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Heaven on Earth

von

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✡ ✟ Kapitel 25 ✟ ✡

Erneut rückte ich das Kleid zurecht. Konnte ich so wirklich aus dem Haus gehen? Konnte ich mich so überhaupt zeigen? Vielleicht war es doch nicht so gut, meine Flügel offen zu zeigen. Aber hätte ich eine Alternative? Es klopfte an der Türe und Lori kam herein.

“Elana? Bist du soweit? Die Jungs warten unten.”

Ich erstarrte. Okay, nicht nur nichts anderes zum anziehen, auch keine Zeit mehr zum umziehen.

“Du siehst einfach gut aus”, Lori strahlte und trat ganz in das Zimmer ein. Sie trug ein ebenfalls bodenlanges Kleid in sanften Türkis-Tönen, dazu eine silberne Maske, durch die ihre hellblauen Augen leuchteten. “Komm, ich ziehe dir die Maske an.” Sie trat zu dem Tischchen auf dem die goldene Maske lag und anschließend zu mir, um sie mir zu reichen. Kaum dass ich sie mir aufs Gesicht gesetzt hatte, band Lori die Bänder an meinem Hinterkopf zusammen. Meine Haare hatte sie zuvor kunstvoll aufgesteckt und sich auch mit Make up auf meinem Gesicht ausgetobt. Aber es sah gut aus und es gefiel mir.

“Vergiss auch die Schuhe nicht.”

Lori warf mir noch die goldenen Highheels zu, die ich sofort anzog. Ich stand auf und folgte der Schattenjägerin, die wirklich bezaubernd aussah. Lori war ein wundervoller Mensch und eine wundervolle Freundin. Deswegen hatte es sich schon gelohnt, dass ich doch zu den Schattenjägern gegangen und geblieben war. Und immerhin hatte ich auch schon etwas herausgefunden, was die Drachme anging. Und heute Abend erhoffte ich mir noch mehr.
 

Wir traten in die Eingangshalle des Schattenjägerinstitutes. Dort standen Chris und Dan, die sich miteinander unterhielten. Als wir ankamen, sahen sie zu uns und erstarrten.

“Wow, du siehst gut aus”, richtete Dan an Lori und hielt ihr seine Hand entgegen.

Lori ergriff diese kichernd und drehte sich unter seinem Arm, ehe sie ganz nahe zu ihm trat. “Nicht wahr?”, Lori kicherte erneut und küsste Dan sanft. “Hast du deine Maske?”, fragte sie.

Dan nickte und hob eine schwarze Maske in die Höhe. “Natürlich.”
 

Während die Beiden herum turtelten, sah ich von ihnen zu Chris und erstarrte. Er sah mich so eigenartig an. Ich konnte ihn nicht lesen, ich konnte nicht erkennen, was er dachte. Er drehte sich auf einmal herum.

“Gehen wir”, brachte er mit harter Stimme hervor.

Mein Herz schien fast zu zerspringen, so stark wie es in meiner Brust klopfte. Ich konnte nicht sagen, warum sich alles in mir so zusammen zog… Doch, ich konnte es. Ich hatte eine andere Reaktion erwartet. Ich hatte gehofft, dass er anders reagieren würde. Dass er mich schön finden würde… und vielleicht auch, dass er mich so ansehen würde, wie Dan Lori angesehen hatte.

Auf meiner Unterlippe kauend, folgte ich den Schattenjägern. Ich verstand es nicht… ich verstand diese menschlichen Gedanken und Gefühle nicht. Zum Glück konnte ich wieder zurück in meine Heimat. Dazu musste ich die Drachme finden. Und ich hatte ein gutes Gefühl. Ich würde sie finden. Heute Abend würde ich Informationen bekommen.
 


 

Wir fuhren mit einem schwarzen SUV zu Trevor Silks Anwesen. Dieses lag etwas erhöht, sodass wir die Stadt verlassen mussten. Draußen war es bereits dunkel und je höher wir kamen, desto mehr sah man von dem beleuchteten Houston.

“Das ist wundervoll”, brachte ich hervor.

Lori, die neben mir auf dem Rücksitz saß, beugte sich über mich um ebenfalls aus dem Fenster heraus zu sehen. “Houston hat schon was, oder?”, richtete sie an mich.

Ich lachte leise und nickte. “Ja, das hat es.”

Lori setzte sich auf ihren Platz zurück. “Da oben ist es”, sie deutete auf das Gebäude, das man nun erkennen konnte. Es war hell erleuchtet und das Licht wechselte seine Farben.

Ich sah in die Richtung, ehe ich wieder nach vorne sah. Im Rückspiegel konnte ich erkennen, dass Chris seine Augen auf mich gerichtet hatte. Kaum dass mein Blick auf seinen fiel, sah er jedoch wieder nach vorne. Dieses Tun verletzte mich, mehr als ich es erwartet hätte. Daher sah ich wieder zum Fenster hinaus. Ich musste ihm nicht gefallen. Daher war es mir egal, was er tat oder wie er handelte.
 

Ein paar Minuten später lenkte Chris das Auto auf ein großes, verziertes Eisentor zu, in dessen Mitte ein T und ein S zu erkennen waren.

“Trevor liebt solchen Protz”, erklärte Dan grinsend, als ich erstaunt nach vorne sah.

“Das merke ich”, murmelte ich, als wir nach Vorzeigen der Einladung das Tor passieren durften.

Chris fuhr noch ein Stück weiter, bevor er das Auto direkt vor der Türe parkte. Er stellte den Motor aus, ließ jedoch den Schlüssel stecken und stieg aus. Auch Dan stieg aus, öffnete die Hintertüre und hielt Lori seine Hand entgegen. Als sich auf meiner Seite die Autotür öffnete, sah ich Chris erstaunt an. Er hob mir ebenfalls seine Hand entgegen. Durch die schwarze Maske leuchteten mir seine hellblauen Augen entgegen. Er musste sie gerade aufgesetzt haben, bevor er ausgestiegen war.

“Jetzt komm schon”, murrte er und streckte mir seine Hand noch weiter entgegen.

Bei seinem Tonfall runzelte ich die Stirn, ehe ich seine Hand zur Seite schlug und alleine aus dem Auto ausstieg. “Ich brauche deine Hilfe nicht”, zischte ich ihn an. Ich atmete erschrocken ein, als er mich plötzlich an sich zog.

“Hör auf damit, Engel. Wir beide sind gemeinsam hier, du bist meine Begleitung! Also stoß mich nicht von dir!”

Ich war wie erstarrt. “O-okay... “ brachte ich hervor. Erst als er von mir zurück trat, konnte ich wieder aufatmen. “Nenne mich nicht Engel”, zischte ich ihn an.

“Sicher doch… Engel!” Seine blauen Augen blitzten mich herausfordernd durch die Maske hindurch an.

“Ich dachte, ihr würdet euch besser verstehen”, gab Dan von sich. Dieser stand mit Lori an seinem Arm hinter Chris und sah an diesem vorbei zu mir, ehe er seinem Parabatei in den Rücken stieß.

“Was?”, fuhr dieser ihn an.

Dan sah ihn stirnrunzelnd durch seine eigenen schwarze Maske an. “Sei einfach nicht so giftig zu ihr!”, zischte er, ehe er sich herum drehte und Lori seinen Arm entgegen hielt.

Die Schattenjägerin hakte sich nach einem kurzen Blick auf ihren Bruder und mich bei ihm ein.

Chris blickte mich an, ich sah jedoch zur Seite. “Gehen wir rein”, murmelte er und drehte sich ebenfalls in Richtung der Eingangstüre. Ich folgte ihm, während jemand das Auto wegfuhr.
 

Als ich auf der Höhe von Chris war, legte er eine Hand auf meinen unteren Rücken, um mich auf seiner Höhe zu behalten. Als seine Hand meine nackte Haut berührte, erstarrte er und blieb stehen. Ich selbst war noch ein paar Schritte gelaufen, ehe auch ich stehen blieb. Als ich über meine Schulter sah, blinzelte ich verwirrt. Chris Augen waren hinter der Maske geweitet und auf meinen Rücken gerichtet. Er kam zu mir und streckte seine Hand aus, ehe er über meinen Rücken strich. Und wieder überkam mich eine Gänsehaut. Warum machten seine Berührungen das aus? Chris Blick traf auf meinen und sekundenlang konnten wir uns nur ansehen, brachten jedoch kein Wort hervor. Schließlich wandte er sich ab.

“Gehen wir rein”, murmelte er und hielt mir seinen Arm entgegen.

Ich musterte ihn noch einen Moment verunsichert, ehe ich mich einhakte.



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