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Tsuki no Hikari

Mondlicht
von

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Eine Hanyou?!

" Text " Jemand spricht

~ Text ~ Jemand denkt
 

Dieses Mal weckt das Mädchen nicht wie üblich das, langsam schon gewohnte, Pochen im Kopf, sondern ein übertrieben lautes Zwitschern. Es hört sich so an, als würde ein Vogel direkt in ihr Ohr schreien. Unerträglich!

Beim Versuch sich die Ohren zu zuhalten, scheitert es an ihren Händen. Die Nägel müssen ja mittlerweile unmöglich lang geworden sein. Als sie an Miyukis Wangen entlangstreifen, hinterlassen sie rote Kratzspuren. Nicht tief aber auch nicht ganz schmerzfrei.
 

Das Mädchen möchte die Augen öffnen, wird aber von unsagbar hellem Licht geblendet. Nach einigen Versuchen wundert sie sich. Das Bild vor ihr ist unheimlich scharf. Ihre Augen sehen weit in die Ferne und zu diesem furchtbaren Gefühl kommt noch, dass es immer noch so laut ist.
 

Suchend schaut sie sich um und entdeckt einen kleinen Vogel, der gefühlte dreißig Meter neben ihr, hoch oben auf einem Baum sitzt und singt.

Das ist doch unmöglich.
 

Erst jetzt fällt Miyuki auf, dass sie auch um einiges besser riechen kann, als jemals zuvor. Instinktiv weiß sie, dass einige Kilometer entfernt ein Bach ist, da es dort nach frischem Wasser duftet.
 

Die neuen Eindrücke überwältigen sie und es hört nicht auf. Egal wie stark der Druck auf ihre Ohren wird, egal wie sehr sie sich anstrengt die Augen zu zukneifen. Die Einflüsse ihrer Umgebung wirken nur noch stärker auf sie ein. Das Gefühl erdrückt sie. Es ist zu laut, zu bunt und zu hell. Alles zu viel, viel zu viel.
 

Sie hört einen Schrei, begreift erst nach einigen Sekunden, dass es sie selbst ist, die schreit. Bevor sie die heißen Tränen auf ihren Wangen spürt, kann sie diese riechen.

Es macht ihr Angst, sie rollt sich zusammen.
 

~ Es soll aufhören! Ich will das nicht! Nein, stopp! ~
 

“Es soll AAAAUUUFFFHÖÖREN!!!!“, schreit sie voller Verzweiflung.
 

Was soll sie tun, wie kann sie das stoppen? Es ist zu viel, aber es gibt keinen Ausweg. Völlig verstandlos fängt sie an sich selbst gegen den Baumstamm in ihrem Rücken zu drücken. Immer wieder schlägt sie mit dem Kopf auf den Stamm ein und schürft sich die Hände an der Rinde auf.
 

Auf einmal werden ihre Handgelenke festgehalten und sie selbst umgedreht. Durch ihre von Tränen verschleierten Augen, kann sie das flüssige Gold von Sesshoumarus erkennen. Verzweifelt versucht sich das Mädchen aus seinem Griff zu befreien, windet sich und tritt mit ihren Füßen ins Leere.
 

Daraufhin drückt sie der Lord an den Baum und pinnt ihre Füße mit seinem eigenen Körper daran fest. Alle ihre weiteren Befreiungsversuche scheitern kläglich.

“Bleib ruhig“, kann sie wie durch Watte hindurch an ihrem Ohr verstehen. Langsam kommt sie wieder zu vollem Bewusstsein und kann sich wieder steuern.
 

An der Situation hat sich nichts verändert und doch wird das Mädchen langsam ruhiger. Ein sanfter Geruch von Wildnis und Wald lässt sie Schritt für Schritt in ihren eigenen Körper zurückkehren und ihre Stimme wiederfinden.
 

Nachdem sie einigermaßen klar denken kann, wird ihr sofort unangenehm klar in welcher Position sie sich gerade befindet. Sesshoumaru hat sein Gesicht auf ihre Augenhöhe gesenkt und schaut mit emotionsloser Mine in ihre noch immer geröteten Augen.

Sein Körper ist an sie gedrückt und seine Hände umschlingen ihre Arme.
 

Eine verratende Röte stiehlt sich auf ihre Wangen, in Betracht darauf, dass Miyuki noch nie einen Mann so nah an sich herangelassen hat.
 

Mit fast flüsternder Stimme, um die eigenartige Situation nicht zu überstrapazieren meint sie: “Sesshoumaru, du kannst mich jetzt loslassen. Ich habe mich wieder unter Kontrolle.“

Langsam lockert sich sein Griff und fast schleichend entfernt sich der Inuyokai einige Schritte von dem Mädchen. Immer noch nah genug, um sie im Zweifelsfall wieder festzusetzen.
 

Als er weg ist merkt Miyuki erst, dass dieser einlullende, beruhigende Geruch eigenartigerweise von Sesshy kommt.

~Wie unpassend für einen blutrünstigen Killer so sanft zu riechen. Waaah! Woran denke ich da gerade?~
 

“Was ist eigentlich passiert?“

Trotzdem, dass es eine einfache Frage ist, kann der Daiyokai nicht wirklich darauf antworten. Deshalb beschließt der Dämon nichts zu sagen und holt ihr Schwert aus der Schneide, welches bei seinen eigenen, an dem gelben Gürtel hängt. Darin kann Miyuki ihr Spiegelbild erkennen und erschreckt furchtbar.
 

Ihr Gesicht hat sich verändert. Ihre Haut ist weicher und ihre Lippen roter geworden. Die Wimpern sind voller und schön nach außen geschwungen. In ihre meerblauen Augen haben sich dünne, goldene Streifen gemischt. Außerdem sind sie leuchtender als vorher.

An einigen Haarsträhnen, die ihr ins Gesicht hängen, kann man erkennen, dass auch die haselnussbraunen Haare nun einen leichten Goldtouch bekommen haben.
 

Die größte Veränderung befindet sich jedoch auf ihren Kopf. Vorher hat sie es gar nicht bemerkt, nicht einmal, als sie ihre Hände auf die Ohren gepresst hat. Statt den gewöhnlich, menschlichen Ohren befinden sich braune Hundeohren an ihrem Kopf. Sie ähneln entfernt denen von Wölfen.
 

Sie kann aber auch noch andere Veränderungen an sich erkennen, als sie sich betrachtet. Ihre normalerweise eher kurzen und brüchigen Nägel sind zu regelrechten Krallen angewachsen. Auch ihre Brüste sind ungewollter Weise ein Stück gewachsen und ihre Taille geschrumpft.
 

Normalerweise wäre sie über so eine Veränderung erfreut, findet es in dieser Situation aber eher peinlich.
 

Ansonsten scheint jedoch alles noch gleich zu sein wie davor. Wenigstens das!

Etwas verschüchtert von ihrem vorherigen Ausbruch schaut sie nun zu Sesshoumaru hoch und erntet einen desinteressierten Blick.

Daraufhin geht er einfach in eine für sie unbekannte Richtung los. Natürlich folgt sie ohne Wiederspruch.
 

“Dann bin ich wohl jetzt in meinem richtigen Körper, oder?“, versucht sie nach einiger Zeit ein Gespräch anzufangen.

Keine Reaktion.

“Also hat dieses komische Ritual von gestern das bewirkt?“

Keine Reaktion.

“Die lila Flüssigkeit ist mir gleich komisch vorgekommen.“

Keine Reaktion.

“Ob mein Vater das wohl extra so eingefädelt hat, dass unser beider Blut für meine Verwandlung nötig war?“

Keine Reaktion.

“Hat dir der Baum noch einen geheimen Tipp gegeben, oder woher wusstest du was man für die Rückverwandlung braucht?“

“Noch ein Wort und du wirst diesen Körper nicht lange genug genießen können, um noch über irgendetwas nachdenken zu können.“

Daraufhin fragt sich Sesshoumaru, warum er sie gerade so angefahren hat. Normalerweise hat er sich doch komplett unter Kontrolle.
 

Miyuki versteht die Drohung sofort und hält ihre Klappe. Doch keine gute Idee, das mit dem Gespräch!

Eigentlich wollte sie die Situation nur ein wenig auflockern und ihr eigenes Unbehagen verdrängen. Außerdem nimmt sie sich fest vor, wenn alles wieder etwas ruhiger ist, sich erneut ehrlich bei dem Inuyokai zu bedanken.
 

Auch wenn es sich einfach nur schrecklich angefühlt hat, mit diesen ganzen neuen Möglichkeiten der Wahrnehmung aufzuwachen und sie sich sicher umgebracht hätte, wenn Sesshoumaru nicht dagewesen wäre, ist es doch gut, dass sie nun in ihrem eigenen Körper ist.
 

Irgendwie ist es befreiend. Es hat durchaus Vorteile einen nichtmenschlichen Körper zu haben, wie sie nun feststellen muss.
 

Da der Abend nun schon Einzug hält, schätzt das Mädchen, dass sie sicher schon mehr als drei Stunden durchlaufen. Normalerweise wäre sie fix und fertig. Jetzt aber fühlt sie sich seltsam ausgeruht und hätte noch genug Energie für weitere drei Stunden Fußmarsch.
 

Dazu kommt es jedoch nicht mehr. Aus weiter Ferne schon kann Miyuki das Gezeter eines gewissen Quackis wahrnehmen und das Lachen des kleinen Menschenmädchens.
 

Auch riechen kann sie die Beiden gut. Rin hat einen süßlichen Blumenduft an sich, der sehr gut zu ihrem fröhlichen Charakter passt. Jaken riecht eher nach nassem Moos. Nicht unbedingt gut, aber auch nicht extrem schlimm. Das Mädchen kann sogar den rauchigen Duft von Ah-Uhn wahrnehmen und das Leder seines Sattels am Geruch erkennen.
 

Total ungewohnt für sie nimmt sie alles viel genauer wahr. Seit ihrem Ausbruch versucht sie die Umgebung so gut wie möglich auszublenden, was ihr im Moment leider sehr schwer fällt. Die gewohnte Umgebung wird automatisch von ihr aufgesogen und macht sie unsicher.
 

Sobald die beiden Wanderer in Sichtweite der kleinen Gruppe gekommen sind, rennt Rin los.

“Sesshoumaruuuu-saaamaaa, Miyukiiii-chaaaan!“, kann man es laut über die gesamte Lichtung schallen hören.
 

Nachdem die Hüfte des Weißhaarigen kräftig umarmt wurde, da Rins Hände inzwischen bis dorthin reichen, möchte sie gleich bei dem Mädchen weitermachen, als sie wie eingefroren stehen bleibt und den Kopf leicht schieflegt.
 

“Miyuki-chan, bist du das? Was ist passiert?“, kommt es verwirrt von der Kleinen.

“Naja das ist etwas kompliziert, aber um es kurz zu machen: ich bin eine Hanyou und das hier ist mein eigentlicher Körper.“
 

Die Zeit scheint still zu stehen während Rin das eben gehörte verarbeitet. Aus unerklärlichen Gründen schleicht sich eine leise Angst in Miyukis Körper und lähmt ihn. Sie hat Angst davor auf Abneigung bei ihrer kleinen Freundin zu stoßen.

Was aber natürlich völlig unbegründet ist. Die Jüngere hüpft auf einmal fröhlich auf und ab und erzählt Jaken gleich voller Enthusiasmus nochmal das Gehörte, was er nun schon zum zweiten Mal genervt zur Kenntnis nimmt.

Unbewusst atmet die ältere aus und merkt erst jetzt, dass sie die Luft unnötigerweise angehalten hat.
 

Nach einer erneuten Runde herumhüpfen läuft Rin wieder auf das Mädchen zu und umarmt sie nun endlich.

Dabei greift sie ungeachtet in etwas Felliges auf Miyukis Rückseite. Diese quietscht erschrocken auf und macht einen Schritt rückwärts.
 

Als sie ihren Kopf nach hinten dreht, lässt sie gleich noch einen kleinen Schrei los.

"Aaahh! Was ist das um Himmels Willen?"

"Ich wusste gar nicht das du einen Schwanz hast Miyuki-chan."(Ich weiß der Satz klingt mehr als nur Falsch aber mir ist nichts anderes eingefallen >.<)

"Wolfsschwanz... na super und was kommt als Nächstes? Werde ich an einen Baum pinkeln und rohes Fleisch essen?!" Etwas aufgebracht darüber, dass ihr dieses, nicht gerade unwichtige, Detail nicht vorher aufgefallen ist, regt sich das Märchen nun genervt von der ganzen Situation auf.
 

"Wieso eigentlich ein Wolf? Ich habe hundeartige Tiere noch nie sonderlich gemocht. Ich bin doch ein Katzenmensch." "Ähm Miyuki-chan..."

"Die sind viel sauberer und einfacher zu halten auch." "Miyuki-chan!"

"Außerdem stinken sie nicht, wenn ihr Fell nass wird und sind um einiges leiser als die bellenden Störenfriede." "MIYUUUKII-CHAAAN !!"
 

"Was ist den Rin-chan?"

Die Wirkung ihrer Worte werden ihr erst schmerzlich bewusst, als sie eine Faust in ihrem Magen spürt und mit dem Rücken an den nächstgelegenen Baum kracht.

"Scheiße,... bezieh doch nicht immer alles gleich auf dich!", sagt sie benommen und blinzelt den Daiyokai vor ihr wütend an.
 

Innerlich schallt sie sich selbst einen Idioten. Wie konnte sie nur solche abschätzenden Worte gegenüber Hunden sagen, wenn doch vor ihr ein Prachtexemplar von INUyokai steht.

~Will ich mich eigentlich umbringen?!~ fragt sie sich in Gedanken.
 

Während sie sich aufrichtet und ihre Kleidung wieder in die richtige Position bringt, versucht das Mädchen die Situation vorsichtig zu entschärfen.

"Es tut mir leid Sesshoumaru, wenn ich dich beleidigt haben sollte, aber ich habe das doch nicht auf Inuyokai bezogen sondern normale Hunde. Du musst verstehen es ist alles ein wenig viel für mich im Augenblick und dann..."

Abrupt stoppt sie. Wo ist der Dämon jetzt schon wieder hin. Eben war er noch da!
 

Jaken kugelt sich am Boden vor Lachen über Miyukis Selbstgespräch und Rin schaut ihm entgeistert zu. Wie kann man in so einer gefährlichen Situation nur Lachen?

Da das Mädchen ihn nach einigen Sekunden mit ihren Augen immer noch nicht ausmachen kann, versucht sie ihre neuen Fähigkeiten zu nutzen und ihn zu erschnüffeln.

Seinen Geruch kennt sie ja inzwischen zu genüge.
 

Tatsächlich kann sie ihn ausmachen und erkennt ihn daraufhin in einem Baum, nicht weit von dem Lager entfernt. Dort sitzt er leicht versteckt auf einem Ast und scheint sich auch nicht rühren zu wollen.
 

~Das wird noch ein Nachspiel haben Freundchen!~ schwört sich Miyuki im Stillen und kehrt zur restlichen Gruppe zurück.
 


 

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Jetzt ist sie also endlich wieder in ihrem Körper. Mal schauen ob das gut geht.

Im nächsten Kapitel möchte ich einen neuen Chara einbauen, der für die Geschichte sehr wichtig wird. Natürlich gibts dann auch ein Bild dazu. Lasst mir doch ein Kommi da, wenns euch gefallen hat >.<
 

Das nächste Kapitel heißt: Regentropfen
 

Lg. eure Ookami-chan



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-06-22T20:15:10+00:00 22.06.2019 22:15
So über Hund/ Wölfe schimpfen keine gute Idee. Naja mal wieder typisch Sesshomaru so ist unser Lord Kühlschrank.
Die Idee mit dem Wolfs Schweif ist zum Brüllen komisch .

Lieg am Boden vor Lachen und bekomme Bauch weh.
Von:  Phoenix_Kira
2017-05-23T14:17:26+00:00 23.05.2017 16:17
Und wieder die arme Miyuki, es muss bestimmt unvorstellbar schmerzhaft gewesen sein, wenn man aufwacht und aufeinmal einem alles viel lauter und schärfer vorkommt.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich auch eher der Katzentyp statt der Hundetyp bin, da aber meine Lieblingstiere Wölfe sind würde ich mich eher freuen satt ärgern.
Diesmal hat Jaken seine "Rache" bekommen und konnte Miyuki vielleicht ein bisschen ärgern.
Mal gucken wie es jetzt weiter geht.

Lg. Phoenix_Kira


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