin beschützen würde und das sie dadurch unweigerlich mit seiner Familie verbunden wäre. Entweder er oder einer seiner direkten Blutsverwandten würden auf den Anhänger reagieren und ihr in großer Not jederzeit beistehen. Nach diesen Worten musste die Frau alleine weiterlaufen, da der Fürst des Westens von Komoriyokai bedrängt wurde. Die schon verletzte Mutter flüchtete in eine Höhle, von der sie einst hörte, sie soll ein Portal in eine andere Welt sein. Als der Inu no Taishou es inzwischen endlich auf den Hof des Schlosses zurück geschafft hatte, fand er nur noch ein Schlachtfeld sonders gleichen vor. Keiner der Fledermausdämonen lebte noch und auch der Ookamifürst schien nur noch ein verkohlter, bis zur Unkenntlichkeit verbrannter Haufen willkürlicher Körperteile zu sein. Der Hundefürst wollte schon umdrehen und sich den wenigen Überlebenden des Schlosses widmen, als vor ihm plötzlich ein strahlend blaues Licht aus der Asche hervorkam und diese ein letztes Mal die Gestalt vom nördlichen Fürsten annahm. "Bitte beschütze meine Tochter. Sie soll leben", flüstert die Erscheinung ein letztes Mal, bevor sich das blaue Licht zu einer Kugel formte, um die Seele des Fürsten für immer mit zu nehmen. "Ja sie wird leben. Keine Angst, sie wird den stärksten Krieger, nach mir, zur Seite haben. Meinen Sohn, Sesshoumaru." Damit ging auch der Fürst des Westens von dannen. Mit einem Versprechen im Herzen, welches er verwirklichen musste." Nach einer kurzen Pause führt er fort: "Miyuki, dieses Hanyoumädchen das alle beschützen wollten, das bist du." Damit endet Rosoku mit leicht schimmernden Augen und muss gleich darauf vom Sitzen aus einen Salto rückwärts machen. Sesshoumarus Augen glühen in dunklem Rot und seine Eckzähne sind zu fürchterlich großen Krallen angewachsen, mit denen er nun versucht seinen Gegenüber zu treffen. "Deshalb hat mein Biest also reagiert. Hat mir mein Vater mit Tensaiga nicht schon genug Schande auferlegt. Nun soll ich auch noch mit einer schwächlichen Hanyoumädchen durch die Welt ziehen und sie beschützen?" Während er immer wieder ausweicht, muss Rosoku bei den Worten Sesshoumarus herzhaft lachen. "Ich hatte dich nicht so impulsiv in Erinnerung. Warst du nicht immer derjenige, der einen kühlen Kopf bewahren konnte und seine Emotionen versteckt hat?" Das macht den Inudaiyokai noch wütender als er sowieso schon ist, doch er zügelt sich schnell und fällt wieder in sein allgegenwärtiges Verhaltensmuster zurück und lässt seine dämonische Energie verschwinden. Nur seine leicht mit roten Adern durchzogenen Augen lassen noch auf den kurzzeitigen Kontrollverlust schließen. Von all dem bekommt Miyuki kaum etwas mit. Sie muss noch immer die eben gehörte Geschichte verarbeiten. Eine Hanyou? Hat Rosoku wirklich sie damit gemeint? Und wenn ja, dann müsste er doch schon lange tot sein. Wie kann er dann hier mit ihnen reden und was ist mit ihrer Mutter? Ein Mensch getarnt als Yokai? Soll das etwa heißen, dass der Mensch von dem sie immer glaubte es wäre ihr Vater gar nicht mit ihr verwandt ist? So ganz kann sie sich das nicht vorstellen. Während das Mädchen noch grübelt, hat der ältere Yokai im Raum seine Kleider wieder in Ordnung gebracht und schaut auf die junge Frau vor sich. "Du bist wirklich groß geworden und so schön. Dein Gesicht ist das deiner Mutter. Ich weiß das du noch viele Fragen hast. Aber bevor ich diese beantworten kann muss ich dir etwas wichtiges sagen: Ich habe kaum mehr Zeit um mit euch hier zu reden. Du wirst mit der Zeit Alles verstehen und alle Fragen werden dir beantwortet werden, doch noch ist es nicht so weit. Zuerst muss ich dir den Grund verraten, warum du hier bist. Mein Kind, du bist nun alt genug um dein Recht als Erbin der nördlichen Ländereinen einzufordern. Du musst die Komoriyokai vertreiben, um deinen rechtmäßigen Platz ein zu nehmen. Doch keine Angst, du bist nicht alleine, Sesshoumaru wird dir dabei helfen. Geht zu den wilden Wolfsrudeln im Norden. Dort werden euch die Ookamiyokai empfangen. Erzähle ihnen von dir und sie werden dir helfen meinen Auftrag zu erfüllen. Es ist deine Pflicht dem Land und seinen Bewohnern den Frieden zurückzubringen. Diesen Weg wirst du teilweise leider alleine gehen müssen. Deshalb gebe ich dir das hier", und damit bekam Miyuki ein Schwert mitsamt einer Schneide in die Hand welche äußerst feingliedrig mit silber verziert wurde. "Lerne damit umzugehen. Es wird dich, wie die Kette, beschützen. Ach, und wenn du zufällig einem gewissen jungen Yokai namens Katô auf deiner Reise begegnest, sag ihm es tut mir wirklich Leid, wie es ihm ergangen ist. Und nun lebe wohl meine Tochter und eine gute Reise." Damit lösen sich die Umgebung und Rosoku komplett auf und Miyuki fällt in einen leichten Schlaf. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ *Akuma - Teufel So heute geht es wieder weiter! Hoffe euch gefällt die Story bis jetzt. Das nächste Kapitel heißt: Ein mühevoller Weg und nicht vergessen Kommis zu schreiben. ;P Lg. eure Ookami ;) Kapitel 8: Ein mühevoller Weg ----------------------------- " Text " Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Schweißgebadet wacht Miyuki auf. Ihre Augen gleiten über die kleine Lichtung. Alles scheint unverändert. Nur Sesshoumaru kann sie nirgendwo entdecken. Was sie nicht weiß ist, dass dieser gerade den halben Wald in seinem Zorn rodet. Er, der Herr des Westens, der mächtigste lebende Daiyokai, soll auf eine Hanyougöre aufpassen und ihr helfen? Nein ganz sicher nicht! Aber hat er denn eine Wahl? Sein Vater hat einen gefinkelten Plan ausgeheckt. Da ihm sein inneres Biest verbietet dieses Mädchen sterben zu lassen. Was wäre wenn er sie einfach persönlich töten würde? Würde die Kette, die sie beschützt das zulassen? Wahrscheinlich nicht, aber einen Versuch war es wert. Jedoch würde ihm dann Rin in den Ohren hängen. Sie mag diese Hanyou, die aussieht wie ein Mensch, wirklich gerne. Wie nervig! Warum hat er die Kleine eigentlich wieder mitgenommen? Weil Jaken und vor allem Ah-Uhn sie wiedersehen wollten? Weil er dachte sein dämlicher Halbbruder kann sie in einem Dorf nicht ausreichend beschützen? Das wird es wohl gewesen sein. Obwohl er tief im Inneren weiß, dass er selbst nicht mehr länger ohne das kleine Mädchen leben kann, dass ihm mittlerweile so sehr ans Herz gewachsen ist, will er dies nicht einmal vor sich selbst zugeben. Mit der Zeit schafft der Inuyokai es wieder seine Beherrschung zurück zu erlangen und kehrt gegen Sonnenaufgang (nachdem noch etwa 200 Quadratmeter Wald daran glauben mussten) zu seinem Lagerplatz zurück. Während Jaken immer noch in der selben Position, schnarchend daliegt, sind die beiden Mädchen schon wach und wie es den Anschein hat, haben sie sich gerade gewaschen. Rins Harre werden von Miyuki trocken gerubbelt und gebürstet, während ihre eigenen noch in ein blaues Umhängetuch gewickelt sind. Beide haben einen anderen Kimono an, als am Vortag. Ein sonnengelber mit orangen Blütenblättern bedeckt Rins Körper. Miyuki ziert ein fast weißer mit blasslila Kringeln und einem, dazu passend, violetten Obi. Das jüngere Mädchen nimmt noch schnell ein Haarband und macht den für sie typischen kleinen Zopf. Inzwischen hat die Ältere Zeit sich um ihre eigene Mähne zu kümmern. Jetzt im Sommer ist es kein Problem die Haare lufttrocknen zu lassen, aber was machen die Frauen hier im Winter? Miyuki beschließt das diese Frage unwichtig ist und widmet sich nun dem eben gekommenen Lord. "Was sollen wir nun tun Sesshoumaru? Gehen wir nach Norden, zu den Wölfen, oder hast du vielleicht eine bessere Idee?", fragt das Mädchen gerade heraus und geht einige Schritte auf ihn zu. Daraufhin bekommt sie eine saftige Ohrfeige von ihrem Gegenüber, die so heftig ist, dass sie nach hinten umfällt. "Sag mal, spinnst du?", entfährt es ihr, was nicht unbedingt klug in ihrer derzeitigen Lage ist. ~ Das hast du ja mal wieder super hingekriegt Miyuki ~ sagt sie in Gedanken ironisch zu sich selbst. Natürlich bekommt sie erneut eine rein gehauen. Diesmal in die Magengegend. Das Rin dabei zusieht, scheint heute nicht von Bedeutung zu sein. "Vergiss nicht wo dein Platz ist Weib", kommt es vom Herrn des Westens bevor er sich umdreht und "ganz aus Versehen" auf den noch immer schlafenden Jaken drauftritt und ihn auch gleich befiehlt Ah-Uhn zu satteln. "Das ich auch einen Namen habe, scheint den feinen Herrn wohl nicht zu interessieren", kommt es genervt von dem Mädchen, welches mal wieder seine Klappe nicht halten kann. Dieses Mal bekommt sie jedoch nur einen strafenden Blick seitens des Dämons, der sie zusammenzucken lässt. ~Verdammter Mistkerl!~ "Alles in Ordnung Miyuki-chan?", fragt Rin plötzlich, während die Ältere sich wieder aufrichtet und ihren Kimono vom Staub befreit. "Keine Sorge Rin-chan, alles ok." Kurz danach brechen die Mitglieder der merkwürdig zusammengewürfelten Gruppe auf. Jedoch nicht Richtung Norden. Sie gehen Ostwärts. Wieso ausgerechnet in diese Richtung vermag der Großteil der Mannschaft nicht zu sagen und der Einzige, der es weiß, verliert kein Wort darüber. Die nächsten Tage vergehen ziemlich unspektakulär. Die Gruppe wandert weiter, Rin und Miyuki spielen unterwegs viel und hin und wieder bekommt das ältere Mädchen eine weitere Verletzung von Sesshoumaru verpasst, weil sie sich anscheinend wieder einmal nicht Richtig verhalten hat. Das Schwert, welches sie in ihrem Traum erhalten hat, hängt seit jener Nacht unbenutzt an Ah-Uhns Sattel. Miyuki weiß nicht genau was sie von diesem Geschenk halten soll. Nach mindestes einer Woche, wie es ihr scheint, befiehlt der Inuyokai seiner restlichen Gruppe auf einer Lichtung zu warten und zieht mit Miyuki alleine weiter. Es dauert knapp eine Stunde, bis sie im Wald auf einen komisch aussehenden Baum treffen. Als sich die Rinde bewegt und zu einem Gesicht formt, erschrickt das Mädchen erst fürchterlich und versteckt sich halb hinter Sasshoumarus Rücken. Dieser fackelt nicht lange und spricht zu dem alten Baumstamm: "Bokusenou, ich bin hier, weil ich einen Weg suche die Verbindung zwischen diesem Weib und mir, die durch meinen Vater entstand, wieder zu trennen." Der Baumgeist mustert das Mädchen, welches mittlerweile wieder neben dem Dämon steht eindringlich. "Leider gibt es nur einen Weg. Ihr müsst die Aufgabe erfüllen, welche euer Vater euch auferlegt hat. Das bedeutet, dass ihr Sesshoumaru-sama keine Wahl habt, als dem Mädchen zu helfen. Erst wenn sie ihr Land von den Komoriyokai zurück erobert hat und wieder in ihrem Hanyoukörper ist, ist es möglich das Bündnis mit eurer beider Einverständnis zu lösen. Es tut mir Leid." Kurz überlegt der Inuyokai, doch Bokusenou kann seine Gedanken erraten. "Wenn sie während dieser Zeit umkommt, wird der Schwur eures hoch verehrten Vaters dafür sorgen, dass ihr eure Stellung als Lord verliert. So sieht seine Strafe aus, weil er schon zu Lebzeiten ein solches Szenario vorhersah." Während Sesshoumaru seinen Vater wie so oft in letzter Zeit gedanklich verflucht, was man ihm äußerlich nicht anmerkt, dankt Miyuki diesem still. Ohne die von ihm auferlegten Konsequenzen wäre sie spätestens jetzt mausetot. "Es tut mir Leid Sesshoumaru-sama, aber das ist alles was ich euch dazu sagen kann." Der Baumgeist schließt daraufhin seine Augen und verschmilzt wieder mit der Rinde seines mächtigen Stammes. Während Miyuki das Schauspiel interessiert beobachtet, geht der Inuyokai wortlos zurück zu seinem Lager. Als das Mädchen sich schlussendlich umdreht um dem Dämonen zu folgen, ist dieser schon fast außer Sichtweite. Sie rennt los um ihn in den dicht beieinander stehenden Bäumen nicht zu verlieren. Jedoch zwecklos. Nach einigen Metern kann sie ihn nicht mehr vor sich ausmachen. "Sesshoumaru! Wo bist du? Antworte doch!" Alles rufen hilft nichts, es kommt keine Antwort und Miyuki erkennt, dass sie sich mittlerweile heillos verlaufen hat. "Das war doch ganz sicher pure Absicht, mich hier alleine zu lassen. Vergiss nicht, wenn mir etwas zustößt bist du deinen Titel los, Baka!" Als er nicht einmal auf ihre provozierenden Worte reagiert, bekommt Miyuki doch langsam ein ungutes Gefühl. "Und was ist, wenn ihn sein Status als Lord egal ist?" Jetzt ist es offiziell, sie bekommt Panik! Noch dazu wird es langsam dunkel. In der Nacht könnte sie sowieso die Hand vor Augen nicht sehen, weswegen das Mädchen beschließt, sich erst einmal zu setzen und auszuruhen. Während sie noch nachdenkt, ob es nicht vielleicht klug wäre, am Morgen erst nach einem Dorf zu suchen, hört sie auf einmal ein leicht gehässiges Lachen neben sich. Sofort fährt Miyuki hoch und stellt sich mit dem Rücken gegen den Baum, damit sie keine Angriffe von hinten überraschen können. "Wer ist da?", versucht sie mit halbwegs fester Stimme zu sagen, was ihr jedoch kläglich misslingt. Vor ihr taucht im halbdunklen ein Schatten auf. Er würde fast menschlich wirken, wenn nicht die giftgrünen Augen und scharfen Zähne wären. Die Kleidung, an seinem muskulösen Körper ist in edlem goldgelb, passend zu seinen hellen Haaren gehalten. Die teuren Gewänder und schönen Armreifen weisen den hohen Stand ihres Gegenübers. Er besitzt zwei Schwerter, je eines an einer Seite seines Gürtels, von denen er nun eines zieht. "Das wird bestimmt lustig", grinst der Fremde bösartig. Natürlich erkennt Miyuki die ausweglose Lage, möchte aber auch nicht klein beigeben und startet einfach los. Während sie das Lachen des äußerst gefährlichen Yokais hinter ihr hört, rennt sie so schnell, wie noch nie in ihrem Leben. Mehrmals stolpert sie über Wurzeln, hievt sich aber jedesmal wieder hoch. Es ist ihr bewusst, das der Dämon nur mit ihr spielt und sie schon längst eingeholt hätte, wenn er nur wollte, doch irgendwie will ihr Körper das nicht einsehen und läuft immer weiter. Sie hätte fast nicht mehr abstoppen können, als sich plötzlich eine tiefe Schlucht vor ihr aufmacht. Nun kann das Mädchen nicht mehr weg, da der Yokai hinter ihr gemütlich aus dem Wald geschritten kommt. Sein Katana-ähnliches Schwert lässig geschultert. ~ Also, wenn es Gott wirklich gibt, hat er ganz eindeutig etwas gegen mich!~ "So Kleine und was willst du jetzt tun? Ich mag es, wenn meine Beute sich wehrt. Vielleicht werde ich auch noch ein bisschen Spaß mit dir haben, bevor ich dich töte. Ich habe es noch nie mit einem Menschenmädchen ausprobiert", meint der Dämon, während er sich langsam Miyuki nähert. ~Der ist ja noch schlimmer als Miroku!~ denkt sich das Mädchen während sie "Perversling!" schreit. Sie kann nicht mehr weiter zurückweichen, ihr Fuß stößt schon an den Rand des Abgrundes. Der Yokai steht fast direkt vor ihr und fährt mit seinem Schwert gefährlich langsam an ihren Hals. Aus Panik streckt Miyuki intuitiv ihre Hand nach vorne und schlägt die Klinge somit weg. Ein grelles Licht geht von ihren Fingern aus und kurz darauf wird alles um sie herum schwarz. Sie bemerkt nicht einmal mehr, wie sie rückwärts in die Schlucht fällt, in den sicheren Tod. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ *Hinter einer Ecke hervorkriech* Gomen nasai tausend Mal *verbeug* Bei mir war in letzter Zeit so viel los, dass ich die Story ganz vergessen hab. Ab jetzt werden die Kapitel wieder in kürzeren Abständen kommen. Das nächste heißt: Dämonenblut Ob Miyuki den Sturz wohl überlebt? Lg. eure Ookami-chan Kapitel 9: Dämonenblut ---------------------- " Text " Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt ~Interessant~ denkt sich der große Daiyokai, während er das, in seinen Augen unnütze, Hanyougör beobachtet. Natürlich hat ihm der Schwur seines Vaters verboten, sich gänzlich davon zu machen, denn auch wenn es von außen vielleicht nicht so wirkt, seinen Titel als Lord möchte er behalten. Solch große Macht über Andere zu haben gefällt ihm. Seine Untergebenen, welches nicht gerade wenige Yokai sind, tun alles was er will und obwohl er sich davon nichts anmerken lässt, findet Sesshoumaru das amüsant. Hirnlose Marionetten. Aber es sprich nichts dagegen, der Hanyou einmal gehörig Angst einzujagen. Vielleicht bessern sich dann auch endlich ihre Manieren. Er sieht dem Mädchen schon fast eine ganze Stunde lang zu, bis endlich etwas Interessantes passiert. Ein fremder Yokai taucht auf. An der Menge seines Yokis und dem Geruch ordnet der Lord ihm den Ryûyokai zu. (Drachendämonen) Eine starke und kämpferische Sippe und so wie es aussieht hat der Fremde dazu noch einen hohen Rang. Und was macht die Hanyou in dieser Situation? Dieses einfältige Ding versucht wegzulaufen. "Dummes Gör" Als sie bei einer Schlucht ankommt, möchte der Lord schon eingreifen, als ein strahlendes Licht ihn davon abhält. Er spürt ein immenses Yoki aufflackern, welches beinahe an sein Eigenes heranreicht. Das kann doch nicht wirklich von der Halbdämonin kommen, oder etwa doch? Lange kann er darüber nicht nachdenken, da eben Genannte gerade kopfüber den Abgrund hinabstürzt. In Schallgeschwindigkeit schnappt er sich ihren leblos scheinenden Körper aus der Luft. Anscheinend ist sie ohnmächtig geworden, bei diesem ungewohnten Energieaufwand. Merkwürdig eigentlich, dass sie immer noch in einem Menschenkörper steckt. Müssten sich ihre Kräfte nicht von alleine aktivieren, jetzt wo sie wieder in der für sie richtigen Welt ist? Dem muss der Dämonenlord noch nachgehen. Als er mit dem bewusstlosen Mädchen, das er sich einfach über die Schulter geworfen hat, wieder über dem Rand der Schlucht schwebt, kann er nur noch verkohlte Überreste ausmachen. Nichts mehr, was noch an einen lebenden Körper erinnern könnte. So langsam fragt sich Sesshoumaru, ob es nicht doch interessant werden könnte, gezwungenermaßen Zeit mit dem lästigen Mädchen zu verbringen. Leise kann sie streitende Stimmen im Hintergrund erkennen. Erneut ist ihr Körper nur noch ein Wrack und Miyukis Kopf pocht dumpf. Mit einem gequälten Laut blinzelt sie solange bis sich ihre müden Augen an das Tageslicht gewöhnt haben. Kaum hat sie ihren Körper aufgerichtet, wird er auch gleich wieder umgeworfen und zwar von keinem geringeren, als der kleinen Rin. "Oh wie schön! Endlich bist du wieder wach. Ich hatte solche Angst, als du bewusstlos auf Sesshoumaru-samas Armen lagst." "Keine Sorge Rin-chan, es geht mir wieder ...WARTE! Was hast du gerade gesagt?" "Du warst bewusstlos?" "Nein, nein. Du sagtest gerade etwas über Sesshoumaru." "Ja er hat dich hierher getragen, als du ohne Bewusstsein warst. Aber er hat nicht gesagt wieso." Sofort breitet sich Schamesröte auf Miyukis Wangen aus. Vergessen ist die Tatsache, dass der Inuyokai sie zuvor alleine im Wald gelassen hat. Er hat sie gerettet und zurückgebracht. Leider kann sich das Mädchen nicht mehr daran erinnern, was genau passiert ist. Das Letzte was sie weiß ist, dass hinter ihr die Schlucht und vor ihr ein perverser, aber dennoch gefährlicher Yokai war. Danach kommt ein Filmriss. Wahrscheinlich hat Sesshoumaru sie gerettet. Dafür muss sie sich noch bei ihm bedanken, auch wenn es ihr widerstrebt. ~Wo ist der Kühlschrank eigentlich?~ Sie befinden sich auf einer kleinen Lichtung mitten im Wald und der Dämon ist nirgendwo zu sehen. "Rin-chan sag mal, wie lange bin ich hier gelegen." "In etwa zwei Tage, wieso?", fragt das kleine Mädchen neugierig. "Und seit wann ist Sesshoumaru weg?", fragt Miyuki, die Frage von Rin ignorierend. "Seit zwei Tagen." ~Ok das heißt er hat mich hergebracht und ist danach wieder gegangen. Doch wieso? Und wo ist er hin?~ "Ich vermute einmal nicht, dass er dir gesagt hat, wohin er geht?", meint sie mehr oder weniger sarkastisch. Darauf folgt ein Kopfschütteln. "Wer hätte sich das gedacht?", nuschelt das Mädchen in ihren nicht vorhandenen Bart. "Du weißt sicher auch nicht mehr, oder Quacki-chan?" Dabei wandern ihre Augen zu Jaken. "Nein und dir würde ich es als letztes erzählen, unverschämtes Menschengör!" Seit sie mit dieser merkwürdigen Gruppe unterwegs ist, hat es sich Miyuki zur Aufgabe gemacht, den froschartigen Yokai bis zum Anschlag aufzuziehen. Auch aus dem Grund, dass es ansonsten nicht viel zum Freizeitvertreib gibt, und es macht großen Spaß, da der Kleine sich einfach viel zu leicht aufregt. Anfangs hat er noch versucht, das Mädchen mit seinem ach so tollen Kopfstab und seiner Stellung als Diener Sesshoumarus davon abzuhalten. Viel genützt hat es jedoch nicht. Es ist eher noch schlimmer geworden, da sich dadurch auch Rin mit an den Späßen beteiligt hat. Neben den Begriffen Quacki gibt es noch Froggy, Tennisballauge, Fliegenfänger, Gnom, Schleimbeutel, (was vor allem mit seinem Verhalten gegenüber Sesshoumaru zu tun hat) und Miyukis Liebling: Giftzwerg. Natürlich war das noch nicht alles. Es lassen sich täglich neue Begriffe zu Jaken finden. Einer besser als der Nächste. Obwohl der Frosch meistens Beleidigt darauf reagiert, zeigt es sich doch, dass er es anscheinend nicht so ernst nimmt. Was auch für Miyuki sehr angenehm ist, weil sie ihn ja eigentlich auch nicht vollends vor den Kopf stoßen will. Nach geschlagenen drei Stunden Wartezeit, in denen Nichts mehr passiert ist, beschließt das Mädchen auf eigene Faust zu handeln. Wieso auch auf Sesshoumaru warten, wenn sie anscheinend ja eine Hanyou ist? Bisher hat sie diese Tatsache verdrängt und weder Rin noch Jaken wissen über ihre wahre Identität Bescheid. Da sie jedoch keine Ahnung hat, was sie mit diesen Kräften machen kann, oder wie sie diese überhaupt aktiviert, nimmt sich Miyuki erst einmal Zeit zum Nachdenken. "Ich werde eine Runde ALLEINE spazieren gehen", sagt sie mit besonderer Betonung auf "alleine", da sie Rin ansonsten sicher nicht loswerden würde. Zwar schmollt die Kleine ein Bisschen, sagt aber auch Nichts weiter dazu. Kurz überlegt Miyuki noch, entschließt sich jedoch dafür das Schwert ihres Vaters auf ihren Spaziergang mitzunehmen. Vielleicht bietet sich ja eine Möglichkeit mehr darüber zu erfahren, wenn sie alleine ist. Irgendwie erstaunt es sie, wie unpraktisch es ist, so eine Schwertschneide am Kimonogürtel befestigt zu tragen. ~Wie schaffen das die Krieger nur immer, sich so elegant damit zu bewegen? Ich meine Sesshy trägt ja auch immer ein oder zwei Teile davon mit sich rum.~ denkt sie sich. Trotz der zusätzlichen Last versucht sie sich möglichst schnell von der Lichtung davon zu machen, damit Rin sich nicht doch noch umentscheiden kann und sich ihr aufdrängt. Die Lichtpunkte, die vereinzelt durch das dichte Blätterwerk drängen, lassen den zugewachsenen Waldweg vor ihr beinahe magisch wirken. Bemüht leise sieht sich das Mädchen nach einem geeigneten Platz um, etwas mit ihren Kräften zu üben, wenn sie es überhaupt schafft diese zu aktivieren. Nahe einem kleinen Bächlein, findet sie schlussendlich eine weitläufige Lichtung. Miyuki stellt sich in die Mitte dieser und überlegt fieberhaft, was sie nun eigentlich tun soll. Fürs Erste nimmt sie das schön geschmiedete Schwert aus seiner Scheide und kann sich nur darüber wundern, wie leicht es doch ist. Im Geschichtsunterricht haben sie gelernt, dass diese Dinger normalerweise einige Kilos wiegen und gar nicht so leicht zu handhaben sind. Trotz ihrer Verwunderung schwingt sie ein paar Mal mit der Klinge herum. Wie erwartet passiert überhaupt Nichts. "Was mache ich falsch? Es muss doch einen Trick geben. Irgendwas?" "Den gibt es nicht" So ganz in Gedanken ist Miyuki komplett unvorbereitet auf Sesshoumaru, der plötzlich direkt hinter ihr steht. Sie dreht sich sofort in seine Richtung. Dabei vergisst sie auf das Schwert in ihrer Hand, welches ihr geistesgegenwärtig von Sesshoumaru aus der Hand geschlagen wird. Er fixiert sie mit einem bedrohlichen Funkeln in den Augen, was sie mit einem entschuldigenden Lächeln quittiert. "Tut mir leid, war keine Absicht", sagt das Mädchen ehrlich während sie zu ihrem Schwert gehen will, um es aufzuheben. Dabei kommt sie jedoch nicht besonders weit, den der Daiyokai geht einen weiteren Schritt auf sie zu. So nah waren sich die Beiden noch nicht einmal, als Sesshoumaru sie erwürgen wollte. Miyuki kann den Atem ihres Gegenübers auf ihrer Stirn fühlen, da dieser doch um einiges größer ist, als sie selbst. Eine ungewollte Röte schleicht sich unangebrachter Weise auf ihre Wangen und macht die Situation für sie noch peinlicher, als der Inuyokai nur den Anhänger ihrer Kette in die Hand nimmt und betrachtet. Sie ärgert sich darüber, dass ihr genau in diesem Moment ein Bild von Sesshoumarus goldenen Augen, aus dem InuYasha-Manga im Kopf herumspukt und sie zugeben muss, dass das Gezeichnete nicht annähernd an die Schönheit des Originals heranreicht. Ihr Gesicht wird noch eine Nuance dunkler vor Scham, was der Weißhaarige nicht zu merken scheint. “Komm.“ Mehr sagt er nicht und verschwindet so schnell vor Miyuki, wie er aufgetaucht ist. Nach kurzem Umschauen sieht sie ihn in den Wald verschwinden und folgt lieber schnell ihrem unfreiwilligen Anführer. Nebenbei hebt sie ihr Schwert auf und steckt es wieder in die Schneide. Nochmal möchte sich sicher nicht alleine im Wald bleiben! In diesem Moment fällt ihr ein, dass sie ihm ja noch nicht für ihre Rettung vor Kurzem gedankt hat und möchte das gleich nachholen. “Sesshoumaru?“ Wie erwartet keine Reaktion “Ich wollte mich bei dir bedanken. Du hast mir erneut das Leben gerettet und es tut mir leid, dir immer solche Umstände zu bereiten.“ Obwohl Letzteres gelogen ist, da sie ihm Meistens am Liebsten in den Arsch treten will, fühlt es sich richtig an, es zu sagen. “Ich habe damit Nichts zu tun“, kommt die unerwartete Antwort von ihm. “Was?“ Daraufhin erwidert er Nichts mehr. Es ist auch ein Wunder, dass er zuvor überhaupt geantwortet hat. Aber obwohl man es nicht glauben würde, Sesshoumaru mag es nicht, sich mit fremdem Ruhm zu schmücken. Wer würde das vom großen Lord erwarten? Aber Miyuki weiß das ja nicht. Diese wundert sich momentan sowieso zu sehr über das Gesagte, als dass sie über den Daiyokai selbst nachdenken könnte. Nach einer kleinen Ewigkeit des Schweigens bleibt der Vordermann ohne Vorwarnung stehen, was das Mädchen fast dazu gebracht hätte, nicht zum ersten Mal, in ihn hineinzurennen. Als sie an seinem Rücken vorbeischaut, kann sie einen kleinen See erkennen, in dessen Mitte ein einzelner, abgeschliffener Stein aus dem Wasser ragt. Während Miyuki das glitzernde Wasser vor sich mit glänzenden Augen beobachtet, geht Sesshoumaru direkt darauf zu. Mit einem eleganten Sprung landet er vom Ufer genau in der Mitte des glattgeschliffenen Felsens. Danach wirft er einen bedeutungsvollen Blick in Richtung des Mädchens. “Das meinst du doch nicht im Ernst oder?“, fragt sie verstehend. Die unveränderte Mimik ihres Gegenübers lässt sie ergeben seufzen. Jetzt hat sie sich doch gerade erst bei ihm Bedankt und versucht freundlicher zu sein, da will er doch allen Ernstes von ihr, durch einen See zu waten, über den er locker hinüberspringen konnte. Und dass er das von ihr will, ist klar. Kurz überlegt Miyuki noch, geht aber dann in voller Bekleidung ins Wasser. Nur ihre Schuhe hat sie zuvor ausgezogen. Da der See nicht besonders tief ist, kommt sie problemlos bis zu dem Stein durch und ist am Ende nur bis zur Hüfte nass geworden. Dass sie trotzdem nicht unbedingt fröhlich ist, ist wohl ohne Erklärung klar. “Leg deine Kette auf das Podest und gib mir deine Hand.“ Erst jetzt bemerkt sie das kleine hölzerne Podest, welches zuvor noch nicht hier gestanden hat. Noch völlig perplex von der genauen Anweisung befolgt sie den Befehl und streck ihren Arm aus. Die Kette ist lang genug, damit sie den Anhänger problemlos ablegen kann, ohne die Silberkette abzunehmen. Wieso auch immer, aber Miyuki hat in gewisser Weise Hemmungen, das Schmuckstück abzulegen. Ohne noch weiter auf sie zu achten, holt Sesshoumaru aus seinem Obi ein kleines Fläschchen heraus. Von der merkwürdig lila-glänzenden Flüssigkeit tropft er einen Teil auf den Halbmondanhänger und den Rest davon auf Miyukis Hand. Dann nimmt eine seiner Krallen und schneidet sich damit selbst in die Hand. Das heruntertropfende Blut, lässt er auf den Anhänger treffen. Danach nimmt er die des Mädchens und tut damit das Selbe. Dabei verlässt ihren Mund ein zischender Schmerzenslaut, ansonsten tut sie aber Nichts. Sie kann nicht verstehen, was das Alles zu bedeuten hat, möchte aber erstmal abwarten. Als der erste Tropfen ihres eigenen Blutes au die Kette trifft, erstrahlt diese plötzlich hell und erneut spürt Miyuki diesen unbeschreiblichen Schmerz. Obwohl sie dieses Mal versucht dagegen anzukämpfen, um vor Sesshoumaru keine Schwäche zu zeigen, verliert sie erneut gegen die alles einsaugende Schwärze. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Das ist das bis jetzt längste Kapitel. *Auf die eigene Schulter klopf* Ich werde versuchen jede Woche ein Kapi hochzuladen, muss nicht immer der gleiche Tag sein. Hoffe euch gefällts und vielleicht schreibt ihr mir ein Kommi O.o Das nächste Kapitel heißt: Eine Hanyou?! Lg. eure Ookami-chan Kapitel 10: Eine Hanyou?! ------------------------- " Text " Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Dieses Mal weckt das Mädchen nicht wie üblich das, langsam schon gewohnte, Pochen im Kopf, sondern ein übertrieben lautes Zwitschern. Es hört sich so an, als würde ein Vogel direkt in ihr Ohr schreien. Unerträglich! Beim Versuch sich die Ohren zu zuhalten, scheitert es an ihren Händen. Die Nägel müssen ja mittlerweile unmöglich lang geworden sein. Als sie an Miyukis Wangen entlangstreifen, hinterlassen sie rote Kratzspuren. Nicht tief aber auch nicht ganz schmerzfrei. Das Mädchen möchte die Augen öffnen, wird aber von unsagbar hellem Licht geblendet. Nach einigen Versuchen wundert sie sich. Das Bild vor ihr ist unheimlich scharf. Ihre Augen sehen weit in die Ferne und zu diesem furchtbaren Gefühl kommt noch, dass es immer noch so laut ist. Suchend schaut sie sich um und entdeckt einen kleinen Vogel, der gefühlte dreißig Meter neben ihr, hoch oben auf einem Baum sitzt und singt. Das ist doch unmöglich. Erst jetzt fällt Miyuki auf, dass sie auch um einiges besser riechen kann, als jemals zuvor. Instinktiv weiß sie, dass einige Kilometer entfernt ein Bach ist, da es dort nach frischem Wasser duftet. Die neuen Eindrücke überwältigen sie und es hört nicht auf. Egal wie stark der Druck auf ihre Ohren wird, egal wie sehr sie sich anstrengt die Augen zu zukneifen. Die Einflüsse ihrer Umgebung wirken nur noch stärker auf sie ein. Das Gefühl erdrückt sie. Es ist zu laut, zu bunt und zu hell. Alles zu viel, viel zu viel. Sie hört einen Schrei, begreift erst nach einigen Sekunden, dass es sie selbst ist, die schreit. Bevor sie die heißen Tränen auf ihren Wangen spürt, kann sie diese riechen. Es macht ihr Angst, sie rollt sich zusammen. ~ Es soll aufhören! Ich will das nicht! Nein, stopp! ~ “Es soll AAAAUUUFFFHÖÖREN!!!!“, schreit sie voller Verzweiflung. Was soll sie tun, wie kann sie das stoppen? Es ist zu viel, aber es gibt keinen Ausweg. Völlig verstandlos fängt sie an sich selbst gegen den Baumstamm in ihrem Rücken zu drücken. Immer wieder schlägt sie mit dem Kopf auf den Stamm ein und schürft sich die Hände an der Rinde auf. Auf einmal werden ihre Handgelenke festgehalten und sie selbst umgedreht. Durch ihre von Tränen verschleierten Augen, kann sie das flüssige Gold von Sesshoumarus erkennen. Verzweifelt versucht sich das Mädchen aus seinem Griff zu befreien, windet sich und tritt mit ihren Füßen ins Leere. Daraufhin drückt sie der Lord an den Baum und pinnt ihre Füße mit seinem eigenen Körper daran fest. Alle ihre weiteren Befreiungsversuche scheitern kläglich. “Bleib ruhig“, kann sie wie durch Watte hindurch an ihrem Ohr verstehen. Langsam kommt sie wieder zu vollem Bewusstsein und kann sich wieder steuern. An der Situation hat sich nichts verändert und doch wird das Mädchen langsam ruhiger. Ein sanfter Geruch von Wildnis und Wald lässt sie Schritt für Schritt in ihren eigenen Körper zurückkehren und ihre Stimme wiederfinden. Nachdem sie einigermaßen klar denken kann, wird ihr sofort unangenehm klar in welcher Position sie sich gerade befindet. Sesshoumaru hat sein Gesicht auf ihre Augenhöhe gesenkt und schaut mit emotionsloser Mine in ihre noch immer geröteten Augen. Sein Körper ist an sie gedrückt und seine Hände umschlingen ihre Arme. Eine verratende Röte stiehlt sich auf ihre Wangen, in Betracht darauf, dass Miyuki noch nie einen Mann so nah an sich herangelassen hat. Mit fast flüsternder Stimme, um die eigenartige Situation nicht zu überstrapazieren meint sie: “Sesshoumaru, du kannst mich jetzt loslassen. Ich habe mich wieder unter Kontrolle.“ Langsam lockert sich sein Griff und fast schleichend entfernt sich der Inuyokai einige Schritte von dem Mädchen. Immer noch nah genug, um sie im Zweifelsfall wieder festzusetzen. Als er weg ist merkt Miyuki erst, dass dieser einlullende, beruhigende Geruch eigenartigerweise von Sesshy kommt. ~Wie unpassend für einen blutrünstigen Killer so sanft zu riechen. Waaah! Woran denke ich da gerade?~ “Was ist eigentlich passiert?“ Trotzdem, dass es eine einfache Frage ist, kann der Daiyokai nicht wirklich darauf antworten. Deshalb beschließt der Dämon nichts zu sagen und holt ihr Schwert aus der Schneide, welches bei seinen eigenen, an dem gelben Gürtel hängt. Darin kann Miyuki ihr Spiegelbild erkennen und erschreckt furchtbar. Ihr Gesicht hat sich verändert. Ihre Haut ist weicher und ihre Lippen roter geworden. Die Wimpern sind voller und schön nach außen geschwungen. In ihre meerblauen Augen haben sich dünne, goldene Streifen gemischt. Außerdem sind sie leuchtender als vorher. An einigen Haarsträhnen, die ihr ins Gesicht hängen, kann man erkennen, dass auch die haselnussbraunen Haare nun einen leichten Goldtouch bekommen haben. Die größte Veränderung befindet sich jedoch auf ihren Kopf. Vorher hat sie es gar nicht bemerkt, nicht einmal, als sie ihre Hände auf die Ohren gepresst hat. Statt den gewöhnlich, menschlichen Ohren befinden sich braune Hundeohren an ihrem Kopf. Sie ähneln entfernt denen von Wölfen. Sie kann aber auch noch andere Veränderungen an sich erkennen, als sie sich betrachtet. Ihre normalerweise eher kurzen und brüchigen Nägel sind zu regelrechten Krallen angewachsen. Auch ihre Brüste sind ungewollter Weise ein Stück gewachsen und ihre Taille geschrumpft. Normalerweise wäre sie über so eine Veränderung erfreut, findet es in dieser Situation aber eher peinlich. Ansonsten scheint jedoch alles noch gleich zu sein wie davor. Wenigstens das! Etwas verschüchtert von ihrem vorherigen Ausbruch schaut sie nun zu Sesshoumaru hoch und erntet einen desinteressierten Blick. Daraufhin geht er einfach in eine für sie unbekannte Richtung los. Natürlich folgt sie ohne Wiederspruch. “Dann bin ich wohl jetzt in meinem richtigen Körper, oder?“, versucht sie nach einiger Zeit ein Gespräch anzufangen. Keine Reaktion. “Also hat dieses komische Ritual von gestern das bewirkt?“ Keine Reaktion. “Die lila Flüssigkeit ist mir gleich komisch vorgekommen.“ Keine Reaktion. “Ob mein Vater das wohl extra so eingefädelt hat, dass unser beider Blut für meine Verwandlung nötig war?“ Keine Reaktion. “Hat dir der Baum noch einen geheimen Tipp gegeben, oder woher wusstest du was man für die Rückverwandlung braucht?“ “Noch ein Wort und du wirst diesen Körper nicht lange genug genießen können, um noch über irgendetwas nachdenken zu können.“ Daraufhin fragt sich Sesshoumaru, warum er sie gerade so angefahren hat. Normalerweise hat er sich doch komplett unter Kontrolle. Miyuki versteht die Drohung sofort und hält ihre Klappe. Doch keine gute Idee, das mit dem Gespräch! Eigentlich wollte sie die Situation nur ein wenig auflockern und ihr eigenes Unbehagen verdrängen. Außerdem nimmt sie sich fest vor, wenn alles wieder etwas ruhiger ist, sich erneut ehrlich bei dem Inuyokai zu bedanken. Auch wenn es sich einfach nur schrecklich angefühlt hat, mit diesen ganzen neuen Möglichkeiten der Wahrnehmung aufzuwachen und sie sich sicher umgebracht hätte, wenn Sesshoumaru nicht dagewesen wäre, ist es doch gut, dass sie nun in ihrem eigenen Körper ist. Irgendwie ist es befreiend. Es hat durchaus Vorteile einen nichtmenschlichen Körper zu haben, wie sie nun feststellen muss. Da der Abend nun schon Einzug hält, schätzt das Mädchen, dass sie sicher schon mehr als drei Stunden durchlaufen. Normalerweise wäre sie fix und fertig. Jetzt aber fühlt sie sich seltsam ausgeruht und hätte noch genug Energie für weitere drei Stunden Fußmarsch. Dazu kommt es jedoch nicht mehr. Aus weiter Ferne schon kann Miyuki das Gezeter eines gewissen Quackis wahrnehmen und das Lachen des kleinen Menschenmädchens. Auch riechen kann sie die Beiden gut. Rin hat einen süßlichen Blumenduft an sich, der sehr gut zu ihrem fröhlichen Charakter passt. Jaken riecht eher nach nassem Moos. Nicht unbedingt gut, aber auch nicht extrem schlimm. Das Mädchen kann sogar den rauchigen Duft von Ah-Uhn wahrnehmen und das Leder seines Sattels am Geruch erkennen. Total ungewohnt für sie nimmt sie alles viel genauer wahr. Seit ihrem Ausbruch versucht sie die Umgebung so gut wie möglich auszublenden, was ihr im Moment leider sehr schwer fällt. Die gewohnte Umgebung wird automatisch von ihr aufgesogen und macht sie unsicher. Sobald die beiden Wanderer in Sichtweite der kleinen Gruppe gekommen sind, rennt Rin los. “Sesshoumaruuuu-saaamaaa, Miyukiiii-chaaaan!“, kann man es laut über die gesamte Lichtung schallen hören. Nachdem die Hüfte des Weißhaarigen kräftig umarmt wurde, da Rins Hände inzwischen bis dorthin reichen, möchte sie gleich bei dem Mädchen weitermachen, als sie wie eingefroren stehen bleibt und den Kopf leicht schieflegt. “Miyuki-chan, bist du das? Was ist passiert?“, kommt es verwirrt von der Kleinen. “Naja das ist etwas kompliziert, aber um es kurz zu machen: ich bin eine Hanyou und das hier ist mein eigentlicher Körper.“ Die Zeit scheint still zu stehen während Rin das eben gehörte verarbeitet. Aus unerklärlichen Gründen schleicht sich eine leise Angst in Miyukis Körper und lähmt ihn. Sie hat Angst davor auf Abneigung bei ihrer kleinen Freundin zu stoßen. Was aber natürlich völlig unbegründet ist. Die Jüngere hüpft auf einmal fröhlich auf und ab und erzählt Jaken gleich voller Enthusiasmus nochmal das Gehörte, was er nun schon zum zweiten Mal genervt zur Kenntnis nimmt. Unbewusst atmet die ältere aus und merkt erst jetzt, dass sie die Luft unnötigerweise angehalten hat. Nach einer erneuten Runde herumhüpfen läuft Rin wieder auf das Mädchen zu und umarmt sie nun endlich. Dabei greift sie ungeachtet in etwas Felliges auf Miyukis Rückseite. Diese quietscht erschrocken auf und macht einen Schritt rückwärts. Als sie ihren Kopf nach hinten dreht, lässt sie gleich noch einen kleinen Schrei los. "Aaahh! Was ist das um Himmels Willen?" "Ich wusste gar nicht das du einen Schwanz hast Miyuki-chan."(Ich weiß der Satz klingt mehr als nur Falsch aber mir ist nichts anderes eingefallen >.<) "Wolfsschwanz... na super und was kommt als Nächstes? Werde ich an einen Baum pinkeln und rohes Fleisch essen?!" Etwas aufgebracht darüber, dass ihr dieses, nicht gerade unwichtige, Detail nicht vorher aufgefallen ist, regt sich das Märchen nun genervt von der ganzen Situation auf. "Wieso eigentlich ein Wolf? Ich habe hundeartige Tiere noch nie sonderlich gemocht. Ich bin doch ein Katzenmensch." "Ähm Miyuki-chan..." "Die sind viel sauberer und einfacher zu halten auch." "Miyuki-chan!" "Außerdem stinken sie nicht, wenn ihr Fell nass wird und sind um einiges leiser als die bellenden Störenfriede." "MIYUUUKII-CHAAAN !!" "Was ist den Rin-chan?" Die Wirkung ihrer Worte werden ihr erst schmerzlich bewusst, als sie eine Faust in ihrem Magen spürt und mit dem Rücken an den nächstgelegenen Baum kracht. "Scheiße,... bezieh doch nicht immer alles gleich auf dich!", sagt sie benommen und blinzelt den Daiyokai vor ihr wütend an. Innerlich schallt sie sich selbst einen Idioten. Wie konnte sie nur solche abschätzenden Worte gegenüber Hunden sagen, wenn doch vor ihr ein Prachtexemplar von INUyokai steht. ~Will ich mich eigentlich umbringen?!~ fragt sie sich in Gedanken. Während sie sich aufrichtet und ihre Kleidung wieder in die richtige Position bringt, versucht das Mädchen die Situation vorsichtig zu entschärfen. "Es tut mir leid Sesshoumaru, wenn ich dich beleidigt haben sollte, aber ich habe das doch nicht auf Inuyokai bezogen sondern normale Hunde. Du musst verstehen es ist alles ein wenig viel für mich im Augenblick und dann..." Abrupt stoppt sie. Wo ist der Dämon jetzt schon wieder hin. Eben war er noch da! Jaken kugelt sich am Boden vor Lachen über Miyukis Selbstgespräch und Rin schaut ihm entgeistert zu. Wie kann man in so einer gefährlichen Situation nur Lachen? Da das Mädchen ihn nach einigen Sekunden mit ihren Augen immer noch nicht ausmachen kann, versucht sie ihre neuen Fähigkeiten zu nutzen und ihn zu erschnüffeln. Seinen Geruch kennt sie ja inzwischen zu genüge. Tatsächlich kann sie ihn ausmachen und erkennt ihn daraufhin in einem Baum, nicht weit von dem Lager entfernt. Dort sitzt er leicht versteckt auf einem Ast und scheint sich auch nicht rühren zu wollen. ~Das wird noch ein Nachspiel haben Freundchen!~ schwört sich Miyuki im Stillen und kehrt zur restlichen Gruppe zurück. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Jetzt ist sie also endlich wieder in ihrem Körper. Mal schauen ob das gut geht. Im nächsten Kapitel möchte ich einen neuen Chara einbauen, der für die Geschichte sehr wichtig wird. Natürlich gibts dann auch ein Bild dazu. Lasst mir doch ein Kommi da, wenns euch gefallen hat >.< Das nächste Kapitel heißt: Regentropfen Lg. eure Ookami-chan Kapitel 11: Regentropfen ------------------------ "Text " Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt "Das Leben hasst mich! Es hasst mich, es hasst mich, es hasst mich!", flucht Miyuki genervt vor sich hin, während sie auf dem kahlen Steinboden auf und abmarschiert. Rin sowie Ah-Uhn, die an der hinteren Wand der niedrigen Höhle sitzen, beobachten sie dabei. Während einer der Drachenköpfe auf ihrem Schoß liegt und das kleine Mädchen diesen streichelt, lehnt sie mit dem Rücken gegen eines seiner grünen Beine. Beide lassen die Augen nicht von der Hayou, die nervös im Kreis herumgeht. Da hat Sesshoumaru nun endlich zugestimmt zu den restlichen Wolfsrudeln, Richtung Norden, zu reisen. Da musste es ja plötzlich anfangen zu regnen, wie aus Eimern! Und das Schlimmste daran? Der Inuyokai hat seine Gruppe zu dieser Höhle geführt und ihnen befohlen dort auf ihn zu warten. Das ist jetzt schon ganze drei Tage her. Während Jaken sich immer wieder nach draußen begibt, um irgendwo etwas essbares herzubekommen, müssen die beiden Mädchen im Dunkeln ausharren. Ein Feuer anzuzünden wären unmöglich, dazu ist jegliches Holz zu feucht, zudem bereitet das Wetter Miyuki Probleme. Durch das ganze Wasser kann sie keine anderen Gerüche mehr wahrnehmen. Das platschende Geräusch hallt in ihren spitzen Ohren unangenehm und sehen kann sie auch nicht viel durch den Nebelschleier, der den Boden zurzeit bedeckt. Alles in allem fühlt es sich merkwürdig an. Ansonsten kommt sie mittlerweile ganz gut mit ihren neuen Fähigkeiten zurecht, obwohl sie sich anfangs sogar einmal auf ihren eigenen Wolfsschwanz gesetzt hat. Das war zugegebenermaßen ziemlich peinlich! Durch den Aufenthalt auf kleinem Raum, in dem sich die Gruppe zur Zeit befindet, sind sogar Rin irgendwann die Gesprächsthemen ausgegangen und nun sitzen sich die beiden Mädchen stumm gegenüber und hängen ihren Gedanken nach. Ah-Uhn hat sich hinter Rin an die Höhlenwand geschmiegt und Jaken grummelt am Eingang vor sich hin. Auf einmal hört man ein kaum wahrnehmbares Schluchzen von der Jüngsten der Gruppe. Für menschliche Ohren nicht wahrnehmbar, aber durch ihre Verwandlung kann Miyuki es hören. "Was ist den los Rin-chan? Alles ok?" Erneut dringt ein leises Schluchzen aus dem Mund der Jüngeren bevor sie mit Tränen in den Augen antwortet: "Es tut mir Leid Miyuki-chan. Nur weil ich dabei bin, müssen wir hier herumsitzen. Es ist meine Schuld. Ich bin nur ein nutzloser Mensch! Wäre ich eine Yokai oder Hanyou wie ihr alle, würden wir schon längst weiterziehen können. Was, meint Rin das wirklich so? Aber so etwas würde doch niemand hier jemals über sie denken! "Rin-chan, was redest du denn da? So ein Quatsch. Das ist doch nicht deinetwegen. Rin-chan? Rin-chan! Hey, bleib hier!" Während Miyuki noch mit ihr spricht, ist sie blitzartig aufgestanden und nach draußen in den Regen gerannt. Dabei wurde Jaken, der im Weg saß, gnadenlos weggetreten. Ob sie auch nur eine Silbe von den Worten der Hanyou vernommen hat ist ungewiss. Natürlich läuft Miyuki sofort los, um die Kleine einzuholen. "RIN-CHAN! Warte! Bleib stehen! Bitte, RIN!" Aber diese hört nicht und läuft immer weiter in den Wald hinein. Durch den ständigen Regen kann die Ältere sie schon nach wenigen Minuten nicht mehr sehen. Sie schreit Rins Namen, ruft immer wieder nach ihr, aber keine Antwort kommt. Tränen sammeln sich in ihren Augen. Jetzt hat sie endlich diese ach so tollen Hanyoukräfte und kann sie trotzdem nicht verwenden. Es hilft Nichts. Rin ist verschwunden. Langsam werden Miyukis Schritte schwerfälliger. Ihre Lungen brennen vom vielen Rennen und die Luft verlässt nur noch stoßweise ihren Mund. Sie weiß, dass es sinnlos ist und das kleine Mädchen wahrscheinlich viel zu weit von ihr entfernt ist, um sie zu hören. Dennoch gibt Miyuki nicht auf und wiederholt den Namen ihrer Freundin immer wieder. Ob es nun Minuten oder schon Stunden sind, seit denen sie hier draußen herumläuft kann sie nicht sagen. Doch eines weiß sie, sie ist bis auf ihre Knochen durchnässt. Vor Verzweiflung rinnen immer mehr Tränen ihre Wangen hinunter und vermischen sich mit dem eisigen Regenwasser. Hier draußen laufen sicherlich hunderte Yokai herum, die bei diesem Wetter nur darauf warten, dass sich jemand verläuft. Eine vom Boden herausragende Wurzel wird ihr zum Verhängnis. Das Mädchen stolpert und liegt auf dem matschigen Boden. Erschöpft richtet sie sich auf und versucht ihre Gedanken wieder unter Kontrolle zu bringen. Sie kniet schwer atmend auf dem Waldboden, bis sich ihr Puls wieder einigermaßen beruhigt hat. Miyuki kniet nahe eines kleinen Flusses, mitten auf einem geschwungenen Trampelpfad. Langsam wird es dunkler um sie herum, worauf sie schließt, dass die Nacht bald einbrechen wird. Auf einmal bewegen sich einige Büsche in ihrer Nähe. Es ist dumm, anzunehmen, dass es Rin ist die dieses Rascheln verursacht. Dennoch keimt in der Hanyou dieser kleine Hoffnungsschimmer auf, der gleich darauf wieder vernichtet wird. Durch den ständigen Regen kann man nur drei Schemen erkennen. Alle so groß, wie erwachsene Menschen. "Ich habe euch doch gesagt: warten wir bis das Wetter besser wird! Aber nein, wir müssen ja im Regen rumlaufen!", schimpft eine unbekannte Stimme. "Reg dich ab. Ich habe die Spur des Mädchens eben noch gerochen", meint ein Anderer. "Miststück! Das Gör hat mich doch ernsthaft getreten, als ich sie mir schnappen wollte!", sagt ein Dritter. "Sie scheint keine Angst vor Yokai zu haben." "Echt, darauf wäre ich niemals alleine gekommen." "Sarkasmus pur." "Was mischst du dich hier überhaupt ein?" "Klappe jetzt ihr Streithähne!" "Aber du hast doch angefangen!" "Hey Jungs, seht mal." Die drei Dämonen sind so in ihr "Gespräch" vertieft gewesen, dass sie die immer noch am Boden sitzende Miyuki erst jetzt bemerken. Diese kann sich trotz der gefährlichen Yokai vor ihr nicht bewegen. ~ Haben sie gerade etwas von einem kleinen Mädchen erzählt? War es Rin? Ist sie wohlauf? Was haben diese Typen mit ihr gemacht?~ Ganz in ihre Gedanken vertieft bleibt Miyuki regungslos am Boden, bis der größte der drei auf sie zu kommt. Dadurch kann sie ihn besser erkennen. Seine rotblonden Haare hängen ihm nass ins Gesicht und wirken dadurch dunkler. Die braunen Augen starren sie skeptisch an. Seine Kleidung schaut aus, als wäre sie die, eines menschlichen Banditen. In jeder Hand hält er eine Katana. Auch die beiden anderen treten nun näher und mustern das Mädchen. "Eine Hanyou?", fragt einer der Beiden hinteren. "Ist doch egal. Das Menschenmädchen ist uns zwar entwischt, dafür haben wir jetzt etwas besseres", lacht der Vorderste schmierig und lässt seine Zunge über die Lippen gleiten. "Das wird lustig." "Du bist so ekelig. Mit einem Halbblut! Allein die Vorstellung daran", meint der Dritte im Bunde. "Auch gut, dann habe ich sie für mich alleine." Der Fremde steckt seine Schwerter weg und nähert sich Miyuki, bis sie nur noch Zentimeter trennen. Da kommt wieder Leben in das Mädchen. Sie springt auf und stolpert einige Schritte zurück. "Verschwindet!" "Oh wie süß, sie versucht sich zu wehren." Durch das Rennen vorhin sind Miyukis Beine noch zu schwach, um sie länger zu halten. Sie sinkt zurück auf den aufgeweichten Boden. Dieses Mal wird kein Sesshoumaru kommen, um sie zu retten. Langsam kommen erneut Tränen in ihre Augen. Sie wollte doch nur Rin finden. Hoffentlich geht es ihr gut! Der Yokai kommt mit seinem ekeligen Grinsen immer näher zu der Hanyou und kniet sich schlussendlich vor sie hin. Besitzergreifend schnappt er sie und pinnt ihre Arme auf den Boden und lehnt sich über das nun im Dreck liegende Mädchen. Miyuki versucht sich zu wehren, jedoch zwecklos. Der Yokai über ihr ist mindestens doppelt so stark, wie sie selbst. Trotzdem nimmt sie ihren Mut nochmals zusammen und spuckt ihm direkt ins Gesicht. "Fuck, kleine Schlampe!" Jetzt hat sie ihn wirklich sauer gemacht und entgegen ihrer Hoffnungen lässt er sie nicht los, sondern festigt seinen Griff um ihre Arme. Da es immer noch regnet, rinnen ihr vereinzelte tropfen in die Augen und versperren so die Sicht auf den sichtlich angepissten Yokai. ~Jetzt kann mir wirklich nur noch ein Wunder helfen~, denkt das Mädchen sich, während der Dämon blitzschnell eines seiner Schwerter zieht und an ihren Hals hält. Mit ihrer gerade frei gewordenen Hand drückt sie die gefährliche Klinge weg, die ihr dabei ins Fleisch schneidet. Aber besser in die Hand, als in den Hals! Miyuki muss sich einen Schmerzenslaut verkneifen, als der fremde Yokai problemlos dagegenhält und den Druck schlussendlich mit einem Grinsen erhöht. Sie beißt sich auf die Unterlippe und kann bald darauf den metallischen Geschmack von Blut in ihrem Mund ausmachen. Ihre Kräfte schwinden immer weiter, doch kurz bevor sie den Kampf schon aufgeben will, wird der Angreifer plötzlich rabiat von ihr gezogen. Ein junger Mann ist vor ihr aufgetaucht. Den abstehenden Ohren nach ein Yokai. Er hat dunkelbraunes Haar und blassblaue Augen. Er scheint ein gut trainierter Kämpfer zu sein, da er die Schläge seines Gegenübers gekonnt mit seinem eigenen Breitschwert abfängt und ihnen erbarmungslos entgegenwirkt. Nach wenigen Sekunden ist der Dämon und seine beiden Kollegen, die sich ebenfalls einmischen wollten, kampfunfähig und betteln um ihr Leben. "Feiglinge", hört man kalt aus dem Mund des jungen Braunhaarigen, bevor er ihnen komplett den Gar ausmacht. Danach dreht er sich zu Miyuki um, um diese ausreichend von oben bis unten abzuscannen. Er kommt näher und hält ihr seine Hand hin. Noch etwas skeptisch nimmt das Mädchen die Hilfe mit ihrer unverletzten Hand an und lässt sich aufhelfen. "Du also", kann sie leise von ihm vernehmen, als sie wieder halbwegs sicher steht. "Was ich?" erwidert Miyuki fragend, doch eine Antwort bekommt sie nicht. "Na toll, schon wieder ein stummer Yokai. Kann ich nicht mal auf jemanden treffen, mit dem man sich normal unterhalten kann?" Daraufhin zieht der Fremde seine linke Augenbraue hoch und schaut sie skeptisch an. Das Mädchen kann unter seiner typisch silbernen Rüstung einen dunkelblauen Kimono sehen. Zusätzlich dazu hat er sich einen meerblauen Umhang übergeworfen, welcher nur mehr an der rechten Seite seiner Rüstung befestigt ist. "Tut mir Leid. Ich bin wahrscheinlich nur schon zu lange mit Sesshoumaru unterwegs", erklärt Miyuki entschuldigend. Es ist wirklich nicht nötig den Jungen, welcher sie gerettet hat so anzuzicken. "Sesshoumaru? Kann es dann sein, dass ein kleines Menschenmädchen auch zu euch gehört?" "Rin! Du hast sie gesehen? Wo ist sie? Wie geht es ihr?" Natürlich ist das Mädchen sofort Feuer und Flamme, wenn es um ihre kleine Freundin geht. "Ich habe sie nur zufällig getroffen. Sie war auf der Flucht vor diesen drei Yokai, doch der Regen hat ihre Spuren verwischt. Wenn du willst, führe ih dich zu ihr." "Das würdest du tun. Danke, danke, danke!" Auf der Stelle sinkt ihr Misstrauen gegenüber dem Fremden und sie lässt sich zu Rin bringen. Auf dem Weg dahin möchte sie aber endlich den Namen ihres Retters erfahren. "Katô." "Wie schön Katô-kun, ich bin Miyuki." Lächelnd denkt sie sich noch: ~ Irgendwo habe ich den Namen schon mal gehört.~ Jedoch verschwendet sie keine weiteren Gedanken daran und folgt ihrem Retter zu Rin. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Tut mir leid, dass ich das neue Kapi erst jetzt hochlade. Hab ein bisschen länger gebraucht dafür. Hoffe es gefällt euch. Lasst mir mal ein Kommi da :) Im Nächsten lernt Miyuki Katô besser kennen und erfährt einiges, was sie überrascht. Es heißt: Ein Leben unter Yokai Lg. eure Ookami-chan Kapitel 12: Ein Leben unter Yokai --------------------------------- "Text " Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Noch immer gehen Katô und Miyuki schweigend nebeneinander her, wobei Letztere schon mehr als einmal versucht hat ein Gespräch zu beginnen. Nach zahlreichen erfolglosen Versuchen gibt sie schließlich auf und beobachtet den langsam aufziehenden Himmel. Der Regen hat aufgehört und dünne Sonnenstrahlen, die durch die dicken Wolken dringen, lassen die mit Regenwasser benetzten Blätter und Blüten schimmern. Ein schönes Bild. Magisch, trotzdem es so gewöhnlich ist. Kurz verliert sie sich in ihren Tagträumen. Wie es wohl ihren Freunden zu Hause geht? Hat ihre Familie ihr Verschwinden schon bemerkt? Wie viel Zeit ist in der Zwischenzeit in ihrer Welt vergangen? Alles Fragen auf die ihr niemand antworten kann. Plötzlich wird sie von einem erfreutem Ausruf aus ihren trübsinnigen Gedanken gerissen. "Miyuki-chan!!!!", schreit Rin mit Tränen in den Augen, während sie auf die Ältere zu rennt. Sofort fällt sie ihr um den Hals und die Hanyou bemüht sich, ihr Gleichgewicht zu halten. "Es tut mir so unendlich leid! Ich habe von Jaken gehört, dass du los bist um mich zu suchen. Ich hatte solche Angst um dich." Kleine Tränchen kullern ihr beim Sprechen über die Wangen, während sie sich fest an die Ältere drückt. Dafür hat Miyuki nur ein sanftes Lächeln übrig. Langsam beruhigt sie die Jüngere, indem sie leise auf sie einredet. Dabei schleicht sich der Gedanke in ihr Hirn, wie Rin überhaupt wieder zur Höhle gefunden hat. Unbeabsichtigt schweift ihr Blick dabei zu Katô, der die beiden Mädchen stumm beobachtet. ~ Wieso er wohl noch hier ist? ~ Diese Frage kann die Hanyou sich nicht beantworten. ~ Kennt er Sesshoumaru? Will er mit ihm reden? Vielleicht ... ~ Nachdem wieder alles etwas ruhiger ist, versucht nun auch Jaken mit dem Yokai ins Gespräch zu kommen, was dieser mit einem kalten Blick, ähnlich dem des Inuyokais, zu verhindern weiß. Langsam fragen sich die Mitglieder der nun etwas größeren Gruppe, ob Sesshy überhaupt noch auftaucht. Katô hält sich im Hintergrund und denkt sich wahrscheinlich seinen Teil, während die beiden Mädchen wieder anfangen miteinander zu spielen um die Stimmung zu verbessern. So vergehen noch geschlagene zwei Stunden, als Katô sich plötzlich von dem Baum abstößt, gegen den er gelehnt stand. Kaum kommt der Daiyokai in Sicht, wird es still. Rin springt auf, geht jedoch nicht wie sonst auf Sesshoumaru zu. Katô hat sich zwischen die Beiden gestellt. "Sesshoumaru-sama", er deutet eine Verbeugung an. "Ich habe schon viel von euch gehört. Wahrscheinlich werdet ihr auch von mir schon das ein oder andere mitbekommen haben. Mein Name ist Katô Kuro." "Das Kaze-Ken (in etwa Windschwert)." "Genau. Ihr werdet sicher auch wissen, in welcher Verbindung ich zu dem Mädchen stehe, mit dem ihr reist?" Ein Nicken als Antwort. "Gut, wenn ihr es erlaubt, würde ich mich euch gerne anschließen, da ich vermute ihr werdet nach Norden reisen?" Ein stechend scharfer Blick folgt den gesagten Worten und die Anwesenden haben schon Angst, dass Sesshy den Anderen augenblicklich auseinandernimmt. Doch zu aller Verwunderung folgt erneut ein Nicken. "Ich danke euch." Und damit endet das eher einseitige Gespräch. Währenddessen ist Miyuki die Kinnlade heruntergefallen. ~ Der redet doch von mir! Woher kennt der mich? Wieso erfahre ich immer als Letzte was los ist. Das muss doch echt nicht sein! ~ Obwohl die Wut in ihrem Inneren brodelt, beschließt das Mädchen zu warten, bis sie alleine mit Katô reden kann. ~ Er ist ja so schon nicht der Gesprächigste Typ. ~ so ihre Gedanken. ~ Naja wenigstens hat Sesshy nicht gemerkt, dass Rin verschwunden war. Das hätte böse für mich geendet! ~ Später, es ist mittlerweile schon Abend, trifft Miyuki den Yokai mit im Wind schwingenden braunem Haar auf einem etwas entfernten Stein sitzend vor. Langsam nähert sie sich. "Katô-kun, darf ich mich zu dir setzen?" Mit einer ausschweifenden Handbewegung bedeutet er ihr, das es ihm egal ist. Nachdem die Beiden einige Sekunden die Stille genossen haben, fragt das Mädchen vorsichtig: "Du hast doch vorhin von mir geredet, nicht wahr? Woher kennst du mich und warum möchtest du mit uns in den Norden?" Ein dünnes Lächeln erscheint und seine Gesichtszüge werden weicher. Der Dämon sieht Miyuki tief in die Augen. "Allerdings, es ging dabei um dich." Kurz mustert er sie ausgiebig und hat dabei einen sanften Blick, setzt gleich darauf aber wieder seine kalte Maske auf und blickt stur nach vorne. "Hat er es dir denn nicht erzählt?", fragt er plötzlich mit leichtem Frust in der Stimme. "Wer?" "Rosoku." Jetzt wo der Name ihres angeblichen Vaters fällt, erinnert sich Miyuki plötzlich wieder an etwas. "Ja stimmt, er hat kurz deinen Namen erwähnt. Ich glaube er sagte, dass es ihm Leid tut." "Ihm Leid tut? Wirklich, ihm tut es leid?" Ein freudloses Lachen verlässt Katôs Kehle und deutlichen Missfallen hört man aus seiner Stimme. "Dieser Idiot. Meint er etwa, ich würde ihm so einfach verzeihen? Für all das? Für SIE? Ist er wirklich so dumm?" Der Dämon scheint mehr mit sich selbst zu reden, als mit der Hanyou und wenn es keine Halluzination ist, glaubt Miyuki einen leichtes Glitzern in seinen Augenwinkeln zu sehen, welches aber sofort wieder durch ein wütendes Funkeln verdeckt wird. "Kannst du es mir erzählen?" Kurz schaut Katô verwirrt zu dem Mädchen, hat er sie doch tatsächlich kurz ausgeblendet und total vergessen. "Das Einzige, was du von mir erfährst ist, dass ich euch in den Norden begleiten werde!" Mit einem leisen, wütenden Knurren steht er auf und verschwindet Richtung Wald. ~ Was war jetzt los? Eines Tages. Früher oder Später werde ich es herausfinden! ~ verspricht das Mädchen sich selbst. Es ist durchaus nicht verwunderlich, dass Katô sich ihr noch nicht öffnen will. Sie kennt ihn doch auch erst seit einem Tag, aber nun, da die Beiden sowieso, gezwungenermaßen, Zeit mit einander verbringen werden, wird Miyuki es sicher schaffen auch seine harte Schale zu knacken. Mittlerweile ist eine einigermaßen normale Tagesordnung bei der kleinen Gruppe eingekehrt, während sie in immer felsigeres, nördliches Gebiet vordringen. Es ist nun schon fast eine Woche her, dass Katô so ausgetickt ist. Seitdem bleibt er im Hintergrund und wechselt nur hin und wieder einmal einen Blick mit Sesshoumaru oder ein paar Worte mit den Mädchen. Heute soll es aber anders sein! Miyuki möchte ihren Plan endlich umsetzten und dem Dämon näher kommen, um etwas mehr über ihn zu erfahren. Doch bevor sie ihr Vorhaben voller Tatendrang angehen kann, wird sie von Sesshoumaru aufgehalten. "Komm." ~ Wie immer eine sehr nützliche und aufklärende Auskunft. Danke Sesshy. ~ Ja, ihre Gedanken triefen nur so vor Sarkasmus und nur zu gern würde sie ihm das auch ins Gesicht sagen. Jedoch hindern sie gewisse blaue Flecken, die einfach nicht verheilen wollen, daran, ihren Mund zu öffnen. Sesshoumaru bleibt nach kurzer Zeit nur wenige Meter vor Miyuki auf einer weiten Lichtung stehen und zieht etwas aus seinem Gürtel. Es ist die schwarze Schwertschneide von dem Mädchen und natürlich kann er sie ihr nicht normal übergeben, nein! Der Daiyokai wirft das Schwert vor Miyukis Füße und zieht sogleich sein Eigenes. Zur Beunruhigung des Mädchens holt er die tödliche Klinge Bakusaiga aus seiner Schneide und hält es kampfbereit in seiner Hand. "Zieh dein Schwert. Du musst endlich lernen damit umzugehen." ~ Oh, er möchte mich also trainieren. ... WARTE MAL! Er will mich trainieren?! Ich bin dem Tode geweiht !!!! ~ Ohne ihr noch genug Zeit zu geben, wirklich nach der Schwertschneide zu greifen, rennt der Inuyokai auf sie zu. Nur mühsam kann Miyuki nach hinten springen, um dem Schwert zu entkommen. Dabei überrascht sie ihre eigene Sprungkraft und fast wäre das Mädchen durch die Wucht des Absprungs gestolpert und auf dem Po gelandet. "Sag mal gehts noch? Wenn du mich mit Bakusaiga berührst, sprengt mein Körper sich selbst in die Luft!" Plötzlich verengen sich seine Augen, das Schwert fällt zu Boden und Sesshy ist in Lichtgeschwindigkeit bei Miyuki, um ihre Luft abzudrücken. ~ Ups ... ~ "Woher weißt du über mein Schwert?", fragt der Dämon mit gefährlich leisem Knurren im Hintergrund. "Naja ..." ~ Ich hab schon wieder meine Klappe zu weit aufgerissen. Dumm, dumm dumm! ~ "Ich höre!" Und ihre Luft wird knapper. "Rin hat es mir erzählt!" ~ Gute Notlüge Süße! ~ "Sie hat schon so oft von deiner Kraft und der des Schwertes geschwärmt." Die Schweißtropfen der Unsicherheit auf ihrer Stirn, kann man kaum übersehen. Um genau zu sein, weiß Miyuki nicht einmal mehr, ob Rin ihn jemals mit Bakusaiga kämpfen sehen hat. ~ Oh doch, da war doch was. Innerhalb von Naraku. Zum Glück! ~ Noch einmal wird ihre Luft kurz knapper, dann wird das Mädchen auf den Boden geschmissen und sie kann sich nur schwer ein Keuchen verkneifen. Dieses Mal ist sie jedoch nicht so naiv zu denken, dass der Daiyokai ihr eine Pause gönnt. Sofort springt die Hanyou auf und rennt zu ihrem Schwert. Zum Glück! Den dieses Ausweichmanöver rettet ihr das Leben. Dort, wo sie vor Kurzem gesessen hat, prangt nun ein gigantisches Loch in den Boden. Natürlich weiß Miyuki, dass ihr Gegenüber nicht ernst macht. Dann wäre sie schon längst Matsch. Seine Bewegungen sind vergleichsweise langsam und er scheint keine allzu komplizierten Attacken auszuüben. Nach nur wenigen Minuten ist das Mädchen komplett fertig und würde sich am Liebsten flach auf den Boden legen, um ein Bisschen auszuschnaufen. Sie hat es bis jetzt geschafft ihrem Gegner ausweichen. Jedoch dauert das wahrscheinlich nicht mehr allzu lange. Durchgehend wird sie attackiert, kann ihr eigenes Schwert dagegen kaum heben. Wenigstens wurde sie erneut nicht getroffen! Nach weiteren schier endlos scheinenden Minuten, schafft es das Mädchen plötzlich nicht mehr rechtzeitig auszuweichen und wird von der Klinge getroffen. Jetzt scheint alles aus. Miyuki lässt ihr Schwert fallen und heftet ihre Augen auf die blutende Wunde. Entgegen ihrer Erwartung bekam sie zwar eine nicht unbedingt tiefe, aber schmerzhafte Schnittwunde in die ungeschützte Seite. Jedoch breitet sich diese nicht aus, sondern wird sogar kleiner und verschwindet plötzlich gänzlich. Mit tellergroßen Augen schaut sie Sesshoumaru an. Dieser deutet nur stumm auf ihre derzeit hell leuchtende Kette. Das hat sie noch gar nicht bemerkt. ~ Stimmt ja. Sesshy kann mich gar nicht verletzen! Er ist durch das Versprechen seines Vaters völlig ungefährlich für mich! (Jedenfalls sein Schwert, welches aus seinem eigenen Körper kam). Ich vermute, nein ich weiß genau, sollte er mich gegen einen Baum werfen, (Ist ja auch noch nie vorgekommen) kann er mich verletzen. Mit seinem eigenen Schwert jedoch nicht. Ha! Irgendwann werde ich ihm das noch unter die Nase reiben.~ Zur Zeit ist sie jedoch zu froh, um den glimpflichen Ausgang der Geschichte. Für einige Sekunden beobachtet Sesshoumaru die Hanyou. Dabei treffen sich ungewollt ihre Blicke und keiner möchte das stumme Duell aufgeben. Wobei dieses Mal ist es anders, als die bisherigen Blickduelle der Beiden. Die Augen des Inuyokais sind anders. Man muss ihn schon gut kennen, um es zu sehen, aber sie sind weniger hart und nicht mehr komplett emotionslos. Ein leichter Schimmer von Sympathie spiegelt sich in ihnen wieder und Miyukis Herz hämmert plötzlich hart gegen ihre Brust. Bevor sie jedoch gänzlich den Verstand verliert, wendet er den Blick ab, gegen die Sonne. "Für heute reicht es." Eine kurze Ansage, ohne großes Drumherum und zum ersten Mal ist Miyuki wirklich froh darüber. Wortlos verlässt er die Lichtung, auf der das Mädchen sich hinlegt. Schwer atmend liegt sie auf dem Rücken und schaut kurze Zeit in den Himmel, bevor sie zurück zu ihrer kleinen Freundin Rin geht, um mit ihr zusammen in dem nahen Fluss zu baden. Dabei hofft sie inständig, dass dieses Training nicht so schnell wiederholt werden wird. Jedoch unterschätzt sie Sesshoumaru dabei gewaltig. Aber was war nur gerade los mit ihr? So etwas ist ihr der Hanyou noch nie passiert. Entwickelt sie etwa ernsthaft freundschaftliche Gefühle für den Inuyokai? ~ Nein, unmöglich! ~ beschließt sie. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So ich freue mich, dass das Kapi endlich fertig ist. Bei mir war in letzter Zeit echt viel los! Und nochmals ein extra großes Danke an Phoenix_Kira für die vielen lieben Kommis ^^*. Sie motivieren mich wirklich weiterzuschreiben. :) Was Katô wohl zu verbergen hat und wer SIE wohl ist? Seit gespannt. Im nächsten Kapi werden wieder einige (sehr) bekannte Figuren vorkommen und es wird dadurch typisch chaotisch. Es heißt: Freund oder Feind und wird ein extra langes Kapi ! Schreibt mir doch wies euch gefallen hat ;) Lg. eure Ookami-chan Kapitel 13: Freund oder Feind ----------------------------- "Text " Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Nun ist es schon einige Zeit her, dass die Gruppe um Sesshoumaru die nördliche Grenze passiert hat. Bis jetzt sind sie jedoch weder Fledermäusen, noch Wolfsdämonen begegnet. "Langsam sollte doch zumindest etwas passieren!", meint Miyuki leise zu sich selbst. Umsonst will sie nicht hier her gewandert sein. Auf einmal kann sie Stimmen wahrnehmen. Daraufhin ziert ihren Mund ein Lächeln und das Mädchen rennt den Geräuschen entgegen, nicht ohne von Rin verfolgt zu werden. Sesshy hat dafür nur einen eisigen Blick übrig und Katô hebt fragend eine Augenbraue und folgt den Beiden aus Neugierde, obwohl er das nie zugeben würde. "Ich lüge nicht du Flohsack! Der Baum hat gesagt sie sind hier und jetzt nimm deine Griffel weg!" "Und wieso sollte ich Lügen, Hundefresse? Hier ist keiner und ich kann die Hübsche hier so lange anfassen, wie ich will!" "Du Idiot! Nun sind wir verheiratet und du schmachtest sie immer noch an!" Dong "Au! Komm schon das war doch nicht ernst gemeint. Schatz, Schatz!" "Richtig gemacht Ayame du fasst hier niemanden mehr an Flohsack!" "Hey lass mich runter Inu!" "Ganz sicher nicht solange er noch da ist!" " ... Oswari" Bumm Und tatsächlich. Als Miyuki endlich aus dem Labyrinth aus Büschen herausfindet, bietet sich ihr ein sehr eigenartiges Bild. Ayame steht mit verschränkten Armen und dem Rücken zu dem am Boden knienden Koga, der entschuldigend auf sie einredet und über seine große, rote Beule reibt. Knapp daneben liegt InuYasha, in einem Loch auf dem Boden. Über ihm steht eine böse Kagome, die sich die Kleidung abklopft. Etwas abseits Sangos Bruder Kohaku, der mit der Nekko Kirara einen unsicheren Blick austauscht. "Vielleicht sollten wir später noch einmal wiederkommen", meint Miyuki nachdenklich zu Rin, welche neben ihr stehen geblieben ist und die Szene ebenfalls beobachtet. Da ist die Jüngere auch schon weg. "KAGOME-CHAAAAAAN !!!", kann man noch hören, bevor Beide auf dem Boden liegen. Eine überraschte Kagome und eine überglückliche Rin. "Rin-chan? Aber was ... woher?" Dann huscht ihr Blick Richtung Wald, aus dem die Kleine vorhin gekommen ist. Dort steht eine ihr unbekannte Hanyou, was sie an den typischen Ohren und dem Tierschwanz erkennt. Jedoch hat sie eine gewisse Ähnlichkeit mit ... "Was, Miyuki-chan?" "Ja ich bin es. Hallo Kagome-chan, es freut mich euch wiederzusehen." "Aber? Wie?" Mittlerweile sind auch die Anderen, auf die beiden Neuzugänge aufmerksam geworden. InuYasha schaut drein, als hätte sich Miyuki vor seinen Augen in einen Frosch verwandelt und die Beiden Ookami-yokai werfen ihr unglaubwürdige Blicke zu. Kirara scheint wenig beeindruckt und Kohaku versucht sich möglich nicht ins Geschehen einzumischen. "Eine wirklich lange Geschichte", mehr möchte das Mädchen lieber noch nicht sagen. Jetzt endlich taucht auch Katôs Kopf zwischen den hohen Büschen auf, was zu einem Knurren bei Koga führt. Der Wolf springt aus seiner knienden Position auf und rennt auf den Anderen zu. Dabei beschwört er seine wirkungsvollste Waffe. "Goraishi!", ruft er und sofort wachsen die Krallen an seiner Hand zu den gefährlichen Klingen heran. Katô kontert indem er sein Schwert zieht und "Kuro Shinzo! (schwarzes Herz)", in den Himmel brüllt. Ein schwarzer Blitz schlägt vom strahlend blauem Himmel in die Erde ein. Kurz darauf gibt er den Blick wieder auf die beiden Kontrahenten frei, die nun ihre Waffen gegen einander abblocken. "Was machst du Betrüger noch hier!", fragt Koga wütend. "Das weißt du genau, du Narr als selbsternannter Anführer." "Ich habe mehr Recht auf diesen Posten, als du es je haben wirst." "Und wer gibt es dir? Deine Heirat mit der Enkelin eines alten Rudelführers etwa?" "Ich habe mich wenigstens hochgearbeitet und wurde auch nicht verstoßen." "Und ich habe doppelt so viel Kraft und Yoki wie du, was nicht von selbst kommt." Bevor die Situation noch mehr eskaliert, mischt sich Ayame in das Geschehen ein. Sie zieht Koga an seinem Kragen nach hinten und sagt: "Nun wollen wir nicht streiten, da es sowieso völlig unnötig ist. Jetzt ist sie doch da, nicht? Und es ist jetzt ihre Entscheidung, ob Katô hier bleiben darf, oder nicht." Dabei richten sich alle Augen auf Miyuki. ~ Nicht schon wieder! ~ "Jetzt reicht es mir endgültig! Ich möchte endlich wissen, was es mit dem Ganzen hier auf sich hat! Nie wird mir etwas erklärt und andauernd wird über mich geredet, ohne dass ich ein Wort davon verstehe! Ich möchte jetzt endlich eine ERKLÄRUNG!" Jetzt wo sie ihren Frust endlich losgelassen hat, geht es dem Mädchen gleich besser und sie schaut in reihenweise fragende und ängstliche Gesichter. "Du weißt also nicht, warum du hier bist?", fragt Ayame leise und vorsichtig. "Naja, so in etwa soll ich die Komoriyokai vertreiben, für meinen verstorbenen Vater, der ein Ookamiyokai war, aber viel mehr weiß ich nicht. Wieso schaut ihr denn alle plötzlich so?" Jetzt ist sie völlig durcheinander. Zwar war Miyuki sauer, aber doch nicht so furchterregend, dass gleich alle Angst bekommen, oder? "Naja, dein Yoki ist gerade eben so hoch angestiegen, wie es normalerweise nur das von sehr mächtigen und geübten Daiyokai kann. Und das bei einer Hanyou", meint Kagome und schaut mich fürsorglich an. Nun kommt auch Sesshoumaru mit seinen restlichen Anhängseln, anscheinend um nach Miyuki zu sehen, was natürlich auch nur ihre Einbildung sein kann. Während Jakens Tennisballaugen noch eine Spur größer werden und das Mädchen Angst hat, dass sie gleich aus seinen Augenhöhlen herausfallen, hat Sesshy wie üblich nur einen kalten Blick für sie übrig. "Na toll und ich dachte schon, jetzt würde der arrogante Großkotz nicht mehr kommen!", hört man von weiter hinten. Nicht im geringsten verwundert, dass auf diese Aussage von InuYasha ein "Oswari" und ein Knall kommt, schaut Miyuki wieder zu Ayame. "Vielleicht ist es besser, wenn wir hier ein Nachtlager aufschlagen. Es wird spät und bis zu unseren Höhlen ist es zu weit. Dann können wir auch in Ruhe über alles reden", meint diese. Alle, bis auf Inu, der wieder einmal dagegen protestiert am gleichen Ort wie sein Halbbruder zu bleiben, stimmen ihr zu, oder bleiben still. Nur wenige Zeit danach sitzt die versammelte Mannschaft um ein großes Lagerfeuer, über dem einige Fische braten. Naja, fast alle. Sesshoumaru sitzt wie üblich abseits auf einem hohen Ast und auch Katô hat sich nicht dazugesetzt. Er befindet sich außer Hörweite, entfernt auf einem Vorsprung und blickt in die Ferne. Rin ist schon eingeschlafen und lehnt sich im Schlaf gegen Kohaku, der neben ihr sitzt. Das dieser daraufhin ein tomatenrotes Gesicht bekommt, stört die Jüngere im Schlaf nicht. Miyuki hat ihre Geschichte mittlerweile erzählt und wartet nun auf eine ausführlichere Erklärung von den Ookamiyokai. Ayames Augen beobachten die tanzenden Flammen, als sie anfängt Miyukis Wissensdurst zu stillen. "Also um einmal ganz am Anfang anzufangen. Du weißt über deinen Vater und deine Mutter bescheid, auch über deine Aufgabe. Dazu werde ich jetzt noch etwas sagen. Die Komoriyokai lassen unsere Rudel nur aus einem Grund hier in den Bergen leben. Sie denken wir sind schwach, was vielleicht auch stimmt. Aber jetzt bist du da. Die rechtmäßige Thronerbin. Deine Bestimmung ist es uns gegen die Fledermäuse im nördlichen Schloss anzuführen. Danach wirst du als unsere Königin das Land regieren. So lautet es in den Schriften deines ehrenwerten Vaters, der diese Situation schon lange vor seinem Tod kommen sah." Ein Nicken der Hanyou folgt. Ob sie wirklich eines Tages dazu bereit ist, ein Land zu regieren ist eine schwierige Frage, jedoch schiebt sie diese nach hinten. "Und was ist mit Katô? Warum hat Koga ihn bekämpft? Was hat er getan?", wagt Miyuki nun zu fragen. "Getan hat er selbst eigentlich nichts, wofür wir ihn verbannen würden. Mir tut er sogar irgendwie leid. Jedoch war und ist es nicht gern gesehen, dass er sich hier bei uns im Norden befindet." "Wieso?" "Das wird nun etwas plötzlich kommen, aber Katô ist dein Bruder. Er ist das uneheliche Kind deines Vaters und mindestens 100 Jahre älter als du. Damals hatte der Fürst unerlaubterweise eine Beziehung zu einer Inuyokai. Sie bekam ein Kind, welches von ihm aber nicht anerkannt wurde, aus Angst um seine Stellung. Seit diesem Moment wurden die Beiden gejagt und als Katô eines Tages hier auftauchte, wurde er fast getötet und konnte sich nur durch sein Dämonenschwert das Kaze-Ken retten. Auch für das Schwert musste er hart kämpfen und hat sich seitdem auch nicht mehr hier blicken lassen. Die "unreine Mischlingsbrut" wird er heute noch von den meisten alten Mitgliedern des Klans genannt. Der Arme hatte eine harte Kindheit und wird weder bei den Inuyokai noch bei den Ookamiyokai auch nur annähernd akzeptiert. Nur Sesshoumaru scheint kein Problem mit ihm zu haben", fügt sie noch hinzu. "Am Besten lässt du es dir von ihm selbst genauer erzählen." Damit endet das Gespräch und alle verfallen in bedrücktes Schweigen. ~ Koga scheint ihn nicht zu mögen und Ayame bemitleidet ihn. Der Arme, und er ist anscheinend mein Bruder. Wahrscheinlich haben sie recht und ich sollte mit ihm reden.~ denkt sich Miyuki. Während die Gespräche wieder in normale Bahnen gelenkt werden und Kagome mit InuYasha lautstark darüber streitet, dass er schon den vierten Fisch verdrückt und Kohaku die kleine Rin auf den Arm nimmt, um sie in das warme Fell, der mittlerweile großen Kirara zu legen, steht die Hanyou auf und begibt sich zu ihrem neu gefundenen Bruder. "Katô-kun, darf ich mich setzen?" "Da ich es dir nicht verwehren kann ..." Den Rest des Satzes lässt er ungesagt. Miyuki stört sich nicht daran und macht es sich gemütlich. "Ich vermute, du weißt es jetzt?", meint er lustlos. "Naja, ich kenne die Geschichte nur aus ihrer Sicht. Ich würde sie gerne von dir hören." "Da du mich vermutlich sonst nicht in Ruhe lässt: Meine Mutter war eine schöne Frau. Hatte goldenes Haar, grüne Augen, strahlte wie der Sonnenschein. Zumindest versuchte sie vor mir diese Maske zu bewahren. Doch sie hatte Angst, Angst um mich. Rosoku hat mich damals nicht anerkannt. Damit war ich eigentlich dem Tode geweiht. Mit knapp 20 Jahren (für einen Yokai zirka 6 Jahre) erfuhr ich, wieso meine Mutter mich nie rausließ. Was mein Schicksal bedeutet. Es war Anfang Sommer ... ~~~ Rückblick ~~~ "Hahaoya (Mutter, Mama), komm schon, draußen ist es so schön." "Katô-chan, nicht so schnell, du weißt, dass dich keiner sehen darf, und ...." " ... ich mein Yoki unterdrücken muss. Ich weiß Mama, jetzt komm schon." "Mein Kleiner", sagt die blonde Schönheit liebevoll. Meine Mutter ist die schönste Frau, die ich je gesehen hab. Auch weil sie eine der Einzigen ist, denn ich darf nie alleine hinausgehen. Wieso, weiß ich nicht genau. Ich weiß nur, dass mein Vater mich nicht wollte und es deshalb gefährlich ist. Wieso auch immer. Meine Mutter macht mir in letzter Zeit sorgen. Sie ist langsamer und hat tiefe Augenringe und obwohl sie sagt, es wäre alles in Ordnung, geht es ihr nicht gut. Ich kann aber nichts dagegen tun. Es gibt keine Ärzte in der Gegend. Wir wohnen abseits, in einem kleinen Wald. Deshalb habe ich kaum Freunde, darf auch nicht alleine hinaus. Eigentlich jedenfalls. Wenn Hahaoya es nicht merkt, schleiche ich mich nachts gerne in den Wald. Es gibt nicht weit von hier ein Menschendorf. Dort wohnt ein kleines 6-jähriges Mädchen, mit pechschwarzem Haar. Wir haben uns zufällig getroffen. Sie wollte von zu Hause weglaufen, weil sie Streit mit ihrem Vater hatte. Kaya hatte keine Angst vor mir, obwohl ich ein Yokai bin, sogar ein Inu-, Ookami-Mischling mit großer Kraft. Ich habe sie davon überzeugt, zurück zu gehen, um sich mit dem einzigen Familienmitglied, dass sie noch hat auszusprechen. Sie hilft seitdem der Miko ihres Dorfes und lernt bei ihr viel über Kräuter und heilige Kräfte. Trotzdem findet sie fast jede Nacht die Zeit, sich mit mir zu treffen, am See mit den tausend Seerosen. Ein kleiner versteckter Platz, den wir vor einiger Zeit entdeckt haben. Auch heute schlüpfe ich sobald es leise ist aus meinem Zimmer und renne mit unterdrücktem Yoki zu meiner Freundin. Am See angekommen muss ich nicht lange warten. "Kaya-chan! Wo warst du? Normalerweise bist du immer schneller als ich." "Tut mir leid Katô-kun! Ich musste noch etwas erledigen", antwortet meine beste Freundin mit dem lockigen schwarzen Haar, in das sie zwei Schleifchen gebunden hat und den wachen dunkelbraunen Augen, die ich so an ihr liebe. Ich glaube, ich habe mich ein bisschen in sie verliebt. Jedenfalls schlägt mein Herz immer schneller, wenn ich bei ihr bin und meine Welt strahlt, wenn sie nur lächelt. Heute hat sie einen hellgelben Kimono mit rotvioletten Blüten an. (Bild von Kaya in der Charabeschreibung) "...tô, Katô, hörst du mir zu?" "Tut mir leid, ich habe über etwas nachgedacht. Was hast du gesagt?" "Hihi, ich sagte, dass die Miko Tsubaki mich für sehr talentiert hält. Sie meinte sogar, ich könnte so eine mächtige Miko, wie sie werden, wenn ich mich genügend anstrenge!" "Das ist super Kaya, ich ..." Ein Schrei dringt an meine Ohren. "Mama", entkommt es mir flüsternd. "Katô-kun? Katô, was ist los?" "MAMA!!!", schreie ich und lasse Kaya links liegen. Sie bleibt allein zurück, während ich zu unserem Haus renne. Immer schneller tragen mich meine Füße über den wurzelbedeckten Boden. Das war Mama, das war ihr Schrei. Was ist passiert? Komme ich zu spät? Ich stürme ins Haus. Es ist mir egal, ob noch jemand anderes hier ist, ich will zu meiner Mutter. Ich stoppe hinter dem Vorhang, der unsere Tür verdeckt. Blut! Überall ist Blut! Ich kann nichts mehr erkennen. Meine Augen sehen durch einen Tränenschleier. In einer Ecke des Zimmers sehe ich meine Mama. Oder besser das, was von ihr übrig ist. Arme und Beine sind sauber abgetrennt. Ein Loch aus dem einige Eingeweide heraushängen prangt aus ihrem Bauch. Die Augen sind weit aufgerissen. Das Gesicht verzehrt von Schmerz. Mir wird übel. Langsam stolpere ich in ihre Richtung. "Haha...oya?" Keine Antwort. "Wieso?", flüstere ich. "Wieso? WIESO?!" Tränen benetzen mein Gesicht, vermischen sich mit dem Blut unter mir. Ein letztes Mal schaue ich in ihre jetzt leeren Augen und streiche durch ihr goldenes Haar. Ich muss hier raus! Draußen atme ich die frische Luft ein. Erneut frage ich mich, wieso das passieren musste? Was hat sie falsch gemacht. Dann ein erneuter Schrei. "KAYA!" Nicht sie auch noch! Bitte lieber Gott, wenn es dich gibt, rette Kaya! Meine Lungen brennen, das Blut pumpt in meinen Ohren. Ich muss zu ihr und wenn es das Letzte ist, was ich tue. Ich habe doch nur noch sie! Kaya, bitte sei wohlauf. Als ich an unserem See ankomme, blicken mir zwei Yokai entgegen. Beide Ookami, das kann ich riechen. "Ah da ist ja die kleine Brut", meint der eine. Dabei ziert sein Gesicht ein Grinsen. "KATÔ-KUN!!!" "Kaya!!" Sie wurde an den Haaren aufgehoben und eine dicke Fleischwunde ziert ihr rechtes Bein. Blut klebt an den Klingen der beiden Yokai. Das meiner Mutter. Das von Kaya. "Oh, dir gefällt es wohl nicht, was wir mit deiner kleinen Freundin machen, oder?" Damit sticht er ihr erneut in den Unterschenkel, was ihr einen kleinen Schrei entlockt. "Lass sie los!" "Das werde ich nicht und weißt du wieso? Wegen deinem Vater. Du bist sein uneheliches Kind. Er will dich nicht. Wir werden dich daher beseitigen. Mit deiner Mutter hatten wir ja schon unseren Spaß und die Kleine hier, werden wir auch mit dir in die Unterwelt schicken." Sein durchgeknalltes Lachen rauscht laut in meinen Ohren und ich werde es wohl für immer hören. Nachts, wenn ich alleine bin. Der zweite Yokai ist zu mit gekommen, hält mich an den Armen fest. Natürlich ist er viel stärker, so dass ich mich nicht wehren kann, als Kaya eine weitere Wunde zugefügt wird. Mitten in den Bauch. Sie spuckt Blut, weint und ich weiß, sie wird nicht mehr lange durchhalten. Ich sehe nur noch rot. Meine Krallen wachsen an, die Augen glühen auf. Ich verwandle mich, zum ersten Mal. Erst lachen die fremden Yokai noch darüber, doch plötzlich verstummen sie. Durch das gewaltige Yoki in mir, bin ich vier mal so groß, wie ein normaler Yokai im Kindesalter. Ohne Rücksicht beiße ich dem ersten Gegner den Kopf ab, welcher zu erstaunt ist, um zu reagieren. Der Zweite wirft Kaya nach hinten, an einen Baum und zieht sein Schwert. Zu langsam für mich. Auch ihn habe ich schnell erledigt. Ich verwandle mich zurück, spüre, wie viel Kraft es mich gekostet hat, gebe jedoch nicht auf. Ich schleife mich zu Kaya, welche Blut spuckt und ihre Augen kaum offen halten kann. "Kaya! Kaya! Komm gib nicht auf. Lass die Augen offen. Bleib bei mir! Bitte! Kaya!" "Ka.. Katô..-kun, ... ich .... li..." "Nein Kaya, Kaya sprich weiter, bitte KAYA! Ich liebe dich doch! Kaya, bleib bei mir! Bitte, bleib bei mir! KAYA!" ... ich schrie in die Nacht, doch niemand konnte mich hören. Ihr letzter Satz wird nie vollendet werden. Noch Stunden saß im mit ihrem leblosen Körper in den Armen im blutüberströmten Gras. Weinte, bis ich keine Tränen mehr übrig hatte. Später baute ich Gräber. Eines für meine Mutter und eines für Kaya. Ich wollte ihre Leiche nicht den Menschen zurückgeben. Vielleicht war es egoistisch, doch ich wollte sie nicht teilen. Nicht Kaya. Doch ich schwor Rache. Rache an den Ookamiyokai. Rache an den uns hassenden Menschen. Rache, vor allem an meinem Vater. Ich trainierte lange und hart, starb mehr als einmal fast und erhielt irgendwann das magische Schwert Kaze-Ken. Ich versuchte zuerst sogar auf friedlichem Wege zu den Ookamiyokai zu kommen. Erfolglos, wie man sieht. Naja und jetzt sitze ich hier. Mit meiner totgeglaubten Schwester, die ich nur von den Schriften kenne und die ebenfalls nicht von unserem Vater beschützt werden konnte." Damit endet Katôs Erzählung. Miyuki hat Tränen in den Augen, weiß nicht, was sie sagen soll. Dann entschließt sie sich auf ihr Herz zu hören und umarmt den Yokai einfach. "Danke, dass du es mir erzählt hast", flüstert sie. Der überraschte Katô versteift sich zuerst. Nachdem er die Worte der Hanyou hört, legt er jedoch auch seine Arme um sie und erwidert ihre liebevolle Umarmung, erst nur vorsichtig, nach einiger Zeit jedoch fester und auch wenn er es zu verstecken versucht, eine kleine, einzelne Träne fällt auf Miyukis Schulter, was dieser trotz der traurigen Stimmung ein leichtes Lächeln entlockt. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich hasse mich selbst, Katô so eine traurige Vergangenheit zu geben. Das war jedoch von Anfang an geplant *hau mich selbst, heul* Im nächsten Kapi wird die Handlung wieder vorangetrieben. Übrigens habe ich ein Bild von Kaya in die CHARA-BESCHREIBUNG gestellt. So könnt ihr sie euch besser vorstellen. Nächste Woche heißt es: In der Höhle des Wolfes Hoffe es hat euch gefallen! Schreibt mir, wie ihrs findet! ^^* Lg. eure Ookami-chan Kapitel 14: In der Höhle des Wolfes? ------------------------------------ 14. In der Höhle des 'Wolfes'? "Text " Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Seit dem Gespräch über seine Vergangenheit, hat sich etwas bei Katô verändert. Es ist, als hätte jemand ein unsichtbares Band des Vertrauens über ihn und Miyuki gelegt. Wenn sie einmal alleine sind, lacht der Yokai sogar und hat gern ein schelmisches Grinsen im Gesicht und einen neckenden Spruch auf den Lippen, welche bis jetzt nur seine Schwester und die kleine Rin sehen durften. Sobald ein Anderer dabei ist, wechselt er wieder zu der kalten Maske und Miyuki freut sich, zu ihm schon so weit durchgedrungen zu sein. Sie wird ihm helfen, ihm beistehen, bis er sich traut auch anderen seine weiche, liebenswerte, aber auch verletzliche Seite zu zeigen. Egal wie lange das dauern mag! Es ist kaum Zeit vergangen und trotzdem fühlt es sich so an, als würde die Hanyou ihren Bruder schon ewig kennen. Sie versucht jede freie Minute mit ihm zu verbringen, möglichst abseits von den Anderen. Koga und Ayame sind aufgebrochen, um den anderen Wölfen bescheid zu sagen. Sie wollten dann mit einer größeren Gruppe von Ookamiyokai wiederkommen, und ihre Gäste zu den Höhlen der Wölfe zu begleiten. Der Rest der ziemlich großen Truppe wartet inzwischen. InuYashas Hauptbeschäftigung liegt darin, Sesshoumaru misstrauisch anzustarren, welcher nur irgendwo sitzt, oder hin und wieder kurz verschwindet. Jaken freut sich, dass Kohaku ihm halbwegs zuhört, wenn er von den vielen Yokai erzählt, die sein Meister schon erledigt hat. Obwohl dieser in Wirklichkeit nicht einmal die Hälfte in sich aufnimmt, lernt er doch etwas über neue Yokaiarten, die er eines Tages vielleicht bekämpfen muss. Da Sango mit den Kindern zu Hause bleiben musste und er gerade zu Besuch kam, hat er sich kurzerhand dazu bereit erklärt mit InuYasha und Kagome nach den Mädchen zu suchen. Vor allem, da er sich nicht von Rin verabschieden konnte, die ihm doch eine gute Freundin geworden ist. Es dauerte den Freunden nun schon viel zu lange, dass sie die beiden Mädchen nicht mehr gesehen haben. Deshalb machten sie sich auf die Suche. Der Geruch von Miyuki endete am alten Baum Bokuseno, der die vier hier her zu Koga schickte. Während der Wartezeit spielt Rin entweder mit Miyuki und Katô, die neuestens unzertrennlich scheinen, oder mit Kohaku. Auch Kagome leistet ihr hin und wieder Gesellschaft, wenn sie einmal nicht auf InuYasha aufpassen muss, dass er Sesshoumaru nicht hinterrücks Tessaiga hinein rammt. Ein Kampf wäre das Letzte, was sie im Moment gebrauchen könnten. Nach kaum einem Tag sind die beiden Ookamiyokai mit einer Gruppe von zehn Mann wieder zurück. Miyuki staunt nicht schlecht, als sie allesamt gehorsam hinter Koga marschieren. Katô, der neben ihr sitzt, spannt seine Muskeln an, behält aber sein allseits bekanntes Pokerface auf. Schon weit vor ihrer Ankunft löst sich Ayame aus der Gruppe und steuert ihre Freunde an. "Gomen nasai Leute! Es hat länger gebraucht, als gedacht eine Gruppe mit genug Kriegern zu finden, die uns glauben, dass die Erbin zurückgekehrt ist." "Sie glauben euch nicht?", fragt Kagome, die mittlerweile aufgestanden ist, mit gehobener Augenbraue. "Das ist bei uns ein sehr heikles Thema, obwohl Koga der Leitwolf ist. Nur wenige haben wir davon überzeugen können, mit uns zu gehen, um euch sicher zu den Höhlen zu geleiten." "Keh! Wieso durften wir nicht gleich mitgehen? Bis in die stinkenden Wohnorte dieser Flohsäcke hätten wir es auch ohne Hilfe geschafft", ist InuYashas hilfreicher Beitrag zu der Sache. Die junge Miko boxt ihm leicht in die Seite. "Nein das hättet ihr nicht, Köter", gibt Koga, der mittlerweile auch angekommen ist, zurück. "Die Komoriyokai haben uns sicher schon bemerkt, und alleine wäre es zu gefährlich, ihnen mit Miyuki-chan in Begleitung gegenüber zu treten. Bisher haben sie nur noch nicht angegriffen, weil die Erbin sich nicht von der Stelle bewegt hat, aber ich spüre bereits jetzt die Anwesenheit ihrer Späher." Derweil im Schloss des Nordens "Akuma." "Ja Herr?" "Die Späher haben endlich berichtet. Sie will zu den Wolfshöhlen." "Keine Angst Kurotama-sama*. Sie wird sie nicht erreichen." "Nein, töte sie noch nicht! Zuerst will ich noch etwas Spaß mit ihr haben. Pass auf, dass sie bei eurer kleinen Willkommensparty überlebt." "Wie ihr wünscht Herr! Was ist mit ihren Begleitern?" "Die sind mir einerlei." Damit deutet der am Boden kniende eine tiefe Verbeugung an und verlässt darauf hin den großen Saal. "Bald schon werde ich dich selbst besuchen kommen, meine kleine Hanyou. Bis dahin musst du mit meinen Untertanen vorlieb nehmen. Lange dauert es nicht mehr, dann bist du mein. Und ich werde bis zu diesem Zeitpunkt mit ihm hier vorlieb nehmen müssen." Mit einem bösartigen Grinsen im Gesicht verlässt auch der Andere nun seinen Platz auf dem Thron und folgt dem leichten Geruch von Blut, welches aus den nahen Kerkern strömt, in denen sich derzeit ein gewisser Ookamiyokai befindet. Aus ihm wird er noch einiges an Informationen herausbekommen. Zuversichtlich steuert er auf den von Schreien erfüllten Raum zu und leckt sich dabei vorfreudig über die Lippen. Wieder bei Miyuki & Co. Die Ookamiyokai-Krieger schauen mit neugierigen Augen zu der Hanyou, die am liebsten im Boden versunken wäre, um die nervtötenden Blicke zu umgehen. Sie fühlt sich mehr als unwohl, so angestarrt zu werden. Katô, der sich ebenfalls merklich schlecht fühlt, in Gegenwart so vieler Wolfsyokai, hat sich etwas entfernt von seiner Schwester an einen Baum gelehnt. Während Koga und InuYasha noch immer streiten, Ayame und Kagome die Beiden versuchen auseinander zu bringen und der Rest hilflos dabei zusieht, lösen sich zwei Yokai aus der Reihe der Ookami-Krieger. Miyuki ist sichtlich überrascht, als sie die Beiden erkennt. Vor ihr stehen doch tatsächlich Ginta und Hakkaku. Natürlich sind die Zwei die Ersten gewesen, die ihrem Anführer Koga folgen wollten. Sie würden ihm überall hin nachlaufen. "Sagt Hanyou-sama, seid ihr wirklich die Tochter Rosoku-samas, auf die wir schon so lange warten?", fragt Hakkaku gerade heraus und gehen näher zu dem Mädchen hin. "Ja, das bin ich. Obwohl ich immer noch nicht genau weiß, wie ich euch eigentlich helfen soll. Denn ich habe weder große Kraft, noch spezielle Fähigkeiten auf Lager." "Na da wär ich mir nicht so sicher", meint Ginta. "Hm?" "Na Koga hat von euren immensen Yoki erzählt. Keine Angst, der Rest wird von selbst kommen", meint er zuversichtlich, während Miyuki nur skeptisch lächelt. "Hey ihr Tratschtanten da hinten, wir gehen los!", brüllt Ayame plötzlich quer über die Lichtung. "Na dann", meint Miyuki und schon ist die Gruppe in Bewegung. Während die Anderen sich weiter vorne über Nichtigkeiten unterhalten, gehen Katô und Miyuki als Schlusslicht hinter ihren Freunden und den Wölfen her. Das Mädchen hat sehr wohl die abschätzigen Blicke gesehen, die ihrem Bruder zugeworfen wurden und möchte nun deshalb in seiner Nähe sein. Es ist sicher besser für ihn, wenn er merkt, dass er nicht mehr alleine ist. Die Anderen scheinen den veränderten Gemütszustand von Katô gar nicht wahr zu nehmen, was kaum verwunderlich ist. Nach außen hin, wirkt er so kühl und unantastbar wie immer. Dabei fällt Miyuki ein, dass Sesshoumaru seit geraumer Zeit wieder einmal fehlt. Bis jetzt hat sie es einfach als Normal abgetan. Er lässt seine Gruppe ja öfters allein. Deshalb verschwendet sie auch keine weiteren Gedanken mehr an ihn und beeilt sich, ihre Freunde nicht zu verlieren. Wenn sie wüsste, wo Sesshoumaru wirklich gerade ist und was er tut, wäre sie lange nicht so ruhig. Dieser ist nämlich gerade damit beschäftigt, hunderte von Rießenfledermäusen zu Brei zu verarbeiten. Der Daiyokai wurde gezielt von den Anderen weggelockt, da er zur Zeit als schwerster möglicher Gegner angesehen wird. Obwohl ihm die vier Meter hohen Biester mit schwarz-schuppiger Haut und scharlachroten Augen nicht viel anhaben können, sind sie dennoch ein gutes Ablenkungsmanöver und sie haben ziemlich wenig Gehirn. "Die perfekten Opfer um einen mörderischen Inuyokai-Fürst eine Weile auf Trab zu halten. Gut. Drei von euch bleiben hier und sagen mir sofort bescheid, sobald Sesshoumaru hier fertig ist, der Rest folgt mir!" Einstimmiges: "HAI!" Mehrere hundert Schatten erheben sich vom Erdboden, was auch dem Daiyokai im Kampf nicht entgeht. Seine Gedanken sind unergründlich, jedoch verfinstert sich sein kühler Blick einen Augenblick lang und ein hochmütiges "Tzz", verlässt seinen Mund. "Sind wir bald da Miyuki-chan?" "Ich weiß es nicht Rin-chan. Frag doch die Wölfe, die wissen wie lange es noch dauert." Daraufhin verstummt das Mädchen erneut und lässt ihre Füße über das breite Bein von Ah-Uhn baumeln, auf dessen Rücken sie seit geraumer Zeit sitzt. Rin verspürt immer noch eine leichte Angst vor den Ookamiyokai, die einst ihr Dorf zerstörten und sie ohne Sesshoumarus Hilfe getötet hätten. Zwar macht es ihr mittlerweile nichts mehr aus, in ihrer Nähe zu sein, jedoch möchte sie so wenig wie möglich mit ihnen zu tun haben und sie schon gar nicht nach irgendetwas fragen. Nun wandern sie schon seit mehreres Stunden durch die gebirgige Landschaft und noch ist kein Ende in Sicht. Sesshy ist auch nicht mehr aufgetaucht, was bei der Hanyou ein ungutes Gefühl hervorruft. Vielleicht ist ja doch etwas passiert? Ihre Überlegungen werden abrupt unterbrochen, als sie am Eingang einer riesigen Höhle zum Stehen kommen. Hier müssen die Wölfe leben. Doch etwas an der Umgebung lässt das Mädchen inne halten und zittern, was bei den Anderen aus der Gruppe nicht unähnlich ist. Sie riecht es. So stark wie noch nie zuvor. Blut, unendlich viel Blut. Ihr wird schlecht. Es kommt von überall. "Nein..", flüstert Ayame kaum hörbar und läuft gedankenlos in das unterirdische Tunnelsystem. "Scheiße, bleib hier!", schreit Koga ihr nach und kann sie gerade noch am Arm packen und zurück ziehen. "Bist du denn völlig wahnsinnig?! Da drin sind sicher noch Komori. Du wärst ihnen fast in die Arme gelaufen. "Aber, aber... unsere Leute. Was ist mit Sakura-chan und Takeshi-chan?!" "Keine Angst. Sie sind sicher durch den Notfalltunnel entkommen. Dafür haben wir ihn ja auch gebaut. Keine Sorge mein Schatz." Damit nimmt der sonst so starke Rudelführer seine weinende Frau schützend in die Arme und beruhigt sie leise, während sein Kopf nach einem Plan sucht, die Höhle möglichst sicher zu stürmen. "Sakura und Takeshi?", fragt Miyuki leise die neben ihr stehende Kagome. "Die Kinder von Koga-kun", antwortet diese ebenso flüsternd. ~ Die beiden haben zwei Kinder und das in nur zwei Jahren Ehe? Die müssen schon vorher miteinander geschlafen haben, sonst geht sich das zeitlich gar nicht aus. ~ Als die Hanyou merkt, in welche Richtung ihre Gedanken abdriften, wird sie schlagartig rot um die Nase. Katô schaut sie kurz fragend an und wirft ihr einen nur Sekunden dauernden, schelmischen Grinser zu. Ganz als könnte er ihre Gedankengänge erraten. Natürlich wird das Mädchen daraufhin tomatenrot im gesamten Gesicht. Die Anderen, die nichts von der Mimik der beiden Geschwister mitbekommen haben, überlegen fast krampfhaft, was man nun am Besten tun sollte. "Gut. Sesshoumarus Begleiter, wo auch immer dieser Hund selbst ist, ebenso wie Kagome-san und Miyuki-san versuchen die anderen Ookamiyokai zu finden. Hoffentlich konnten viele entkommen. Ayame geht mit und zeigt euch den Weg. Der Halbwolf wird auch mitkommen und wehe du beschützt die Mädchen nicht", dabei trifft Katô ein stechender Blick von Koga. "Die anderen kommen mit mir. Wir werden die Höhle stürmen!" Obwohl InuYasha etwas beleidigt ist, dass Koga sie herumkommandiert, zeigt diese Einteilung ihm doch, dass der Wolf ihm soweit traut, an seiner Seite zu kämpfen. Auch Katô ist positiv überrascht. Im Grunde gibt der Rudelführer die Leben seiner Frau und seiner Freunde in seine Hände. Innerlich im Zwiespalt wie er darauf am Besten reagieren soll, nickt er bei der Einteilung nur ernst. Keiner sagt mehr ein Wort und so teilt sich die Gruppe auf. Die junge Wölfin führt die Mädchen, Jaken und Katô einen schmalen Pfad, quer über die Felsen hinab. Der Drache Ah-Uhn ist zu groß für den Weg und fliegt deshalb neben seinen Kumpanen her. Plötzlich ertönt ein schriller Schrei. Miyuki drückt ihre Hanyouohren mit den Händen platt. Trotzdem treibt ihr die extreme Höhe des Lautes Tränen in die Augen. Ein Schatten legt sich über die bunte Gruppe und man kann eine tiefschwarze Wolke am Himmel erkennen. Beim genaueren Hinsehen fällt auf, dass sie sich unnatürlich bewegt und nach einigen Sekunden muss die Hanyou einen Schrei unterdrücken. Das ist keine Wolke. Es sind meterhohe Fledermäuse, so schwarz wie die Nacht. Nicht selten befinden sich Reiter auf ihren Rücken, die ebenfalls schwarze Schwingen tragen, die wie Umhänge auf ihren Rücken zusammengefaltet sind. "Das war wirklich zu leicht", kann man die leise Stimme von einem der Reiter vernehmen. Wahrscheinlich die des Anführers. "Legt los, aber vergesst nicht, die Hanyou gehört Kurotama-sama!", und damit stürzen unzählbar viele, rotäugige Schatten auf ihre wenigen Gegner zu. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ *Kurotama - Schwarze Seele Und es ist wieder geschafft! Ich freue mich schon auf Rückmeldungen. ^^ Ich habe auch die Charabeschreibung um Kurotama erweitert. (Ich hoffe das ist halbwegs richtig übersetzt) *^^* Das nächste Kapitel dreht sich wieder mehr um unseren Eislord: Alleine mit Sesshoumaru?! Hoffe es hat euch gefallen! Lg. eure Ookami-chan Kapitel 15: Alleine mit Sesshoumaru?! ------------------------------------- "Text " Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Wie erstarrt blickt Miyuki auf die rasend näher kommenden Komoriyokai. Es sind so viele! Niemals werden sie es alle schaffen, heil da raus zu kommen. Die ersten Monster steuern direkt auf Rin zu. Wahrscheinlich wurde sie als die leichteste Beute auserkoren. Sofort beginnen die kampferprobten Yokai aus der Gruppe zu handeln. Jaken nimmt Ah-Uhn seine Maulkörbe ab, damit dieser aus der Luft angreifen kann. Der Froschdämon selbst stellt sich vor Rin und verbrennt ihre Gegner mit seinem Kopfstab. Zum Glück scheinen die reiterlosen Bestien nicht besonders stark zu sein. Die Komoriyokai-Krieger halten sich noch im Hintergrund. Ayame versucht die Dämonen mit ihrem Blütenwind ins Trudeln zu bringen, während Katô mit einer Attacke, ähnlich von InuYashas Kaze no Kizu, immer wieder große Flächen von Angreifern auslöscht. Dabei ruft er: "Hakuei!"(weißer Schatten) Kagome schießt zielsicher Einen nach dem Anderen mit ihren Pfeilen vom Himmel. Auch in Miyuki kommt wieder Leben und sie zieht, noch etwas ängstlich, ihr Schwert. Allzu weit ist sie im Training mit Sesshoumaru noch nicht gekommen, konnte ihm kaum ausweichen und einen halbwegs anständigen Angriff zu starten war für sie bis jetzt auch fast unmöglich. Aber das ist jetzt egal. Die Hanyou möchte nicht nur tatenlos herumsitzen! So stürzt sie sich mitten in das Getümmel aus Schwingen, Krallen und Blut. Der erste Gegner stürmt im Vollgas auf sie zu. Miyuki springt über seinen Flügel und dreht sich noch im Sprung um die eigene Achse, um seine Schwingen abzuschlagen. Fast widerstandslos gleitet ihre Klinge durch das Fleisch und das Mädchen muss die Galle in ihrem Mund hinunterschlucken. ~ Richtig widerlich! Im Manga sah das immer viel weniger ekelig aus ~ denkt sie sich würgend. Aber es bleibt ihr keine Zeit noch länger darüber nachzudenken. Ein Schrei ertönt von der getroffenen Riesenfledermaus, die damit andere auf Miyuki aufmerksam macht. Es steuern nun zehn von ihnen auf sie zu und die Hanyou muss schlucken. Sie weiß, dass sie keine Chance hat und rammt ihr Schwert instinktiv in den Boden. Warum sie das tut? Sie selbst hat keine Ahnung. Es passiert wie aus einem Gefühl heraus. Augenblicklich spannt sich um das Mädchen eine rot glühende Blase. "Ein Bannkreis?", fragt Kagome in die Runde, als sie das leichte Kribbeln von heiliger Energie in ihrem Nacken spürt. Nach kurzem Suchen, findet die Miko die Quelle der magischen Kraft. ~ Aber wie ist das möglich? Sie ist doch eine Hanyou?~ Die meterhohen Tiere prallen an der Kugel ab, was Miyuki durchatmen lässt. Jedoch beginnt diese langsam zu bröckeln. Angsterfüllt starrt sie auf das immer größer werdende Loch über ihrem Kopf. Katô bemerkt ihre missliche Lage und möchte zu seiner Schwester rennen. "Oh nein mein Lieber. Sie soll ruhig ein bisschen leiden!", ertönt es plötzlich von oben und der Inu-Ookami-Mischling muss einen Salto nach hinten machen, um der gefährlich schnellen Lanze auszuweichen, die ihn zu treffen versucht. Sein Blick schwenkt nach oben und seine Augen verkleinern sich hasserfüllt zu Schlitzen. "Akuma", zischt er und startet kurz darauf einen Angriff auf den Weißhaarigen. Seine schwarzen Schwingen leuchten für einen kurzen Moment im gleichen violett, wie seine bösartigen Augen, bevor sich der Yokai mit erhobener Lanze auf Katô stürzt. Die beiden fechten eine kurze Zeit lang Klinge an Klinge, bevor Katô einen dämonischen Angriff startet. "Kuro Shinzo!" Ein schwarzer Blitz steuert auf den Weißhaarigen zu. Dieser lacht nur und erhebt seine Hand. Der Blitz wird davon abgeleitet und rast jetzt direkt auf die derzeit ungeschützte Ayame zu, die mit dem Rücken zu den Beiden steht. "NEIN!" Katô wirft sich im letzten Moment vor die Wölfin und der Blitz prallt an seiner Rüstung ab. Ein Teil seiner Energie trifft seinen Körper und entzieht ihm langsam aber stetig das Yoki. Ayame bemerkt erst jetzt, was gerade passiert ist und wirft sich hinab zu ihrem Retter, der noch immer keuchend am Boden kniet. Katô hat zu schnell reagieren müssen, um noch rechtzeitig ein Schutzschild aus Yoki zu erschaffen. "Du kannst wohl noch immer nicht mit dem Windschwert umgehen Mischling. Wie kommt es, dass mich das überhaupt nicht überrascht? Nun, das letzte Mal, als ich mir deine süße Imouto-chan (kleine Schwester) holen wollte, kamst du zu spät. Der Kampf war schon längst vorbei, als du erst davon erfahren hast. Wollen wir mal schauen, wie es dieses Mal aussieht", meint Akuma nun fies grinsend. Er hebt seinen lanzenartigen Stab, der zu glühen beginnt und flüstert: "Ame-Sakkaku." "Die Mizu-Yari (Wasserklinge/Wasserlanze)", entkommt Katô fluchend. Aus der Klinge schießt ein Strahl Wasser, der um Miyukis bröckelnden Bannkreis fließt und sie völlig einschließt. Als er wieder auseinander fällt, ist das Mädchen samt Bannkreis verschwunden. Katô zieht sich mit Ayames Hilfe wieder auf die Beine, welche ihn seitlich stützt, während seine andere Hand auf dem Kaze-Ken liegt. "Wo ist sie, Bastard?!" "Na direkt hier. Du musst nicht gleich so laut werden mein Lieber." Als Miyuki ihre Augen wieder öffnet, nachdem ein Schwall Wasser sie plötzlich umschlossen hat und nun wieder spurlos verschwunden ist, spürt sie unter sich keinen Boden mehr. Automatisch schreit sie auf, als die Schwerkraft sie nach unten zieht. Katô humpelt auf die Stelle zu, an der sie aufkommen wird, hat aber keine Möglichkeit den Ort noch rechtzeitig zu erreichen. Ah-Uhn möchte einschreiten und zu ihr fliegen, wird aber sofort von fünf Komoriyokai-Reitern belagert. Jaken hat damit zu tun, Rin hinter sich zu beschützen und auch Kagome hat keine Möglichkeit, zu der Hanyou zu gelangen. Nicht einmal einen magischen Pfeil kann sie abschießen, um die gefährlichen Yokai um sie herum zu zerstören. Es wäre viel zu wahrscheinlich, aus Versehen auch Miyuki zu läutern. Das Mädchen in der Luft, hat mit der kommenden Ohnmacht zu kämpfen, als ihr der Boden immer näher kommt. Schon mit ihrem Leben abgeschlossen denkt sie an ihre Familie zu Hause. ~Ich werde euch niemals wiedersehen... Auch meinen neu gewonnenen Bruder nicht.~ Doch plötzlich wird ihr Flug schmerzhaft abgebrochen. Während ihr Körper weich landet, knallt ihr Kopf auf einen harten Gegenstand. Akuma verzieht seine Lippen zu einem schmalen Strich. "Wieso hat mir keiner Bescheid gesagt, dass er kommt?", meint er wütend. "Verzeiht Akuma-sama, keiner der Boten hat überlebt." "Verstehe. Nun gut, da wir uns heute noch nicht auf einen größeren Konflikt einlassen wollen und die Hanyou verschont bleiben soll, werde ich mich ihrer annehmen. Ihr könnt euch mit den Anderen nach Herzenslust vergnügen." "HAI!" Nur langsam schafft Miyuki es, ihre Augen wieder zu öffnen. Durch den harten Aufprall ist ihre Sicht noch leicht verschwommen und sie kann nur erkennen, dass sie von jemanden getragen wird. Augenblicklich erscheint ein sanftes Lächeln in ihrem Gesicht, sobald das Mädchen die weißen Haare und die Stacheln der silbernen Rüstung über sich ausmacht. Insgeheim hat die Hanyou sogar gehofft, von Sesshoumaru gerettet zu werden. Das wird ihr jetzt klar. Der Daiyokai würdigt seinen 'Fang' keines Blickes. Er ist ja immerhin dazu fähig es zu spüren, sollte ihr Yokistand sich verändern. Zur Zeit gibt es Wichtigeres. Er festigt seinen Griff um das Mädchen und verlagert ihr Gewicht auf seinen linken Arm, während er mit dem Rechten los lässt und sein Schwert Bakusaiga zieht. Akuma schwebt gefährlich langsam auf die Beiden zu, während sich alle anderen Komoriyokai auf Katô und die Anderen stürzen. Es bedarf nur einer schnellen Handbewegung von Akuma, dann schießen schon unzählige glasklare Schwertspitzen auf den Inuyokai zu. Dieser zögert nicht und schwingt sein Schwert, um die scharfen Eisspitzen zu eliminieren. Noch immer mit der Hanyou auf dem Arm greift nun auch er an. Darauf scheint Akuma nur gewartet zu haben. Kaum sind sie nah genug, schwingt er wie beim ersten Mal bei Miyuki seinen Stab und ruft: "Ame-Sakkaku!" Erneut wird die Hanyou von einem Wasserball umschlossen und Sesshoumaru gleich mit dazu. Instinktiv krallt sie sich in seinen Haori. Die Versuche von dem Daiyokai, der Wasserkugel zu entkommen, enden damit, dass diese irgendwo im Nirgendwo platzt. Akuma hat die Beiden weit in die nördlichen Berge hinein katapultiert und könnte Sesshoumaru nicht mithilfe seines Fells in der Luft schweben, wären sie auf den Steinspitzen am Boden aufgespießt worden. Miyuki schluckt hart, als sie die gesamte Situation realisiert. "Wenn ihnen jetzt etwas passiert... Sesshoumaru, bitte, wir müssen zurück! So schnell wie möglich." "Sie sind vier Tagesmärsche entfernt. Selbst um zurück zu fliegen, bräuchten wir mehr, als einen Tag", ist die Antwort des Daiyokai. Trotz dem, dass sie vor Sesshy eigentlich keine Schwäche zeigen möchte, rinnen Miyuki langsam heiße Tränen über das Gesicht. ~ Es ist alles meine Schuld! Sie alle kämpfen nur, weil ich hier aufgetaucht bin. Was soll ich nur tun? ~ Ganz in ihre Horrorvorstellungen, was passieren könnte, vertieft, bemerkt sie gar nicht, dass der Inuyokai auf dem eher unsicheren Boden aufsetzt. Er kann das tonlos schluchzende Mädchen jedoch nicht einfach auf die Erde setzen, wie er es gerne getan hätte, da sie sich erneut in sein Gewand gekrallt hat und den rein weißen Kimono benässt. Genervt verdreht er innerlich die Augen und schaut in ihr rotes Gesicht. In diesem Moment erinnert sie ihn irgendwie an die kleine Rin, wenn sie Angst hat, aber diesen Gedanken schüttelt er schnell ab. "Sie waren nicht aufs Töten aus und der Mischling ist stark genug um nicht zu sterben." "Du meinst Katô?", fragt das Mädchen leise. Endlich hat sie ihn losgelassen und er stellt Miyuki schnell auf ihre eigenen Füße. Wieso er sie gerade versucht hat zu beruhigen, weiß er selbst nicht genau, aber wenigstens hat die Hanyou jetzt endlich seinen Haori losgelassen und er kann sich wieder frei bewegen, wobei das Mädchen eigentlich kaum etwas wiegt. Würde Sesshoumaru nicht wissen, dass wenig Gewicht bei Yokai (und Hanyou) nichts besonderes ist, würde er sich deshalb Soren machen müssen. ~ Warte mal! Wieso soll ich mir um eine lächerliche Hanyou Sorgen machen? Sicher nicht! ~ Eine Spur von einem eigenartigen Gefühl bleibt jedoch, welches er schon spürt, seit dem Miyuki in seinen Armen gelandet ist. Dieses Kribbeln ist dem großen Lord gänzlich neu, er verschwendet jedoch keine weiteren Gedanken daran. Währenddessen drehen sich Miyukis Gedanken um Ähnliches. ~ Hat er mich gerade wirklich beruhigen wollen? Oder war ich ihm nur zu anhänglich? Aber dann hätte er mich ja auch einfach fallen lassen können. Ich glaube ich werde noch gänzlich verrückt hier! Jetzt bilde ich mir schon ein, der Kühlschrank des Jahrtausends wollte nett zu mir sein. Obwohl er mir schon oft geholfen hat in letzter Zeit. Nein, nein, nein! Anderes Thema Miyuki! ~ Natürlich schleicht sich eine sanfte Röte auf ihre Wangen und das Mädchen glaubt, ihren Herzschlag könnte man noch in China hören, so laut ist er. ~ Dämliche Nervosität! ~ Noch völlig fertig, von ihren Gedanken, merkt das Mädchen erst im letzten Moment, dass Sesshoumaru schon wieder ohne sie los gegangen ist. Der Daiyokai steuert direkt auf eine Höhle zu und geht auch sofort hinein. Etwas überrascht folgt Miyuki ihm und sieht erst jetzt, dass es wohl bald zu regnen anfängt. Dicke Gewitterwolken ziehen auf und kaum daran gedacht, fängt es auch schon an zu tröpfeln. Gerade noch rechtzeitig kommen beide trocken an. Die nur wenige Quadratmeter große Zuflucht ist zum Glück recht hoch gelegen, so dass kein Wasser eindringen kann. Im Zwielicht erkennt die Hanyou, dass Sesshy sich schon an die hintere Wand gesetzt hat und emotionslos wie immer gegen den Regen schaut. Auch Miyuki lässt sich nun auf dem Boden nieder und beobachtet die nun immer größer werdenden Tropfen. Langsam fängt die Hanyou an zu zittern. Mit ihrem recht kurzen Kimono ist ihr zwar bei Sonnenschein nicht so heiß, jedoch friert sie sich im Regen den Ar*** ab. Nach schier unendlichen Minuten ist das Mädchen ins Reich der Träume gewandert. Es war immerhin ein ereignisreicher Tag und viel tun können sie im Moment sowieso nicht. Erst nachdem er sich sicher ist, dass Miyuki tief und fest schläft, wandern Sesshoumarus goldene Augen zu ihr und natürlich hat er die Kälte schon längst bemerkt. Trotz dem, dass das Mädchen eine Halbdämonin ist, scheint sie mit Kälte nicht besser zurecht zu kommen, als ein Mensch. ~ Erbärmlich ~, denkt er. Es dauert noch knapp drei Minuten bis der Lord sich erbarmt und sein flauschiges, warmes Fell von seiner Schulter nimmt. Vorsichtig, um sie nicht zu wecken, legt er es über die Schlafende. Sofort kuschelt sich das Mädchen tiefer hinein und zieht die warme 'Decke' höher, was bei dem Yokai ein komisches Gefühl auslöst. Immerhin ist er mit dem Fell verbunden. Es ist wie ein abnehmbares Körperteil und versprüht seine Körperwärme. Nun wird es von Miyuki gekuschelt und zum ersten Mal in seinem Leben bereut der Inuyokai eine Entscheidung wirklich, da sich dieses Gefühl in seinem Inneren, für seinen Geschmack zu gut anfühlt. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich weiß, ein größeres Klischee gibt es kaum, aber ich fand es so süß. *.* Ich freue mich übrigens immer sehr auf deine Kommis Phoenix_Kira. Nochmals danke, dass du jedesmal eins schreibst! Bis nächste Woche. ^^ Dann heißt es: Verliebt? Niemals! Lg. eure Ookami-chan Kapitel 16: Verliebt? Niemals! ------------------------------ "Text " Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Unbarmherzig scheinen die Strahlen der aufgehenden Sonne in ihr Gesicht und Miyuki zieht 'ihre' warme 'Decke' über den Kopf, um noch einen Moment lang weiter zu schlafen. Seit wann ist ihr Bett denn bitte so unbequem und hart? Plötzlich schreckt die Hanyou hoch. Die gestrigen Ereignisse spielen sich blitzartig vor ihrem inneren Auge ab und sie muss sich zusammen reißen, keine feuchten Augen zu bekommen. Ihr Blick schwenkt zu der Wand, an der gestern noch Sesshoumaru saß. Von ihm ist nichts mehr zu sehen, aber Miyuki hat mittlerweile genug Vertrauen in ihn, um zu wissen, dass er sie hier sicher nicht alleine lassen würde. Bei diesem Gedanken fällt ihr auch auf, dass sie immer noch die flauschige Decke in der Hand hält. Bei genauerem Hinsehen werden ihre Wangen tomatenrot. Dem Mädchen wird klar, dass sie sich im Schlaf an Sesshys Fell gekuschelt hat, welches er immer über der Schulter trägt. Dem roten Gesicht folgt ein angenehm warmes Gefühl, da es sicher nicht von alleine über sie gewandert ist. Leicht streichelt sie über die sanft glänzenden Haare und vergräbt ihre Nase ein letztes Mal darin, um den beruhigenden Waldduft einzusaugen. Wenn sie nur wüsste, dass Sesshoumaru damit wortwörtlich verbunden ist, hätte sie das sicher niemals getan. Dieser sitzt gerade etwas entfernt von besagter Höhle und wäre fast von seinem Stein gefallen, als er die sanften Streicheleinheiten spürt. Als die Hanyou dann das Gesicht gegen sein Fell drückt und tief einatmet, muss er sich doch ernsthaft ein genießerisches Knurren verdrücken. Was macht diese verfluchte Halbdämonin bitte gerade mit ihm?! Völlig davon überzeugt, dass er seinen Vater, falls er ihn im Totenreich jemals begegnet, den Hals erneut umdreht, schreitet der Daiyokai geschmeidig wie immer zur Höhle zurück. ~ Dieser verdammte Fluch! ~ Äußerlich wie immer emotionslos, überschlagen sich die Gedanken des Inuyokais in seinem Inneren. Miyuki hat das weiße Fell vorsichtig auf den Arm genommen und geht mit ihm aus der kleinen Höhle hinaus. Mit der aufgehenden Sonne im Hintergrund kommt Sesshoumaru direkt auf sie zu. In diesem Moment ist sie wie erstarrt. Er sieht aus, wie ein Engel, ein Todesengel. Ebenso gefährlich, wie schön. Mit fasziniertem Blick, verzaubertem Lächeln und erhöhtem Herzklopfen steht das Mädchen am Höhleneingang und kann ihre Augen nicht abwenden. Auch der Inuyokai ist innerlich, wenn auch nur ein bisschen, angetan von der Hanyou, was er natürlich nie zugeben würde, nicht einmal vor sich selbst. Wie die Sonne in ihr feines Gesicht scheint, die dunklen Wimpern betont und ihre meerblauen Augen fasziniert leuchten. Die zerzausten Haare und die zerknitterte Kleidung wirkt an ihr nicht schlampig, sondern eher niedlich. Eines ihrer Wolfsohren ist leicht abgeknickt und der Schwanz wackelt leicht nervös hin und her. Nur wenige Meter vor ihr bleibt er stehen und kann seine Augen plötzlich nicht mehr kontrollieren. Fast kann man es Starren nennen, wie er Miyuki plötzlich ansieht und der kalte Ausdruck in seinen goldenen Augen ist einem leicht Neugierigem gewichen. Mit roten Wangen hält die Hanyou ihm nervös sein Fell entgegen. Wortlos nimmt Sesshoumaru es an sich. Ein klitzekleines Gefühl in ihm, möchte die kleinen Hände von Miyuki weiterhin auf seinem Körper spüren, welches er sofort aus seinem Kopf entfernt. Dieser Fluch tut ihm wirklich nicht gut! Fast hätte der Daiyokai das leise, aber ehrliche „Danke“ von dem Mädchen überhört, so durcheinander ist er schon. Mit einem fast unbemerkbaren Nicken dreht Sesshy sich um und schaut für einige Sekunden lang in den Himmel. „Komm“, meint er emotionslos. Miyuki gehorcht ohne Wiederworte und ihre Öhrchen wackeln neugierig. Neben dem Inuyokai bleibt sie stehen und schaut ihn nachdenklich an. Fast wäre ihr ein Schrei entwichen, als er sie plötzlich an der Taille packt und mit dem Mädchen zusammen in die Lüfte steigt. Sobald Sesshoumaru eine passende Höhe gefunden hat und gleichmäßig fliegen kann, lässt er seine Begleiterin auf dem wolkenartigen Fell nieder. Nicht nur vor Aufregung schlägt ihr Herz bei dieser sanften Geste schneller. Ihre Gedanken drehen sich durchgehend um den Daiyokai vor ihr, während die Landschaft unter den Beiden vorbeisaust. Dabei bekommt Miyuki ein schlechtes Gewissen. Wie konnten ihre Gedanken nur so abschweifen. Eigentlich müssten sie doch bei Katô und den Anderen sein. Trotzdem verbannt sie Sesshy nicht komplett aus ihrem Kopf. „Sag mal, wo warst du eigentlich gestern, als der Kampf begann?“, fragt das Mädchen auf einmal, nachdenklich. Der Inuyokai lässt sich sogar zu einer Antwort herab: „Ich wurde ebenfalls angegriffen.“ „Oh.“ ~Danke Miyuki! Ein wirklich sinnvoller Beitrag~, denkt sie sich anschließend, aufgrund ihrer Einfallslosigkeit. Nach dem kurzen Gespräch bleibt es wieder still und die Hanyou fängt an, sich trotz ihrer vielfältigen Gedanken, zu langweilen. Unter ihren Füßen befindet sich gerade ein Bergdorf und Miyuki beobachtet die ameisengroßen Menschen kurz. Das hier, so tief im Norden, noch Welche leben, ist schon verwunderlich. Was machen die im Winter? Ist es dann nicht zu kalt und gefährlich in den Bergen? Das Mädchen bemerkt nicht, wie Sesshy aufgrund starker Windböen, die Richtung leicht ändert. Plötzlich verliert sie das Gleichgewicht, weil sein Körper sie nicht mehr gänzlich vor dem starken Wind hier oben schützt. Verwirrt bekommt sie erst nach wenigen Sekunden mit, dass sie fällt. Komischerweise hat Miyuki weder Angst, schmerzhaft aufzukommen, noch zu sterben, beim Aufprall. Ganz so, wie sie es sich erhofft hat, liegt die Hanyou kurz darauf in Sesshoumarus Armen, welcher sie mit einer Spur Genervtheit ansieht. Sich den Kopf reibend meint das Mädchen: „Ach du Scheiße! Kannst du diese blöde Rüstung nicht einmal ausziehen. Sie ist wirklich unpraktisch.“ Fassungslos kann der Daiyokai erst einmal Nichts erwidern. Obwohl sein Gesicht regungslos bleibt, denkt er sich insgeheim, dass die Hanyou nicht mehr alle Tassen im Schrank hat. Das letzte Mal, als sich jemand über seine Kleidung aufgeregt hat, ist schon mehr als 400 Jahre her. Damals war sein Vater nicht glücklich damit, dass der noch junge Inuyokai den lieben, langen Tag in Rüstung herumläuft. Wortlos setzt der Dämon seine Begleiterin, die sich den angestoßenen Kopf noch immer reibt am Boden ab. Normalerweise hätte er solch eine Frechheit niemals durchgehen lassen und der oder die Verantwortliche wäre schon längst tot. Warum er Miyuki nicht bestraft, kann sich Sesshoumaru im Moment selbst nicht erklären. Auch die Hanyou ist verwundert. Wieder einmal war ihr Mund schneller, als ihr Gehirn. Aber dieses Mal hat sie nicht mehr, als einen kalten Blick abbekommen. ~Was ist nur mit Sesshy los? Und was ist heute mit mir? Andauernd habe ich einen Puls, wie bei einem Marathon und das nur, weil der sexy Kühlschrank in meiner Nähe ist. … … Stopp! BITTE WAS WAR DAS GERADE ??!! Ich habe ihn doch jetzt nicht ernsthaft in meinen Gedanken sexy genannt, oder? Bin ich etwa von Akuma verzaubert worden? Was würde ihm das bringen? … Oder,... bin ich vielleicht in Sesshoumaru… verliebt? Neeeeee… ganz sicher nicht! Obwohl er in letzter Zeit öfters durch meinen Kopf schwirrt und es sich sicher schön anfühlen würde von dem starken Dämonen ge… Waaaaa! Nicht schon wieder. ~ Miyuki ist so in ihre Gedanken versunken, dass sie nicht einmal merkt, wie sie rot geworden im Kreis herumspringt und immer wieder von einem Verträumten zu einem entsetzten Gesichtsausdruck wechselt. Passend dazu werden ihre Wangen mit jeder Sekunde roter. Der Daiyokai, der neben ihr steht, beobachtet das Mimikspiel mit zunehmendem Amüsement. Hätte er seinen Körper nicht durchgehend, komplett unter Kontrolle, würde er spätestens als die Hanyou vor lauter herumrennen stolpert, grinsen müssen. Das Mädchen hat sich erst wieder voll unter Kontrolle, als sie den Boden unter den Füßen verliert. Unsanft landet sie auf den Knien und kann sich glücklicherweise noch mit den Händen abfangen. Im Nachhinein ist ihr die Situation mehr als peinlich. „Hähä, also gehen wir weiter?“, meint Miyuki ablenkend und die Röte verschwindet langsam von ihren Wangen. „Nur wenn du mir verrätst, woran du gerade gedacht hast.“ Die Hanyou glaubt, sie hört nicht richtig. Hat Sesshy das gerade wirklich verlangt? Sofort gleicht ihr Gesicht wieder einer Tomate. Auch der Inuyokai kann sich nicht erklären, woher diese Worte gerade gekommen sind. Ist es wirklich Neugierde? Eigentlich wäre es schon interessant zu wissen, was seine Begleiterin so verlegen machen kann, aber sie darauf ansprechen? So etwas hat er noch nie getan. Es passt auch gar nicht zu ihm. Obwohl es so Einiges gibt, was ihm bei der Hanyou unerklärlich erscheint. „Ddd.. ddas geht dich Üüberhhaupt nichts an!“, meint Miyuki und versucht sich selbst aus der peinlichen Situation zu retten. „Wir müssen nun endlich los! … Rin wird sicher schon warten.“ Langsam setzt sich Sesshy in Bewegung und tritt zu der Hanyou. Diese ignoriert die Nähe ihres Begleiters und lässt sich von ihm hochheben. Gemeinsam fliegen sie auf der Wolke weiter. Bald schon kommt die, immer noch nach Blut riechende, Höhle der Ookamiyokai in Sicht. Dem Anschein nach haben es alle geschafft. Jedoch kann Miyuki erst mehr sagen, wenn sie am Boden ist. Zusammen fliegen sie näher und dieses Mal kann das Mädchen sogar ohne Hilfe sicher landen. Allesamt sehen ziemlich fertig aus. Ayame kniet neben dem sitzenden Katô, dessen Oberkörper fast gänzlich nur mit Verbänden zusammengehalten wird. Ihn hat es am Schlimmsten erwischt und die Ookamiyokai fühlt sich sicher schuldig dafür, weil er sich ja vor sie geworfen hat. Koga, InuYasha und Kohaku haben nur kleine Kratzer. Auch die Anderen sind nur leicht verletzt. Nur eine Sache kommt Miyuki komisch vor. Sie kann die kleine Rin nirgendwo sehen. Sobald sie in Sichtweite kommen, liegen alle Augen auf der Hanyou. Erst kann sie bei Katô und ihren Freunden Erleichterung lesen. Diese verwandelt sich jedoch binnen weniger Sekunden in Besorgnis. Jaken hat sogar Tränenspuren an seinen grünen Wangen. ~Irgendetwas muss passiert sein.~ Auch Sesshoumarus Muskeln spannen sich vor Miyukis Augen merklich an. Als die Beiden endlich den Boden erreichen gibt es kein freudiges Wiedersehen, oder eine glückliche Umarmung. Es bleibt kurze Zeit still, dann erhebt sich Katô. Auf ziemlich wackeligen Beinen geht er auf Sesshy zu. Ayame will ihn stützen, wird jedoch von dem Inu-Ookami-Mischling davon abgehalten. Mit einem dankenden Lächeln weist er sie zurück und geht weiter Richtung Inuyokai. Knapp vor ihm senkt er den Kopf und lässt sich auf ein Knie nieder. „Sesshoumaru-sama, es tut mir unendlich leid, aber wir konnten Rin-chan nicht beschützen. Sie wurde von den Komoriyokai als Geisel genommen. Obwohl Ihr sie in meine Obhut gegeben habt, konnte ich sie nicht genug in Schutz nehmen. Bitte richtet eure Strafe nicht an die Anderen, sondern an mich. Immerhin war es meine Aufgabe, das Mädchen in Eurer Abwesenheit zu schützen.“ Vollkommen ernst spricht Katô diese Worte, um die ganze Schuld auf seine Schultern zu nehmen. Wieso er das tut, kann Miyuki nicht verstehen, aber vielleicht hat er Angst, dass der Daiyokai Schlimmes mit dem Schuldigen anstellt. InuYasha will etwas sagen, auch Ayame tritt aus Stolz vor. Beide werden jedoch von den folgenden Worten aufgehalten. „Bei Gelegenheit werde ich darauf zurückkommen.“ Mehr spricht Sesshoumaru nicht, was von allen Anderen nicht Verstanden wird. Jedoch sagt keiner mehr etwas dazu. „Aber wieso Rin-chan? Warum seid ihr ihnen noch nicht nachgegangen? Wir müssen sie retten!“, platzt es aus Miyuki heraus. Katô lächelt bedrückt und spricht dann zu ihr mit solcher Traurigkeit und Machtlosigkeit in der Stimme, wie sie es noch nie bei ihm gehört hat. „Sie wollen dich, Imouto-chan. Im Austausch für Rin sollen wir dich opfern. Wann genau das passieren soll, haben sie uns noch nicht gesagt. Es tut mir leid.“ Kurz bleibt der Hanyou die Spucke weg. Wer macht so etwas bitte? Wird dieser Tausch ihr Tod sein? Mit letzter Kraft klammert sie sich, wie so oft in letzter Zeit an Sesshoumarus Haori, da dieser noch immer neben ihr steht. Entgegen aller Erwartungen, stößt der Daiyokai sie nicht von sich, sogar vor den Augen aller Anderen, sondern legt eine seiner Krallen an ihren Rücken. Kaum spürbar für sie und doch so guttuend, dass sich die Hanyou schneller als gedacht halbwegs beruhigt. „Was sollen wir jetzt nur tun?“, meint Kagome plötzlich vorsichtig. „Viel gibt es nicht, was wir zur Zeit ausrichten können. Ich schlage vor, wir gehen in das geheime Notfallversteck der Ookamiyokai und planen von dort aus unsere Vorgehensweise“, spricht Koga nachdenklich und erhält einstimmiges Nicken. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich bin froh, dass es nun endlich fertig ist. Für dieses Kapi hatte ich nicht viel Zeit. Tut mir leid, dass ich heute etwas später dran bin. ^^* Freue mich auf Kommis. *.* Das nächste Mal geht es weiter mit: Höhlenlabyrinth Lg. eure Ookami-chan Kapitel 17: Höhlenlabyrinth --------------------------- "Text " Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Immer noch ganz aufgelöst stapft Miyuki langsam neben Katô her, welcher tröstend seine Hand auf ihre Schulter gelegt hat. An seiner Seite geht Ayame, die betreten auf ihrer Unterlippe herum kaut. Niemand weiß, was er nun am Besten sagen soll. Nachdem die Hanyou sich nach einiger Zeit von Sesshoumaru gelöst hat, ist dieser zu Koga gegangen. Die Beiden Yokai gehen nun stumm voran, Richtung Versteck der Ookamiyokai. Gleich dahinter kommen Kagome und InuYasha, welcher seinem Halbbruder natürlich in Nichts nachstehen möchte. Zur Zeit ist er aber eher damit beschäftigt, die schwarzhaarige Miko zu trösten. Kagome gibt sich selbst die Schuld dafür, dass sie Rin nicht retten konnten. Während Miyuki, Katô und Ayame relativ still dahinter her gehen, kullern über Jakens Wangen noch immer kleine Tränchen. Er hat nicht nur seinen Meister enttäuscht, auch die kleine Rin schwebt wieder einmal in Lebensgefahr und das alles nur, weil er überwältigt wurde. Tröstend stupst Ah-Uhn den Krötendämon an, woraufhin auf Jakens Zügen ein kleines Lächeln erscheint. Kohaku reitet still neben den Anderen auf Kirara her und muss sich sehr zusammenreißen. Rin bedeutet ihm mittlerweile mehr, als er zugeben möchte. Sie ist ein Teil seiner kleinen Familie geworden und nun, da sie entführt worden ist, weiß er nicht mehr, was genau er tun soll. Der gesamte, restliche Tag geht so vorbei. Kaum ein Wort wird gesprochen. Nur InuYasha versucht die Gruppe hin und wieder ein bisschen abzulenken, indem er einen sinnlosen Streit mit Koga anfängt. Dieser weiß natürlich, was der Hayou möchte und spielt mit. Wenigstens hin und wieder können die Beiden so ein Lächeln bei den Anderen heraufbeschwören. Die Wolfskrieger sind nach dem Kampf sofort los gelaufen, um das geheime Versteck so schnell es nur geht zu erreichen und auf dem Weg dorthin alle möglichen Gefahrenquellen für Miyuki auszuschalten. Diese merkt erst, wie spät es eigentlich schon ist, als InuYasha mit der schlafenden Kagome auf seinem Rücken weiter nach hinten rückt. Da außer Kagome und Kohaku nur Yokai und Hanyou anwesend sind, macht die unterschiedliche Gruppe keine Rast und geht auch nachts weiter Richtung Höhle. Erst im Morgengrauen erreichen sie einen monströsen Felsvorsprung. Koga springt scheinbar ohne zu zögern in den gewaltigen Abgrund hinab. Natürlich weiß er, dass man nur so auf einen fast unsichtbaren Pfad am Rande des Berges kommt, welcher in einen Spalt führt, durch den ein mittelgroßer Yokai gerade so durch passt. Sesshoumaru folgt ihm wortlos. Auch der Rest macht langsam sich daran, dem Ookamiyokai nach zu kommen. Von der Landung wacht Kagome wieder auf und findet sich auf InuYashas Rücken wieder. Gestern hat sie gar nicht wahr genommen, dass er sie getragen hat. Sofort wird sie rot. Es schleicht sich aber auch ein kleines Lächeln auf ihr Gesicht. „Geht es dir nun besser?“, hört sie plötzlich. „Ja, danke Inu. Das war lieb von dir, mich zu tragen.“ In der letzten Zeit hat die Miko sich angewöhnt den Hanyou nur noch Inu zu nennen. Sie findet das irgendwie süß und viel passender, wenn man seine kleinen Öhrchen bedenkt. Am Liebsten würde sie sie den ganzen Tag lang knuddeln. InuYasha bekommt ebenfalls einen leichten Rotschimmer auf den Wagen, als er Kagomes Dank hört. Wie gern er es doch hat, wenn sie nicht nur mit ihm schimpft. Ihre Stimme ist so zart und verführerisch. Nicht zum ersten Mal wünscht der Hanyou sich, dass Kagome öfters so mit ihm reden würde und dass es mehr zwischen ihnen geben würde, als nur Freundschaft. Aber das geht seiner Meinung nach nicht. Er hat sie schon so oft verletzt und würde er dieses wunderschöne Mädchen noch näher an sich ranlassen, würde er es sicher nochmals tun. Nebenbei gesagt, empfindet sie nicht mehr, als Freundschaft für ihn. Davon ist er überzeugt. Wie naiv und selbstkritisch InuYasha doch ist. Es sieht doch ein Blinder, dass er Kagome damit nur mehr weh tut, wenn er sie weiterhin als Freundin betrachtet. Er möchte alles richtig machen und trotzdem geht er es komplett falsch an. (Tut mir leid Leute, dieser Abschnitt musste einfach sein) Kagome weiß, dass InuYasha sie schon längst auf den Boden absetzten hätte können, doch er scheint so in Gedanken, dass sie ihm mehrmals auf die Schulter tippen muss, bevor er wieder zurück in die Wirklichkeit kommt. „Inu, lass mich runter. Du hast mich schon die ganze Nacht lang getragen. Dein Rücken muss doch weh tun.“ „Ach was“, meint der Hanyou abwinkend, lässt die Miko aber dann doch hinunter. Dadurch, dass sie mittlerweile innerhalb der dunklen Höhle sind, muss Kagome aufpassen, nicht auf einer unebenen Stelle aufzukommen. Mit glänzenden Augen blickt sie anschließend zu ihrem Inu und lächelt ihn liebevoll an. Wie seine Augen im Halbdunkeln leicht leuchten und golden Schimmern lässt Kagome in ihnen versinken. Auch InuYasha kann seinen Blick nicht mehr von ‚seiner‘ Miko nehmen. Viel zu lange schon lebt sie in seiner Nähe, ohne dass es ihm erlaubt ist, seinen Gefühlen nachzugeben. Er wollte schon immer mehr. Sie küssen, sie berühren, mit ihr unglaubliches erleben und doch hielt ihn sein schlechtes Gewissen immer wieder davon ab. Er würde sie nur wieder verletzten, ihr weh tun und Kagome würde ihn wieder alleine lassen. In Lichtgeschwindigkeit schießen die Gedanken durch den Kopf des Hanyous. Jedoch werden sie von der unglaublichen Schönheit der Miko überschattet. Hier im Zwielicht leuchtet ihr schwarzes Haar bläulich und ihre rehbraunen Augen glitzern hell. Allein Kagomes Lächeln verzaubert InuYasha auf eine Weise, wie es nicht einmal Kikyou zu ihrer Zeit gelungen ist. Alle vorherigen Bedenken sind wie weggewischt und er merkt nicht einmal, dass seine Kralle noch immer schützend auf ihrem Arm liegt. Auch Kagome nimmt dies nicht wahr, nicht einmal, dass der Rest ihrer Truppe schon weit voraus gegangen ist und sie wahrscheinlich nicht einmal mehr sieht. Unbewusst kommen sich ihre Gesichter immer näher, bis InuYasha plötzlich erstarrt. Die Beiden sind sich schon so nahe, dass er ihren warme Atem an seinen Lippen spüren kann. Doch sein Gewissen meldet sich und er bekommt Angst. Angst, dass Kagome dies nicht will, dass er ihre Freundschaft hiermit zerstört und er sieht ein, dass er sich sofort zurückziehen muss. Kurz bevor das passieren kann, hat die Miko selbst die Initiative ergriffen und legt vorsichtig ihre Lippen auf die Seinen. Ein Blitzschlag durchfährt die Beiden. Sie hat es nicht mehr länger aushalten können und auf die Gefahr hin, dass Inu sie wegstößt, hat sie es endlich getan. Ihr ganzer Körper kribbeöt und schreit nach mehr, doch sie ist noch unsicher. Nervös möchte sie sich schon von dem Hanyou lösen, als dieser endlich zu realisieren beginnt, was gerade passiert und alle überflüssigen Gedanken von sich stößt. Vorerst noch vorsichtig erwidert er Kagomes sanfte Berührung. Sie lächelt leicht in den Kuss hinein, als sie das bemerkt und ein riesiger Stein fällt der Miko vom Herzen. Beide schließen synchron ihre Augen und langsam wird InuYasha mutiger. Schritt für Schritt vertieft er den Kuss und knabbert vorsichtig an Kagomes Unterlippe. Bei dieser Geste steigt ihr rasender Herzschlag nochmals um ein vielfaches an und sofort öffnet sie ihren Mund, damit Inu ihn sanft mit seiner Zunge erkunden kann. Seine Gedanken fahren Achterbahn. So etwas atemberaubendes hat der Hanyou noch nie erlebt. Sie schmeckt viel süßer, als er es sich jemals hätte vorstellen können und seine Kralle vergräbt sich tief in ihren Haaren während er dieses gewaltige Gefühl auskostet. Kagome legt ihre Hände in seinen Nacken und zieht ihn noch näher an sich. Keiner der Beiden verschwendet auch nur einen Gedanken an etwas Anderes, bis sie sich aus Luftmangel voneinander lösen müssen. Genießerisch leckt Kagome sich über die Unterlippe und macht es InuYasha nur noch schwerer, nicht sofort wieder über sie herzufallen, doch da fällt ihm etwas Wichtiges ein. Schnell löst er sich komplett von der Miko und blickt mit großen Augen den schwarzen Gang entlang. ~Er bereut es! Davor hatte ich am Meisten Angst. Er wollte es nie!~, denkt Kagome bei dieser Geste. Heiße Tränen laufen unaufhaltbar über ihre Wangen, als sie daran denkt wie schön es war und ihr Hanyou dreht sich überrascht um. „Kk.. Kagome.. was ist los? Habe ich etwas falsch gemacht? Es tut mir Leid! Ich wusste, ich hätte es nicht tun sollen. Bitte verzeih mir Kagome! Ich.. ich verspreche es auch nie wieder zu tun.“ Er hat es verbockt! Sie wird jetzt sicher nie wieder mit ihm reden! „Was?“, jetzt ist die Miko verwirrt. InuYasha ist ja ganz nervös und wirkt sichtlich enttäuscht. „Verzeih mir. Mit mir sind die Pferde durchgegangen! Ich habe dir schon wieder weh getan. Es tut mir so leid Kagome. Ich bin und bleibe eben nur ein Baka, ein dummer Hanyou, der sich nicht kontrollieren kann.“ Während InuYasha sich immer mehr in Rage redet, sickert die Erkenntnis langsam zu der Miko durch. „Du, du denkst ich wollte es nicht?“, flüstert sie, doch Inu bemerkt es nicht einmal. Er fängt an seine Selbstvorwürfe laut hinauszuschreien und beruhigt sich gar nicht mehr. Ohne nachzudenken nimmt Kagome das Gesicht des Hanyous grob in ihre Hände und küsst ihn erneut. Nur kurz hält der Kuss an und nachdem InuYasha sich wieder halbwegs beruhigt hat, löst Kagome ihn gänzlich auf. Vorsichtig streicht sie ihm über die roten Wangen und lächelt erneut. „Ach Inu, wie konntest du nur denken, dass ich es nicht will? Damit du es weißt, ich will nur dich. Ich liebe dich nämlich, du Idiot!“, lacht sie, jetzt mit Freudentränen in den Augen. „Wirklich… Kagome…“ Ohne Vorwarnung umarmt er seine Miko und drückt sie fest an sich. „Ich dich auch Kagome! Ich liebe dich, doch ich hatte Angst. So unendliche Angst!“ Noch Minutenlang stehen die Beiden Arm in Arm da und drücken ihre Körper aneinander. InuYasha löst sich soweit von dem Mädchen, dass er ihr in die Augen sehen kann und fragt fast ängstlich: „Sind wir jetzt etwa… zusammen?… Richtig… zusammen?“ Mit einem fröhlichen Lachen schreit Kagome „JA!“, sodass auch er es endlich versteht. Nach einigen Sekunden muss sie aber noch an etwas denken. „Inu, wieso bist du vorher so erschrocken von mir weggegangen?“ Da fällt es ihm wie Schuppen von den Augen. „Stimmt ja! Ähm,… wir haben vielleicht, ganz aus Versehen, die Anderen verloren. Hähä“, meint der Hanyou und kratzt sich nervös am Kopf. „WAS?! Und das sagst du mir erst jetzt?!“ ~Beruhig dich Kagome! Das ist ja überhaupt kein Problem. Inu ist ja immerhin ein HUNDE-Halbdämon und er kann uns Beide mit seiner Nase hier herausführen~, beruhigt sie sich selbst in Gedanken. InuYasha hat Kagome ja echt gern, aber im Moment macht sie ihm einfach nur Angst, weshalb er lieber schnell das nächste Problem hinzufügt und dabei schon mit dem Schlimmsten rechnet. „Übrigens kann ich sie hier nicht erschnüffeln, weil es überall viel zu stark nach Wolf riecht“, meint er leise und vorsichtig. „WAS?!“ Da sie natürlich nicht nur sinnlos herumsitzen wollen, gehen die Beiden, nach einigen bösen Blicken, los und versuchen den richtigen Weg durch die unendlich lang wirkenden Gänge zu finden, was unmöglich erscheint. Schon nach wenigen Abzweigungen stehen InuYasha und Kagome vor einer Sackgasse. Die Höhlen sind ein richtiges Labyrinth, wird ihnen schnell klar. Nach zwei weiteren, erfolglosen Versuchen bleiben die Beiden schlussendlich stehen und überlegen sich, was sie nun tun sollen. Es ist sinnlos, es jetzt hundert Mal ohne Erfolg zu probieren. Plötzlich hört das Paar Geräusche aus dem Gang. Das Bröckeln von Stein hallt bedrohlich laut wieder. Instinktiv wirft InuYasha sich über seine Geliebte, als die Höhlendecke sich langsam löst. Auf einmal bricht der gesamte Gang in Sekundenschnelle über ihnen zusammen und der Hanyou bekommt einige der Brocken auf seinen Rücken. Er muss sich mächtig zusammenreißen, Kagome nicht direkt ins Ohr zu brüllen. Ein mächtiger Staubwirbel schnellt in die Höhe und lässt das Mädchen stark husten, bevor sie Nichts mehr mitbekommt. Ein kleines Stück Fels, ist an dem mittlerweile stark blutenden InuYasha vorbei geschnellt und hat sie am Kopf getroffen. „Ka..go..me…“, mehr bekommt auch der Hanyou nicht mehr heraus, da er durch den hohen Blutverlust an Energie verliert und schlussendlich kraftlos zu Boden sinkt. Das letzte, was er noch wahr nimmt, sind die stechend roten Lichter, die durch den Staub hindurch glühen und wie hunderte Augen auf die Beiden niederschauen, bevor auch er unfreiwillig in die schwarze Ohnmacht gezogen wird. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ui, wer das wohl ist? Ich musste die Beziehung zwischen Kago und Inu endlich ein bisschen ankurbeln, weil die Beiden sonst eh nur wieder ewig dazu gebraucht hätten ;P Auf jeden Fall hoffe ich, ich konnte es halbwegs gut rüberbringen und freue mich schon auf Rückmeldungen. ^^* Weiter gehts dann mit: Hime *zu Deutsch Prinzessin Lg. eure Ookami-chan Kapitel 18: Hime ---------------- "Text " Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Es kommt Miyuki vor, als würden sie schon Stunden durch die dunklen Gänge gehen. Mittlerweile kann sie sogar als Hanyou kaum mehr die Hand vor Augen erkennen, deshalb orientiert sie sich an ihrem Bruder, der das Mädchen vorsichtig führt. Die beiden Vordermänner, Sesshoumaru und Koga, kann sie schon gar nicht mehr erkennen. Auf einmal hört die Gruppe ein lautes Fallen von Geröll in der Ferne. Sogar hier noch vibriert der Boden. „Was war das?“, fragt die Hanyou ihre Begleiter. „Weiter hinten gibt es einige unsichere Gänge, die man besser nicht betreten sollte.“ „Warum das?“ „Erstens bricht die Höhlendecke dort schnell ein, das passiert hier öfters und zweitens sind wir hier nicht alleine.“ „Die kleinen Yokiflecken?“, kommt nun auch Katôs Frage. „Genau, sie sind nicht besonders stark, aber es sind Viele!“ Miyuki, die nicht viel davon versteht, hakt lieber nochmals nach. „Wer ist das denn?“ „Ausgestoßene Komoriyokai. Ein Großteil ihrer Kräfte wurde aber versiegelt, von ihrem Anführer und seinen Generälen. Wir haben ihnen erlaubt, hier bei uns Zuflucht zu finden, wenn sie unsere Untergrundstadt nicht betreten und uns im Gegenzug alles verraten, was uns gegen die Fledermäuse im nördlichen Schloss helfen könnte. Dadurch sind wir schon häufig an interessante Informationen gekommen.“ Während die Ookamihanyou noch über Ayames Worte nachdenkt, wird der Gang gemächlich immer heller, bis sie wieder genug sehen kann, um Katôs Hand los lassen zu können. Der Eingang in die unterirdische Stadt der Wölfe kommt langsam immer näher und die unterschiedliche Gruppe passiert, nach einem kurzen Gespräch den von zwei Kriegern bewachten Eingang, wobei die zwei Yokai sich vor den Vorübergehenden leicht verneigen. In einem anderen Teil der Höhle, wacht ein fluchender InuYasha gerade aus seinem ‚Schönheitsschläfchen‘ auf. Sein Kopf dröhnt, als wäre er unter eine Lawine gekommen. Eigentlich ist dieser Gedanke gar nicht so falsch, wenn er an die vorherigen Ereignisse denkt. Dabei fällt ihm auf, dass Kagome nur wenige Meter neben ihm liegt. Schnell möchte der Inuhanyou zu seiner Geliebten, als er plötzlich zurückgezogen wird. Erst jetzt wird ihm klar, dass seine Hände mit Ketten an die Wand hinter ihm gebunden sind. Schnell prüft er, ob Tessaiga noch in seiner Schneide steckt. Wenigstens das konnten sie nicht entfernen, wer auch immer ihn hier fest gemacht hat. Mit einem „Psst, Kagome, Kagome wach auf“, versucht der Hanyou seine Freundin auf sich aufmerksam zu machen. Normalerweise hätte er sich ja längst befreit, jedoch liegt auf den Ketten ein dämonischer Bann. Je mehr Kraft er einsetzt, desto mehr davon wird ihm entzogen. Die Miko scheint nicht aufwachen zu wollen und Inu macht sich langsam richtig Sorgen um sie. Plötzlich hört der Halbdämon etwas. Schnelle Schritte kommen näher und er spannt alle Muskeln an. Schon in diesem Moment kann er ausmachen, dass es sich um einen dieser elenden Fledermausdämonen handelt. Was ihn aber wundert, dieser hier hat nur ein minimal kleines Yoki. Das ist doch nicht normal für einen Yokai. Nur Oni* haben normalerweise so kleine Mengen an dämonischer Energie. Knurrend wartet der Hanyou auf den Kommenden. Aus dem Schatten tritt nach unendlich wirkenden Sekunden ein weißhaariger Komoriyokai der über seinem Auge eine Augenklappe gespannt hat, wahrscheinlich, um einen Teil der langen Narbe zu verdecken, die sogar noch bis zu seinem Kinn reicht. Ohne jegliche Regung starrt der Fledermausyokai auf den Gefesselten herab. Dabei liegen seine riesigen Schwingen verschränkt auf dem Rücken. Was das Misstrauen von InuYasha noch zusätzlich stärkt, ist, dass dieser Dämon Akuma wirklich zum Verwechseln ähnlich sieht. Der einzige, sichtbare Unterschied besteht darin, dass die Haare des Fremden zu einem langen Zopf zusammengebunden nach hinten fallen und nicht, wie die Kurzen von Akuma, frei herumfliegen. Seine hohen Stiefel sehen schon abgewetzt aus, ebenso der einst sicher edle, blaue Kimono. InuYashas Knurren wird lauter und bedrohlicher, als der Fremde sich gefährlich langsam auf Kagome zubewegt. „Keinen Schritt weiter Baka, oder ich zerfetze dich in kleine Stückchen!“ „Ach, ist das so? Und wie willst du das anstellen Hanyou?“ Immer näher kommt die Fledermaus seiner Geliebten und Inu muss sich bei dem abfälligen ‚Hanyou‘ wirklich zusammen reißen, nicht gleich an die Decke zu gehen. Bei der Miko angekommen, nimmt der Yokai diese kurz abschätzend auf den Arm und wirft sie sich gleich danach einfach über die Schulter. „HEY! Was hast du mit ihr vor?!“ Mit aller Kraft versucht der Halbdämon nun, sich zu seiner vollen Größe aufzurichten. Das klappt dank der Fesseln nur teilweise. „Keine Angst, du wirst noch früh genug selbst drankommen.“ Damit steht der Fremde wieder auf und schreitet mit der bewusstlosen Kagome davon. „KAGOME! Bleib hier du verfluchter Mistkerl!!“ Allein gelassen kommen dem Inuhanyou Zweifel. ~ Haben eigentlich alle hochrangigen Yokai nur den einen, kalten Gesichtsausdruck?~ fragt er sich, an seinen geliebten Halbbruder erinnernd. ~ Eine Sache gibt es jedoch noch, was mich stutzig macht. Was hat es mit dem niedrigen Yoki auf sich. Normalerweise müsste dieser Typ doch Tonnen davon besitzen, seinem Auftreten, der Sprache und den Klamotten zu Urteil. Wer ist dieser Kerl nur und noch viel wichtiger, was hat er mit uns vor?~ Eigentlich nur ein paar hundert Meter von InuYasha entfernt, geht eine kleine Reisegruppe durch die riesige Haupthöhle des Tunnelsystems. Miyuki kommt aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. In den Wänden sind, auf mehrere Stockwerke aufgeteilt, Türen eingemeißelt worden. Von bunten Vorhängen verdeckt, reichen sie sicher bis zur mehr als 50 Meter hohen Höhlendecke hinauf. Etwa in der Mitte steht zusätzlich noch eine mächtige Steinsäule, die nicht nur die Höhle vor einem Einsturz bewahrt. Es scheint als sei sie zu einem Palast umgebaut worden. Viel regelmäßiger, als an den Wänden, sind Fenster und kleine Balkone sichtbar. Auch die schönen Gardinen kann man schon von Außen erkennen und sie lassen den graubraunen Stein ein wenig schöner wirken. Schon als sie hier herein gekommen sind, ist der jungen Hanyou aufgefallen, dass alle Augen auf ihr liegen. Jeder Ookamiyokai starrt sie geradezu an, als sei sie eine seltene Trophäe. Liebend gerne würde Miyuki sich nun hinter Sesshoumaru stellen und sich einfach in dessen flauschigen Schulterfell verstecken. Aber dazu fehlt ihr der Mut, da Sesshy ja, wie immer, an der Spitze mit Koga gehen muss. ~ Warte mal! Meine Gedanken gehen schon wieder in die falsche Richtung. Diese Welt tut mir ganz und gar nicht gut.~ Bei dem Gedanken schaut sie schnell zu ihrem Bruder, der ihr Sicherheit gibt, indem er kurzerhand ihre Hand nimmt und nur für einen Sekundenbruchteil festhält. Mit nun etwas besserem Gefühl sieht sich Miyuki weiter um. Natürlich steuern die Vorausgehenden direkt auf das schlossartige Gebäude zu. Gespannt wartet sie nun ab, was passieren wird. Noch bevor sie komplett bei dem Steingebilde angekommen sind, laufen zwei braunhaarige Kinder heraus, wobei der Junge eher stolpert, als rennt. Das grünäugige Mädchen scheint zirka fünf Jahre alt zu sein, während ihr ebenso grünäugiger Bruder erst wie drei wirkt. Die dunklen Haare der kleinen Yokai hüpfen, dank der kleinen Zöpfchen, lustig auf und ab, als sie ihre Arme ausbreitet und „Otou-sama! Hahaoya-sama!“, schreit. Die eben genannte Mutter breitet ebenfalls ihre Arme aus und kleine Tränchen glitzern in Ayames Augen, als sie ihre Tochter auffängt. Der kleine Junge mit etwas dunklerem Haar wird währenddessen von seinem Vater hochgehoben. „Ach Sakura-chan, Takeshi-chan, bin ich froh, dass es euch beiden gut geht.“ Kurz wundert sich Miyuki, dass die Kinder schon so groß sind, dann muss sie aber feststellen, dass beide eben Ookamiyokai sind. Wahrscheinlich wachsen Dämonenkinder schneller, als Menschen. Erst später redet sie mit Katô darüber, wobei sie erfährt, dass sie mir dieser Vermutung richtig liegt. In dem mächtigen Schloss angekommen, verneigen sich alle Anwesenden erst einmal. Nach einem kurzen Lagebericht für Koga, scheinen plötzlich alle auf irgendetwas zu warten. Miyuki nimmt es hin und stellt sich in der unbekannten Umgebung, unbewusst dichter an Sesshoumaru. Wieso sie nicht lieber, dichter an ihren Bruder rückt, ist ihr selbst ein Rätsel. Dann werden ihre Gedanken jedoch wieder einmal unterbrochen. Ein schon gebückt gehender Mann kommt mit seinem vergoldeten Gehstock langsam die edle Treppe hinunter. Innerhalb des Gebäudes, schaut es genauso typisch aus, wie man sich ein Schloss vorstellt. Marmorboden, edle Teppiche, viele Bilder und weiße Wände, mit kleinen Goldmustern verziert. Der schwarzhaarige Yokai hält seine Augen geschlossen, als er näher zu den Freunden kommt. Direkt vor Miyuki bleibt er stehen. Von außen würde er noch wie ein junger Mann aussehen, wären da nicht die Augenringe, die zittrige, raue Stimme und die blinden Augen. „Ihr seid also endlich angekommen Hime-sama. Ich warte darauf, seit eure Mutter euch von hier weg gebracht hat.“ Fragend schaut Miyuki zwischen dem Yokai und ihren Freunden hin und her und weiß nicht genau, was sie jetzt sagen soll. „Oh verzeiht bitte! Mein Name ist Himitsu* und ich war ein Berater und guter Freund eures Vaters. Obwohl ich nicht jede, seiner Entscheidungen bejahte“, dabei schweift sein trüber Blick in die Richtung, in der er Katôs Yoki spürt, „schätzte ich ihn immer sehr. Schon als er noch ein Welpe war, habe ich im Schloss auf ihn aufgepasst und habe ihm versprochen, immer auf seine Lieben zu achten, sollte er es nicht können. Doch wie es scheint, braucht ihr meine Hilfe gar nicht.“ Ein liebevolles Lächeln folgt. „Ich habe nur eine Frage an euch Hime-sama, im Namen aller Ookamiyokai. Ihr wisst, was auf euch zukommt. Ihr müsst kämpfen, werdet vielleicht schwere Verluste erleiden und das Alles für eine Welt, die ihr gar nicht so wirklich kennt, in der ihr noch nie zuvor wart. Ich frage euch nun, seid ihr dazu bereit? Werdet ihr, wenn es sein muss, alles aufgeben? Denn nur dann können wir auf euch zählen und werden euch folgen, wenn es sein muss, auch in den Tod. Natürlich müsst ihr mir nicht sofort antworten. Lasst euch ruhig etwas Zeit. Noch haben wir welche, jedoch möchte ich, dass wenn ihr mir eure Antwort auf meine Frage gebt, dass ihr auch vollständig davon überzeugt seid und nicht zurückweicht.“ Diese Worte hätte die Hanyou jetzt nicht erwartet. Zeit ist nun wirklich das Einzige, was sie nicht haben. Es geht um Rin. Der Dämon kann es ja nicht wissen, aber hier steht ein Leben auf dem Spiel und es könnte jede Sekunde soweit sein. Wieso muss dieser alte Yokai ihr nun noch mehr zum Nachdenken geben? Ihr Kopf platzt doch so schon! Ayame scheint ihren Gesichtsausdruck richtig zu deuten und verkündet, dass sich jetzt erst einmal alle etwa frisch machen können und wir uns in zirka einer Stunde wieder treffen, um unser Vorgehen zu besprechen. Die junge Ookami teilt ihren Gästen die Zimmer selbst zu. Dabei wird sie jedoch stutzig. „Sagt mal, hat irgendwer InuYasha und Kagome gesehen?“ Waren jetzt etwa alle so in Gedanken, dass Niemand ihr Verschwinden bemerkt hat? Irgendwie ist das Miyuki ziemlich peinlich. „Naja, sie sind kurz nachdem wir in die Höhle rein sind, einfach stehen geblieben“, kommt es plötzlich, unerwartet von Jaken. „Und das sagst du uns erst jetzt du Giftzwerg?!“ Prompt hat der Froschdämon einen Faustschlag von Ayame abbekommen. „Aber wo sind sie jetzt? Haben sie sich vielleicht verlaufen?“, fragt Miyuki in die Gruppe hinein. Obwohl es Sesshoumaru ziemlich egal ist, was mit seinem Halbbruder passiert, ist er in einem merkwürdigen Weg, neugierig darauf, was die Hanyou jetzt machen wird. Dabei schüttelt er innerlich seinen Kopf. Wieso nur interessiert ihn dieses Mädchen in letzter Zeit so sehr. Auf einmal entgleisen Kohaku, auf dessen Schulter die kleine Kirara sitzt, alle Gesichtszüge und er muss stark die Luft einziehen. „Der Höhleneinsturz vorhin!“ Mehr muss er nicht sagen, damit alle Anwesenden, bis auf einen gewissen Daiyokai natürlich, die Augen weit aufreißen. Eine schreckliche Vorahnung beschleicht Miyuki und sie kommt nicht umhin, sich Vorwürfe zu machen, weil keiner von ihnen es bis jetzt bemerkt hat. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ *Oni - schwache Dämonen, können sich nicht in eine menschenähnliche Form verwandeln *Himitsu - Geheimnis Na ob das wohl gut geht? O.ô Die Romantik ist dieses Mal ein wenig zu kurz gekommen, aber ich hoffe es war trotzdem unterhaltsam. ^^ Nebenbei gesagt habe ich keine Ahnung, wieso es in letzter Zeit immer Donnerstags anzeigt, dass ich etwas an der FF gemacht hätte, was aber nicht stimmt. Kann mir das jemand erklären? Ich hab zwar noch eine FF, bei der ich Donnerstags immer ein Kapi hoch lade, aber bei dieser hier mache ich nie etwas. :*( Ich weiß nicht weiter. Egal, ich hoffe es stört euch nicht zu sehr. Beim nächsten Mal heißt es: Wer sind diese Yokai? (Ich glaube es ist klar, wer damit gemeint ist.;) Freue mich auf jeden Leser! Lg. eure Ookami-chan Kapitel 19: Wer sind diese Yokai? --------------------------------- "Text " Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt „Na gut, jetzt lasst uns erst einmal Ruhe bewahren“, meint Koga und bekommt so die ungeteilte Aufmerksamkeit von allen Anwesenden. „Sakura-chan, Takeshi-chan, ihr beide geht auf der Stelle hoch in eure Zimmer.“ Ohne zu fragen, folgen die Beiden der Anweisung ihres Vaters, wobei Sakura ihren jüngeren Bruder an die Hand nimmt. „Da das nun geklärt ist, fassen wir zusammen: Kagome-san und der Köter sind in den Höhlen verloren gegangen. Da sie noch nicht in der Haupthöhle aufgetaucht sind, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder sie irren noch immer umher, oder die Ausgestoßenen Komoriyokai haben sie, wobei ich Letzteres nicht hoffe. Zwar gibt es den Vertrag, dass sie uns nichts tun. Das gilt aber nur für das Wolfsrudel.“ „Und was ist, wenn sie die Steinlawine vorhin getroffen hat?“, fragt Ayame ihren Mann vorwurfsvoll. „Gib zu, daran wolltest du gar nicht denken. Männer… Denkst du, wir verkraften die Wahrheit nicht?“ Ayames Einwurf wird von dem Leitwolf größtenteils ignoriert und er redet einfach normal weiter. „Ich glaube es wäre klug, Miyuki vorerst hier in Sicherheit zu haben. Deshalb wird sie im Schloss bleiben. Der kleine Dämonenjäger und die Nekkoyokai bleiben auch. Mischling, du wirst sie zusätzlich zu meinen Leuten schützen, aber wehe es passiert der Erbin etwas! Dann kannst du dir sicher sein, nicht in einem Teil hier wieder raus zu kommen“, meint Der Wolf mit strengem Ton. Giftige Blicke fliegen zwischen Katô und Koga umher. Ayame drückt ihren Mann ein Stück weit nach hinten, um die Situation wenigstens teilweise zu entspannen. „Gut, wir anderen gehen Kagome-san suchen!“ „Kagome?“, meint seine Frau mit einem genervten Blick. „Na schön! Dann eben den Köter auch“, gibt er sich schließlich geschlagen. Kurz darauf blickt Ayame Koga erneut vielsagend an. Ihr ist noch etwas wichtiges eingefallen. Der Yokai versteht erst nicht ganz. Dann deutet seine Frau unauffällig, nur mit den Augen, auf Sesshoumaru. Der Leitwolf zieht fragend eine Augenbraue in die Höhe und die Ookamiyokai klatscht sich die Hand vor ihre Stirn. „Hä?“ Ayame flüstert ihm etwas zu und nach etlichen Sekunden wird Koga endlich klar, was gemeint ist. „Achso! Verzeiht bitte Sesshoumaru-sama. Da ihr vermutlich nicht nach eurem Bruder suchen werdet, macht es euch doch bitte ebenfalls hier gemütlich. Ich werde euch gleich ein Zimmer herrichten lassen.“ Während eine halbwegs durchdachte Route ausgemacht wird, den die Suchenden abgehen werden, kommt eine junge Dienerin mit langem aschblondem Haar, in dem zwei blaue Schmetterlingsklips stecken, auf Miyuki zu und verbeugt sich auf typisch japanische Weise vor ihr. Die Hände auf den Boden gelegt und die Stirn darauf platziert. Die junge Ookamiyokai hat zwar keinen typischen Wolfsschwanz, jedoch merkt man ihr das Wolfsblut sofort an, wenn man ihren Geruch bedenkt. ~ Ach du meine Güte! Jetzt rieche ich schon an Anderen! ~, denkt die Hanyou peinlich berührt. „Hime-sama, mein Name ist Mina und ich werde von nun an ihre Kammerzofe sein. Wenn ihr etwas benötigt, zögert nicht, nach mir zu rufen“, meint die Blonde mit einem Lächeln. Sie hat ihren Oberkörper in eine aufrechte Lage erhoben, kniet aber immer noch. „Ähm, ja… Dankeschön.“ Noch etwas unsicher wird Miyuki leicht rot und weiß nicht genau, was sie tun soll. „Wenn ihr erlaubt Hime-sama, würde ich euch jetzt auf euer Zimmer bringen.“ „Ja, gerne“, meint die Ookamihanyou leicht lächelnd und blickt noch einmal zurück. Auch Sesshoumaru und Katô sind von Bediensteten abgeholt worden und folgen diesen Schweigsam, während Kohaku auf Kirara steigt, um die Haupthöhle noch einmal abzufliegen. Was Miyuki schon vorhin aufgefallen ist, ist das Katô sowohl von den Bediensteten, als auch von den Einwohnern misstrauisch beäugt wird. Bei diesem Gedanken kommt ein leichtes Knurren über ihre Lippen. Sofort wird die Hanyou knallrot und hält sich die Hand vor den Mund. Fast ist sie versucht, ihren Kopf gegen die nächstbeste Wand zu schlagen. Wie peinlich, einfach so los zu knurren. Mina scheint nichts bemerkt zu haben, oder ignoriert den Laut, denn sie geht mit leicht gesenktem Kopf weiterhin voran. Die Gruppe, bestehend aus Koga, Ayame, Ginta, und Hakkaku, macht sich auf den Weg, tiefer in das verzwickte Höhlensystem hinein. Ah-Uhn wurde schon am Eingang abgefangen und in eine stallähnliche Unterkunft gebracht und Jaken… Ja, Jaken wurde wieder einmal vergessen. Weder bei der Zusammensetzung der Teams, noch bei der Zimmereinteilung wurde er bedacht, weswegen er nun ziemlich bedröppelt im Eingangsbereich steht, bis keiner mehr in der Nähe ist. Danach erst fängt er an zu realisieren und jammert laut: „Warum werde ich immer zurück gelassen? SESSHOUMARU-SAMA, wieso lasst ihr mich immer allein?!“ Der Froschdämon folgt den langen Gängen und versucht die Richtung zu erahnen, in die der Daiyokai verschwunden ist. Dabei verläuft er sich und landet im komplett falschen Gang, natürlich mitten im Frauentrakt. Als eine, nur mit einem Handtuch bekleidete, Yokai gerade aus dem Waschraum tritt, kreischt diese natürlich sofort los und wirft ihm die Haarbürste, die zuvor noch in ihrer Hand gewesen ist, nach. Sie trifft Jaken, der sich peinlich berührt umgedreht hat und weglaufen wollte, am Kopf und er fällt volle Kanne aufs Gesicht. ~ Wieso immer ich?! ~, fragt er sich verzweifelt und beeilt sich, wieder auf die Beine zu kommen, um abzuhauen, bevor die Yokai noch auf die Idee kommt, etwas weitaus Schwereres nach ihm zu werfen. Miyuki wird derweil in ein riesengroßes Zimmer gebracht. Schon der Weg dorthin ist von unermesslicher Schönheit. Mehrmals bleibt sie stehen, um die vielen Gemälde an den goldweißen Wänden zu bewundern. An einem Bestimmten bleibt sie besonders hängen. Es zeigt eine blonde Yokai die mit verträumten Blick auf ihren Gemahl, der neben ihr posiert, schaut. Mina kommt nach einigen Sekunden auf die Hanyou zu und blickt ebenfalls nach oben. „Sag, sind das… meine Eltern?“, fragt die Braunhaarige fast flüsternd. Das „Ja“ von der Dienerin hätte sie eigentlich gar nicht benötigt. Natürlich hat sie die Beiden erkannt, jedoch hat sie ein mulmiges Gefühl, bei dem Gedanken, dass dies hier ihre Eltern sind. Besonders ihren Vater weiß sie nicht richtig einzuschätzen. Einerseits hat er sein Leben für das ihre und das ihrer Mutter gegeben. Andererseits hat er Katô verstoßen und ihm somit eine unerträgliche Bürde auferlegt. Nach kurzem Zögern löst Miyuki ihren Blick wieder von dem Bild und schaut nur noch kurz zurück, als die Yokai sie weiter in ihr neues Zimmer geleitet. Ein hellblaues Himmelbett schmückt die rechte Wand des riesigen Raumes. Links ist eine Kommode aus Kirschholz und zwei weitere Türen, die in ein kleines Badezimmer und einen begehbaren Kleiderschrank führen. Die helle Schiebetür zum Balkon, der sich auf der gegenüber liegenden Seite der Tür befindet, lässt vergessen, dass sie sich hier im Untergrund befinden. Staunend betrachtet die Hanyou die Inneneinrichtung und dreht sich in der Mitte des Zimmers einmal im Kreis. Mina scheint es amüsant zu finden, wie die neue Prinzessin auf die Inneneinrichtung reagiert. Ihr Dauergrinsen spricht Bände. Trotzdem unterbricht sie mit den Worten: „Hime-sama, wünscht ihr etwas? Soll ich euch vielleicht ein Bad einlassen, oder einen Schlossrundgang veranlassen?“ Erst in diesem Moment nimmt Miyuki das andere Mädchen mit den hellblauen Augen wieder wahr. „Ein Bad wäre wirklich eine gute Idee. Wenn du mir bitte eines richten könntest?“ „Natürlich, Hime-sama!“ Derweil wacht eine junge Miko mit schwarz-blauem Haar nach langer Zeit endlich wieder auf. Sofort spürt sie, dass sowohl ihre Hände, als auch ihre Beine gefesselt sind. Sie scheint auf einer kalten Steinplatte zu liegen und was ihr am Meisten Angst macht: InuYashas Aura ist mehr als 500 Meter von ihr entfernt. Um sich herum kann Kagome außerdem mehrere schwache Yoki wahrnehmen und sie traut sich kaum, ihre Augen gänzlich zu öffnen. Nach einigen Sekunden, in denen Nichts weiter passiert, entschließt sie sich doch dazu, einmal nachzusehen und riskiert einen Blick. Wie die Miko es erwartet hat, befindet sie sich immer noch innerhalb der Höhle. Hier ist es jedoch heller. Woher das kommt, kann sie im ersten Moment nicht ausmachen. Kagome liegt auf eine Art Tisch, auf dem auch ihre Hände festgemacht worden sind. Erst beim zweiten Mal hinsehen, kann sie plötzlich auch einen Schatten in einer Ecke ausmachen. Wenn sie genauer hinschaut, erkennt die junge Frau, dass ein blonder Junge dort sitzt und sie mit seinen dunkelgrünen Augen regelrecht anstarrt. Seine Kleidung ist zerschlissen und auch die Haare wirken ungepflegt. Nur ein dünnes, grünes Band hält ihm die leicht gelockten, schulterlangen Strähnen aus dem Gesicht. Der kleine Yokai steht vorsichtig auf und hinkt zum Ausgang. Der erst 12 wirkende Junge hat anscheinend ein Problem mit seinem rechten Fuß. Was die Miko jedoch mehr erschreckt, ist der einzelne, dunkelgraue Flügel auf seinem Rücken. Dort, wo eigentlich der Zweite hingehört hätte, ist nur noch ein schwarzgrauer Stummel zu sehen. Diese Verletzungen kommen sicher nicht von selbst und das Mädchen hat, trotz dem, dass sie hier gefesselt liegt, Mitleid mit dem Jungen. Währenddessen ist dieser zum Ausgang des kleinen Raumes gegangen und flüstert etwas in den langen Gang hinein, was Kagome nicht verstehen kann. Ein weiterer Yokai erscheint und Kagome keucht erschrocken auf. Der Mann vor ihr sieht komplett gleich aus, wie der Komorigeneral Akuma, wenn man die lange Narbe und die darüber liegende Augenklappe nicht bedenkt. „Danke Yukio-kun, du kannst nun gehen. Du weißt, was du zu tun hast?“ Der Junge nickt wortlos und verlässt diesen Teil der Höhe. Währenddessen geht der Akuma-Klon auf die wehrlose Miko zu und bleibt knapp vor ihr stehen. Er fährt mit seiner Hand über eine verwirrte Haarsträhne der Schwarzhaarigen und legt sie vorsichtig wieder zurück, wo sie hingehört, bevor er seine Klaue plötzlich, erst noch locker, um Kagomes Hals legt. „So kleine Priesterin, dann wollen wir Mal von Vorne anfangen. Was machst du hier und noch Wichtiger: Wieso haftet an dir der leichte Geruch von einem gewissen Komoriyokai namens Akuma?!“ Bei den letzten Worten ist der Fremde immer lauter und seine Stimme immer frustrierter und wütender geworden und Kagome weiß, dass ein falsches Wort jetzt wohl ihren sofortigen Tod bedeuten würde. Inu ist inzwischen schon fast am Durchdrehen. Alle Verwünschungen und Rufe haben nichts gebracht und so bleibt ihm nichts anderes übrig, als tatenlos herumzusitzen, was normalerweise nicht zu seinen Lieblingstätigkeiten zählt. Nervös klopft er mit der rechten Hand immer wieder auf den Boden, während er es sich im Schneidersitz, mehr oder weniger, gemütlich gemacht hat. Auf einmal nimmt er eine Yokiveränderung wahr. Jemand ist auf dem Weg zu ihm. Leise knurrend richtet sich der Hanyou ein Stück auf und erwartet schon das Schlimmste, als ein kleiner, hinkender Junge hereinstapft. Sein Gesicht ist vollkommen ausdruckslos, als er näher an InuYasha herangeht. Die grünen Augen schauen ihm emotionslos entgegen und es scheint kein Fünkchen Leben darin zu sein. Ein kalter Schauder fährt durch der gesamten Körper des Halbdämonen und er muss sich zusammenreißen, sein Gesicht nicht misstrauisch zu verziehen. Zwar macht er keinen Hehl daraus, dass ihm hier alles recht komisch vorkommt, jedoch muss es nicht jeder auf den ersten Blick bemerken. Der junge Komoriyokai kniet sich direkt vor InuYasha nieder und ist so mit dem Sitzenden auf Augenhöhe. Seine Hand wandert auf einmal zu dem Schwert des Hanyous. Inu selbst kann seinen Körper plötzlich nicht mehr kontrollieren und muss hilflos dabei zusehen, wie der Kleine seine Klauen-besetzte Hand auf den Schwertgriff legt. Total verwundert, warum Tessaiga nicht sofort reagiert, hört er die geflüsterten, tranceartigen Worte des Jungen erst nach der zweiten Zeile. „Rein wird Unrein. Unrein wird rein. Gut wird Böse. Böse wird Gut. Das Leben wird zum Tod. Der Tod wird zum Leben.“ Während dem Sprechen haben sich die Augen des Kleinen gänzlich auf das Schwert konzentriert, bis ein leuchtend grüner Schimmer von der Schneide ausgeht und in seinen Augen ebenso leuchtende Pergamente erscheinen, die sich langsam im Kreis drehen. Ganz perplex beobachtet der Hanyou die Veränderung von Tessaigas Aura. Die magiegetränkten Worte des Jungen haben sein Schwert, das Schwert seines Vaters, umgekehrt. Nun kann der Kleine problemlos die Klinge ziehen und sie wächst. InuYasha zieht die Luft scharf ein, während der Blonde nun auch die Schwertschneide an sich nimmt. Er steckt die Klinge weg und bindet sich die Schneide an den Gürtel. Kaum ist der Kleine in sicherer Entfernung, kann InuYasha seinen Körper wieder bewegen. Sofort regt er sich mächtig auf, schreit alle möglichen, wüsten Beschimpfungen hinter dem Jungen her. Dieser dreht sich nur Kommentarlos um und geht wieder in die Dunkelheit. ~ Was war das gerade? ~, fragt der Hanyou sich im Nachhinein. Ohne Tessaiga ist er im schlimmsten Fall gegen sein Dämonenblut machtlos. Er könnte wenn es hart auf hart kommt sogar seine geliebte Kagome verletzen. Diese Angst schleicht sich leise in seine Knochen und lähmt seinen Körper. Niemals wird er das so einfach zulassen. Die Knochen seiner Hand knacken und der Halbdämon kommt erst wieder vollkommen zu sich, als er das Blut an seiner Hand bemerkt. Unabsichtlich hat er seine Krallen in die weiche Handfläche gestoßen, welche er nun nachdenklich mustert. Ein dunkelroter Tropfen der lebenswichtigen Flüssigkeit tropft unter seinem Blick auf den Boden und verschwindet zwischen den Steinschichten, als wäre er niemals da gewesen. Ihm folgen noch zwei Weitere, bis Inu seine Hand wieder sinken lässt und seinen Kopf gegen die kalte Höhlenwand legt. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Bin mal gespannt, wie das wieder gut werden soll? *fies grins* Das mit Tessaiga war eigentlich nicht einmal geplant, doch mein krankes Hirn hat es schon geschrieben gehabt, bevor ich ausreichend darüber nachdenken konnte. Ich bin selbst gespannt darauf, wie ich das wieder hinbiegen soll. ^^, Würde mich über Kommis freuen. Auch Wünsche, Anregungen und Kritik sind jederzeit erwünscht. ;) Nächstes Mal heißt es: Angst Ps.: habe die Charabeschreibungen mit Mina und den beiden Kindern Sakura und Takeshi erweitert. Lg. Ookami-chan Kapitel 20: Angst ----------------- "Text " Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Kagome beißt sich auf die Unterlippe. Was soll sie auf die Frage, warum sie nach Akuma riecht, nur antworten? Die Wahrheit? Der Reaktion des fremden Yokai zu urteilen, sind er und Akuma nicht unbedingt beste Freunde. Wäre es dann womöglich ihre Rettung, wenn sie sagt, dass sie nur gegen die Komoriyokai gekämpft haben? Das Mädchen ist sich nicht ganz sicher, vor allem da InuYasha hier ja auch irgendwo sein muss. Bei einer Lüge würde es wahrscheinlich nicht nur ihr an den Kragen gehen. Kurzerhand beschließt sie lieber schnell zu antworten, da der Komoriyokai vor ihr schon seine Zähne vor Ungeduld fletscht. „Wir hatten einen Kampf mit den Fledermausdämonen. Deshalb dürfte ihr Geruch noch an mir haften. Aber, was wollt ihr überhaupt von uns und wo ist InuYasha? Ich will sofort zu ihm!“ Obwohl sie in den letzten Jahren hier im Mittelalter ruhiger geworden ist, ist Kagome noch immer nicht der Typ Mensch, der so einfach aufgibt. „Der Hanyou ist also wirklich der zweite Sohn des Taishous. Ich hatte schon durch seinen Geruch die Vermutung, dass es sich um ihn handelt. Dann ist das Schwert, welches er bei sich trägt auch das mächtige Tessaiga.“ Der Yokai mit der Narbe scheint eher mit sich selbst zu reden, als mit der Miko. Diese bekommt ganz plötzlich eine Riesenangst, als sich ein bösartiges Grinsen auf das Gesicht des Fremden schleicht. Jetzt sieht er wirklich genauso aus, wie General Akuma. Er nähert sich der Gefesselten und bleibt erst ganz knapp vor ihr stehen. Sein Gesicht ist dem ihren so nah, dass sie seinen heißen Atem spüren kann. „Du kleine, böse Miko-sama. Du kannst solch einen mächtigen Freund doch nicht für dich alleine haben, aber keine Angst. Schon bald wirst du ihn wiedersehen und dabei zuschauen können, wie er von meinen Brüdern in Stücke gerissen wird, sobald wir die gesamte Kraft aus ihm heraus gesaugt haben.“ Nach dem letzten Wort ist der Yokai ganz nah an Kagomes Ohr gekommen und hat leicht darüber geleckt. Ein kalter Schauder durchfährt die Miko und sie kann sich ein Zittern nicht mehr verkneifen. Plötzlich erscheint der kleine Yokai namens Yukio wieder im Eingang. Bei sich trägt er InuYashas Schwert. „Tessaiga“, flüstert das Mädchen nur und Tränen steigen in ihre Augen. ~ Was soll Inu ohne sein Schwert tun? Er ist völlig machtlos gegen das Dämonenblut. Wie haben sie es bekommen? Funktioniert der Bannkreis etwa nicht mehr? Haben sie meinem Hanyou schon etwas angetan? ~ Fragen über Fragen schwirren wirr in ihrem Kopf umher und wollen nicht aufhören, ihr Sorgen zu bereiten. „Bravo Yukio, das hast du gut gemacht. Nun bleib hier und pass auf die Miko auf, während ich ihren kleinen Freund besuchen gehe.“ An Kagome gewandt meint er noch: „Keine Sorge Miko-sama. Zum großen Finale werde ich dich holen lassen.“ Danach verlässt er den Abschnitt der Höhle vollkommen und begibt sich auf den Weg zu dem Hanyou. Gar nicht so weit entfernt, von Kagomes derzeitigem Aufenthaltsort, steht eine vierköpfige Gruppe gerade vor einem Rätsel. „Hier muss die Steinlawine abgegangen sein, aber wie kommen wir jetzt hinter den, von Steinen verschütteten, Abschnitt?“, fragt Ayame in die Runde. „Der Geruch meiner lieblichen Kagome-san und der des Köters enden hier, das heißt, sie müssen hinter der Lawine liegen.“ Nach diesem Satz hört man ein lautes Bumm und Koga muss sich die große Beule auf seinem Kopf reiben, die schmerzhaft pocht. Ginta und Hakkaku trauen sich erst gar nichts zu sagen und blicken nur ängstlich auf die Frau ihres Leitwolfes. „Auf jeden Fall müssen wir da rein, doch wenn die Beiden wirklich auf der anderen Seite sind, könnten wir sie verletzen, wenn wir die Steine einfach wegschleudern“, meint diese überlegend und beachtet den leise jammernden Koga nicht weiter. „Am Besten wäre es, wenn wir die Steinhaufen einzeln und langsam entfernen“, meint Einer der Beiden unverletzten Wölfe. „Vermutlich wird es nicht anders gehen“, bekommt er die Antwort seines Leitwolfes und alle vier beginnen langsam Stein für Stein wegzuschieben, was wahrscheinlich ziemlich lange dauern wird, bei dieser großen Anzahl. In der Haupthöhle unterdessen weigert sich Miyuki strikt dagegen, von ihrer Kammerzofe gewaschen zu werden. „Aber Hime-sama, lassen sie mich doch bitte machen. Es entspricht nicht ihrem Stand, sich selbst zu waschen.“ „Das ist mir egal. Bitte Mina-chan, ich möchte das wirklich selbst machen!“ Nach einigem hin und her ergattert die Hanyou endlich den weichen Schwamm und die Seife. Es dauert auch nur wenige Minuten, bis sie wieder blitzblank ist. Mina steht indessen kopfschüttelnd am Rand und dreht sich auf den Wunsch der Prinzessin sogar um, während diese aus dem warmen Wasser steigt. Wieder zurück in ihrem Zimmer, setzt Miyuki sich, in ein Handtuch eingewickelt, auf das riesengroße Bett und beobachtet Mina eine Zeit lang, wie sie in dem übermäßig großen, begehbaren Kleiderschrank herumkramt. Heraus kommt sie mit zwei edel bestickten Kimonos. Beide haben mehrere Schichten und der Hanyou wird schon schlecht, wenn sie daran denkt, bei diese Hitze, die hier unten, dank der Sonnenlöcher und der vielen Yokai, herrscht, einen solchen zu tragen. „Welchen wollt ihr anziehen?“, fragt die Blonde fröhlich. „Hast du nicht vielleicht etwas Einfacheres? Mit nur einer Schicht? Einen Kimono, wie den, den ich getragen habe, oder ein Kleid vielleicht?“ Nach einer Hose will die Hanyou gar nicht Fragen, da es hier im Mittelalter sicher nicht gern gesehen ist, wenn eine Frau Hosen trägt, bis auf die Priesterinnen, versteht sich. „Natürlich, aber das wäre nicht eurem Stand angemessen“, meint die Bedienstete zögerlich. „Keine Sorge, mich kümmert das nicht und sollte jemand deshalb etwas sagen, nehme ich alle Schuld auf mich.“ Miyuki muss bei der vorsichtigen Aussage der Ookamiyokai lächeln und wird dadurch an ihre Freundin aus dem 21 Jahrhundert erinnert. Eine ihrer wenigen Freundinnen, Ai. Sie war genauso vorsichtig und immer bedacht, ja nichts Falsches zu sagen. Da fällt ihr noch etwas ein, als die Blonde gerade wieder im Schrank herumkramt. „Ach und Mina-chan, nenn mich doch bitte Miyuki und duzen kannst du mich auch, jedenfalls solange wir alleine sind. Ich weiß nicht genau, wie streng ihr Wölfe das mit den Titeln und so seht.“ Zuerst wirkt die Kammerzofe reichlich verwirrt, tauscht diesen Gesichtsausdruck jedoch gleich wieder gegen ein Lächeln aus. „Danke Miyuki-chan. Das freut mich ehrlich.“ Damit kommt sie wieder aus dem Schrank heraus und hält einen violetten Kimono in die Höhe. Er ist nur etwa knielang und mit türkisen Vögeln bestickt. Passend dazu gibt es einen türkisen Obi mit dem selben Muster in violett. „Perfekt!“, meint die Hanyou und lässt sich in das Kleidungsstück helfen. Egal wie oft sie schon probiert hat, mit Rins Hilfe so ein Ding zu binden, sie kann sich die Schritte einfach nicht merken. Nachdem sie fertig ist, fragt Miyuki ihre Bedienstete: „Eine Frage, weißt du in welchem Zimmer mein Bruder ist?“ „Natürlich, er befindet sich im Ostflügel. Ich kann euch… ähm dich gerne dort hin begleiten.“ „Ja bitte!“, meint die Prinzessin enthusiastisch und gemeinsam gehen sie los. Der Weg zum Ostflügel führt bis ans andere Ende des Schlosses. Daher bleibt Miyuki die Zeit, etwas über ihre missliche Lage nachzudenken. ~ So fassen wir zusammen: Die Komoriyokai haben Rin und geben sie nur im Austausch für mich wieder her. Kagome und InuYasha sind spurlos verschwunden und die Wölfe möchten, dass ich den Krieg gegen die Fledermäuse so schnell wie möglich gewinne. Meine einzige Frage dazu: WIE UM HIMMELS WILLEN SOLL ICH DAS ANSTELLEN?!?! ~ Die Hanyou rauft sich das schön nach hinten gekämmte Haar. Sie muss diese Gedanken vorerst verdrängen, zumindest bis sicher ist, wo Kagome und InuYasha sind, ansonsten platzt ihr noch der Kopf. Deshalb beschließt sie einfach wieder die schönen Gemälde an den Wänden zu bewundern. Als sie an einem gemalten Hund vorbei kommen, fragt Miyuki ohne nachzudenken: „Sag mal Mina-chan, wo ist eigentlich das Zimmer von Sesshoumaru?“ Schnell schlägt sie sich die Hand vor den Mund. Am Liebsten würde sie im Boden versinken, als Mina wissend nach hinten schaut. „Dein Verlobter ist im Fürstentrakt untergebracht. Das bedeutet sein Zimmer ist genau unter deinem.“ „Ach so.“ … … … „Sekunde mal! Sagtest du gerade VERLOBTER?!“ „Ja natürlich, immerhin trägst du doch sein Zeichen bei dir. In Yokaikreisen wird das als Verlobung angesehen. Wusstest du das etwa nicht?“ Auf diese Frage bekommt Miyuki keine Antwort mehr heraus. ~ Deswegen ist Sesshy also so ausgetickt, als er erfahren hat, was sein Vater getan hat. Der Inu no Taishou hat uns Beide bei meiner Flucht durch die Halbmondkette verlobt! ~ Das Gesicht der Hanyou wird schlagartig rot, als ihr die gesamte Breite dieser Geste bewusst wird. ~ V..Verlobung ist gleich Hei.. Hei.. HEIRAT! ~ Sie ist kurz davor umzufallen. Der gefährlichste Yokai im gesamten Mittelalter, soll ihr Mann werden und das auch noch gegen seinen Willen. Dessen ist sie sich nämlich absolut sicher, Sesshoumaru würde sie niemals freiwillig ehelichen und deshalb wird er schon einen Weg finden, den Bann zu lösen. Eine klitzekleine Stimme, fast unbemerkbar, schreit Miyuki jedoch zu, dass sie eigentlich nichts gegen eine Hochzeit mit dem gut aussehenden Inuyokai hätte. Diese wird natürlich sofort in die hinterste Ecke ihres Bewusstseins verdrängt. ~ Wo kämen wir denn hin, wenn ich dem grausamsten, gemeinsten, bösesten, kaltblütigsten, muskulösestem, schönstem und sexystem Yokai dieser Welt verfallen wäre. ~ Kurz darauf wird das Mädchen erneut tomatenrot. Wieso kann ihr Kopf nicht einfach nur das denken, was sie will, dass er denkt. Da meldet sich die kleine Stimme wieder und schwärmt von einer Hochzeit mit Sesshoumaru. Die Hanyou ist schon kurz davor laut aufzuschreien, als Mina endlich vor einer großen Tür stehen bleibt und anklopft. Die Antwort wartet Miyuki jedoch gar nicht mehr ab. Sie braucht dringend Ablenkung und so stürmt sie kopflos in das Zimmer, welches zur Zeit ihrem Bruder gehört. Es ist nicht einmal halb so luxuriös, wie das seiner Schwester. Ein Bett aus dunklem Holz und ein ebenso dunkler Schrank stehen darin. Neben dem großen Fenster ist noch ein kleiner Tisch und ein Stuhl. Viel mehr gibt es hier nicht zu sehen. Katô sitzt gerade mit nacktem Oberkörper auf seinem Bett und nimmt den Verband ab, den er seit dem Kampf mit den Fledermäusen getragen hat. Als Miyuki plötzlich in sein Zimmer stürmt, schreckt Katô leicht auf und stellt sich in seine gewohnte Abwehrhaltung. Diese hat er sich in all den Jahren, in denen er fast durchgehend in der Gefahr war, getötet zu werden, angewöhnt. Als sein kalter Blick jedoch auf seine Schwester fällt, erweichen seine Gesichtszüge und ein Lächeln stiehlt sich in seine Mundwinkel. Sofort lächelt die Hanyou zurück und macht schon den Mund auf, um etwas zu sagen, als eine dritte Person in das Zimmer kommt. Die völlig perplexe Mina muss erst einmal begreifen, dass ihre Herrin gerade einfach so in das Zimmer ihres Bruders gestürmt ist und folgt deshalb erst nach einigen Sekunden. Als sie den Raum betritt, wird sie sofort scharlachrot. Katô steht immer noch halbnackt da und beobachtet die junge Ookamiyokai, wie sie schnell ihren Kopf senkt und eine Entschuldigung stammelt. Ein leicht schelmisches Grinsen liegt daraufhin auf seinen Lippen und er lässt, ganz aus versehen, seine Muskeln ein wenig spielen, während er den Verband weiter entfernt. Er lacht innerlich darüber, wie süß die Blonde versucht, in eine andere Richtung zu schauen. Miyuki, die die ganze Szene sichtlich belustigt mustert, schüttelt nur ihren Kopf und erklärt: „Onii-chan (großer Bruder), das ist Mina, meine Kammerzofe und neue Freundin. Mina-chan das hier ist Katô, mein großer Bruder.“ So stellt sie die Beiden einander vor. Immer noch leicht stotternd meint die Wolfsdämonin: „S.. sehr erfreut, Katô-sama.“ „Aber, aber, du musst mich doch nicht mit -sama ansprechen meine Liebe“, tadelt der Mischling mit angenehm dunkler Stimme und schenkt der Bediensteten ein verführerisches Lächeln, was diese nur noch verlegener macht. Mina sagt nichts mehr und dreht sich zu der Hanyou. „Miyuki-sama, ich würde gerne noch meinen anderen Pflichten, als eure Kammerzofe nachkommen und euer Zimmer für die Nacht herrichten. Erlaubt ihr mir, dies gleich zu erledigen?“ Obwohl sie sich nicht ganz sicher ist, was es da noch zu erledigen gibt, stimmt Miyuki dem Ganzen zu. Anschließend erwähnt sie noch: „Nur das du es weißt Mina-chan, in Anwesenheit meines Bruders darfst du mich ebenfalls duzen.“ Lächelnd nickt Mina den Beiden noch einmal zu und verschwindet dann so schnell, das es wirkt, als wäre sie gar nie da gewesen. „Ich wusste ja gar nicht, dass du so ein schamloser Schwerenöter bist“, meint das Mädchen anschließend neckend. „Ich weiß gar nicht, was du meinst“, antwortet Katô und fängt an laut zu lachen, woraufhin Miyuki einstimmt. In letzter Zeit ist der Mischling wirklich sehr viel offener geworden und zeigt eine Seite von sich, die seine Schwester niemals für möglich gehalten hätte. Eine lustige, neckende Seite. Eine die man lieb haben kann. Bewundernd mustert sie daraufhin den Oberkörper ihres Bruders. Er ist wirklich durchtrainiert und die verblassten Narben lassen ihn noch gefährlicher wirken, als es auch schon ohne, der Fall ist. „Sag mal, ich dache Verletzungen hinterlassen bei Yokai keine Narben.“ „Naja, das stimmt teilweise. Nur sehr große Verletzungen, meist lebensgefährlich Große, hinterlassen Welche.“ Die Hanyou beschließt nicht weiterzufragen, um keine unschönen Erinnerungen heraufzubeschwören und redet noch einige Zeit über ganz andere Dinge. Als es dann spät wird, hat Miyuki vor, alleine nach ihrem Zimmer zu suchen. Heute wird sie in ihrem Zimmer zu Abend essen, das hat Mina ihr schon erzählt. Erst morgen werden die Mahlzeiten im Speisesaal eingenommen. Dadurch, dass sie Hanyoukräfte hat, kann sie den Weg zurück einfach erschnüffeln. Kurz bevor sie jedoch die letzte Biegung hinter sich hat, riecht das Mädchen noch etwas anderes. Der beruhigende und mittlerweile so vertraute Duft von Wald und Wildnis sticht angenehm in ihre Nase und lockt sie die Treppen hinunter, bis sie vor einer ebenso schönen Schiebetür steht, wie ihrer eigenen. Erst dort wird ihr bewusst, wo sie sich gerade befindet. ~ Was mache ich denn da? Stehe hier vor Sesshys Zimmertür herum. Ich sollte lieber schnell verschwinden, bevor er mich noch bemerkt.~ Leider zu spät sieht sie das ein, denn kurz bevor sie abhauen will, ertönt es von drinnen: „Wenn du noch länger vor hast, meine Zeit zu vergeuden, schlage ich vor du kommst endlich herein.“ ~ Mist! ~ Mit klopfendem Herzen, wieso auch immer, greift Miyuki nach dem Türgriff und schiebt die schwere Schiebetür langsam zur Seite. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Und hier ist es aus! Ich kann schon fies sein, oder? *böse grins* Oh, aber ich freue mich schon darauf, wie ihr das nächste Kapi findet! Übrigens eine wichtige Meldung: DIE FF HAT ÜBER 20 KOMMIS!!!!!! Danke dafür! *alle durchknuddel* Ebenfalls ein Danke für die ganzen Favos Hatte eigentlich vor ein Bild zu malen, zu ehren des 20sten Kommis (von Phoenix_Kira ;) ), aber ich hatte so wenig Zeit, bis jetzt. Ich bin kaum mit dem Schreiben fertig geworden. Dann gibt es das Bild eben zum 30sten Kommi ^^, Das nächste Mal heißt es: Gefährliche Entdeckung Bin schon gespannt auf eure Meinung. Lg. eure Ookami-chan Kapitel 21: Gefährliche Entdeckung ---------------------------------- "Text " Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Schwer atmend setzt Ayame sich auf einen der großen Steine, die hier überall herumliegen. Nun arbeiten sie schon seit mehr als einer Stunde daran, dieses Geröll zu durchbrechen. Langsam sind ihre Kraftreserven aufgebraucht. Kurz blickt Koga besorgt zu seiner Frau, welche dies mit einem Lächeln quittiert. Stein um Stein arbeiten die Ookamiyokai weiter und es kommt ihnen schon fast, wie ein Wunder vor, als sie endlich ein Loch geschaffen haben, welches in den hinteren Teil des Tunnels führt. Sofort spannt sich der Leitwolf an. Er kann den Geruch von Blut wahrnehmen. Sowohl das von Kagome, als auch das, von dem Köter. Er springt als Erster durch die Öffnung und weiß nicht genau, ob er sich nun freuen soll, oder nicht. Zu seiner Erleichterung ist nur wenig Blut auf dem Boden, das heißt an Blutverlust sind sie schon mal nicht gestorben. Was ihm aber Sorgen bereitet ist, dass weder InuYasha noch Kagome hier sind. Nach und nach kommen auch die Anderen in diesen Teil der Höhle und durchsuchen den Boden nach Hinweisen, wo die Beiden nur hingegangen sind. Es scheint nämlich keinen zweiten Weg hinaus zu geben. Verwirrt schaut sich Ayame um, bis sie einen bedeutenden Fund macht. „Koga-dono, hier!“ Genannter läuft schnell zu seiner Frau und erstarrt. Die Wölfin zeigt auf eine Felsspalte, so klein, dass kein Mensch hindurch passen würde. Beim genaueren Betrachten kann auch der Leitwolf den Innen angebrachten Mechanismus erkennen. Man muss nur einen Stein versetzten und auf die Entstandene Lücke drücken und schon vergrößert sich die Felsspalte mit einem lauten Rumpeln. Beide Wölfe knurren sofort, als ihnen der leichte Hauch eines bekannten Geruches entgegenströmt. Ginta und Hakkaku, welche nicht so gute Nasen haben, ziehen nur fragend eine Augenbraue nach oben und zucken unwissend mit den Schultern. Koga dreht seinen Kopf zur Seite und blickt in die besorgten, grünen Augen seiner Frau. Synchron flüstern sie: „Die Komoriyokai“, und beeilen sich, dem Gang zu folgen. ~ Ich hoffe wir kommen nicht zu spät! ~, denkt sich Ayame dabei. In einem anderen Teil der Höhle, gar nicht so weit entfernt, liegt eine schwarzhaarige Miko, immer noch gefesselt, auf einem Steintisch. Ihre Gedanken fahren Achterbahn. Sie hat solche Angst, um IHREN Hanyou. Zusätzlich dazu fühlt sie sich extrem unwohl. Der Yokai, der auf sie aufpassen soll, ist lediglich ein Kind und hört auf den Namen Yukio. Er ist derjenige, der InuYashas Schwert gestohlen hat. Trotzdem lässt er Kagome nicht eine Sekunde lang aus den Augen. Diese kalten, fast seelenlosen Augen, die sie unentwegt anstarren, machen die Miko extrem nervös, doch dagegen tun, kann sie nichts. Plötzlich schreckt sie auf, als sie eine ruckartige Veränderung in InuYashas Youki feststellt. Nur ein paar Gänge weiter sitzt InuYasha, immer noch an die Höhlenwand gelehnt. Er macht sich tierische Sorgen um seine Freundin, wie schon die ganze Zeit, als plötzlich der Yokai mit der Narbe wieder in den Teil der Höhle kommt, in dem er gefangen ist. Mit einem bösartigen Grinsen kniet er sich dicht vor den Hanyou hin und zieht sein Schwert. Der Komoriyokai flüstert ganz leise das Wort: „Kurayami.“ ~ Wie? Finsternis? Was hat das Wort ‚Finsternis‘ mit mir zu tun? ~ Diese gedankliche Frage von Inu wird ihm jedoch sofort, schmerzlich beantwortet. Die Klinge des Yokais umfließen rote Feuerzungen, die sich langsam um sein Schwert schlängeln. Mit einem leisen Lachen nimmt er das beschützende Feuerrattenfell von den Schultern des Hanyous. Dieser kann sich plötzlich nicht mehr bewegen. Es ist genauso wie vorhin, als der Yokaibengel ihm sein Schwert gestohlen hat. Ganz langsam legt der Komoriyokai danach sein siedend heißes Schwert auf InuYashas Brust und fährt langsam quer über seinen Oberkörper. Das weiße Kleidungsstück, welches der Hanyou unter dem Feuerrattenfell trägt, färbt sich augenblicklich rot. Nur schwer kann sich Inu einen Schrei verkneifen. Die Wunde brennt höllisch, viel stärker als sie es eigentlich tun sollte. Plötzlich spürt er, wie sein Blut in Wallungen gerät, obwohl dieser Schnitt nicht lebensgefährlich ist, reagiert sein Dämonenblut und der Inuhanyou hat die starke Vermutung, dass das mit dem dämonischen Zauber von vorhin zusammenhängt. Obwohl er es versucht zu verdrängen, gewinnt sein Blut die Oberhand und langsam färben sich die goldenen Augen des Hanyous scharlachrot. Während InuYasha leidet, steht sein Halbbruder regungslos an der riesigen Tür, die zu seinem Balkon führt. Er hört genau, wie schnell und unregelmäßig Miyukis Herz schlägt, als sie endlich eintritt. Erfolglos versucht sie sich zu beruhigen und bleibt mitten im Zimmer, unsicher was sie nun tun soll, stehen. Es entsteht eine unangenehme Stille, die Sesshoumaru irgendwann mit den emotionslosen Worten: „Was willst du?“, durchbricht. „Tja,… ähm,… Ich bin hier, weil….“ Was soll die Hanyou nur sagen? Dass sie seinem betörenden Geruch gefolgt ist? Langsam verliert der Inuyokai die Geduld und dreht seinen Kopf leicht in ihre Richtung, natürlich ohne seine emotionslose Miene zu verlieren. Dadurch kann sich das Mädchen doch zu einer Antwort zwingen. „Okay, ich gebe es ja zu. Ich habe keine Ahnung, wieso ich hier bin.“ Erneutes Schweigen folgt, während Miyuki nervös am Stoff ihres Kimonos herumzupft. Sesshoumaru dreht sich, scheinbar gleichgültig wieder um und beobachtet das Treiben in der großen Höhle weiter. Unsicher, ob das jetzt der richtige Zeitpunkt dafür ist, fängt die Hanyou dennoch entschlossen an, das zu fragen, was ihr schon seit dem Gespräch mit Mina auf der Zunge liegt. „Du, wegen dieser Kette hier, eine Ookamiyokai hat mir erzählt, dass es damit noch etwas auf sich hat.“ Kurz wartet sie eine Reaktion ab, die aber nicht kommt und redet dann weiter. „Anscheinend sind wir dadurch… so etwas, wie… verlobt. Wusstest du davon?“ So langsam macht sich Mina Sorgen. Die Prinzessin ist noch nicht in ihr Zimmer zurückgekehrt, obwohl es schon Abend ist. Nicht, das es ihr verboten wäre, sich im Schloss frei zu bewegen. Trotzdem sollte sie doch wenigstens Bescheid sagen. Immerhin ist die junge Dienerin zum ersten Mal mit so einer wichtigen Aufgabe betraut worden. Nicht jeder bekommt die Chance, die Kammerzofe einer Prinzessin zu werden und darauf ist Mina sehr stolz. Genau deshalb muss sie nun auch den Pflichten einer Solchen nachgehen und die Hime zurück zu ihrem Zimmer bringen, damit sie zu Abend essen kann. Der Koch hat der Dienerin zuvor versichert, dass er in einer halben Stunde das Mahl auf ihr Zimmer bringen wird. Danach kann sie es der Prinzessin servieren. Mittlerweile ist Mina ein ganzes Stück gelaufen und da ihr Geruchssinn nicht so ausgeprägt ist, wie der so manch anderer Ookamiyokai, kann sie Miyuki leider nicht mit der Nase finden. Das ist manchmal wirklich nervig, aber immer noch besser, als würde sie gar nichts riechen können. Die Kammerzofe steht nun in dem Gang, in den sie die Prinzessin zuvor gebracht hat. Gezwungenermaßen muss sie nun also erneut in das Zimmer von Miyukis Bruder. Kurz schluckt sie hart und atmet noch einmal tief ein. Zwar weiß sie nicht genau wieso, aber irgendwie macht dieser Mann sie völlig verrückt. Vorhin konnte die Dienerin keinen klaren Gedanken mehr fassen, als er sich ausgezogen hat. Normalerweise ist sie doch nicht so empfindlich in solchen Sachen. Immerhin hat Mina ja auch schon Männern gedient und da hat sie ein nackter Oberkörper nie gestört. Vorsichtig klopft sie schlussendlich an die Tür und schüttelt ihre überflüssigen Gedanken ab. ~ Jetzt zählt nur die Hime! ~ Dieser vorbildliche Vorsatz wird jedoch in den Hintergrund gedrängt, als anstatt einem üblichen ‚Herein‘, Katô selbst in der Tür steht und sie öffnet. Kurz davon verwirrt, reagiert Mina nicht gleich und starrt den Anderen einen Moment lang einfach nur an. Bis sich schlussendlich ein Schalter in ihrem Gehirn umlegt und sie peinlich berührt den Kopf senkt. „Verzeiht bitte meine Unhöflichkeit. Eigentlich wollte ich nur wissen, ob die Hime noch bei euch ist.“ Ein Grinsen legt sich bei diesem Satz auf Katôs Gesicht und er beobachtet, wie die junge Frau unter seinem Blick noch verlegener wird. „Sie ist schon vor einer halben Stunde gegangen. Nebenbei habe ich dir doch angeboten, mich zu duzen, oder Kleine?“ „Kleine?!“ So ist Mina schon lange nicht mehr genannt worden. Früher haben ihre Geschwister sie immer damit aufgezogen, dass sie die Jüngste war, aber das ist auch schon über 100 Jahre her. Bei dieser Aussage verdrängt sie völlig ihre gute Erziehung. „Niemand nennt mich Kleine, lass dir das gesagt sein, du, du Nervensäge!“ Bei dem kläglichen Versuch ihn zu beleidigen, bricht Katô schließlich in lautes Gelächter aus. Er hat es doch gewusst! Dieses Mädchen lässt sich nur zu leicht aufziehen und diese Tatsache hat er total ausgenutzt. Erst jetzt wird Mina klar, was sie da eigentlich gesagt hat und das zu dem Bruder der Prinzessin. Da er von den Wölfen nicht anerkannt wurde, ist er zwar kein Prinz, aber er steht dennoch weit über ihr. Die Ookamiyokai möchte schon zu einer Entschuldigung ansetzten und überlegt fieberhaft, wie sie die ganze Sache wieder in Ordnung bringt. Zu ihrem Erstaunen erhebt der Mischling jedoch vor ihr die Stimme. „Du bist echt genial, Mina-chan! Ich darf dich doch so nennen, oder? Ich hoffe, ich war nicht allzu gemein zu dir, aber du hast mich gerade so dazu verleitet, dich aufzuziehen. Weißt du, du erinnerst mich an eine alte Freundin, die ich sehr gern hatte.“ Dass er so reagiert, hat Mina nicht mit einkalkuliert. Sie hat gedacht, er wäre entweder sauer, oder würde sie nur weiter necken, aber so eine ehrliche Antwort? Jetzt gerade ist die Dienerin leicht verwirrt, aber auch positiv überrascht. Laut den Geschichten, die unter den Wölfen erzählt werden, soll Katô kalt, mordlustig und unsagbar gefährlich sein. Deshalb hatte sie im Geheimen sogar ein wenig Angst, als die Prinzessin zu ihm wollte. Jetzt aber sieht sie gar nichts von all dem. Der junge Mann vor ihr ist lustig, wenn auch ein bisschen nervig, aber immer noch besser, wie so mancher, herrischer Fürst, die sie schon bedient hat. Im Großen und Ganzen ist Katô ihr irgendwie sympathisch. Noch dazu sieht er super aus! ~ Warte woher kam das den auf einmal? ~, melden sich ihre Gedanken. Leider hat sie jetzt aber keine Zeit mehr, darüber nachzudenken, wie sie den Mischling findet. Immerhin muss sie die Prinzessin noch finden. „Danke für die Hilfe Katô-kun, es war sehr… unterhaltsam mit dir zu reden, aber ich muss nun weiter, Miyuki finden.“ „Das ist gar nicht nötig“, kommt es nochmals von dem Mischling, als Mina sich schon umgedreht hat. „Wie?“, fragt sie und dreht sich wieder zu ihm. Katô, welcher die Arme vor der Brust verschränkt hat und lässig gegen den Türrahmen lehnt, antwortet ihr mit einem Grinsen: „Deine Nase ist nicht so gut, oder? Unsere kleine Prinzessin ist bei ihrem Lover.“ Kurz ist die Dienerin verwirrt, bis sie begreift und auch ihr Gesicht ein Lächeln zeigt. „Du weißt davon?“ „Man müsste schon blind sein, um ihren Gesichtsausdruck nicht lesen zu können, wenn Sesshoumaru in der Nähe ist und das sehe sogar ich, der erst seit wenigen Wochen bei ihnen ist.“ „Na schön, ich glaube dann kann das Abendessen auch noch ein bisschen warten“, kichert Mina bei dem Gedanken einer völlig verschossenen Miyuki. „Wie wärs, wenn du mir in der Zwischenzeit ein wenig Gesellschaft leistest und mir erzählst, was sich hier alles so getan hat, in den letzten 200 Jahren?“ Dieses Angebot überrascht die Kammerzofe nun doch etwas. Jedoch wird sie dieses Mal nicht sofort rot, sondern geht näher auf den Mischling zu. „Vielleicht“, sagt sie nur geheimnisvoll und stößt Katô in die Seite. Dieser hat das nicht kommen sehen und fällt nach Hinten, vom Türrahmen mitten ins Zimmer. Das war die Strafe dafür, dass es sie vorhin aufgezogen hat. Auf dem Boden sitzend schaut er erst einmal verwirrt, als er Minas Lachen hört. Sie weiß gar nicht, was sie zu dieser Handlung gebracht hat. Normalerweise ist die Dienerin nie so Respektlos. Jedoch verfliegen ihre leisen Zweifel, als der Mischling nach wenigen Sekunden in ihr Lachen mit einstimmt. Nachdem Miyuki endlich gesagt hat, was Sache ist, kommt es ihr so vor, als wäre ihr ein Stein vom Herzen gefallen. Nun wartet sie gespannt auf Sesshoumarus Antwort. Ein simples „Ja“ bekommt sie. Irgendwie macht sie das traurig. Eigentlich hat sie sich wenigstens ein bisschen mehr von ihm erwartet. ~ Was? Jetzt drehe ich völlig durch. War doch gleich klar, das der Eisklotz nicht mehr dazu sagt. Gut, er weiß von der Verlobung. Weiß er auch, was wir dagegen tun sollen? Will… er überhaupt etwas dagegen tun? ~ Die Hanyou hat keine Ahnung, wieso dieser leise Hoffnungsschimmer plötzlich in ihrem Inneren auftaucht. Na gut, mittlerweile hat sie eingesehen, dass sie wohl ein klitzekleines Bisschen in Sesshy verliebt ist. Er ist eben ein Mädchenschwarm und verbringt GEZWUNGENERMAßEN Zeit mit ihr. Mehr ist dahinter aber nicht und zum Heiraten reicht das noch lange nicht! Das redet sie sich zumindest ein. Irgendwie hofft sie immer noch auf mehr von seiner Seite aus, jedoch kommt nichts mehr und Miyuki haut sich innerlich, für ihre Naivität. Da sie nicht länger einfach nur rumstehen möchte, geht sie langsam auf die Balkontür zu und stellt sich neben Sesshoumaru. Da die Hanyou rechts von ihm steht ist sein kuscheliges Fell nur wenige Zentimeter von ihr entfernt und das Mädchen kämpft mit dem Bedürfnis, es nochmals zu berühren. ~ Ach, das bekommt er eh nicht mit. ~ Damit hebt sie heimlich ihre Hand und fährt vorsichtig in die silberweißen Haare hinein. ~ So weich! ~ Plötzlich dreht sich der Daiyokai in Lichtgeschwindigkeit um und drückt Miyuki gegen die nächste Wand. Seine goldenen Augen zieren feine rote Streifen und er knurrt leise. Ob es bedrohlich klingen soll, kann man nicht genau heraushören. Die Hanyou, die nicht versteht, was sie falsch gemacht hat, schluckt hart, bei dieser plötzlichen Nähe. Wenn sie nur wüsste, dass sie gerade einen Teil Sesshoumarus gestreichelt hat. Im vorderen Teil des Höhlensystems erfreut sich ein Komoriyokai gerade an den verzerrten Lauten zwischen Knurren und Schreien, die InuYasha in seiner Dämonenform von sich gibt, als das Schwert ein zweites Mal in seinen Körper schneidet. Das gequälte Geräusch hört man bis zu Kagome, die verzweifelt leise Tränen vergießt, bei dem Gedanken, was InuYasha gerade passiert. Doch dieses Mal wird sie von einem lauten Knall unterbrochen. Die Wand neben ihr stürzt komplett ein und ihr Aufpasser Yukio springt mit gezogenem Tessaiga auf. Hinter dem dichten Staub kann sie vier Silhouetten ausmachen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Es ist wohl nicht schwer zu erraten, wer dort steht, oder? Aber werden sie es rechtzeitig schaffen Inu zu retten? Vor allem wollte ich in diesem Kapi den ‚neuen‘ Katô etwas mehr beschreiben. Jedenfalls so, wie er sich, dank Miyuki, verändert hat. ;) Das nächste Kapi heißt: Der Geschmack von Blut Ich hoffe es hat euch gefallen und danke fürs Lesen.^^ Nochmals ein ganz besonderes Dankeschön an Phönix_Kira für die superlangen und supernetten Kommis immer. Ich freue mich immer sehr darauf, sie zu lesen :D *Kekse für die Kommischreiber hinstell* Lg. eure Ookami-chan Kapitel 22: Der Geschmack von Blut ---------------------------------- "Text " Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Mittlerweile kann Ayame mit Sicherheit sagen, dass Kagome und InuYasha nicht mehr weit entfernt sein können. Ihr Geruch ist ist schon recht stark und noch scheint es Beiden gut zu gehen. Plötzlich bleibt Koga, der vor ihr läuft, ruckartig stehen, doch noch bevor sie ihn fragen kann, wieso, erklingt ein lautes, gequältes Geräusch. Ob es nun eher ein Schrei, oder ein Knurren ist, kann man nicht genau ausmachen. Erschrocken schnappen die Wölfe nach Luft. „Das war InuYasha“, meint der Leitwolf ernst und schaut sich um. Der Gang vor ihnen scheint nicht enden zu wollen, obwohl der Schmerzenslaut eben ganz nah war. Kurzerhand dreht Koga sich zur Seite und zerstört einfach die Höhlenwand. Ein lauter Knall ertönt, während der viele Staub die Sicht der Ookamiyokai versperrt. Kaum kann Ayame ihre Umgebung wieder wahr nehmen, sieht sie Kagome. Erleichtert stellt sie fest, dass ihrer Freundin nichts zu fehlen scheint. Erst danach wird sie auf den Jungen aufmerksam, der sich ebenfalls im Raum befindet. Überrascht hebt sie eine Augenbraue. ~ Ist das etwa InuYashas Schwert? Woher hat der kleine Yokai das? ~, denkt sie sich. Um ihren Mann zu warnen, möchte Ayame schon etwas sagen, doch der hat schon längst selbst gemerkt, dass hier etwas nicht stimmt. Wütend fragt er: „Wie bist du an InuYashas Schwert gekommen? Deine Kräfte wurden doch, wie die von den Anderen, versiegelt.“ Kagome indessen traut ihren Augen kaum. ~ Endlich ist jemand gekommen, um uns zu helfen! ~ Als sie Kogas Frage hört, leuchtet ihr auch endlich ein, wieso die Komoriyokai hier allesamt so ein niedriges Yoki haben. Wenn der Großteil ihrer Kräfte versiegelt wurde, wirkt sich das natürlich auch auf die Aura der Fledermausdämonen aus. Ein weiterer, qualvoller Schmerzenslaut ertönt und sofort wandern alle Augen zu dem Höhlengang, der in Richtung InuYasha führt. Koga knurrt kurz wütend auf. „In meinen Höhlen wird so etwas nicht geduldet. Goraishi!“ Damit leuchtet seine rechte Hand auf und seine Waffe erscheint. Mit den scharfen Klingen der Goraishi-Kralle zielt der Wolf auf den kleinen Yokai, der ihm emotionslos entgegen blickt. Kurz bevor der Leitwolf seine Klingen in den Körper des Jungen rammen kann, blockt dieser den Angriff mit Tessaiga ab. Es scheint so, als würde ihm Kogas Angriff gar nichts ausmachen. Ohne irgendwelche Zeichen von Anstrengung steht der kleine Yokai mit nur einem Flügel da, während der Ookamiyokai mit aller Kraft gegen das Schwert drückt. Unglaubwürdig hebt Ayame eine Augenbraue. Normalerweise ist ihr Mann doch so stark. Zur Zeit schaut es aber eher so aus, als würde eine Maus versuchen, einen Baum umzukippen. Ginta und Hakkaku fangen inzwischen damit an, Kagome zu befreien. Jedenfalls versuchen sie es, doch der kleine Komoriyokai muss nur seine freie Hand heben und die Beiden werden von einer unsichtbaren Macht weggefegt. Verwirrt bleiben sie erst einmal sitzen und schauen fragend zu Ayame, die aber auch nicht weiß, was sie tun soll. So wie es aussieht kommen sie nicht an die Miko heran und Koga zu helfen, wäre in diesem kleinen Raum nur hinderlich. Unsicher schaut die Wölfin zu Kagome. Diese formt mit ihren Lippen immer wieder ein Wort. Ayame braucht kurz, bis sie versteht. ~ InuYasha! Gute Idee. Ich versuche mich an diesem kleinen Monster hier vorbei zu schleichen. Wieso bin ich da nicht schon früher darauf gekommen? ~, denkt sie sich anschließend. Mit einem Handzeichen gibt die Ookamiyokai Ginta und Hakkaku zu verstehen, dass sie nochmals versuchen sollen, Kagome zu befreien. Natürlich gehorchen die Zwei aufs Wort und machen es, während Ayame sich gegen die Wand, auf der gegenüber liegenden Seite drückt. Leise schiebt sie sich Stück für Stück weiter. Immer darauf bedacht, dass der Fledermausdämon abgelenkt ist. Es kommt ihr vor, als wäre sie schon Stunden unterwegs, als sie endlich den Gang erreicht, durch den sie zu dem Hanyou kommt. Sobald sie außer Sichtweite des Komoriyokai ist, atmet sie erleichtert aus und rennt los, immer den merkwürdigen Lauten von InuYasha nach. Doch auf das, was sie vorfindet, war Ayame nicht vorbereitet. Ebenfalls in einer ziemlich verzwickten Lage befindet sich Miyuki im Moment. Hätte sie gewusst, dass Sesshoumaru so ausrastet, wenn sie sein Fell streichelt, hätte sie es nie getan. Naja, vielleicht heimlich einmal dann, wenn er es abgelegt hat. Nun hängt sie hier an der Wand, mit den Krallen des Inuyokais am Hals, was nicht sonderlich bequem ist. ~ Wie hat er überhaupt gemerkt, was ich da gemacht habe? Ich habe ihn doch nicht einmal berührt, nur das Fell. ~ Leider hilft Miyuki diese Überlegung im Moment herzlich wenig. Langsam wird nämlich ihre Luft immer knapper und der Daiyokai schaut sie mit blutunterlaufenen Augen an. Er scheint, nicht er selbst zu sein. ~ Was habe ich da nur angestellt? ~, fragt die Hanyou sich erneut in Gedanken. Leider scheint der Daiyokai nicht von selbst wieder los zu lassen, weshalb Miyuki einen vorsichtigen Versuch wagt, ihn darauf anzusprechen. „Sesshoumaru,… ich bekomme… keine Luft mehr“, meint sie schon fast röchelnd. Wie aufs Stichwort lässt der Hundedämon sie kommentarlos fallen und dreht sich wieder zum Fenster. Während die Hanyou gierig die Luft einzieht, fragt sich Sesshoumaru im Geheimen, wie er nur so die Kontrolle verlieren konnte. Normalerweise ist er doch nicht so leicht aus der Bahn zu werfen. Rin hat ihn doch auch schon etliche Male ins Fell gegriffen. Sogar daran gezerrt hat die Kleine, aber nie hat er etwas darauf gesagt, oder in irgend einer Weise reagiert. Doch diese schmalen, Finger, die ihn hauchzart berührt haben, waren gerade einfach zu viel. Obwohl er es nicht einmal vor sich selbst eingestehen würde, hätte er Miyuki nicht gerade gegen die Wand gedrückt, wäre er ohne Halten über sie hergefallen. ~ Diese verdammte Kette! Wenn ich meinen Vater jemals wiedersehe, kann ihm nicht einmal mehr der Teufel persönlich retten. ~ Ganz in seinen Mordfantasien versunken, bemerkt er zu spät, dass die Hanyou sich wieder aufrecht hingestellt hat und mit wütenden Blick ihre Arme verschränkt. Miyuki wäre wohl nicht sie selbst, wenn sie das so einfach auf sich sitzen lassen würde. Trotz der lebensgefährlichen Situation kurz davor, schimpft das Mädchen laut los. „Sag mal, was sollte das eben? Ich dachte, dass wir uns mittlerweile auch halbwegs ohne rohe Gewalt verständigen können. Aber bei dir geht das ja nicht und ich habe gerade damit angefangen, dich nicht mehr so abgrundtief, wie am Anfang, zu hassen.“ Innerlich am Kochen dreht sich Sesshoumaru wieder zu ihr und möchte das von eben schon wiederholen, als sein Blick ihren Hals streift. Die sonst so blasse Haut ist mit roten Abdrücken bedeckt und ein kleines Rinnsal Blut fließt daran herab. Wie in einer Trance gefangen, fährt er mit seiner Kralle vorsichtig der Spur entlang. Miyuki erstarrt sofort und hört auf, zu reden. Mit gemischten Gefühlen beobachtet sie, wie der Yokai den mit Blut überzogenen Finger anschließend ableckt. Sie erschaudert kurz, bleibt aber weiterhin unbewegt stehen. ~ So süß… ~, ist alles, was in dem Kopf des Daiyokais herum schwirrt. Vergessen ist die Wut, alle Sorgen. Nur noch dieser herrlich süße Geschmack des Blutes ist da. Ohne es wirklich zu wollen, fragt sich Sesshoumaru, ob die Lippen der Hanyou wohl genauso schmecken. Angetrieben von dieser Neugierde wehrt er sich kaum, als sein Körper dem Ihrigen immer näher kommt. Er wird nur noch von seinem inneren Biest bewegt und auch der stärkste Dämon kann sich nicht gegen diese auflehnen. Ob es nun von seinem Vater beeinflusst wurde, oder nicht. Sesshoumarus Biest hat sich schon längst für die Hanyou entschieden und er hasst es dafür. Sich an so eine niedere Dämonin binden zu wollen ist lächerlich und doch ist da etwas, was ihn neugierig macht. Etwas, was ihn insgeheim sogar glücklich macht, dass sein Inneres das Mädchen auserwählt hat. Mit unglaubwürdigem Blick schaut Miyuki in die goldenen Augen des Inuyokais, die immer näher kommen. In ihnen zu versinken, wäre nur zu leicht, doch das erlaubt sie sich nicht. Als er nur noch wenige Zentimeter von dem Mund der Hanyou entfernt ist, scheint Sesshoumaru endlich wieder zu Sinnen zu kommen und möchte sich schon wieder zurück bewegen. Dabei überlegt er, wie sich diese Situation jetzt am Besten erklären lässt. Doch so weit kommt er gar nicht mehr. Wie von einer inneren Kraft gelenkt, lässt sich Miyuki nach vorne fallen und versiegelt Sesshoumarus Lippen endlich mit den Ihrigen. Der Kuss ist nur hauchzart und es dauert auch nur wenige Sekunden, bis sich die Beiden wieder von einander lösen. Wenn jemand fragen würde, wieso die Hanyou das eben gemacht hat, könnte sie keine Antwort darauf geben. Es hat sich einfach richtig angefühlt und sie konnte nicht länger warten. Eine angenehme Stille entsteht, in der sich die Beiden nur gegenseitig in die Augen schauen. Vorsichtig berührt das Mädchen die Hand des Dämonen, was diesen nicht zu stören scheint. Gerade als der Inuyokai den Mund aufmachen will, um endlich etwas zu sagen, wird die Schiebetür zum Zimmer geräuschvoll aufgerissen. „Sesshoumaru-sama!“, schreit Jacken und die Hanyou erschreckt dabei so sehr, dass sie nach hinten, auf das Bett des Daiyokais stürzt. Der Hundedämon, welcher das nicht kommen sah, wird ein Stück mitgezogen, da Miyuki ja seine Hand gehalten hat und sich im Fall daran festgeklammert hat. Nun liegt er halb über der Hanyou, welcher das Blut peinlich berührt in den Kopf schießt. Hinter Jaken rennen Katô und Mina ins Zimmer, wobei der Froschdämon, wie eigentlich immer, übersehen und zertrampelt wird. Der arme Jaken reibt sich sauer über die schmerzende Beule am Kopf, als ihm plötzlich die Position seines Herren klar wird und er verstummt. Vollkommen in Eile fängt Katô gleich an zu reden: „Schnell, Sesshoumaru-sama, Miyuki-chan, es ist etwas…“ Da bemerkt auch er, wie die Beiden dort liegen. „Oh, ähm,… verzeiht bitte die unangemessene Störung“, meint Mina mit hochrotem Kopf und dreht sich schnell um. Auch der Mischling weiß nicht genau, was er jetzt tun soll und bleibt deshalb einfach mit leicht geröteten Wangen stehen. Miyuki, die jetzt endlich auch begreift, rollt sich schnell unter Sesshoumaru weg und versucht die Situation noch zu retten. „Wir… Das, das ist nicht wonach es aussieht. Ich meine, ich habe nicht… ähm, ich meine, wir haben nicht…“ Während sie noch herumstammelt, hat auch der Inuyokai sich wieder aufgerichtet und fragt mit kalter Stimme: „Was ist passiert?“ „Oh, stimmt ja. Mit der Zeit habe ich mir Sorgen um Kohaku-kun gemacht, da er nicht wieder gekommen ist. Deshalb haben Mina-chan und ich nach ihm gesucht, bis uns Kirara begegnet ist und uns zu einem zweiten Eingang geführt hat. Dort lag er, schwer verletzt und neben ihm ein Zettel. Auf den steht, dass die Komoriyokai Rin-chan in genau einer Woche zum Felsengrab der Wölfe bringen. Dort wird sie gegen Miyuki-chan ausgetauscht. Sollten wir, oder Miyuki-chan nicht auftauchen, bringen sie Rin-chan einfach um.“ Weiter vorne in der Höhle kann man zur gleichen Zeit ein hysterisches Lachen hören. Ayame stockt der Atem, als sie InuYasha sieht. Sein ganzer Körper ist mit Schnitten übersät. Nicht einmal sein Gesicht ist verschont geblieben. Eine große Blutlachen bedeckt fast den gesamten Boden. Die Augen des Hanyous sind ebenfalls rot und er scheint nicht einmal zu registrieren, dass ein Rinnsal der lebenswichtigen Flüssigkeit, ihm direkt über den Augapfel läuft. Auch aus seinem Mund rinnt schon das Blut heraus und tropft lautlos auf den roten Boden. Der Yokai, der vor ihm kniet, sieht Akuma gruseliger Weise total ähnlich. Während seine Klinge ein weiteres Muster auf der Haut der Inuhanyous hinterlässt, lacht er krank und hysterisch auf. Ganz so als würde er Ayame gar nicht wahr nehmen, die sich zusammen reißen muss, um nicht zu würgen. Wie krank muss jemand sein, dass ihm so etwas Spaß macht? Durch den nächsten Schrei von InuYasha kommt wieder Leben in die Wölfin und sie schreitet mit wütendem Blick auf den Yokai mit der Augenklappe zu. „Nimm sofort das Schwert da weg!“, schreit sie mit fester Stimme und überlegt sich, wie sie den Hanyou nun am Besten hier rausholen kann. Er hat schon viel zu viel Blut verloren und sein Schwert hat er auch nicht, sodass er seine Dämonenkräfte kontrollieren könnte, wenn er einfach freigeschnitten werden würde. Erneut lacht der Komoriyokai auf und steht dann blutverschmiert, wie er ist auf, um sich Ayame zuzuwenden. Mit weit aufgerissenem Auge und einem verrückten Grinsen um den blutigen Mund sagt er fröhlich: „Wie schön, das hübsche Wölflein will mit uns mitspielen. Natürlich darf sie das!“ Ein mörderisches Lächeln liegt auf seinen Lippen, als er noch dunkel hinzufügt: „Dann lassen wir unser Spiel endlich beginnen.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich hoffe ihr stellt euch den Blick des Yokais genauso gruselig und verrückt vor, wie ich. Das war nämlich meine Absicht. *böse grins* Noch lebt Inu ja, aber seit gespannt, wie es weiter geht. Außerdem freue ich mich schon, was ihr von dem Kuss zwischen Sesshy und Miyuki haltet. Ich dachte mir, dass es jetzt endlich einmal Zeit dafür ist! ^-^ Nächstes Mal geht es weiter mit: Gute und schlechte Pläne Bin gespannt auf eure Meinung. Lg. eure Ookami-chan Kapitel 23: Gute und schlechte Pläne ------------------------------------ "Text " Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt ~ Alleine werde ich diesen Verrückten niemals erledigen können. Ich muss Zeit schinden, bis Koga-kun und die Anderen kommen ~, denkt sich Ayame, als sie dem Komoriyokai gegenüber steht, der InuYasha bis eben noch gequält hat. Mithilfe ihres Blütenzaubers lenkt sie den Dämonen ab, der versucht, sie mit seinem Schwert zu treffen. Leider ist hier in diesem Raum kaum Platz, was das Ausweichen für die junge Ookamiyokai nicht gerade einfach macht. Verzweifelt versucht sie, den Einäugigen von dem Hanyou am Boden wegzulocken. Schon nach wenigen Minuten ist Ayame aus der Puste. Der Fledermausdämon scheint wie in einem Rausch zu sein und schlägt wild um sich herum. Es sind keine sonderlich genauen Schläge, nur sehr Schnelle. ~ Bitte, beeilt euch! ~, meint sie ein letztes Mal in Gedanken, während ihr besorgter Blick auf InuYasha ruht, aus dessen Mund unentwegt Blut tropft. Koga hat währenddessen ganz andere Probleme. Der kleine Dämon namens Yukio ist nicht nur unglaublich stark, nein, er kann auch noch Tessaiga führen, wie sein eigenes Schwert. Der Junge nutzt die Schutzbarriere geschickt gegen Koga aus und schlägt selbst mit der doppelten Kraft zurück, wenn der Wolf es auch nur einmal schafft, in seine Nähe zu kommen. Nur durch Glück hat er bis jetzt noch keine allzu große Verletzung abbekommen. Ginta und Hakkaku sind bei diesem Kampf keine besonders große Hilfe. Sie würden doch sowieso nur im Weg stehen, so konzentrieren die Beiden sich darauf, wie sie Kagome am Besten befreien könnten, ohne dass Yukio es mitbekommt. Völlig in Gedanken versunken, bekommen die Wölfe es erst nach mehreren erfolglosen Versuchen Kagomes auf sich aufmerksam zu machen, mit, dass die Miko eine Idee hat. Schnell versuchen sie zu ihr zu gelangen und drücken sich leise unter den Tisch, auf dem Kagome immer noch gefesselt liegt. Da die Wölfe recht gute Ohren haben, hören sie von dieser Position aus, die geflüsterten Worte der jungen Miko genau. Als sie alles verstanden haben, grinsen die Beiden und Ginta schleicht sich zurück, zu dem Loch, das Koga vorhin herausgeschlagen hat. Hakkaku hingegen stellt sich direkt vor Kagome hin und ruft: „Hey Kleiner! Jetzt bin ich einmal dran mit dem Kämpfen.“ Verdutzt hält Koga inne. Seit wann denkt sein Untergebener so etwas hirnrissiges? In einem Kampf hätte er doch niemals eine Chance. Der Leitwolf will ihn schon zurückpfeifen, als er von hinten umarmt wird. Ginta zieht seinen Anführer aus der Gefahrenzone und flüstert ihm dabei eine Erklärung ins Ohr. Yukio stürmt indessen auf Hakkaku zu, der, wie die Miko es ihm gesagt hat, Kagomes gefesselte Hand festhält. Hier in der Höhle, kann Yukio nur den Bannkreis benutzen, oder Klinge gegen Klinge kämpfen. Alles andere würde das gesamte Höhlensystem zusammen brechen lassen und sie alle wären dem Untergang geweiht und genau das macht sich das Mädchen jetzt zunutze. Kaum das der kleine Komoriyokai nah genug an ihr dran ist, lässt Kagome einen kräfteentziehenden Bannkreis erscheinen. In den letzten Jahren hat sie dies und noch ein paar andere Tricks von Kaede-sama gelernt, damit sie sich in Notsituationen nicht nur auf ihre Pfeile verlassen muss. Dabei kann sie Hakkaku, obwohl er ein Yokai ist, mit in den Kreis ziehen, da er sie ohne böse Absichten berührt. Yukio weicht getroffen ein paar Schritte zurück und Tessaiga verwandelt sich wieder in ein rostiges Stück Schrott. Der Junge scheint das nicht zu verstehen und fuchtelt wild mit dem Schwert herum. Das macht sich Koga zunutze und schlägt ihm die Schneide mit seinem Goraishi aus der Hand. Derweil befreien die übrigen Beiden Kagome, die sich sofort aufrichtet. Noch etwas geschwächt stolpert sie zu InuYashas Schwert und nimmt es an sich. Währenddessen hat der Leitwolf den kleinen Yukio an die Wand gedrängt und hält ihn mit beiden Händen fest, was diesen nicht zu stören scheint. Seine Augen sind leer und er wehrt sich nicht einmal gegen die Krallen, die sich tief in seine Arme bohren. „Irgendetwas stimmt mit dem doch nicht“, meint Ginta skeptisch. Über das hat sich Kagome auch schon Gedanken gemacht. Mindestens ein kleiner Schmerzenslaut müsste doch von einem Kind zu hören sein, wenn es verletzt wird. Als sie näher an Yukio herantritt, mit der Hilfe der Wolfsyokai, die sie links und rechts stützen, kann sie plötzlich seine stark veränderte Aura wahrnehmen und mittlerweile kennt die junge Miko solche Fälle zu genüge. „Er wird kontrolliert“, weiß sie sofort und muss dabei gleichzeitig an den Yokai mit der Augenklappe denken. „Der einzige Weg ihn zurück zu holen ist, den zu besiegen, der ihm das angetan hat. Nur er kann den Fluch wieder lösen.“ „Na dann, worauf warten wir denn noch?“, fragt Koga siegessicher in die Runde und steuert auf den Gang zu, durch den man zu InuYasha und Ayame kommt. Den kleinen Yukio lässt er einfach so zurück. Ohne Tessaiga wird er sowieso kein Problem mehr darstellen. In der riesigen Haupthöhle befindet sich derzeit eine Gruppe von Weggefährten, die darüber beratschlagen, was sie nun tun sollen. Jaken sitzt beleidigt in einer Ecke, da sein Einwand, dass Miyuki einfach geopfert werden soll, nur mit kalten Blicken und einer neuen Beule erwidert wurde. Kohaku befindet sich mit verbundenem Oberkörper und einem gebrochenem Bein ebenfalls im Raum. Wenigstens hat er keine lebensgefährlichen Verletzungen erhalten und kann sich sogar noch halbwegs bei der Besprechung mit einbringen. Nachdem Katô und Mina ihn gefunden haben, wurde der einzige Mensch hier im Raum, zu einem Heiler gebracht. Dieser konnte feststellen, dass bis auf ein paar Rippenbrüche und dem gebrochenen Fuß, keine schwerwiegenden Verletzungen sichtbar sind. Eigentlich sollte er das Bett hüten, aber Kohaku wollte unbedingt von Hilfe sein, auch wenn es nur bei der Besprechung über die Vorgehensweise der Gruppe ist. Katô hat seine Hand überlegend an sein Kinn gelegt und schaut unauffällig zwischen Miyuki und Sesshoumaru hin und her. Vorhin haben Mina und er die Beiden in einer interessanten Position vorgefunden, doch diese Gedanken sind jetzt fehl am Platz. Auch die junge Dienerin ist hier, um von dem Fund der Nachricht von den Komoriyokai, zu erzählen. In der Zwischenzeit wissen alle über die Vorkommnissen bescheid und sitzen nun stillschweigend um den schönen Tisch aus dunklem Holz. Der große Besprechungsraum wirkt erdrückend auf Miyuki, die nervös auf ihrer Unterlippe herum kaut. Es wäre zu gefährlich einen Trick, oder eine Falle zu benutzen, solange die Fledermäuse Rin haben. Die Kleine kann sich weder wehren, noch könnte Sesshy sie im Ernstfall erneut wiederbeleben. So wie es aussieht, bleibt ihnen keine Wahl, als darauf zu warten, dass der Tausch fair verläuft und erst danach können sie angreifen. Zwar ist Miyuki dann in Lebensgefahr, aber das macht ihr nichts aus. Wenn es um die kleine Rin geht, ist ihr nichts zu gefährlich und im Notfall gibt es ja immer noch Tensaiga. Zwar wird der Hanyou schon übel, wenn sie nur darüber nachdenkt, zuerst getötet zu werden, doch immerhin gibt es diese Ausweichmöglichkeit noch. Das einzige Problem dabei ist die Halbmondkette. Sesshoumaru wird gezwungen sie zu retten und das heißt, dass er Rin dabei unbeabsichtigt außer Acht lassen wird. Durch den Bann seines Vaters kann der Inuyokai ein solches Risiko erst gar nicht zulassen. Rin könnte sterben und er würde nichts dagegen tun können. „Das ist doch nicht zum Aushalten!“, durchbricht Katô plötzlich die Stille. Alle Augen liegen auf ihm, als er seine Hand zur Faust ballt und laut knurrt. „Ich werde meine Imouto-chan (kleine Schwester), die ich erst vor Kurzem endlich kennen lernen durfte, doch nicht hirnlos diesem Risiko aussetzen!“ „Aber genauso wenig können wir Rin-chan im Stich lassen“, erwidert Miyuki dagegen. „Das weiß ich doch selbst!“, antwortet ihr Bruder und legt seine Hand an die Stirn. Mina ist versucht ihn zu beruhigen. Sie gibt ihrem inneren Drang nach und streicht kaum spürbar über Katôs Arm, da dieser direkt neben ihr sitzt. Als der Mischling daraufhin zu ihr schaut, wendet sie den Blick schnell ab und entfernt ihre Hand. Leicht rot geworden schaut die blonde Yokai in die Luft, was dem Katô trotz der Situation ein Grinsen entlockt. Obwohl sich Miyuki wirklich anstrengt, nur an Rin und deren Rettung zu denken, driften ihre Gedanken immer wieder ab. Sie muss immer an Sesshoumaru und ihren Kuss zuvor denken. War das alles nur ein Spiel? Wird der Daiyokai von dem Bann des Inu no Taishous dazu gezwungen, sich in sie zu verlieben? Oder, liegt ihm vielleicht wirklich etwas an ihr? Doch das kann die Hanyou nicht glauben. Wie sollte sie diesem Eisklotz denn irgendetwas bedeuten. Sie ist doch nur eine kleine Halbdämonin, die nicht einmal mit ihren eigenen Kräften umgehen kann und ihm nur Probleme bereitet. Wobei, ist es mit Rin nicht ähnlich? Trotzdem behandelt Sesshy die Kleine fast genauso, wie eine Tochter, wenn sie bei ihm ist. Da sie heute sowieso zu keiner hilfreichen Idee mehr kommen werden und es mittlerweile schon recht spät ist, beschließt die Gruppe, die Besprechung auf Morgen zu verlegen. Dabei können sie auch gleich über das Problem namens ‚Kagome und InuYasha‘ reden. Niemand hat bis jetzt etwas von den Beiden, oder den Wölfen, die nach ihnen suchen, gehört. Ohne ein weiteres Wort verlässt der Inuyokai den Raum als Erster und Miyuki ist enttäuscht, dass er ihr noch nicht einmal einen letzten Blick gewürdigt hat, als er gegangen ist. Doch was ihre Laune wieder bessert, ist das schnelle Zwinkern, welches Katô an Mina richtet, als er sich ebenfalls verabschiedet. Kohaku wird von zwei Yokaidienern auf sein Zimmer gebracht und Jaken läuft seinem geliebten Meister hinterher. Ob er jemals in Sesshoumarus Zimmer hinein kommt, oder ob Sesshy ihn einfach aussperrt, bleibt ungewiss. Auch Miyuki begibt sich auf den Weg in ihre Kammer, begleitet von Mina, die ihre roten Wangen vergeblich zu verstecken versucht. In dem Zimmer der Prinzessin angekommen lässt sich die Hanyou auf ihr großes Bett fallen und grinst Mina unentwegt an. Die junge Kammerzofe blickt nur verwirrt zurück und stellt ein Tablett mit den verschiedensten Speisen auf einem schon vorbereiteten Tisch ab. „Mein Bruder also, hm?“, fragt Miyuki frech und grinst noch breiter, als sie Minas feuerrotes Gesicht sieht. „Ich weiß gar nicht, was du meinst!“, beteuert die Ookamiyokai etwas zu schnell. Jedoch fügt sie nach einer kurzen Pause hinzu: „Ist es wirklich so offensichtlich?“ Die Hanyou kann nicht anders, als daraufhin zu lachen. Es sieht auch einfach zu niedlich aus, wie Mina versucht, sich Nichts anmerken zu lassen. „Tut mir wirklich leid, aber das konnte sogar jemand der so blind ist, wie ich erkennen und normalerweise bin ich die, der so etwas immer als Letzte auffällt.“ Verlegen kratzt die Dienerin sich am Kopf, dann fällt ihr aber plötzlich eine passende Erwiderung ein. „Ach und was ist mit dem Fürsten und dir? Schon vor der Hochzeit rummachen, das gehört sich aber nicht.“ Zwar weiß Mina genau, dass es nur ein Missverständnis war, dass Miyuki und Sesshoumaru zusammen auf einem Bett gelandet sind, doch das ist ihr im Moment egal. Sofort ist die am Bett Sitzende still. Beide Mädchen schauen sich kurz mit roten Gesichtern an, bis sie plötzlich zeitgleich anfangen zu lachen. Weniger lustig zu geht es derzeit bei dem verletzten InuYasha. Er kann nur noch rot sehen und sein Geist hat sich schon längst verabschiedet. Alles was er wahrnimmt ist Blut und er will noch mehr Blut haben. Ob es sein eigenes ist, oder das von Anderen ist ihm egal. Er will Blut schmecken, noch viel mehr davon! In dem Moment, als Koga das Ende des Ganges endlich erreicht hat, kann Ayame dem letzten Schlag nicht mehr gänzlich ausweichen und wird am Arm getroffen. Es ist nur eine kleine Wunde, kaum nennenswert, doch plötzlich fängt sie an zu brennen wie Feuer und die Wölfin schreit schmerzerfüllt auf. Ganz davon abgelenkt, bemerkt sie zu spät, das der Komoriyokai schon wieder in ihre Richtung schlägt und kann der heran sausenden Klinge nicht mehr rechtzeitig ausweichen. Mit zusammengekniffenen Augen wartet sie auf den Schmerz, als ein lautes Geräusch von Metall ertönt. Koga hat sich schützend vor seine Frau gestellt und mit seiner Goraishi-Kralle den Schlag abgefangen. Wütend blickt er in das verrückt glänzende Auge des Yokais vor ihm. Ohne Vorwarnung fängt dieser auf einmal an zu sabbern und grinst breit. „Ach wie schön, noch mehr Mitspieler, die ich zerstückeln darf!“, kreischt er und lacht hysterisch, während er immer wieder auf Koga einschlägt. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Wenigstens ist Kagome jetzt endlich wieder frei, doch was macht sie jetzt mit Inu? Ich hoffe das Kapi hat euch gefallen. ^-^ Bin gespannt auf eure Meinung und freue mich wie immer auf Kommis. Nächste Woche heißt es: Rette mich, meine Kagome Sehr unvorhersehbar, worum es geht, nicht wahr? *Sarkasmus durch den Raum flieg* Bis zum nächsten Mal. :) Lg. eure Ookami-chan Kapitel 24: Rette mich, meine Kagome ------------------------------------ "Text " Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Miyuki rauft sich die Haare, während Mina irgendwo in dem großen Zimmer herumwuselt. Was sollen sie nur tun? Auf jeden Fall muss Rin erst einmal in Sicherheit gebracht werden, das hat oberste Priorität. Aber wie stellen sie das am Besten an. Das größte Problem ist nach wie vor Sesshoumaru. Er kann sich nicht komplett kontrollieren, solange der Bann auf ihm liegt. Somit muss er die Hanyou beschützen, komme was wolle und sie gegen Rin auszutauschen, würden seine Instinkte nicht so einfach zu lassen. Seufzend begibt das Mädchen sich zum Balkon und schaut sich in der fast leer wirkenden Höhle um. Da es schon recht spät ist, brennen nur vereinzelt noch Laternen und Kerzen. Die meisten Ookamiyokai haben sich zurückgezogen und die Jüngeren schlafen sicherlich schon. Auf einmal wird Miyuki aus ihren Gedanken gerissen. Zwei kleine Welpen spielen zu dieser späten Stunde noch ‚Fangen‘. Beim genaueren Betrachten erkennt das Mädchen die Beiden wieder. Das sind Takeshi und Sakura, die Kinder von Ayame und Koga. Das sie um diese Uhrzeit noch nicht ins Bett müssen, ist schon bedenklich. Auf einmal bemerkt Miyuki an der Schlossmauer, genau unterhalb von ihrem Balkon eine Bewegung in der Dunkelheit. Als sie sich darauf konzentriert, blickt sie unerwartet auf eine schlafende Dienerin. Vorhin hat man diese in Begleitung der beiden Welpen gesehen und jetzt wird auch klar, warum die Zwei noch nicht im Bett liegen. Schmunzelnd zeigt sie Mina, was sie gerade entdeckt hat. Die junge Kammerzofe wird sofort wütend. Wieso, erklärt sie auch gleich. „Ich habe ihnen doch gesagt, dass Kaname ungeeignet ist, auf Kinder aufzupassen, aber natürlich hat man nicht auf mich gehört. Jetzt sieht man ja, was dabei heraus kommt. Kaum bin ich einmal anderweitig beschäftigt, werden die Kleinen vernachlässigt.“ Ganz in Rage bemerkt die Dämonin erst gar nicht, wie Miyuki sie fragend ansieht. Erst nachdem sie mit dem Fluchen geendet hat, blickt sie wieder zu der Prinzessin. „Oh, tut mir leid. Weißt du, normalerweise bin ich für Sakura-chan und Takeshi-chan verantwortlich. Doch bei der plötzlichen Ankündigung, dass du kommst, hat man mich sozusagen verlegt. Jedenfalls, würde es dir etwas ausmachen, wenn wir die Beiden schnell herein holen?“ „Aber natürlich nicht“, antwortet die Hanyou enthusiastisch und folgt Mina hinaus zu den Kindern. Zur selben Zeit sitzt InuYasha immer noch regungslos in einer immer größer werdenden Blutlache. Seine Hosenbeine haben sich schon ganz dunkelrot gefärbt, während sein Oberteil zusammengeknüllt in einer Ecke der Höhle liegt. Sein Yokaiblut hat schon lange die Oberhand gewonnen und will nur noch töten. Gegen dessen Willen, ist er jedoch am Boden festgepinnt. Durch den komischen Zauber, den der Komoriyokai an ihm angewandt hat, ist es dem Hanyou nur noch möglich seinen Kopf zu bewegen. Den Blutverlust bemerkt er gar nicht, nur den süßen Geschmack seiner eigenen Körperflüssigkeit nimmt er noch wahr. Während Koga immer wieder auf den Komoriyokai mit der Augenklappe einschlägt, versucht Kagome, mit Ayames Hilfe, an ihren Inu heran zu kommen. Die junge Wölfin stützt die Miko seitlich und gemeinsam gehen sie Schritt für Schritt zu dem Hanyou. Kurz vor ihm hält Ayame an. Auch Kagome kann nun die wilden Augen ihres Freundes sehen und sie weiß, dass mit ihm jetzt nicht zu spaßen ist. Kurzerhand kniet sie sich zu ihm nieder, in ihrer Hand immer noch Tessaiga, welches sie ihm jetzt auf den Schoß legt. Das Blut in dem sie sitzt ignoriert sie fürs erste einfach. Unruhig fängt InuYashas Kopf an, hin und her zu wackeln und er versucht die Miko zu beißen, was wegen der geringen Reichweite seiner Zähne scheitert. Mit Tränen in den Augen besieht sich das Mädchen erst einmal den Körper ihres Geliebten. Als sie die vielen Schnitte und Stiche sieht, wird ihr automatisch schlecht. Ein letztes Mal atmet sie tief ein und aus, bevor sie das blutige Gesicht des Hanyous in ihre Hände nimmt. Kagome weiß, dass Inu aus dieser Situation nicht alleine wieder herauskommen kann. Das haben frühere Ereignisse gezeigt. Dieses Mal jedoch scheint es einfacher zu sein, da InuYasha sich nicht rühren kann. Doch kurz bevor Kagome auch nur den Versuch starten kann, das Dämonenblut zurück zu drängen, hört sie eine Warnung von Koga. „Kagome! Du musst sofort da weg!“ Doch der Ruf erreicht sie zu spät. Der Komoriyokai mit der Augenklappe hat den Zauber um InuYasha aufgehoben und obwohl er noch in Ketten liegt, kann dieser sich nun viel freier bewegen. Sofort packt der, zum Dämonen gewordene, Hanyou seine Freundin um den Hals und drückt sie auf den harten Boden. Der Miko entfährt ein Keuchen, was den Weißhaarigen zu amüsieren scheint. Blitzschnell zieht er Kagome daraufhin erneut zu sich hoch und beißt in ihren Arm. Das Mädchen möchte am Liebsten schreien, doch stattdessen tätschelt sie den Kopf ihres Hanyous mit der freien Hand und flüstert etwas abgehackt in seine Hundeöhrchen: „Inu,… komm zu dir. Das… das bist nicht du. Keine Angst, ich… bin bei dir,… ich bin hier. Komm zu mir… zurück. Ich… ich liebe dich doch und… ich brauche dich.“ Gefangen in unendlicher Schwärze wacht InuYasha auf. Um sich herum, sieht er rein gar nichts. Erst versucht er noch, einen Ausgang zu finden, einen Weg ins Licht. Doch schon bald muss er feststellen, dass er unausweichlich gefangen ist. Eine ungekannte Angst kriecht plötzlich in seine Knochen. Er kennt diese Schwärze. Das alles hier, er hat es schon erlebt und das nicht nur einmal. Dem Hanyou wird klar, was hier gerade passiert. „Ich bin gefangen in meinem eigenen Kopf, das heißt, das Dämonenblut meines Vaters hat die Kontrolle wieder übernommen. Was soll ich tun? Wie komme ich hier wieder raus? Habe ich schon verloren und was ist mit Kagome? Ich hoffe sie ist wohlauf!“, spricht er mit sich selbst. Verzweifelt setzt sich der Weißhaarige auf den Boden und denkt scharf nach. Inu war noch nie ein Typ, der leicht aufgibt. Er gibt sich nicht geschlagen, nur weil etwas unmöglich scheint. Das ist immerhin der einzige, wirkliche Vorteil seines Menschenblutes. „Menschen sind stur, dickköpfig und extrem schlechte Verlierer. Sie geben nicht auf, auch wenn es mehr als sinnlos ist und ich, ich bin zur Hälfte ein Mensch!“ Damit spricht InuYasha sich Mut zu und steht wieder auf. Es muss doch einen Weg geben, oder? Auf jeden Fall, wird er nicht hier sitzen bleiben und auf ein Wunder warten. Er geht einfach in eine beliebige Richtung los. Es kommt ihm wie Stunden vor, dass er nun schon unterwegs ist und langsam, aber sicher macht der Hanyou sich gewaltige Sorgen. Wenn er so lange in seiner Dämonenform ist, wer weiß, was er da alles anstellt. Immerhin sind seine Kräfte in diesem Zustand nicht zu verachten. Vor allem die Sorgen um Kagome werden immer größer. Wie eine entfernte Erinnerung kommt es ihm vor, als er die Szene, wie sie von den Komoriyokai mitgenommen wurde, noch einmal vor seinem inneren Auge abspielt. Nach weiteren Stunden, oder waren es doch nur Minuten, ist Inu so erschöpft, dass er kurzerhand stehen bleiben muss und sich setzt. Normalerweise würde er viel länger durchhalten, aber was ist denn hier schon normal? Fast hätte der Inuhanyou die Hoffnung verloren und aufgegeben, doch im letzten Moment, wie es scheint, erstrahlt plötzlich ein helles Licht, direkt über ihm. Als der Halbdämon seinen Kopf hebt, erscheint ein erleichtertes Lächeln auf seinen Lippen. Durch das gleißend helle Licht strahlt Kagomes wunderschönes Gesicht und er weiß automatisch, dass sie wieder einmal dabei ist, ihn zu retten. Doch im Moment ist das sogar seinem Stolz egal. Wie ein Engel sieht sie aus und von diesem Zeitpunkt an, weiß InuYasha, dass er dieses unglaubliche Bild niemals mehr vergessen können wird. Er ist rundum glücklich und als Kagome ihre Hand nach seiner ausstreckt, ergreift der Hanyou diese sofort und lässt sich von seinem Engel ins Licht ziehen. Langsam verschwimmt die weiße Umgebung vor seinen Augen und als er endlich wieder klar sehen kann, trifft den Halbdämon ein Schock. Die Schmerzen von seinen frischen Wunden strömen ihm wie Blitzschläge durch den Körper, doch das Schlimmste dabei, ist der Geschmack in seinem Mund. Der süßlich, metallische Geschmack von Kagomes Blut. Er erkennt es sofort und schaut sich besorgt um. Keine zwei Meter von ihm entfernt liegt sie, sein Engel. Auf ihrem Hals, kann man blaue Flecken sehen und ihr Arm hat ein klaffendes Loch. Mit großen Augen beugt sich Inu zu ihr und weiß im selben Moment, was passiert ist. Erschrocken will er eine Entschuldigung herausbringen, als er in das Gesicht seiner Miko blickt. Sie lächelt. Mit einem liebevollen Blick, lächelt sie den Hanyou an, welcher kein Wort mehr heraus bringt. Kagome ist einfach so froh, dass ihr InuYasha wieder bei ihr ist. Die Wunde stört sie nicht und auch sein Biss ist ihr egal. Alles was nun zählt, ist, dass er wieder bei ihr ist und das zeigt sie ihm auch. Schnell überwindet Kagome die wenigen Zentimeter zwischen ihnen und küsst Inu liebevoll. Das Blut um seinen Mund ignoriert sie schlicht und ergreifend. Nach einem kurzen Schockmoment steigt auch ihr Freund in den Kuss mit ein und umarmt sie vorsichtig. Die Anderen im Raum beäugen das Spektakel mit großen Augen. Jedenfalls fast alle. Koga hat immer noch damit zu tun, den Komoriyokai von seinen Freunden fern zu halten. Schon recht erschöpft, denkt sich der Leitwolf: ~ Lange halte ich das nicht mehr durch, doch ich muss diesen Yokai besiegen. InuYasha kann mir im Moment nicht helfen, Ayame und Kagome möchte ich auch nicht in Gefahr bringen und Ginta und Hakkaku sind so oder so zu schwach dafür. So schnell wie dieser Fledermausdämon angreift, würde er sie beim ersten Schlag erwischen. Ich brauche dringend einen Plan! ~ Als der Yokai mit der Augenklappe das nächste Mal zuschlägt, nutzt Koga die Chance und versucht sein Glück. Unerwartet für die Fledermaus dreht sich der Wolf zur Seite und haut mit seinem Goraishi auf den Schwertarm des Angreifers. Dieser ist so überrascht davon, dass er doch tatsächlich seine gefährliche Waffe fallen lässt. Nun hat der Leitwolf ein leichtes Spiel. Dadurch, das der Großteil des Yokis seines Gegners versiegelt ist, ist dieser ohne Waffe fast genauso schwach, wie ein einfacher Mensch. Mit ein, zwei gezielten Schlägen liegt die Fledermaus am Boden. Noch möchte Koga ihn allerdings nicht erledigen. Zuerst hat er noch ein paar Fragen. Doch als er direkt vor dem Komoriyokai steht, hört er Kagome von der Seite aus sagen: „Er ist es, ich fühle es! Er hat Yukio kontrolliert und ist danach dem Wahnsinn verfallen.“ Einen Sekundenbruchteil überlegt der Wolf noch, bis er an den kleinen Yukio denkt, der im Grunde genommen noch ein Kind ist. „Du Schwein! Kontrollierst ein Kind wegen seiner Fähigkeiten!“ Dabei denkt er an seine eigenen Kinder und wird noch wütender. Wenn die Beiden an Yukios Stelle gewesen wären,… Wild knurrend beugt sich der Leitwolf zu dem, komischerweise immer noch grinsenden, Komoriyokai hinunter und lässt seine Kralle herunter sausen. Er möchte ihm einen qualvollen Tod verschaffen. Nicht nur wegen InuYasha und Kagome. Auch wegen Yukio, der ja noch recht jung ist. Als erstes schlägt er ihm die schwarzen Schwingen ab. Ein grausamer Schrei ertönt, doch Koga lässt sich nicht beirren. Während er dem Yokai einzelne Körperteile abschneidet, hält InuYasha Kagomes Gesicht an seine Brust, damit sie das nicht mitansehen muss. Auch Ayame hat sich umgedreht, bis die Schreie plötzlich aufhören. Zu guter letzt hat der Leitwolf den Kopf seines Feindes abgeschlagen. Dieser liegt nun mit halb lachendem und halb schreiendem Gesicht in der Blutlache. Koga nimmt fast emotionslos die Schlüssel von dessen Gürtel und schreitet zu InuYasha, um ihn von seinen Ketten zu befreien. Kaum ist das getan, fällt der Hanyou halb zu Boden. Seine Verletzungen und der Blutverlust machen ihm doch schwerer zu schaffen, als er zugeben möchte. Notdürftig verbindet Kagome die Wunden und mit Koga und Kagome, die InuYasha jeweils an einer Schulter stützen, geht die Gruppe los. Als sie an den Ausgang kommen, liegt Yukio bewusstlos auf dem Boden. Diese Kontrolle hat ihm stark zugesetzt. Nach kurzem Überlegen nehmen Ginta und Hakkaku ihn mit. Vielleicht kann der kleine ja doch noch von nutzen für die Wölfe sein. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Nach so vielen Kapiteln sind Kagome und InuYasha endlich wieder vereint, doch was machen sie nun wegen dem Problem mit Rin? O.o Das nächste Mal heißt es: Endlich zusammen WICHTIG: Ich weiß nicht, ob ich die nächsten zwei Wochen meine Kapis hochladen kann. Ich bin im Urlaub und ob das Wlan dort funktioniert ist noch nicht sicher. Also falls die nächsten beiden Montage kein Kapitel kommt, bitte nicht wundern. Dann stelle ich sie online, sobald ich wieder da bin! Sorry im Voraus, falls es nicht klappt. Danke für die lieben Kommis! Hab mich sehr darüber gefreut. ^-^ Lg. eure Ookami-chan Kapitel 25: Endlich zusammen ---------------------------- "Text " Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Ein Schmunzeln liegt auf Miyukis Lippen, während sie Mina dabei beobachtet, wie diese ihrer Kollegin eine fette Beule verpasst. Für die dunkelhaarige Kaname kommt der Schlag gegen den Kopf unerwartet, immerhin schläft sie ja gerade. Dadurch verliert sie ihr Gleichgewicht und fällt nach vorne. Noch bevor die Dienerin protestieren kann, bekommt sie von Mina eine ordentliche Standpauke. Immerhin hat sie zwei kleine Kinder zu so später Stunde noch draußen spielen lassen und das ohne Aufsicht. Zudem sind Sakura und Takeshi nicht irgendwelche Welpen, sie sind der Nachwuchs von dem Leitwolf ihres Rudels. Dieser hat eine der einflussreichsten Positionen und da würde es für seine Konkurrenten nur gelegen kommen, wenn ihnen seine Kinder auf der Straße über den Weg laufen. Die Hanyou kann sich vorstellen, dass so etwas sicher nicht glimpflich ausgehen würde. Miyuki entscheidet sich, während ihre Kammerzofe und Freundin noch mit Schimpfen beschäftigt ist, zu den Kleinen zu gehen. Diese sitzen mittlerweile am schlammigen Boden und bewerfen sich gegenseitig mit der braunen Masse. Kichernd zeigt seine Schwester dem süßen Takeshi, wie man einen Schlammkuchen backt. Die Beiden sind einfach so niedlich. Diesen Anblick sollte man am Besten auf einem Foto festhalten, doch da fällt der Hanyou wieder ein, dass sie ja hier im Mittelalter sind. Nach einer Kamera zu fragen, wäre wohl ziemlich dumm von ihr. Kopfschüttelnd kniet sie sich zu den Kindern hin, als das Mädchen bei den Welpen ankommt. Sakura ist so vertieft in ihr Spiel, dass sie Miyuki erst bemerkt, als ihr kleiner Bruder fröhlich quietscht und auf die Hanyou zeigt. Sofort macht sie das, was ihr im Unterricht schon beigebracht wurde und steht auf, nur um sich danach tief zu verbeugen. Das sie dabei im Matsch landet ist ihr einerlei, was die Prinzessin lachen lässt. „Sakura-chan, bitte steh auf. Du musst dich doch vor mir nicht verbeugen, wobei ich gestehen muss, dass du das schon sehr gut gemacht hast“, meint Miyuki und lächelt die Jüngere lieb an. Diese grinst stolz und reckt ihre Nase in die Höhe. „Danke, das habe ich ganz doll geübt! Meinst du Oka-san (Mama) wird es gefallen, dass ich mich schon richtig verneigen kann?“ „Aber sicher Kleine, das wird sie toll finden.“ Glücklich lächelt Sakura und klatscht mit ihren Händen auf den dreckigen Boden. Daraufhin fügt die Hanyou noch grinsend hinzu: „Aber jetzt müssen wir erst einmal hinein gehen. Was würde deine Mutter sagen, wenn sie wüsste, dass ihr Beide so spät noch draußen seid. Weißt du Sakura-chan, du musst für deinen Ototô-chan (kleiner Bruder) doch ein Vorbild sein.“ „Stimmt“, antwortet die Jüngere nachdenklich und nimmt die Hand, die Miyuki ihr anbietet. Nachdem sie aufgestanden ist, richtet Sakura ihren Kimono, der voller Schlamm ist, notdürftig und versucht ihren kleinen Bruder auch dazu zu bringen, aufzustehen. Dieser hat jedoch überhaupt keine Lust dazu und so überlegt die Hanyou nicht lange und hebt ihn einfach hoch. Zuerst möchte der Kleine sich wehren und quengeln, bis seine Schwester ihre Hand hebt und auf seinem Rücken legt. Diese minimale Geste scheint eine beruhigende Wirkung auf den Welpen zu haben und er schielt aus dem Augenwinkel zu der braunhaarigen Sakura hinunter. Diese blickt stolz zu Miyuki, die ihr zusichert, dass sie das eben toll gemacht hat. Die Hanyou bittet die Jüngere, ihr zu zeigen, wo sich die Zimmer der Welpen befinden. Als sie an Mina vorbei gehen, pfeift die Prinzessin kurz, damit die Kammerzofe von ihrer Kollegin ablässt und sich in ihre Richtung dreht. Sofort läuft Mina hochrot zu ihrer derzeitigen Herrin und zieht die Luft scharf ein, als sie den dreckigen Takeshi sieht, der sich brabbelnd an Miyuki lehnt. Der teure Stoff ihres Kimonos ist schon ganz braun, doch das stört die Hanyou offenbar nicht. Auf der Stelle schämt die Kammerzofe sich. Eigentlich wäre das ihre Aufgabe gewesen, die kleinen Dreckspatze hinein zu holen, doch sie war ja zu beschäftigt damit, Kaname anzumeckern. Die Prinzessin jedoch lächelt nur und gemeinsam folgen sie Ayames Tochter ins Schloss, da diese unbedingt vorangehen will. Zuerst steckt Mina die zwei Welpen in die Badewanne und legt sie kurz danach ins Bett. Takeshi scheint so müde zu sein, dass sich seine kleinen grünen Äuglein fast von alleine schließen. Da er noch nicht gut reden kann, bei seinem Alter auch kein Wunder, hat er noch ein bisschen vor sich hin gebrabbelt und ist dann brav schlafen gegangen. Bevor sie das Zimmer in dem die beiden Welpen nachts über schlafen, nach getaner Arbeit, verlassen können, hält Sakura die beiden Älteren jedoch auf. „Mina-san kannst du uns noch unser Gute-Nacht-Lied vorsingen?“, fragt sie vorsichtig und schaut mit großen Augen zu der jungen Wölfin. Mit dem pinken Yukata, den sie zum Schlafen an hat, sieht die Kleine auch zu süß aus. Deshalb kann Mina ihre Bitte auch nicht abschlagen und beginnt mit beruhigender Stimme in einer fremden Sprache zu singen. Bezaubert kann die Hanyou ihren Blick nicht mehr von der Kammerzofe nehmen. Ihre Stimme klingt wie ein Windhauch so zart und lässt das Lied auch ohne die dazugehörige Musik mystisch wirken. Wie erstarrt beobachtet sie ihre Freundin und nimmt nichts anderes als deren Stimme mehr wahr. Währenddessen sitzt Katô mit Kohaku zusammen auf der großen Holzterrasse vor dem Schloss. Das Zimmer des Dämonenjägers liegt im Erdgeschoss und da dieser sich im Moment kaum bewegen kann, hat Katô kurzerhand beschlossen, ihn zu besuchen und ein wenig zu plaudern. Absichtlich lassen sie die Themen „InuYasha und Kagome“, sowie „Miyuki und Rin“ aus. Dafür haben sie morgen noch Zeit. Während die Jungs recht leicht bekleidet am Holzboden sitzen, ertönt plötzlich eine leise Melodie, die Katô nur zu bekannt vorkommt. Abrupt bricht er das Gespräch, welches er bis jetzt geführt hat, ab und lauscht genauer. Zu seinem Glück kommt der Gesang aus einem Raum im ersten Stock. So hat der Yokai kein Problem damit, schnell hoch zu springen und über den Balkon in das dunkle Zimmer zu blicken. Als er seine Schwester und Mina darin erblickt, ist er zuerst verwirrt. Doch sobald der Mischling mitbekommt, dass die Kammerzofe das Lied singt, mit welchem er so viele Erinnerungen verbindet, wird ihm warm ums Herz. Das gleiche Lied hat ihm seine Mutter jeden Abend vorgesungen. Es ist in der alten Sprache der Wölfe geschrieben und die Bedeutung der Worte hat er noch nie verstanden und doch ist es eine der wenigen, schönen Erinnerungen, die er hat. Da seine Mutter eine Inuyokai war, kannte sie nur dieses eine Lied auf Altwölfisch. Trotzdem hat sie es jeden Abend gesummt und gesungen, bis er eingeschlafen ist. Es besteht eigentlich nur aus drei Zeilen, die immer wieder wiederholt werden. Nimini koko lanito nadana monoto siyu Kala kanata sominotiyu mayuui Moto moto nonaga soleti maru Ein liebevolles Lächeln schleicht sich auf Katôs Gesicht und er kann nicht anders, als die junge Dienerin anzustarren. Seine Umgebung blendet er dabei komplett aus. Dadurch bemerkt er den wissenden Blick von Kohaku auch nicht, der nur ein wenig entfernt, unter ihm sitzt. Als die kleine Sakura endlich ins Land der Träume abgedriftet ist, seufzt Mina glücklich auf und schleicht mit Miyuki zusammen aus dem Raum. Warum die Hanyou seit einigen Sekunden ein Dauergrinsen hat, ist der jungen Dienerin nicht klar. Das was sie nämlich nicht weiß, ist, dass die Prinzessin ihren Bruder, anders als Mina, sehr wohl bemerkt hat. Doch bevor die Kammerzofe nachfragen kann, herrscht auf einmal Aufruhr. Von draußen hört man unzählige Rufe und die Dienerin befürchtet zu Recht, dass die Kleinen dadurch sicher wieder hellwach sind. Bei dieser Unruhe vor dem Schloss könnte doch keiner schlafen. Na toll, alles umsonst. Miyuki hingegen hegt ganz andere Gedanken. ~Was ist da los? Könnte es vielleicht sein, dass…~ Den Satz denkt sie gar nicht erst zu Ende und stürmt schon die große Treppe hinunter, die sich nur wenige Meter von ihnen entfernt, befindet. Mina schaut ihr stutzig hinterher, sagt aber nichts und geht seufzend wieder ins Kinderzimmer, da sie Takeshi schreien hört. Die Hanyou ist derweil im Erdgeschoss angekommen. Weil sie sich nicht so gut hier auskennt, kann das Mädchen nicht gleich sagen, wo sich der Eingang des Schlosses befindet. Doch das ist ihr auch egal, denn sie rauscht einfach durch die nächstbeste Schiebetür und läuft durch den kleinen Raum auf die große Terrasse zu. Als sie auch diese Tür geöffnet hat, sieht sich Miyuki voller Hoffnung um und tatsächlich erblickt sie wenige Sekunden später das Gesuchte. Freudig jubelt sie, als sie ihre Freunde erkennt. Ayame läuft gleich lachend auf die Hanyou zu und da die Terrasse eine Tür in den Garten hat, rennt die Prinzessin ebenfalls in die Richtung der Vermissten. Katô ist schon längst bei ihnen angekommen und hat Koga den Verletzten InuYasha abgenommen, da auch der Leitwolf schon recht fertig aussieht. Dass Ginta und Hakkaku noch eine weitere Person tragen, bleibt erst einmal unkommentiert. Viel zu froh sind die Anwesenden, über die Rückkehr der Freunde. Kurz darauf findet sich auch Kagome in einer vorsichtigen Umarmung mit Miyuki wieder, da die Miko ja immer noch an der Schulter verletzt ist und Kohaku, welcher sich nicht wirklich von der Terrasse herunter bewegen kann, winkt den Anwesenden fröhlich zu. Zum Erstaunen von der Hanyou sieht sie sogar Sesshoumaru kurz aus seinem Balkonfenster blicken. Erst als sich alle in dem großen Besprechungsraum versammelt haben, wird aufgeklärt, was genau passiert ist. Sogar Sesshy hat sich dazu entschlossen, dabei zu sein. InuYasha wird derweil in einem angrenzenden Raum von dem Schlossarzt behandelt. Nachdem Ayame mit der Geschichte über den einäugigen Akuma-Zwilling und Yukio geendet hat, fängt Kohaku an, zu berichten, weshalb er verletzt ist und was in der Zwischenzeit passiert ist. Geschockt wird Miyuki von den Anwesenden gemustert, doch jetzt gehen alle erst einmal ins Bett, wie sie es eigentlich schon nach der ersten Besprechung wollten. Aber es ist immer so viel dazwischen gekommen. Die ganze Zeit über hat Katô Mina beobachtet, welche diese Blicke natürlich bemerkt hat. Mit rot schimmernden Wangen versucht sie den Mischling zu ignorieren, was nicht ganz klappt. Trotz der Anstrengungen suchen auch ihre Augen immer wieder nach dem jungen Krieger. Von dieser süßen Reaktion beflügelt, grinst Katô ein wenig diabolisch und nimmt sich vor, die hübsche Dienerin gleich Morgen nach dem Lied zu fragen, welches er vor Kurzem hören durfte. Jetzt aber ist es schon zu spät dafür und die Freunde gehen auf ihre Zimmer. Auch Yukio hat ein Zimmer bekommen, nur hat dieses kein Fenster hat und die Tür wird durchgehend von zwei Ookamiyokai bewacht. Wer kann schon wissen, wie der Fledermausdämon reagiert, wenn er nicht verzaubert ist? Miyuki folgt Sesshoumaru mit ihrem Blick, als dieser, wie immer, als Erstes den Raum verlässt und sich auf sein Zimmer begibt. Dabei wird sie unweigerlich an den Kuss erinnert, den er ihr so unerwartet gegeben hat. Was soll sie nur tun? Ihre Gefühlswelt ist komplett durchgeschüttelt, doch im Moment hat sie weder Zeit, noch Lust darauf, sich damit zu beschäftigen. Warum kann man Gefühle nicht einfach für eine Zeit lang ausschalten? Das Erste, was Kagome tut, nachdem die kurze Versammlung ihr Ende gefunden hat, ist, zu ihrem InuYasha zu laufen. Fast schon stürmisch öffnet sie die Tür zum Behandlungszimmer und kann ihren Hanyou fast komplett in weiß gekleidet, auf einem Bett sitzen sehen. Sein ganzer Oberkörper ist einbandagiert. So wie auch die Arme und ein Teil des Kopfes. Die Kratzer im Gesicht heilen von selbst, hat der Arzt der besorgten Miko versichert. Im Generellen scheint der Ookamiyokai ganz nett zu sein, der als Oberarzt am Hof arbeitet. Noch bevor die Besprechung angefangen hat, hat sich Kagome den Biss auf ihrer Schulter behandeln lassen. Obwohl die Desinfektion höllisch gebrannt hat, spürt sie nun kaum mehr Schmerzen. Sie hat zur Schmerzlinderung einen Tee mit verschiedenen Heilkräutern bekommen und eine Kräuterpaste wurde auch auf ihrem Arm ausgebreitet. Da das Mädchen ihren Rucksack schon lange vor dem Höhlenunglück in einem Dorf vergessen hat, hatte sie selbst nichts mit. Seit sie im Mittelalter lebt, hat sich Kagome mit Pflanzenkunde beschäftigt und kennt sich mittlerweile auch recht gut aus. Doch das interessiert sie im Moment eher weniger. Sobald das Mädchen ihren Hanyoufreund sieht, möchte sie auf ihn zustürmen und ihn am Liebsten sofort küssen, doch da macht InuYasha ihr einen Strich durch die Rechnung. „Bleib weg!“, ruft er, noch bevor sie in sein Sichtfeld getreten ist. Kagome ist verwirrt und bleibt kurz stehen, ehe sie ihren Geliebten genau mustert. Er wirkt verkrampft und zittert vor Wut. Wut auf sich selbst. Erneut hat er Kagome verletzt, seine Kagome. Die Miko, die es geschafft hat, ihn endlich glücklich zu machen. Die ihm immer geholfen hat und gezeigt hat, was Freundschaft bedeutet und was Liebe bedeutet. Er hat es ja von Vornherein gewusst. ~Ich tue ihr nicht gut! Es wäre das Beste, wenn sie sich für immer von mir fern hält~, denkt er sauer und verkneift sich eine kleine Träne. Die hübsche Miko schüttelt nur den Kopf. Sie weiß genau, was mit ihrem Freund los ist. Es kommt ja immerhin nicht zum ersten Mal vor, dass er sich unbegründete Selbstvorwürfe macht. Deshalb geht sie einfach weiter auf ihn zu, ignoriert das lauter werdende Knurren, welches sie abschrecken soll und setzt sich auf den Behandlungstisch neben ihren Hanyou. Der Arzt hat das Zimmer schon vor Minuten verlassen, weswegen sie ganz unter sich sind. Kaum dass sie sitzt, bewegt sich Inu nicht mehr und wartet einfach nur ab. Als er Kagomes Hände spürt, die sein Gesicht anheben und zu sich drehen, erwartet er Abscheu in ihren Augen. Jedoch ist das Einzige, was er sehen kann, tiefe Liebe. Ganz verzaubert lässt er sich auf den sinnlichen Kuss ein, den sie ihm zärtlich gibt und vergisst alle Zweifel. Es waren überhaupt keine Worte nötig, um InuYasha zu beruhigen und Kagome wusste das. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Meine Meinung dazu? Ein bisschen Kitsch hat noch keinem geschadet. ^-^ Übriges das mit Altwölfisch habe ich erfunden und die Wörter ergeben in keiner Sprache einen Sinn. Es sind von mir zusammengewürfelte Wörter, also braucht ihr nicht auf die Idee zu kommen, den hirnrissigen Text zu googeln. XD Was er genau bedeutet, wird noch später in der FF geklärt. Da unser Urlaub nach hinten geschoben wurde, kann ich diese Woche noch von zu Hause aus online stellen. Die nächsten beiden Wochen sind nicht ganz sicher. Bitte entschuldigt, falls es nicht klappt. Nächstes Mal (wenn es funktioniert) heißt es: Countdown Hoffe es hat euch gefallen ;) Lg. eure Ookami-chan Kapitel 26: Countdown --------------------- "Text " Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Ganz nervös sitzt Miyuki an dem großen Tisch und klopft mit ihren unmenschlich spitzen Fingernägeln auf die Holzplatte, auf der, außer ein paar Gläsern, Nichts mehr steht. Schon über eine Stunde lang sitzt sie mit ihren Freunden hier und immer noch haben sie keine halbwegs annehmbare Idee, wie Rin ohne Risiko gerettet werden kann und das Schlimmste daran ist, dass ihnen die Zeit hemmungslos weiter davonläuft. Es sind nur noch wenige Tage übrig, bis der Austausch von dem kleinen Menschenmädchen und der Hanyou stattfinden soll. Koga hat den Übrigen schon erklärt, dass das Felsengrab der Wölfe, wo der Tausch stattfinden soll, von einer unüberwindbaren Schlucht umgeben ist. Nur ein einziger Weg führt sicher hinüber und der wird hundertprozentig bewacht. Das heißt ein Überraschungsangriff kann schon einmal ausgeschlossen werden. Außerdem befinden sich sicher einige Fledermausyokai mit ihren Reittieren im Himmel und beobachten sie von oben. Zu ihrem Leidwesen, ist auch Yukio noch immer nicht aufgewacht, um mögliche Informationen bei zu tragen. Seit der Leitwolf beschlossen hat, den kleinen Yokai mit zu nehmen, ist er unsicher darüber, ob es überhaupt eine gute Idee gewesen ist, einen Feind mit in die Haupthöhle zu bringen. Kurz nachdem Miyuki aufgewacht ist, hat Mina sie aus dem Zimmer gescheucht und hierhin in den Saal verfrachtet. Zuerst gab es ein ausgiebiges Frühstück, das Kohaku, Kagome und InuYasha ausgelassen haben. Die drei essen auf ihren Zimmern, da sie immer noch in ärztlicher Behandlung sind. Mittlerweile sind aber auch sie anwesend. Anfangs lagen alle Augen noch ungläubig auf dem jungen Paar, da Inu seine Freundin einfach ohne zu fragen auf seinen Schoß gezogen hat, obwohl seine Wunden noch immer schmerzen. Aber er wollte sie so nah wie möglich bei sich wissen, was auch damit zu tun hat, dass sein verhasster Halbbruder mit ihm im gleichen Raum sitzt. Das Merkwürdigste an der ganzen Situation war, dass Kagome sich das hat gefallen lassen. Nicht zum ersten Mal an diesem Tag fällt der Blick der Ookamihanyou auf den Daiyokai, der sich mit noch keinem Wort zu der Situation geäußert hat, aber Miyuki ahnt, wie verzweifelt er im Inneren sein muss. Sie hat beschlossen, das längst überfällige Gespräch, wegen dem Kuss, auf später zu verschieben, da sie selbst im Moment einfach viel zu viel Wichtigeres im Kopf hat, obwohl ihr das gar nicht so leicht fällt. Um sich von ihren persönlichen Problemen abzulenken, versucht das Mädchen nun ihren Bruder zu beobachten, der immer wieder verstohlene Blicke zu Mina wirft. Da Koga schon so früh zu einer Versammlung gerufen hat, hatte Katô bis jetzt noch keine Chance, mit der schönen Kammerzofe nochmals zu reden und das obwohl er ihr unbedingt sagen will, wie schön er ihren Gesang findet. Der Mischling macht keinen Hehl daraus, dass er Mina anstarrt und versucht es erst gar nicht zu verstecken, was bei ihr für rote Wangen sorgt. Schmunzelnd darüber, versucht Miyuki sich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren, aber so recht will ihr das nicht gelingen. Entweder sie muss an Sesshomaru denken, oder an Katô und Mina. Auch diese Sitzung hat keinen Erfolg und trotzdem besteht Ayame darauf, nach einiger Zeit eine Pause einzulegen. Der viele Wirbel tut niemanden gut und laut beschließt sie, erst am späten Nachmittag nochmals zu diskutieren. Immer wieder geht es um das gleiche Problem. Während InuYasha darauf beharrt einen Frontalangriff zu verüben, schlägt Kagome ihn jedes Mal dafür gegen den Kopf. Für Rin würde das höchst wahrscheinlich tödlich enden. Koga versucht sich, vor allem für seine Frau, ruhig zu halten und nicht mit dem Hanyou zu streiten, dessen Gezeter trotzdem sehr an seinen Nerven zerrt. Kohaku probiert derweil krampfhaft einen guten Vorschlag zu finden und beißt sich deshalb mehrmals die Unterlippe auf, was man als Dämon und Halbdämon natürlich riechen kann. Der Geruch von Blut unterscheidet sich, fällt Miyuki dabei erstmals auf. Wie als Mensch riecht es leicht metallisch, aber da ist noch etwas, etwas Süßes, Verlockendes. Schnell schüttelt die Hanyou angewidert den Kopf. ~Was war den das bitte? Habe ich gerade ernsthaft gedacht, Blut sei verlockend?~, fragt sie sich in Gedanken. Auf jeden Fall ist das mit der Pause eine gute Idee! Ganz darauf versessen, sich irgendwie von den komischen Gedankengängen abzulenken, geht die Prinzessin direkt zu InuYasha und Kagome. Obwohl sie schon erfahren hat, was passiert ist, möchte sie nochmals mit dem jungen Paar reden. Außerdem interessiert es Miyuki, wie die Miko ihren Freund dieses Mal aus der Dämonengestalt retten konnte. Dadurch, dass sie sowohl den Manga, als auch den Anime kennt, weiß die Hanyou sehr wohl, wie Kagome das bis jetzt immer angestellt hat und jedes Mal war es richtig schön romantisch. Es hat aber noch einen anderen Grund, weshalb Miyuki unbedingt mit den Beiden reden will. Katô hat sie vorhin um ihre Mithilfe gebeten, da er schon längst bemerkt hat, dass Miyuki ihn beobachtet. Darum wollte er es erst gar nicht verstecken und hat gefragt, ob sie Mina nicht eine Zeit lang alleine lassen könnte, damit er in Ruhe mit ihr reden kann. Bis jetzt hatten sie nicht wirklich viel Zeit dazu, da jedes Mal etwas Entscheidendes passiert ist, als sie endlich einmal alleine waren. Fest entschlossen geht der Mischling auf die junge Ookamiyokai zu, die sichtlich nervös dadurch wird. Beflügelt davon erlaubt er sich, sich zu ihrem Ohr zu beugen und Etwas, für Miyuki Unverständliches, hinein zu flüstern. Allerdings hat er dabei nicht mit Minas Schlagfertigkeit, im wahrsten Sinne des Wortes, gerechnet. Ruckartig dreht sie sich, noch im Sitzen, um und verpasst Katô, mit feuerroten Wangen, einen Schubs nach hinten. Der hat damit nicht gerechnet und wird durch die Wucht des Schlages weit zurück geworfen. Blöder Weise befindet sich hinter ihm ein zweiter, etwas kleinerer Tisch, auf dem große Vasen mit den unterschiedlichsten Blumen prangen. Der Braunhaarige stößt gegen die Tischkante und befördert damit gleich eine Vase zu Boden, die natürlich nicht einfach auf den Boden fallen kann, sondern auch noch direkt auf ihm drauf landet. Klar liegt nun alle Aufmerksamkeit auf dem jungen Mann, der wie ein begossener Pudel, mit lila Blümchen auf dem Kopf verteilt, auf dem Boden sitzt. Es scheint Sekunden lang, als würden alle den Atem anhalten, um die Situation erst einmal zu realisieren, bis plötzlich Koga und InuYasha fast zeitgleich anfangen zu lachen. Daraufhin lacht plötzlich der ganze Saal, Katô eingeschlossen, während Mina peinlich berührt, nur leise kichert. Fast beleidigt schaut Miyuki zu Sesshomaru, der natürlich keine Miene verzieht. ~Ihm würde es sicher auch gut tun, einmal zu lachen~, denkt sie wütend. Wieso sich die Hanyou solche Gedanken um den Inuyokai macht, ist ihr selbst nicht ganz klar, aber darüber geübelt sie jetzt besser nicht nach. Katô richtet sich indessen wieder auf und möchte Mina nun endlich bitten, mit ihm kurz hinaus zu gehen, um zu reden, als plötzlich ein Wolfsyokai durch die Tür stürmt. „Der Komoriyokai ist aufgewacht!“, ruft er und schaut verdutzt in die Runde, da ihn anfangs keiner so wirklich wahrnimmt. Während der Rest am Tisch endlich realisiert, was los ist und aufspringt, ärgert sich der Inu-Ookami-Mischling innerlich. ~Wieso können wir nicht einmal miteinander reden, ohne dass etwas passiert?~ Resigniert schüttelt er seine nassen Haare und befreit sie von den übrigen Blumen ehe er den Anderen folgt, die alle schon aufgeregt losgelaufen sind. Nur Kohaku sitzt noch hier, da er alleine kaum aufstehen kann und beobachtet belustigt die wechselnde Mimik von Katô. Auf alles vorbereitet und mit entschlossenem Blick öffnet Koga schließlich die Tür zu dem bewachten Zimmer und bleibt stockend stehen. Der kleine Yokai, der vor kurzer Zeit noch kaltblütig und emotionslos war, sitzt jetzt leise weinend auf dem Bett und schaut sich verängstigt um. Seine rechte Hand ist mit einer yokaisicheren Metallkette ans Bett gebunden. Auch Ayame steckt nun ihren Kopf ins Zimmer. Sofort kann sie die Situation richtig einschätzen und drängt ihren Mann zur Seite um vollends in den Raum zu kommen. Mit einem lieben Lächeln kniet sie sich vor das Bett und fängt an, beruhigend auf den Jungen einzureden, der sich erfolglos versucht unter der Decke zu verstecken und hemmungslos schluchzt. Wütend möchte Koga schon mit der Wölfin schimpfen, doch da wird er erneut weggedrängt. Dieses Mal von Kagome, die sich ohne weiter darüber nachzudenken direkt auf das Bett setzt und den kleinen Yokai vorsichtig in den Arm nimmt. „Ka...Kagome-chan? BIST DU VERRÜCKT GEWORDEN?!“, schreit InuYasha los, der hinter ihr her gehumpelt ist und bekommt deshalb eine deftige Kopfnuss von Miyuki, die hinter dem Hanyou steht und ihn mit einem leisen Knurren anstarrt. Die böse Aura, die derzeit von der Ookamihanyou ausgeht, lässt sogar Koga frösteln, der eigentlich auch etwas sagen wollte. Inu begreift nicht so schnell, wie der Wolf und fängt schon an zu zetern: „Wofür war das denn? Wenn dieser kleinen Killer…“ Erneut hat er eine Beule auf dem Kopf und rückt schnell einige Meter von der Hanyou weg, bevor sie nochmals auf die Idee kommen kann, ihn zu schlagen. „Ihr Männer seit solche Idioten. Seht ihr denn nicht, dass der Kleine Angst hat? Schon vergessen, dass er zuvor nur kontrolliert wurde? Bei Kami,*er ist ein Kind!“ Das „Aber“ schluckt InuYasha bei dem Anblick der Prinzessin lieber schnell hinunter. ~Wenn sie böse ist, ist Miyuki-chan genauso so angsteinflösend, wie meine Kagome-chan ~, denkt er sich nur und erschaudert. Die Mädchen kümmern sich derweil liebevoll um Yukio, der sich nur langsam von seiner Panikattacke wieder erholt. Das ist ihm aber nicht zu verübeln, da er immerhin in einem fremden Bett, angekettet aufgewacht ist und wer weiß schon, was die Fledermäuse davor alles so mit ihm angestellt haben, bei seinen Verletzungen. Ein Flügel besteht nur noch aus einem Stummel und der Zweite ist voller Löcher. Das kommt sicher nicht von selbst. Mina ist entgegen der anderen Mädchen wie ein Blitz davon gezischt, als sie den Jungen gesehen hat und rennt nun, wenige Zeit später, ebenso schnell wieder in den Raum hinein. Verdutzt schauen die Männer ihr zu, als sie mit einer aufgewärmten Schale Milch zurück kommt und diese dem zitternden Kind am Bett gibt. Woher man in einer Höhle aufgewärmte Milch bekommt, will Miyuki gar nicht erst wissen. Auch sie setzt sich nun auf das Bett und beobachtet den Yokai. Nach einigen Minuten in denen Stille herrscht, fängt Ayame vorsichtig an: „Yukio-chan? So heißt du doch, oder?“ Ein vorsichtiges Nicken des Angesprochenen folgt. Seitdem er aufgewacht ist, sind die Augen des kleinen Yokai nicht mehr leer und kalt sondern haben ein wunderschönes, leuchtendes Türkisgrün angenommen. „Geht es dir jetzt mittlerweile wieder besser?“, fragt die Ookamiyokai vorsichtig weiter. Erneut ein Nicken. „Möchtest du vielleicht mit uns reden? Hab keine Angst. Egal was passiert ist, wir tun dir nichts.“ Stille. „Wir wollen dir helfen, ehrlich.“ Nach weiteren Sekunden, in denen Nichts passiert, fängt Yukio plötzlich an, herum zu zappeln und wie zuvor sammeln sich kleine Tränchen in seinen Augen. „W..wo bin… ich?“, fragt er anschließend, kaum wahrnehmbar für menschliche Ohren. „Oh verzeih mir bitte, das habe ich ganz vergessen. Du bist hier bei den Ookamiyokai, aber wir werden dir nichts tun“, betont die hübsche Wölfin erneut und lächelt dabei aufmunternd. Seit sie selbst Kinder hat, weiß Ayame genau, wie man mit ihnen umgehen muss. Auch wenn sie verschreckt sind. Koga hingegen kann nicht glauben, dass dieser kleine, ängstliche Junge derselbe Yokai ist, der sie in den Höhlen angegriffen hat. Zur großen Überraschung von allen Anwesenden sagt der Kleine nach mehreren Sekunden plötzlich etwas mutiger: „Na gut,… ich werde euch erzählen, was passiert ist.“ ~~~~~~~~~~~~~~ * Kami - Gott Wenn ihr das hier lest, habe ich es endlich geschafft eine halbwegs annehmbare Internetverbindung zu haben ^.^ Zwar kommt das Kapi mit ein wenig Verspätung, aber wenigstens habe ich es geschafft. Ist echt anstrengend, im Urlaub soetwas zu machen, wenn kein gutes Wlan vorhanden ist. Ich hoffe nächste Woche klappt es auch ^_^ Freue mich auf eure Kommis, auch wenn ich sie nicht sofort lesen kann. Übrigens werde ich natürlich eine Charakterbeschreibung zu Yukio verfassen. Aber erst, wenn ich wieder zu Hause bin und gute Verbindung habe ;) Das nächste Kapi lautet: Lasset das Spiel beginnen Lg. eure Ookami-chan Kapitel 27: Lasset das Spiel beginnen ------------------------------------- "Text " Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Ganz langsam und vorsichtig fängt Yukio an, seine Geschichte zu schildern und versucht tapfer immer weiter zu erzählen. „Ich lebte seit meiner Geburt alleine mit meinem Vater in einem kleinen Dorf am Rande des Palastes der Komoriyokai. Er war aber fast nie zuhause, weil Otou-san (Papa) für die Hakuei (weiße Schatten) gearbeitet hat.“ „Für wen?“, unterbricht InuYasha perplex und schaut den kleinen Yokai misstrauisch an. „Die Hakuei sind die Zwillingsgeneräle Akuma-sama und Kasai-sama. Vor knapp 50 Jahren waren die Beiden unzertrennlich und vor allem unbesiegbar. Kurz darauf gab es jedoch einen heftigen Kampf gegen die Ryuuyokai im Osten, den Kasai-sama alleine bestreiten sollte. Er rechnete aber nicht mit so einer Übermacht und wurde überrannt. Als Akuma-sama ihm zur Hilfe eilte, hatte sein Bruder bereits sein Auge und einen Flügel verloren. Schlussendlich gewannen die Fledermäuse mit gewaltigen Verlusten. Auch Otou-san war schwer verletzt. Nach diesem Tag war nichts mehr so, wie vorher. Die Hakuei stritten sich nur noch und Kasai-sama wurde anschließend verbannt, weil er anscheinend zu schwach wäre. Das wollte er nicht auf sich sitzen lassen und begann gegen seinen geliebten Bruder zu kämpfen. Da er noch immer verwundet war, verlor Kasai-sama natürlich. Mein Vater war damals unter seiner Führung und half seinem General nachdem Kampf. Er war schon immer sehr treu gewesen und verarztete ihn heimlich. Vater brauchte immer wieder Medizin in die Höhle, in der sich die Verbannten aufhalten. Aber das blieb nicht unbemerkt. Akuma-sama hat Otou-san beobachtet und lies ihn… töten. Danach kamen seine Krieger zu mir und schlugen mich, da ich der Sohn eines Verräters sein sollte. Ich verstand das nicht. Mein Otou-san hat noch nie etwas böses getan und war immer ganz lieb“, schluchzt Yukio gegen Ende hin und klammert sich an Kagome, die ihn weiterhin festhält und sanft hin und her wiegt. „Sie haben mir den Flügel abgeschlagen und den Anderen zerlöchert. Ich bekam schon gar nicht mehr mit, wie sie mich anschließend töten wollten, doch Kasai-sama erzählte es mir später. Er war mittlerweile wieder auf den Beinen und wollte heimlich noch einmal meinen Vater sehen, um sich zu bedanken, als er mich so auf dem Boden vorfand. Schnell erledigte er die Yokai und nahm mich mit. Als Dank, für die Dienste meines Otou-sans nahm mich Kasai-sama auf und half mir, wieder gesund zu werden. Seitdem wohnte ich bei den Verbannten.“ Als der kleine Yokai mit seiner Geschichte fertig ist, beschließen die Freunde, ihn erst einmal ruhen zu lassen und gehen. Eine Kammerzofe, die mit Mina befreundet ist, kümmert sich um ihn. Was passiert ist und dass Kasai, alias „der Yokai mit der Augenklappe“, ihn kontrolliert hat, verschweigen sie Yukio. Für solche böswilligen Sachen ist er eigentlich noch zu klein. Viele Informationen, die hilfreich im Kampf gegen die Komoriyokai wären, gab es leider auch nicht. Trotzdem setzen sich alle nochmals zusammen und versuchen einen Plan auszutüfteln. ~ Morgen ist es schon so weit ~, denkt Miyuki nervös und schaut dabei aus ihrem Fenster. Die letzten paar Tage, haben ihre Freunde sich einen halbwegs akzeptablen Plan ausgedacht, um Rin zu retten. Das einzige Problem, was dabei entsteht, ist, dass die Gefahr für die Hanyou dadurch sehr groß ist. Es gibt keine andere Möglichkeit, als den Tausch vorübergehen zu lassen und erst danach zu agieren. Ansonsten würde Rin gefährdet werden. Obwohl sie natürlich sofort damit einverstanden war, hat Miyuki jetzt ein wenig Magenschmerzen. ~ Wird alles gut gehen? Können meine Freunde mich retten, nachdem Rin in Sicherheit ist?~ Diese Fragen kann ihr keiner beantworten. Was das Problem mit Sesshoumarus unfreiwilligem Beschützerdrang angeht, hat man jedoch endlich eine Lösung gefunden, trotzdem, dass er anfangs nicht ganz einverstanden mit dem Plan war. Der mächtige Daiyokai wird hier in den Höhlen bleiben, doch damit nicht genug. Außerdem wird er mit yokaisichere Ketten angebunden und seine Schwerter bekommt er auch nicht. Das ist der einzige Weg, ihn von dem Ort des Geschehens fern zu halten. Jedenfalls, solange der Tausch stattfindet. Sobald Rin sicher ist, gibt Ayame den Wölfen ein Zeichen, indem sie einen Wirbelsturm entstehen lässt, was sie auch auf diese Entfernung hin schafft. Danach lösen die Ookamiyokai Sesshoumarus Ketten und er kann Miyuki mit den Anderen zusammen zur Hilfe eilen. Hoffentlich funktioniert das auch. Da Mina noch etwas zu erledigen hat, ist die Prinzessin derzeit alleine in ihrer großen Kammer und wartet ungeduldig auf die Rückkehr ihrer Freundin. Die Nähe der Kammerzofe tut Miyuki unglaublich gut, da sie mit ihr von Anfang an über alles reden konnte. Als die Tür hinter ihr aufgeht, dreht die Hanyou sich glücklich um und erwartet die blonde Dienerin, doch entgegen ihrer Vermutung steht plötzlich Sesshoumaru vor ihr. In seiner Hand hält er Miyukis Schwert, welches er an sich genommen hat, als sie in die Höhlen der Wölfe gegangen sind. Verwundert blickt das Mädchen ihn an, als der Inuyokai sich mit einem einfachen „Komm“, wieder umdreht und geht. Anfangs unbewusst folgt die Prinzessin dem Befehl sofort. Verwundert hält Miyuki auf dem großen Übungsplatz hinter dem Palast und blickt fragend zu dem Daiyokai auf. Seit sie hier in den Höhlen sind, wollte Sesshoumaru nie mehr, dass sie zusammen trainieren und die Hanyou hat das einfach hingenommen. Warum ausgerechnet jetzt wieder, weiß die Prinzessin nicht. Doch lange bleibt ihr auch nicht Zeit zum Überlegen. Der Dämon rennt nämlich sofort auf Miyuki zu und diese muss sich beeilen, um den Schlag zu parieren. Natürlich hat Sesshoumaru sein Tempo gedrosselt, ansonsten würde das Mädchen keine zwei Sekunden aufrecht stehen bleiben. Einige Zeit geht es so hin und her, bis Miyukis langes, kastanienbraunes Haar ihr plötzlich ins Gesicht weht und ihr so die Sicht versperrt. Dadurch kann die Hanyou nicht ausweichen und bekommt den Schlag mit Tensaiga voll ab. Weh tut es zwar nicht, aber durch die Wucht wird das Mädchen zu Boden geschleudert. Als sie ihre Augen im nächsten Moment öffnet, steht Sesshy plötzlich über ihr. „Deine Haare sind zu lang“, beschließt er monoton und zieht in Sekundenschnelle Bakusaiga. Miyuki hebt nur eine Augenbraue, bevor ihr der Satz nochmals durch den Kopf geht und sie den Sinn dahinter erschrocken versteht. „Nein! Wehe Sesshoumaru, nicht meine Haare! Die lasse ich mir seit fünf Jahren wachsen, damit sie endlich so lang sind, wie ich sie haben will!“, warnt die Hanyou mit bösem Blick. Doch alles Drohen nützt Nichts. Binnen Sekunden steht der Daiyokai hinter Miyuki und hat ihr mit einer Bewegung die lange Haarpracht gekürzt. Mit zitternden Händen fährt sich die Halbdämonin durch ihr Haar, welches nun kurz über den Schultern aufhört. Was wäre bitte passiert, wenn Bakusaiga seine wahre Macht gezeigt hätte? Dann wäre von Miyuki nur noch Staub übrig. Ohne darüber auch nur nachzudenken, dreht das Mädchen sich blitzschnell um und klatscht Sesshoumaru ihre Hand auf die Wange. Dieser ist so überrascht, dass er die Prinzessin einfach ohne ein Wort ins Schloss gehen lässt. Noch nie hat es jemand gewagt ihn zu schlagen, vor allem nicht ins Gesicht und ist damit lebend davon gekommen. Die Hanyou ist in der Zwischenzeit vor Kagomes Tür stehen geblieben. Da Mina wohl immer noch beschäftigt ist, muss ihr die Miko jetzt stattdessen helfen. Diese staunt nicht schlecht, als sie die Tür zu ihrem und InuYashas Zimmer öffnet und eine kurzhaarige Miyuki mit gefalteten Händen davor erblickt. Perplex bekommt sie nur ein „Hä?“ heraus, als die Braunhaarige fragt: „Kagome-chan, kannst du mir bitte die Haare schneiden?“ Nachdem die ganze Geschichte erzählt ist, willigt die Miko natürlich ein und bittet die Hanyou in ihr Zimmer, wo sie die gerade abgeschnittenen Haare glücklicherweise in einen modernen Kurzhaarschnitt verwandelt. Mina, die von all dem Nichts mitbekommt, holt derzeit die frischen Kimonos von Miyuki ab, die eine Schneiderin extra hat anfertigen lassen. Dass sie schon die ganze Zeit beobachtet wird, bemerkt sie nicht. Natürlich konnte Katô die hübsche Dienerin nicht aus den Augen lassen und beschließt nun endlich mit ihr zu reden. Als würde er rein zufällig vorbei gehen, rempelt er Mina ‚aus Versehen‘ an. „Oh, das tut mir leid. Ich habe dich nicht gesehen“, entschuldigt der Mischling sich mit einem Lächeln. Die Ookamiyokai wird leicht rot bei dem Blick und winkt die ganze Sache ab. „Es war nicht deine Schuld. Ich hätte besser aufpassen müssen“, meint sie und richtet den Kleiderstapel in ihren Händen. „Warte, als Wiedergutmachung nehme ich dir das ab“, beschließt Katô schließlich und hebt die Kleidung von Minas Armen. Alle Einwände von ihr ignoriert er einfach und lässt sich den Weg zeigen. Nach einigen Metern der Stille fängt der Braunhaarige mit ruhiger Stimme wieder an: „Du hast Sakura-chan und Takeshi-chan vor kurzer Zeit ein Lied vorgesungen. Ich habe dich dabei gehört und muss sagen, es war wunderschön. Das letzte Mal, als ich jemanden so schön singen hörte, war es meine Mutter.“ Um von dem warmen Gefühl in ihrem Bauch abzulenken, fragt Mina interessiert nach: „Verstehst du das Lied etwa?“ „Natürlich, warum auch nicht?“ „Naja, ich dachte, da du bei deiner Mutter aufgewachsen bist und diese eine Inuyokai war. Immerhin wird Altwölfisch nicht mehr gesprochen.“ „Nimini koko lanito nadana monoto siyu. Kala kanata somino tiyu mayuui. Moto moto nonaga soleti maru“, rattert Katô daraufhin den Liedtext in perfektem Altwölfisch herunter und sieht belustigt zu, wie Minas Gesichtszüge entgleisen. „Wo hast du das gelernt?“, fragt die hübsche Dienerin verblüfft. „Das bleibt mein kleines Geheimnis. So wie in dem Lied beschrieben.“ Plötzlich fängt Mina an, herumzudrucksen und meint schließlich leise: „Eigentlich kann ich gar kein Altwölfisch. Das Lied hat mir meine Tante beigebracht, doch verstanden habe ich die Zeilen noch nie.“ Mit leicht geröteten Wangen schaut das Mädchen auf den jungen Mann neben ihr und erwartet eigentlich, dass er sich jetzt über sie lustig macht. Entgegen ihrer Vermutung dreht dieser jedoch nur seinen Kopf zu ihr und lächelt liebevoll. „Ich kann es dir gerne übersetzen“, meint er und flüstert an Minas Ohr: „Meine Liebe ist versteckt, doch schlafe nun. Eines nur musst du tun. Träume, träume nur von mir.“ „Ein merkwürdiger Text“, überlegt die junge Dienerin. „Ja, aber schön“, wirft Katô ein und fügt nach einer kleinen Pause noch hinzu: „Übrigens passt er doch recht gut, denkst du nicht?“ Da sie an Miyukis Zimmer mittlerweile angekommen sind, stellt der Mischling die Kleider einfach auf dem Boden ab und geht. Die völlig verwirrte Mina lässt er einfach stehen und über seine Worte nachdenken. Miyuki schaut sich zur gleichen Zeit im Spiegel an. Es kommt ihr reichlich ungewohnt vor, mit den kurzen Haaren. Kagome hat ganze Arbeit geleistet und das Unglück in eine tolle Frisur verwandelt. Jetzt gehen der Hanyou die Haare nur noch bis zum Kinn und haben mehrere Stufen. Außerdem hat sie einen Seitenscheitel, der recht gut mit ihren Wolfsohren harmoniert. Im Großen und Ganzen ist sie zufrieden, doch für Sesshoumaru wird das noch ein Nachspiel haben. Das hat sie sich geschworen. Aber erst nachdem Rin wieder sicher ist. In dieser Nacht schläft kaum einer der Beteiligten. Mina sitzt mit Miyuki auf deren Bett und beide schauen wortlos aus dem Fenster. Auch Kagome blickt von ihrem Balkon aus in die Höhle hinaus und wird dabei von InuYasha festgehalten, der ihr leicht über die Arme streichelt. In einer ähnlichen Position stehen Koga und Ayame an der Tür des Zimmers ihrer friedlich schlafenden Kinder. Es gefällt ihnen gar nicht, die Beiden schon so bald wieder zu verlassen. Kohaku und Katô haben sich wieder auf die Terrasse gesetzt und auch Kirara scheint heute nicht schlafen zu wollen. Diese sitzt nämlich aufrecht neben dem Dämonenjäger und behält die Umgebung argwöhnisch in den Augen, als würde etwas in der Dunkelheit lauern. Auch Sesshoumaru ruht nicht, doch das tut er überhaupt selten. Noch immer überlegt er fieberhaft, wieso er Miyuki nicht einmal verletzt hat. Ein wenig wäre sicher auch trotz dem Bann möglich gewesen. Wieso hat er es nicht wenigstens ausprobiert? So vergehen die wenigen Stunden und schon bald macht sich die gesamte Mannschaft auf, um die Grabstätte der Wölfe zu erreichen. Nur Mina bleibt zurück. Sie ist einfach nicht für das Kämpfen geschaffen, meint sie selbst. Natürlich bleibt auch Sesshoumaru zurück und wird, obwohl er immer noch nicht ganz damit einverstanden ist und gefährlich knurrt, im Kerker festgebunden. Auch Yukio bleibt hier, aber für ein Kind ist das nur logisch. Der Weg zieht sich und trotzdem erreichen die Freunde schon nach kurzer Zeit eine von Fledermäusen bedeckte Landschaft. Überall sitzen die Komoriyokai und vor allem Miyuki wird argwöhnisch beobachtet. Langsam geht es über den schmalen Steg zum Ort des Tausches. Wie vermutet wimmelt es auch in der Luft nur so von Fledermäusen. Als Rin plötzlich in Miyukis Blickfeld gerät, fällt ihr ein Stein vom Herzen. Die Kleine scheint unverletzt und es schaut aus, als würde sie in Akumas Armen einfach nur schlafen. Dass es eigentlich an einem Schlafzauber liegt, merkt man nur an der dämonischen Aura, die Rin umgibt. Kaum hörbar, auch für Yokaiohren, flüstert Akuma, der die Neuankömmlinge belustigt mustert: „Dann lasset das Spiel endlich beginnen.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Tut mir Leid, dass es schon wieder so spät geworden ist. Endlich weiß ich, wo das Wlan hier halbwegs gut ist. Hoffe es hat euch gefallen und… DANKE FÜR 30 KOMMIS! Mir ist eure Meinung immer sehr wichtig und ich freue mich über jeden, noch so kurzen Satz. Das versprochene Bild werde ich so schnell, wie es geht in die Charakterbeschreibung stellen. Außerdem werde ich es auch als neues Titelbild verwenden. Ansonsten findet ihr die Zeichnung auf meiner Fanart-Seite. Bitte hinterlasst mir wieder eine Rückmeldung. ^-^ Nächstes Mal heißt es: Rin oder Miyuki, entscheide dich! (Das bezieht sich natürlich auf Sesshy. Bin schon gespannt, wie ihr es finden werdet) Lg. eure Ookami-chan Kapitel 28: Rin oder Miyuki, entscheide dich! --------------------------------------------- "Text " Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Mit klopfendem Herzen bleibt Miyuki schließlich wenige Meter vor Akuma stehen und konzentriert sich auf die Auren ihrer Freunde, die nah bei ihr sind, um einen hinterlistigen Angriff auszuschließen. Schon bevor sie losgegangen sind, hat die Hanyou klar gesagt, dass jemand Anderes das Reden übernehmen muss. Irgendwie hat sie schon geahnt, dass sie selbst zu nervös ist, um einen ganzen, deutschen Satz heraus zu bekommen. So haben sich alle schließlich auf Koga geeinigt, obwohl InuYasha lieber selbst die Führung übernommen hätte. Aber da es dem Hanyou an so ziemlich Allem mangelt, was man zum Verhandeln braucht, war das nie eine ernstzunehmende Option. Ein Pokerface, Geduld, Taktik, jeder, der Inu kennt, weiß, dass diese Eigenschaften fremd sind für den Halbdämonen. Kurz räuspert sich der Leitwolf und setzt eine ernste Miene auf: „Wir sind gekommen, um das kleine Menschenmädchen zurück zu holen. Gebt sie uns und wir ziehen friedlich von dannen“, versucht der Yokai sein Glück. Absichtlich hat der Wolf Rin nicht beim Namen genannt. So kann eher der Eindruck entstehen, dass die Kleine nicht so wichtig für die Gruppe ist, wie die Fledermäuse denken. Aber allein, dass Miyuki hier ist, verrät die wahren Absichten. „Hast du da nicht eine Kleinigkeit vergessen Wölfchen?“, fragt Akuma auf einmal grinsend und zeigt mit seiner Lanze auf Miyuki. Wäre auch zu schön gewesen, wenn es wirklich funktioniert hätte. „Wir machen das so“, fängt der Komoriyokai an und schnipst mit seinen Fingern. Daraufhin löst sich ein eher schmächtiger Yokai aus der Masse an Fledermausdämonen und kniet sich neben seinen General. „Shun wird euch den Menschen übergeben. Zur gleichen Zeit kommt das Prinzesschen zu mir, damit ja alles fair abläuft.“ ~ Als ob der will, dass alles fair bleibt! ~, denkt Miyuki sich, sagt jedoch nichts. Aus einem Gefühl heraus legt sie schon im Vornherein ihre Hand auf das Schwert ihres Vaters. Mit langsamen Schritten nähert sich der schmächtige Dämon schließlich, mit Rin im Arm, der Gruppe. Gleichzeitig geht die Hanyou mit zitternden Beinen los. Ihr schwant ganz und gar nichts Gutes. Die Komoriyokai sehen das Mädchen allesamt an, als würden sie sie am Liebsten zerfleischen. Schwer atmend bleibt sie aber trotzdem nicht stehen. ~ Ich tue das alles für Rin. Sie ist meine Freundin. Ich werde sie retten. Alles wird gut. ~ Gefühlte tausend Mal wiederholt Miyuki diese Sätze in Gedanken, während sie dem Feind immer näher kommt. Kurz bevor der letzte Schritt getan ist, erfüllt sich plötzlich die böse Vorahnung der Hanyou. Ohne Vorwarnung springt Akuma selbst auf einmal von seinem Felsvorsprung und hält dem Mädchen in Lichtgeschwindigkeit seine Mizu-Yari an den Hals. Das kühle Metall lässt Miyuki einen Schauder über den Rücken laufen. Das war aber Vorherzusehen. Was die Freunde nicht eingeplant haben, ist, dass Rin plötzlich verschwunden ist und mit ihr der schmächtige Yokai von vorhin. „Wo ist die Kleine?!“, schreit Koga jetzt sichtlich wütend, während Ayame die Umgebung mit den Augen absucht. Katô kann sich nur schwer zusammen reißen, sein Kaze-Ken nicht zu ziehen, aber dafür ist es noch zu früh. Plötzlich meldet sich Kagome, die zu ihrem eigenen Schutz etwas weiter hinten steht zu Wort: „Verdammt, das war ein Trugbild! Ein extrem Gutes noch dazu. Rin muss in der Nähe sein, wenn ich es erst jetzt bemerkt habe.“ „Stimmt, ihr Geruch ist hier auch überall. Wo ist sie nur?“, bringt nun auch InuYasha ein. „Dachtet ihr etwa wirklich es wäre so einfach? Ihr Ookamiyokai seid ganz schön dumm, wenn ihr denkt, ein stolzer Komoriyokai würde euch einen Handel vorschlagen“, ruft Akuma aus sicherer Entfernung. Wütend zieht Katô zeitgleich mit InuYasha sein Schwert. „Aber, aber. Ihr wollt doch nicht, dass so etwas passiert“, meint der General nur und schwingt seine Lanze blitzschnell im Kreis. Ein Wasserstrudel entsteht, in den Miyuki hineingezogen wird. Sie bekommt keine Luft und wird wie wild herumgewirbelt. Angsterfüllt kneift die Hanyou ihre Augen zu und legt die Ohren an. Der Sauerstoff wird immer knapper und obwohl das Mädchen versucht durchzuhalten, verliert sie langsam die Kontrolle über ihren Körper, der unbedingt nach Luft verlangt. Doch würde sie einatmen, wäre sie augenblicklich tot, das weiß Miyuki. Ein letzter tonloser Hilferuf und das Mädchen bekommt nichts mehr mit. Der Wasserkreisel löst sich und ein Untertan von Akuma nimmt die Hanyou an sich. „Keine Angst, noch ist sie nicht tot. Unser Herr verlangt nach ihr, dass heißt sie wird wohl noch eine Weile auf ihre Erlösung warten müssen“, sagt der Komoriyokai schließlich mit einem bösen Grinsen. „Jetzt reicht es mir! Friss Staub! Kaze no Kizu!“, schreit InuYasha plötzlich und lässt die Attacke auf den Feind los. „Du Idiot!“, schreien die übrigen Anwesenden im Chor und Katô lässt schnell eine Attacke mit seinem Kaze-Ken los, um die von dem Inuhanyou zu neutralisieren. Gerade im richtigen Moment. Denn nur wenige Sekunden später wäre die Macht der Windnarbe gänzlich auf Rin getroffen. Akuma hat einen Angriff natürlich vorhergesehen und deshalb vorgesorgt. „Was? Sie brauchen Miyuki doch noch, dann werden sie sie nicht sterben lassen“, meint InuYasha anschließend. „Aber Rin-chan brauchen sie nicht, Baka!“, schreit Koga wütend. Erst jetzt wird InuYasha auf das Mädchen aufmerksam. „Wo kommt die denn plötzlich her?“ „Das war von Anfang an Akumas Plan“, erklärt Kagome ihrem Geliebten. „Rin dient ihm als Schutzschild, damit wir ihn nicht angreifen können.“ Was sie alle nicht merken ist, wir plötzlich ein Ruck durch Miyukis Körper geht, der mittlerweile auf einem Reittier der Komoriyokai liegt und sich ihre Augen öffnen. Der Yokai, der auf sie aufpassen sollte, hat nicht einmal mehr Zeit, um Hilfe zu rufen, so schnell hat das Mädchen plötzlich ihre Krallen in seinen Hals gerammt. Das Letzte, was er sieht, sind blutrote Pupillen die von einem pechschwarzen Augapfel umrandet sind und ein verrücktes Grinsen. Ruckartig richtet Sesshoumaru sich in seiner Zelle auf. Noch bevor es passiert, spürt der Daiyokai es. Sein ganzer Körper vibriert und langsam verliert er die Kontrolle über seine Kräfte. Der Dämon in ihm erwacht, ohne dass Sesshoumaru es will und übernimmt seinen Körper. Im Kopf ist er noch ganz klar, aber seinen dämonischen Teil, kann er nicht mehr unter Kontrolle halten. Kohaku, der wegen seiner Verletzungen natürlich auch in den Höhlen der Wölfe geblieben ist, hat sich dazu bereit erklärt, die ganze Zeit über im Kerker, vor Sesshoumarus Abteil mit Kirara zu warten. Zwar könnte er ihn nicht aufhalten, wenn etwas passiert, aber wenn der Inuyokai es wirklich schaffen würde, die Ketten zu lösen, kann nur Kirara schnell genug zu den Anderen fliegen, um sie vorzuwarnen. Durch einen gequälten Laut, wird der junge Dämonenjäger auf die Zelle hinter sich aufmerksam. Kaum wirft er einen Blick hinein, kann sich Kohaku vor Überraschung nicht bewegen. „Kirara“, flüstert der Junge nur und die kleine Nekkoyokai springt auf seine Schulter. Als auch die Katze zu dem Daiyokai hinein sehen kann, meint der Dämonenjäger zu seiner kleinen Freundin: „Hast du schon einmal so etwas gesehen? Wenn Sesshoumaru so weiter macht, wird es keine fünf Minuten mehr dauern, bis er frei ist.“ In der Zelle wirft sich der Inuyokai wild umher, brüllt und fletscht seine Zähne. Die langen Fangzähne versuchen sich in das Metall um seine Hände zu bohren, was nur begrenzt funktioniert. Dass der Dämon selbst in seinem Inneren Alles mitbekommt, würde man zur Zeit nicht vermuten, wenn man sein wild gewordenes Äußeres sieht. Allein die yokaisicheren Ketten, halten Sesshoumarus Körper davon ab, sich in seine riesige Hundedämonenform zu verwandeln. Auf einmal scheinen sich die eigentlich unzerstörbaren Ketten aber langsam zu verbiegen und das Metall fängt langsam an zu bersten. „Mist, Kirara!“, ruft Kohaku. Die Nekko verwandelt sich augenblicklich in ihre Dämonenform und der Dämonenjäger springt, trotz seiner immer noch schmerzenden Verletzungen, geschickt auf ihren Rücken. Während der Junge so schnell wie möglich zu der Grabstätte der Wölfe fliegt, stürmen schon mehrere Wolfskrieger in den Kerker, um den mächtigen Daiyokai so lange wie möglich hier abzulenken. Laut knurrend stehen InuYasha und Koga nebeneinander. Auch Katô kann sich nur noch schwer kontrollieren und alle gemeinsam überlegen sie, was sie nun tun sollen. Ayame ist die wenigen Schritte zu Jacken zurück gegangen um sich mit dem Froschdämon zu beratschlagen. Vielleicht hat er ja eine halbwegs annehmbare Idee. Als plötzlich etwas gänzlich Unerwartetes passiert. „Ist das etwa Miyuki?!“, fragt Kagome entsetzt, als die Hanyou auf einmal wieder auf der Bildfläche erscheint. Ihre Zähne und Krallen sind länger geworden, ihre Pupillen sind scharlachrot gefärbt und die Augäpfel sind pechschwarz geworden. Auf den Wangen der Hanyou zeichnen sich zwei rote Streifen ab. „Das Dämonenblut hat überhand genommen“, spricht Ayame unnötiger Weise aus, was sie alle schon wissen. Derweil stürzt sich Miyuki kopflos auf den nächstbesten Komoriyokai und zerfleischt ihn, als wäre er nichts weiter, als ein Insekt. Natürlich versuchen die Fledermäuse sie festzuhalten und dabei wird sie von Schwertern und Speeren verletzt. Da seine Untergebenen es alleine nicht schaffen, muss Akuma sich gezwungener Maßen auf die Hanyou konzentrieren und greift nun selbst an. Rin hat er derweil wieder an einen anderen Yokai weitergegeben. InuYasha ergreift daraufhin seine Chance und rennt in die Menge. Er greift an und erledigt gleich den ersten Dämonen. Nachdem die Anderen das gesehen haben, mischen auch sie sich in den Kampf ein. Ein heilloses Durcheinander entsteht und kaum einer kann die Übersicht noch behalten. Miyuki springt wild von einem Eck zum Anderen, was es ihren Freunden unmöglich macht, sie zu erreichen und zu beruhigen. „Hat sie Nichts, was ihr Blut zurück hält?“, fragt Kagome nach ein paar Minuten, während sie einen weiteren Dämonen vom Himmel schießt. „Nicht, dass ich wüsste“, antwortet Katô ihr, während er mit seinem Kaze-Ken den Weg in Richtung Rin frei schlägt. Mittlerweile haben sie sich in zwei Gruppen aufgeteilt. Jaken, Ah-Uhn, Katô und Ayame versuchen Rin zu retten während Koga, InuYasha und Kagome Miyuki aufhalten wollen. Plötzlich erscheint noch jemand auf dem Schlachtfeld. „Sesshoumaru kommt! Er hat sich befreit!“, ruft Kohaku laut und weicht geschickt den Fledermausdämonen aus, die versuchen ihn am Himmel zu erwischen. „Super! Einfach nur super!“, schreit Koga wütend. „Kann es noch schlimmer werden?“ Doch das hätte er besser nicht gesagt, denn plötzlich fängt der Boden an zu beben und die Brücke über die die Freunde gekommen sind, stürzt laut krachend ein. Auch der Boden bekommt Risse und diejenigen, die nicht fliegen können, schaffen es kaum, sich auf den Beinen zu halten, geschweige denn zu kämpfen. Auch der Komoriyokai, der Rin in seinen Armen hält, bekommt Probleme mit dem Gleichgewicht, da er es nicht geschafft hat, rechtzeitig abzuheben. Ohne Rücksicht schleudert er das bewusstlose Menschenmädchen von sich weg, welches an der Kante der Schlucht, die das Wolfsgrab umgibt, liegen bleibt. Gefährlich nahe am Rand liegt das Kind und wird mit jedem Rütteln des Erdbebens weiter zur Kante getragen. Dadurch, dass Kagome die Flugbahn von Rin beobachtet, ist sie kurz unaufmerksam und bekommt das auch gleich zu spüren. Ein Speer bohrt sich in die Seite der Miko, welche vor Schmerz aufschreit. „Kagome!“, ruft InuYasha, schafft es aber nicht zu ihr. Da Katô recht nahe an dem Mädchen steht, übernimmt er das und schlägt dem Komoriyokai den Kopf ab. Danach nimmt er die verletzte Kagome auf den Rücken, damit er seinen Schwertarm trotzdem noch benützen kann und begibt sich so weit wie möglich an den Rand des Schlachtfelds. Auf einmal hört man ein tiefes Brüllen und Ayame ahnt, woher es kommt. Kurz darauf steht auch schon Sesshoumaru in seiner Dämonenform vor ihr und lenkt einen Großteil der Aufmerksamkeit auf sich. Problemlos stapft er die ersten Angreifer nieder. Dann sieht er endlich Miyuki. Sie wird mehr oder weniger von ein paar Komoriyokai festgehalten und Akuma geht gerade langsam mit erhobenem Speer auf sie zu. Dabei spricht er wütend: „Es ist mir egal, ob Kurotama-sama dich haben will. Du hast meine Männer getötet, deswegen werde ich dich jetzt umbringen Prinzesschen.“ Natürlich reagiert der Körper des Daiyokais sofort und er will schon zu der Hanyou springen, als Ayame zwischen zwei Schlägen plötzlich laut „Rin-chan!“ ruft. Sein Blick geht daraufhin zu dem kleinen Mädchen, das gerade dabei ist, die Klippe hinunter zu fallen. Nur Sekunden trennen sie noch vor dem tödlichen Aufprall, doch ebenso trennen nur noch Sekunden Akumas Lanze von Miyukis Brust. In Lichtgeschwindigkeit versucht der Inuyoaki sich zwischen seinem dämonischen Körper und seinem Verstand zu entscheiden und wählt schließlich den Verstand. Obwohl es ihn wahrscheinlich selbst umbringen wird, da er mit Miyuki durch den Packt seines Vaters verbunden ist und es ihm im Herzen schmerzt, muss er Rin retten. Ohne Rin kann er nicht mehr leben. Sie hat ihm seit langem einen anderen Sinn im Leben gezeigt, als nur das ewige Streben nach Macht. Er hat das kleine Mädchen beobachtet, immer, auch als sie bei seinem nichtsnutzigen Halbbruder in dessen Dorf war. Immer hat er sie beschützt. Sie ist immerhin… …seine Tochter! Ja, endlich gibt er es vor sich selbst zu. ~ Rin ist meine Tochter und ich werde sie nicht sterben lassen! ~, denkt der große Inuyokai und springt in die Schlucht. Im gleichen Moment schreit Miyuki in ihrer Dämonenform ein letztes Mal auf, als Akuma ihr Herz durchbohrt. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Und hattet ihr das so erwartet? Würde mich interessieren. ^-^ Danke für die neuen Favo-Einträge und natürlich für die Kommis jedes Mal. Ich freue mich immer sehr und bin schon darauf gespannt, eure Meinung zu diesem Kapitel zu hören. Nächste Woche heißt es: In deiner Seele Lg. eure Ookami-chan Kapitel 29: In deiner Seele --------------------------- "Text " Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Miyuki erwacht in völliger Schwärze. ~Wo bin ich und was ist passiert?~, fragt sie sich, doch beantworten kann ihr das keiner. Um das Mädchen herum ist Niemand, was ihr ein wenig Angst macht. „Hallo?“, fragt sie einmal vorsichtig in die Dunkelheit hinein und richtet sich auf. Wie erwartet kommt keine Antwort und die Hanyou seufzt. Langsam steht sie nun gänzlich auf und möchte ein paar Schritte gehen, als sie plötzlich zurückgehalten wird. Ihre Arme und Beine sind wie gefesselt. „Was soll das? Was ist da los? Wieso kann ich mich plötzlich nicht mehr bewegen?“, fragt sie sich selbst panisch. Als würden Ketten ihre Gelenke umschlingen, wird das Mädchen an der Stelle, wo sie gerade steht festgenagelt. „Mist!“, entkommt es ihr, als die unsichtbaren Fessel nochmals enger werden. Sekunden lang passiert Nichts weiter und langsam versucht Miyuki sich zu beruhigen. Wo auch immer sie hier ist, durchzudrehen würde ihr sicher nicht weiter helfen. Als sie gerade noch beim Überlegen ist, wie sie sich jetzt am Besten befreien könnte, spürt sie auf einmal einen Schmerz, wie sie ihn noch nie zuvor gespürt hat. Ihre Brust zieht, brennt und verknotet sich zugleich. Augenblicklich muss die Hanyou aufschreien und hustet Blut. ~Hilfe! Helft mir! Was passiert hier?~ Ein erneuter Schwall Blut verdrängt ihre Gedanken und als dem Mädchen ein letztes ersticktes „Hilfe“ entkommt, hört sie zum letzten Mal die, ihr mittlerweile wohl bekannte, Stimme ihres Bruders, der laut „Miyuki-chan!“ ruft. Kagome sitzt wie angewurzelt auf der Stelle und bewegt keinen Muskel mehr. Ihre eigene Verletzung bemerkt sie schon gar nicht mehr. Katô, der schräg vor ihr steht, ruft ein letztes Mal laut nach seiner Schwester, bevor diese leblos zusammen sackt. Akuma hat ihr Herz einfach durchbohrt. Vor ihrer aller Augen und keiner hat etwas dagegen tun können. Niemand kam nah genug an die Hanyou heran, um sie noch rechtzeitig zu schützen. InuYasha knurrt wütend auf und lässt ein weiteres Kaze no Kizu auf seine Gegner los. Koga nimmt seine Frau auf den Arm und springt mit ihr aus der Gefahrenzone, da diese ebenfalls nur wie erstarrt da steht. Plötzlich schreckt Kagome aus ihrer Position auf und krabbelt einige Meter rückwärts. Das Yoki von Katô ist auf einmal mehr als rasant angestiegen und nimmt ein bedrohliches Ausmaß an, mit dem selbst Sesshoumaru nicht so leicht mithalten könnte. Die Augen des Mischlings leuchten rot auf und er verwandelt sich in ein hundeartiges Wesen, welches ein hellbraunes Fell mit weißem Muster trägt. Ganz verzerrt hört man aus seinem lauten Brüllen die Worte „töten“ und „Schwester“ heraus und jeder der Anwesenden ahnt schon, was gleich passieren wird. Wie verrückt geworden stürzt sich Katô in die Menge, achtet nicht weiter auf die Umgebung und hat nur ein Ziel. Seine stechend roten Augen starren ununterbrochen zu Akuma, der seine Lanze gemütlich schultert und auf den Mischling wartet. Zur gleichen Zeit stürzt sich Sesshoumaru kopfüber in die Schlucht. Ohne nachzudenken beschleunigt der Daiyokai sein Tempo immer weiter. Der kleinen Rin, welche immer noch bewusstlos ist, bleiben nur noch wenige Sekunden, bis zum Aufprall auf den Felsen. Im letzten Moment erreicht der Inuyokai ihre Hand und zieht sie an seine Brust. Zum Abfangen des Falls hat er keine Zeit mehr, deshalb rollt er sich schnell zu einer Kugel zusammen, um seine kleine Rin wenigstens mit seinem eigenen Körper zu schützen. Hart kommt er schließlich unten auf und rollt einige Meter weiter. Haufenweise Steine und Geröll bohren sich in das Fell des Hundedämonen. Kurz darauf bleibt er reglos liegen und verwandelt sich in seine menschliche Gestalt zurück. Das Mädchen liegt auf seinem Bauch und scheint unverletzt, was Sesshoumaru aufatmen lässt. Doch Sekunden danach spürt er plötzlich einen gewaltigen Schmerz in der Brust. Es fühlt sich an, als würde er mit einem Schwert durchbohrt werden und instinktiv weiß er, dass genau das gerade mit Miyuki passiert. Der Fürst spürt, wie ihm die Kraft entzogen wird und er langsam immer müder wird. Jedoch kann er das nicht zulassen. Er kann nicht einfach hier unten aufgeben. Auch wenn er es seinem Vater mehr als übel nimmt, dass dieser ihn mit einer Hanyou verbunden hat, seine Ehre als Fürst und Daiyokai kann er nicht aufgeben. Auch wenn es ihm das Leben kostet, Sesshoumaru wird Miyuki retten. Das schuldet er alleine schon seinem hoch verehrtem Vater. Kurzum beschließt der Inuyokai lieber schnell zu handeln, solange er noch ein wenig Kraft hat. Er hat immerhin nicht umsonst so hart trainiert und ist ein Daiyokai geworden. Sein Blick schweift zu Rin, während Sesshoumaru versucht sich aufzurichten, doch der Schmerz wird immer schlimmer. Nach dem gefühlt tausendsten Versuch steht der Inuyokai endlich wieder und nimmt seine kleine Tochter auf den Arm. Ja, gedanklich betrachtet er sie nun schon als Tochter. Wenigstens vor sich selbst, konnte er es endlich zugeben. Doch ob er je die Kraft dazu aufbringen wird, es ihr auch zu sagen, steht in den Sternen. Obwohl ihr größter Traum damit wahr werden würde, was auch der Daiyokai weiß. Von Oben hört man lautes Gebrüll und natürlich spürt Sesshoumaru die Yokiveränderung sofort und kann sich ausmalen, was gerade passiert. Außerdem stinkt es gewaltig nach Blut, was nicht allein von den Komoriyokai kommt. Während er Stück für Stück die Klippe wieder hochspringt, überlegt Sesshoumaru fieberhaft, was er mit Rin anstellen soll. Immerhin kann er sie nicht einfach mitnehmen. Der nächst Stärkste, der sie beschützen könnte, dreht gerade in seiner Dämonenform durch, die durchaus brauchbare Miko in der Gruppe ist schwer verletzt und die Wölfe haben mit sich selbst zu tun. An Kohaku möchte der Yokai gar nicht erst denken, der ist ja selbst noch ein Kind und in diesem Fall ist auch Jaken nicht geeignet. Mit seinem Kopfstab könnte er die Kleine nicht vor den heftigen Angriffen der Komoriyokai schützen. Also bleibt ihm wohl oder übel nur eine Möglichkeit und Sesshoumaru hasst sich jetzt schon für seine Entscheidung. Doch hat er eine andere Wahl? Endlich am Rand der Klippe angekommen, bestätigt sich die Vermutung des Daiyokais. Katô kämpft sich völlig außer Kontrolle geraten zu Akuma durch, der nur belustigt zusieht, wie der Mischling alle seine Schrammen, die die Fledermäuse ihm auf dem Weg zu seinem Opfer zufügen, ignoriert und nur Augen für den General hat. Koga schützt seine Frau, die mittlerweile auf dem Boden sitzt und hemmungslos weint. Auch Kagome wirkt abwesend, doch sie wird von Ah-Uhn geschützt, der die Miko anscheinend gut leiden kann. Natürlich konnte sich Jaken nicht gegen den Drachen zur Wehr setzen und ist nun gezwungenermaßen auch bei dem Menschenweib. Mit einem Knurren dreht Sesshoumaru sich nach kurzem Umsehen zu seinem verhassten Halbbruder, der immer wieder zwischen den Kämpfenden und Kagome hin und her schaut. Schnellen Schrittes geht er schließlich direkt auf InuYasha zu, der erst nur skeptisch zu ihm schaut. Ohne noch weiter zu überlegen, drückt er dem Hanyou Rin in die Arme und blickt ihn böse an. Zuerst scheint Inu reichlich perplex, als er jedoch auf seine Sinne hört und das für Sesshoumaru ungewöhnlich schwache Yoki wahrnimmt, stellt er keine Fragen mehr. Mit einem ernsten Nicken springt InuYasha in Richtung Kagome, wo es sicherer ist und behält die kleine Rin in seiner linken Hand, während er mit der Rechten wachsam Tessaiga hochhält. Der Hanyou hat es genau gespürt, irgendetwas muss passiert sein. Das Yoki seines Halbbruders ist unglaublich niedrig und ohne weiteres hätte er ihm Rin auch nicht anvertraut, also verschiebt er seine Fragen lieber auf später. Doch, dass das kleine Menschenmädchen ihm anvertraut wurde, lässt in InuYashas Innerem ein unbekanntes Gefühl des Stolzes heranwachsen. Sein Bruder hat ihm seinen wertvollsten Besitz anvertraut und das ohne ein Wort zu sagen. Einen so großen Vertrauensbeweis hat er noch nie von Sesshoumaru bekommen, doch zugeben würde er natürlich nicht, dass ihn das irgendwo in seinem Herzen eine Freude bereitet. Wenigstens weiß Sesshoumaru, dass der Hanyou, der sich seinen Halbbruder schimpft, eine Sache gut kann. Nämlich jemanden zu beschützen. Das hat er schon oft genug miterlebt, sodass er Rin nun seiner Obhut überlassen kann und ungewollt weiß der Daiyokai doch, dass er seinem Bruder zumindest in dieser Hinsicht irgendwie auch vertraut. Als plötzlich eine erneute Schmerzwelle über ihn hereinbricht, muss der Inuyokai sich beeilen. Er weiß, dass er selbst nicht mehr allzu viel Zeit hat, bevor ihn seine Kräfte endgültig verlassen. Schnell rennt er in seiner menschlichen Form durch die Massen an Komoriyokai. Glücklicherweise ist ein Großteil davon mit Katô beschäftigt, der sich nicht mehr beruhigen will. So kommt er recht gut voran uns ist schon bald hinter dem Yokai, der Miyukis leblosen Körper auf den Armen hält. Anscheinend haben die Fledermäuse vor, das Mädchen trotzdem mitzunehmen, doch daraus wird Nichts. Mit wenigen Bewegungen schlägt Sesshoumaru seinem Gegner den Kopf ab und schnappt sich noch im selben Moment die Halbdämonin. Natürlich bleibt das nicht unbemerkt. Akuma, der gerade noch mit Katô beschäftigt war, schleudert diesen mit einer Wasserwelle von sich. Der Mischling jault in seiner Dämonenform kurz auf, als er am Boden aufkommt und gleich einen Komoriyokai mit seinem Körper zerquetscht. Blöder Weise bohrt sich die Katana, die der Yokai in der Hand hatte, dabei in Katôs Körper. Erneut kommt ein gequältes Jaulen aus seiner Kehle und alle, die mit dämonischen Ohren ausgestattet sind, müssen sich stark zusammenreißen, um diese nicht zuzuhalten. Akuma hat sich derweilen an Sesshoumaru gewandt und fixiert ihn mit einem wissenden Blick. „Erstaunlich, dass du dich mit so wenig Yoki noch auf den Beinen halten kannst, großer Daiyokai“, sagt er spöttisch und lässt gleich darauf einen Wasserwirbel entstehen, den Sesshoumaru mit Bakusaiga abblockt. Schon alleine diese kleine Bewegung bereitet ihm mittlerweile unglaubliche Schmerzen und der Inuyokai weiß, dass es sich nur noch um Minuten handeln kann, bis er selbst zusammen bricht. Aber dann könnte keiner mehr Miyuki helfen. Er ist immerhin der Einzige, der mit Tessaiga umgehen kann. Nach außen hin natürlich so kühl wie immer, weicht der Daiyokai geschickt den Attacken Akumas aus. Eine Eigene zu starten würde zu viel Kraft kosten. Als es ihm selbst schon langsam aussichtslos erscheint, bekommt Sesshoumaru jedoch plötzlich Hilfe. Ayame scheint sich wieder einigermaßen gefangen zu haben und springt zusammen mit Koga, direkt vor den Daiyokai. Während die Wölfe ihn von vorne schützen, kreist Kohaku über Sesshoumaru, um Einschreiten zu können, falls etwas Unerwartetes passiert. Der Inuyokai überlegt auch nicht lange, springt einige Meter zurück und versucht eine Stelle zu finden, an der er Miyuki niederlegen und heilen kann. Bei den ganzen Fledermäusen ist das aber gar nicht so leicht. Unerwartet bekommt Sesshoumaru aber erneut Hilfe. Katô springt in hohem Bogen über den Daiyokai und räumt ihm den Weg frei, obwohl er selbst schon stark aus allen möglichen Verletzungen blutet. So schnell wie möglich rennt Sesshy ihm hinterher und lehnt Miyuki anschließend an einen rundlichen Stein. Ohne zu zögern zieht er sofort Tensaiga und versucht die Diener des Todes zu finden, damit er die Hanyou endlich wieder beleben kann und seine eigenen Schmerzen gleichzeitig aufhören. Doch dieses Mal ist etwas anders, als alle vorherigen Male. Nur ein einziges Wesen sitzt neben Miyukis Körper und es ist nicht hässlich, klein und grün, sondern es ist kohlrabenschwarz und etwa so groß, wie ein Mensch. Was das zu bedeuten hat, weiß Sesshoumaru nicht und er denkt auch nicht genauer darüber nach. Zu groß sind seine eigenen Schmerzen mittlerweile und so schneidet er dem fremden Wesen einfach den Kopf ab. Daraufhin erscheint ein strahlend weißes Lächeln auf dem durch und durch schwarzem Gesicht und wie aus Nichts bestehend verschwindet der dunkle Körper und ein schneeweißer Strudel entsteht. Der starke Wind zerrt Sesshoumaru, ohne dass er in seinem geschwächten Zustand etwas dagegen tun kann, in das Innere des Luftwirbels und für Außenstehende ist er augenblicklich verschwunden. Das bemerkt auch Kohaku, da plötzlich nur noch Miyukis Körper daliegt und kein Inuyokai mehr zu sehen ist. Verwirrt lenkt er Kirara zu der Hanyou, damit er sie wenigstens ein bisschen schützen kann. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Dieses Mal kam es mir wie eine Ewigkeit vor, bis ich das Kapi fertig geschrieben habe. Zur Zeit habe ich eine kleine Schreibblockade, also bitte nicht böse sein, dass ich es am Morgen noch nicht online gestellt habe >.< Ich hoffe es hat euch gefallen und bin schon auf eure Meinung gespannt ^-^ Das nächste Mal heißt es: Hörst du meine Rufe? Lg. eure Ookami-chan Kapitel 30: Hörst du meine Rufe? -------------------------------- "Text " Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt ~Was war das und wo bin ich jetzt?~, fragt Sesshouamru sich selbst in Gedanken. Als dieser Luftwirbel ihn verschluckt hat, ist plötzlich alles schwarz geworden und nun steht der Daiyokai in einem kleinen Wald, in dem vereinzelt Blumen blühen. Bei diesem Anblick muss er augenblicklich an Rin denken. Wehe, wenn ihr etwas passiert, dann kann InuYasha sein blaues Wunder erleben! Zur Vorsicht lässt der Fürst des Westens erst einmal seine Sinne schweifen, um mögliche Gefahren zu erkennen, aber komischer Weise ist hier nichts. Nicht einmal der kleinste Funken Yoki von einem anderen Dämonen, was wirklich nicht normal sein kann. Noch einmal sieht Sesshoumaru sich um, bis er einfach in eine beliebige Richtung los geht. Etwas weiter entfernt kann er Menschenstimmen ausmachen und in der anderen Richtung komische Geräusche, die er zuvor noch nie gehört hat. Auch die Luft scheint hier anders zu sein, ungewohnt und nicht so klar, wie in seinem Reich. Genau kann der Daiyokai nicht beschreiben wieso, aber Irgendetwas zieht ihn plötzlich in Richtung Norden, den kleinen Waldweg entlang. Als das kleine Wäldchen sich zu lichten scheint, kann der Hundedämon einen merkwürdigen Klotz ausmachen, der eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Palast hat. Jedoch ist das viereckige Ding viel kleiner und riecht nach Mensch. Damit ist für ihn klar, hier drin leben mindestens zwei Menschen. Knapp vor dem Gebäude dringt ihm ein bekannter Geruch in die Nase. Ganz leicht nur wahrnehmbar, aber dennoch präsent. ~Das ist Miyuki~, wird dem Inuyokai klar. In seinen Gedanken spricht er die Halbdämonin seit kurzer Zeit nur noch mit ihrem Namen an. Warum das so ist, weiß er selbst nicht wirklich, aber das ist jetzt auch egal. Sein gesamter Körper steht unter Hochspannung, als Sesshoumaru das komische, viereckige Ding, in dem sich noch immer Menschen befinden, aus der Nähe betrachtet. Sicheren Schrittes geht er auf die Holztür zu, die wohl aus Versehen offen gelassen wurde, zu. Plötzlich nimmt er Stimmen wahr. Viel klarer jetzt, als noch vor dem Haus. Ein junges Mädchen und ein Mann sind zu hören und die Stimme des Menschenmädchens ähnelt der von Miyuki sehr. Da auch ihr Geruch recht ähnlich ist, muss es sich um eine Verwandte von ihr handeln. Langsam folgt der Daiyokai den Geräuschen und kommt bald an einer weiteren Tür an. Obwohl diese abgeschlossen ist, kann er nun alles dahinter perfekt verstehen und so bleibt der Fürst einfach kurz stehen und lauscht. Der Mann scheint zu weinen, was schon sehr merkwürdig für den Dämonen ist. Erwachsene Männer weinen doch nicht so einfach und lassen sich dann von kleinen Mädchen trösten. Denn genau das macht das Menschenmädchen gerade. Sesshoumaru hört ihre beruhigenden Worte. Immer wieder wiederholt sie: „Es ist nicht deine Schuld. Gib nicht auf, noch lebt sie ja noch. Aus einem Koma sind Viele schon erwacht.“ Einige Minuten geht es so weiter, bis man plötzlich die erboste Stimme des Mannes brüllen hört. „Verdammt! Verstehst du denn gar nichts? Miyuki liegt seit Monaten im Koma! Sie wird nicht mehr aufwachen. Genauso lief es bei meiner Schwester damals. Unsere Eltern haben Jahre gewartet, aber es nützte nichts! Niemals mehr werde ich sie lachen hören, mein kleines Mädchen.“ Gegen Ende hin ist er immer leiser geworden und weint nun erneut. Die leisen Worte des Mädchens entnimmt Sesshoumaru noch, dass ein Ort namens „Shiro-Krankenhaus“ der beste Ort sei, an dem Miyuki sein könnte, um wieder gesund zu werden. Das sind alle Informationen die der Inuyokai braucht. Schnell macht er sich auf den Weg diesen komisch klingenden Ort zu finden. Wahrscheinlich muss er Miyuki hier in dieser fremden Welt finden und irgendwie wieder zum Leben erwecken. Jedenfalls glaubt der Daiyokai das. Dann wird sie wohl auch in der, für ihn, normalen Welt wieder erwachen. Natürlich hat Sesshoumaru schon gemerkt, dass es nicht sein kann, dass das hier seine Heimat ist und aus den Gesprächen zwischen Rin und Miyuki weiß er, dass die Halbdämonin eigentlich aus einer anderen Welt, oder auch Zeit kommt. ~Um genauer zu sein, aus der Gleichen, wie die Mikofreundin InuYash… des Bastards.~ Über seine eigenen Gedanken geschockt, rennt der Inuyokai fast gegen einen Baum. Hätte er seinen nutzlosen Halbbruder in Gedanken fast beim Namen genannt? Den Namen, den sein hochverehrter Vater dem Hanyou gegeben hat und ihn damit anerkannt hat? Niemals! Das war nur Einbildung, ganz sicher. Auf einmal ändert sich der Boden unter Sesshoumarus Füßen, was ihn am Weiterüberlegen hindert. Er wird grau und glatt. „Steinboden?“, entfährt es dem Yokai ungewollt. Der ganze Untergrund ist plötzlich aus Stein und unwillkürlich vermehrt sich auch der Gestank um den Daiyokai herum. Zu schnell um noch rechtzeitig zu reagieren, rast ein Metallkasten mit Rädern an dem Inuyokai hinüber und er bleibt fast augenblicklich stehen. ~Was zur Hölle ist das?~, fragt der Dämon sich im gleichen Moment. Vorhin hat er es noch gar nicht bemerkt, aber der unerträgliche Gestank kommt von diesen Metalldingern und es sind auf einmal Hunderte von denen hier. Blöder Weise hat er jetzt keine Zeit, diese furchtbar ekeligen Metallkisten ausnahmslos zu zerstören. Sesshoumaru muss Miyuki finden. Wahrscheinlich kommt das nur durch den Bann, aber ein Teil seines Herzens macht sich doch tatsächlich ernsthafte Sorgen um die Hanyou. Ein immer größer werdender Teil und dieses Gefühl kann der Dämon so gar nicht leiden. Zwar kennt er es nur von Rin, aber schon generell mag er diese Hilflosigkeit nicht. Die Ungewissheit, was passieren wird, ist für ihn schlimmer, als jeder Gegner im Kampf. Schnell wie der Blitz springt Sesshoumaru von einer Straße zur Anderen. Zerquetscht auch manchmal, ganz aus Versehen, eine der Blechkisten, die auf dem Steinboden herumfahren und sucht die Umgebung nach einem Krankenhaus ab. Dass ihn dabei alle vorbeigehenden Menschen nachschauen, da der Yokai sich nicht darum schert, gesehen zu werden, interessiert ihn nicht wirklich. Zum Glück wird der Begriff „Krankenhort“ auch in seiner Zeit schon für einen Ort verwendet, an dem Menschen ihre Kranken pflegen, so muss er nur nach dem unschönen Geruch von Krankheit und Tod suchen, was für einen INUyokai kein Problem darstellt. Schon bald erreicht der Dämon ein Schlossgroßes Gebäude, an dem der Geruch nach kranken und sterbenden Menschen wie nirgendwo sonst haftet. Durch diesen penetranten Gestank ist es ihm aber leider nicht möglich, Miyukis ganz speziellen Geruch herauszufiltern. Wenigstens kann Sesshoumaru das Wort „Shiro“ über der komischerweise durchsichtigen Tür erkennen. ~Nie wieder!~, schwört der Daiyokai sich nach wenigen Minuten, die er in diesem Haus verbringt. Seine sensible Nase bringt ihn fast um, während er Gang für Gang abgeht, so schnell es ihm möglich ist. Die jungen Menschen in weißen Gewändern, die ihn schon beim Eintreten nicht durchlassen wollten, hat er schon längst abgeschüttelt. Nach dem gefühlt tausendsten Gang und einem fast unsichtbarem Augenrollen erlangt ein mittlerweile sehr bekannter Geruch plötzlich seine vollste Aufmerksamkeit. Fast hätte Sesshoumaru glücklich aufgeseufzt, als er ihn endlich wahr genommen hat. Schnell und glücklich darüber, nicht noch mehr unnötige Meter überwinden zu müssen, eilt der Fürst zu der Tür, an der Miyukis Geruch am Stärksten ist und reißt sie aus ihren Angeln. Das Prinzip des Türklinke-hinunter-drückens hat der mächtige Dämon noch nicht ganz verstanden. Als sein Blick auf den leblosen Körper von Miyuki hängen bleibt, der mit allerlei Schläuchen verbunden ist, bemerkt er erst gar nicht die anderen Personen im Zimmer, sondern konzentriert sich nur auf sie. Erst als Sesshoumaru direkt vor der Hanyou steht und sie einfach hochheben will, tritt plötzlich ein roter Schopf unordentlich zurückgebundener Haare in sein Blickfeld und das Menschenmädchen schlägt, ohne auf seine steigendes Yoki zu achten, die Hand des Dämonen weg. „Wer um Himmels Willen bist du und was hast du mit unserer Freundin vor, du Psycho?“, fragt das schlaksige Mädchen mit den braunen Augen und vielen Sommersprossen wütend. „Meine Güte, sei doch nicht so unhöflich!“, kommt es auf einmal von einem zweiten Mädchen mit langen, blonden Haaren, die die Andere jetzt am Arm festhält. „Verzeihen Sie bitte, aber Erika hier ist immer sehr misstrauisch, wenn es um ihre Freunde geht. Mein Name ist Ai und Miyuki-chan hier ist unsere Klassenkameradin und auch eine gute Freundin. Wer sind Sie, wenn ich fragen darf? Etwa ein Arzt?“ Kurzerhand beschließt der Daiyokai seine Zeit nicht mit diesen Menschen zu vergeuden und zieht Bakusaiga. Während seine Augen anfangen rot zu leuchten, verändert sich der böse Blick des rothaarigen Mädchens plötzlich. Wie ein Blitz läuft sie plötzlich zu einer grauen Sporttasche, die am Boden liegt und kramt darin herum. „Ähm, was machst du da?“, fragt das blonde Mädchen seine Freundin, welche nur etwas Unverständliches murmelt. „Ich habe es! Daher kenne ich den Typ. Schau mal Ai-chan!“, kommt es auf einmal und Erika läuft mit einem Buch in der Hand zu ihrer Freundin, die im Moment gar nichts mehr versteht. Als sie endlich den Umschlag des Mangas sieht, wird ihr einiges klar. Mehrmals wandern ihre Augen von dem Einband zu Sesshoumaru und wieder zurück. Der Dämon weiß inzwischen nicht genau, was er nun tun soll. Dem Anschein nach haben diese Mädchen weder Angst, noch Respekt vor ihm. So etwas ist ihm noch nie untergekommen. Sogar Miyuki konnte sich besser beherrschen, wenn er wütend war und im Moment ist er sehr wütend. Wie können diese Menschen es wagen, ihn so zu behandeln und jetzt auch noch offenkundig anzustarren? Als er mit seinem Schwert den dämlichen Menschenmädchen dann endlich ihren Kopf abschlagen will, wird er erneut unterbrochen. Eines der Mädchen quietscht laut auf, was in seinen Ohren hundert Mal lauter nachhallt. Die Beiden Menschen hüpfen zusammen auf und ab und der Daiyokai ist langsam recht perplex. Was ist mit diesen Dingern bitte los? Die Rothaarige steht plötzlich vor ihm und blickt zu Sesshoumaru hinauf, was ziemlich komisch aussieht, da sie mindestens einen Kopf kleiner ist, als er. „Wie cool!“, fängt sie an zu reden. „Miyukis Vater hat doch echt einen Sesshy-Cosplayer organisiert! Also wenn sie von ihrem Lieblingscharakter nicht aufgeweckt werden kann, womit dann? Eine super Überraschung, wirklich!“ Während die Eine noch immer spricht, schiebt das blonde Mädchen den Inuyokai auf einmal von hinten an. Ganz überrascht davon, lässt er es einfach zu, bis er direkt vor Miyukis Bett steht. Als er auf das schlafende Gesicht der Hanyou schaut, die hier in ihrer Welt natürlich menschlich ist, kann er seine Augen plötzlich nicht mehr von ihr nehmen. Ihr Gesicht sieht so friedlich aus, als würde sie nur schlafen und jeden Moment aufwachen. Das Einzige, was ihn an dem Anblick stört, ist das durchsichtige Atemgerät, das über ihrem Mund liegt. Dieses Problem hat er jedoch sofort erledigt. Mit seiner Kralle schneidet er das schwarze Band ab, welches das Ding festhält. Die Worte der anderen Mädchen nimmt er gar nicht mehr wahr und konzentriert sich nun noch auf Miyuki, die unschuldig, wie ein Lamm, dort liegt. In dieser Welt hat sie noch lange Haare und logischerweise Weiser weder Ohren, noch Wolfsschweif. Verzaubert von dem wunderschönen Gesicht unter sich, kniet Sesshoumaru sich wie mechanisch an Mixukis Bett und berührt ihre Wange mit seiner Kralle. Die weiche Haut fühlt sich so gut unter seinen Fingern an, dass er unbewusst die Gesichtszüge der Hanyou nachfährt. Die beiden Menschenmädchen sind mittlerweile verstummt und beobachten skeptisch, was der Dämon tut. Wie in Trance wandert die Hand des Daiyokais von den geschlossenen Augen mit den vollen, schwarzen Wimpern zu den leicht rosa leuchtenden Lippen, die mittlerweile schon recht ausgetrocknet aussehen. Das Gefühl, welches in Sesshoumarus Brust heransteigt, kennt er mittlerweile. Es ist das Selbe, wie in den Wolfshöhlen, als er Miyuki geküsst hat. Trotzdem, dass er weiß, was gleich passieren wird und ihm auch bewusst ist, dass zwei Menschen ihn beobachten, kommt er dem lange zurückgehaltenen Drang endlich nach und senkt seinen Kopf langsam. Als nur noch wenige Zentimeter seine Lippen von Miyukis trennen, öffnet er den Mund, fährt die ausgetrockneten Lippen von der Hanyou mit seiner Zunge nach und befeuchtet sie damit, bevor er kurz darauf seine eigenen Lippen auf die des Mädchens legt. Seine Umgebung und alle Gedanken, die gegen den Kuss sprechen, sind wie weggeblasen. Es zählt nur noch der Moment, dieses unbeschreibliche Gefühl, welches sein kaltes Herz einnimmt und sich schließlich gänzlich seines Körpers bemächtigt. Alles was ihn in den letzten Tagen daran gehindert hat, in Miyukis Nähe zu kommen, war dieses Gefühl. Die innere Wärme, die der Inuyokai verspürt, wenn er in ihrer Nähe ist, ist unbeschreiblich und ungewohnt. Von seiner Mutter hat Sesshoumaru gelernt, sich erst gar nicht auf so etwas Menschliches, wie Gefühle einzulassen. Ansonsten würde er untergehen, wie sein Vater und in seiner Kindheit, war der Inu no Taishou nie da, um Sesshoumaru das Gegenteil zu beweisen. Für einen Fürsten gibt es immer viel zu tun. Im Nachhinein hat sein hochverehrter Vater bereut, ihm nicht mehr Zeit gewidmet zu haben, dass hat der junge Fürst einst von Myoga erfahren. Insgeheim hätte Sesshoumaru sich das irgendwie auch gewünscht. Zu viel gibt es immer noch, was sein Vater ihm nie lehren konnte. Auch in diesem Moment quält ihn eine Frage, mit der der Inu no Taishou ihm sicher hätte weiterhelfen können. Wie kann etwas, was laut seiner Mutter so schlecht sein soll, sich so gut anfühlen? Sogar der sanfte und einseitige Kuss lässt ihn in eine andere Welt abdriften, so schön, wie er es sich niemals hätte vorstellen können und plötzlich spürt der Daiyokai eine kleine Bewegung an seinen Lippen. Schnell lässt er von Miyuki ab und schaut zu, wie sie langsam ihre strahlenden Augen ein Stück öffnet und ihm ein kleines Lächeln schenkt. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Schon wieder ist es so spät geworden *mich schäm* ’^.^ Übrigens passt der Titel im Nachhinein auch nicht mehr dazu. Gomen nasai! Ich hoffe es hat euch gefallen und danke für die lieben Kommis! Würde mich freuen, wenn ich dieses Mal auch wieder welche lesen kann. ;) Das nächste Mal heißt es: Ein Dämon im Supermarkt?! Lg. eure Ookami-chan Kapitel 31: Ein Dämon im Supermarkt?! ------------------------------------- "Text " Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Wie unter Wasser treibt Miyuki im Nichts. Ein Zeitgefühl hat sie schon lange nicht mehr. Sind es nur Sekunden, oder schon Wochen, seit sie hier ist? Nur gedämpft spürt das Mädchen ihren Körper und hört die Stimmen um sich herum. Eine unendliche Müdigkeit hat ihre Glieder gepackt und verhindert jeden zusammenhängenden Gedanken. Sie will schlafen, alles nur noch los lassen, endlich die Augen vor der Schwärze um sie herum verschließen. Sekunde für Sekunde wird der Körper der Hanyou immer weiter in die Tiefe gezogen. Obwohl sie keine Wasseroberfläche in der Schwärze sehen kann, spürt sie dennoch, dass sie bald außer Reichweite sein wird. Woher Miyuki das weiß? Sie hat keine Ahnung. Es ist einfach ein Gefühl, das Gefühl, dass es nicht mehr lange dauern wird. Die Luft ist ihr schon längst ausgegangen, aber ihr Körper scheint dennoch genug Sauerstoff zu haben, denn an den letzten eigenständigen Atemzug, kann die Hanyou sich schon nicht einmal mehr erinnern. Gefangen in der Schwärze spürt Miyuki plötzlich ein Kribbeln auf ihrer Haut, dass ihr Herz erreicht und ihr Gehirn ankurbelt. Das Gefühl einer Hand auf ihrem Gesicht wird immer klarer und es kämpft sich ein einzelner Gedanken deutlich in ihren Kopf. ~Ich muss leben!~ Nicht mehr und nicht weniger. Als würde sie sich zum ersten Mal im Wasser bewegen, fängt die Hanyou unbewusst an zu schwimmen, sich an die Oberfläche zu kämpfen. Doch plötzlich fehlt ihr die Luft. Das Bedürfnis zu atmen entbrennt in den Lungen des Mädchens und Tränen treten ihr in die Augen. Das Denken fällt Miyuki immer noch schwer, ihr Körper wird von einer unsichtbaren Macht tiefer hinunter gezogen und ein erstickter Schrei kommt von der Hanyou, als plötzlich etwas ihre Lippen berührt. Die sanfte Berührung scheint ihre Lungen unerklärlicher Weise wieder mit Luft zu füllen und Stück für Stück kämpft sich der Körper des Mädchens frei. Als die Berührung sich auf einmal intensiviert, macht Miyuki die letzte Bewegung und erreicht die Oberfläche des Wassers, welche sie in ein strahlendes Licht einhüllt. Vorsichtig öffnet das Mädchen ihre Augen und muss augenblicklich sanft lächeln. Sie wusste es die ganze Zeit. Miyuki wusste, dass wenn sie aufwacht, sie in Sesshoumarus goldene Augen sehen kann, die sie sofort in ihren Bann ziehen. Doch plötzlich verschwindet der glückliche Ausdruck und macht einem Entsetzten Platz, als die Hanyou hinter dem Yokai eine piepsende Maschine ausmacht. ~Aber es gibt doch noch keine Maschinen. Heißt das etwa…~ Etwas zu schnell dreht das Mädchen ihren Kopf und setzt sich auf. Augenblicklich wird ihr schwindelig, doch das hält sie nicht davon ab, mit offenem Mund ans Bettende zu starren, wo zwei Personen sitzen, die sie fröhlich anlächeln. „Ich wusste es! Ich wusste es, ich wusste es! Ich habe von vornherein gesagt, sie wacht wieder auf!“, kreischt Eines der Mädchen auf einmal und hüpft fröhlich um ihre blonde Freundin herum. „Aber, aber…“ Erneut schaut Miyuki auf Sesshoumaru, der sie ausdruckslos mustert und anschließend wieder zu den Mädchen. „Häh? Wie kommst du…, ich, wir? Aber, wir waren doch… und wieso Erika und Ai sind…“ „Ach du heilige Scheiße!“, schreit die Hanyou plötzlich, als die Erkenntnis endlich in ihr geschundenes Hirn gelangt ist. Augenblicklich liegen alle Augen auf ihr und das rothaarige Mädchen mit den Locken geht besorgt zum Krankenbett. „Alles in Ordnung Miyuki-chan?“, fragt sie und legt probehalber ihre Hand auf die Stirn ihrer Freundin. „Ja, nein, ich meine… Ich bin total froh euch beide zu sehen, aber könntet ihr uns bitte kurz alleine lassen?“, fragt Miyuki leicht unsicher nach, während sie zwischen den Mädchen und Sesshoumaru hin und her sieht. „In Ordnung, aber wenn wir irgendetwas ungewöhnliches hören, stürmen wir das Zimmer!“, meint Erika ernst und denkt dabei an den unerwarteten Kuss, den der Cosplayer ihrer Freundin gegeben hat. „Erika-chan! Sag doch so etwas nicht laut“, meint auf einmal das blonde Mädchen mit geröteten Wangen und schiebt die eben Genannte einfach aus dem Raum. Sekunden später sind Miyuki und Sesshoumaru alleine und es ist komplett still. Jedenfalls solange bis das Mädchen einmal tief Luft holt und anfängt sich selbst die Situation klar zu machen. „Also, zusammengefasst sieht es wohl so aus, dass wir Beide jetzt in meiner Welt sind. Wie ist das passiert und wo sind die Anderen? Ach ja, und was ist mit Rin?“ Den Kuss von vorhin, den sie sehr wohl gespürt hat und der sich in ihre Erinnerung eingebrannt hat, lässt sie erst einmal weg. Im Moment gibt es Wichtigeres zu regeln. Der bittende, verwirrte Blick von der Hanyou lässt den Kopf des Daiyokais ausschalten und gegen sein eigentliches Vorhaben erklärt er kurz und bündig: „Als Tensaiga den Todesgehilfen durchgeschnitten hat, bin ich hier gelandet.“ Etwas überrascht von der ehrlichen Antwort lächelt Miyuki kurz unterbewusst, ehe sie für sich selbst zusammenreimt: ~Okay, wenn man die Situation nüchtern betrachtet, bedeutet das, dass nur wir Beide in der Zukunft sind. Wenn Tensaiga nämlich…~ „Sekunde Mal! Das heißt,… ich war wirklich schon… tot?“ Der kalte Blick von dem Inuyokai lässt keine Zweifel zu und unwillkürlich läuft ein Schauder über den Rücken des Mädchens. Doch was soll sie nun tun? Es ist ihr klar, dass sie in der InuYasha-Welt noch etwas zu erledigen hat. Unbedingt muss sie einen Weg zurück finden und bis dahin muss sie sich etwas einfallen lassen. ~Was soll ich denn bitte mit Sesshoumaru tun?~ Das ist die Hauptfrage. Einen Daiyokai alleine in der Zukunft hinaus zu lassen, würde höchst wahrscheinlich für den Großteil der Bevölkerung tödlich ausgehen. Außerdem haben Erika und Ai den Inuyokai jetzt schon gesehen. Zwar kennen sie sich mit dem Manga InuYasha nicht so gut aus, sie schauen sich lieber Tokyo Ghoul, oder Shingeki no Kyojin an, aber so dumm sind sie nicht. Natürlich werden sie früher oder später merken, Sesshoumaru ist kein Cosplayer. Nur was tun, sobald Miyuki aus dem Krankenhaus draußen ist? Mit nach Hause nehmen kann sie einen Yokai so wie er aussieht sicherlich nicht. Wohl oder übel muss das Mädchen zumindest ihre Freundinnen in das Geheimnis mit einweihen. Ohne Hilfe wird Sessy sonst ganz Tokyo zerstören. Wie aufs Stichwort platzt auch gleich Erika ins Zimmer. „Ihr wart mir definitiv zu lange alleine. Miyuki-chan du bist noch nicht gesund!“, fängt sie auch gleich an zu schimpfen und Miyuki verdreht ihre Augen belustigt. Ai kommt ebenfalls wieder hinein und gesellt sich zu dem Mädchen im Krankenbett. „Tut mir leid, länger konnte ich sie nicht aufhalten“, flüstert sie ihr leise zu und deutet dabei auf die Rothaarige. Kichernd überlegt Miyuki nun, wie sie am besten mit der Wahrheit anfangen soll, als ihr das abgenommen wird, da sie bemerkt wie Sesshoumaru den Griff von Bakusaiga gefährlich fest in der Krallenbesetzten Hand hält. Erst jetzt hat sie mitbekommen, dass der Daiyokai das Schwert in der Hand hat und gleich vermutet sie den Grund dafür. Daher sprintet sie aus dem Bett, die abreißenden Schläuche an ihrem Körper ignorierend und hält seine Kralle fest, die gerade die Klinge schwingen wollte. „Ganz ruhig Sesshoumaru! Wenn du meine Freundinnen tötest, ich schwöre dir, ich werde Rin erzählen, was du mit deinen Gegnern machst, wenn sie nicht anwesend ist!“ Dass das nämlich recht verstörend für ein Kind ist und Rin dadurch vielleicht Angst vor ihrem Ziehvater bekommen würde, weiß Miyuki genau. Von dem Daiyokai kommt nur ein leises Knurren, ehe er wirklich Bakusaiga in seine Schneide steckt. Warum er gerade auf die Hanyou gehört hat, ist ihm selbst nicht genau klar, auch Miyuki weiß das nicht, aber diese Tatsache ignoriert sie erst einmal. Ihre Freundinnen schauen recht skeptisch zu dem Mädchen und dem Dämonen. Immer noch denken sie, dass der Mann ein fremder Cosplayer ist. Ein letztes Mal seufzt die Hanyou während ihre Hand durch das lange, braune Haar fährt. „Meine Haare!“, ruft sie plötzlich begeistert aus. „Sie sind wieder so lang wie vorher und wehe du schneidest sie in dieser Welt auch ab! Ich schwöre es dir, das würdest du bereuen.“ Die Erkenntnis kam zwar etwas spät, aber immerhin ist sie jetzt umso besser. Erst im Nachhinein sieht Miyuki die wortwörtlichen Fragezeichen über den Köpfen von Ai und Erika. „Stimmt ja, ich muss hier noch etwas klar stellen. Also ihr Beiden, bitte, auch wenn es erst einmal alles sehr merkwürdig und unglaubwürdig klingen wird, hört mir zu“, fängt das Mädchen daher an und erzählt, was ihr passiert ist. Wie gewünscht halten ihre Freundinnen den Mund und hören skeptisch zu. Zwischendurch schauen sie immer wieder einmal verwirrt, wütend, oder einfach nur hilflos zu Sesshoumaru, der nicht wirklich weiß, was er tun soll. Natürlich lässt der große Daiyokai es sich nicht anmerken, aber im Geheimen weiß er im Moment wirklich nicht, was nun zu tun wäre. Ja, er hat Miyuki gerettet und nun? Wie sollen sie wieder zurückkommen und wird das Mädchen überhaupt wieder zur Hanyou werden, wenn sie zurück sind? Während der Inuyokai noch grübelt, hat die Braunhaarige mit dem Erzählen geendet und blickt nun unsicher zwischen ihren beiden Freundinnen hin und her. Den Teil, mit dem Manga hat sie extra so umschrieben, dass Sesshoumaru nicht mitbekommt, dass er eigentlich aus einem Comicbuch stammt. Einen Blick tauschen die beiden Menschen untereinander noch aus, ehe Ai langsam anfängt zusammen zu fassen: „Also, du bist eine Halbdämonin und zugleich die Prinzessin des Norden Japans und das da ist kein Cosplayer sondern der echte, gefährliche Sesshoumaru, mit dem du VERLOBT bist. Die Geschichte solltest du wirklich aufschreiben.“ Den letzten Teil sagt das Mädchen nur, um die Situation ein wenig aufzulockern, was sichtlich nicht funktioniert hat. Erika ist für ihre Verhältnisse viel zu still. Sie muss das alles erst einmal verarbeiten. Doch zum Glück glauben die Mädchen die Geschichte überhaupt. Immerhin ist das alles nicht gerade logisch. Als die Besuchszeit um ist, verabschieden sich Erika und Ai und versprechen Miyukis Vater bescheid zu sagen, damit er weiß, dass sie aufgewacht ist. Bei all dem Trubel hat sie das völlig vergessen. Der Daiyokai bleibt natürlich bei ihr. Als eine Krankenschwester kommt, um die Patientin zu untersuchen, hat es Miyuki nach langem Überreden geschafft, dass Sesshoumaru sich währenddessen in einer Abstellkammer versteckt. Die sehr mitgenommene Tür wird nur einmal überrascht von der jungen Dame gemustert, ehe sie wieder hinaus geht. Völlig erschöpft legt das Mädchen sich nach der Kontrolle schlafen. Vor einigen Sekunden hat ihre Schwester noch ganz aufgewühlt angerufen und auch ihren überglücklichen Vater konnte Miyuki kurz sprechen. Zu dem Inuyokai hat das Mädchen nur noch gesagt, dass er unbedingt im Zimmer bleiben muss, ob es ihm passt oder nicht. Glücklicherweise ist er am Morgen sogar noch da. Obwohl die Hanyou in Menschengestalt hätte schwören können, dass er die Umgebung mindestens einmal abfliegt, ist der Fensterriegel immer noch verschlossen und ohne das ganze Fenster zu zerstören wäre Sesshoumaru nicht hinaus gekommen. Glücklich darüber möchte sie ihm schon danken, als plötzlich die junge Schwester wieder herein kommt. „Miyuki-san, sie sind nun offiziell entlassen, da Ihre Werte sich in der Nacht nicht mehr verändert haben“, sagt sie und blickt verdutzt zu dem Daiyokai, der offensichtlich vor der Besuchszeit und in merkwürdigen Klamotten am Fenster steht. Schnell bedankt sich Miyuki und lenkt die Frau so ab. Danach zieht sie sich ein paar Klamotten an und fängt an zu überlegen. ~Vater weiß nicht, dass ich schon nach Hause komme, das heißt ich kann mir zuerst ein Versteck für Sesshoumaru suchen. Der Dachboden wäre nicht schlecht. Außer mir ist nie jemand dort und in meiner Nähe ist er dann ja auch. Aber zuerst müssen wir einkaufen gehen. Zwar weiß ich nicht, was Sesshy isst, aber Fleisch dürfte nicht ganz verkehrt sein und Klamotten braucht er auch noch.~ Kurz ruft das Mädchen Ai an, um ein paar Sachen von deren großen Bruder ins Krankenhaus bringen zu lassen. Es dauert zwar einige Zeit, bis der Inuyokai diese auch anzieht, aber ansonsten dürfte er nicht in die Öffentlichkeit. Die Yokaimale im Gesicht müssen eben als merkwürdige Tattoos durchgehen. Zum Abschluss nimmt Miyuki Sesshoumarus langes Haar noch zusammen und flechtet einen schnellen Zopf. Mindestens fällt er jetzt nicht mehr so sehr auf und das Mädchen muss zugeben, Neuzeitmode steht ihm. Das eng anliegende T-Shirt und die enge Jeans lassen ihn richtig sexy aussehen. Bei dem Gedanken wird die Hanyou tomatenrot. Endlich an der frischen Luft steuert Miyuki sofort einen Supermarkt an. Geld hat sie noch etwas in der Hosentasche. Fast schon interessiert mustert Sesshoumaru die Schiebetür, die sich von selbst öffnet und folgt der Hanyou in das niedrige Geschäft. Während sie gerade aus geht, entscheidet er sich spontan dazu, einem verlockend süßem Duft zu folgen, den er noch nie gerochen hat. Endlich am Fleisch angekommen dreht das Mädchen sich um und erblickt zu ihrem Entsetzen, dass Sesshy weg ist. „Mist und ich sagte doch, er muss bei mir bleiben“, meint sie zu sich selbst und fängt an den Yokai zu suchen, als sie plötzlich einen Schrei hört und Schlimmes ahnt. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Gomen nasai, tausend Mal *verbeug* Ein unerwarteter Besuch ist plötzlich bei mir aufgetaucht und erst jetzt wieder gegangen. Ich kam nicht mehr dazu, es vorher hochzuladen. ‚^^ Ich hoffe das macht euch nichts aus. Würde mich über Kommis freuen ^-^ Nächstes Mal geht es weiter mit: Was ist ein BH? Lg. eure Ookami-chan Kapitel 32: Was ist ein BH -------------------------- 32. Was ist ein BH? "Text " Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Der Schrei kommt ganz aus der Nähe und Miyuki sprintet die Gänge entlang. Wo kann der Daiyokai sich nur verstecken? Blöd nur, dass das Mädchen ihre Hanyoukräfte in dieser Welt nicht hat. Ansonsten könnte sie seine Aura aufspüren oder ihn zumindest riechen. Den wundervollen Duft, der an Waldluft erinnert, vermisst sie schon ein wenig, aber das ist jetzt nebensächlich. Ein erneuter Schrei lenkt Miyukis Aufmerksamkeit plötzlich auf die Süßigkeitenabteilung. ~Was will er denn bitte hier?~, fragt die Hanyou im Menschenkörper sich und beißt sich auf die Unterlippe. ~Hoffentlich hat Sesshy noch keinem den Kopf abgeschlagen!~ Nur wenige Sekunden später entdeckt das Mädchen endlich den gesuchten Dämonen in einer gänzlich unerwarteten Situation. Mit einer Hand hält Sesshoumaru eine junge Verkäuferin, welche vermutlich vorher geschrieen hat, in die Luft. In der Anderen befindet sich eine aufgerissenen Packung Schokoladenkekse, welche skeptisch von dem Daiyokai angestarrt wird. Dabei wirkt er so, als wollte er die Kekse mit seinem Blick eliminieren. Ein vollkommen entrüstetes „Sesshoumaru?!“ entfährt Miyuki, als sie den Inuyokai so sieht. Dieser wendet seinen Blick jedoch nicht von den bösen Schokoladenkeksen ab und ignoriert die Hanyou in Menschengestalt einfach. Das Mädchen hingegen wird richtig wütend. ~Ich habe ihm doch ausdrücklich gesagt, er soll immer in meiner Nähe bleiben!~, denkt sie Zähneknirschend und setzt sich in Bewegung. Mit verschränkten Armen steht sie schließlich vor dem Dämonen. „Lass die Dame sofort herunter, bevor noch die Polizei kommt und gibt mir augenblicklich die Kekse“, sagt Miyuki mit strengem Unterton in der Stimme. Zuerst scheint der Yokai nicht zu reagieren, lässt aber dann glücklicherweise langsam seinen Arm sinken, der die Verkäuferin zuvor festgehalten hat. Diese wird nun schlussendlich doch losgelassen und die junge Frau blickt reichlich verstört zu dem Inuyokai, während sie langsam zu Boden sinkt. ~Mist, wir müssen hier schnell weg, bevor noch Jemand das hier mitbekommt!~, denkt Miyuki, als sie den Blick der Angestellten sieht. So macht sie einen kleinen Sprung nach vorne, reißt Sesshoumaru einfach die Kekse aus der Hand und nimmt diese dann in ihre eigene. Schnellen Schrittes geht sie trotz Sesshys protestierenden Knurren los und zieht den leicht verwirrten Dämonen einfach mit sich. Als er sich der Situation gänzlich bewusst wird, schlägt seine verwirrte Stimmung in Wut um und sein Yoki steigt gefährlich hoch an. Das Mädchen vor ihm scheint das jedoch nicht zu stören. Sie zieht ihn einfach weiter hinter sich her, schnappt sich währenddessen immer wieder einmal etwas aus einem Regal und flucht leise. Erst da wird dem Yokai bewusst, dass sie seine ansteigende Aura gar nicht mehr wahrnehmen kann. Im Moment ist Miyuki nur ein Menschenmädchen, ohne irgendwelche Kräfte. Genauso, wie zu Anfang. Das leise Knurren hinter der Hanyou verstummt langsam und das Mädchen ist doch recht erleichtert darüber. Früher hätte sie es sich niemals getraut, so mit Sesshoumaru zu reden, doch mittlerweile kann sie ihn recht gut einschätzen. Außerdem hat er sie schon lange nicht mehr verletzt, wenn sie ihm widersprochen hat, so wie es war, als Miyuki zum ersten Mal in die Vergangenheit gekommen ist. Schnell wie der Blitz saust das Mädchen mit dem verkleideten Dämonen durch den Laden und sprintet fast schon zur Kasse. Viel mitnehmen konnte sie jetzt zwar nicht, aber die offene Kekspackung und ein paar verschiedene Fleischsorten hat die Hanyou im Menschenkörper noch ergattern können. Erleichtert atmet sie aus, als endlich die Schiebetür hinter ihnen zufällt und Miyuki nun nur noch schnell in eine Boutique muss. Immerhin kann Sesshoumaru nicht für immer in den Klamotten von Ais Bruder herumlaufen. Irgendwie hat das Mädchen jedoch den Verdacht, dass das nicht so problemlos ablaufen wird, wie sie es gerne hätte. Es ist nicht weit bis zu einer kleinen Boutique, in der man recht preisgünstig tolle Sachen erwerben kann. Miyuki kommt hier regelmäßig her, weshalb sie Sesshoumaru auch gleich hinein in das Geschäft zieht. Seine Hand hat sie zum Zahlen am Kassentresen im Supermarkt und zum einräumen der Einkäufe in einen Plastiksack zwar losgelassen, aber danach hat sie sie sofort wieder an sich genommen. Hier wäre es einfach zu gefährlich, den Inuyokai alleine zu lassen. Die Schmetterlinge in ihrem Bauch ignoriert das Mädchen erst einmal. Der Daiyokai hat es einfach ohne nachzudenken zugelassen, dass sie seine Krallenhand in ihre nimmt und verstehen tut er das Warum nicht wirklich. Körperliche Berührungen im Allgemeinen hasst er und trotzdem lässt er die Hanyou einfach machen? Sesshoumaru versteht sich selbst nicht mehr. Vorhin in dem komischen Gebäude hat er Miyuki durchgehen lassen, dass sie ihm vorschreibt, was er tun soll und danach hat er sie nicht einmal dafür gezüchtigt. Vor ein paar Wochen wäre das noch kein Problem für ihn gewesen, aber jetzt… Als er in ihre vor Wut glänzenden Augen geschaut hat, weil er einfach weggegangen ist, hatte der Yokai seinen Körper nicht mehr unter Kontrolle. Wie verzaubert von ihren Augen hat sein Körper mechanisch das getan, was sie verlangt hat und das, obwohl er selbst es eigentlich gar nicht wollte. Das redet er sich zumindest ein. Kurz wirft Sesshoumaru einen Blick nach vorne, auf das Mädchen mit den langen braunen Haaren, die mit jedem ihrer Schritte mit wehen. Erneut spürt der Inuyokai, wie ein leises Knurren seine Kehle hinaufschleicht. Die Haare sind so lang, dass sie einen Großteil von Miyukis Rückseite verbergen und das mag Sesshy überhaupt nicht. ~Dieses dumme Mädchen. Was denkt sie, wieso ich die Haare abgeschnitten habe?~, denkt der Yokai und korrigiert sich jedoch sofort wieder selbst. ~Was denke ich denn da? Natürlich nur, weil sie im Kampf gestört haben, habe ich sie gekürzt!~ Jedenfalls versucht Sesshoumaru sich selbst davon zu überzeugen, dass es nur diesen Grund gab, obwohl er schon weiß, dass es sowieso keinen Zweck mehr hat. Unweigerlich spürt er ein warmes Kribbeln im Bauch, wann immer Miyuki in der Nähe ist und der Inuyokai ist nicht so dumm, zu denken, er könnte etwas daran ändern. Doch da werden seine Gedanken schon unterbrochen. Wieder führt ihn das Mädchen in eines der rechteckigen Gebäude. Eine Schiebetür rollt von selbst auf und um sich herum kann der Yokai alle möglichen Stoffe erkennen. Komischerweise sind sie alle schon zu fertigen Kleidungsstücken genäht, welche teilweise doch recht komisch ausschauen. In seiner Zeit würde man warten, bis man die Maße einer Person hat, bevor man etwas näht. Das scheint hier nicht üblich zu sein. Außerdem erkennt Sesshoumaru keines der Stücke wieder. Weder ein Kimono, noch Yukatas, Obis oder Hakamas sind hier zu sehen. Nur so merkwürdige eng anliegende Dinger, wie er selbst gerade Eines trägt. Miyuki sagte, dass er ohne dieser Kleidung nicht hinaus gehen dürfte und nach mehreren Versuchen hat sie es doch wirklich geschafft, dass er, der stolze Fürst des Westens, Kleidung anzieht, die seinem Stand nicht im Geringsten entsprechen. Während das Mädchen durch die Reihen in Richtung Herrenmode geht, entdeckt der Daiyokai plötzlich etwas interessantes. ~Was soll das nur für ein merkwürdiges Kleidungsstück sein. Wie trägt man es?~, fragt er sich in Gedanken und schnappt sich beim Vorbeigehen auch gleich eines dieser Dinger. Zwei große, weiße, mit Spitzen verzierte Halbkreise sind auf der Vorderseite und mehrere Bänder zum Befestigen sind ebenfalls angebracht. Verwundert dreht Sesshoumaru das Stück in seiner linken Kralle, da die Rechte noch immer von Miyuki unter Beschlag genommen ist. Als das Mädchen nach kurzem Weg endlich in der Herrenabteilung angekommen ist, dreht sie sich zu dem Inuyokai um, um nochmals über seine Kleidergröße nachzudenken. Die Sachen von Ais Bruder wirken leider etwas zu kurz. Doch womit sie nicht gerechnet hätte ist, dass Sessy sehr interessiert ein ungewöhnlich großes Exemplar von BH in seiner Kralle dreht. „Wo hast du den BH bitte her? Leg den sofort zurück!“, meint Miyuki leicht nervös und wird rot. Zum Glück sind kaum Kunden in dem Geschäft, sodass die Aktion recht unbemerkt bleibt. Plötzlich kommt unerwartet eine Frage von Sesshoumaru. „Was ist ein BH?“, sagt er monoton und blickt gleich darauf von dem Stoffding zu der Hanyou, welche jetzt tomatenrot im Gesicht ist. Genau weiß sie auch nicht, wie sie einem Dämonen aus der Vergangenheit erklären soll, dass dieses Thema nicht unbedingt in die Öffentlichkeit gehört. Doch wenn Sesshy sich schon einmal dazu herab lässt, eine Frage zu stellen, will er sie auch beantwortet haben und blöder Weise, weiß das Mädchen das genau. So fängt sie leise an zu erklären: „Das tragen Frauen, um ihre Brüste, damit sie nicht so herunter hängen. Jede Frau hat so etwas heutzutage an.“ Als Sesshoumarus Blick daraufhin zu Miyukis Brust wandert, wahrscheinlich um herauszufinden, ob auch sie einen sogenannten BH an hat, verdeckt sie diese lieber schnell und flüstert, nun noch röter im Gesicht: „Hör sofort auf dahin zu glotzen und leg den BH endlich weg. Die Leute schauen alle schon.“ Damit hat das Mädchen allerdings recht. Ein junger Verkäufer, der eigentlich gekommen ist, um den Beiden seine Hilfe anzubieten, hat das Gespräch teilweise gehört und tritt nun doch lieber den Rückzug an. „Komm jetzt endlich“, versucht die Hanyou von der Situation abzulenken und schnappt sich einfach ein paar T-Shirts vom nächsten Kleiderständer. Das Anprobieren ist eine richtige Tortur. Dass ein Dämon nich einfach irgendetwas anzieht, ist schon klar, aber dass er sich auch noch weigert, die Sachen, die Miyuki ihm herausgesucht hat, anzuprobieren, um wenigstens seine Größe herauszufinden, ist schon heftig. Das Mädchen ist kurz vorm Platzen, als sie nach ganzen drei Stunden endlich das Geschäft verlassen können. Ein paar Sachen hat die Hanyou einfach mitgenommen, während nur wenige von Sesshoumaru wirklich anprobiert worden sind. Seufzend trägt Miyuki die beiden Einkaufstaschen in den kleinen Wald hinein, der zu ihrem Haus führt, als sie sich fragt, wieso eigentlich sie Sesshys Sachen trägt. Aber jetzt deswegen einen Streit anzufangen, dazu ist sie dann doch zu müde. Als ihr Haus langsam in Sichtweite kommt, fragt das Mädchen sich, wie sie den Dämonen am Besten unbemerkt hineinschmuggeln kann, da wird sie auf das Fenster im Dachboden aufmerksam, durch das sie schon so oft geklettert ist. Es steht zum Lüften offen und glücklicherweise ist kein Licht im Dachboden an, was bedeutet, dass im Moment niemand dort oben ist. „Sesshoumaru, kannst du uns da hinauf bringen, ohne dass wir von einem Bewohner des Hauses gesehen werden?“, fragt die Hanyou im Menschenkörper jetzt deutlich ruhiger, als sie noch zuvor im Geschäft war. Sagen tut der Dämon nichts, genauso wie Miyuki es schon von ihm gewohnt ist. Es hätte sie eher verwundert, wenn Sesshy wirklich etwas geantwortet hätte. Stattdessen nimmt er das Mädchen einfach an der Hüfte und ist in Lichtgeschwindigkeit mit ihr im Dachgeschoss des Hauses angelangt. „Wow“, kommt es ungewollt aus dem Mund der Hanyou. Wenigstens hat der Yokai dieses Mal ohne Miyukis Frage nochmals zu hinterfragen gehandelt und dafür ist das Mädchen dankbar. Die ganze Geschichte mit ihrem menschlichen Vater in dieser Welt zu erklären, würde sie jetzt nur aus der Bahn werfen, dass weiß sie einfach. Dass Sesshoumaru schon weiß, wer hier lebt, verschweigt er ihr. Nach wenigen Sekunden, in denen das Mädchen sich ihre nächsten Worte zurechtlegt, fängt sie vorsichtig an zu reden. „Ich werde jetzt für kurze Zeit nach unten gehen. Du musst allerdings hier bleiben und darfst auf keinen Fall hinaus, oder hinunter zu mir, kommen. Bitte, bleib einfach hier. Wenn du etwas essen möchtest, ich habe rohes und schon vorgekochtes Fleisch besorgt. Außerdem sind noch Wasser und ein paar Süßigkeiten in dem Sack. Ich komme so schnell wie möglich wieder. Dort hinten ist ein gemütliches Sofa. Warte bitte hier auf mich. Hoffentlich dauert es nicht zu lange, aber ich verspreche, ich versuche mich zu beeilen.“ Etwas verwirrend und zu schnell spricht das Miyuki diese Sätze aus. Mit den Gedanken ist sie schon bei ihrem Vater und ihrer kleinen Schwester. Was soll sie ihnen erzählen. Soll sie ihre Schwester vielleicht einweihen? Wird ihr Vater sie überhaupt wieder hier herauf gehen lassen? Viel zu viel schwirrt in dem Kopf der Hanyou herum, als dass sie noch klar denken könnte. Leicht zitternd geht sie auf die Tür zu, die ins Treppenhaus führt. So nervös war das Mädchen in ihrem ganzen Leben noch nicht. Kurz bevor die Tür aufschwingt, spürt sie aber plötzlich ein leichtes Gewicht auf ihrer Schulter und als sie nach hinten schaut, merkt Miyuki, dass Sesshoumaru zu ihr herangetreten ist und eine Kralle Federleicht auf ihre Schulter gelegt hat. Diese unerwartete und kleine Geste, gibt der Hanyou unbeschreiblich viel Mut, sie kann es gar nicht in Worte fassen. Mit einem letzen Lächeln dreht sie sich schlussendlich wieder um und steigt die Treppe vom Dachboden hinunter. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Hallihallo! Tut mir Leid, die letzten Kapis sind immer recht spät gekommen und waren recht einfallslos, aber ich bin zur Zeit so von meiner Attack on Titan FF „Police Secrets“ eingenommen, ich kam kaum zum Schreiben von etwas Anderem. Ich werde mich aber bemühen, die Kapitel ab jetzt wieder früher online zu stellen und mir mehr Gedanken darum zu machen. Ich fand es schade, dass keine Kommis bei den letzten Kapis gekommen sind :( Ich würde sehr gerne welche lesen, also bitte fleißig Kommis schreiben ;) Das nächste Kapitel heißt: Mondschein-Geflüster Lg. eure Ookami-chan Kapitel 33: Mondschein-Geflüster -------------------------------- "Text " Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Mit wild klopfendem Herzen überwindet Miyuki die letzten Stufen vom Dachgeschoss zu ihrer Eingangstür hinunter. Irgendwie ist sie mehr als nervös, ihre kleine Schwester und vor allem ihren Vater nach dieser langen Zeit wiederzusehen. Es tut dem Mädchen leid, ihm so viele Sorgen gemacht zu haben, obwohl es ja nicht absichtlich passiert ist. Außerdem ist sie leicht mit der ganzen Sache überfordert, dass sie eigentlich gar nicht seine leibliche Tochter ist. Sollte sie ihn darauf ansprechen? Leicht zitternd öffnet die Hanyou im Menschenkörper die ihr so bekannte Tür. Allein schon der Duft dahinter lässt sie glücklicherweise ein wenig entspannen. Dieser eigene Geruch von Heimat, den der warm durchleuchtete Flur ausstrahlt, erinnert nur zu gut, an ihr einfaches, unkompliziertes Leben vor der ganzen Mittelaltersache. Als Miyuki wohl bekannte Stimmen hört, schleicht sich ein aufgeregtes Lächeln auf ihr Gesicht. Es ist schon oft vorgekommen, dass sie sich im Geheimen gefragt hat, wie es ihrer Familie geht und hin und wieder hat sie sich auch zurück gewünscht. Vorsichtig öffnet das Mädchen eine weitere Tür und erkennt dahinter sofort ihren Vater, der mit leeren Ausdruck in den Augen aus dem Fenster starrt. Erschrocken atmet sie laut ein. Die tiefen Augenringe und die unordentliche Erscheinung ihres Vaters zeugt von den letzten Monaten, wie nichts anderes. Er hat enorm abgenommen und sein dünnes Haar scheint schon seit Wochen nicht gewaschen worden zu sein. Bei dem erschrockenen Laut, dreht eine weitere Person im Raum sich plötzlich um und quietscht gleich darauf vor Freude. „Miyuuuuuuukiiiiiiii-neeee-saaaaan!“, ruft das etwas jüngere Mädchen entzückt aus und wirft sich gleich an den Hals ihrer Schwester. „Nicht so stürmisch Ame*-chan“, meint die Ältere lachend und drückt die Jüngere fest an sich. „Ich hatte solche Angst um dich! Seit wann durftest du aus dem Krankenhaus hinaus und wieso hast du nichts gesagt? Wir hätten dich abholen können!“, platzt es auch gleich aus Ame heraus und durch den leicht tadelnden Gesichtsausdruck muss Miyuki unwillkürlich lachen. Ihre kleine Schwester war trotz ihrer frohen Natur schon immer sehr besorgt um die Menschen um sich herum gewesen und die Hanyou findet diese Eigenschaft einfach goldig. Das Lächeln auf Miyukis Gesicht verschwindet jedoch sofort wieder, als ihr Blick zu ihrem Vater schwenkt. Noch immer hat er sich nicht gerührt, den Blick nicht zu seinen Mädchen gewandt. Steif wie eine Statue sitzt er in seinem Sessel und krallt sich in die Lehne. Dabei rinnen lautlose Tränen über seine unrasierten Wangen. Besorgt geht die ältere Schwester um den hellbraunen Sessel herum und beugt sich leicht vor, damit sie ihrem menschlichen Vater direkt in die Augen sehen kann. „Keine Angst Papa, ich bin wieder da“, sagt sie in der Hoffnung, ihn ein wenig beruhigen zu können, doch das genaue Gegenteil passiert. Wütend schlägt der groß gewachsene Mann seine Tochter weg und brüllt mehr zu sich selbst: „Ich bin kein Vater! Ich konnte weder meine Frau, noch meine Tochter beschützen. Sie hätten etwas Besseres verdient! Ich bin ein furchtbarer Mensch und schaffe es nicht einmal, das was ich am Meisten liebe vor dieser grausamen Welt zu schützen!“ Miyuki ist zwar erschrocken darüber, wie ihr Vater reagiert, aber irgendwie kann sie ihn auch verstehen. Das Mädchen nimmt ihm den Schlag nicht übel, wollte er im Endeffekt doch nur sie vor ihm selbst schützen. Was muss ihre arme Schwester während der Zeit in der sie selbst im Koma war nur mit ihm durchgemacht haben. Er ist innerlich total verwüstet und denkt nicht mehr an das Wesentliche. Erneut geht Miyuki daher auf ihrer Vater zu. Sie will ihm helfen und nimmt daher liebevoll sein Gesicht in ihre Hände. „Oto-san, ich liebe dich. Du bist der beste Papa, den man sich nur wünschen kann“, flüstert sie fast schon und bedenkt den Mann mit einem Blick, den man nicht vorspielen kann. Ein Blick der Liebe ausstrahlt, eine Liebe, die man nur für seine Familie verspürt. Sekundenlang starrt der immer nich weinende Mann seine älteste Tochter nun an und bringt kein Wort heraus, bis er sie plötzlich mit aller Kraft an sich zieht und hemmungslos gegen ihre Schulter schluchzt. Immer wieder kann man verzerrt die Worte „Es tut mir so Leid“ verstehen und die Hanyou flüstert daraufhin beruhigende Sätze in das Ohr ihres Erziehers, der sich nur langsam beruhigt. Ame hat das ganze Schauspiel stumm beobachtet und weiß nicht recht, wie sie reagieren soll. Jedoch vertraut sie fest in die Fähigkeiten ihrer großen Schwester. In Gefühlssachen war diese schon immer sensibler, als sie selbst. Insgesamt dauert es noch über eine Stunde, bis Miyuki vollends wieder losgelassen wird und sie halbwegs normal mit ihrem Vater reden kann. Den restlichen Tag verbringen alle drei zu Hause und meistens ist es Ame, die freudig etwas zur allgemeinen Erheiterung erzählt. In der Schule hat sich auch so einiges zugetragen seit ihre große Schwester im Koma lag. Die beiden Älteren hören gespannt zu und immer wieder ertappt Miyuki sich dabei, wie sie an Sesshoumaru denkt, der, hoffentlich, noch immer alleine auf dem Dachboden ist. Dem Mädchen ist klar, dass sie nochmals zurück ins Mittelalter muss, aber ihrer Familie kann sie so eine Situation nicht erneut zumuten. Das heißt auch, dass zumindest ihr menschlicher Vater und Ame in das Geheimnis um Miyukis wahre Herkunft eingeweiht werden müssen. Doch das hat noch etwas Zeit. Nach diesem Gefühlsausbruch möchte das Mädchen ihrem Vater zumindest einen Tag lang Ruhe gönnen. Deshalb verlegt sie dieses wichtige Gespräch innerlich auf Morgen. Bis zum Schlafen gehen sitzt die Familie im Wohnzimmer und seit langem hat auch der Vater der Mädchen wieder einmal gelacht, was besonders Ame zu freuen scheint. In der Zeit, als Miyuki nicht da war, hatte sie fast mehr Sorgen um ihren Papa, der aufgehört hat zu Essen und zu Schlafen. Tagelang blieb er Nachts wach und starrte nur aus dem Fenster. Zwar ging er jeden Tag zur Arbeit, jedoch schickte ihn der besorgte Geschäftsführer, des kleinen Elektrohandels in dem er arbeitet, schon bald nach Hause. Es ging ihm in der letzten Zeit immer schlechter und Ame hatte schon die Befürchtung bald einen Arzt wegen ihm rufen zu müssen. Ihren Papa jetzt wieder glücklich zu sehen, lässt einen Stein von ihrem Herzen fallen. Während Ame nach neun Uhr ins Bett geht, da sie Morgen wieder Schule hat, sitzen Miyuki und ihr Vater noch ein paar Minuten länger beisammen. Es muss nicht viel geredet werden und Beide sind froh, den jeweils anderen in halbwegs guter Verfassung wiederzuhaben. Als es dann doch etwas spät wird, verabschiedet Miyuki sich in ihr Zimmer und wartet dort still ab, bis auch ihr Vater sich schlafen legt, was heute zu ihrem Glück recht bald passiert. Die Hanyou schleicht auf Zehenspitzen hinaus, schnappt sich ihre Wolljacke und schlüpft schnell in das Treppenhaus, wie sie es schon so oft zum Lesen getan hat. ~Hoffentlich ist Sesshy wirklich noch da~, denkt sie besorgt und springt die Stufen zum Dachboden wie eine Gazelle hinauf. Das Schlimmste befürchtend öffnet sie die schwere Tür in das geräumige Dachgeschoss und atmet gleich darauf erleichtert aus. Tatsächlich steht Sesshoumaru still wie eine Statue an dem Fenster, durch das sie hinein gekommen sind und starrt in den kleinen, finsteren Wald hinein, der in der Dunkelheit wie ein bedrohlicher Schatten wirkt. Mit einem leisen „Danke“ macht Miyuki schlussendlich auf sich aufmerksam, obwohl sie genau weiß, dass der Daiyokai sie schon längst wahr genommen hat. Eigentlich weiß Sesshoumaru nicht genau, warum er wirklich in dem Haus geblieben ist, doch irgendwie hat ihn schon interessiert, was Miyuki mit ihrer Familie zu bereden hat. Natürlich ist er nicht nur hier im Dachboden gewesen. Jedes Wort von der Hanyou hat er gehört, ohne dass sie es mitbekommen hat, doch der Inuyokai hat nicht vor, ihr das auch unter die Nase zu reiben. Die Tatsache, dass sie seine Gedanken kontrolliert, gefällt ihm schon selbst nicht, dann wird er Miyuki das wohl kaum mitteilen. Langsam kommt das Mädchen die wenigen Schritte auf den Yokai zu und bleibt schlussendlich neben ihm am Fenster stehen. Mit einem Lächeln lehnt sie sich gegen die Sims und blickt ebenfalls auf die schwarzen Bäume. „Wofür danke?“ Diese Frage wirft Miyuki komplett aus dem Konzept und verwirrt schaut sie zu dem Daiyokai hoch. Diese simple Frage hätte sie am Allerwenigsten von dem Fürsten erwartet. Nachdem sie in die kühlen Augen von Sesshoumaru geschaut hat und damit festgestellt hat, dass seine Frage ernst gemeint war, muss das Mädchen einfach anfangen zu lachen. Herzhaft lacht sie und verwirrt den Yokai damit noch mehr. ~Lacht sie mich etwa gerade aus?~, fragt er sich in Gedanken, während er von Außen betrachtet so kalt wie immer ist. „Ach Sesshoumaru!“, bringt Miyuki derweilen erheitert zwischen zwei Lachern heraus. „Ich habe dir gedankt, dass du hier geblieben bist. Ist das nicht offensichtlich?“, fragt sie weiter und blickt den Inuyokai verschmitzt an. Was genau sie an der Situation gerade so lustig gefunden hat, kann das Mädchen sich selbst nicht ganz beantworten, doch dieser völlig ernste und kalte Blick in Sesshys Augen hat ihr einfach den Rest gegeben. Langsam wird Sesshoumaru dann doch wütend. Niemand wagt es, ihn auszulachen, nicht einmal das Hanyoumädchen, an das er gebunden ist! Als er seine Kralle schon zum Schlag erheben will, wird er auf einmal jedoch von Miyuki unterbrochen, die fast flüsternd noch hinzufügt: „Außerdem möchte ich dir auch für vorhin danken. Ohne dich hätte ich es nie geschafft meinem Vater so gefasst gegenüber zu treten. Es ist als hätte ich deine Aura die ganze Zeit hinter mir gespürt, als hättest du mir den Rücken stärken wollen. Ich weiß, dass das unmöglich ist, vor allem, da ich im Moment nur ein Mensch bin, aber trotzdem möchte ich dir dafür danken. Auch wenn das nur durch den unfairen Bund unserer Väter möglich war, dass ich dich getroffen habe, bin ich so froh, dass du jetzt bei mir bist.“ Ein sanftes Lächeln liegt auf Miyukis Lippen. Die ganze Zeit über hat sie aus dem Fenster geschaut, als sie gesprochen hat und der Blick des Daiyokais lag auf ihren Lippen. Wie gebannt von dem wunderhübschen Mädchen vor sich kann er sie nur anstarren. Sein Körper gehorcht ihm nicht mehr und erneut schaltet sich der Verstand des Fürsten aus. Sesshoumarus Kralle fährt vorsichtig durch das lange, braune Haar von dem Mädchen, welches daraufhin zu ihm schaut. Genauestens verfolgt er den Verlauf ihrer Strähnen, während eine seiner Krallen damit spielt. Dann beugt er sich näher zu der Hanyou hin, welche sich nicht mehr bewegen kann. Gefesselt von den leuchtend goldenen Augen, die sie wie bei einem Raubtier seine Beute mustern, steht sie still und kann ihren Blick nicht von dem Daiyokai nehmen. Natürlich hat Sesshoumaru sich sofort wieder seine normale Kampfkleidung angezogen, als er hier angekommen ist, weswegen er jetzt auch mit dem langen weißen Ärmel Miyukis Schultern streift, als er seine Hand an ihren Hinterkopf legt, was sie erschaudern lässt. Sekunden, die für Beide wie Stunden vergehen dauert es, bis der Inuyokai sich endlich zu dem Mädchen hinunter beugt und seinem ewigen Verlangen nachgibt. Ein Stromschlag durchfährt die Hanyou, als die weichen, warmen Lippen des Yokais auf ihre eigenen treffen und mechanisch schließt sie die Augen, um das Gefühl zu intensivieren. Es vergehen Minuten und der unschuldige Kuss wird immer fordernder. Sesshoumaru beißt Miyuki vorsichtig in ihre Unterlippe und als diese den Mund daraufhin einen Spalt weit öffnet, schlüpft der Yokai mit seiner Zunge hinein und beginnt damit ihre warme, feuchte Mundhöhle zu erkunden. Das Mädchen wird von tausenden Gefühlen in die Knie gezwungen. So etwas schönes hat sie noch nie erlebt. Der heiße Atem gegen ihre Lippen, die sanften Berührungen von Sesshoumarus Händen auf ihrem Rücken, das alles ist wie ein Traum und die Zeit steht still. Es gibt nur noch sie beide und diesen Moment. Alles andere ist unwichtig geworden. Kein Gedanke schafft es, sich in ihre Köpfe zu schleichen. Nur noch dieses atemberaubende Gefühl ist da. Jetzt gerade, in diesem Moment könnte Sesshoumaru alles mit der Hanyou tun und sie würde sich nicht wehren, das weiß er auch und trotzdem belässt er es bei einem einfachen Kuss, obwohl sein Körper, besonders im unteren Bereich, eine ganz andere Sprache spricht, will er das Mädchen nicht überfordern. Woher diese, seiner Meinung nach, dämlichen Gedanken auf einmal kommen, weiß er nicht, doch diese Tatsache ignoriert er im Moment. Wie viel Zeit vergangen ist, bemerken Beide nicht, als sie plötzlich ein lauter Knall zurück in die Wirklichkeit holt. Ame steht im Türrahmen, die Hände vor ihr tomatenrotes Gesicht geschlagen und versucht irgendeine Entschuldigung daher zu stammeln. Erschrocken weicht Miyuki einen Schritt von Sesshoumaru zurück und fängt schnell an: „W-warte, Ame, es ist nicht so wie du denkst!“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ame - Regen Tja, kleine Schwestern. Wer eine hat, weiß, wie nervig sie seinen können. ;) Ich hoffe es hat euch gefallen und ich möchte mich nochmals für die lieben Kommis bedanken. ^-^ Hinterlasst mir doch bitte wieder welche. ^_^ Nächste Woche heißt es: Erklärungsnot (Irgendwie logisch, nicht? ;D) Lg. eure Ookami-chan Kapitel 34: Erklärungsnot ------------------------- "Text " Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Mit roten Wangen dreht sich Ame blitzschnell um und stürmt die Treppe wieder hinunter. Kurz darauf hört man ein Türknallen und Miyuki kann sich sicher sein, dass nun auch ihr Vater sicher wieder wach ist. „Mist! Warum nur muss mir immer so etwas passieren?“, fragt sie sich selbst. Dann wandert ihr Blick zu Sesshoumaru, welcher wie zuvor aus dem Fenster schaut, als wäre vor wenigen Sekunden gar nichts passiert und irgendwie macht das die Hanyou wütend. „Muss man denn hier alles alleine regeln?“, fragt sie merklich böse und sprintet ihrer Schwester nach. Zumindest hat der Daiyokai jetzt ein bisschen Ruhe. Innerlich ist er nämlich komplett aufgewühlt und ganz ehrlich? Er hätte kein Wort herausgebracht, wenn Miyuki direkt auf ihn zugekommen wäre. Sesshoumaru versteht sich selbst nicht mehr. Seit wann ist er so schwach geworden, seinem Verlangen einfach nachzugeben? Er muss mit der Hanyou reden. Das sieht sogar der manchmal ein wenig sture Inuyokai ein. Diese Eigenschaft hat er, wie auch sein Halbbruder, von dem großen Inu no Taishou geerbt, wobei die Sturheit bei InuYasha noch ausgeprägter ist. Miyuki währenddessen rennt die Stufen hinunter und reißt die Wohnungstür auf. Dahinter erkennt sie ihren verschlafen aussehenden Vater, der gerade skeptisch zu Ame sieht, welche immer noch mit hochrotem Kopf auf den Boden schaut. Die Fliesen scheinen auf einmal sehr viel interessanter für sie zu sein, als ihre Schwester, welche nervös auf sie zukommt. „Also nochmal, es ist ganz bestimmt nicht so, wie du denkst!“, versucht Miyuki sich aus der Situation zu retten. „Aaach …nein?“, fragt die Jüngere daraufhin sichtlich nervös. Doch plötzlich schwankt ihre Unsicherheit in Besorgnis und Wut um. „Wie kannst du nur Nee-san? Erst heute bist du aus dem Krankenhaus heraus gekommen und knutschst dann gleich nachts auf dem Dachboden mit einem Cosplayer?“ ~Wieso denken nur immer alle, Sesshoumaru sei ein Cosplayer?~, fragt sich die Hanyou im Menschenkörper in Gedanken, kann sich die Antwort darauf aber gleich selbst geben. Vor ein paar Monaten hätte sie so eine Geschichte doch selbst nicht geglaubt. „Ame-chan, ganz ruhig. Ich weiß, du machst dir Sorgen, aber es ist nicht so, wie es aussieht. Eigentlich wollte ich es euch erst Morgen erzählen, aber ihr lasst mir ja keine Wahl. Also…“ Da wird sie plötzlich von ihrem Vater unterbrochen. „Ein Mann auf unserem Dachboden?!“, ruft er entsetzt aus und möchte schon in Richtung Tür laufen, doch Miyuki stellt sich ihm in den Weg. „Das ist keine gute Idee. Er wird dich in Stücke reißen“, meint die Hanyou besorgt und versucht die Situation nun endlich halbwegs glaubwürdig zu erklären. Doch bevor das Mädchen auch nur ein Wort ausgesprochen hat, hört sie plötzlich ein Knarren und dreht sich zur Tür um, was sie besser nicht getan hätte, denn das, was sie sieht, übertrifft ihre schlimmsten Vermutungen. Sesshoumaru steht im Raum. In einer Hand die herausgerissene Türe vom Dachboden, in der Anderen Miyukis Wohnungstür. Beide Türen, die eigentlich recht schwer sein müssten, schaut der Daiyokai an, als wüsste er nicht genau, ob er sie nun einfach fallen lassen sollte, oder lieber gleich zerschmettern. Die Hanyou schreit kurz vor Verzweiflung auf, was ihr die Aufmerksamkeit aller Anwesenden verschafft, auch die ihres Vaters, der gerade wütend auf den Inuyokai zugehen wollte. „Also,…“, fängt das Mädchen dann an und holt tief Luft. „Alle in mein Zimmer, SOFORT und Sesshoumaru: Lass die armen Türen endlich in Ruhe. Reicht es nicht, dass du im Krankenhaus schon drei davon zerstört hast?“ Daraufhin ist es kurz still und während Ame recht skeptisch zu dem Dämonen schaut, blickt ihr Vater verwirrt zu seiner ältesten Tochter. Hat sie ihnen allen gerade wirklich einen Befehl erteilt? Obwohl alle, auch Miyuki selbst, nicht genau wissen, wie sie reagieren sollen, gehen sie trotzdem erst einmal in das Zimmer der Hanyou. Ja sogar Sesshoumaru gehorcht, wohl aus dem Grund, dass er sonst nicht weiß, was er tun soll. Insgeheim interessiert ihn aber schon, was seine Hanyou jetzt vor hat. ~Sekunde!!! Meine Hanyou?!?!?!?! Na gut, ich gebe zu, sie ist mir nicht mehr ganz egal, aber sie als mein Eigentum zu bezeichnen geht eindeutig zu weit! Ich muss den Bann meines Vaters schneller lösen, als gedacht, ansonsten werde ich noch von Miyuki abhängig ~, denkt der große Daiyokai sich und knurrt so leise, dass es keiner, außer ihm selbst, hören kann. Nach wenigen Sekunden, in denen die kleine Familie sich auf das Bett der Hanyou gesetzt und Sesshoumaru sich an die weiße Wand gelehnt hat, fängt das Mädchen langsam an, die Sache möglichst glaubhaft zu schildern. Als sie damit anfängt, dass der Yokai im Zimmer keines Wegs ein Cosplayer ist, zweifelt nicht nur Ame an der Geschichte. Erst recht nicht, als das Abenteuer von Miyuki richtig los geht. Trotzdem lässt das Mädchen ihre Schwester ausreden und auch ihr Vater blickt nur leicht abwesend zu dem Yokai. Nach mehr als zehn Minuten endet die ältere Schwester und blickt hoffnungsvoll auf ihre Verwandten. Die schlimmen und auch verwirrenden Szenen hat sie besser ausgelassen, um ihren übervorsichtigen Vater nicht noch mehr zu beunruhigen. Schon seit der Satz gefallen ist, dass Miyuki weiß, dass ihr menschlicher Vater nicht ihr Leiblicher ist, ist der Mann ganz still geworden und rührt sich keinen Millimeter mehr. Miyuki versucht noch ihn zu beruhigen, indem sie davon spricht, dass sie ihn trotzdem als ihren Ôto-san sieht, aber das scheint nicht so recht zu helfen. Ame starrt abwechselnd Sesshy und Miyuki an, scheint zu überlegen, was sie tun soll und entschließt sich dann dazu, ihr Handy zu zücken. Sofort ist die Hanyou im Raum alarmiert und fragt vorsichtig nach: „Was machst du da Imouto-chan?“ Zögerlich antwortet die Jüngere besorgt: „Es tut mir leid, versteh mich bitte nicht falsch, aber wie es scheint, brauchst du Hilfe Miyuki-nee-san. Ich werde jetzt einen Arzt rufen.“ Erschrocken weiten sich die Augen der Älteren, doch noch bevor sie etwas dagegen sagen kann, mischt sich plötzlich auch Sesshoumaru ein. Blitzschnell ist er bei Ame, reißt ihr das Telefon aus der Hand und zerquetscht es, als würde es nur aus Papier bestehen. Danach blickt er wütend zu dem kleinen Ding und wirft es auf den Boden. Leicht verdattert blickt Miyuki zu ihm und überlegt, was jetzt passiert ist. Das es die Handystrahlung war, die den Yokai mit seinen sensiblen Sinnen gestört hat, darauf kommt sie erst einmal nicht. Wie zur Salzsäule erstarrt liegt der Blick von Miyukis Schwester auf dem ehemaligen Gerät und kurz darauf springt sie wie vom Blitz getroffen auf. „Hilfe, Polizei!“, ruft sie laut und sprintet zum Haustelefon, welches noch an der Wand hängt. Doch erneut ist der Dämon schneller, stellt sich vor Ame hin und lässt seine Augen bedrohlich rot aufleuchten. Bevor er jedoch seine Kralle auf das Mädchen heruntersausen lassen kann, stellt sich Miyuki vor ihn und hält seinen Arm auf. Natürlich ist der Daiyokai viel stärker als das Mädchen, jedoch lässt er etwas nach, sobald er ihre kleinen Hände auf seinem Arm spürt. Mit einem kleinen „Danke“, dreht sich die Hanyou daraufhin wieder um und blickt nachdenklich zu ihrer Schwester, welche recht verstört und ängstlich vor ihr steht. Der Vater der Mädchen rührt sich schon seit einer Weile nicht mehr. Er ist in seiner Gedankenwelt gefangen und versucht erfolglos diese zu ordnen. Seine Frau war zuvor mit einem Dämonen zusammen? Das ist zwar nicht glaubhaft, aber würde erklären, wieso sie bei ihrem ersten Zusammentreffen gegen eine Glastür gelaufen ist. Sie kannte Glas gar nicht und er dachte damals, sie hätte nur nicht aufgepasst. Beruhigend versucht Miyuki auf Ame einzureden, während Sesshoumaru hinter ihr steht und die Schwestern eiskalt anschaut. In seinem Inneren dagegen herrscht ein ungewohnt gutes und warmes Gefühl, welches nur durch ein einfaches „Danke“ von seiner Hanyou ausgelöst wurde. Er fängt auch erst gar nicht an, mit sich selbst über das „SEINE“ Hanyou zu streiten. Es hat doch sowieso keinen Sinn. Während der Inuyokai nachdenkt, versucht das Mädchen vor ihm ihre kleinere Schwester zu überzeugen: „Ame-chan, komm schon, du kennst den Manga doch. Kannst du nicht sehen, dass das hier kein Cosplayer ist?“ Absichtlich verwendet die Hanyou den Namen „InuYasha“ nicht und da Sesshoumaru weder mit dem Wort Manga, noch Cosplayer viel anfangen kann, versteht er den Sinn des Satzes nicht wirklich. „Ich muss schon sagen, ein Handy mir nichts dir nichts zu zerquetschen, braucht schon Kraft, aber der echte Sesshoumaru? Bist du dir sicher, dass du den ganzen Mist nicht nur geträumt hast?“, fragt Ame skeptisch und sieht aus dem Augenwinkel zu dem Daiyokai. „Ja, ganz sicher. Wäre er sonst hier?“, fragt Miyuki zurück und überlegt gleichzeitig, was sie tun könnte, um ihre Schwester wirklich zu überzeugen. Etwas, was vielleicht nicht die Aufmerksamkeit der Polizei, oder Feuerwehr erregt, was bei dem Yokai nicht selbstverständlich ist. „Ja, das dürfte funktionieren!“, sprudelt es plötzlich aus ihr heraus und sie öffnet das Fenster. „Sesshoumaru, könntest du mir einen Gefallen tun?“, fragt die Hanyou mit einem lieben Lächeln und schaut bittend zu dem Yokai. Dieser blickt monoton zu Miyuki und ignoriert Ame, die fragend zu ihm schaut. „Kannst du dich noch erinnern Imouto-chan, letzten Sommer haben wir einen Drachen steigen lassen, der in den hohen Tannen vor dem Haus stecken geblieben ist. Wie du siehst hängt er immer noch dort. Sesshoumaru, kannst du nicht kurz hinüber fliegen und ihn für uns holen, bitte“, endet sie und versucht den Inuyokai mit ihrem bittenden Blick zu überreden. Als dieser jedoch nicht reagiert, muss sie sich etwas überlegen. Er ist weder ihr Butler, noch ihr Hund, dass er alles tut, was Miyuki sagt. Jedenfalls denkt er so und das zurecht. „Na gut“, meint das Mädchen daraufhin. „Ich mache dir ein Angebot. Wenn du den Drachen holst, werde ich alles tun, was du willst. Du kannst mir verbieten dich weiter zu nerven und ich werde mich ab jetzt von dir fern halten. Oder du möchtest, dass ich in deiner Gegenwart kein Wort mehr sage, weil dich das nervt, dass würde nämlich sogar ein Blinder bemerken.“ Kurz überlegt der Daiyokai, aber das Angebot ist auch zu verlockend. Immerhin hat sie gerade gesagt, er dürfte ALLES von ihr verlangen und Sesshoumaru glaubt nicht, dass Miyuki ausreichend über die Folgen ihres Angebots nachgedacht hat. Ohne Worte geht er deshalb ans Fenster, stößt sich von der Sims ab und schwebt auf seinem Fell zu einem Baum in der Nähe. Dort reißt er ein paar Äste aus und wirft sie achtlos zu Boden bis ein rotgelber Drachen in sein Sichtfeld dringt. Mit einer Kralle nimmt er das schon zerrissene Papier und bringt es wie gewünscht zurück in die Wohnung. Ame staunt nicht schlecht und auf die Frage, ob sie Miyuki nun glaubt, kann sie nur hilflos nicken. Die beiden Mädchen beschließen ihren Vater, der immer noch recht verwirrt scheint, in sein Zimmer zu bugsieren, damit er über die neuen Informationen erst einmal in Ruhe nachdenken kann und vielleicht sogar ein wenig Schlaf findet. Auch Ame verabschiedet sich mit den Worten, dass sie jetzt auch erst einmal nachdenken muss. Bevor Miyuki jedoch gänzlich beruhigt ist, muss sie noch das Stromkabel für das Haustelefon herausziehen und verstecken, damit ihre Schwester nachts nicht auf die Idee kommt, doch noch die Polizei zu rufen. Danach lässt sie sich müde in ihr Bett fallen. Das die ganze Sache so kompliziert sein würde, hätte sie sich nicht gedacht. Nun ist sie alleine mit Sesshoumaru in ihrem Zimmer, die Tür ist geschlossen und der Daiyokai steht, wie so oft, am Fenster und schaut in die dunkle Nacht hinein. Der Blick der Hanyou fällt auf Sesshoumarus Rücken, über den das weiße Fell fällt, welches er immer trägt und sie kommt nicht umhin sich zu fragen, was der Inuyokai sich wohl im Moment denkt. In diesem Moment dreht sich der Dämon um und schreitet erhaben auf das weiche Bett von Miyuki zu. Das Mädchen schaut ihn nur fragend an. Seit wann kommt Sesshoumaru von alleine her? Was hat er jetzt vor? „Nun zu deinem Versprechen“, fängt er leise an zu reden und der Hanyou fällt wieder ein, was sie kurzzeitig vergessen hat. „Ja?“, meint sie fragend und erwartet schon so etwas, wie ein Redeverbot von dem Daiyokai, als er noch einen Schritt näher kommt und aus einer Eingebung heraus sagt: „Zieh dich aus.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Tja, Sesshy geht jetzt richtig ran. ^-^ Seit gespannt, wie Miyuki auf diese Forderung reagieren wird! Was meint ihr? Hinterlasst mir doch ein Kommi mit eurer Vermutung ;) Nächstes Mal heißt es: Versprechen Lg. eure Ookami-chan Kapitel 35: Versprechen ----------------------- „Text“ Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt „Was?!“, rutscht es Miyuki erschrocken heraus. ~Ist das sein Ernst? Ich soll mich ausziehen?~ In Gedanken verflucht das Mädchen sich selbst. Wie hat sie auch nur auf die Schnapsidee kommen können und Sesshy gesagt, dass sie alles tun würde, was er sagt? ~Mist, was soll ich nun tun?~, fragt die Hanyou sich selbst und beißt sich unsicher auf die Unterlippe. Im selben Moment ist Sesshoumaru über sich selbst überrascht. Seit wann ist er so Schwanzgesteuert und verlangt solche Sachen? Aber insgeheim interessiert es ihn nun schon sehr, wie weit Miyuki gehen wird. Immerhin hat sie es versprochen. „Muss das denn sein?“, fragt das Mädchen in diesem Moment unsicher und blickt verschämt zu dem Daiyokai, welcher auf ihre Frage nichts erwidert. „Ich hasse dich. Scheiß drauf“, murmelt Miyuki daraufhin knurrend und denkt sich: ~Wenn er es so will, dann kriegt er es auch! Ich lasse mich doch nicht von ihm verarschen und das will er ganz sicher, aber ich gebe nicht nach und werde ihn anbetteln. Das will er doch erreichen!~ Mit ernstem Blick und zusammengebissenen Zähnen fängt Miyuki also an ihre dünne Jacke fallen zu lassen und gleich darauf folgt ihr T-Shirt. Nun hat sie nur noch ein fast durchsichtiges Top und ihren recht einfach gehaltenen BH oben herum an. Ohne zu zögern steht sie anschließend von ihrem Bett auf und wirft ihre Socken in die nächste Ecke, ebenso, wie ihre Jeans. Leicht unsicher wird daraufhin auch das Top von dem Mädchen entfernt und jetzt steht Miyuki in Unterwäsche vor dem Inuyokai, welcher innerlich doch recht erstaunt ist. Zwar wusste er, dass die Hanyou recht selbstbewusst und nur schwer unterzukriegen ist, aber dass sie alle Hüllen so einfach fallen lässt, beeindruckt ihn schon ein wenig. Vor allem, da er nun diese wundervolle Aussicht genießen kann, aber was denkt Sesshoumaru da nur? Am Liebsten würde er sich selbst wegdrehen, um die unsittlichen Gedanken, welche seinen Kopf gerade überfluten, zu verbannen, aber der Anblick von Miyuki, welche im Moment, deutlich langsamer als zuvor, zu dem Verschluss ihres BHs greift, raubt ihm den Atem. Wie kann diese kleine Geste ihn nur so faszinieren und urplötzlich schämt sich der Daiyokai zum ersten Mal in seinem Leben. Er hat nämlich gerade bemerkt, dass der Anblick und seine Gedanken an die Hanyou nicht unentdeckt von seinem Körper geblieben sind und sich sein Blut gerade in einer bedenklichen Gegend um die Lenden sammelt. Hätte er nicht seine üblich weiten Hosen an, würde man seine ungeplante Erregung sicher sofort sehen. Miyuki beiß derweil die Zähne zusammen. Bis jetzt hat sie sich noch vorstellen können, es wäre alles wie im Schwimmbad. Dort sieht sie doch auch jeder im Bikini. Das ist doch fast dasselbe, wie mit Unterwäsche, doch nun muss sie einen Schritt weiter gehen. Leicht zitternd fährt die Hand der Hanyou zu dem Verschluss ihres BHs, doch ihre Kraft hat sie urplötzlich verlassen und ihre Finger schaffen es nicht, den Verschluss zu öffnen. Zuerst dachte das Mädchen noch, dass sie Sesshy austricksen könnte, indem sie sich nur für einen Sekundenbruchteil auszieht und sich danach gleich die Decke ihren Körper schlingt, aber daraus wird auf einmal nichts mehr. Der Inuyokai steht plötzlich vor ihr. Er selbst hat keine Ahnung, was ihn gerade dazu geritten hat, aber Sesshoumaru kann es nicht mehr mitansehen, wie das Mädchen verzweifelt versucht ihren BH zu öffnen. Deshalb legt er nun eine seiner Krallen auf ihre immer noch leicht zitternde Hand und ignoriert ihren teils erschrockenen, teils skeptischen Blick. Der Yokai fährt langsam ihren nackten Arm hinauf und sorgt bei Miyuki dabei für eine Gänsehaut. Als er seine andere Kralle, den BH ignorierend auf ihren Rücken legt und sein Gesicht langsam zu ihrem hinunter sinken lassen will, hält sie ihn jedoch auf. „Warte“, flüstert Miyuki fast schon und Sesshoumaru bleibt tatsächlich in seiner Bewegung stehen. „Ich kann das nicht mehr, nicht so. Ich muss wissen, ob es für dich nur ein Spiel ist. Bitte Sesshoumaru, ich kann es nicht ertragen zu denken, dass du mich nur zu deinem Spaß missbrauchst. Verrate mir, bedeute ich dir etwas? Oder ist es nur...“ Doch weiter kommt das Mädchen erst gar nicht. Der Dämon legt seine Lippen federleicht auf die ihren und berührt sie so zart und sanft, wie nie zuvor und als Miyuki nach wenigen Sekunden in die Augen des Dämons vor ihr blickt, sieht sie durch den kalten Schleier hindurch etwas aufblitzen. Ein Funken Hoffnung ist es für sie, ein Gefühl das Schmetterlinge in ihrem Bauch verursacht und die Hanyou weiß, dass dieser Kuss gerade die Antwort auf ihre vielen Fragen war und sie ist glücklich darüber. Es war dem Mädchen von vorn herein klar, dass Sesshoumaru ihr nicht direkt antworten würde, doch diese Art von Antwort reicht ihr vollkommen aus. Ein leichtes Lächeln legt sich auf die Lippen von Miyuki und zum ersten Mal ergreift wirklich sie die Initiative und lehnt sich den weichen Lippen des Yokais entgegen. Zuerst ist der Dämon etwas überrascht über die Reaktion, fängt sich aber sofort wieder und übernimmt die Oberhand. Vorsichtig dirigiert er das Mädchen zum Bett, ohne sie los zu lassen und flüstert mit leiser Stimme an ihr Ohr: „Du darfst dein Versprechen nicht vergessen.“ Die Nackenhaare der Hanyou im Menschenkörper stellen sich bei den dunkel gesprochenen Worten auf und mit einem leichten Lächeln erwidert sie frech: „Aber nur, wenn du mir hilfst.“ Obwohl er gewöhnlich keine Befehle von anderen annimmt, lässt sich der Yokai das nicht zwei Mal sagen und küsst Miyuki erneut, dieses Mal verlangender und in einem günstigen Moment, taucht er mit seiner Zunge in ihre warme Mundhöhle ab. Stück für Stück lehnt sich das Mädchen weiter nach hinten und spürt schon bald die weiche Matratze in ihrem Rücken, während Sesshoumaru sein Oberteil auszieht. Dabei erblickt Miyuki erstmals die strammen Muskeln, die immer darunter versteckt liegen und bekommt einen leicht roten Hauch auf den Wangen. Das entgeht dem Dämonen natürlich nicht und er lässt sich daher extra Zeit dabei. Ihm gefällt der bewundernde Blich von Miyuki, der zudem noch ein wenig Unsicherheit ausstrahlt. Sie war immerhin noch nie mit einem Mann im Bett und weis nur zu gut, was jetzt gleich passieren wird. Zum lange nachdenken hat sie jedoch nicht Zeit, da Sesshoumaru ihre Lippen erneut einfängt und mit seiner Kralle Kreise auf ihrem Rücken zieht. Dabei merkt das Mädchen nicht einmal, dass der Daiyokai dadurch ihren BH aufschneidet und dieser von ihren Brüsten rutscht, als sie sich kurz von dem Dämonen löst um Luft zu holen. Eine Sekunde lang quietscht Miyuki daher erschrocken auf, was den Inuyokai innerlich zum Schmunzeln bringt. Nie hätte er gedacht einmal ein solch großes Verlangen zu spüren und das gegenüber einer Halbdämonin, die derzeit sogar in einem Menschenkörper feststeckt. Langsam fängt der Dämon an, Miyukis Oberkörper mit Küssen zu bedecken und lässt dabei keinen Zentimeter aus. Nach nur wenigen Sekunden geht er weiter und schon bald hat keiner der Beiden mehr etwas an ihrem Körper. In dieser Nacht ist Sesshoumaru so sanft und vorsichtig, wie noch nie. Natürlich schläft er mit seinen über 900 Jahren nicht zum ersten Mal mit einer Frau, aber bei Miyuki kommt es ihm vor, als könnte sie zerbrechen, wenn er sie auch nur zu fest berührt. Die Gefühle in dem Mädchen spielen verrückt. Noch nie hat sie so stark empfunden, wie in diesem Moment. Tausende Stromschläge flitzen in Lichtgeschwindigkeit durch ihren Körper und sie bringt nicht mehr, als ein Stöhnen heraus. So vergeht die erste Nacht, in der Miyuki und Sesshoumaru alle ihre Probleme vergessen können. Zumindest bis zum Morgen. Als die Hanyou aufwacht und sich erst einmal genüsslich strecken will, spürt sie eine Wärmequelle hinter sich liegen und kann ihren geliebten Duft nach Wald überall um sich herum vernehmen. Plötzlich ist sie hellwach, den die Erinnerungen an letzte Nacht rauschen in Lichtgeschwindigkeit nochmals an ihr vorbei und mit leicht geröteten Wangen, dreht Miyuki sich in Sesshoumarus Armen zu ihm um. Vorher hat sie den Daiyokai nie schlafend gesehen und sie muss zugeben, dass er noch nie schöner war. Seine sonst so kalten Gesichtszüge sind komplett entspannt und sein leicht geöffneter Mund wird von ein paar schneeweißen Haarsträhnen verdeckt, die sich scheinbar verirrt haben. Vorsichtig streicht das Mädchen ihm diese aus seinem Gesicht und fährt dabei über die Yokaitypischen Streifen auf seiner Wange. Durch diese Berührung wird der Daiyokai langsam wach und wundert sich im selben Moment, wann er bitte eingeschlafen ist. Er braucht pro Woche etwa drei Stunden Schlaf und hat sich seit er ein Welpe war auch nie öfters hingelegt, doch in dieser Nacht ist es ihm einfach passiert, ohne, dass er etwas dagegen hätte tun können. Als er an die letzte Nacht denkt, wandert sein Blick zu dem Mädchen, welches neben ihm liegt und ihn liebevoll anlächelt. Dabei fällt ihm sofort auf, dass sich in den letzten Stunden etwas an ihr verändert hat. Prüfend lässt er seine Kralle von ihrem Bauch zu Miyukis Kopf wandern und ergreift die flauschig weichen Wolfsohren des Mädchens. Diese scheint erst jetzt zu realisieren, dass etwas nicht stimmt und blickt sofort zu ihrem Rücken, an dem plötzlich ein buschiger Schweif angewachsen ist. Jedoch befinden sich die Beiden Dämonen noch immer in Miyukis Zimmer. Warum auch immer das Mädchen nun in seine Hanyougestalt gewechselt hat, kann keiner sagen. Nicht einmal Sesshoumaru, der im Generellen schon viel gesehen hat, aber so etwas ist auch ihm neu. Leicht verwirrt blickt Miyuki zu dem Dämonen und überlegt fieberhaft, was das zu bedeuten hat, als ihr noch etwas anderes, viel wichtigeres einfällt. Der Daiyokai hat sich inzwischen erhoben und seine weiße Alltagskleidung wieder angezogen. Die Rüstung lässt er erst einmal aus, bis er auf einmal ein etwas unsicheres „Ähm, Sesshoumaru?“ hinter sich hört. Nachdem der Dämon sich umgedreht hat, bietet sich ihm ein ungewohntes Bild. Die Hanyou sitzt mit leicht angelegten Ohren und roten Wangen im Bett. Die Decke ist ihr beim Aufsitzen leicht von den Schultern gerutscht und Sesshoumaru muss sich auf einmal tierisch zusammen reißen, dass sein Biest nicht erneut die Kontrolle über ihn bekommt und sie hier und jetzt wiederholen, was in der Nacht zuvor passiert ist. Mittlerweile versucht der Yokai es nicht einmal mehr zu bestreiten. Er hat eingesehen, dass er gegen sein Biest nicht ankommt und einen aussichtslosen Kampf, wird er sicher nicht kämpfen. Daher bleibt ihm nichts anderes übrig, als zuzugeben, dass Miyuki für ihn schon lange mehr, als nur eine nervige Hanyou ist. Diese Nacht hat es besiegelt. Nun ist das Mädchen markiert als sein Eigentum und jeder Yokai kann das auf Kilometerweite Entfernung riechen. Während Sesshoumaru seine Gedanken verfolgt, hat Miyuki ganz andere Sorgen und spricht den Inuyokai auch prompt darauf an. „Ähm Sesshoumaru? Wegen gestern, ich meine was ist wenn,... wir, wir haben nicht wirklich aufgepasst. Könnte es sein, dass ich jetzt...“, druckst das Mädchen ein wenig herum, da ihr dieses Thema doch ein wenig peinlich ist. Der Yokai weiß sofort, was sie meint und beruhigt die Hanyou mit den Worten: „Nein, du warst gestern nicht dazu fähig.“ Fragend blickt Miyuki den Inuyokai daraufhin an. Was hat das schon wieder zu bedeuten? Kurz überlegt der Dämon, ob er noch sagen soll, dass er riechen kann, ob seine Partnerin in ihren fruchtbaren Tagen ist, als plötzlich ein penetrantes Klingeln ertönt. Sesshoumaru möchte schon hinüber springen und Miyukis Handy, welches sie gestern noch schnell in ihr Zimmer gelegt hat, wie das von Ame zerquetschen, aber die Hanyou ist schneller. Sofort schnappt sie sich das Gerät, obwohl sie noch nackt im Bett sitzt und hebt lieber auf der Stelle ab. „Ja?“, fragt das Mädchen in den Hörer hinein und prompt erkennt sie die Stimme von Erika an der anderen Leitung. „Morgen Miyuki-chan! Ich glaube ich habe euer Problem gelöst. Ich bin so gut! Also gestern habe ich noch ein wenig nachgeforscht. Nachdem ich die InuYasha Mangas zuhause nochmals durchgegangen bin, ist mir etwas aufgefallen und ich habe im Internet herausgefunden, dass es den Higurashi-Schrein wirklich gibt.“ „Oh nein, meinst du etwa, wir sollen einfach in einen Brunnen springen, wie in jeder billigen Fanfiction und versuchen ob wir dadurch wirklich ins Mittelalter kommen? Das ist doch nicht dein ernst!“, regt sich Miyuki auf und hofft, dass Sesshoumaru den Namen InuYasha nicht aus dem Telefonat herausgehört hat. „Tut mir leid Schätzchen, aber ich würde einen Versuch wagen. Immerhin könnte es doch klappen.“ Seufzend bedankt sich die Hanyou bei ihrer Freundin für das Nachforschen und legt auf. Es bleibt ihr wohl nichts anderes übrig. Miyuki muss mit Sesshoumaru den Schrein besuchen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Jetzt geht es endlich mal voran mit der Beziehung ;P Leider konnte ich die eine „Szene“ nicht weiter beschreiben, da ich das Kapitel nicht Hentai machen wollte. Werden die Beiden jetzt wohl wieder ins Mittelalter finden? Ich hoffe es hat euch wieder gefallen! Hinterlasst mir doch ein paar Kommis ^-^ Übrigens danke für die neuen Favos! Hat mich total gefreut. *.* Nächstes Mal heißt es: Ein Weg zurück? Lg. eure Ookami-chan Kapitel 36: Ein Weg zurück -------------------------- „Text“ Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Laut seufzt Miyuki und lässt sich rückwärts wieder auf ihr Bett fallen. Sie kann es nicht glauben, als ob es wirklich so einfach wäre zurück ins Mittelalter zu kommen. Übrigens gibt es in Japan genug InuYasha-Fans, die diesen Schwachsinn ganz sicher auch schon ausprobiert haben. Einfach in den heiligen Brunnen im Higurashischrein springen, klar doch! Damit sind sicher alle Probleme auf einmal gelöst. Aber was hat die Hanyou denn sonst noch für eine Wahl? Da keinerlei andere Hinweise da sind, muss sie wohl oder übel zum Schrein fahren und das mit Sesshoumaru. Darin besteht aber schon ihr nächstes Problem. Wie bekommt man einen Daiyokai in einen Zug, ohne dass dieser gleich Amok läuft? Erika hat ihr mittlerweile die von ihr gefundene Adresse gesimst und um zu laufen wäre es definitiv zu weit. Fliegen kommt auch nicht infrage, was würden die Passanten nur denken? Noch immer am Grübeln zieht Miyuki sich nun schnell an. Kurz überlegt sie und entscheidet sich danach für weite Hosen, in denen ihr Wolfsschweif nicht auffällt und einen Kapuzenpulli. Die Kapuze muss sie sich eben über den Kopf ziehen, damit ihre auffälligen Ohren versteckt werden. Während der ganzen Aktion beobachtet Sesshoumaru das Mädchen nur stumm. Irgendetwas scheint sie so sehr zu beschäftigen, dass sie seine Anwesenheit einfach übersieht und seelenruhig nackt zu ihrem Kleiderschrank rennt, um sich frische Sachen herauszusuchen. Irgendwie findet der Dämon das Ganze recht amüsant und kämpft gegen eine interessante Idee an, welche sich gerade in seinem Kopf ausbreitet. Doch da er sowieso keine Chance hat, gegen seine ehrliche Neugierde bei der Hanyou anzukommen, lässt er die Gedanken im Endeffekt doch wieder zu. Mit verschränkten Armen stellt sich der Inuyokai genau hinter die Hanyou und unterdrückt dabei sein Yoki, damit sie ihn nicht sofort bemerkt. Wie er es vorhergesehen hat, ist Miyuki noch immer so in ihren Überlegungen gefangen, dass sie den Dämonen hinter sich erst wahrnimmt, als sie sich ruckartig umdreht und so direkt in ihn hinein läuft. Da er zu ihrem Glück seine Rüstung noch nicht trägt, stößt das Mädchen gegen Sesshoumarus Brust und er muss sie an den Armen festhalten, damit die Hanyou nicht gleich rückwärts auf dem Boden landet. Der genervte Blick von Miyuki daraufhin ist wirklich göttlich und ein kleiner Funken Belustigung spiegelt sich in Sesshoumarus Augen wieder. Das macht die Stimmung des Mädchens auch nicht besser und leicht schmollt die Hanyou deshalb. „Musste das jetzt sein?“, fragt sie noch immer ein wenig genervt. Doch von dem Dämonen kommt keine Antwort und das Mädchen verdreht grinsend die Augen. Sie kann dem Yokai doch nicht wirklich böse sein, so löst sie sich einfach aus der unfreiwilligen Umarmung und lässt Sesshoumaru stehen, während sie selbst ihre Zimmertür aufmacht und in die Küche geht. Natürlich folgt der Yokai und beobachtet argwöhnisch, wie die Hanyou sich einen Kaffee zubereitet. „Ach wie habe ich dass vermisst! Warum kann es Kaffee nicht schon im Mittelalter geben?“, seufzt sie glücklich nach einem großen Schluck aus der blauen Tasse. „Willst du auch einen?“, fragt sie nebenbei den Dämonen, der wie gewohnt nichts darauf erwidert. Miyuki beschließt einfach eine Tasse zu machen und stellt sie dem Yokai dann vor die Nase. Da der Inudaiyokai die Tasse vorerst nicht anrührt, fängt Miyuki einfach an, zu erklären: „Hör mal Sesshoumaru, wir müssen heute, nachdem ich mich von meiner Familie verabschiedet habe, zu einem Schrei fahren. Zunächst jedoch gehen wir kurz einkaufen. Ich werde sicher nicht noch einmal ohne einen Rucksack voller moderner Sachen ins Mittelalter gehen, wenn wir überhaupt bis dorthin kommen.“ Der Dämon hat zwar nur halbherzig zugehört, doch es interessiert ihn auch nicht wirklich, was Miyuki gerade gesagt hat, solange er nur wieder in seine eigene Zeit zurück kommt. Es ist auch eigentlich schon längst nötig, den Westen wieder zu besuchen. Immerhin ist Sesshoumaru noch immer der Fürst. Während sich nun auch Ame, die noch recht verschlafen aussieht, sich zu ihrer großen Schwester gesellt, scheint ihr Vater noch immer tief und fest zu schlafen. Das halb gegähnte „Guten Morgen“ überhört der Yokai einfach, doch die Jüngste im Raum scheint das nicht zu stören. Außerdem fällt ihr auch nicht auf, dass Miyuki im Haus eine Kapuze trägt, aber dass wird wohl damit zu tun haben, dass sie erst gerade aufgestanden ist. Natürlich muss die Hanyou ihrer Schwester erklären, dass sie unbedingt noch einmal ins Mittelalter zurück muss und dass sie nicht sicher ist, ob sie jemals wieder in diese Welt zurückkehren kann. Das sorgt für einige Tränen bei der Jüngeren und Miyuki hat alle Hände voll zu tun, um sie zu trösten. Durch den Lärm wird schlussendlich auch ihr Vater wach, der das Ganze noch immer nicht wirklich begreifen will. Wie einen Außerirdischen starrt er Sesshoumaru an, ehe er sich an seine beiden Töchter wendet. Als auch ihm gesagt wird, dass Miyuki erneut weg muss, nimmt er es dieses Mal überraschend gelassen auf. Natürlich ist er nicht glücklich damit, aber er ist im Moment noch zu froh darüber, dass sie nie wirklich im Koma lag. Alle drei umarmen sich Minutenlang und langsam wird Sesshoumaru dann doch ein wenig ungeduldig. Plötzlich kämpft sich Miyuki aus der Umarmung ihrer Familie, da sie ein gefährlich bekanntes Knirschen hört und ihre Vermutung bestätigt sich prompt. Die Tasse mit Kaffee, die sie netterweise für Sesshy mitgemacht hat, liegt in kleinen Scherben auf dem Tisch. Rund herum sind Kaffeespritzer und ein Dämon, der angewidert den Henkel, welchen er noch in der Hand hatte, herunter fallen lässt. Ihm war doch wirklich so langweilig, dass er den Kaffee, den Miyuki so gelobt hat, probieren wollte, doch der bittere Geschmack tut seiner empfindlichen Zunge überhaupt nicht gut und der Yokai fragt sich ernsthaft, wie die Hanyou dieses Getränk nur aushalten kann. Ein kleiner Teil der Scherben hat sich außerdem in seine Handinnenfläche gebohrt, als er die Tasse erbarmungslos zerquetscht hat. Es schmerzt zwar kaum, aber es ist dennoch ein wenig lästig. Miyuki besieht sich inzwischen das kleine Desaster und sie kann nur mit den Augen rollen. Es wäre ja auch zu viel verlangt gewesen, einen ganzen Tag ohne die kleinen Zwischenfälle erleben zu können. Seufzend bittet sie Ame daraufhin ein wenig aufzuwischen, während sie selbst den Erste-Hilfe-Koffer aus dem Nebenzimmer holt. Ohne ein Wort zu sagen nimmt Miyuki sich eine sterile Pinzette heraus und beginnt damit Sesshoumarus Hand von den Splittern zu befreien. Dass der Dämon dabei Nichts von sich gibt, ist sie mittlerweile schon gewohnt. Nachdem das Gröbste erledigt ist, nimmt sich das Mädchen noch ein Tuch heraus, welches sie mit Desinfektionsmittel befeuchtet. „Achtung, das wird jetzt brennen, aber ansonsten könnten sich die Wunden entzünden“, warnt sie den Inuyokai, bevor sie beginnt seine Hand abzuwischen. Sofort zieht der Daiyokai seine Kralle zu sich und blickt leicht wütend zu der Hanyou. Warum muss sie ihn denn auch mit diesem Mittel verletzen. Die Hand des Yokais brennt wie die Hölle. Die Ruckartige Bewegung hat Miyuki nicht kommen sehen und so wird sie von dem Dämonen umgestoßen. Dabei fällt ihr die Kapuze herunter und offenbart die Hanyouohren vor ihrer Familie. Ame fällt bei dem Anblick ihrer Schwester die Kinnlade herunter und ihr Vater spuckt aus Überraschung den Kaffee wieder aus, den er gerade trinken wollte. ~Shit!~, ist das Einzige, an was Miyuki im Moment denken kann und so dreht sie sich am Kopf kratzend zu ihrer Familie um. Ame scheint noch immer recht ungläubig und fährt mir ihrer Hand zum Kopf der Älteren. Kaum kommt sie mit ihren flauschigen Ohren in Berührung zucken diese leicht und die Hand des Mädchens schnellt wieder zurück. „Nicht im Ernst oder?“, fragt Ame nun leicht perplex und auch der Vater der beiden Mädchen scheint das Aussehen seiner Tochter nicht kalt zu lassen. Vorsichtig fahren auch seine Finger durch das braune Haar und Berühren ihre Wolfsohren flüchtig. „Ähm naja, eigentlich wollte ich es euch erst gar nicht zeigen, aber jetzt hat es wohl keinen Zweck mehr“, meint die Hanyou nur ein wenig unsicher und lächelt nervös. Die Anwesenheit des Daiyokais hat sie schon wieder ausgeblendet, was ihn nun langsam anfängt wirklich zu stören. Sie kann einen Inudaiyokai doch nicht einfach ignorieren, noch dazu ist er ein Fürst. Da Miyukis Familie schon gestern erfahren hat, dass sie eine Hanyou ist, ist ihre jetzige Erscheinung auch nicht mehr ganz so erschreckend, wie es ohne die Erklärung gewesen wäre und allein dafür ist das Mädchen schon dankbar. Jedoch hat sie kaum mehr Zeit in die verdatterten Gesichter ihrer Schwester und ihres Vaters zu blicken. Wenn sie noch schnell einkaufen gehen möchte, bevor sie mit Sesshoumaru wieder zurück ins Mittelalter reist, muss sich Miyuki langsam ein wenig beeilen. Nachdem sie mit ihrem Vater noch einmal geredet hat, verschwindet das Mädchen kurz in ihrem Zimmer und schnappt sich den größten Rucksack, den sie finden kann. Schnell wirft sie einige, besonders wichtige Sachen hinein. Als erstes modernes Verbandszeug, jedenfalls so viel, wie sie im Haus finden kann. Dabei denkt die Hanyou besonders an Katô. Sie macht sich unglaubliche Sorgen um ihren Bruder, da er schon schwer verletzt war, als sie in ihre Welt „gegangen“ ist. Später muss sie in der Stadt unbedingt noch mehr Mullbinden und Schmerztabletten besorgen. Kagome kommt ja immerhin nicht mehr durch den Brunnen. Daher muss sie das Einkaufen dieses Mal übernehmen. Natürlich wird sie auch ein paar unwichtigere Sachen, wie Süßigkeiten und Chips mitnehmen, die zu Sesshys Zeit noch nicht erfunden wurden. Nachdem der Großteil von Miyukis Zimmers in ihrem Rucksack Platz gefunden hat, schultert sie diesen und rennt wieder zu ihrer Familie. Ame und ihr Vater haben in der Zwischenzeit gefrühstückt und Sesshoumaru steht immer noch wie eine Statue an der Wand. Da er sowieso nichts mehr essen wird, schnappt sich die Hanyou lieber im Vorbeigehen eine Toastscheibe und stopft sie sich während dem Anziehen ihrer Schuhe in den Mund. Anschließend verabschiedet sie sich erneut von ihrer Familie und kümmert sich noch darum, dass auch Sesshoumaru sich in eine halbwegs unauffällige Kleidung zwängt. Zum Glück hat sie letztens welche mit ihm gekauft. Dieses Mal nimmt das Mädchen die Hand des Yokais lieber von Anfang an, damit er ja nicht auf irgendwelche dummen Ideen kommt. Während dem gesamten Weg zum Zug laufen die beiden versteckten Dämonen still nebeneinander und genießen einfach nur die Nähe des jeweils Anderen. Beim Bahnhof angekommen blickt der Daiyokai misstrauisch auf die riesigen Blechdinger und weigert sich erst einzusteigen. Er bleibt einfach ohne einen Muskel zu bewegen am Bahnsteig stehen und wartet darauf, dass die Hanyou es ihm gleich tut. Doch dieses Mal lässt sie sich von ihm nicht klein kriegen! Genervt zieht Miyuki den Inuyokai Richtung Zug und ignoriert die starrenden Menschen um sich herum. Dabei flüstert sie vor sich hin: „Wenn du jemals wieder zurück zu Rin kommen willst, musst du jetzt mitkommen.“ Natürlich weiß das Mädchen, dass der Dämon jeden Mucks von ihr hören kann. Zu ihrem Glück lässt sich der Yokai daraufhin ein wenig lockerer mitziehen und erleichtert seufzt Miyuki daher auf. Endlich im Gefährt angekommen liest sich das Mädchen erst einmal in Ruhe den Zugplan durch. Als erstes fahren die Beiden in die Stadt hinein und kaufen noch einige Sachen, die unbedingt mit müssen. Unter anderem Hygieneutensilien falls wieder einmal eine längere Wanderung ansteht. Das letzte Mal wäre Miyuki ohne Kagomes geliehene Sachen ziemlich aufgeschmissen gewesen. Kagome! Hoffentlich geht es ihr und InuYasha gut. Immerhin wurde auch die Miko ziemlich verletzt. Die gewaltigen Sorgen der Hanyou verwandeln sich immer deutlicher in Gewissensbisse. Sie hätte doch zumindest etwas mehr Kontrolle über sich selbst haben können, dann wäre der Kampf nicht so aus dem Ruder gelaufen. Aber gleich darauf schüttelt das Mädchen innerlich ihren Kopf. ~Was vorbei ist, ist vorbei. Jetzt wird an die Zukunft gedacht!~, sagt sie sich selbst mutig und geht mit dem Dämon an ihrer Seite die letzten Meter zum Higurashischrein hinauf, den sie soeben endlich erreicht haben. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Wie mein Professor in dieser Situation sagen würde: Uuuuuuund es geht wieder weiteeeeeeer! XD Nein ehrlich, dass sagt er jede einzelne Stunde und es nervt mittlerweile gewaltig. Aber jetzt erst einmal zu wichtigeren Dingen. Danke für wieder neue Favos! Habe mich mega darüber gefreut. ^.^ Ich hoffe es hat euch wieder gefallen und ich freue mich schon darauf, eure Meinungen zu lesen! ;) Das nächste Mal heißt es: Der Wächter Seid gespannt, was passiert! Lg. eure Ookami-chan Kapitel 37: Der Wächter ----------------------- „Text“ Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Sicheren Schrittes geht Miyuki voran. Es grenzt sowieso an ein Wunder, dass sie Sesshoumaru bis hierhin gebracht hat, ohne, dass er die halbe Stadt auf dem Weg auseinander genommen hat. Die Stufen des Schreins scheinen nicht enden zu wollen und dass Miyuki auch noch den schweren Rucksack auf ihren Schultern tragen muss, macht die ganze Sache nicht gerade besser. Als Beide endlich oben ankommen, zieht die Hanyou scharf die Luft ein. Entweder die Zeichner von dem Manga InuYasha haben sich genauestens über diesen Ort informiert, oder von denen war schon einmal jemand hier. Der Schrein und der heilige Baum sehen exakt gleich aus, wie in der gezeichneten Variante. Nur das Haus von Kagome und ihrer Familie fehlt. Außerdem sieht es generell recht verlassen auf dem Gelände aus. Es könnte gut möglich sein, dass hier schon seit längerer Zeit kein Priester mehr wohnt. Sesshoumaru versteht von Anfang an nicht recht, warum Miyuki ihre Hanyougestalt versteckt und auch er seine Dämonenkräfte nicht zeigen darf, aber er nimmt es erst einmal hin, da sie diese Welt besser kennt, als er. Nach einer ewig langen Fahrt in einer Blechbüchse, die ihm fast den letzten Funken Selbstbeherrschung gekostet hat, sind sie hier her gekommen. Der Gestank von den Dingern ist entsetzlich und der Lärm ist noch Schlimmer. Beinahe hätte er sich nicht mehr unter Kontrolle halten können und hätte dieses Metallteil mit Bakusaiga zerschlagen. Doch Miyuki zuliebe hat er dann doch sein Schwert unter der Jacke versteckt lassen, die sie ihm zum anziehen gegeben hat. Was ihn zusätzlich während der Fahr noch genervt hat, waren die Blicke der Menschenmädchen. Wäre die Hanyou nicht bei ihm gewesen und hätte fast besitzergreifend seine Hand gehalten, wären die Mädchen ihn sicher umgerannt. Jetzt sind sie also endlich an ihrem Zielort angekommen, der sich als Schrein entpuppt. Aufmerksam lässt der Daiyokai seinen Blick über die Anlage schweifen. Ganz klar kann er eine dunkle Aura wahrnehmen, doch nicht von einem Dämonen. Die gefährliche Stimmung scheint von dem kleinen Häuschen zu kommen, auf das Miyuki im Moment zusteuert. Je näher das Mädchen dem allseits bekannten Häuschen kommt, in dem der Brunnen steht, der die Welten verbindet, desto nervöser wird sie. Mittlerweile kann auch sie als Hanyou die enorme Ausstrahlung spüren und es läuft ihr kalt den Rücken hinunter. Das letzte Mal, als sie solch eine geballte Energie gespürt hat, haben die Komoriyokai angegriffen. Damals hat sich der Energiefluss jedoch anders angefühlt. Irgendwie nicht so kalt. Es ist schwer zu beschreiben, aber das Yoki von Dämonen fühlt sich auf irgendeine Weise wärmer an, auch wenn es böse ist. Auf alles vorbereitet öffnet das Mädchen die Tür zum Brunnen und blickt in den kleinen Raum. Es ist ein wirklich komisches Gefühl vor dem dunklen Schacht zu stehen, von dem sie schon so einige Male geträumt hat. Welcher InuYasha-Fan stellt sich denn nicht vor, einmal in die Welt seiner Helden abzutauchen? Als Miyuki schlussendlich in den Brunnen hinein schaut und auf den erdigen Boden blickt, kommt es ihr fast so vor, als würde etwas sie in den Schacht ziehen wollen. Die dunkle Macht bemächtigt sich ihres Körpers und ruft die Seele der Hanyou zu sich. Die Zeit steht still und nur noch dieses eine Gefühl verspürt das Mädchen. Alle ihre Gedanken verschwimmen und das Verlangen sich fallen zu lassen steigt ins Unermessliche. Doch plötzlich wird Miyuki aus ihrer Trance gerissen durch die goldenen Augen Sesshoumarus, die sie kritisch mustern. Als sie den Raum betreten hat, hat der Inuyokai sofort gesehen, dass die dunkle Aura nach der Hanyou greift und sie hinunter ziehen möchte. Sie hat auch nicht mehr darauf reagiert, dass er seine Kralle auf ihre Schulter gelegt hat. Schlussendlich hat er das Mädchen einfach zu sich umgedreht. Ansonsten hätte sie ihn einfach gar nicht mehr wahrgenommen. „Warte, was ist gerade passiert?“, fragt Miyuki den Yokai auf einmal. Das Letzte, an was sie sich erinnert, ist, dass sie die Türe geöffnet hat. Doch wie kommt sie in diese Position mit dem Rücken zum Brunnen und was noch viel wichtiger ist, warum hält Sesshoumaru sie an den Armen fest? Es scheint als wollte er verhindern, dass sie sich von ihm losreißt. Der Daiyokai beschließt der Hanyou nicht zu antworten. Stattdessen blickt er in den Schacht des Brunnens hinein. Die dunkle Aura scheint von einen auf den anderen Moment verschwunden zu sein. Was der Dämon vermutet, ist, dass sein Yoki sie dazu gebracht hat. Kurz hat er es nämlich aufflammen lassen, damit Miyuki ihn deutlicher wahrnimmt und wieder zu sich kommt. Als der Inuyokai ihr nicht antwortet, beschließt das Mädchen die Frage lieber auf später zu verschieben und schaut ebenfalls in den Brunnen. „Irgendetwas geht dort vor, aber es ist der einzige Weg, den wir einschlagen können, um wieder zurück zu kommen“, meint Miyuki nachdenklich, da sie Sesshoumarus Gedanken im Moment erraten kann. Wie gewohnt kommt keine wirkliche Antwort. Doch bevor die Hanyou sich darüber aufregen kann, spürt sie schon Sesshoumarus Kralle an ihrer Hüfte und mit einem Ruck hebt er Miyuki auf, als würde sie gar nichts wiegen. Leicht überrascht von dieser plötzlichen Reaktion quietscht das Mädchen dabei leicht auf. Ohne noch einmal Nachzufragen springt der Daiyokai einfach in den Brunnen hinein und es umfängt sie Beide ein helles, blaues Licht. Obwohl die Hanyou natürlich überrascht ist, dass Sesshy einfach so hinein gesprungen ist, konzentriert sie sich nun lieber auf das warme Licht um sie herum. Es ist noch besser, als sie es sich immer vorgestellt hat, das Gefühl der Schwerelosigkeit und gleichzeitig der warme Körper ihres Inuyokais im Rücken. Doch plötzlich wird es eiskalt. Die wunderschön leuchtende Umgebung wird tiefschwarz und die leichte Schwerelosigkeit verwandelt sich in ein Gefühl des Fallens. Von dem schnellen Wandel überrascht, krallt sich Miyuki in Sesshoumarus Oberteil. Ihre Kapuzenjacke ist schon längs weggeweht worden, sodass sie nur noch ein dünnes T-Shirt anhat. Der Rucksack hat sich dank der Schwerkraft ebenfalls schon verabschiedet. Automatisch hält der Daiyokai sie fester an sich und versucht trotz des starken Windes die Augen offen zu halten. Im letzten Moment sieht er dadurch den Boden, auf den sie auf einmal zu rasen. Mit einem lockeren Sprung fängt der Inuyokai die Landung ab und lässt Miyuki, die sich immer noch festkrallt, wieder herunter. Um sie beide herum sind Wände aus Meterhohen schwarzen Rosen. Die Wände sind so hoch gewachsen, dass selbst Sesshoumaru nicht so einfach darüber springen kann. Wie hypnotisiert geht die Hanyou auf eine Rosenwand zu und berührt eines der schwarzen Blütenblätter. Daraufhin leuchtet die Blüte auf und eine der Wände verschiebt sich mit knirschenden Geräuschen. Sie gibt den Blick auf einen Weg frei, der durch ein Rosenlabyrinth führt. „Was hat das zu bedeuten?“, fragt die Hanyou flüsternd in die Stille hinein. Nachdem die Rosen sich bewegt haben, ist es um Sesshoumaru und Miyuki herum komplett still geworden. Die Stimme des Mädchens hallt unglaublich laut wieder, was das unwohle Gefühl in ihrem Magen nicht gerade verbessert. Fragend dreht sie sich zu Sesshoumaru um, der jedoch seinen Blick starr in den Himmel gerichtet hat. Kaum zwei Sekunden danach weiß sie auch, wieso. Die dunkle Aura von vorhin ist erneut zu spüren und greift wieder nach Miyukis Seele. Doch dieses Mal wehrt die Hanyou sich und stolpert einen Schritt zurück zu Sesshy, der seine Augen auf eine dunkle Wolke richtet, die immer näher kommt. Plötzlich formt sich die schwarze Masse zu einem hellen Körper, der von schwarzen Tüchern umhüllt ist. Das Gesicht kann man nicht erkennen, auch darüber befindet sich nämlich ein dickes Tuch. Plötzlich hallt eine tiefe, laute Stimme in gefährlich scharfen Ton: „Willkommen in meinem Labyrinth! Ich habe euch schon erwartet und weiß auch, was ihr hier wollt. Doch wenn ihr zurück in eure Welt reisen möchtet, müsst ihr zuerst hier durch kommen. Über die Rosen zu springen, braucht ihr gar nicht zu probieren. Je höher ihr fliegt, desto höher wachsen auch die Ranken. Übrigens funktionieren auch Dämonenschwerter an diesem Ort nicht, also könnt ihr das gleich vergessen. Auf euch warten einige Prüfungen und ob ihr sie bestehen werdet, hängt ganz von euch ab. Schafft ihr etwas nicht, werdet ihr sterben. Wie, kommt ganz auf die Situation an. Viel Glück bei meinem kleinen Spiel. Ich erwarte euch bei der ersten Prüfung!“ Damit endet die Rede des Fremden und Sesshoumaru steht wieder alleine mit Miyuki in beängstigender Stille zwischen den Rosen. Nach einigen Sekunden in denen sie sich nicht rühren, fragt die Hanyou vorsichtig nach: „Was sollen wir jetzt tun?“ Obwohl sie eigentlich schon weiß, dass es nur einen Weg gibt und die Frage dadurch sinnlos ist, möchte sie in dieser gruseligen Stille wenigstens einmal Sesshys Stimme hören. Zu ihrem Glück antwortet er dieses Mal sogar, auch wenn der Satz recht kurz ausfällt. „Wir gehen hinein.“ Damit ist es entschieden und Miyuki folgt dem Daiyokai durch die Rosenhecken. Vor ihnen verändert sich der Weg ständig, sodass immer neue Pfade sich auftun und andere sich schließen. Das Mädchen geht dicht an dem Dämonen, überlässt ihm aber lieber den Vortritt. Wenn nämlich wirklich irgendetwas Unerwartetes passiert, hat er die hundert Mal bessere Reaktionsfähigkeit. Natürlich bemerkt Sesshoumaru, wie nervös Miyuki ist und spürt ihre wachsame Aura, die sich auf alles vorbereitet. Es beschert ihm irgendwie ein ungutes Gefühl in der Magengrube, dass sie hier in diesem merkwürdigen Labyrinth bei ihm ist. Am Liebsten würde er die Prüfungen alleine meistern und sie einfach nur in Sicherheit wissen. Ja, Sesshoumaru weiß, dass sich diese Gedanken für ihn nicht gehören und er das schon gar nicht von sich selbst gewohnt ist, aber sich dagegen wehren, bringt sich ja sowieso nichts. Außerdem bereiten ihm diese komischen Rosen Sorgen. Bei jeder einzelnen fühlt es sich so an, als hätte sie eine eigene Aura, die zwischen Bosheit und Mitleid immerzu wechselt. Mal ist sie so dunkel, dass sogar er als Daiyokai sich unwohl fühlt, mal ist sie so tieftraurig, dass er denkt, die Rosen würden Miyuki und ihn bemitleiden. Nach hunderten Metern, in denen es immer weiter durch das Labyrinth geht, öffnet sich auf einmal ein weiterer Pfad, der zu einem glitzernden See führt. Als hätten die Rosenranken nur darauf gewartet, verschließen sich plötzlich alle weiteren Wege und so sind die Beiden Dämonen gezwungen diesen einen einzuschlagen. Skeptisch schaut die Hanyou sich um und entdeckt eine gläserne Brücke, die über den See führt. Merkwürdigerweise scheint sie die einzige Möglichkeit zu sein, über das Wasser zu kommen. Auf einmal spürt sie einen warmen Atem an ihren Wolfsohren und mit einem kleinen Schrei dreht sich Miyuki um. Hinter ihr steht der verhüllte Mann von vorhin und schwebt auf einmal über den See. „Nun zu eurer ersten Aufgabe. Ich bin gespannt, ob es euch gelingen wird, weil ich genau weiß, dass diese einfache Lektion ziemlich schwierig für einen gewissen Yokai unter uns ist“, meint die dunkle Stimme höhnisch und zeigt mit seiner verhüllten Hand auf die Brücke. „Ihr müsst den See überqueren. Eure Dämonenkräfte dürft ihr nicht verwenden, ansonsten habt ihr verloren und alles hier wird einstürzen. Schwimmen ist auch keine Variante. Im See leben Schlangen. Ein Biss ist tödlich, sogar für einen Daiyokai“, erklärt er weiter und schwebt ein Stück höher. Ehe er schlussendlich wieder verschwindet, meint er noch dunkel: „Ich beobachte euch.“ Danach ist es erneut still und Miyuki bewegt sich langsam auf die Glasbrücke zu. Doch sobald sie die durchsichtige Fläche mit einem Fuß betritt, fängt sie an Risse zu bekommen. Das ist nun natürlich ein wenig problematisch. Wie soll man über eine Brücke, die bei zu viel Gewicht zerbricht? Doch da kommt der Hanyou plötzlich eine Idee. Sie hat im Fernsehen einmal beobachtet, wie ein Mensch aus einem zugefrorenen See gerettet wurde. Dabei haben die Helfer sich flach auf das Eis gelegt und sind dann näher an das Eisloch gerutscht. So kann sich das Gewicht besser verteilen und die Einbruchsgefahr sinkt. Vielleicht funktioniert das mit Glas ja auch. Miyuki versucht es einfach, Sesshoumaru, der sie mit hochgezogener Augenbraue beobachtet, ignorierend. Sobald sie flach auf dem Glas liegt, rutscht sie vorsichtig einige Meter nach vorne und obwohl es leicht knirscht, hält das Glas ihr Gewicht aus. Triumphierend grinst die Hanyou, als sie das sieht, doch nur wenige Sekunden später verwandelt sich ihre Mimik wieder. ~Jetzt habe ich wirklich ein Problem~, denkt sie und blickt über ihre Schulter zurück. ~Sesshoumaru wird sich doch nie auf den Bauch legen und hinüber rutschen.~ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Was wird Miyuki nun tun? Bekommt sie Sesshy zum hinlegen? Ich bin gespannt, was ihr denkt! Schreibt mir doch mal, wie ihr vermutet, dass es weiter geht ^-^ Beim nächsten Mal geht es weiter mit: Prüfungen Seid gespannt. ;) Lg. eure Ookami-chan Kapitel 38: Prüfungen --------------------- „Text“ Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Noch immer liegt Miyuki etwa in der Hälfte der Glasbrücke auf dem Bauch und überlegt fieberhaft. Die Blöße so wie die Hanyou hinüber zu rutschen, würde sich der Daiyokai nie geben. Was soll sie nun machen. Gibt es irgendeinen Trick, einen Inuyokai das machen zu lassen, was man will? Doch da kommt Miyuki eine Idee, die sie frech grinsen lässt. Wenn man Sesshoumarus Stolz bedenkt, gibt es vielleicht tatsächlich eine Möglichkeit ihn hier herüber zu bringen. Schnell überquert die Hanyou den See gänzlich und dreht sich dann mit dem Rücken zu dem Daiyokai, der noch auf der anderen Seite steht. Leicht überheblich redet sie mit leiser Stimme: „Tja, Sesshy ist wohl doch nicht so toll, wie er immer tut. Kommt ohne Hilfe nicht einmal über die Brücke.“ Dann dreht sie sich um, wohl wissend, dass der Inuyokai ihre Worte ganz genau gehört hat, obwohl sie sich mit dem Rücken zu ihm gedreht hat. Als sie über die Schulter nach hinten schaut, erkennt sie die wütend leuchtenden Augen von Sesshoumaru. Da seine Yokaikräfte jedoch nicht funktionieren, bleiben sie dieses Mal goldgelb. In Sekundenschnelle ist der Inudaiyokai auf der Brücke, seine Schnelligkeit hat jedoch ebenso ein wenig nachgelassen. Das bedeutet schnell rüberlaufen funktioniert nicht ganz. Das wiederum heißt, dass dem Dämonen nichts anderes übrig bleibt, als sich wirklich hinzulegen. Da er aber vorhin zu spät gebremst hat, ist der erste Schritt auf die Brücke schon getan. Sofort bricht das Glas im näheren Umkreis und der gesamte Unterschenkel des Inuyokais hängt im Wasser. Natürlich zieht der Dämon ihn sofort wieder heraus und ein leichter Schmerz durchzuckt sein Bein. Die Flüssigkeit im See ist definitiv kein normales Wasser. Jetzt erst recht wütend bleibt Sesshoumaru vor dem gebrochenen Glas stehen und funkelt es wütend an, bis er plötzlich ein Kichern wahrnimmt. Miyuki scheint sich über seine nasse Hose prächtig zu amüsieren. Sie hält sich die Hand vor den Mund und Lacht leise hinein. Doch natürlich bemerkt der Yokai es trotzdem. Es reicht ihm nun endgültig. Niemand, nicht einmal diese Hanyou an die er gebunden ist, darf ihn auslachen. Auf der Stelle kniet sich der Daiyokai auf den Boden und rutscht die Brücke hinauf. Dabei knarrt das Glas gefährlich und bekommt lauter Risse. Das Loch von vorhin breitet sich rasen schnell aus und die Glasbrücke bricht bald darauf endgültig zusammen. Gerade noch rechtzeitig erreicht Sesshoumaru das andere Ufer des Sees und ignoriert das laut klirrende Glas im Hintergrund. Direkt vor Miyuki bleibt er stehen, doch bevor er seine Kralle erheben kann, um ihr eine Lektion zu erteilen, breitet sich auf ihrem Gesicht ein fettes Grinsen aus. „Ich hätte mir zwar nicht gedacht, dass du so leicht aus der Fassung zu bringen bist, aber praktisch ist das für mich umso mehr“, sagt sie dem etwas verwirrten Yokai ins Gesicht. Dieser ist innerlich komplett fassungslos. Das nur halb versteckte Kichern, die provozierenden Worte, das alles diente nur dazu, ihn hereinzulegen. Man mag es nicht glauben, aber er hat die kleine Falle nicht bemerkt. Es hat ihn im Moment einfach zu sehr aufgeregt, dass Miyuki ihn auslacht und als schwach bezeichnet. Doch nun, da er die Wahrheit kennt, ist er mit sich selbst am Hadern. Eigentlich sollte Sesshoumaru nun erst recht wütend sein, doch sein Biest redet dagegen an. Innerlich ist er nämlich immer noch überwältigt davon, dass er Miyukis Trick nicht durchschauen konnte, obwohl es so offensichtlich war. Die Hanyou ist währenddessen schon einige Schritte weiter gegangen und wartet nun auf den Dämonen, der sich auch langsam in Bewegung setzt. Keine Worte fallen zwischen den Beiden, während sie durch den neu erschienenen Teil des Rosenlabyrinths gehen. ~Was wohl die nächste Prüfung ist? Der Wächter sprach doch von Mehreren~, fragt sich Miyuki im Stillen und verschränkt ihre Arme auf dem Rücken. Kurz nachdem sie das gedacht hat, öffnet sich ein neuer Weg, der dieses Mal aus einem lebensgroßen Schachbrett besteht. Doch eine Sache ist dabei merkwürdig. Nur die schwarzen Figuren stehen auf ihrem Feld. „Was soll denn das jetzt?“, meint die Hanyou laut und dreht sich zu dem Inuyokai um, der dieses Spiel argwöhnisch anblickt. ~Ach stimmt ja, bin ich blöd. Woher soll ein Dämon auch Schach kennen.~ Nur Sekunden, nachdem sie den neuen Weg entlang gegangen sind und nun direkt vor dem Spielfeld stehen, erscheint auch der leuchtende Mann in seinen schwarzen Tüchern wieder. „Die erste Prüfung habt ihr also bestanden, obwohl es doch recht lustig war, nicht wahr Herr Fürst?“, fängt der Fremde an und entlockt Sesshy dadurch ein leises Knurren. „Kommen wir zur nächsten Station. Ihr werdet hier zwar nicht direkt Schach spielen, doch ihr müsst die Regeln des Spieles trotzdem beachten. Ansonsten fällt das Feld, auf dem ihr gerade steht mit euch in eine unendliche Tiefe. Mein Spiel funktioniert so, überquert das Brett, ohne, dass eine meiner schwarzen Figuren euch erwischen. Auf der Steindecke dort oben erscheint nach jedem Zug eine andere Schachfigur. Ihr dürft euch nur so bewegen, wie diese Figur es tun kann. Nebenbei dürft ihr natürlich auch meine Spielfiguren schlagen, sofern ihr dazu kommt und ihr beide dürft nie auf dem gleichen Feld stehen, was sowieso logisch sein sollte. Na dann, lasst uns beginnen. Begebt euch bitte auf die Positionen der beiden Springer. Von dort aus startet ihr. Viel Glück!“ „Mist, du kennst dieses Spiel nicht zufällig doch, oder?“, fragt die Hanyou hoffnungsvoll ihren Begleiter, der nur leicht seine Augenbraue hinauf zieht. „Ok, wir sind tot“, meint sie daraufhin leicht sarkastisch und blickt auf das große Brett. Zwar hat Miyuki schon Schach gespielt und kennt die Regeln, doch nie professionell und nun muss sie auf sich und Sesshoumaru zugleich Acht geben. „Na gut, dann wollen wir beginnen. Sesshoumaru, stell dich auf dieses Feld dort“, sagt das Mädchen ernst und zeigt dem Yokai, welcher die Bezeichnung B1 sicher ebenfalls nicht verstanden hätte, seinen Platz. Ihm das ganze Spiel zu erklären, würde nun auch zu lange dauern, daher muss die Hanyou ihm einfach zeigen, wo er hintreten soll. Sobald Beide richtig stehen, leuchtet auf der großen, schwarzen Höhlendecke ein Springer auf. „Du beginnst, gehe ein Feld nach vorne und dann eines diagonal nach rechts“, sagt Miyuki laut. Nachdem diese Anweisung ungewohnterweise ohne Widerworte von Sesshy ausgeführt wurde, bewegt sich wie automatisch ein schwarzer Bauer ihnen entgegen. Das nächste Symbol auf der Decke zeigt einen Läufer, welchen Miyuki ausnutzt um einige Felder weiter zu kommen. Da sie jedoch nie weiß, welche Spielfigur als nächstes auf der Decke erscheinen wird, muss sie immer auf Nummer sicher gehen und darf dabei auf Sesshoumaru nicht vergessen. Mittlerweile sind sie beide schon fast am Ende des Spielfeldes. Doch die schwarzen Figuren kommen immer gefährlicher auf sie zu. Langsam fängt die Hanyou an zu schwitzen, der Daiyokai verlässt sich auf sie, sie darf ihn nicht enttäuschen! Turm, zeigt es in diesem Moment oben an und Miyuki nutzt die Chance um sich direkt auf dem Feld neben Sesshoumaru zu positionieren. Er steht zur Zeit noch recht sicher. Hochkonzentriert wartet sie auf den nächsten Zug der schwarzen Spielfiguren. Der lässt nicht lange auf sich warten und somit sind die beiden dämonischen Wesen plötzlich ringsum eingekesselt. Das nächste Symbol auf der Decke ist ein Springer und nun ist Mikuki plötzlich vor eine schwierige Wahl gestellt. Mit diesem einen Zug könnte sie am anderen Ende des Brettes angekommen sein und wäre somit aus dem Schneider, aber Sesshoumaru wäre dann umso mehr in der Klemme. Lässt sie hingegen Sesshy ans Brettende wandern, wäre sie selbst in großer Gefahr. Kurz überlegt das Mädchen wirklich, doch dann schüttelt sie ihren Kopf und ruft in befehlendem Ton: „Sesshoumaru gehe ein Feld nach vorne und dann diagonal nach links. Du hast das Ende des Spielbretts erreicht, also springst du anschließend einfach hinunter und wartest auf mich.“ Normalerweise würde der Daiyokai bei solch einer Wortwahl den Verantwortlichen einen Kopf kürzer machen, doch da er weder dieses Spiel, noch die Welt in der sie sich im Moment befinden, kennt, beschließt er der Hanyou zu vertrauen und macht, was sie verlangt. Miyuki ist glücklich darüber und blickt dem Dämonen fast schon sehnsüchtig hinterher, aber nun muss sie sich auf sich selbst konzentrieren. Doch den nächsten Zug der schwarzen Spielfiguren hat sie nicht kommen sehen. Die schwarze Dame stellt sich wie aus dem Nichts kommend neben sie und würde Miyuki nun mit nur einem Zug zerquetschen können. Doch das ist ja nicht das Hauptproblem, sondern eher, dass auf der Decke das Symbol für Bauer aufscheint. Kurz blickt das Mädchen sich erschrocken nochmals um, vielleicht hat sie etwas übersehen. Aber nein, egal wohin sie nun gehen würde, irgend eine Spielfigur würde sie sowieso erwischen. Vor Verzweiflung blickt die Hanyou an dem großen Turm hoch, der sie ebenfalls leicht erwischen könnte, wenn sie nur ein Feld nach vorne geht. Doch da fallen ihr die Worte des Fremden wieder ein. Also wenn sie einen falschen Zug macht, fällt sie mitsamt dem Feld auf dem sie steht ihn unendliche Leere. Was ist aber, wenn sie schnell genug reagiert und einfach darüber läuft? Könnte sie das möglicherweise schaffen? Es liegen insgesamt nur zwei Felder zwischen ihr und dem Ende des Brettes. Auf das erste könnte sie ohne Regelverstoß vordringen, das Letzte wäre eventuell das Problem. Doch irgendetwas muss Miyuki tun. Ansonsten wird sie von einer übergroßen Schachfigur wortwörtlich zerquetscht. Daher atmet sie nun einmal kräftig aus und läuft dann plötzlich los. Das erste Feld bleibt still, doch sobald sie einen Fuß auf das Nächste macht, stürzt dieses hinunter und da die Hanyou nich genügend Schwung hat, schafft sie es nicht ganz bis zum anderen Ende und rutscht ab. Als sie schon denkt, dass es nun endgültig vorbei mit ihr ist, spürt sie eine Hand nach der ihrigen greifen und wird mit einem Ruck wieder nach oben gezogen. Sesshoumaru hat sie im letzten Moment erwischt und zieht das leicht zitternde Mädchen nun endgültig in seine Arme. Erschöpft lässt sich die Hanyou darin fallen und atmet den beruhigenden Duft des Yokais ein, der sie glücklicherweise auch nicht los lässt. Auf einmal erscheint wieder wie aus dem Nichts der in Tücher gewickelte Fremde und schwebt wenige Meter von ihnen entfernt umher. „Tja, ganz fair war das zwar nicht, aber ihr seid bis zum Ende des Schachbretts gekommen und lebt noch. Das lasse ich erst einmal durchgehen. Doch freut euch nicht zu früh. Ein letztes Spiel wartet noch auf euch, die letzte Prüfung. Vergesst das ja nicht.“ Damit verschwindet der Fremde und die ganze Umgebung fängt an vor Miyukis Augen zu verschwimmen. Starker Wind kommt auf und die Hanyou krallt sich an dem Inuyokai fest. Als sie ihre Augen wieder öffnet, befindet sie sich auf erdigem Boden und rings um sie herum sind mit Efeu überwachsene Holzwände. Ahnend, wo sie nun sind, schaut Miyuki sofort nach oben und kann den blauen Himmel entdecken. Endlich scheint der Spuk ein Ende zu haben. Dem Mädchen wird klar, sie befinden sich im heiligen Brunnen im Mittelalter. Neben ihr ist auch ihr schwerer Rucksack und die Kapuzenjacke aufgetaucht, die sie dachte nie wieder zu sehen. „Aber wenn wir nun hier sind, was ist dann mit der letzten Prüfung?“, überlegt die Hanyou laut und blickt dabei zu dem Daiyokai, der prüfend in den Himmel schaut. „Es ist keine Illusion“, bestätigt Sesshoumaru Miyukis Theorie, doch auf ihre Frage kennt er selbst keine Antwort. „Na gut, das Wichtigste zuerst, wir müssen die Anderen finden!“, beschließt das Mädchen daher kurzerhand. Da der Inuyokai den selben Gedanken hegt, vor allem wegen Rin, hat er auch nichts dagegen einzuwenden und nimmt die Hanyou auf seine Arme um mit ihr aus dem Brunnen zu springen. Den Rucksack hat Miyuki sich schon umgeschnallt und die dünne Jacke nimmt sie auf den Arm, um sie nicht noch einmal zu verlieren. Als das helle Licht der Mittagssonne das Mädchen blendet und ein frischer Wind durch ihr kurzes Haar streift, kneift sie ihre Augen automatisch zu. Aber, Sekunde mal! Schnell ist Miyukis Hand bei ihren Haaren, die ihr nicht einmal bis zur Schulter reichen. Erschöpft seufzt sie auf. Das heißt also, sie ist wieder in ihrem „alten“ Hanyoukörper und sie darf ihre langen Haare nicht behalten. Während das Mädchen in seinen Armen noch um ihre langen Strähnen trauert, entfaltet Sesshoumaru einen Teil seines Yokis und fliegt immer höher. Es fühlt sich gut an, endlich wieder seine Kräfte voll einsetzen zu können und so kommen sie auch schneller an ihr Ziel. Eine Sache gibt es aber noch, die dem Daiyokai leichte Sorgen bereitet. Wie werden die anderen Dämonen, allen voran Miyukis Bruder Katô reagieren, wenn sie riechen, dass er die Hanyou in jener Nacht gekennzeichnet hat? Denn der besondere Geruch ist trotz der Veränderung ihres Körpers geblieben und auch jetzt ist er mehr als präsent. Nur Miyuki selbst bemerkt es nicht. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Tja, wie würdet ihr reagieren, wenn eure kleine Schwester (die ihr vor Kurzem erst gefunden habt) nach langer Zeit zurück kommt und offensichtlich mit einem Daiyokai geschlafen hat? O.ô Seid gespannt und hinterlasst mir ein paar Kommis ;) Nächste Woche heißt es: Was ist hier passiert? Lg. eure Ookami-chan Kapitel 39: Was ist hier passiert? ---------------------------------- Text“ Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Es vergehen unendlich viele Minuten in denen Sesshoumaru stillschweigend in Richtung der versteckten Wolfshöhle fliegt und das mulmige Gefühl in Miyukis Magen will und will nicht vergehen. Ist den Anderen etwas passiert? Haben sie Rin gerettet? Das kann die Hanyou nicht sagen und es kommt ihr so vor, als würde sie sich gleich übergeben müssen vor lauter Sorgen. Auch die Gedanken des Daiyokais drehen sich seit geraumer Zeit um ein bestimmtes kleines Mädchen, welches ihm größere Bedenken bereitet, als er zugeben will. Er schwört bei den Knochen seines Vaters, sollte InuYasha es zugelassen haben, dass ihr auch nur ein Haar gekrümmt worden ist, ist der Hanyou mehr als tot. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund denkt er jedoch, dass es Rin gut geht in der Obhut seines Halbbruders und allein dieser Gedanke kotzt ihn innerlich ziemlich an. So langsam verändert sich die Landschaft um die beiden Reisenden herum und der Wald wird zu steinigen Felswänden. Miyuki schließt kurz die Augen um dem beruhigenden Herzschlag Sesshoumarus etwas deutlicher zu hören, an dessen Brust sie noch immer liegt. Wie kann er nur so ruhig sein, trotz der Tatsache, dass er gerade fliegt? Auf einmal wird der Inuyokai immer langsamer und setzt schlussendlich auf der Erde auf. Sie haben den Eingang der Höhle erreicht und der Dämon lässt Miyuki wieder herunter. Ganz nervös folgt das Mädchen dem Daiyokai hinein. Sie kann kaum etwas erkennen, doch da kein Licht durch die Steindecke dringen kann, ist dies auch kaum verwunderlich. Das ungute Gefühl in Miyukis Bauch wächst immer weiter und der schwarze Gang will und will nicht enden. Die Hanyou glaubt schon fast, sie hätten sich verlaufen, als endlich ein kleiner Lichtpunkt vor ihnen auftaucht, der sich als Eingang der Haupthöhle entpuppt. ~Zum Glück hat Sesshy sich den Weg merken können!~, denkt das Mädchen in diesem Moment. Alleine wäre sie ziemlich hilflos gewesen und hätte den Hauptteil der Höhle wohl nie gefunden. Als der Weg langsam immer leichter sichtbar wird, werden Miyukis Schritte immer schneller. Sie überholt den Daiyokai vor sich und fängt langsam an zu rennen. Kurz überlegt der Inuyokai, ob er ein Machtwort sprechen soll. Eine Hime hat sich nicht so zu verhalten und das schon gar nicht vor Untertanen, doch dann lässt er die Hanyou einfach laufen. Es ist in letzter Zeit viel passiert, sogar er sieht, wie nervös das Mädchen im Moment sein muss. Miyuki achtet weder auf den Weg, noch auf die Ookamiyokai, die sich erst verwundert nach ihr umblicken, nur um sich kurz darauf zu verneigen. Mit schnellen Schritten sprintet sie den Weg zum schlossartigen Hauptgebäude der Höhle entlang. Die Angst um ihre Freunde steigt zunehmend und am Liebsten würde sie einfach nur schreien. Endlich am Eingang angekommen, ignoriert die Hanyou die Wachen, welche ihr die schwere Tür aufmachen wollen und drückt einfach selbst dagegen. Der kleine Spalt, der entsteht, reicht aus, damit sie schnell durchschlüpfen kann und kaum steht sie im Inneren des Palastes, bleibt sie verwundert stehen. Es scheint als würden alle Bediensteten des ganzen Schlosses wie verrückt nach jemanden suchen. Wild umher rennend rufen sie sich gegenseitig zu, dass ‚sie’ nicht da ist und alles in allem wirkt es recht chaotisch. Miyuki beschließt schlussendlich eine etwas älter wirkenden Dämonin aufzuhalten. Diese dreht sich erschrocken um, sie hat die Hanyou eben gar nicht bemerkt. Doch bevor das Mädchen fragen kann, was hier eigentlich los ist, hebt die ältere Dienerin sie plötzlich hoch und ruft voller Freude: „Hier! Ich habe sie, ich habe sie! Sie ist sogar wach!“ Der Halbdämonin entfährt ein kurzer Schrei, als sie so unerwartet hochgenommen wird und das Darauffolgende versteht sie erst recht nicht. „Bitte was? Was ist hier überhaupt los?“, fragt sie etwas verzweifelt und befreit sich selbst aus dem Griff der Dämonin. Doch bevor diese auch nur ein Wort sagen kann, erscheint Ayame auf der Bildfläche, die in Lichtgeschwindigkeit auf Miyuki zu rennt. Wild drückt sie die Hanyou an sich und zerquetscht sie dadurch fast. „Was für ein Glück! Ich will mir gar nicht vorstellen, was alles hätte passieren können, wenn du wirklich verschwunden gewesen wärst“, nuschelt die Ookamiyokai an Miyukis Schulter, die nun nur noch mehr Fragezeichen über ihrem Kopf schweben hat. „Ganz ruhig, aber sag mir endlich, was hier passiert ist, dass alle so durchdrehen“, meint die Zerquetschte daraufhin beruhigend und versucht gleichzeitig wieder etwas mehr Luft in ihre Lungen zu bekommen. „Naja, nach dem du gestorben bist, hat dein Körper dank Tensaiga zwar überlebt und du warst nur Ohnmächtig, aber Sesshoumaru war plötzlich weg. Wir haben deinen Körper mit hierher genommen und darauf gehofft, dass du wieder aufwachst, doch als meine drei Kinder vor Kurzem nach dir sehen wollten, warst du plötzlich verschwunden und niemand wusste, wo dein bewusstloser Körper hin ist.“ Überrascht schaut Miyuki auf die Dämonin vor sich, doch eine Erklärung würde nun wohl zu lange dauern, daher stellt sie lieber die nächste Frage, die sich gerade in ihrem Kopf gebildet hat: „Deine DREI Kinder?“ „Ach, das weißt du ja noch gar nicht. Yukio-chan versteht sich mit Sakura-chan und Takeshi-chan so gut, dass wir beschlossen haben, ihn hier bei uns zu behalten. Außerdem hat er überragende Fähigkeiten und dass in seinem jungen Alter. Er wird eine richtige Ausbildung bekommen und wenn er Älter ist vielleicht einmal Teil der fürstlichen Leibgarde werden. Bis dahin kann er bei meinen Kindern bleiben und die Beiden haben ihn schon so gern, dass sie ihn mit Nii-san (Bruder) anreden.“ „Wie schön“, meint die Hanyou ehrlich glücklich, doch dann erinnert sie sich an den Grund, weshalb sie überhaupt schon vor Sesshoumaru hier ist. Aber genau in dieser Sekunde hört sie ein fröhliches „Miyukiiiiiiiiiiiiii“ von der großen Treppe aus und dreht ihren Kopf ruckartig in besagte Richtung. Rin läuft strahlend auf sie zu und springt der Hanyou in die Arme. Ein zentnerschwerer Stein fällt von dem Herzen der Älteren und glücklich drückt sie die Kleine an sich. Es geht ihr gut, dass ist alles, was zählt. Aber was ist nun eigentlich passiert, nachdem sie selbst durchgedreht ist? Diese Frage stellt sie nun auch Ayame. „Wir konnten dich und Rin zurückholen, auch wenn du kurz tot warst. Doch der Kampf war noch lange nicht entschieden und wahrscheinlich wären wir alle nun nicht mehr hier, wenn nicht plötzlich dieser Komoriyokai im schwarzen Gewand erschienen wäre. Nachdem ihr weg ward sah es nicht gut für uns aus und Katô hat sich vor die Verletzten gestellt, um sie wenigstens ein bisschen zu schützen. Doch dadurch ist er zum Hauptziel der Attacken geworden. Akuma hätte ihm locker den letzten Todesstoß versetzen können, doch da tauchte plötzlich dieser andere Fledermausdämon auf. Er rief laut, dass es für heute reichen würde. Im Moment sei sein Ziel sowieso unerreichbar, da es sich in einer anderen Welt befände. Ob er damit dich gemeint hat, weiß ich nicht, doch Akuma wirkte sehr wütend, da er Katô nicht mehr töten durfte und zu seinem Meister fliegen musste. Daraufhin sind alle Feinde ohne ein weiteres Wort verschwunden. Komisch, oder?“ Nachdem die junge Wölfin mit ihrer Erzählung geendet hat, möchte die Hanyou sofort wissen, wo Katô im Moment ist und fragt danach. Zu ihrem Glück liegt er in dem Zimmer, in dem er auch schon vor dem Kampf untergebracht war, sodass Miyuki es leicht finden kann. In diesem Moment öffnet sich die schwere Tür erneut und Sesshoumaru tritt ein. Rin ist sofort Feuer und Flamme und rennt auf ihn zu. Die Hanyou nutzt diese Chance und rennt die Treppen hoch. Sie muss unbedingt zu ihrem Bruder! Auf dem Weg dorthin knallt sie jedoch plötzlich mit Mina zusammen, die den Gang mit einem Tablet voller leerer Schüsseln entlangkommt. Beide Mädchen fallen auf den Boden und schauen sich erst einmal ein wenig bedröppelt an. „Miyuki-chan?“, fragt die junge Kammerzofe, die sich als Erste wieder fängt ungläubig. Doch statt einer Antwort umarmt die Hanyou ihre Freundin einfach. „Wie schön, dass es dir gut geht Mina-chan! Du warst wohl bis eben bei Katô, habe ich recht?“, fragt Miyuki lächelnd, nachdem sie sich wieder los gelassen haben. „Ja, woher weißt du das? Es ist so schön, dass du aufgewacht bist!“, antwortet die Dienerin ihr ebenso glücklich. „Du möchtest nun sicher auch zu ihm, nicht?“, fragt sie weiter. „Klar, weißt du was? Die Scherben räumen wir schnell zusammen weg und dann gehen wir gemeinsam wieder zu meinem Bruder, ok?“, meint die Hanyou zurück und fängt an den Saustall zu beseitigen. Mina hat dagegen nichts einzuwenden und so stehen sie nur Minuten darauf vor Katôs Zimmertür. Miyuki ist ein wenig unsicher. Immerhin ist sie für die Verletzungen ihres Bruders verantwortlich. Das merkt auch die hübsche Kammerzofe und daher möchte sie ihre Freundin win wenig ermutigen. Doch bevor sie das tun kann, hört man von drinnen ein knarrendes Brett und kurz darauf eine Schiebetür. Bei diesem Geräusch vergisst Mina das alles sofort und brüllt laut: „Das kann doch nicht wahr sein!“ Mit einem Ruck reißt die Blonde die Schiebetür auf und stürmt in den Raum. „Oh nein! Mina-chan warte. Warte doch! Es ist nicht so, wie du denkst! Ich wollte nur etwas Luft herein lassen und nicht...“, hört man eine leicht verunsicherte Stimme von Drinnen und Miyuki schielt neugierig in den Raum hinein. Knapp vor der Tür zum Balkon sitzt Katô im Scheindersitz. Sein Körper ist fast gänzlich einbandagiert, sodass er nicht einmal ein Oberteil braucht und er wirkt leicht ängstlich gegenüber Mina, die mit verschränkten Armen, wütend vor ihm steht. „Muss man dich eigentlich ans Bett binden damit du einmal nicht aufstehst? Ein Sack Flöhe wäre leichter zu hüten“, meint sie böse und zeigt bestimmend auf den Futon am Boden, aus dem Katô wohl soeben ausgebüxt ist. So hat Miyuki ihre Freundin auch noch nie reden gehört. Sie war immer so zurückhaltend, besonders ihrem Bruder gegenüber, doch nun scheint sie wie ausgewechselt. Auch Katô scheint Respekt davor zu haben und legt sich ergeben wieder zurück. Erst jetzt bemerkt er Miyuki im Türrahmen und es erscheint ein warmes Lächeln auf seinem Gesicht. „Na endlich bist du auch wieder unter den Lebenden“, scherzt er herum und winkt seine Schwester näher. „Hör du mir bloß auf. So wie du aussiehst, bist du auch nicht gerade mit Samthandschuhen angefasst worden“, meint das Mädchen daraufhin neckend und kommt wirklich näher. „Ach was!“, verteidigt sich der Ältere sofort und grinst frech. Doch da zuckt er plötzlich zusammen, da Mina ihm mit ihrem Fuß leicht in die Seite sticht. „Ach und warum hat dir der Arzt dann mindestens eine Woche strikte Bettruhe verschrieben, damit deine Wunden nicht wieder aufgehen?“, fragt sie und zeigt dabei auf die nun wieder geschlossene Terrassentür. Man merkt sofort, dass sie ihn nicht zum ersten Mal dabei erwischt hat, als der Mischling sich kurz hinaus schleichen wollte. „Na schön. Ein bisschen hat es mich vielleicht schon erwischt“, gibt er daraufhin zu und legt eine Hand hinter den Kopf. Dabei sieht man noch etwas mehr von seinem eingebundenen Oberkörper und unwillkürlich wird Mina ein wenig rot. Seit er zurück ist, hat die junge Yokai Katô jeden Tag sein Essen gebracht und ihm ein wenig Gesellschaft geleistet. Dabei haben sie schon längst alle Höflichkeitsfloskeln weg gelassen und mittlerweile ist die junge Dienerin auch ein wenig Selbstbewusster in seiner Nähe. Dennoch lässt sie dieser Yokai noch immer nervös werden. Das hat vor ihm noch keiner geschafft, egal wie ansehnlich, oder hochrangig ein Besucher in diesem Schloss war. „Da fällt mir ein, heute ist der Arzt noch gar nicht gekommen um deine Verbände zu wechseln“, gibt Mina plötzlich zu bedenken. „Ach stimmt ja, ein Kind im Dorf ist krank geworden, deshalb hatte er keine Zeit und hat die Verbände einfach hier gelassen. Jedoch kann ich mich nicht genug bewegen, um sie alleine zu wechseln“, erklärt der Mischling und blickt jetzt leicht neckend zu Mina. Oh ja, er weiß genau, was allein sein Körper für eine Wirkung auf sie hat und kostet es nun voll aus. „Mina-chan, könntest du mir nicht dabei helfen?“, fragt Katô nun ganz unschuldig, was die Wangen der Kammerzofe rot färbt. Miyuki erkennt natürlich sofort, dass sie hier im Moment nicht sein sollte und ignoriert den Hilfesuchenden Blick ihrer Freundin einfach. „Ach, ich muss ja noch nach Kagome-chan sehen. Hoffentlich geht es ihr gut“, verabschiedet sich die Hanyou und ist in Lichtgeschwindigkeit, grinsend aus dem Zimmer verschwunden. Zurück bleiben eine verwirrte Dienerin und ein grinsender Mischling. Etwa zur selben Zeit betritt Sesshoumaru das obere Stockwerk. Rin ist voraus gelaufen und sucht nun nach Ayames Kindern um mit ihnen ein wenig zu spielen. Als er gerade den Gang zu seinem Zimmer betritt, steht jedoch plötzlich InuYasha vor ihm, der in diesem Moment eine wärmere Decke für sich und Kagome aus einem der Schränke heraus holt. Es ist typisch für ihn, dass er für so etwas keinen Diener beauftragt. Naja, er ist auch auf sich alleine gestellt aufgewachsen und hatte niemanden, der ihm früher bei solch nichtigen Dingen geholfen hätte. Kurz schaut der Hanyou auf seinen Halbbruder, scheint sich aber dann wieder zu besinnen und geht stumm an Sesshoumaru vorbei, als er plötzlich etwas hört, was ihm wie ein Wunder vor kommt. Stocksteif bleibt der Halbdämon daraufhin stehen. Er wusste nicht einmal, dass sein Bruder dieses Wort überhaupt kennt, aber gerade eben hat der Inudaiyokai doch wirklich, eindeutig „Danke“ gesagt. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Wie reagiert InuYasha auf diese kurze Aussage, die ihm plötzlich viel mehr bedeutet, als er anfangs dachte und wie entkommt Mina ihrer verzwickten Situation? Das erfahrt ihr im nächsten Kapi: Immer diese Gefühle Lg. eure Ookami-chan Kapitel 40: Immer diese Gefühle ------------------------------- „Text“ Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Wie konnte Mina sich nur in diese Situation hineinreiten? Warum hat sie auch nachfragen müssen, ob der Arzt da war? Nun sitzt die junge Kammerzofe neben Katô, der einen Welpenblick aufgesetzt hat und dazu unwiderstehlich süß lächelt. Dann bleibt ihr wohl nichts anderes übrig. Seufzend kniet sie sich neben sein Futon und schnappt sich den neuen Verband. Diesen beäugt sie erst einmal kritisch. Vielleicht ist ja etwas dämonisches daran. Aber bei genauerem Hinsehen, erkennt die Wolfsyokai, dass es sich um ganz übliche Mullbinden handelt. Na wenigstens das! Katô blickt sie noch immer grinsend an und wartet darauf, dass die junge Yokai loslegt. Mit einem erneuten Seufzend beugt sich Mina zu dem Mischling hinüber und fängt damit an, seinen gestrigen Verband zu entfernen. Dafür muss sie über seine Schulter hinüber greifen und kommt dem Yokai dabei gefährlich nahe. Dieser beobachtet die blonde Kammerzofe mit leuchtenden Augen, was die ganze Situation für sie auch nicht besser macht. Peinlich berührt versucht sie sich nur auf den Verband zu konzentrieren und nicht auf die Muskeln, die immer weniger Stoff verbirgt. Nachdem es endlich geschafft ist, beäugt Mina erst einmal die Wunden des Verletzten. Auf der Brust und am Rücken kann man kaum noch etwas erkennen, was an Katôs dämonischen Heilkräften liegt. Nur ein großer Schnitt im Bauchbereich ist noch nicht gänzlich verheilt und musste vom Arzt sogar vernäht werden. Leicht nervös möchte die hübsche Dienerin nun damit beginnen den neuen Verband anzulegen, als sie von Katôs Hand aufgehalten wird. „Ich brauche noch die Salbe. Sie liegt dort hinten“, meint er bittend und zeigt auf eine kleine Kommode gegenüber vom Futon. Augenrollend steht Mina auf und holt sie, doch der Mischling rührt sich auch nicht, als sie ihm das Döschen auffordernd hinhält. „Ehrlich?“, fragt sie genervt um ihre Nervosität zu überspielen. „Aber die Bewegung tut doch so weh“, versucht Katô die Blonde zu überzeugen. „Ach wirklich und das Abhauen durch die Terrassentür geht natürlich Schmerzlos.“ Ups, das ist dem Mischling Mal wieder entgangen, aber da es ja sowieso nichts hilft gegen ihn an zu reden, überwindet Mina sich und schraubt die Holzdose schließlich selbst auf. Die weiche Creme riecht nach frischen Kräutern und kurz zieht die Yokai den Duft genießend ein, ehe sie ein wenig davon auf ihre Finger nimmt und zu Katôs Wunde blickt, die noch ganz rot ist. Minas Gesicht wird heiß, als sie an die Berührung denkt, die ihr bevorsteht und ein wenig unsicher fängt sie schließlich mit dem Eincremen an. Federleicht nur berühren die Finger der blonden Kammerzofe die Wunde und Katô reißt sich zusammen, nicht gleich zusammenzuzucken. Eine direkte Berührung der Schnittstelle tut noch immer mehr weh, als es ihm lieb ist. Doch als der Mischling auf Mina schaut, die merklich rote Wangen hat, fällt es ihm automatisch leichter den Schmerz zu ertragen. Sie sieht einfach nur niedlich aus in diesem Moment. Gerade als das Yokaimädchen seine Hand wegziehen möchte, wird diese von Katô ergriffen und als Mina daraufhin in das feine Gesicht von dem Mischling schaut, dreht sie kurzerhand ihr Eigenes peinlich berührt weg. Ihren viel zu lauten Herzschlag hat er sicher schon längst mitbekommen und das ist ihr etwas unangenehm. Immerhin muss er ja nicht alles wissen. Gerade als die Kammerzofe etwas dazu sagen will, spürt sie, wie Katô ihre Hand auf seine Brust legt. Sofort spürt sie sein pochendes Herz, welches fast genauso schnell schlägt, wie ihr Eigenes. Mit einem warmen Lächeln erklärt der Yokai: „Siehst du, das muss dir nicht peinlich sein.“ Augenblicklich fliegen hunderte Schmetterlinge in Minas Bauch herum und ihr Herz scheint nun umso mehr aus ihrer Brust springen zu wollen. Das war doch ganz eindeutig eine Anspielung nicht wahr. ~Könnte es denn sein, dass... Doch nein! Katô ist wenn man es genau nimmt eigentlich ein Prinz. Was sollte so jemand schon mit einer Zofe wie mir wollen. Wir verstehen und einfach nur gut~, versucht Mina die Situation für sich selbst abzuschreiben. Natürlich spürt sie, dass Katô ihr schon lange nicht mehr egal ist, aber seine Meinung dazu hat er konkret noch nie wirklich ausgesprochen. Es scheint eher, als wolle er nur mit der blonden Yokai spielen. Doch diese ganzen Überlegungen werden abrupt unterbrochen, als die hübsche Dienerin Katôs Kralle in ihrem Nacken spürt. Er zieht sie kurzerhand zu sich hoch und ehe Mina sich versieht liegen seine Lippen federleicht auf den Ihrigen. Der Kuss dauert zwar nur zwei Sekunden lang an und dennoch glaubt das Mädchen sie eine Ewigkeit danach noch zu spüren. Als es endet wünscht die Yokai sich nichts sehnlicher, als dass der Kuss noch weiter gehen würde, doch noch bevor einer der Anwesenden etwas sagen kann, hören sie ein Donnerrollen und die Erde bebt plötzlich. InuYasha traut seinen Ohren immer noch nicht. Sein Bruder hat sich bei ihm bedankt? Sesshoumaru? Das kann doch gar nicht wahr sein. Als der Hanyou sich umdreht, sieht er, dass der Daiyokai schon weiter gegangen ist. Bevor er jedoch aus seinem Sichtfeld verschwindet ruft InuYasha ihm ungläubig „Was?!“ hinterher. Natürlich bleibt der vollwertige Dämon nicht stehen, jedoch passiert etwas anderes. Er spricht kalt: „Mittlerweile müsstest sogar du wissen, dass ich mich nicht wiederhole InuYasha.“ Jetzt steht der Mund des Halbdämons erst recht weit offen und seine Augen drohen ihm aus dem Kopf zu fallen. Zwar klang es noch immer ein wenig frostig, aber Sesshoumaru hat ihn beim Namen genannt und das nicht abwertend, oder verachtend. Es klag genauso monoton wie der Rest des Satzes. Zum ersten Mal hörte Inu keinen Hass heraus. Unfähig noch irgendetwas zu tun blickt InuYasha dem Älteren nach, bis dieser aus seinem Blickfeld verschwindet. Doch gerade, als er sich wieder fängt, bebt auf einmal die Erde. In einem anderen Teil des Schlosses sitzen Kagome, Ayame und Miyuki zusammen. Sie haben sich bei der Miko getroffen und besprechen jetzt, was passiert ist und wie es weiter gehen soll. Die Mädchen sitzen erst wenige Minuten, als Koga den Raum betritt. Erst scheint alles noch ganz normal, bis er plötzlich Miyuki mit geweiteten Augen ansieht. „Was?“, fragt diese unwissend und blickt fragend zu dem Yokai. „Du, du... hast mit Sesshoumaru GESCHLAFEN?!“ Dafür bekommt der Wolf erst einmal eine kräftige Kopfnuss von seiner Frau. „Wie kannst du so etwas nur laut ansprechen?! Du bist so gefühllos wie ein Kaktus!“ Miyuki läuft knallrot an und stammelt nur etwas wie „Woher?...“ Kagome wundert sich inzwischen eher über den Vergleich von Koga mit einem Kaktus. Ayames Ausdrucksweise ist ja wirklich sehr interessant. Mittlerweile hat sich die Hanyou im Kreis schon wieder soweit gefangen, dass sie einigermaßen sicher fragen kann: „Woher weißt du das?“ Koga, der sich noch immer die schmerzende Beule reibt blickt kurz auf und schaut verängstigt zwischen Miyuki und seiner Frau hin und her. Diese übernimmt nun auch das Sprechen für ihn. „Weißt du Miyuki-chan, Sesshoumaru hat dich mit seinem Geruch gekennzeichnet und Yokai können so etwas eben riechen“, meint sie mit einem entschuldigenden Lächeln. Das Gesicht der Halbdämonin wird daraufhin ein wenig blass. „Das heißt also, dass jeder Dämon hier weiß, dass ich...“ Die Wolfsdämonen nicken nur auf den unvollständigten Satz hin und Miyuki muss schwer schlucken. „Wieso hast du sie eigentlich nicht darauf angesprochen?“, wirft Koga plötzlich wieder ein und bekommt dafür gleich noch eine Beule verpasst. „Gehts noch? Man spricht eine Frau doch nicht aus heiterem Himmel auf solche Themen an. Du bist wirklich unmöglich!“, antwortet Ayame ihm leicht wütend. Doch plötzlich findet das Gespräch ein jähes Ende, als die Erde anfängt zu zittern. „Ein Erdbeben!“, ruft Kagome alarmiert. „Aber diese Höhle dient uns nun schon seit dreitausend Jahren als Versteck. Es gab noch nie ein Erdbeben in dieser Gegend!“, ruft Ayame besorgt. „Ich hole die Kinder!“, sagt Koga schnell und ist auch schon verschwunden. Die Anderen laufen derweil aus dem Gebäude heraus in die Haupthöhle und was sie dort sehen, hätte niemand von ihnen erwartet. Die Decke hat schon Risse bekommen und große Brocken fallen auf die Wohnungen der Ookamiyokai herab. Natürlich reagiert Ayame sofort. „Die Kinder Älteren sofort in den Palast! Der Ausgang ist zu Einsturzgefährdet und im Kerker ist es am Sichersten.“ Alle helfen mit und schon bald herrscht ein gewaltiges Durcheinander. Miyuki hat schon längst die Übersicht verloren und ihre Freunde wuseln wie sie selbst irgendwo herum und versuchen eingestürzte Höhlengänge frei zu schaufeln, doch das Beben will einfach nicht aufhören. Plötzlich entdeckt Miyuki Sesshoumaru, der prüfend auf die bröckelnde Decke blickt und dann kalt „Komori“, sagt. ~Was?~, fragt die Hanyou sich in Gedanken, doch kaum eine Sekunde später spürt auch sie das gewaltige Yoki. Sofort erkennt das Mädchen die Lage und ruft laut nach Koga. Diesen findet sie zum Glück auch schnell und kaum bei ihm angekommen, erklärt sie laut: „Die Fledermausdämonen versuchen die Höhle zum Einsturz zu bringen! Sie dringen von der Decke aus ein!“ „Mist, das ging viel zu schnell!“, antwortet er besorgt und ruft in Lichtgeschwindigkeit alle Kampffähigen Yokai zusammen. Katô hat Mina zu den Kindern und Alten hinunter gebracht, obwohl sie sich anfangs dagegen gewehrt hat. Aber wie der Mischling sagte, irgendjemand muss sie doch beschützen und bei ihnen sein, wenn es zum Äußersten kommt. Daraufhin hat die Yokai ihn mit Tränen in den Augen angesehen. An so etwas möchte sie gar nicht denken. Zum Abschluss hat Katô ihr noch ein kleines Küsschen gegeben und Mina versprochen, sobald es geht wieder zu ihr zurück zu kommen. Erst fiel es ihr schwer nicht durchgehend an ihn zu denken, aber durch die vielen Kinder hat sie nun doch einiges zu tun. Viele weinen und möchten zu ihren Eltern, die aber gerade mehr als beschäftigt sind. Einige Yokai sind von den fallenden Steinbrocken auch schon verletzt worden und um die wäre es auch noch recht sich zu kümmern. Ganz zu schweigen von den Babys. Mina muss wirklich sagen, sie hat bis jetzt nie realisiert wie viele Kinder hier unten wohnen und das obwohl beim ersten Angriff schon viele gestorben sind. Aber das gute daran ist: Nun hat die Yokai wenigstens so viel zu tun, dass sie kaum Zeit hat, sich Sorgen zu machen um ihre Freunde, die draußen kämpfen. Miyuki hat sich nahe an Kagome heran gestellt und blickt besorgt zu Katô. Seine Wunde ist noch lange nicht verheilt und eigentlich sollte er in dieser Verfassung überhaupt nicht hier sein, sondern bei Mina, aber er hat sich sofort in die erste Reihe gestellt. Koga hat ihm nur kurz zugenickt und seinen Kriegern schnelle Befehle erteilt. Es gilt vor allem die Komoriyokai vom Eingang des Palastes fern zu halten indem sich die Kinder befinden. Außerdem soll auch Miyuki unter allen Umständen beschützt werden. Sesshoumaru hat sich während Kogas Rede zu Miyuki umgedreht und ihr das Schwert ihres Vaters übergeben, welches komischerweise hier im Mittelalter geblieben ist. Die Halbmondkette hat er jedoch nicht mehr gefunden. Wo diese hin verschwunden ist, kann niemand sagen, aber der Yokai spürt dennoch genau, dass der Bann seines Vaters noch immer auf ihnen beiden liegt. Nachdem alles von Koga gesagt ist, wird es komplett still und man hört sogar den kleinsten Kieselstein auf dem Boden schlagen und jeden einzelnen seiner eigenen Atemzüge. Die Risse in der Decke werden immer größer und mittlerweile kann man durch die Steinwand hindurch schon die Schreie der Komoriyokai hören, die mit ihren Krallen und Waffen auf die Höhlendecke einschlagen. Nun dauert es nur noch wenige Minuten, bis sie komplett durchgebrochen sind und alle Anwesenden wissen, dass dies vielleicht die alles entscheidende Schlacht sein könnte. Unsicher greift Miyuki nach Kagomes ebenso zitternden Fingern. Auch die Miko hat schon viele Kämpfe miterlebt doch daran gewöhnen konnte die sich nie. Die Schwarzhaarige hat jetzt schon Angst um ihren Inu, der sich sicher wieder Hals über Kopf in den Kampf hineinstürzen will. Natürlich geht es Miyuki dabei nicht anders. Auch sie hat schreckliche Angst. Doch länger können die Mädchen nicht über den bevorstehenden Kampf nachdenken, denn er hat bereits begonnen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Das war vielleicht ein Tag! Tut mir wirklich leid, dass es so spät geworden ist, aber ich hatte mega viel zu tun. Ich hoffe es hat euch gefallen und ein großes Dankeschön an alle, die diese Story auch nach 40 Kapiteln noch lesen ^.^ Ich würde mich wie immer sehr über Kommis freuen. Hat jemand vielleicht schon eine Idee, wie es weitergehen könnte? Passieren wird nämlich sicher noch etwas. ;) Das nächste Kampitel heißt: Höhlengemetzel Lg. Ookami-chan Kapitel 41: Höhlengemetzel -------------------------- „Text“ Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Alles passiert ganz schnell. Die Höhlendecke gibt plötzlich nach und noch in der selben Sekunde stürzen sich hunderte Fledermausdämonen in das entstandene Loch. Sofort entbrennt ein wilder Kampf, der besonders für InuYasha schwer wird. Er muss genau aufpassen, wie er seine Attacken ausführt, denn wenn eine Windnarbe die Höhlenwand erreichen sollte, stürzt alles sofort ein. Auch Sesshoumaru und Katô können keine Großangriffe starten und sind so gezwungen Klinge gegen Klinge mit den Komoriyokai zu kämpfen. Kagome hat sich vor den Schlosseingang gestellt und einen Bannkreis errichtet, damit kein Feind hindurch kommt, jedoch fällt es ihr schwer ihn bei dieser Übermacht aufrecht zu erhalten. Obwohl Jaken sich anfangs noch dagegen gewehrt hat, sitzt der Froschdämon nun mit Miyuki zusammen auf Ah-Uhn und kämpft mit seinem Kopfstab gegen die fliegenden Ungetüme an, während die Hanyou ihr Schwert dafür benutzt. Der Drache lenkt sich selbst und versucht seine beiden Reiter möglichst unversehrt durch das Getümmel zu fliegen. Zusätzlich bekommen sie Hilfe von Kohaku, der Kirara flink durch die Masse an Dämonen leitet. Am Boden kämpfen die Ookamiyokai und bisher verläuft es noch recht gut. Doch dann erkennen die Anwesenden plötzlich einen ganz bestimmten Fledermausgeneral, der sie von oben verrückt grinsend anblickt. Neben ihm erscheint sein Herr, welcher auf dem Rücken einer drachenartigen, schwarzen Bestie reitet. Mit einer einzigen Handbewegung des Fledermauskönigs stürmt Akuma nach unten und fliegt direkt auf Miyuki und Jaken zu. Ah-Uhn kann nicht mehr rechtzeitig ausweichen und bekommt den Schlag des Generals genau in sein Bein. Der Konchen des zweiköpfigen Drachen bricht in einem durch und er brüllt vor Schmerz auf. Dabei fallen seine Reiter automatisch in die Tiefe und angsterfüllt kreischt Miyuki kurz auf. Automatisch dreht sich Sesshoumaru um und blickt zu der Hanyou und Jaken, die in die Tiefe stürzen, während Ah-Uhn brüllend auf Akuma losgeht, der dem Drachen mit Leichtigkeit lachend ausweicht. Doch bevor er dazu kommt zu Miyuki zu fliegen, wird er von einer Horde Fledermäusen angegriffen, die ihre langen Krallen nach ihm ausstrecken und sich laut kreischend auf ihn stürzen. Während des Falls schließt das Mädchen automatisch seine Augen und spannt seinen Körper für den kommenden Aufprall an. Doch plötzlich wird ihr Flug abrupt gestoppt und Miyuki am Arm festgehalten. Als sie nach oben schaut, traut sie ihren Augen kaum. Kohaku hält Jaken an einem Bein fest während dieser angestrengt die Hand der Hanyou umklammert und sein Körper dabei gestreckt wird, wie ein Gummiband. Sangos Bruder setzt beide schnell auf der Erde ab, muss jedoch sofort wieder gegen die Dämonen kämpfen. Miyuki atmet inzwischen erleichtert durch und lächelt den kleinen Froschyokai vor sich an. „Danke Jaken-kun, dass du mich gerettet hast“, sagt sie freundlich zu dem Grünling, der einen leicht roten Schimmer auf seinen Wangen bekommt. „Denk ja nicht, es war deinetwegen! Das habe ich nur für Sesshoumaru-sama gemacht!“, beteuert Jaken ein wenig zu schnell für Miyukis Geschmack. Doch mehr Zeit zum Unterhalten bleibt den Beiden nicht. Akuma scheint von Ah-Uhn mittlerweile gelangweilt zu sein und stürzt sich deshalb lieber auf sein eigentliches Ziel. Voller Hass blickt die Hanyou zu dem Komoriyokai, der schon so viel Leid über die Wölfe und seine eigenen Untergebenen gebracht hat. Bereit zum Kampf lässt sie ihr Schwert nach oben schwingen und erwartet den Angreifer. Doch Sekunden bevor er eine Attacke losschicken kann, muss Akuma zur Seite hin ausweichen. Katô hat sich zwischen seine Schwester und den Fledermausgeneral geworfen. „Du wirst sie nie bekommen, das schwöre ich!“, ruft der Mischling auch sofort kalt seinem Gegenüber entgegen und positioniert sich vor den Komoriyokai. „Na dann wollen wir dort weiter machen, wo wir letztens stehen geblieben sind, oder?“, grinst Akuma daraufhin überheblich. „Von mir aus gerne“, antwortet Katô monoton und springt mit einem „Kaze-Ken!“ auf die Fledermaus zu. Miyuki steht nur kurze Zeit hinter den Kämpfenden und hält ihrem Bruder den Rücke frei. Jedoch möchte sie ihn nicht schon wieder in solche Gefahr bringen. Noch dazu ist seine Wunde vom letzten Mal noch nicht gänzlich verheilt. Daher wartet sie kurz und schätzt die Situation ab, ehe sie sich mit schnellen Schritten hinter Akuma schleicht, der zu beschäftigt mit gehässig Lachen ist, um sie zu bemerken. Bevor sie jedoch mit ihrem Schwert ausholen kann, werden die Arme der Hanyou nach hinten gezogen und sie verliert das Schwert ihres Vaters. Als sie sich daraufhin ruckartig umdreht, sieht sie genau in die vor Belustigung aufleuchtenden Augen des Fledermauskönigs. Gefesselt hat er die Hände der Hanyou mit einer Yokischnur, ähnlich der von Sesshoumaru, nur dass diese nicht brennt an den Handgelenken, sondern sich wie ein normaler Strick anfühlt. Mit einem Ruck zieht er das sich sträubende Mädchen näher an sich heran und schon bald hängt Miyuki mit den Armen über ihrem Kopf vor dem Gesicht des Yokais, der mit bedrohlich glitzernden Augen seine Beute mustert. Fast als wolle er die Hanyou sofort verschlingen, wandern seine dunklen Seelenspiegel über ihren Körper, während er sie grinsend noch ein Stück näher zieht. Natürlich haben die Anderen Miyukis missliche Lage schon bemerkt, doch keiner kann ihr zur Hilfe eilen. Katô wird von Akuma zurückgehalten, dem es augenscheinlich großen Spaß macht, den Mischling leiden zu sehen. Kagome konnte ihren Bannkreis nicht mehr länger aufrecht erhalten und daher haben Ayame und Koga das Bewachen des Burgeingangs übernommen. Die Miko hilft InuYasha mit ihren Pfeilen, der alle Hände voll zu tun hat mit den vielen Angreifern. Obwohl Sesshoumaru alle Komoriyokai abschlachtet, die in seine Nähe kommen, scheint die Horde nicht kleiner zu werden. Je mehr er tötet, desto mehr umzingeln ihn von Neuem. Kohaku beschützt den verletzten Ah-Uhn mit Kirara und sie bringen den Drachen erst einmal in Sicherheit. Währenddessen kann Miyuki sich nicht mehr wirklich bewegen. Ihre Arme schmerzen und es fühlt sich an, als würde alles Blut aus ihnen herausgequetscht werden. Wütend schaut sie auf den Komoriyokai vor ihr, der die Situation einfach nur zu genießen scheint. Doch die Hanyou lässt sich dadurch nicht unterkriegen. Kurz überlegt sie noch, ob es wirklich klug ist, das zu machen, was ihr im Kopf herumschwirrt, doch dann entscheidet Muyuki sich für das Risiko. Ohne Vorwarnung spuckt das Mädchen dem Dämonenkönig direkt ins Gesicht. Dieser hat das natürlich nicht erwartet und bleibt für einen kurzen Moment wie eingefroren. Augenblicklich wird es still in der ganzen Höhle, als ein noch viel gewaltigeres Yoki sich ausbreitet, als das von Sesshoumaru es jemals war. Kurotama, der Fledermauskönig, hüllt sich selbst in weißes Licht ein und ist kurz darauf in der Gestalt einer riesigen, drachenartigen und überaus wütenden Fledermaus. Miyuki versucht nach hinten zu flüchten, da die Yokischnur um ihre Hände sich aufgelöst hat. Jedoch kommt sie nicht weit. Die gewaltige Kralle der schwarzen Fledermaus packt sie und hält das Mädchen fest, welches nun mit geweiteten Augen auf den Komoriyokai blickt. Im nächsten Moment sieht man ein grünes Licht aufleuchten und Kurotama springt mit Miyuki in seiner Kralle aus der Schusslinie. Sesshoumaru steht mit gezogenem Bakusaiga neben dem Fledermausdämon und es herrscht eine gefährliche Aura um ihn herum. Die Riesenfledermaus wickelt Miyuki in ihren langen Schwanz ein, damit sie die scharfen Krallen zum Kämpfen frei hat. Auch der Inudaiyokai macht sich schnell bereit, doch verwandeln möchte er sich noch nicht. Einem Kampf zweier Yokai in ihrer wahren Form würde die Höhle in ihrem geschändeten Zustand wohl kaum Stand halten. Vielleicht schafft er diesen Möchtegernkönig auch so. Nebenbei ist so die Gefahr geringer, dass Miyuki während dem Gemetzel etwas zustößt. Den ersten Schritt macht Kurotama, der seine Kralle auf den Inuyokai niedersausen lässt. Es entbrennt sofort ein wildes Fangspiel, während Sesshoumaru mit seinem Bakusaiga immer wieder nach dem verwandelten Dämonen schlägt. Es sieht für kurze Zeit so aus, als ob niemand je einen Treffer landen würde und der Hanyou ist schon ganz schlecht vom vielen herumwirbeln. Doch plötzlich möchte ein weiterer Fledermausdämon sich von hinten heimlich an die Kämpfenden schleichen und Sesshoumaru mit einem Überraschungsangriff außer Gefecht setzen. Daraus wird jedoch nichts, da im letzten Moment InuYasha dazwischen springt und den Dämonen zurückdrängt. Dabei ruft er stolz: „Niemand außer mir darf meinen Bruder hinterrücks erledigen, verstanden ihr hässlichen Viecher?“ Dass dieser Satz eher spaßhaft gemeint war, versteht sogar der Daiyokai. Doch im Moment hat Sesshoumaru kaum Zeit über die Worte seines Halbbruders genauer nachzudenken. Jetzt gilt es erst einmal Miyuki zu retten und Rin in ihrem Versteck mit den anderen Kindern zu beschützen. Der Komoriyokai entschließt sich irgendwann dazu, dass ihn die Hanyou während des Kampfes nur auf den Geist geht und so lässt er sie kurzerhand einfach los und Miyuki fällt erneut an diesem Tag in die Tiefe. Die Ookamiprinzessin kann Kurotama sich später noch holen, wenn dieser Inuyokai erst einmal Geschichte ist. Doch durch die ganzen überheblichen Gedanken übersieht der Fledermauskönig, dass Sesshoumaru einen erneuten Angriff gestartet hat. Im letzten Moment kann er noch ausweichen, jedoch nur knapp. Von nun an muss er die Augen bei seinem Feind lassen. Miyuki fällt dem Boden in einem Affenzahn entgegen, doch glücklicherweise landet sie geradewegs auf einer Fledermaus, die unter ihr vorbeifliegt. Daher kommt die Hanyou recht weich auf. Der Komori gefällt das natürlich überhaupt nicht, doch bevor sie Miyuki mit ihren Krallen erwischen kann, hat sie schon einen heiligen Pfeil von Kagome in ihrer Brust stecken. Erleichtert springt die Hanyou den letzten Meter von der in sich zusammen fallenden Fledermaus herunter und läuft zu ihrem Schwert, welches unverändert auf dem Schlachtfeld liegt. Kurz überprüft Miyuki die Lage. Katô wirkt nicht mehr so fit und hat schon einige, blutige Kratzer abbekommen, doch auch sein Gegner ist nicht unversehrt. Sesshoumaru rennt nach wie vor dem Fledermauskönig hinterher und versucht dabei nicht selbst getroffen zu werden. So kann das nicht weitergehen. Auf diese Weise werden die Wölfe niemals gewinnen. Doch bevor sie selbst auch nur irgendetwas zum Verbessern der Situation tun kann, geschieht etwas vollkommen Unerwartetes. Sesshoumaru hat selbst erkannt, dass sein Kampf so noch Wochen dauern könnte und in dieser Zeit wäre Rin nur in Gefahr. Ganz zu schweigen von der Hanyou, die im Moment schutzlos auf dem Schlachtfeld unter ihm steht. Laut und monoton ruft er daher den Namen, den er zuvor noch nie ohne tiefe Verachtung ausgesprochen hat. „InuYasha!“, tönt es über die Kampffläche und der Hanyou traut seinen Ohren nicht. Was ist mit seinem Bruder in dieser anderen Welt denn bitte passiert? Erst rührt sich der Halbdämon nicht, da er nicht weiß, was Sesshoumaru genau vor hat. Doch dann erkennt er, wie der Inudaiyokai Bakusaiga zurücksteckt und im selben Zug Tensaiga heraus nimmt. Sofort versteht InuYasha und springt so schnell er kann an die Seite seines Halbbruders. Wie schon damals beim Schwert ihres Vaters vereinen die beiden Brüder ihre Attacken und eine viel Größere entsteht. Kurotama ist darauf nicht vorbereitet und bekommt sie gänzlich ab. Ein lauter Schrei des Fledermauskönigs ertönt und plötzlich ist er fort, wie vom Erdboden verschluckt, ebenso, wie die Attacke. „War es das jetzt? Haben wir gewonnen?“, wagt Ayama es in die abrupt entstandene Stille zu fragen. Doch Koga kann ihr keine Antwort geben, er weiß es selbst nicht genau. Kann es wirklich schon aus sein? Haben sie gewonnen, ohne große Verluste hinnehmen zu müssen? Miyukis Augen kleben an den beiden Inubrüdern, die nun in entgegengesetzte Richtungen von ihrem Platz gehen, ohne noch weitere Worte zu verlieren. InuYasha springt sofort an Kagomes Seite, die ihn schon fröhlich umarmt, während Sesshoumaru langsam in Richtung Miyuki kommt. Wäre er doch nur genauso schnell gelaufen, wie InuYasha, dann wäre das Folgende nie passiert und noch in Jahren wird der Daiyokai sich für seinen Stolz verfluchen, der ihm gebietet langsam und erhobenem Hauptes zu gehen, sodass er das Kommende nicht sehen kann. Alle konzentrieren sich nur auf die Inubrüder und den Kampf mit Kurotama, alle außer einem. Akuma hat sich von Katô zurückgezogen, dieser wurde aber sofort wieder von anderen Komoriyokai belagert. Daher merkt auch er nicht sofort, wie der Fledermausgeneral sich von hinten an Miyuki heranschleicht. Als Sesshoumaru den Schatten hinter der Hanyou wahrnimmt, ist es für ihn schon zu spät um einzugreifen. Als ein Stöhnen und der furchtbare Klang einer Klinge ertönt, die durch Fleisch schneidet, hört man gleichzeitig Miyukis verzweifelten Schrei und Tränen benetzen ihr Gesicht, als der leblose Körper den Boden entgegen fällt. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ja ich weiß, es ist Dienstag, aber mein Internet hatte gestern die Güte sich kurzfristig zu verabschieden. XD Naja, ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen. Ich weiß, dass es etwas verwirrend ist, was genau am Ende passiert ist. Das wird im nächsten Kapi aber aufgelöst. ;) Es heißt: Die letzte Prüfung Lg. Ookami-chan Kapitel 42: Die letzte Prüfung ------------------------------ „Text“ Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Nur stockweise kann Miyuki einatmen, während der leblose Körper vor ihr auf den Boden knallt. Akumas Augen sind weit aufgerissen, als er krächzend die Worte spricht: „Du Idiot,... warum... hast... du das... getan?“ Damit fällt auch der Komoriyokai auf seine Knie und tut seinen letzten Atemzug. Noch immer wirkt die Situation unwirklich, Miyuki scheint sie nicht ganz zu realisieren. Direkt vor ihr liegt der leblose Körper ihres Bruders, der sich im letzten Moment zwischen sie und Akuma geworfen hat. Gleichzeitig hat er dem Komorigeneral sein Schwert ins Herz gerammt und ihn so mit sich in den Tod gerissen. Vorsichtig berührt die Hanyou die immer noch blutende Wunde an der Brust von Katô und blickt dabei in seine starren, kalten Augen. Erst nur flüsternd fängt sie an zu sprechen: „Katô? Katô steh auf. Lass das endlich, steh wieder auf. Katô? Katô?!“ Mittlerweile rinnen Tränen wie Sturzbäche über Miyukis Wangen und sie drückt ihre Arme auf die blutende Brust des Toten, um eine Wiederbelebung zu starten. Schluchzend schreit das Mädchen immer wieder den Namen ihres Bruders. „Das kann nicht sein! Nein, ich habe dich doch gerade erst wieder gefunden! Katô, du darfst mich nicht alleine lassen! KATÔ!“ Doch ihre Rufen werden nicht erhört. Immer wieder versucht Miyuki sein Herz wieder zum Schlagen zu bringen, doch es nützt nichts. Einsehen, dass es sinnlos ist, kann sie im Moment aber noch nicht. Obwohl Akumas Schwert genau an die Stelle, an der sich Katôs Herz befindet getroffen hat. Erst als eine Hand sich auf Miyukis Schulter legt, schaut sie verweint auf. Sesshoumaru steht neben ihr und erst jetzt bemerkt die Hanyou seine Anwesenheit. Als der Yokai sein Schwert zieht, wird dem Mädchen klar, was er vorhat und auf einmal entsteht ein leuchtend heller Funken Hoffnung in ihrem Herzen. Doch urplötzlich bleibt der Inuyokai mitten in seiner Bewegung stehen. Sofort fragt Miyuki ängstlich: „Was ist los? Stimmt etwas mit Tensaiga nicht? Los, belebe ihn wieder Sesshoumaru, komm schon! Es darf nicht hier zu Ende sein, nicht heute! Bitte!“ Doch auch als der Daiyokai das Schwert des Himmels über Katôs Körper sausen lässt, passiert nichts. Es ist Zwecklos, er kann keine übernatürlichen Wesen um seinen toten Körper herum sehen. Warum das so ist, ist ihm selbst ein Rätsel. Sogar von dieser Entfernung aus kann er die todbringenden Wesen um Akumas Körper herum sehen. Seine Fähigkeiten hat er demnach nicht verloren. Was ist also los? Plötzlich jedoch erscheint etwas anderes über dem Körper des Mischlings. Eine Gestalt in schwarze Tücher gehüllt, an der man an manchen Stellen strahlend weiße Haut durchscheinen sehen kann. Ohne nachzudenken schreit Miyuki den Fremden an, der ihnen schon einmal Probleme bereitet hat. „Warst du das?! Funktioniert Tensaiga deinetwegen nicht?! Ich bringe dich um du Scheusal!“ Mit Tränen vor Wut in den Augen springt die Hanyou aus ihrer Position auf und will nach dem Stoff des Fliegenden greifen, der sie durch das Tuch über seinem Gesicht nur anlächelt. Bevor das Mädchen auch nur in seine Nähe kommen kann, bricht ihr Körper in sich zusammen. Miyuki kann sich nicht erklären, was gerade passiert ist. Sie kann sich nicht bewegen, keines ihrer Körperteile spüren. Nur ihre Augen sind noch unter ihrer eigenen Kontrolle. Als sie auf den Boden zu fallen droht, fängt Sesshoumaru die Hanyou schnell auf und so liegt sie nun starr in seinen Armen und blickt ängstlich zwischen dem Inuyokai und dem Verschleierten hin und her. „Keine Angst kleine Hanyou, du wirst dich schon bald wieder bester Gesundheit erfreuen können. Jedenfalls ist das so, sollte Sesshoumaru die richtige Wahl treffen.“ Bevor noch ein weiteres Wort fällt, weicht der Fremde jedoch plötzlich einen halben Meter zur Seite. InuYasha hat sich versucht an ihn heran zu schleichen und wollte ihn gerade niederstrecken. Leider aber hat der Fremde zu schnell reagiert und wirft den Hanyou mit einem einfachen Luftstoß nach hinten an die Steinwand. Zur selben Zeit fängt er den heiligen Pfeil zwischen seinen Fingerspitzen, den Kagome zu Inus Unterstützung abgeschossen hat. „Unmöglich“, flüstert sie, während der Mann in schwarz nur dunkel lacht. „Wer bist du und was willst du von uns?!“, brüllt Koga vom anderen Ende der teilweise zerstörten Höhle herüber und er läuft ebenfalls wütend auf den Fremden zu, der augenblicklich wie ein Schatten verschwindet und hinter Koga wieder auftaucht. „Das hat nichts mit dir zu tun Wölflein, also misch dich nicht ein“, flüstert er gefährlich leise in das Ohr des Ookamiyokai und schleudert ihn wie InuYasha zuvor weg von sich. „Also, nun zurück zum Wesentlichen. Die letzte Prüfung, habt ihr sie vergessen?“, fragt der Verschleierte leicht amüsiert. Sesshoumaru blickt daraufhin noch ein wenig kälter drein, als er es sowieso schon tut und Miyuki kann nur ihre Augen aufreißen. „Nun ist es endlich soweit. Die finale Prüfung, die euch beiden erlaubt für immer im Mittelalter zu bleiben und der Lord des Wesens wird sie ablegen.“ Bei diesen Worten blicken alle zu dem Daiyokai, der nur unverändert auf den Schwebenden schaut. „Wie du siehst mein Guter, habe ich deine kleine Hanyou völlig unter meiner Kontrolle. Aber ich besitze auch die Macht, Tensaiga zu lenken. Das heißt, du wirst nun eine Entscheidung treffen müssen. Entweder du entscheidest dich für Miyuki, dann wird sie sich wieder normal bewegen können und keinen Schaden davontragen, oder du entscheidest dich für Tensaiga und damit könntest du den kleinen Halbwolf zu deinen Füßen retten. Dann wird die Hanyou jedoch nie mehr so, wie sie einmal war. Bald schon kann sie zwar ihren Oberkörper wieder bewegen, aber ihre Beine werden für immer unbrauchbar sein. Lass dich nicht hetzen. Bedenke jedoch, dass die Zeit um das tote Wölfchen zu retten fast abgelaufen ist, also lass dir auch nicht allzu viel Zeit mit deiner Entscheidung, mein Lord.“ Auf einen Schlag ist es mucksmäuschenstill in der Höhle und erneut liegen alle Augen auf dem Inuyokai. Dieser lässt sich von der ganzen Tirade nicht beeindrucken. Was soll an dieser Entscheidung schon schwer sein? Natürlich weiß er die Antwort schon lange, doch bevor er den Mund aufmachen kann, um auch nur ein Wort zu sagen, spürt der Dämon etwas Nasses auf seinen Unterarm tropfen. Augenblicklich blickt er zu der Hanyou, deren leuchtend blaue Augen mit Tränen gefüllt sind. Es ist ihm sofort klar, was Miyuki ihm sagen will. Dem Mädchen wäre egal, sich nicht bewegen zu können, solange sie nur ihren Bruder bei sich hat. Doch das ist Miyukis Sicht der Dinge. Kurz bleibt es noch still, bis man Sesshoumarus schneidend kalte Stimme durch die Höhle schallen hört, die nur ein einziges Wort ausspricht. Ein Wort, welches das Herz der Hanyou in tausend Stücke zerbrechen lässt. „Miyuki.“ „Damit ist es entschieden“, bestimmt die in Tücher gehüllte Gestalt und augenblicklich kann das Mädchen sich wieder vollkommen frei bewegen. Sofort springt sie auf und knallt Sesshoumaru mit der flachen Hand auf die Wange. Dieser bewegt sich nicht und schaut nur ungerührt zu der Hanyou, die ihn laut anschreit: „Warum hast du das getan?! Du hättest Katô retten können! Du arrogantes Scheusal, verschwinde endlich! Wärst du doch nur an seiner Stelle tot!“ Während das Mädchen sich erneut über den toten Körper ihres Bruders beugt und hemmungslos beginnt zu weinen, spürt der Daiyokai einen kleinen Stich in seinem Herzen. Aber warum tun Miyukis Worte ihm weh? Er hat das für sich selbst Praktischste gewählt und eigentlich sollte sie doch froh sein, dass ihr Name es war, den er ausgesprochen hat. ~Diese Uneinsichtigkeit liegt sicher in Miyukis menschlichen Genen ~, denkt der Inuyokai für sich selbst und steht auf. Er geht nun in die Richtung, in der Rin mit den anderen Kindern verharrt und keiner denkt auch nur daran ihn aufzuhalten. Wie erwartet haben die Mädchen an denen er vorbei geht ebenfalls Tränchen in ihren Augenwinkeln, doch das stört ihn nicht. Doch dann sieht er fast zufällig in das Gesicht von InuYasha, der ihn mit einem solch kalten und herablassenden Blick ansieht, sodass sogar sein Eigener dagegen nach Nichts aussieht. Länger als nötig blickt Sesshoumaru seinen Bruder an. So einen abwertenden und enttäuschten Blick hat er bei dem Hanyou noch nie gesehen. Hat dieser etwa wirklich gedacht, er würde für das Wohl eines Anderen handeln, wenn es für ihn selbst nur Nachteile hinterher zieht? Mittlerweile müsste sogar InuYasha ihn so gut kennen und doch zweifelt der Dämon irgendwo tief in seinem Herzen mittlerweile an seiner Entscheidung. Wäre eine Frau, die nicht laufen kann, denn wirklich so schlimm gewesen? Mittlerweile gibt es unter den Menschen sogar diese neuartigen Rollstühle. Doch nun verdrängt Sesshoumaru seine Gedanken erst einmal und folgt dem Weg in die Kellerräume des Steinpalastes. Miyuki liegt noch immer halb auf dem Körper des Toten. Das mittlerweile kalte Blut stört sie dabei nicht. Im Moment möchte sie einfach nur bei ihm sein. Niemand von ihren Freunden im Mittelalter traut sich zu der schluchzenden Hanyou hinüber, um sie zu trösten. Was kann man in so einer Situation schon groß sagen? Ändern wird sich durch keine gesprochenen Worte etwas. Während sie ihr Gesicht immer noch gegen den immer kälter werdenden Körper drückt, spürt Miyuki auf einmal etwas warmes und feuchtes auf ihrem Haarschopf. Vorsichtig blickt sie nach oben, nur um kurz darauf in das lächelnde Gesicht von Katô zu blicken. Seine Haut ist durchsichtig und die Wunde ist verschwunden. Erneut beugt sich der Mischling ein letztes Mal zu seiner Schwester hinunter und küsst nochmals ihre Stirn. Mit einem Finger wischt er Miyuki, die sich nicht zu bewegen traut, die Tränen von den Wangen. „Tränen stehen dir nicht, Imouto-chan“, flüstert er dabei leise und legt seine lange Kette ab, die er unter seiner Rüstung immer versteckt trug. „Vergiss mich nicht und pass auf dich auf meine tapfere kleine Schwester. Die Kette ist für Mina-chan, bitte gib sie ihr.“ Nach diesen letzten Worten steht das durchsichtige Abbild Katôs auf und schenkt seiner Schwester noch ein letztes, warmes Lächeln, ehe er die ihm angebotene Hand des verschleierten Fremden nimmt und sich mit ihm in Nichts auflöst. Das Einzige, was nun davon zeugt, dass Katô nochmals hier gewesen ist, sind die Kette, die vor vor Miyuki liegt und das warme Gefühl an ihrer Stirn. Erst nach wenigen Sekunden kann die Hanyou ihre Gedanken wieder gänzlich ordnen und sie blickt kurz zwischen dem mittlerweile seelenlosen Körper ihres Bruders und der Goldkette hin und her. Vorsichtig nimmt sie das feingliedrige Schmuckstück in ihre Hände und betrachtet den leicht verschnörkelten Anhänger. Man sieht, dass er noch zu öffnen ginge, aber das soll Mina übernehmen, immerhin ist die Kette für sie bestimmt. Leicht lächelt Miyuki traurig und schaut erneut auf den Fleck, an dem Katô in leuchtendem Licht verschwunden ist. Dann steht sie langsam auf und lässt einen letzten wehmütigen Blick über seinen Körper schweifen. Ihre Augen schimmern gläsern, als sie ihm schlussendlich den Rücken zudreht und in Richtung Palast geht. Die Hanyou muss Mina die Kette überreichen und ihr leider auch die Wahrheit über Katô erzählen. Es bleibt ihr immerhin auch nichts anderes übrig. Bei diesem Gedanken rinnen erneut ein paar Tränen über Miyukis Wangen. Immer noch stellt sich ihr keiner in den Weg. Kagome hat sich in der Zwischenzeit zu InuYasha gestellt und kuschelt sich an seine Brust an, während auch die Miko leicht schluchzen muss. Ayame hat sich auf den Weg zu ihren Kindern gemacht und wird dabei natürlich von Koga begleitet. Jaken kümmert sich derweil um Ah-Uhns Verletzungen und Kohaku kann nicht anders, als leise in Kiraras Fell zu weinen. In der letzten Zeit, in der keiner von ihnen Beiden sich wirklich bewegen durfte, ist Katô ihm ein wirklich guter Freund geworden. Nun ist auch das vorbei. Auf einen Schlag hat Kohaku schon wieder jemanden verloren, den er gern hatte. Warum muss immer ihm so etwas passieren? Schritt für Schritt geht Miyuki weiter in das Untergeschoss. Mit jedem Meter bildet sich ein größerer Kloß in ihrem Hals. Doch schon nach der Hälfte des Weges rennt ihr plötzlich jemand entgegen und bleibt nur wenige Meter vor ihr mit Tränen in den Augen stehen. „Wo ist er ?! Wo ist Katô und warum ist er noch nicht zu mir gekommen?“, fragt Mina aufgelöst. Miyuki kann nichts mehr sagen, sondern übergibt ihrer Freundin nur noch die Kette. Diese fragt mit unsicherer Stimme: „Was ist das? Warum gibst du es mir?“ Nur stockend kommt der Hanyou über die Lippen: „Er,... er wollte... es so.“ Mina kann starrt fast ängstlich auf die goldene Kette. Sie hat Angst vor dem Inhalt des Anhängers und mit zitternden Fingern beginnt sie ihn schließlich doch zu öffnen. Leise liest sie sich den eingravierten Text durch und bricht sofort darauf schreiend und weinend zusammen. Miyuki wirft ebenfalls einen Blick in den Anhänger und flüstert die dort stehenden Worte: „Aishiteru watashi no tenshi. Ich liebe dich mein Engel.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Es ist schon wieder spät geworden, gomen nasai! Außerdem macht mich der Tod von Katô selbst traurig, aber eigentlich war es von Anfang an so vorhergesehen. T.T Ich bin wirklich unmöglich! Falls ihr euch fragt, woher er die Goldkette hatte, seine Mutter hat sie ihm kurz vor ihrem Tod geschenkt. Seitdem hatte er sie immer bei sich. Naja, ich würde gerne wissen, was ihr denkt und wie ihr das Kapi findet! ;) Nächstes Mal heißt es: Verzeihen kann ich ihm nie Lg. eure Ookami-chan Kapitel 43: Verzeihen kann ich ihm nie -------------------------------------- „Text“ Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Die Zeit scheint still zu stehen. Ebenso wie Mina ist Miyuki erneut auf dem Boden zusammengesunken und hält sich nun die Hand vor den Mund, damit ihre Schluchzer nicht ganz so laut hallen. Plötzlich jedoch spürt sie einen warmen Körper, der sich an den ihren drückt und als die Hanyou sich umdreht, sieht sie, dass Kagome zu ihr gelaufen ist und sie nun in den Armen hält. Was genau die Miko dazu bewegt hat, Miyuki nachzugehen, bleibt wohl für immer ein Geheimnis. Fest steht nur, dass die Braunhaarige sich nun erst recht nicht mehr halten kann und hemmungslos in Kagomes Armen weint. Die Ältere sagt nichts dazu und hält ihre Freundin einfach nur fest. Sie weiß schon lange wie sehr ein Verlust schmerzen kann und möchte nun die Stütze sein, die die Hanyou im Moment braucht. Mina ist in der Zwischenzeit noch immer weinend aufgestanden, die Goldkette fest an ihre Brust gepresst und rennt nun nach draußen. Eigentlich wollte Kagome auch die junge Dienerin trösten, doch diese hat sich gegen ihre Berührung gewährt und die Miko von sich gestoßen. Das blonde Mädchen kann und will einfach nicht glauben, was im Kampf passiert ist. Zum ersten Mal in ihrem Leben schienen die Sterne gut für sie zu stehen, zum ersten Mal hatte sie wirklich Glück und zum ersten Mal hat sie jemanden wirklich geliebt. Doch nun gleicht ihr Leben mit einem Schlag einem Scheiterhaufen! Als Mina aus ihrem Sichtfeld verschwunden ist, dreht Kagome ihren Kopf wieder zu der Hanyou, die sich mittlerweile in ihr Gewand krallt und sich einfach nicht beruhigen will. InuYasha tritt zu den beiden jungen Frauen hin, was Miyuki in ihrer Verzweiflung gar nicht wahr nimmt. Mit einer emotionslosen Miene blickt er auf das Mädchen in den Armen seiner Geliebten und legt Kagome unterstützend eine Hand auf die Schulter. Sie soll spüren, dass er da ist und ihr helfen will. Dem weißhaarigen Hanyou ist nämlich bewusst wie bedrückend die ganze Situation für seine Freundin ist, auch wenn sie für Miyuki stark sein will. Während die beiden Älteren still den Schluchzern zuhören, lässt InuYasha den Kampf von eben noch einmal Revue passieren. Besonders nach der letzten Zeit hätte er so eine Aktion von seinem Halbbruder nicht mehr erwartet. Inu hat ihn mittlerweile wirklich mit anderen Augen gesehen, was nicht zuletzt an Rin und Miyuki liegt. Doch nach dem heutigen Tag, hat der Hanyou nichts mehr als Verabscheuung für Sesshoumaru übrig. Wie kann man ein Leben opfern, wenn ansonsten doch kaum Schaden entstanden wäre? Es war ja auch nicht irgendwer, der da vor ihm lag. Wenn man es mit den Augen des Daiyokais sieht, hat der Mischling sogar seine zukünftige Frau beschützt und ist dadurch eben gestorben. Unabhängig davon, dass Katô Miyukis Bruder ist, würde Sesshoumaru eigentlich in seiner Schuld stehen und von daher wäre es nur gerecht gewesen, ihn zu retten. Auch wenn er irgend ein Yokai gewesen wäre. Wenn man vom Teufel spricht... In genau diesem Moment erscheint Sesshoumaru am Ende des Ganges. An seiner Seite springt Rin fröhlich umher und plappert darüber, wie froh sie ist, das der Kampf ein Ende hat. Jedoch nur solange, bis sie Miyuki bemerkt, die sich immer noch mit bebendem Körper an Kagomes Schulter drückt. „Miyuki-... aber was? Was ist passiert? Geht es dir nicht gut?“, fragt die Kleine sofort und läuft zu der Hanyou hinüber. Sie kniet sich neben ihre Freundin und legt ihre Hand leicht auf den Rücken der Älteren. Von der plötzlichen Berührung schreckt Miyuki auf. Bis gerade eben hat sie nicht einmal bemerkt, dass außer Kagome und ihr noch jemand hier ist. Als sie den besorgten Blick von Rin sieht, versucht die Hanyou sich zu einem Lächeln zu zwingen, welches jedoch sofort wieder verschwindet, als sie hinter dem kleinen Menschenmädchen Sesshoumaru entdeckt, der nun ebenfalls auf die kleine Gruppe zugeht. Augenblicklich drückt sie wütend ihr Gesicht erneut gegen Kagome, die beschützend ihre Arme fester um die Jüngere legt und den Daiyokai mit einem Mörderblick anschaut. Auch InuYasha bleibt nicht untätig. Er stellt sich so vor die Mädchen, sodass Sesshoumaru sie nicht mehr sehen kann und legt knurrend seine Hand auf den Griff von Tessaiga. „Wage es ja nicht näher zu kommen!“, brüllt er in die Richtung seines Halbbruders und knurrt noch lauter. Das was keiner der Anwesenden weiß, das Knurren kann für Inuyokai gleich bedeutend wie Worte sein und in eben diesem Moment hat InuYasha etwas zu dem älteren Yokai gesagt, was nur dieser verstehen konnte. Ehrlich gesagt hätte Sesshoumaru nicht damit gerechnet, dass sein Halbbruder die geheime Sprache der Hundedämonen auch nur teilweise beherrscht, oder war das gerade reiner Instinkt? Wie dem auch sei, den Daiyokai kümmert der Grund warum InuYasha es kann nicht weiter und er geht an den Anderen ohne Worte vorbei. Rin lässt er scheinbar uninteressiert einfach bei Miyuki zurück. Doch auch wenn Sesshoumaru es versucht nicht zu zeigen, die Worte seines Halbbruders von eben wollen ihm auch nach mehreren Minuten nicht aus dem Kopf gehen. ~War Vater etwa auch ein Fürst, der seine eigenen Leute in den Tod geschickt hat? Dann haben weder er noch du diesen Titel verdient!~, hallt es immer wieder in seinem Kopf. Natürlich weiß er auch die Antwort auf Inus Frage, doch so wirklich eingestehen möchte er es sich selbst nicht. Der Inu no Taishou, sein verehrter Vater, hätte niemals im Leben einen Kameraden sterben lassen, wenn es einen anderen Weg gegeben hätte und erneut fragt Sesshoumaru sich, ob eine Miyuki im Rollstuhl wirklich so schlimm gewesen wäre. Irgendwie hätte er immer weniger dagegen und ein vorher ungekanntes Gefühl bemächtigt sich seines Körpers langsam. Die Menschen würden es wohl als Reue bezeichnen, aber der große Fürst des Westens kennt dieses Gefühl nicht! Nein, das bildet er sich nur ein. Was ihn am Meisten nervt ist jedoch: Obwohl der Daiyokai immer wieder versucht seine Gedanken unter Kontrolle zu bekommen, verschwindet InuYashas geknurrter Satz nicht daraus. Irgendwo hat der dumme Hanyou sogar recht, muss er sich irgendwann doch gestehen. Sein Vater wäre wirklich nicht stolz auf ihn und würde ihm noch heute den Fürstentitel verweigern, sollte er seine Einstellung nicht ändern und wenn man es genau betrachtet, hat der Inu no Taishou ihm nie seinen Thron überlassen. Er ist gestorben und Sesshoumaru ist in der Rangfolge einfach nachgerückt. Den Yokai hat das bis heute kaum gestört, doch genau in diesem Moment, wünscht er sich wirklich, sein Vater wäre hier. Er hätte niemals zulassen, dass sein Sohn eine Entscheidung trifft, die er später bereut. Sowohl Ayame als auch Koga können nicht wirklich glauben, was vor wenigen Momenten passiert ist, doch Beide reißen sich zusammen. Während der männliche Wolfsyokai bei der Verwundetenversorgung hilft und seine Truppen neu verteilt, sodass sie ebenfalls helfen können, begibt sich Ayame auf schnellsten Weg zu den Kindern. Endlich dort angekommen, springen ihr Sakura und Takeshi entgegen, die sich erleichtert an ihre Mutter drücken. Yukio traut sich noch nicht wirklich da mitzumischen, doch auch er ist froh darüber, dass es Ayame gut geht. Erst als die Wölfin ihn lächelnd zu sich winkt, ergreift auch der kleine Komoriyokai endlich die Initiative und drückt sich fest an seine neue Pflegemutter. Dabei färben sich seine Wangen leicht rosa. Eigentlich sollte er doch schon ein großer Junge sein und in die Stärke von Ayame vertrauen, doch da hat er nicht mit der Yokai gerechnet. Diese knuddelt ihn wie ihre eigenen Kinder durch und erklärt anschließend, dass es sogar gut wäre sich um andere zu Sorgen. Manche Sachen muss Yukio noch lernen, bevor er wirklich zu einem guten Kämpfer ausgebildet werden kann. Unter anderem ist das Zusammenhalt, aber auch, dass Angst ebenfalls etwas Gutes sein kann und nicht verwerflich ist. Sachen, die bei den Fledermäusen verachtet werden. Natürlich kümmert sich Ayame anschließend auch um die anderen Kinder hier unten und schaut nach den Älteren und teilweise Verwundeten. Zwar ist es nun draußen sicher, doch ein wirklich schöner Anblick ist es nicht. Blut klebt überall und teilweise stapeln sich auch Leichen am Boden. Da ist es besser, die Kinder noch eine Weile hier zu behalten. Doch da besonders die Kleineren unbedingt wieder zu ihren Eltern wollen und nicht still bleiben können, muss die Ookamiyokai sich erst etwas einfallen lassen. Nach kurzem Überlegen entscheidet sich Ayame dazu eine Geschichte zu erzählen, die Kagome ihr aus ihrer Welt einmal zufällig beschrieben hat und so beginnt die Yokai laut: „Es war einmal vor langer Zeit ein armes Mädchen mit dem Namen Aschenputtel...“ Mina hat in der Zwischenzeit das Schlachtfeld erreicht, wo schon einige Ookamiyokai mit den Aufräumarbeiten begonnen haben und die Leichen zusammentragen. Wie bei den Wolfsdämonen üblich, werden die Verstorbenen der eigenen Rasse später beerdigt, während das Fleisch der Gegner zu Nahrungszwecken verwendet wird. Die junge Dienerin konnte dieser Gewohnheit noch nie etwas abgewinnen, doch im Moment hat sie wirklich an andere Sachen zu denken. Verzweifelt sucht die blonde Yokai nach dem Körper, der ihr unwiderruflich beweist, dass Katô für immer fort ist. Solange sie ihn nicht vor sich liegen sieht, kann Mina einfach nicht glauben, dass er wirklich tot ist. Ob es nun erbärmlich scheinen mag, oder nicht, ein leiser Hoffnungsschimmer flüstert ihr immer noch zu, dass Miyuki sich einfach nur geirrt hat. Doch nach kaum zehn Metern verpufft dieser Schimmer aus ihrem Herzen und hinterlässt eine gähnende Leere, die das Mädchen von Innen heraus aufzufressen scheint. Mit weichen Knien geht Mina zu dem Körper hin, der nun direkt vor ihr liegt und während ihre Hand nach der kalten Haut greift, wird ihr plötzlich übel. Die junge Kammerzofe kann sich kaum halten und erbricht sich schlussendlich knapp neben dem toten Körper von Katô. Obwohl sie gewusst hat, was sie erwartet, ist Mina zu geschockt um irgendetwas Anderes im Moment zu tun. Erst als sich ihr Magen wieder ein wenig beruhigt hat, wagt sie erneut einen Blick in das Gesicht ihres Liebsten, an welchem eine schon fast eingetrocknete Blutspur sichtbar ist. Kurz darauf fängt das Mädchen wieder an zu weinen. Dicke Tränen kullern über ihre Wangen und die Goldkette hält sie immer noch verkrampft an ihr Herz, als plötzlich etwas ungewöhnliches passiert. Die wunderschöne Kette von Katô wird warm, wärmer als Minas Hand, die sie umschließt und als die blonde Dienerin das Schmuckstück betrachtet, sieht sie ein leichtes Leuchten. Ohne groß nachzudenken öffnet sie erneut den Anhänger und erblickt darin ein strahlendes Bild. Ein Bild welches nie aufgenommen wurde und eigentlich auch nie aufgenommen werden kann. Im Vordergrund sitzt Mina selig lächelnd, während ein grinsender Katô einen Arm um ihre Schulter und die Hand auf den Kopf eines kleinen Kindes gelegt hat. Dieses sitzt wiederum auf Minas Schoß, hat grüne, frech blitzende Augen und blondes Haar. Ganz eindeutig ist es ein kleiner Yokai, doch was soll das nur bedeuten? Der Kleine sieht Katô unfassbar ähnlich, nur seine Haare sind so golden wie die von Mina. Könnte das womöglich ihr Kind sein? Doch Katô ist tot, das heißt, dieses Bild kann unmöglich real sein! Und trotzdem, auch wenn es noch so unmöglich sein mag, Mina spürt erneut die Hoffnung in ihrem Herzen aufflammen. ~Ist das ein Zeichen? Wird er zurück kommen? Kann man meinen Katô doch noch retten? Ob man mich wohl als irr betrachtet, wenn ich daran glaube? Ist es überhaupt gerechtfertigt noch hoffen zu dürfen?~ Doch trotz der vielen Gedanken muss die junge Dienerin leicht lächeln, als sie Katô aus dem Bild heraus angrinst, so als wollte er ihr den nötigen Mut geben, um das hier zu überstehen. „Ich werde auf dich warten Anata (Liebling) und wenn es sein muss auch für immer“, flüstert Mina dem noch leicht leuchtendem Bild entgegen und schließt den Anhänger danach wieder. Außerdem beschließt sie keinem von dem Bild zu erzählen. Damit würde sie in das Schicksal eingreifen, welches noch auf sie alle wartet und den Verlauf der Geschichte möchte sie dank ihrer neu gewonnenen Hoffnung auf keinen Fall ändern. Ohne noch einmal auf den blutigen Körper von Katô zu blicken, verlässt Mina das Feld mit einem leichten Glänzen in ihren noch vom Weinen geröteten Augen. Kein einziges Mal blickt sie zurück, als sie wieder in das Felsenschloss hinein geht um Ayame zu helfen, die noch immer bei den Kindern sitzt. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Das hier war sozusagen ein kleines Weihnachtsgeschenk für Mina, damit sie die Hoffnung nicht so schnell aufgibt und damit auch für alle, die meine Geschichte lesen ;) Bleibt gespannt, was noch passieren wird und wer weiß schon, was es nun wirklich mit dem Bild im Anhänger auf sich hat? Ich würde mich über das eine, oder andere Weihnachtskommi sehr freuen :D Auf diesem Weg möchte ich euch allen auch noch frohe Weihnachten wünschen, egal ob ihr es feiert, oder nicht. Das was an Weihnachten zählt, ist der Zusammenhalt und die Familie und auch wenn Manche von euch dieses Fest nicht feiern, aus welchen Gründen auch immer, wünsche ich euch eine schöne Zeit mit eurer Familie! ^-^ Das nächste Kapitel nennt sich: Zweifel Lg. eure Ookami-chan Kapitel 44: Zweifel ------------------- „Text“ Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Nachdem Miyuki sich wieder einigermaßen beruhigt hat, hat sie sich in ihrem Zimmer verschanzt und ist auch nicht gewillt allzu bald wieder aus dem Raum heraus zu kommen. Tagelang sitzt die Hanyou nur ohne Energie vor dem großen Fenster ihrer Kammer und starrt einfach hinaus in den Himmel, den man jetzt durch das Loch in der Höhlendecke sehen kann. Auch wenn ihre Freunde hinein kommen und versuchen mit ihr zu reden, blockt das Mädchen einfach ab. Außerdem isst Miyuki kaum mehr etwas und das macht nicht nur Mina Sorgen. Komischerweise ist die junge Kammerzofe kaum niedergeschlagen, doch sprechen möchte sie darüber nicht. Die ganze Atmosphäre macht Kagome stutzig. Irgendetwas stimmt hier doch nicht! Auch Sesshoumaru lässt sich nicht mehr blicken. Nicht einmal Rin weiß, ob er momentan überhaupt noch in der Höhle ist. Doch der Daiyokai würde seine Gefährten nicht ungeschützt und teils verletzt zurück lassen, oder etwa doch? Jaken und Ah-Uhn sind beide nicht ganz fit. Der Drache kann kaum aufstehen und auch der Froschdämon ist körperlich durch den Kampf leicht angeschlagen. Daher, dass der jungen Miko das alles nicht ganz logisch vorkommt, trifft Kagome sich nun mit ihren Freunden heimlich in Ayames riesigem Zimmer. Ausgeschlossen von der Sitzung sind sowohl Mina, als auch Miyuki und Sesshoumaru, damit alle Anwesenden frei reden können und natürlich sind auch keine Kinder anwesend. „Also irgendetwas ist da faul“, beginnt die schwarzhaarige, junge Frau auch sofort. „Warum ist Mina-chan jeden Morgen so aufgeregt und kaum traurig trotz Katôs unerwarteten Tod? Ich dachte, sie mag ihn.“ Es scheint als könnte niemand im Raum diese Frage beantworten. Allgemein bleibt es recht still zwischen den Freunden. Erst ein paar Minuten später versucht Kohaku ernst eine Vermutung aufzustellen. „Vielleicht konnte sie es bis jetzt nur noch nicht verarbeiten.“ „Würde sie dann so unruhig sein, auch wenn sie es versucht zu verstecken? Es kommt mir eher so vor, als würde Mina-chan auf etwas warten“, wirft Ayame nun ein und lehnt sich gegen die Wand hinter ihr. „Aber worauf nur? Sie spricht auch mit fast niemanden mehr. Letztens habe ich versucht mich ganz normal mit ihr zu unterhalten, dabei ist sie aber einfach abgehauen und das mit weit aufgerissenen Augen, so als hätte ich ihr Todesurteil ausgesprochen“, erklärt Koga nachdenklich. „Hört endlich auf über ein dummes Dienstmädchen zu diskutieren! Wir müssen uns den wichtigen Problemen zuwenden! Was ist los mit meinem Sesshoumaru-sama!“, ruft plötzlich Jaken, während der kleine Dämon von seinem Platz aufspringt. Doch fast noch im selben Moment befindet er sich schon wieder auf dem Boden. InuYasha hat den Job seines nicht anwesenden Halbbruders übernommen und dem Froschyokai eine Kopfnuss verpasst. Doch auch dem Hanyou ist das Benehmen des Daiyokais suspekt, daher meint er: „Ist es nicht komisch, dass selbst Rin-chan diesen Baka seit zwei Tagen nicht gesehen hat?“ „Seit zwei Tagen sagst du. Hat Rin-chan euch das erzählt?“, fragt Kohaku nun mit einer nachdenklich hochgezogenen Augenbraue dazwischen. „Ja, sie ist heute Morgen zu mir gekommen und hat gesagt, dass auch sie sich langsam Sorgen um ihn macht. Sesshoumaru ist wie vom Erdboden verschwunden und keiner weiß, ob er sich überhaupt noch in unserer Nähe befindet“, erklärt Kagome daraufhin. Ayame denkt kurz nach, ehe sie wütend sagt: „Wenn wir nun schon bei Problemen sind, Miyuki-chan lässt sich auch nicht mehr blicken, wobei ich sie nur allzu gut verstehen kann. Ach, am Liebsten würde ich diesem Inuyokai den Kopf abreißen für das, was er getan hat!“ Nach diesen Worten nimmt Koga sofort die verkrampfte Hand seiner Frau und streicht beruhigend darüber, was die Ookamiyokai nur teilweise entspannter werden lässt. „Irgendwie müssen all diese Sachen zusammenhängen, das ist zumindest meine Theorie. Meint ihr es tut Sesshoumaru vielleicht leid, was er getan?“, fragt nun Kagome in die Runde, was ihr einen sehr ‚interessant’ aussehenden Blick von InuYasha einbringt. Der schaut nämlich so drein, als würde ihm jemand ernsthaft weismachen wollen, dass der Mond aus Käse besteht. Dabei hat er den Mund so weit aufgeklappt, dass er schon fast am Boden anstößt. „Keh, reden wir hier gerade vom selben Sesshoumaru? Den ach so tollen Fürsten des Westens, welchem ein Krieg lieber ist, als Land zu verlieren? Glaub mir, der hat kein Herz und Reue verspürt er erst recht nicht. Denk doch nur daran, was er Miyuki-chan schon so alles angetan hat“, erklärt der einzige Hanyou im Raum aufbrausend und verschränkt anschließend seine Arme vor der Brust. „Natürlich wissen wir, wie grausam er sein kann, aber in der letzten Zeit hat es so ausgesehen, als würde Sesshoumaru sich wirklich ändern“, stellt sich Kohaku auf die Seite der Miko und auch Koga stimmt mit den Worten „Seit Miyuki da ist, ist er wirklich nicht mehr der Selbe“ zu. Der Hanyou bleibt jedoch stur bei seiner Meinung und dreht ein wenig beleidigt den Kopf zur Seite. Das lässt Kagome leicht schmunzeln, dabei fragt sie sich jedoch auch, was nun mit ihren Freunden los ist. „Aber was sollen wir jetzt eigentlich tun? Solange Miyuki in dieser Verfassung ist, können wir auch nicht in das ehemalige Schloss der Komoriyokai, um die restlichen Feinde von dort zu vertreiben“, merkt Koga nun an und legt eine Hand an sein Kinn. Auch die Anderen wissen nicht wirklich, was am Besten mit der Hanyou zu tun wäre und das ganze Treffen entpuppt sich schlussendlich als sinnlos, da niemand eine wirklich gute Idee hatte und auch keine ihrer Fragen beantwortet werden konnte. Etwa im selben Moment befindet sich Sesshoumaru auf dem Weg zu einem ganz bestimmten Ort. Kagome hatte recht mit ihrer Vermutung, seit zwei Tagen ist er wirklich nicht mehr im Schloss der Ookamiyokai gewesen. Der Daiyokai hat es einfach nicht ausgehalten und ist aufgebrochen zum einzigen Ort, der ihm in einer solchen Situation weiter helfen kann. Keiner belästigt ihn auf dem wohl bekannten Weg, den er in den vergangenen Jahren nicht mehr aufgesucht hat. Das letzte Mal war er hier, als InuYasha sich hierhin verirrt hat um Tessaiga eine neue Attacke zu schenken. Nun schwebt Sesshoumaru alleine über dem Nebelverhangenem Boden. Vor sich kann er schon die leichten Umrisse von seinem Ziel erkennen. Das Grab seines hoch verehrten Vaters. Dort angekommen sieht der Daiyokai an dem gewaltigen Knochengerüst hoch. Seit InuYasha diesen einen Satz gesagt hat, konnte Sesshoumaru sich auf nichts anderes mehr konzentrieren, als auf das Eine. Sein Vater hätte nie so gehandelt wie er. Warum? Was hat ihn dazu bewegt? Wurde er deshalb von allen so vergöttert? Viele Fragen schweben dem Dämonen im Kopf herum, doch eine überwiegt. Warum ist er eigentlich hier her gekommen? Sesshoumaru weiß nicht wirklich, was er erwartet hat, vielleicht dass ihm hier jemand erscheint. Unmöglich! Doch irgendwie hat er das merkwürdige Gefühl gehabt, dass sein Vater ihn zu sich ruft. Nun steht er hier, alleine und weiß nicht recht, was er tun soll, doch plötzlich passiert wirklich etwas Unvorhergesehenes. Wie aus dem Nichts löst sich eine Gestalt aus dem Boden und würde er es nicht mit eigenen Augen sehen, würde Sesshoumaru nicht glauben, wer da erscheint. Der in Tücher gehüllte Fremde steht erneut vor ihm, durch das Tuch über seinem Mund lächelnd. Was sucht der hier? „Ah, Sesshoumaru-sama was willst du an diesem Ort? Trauerst du deiner Entscheidung etwa nach?“, fragt die dunkle Stimme leicht belustigt den westlichen Lord, der nichts darauf erwidert. „Komm schon, ich möchte dir nicht alles aus der Nase herausziehen müssen. Gib mir doch einfach eine Antwort“, meint der in Tücher gehüllte Mann nun und wartet. Wie gewohnt reagiert der Lord aber auch darauf nicht, sondern stellt lieber eine Gegenfrage: „Was machst du an so einem Ort und was willst du noch von mir.“ „Wie schon gesagt, gib mir einfach eine Antwort und ich bin glücklich. Aber sie muss der Wahrheit entsprechen. Also, bereust du die Entscheidung den Wolf sterben lassen zu haben?“ Kurz bleibt es erneut still. ~Was glaubt der denn eigentlich, als ob ich jemals eine Enscheidung bereuen würde~, denkt der Inuyokai sich, doch irgendwie stimmt das gar nicht so wirklich. Eigentlich hat er doch nun schon so oft darüber nachgedacht und dabei ist der Dämon zu dem Schluss gekommen, dass es vielleicht besser gewesen wäre, anders zu handeln. Ist es etwa das, was dieser Fremde von ihm will? Zu hören, dass es ein Fehler war? Würde er ihn dann endlich in Ruhe lassen? Doch diese ganzen Fragen lassen sich nur auf eine Art beantworten. Der Daiyokai atmet noch einmal durch und beißt leicht die Zähne zusammen, ehe er etwas tut, was er noch nie getan hat und auch ganz bestimmt nie wieder tun wird. „Ich werde meine Entscheidung nicht zurück nehmen und sie auch nicht bereuen, aber es war die Falsche“, sagt der Lord kalt und blickt emotionslos zu dem Fremden, dessen Grinsen immer größer wird, ehe die Haut unter seinen Tüchern noch deutlicher aufleuchtet. „Ich dachte schon, ich müsste dich für immer verfolgen, bevor so etwas passiert“, gibt er von sich und plötzlich verändert sich die dunkle, mächtige Aura um den Fremden herum und kommt Sesshoumaru auf einmal viel zu bekannt vor. ~Das kann doch jetzt nicht wirklich sein Ernst sein?~, fragt der Daiyokai sich in Gedanken, bleibt äußerlich jedoch still, während auch die Tücher sich langsam beginnen aufzulösen und die helle Haut endlich sichtbar wird. „Nun, aber schlussendlich bin ich stolz auf dich, mein Sohn“, sagt der Leuchtende nun, ehe er das Gesicht hebt und Sesshoumaru nach langer Zeit wieder in die strengen Augen des Inu no Taishous blicken kann, was er nie erwartet hätte, je wieder zu tun. „Was hat das zu bedeuten ehrenwerter Herr Vater?“, fragt der Jüngere höflich, ganz so wie es sich gehört nach, was dem eigentlich Toten nun ein dunkles Lachen entlockt. „Nun, ich werde es dir erklären. Damals, als ich Miyuki und ihre Mutter gerettet habe, habe ich die Hanyou auch an dich gebunden. Damit war deine Mutter natürlich überhaupt nicht einverstanden, sie hat getobt! Daher habe ich mit ihr diesen kleinen Test vereinbart. Solltest du ihn bestehen, wird euch Beiden Nichts mehr im Wege stehen, schaffst du es jedoch nicht, wird die Hanyou von deiner Mutter getötet, damit du wieder frei bist. So zumindest lauten die Regeln und weißt du was, mein Sohn? Hiermit hast du die letzte Pfüfung bestanden. Trotz deines Stolzes, wegen dem ich ebenfalls nochmals mit deiner Mutter reden sollte, hast du zugegeben, dass es ein Fehler war, deinen eigenen Vorteil vor die Wünsche anderer zu Stellen. Leider Gottes mussten dadurch ein paar Dämonen leiden.“ Damit schwingt der Inu no Taishou seine Hand und plötzlich taucht eine fast durchsichtige Kugel in der Luft auf, ähnlich einer Seifenblase. Darin befindet sich Katôs Körper. Jedoch ohne jegliche Schrammen und Wunden. Als Sesshoumaru seinen Vater nur ansieht, lächelt dieser sanft, ehe er abschließend sagt: „Das war das letzte Mal, an dem du mich sehen konntest. Nun nimm den Mischling und bringe ihn zurück. Ich habe Tensaigas Macht dafür zwar missbraucht, aber es war wichtig für dich, um deine Lektion zu lernen. Vergiss sie nur nie!“ Damit löst sich der strahlende Körper des Inu no Taishous in Luft auf und Sesshoumaru steht wieder alleine da, dieses Mal jedoch mit einem schlafenden Katô vor sich. Der Daiyokai weiß, dass Miyukis Bruder seine Augen erst öffnen wird, wenn sie aus dieser Zwischenwelt wieder draußen sind, also schnappt er sich den Körper und fliegt, ohne noch ein einziges Mal zurück auf das Skelett seines Vaters zu blicken, los. Irgendwie hat der Daiyokai es im Gefühl, dass er diesen Ort nun das letzte Mal in seinem Leben betreten hat, obwohl er durch Tensaiga eigentlich so oft herkommen könnte, wie er wollte. Noch immer den schlafenden Katô bei sich, überlegt der Dämon nun, wie vor allem Miyuki jetzt reagieren wird. Nicht, dass er es nötig hätte, aber interessieren würde es ihn dann doch ein wenig, ob die Hanyou ihm nun verzeihen kann. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Und damit hätten wir das nächste Kapi geschafft. Die kleine Pause letzten Montag tut mir leid, aber animexx ist ja, wie ihr alle wisst, umgezogen und zum Nachreichen war ich einfach zu faul. ;) Zumindest habt ihr jetzt etwas zum Lesen und ich freue mich natürlich wieder über jedes Favo und Kommi ^.^ Ich habe es einfach nicht übers Herz gebracht, Katô wirklich sterben zu lassen und im letzten Kapitel gab es ja auch schon eine kleine Anspielung, dass er noch lebt. Wie werden die Anderen jetzt auf ihn reagieren? Das erfahrt ihr im nächsten Kapitel mit dem Titel: Willkommen Seid gespannt ;) Lg. eure Ookami-chan Kapitel 45: Willkommen ---------------------- „Text“ Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Mit einem leisen Seufzer atmet Mina die warme Luft aus. Ihre Haare wiegen sich im sanften Wind leicht hin und her und die Sonne lässt die blonden Locken golden wirken. Die junge Kammerzofe ist mit ein paar anderen Yokai hinaus gegangen aus der Wolfshöhle, um neue Heilkräuter für die vielen Verwundeten zu suchen. Auch Kagome befindet sich unter den Dämonen, da sie sich als Miko natürlich sehr gut in Kräuterkunde auskennt. Außerdem kann sie gut erklären, wo man gewisse Gewächse am Besten finden kann. Nun sind schon so viele Tage vergangen und Mina fängt langsam an, an ihrer anfänglichen Hoffnung zu zweifeln. Seit jenem Tag, an dem die Goldkette von Katô so stark geleuchtet hat, hat sich der Anhänger daran nicht mehr öffnen lassen. Ob sie sich das zukünftige Bild von sich und dem Mischling doch nur eingebildet hat? Trotzdem legt die blonde Yokai seine Goldkette seit diesem Tag nicht mehr ab. Unter ihrer Kleidung versteckt, spürt sie das kalte Metal die ganze Zeit über, was irgendwie eine beruhigende Wirkung auf sie hat. Gerade, als sie sich erneut bückt, um eine Brennnessel für beruhigenden Brennnesseltee zu pflücken, spürt sie jedoch, wie das Metal an ihrer Brust wärmer wird. Davon überrascht, steht das Mädchen schnell auf und nimmt das Schmuckstück in ihre Hand. Wie beim ersten Mal, leuchtet der Anhänger hell und strahlt unglaubliche Wärme aus und als Mina sich daraufhin aus einem Gefühl heraus umdreht, erblickt sie ein wahres Wunder. Noch recht weit entfernt kann die Dämonin zwei Gestalten ausmachen, die sich langsam auf sie zu bewegen und obwohl noch mindestens 500 Meter zwischen ihnen liegen, kann die junge Ookamiyokai aufgrund der Auren sofort erkennen, wer es ist. Augenblicklich lässt sie ihren Korb, indem schon so einige Pflanzen liegen, fallen und läuft mit Tränen in den Augen zu den zwei Personen. Das macht die anderen Sammler natürlich auf sie aufmerksam und sie drehen sich zu Mina, die beachtlich schnell in die Richtung der beiden Kommenden rennt. Auch Kagome blickt der Blonden hinterher und zieht im selben Moment mehr als überrascht die frische Luft ein. „Unmöglich“, wispert sie nun gegen den Wind und reißt ihre Augen weit auf. Mina hingegen ist ganz aufgelöst und kann nur mehr verschwommen sehen. Laut schluchzend läuft sie immer schneller, bis sie sich endlich in Katôs Arme werfen kann. Der Mischling ist mit Sesshoumaru, der bis jetzt ein wenig Abseits neben ihm gegangen ist, gerade auf dem Weg in die Wolfshöhle gewesen, als er die Sammler auf der einzigen Bergwiese hier oben gesehen hat. Sofort hat Katô Minas Aura gespürt und als sie auf ihn zu gerannt kam, hat er bereitwillig seine Arme für sie geöffnet. Nun steht sie hier bei ihm, weinend und lachend zugleich, während die Yokai ihr Gesicht fest gegen seine Brust drückt. Minas Arme haben Katôs Bauch so fest umschlungen, als hätte sie Angst, dass er, wenn sie ihn los lässt, sofort wieder verschwinden würde. Einige Sekunden verharren die beiden Dämonen in dieser Position, während der Mischling beruhigend über das Haar seiner Freundin streichelt. Dann jedoch hebt er ihr Kinn leicht an und blickt tief in diese blauen, verheulten Augen, die so voller Freude erstrahlen und so sanft wie der Wind um ihre Körper streift, flüstert er die Worte, die auch in seinem Anhänger stehen: „Aishiteru watashi no tenshi.“ Es ist schon lange her, dass Katô jemandem viel bedeutet hat und wie sehr sie ihn liebt, lässt Mina ihn nun auch ganz deutlich spüren. Mehrere Male formt sie ein stummes „Danke“ mit ihren Lippen. Immer und immer wieder und blickt ihm dabei tief in die Augen. „Ich liebe dich auch“, kommt es dann nach mehreren Sekunden glücklich von der Dämonin zurück. Das bringt den Inu-Ookamiyokai dazu, seine Lippen sanft auf die von Mina zu legen und obwohl sie zuvor erst zwei Küsse geteilt haben, kommt es der Kammerzofe so vor, als würde diese gewaltige Sehnsucht schon immer in ihr existiert haben. Die Sehnsucht nach Katôs Lippen, nach seinem warmen Körper und nach seinen liebevollen Worten, die er mit sanfter Stimme in ihr Ohr flüstert. Natürlich ist das Auftauchen des Kriegers auch bei den anderen Anwesenden nicht unbemerkt geblieben. Kagome ist eine der Ersten, die das Pärchen erreicht und ihr bleibt der Mund offen stehen. Während die Beiden noch ziemlich mit sich selbst beschäftigt sind, was die Miko natürlich verstehen kann, hält sie nun Ausschau nach Sesshoumaru und kann nur noch einen kurzen Blick auf seinen Rücken erhaschen, der gerade im Loch der Höhlendecke verschwindet. Es interessiert ihn nicht, was Miyukis Bruder nun tut. Der Daiyokai hat ihn zurück gebracht, den Rest muss er alleine regeln. Der Lord des Westens macht sich nun erst einmal auf den Weg zu seinem Zimmer hier. Er muss dringend einen Brief an den Verwalter des westlichen Reiches schreiben. Dieser soll alle Verträge und Urkunden, die zwischen seinen Eltern abgeschlossen wurden, in den Archiven suchen und für ihn bereit legen. Seine Mutter wird noch ihr blaues Wunder erleben, wenn Sesshoumaru ihr das nächste Mal begegnet. Währenddessen stehen Katô und Mina immer noch in sanften Küssen verwickelt auf der Wiese und scheinen ihre Umgebung nicht mehr wahrzunehmen. Jedenfalls hält das so lange an, bis Kagome sich etwas unbeholfen einmischt und sich daher auffällig laut räuspert. Mina blickt zu ihr und bekommt sofort einen leichten Rotschimmer auf ihren Wangen, was Katô zugegeben recht niedlich findet. Auch die Miko schmunzelt kurz, ehe sie sich jedoch ernst an den Mischling wendet: „Es ist wirklich schön dich wiederzusehen Katô-kun. Aber kannst du mir sagen, was passiert ist? Weißt du vielleicht irgendetwas?“ Kurz scheint der Yokai zu überlegen, ehe er mit Blick zu der Menschenfrau antwortet: „Eigentlich ist meine Erinnerung ziemlich verschwommen. Ich weiß noch, dass ich mich vor Miyuki-chan gestellt habe, um sie zu beschützen und zumindest Akuma mit mir in die Hölle ziehen wollte, wenn ich schon sterben musste. So zumindest waren meine letzten Gedanken. Dann wurde alles schwarz und das Nächste, was ich weiß, ist, dass ich vor Sesshoumaru am Boden liegend aufgewacht bin. Er hat mir auch gesagt, dass ich tot war. Stimmt das wirklich?“ Das traurige Nicken der beiden Mädchen beantwortet Katô die Frage schließlich und irgendwie ist diese Erkenntnis für den Mischling nicht wirklich angenehm. Wer erfährt auch gerne, dass er schon einmal gestorben ist? Kagome legt nachdenklich eine Hand an ihr Kinn. ~Was ist wohl wirklich passiert?~, fragt sie sich in Gedanken. Sie weiß aber gleichzeitig, dass ihr niemand außer Sesshoumaru die richtige Antwort darauf geben kann, was der Eisfürst sicher mit Freude tun wird. Dann aber fällt der Miko noch etwas Anderes ein. „Mina-chan, warst du deswegen so aufgeregt? Wusstest du, dass er noch lebt?“, meint sie überrascht an die Ookamiyokai, die mit großen Augen zu ihr schaut. „Naja, es war etwas merkwürdig und ich dachte, es wäre besser es Keinem zu erzählen“, fängt die Blonde vorsichtig an und erzählt dann, was sie in Katôs goldener Kette gefunden hat. Daraufhin nimmt der Mischling das Schmuckstück, welches immer noch um Minas Hals liegt, in die Hand und öffnet den kleinen Anhänger mit einem einfachen Handgriff. Darin befindet sich jedoch plötzlich nichts mehr, außer die eingravierte Schrift. „Was hat das zu bedeuten? Erst war da dieses Bild von uns, dann ging der Anhänger nicht mehr auf und jetzt ist nur noch der Satz darin?“, fragt die Kammerzofe leicht verdutzt. Katô erklärt den beiden Jüngeren, dass er die Kette so von seiner Mutter erhalten hat und seit dem nie etwas daran verändert hat. „Aber das war keine Einbildung, ich schwöre es“, versucht Mina sich nochmals unsicher zu rechtfertigen, was ihr auch jeder glaubt. „Irgendjemand wollte dir damit einen Hinweis geben und dir sagen, was wirklich passiert ist. Aber wer könnte so etwas schon tun? Katô kann sich wie gesagt an nichts erinnern“, überlegt Kagome weiter. Da jedoch niemand auf diese Frage antworten kann, beschließen die drei erst einmal wieder zurück in die Höhle zu gehen, um die frohe Botschaft von der Rückkehr allen zu verkünden, was Sesshoumaru sicher nicht getan hat. Zum Kräutersammeln sind ja noch genügend andere Ookamiyokai hier oben. Miyuki liegt zur selben Zeit wieder einmal alleine in ihrer Kammer und schaut mit müden Augen auf die Decke. Sie fühlt sich in die Zeit zurückversetzt in der ihre Mutter gestorben ist. Auch damals kam sie für Wochen nicht aus ihrem Zimmer. Doch damals gab es für sie noch einen ganz bestimmten Lichtpunkt in ihrem Leben und der war Ame. Ihre Schwester, obwohl sie immer so klein, zerbrechlich und sensibel wirkt, ist in Wahrheit viel stärker, als Miyuki es jemals sein wird. Sie hat sie damals aus ihrer Trauer herausgeholt, mit ihrer Lebensfreude wieder Farbe in die triste Welt der Hanyou gebracht und hat nicht aufgegeben. Oft sind die beiden Schwestern stundenlang nur stumm am Boden gesessen und haben sich fest gehalten. Dabei hat Ame geplappert, wie ein Wasserfall, wie es zuvor nie ihre Art war. Doch damit hat sie es geschafft zumindest ihrer Schwester wieder Mut zu geben. Dieses Mal jedoch ist Miyuki alleine. Niemand wird kommen und sie wieder in die Wirklichkeit zerren. Natürlich sind da ihre neuen Freunde und vor allem Rin, die sie immerzu aufmuntern möchten, doch das ist auch nicht dasselbe und die kleine Rin möchte sie nicht zu sehr mit ihren Problemen beschäftigen, auch wenn die Jüngere das wohl lieber haben würde, als eine depressive Hanyou. ~Warum bin ich eigentlich wieder hierher zurück gekommen? Wenn ich nicht gewesen wäre, hätten die Komoriyokai vielleicht gar nicht angegriffen und all die Krieger wären noch am Leben~, denkt das Mädchen und erneut füllen sich ihre Augen mit kleinen Tränchen. Noch immer kann sie nicht einmal in ihren Gedanken den Namen ihres Bruders aussprechen. Es schnürt ihr die Kehle zu auch nur sein Gesicht vor den Augen zu haben. Reglos liegt Miyuki noch mehrere Minuten lang in ihrem Bett, bis sie plötzlich von lautem Geschrei aus ihren immer gleichen Gedanken gerissen wird. Unten am Schlosshof scheint etwas passiert zu sein. Ganz deutlich hört man die Stimmen von Koga und InuYasha heraus, die sich streiten, während die restlichen Yokai da unten nur jubeln und die beiden Streithähne nicht beachten. Irgendwie nun doch von leichter Neugierde gepackt, steht Miyuki langsam auf. Sie kann sich jedoch kaum auf den Beinen halten. Der Essensentzug der letzten Tage setzt ihrem Körper doch mehr zu, als die Hanyou gedacht hat. Doch davon lässt sie sich nun auch nicht stören und torkelt mehr schlecht als recht zu dem langen Balkon. Aber das, was sie nun sieht, hätte sie im Leben nicht erwartet und ohne Vorwarnung klappt das Mädchen durch den plötzlichen Schock in sich zusammen. Mit Mina an der Hand, die Katô wohl nie wieder los lassen will, geht der Mischling nun schnell in Richtung Schloss. Laut Kagome geht es Miyuki mehr als schlecht und daran muss er dringend etwas ändern. Natürlich ist die Miko auch gleich mitgekommen und geht nun lächelnd hinter dem Pärchen her. Sie ist froh, dass es Mina wieder so gut geht und hofft gleichzeitig, dass auch Miyuki sich nun schnell wieder erholt. Die erste Person, die die Ankömmlinge bemerkt, ist Kohaku und dieser denkt erst, er sähe eine Halluzination. „Das gibt es doch nicht. Bist du das wirklich?“, fragt der Dämonenjäger mit weit aufgerissenen Augen und lässt sogar Kirara fallen, die er eben noch auf seinen Armen getragen hat. Diese quittiert das Verhalten ihres Herrchens mit einem beleidigten Maunzen, doch Kohaku hat gerade keine Zeit dafür. So wie einen Geist schaut er Katô an und kann es einfach nicht glauben. Dem Mischling entlockt das ein Grinsen. Dabei fällt ihm auf, dass er bis jetzt an keinem Tag in seinem Leben so viel gelächelt hat, wie heute. Vielleicht als Kind einmal, aber in den letzten Jahren sicher nicht. Noch immer recht entgeistert blickt Kohaku zu dem Älteren, der jetzt näher gekommen ist und dem Dämonenjäger, der noch ein ganzes Stück kleiner ist als der Mischling, wie einem Kind durch die Haare wuschelt. Das Gelächter, das dadurch entsteht, lockt auch InuYasha und Koga und Ayame an, die gerade in der Nähe sind um ein paar Wohnungen wieder herzurichten, die bei dem Angriff der Komori zerstört worden sind. Als sie Katô entdecken, behauptet Koga lauthals: „Siehst du Köter? Ich habe doch von anfang an gesagt, dass da etwas nicht stimmt!“ „Falsch Bettvorleger! Meine Kagome hat das gewusst. Du warst zu sehr mit deinem Ego beschäftigt!“, erwidert InuYasha energisch. „Wie hast du mich gerade genannt Köter?!“, kommt es daraufhin wütend von dem Wolf. „Bettvorleger, oder hast du was an den Ohren?!“ „Köter!“ „Bettvorleger!“ „FLOHSACK!“ „FRESSE A...uff!“ In diesem Moment ertönt zwei Mal direkt hintereinander ein lauter Knall. Einer davon ausgelöst durch ein wütendes „Oswari“ von Kagome. Der Andere kommt von Ayame, die noch immer mit erhobener Faust vor Koga steht, falls er nach einem Schlag noch nicht genug haben sollte. Länger konnten die Frauen das Gespräch einfach nicht ignorieren, was bei den restlichen Anwesenden erneut für großes Gelächter sorgt. In diesem Moment wandert Katôs Blick rein zufällig die Schlosswand hinauf, bis er an einem großen Balkon hängen bleibt und ihm das Lachen augenblicklich vergeht. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ups, ich habe Miyuki wohl doch zu viel zugemutet ;) Naja, wie es weiter geht erfahrt ihr im nächsten Kapitel: Licht (Tut mir leid, dass es schon wieder so spät geworden ist ^.^*) Vergesst mir aber trotzdem nicht auf Kommis :D 50 Kommis sind es bis jetzt schon! Danke dafür an alle fleißigen Schreiber Lg. eure Ookami-chan Kapitel 46: Licht ----------------- „Text“ Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Mit einem Sprung ist Katô auf dem weitläufigen Balkon, auf dessen Boden die bewusstlose Miyuki liegt. Was ist mit ihr nur los? Sofort nimmt der Mischling seine Schwester auf den Arm und springt mit ihr zu den Anderen, welche die Hanyou besorgt mustern. Schnell ist ein Arzt zu Rate gezogen, der aber glücklicherweise gleich Entwarnung gibt. Der Zusammenbruch hängt mit dem wenigen Essen und dem Schlafentzug der letzen Zeit zusammen und es wird ihr bald wieder besser gehen. Erleichtert atmen die Freunde auf und Katô beschließt mit Mina zusammen im Zimmer zu warten, bis seine Schwester aufgewacht ist. Natürlich hätte die junge Kammerzofe den Mischling jetzt ganz sicher nicht alleine lassen. Jetzt wieder deutlich schüchterner als zuvor, setzt die Yokai sich im Krankenzimmer neben Katô, der es sich auf eine Holzliege bequem gemacht hat um zu warten. Vorhin noch hat ihre Freude so stark überwogen, dass die Blonde nicht mehr nachgedacht und den Mischling einfach überfallen hat, nun aber ist sie ein wenig unsicher. Doch die Angst etwas Falsches zu machen wird ihr abgenommen, als Katô sie kurzerhand an der Taille packt und die Ookamiyokai zwischen seine Beine zieht, sodass sie sich an seiner Brust anlehnen kann. Leicht rot geworden schaut sie daraufhin über die Schulter zurück, direkt in das Gesicht von Miyukis Bruder, der grinsend ihren Blick erwidert. „Warum plötzlich so schüchtern?“, fragt er auch gleich neckend. „Bin ich doch gar nicht“, verteidigt sich Mina sofort und dreht sich mit verschränkten Armen schmollend wieder um, was Katô ein leises Lachen entlockt. Doch lange ist die hübsche Yokai auch nicht beleidigt. Sie ist noch immer viel zu froh darüber, dass der Mischling wieder zurück ist. Bei dem Gedanken kommt ihr eine interessante Frage, die sie auch gleich Katô stellen will. Doch in diesem Moment regt sich plötzlich etwas auf dem Bett des Krankenzimmers. Nach mehreren Versuchen schafft es Miyuki erst ihre Augen zu öffnen und ihr Kopf fühlt sich an, als würden tausend Nadeln hinein stechen. Die Hanyou kann sich nicht einmal erinnern, was passiert ist. Das Letzte, was sie noch weiß, ist, dass im Schlosshof InuYasha und Koga laut gestritten haben und sie nachsehen wollte, was da los ist. Da ihre Sinne noch nicht wirklich aktiv sind, setzt Miyuki sich erst einmal vorsichtig auf. In ihrem Bett ist sie schon einmal nicht. Als sie dann endlich zur Seite blickt, um herauszufinden, wo sie jetzt nun eigentlich liegt, scheint jedoch plötzlich ihr Herz stehen zu bleiben. Die Hanyou bekommt vor Überraschung keinen Ton heraus und wirk wie eingefroren. Nur kleine Tränchen quillen ihr immer mehr aus den Augenwinkeln. Diese werden jedoch sanft von der Hand ihres Bruders weggewischt, der sofort aufgestanden ist und sie nun lächelnd ansieht. „Bi... bist du es ...wirklich?“, bringt Miyuki nur unter Schluchzern heraus und scheint noch immer nicht wirklich sicher zu sein, ob ihr Gegenüber nur eine Halluzination sein könnte. Doch darauf antwortet Katô nur leise: „Natürlich, ich würde dir doch niemals etwas vorspielen.“ Endlich realisierend, dass sie nicht träumt, wirft die Hanyou sich prompt in die Arme ihres älteren Bruders, der sie fest an sich drückt und ihr beruhigend über den Kopf streichelt. Miyukis Tränen wollen einfach nicht versiegen und wie Mina zuvor, will die Jüngere ihn gar nicht mehr los lassen. Die blonde Kammerzofe hat Katô mittlerweile stumm angedeutet, dass sie den Anderen schnell Bescheid gibt, dass die Hanyou aufgewacht ist, während der Mischling seine Schwester noch immer lächelnd tröstet. Es dauert auch mehrere Minuten, bis deren Tränen versiegt sind und sie beginnt Fragen zu stellen. Wie schon bei den Anderen, kann Katô viele davon nicht beantworten, doch als er sagt, dass er aufgewacht ist und Sesshoumaru vor ihm war, leuchten die Augen von Miyuki plötzlich auf. ~Was? Hat er etwa... Katô gerettet? War er deswegen nicht im Schloss? Hat er das vielleicht sogar von Anfang an gewusst?~, fragt die Hanyou sich in Gedanken und blickt zu ihrem putzmunteren Bruder. Natürlich hat sie mitbekommen, dass der Daiyokai weg war. Rin hat oft versucht mit ihr zu reden in den vergangenen Tagen, obwohl sie selbst so abweisend war. Dafür muss Miyuki sich sowieso noch einmal bei ihr entschuldigen. Was nun aber viel wichtiger ist, sie möchte so schnell es geht zu Sesshoumaru. Vor allem die Frage, ob er wirklich schon im Vorhinein gewusst hat, was passieren wird, quält sie von nun an. Aber hätte er ihr dann nicht etwas davon gesagt? Da Miyuki für ihr Vorhaben jedoch noch zu schwach ist, muss sie erst einmal wieder zu Kräften kommen. Sofort als sie versucht aufzustehen, landet das Mädchen nämlich wieder in Katôs Armen, der sie zurück in das schmale Krankenbett verfrachtet und einen Bediensteten darum bittet, etwas zum Essen vorbei zu bringen. Eine nur mild gewürzte Misosuppe ist nun nach der längeren Essensverweigerung genau das Richtige für sie. Später am Tag kommen sowohl Kagome, als auch Ayame Miyuki noch einmal besuchen, um nach ihr zu sehen. Rin ist zusammen mit Jaken auf Ah-Uhn, der mittlerweile wieder fliegen und auf seinen verletzten Fuß schon auftreten kann, etwas höher in die Berge geflogen um dort seltene Kräuter zu finden, die sie dank der jungen Miko kennt. Die Drei sind seit Anbruch des Tages unterwegs, daher wissen sie noch nicht einmal, was alles in der Zwischenzeit passiert ist. Erst als es Abend wird und Miyuki, nun wieder mit etwas Appetit, ihr Abendessen im Krankenzimmer einnimmt, stürmt das jüngere Mädchen freudenstrahlend in den Raum. „Rin-chan!“, entfährt es der Hanyou etwas erschrocken, als die Kleine sich an sie drückt und fröhlich beginnt zu erzählen, dass sie Katô, der irgendwohin mit Mina verschwunden ist, bereits gesehen hat. Natürlich betont sie dabei immer wieder, wie glücklich sie das macht und wie froh sie ist, dass auch Sesshoumaru wieder da ist. Es wird noch etwas mehr geredet, bis Rin schließlich mit dem Satz endet: „Kohaku-kun hat mir versprochen, morgen mit mir noch einmal weiter in die Berge zu fliegen.“ Natürlich lächelt Miyuki daraufhin, schickt die Jüngere dann aber auf ihr Zimmer. Es ist mittlerweile nämlich spät geworden. Längst schon scheint der Mond durch die schmalen Fenster im Zimmer und spendet somit etwas Licht. Nachdem Rin sich, nach kurzem Zögern, auch endlich in ihre Räumlichkeiten begeben hat, wobei sie natürlich versprochen hat, morgen sofort in aller Frühe nach Miyuki zu sehen, ist es wieder komplett still in dem Krankenzimmer. Zuerst denkt die Hanyou daran, einfach die Augen zu zumachen und ein wenig Schlaf nachzuholen, doch nach mehreren Stunden, so kommt es ihr zumindest vor, gibt sie schlussendlich doch auf. Viel zu viele Gedanken schweben in ihrem Kopf herum und lassen das Mädchen einfach nicht zur Ruhe kommen und sie weiß, dass es bestimmt nicht von alleine besser wird. Der Einzige, der ihr in diesem Moment Klarheit verschaffen kann, ist und bleibt der Lord des Westens. Kurzerhand steht Miyuki vorsichtig auf und stützt sich dabei an die Wand, an der das Bett steht. Noch immer etwas wackelig auf den Beinen geht die Hanyou schließlich mit zusammen gebissenen Zähnen los. Die ersten Meter funktionieren so ganz gut und sobald sie auf dem langen Gang steht, schleicht das Mädchen langsam, an den Wänden entlang, weiter. Sie muss nur irgendwie ein Stockwerk höher kommen und dort ein paar Abzweigungen nehmen, dann ist sie auch schon bei Sesshoumaru. Zumindest glaubt sie sich an den Weg zu erinnern, doch dabei kann ihr Notfalls auch ihre Hanyounase weiterhelfen. Bis zu den Treppen funktioniert das einfache Abstützen noch, doch endlich angekommen, an den vielen Stufen, muss Miyuki sich erst einmal setzen. Die Braunhaarige hätte sich nicht gedacht, dass ihr dämonischer Körper so schnell schlapp macht, aber ohne wirkliche Nahrungsaufnahme ist das auch irgendwie logisch. Es dauert gefühlte Stunden, bis die Halbdämonin endlich im nächsten Stockwerk angekommen ist und noch länger, bis sie an der bekannten Schiebetür zu Sesshys Zimmer ist. Aber zumindest hat sich das Mädchen nicht verlaufen. Das ist schon einmal ein großer Fortschritt, zumindest für sie selbst. Noch einmal schluckt Miyuki, bevor sie leicht zitternd vor Anstrengung leise an den Türrahmen klopft. So unhöflich sein und einfach hinein gehen, will sie schließlich auch nicht. Natürlich weiß die Hanyou, dass der Lord sie auch ohne Klopfzeichen schon längst bemerkt hat und wahrscheinlich nun extra nicht auf sie reagiert. Da sie sich aber sicherlich nicht umsonst hier herauf gekämpft hat, macht Miyuki nach einigen Sekunden doch die Tür auf, obwohl ihr keine Antwort gegeben wurde. Sofort merkt das Mädchen, dass Sesshoumaru nicht an seinem üblichen Platz am Fenster steht, was schon sehr merkwürdig ist. Wenn er sich im Zimmer aufhält, ist er immer dort. Es riecht auch so stark nach ihm, dass die Hanyou ganz genau weiß, dass der Daiyokai noch vor wenigen Minuten im Raum war. Doch da fällt ihr ein, dass sie im langen Gang zu den Räumlichkeiten des Lords, etwas entfernt Wasser plätschern hat hören und der leichte Duft von Vanilleöl in der Luft war. Kann es etwa sein, dass der Dämon gerade ein Bad nimmt? Ganz so, wie es sich für die Räumlichkeiten eines Fürsten gehört, befindet sich auch hier irgendwo in der Nähe ein Raum mit einem Holzbecken, welches mit heißem Wasser befüllt werden kann, um darin zu baden. Da das ganze Schloss in einer Höhle gebaut ist, kann man es natürlich nicht „modern“ mit einem Holzofen beheizen, sondern muss auf gekochtes Wasser zurück greifen. Resigniert seufzt Miyuki einmal auf. Jetzt hat sie extra den weiten Weg bis hier hin geschafft. Doch genau in diesem Moment melden sich ihre erschöpften Gliedmaßen und die Beine des Mädchens knicken wie auf Knopfdruck ein. Leise fluchend, rafft sie sich anschließend wieder auf und schafft es sogar, sich auf Sesshoumarus weiches Bett zu ziehen. Sie wird nun hier auf den Daiyokai warten. ~So lange kann er doch für ein Bad nicht brauchen!~, denkt die Hanyou sich selbstsicher. Doch der mittlerweile so bekannte Geruch des Inuyokais, der hier überall im Zimmer verteilt ist, fängt langsam an, sie einzulullen und bevor sie es bemerkt, fallen Miyuki die Augen vor Müdigkeit zu. Als Sesshoumaru nach einem recht entspannten Bad wieder auf sein Zimmer zurück kehrt, muss er noch immer an seinen Vater denken. Er hat diese Ruhe und das heiße Wasser nun einfach gebraucht, nebenbei ist er immer noch ein Lord und ungepflegt wird er sicher nicht vor anderen Yokai erscheinen. Zumindest ist nun die nervige Geschichte mit Miyukis Bruder endlich vorbei. Ob sie ihn wohl schon gesehen hat? ~Ja!~, beantwortet der Lord sich seine Frage selbst in Gedanken und geht nun leisen Schrittes in sein Zimmer. Natürlich hat er schon vom Baderaum aus gehört und gerochen, dass die Hanyou hier herum schleicht und es würde ihn nicht verwundern, sie nun in seinem Zimmer vorzufinden und genau das passiert auch. Als Sesshoumaru in den nur durch den Mond beleuchteten Raum tritt, nimmt er sofort den ruhigen Herzschlag wahr, der leise in seinen empfindlichen Ohren wieder hallt. Mit ausdrucksloser Miene tritt er näher an das Mädchen in seinem Bett, die quer darüber liegt und so die ganze Matratze einnimmt. Wenigstens gibt es in diesem Schloss richtige Betten und keine Futons. Dem Daiyokai hat der westlichen Schlafstil mit großen Himmelbetten schon immer besser gefallen. Sie sind auch viel bequemer und höher als die traditionell japanische Variante. Sesshoumarus Blick fällt auf Miyukis entspanntes Gesicht, welches im Mondschein wie feinstes Porzellan wirkt. Noch einige Minuten lang verharrt er in dieser Position, ehe der Inuyokai eine Entscheidung fällt. Vorsichtig dreht er das Mädchen einmal und deckt sie dann ordentlich zu, was die Hanyou nicht wirklich mitzubekommen scheint. Danach zieht er sich den Großteil seiner Kleidung aus und geht um das Bett herum. Der Dämon hat nicht mehr wirklich entspannt, seit er das letzte Mal mit Miyuki in einem Bett gelegen hat und nun lässt er sich doch tatsächlich dazu herab, wieder neben die Hanyou zu liegen. Ein wenig Erholung hat auch er sich verdient und es beruhigt Sesshoumaru irgendwie das schlafende Mädchen dabei vor sich zu haben. Unbewusst drängt Miyuki sich auch sofort näher an die Wärmequelle an ihrem Rücken, was der Daiyokai stumm hinnimmt. Irgendwann, mitten in der Nach jedoch, wandert seine Hand an ihre Hüfte, wo sie auch bis zum nächsten Morgen verweilt. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich weiß, es ist schon wieder spät geworden. Gomen nasai! *verbeug* Aber wenigstens ist es noch Montag, wenn auch nur knapp. Naja, auch egal. ^-^ Ich hoffe es hat euch gefallen, würde mich natürlich auch über Kommis freuen! Was Miyuki wohl denkt, wenn sie aufwacht? ;) Das gibt es nächste Woche im Kapitel: Warum hast du das getan? Lg. eure Ookami-chan Kapitel 47: Warum hast du das getan? ------------------------------------ „Text“ Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Leise grummelt Miyuki und zieht die warme Decke über ihren Kopf. Die Sonne versucht sich penetrant einen Weg zu ihrem Gesicht zu bahnen und das ist milde ausgedrückt ziemlich nervig. Viel lieber schmiegt sich die Hanyou noch im Dämmerzustand an die gemütliche Wärmequelle in ihrem Rücken. Doch in diesem Moment wird sie stutzig. ~Warum ist es so warm hier?~ Augenblicklich schreckt das Mädchen auf und blickt zur Seite, wo sie Sesshoumaru entdeckt, der sich halb sitzend neben ihr im Bett befindet und sie interessiert beobachtet. Erschrocken hält Miyuki sich die Hand an ihren Brustkorb, hinter dem sie ihr eigenes Herz viel zu schnell schlagen hört, da sie nicht darauf gefasst war, hier aufzuwachen. Nach wenigen Sekunden, die das Mädchen braucht um sich wieder einigermaßen zu beruhigen, blickt sie etwas unsicher zu dem Daiyokai, der sich kein Stück bewegt hat. Erneut überschwemmen die vielen nagenden Fragen um Katôs Rückkehr ihr Gehirn. Doch Miyuki weiß nicht, wie sie anfangen soll mit diesem Thema? Gestern Abend noch war die Hanyou sich so sicher und wollte den Fürsten einfach kurz und knapp ansprechen darauf, doch direkt in seiner Gegenwart ist das Mädchen sich plötzlich gar nicht mehr so sicher, ob das eine gute Idee ist. Leicht beißt die Braunhaarige sich auf die Unterlippe und blickt auf die das helle Bettlaken. Ihr Körper hat sich in der Nacht sehr gut erholen können, was Miyuki nun aber gar nicht auffällt. Natürlich bemerkt Sesshoumaru sofort, dass etwas mit der Ookamihanyou nicht stimmt. Er weiß auch, worum ihre Gedanken sich im Moment drehen. Dazu muss er kein Detektiv sein. Kalt wie immer beobachtet er die Halbdämonin dabei, wie sie mit sich selbst hadert. Ob es besser wäre, ihm alle ihre Fragen direkt ins Gesicht zu spucken, er ist sich selbst nicht ganz sicher, doch nach einigen Minuten, in denen Miyuki immer wieder zwischen dem Bettlaken und seinen Augen hin und herschaut, erbarmt sich der Daiyokai schlussendlich. Die unruhige Art von dem Mädchen nervt ihn im Moment, sodass er das ganze Prozedere verkürzt und kurz und knapp erklärt: „Mein Vater war der Fremde, der uns die Prüfungen auferlegt hat. Er hat den Halbwolf wiederbelebt.“ Miyuki, die eine plötzliche Antwort auf ihre ungestellte Frage nicht erwartet hat, blickt erst einmal reichlich verwirrt zu dem Dämonen, bis sie schließlich realisiert, was er gerade gesagt hat. Damit wirft sich eine neue Frage bei ihr auf. „Was? Aber warum hat er das getan und wie bist du zu Katô-kun gekommen?“, fragt die Hanyou deshalb überrascht und erhält, obwohl sie sich nicht sicher war, überhaupt eine Erwiderung zu bekommen, auch sofort eine Antwort. „Er hat einen Vertrag mit meiner Mutter abgeschlossen. Den Mischling habe ich am Grab meines Vaters gefunden“, meint der Dämon monoton, da er denkt, das Miyuki sehr wohl wissen sollte, dass sie sich vor seiner Mutter in Acht nehmen muss. Die daraufhin folgende Reaktion der Braunhaarigen überrascht sogar den Fürsten. Er hätte erwartet, dass sie ihm entweder vor Freude um den Hals fällt, oder lauthals beginnt herumzuschreien, was sich derzeit in ihrem Kopf abspielt. Dabei dreht sie sich lediglich kurz zu weg von ihm, nur um kurz darauf mit einem traurigen Lächeln wieder zu Sesshoumaru zu blicken. „Schade. Ich wusste zwar, dass es zu viel verlangt war, doch irgendwie habe ich mir dennoch eine leichte Hoffnung gemacht, dass du es wirklich von dir aus gemacht hast. Dass du weg gegangen bist, um meinen Bruder zu retten, da du wusstest, dass er nicht tot ist. Aber es war wohl doch nur dein Vater, der daran gedacht hat, nicht wahr? Wirklich schade, aber ich hätte mir nicht mehr erwarten dürfen von dir“, erklärt sie leise und geht langsam aus dem Raum, den Daiyokai gar nicht mehr beachtend. Dieser bleibt einfach auf seinem Platz sitzen und beachtet nicht einmal die nun offen stehende Tür seines Zimmers, so überrascht ist er von den Worten des Mädchens. Miyuki ist inzwischen leicht niedergeschlagen auf dem Weg zurück in die Krankenstation. Es ist zwar noch recht früh, doch es wäre unangenehm, wenn sie jemand vermissen würde. Kaum im letzten Gang vor dem Zimmer angekommen, läuft ihr auch schon Rin entgegen und die Hanyou verdrängt ihre tristen Gedanken, um dem jüngeren Mädchen ein Lächeln zu schenken. „Zum Glück habe ich dich noch erwischt! Ich dachte schon, ich würde dich gar nicht mehr finden und dabei fliege ich doch gleich mit Kohaku-kun und Kirara weiter in die Berge hinauf, um Gebirgskräuter für die Verletzten zu sammeln. Kagome-san hat gesagt, dass wir ihr so am Meisten helfen können“, plappert das fröhliche Mädchen auch sofort los. „Ich bin auch froh Rin-chan. Pass aber bitte auf und geh nicht alleine von Kirara weg, ok?“, antwortet die Ältere lächelnd und nimmt Rin erst einmal in den Arm. Die Beiden reden noch ein wenig, ehe Kohaku plötzlich in der Tür steht und leicht nervös und zuvorkommend fragt, ob Rin schon bereit ist, los zu fliegen. Natürlich bejaht das Menschenmädchen das sofort lachend und geht fröhlich mit Kohaku zusammen aus dem Zimmer. Noch mehrere Sekunden sieht Miyuki den Beiden hinterher. Natürlich hat sie, wie so ziemlich jeder, der fast dauerhaft mit Rin und Kohaku zusammen ist, die Blicke des Dämonenjägers schon längst bemerkt. Es ist deutlich, dass der Junge Rin gern hat und ihr ständig hinterher blickt. In den letzten Jahren sind sich die Beiden als Freunde näher gekommen, doch Kohaku mag die Jüngere mittlerweile mehr, als nur als gute Freundin und das ist auch für den Blindesten unter ihnen, also InuYasha, sichtbar. Dieser ist im Moment mit Kagome zusammen in ihrem Zimmer und sitzt überlegend neben der Miko, die gerade dabei ist einige Heilkräuter zu einer Paste zu verreiben. In letzter Zeit denkt der Hanyou viel nach und dabei gar nicht wenig über einen gewissen Daiyokai. Die ganze Geschichte mit Katô erscheint ihm noch immer suspekt und Inu weiß nicht recht, was er nun von dem Verhalten seines Bruders halten soll. Aber irgendwie hat er es im Gefühl, dass Sesshoumaru mehr damit zu tun hat, dass Katô zurück kommen konnte, als jeder glaubt. Zur selben Zeit planen Koga und Ayame die Übernahme des nördlichen Schlosses, welche sie so schnell wie möglich hinter sich bringen wollen. Ihre Kinder, womit auch Yukio gemeint ist, spielen im großen Spielzimmer, welches extra für die beiden Wolfskinder eingerichtet worden ist. Aber natürlich sind sie dabei nicht alleine. Unter der Aufsicht von Mina, welche die Kinder von Ayame und Koga eigentlich von Geburt an kennt, wird weder gestritten, noch etwas verbotenes gemacht und wie sollte es anders sein, sitzt auch Katô neben ihr. Die Zeit, die die hübsche Dienerin ohne ihn verbringen musste, möchte er wenigstens damit ein bisschen ausgleichen, dass er nun so viel Zeit wie möglich mit ihm verbringt. Auch wenn es nur darum geht, auf Kinder aufzupassen, sobald der Halbwolf eine Sekunde Zeit hat, ist er bei seiner Freundin. Das quittiert die Blonde damit, dass sie sich immerzu glücklich an ihn lehnt und Katô erzählt, wie froh sie doch ist, ihn zu sehen. Man kann es kaum glauben, doch wäre Katô nicht „gestorben“, hätte es sicher noch viel länger gedauert, bis Mina den Mischling so nah an sich heran gelassen hätte. Da das Pärchen aber teils etwas abwesend ist und die Beiden eher miteinander kuscheln, als so wirklich auf die Kinder zu achten, hat Yukio sich selbst gesagt, dass er auf die Kleineren achtet. Natürlich sind sie immer noch im Raum, aber von dem was er so am Rande mitbekommen hat, hatten die Kammerzofe und der Krieger eine schwere Zeit. Daher möchte er ihnen die Zweisamkeit lassen, die sie sich nun redlich verdient haben. Außerdem erinnert er sich bei dem Anblick der Beiden nur zu gerne an seine eigenen Eltern. Was hätte der kleine Dämon nur dafür gegeben, wenn auch seine Eltern sich so geliebt hätten und mehr Zeit für sich selbst gehabt hätten. Natürlich gefällt es ihm hier und er mag Ayame und seine neuen, kleinen Geschwister sehr gerne. Zu Koga hält er lieber noch ein wenig Distanz, obwohl der ihn auch nie irgendwie benachteiligt hat und auch für Yukio da war, seit er hier ist. Aber irgendwie kommt ihm das Alles noch ein wenig komisch vor und so recht hat der kleine Yokai sich noch nicht eingelebt. Bei den Gedanken, die sich daraufhin in seinem Kopf bilden, muss er wieder zu dem Pärchen hinter sich blicken. Katô hat anscheinend gerade etwas erzählt, was Mina zum Lachen bringt. Leicht lächelnd dreht sich Yukio wieder zu Sakura und Takeshi, die mit kleinen Bauklötzen einen Turm gebaut haben, der schon bald größer ist, als sie Beide selbst. Yukio wird ihnen wohl bald helfen müssen, wenn sie so weiter machen. ~Minas Kinder werden es später sicher einmal gut haben~, meint er in Gedanken zu sich selbst. Doch plötzlich wird Yukio am Arm gepackt und hinter der leicht schmollenden Sakura hergezogen, die auch gleich meint: „Wir haben dich schon die ganze Zeit gerufen. Hast du etwas an den Ohren? Es gibt Erdbeeren! Takeshi hat sie geschenkt bekommen von einer Dienerin, die gestern mit ein paar Kriegern zusammen ins Tal abgestiegen ist um Essensnachschub zu besorgen. Sie hat erzählt, dass sie die am Rand des Weges gefunden und sofort an uns gedacht hat.“ Etwas verwirrt blickt Yukio daraufhin zu Takeshi, der immer noch am Eingang des Zimmers am Boden sitzt, jetzt hat er jedoch ein kleines Säckchen in seinen Händen. Sofort kniet sich Sakura neben ihn und zieht somit den Komoriyokai gleich mit, der sich nicht mehr auf den Beinen halten kann bei ihrem Übermut. Als die kleine Wölfin das Säckchen schließlich aufmacht, kommt gerade eine Handvoll Erdbeeren zum Vorschein. Die Dienerin hat wohl nicht allzu viele davon gefunden. Still sitzt Yukio nun neben den Jüngeren und wartet eigentlich darauf, dass diese zu essen beginnen, was jedoch komischerweise nicht passiert. Beide Ookami schauen ihn auffordernd an, doch der Ältere versteht nicht ganz, was sie von ihm wollen. Erst als Takeshi auffordernd auf die Erdbeeren zeigt, wird dem Komoriyokai klar, was sie von ihm wollen. „Aber die Erdbeeren sind doch für euch. Wollt ihr sie nicht lieber alleine essen? Dann hättet ihr Beide mehr davon“, erklärt er einfach. Daraufhin weiten beide Wölfe die Augen. „Was redest du nur wieder für einen Quatsch Nii-san? Die Erdbeeren sind für uns alle drei und wir wollen, dass du die Erste bekommst. Du hast doch davor in einer Höhle gelebt, hat Mama uns erzählt. Da gab es so etwas bestimmt nicht!“ Mit offenem Mund blickt Yukio zu den Jüngeren. ~Haben sie mich gerade wirklich Nii-san genannt? ~ Natürlich hat Ayame ihm zwar gesagt, dass der Junge nun zur Familie gehört, aber wirklich von den Jüngeren „großer Bruder“ genannt zu werden, hätte er sich nie erträumen lassen. Glücklich lächelnd nimmt Yukio sich eine Erdbeere. In seinen Augen spiegelt sich pure Dankbarkeit und Glück wieder, was die Jüngeren nicht lange beachten. Nachdem der Yokai die erste Beere zu sich genommen hat, fangen nämlich auch die beiden Anderen damit an, die süßen Früchte in ihren Mund zu stopfen. Mina und Katô haben die Situation heimlich beobachtet und die Blonde kann es gar nicht erwarten, Ayame später davon zu erzählen. Sie ist mit der Wölfin, seit Miyuki und Katô da sind, viel besser befreundet, als jemals zuvor. Außerdem hat Kogas Gefährtin schon Bedenken geäußert. Sie hat Angst, dass Yukio sich ihr nie gänzlich anvertrauen wird und sie nicht wirklich als seine Familie ansieht. Dabei wollen sie alle doch genau das, obwohl Koga es nicht so wirklich zeigt. Doch dieser Moment hat Yukio gezeigt, dass seine kleinen Geschwister ihn schon längst in ihr Herz geschlossen haben und er keine Angst haben braucht. Die Ookamiyokai werden immer für ihn da sein, auch wenn er selbst kein Wolf ist. Mit einem Lächeln übergibt ihm Sakura an diesem Tag die letzte Erdbeere, von dem kleinen Säckchen und der Komoriyokai nimmt sie zum ersten Mal ohne ein schlechtes Gewissen zu haben an und freut sich über das heutige Geschenk seiner Geschwister, die eigentlich noch zu jung sind, um zu begreifen, dass sie ihm heute ein viel größeres Geschenk gemacht haben als nur Erdbeeren, indem sie Yukio ihren Bruder genannt haben. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich weiß ja nicht, wie ihr das seht, aber ich musste die Stelle mit Yukio einfach ausführlicher beschreiben. Er hat doch auch eine Familie verdient, nicht? •o• Tut mir leid, ja es ist schon wieder Dienstag, aber gestern hatte mein Internet einmal wieder die Güte, sich von mir zu verabschieden. Ich brauche dringend einen neuen Router, sobald ich einmal Zeit dazu habe einen zu kaufen, aber egal ;) Wie immer freue ich mich über Kritik/Lob/und was nicht sonst noch alles. :D Das nächste Kapitel heißt: Eroberung Seid gespannt, was da noch passiert! Hat jemand schon eine Vermutung? ^-^ Lg. eure Ookami-chan Kapitel 48: Eroberung --------------------- „Text“ Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Der restliche Tag verläuft recht ereignislos. Spät am Nachmittag kommen Rin und Kohaku von ihrem Ausflug zurück mit einem Korb voller verschiedener Heilpflanzen, den der junge Dämonenjäger nur mit Hilfe von Kirara herein tragen kann, da er so schwer ist. Fröhlich zeigt das Mädchen ihre Ausbeute zunächst Kagome, nur um kurz danach Miyuki aufzusuchen und sie zum Korb zu schleppen, damit auch sie sieht, was Rin und Kohaku alles gefunden haben. Gemeinsam mit der schwarzhaarigen Miko legen sie einige der Kräuter noch zum Trocknen in die Sonne, die durch das Loch in der Höhlendecke zum Glück noch scheint. Der Rest wird sofort zerkleinert und verarbeitet. Müde legt die Hanyou sich am Abend ins Bett in ihrem Zimmer. Die Krankenstation hat sie zum Glück verlassen dürfen. Heute ist Miyuki Sesshoumaru nicht mehr über den Weg gelaufen. Rin hat kurz gesagt, dass sie den Daiyokai noch in seinen Räumlichkeiten besuchen geht, doch was dabei heraus gekommen ist, weiß die Braunhaarige nicht. Bei dem Gedanken an den Dämonen, wird Miyukis Herz wieder schwer. Es wäre auch zu schön gewesen, wenn er Katô von sich aus geholfen hätte. Mit diesem letzten Satz im Kopf driftet das Mädchen langsam ab in einen traumlosen Schlaf. Als Miyuki schließlich am nächsten Tag ihre Augen öffnet, da irgendetwas sie im Gesicht kitzelt, blickt sie direkt in die strahlenden Augen von Mina. Die Blonde hat ihr eine Feder, die sie zuvor im Bett der Hanyou gefunden hat, unter die Nase gehalten, damit ihre Freundin aufwacht. Verwirrt blickt Miyuki zu der Yokai, die sich nun wieder aufrichtet und der Tür zuwendet. Dahinter kann man einen Schatten erkennen und durch die Aura kann die Braunhaarige spüren, dass es ihr Bruder ist, der dort steht. Katô wollte seiner Schwester ihre Privatsphäre gönnen. Es gehört sich auch nicht als Mann ins Zimmer eines Mädchens hineinzugehen, während dieses noch schläft. Immer noch nicht wirklich sicher, warum sie nun eigentlich geweckt wurde, richtet Miyuki schnell ihren Yukata und sagt anschließend, dass Katô ruhig herein kommen kann. Nachdem dieser leicht rot geworden den Raum betreten hat, blickt Mina schmunzelnd zu dem Mischling. Da Keiner der Beiden jedoch sagen will, warum sie hier sind, entschließt Miyuki sich lieber schnell nachzufragen: „Warum genau habt ihr mich jetzt noch einmal aufgeweckt?“ „Ups, das habe ich ganz vergessen zu erwähnen. Koga-kun möchte heute zum nördlichen Schloss reisen mit uns allen. Dort können wir die letzten Anhänger der Komoriyokai verjagen und uns darum kümmern, dass die Gemäuer bald wieder bewohnt werden können“, erklärt Mina entschuldigend. Danach lächelt die Ookamiyokai und legt Miyuki ihre Kleidung, bestehend aus einem kurzen, nur zweilagigen Kimono und einem dazu passendem Obi, heraus. Kurz reden die drei noch darüber, ob es der Hanyou wieder gut geht und bei der Gelegenheit wird auch Katô sofort unter die Lupe genommen. Doch beiden Geschwistern geht es wieder prächtig und schon bald steht Miyuki angezogen am Hof vor dem Steinpalast, wo sie sich mit den Anderen trifft. Beim Kimono hat ihr Mina geholfen, denn egal wie oft sie das nun schon gesehen hat, die komplizierte Art dieses Stoffding zu binden bekommt sie einfach nicht in ihren Kopf hinein. Neben den Wölfen kommen sowohl Kagome, als auch InuYasha mit ins nördliche Schloss und auch Katô und Mina sind dabei. Miyuki ist ehrlich gesagt schon sehr glücklich ein paar Tage Ruhe, ganz ohne Sesshoumaru, auch wenn sie dafür durch die Berge wandern muss, zu genießen, doch da hat sie sich leider zu früh gefreut. Kurz bevor die bunt gemischte Gruppe sich auf den Weg machen kann, taucht der Daiyokai so plötzlich und tonlos auf, als wäre er schon die ganze Zeit hier gewesen. Leicht knurrend wird er daher auch von InuYasha empfangen. Koga hingegen versucht einen kühlen Kopf zu bewahren, nicht zuletzt dank seiner Frau, die ihm beruhigend eine Hand auf den Arm legt und ignoriert Sesshoumaru einfach. Da der Daiyokai den übrigen Umherstehenden ebenso keine Beachtung schenkt, lässt auch InuYasha das Knurren bald und konzentriert sich mehr darauf, genauestens zu observieren, was sein Bruder tut. Dieser blickt nur kurz zu Miyuki, die ihn nicht anschaut und richtet seine Augen anschließend nach vorne, in die Ferne gerichtet. Recht schweigend geht es so los und der ganze Weg scheint nicht unbedingt viel kommunikativer zu werden. Der Weg ist verhältnismäßig schnell vorüber, was auch daran liegt, dass heute nur fast Erwachsene unterwegs sind und keine unnötigen Störungen auftauchen. Nach nur einem halben Tag kommen die Reisenden von der bergigen Landschaft in ein hügeliges Tal, von dem aus man schon einen Blick auf ein riesengroßes, dunkelgraues Schloss werfen kann. Vor Staunen bleibt Miyuki kurz mit leicht geöffnetem Mund stehen, um das Gebäude genauer beobachten zu können. Kagome sieht der Hanyou dabei grinsend zu und nimmt sie schlussendlich am Arm um sie ein wenig weiter zu ziehen. InuYasha beobachtet seine Freundin dabei, blickt danach aber sofort wieder zu Sesshoumaru. Dieser geht ohne die Anderen zu beachten seinen Weg weiter, genauso wie der Rest der Gruppe. Das Verhalten des Daiyokai ist dem Halbdämonen immer noch nicht wirklich geheuer, daher lässt er ihn vorerst auch nicht aus den Augen. Umso näher die kleine Gruppe kommt, desto genauer können sie die dunklen Gemäuer erkennen. Bald schon kann man kein anderes Geräusch mehr wahrnehmen, als die leisen Schritte der Reisenden. Es ist, als hätten die Vögel zu viel Angst um in der Nähe des Schlosses zu singen und die Grillen sind zu scheu um zu Zirpen. Fast geisterhaft wirkt das graue Gemäuer und als die Freunde vor dem Tor stehen, spätestens da merken alle, dass hier etwas nicht stimmt. Nicht nur die Umgebung ist wie leer gefegt, es regt sich kein Grashalm mehr vor den Mauern und das alte Tor sieht so eingerostet aus, dass die Scharniere schon beim bloßen Betrachten fast aus ihren Löchern brechen. Beschützend stellt sich Katô vor Mina, die sich in dieser Umgebung deutlich klein macht, vor allem, da sie auch nicht wirklich kämpfen kann. Auch die Anderen schauen gewarnt um sich und keiner wagt es, zu sprechen. So vergehen einige Sekunden, in denen die ganze Aura des Schlosses immer dunkler und bestimmender zu werden scheint. Leise flüstert Koga, der am Nächsten zum Tor steht den Anderen zu: „Wir müssen unbedingt alle zusammen bleiben. Was auch immer hier auf uns lauert, seine Macht scheint sehr groß zu sein.“ Da niemand etwas auf das Gesagte erwidert, dreht der Ookamiyokai sich kurz nach hinten, was ihm zum Verhängnis wird. Als hätte er nur darauf gewartet, schießt plötzlich ein Blitz vom Wolkenlosen Himmel, direkt auf den Yokai zu. Vor Schmerz schreit Koga auf und versucht sich aufrecht zu halten. Ayame reagiert als Erste und springt über das Gemäuer nach oben, um den Ursprung des Blitzes zu vernichten. Dabei wird sie aber plötzlich von einem Wasserstrahl erfasst, der wie der Blitz zuvor aus dem Nichts im Himmel entstanden ist. Das Wasser leitet den starken Strom natürlich auf der Stelle weiter, sobald er in Kogas Nähe kommt und dadurch bekommt auch Ayame einen starken Schlag. Die Ookamiyokai wird sofort bewusstlos und auch Koga bewegt sich schon nicht mehr, doch die Anderen müssen sich erst einmal selbst vor dem nun elektrisierten Wasser in Sicherheit bringen, bevor sie an etwas Anderes denken können. Noch während InuYasha Kagome am Bauch packt, um mit ihr nach hinten zu springen, hat die Miko jedoch die rettende Idee. „Inu, die Windnarbe!“, ruft sie nur und zeigt in Richtung Ayame. Der Hanyou versteht zum Glück sofort, blickt dann jedoch noch einmal unsicher zu seinem Halbbruder, der auf der anderen Seite des Blitzes steht und ihn ebenfalls genau anschaut. Jetzt hat er ein Problem. Wenn InuYasha seine Windnarbe knapp neben Ayame platziert, wird die Yokai mit dem Wasser davon geschleudert. Dadurch würde der Stromfluss unterbrochen werden und Ayame wäre wieder frei. Das einzige Problem dabei ist aber, dass sie natürlich auch jemand auffangen muss, damit die Wölfin nicht zu heftig auf den Boden fällt und sich dabei möglicherweise auch noch etwas bricht und da Sesshoumaru irgendwie der Einzige ist, der gerade am richtigen Ort steht und seine Hände frei hat, muss Inu jetzt eine Entscheidung treffen. Kann er seinem Bruder vertrauen, nach allem, was passiert ist? Im schlimmsten Fall könnte Ayame sogar sterben, wenn sie zufällig auf einen Stein fällt, oder ihr Kopf zuerst am Boden aufkommt. Schwer schluckend beißt InuYasha noch einmal die Zähne zusammen, ehe er erneut mit festem Blick zu dem Daiyokai gegenüber blickt. Er kann sehen, dass Sesshoumaru genau weiß, was er von ihm will, aber ob er es auch tut, lässt der Fürst nicht erahnen. Doch zum lange Überlegen bleibt dem Hanyou nun keine Zeit mehr und er beschließt, seinem Halbbruder eine letzte Chance zu geben. Mit einem lauten „Kaze no Kizu!“ löst sich eine gewaltige Windnarbe von Tessaiga und steuert auf die Schlossmauer direkt neben Ayame zu. Von der Wucht des Aufpralls werden nicht nur Steine, sondern auch die Ookamiyokai davon geschleudert. Der Stromfluss unterbricht sofort, als die Dämonin vom Wasser getrennt wird, doch sie ist noch immer bewusstlos. Nicht nur InuYasha beobachtet Sesshoumaru nun, sondern auch alle Anderen. Mit großen Augen blickt Miyuki auf den Weißhaarigen, der kurz ihren verzweifelten Blick einzufangen scheint, ehe er sich wieder abwendet. Erst in der wirklich allerletzten Sekunde bewegt der Daiyokai sich in Richtung der Wölfin und fängt diese mit nur einem Arm auf. Danach lässt er den bewusstlosen Körper von geringer Höhe auf die Wiese plumpsen, doch daran kann die Ookamiyokai sich glücklicherweise nicht mehr wirklich verletzen. Froh atmet Kohaku gleichzeitig mit Kagome die angehaltene Luft aus, wobei die Miko nicht einmal gemerkt hat, dass sie diese wirklich angehalten hat. Mina befreit sich derweil aus Katôs Armen, der sie nach oben gezogen hat, damit das elektrisch aufgeladene Wasser sie nicht erwischt. Danach läuft sie einen kleinen Umweg zu Ayame, deren Kleidung durch den Strom etwas angekokelt ist. Glücklicherweise hat ihre Haut nicht allzu viel Schaden davon getragen und die Wölfin atmet auch noch regelmäßig. Nun gilt es nur noch Koga zu befreien von dem Blitz, der wie aus dem Nichts immer noch herunter prasselt. Kohaku fliegt auf Kirara nun nach oben, weit weg von der Wand, wo das Wasser Ayame vorhin überrascht hat. Doch egal wie weit er fliegt, es scheint kein Ende zu geben. Katô und Miyuki haben ebenfalls beide ihre Hände frei, doch sie wissen nicht wirklich, was damit anzufangen. Wie kann man Koga nur retten? Doch plötzlich hört die Hanyou ihren Bruder rufen: „Miyuki-chan mach jetzt genau das, was ich sage, verstanden?!“ „Ja!“, antwortet die Gefragte schnell und wartet auf die Anweisungen des Älteren. Katô hat sich eben an etwas erinnert, was ihm seine Mutter einst erzählt hat. Etwas, das ihnen nun sehr nützlich sein könnte, sollte es funktionieren. „Nimm dein Schwert heraus und konzentriere dein Yoki darauf. Du hast nicht viel davon, aber für eine einfache Attacke reicht es vielleicht. Konzentriere dich nur auf die Energie und stell dir vor, wie sie sich um Koga schließt, um ihn zu beschützen, aber achte auf ein Luftloch. Nun musst du laut und bestimmt ‚Tsuchi Ishi*‘ rufen“, erklärt der Mischling laut und blickt zu seiner Schwester, die versucht seine Anweisungen so genau wie möglich zu befolgen. Miyuki spürt wie ihre Energie sich um die Klinge ihres Vaters schlingt und sie selbst immer schwächer wird. Doch daran darf sie gar nicht erst denken. Wie es ihr gesagt wurde, stellt sich die Hanyou eine Schutzhülle um Koga vor. Als sie schlussendlich laut „Tsuchi Ishi!“ ausruft, fängt plötzlich der Boden an sich zu verformen. Die Erde reißt unter dem Ookamiyokai auf und schließt ihn langsam vollständig ein. Danach verwandelt sie sich langsam und verhärtet solange, bis sie nur noch aus bloßem Stein besteht. Diese Schutzhülle unterbricht den Stromschlag und Koga ist wieder befreit. Sein Körper sieht deutlich mitgenommener aus, als der von Ayame. Dicke, rote Brandblasen benetzen seine gebräunte Haut und obwohl er noch immer nicht bei Bewusstsein ist, stöhnt der Yokai kurz auf. Doch das ist noch lange nicht alles, was die kleine Gruppe hier erwartet, denn plötzlich springt das mittlerweile leicht zerstörte Tor wie von selbst auf und zeigt die Sicht auf etwas, was keiner von ihnen erwartet hätte. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ *Tsuchi - Erde, Boden Ishi - Stein Ja, tut mir leid ^.^‘ Eigentlich hätte ich das Kapitel schon am letzten Montag veröffentlichen sollen, aber irgendwie bin ich momentan so im Stress, dass ich total darauf vergessen habe. Wundert euch bitte nicht, wenn hin und wieder einmal ein Montag ausfällt in nächster Zeit, wobei die Story wohl nicht mehr allzu viele Kapitel haben wird. ;) Daher erst einmal gomen nasai! Ich wünsche aber trotzdem viel Spaß beim Lesen. :D Das nächste Kapi lautet: Das schwarze Schloss Lg. eure Ookami-chan Kapitel 49: Das schwarze Schloss -------------------------------- "Text " Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Scharf zieht Kagome die Luft ein, als das schwere Tor sich wie von selbst vor ihren Augen öffnet und zum Vorschein ein ganzes Arsenal an drachenartigen Monstern kommt. Obwohl sie sofort nach ihrem Bogen greift, bemerkt die Miko schon nach einem Schuss, dass etwas nicht stimmt. Ihre Pfeile fliegen einfach durch die Drachendinger hindurch, als wären sie Luft. Auch InuYashas Windnarbe erreicht keinen Erfolg, was äußerst beunruhigend ist, da die Wesen immer näher auf sie zu kommen. „Was sind das für verfluchte Dinger?“, fragt der Inuhanyou nach einem zweiten Angriff auch sofort, während er sich beschützend näher zu Kagome stellt. „Das sind Schattendämonen, hervorgerufen durch einen mächtigen Yokai. Ich konnte so etwas schon einmal beobachten und kann euch sagen, dass sie unglaublich gefährlich sind. Ihre Krallen und Fänge sind echt!“, ruft Katô dazwischen, der Ayame in dem Moment auf seinen Rücken nimmt, um die bewusstlose Wölfin außer Reichweite der Biester zu bringen. „Wie kann man sie besiegen? Unsere Angriffe nehmen sie gar nicht wahr“, fragt nun auch Miyuki dazwischen, die ebenfalls schon zu ihrem Schwert gegriffen hat. „Man muss ihren Erschaffer töten. Er ist hier irgendwo in der Nähe. Solche Dämonen werden wie Marionetten kontrolliert“, erklärt der Mischling laut und schaut sich um. „Ich fliege ums Schloss und suche nach dem Erschaffer! Haltet mir den Rücken frei“, mischt sich jetzt Kohaku ein und springt sogleich auf Kirara, die schon in ihrer Dämonenform vor ihm steht. Miyuki überlegt angestrengt: ~Wie sollen wir ihm den Rücken frei halten? Kann man diese Dinger irgendwie ablenken?~ Doch bevor sie irgendetwas tun kann, sind die Drachenwesen auch schon so nahe an der kleinen Gruppe, dass Ausweichen nicht möglich ist und noch dazu liegt Koga immer noch bewusstlos mitten auf dem Weg. Die Distanz ist zu groß, als dass man ihn noch vor den Schatten erreichen könnte. Erschrocken kann die Hanyou nur beobachten, was passiert, während Mina laut „Koga-kun!“ ruft, doch auch sie ist zu weit weg und Katô trägt immer noch Ayame auf seinem Rücken. Kurzum schließt Miyuki aufgrund der immer deutlicher werdenden Angst in ihrem Körper die Augen, als plötzlich ein pulsieren durch die Erde und ihren Körper geht. Sofort blickt die Hanyou zum Ursprung der gewaltigen Aura, die sich mächtig ausbreitet und sieht Sesshoumaru, der in blauen Flammen steht, ohne dass das Feuer ihm zu Schaden scheint. Augenblicklich wird ihr klar, dass er soeben seinem ganzen Yoki freien Lauf lässt und somit natürlich alle Aufmerksamkeit auf sich zieht. Auch InuYasha muss kurz schlucken. Solch große und erdrückende Macht überrascht ihn. Der Hanyou wusste natürlich, dass sein Bruder enorme Dämonenkräfte hat, doch mit dieser Aura hat er nicht gerechnet und ihm wird einmal mehr bewusst, wie gefährlich dieser Daiyokai wirklich ist. Leicht verwundert beobachtet Miyuki Sesshoumaru dabei, wie er alle Aufmerksamkeit der Schattenbestien auf sich zieht und diese auch sofort in seine Richtung marschieren. Sogar jene, die zuvor hinter Kohaku in der Luft her waren, stürzen sich nun auch den Inuyokai. Dieser lässt nur kurz ein abwertendes „Ts“ verlauten, ehe er elegant in die Luft springt und allen Angriffen mit Leichtigkeit ausweicht. Währenddessen haben die Anderen Zeit die bewusstlosen Wölfe in Sicherheit zu bringen. InuYasha nimmt etwas widerwillig den überraschend schweren Koga auf seine Schultern und legt ihn nach einigen Sprüngen neben Ayame ab, die von Katô schon hier her gebracht wurde. Sowohl Kagome als auch Mina sind sofort gefolgt, doch Miyuki kann sich komischerweise nicht vom Fleck bewegen. Gebannt schaut sie auf die schnellen Bewegungen von Sesshoumaru und wagt es kaum zu blinzeln. Majestätisch bewegt sich der Inuyokai durch den Himmel. Sein silbernes Haar glänzt im Licht und seine golden leuchtenden Augen strahlen heller, als die Sonne selbst, während er emotionslos seine Gegner mit einfachen Ausweichmanövern bezwingt. ~Warum hat er das getan? Wollte Sesshoumaru Koga-kun etwa retten? Unmöglich!~, denkt sich das Mädchen dabei und merkt vor lauter Staunen den Schatten, der sich von hinten an sie heran schleicht, erst im aller letzten Moment. Knapp kann die Hanyou ihm aus dem Weg springen und wird dafür auch gleich tadelnd von ihren Freundinnen einige Meter entfernt angesehen. Daher läuft nun auch Miyuki zu den Anderen, während alle Schattendrachen wieder um Sesshoumaru herum wuseln. Es wirkt nicht wirklich wie ein Kampf, es schaut eher nach einem Spiel aus, was schon an sich recht merkwürdig ist. InuYasha knirscht in der Zwischenzeit mit den Zähnen, da sein Halbbruder ihm erneut die Show stiehlt, zumindest in seinen Augen. Es geht noch einige Minuten lang so weiter, während Kohaku das Schloss schon mehrmals umflogen hat, aber einfach keinen anderen Yokai wahrnehmen kann. Aufgrund der ganzen Schatten mit ihren verschiedenen Auren ist das auch gar nicht so einfach. Doch plötzlich knurrt Kirara leicht, was die Aufmerksamkeit des Dämonenjägers auf ein kleines Fenster lenkt, an dem eine zierliche Gestalt halb versteckt hinter der Mauer steht. Ihre feinen Finger gleiten so geschmeidig durch die Luft, als würde sie auf einem Klavier spielen und Kohaku wird schnell klar, dass sie diejenige ist, die diese Schatten steuert. Wobei er seinen Augen beim näher heran fliegen kaum trauen kann. Das weißhaarige Mädchen, wie er beim genaueren Betrachten feststellen kann, ist kaum Älter als die Tochter von Ayame und hat dennoch schon so viel Yoki um Schattendrachen herauf zu beschwören. Mit gezückter Waffe steuert der Dämonenjäger von oben langsam auf die Kleine zu, denn bei Yokaikindern kann man nie wissen. Die Weißhaarige bemerkt ihn auch wenig später und blickt mit ihren tiefschwarzen Augen auf, wobei ihr kleiner Zopf am Hinterkopf leicht nach hinten schwingt. Mit diesen Augen wirkt das Kind selbst fast wie ein Monster und erst jetzt sieht Kohaku das ganze Blut an ihrem cremefarbenen Kleidchen. Der Ältere muss sich bei diesem Anblick zusammenreißen, um ein Lächeln zustande zu bringen. Dennoch bleibt er ruhig und fragt freundlich nach: „Hallo Süße, hab keine Angst. Wir tun dir nichts. Lässt du bitte die Schatten dort unten verschwinden, ja? Meine Freunde und ich wollen nur mit dir reden.“ Als er diese Worte verlauten hat lassen, bewegen sich die Lippen des Mädchens leicht, ehe sie mit hoher, fast mechanisch wirkender Stimme antwortet: „Wer unerlaubt in dieses Schloss will, wird vernichtet. Nur der Herr darf hinein gelassen werden.“ In diesem Moment winkt sie kurz mit ihrem Finger und flüstert noch etwas, woraufhin ein ähnlicher Blitz, wie der, den Koga abbekommen hat, aus ihrem Finger schießt und knapp an dem Dämonenjäger vorbei zischt. Dank Kiraras schnellen Reflexen konnte er knapp noch ausweichen, kann dafür nun aber in den Raum hinter dem Dämonenmädchen blicken, was ihn sofort zum Würgen bringt. Mit kaltem Schweiß im Gesicht blickt Kohaku auf die abgetrennten Körperteile von mehreren Personen. Blut und Insekten sind im ganzen Zimmer verstreut und auf einem weißen Himmelbett liegen mehrere Schädel, an denen vereinzelt noch Haut oder Gehirnreste kleben. Überall tummeln sich Fliegen, Würmer und Maden, die den Gestank von moderndem Fleisch wohl anziehend finden. Schnell hält Kohaku sich eine Hand vor den Mund und fragt sich innerlich, wie viele Leben dieses Kind schon ausgelöscht hat, doch im selben Moment schüttelt er seinen Kopf und flüstert zu sich selbst: „Das hier ist kein Kind. Kein kleines Mädchen würde so etwas ohne mit der Wimper zu zucken tun.“ Wütend nimmt er seine Waffe, die eine speziell angefertigte Dämonenjäger-Sense darstellt, fester in die Hand, als der Junge daran denkt, wie viele Leben die Yokai vor ihm schon ausgelöscht haben muss, wie viele Familien sie damit zerstört hat. Mit einem lauten Schrei des Dämonenjägers stürmt Kirara, die ihre Anweisungen bestens ohne Worte verstehen kann, auf die Weißhaarige zu, schlägt dabei jedoch gekonnt Haken, damit sie von den Blitzen des Kindes nicht erwischt wird. Geschickt steht Kohaku noch im Flug auf und springt vom Rücken der Dämonenkatze, nur um sich im selben Moment durch den Fensterrahmen des Turmzimmers zu schwingen. So wie er es schon als Kind gelernt hat, zählt der Jäger auf seine Schnelligkeit und Präzision. Das Yokaikind mag zwar mächtig sein, aber im Nahkampf ist sie Kohaku ohne Waffen ganz klar unterlegen. Seine Sense schwingend dreht er sich einmal um die eigene Achse und schlägt auf die kleine Dämonin nieder, die aber darauf vorbereitet zu sein scheint und eine ihrer scharfen Krallen in den Bauch des Dämonenjägers stößt, woraus sofort ein Schwall Blut spritzt. Dennoch grinst Kohaku siegessicher, was das weißhaarige Mädchen wie geplant so verwirrt, dass sie Kirara ganz vergessen hat, die nur Milisekunden später von hinten auf das Kind springt und mit einem gezielten Biss in den Nacken ihr Leben binnen Sekunden auslöscht. Normalerweise ist Kohaku kein Freund solch grausamen Todesarten und versucht, seit dem er InuYasha und dessen Freunde kennt, immer zuerst mit den Yokai zu sprechen, ehe er sie kaltblütig umbringt und vertreibt, doch manchmal nützt das Alles nichts. Als der Dämonenjäger sich schließlich zu dem toten Mädchen hinunter kniet, um ihr Gesicht zumindest mit einer herumliegenden Decke zu verdunkeln, fällt ihm jedoch etwas auf. Beim näheren Betrachten hat das Kind am ganzen Körper kleine Löcher in ihrer Haut und als Kohaku vorsichtig eines davon berührt, kriechen plötzlich Maden und Kakerlaken daraus. Die zarte Haut des Kindes fällt in sich zusammen und ihr Körper wird zu einem platten Haufen Fleisch, als immer mehr dieser Tiere aus ihr heraus kommen. Sofort springt der Dämonenjäger wieder auf Kiraras Rücken, um nicht von den Insekten angefallen zu werden, die sich nun über die anderen, toten Körper im Raum hermachen. Erneut muss der Junge würgen, als knackende, schleimige Geräusche aus dem Zimmer kommen, als die Insekten ihr Ziel erreichen. Daher fliegt er nun sofort zurück zu den Anderen. Sie müssen erfahren, was er gesehen hat und vielleicht hat jemand von ihnen auch eine Antwort darauf, was das gerade war. Tatsächlich sind die Schattendrachen in der Zwischenzeit verschwunden und da weder Ayame noch Koga bei Bewusstsein sind, hat Mina beschlossen mit Beiden hier draußen zu warten. Der Platz an dem sie versteckt sind ist schattig, unter ein paar einzelnen Bäumen gelegen und im Notfall kann die Blonde von hier aus am Schnellsten zurück in die Wolfshöhle laufen, um Verstärkung zu holen. Die anderen Mitglieder der Truppe folgen Sesshoumaru auf den kalten Innenhof des aus dunklen Steinen gebauten Schlosses. Auf halben Weg zur Tür kommt ihnen Kohaku entgegen, wobei man schon von weitem sieht, dass seine Kleidung voller Blut und Dreck ist. Als er näher kommt, fragt Kagome sofort, ob er verletzt ist, aber der Dämonenjäger winkt nur ab. Eine solch kleine Wunde macht ihm nichts aus. Der Rest der roten Flüssigkeit auf seiner Kleidung stammt sowieso von dem Boden des mit Leichen gespickten Turmzimmers. Von diesem Raum und dem Mädchen erzählt Kohaku nun auch. Doch weder Katô, noch InuYasha, oder Kagome haben schon einmal von so etwas gehört und Miyuki erst recht nicht. Doch plötzlich kommt unerwartet das Wort „Lebenslenker“ aus Sesshoumarus Mund. „Lebenslenker?“, wiederholt InuYasha fragend und bekommt statt eines dummen Kommentars sogar eine Antwort, die er ehrlich gesagt nicht erwartet hätte. „Dämonen mit der Gabe Leichen nach ihrem Tod weiter leben zu lassen mit der Hilfe von tausenden, kleineren Lebewesen.“ „Wie hier den Insekten?“, erwähnt Miyuki, woraufhin der Daiyokai leicht nickt. „Woran erkennt man sie?“, fragt auch Kagome sogleich interessiert nach. Daraufhin blickt der Inudaiyokai Kohaku kurz an, der die Anspielung zum Glück versteht. „Ihre schwarzen Augen“, erläutert er den Anderen. „Wie viele davon hier wohl herumlaufen?“, meint Katô kalt und sieht sich erfolglos um. „Wir müssen auf jeden Fall vorsichtig sein und alle zusammen bleiben“, sagt die Miko der Gruppe nun ernst und blickt dabei besonders zu InuYasha, der darauf nur leicht die Mundwinkel verzieht. „Keh! Lasst uns nun endlich los und die Toten dorthin zurückschicken, wo sie hingehören!“, überspielt der Hanyou die nonverbale Warnung von seiner Freundin und geht schon einmal voran zur Haupt-Eingangstür des riesigen Schlosses. „Tja, Zombies jagen gehört eigentlich nicht unbedingt zu den Dingen, die ich in meinem Leben noch machen wollte“, witzelt Miyuki ein wenig herum, um ihre Angst vor sich selbst ein bisschen zu verstecken, doch die Hanyou hat nicht daran gedacht, dass Kagome die Einzige ist, die ihre Aussage auch wirklich versteht. „Häh? Was ist bitte ein Zombies?“, fragt InuYasha natürlich sofort und auch Katô scheint nicht uninteressiert an der Antwort zu sein, doch die Miko vertröstet die Beiden mit den Worten: „Das machen wir später. Die Erklärung dauert jetzt zu lange.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Die Zombies kommen! Tja, ich hoffe, ihr hattet Spaß beim Lesen ;D Danke an alle, die die FF noch immer verfolgen! Viele Kapitel wird sie vermutlich nicht mehr haben. ^-^ Das nächste Kapitel heißt, wie sollte es auch anders sein: Zombie Bis zum nächsten Mal :D Lg. eure Ookami-chan Kapitel 50: Zombie ------------------ "Text " Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Laut hallen die Schritte der kleinen Gruppe auf dem steinernen Boden des Thronsaals wieder. Bis hierhin sind sie schon vorgedrungen, ohne noch weiteren „Störfaktoren“ zu begegnen. Aber mit der Ruhe wird es wohl bald ein Ende haben. Immerhin war das tote Mädchen sicher nicht alleine hier und ihre Puppenspieler muss sich irgendwo in der Nähe befinden. Er oder sie muss ein sehr starkes Yoki besitzen um überhaupt solche Zauber hervorzurufen. Irgendwie beunruhigt Miyuki die dunkle Atmosphäre hier. Das ganze Schloss sieht nicht nur von außen, sondern auch im Inneren fast komplett schwarz aus. Hier sollen die Wölfe einmal gelebt haben? In dieser Dunkelheit? Die Komoriyokai werden das Schloss doch nicht komplett umgebaut haben, daher muss es doch wirklich so sein, oder? Die Hanyou wagt es kaum zu atmen, so beängstigend ruhig ist es um sie herum. Auch die Anderen geben keinen Ton von sich, um ihre Gegner, sollten welche vor Ort sein, bei Gefahr sofort zu hören. InuYasha lauscht aufmerksam, doch auch durch seine wohltrainierten Hundeohren kann er nichts ungewöhnliches wahr nehmen. In seiner Vergangenheit musste der Hanyou sich auf sein Gehör verlassen. Daher weiß er auch genau, worauf er in einer solchen Situation achten muss, doch hier ist es ungewöhnlich still. Es scheint, als würde nicht einmal das Gras im Hof vor dem Schloss sich bewegen und auch der Geruch dieses Gebäudes ist ungewöhnlich. Trotzdem, dass Kohaku von dem blutigen Turmzimmer erzählt hat, kann InuYasha nichts dergleichen in der Luft wahrnehmen. Das Einzige, was er riecht, ist kalter Fels, was wirklich ungewöhnlich ist. Man muss dabei nämlich bedenken, dass auch der Samtthron im Raum, der Teppich und die Holzrahmen der Stühle eigentlich eigene Gerüche versprühen sollten. Angespannt setzt Miyuki einen Fuß vor den Anderen. Unbewusst rückt sie dabei immer näher zu Sesshoumaru, der nur wenige Meter neben ihr geht. Von dem Thronsaal aus führen mehrere Türen nach links und rechts in weitere Gänge des Schlosses, doch es wäre dumm, sich nun aufzuteilen. Dafür ist es noch zu ungewiss, wie vielen und wie mächtigen Gegnern sie hier gegenüberstehen. Fast schon hat die kleine Gruppe den dunklen Saal hinter sich gelassen, als jedoch plötzlich ein modriger Geruch die ganze Umgebung einnimmt. Das Überraschende dabei ist, dass die Hundebrüder sich als erstes, fast schon wie ein eingespieltes Team, Rücken an Rücken stellen. Damit decken sie sich gegenseitig, was wirklich großes Vertrauen zeigt und wer, der sie kennt, würde das nicht überraschend finden. Katô hingegen kesselt mit Kohaku und Kirara zusammen Miyuki und Kagome ein. Die Miko ist eine Weitstreckenkämpferin mit ihrem Bogen und Miyuki hat kaum Kampferfahrung, was die Mädchen zu den leichtesten Zielen macht. Als plötzlich Wesen aus schleimiger, schwarzer Masse wie Unkraut aus dem Boden wachsen und sich schmatzend aufrichten, ist das jedoch eher ekelig, als erschreckend. Über jedem der Dinger leuchten dünne Fäden im wenigen Licht, welches durch die Fenster fällt. Sofort ist allen klar, mit was sie es hier zu tun haben. Man muss den Toten finden, der die Wesen steuert und danach endlich den Puppenspieler, damit dieser Spuk bald ein Ende hat. Mit einem kurzen Blick zu Kohaku ist klar, dass Sesshoumaru vor hat, wie beim letzen Mal vorzugehen und prompt springt der Dämonenjäger auf Kirara, die wie ein Pfeil in die Luft schießt. Katô folgt Kohaku mit einem Sprung in die Luft, da der Menschenjunge beim letzten Kampf verletzt wurde und seine Bauchwunde sicherlich kein Kinderspiel für den langsamen Heilprozess der Menschen darstellt. Der Rest der Truppe lenkt die merkwürdigen Schleimmonster ab, wobei sich die Mädchen ein wenig zurück halten, bis Miyuki plötzlich etwas sieht. „Kagome, schieß den nächsten Pfeil gerade hoch, an die Decke!“, ruft sie der Miko fast schon befehlend zu und diese macht, was von ihr verlangt wurde. Der heilige Pfeil erleuchtet den Raum großflächig und als er wirklich an der Decke des Raumes ankommt, sieht man den Schatten eines Jungen, der knapp neben dem Pfeil an der Wand hängt. Ihr Ziel nun endlich erkannt, möchte die Miko mit dem nächsten Pfeil das tote Monster von der Decke schießen, doch in diesem Moment taucht unerwartet hinter Miyuki noch ein Kind auf. Das Mädchen hat schwarzes, kurzes Haar welches ihr strubbelig zu allen Seiten absteht und trägt ein scharlachrotes Kleid. Mit einer Handbewegung schließt sie die Hanyou, welche das nicht einmal bemerkt hat, von hinten in den schwarzen Schleim ein und verschwindet zusammen mit Miyuki so schnell, wie sie eben erschienen ist. Währenddessen trifft der nächste Pfeil von Kagome und die Schleimmonster verschwinden zusammen mit dem nun wieder toten Jungen, der leblos auf den Boden kracht und in sich zusammen schrumpft, wie das letzte Kind, welches Kohaku besiegt hat. Erst jetzt bemerkt die Miko, dass Miyuki nicht mehr hinter ihr steht und auch bei den Anderen kann sie die Braunhaarige nicht sehen. Besorgt ruft sie ihren Namen, doch darauf kommt keine Antwort. Ohne sich abzusprechen, stürmen Katô und Sesshoumaru sofort als sie das bemerken in zwei unterschiedliche Richtungen los. Der Mischling schnappt sich Kohaku am Arm, der die wieder klein gewirdene Kirara hält und verschwindet mit ihm in einem der Gänge um seine Schwester zu suchen. Der Daiyokai rennt in Lichtgeschwindigkeit einen Anderen entlang. Zurück im Saal bleiben InuYasha und Kagome, die aber sofort zu ihrem Hanyou läuft und sich auf dessen Rücken schwingt, damit sie auch in Dämonengeschwindigkeit nach der Vermissten suchen können. Diese hat im Moment eigene Probleme. Durch das Schleimzeug, das sie umschließt, kann die Hanyou nicht atmen. Panisch versucht sie ihren Mund frei zu bekommen, ehe sie schon wieder in Bewusstlosigkeit fallen kann, doch zum Glück löst sich der schwarze Schleim gleich darauf von selbst auf und die Braunhaarige zieht gierig den Sauerstoff ein. Leicht verängstigt schaut sie sich um, ehe sie ein kleines Mädchen mit den schwarzen Haaren entdeckt, welches brav auf dem Schoß eines Yokais sitzt, den die Hanyou nicht gedacht hätte, jemals wieder zu sehen. „Willkommen in meinem Schloss kleine Prinzessin. Ich hoffe doch meine Kinderchen haben dir einen schönen Empfang bereitet.“ Dabei streicht der Fledermausdämon lobend über den Kopf des Mädchens auf seinem Schoß. „Ich dachte du wärst tot“, bringt Miyuki nur erschrocken heraus und versucht ein wenig wegzurutschen, doch an ihrem Rücken spürt sie sofort eine Wand. Kurotama grinst nur hämisch und steht schließlich auf. Das dabei das Kind vor ihm auf den Boden fällt und leise winselnd zur Seite kriecht, scheint ihm egal zu sein. Bedrohlich langsam nähert der Komorikönig sich seiner Beute. Seine leuchtenden Augen stechen fast schmerzhaft in Miyukis Brust, als würden tausend Nadeln darin stecken. Den Rücken fest an die Wand gepresst sucht die Hanyou mit ihren Augen nach dem Schwert ihres Vaters, doch dieses ist nirgendwo zu sehen. Das wäre auch zu schön gewesen. Stoßartig nur atmet die Braunhaarige aus, versucht zu überlegen, wie sie hier wieder herauskommen soll, während Kurotama immer näher kommt. Plötzlich hat Miyuki die rettende Idee und prompt steckt sie ihm ihre Halbmondkette entgegen, die sie wieder hat, seit sie zurück im Mittelalter sind. Sie ist fest davon überzeugt, dass der Anhänger sie beschützen wird. Doch Kurotama grinst nur niederträchtig und schreitet unbeeindruckt weiter auf die Hanyou zu, bis er so nah bei ihr steht, dass seine Kleidung die nackten Arme des Mädchens streift. Dann nimmt er seine Kralle und ritzt ihr unbeeindruckt eine kleine Wunde in ihren Unterarm. „Aber warum? Wie kann das sein“, flüstert Miyuki panisch mehr zu sich selbst. Der Dämon antwortet ihr selbstgefällig: „Es war wohl doch eine gute Idee die Asche deines Vaters zu behalten.“ Damit zeigt er ihr ein Glas in dem schwarzer Staub liegt, welches er in seiner anderen Kralle hält. In Miyukis Kopf formt sich das Wort „abartig“ und sticht deutlich aus den anderen Gedanken heraus. Die Situation scheint aussichtslos. Unnachgiebig drückt die Wand sich in den Rücken der Halbdämonin, während sie schon ihre Augen schließt und das Schlimmste befürchtet. Auf ihrer Suche im Schloss sind Kagome und InuYasha bis jetzt niemanden begegnet, doch es dauert sicher nicht mehr lange, bis ein weiteres dieser toten Kinder auftaucht. Fest hält die Miko ihren Bogen, während sie ihre Umgebung genau unter die Lupe nimmt. Auf dem Rücken ihres Freundes kann sie sich ganz auf ihr Umfeld konzentrieren und plötzlich nimmt sie auch ein weiteres Yoki wahr. Natürlich bemerkt sie sofort, dass diese dämonische Energie zu Katô gehört, doch warum rennt dieser auf sie zu? Die Frage beantwortet sich jedoch von selbst, als der Mischling mit der leblosen Kirara in seinen Händen auf die anderen Beiden zuspringt. Kurz vor der Miko stoppt er ab und legt die Neko auf den Boden. Sie blutet aus mehreren kleinen Wunden und scheint bewusstlos zu sein. „Helft ihr bitte!“, kommt es plötzlich von vorne und jetzt erscheint auch Kohaku schwer schnaufend im Gang. „Sie hat sich vor mich geworfen, als die Schatten mich angegriffen haben.“ Sofort lässt InuYasha Kagome von seinem Rücken gleiten und sichert den Weg ab, während seine Freundin sich um die Katze kümmert. Katô blickt derweil rastlos hin und her. Seine Schwester wird immer noch vermisst und das macht ihn nervös. Doch da ist er längst nicht mehr der Einzige. Im anderen Ende des Schlosses sticht Sesshoumaru gerade dem dritten der Marionettenkinder das tote Herz durch, um sie endlich los zu werden. Es wundert den Daiyokai auch kaum, dass ihm schon so viele begegnet sind. Miyukis Geruch wird hier nämlich immer stärker und das obwohl er gut von dem stinkenden Schleim verdeckt wird. Doch der Inuyokai kennt diesen mittlerweile gut genug, um zu wissen, wonach er suchen muss. Es dauert auch nicht mehr allzu lange, bis er vor einer schweren Holztür angekommen ist, die er natürlich mit Leichtigkeit aufstößt. Augenblicklich liegt sein Blick auf der Hanyou, die nun vor seinen Füßen liegt. Es ist kein Wunder, dass er ihre Aura nicht wahrnehmen konnte, denn sie ist kaum noch bei Bewusstsein. Körperliche Wunden hat sie zwar keine gefährlichen, aber es scheint so, als hätte ihr jemand alle Kraft ausgesaugt, wie ein Vampir. Nur schwach regt sich ihr Körper, als sie das Eintreten des Daiyokais bemerkt. Ein fast tonloses „Sesshoumaru“, kommt über ihre Lippen und kurz lächelt die Braunhaarige sogar, bis sie erschöpft ihre Augen schließt. Der eben Genannte kümmert sich nicht weiter um die nun Bewusstlose und konzentriert sich lieber auf den Yokai, der sich genüsslich über die Lippen leckend nun vor ihn stellt. „Also ich muss wirklich sagen, die Kleine schmeckt wirklich gut. Ihre Kraft ist für ein Halbblut erstaunlich köstlich“, sagt Kurotama ruhig, während er langsam auf den Weißhaarigen zugeht. Sesshoumaru weiß natürlich, dass Komoriyokai ihrer Beute die Kräfte entziehen können, also ist es für ihn auch kein Rätsel, was sein Gegner eben gemeint hat. Ohne eine Regung in seinem Gesicht zuzulassen schreitet der Inuyokai auf den schwarz gekleideten Fledermauskönig zu und zieht Bakusaiga aus seiner Schneide. „Oho, endlich wird es interessant“, lässt dieser schließlich verlauten und lässt sein Yoki gefährlich aufflammen. Noch immer ist Kagome damit beschäftigt, die Blutung ihrer Katzenfreundin zu stoppen, als auf einmal ein lauter Knall das ganze Schloss zum Beben bringt. Sofort sind alle Anwesenden bei den Fenstern und können den vollkommen zerstörten Seitenflügel des Gebäudes sehen. Davor kämpfen die Verantwortlichen für die Explosion. Bis jetzt kann sich Sesshoumaru gut gegen den Drachen behaupten, in den sich Kurotama kurzerhand verwandelt hat, aber ob das so bleibt, ist unklar. In diesem Moment sammeln sich nämlich hunderte der Marionettenkinder um den Yokai, der diese alleine mit seinen Gedanken und ein wenig Yoki steuert kann. Sofort liegt die Aufmerksamkeit aller auf den Beiden, ehe InuYasha als Erstes losrennt, um seinen Bruder zu helfen. Immerhin sind die Fledermäuse ihre gemeinsamen Feinde. Fast zur selben Zeit fragt Katô leicht besorgt in die Runde: „Wenn die Beiden hier sind, wo ist dann meine Schwester?“ Nach diesem Satz schnappt sich Kagome die kleine Dämonenkatze und rennt lieber schnell in Richtung des Turms. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass Miyuki bei der Explosion zuvor verletzt wurde und jetzt irgendwo liegt. Diesen Gedanken teilt sie auch den Anderen mit, worauf Katô in Dämonengeschwindigkeit voraus läuft. Er nimmt eine Abkürzung und springt aus dem Fenster, nur um sogleich sein Kaze-Ken zu ziehen und den Wind zu seinem Vorteil zu nutzen. Damit kommt er leicht hinauf in die in Schutt liegende Etage, in der er Miyuki vermutet. Sesshoumaru versucht derweil erfolgreich Kurzotama abzulenken. Er hat Katô natürlich schon lange bemerkt und vertraut darin, dass er sich um seine Schwester kümmern wird. Langsam bedrängen ihn die Leichen jedoch immer mehr und der Inuyokai muss seine gesamte Kraft darauf konzentrieren, nicht hinterrücks von ihnen erwischt zu werden, was Kurotama einen großen Vorteil verschafft. Doch genau dann, als es wirklich eng wird, springt InuYasha hinter ihm aus dem Gebäude und zerstört mit seinem Kaze no Kizu einige der Marionetten, ehe er Rücken an Rücken mit seinem Bruder gegen die Toten und den Fledermauskönig ankämpft. Zwar würde Sesshoumaru es nicht zugeben, aber in diesem Moment ist er wirklich froh, seinen kleinen Bruder zur Seite zu haben. Kagome und Kohaku kommen nicht mehr weiter. Der Gang vor ihnen ist zugeschüttet und es gibt keine Möglichkeit ihn frei zu räumen, doch das brauchen sie auch gar nicht, um zu Miyuki zu kommen. Genau jetzt springt nämlich Katô neben ihnen durch ein Loch in der Wand wieder in das Innere des Schlosses. In seinen Armen hält er seine bewusstlose Schwester. Das Blut, welches ihr auf der Stirn klebt, lässt darauf schließen, dass sie die Explosion nicht gänzlich heil überstanden hat. „Sie braucht schnell Hilfe! Bringt sie am Besten gleich zu Mina-chan raus. Ich helfe den Brüdern draußen“, meint der Mischling nur schnell, ehe er seine Schwester in Kohakus Arme weiter gibt und sie alleine lässt. Mit mulmigem Gefühl laufen der Dämonenjäger und Kagome gleich los. Sie müssen sich nun erst einmal um die vielen Verletzten kümmern. Hoffentlich schaffen die Anderen es in der Zeit, den Feind zu besiegen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Heureka, ich lebe noch! Mit einer zweiwöchigen Pause geht es nun endlich weiter. Tut mir wirklich leid, dass ihr so lange warten musstet, aber bei mir war im Moment echt viel los. ^^‘ Danke, dass ihr die Geschichte noch immer verfolgt. Den Titel des nächsten Kapis, verrate ich euch dieses Mal aber nicht ;) Lg. eure Ookami-chan Epilog: -------- "Text " Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Als Miyuki ihre Augen öffnet, strahlt ihr ein helles Licht entgegen, viel zu grell, sodass sie mehrmals blinzeln muss, ehe sie sie gänzlich aufmachen kann. „Was ist passiert?“, flüstert die Hanyou, noch während sie ihren Körper langsam aufrichtet und Ayame neben sich entdeckt, die wohl darauf gewartet hat, dass die Braunhaarige wieder zu sich kommt. „Zum Glück bist du aufgewacht! Wir haben uns schon schreckliche Sorgen um dich gemacht“, meint die Wölfin jedoch, Miyukis Frage ignorierend. Als die Hanyou sich in dem Raum umsieht, in dem sie liegt, kommt er ihr jedoch reichlich merkwürdig vor. Sie befindet sich zumindest ganz sicher nicht im Höhlenschloss der Ookamiyokai. Die Krankenstation dort kennt sie mittlerweile. Als Miyuki schlussendlich aus dem Fenster schaut und sie den strahlend blauen Himmel entdeckt, kommen plötzlich ihre Erinnerungen wie ein Blitzschlag zurück. „Der Kampf... Scheiße, was ist passiert?“ Mit diesen Worten springt die Hanyou praktisch aus ihrem Bett und öffnet die leichte Schiebetür, die aus dem Krankenzimmer hinaus führt. Ayame ruft ihr noch irgendetwas nach, was die Hanyou jedoch nicht hört. Mittlerweile hat das Mädchen erkannt, wo sie sich befindet. Die dunklen Gänge wirken nun jedoch viel freundlicher und heller, als noch vor... ~Wie viele Tage war ich nun eigentlich bewusstlos?~, fragt Miyuki sich. ~Was ist mit dem nördlichen Schloss passiert? Es wirkt so schön und hat viel mehr Möbel, als zuvor.~ Überall um sie herum sind außerdem Bilder aufgehängt von verschiedenen Yokai. Die Hanyou betrachtet diese aber nicht lange, sondern folgt einem ganz bestimmten Geruch, bis hin zu einer offen stehenden Tür in den Garten hinaus. Als sie schnaufend dort ankommt, blickt der gesuchte Dämon nicht in ihre Richtung, sondern in den Himmel hinauf. Überglücklich ignoriert Miyuki diese Tatsache und rennt ihm entgegen. Kurz bevor sie in seinen Rücken springen kann, dreht der Inuyokai sich endlich um, damit die Hanyou direkt in seine Arme fällt. „Sesshoumaru“, flüstert Miyuki anschließend glücklich, während der Daiyokai nur emotionslos seine goldenen Augen auf sie herab senkt. Mehrere Sekunden schweigen die Beiden sich danach an, ehe der Weißhaarige sich langsam hinunter beugt und Miyuki nach langer Zeit endlich wieder einen Kuss schenkt, den die Hanyou mit einem leisen Seufzen erwidert. Sie ist so froh den Inuyokai gesund wieder zu sehen. In ihrer Zweisamkeit versunken bemerken die Beiden nicht, dass sie von einer blonden Yokai aus einem Fenster im zweiten Stock des Schlosses beobachtet werden. Als Katô seine Freundin am Fenster sieht, stellt er sich lächelnd zu ihr und blickt von hinten über Minas Schulter. „Also ist sie endlich aufgewacht. Mein Gefühl hat mich nicht getäuscht“, grinst der Yokai und umarmt die Wölfin vor sich. „So wie es aussieht, wird hier wohl bald eine Hochzeit gefeiert“, witzelt er weiter. Mina boxt augenrollend in seine Seite hinein. „Nun aber Mal langsam. Sie haben sich doch gerade erst wieder gefunden und Miyuki war mehr als zwei Wochen lang ohne Bewusstsein. Lass ihnen noch ein wenig Zeit.“ „Das war doch nur ein Scherz. Irgendwie erstaunlich, wie viel wir in so kurzer Zeit geschafft haben. Das Schloss ist nicht wieder zu erkennen und das obwohl der Kampf einiges an Schaden angerichtet hat“, meint Katô daraufhin überlegend. „Zumindest wurde keiner von euch schwerer verletzt dabei und Koga und Ayame geht es auch wieder gut. Der Wiederaufbau hat übrigens nur so schnell funktioniert, weil so ziemlich alle Ookamiyokai mitgeholfen haben dabei“, spricht daraufhin Mina und lehnt sich etwas mehr an den Mischling. „Sie sind gerade dabei ein Wolfsdorf vor den Mauern der Stadt zu errichten, nicht?“, fragt ihr Freund und streicht der Blonden über den Arm. Seufzend nickt die Wölfin, ehe sie erneut in den Garten blickt. Dieses Mal sieht sie Sakura und Takeshi, die lachend mit Yukio um die Wette laufen. Sesshoumaru und Miyuki dürften sich wohl ins Innere des Schlosses zurückgezogen haben. Hinter den Kindern torkelt Ah-Uhn her, der anscheinend Gefallen daran gefunden hat, mit den kleinen Wölfen zu spielen, wie damals mit Rin, als sie noch jünger war. Jaken hingegen versucht den Drachen zurück zu den Ställen zu ziehen, was nicht wirklich zu funktionieren scheint. „Da fällt mir ein, sind Kagome-chan und InuYasha-kun schon weg?“, fragt Mina plötzlich. „Sie sind vor ein paar Stunden losgegangen, um noch heute Abend in ihrem Dorf anzukommen. Kirara haben sie auch mitgenommen“, antwortet Katô und dreht seine Freundin zu sich um. „Das heißt also Kohaku-kun ist nun ganz alleine hier? Ich meine, er hat sich dazu entschlossen hier zu bleiben und Rin-chans persönliche Leibwache zu werden. Naja, zumindest bis sie sich selbst ein wenig besser verteidigen kann, aber irgendwie ist er unter all den Yokai doch sicher einsam, oder nicht?“, fragt Mina weiter und blickt Katô in die Augen. „Ach, Kagome-chan hat mir versprochen bald wieder vorbei zu kommen und da wollte sie ihre Freunde mitnehmen. Anscheinend ist Kohakus Schwester dann ebenfalls dabei.“ Nach diesen Worten zieht der Mischling die Yokai zu sich heran und gibt ihr einen federleichten Kuss auf die Lippen. Verliebt lächelt die Blonde und kuschelt sich näher an den Dämonen. „Ich bin schon gespannt, wie sich Miyuki als Fürstin machen wird. Aber wir können ihr zum Glück auch helfen, bis sie besser damit zurecht kommt“, spricht Katô, während er Mina mit sich zu dem großen Futon mitten im Raum zieht und es sich dort mit ihr gemütlich macht. „Konzentrier du dich lieber einmal auf deine eigenen Aufgaben mein hübscher Lord. Nur weil du für Miyuki auf den Thron verzichtet hast, heißt das nicht, dass du als Prinz nun nichts mehr zu tun hast“, grinst die Ookamiyokai den Mischling an, woraufhin dieser sie anfängt zu kitzeln. „Tja, der Lord hat im Moment nur eine Aufgabe. Er muss auf seine Lady aufpassen. Ansonsten könnte er verpassen, wenn etwas passiert“, grinst Katô seine Geliebte an, die daraufhin nur ihren Kopf schüttelt. „Meine Güte, ich bin erst eine Woche lang schwanger. Nur weil man das bei Yokai so früh merkt, heißt das nicht, dass das Baby sich im nächsten Moment schon bewegen wird. Das dauert noch mindestens zwei Monate“, lacht Mina, ehe sie sich mit einem Grinsen auf Katôs Lippen zu bewegt, die er etwas rot geworden zu einem Lächeln verzogen hat. „Ich bin doch einfach nur so glücklich. Meinst du, unser Leben wird nun ruhiger, jetzt wo alles vorbei ist?“, fragt der Mischling nach dem Kuss und blickt seiner Freundin tief in die Augen. „Wer weiß, was die Zukunft für uns noch bereit hält, aber mit den Freunden, die wir hier haben, wird es wohl kaum ruhig sein“, antwortet Mina ihm kichernd und lehnt sich vor, um ein weiteres Mal von Katôs feinen Lippen zu kosten, während er ihr immer wieder über den noch unveränderten Babybauch streicht und sich fragt, womit er dieses Mädchen verdient hat. Owari.... Oder? ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Es ist vollbracht! Ein etwas überstürztes Ende, aber ich hoffe, es hat euch trotzdem gefallen. Ein großes Dankeschön an alle, die die FF bis hierhin verfolgt haben. Obwohl mein Schreibstil zu anfang echt furchtbar war. (Habe erst kürzlich ein altes Kapi gelesen ^^‘) Vielleicht werde ich sie eines Tages komplett überarbeiten, oder ich mache ein MSting daraus ;D Möglicherweise wird es auch einmal eine Fortsetzung geben. Danke nochmals für eure Unterstützung, die netten Kommis und Favos! Ihr seid die Besten ^-^ Lg. eure Ookami-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)