Heaven on Earth von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 32: ✡ ✟ Kapitel 31 ✟ ✡ ------------------------------ Ich stand in meinem Zimmer im Schattenjägerinstitut und packte meine Kleidung in eine Tasche, die ich bekommen hatte. Trevor hatte mir angeboten, dass ich in sein Anwesen ziehen könnte, solange ich noch auf der Suche nach der Drachme war. Ich hatte mich dafür entschieden, da ich bei ihm vermutlich am meisten Informationen bekommen könnte. Hier bei den Schattenjägern kam ich nicht weiter, in der Bibliothek hatte ich nichts gefunden. Elizabeth und Maurice hatten mir zuvor bei Trevor ihre Hilfe zugesagt. Zumindest hatte Maurice dies gesagt, seine Ehefrau hatte sich ihm gefügt. Sie hatten mir gesagt, dass ich bei ihnen bleiben dürfte, dass ich weiterhin im Institut wohnen könnte. Ich hatte mich jedoch für den Vorschlag des Hexenmeisters entschieden, es war einfacher so. Heute würde ich noch hier schlafen, Morgen würde mich jemand zu Trevors Anwesen bringen. Ich legte das Kleid zusammen, das ich heute angehabt hatte und legte es ganz oben in die Reisetasche hinein. Mit meinen Fingern strich ich sanft über den Stoff. Einen solchen Ausgang des Tages hatte ich nicht erwartet. Alles, was ich bisher zu verbergen versucht hatte, war herausgekommen. Dank Trevors Sichtwand, hatten es nicht alle Gäste des Hexenmeisters mitbekommen, doch die Schattenjäger wussten es nun. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis es in fast allen Kreisen bekannt war … Ich seufzte auf. Noch ein weiterer Grund, die Drachme so schnell wie möglich zu finden. Ich nahm die Tasche und stellte sie auf einen Sessel. Ich wollte nur noch schlafen, morgen würde es weitergehen Ich hatte gerade die Bettdecke zur Seite geschlagen, als es an der Türe klopfte. Mit gerunzelter Stirn sah ich in die Richtung. Wir hatten halb drei Uhr morgens. Wer wollte um diese Uhrzeit noch etwas von mir? “Ja?”, fragte ich. Als die Türe aufging, weiteten sich meine Augen. “Du bist noch wach?”, erklang seine tiefe Stimme. “Wie du siehst …”, antwortete ich und musterte ihn, “was willst du, Chris?” Der Schattenjäger kam näher auf mich zu, während sein Blick auf das Bett neben mir gerichtet war. “Willst du es immer noch?” Ich zog meine Augenbrauen zusammen. “Was meinst du?” Chris blieb stehen und sah mich endlich an. “Meintest du das ernst, dass du zu Trevor ziehen willst?” Meine Stirn war immer noch gerunzelt, als ich ihn verwundert ansah. Wie kam er jetzt darauf? Und das noch dazu mitten in der Nacht. “Es ist das Sinnvollste, was ich machen kann. Der Hexenmeister hat Informationen, an die ich so am besten heran komme. Er kann mir helfen, zumindest gehe ich davon aus”, antwortete ich und sah zur Seite. “Und was ist mit mir?”, erklang Chris´ Stimme schon fast flehend. Meine Augen weiteten sich einen Moment. “Mit dir? Was meinst du damit? Ich verstehe dich nicht…”, brachte ich verwirrt hervor. Im nächsten Moment stand der Schattenjäger direkt vor mir und griff nach meiner Hand. “Ich hatte dir meine Hilfe bereits vor Trevor angeboten…” Blinzelnd erwiderte ich den Blick aus diesen leuchtend blauen Augen. “Du… du hast mir ja auch geholfen… du hast mich ja überhaupt erst zu Trevor gebracht und dafür bin ich dankbar.” “Das meinte ich doch gar nicht!”, brach es hart aus Chris hervor, “ich will wissen, was jetzt mit mir ist. Ich will dir helfen Elana, das will ich weiterhin. Also bitte, bitte lass mich dir helfen.” Immer noch war sein Blick ernst auf mich gerichtet. Er hob eine Hand und legte sie auf meine Wange. “Ich habe es gewusst”, murmelte er plötzlich und wich vom Thema ab. Mein Herz schlug schnell und ich spürte, wie meine Wangen wieder warm wurden. “Was… hast du gewusst?”, brachte ich leise hervor. Chris streichelte mit seinem Daumen über meine Haut. “Dass du ein Engel bist.” Mein Herz legte einen Satz zu. Ihm immer noch in die Augen sehend, war ich nicht in der Lage, zu antworten. “Du hattest dich damals gezeigt … als wir beide alleine unterwegs waren … und du hast mir einreden wollen, dass es nicht so ist. Ich habe angefangen zu zweifeln … schon vorher … an mir selbst, an dir … Aber jetzt ergibt alles einen Sinn. Die Flügel, die auf deinem Rücken aufgezeichnet waren, dass du auch ohne Runen Schattenjäger-Fähigkeiten hattest … deine goldenen Augen.” Sein Daumen beendete seine Streicheleinheiten nicht und Chris war noch näher zu mir getreten. Es war nicht mehr viel Platz zwischen uns. “Elana”, gab er leise von sich, “seit du aufgetaucht bist, kann ich an nichts anderes mehr als an dich denken. Du hast alles eingenommen, meine Gedanken, meine Gefühle …” Er sah mich ernst an und ich erwartete jeden Moment, dass mein Herz meinen Brustkorb durchschlagen würde. Mit geweiteten Augen sah ich den Schattenjäger an. Was war das? Was war das, was mich in diesem Moment so durcheinander brachte? Was war es, das mich so verwirrte? “Elana”, hauchte er und sein Daumen blieb still liegen. Es war nur ein Bruchteil, dann beugte er sich zu mir herunter und presste seine Lippen sanft auf meine. Die Gefühle, die daraufhin meinen Körper durchströmten, waren unglaublich. Es war das Schönste, das ich bisher gefühlt hatte. Mein ganzer Körper kribbelte, mein Herz schlug so unglaublich schnell und ich wollte, dass es niemals mehr endete. Irgendwann löste Chris sich einen kurzen Augenblick von mir und ich hörte, wie schnell er atmete. “Als ich dich das erste Mal gesehen habe Elana … in diesem Moment habe ich mich bereits in dich verliebt … als ich dein Lächeln gesehen habe. Da war es um mich geschehen.” Erneut beugte er sich zu mir und wieder spürte ich seinen Atem auf meinen Lippen. Bei seinen Worten hatte es sich angefühlt, als wäre ich mit einer kalten Dusche übergossen worden. Mein Lächeln … Ich schloss die Augen und unterdrückte ein Aufschluchzen, als es in meinem Oberkörper stach. Das Lächeln eines Engels … Wir waren Engel … wir wollten geliebt werden … und wir konnten mit unserem Lächeln Menschen dazu bringen, uns zu verfallen … Und das war passiert … Chris … alles was er zu fühlen glaubte … beruhte einzig und alleine auf etwas, das man auch als Waffe bezeichnen könnte. Ich atmete tief ein, drückte meine Hand gegen seine Brust und schob ihn von mir. “Christopher”, brachte ich hervor und sah zur Seite, um seinem Blick auszuweichen. Ich wollte und konnte ihn jetzt nicht ansehen. “Ich werde wieder gehen. Sobald ich meine Aufgabe erfüllt habe, und das hoffentlich sehr bald, dann bin ich wieder weg. Für so etwas habe ich keine Zeit.” Ich spürte, wie er erstarrte. “Elana … das … lass es uns doch einfach sehen, es versuchen!” Ich hörte den flehenden Klang seiner Stimme, schüttelte jedoch nur den Kopf. “Nein. Dafür bin ich nicht da. Und du findest jemanden, der zu dir passt.” Ich zwang mir ein Lächeln ins Gesicht und sah ihn doch noch an. Sein Anblick stach mir noch mehr ins Herz. “Du bist ein Mensch, von mir aus ein Nephilim. Ich bin ein Engel. Da gibt es solche Gefühle nicht.” “Elana! Ich weiß, dass da etwas ist!”, brach aus ihm heraus. Ich trat zurück, als er nach mir greifen wollte und schüttelte entschieden meinen Kopf. “Chris, du sitzt einem Irrtum auf. Da ist nichts! Bitte, geh und vergiss das Ganze einfach. Ich werde morgen zu Trevor ziehen und dann siehst du mich ja auch erstmal nicht mehr!” Er versuchte es, mit Worten, mit Gesten … und doch ließ ich mich nicht erweichen. Schließlich ging er niedergeschlagen aus dem Raum. Als die Türe sich hinter ihm schloss, konnte ich ein Aufschluchzen nicht mehr unterdrücken. Das war das schrecklichste Gefühl, das ich jemals empfunden hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)