Tsuki no Hikari von Ookami-no-Tenshi (Mondlicht) ================================================================================ Kapitel 7: Bestimmung --------------------- " Text " Jemand spricht ~ Text ~ Jemand denkt Vor Schreck kann sich Miyuki im ersten Moment gar nicht bewegen. Ihr Vater? Aber der ist doch bei ihr zu Hause, im 21 Jahrhundert, oder? Mehrmals macht sie ihren Mund auf und zu. Sie möchte jetzt unbedingt etwas sagen, aber was? Wie reagiert man, wenn ein erwachsener Mann zu einem sagt, dass man seine Tochter ist? Lachen, weinen, vielleicht schreien? ~ Woher soll ich das den wissen?! ~ Während sie noch immer einen innerlichen Kampf führt, scheint sich Rosoku prächtig über ihren Gesichtsausdruck zu amüsieren was man ganz deutlich an seinem frechen Dauergrinsen sehen kann. Im Gegensatz dazu steht Sesshoumaru immer noch genauso emotionslos da, wie schon die ganze Zeit zuvor. "Bevor du uns noch vor Aufregung umfällst, schlage ich vor wir gehen hinein und setzen uns erst einmal." Dabei zeigt der edel gekleidete Dämon auf den Tempel hinter sich und grinst immer noch leicht. Miyuki wirft einen kurzen Blick auf ihren Begleiter, welcher natürlich schon ohne ein Wort zu verlieren los gegangen ist. Das Mädchen folgt ihm lieber schnell, denn auch wenn sie es niemals zugeben würde, so ganz schutzlos und allein will sie nun auch nicht in dieser komischen Gegend sein. Von Innen sieht der steinerne Tempel sogar noch größer aus, als von Außen. Dadurch, dass die Wände nur schlicht mit Gold verziert sind, wirkt der lange, hauptsächlich in weiß gehaltene Gang durch den sie geführt werden noch edler. Unzählige dunkel gehaltene Schiebetüren schmücken den Weg. An wie Vielen davon sie schon vorbei gegangen sind, kann das Mädchen nicht sagen. Zu lange gehen sie schon, als Rosoku vor einer der Türen stehen bleibt und seine Gäste hinein bittet. Typisch für das Japanische steht ein niedriger Tisch mit mehreren Kissen und Matten an Boden. Um nicht unhöflich zu sein, folgt Miyuki der Aufforderung sich hinzusetzen, während Sesshoumaru neben der Tür stehen bleibt und sich leicht gegen die Wand lehnt. "So, da wir uns nun alle ein bisschen beruhigt haben werde ich euch eine Geschichte erzählen. Bitte hört mir gut zu, besonders du Miyuki", damit beginnen die hellen Augen des Yokai in die Ferne zu gleiten "Vor gut 300 Jahren gab es einen mächtigen Daiyokai. Er war einer der vier Fürsten und herrschte über die nördlichen Ländereien Japans und obwohl er schon in vielen Kriegen gekämpft hatte und auch ein guter Anführer war, gab es doch eine Sache, in der er völlig unerfahren zu sein schien. Schon oft wurden dem mächtigen Ookamiyokai (Wolfsdämon) Heiratsanträge gemacht, doch er war nie gewillt eine Ehe einzugehen. Viel zu sehr liebte der Herrscher seine Freiheit, bis er sich unerwartet doch einmal in ein Mädchen verliebte. Das Problem dabei war nicht, dass die junge Frau nur eine Dienerin war. Nein, sie war zudem noch ein Mensch. Doch ihre goldblonden Haare und die glasklaren Augen hatten den Fürsten verzaubert. Er wollte nicht ohne sie sein und so beauftragte er einen seiner engsten Berater damit, ein Mittel zu finden, welches seine Geliebte in eine Dämonin verwandeln könnte. Es dauerte lange, doch irgendwann kam tatsächlich der Bericht, dass die Mission erfolgreich war. Der Berater, der zugleich ein guter Freund des Fürsten war, fand einen Yokai, der in Magie sehr begabt war und einen besonderen Trank brauen konnte, der das Menschenmädchen in eine Ookamiyokai verwandeln konnte. Das klappte auch, da die junge Frau dieselben Gefühle für ihren Herrn empfand, wie dieser für sie. Nachdem sie sich verwandeln ließ, legte sich die junge Frau einen neuen Namen zu und gab sich als Tochter eines wohlhabenden, hochrangigen Yokai aus. Dadurch konnten der Fürst und sie endlich heiraten. Jedoch gab es etwas, was keiner der Beiden zu diesem Zeitpunkt wusste. Die Menschenfrau war nur äußerlich zu einer Dämonin geworden. Das wäre zwar für die Beiden kein Problem gewesen, aber leider war es das für die übrigen Yokai am Hofe. Die neue Fürstin bekam nach nur drei Jahren ein Kind. Vorerst dachte sie nicht genug darüber nach und freute sich mit ihrem Mann zusammen. Als das Kind, ein gesundes Mädchen, schließlich auf die Welt kam, bemerkten die Eltern ihren Fehler, den sie gemacht hatten. Das Mädchen war eine Hanyou. Nun war es auch die Existenz der Mutter gefährdet, deshalb beschloss der Fürst seine Soldaten auszuschicken um die wilden Rudel in den Palast zu holen, welche die Grenzen sicherten. Er wollte offiziell mit den Anführern über die Zukunft seines Reiches und seiner Tochter sprechen um sie zu schützen. Das war sein erster Fehler. Sein zweiter bestand darin, dem jungen, erst kürzlich ernannten Heerführer mit der Sicherheit seiner Frau und des Kindes zu beauftragen. Wäre das Glück ihm nicht hold gewesen und wäre nicht zufällig der Inu no Taishou, Sesshoumarus Vater gerade im Schloss gewesen um seinen alten Freund zu besuchen, wären nun beide tot. Die Menschenmutter im Körper eines Yokais und das wenige Tage alte Hanyoubaby. Der Heerführer, sein Name war Akuma*, war ein Verräter. Er war ein Bündnis mit den Komoriyokai eingegangen, den damals schlimmsten Feinden der Wölfe und hatte ihnen verraten, dass der Palast fast schutzlos war, da die meisten Soldaten ausgezogen waren um die Grenzrudel zu suchen. Das erkannten die Feinde natürlich als Chance an die Ländereien einzunehmen. Als der Angriff startete, waren die Bewohner des Schlosses zu überrascht um rechtzeitig zu reagieren und so drangen viele der Fledermausdämonen in die Burg ein. Der Fürst hingegen reagierte sofort und stürmte auf den Hof, um das Schloss zu verteidigen. Sein Freund der Inu no Taishou hingegen, lief zu der Familie des Fürsten und fand die Frau und das Kind in einer Ecke des total zerstörten Kinderzimmers vor. Direkt über ihnen stand Akuma und wollte sein Schwert gerade auf die Beiden herabsausen lassen, als er plötzlich ausweichen musste um nicht selbst getroffen zu werden. Der Daiyokai des Westens nahm die verschreckte Frau und ihr weinendes Kind auf den Arm und flüchtete mit ihnen in den Wald. Dort gab er der verzweifelten Mutter eine silberne Halskette mit einem Halbmondanhänger und legte sie, mit ihr zusammen, dem Hanyoumädchen um. Das Siegel, das nun um die Kette lag, verschloss die Kräfte des Kindes und lies sie wie einen Menschen aussehen. Der Inu no Taishou versprach noch, dass die Kette ihre Trägerin beschützen würde und das sie dadurch unweigerlich mit seiner Familie verbunden wäre. Entweder er oder einer seiner direkten Blutsverwandten würden auf den Anhänger reagieren und ihr in großer Not jederzeit beistehen. Nach diesen Worten musste die Frau alleine weiterlaufen, da der Fürst des Westens von Komoriyokai bedrängt wurde. Die schon verletzte Mutter flüchtete in eine Höhle, von der sie einst hörte, sie soll ein Portal in eine andere Welt sein. Als der Inu no Taishou es inzwischen endlich auf den Hof des Schlosses zurück geschafft hatte, fand er nur noch ein Schlachtfeld sonders gleichen vor. Keiner der Fledermausdämonen lebte noch und auch der Ookamifürst schien nur noch ein verkohlter, bis zur Unkenntlichkeit verbrannter Haufen willkürlicher Körperteile zu sein. Der Hundefürst wollte schon umdrehen und sich den wenigen Überlebenden des Schlosses widmen, als vor ihm plötzlich ein strahlend blaues Licht aus der Asche hervorkam und diese ein letztes Mal die Gestalt vom nördlichen Fürsten annahm. "Bitte beschütze meine Tochter. Sie soll leben", flüstert die Erscheinung ein letztes Mal, bevor sich das blaue Licht zu einer Kugel formte, um die Seele des Fürsten für immer mit zu nehmen. "Ja sie wird leben. Keine Angst, sie wird den stärksten Krieger, nach mir, zur Seite haben. Meinen Sohn, Sesshoumaru." Damit ging auch der Fürst des Westens von dannen. Mit einem Versprechen im Herzen, welches er verwirklichen musste." Nach einer kurzen Pause führt er fort: "Miyuki, dieses Hanyoumädchen das alle beschützen wollten, das bist du." Damit endet Rosoku mit leicht schimmernden Augen und muss gleich darauf vom Sitzen aus einen Salto rückwärts machen. Sesshoumarus Augen glühen in dunklem Rot und seine Eckzähne sind zu fürchterlich großen Krallen angewachsen, mit denen er nun versucht seinen Gegenüber zu treffen. "Deshalb hat mein Biest also reagiert. Hat mir mein Vater mit Tensaiga nicht schon genug Schande auferlegt. Nun soll ich auch noch mit einer schwächlichen Hanyoumädchen durch die Welt ziehen und sie beschützen?" Während er immer wieder ausweicht, muss Rosoku bei den Worten Sesshoumarus herzhaft lachen. "Ich hatte dich nicht so impulsiv in Erinnerung. Warst du nicht immer derjenige, der einen kühlen Kopf bewahren konnte und seine Emotionen versteckt hat?" Das macht den Inudaiyokai noch wütender als er sowieso schon ist, doch er zügelt sich schnell und fällt wieder in sein allgegenwärtiges Verhaltensmuster zurück und lässt seine dämonische Energie verschwinden. Nur seine leicht mit roten Adern durchzogenen Augen lassen noch auf den kurzzeitigen Kontrollverlust schließen. Von all dem bekommt Miyuki kaum etwas mit. Sie muss noch immer die eben gehörte Geschichte verarbeiten. Eine Hanyou? Hat Rosoku wirklich sie damit gemeint? Und wenn ja, dann müsste er doch schon lange tot sein. Wie kann er dann hier mit ihnen reden und was ist mit ihrer Mutter? Ein Mensch getarnt als Yokai? Soll das etwa heißen, dass der Mensch von dem sie immer glaubte es wäre ihr Vater gar nicht mit ihr verwandt ist? So ganz kann sie sich das nicht vorstellen. Während das Mädchen noch grübelt, hat der ältere Yokai im Raum seine Kleider wieder in Ordnung gebracht und schaut auf die junge Frau vor sich. "Du bist wirklich groß geworden und so schön. Dein Gesicht ist das deiner Mutter. Ich weiß das du noch viele Fragen hast. Aber bevor ich diese beantworten kann muss ich dir etwas wichtiges sagen: Ich habe kaum mehr Zeit um mit euch hier zu reden. Du wirst mit der Zeit Alles verstehen und alle Fragen werden dir beantwortet werden, doch noch ist es nicht so weit. Zuerst muss ich dir den Grund verraten, warum du hier bist. Mein Kind, du bist nun alt genug um dein Recht als Erbin der nördlichen Ländereinen einzufordern. Du musst die Komoriyokai vertreiben, um deinen rechtmäßigen Platz ein zu nehmen. Doch keine Angst, du bist nicht alleine, Sesshoumaru wird dir dabei helfen. Geht zu den wilden Wolfsrudeln im Norden. Dort werden euch die Ookamiyokai empfangen. Erzähle ihnen von dir und sie werden dir helfen meinen Auftrag zu erfüllen. Es ist deine Pflicht dem Land und seinen Bewohnern den Frieden zurückzubringen. Diesen Weg wirst du teilweise leider alleine gehen müssen. Deshalb gebe ich dir das hier", und damit bekam Miyuki ein Schwert mitsamt einer Schneide in die Hand welche äußerst feingliedrig mit silber verziert wurde. "Lerne damit umzugehen. Es wird dich, wie die Kette, beschützen. Ach, und wenn du zufällig einem gewissen jungen Yokai namens Katô auf deiner Reise begegnest, sag ihm es tut mir wirklich Leid, wie es ihm ergangen ist. Und nun lebe wohl meine Tochter und eine gute Reise." Damit lösen sich die Umgebung und Rosoku komplett auf und Miyuki fällt in einen leichten Schlaf. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ *Akuma - Teufel So heute geht es wieder weiter! Hoffe euch gefällt die Story bis jetzt. Das nächste Kapitel heißt: Ein mühevoller Weg und nicht vergessen Kommis zu schreiben. ;P Lg. eure Ookami ;) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)