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Heaven on Earth

von

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✡ ✟ Kapitel 41 ✟ ✡

Wir waren nicht mehr lange unterwegs, bis die Vampire ihre Motorräder auf die Erde herab senkten und landeten. Ich landete neben ihnen und legte meine Schwingen an. Ich musterte die Stadtvilla, vor der wir standen und runzelte meine Stirn. Das Haus, nein, die Villa schien zu Lilian zu passen. Das was Trevor mir von ihr erzählt hatte ließ in mir die Vermutung aufkommen, dass sie eine stilbewusste Frau war, die das bekam, was sie wollte. Doch nun war ich es, die etwas von ihr wollte. Und ich würde nicht gehen, ehe ich es hätte. Ich biss meine Zähne aufeinander.

“Hey, Engel!”, riss mich Kero aus meinen Gedanken. “Da geht es rein!”, richtete er scharf an mich und deutete mit seinem Kinn auf das große Metalltor, das sich geöffnet hatte.

Über meine Schulter sah ich nochmal hinter mich, die Straße hinunter. Obwohl ich sonst sehr selbstsicher war… genau jetzt in diesem Moment wünschte ich, dass Chris bei mir wäre. Dass er an meiner Seite stehen und das alles mit mir zusammen machen würde. Hoffentlich konnte er mich orten und würde hierher kommen. “Ich komme.” Ich richtete meinen Blick wieder nach vorne und folgte den drei Vampiren.
 

Mike warf immer wieder hasserfüllte Blicke in meine Richtung. Diese und auch ihn selbst ignorierte ich einfach. Was sollte ich auch machen? Mich entschuldigen? Vielleicht später, jetzt noch nicht. Nun musste ich erst zu Lilian.

“Warte hier einen Moment.” Kero sah mich kurz an, ehe er Mike und dem blonden Vampir, der, wie ich in der Zwischenzeit erfahren hatte, Tristan hieß, folgte. Die Drei schoben ihre Motorräder zu einer Garage, wo sie diese hinein brachten.

Ich sah mich in der Zwischenzeit genau um. Das Haus wirkte riesengroß, größer noch als Trevors Anwesen, zudem einen großen Garten. Nun gut, wenn Lilian hier wirklich einige Vampire unterbringen musste, dann verstand ich es.
 

“Engel!”, erklang erneut die tiefe Stimme von Kero.

Bisher hatte keiner von ihnen meinen Namen genannt, für sie war ich schlicht und ergreifend “Engel”. Mir war es egal. Hauptsache ich bekam, was ich wollte. Ich nickte Kero zu und spürte gleich darauf das Prickeln auf meinem Rücken, als ich meine Flügel wieder gänzlich einzog. Nun waren wieder die schwarzen Linien auf meinem Rücken erkennbar, die ich so lange als Tattoo verkauft hatte. Ich erkannte das Erstaunen in den Gesichtern der Vampire.

“Lilian?”, richtete ich an sie.

Kero runzelte seine Stirn, ehe er nickte. “Folge mir.”

Ich lief dicht hinter ihm, während Mike und Tristan hinter mir lief. Sie wollten vermutlich auf mich achten. Ich konnte es ihnen nicht übelnehmen. Vermutlich würde ich ebenfalls darauf achten, wenn jemand in mein, ja, mein Zuhause eindringen würde. Noch dazu jemand, der einen der Ihren verletzt hatte und dazu in der Lage wäre, sie zu vernichten.

“Hier entlang.” Kero hielt mir die Eingangstüre auf.

Ich trat an ihm vorbei in die Eingangshalle. Mein Blick wanderte durch den Raum, in dem schon einiges an Reichtum zur Schau gestellt wurde. Bilder, Vasen… viel zu viel. Mein Geschmack wäre es nicht, aber gut, ich musste hier ja auch nicht leben.
 

“Kero, ihr seid wieder da. Und ihr…” Eine Vampirin trat an die hohe Treppe heran und blieb abrupt stehen, als ihr Blick auf mich fiel. Ihre Augen verengten sich und gleich darauf fauchte sie mich an, wobei sie ihre Fangzähne sehen ließ. “Entweder ist sie etwas zu essen… oder etwas zu trinken!”, brachte sie hervor.

“Weder noch”, antwortete Tristan.

“Was wirklich schade ist”, vernahm ich Mikes Stimme hinter mir.

“Dann erklärt mir doch”, die Vampirin kam die Treppe voll herunter, “was eine Nephilim hier macht!”

Ich hob meine Augenbrauen und musterte die Vampirin genauer. Sie hatte eine dunkle Haut und ihre schwarzen Haare waren zu lauter kleinen Zöpfen geflochten, die bei jedem ihrer Schritte hin und her schwangen. Um ihren Hals hing auch die Lilien-Kette, die sich leicht bewegte.

“Sie ist keine… keine Nephilim, Tara”, erwiderte Kero lang gezogen.

“Keine Nephilim?” Taras Blick richtete sich überrascht auf mich. Sie musste älter sein als ich zuerst angenommen hatte, denn anscheinend spürte sie das Engelsblut in meinen Adern.

“Kannst du bitte Lilian Bescheid geben, dass jemand für sie da ist? Unser Besuch muss dringend mit ihr reden.” Kero sah die Vampirin ernst an.

Diese sah von mir zu ihm und zog ihre Augenbrauen zusammen. “Sie wird nicht zu einem Nephilim kommen… oder etwas… ähnlichem.”, antwortete sie Kero.

Der sah sie ernst an. “Sie sollte besser runterkommen. Denn das hier ist wirklich wichtig… das wird auch sie sagen.”

Tara zuckte mit ihren Schultern. “Ich sage es ihr, aber ich garantiere für nichts.”

“Das ist in Ordnung. Sag ihr, dass wir im Butterfly-Salon sind.” Kero nickte ihr zu und wand sich anschließend an mich. “Komm mit mir mit.”

Ich beeilte mich, ihm hinterher zu laufen.
 

Er ging durch den Eingangsbereich zu einer Türe und durch diese hindurch. Ich folgte ihm und blinzelte erstaunt. Auch hier war Lilians Sammelwut zu erkennen. Überall standen und hingen verschiedene Gegenstände. Und auch wenn es viele waren, so war der Raum geschmackvoll eingerichtet.

“Setz dich.” Kero deutete auf die Couch. “Das war keine wirklich Bitte”, meinte er, als ich keine Anstalten dazu machte.

Ich hob meine Augenbrauen und setzte mich anschließend auf die Couch. “In Ordnung”, richtete ich dabei an ihn, “Aber denkt nicht, dass ihr mir deshalb überlegen seid.”

Sofort änderte sich sein Gesichtsausdruck. Wo er bisher noch distanziert gewirkt hatte, wirkte er nun wütend. “Keine Angst, das vergesse ich nicht!”, knurrte er.

Wir maßen uns mit Blicken, bis ich ihm zunickte. Dann wand ich meinen Blick zur Seite, ließ ihn durch den Raum schweifen und sah mir alles genau an. Lilian ließ mich eine ganze Weile warten. Sie wollte mir damit wohl beweisen, dass sie diejenige war, die hier das sagen hatte.
 

Als sich die Türe öffnete hörte ich das Geräusch von Absätzen auf dem Boden und wand meinen Blick zur Türe.



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