Heaven on Earth von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 23: ✡ ✟ Kapitel 22 ✟ ✡ ------------------------------ Als Chris Hände sich lösten, drückte ich mich an ihm vorbei und trat zum Tisch, um hastig meine Unterlagen zusammen zu suchen. “Wie kann ich dir helfen?” Ich erstarrte, als ich seine Stimme direkt hinter mir wahrnahm. Eine Hand auf meiner Schulter zog mich herum und sofort sah ich in Chris´ blaue Augen. “Mir helfen?”, brachte ich mit hoher Stimme hervor. “Anscheinend suchst du ja etwas…”, er deutete auf die Unterlagen in meinen Händen, “und ich habe gelernt, dass es immer gut ist, wenn man Hilfe hat. Also Elana, bitte…” er trat wieder zu mir und nahm mein Gesicht zwischen meine Hände. “Erlaube mir dir zu helfen. Du hast heute mir geholfen. Und ich will dir helfen.” ⇼ Ich wusste nicht, was mich da geritten hatte. Ich hätte ablehnen sollen, von mir aus auch dankend. Aber das hatte ich nicht getan. Ich hatte Chris nicht einfach wegschicken können. Ich hatte es wollen, wirklich, aber hatte es nicht können. Warum ich ihm in dieser Hinsicht plötzlich vertraut hatte? Ich konnte es nicht sagen, wahrhaftig nicht. Denn eigentlich vertrauten wir uns doch nicht. Dennoch… er war der Einzige. Derjenige, der die richtige Vermutung gehabt hatte und auch immer noch hatte. Zudem fühlte ich mich in seiner Gegenwart so… so anders. Ich konnte dieses Gefühl nicht benennen… aber ich fühlte mich wohl. Ich vertraute ihm wohl auch. Natürlich hatte ich Chris nicht alles erzählt. Ich hatte ihm nur gesagt, dass ich diese Drachme finden musste. Dass ich deshalb nach Houston gekommen war. Er hatte sich erstaunlich zurück gehalten. Normalerweise hätte ich erwartet, dass er alles hinterfragte, alles genau wissen wollte. Das tat er jedoch nicht. Er hörte mir zu und nickte. Schließlich stand er auf und zog selbst ein paar Bücher aus dem Bücherregal. “Dann schauen wir doch mal, was wir finden.” Er zwinkerte mir noch zu und vertiefte sich in seine Aufgabe. Ich konnte meinen Blick nicht von ihm wenden. Das schien ihn irgendwann zu nerven, denn er sah mit hochgezogenen Augenbrauen zu mir auf. “Kannst du bitte auch mal etwas machen und nicht nur so rumstehen? Das ist irgendwie… störend.” “Was? Oh ja, sofort!” Kurz darauf saß ich neben ihm und blätterte selbst durch ein Buch. Dass mein Blick jedoch immer wieder zu ihm wanderte, dagegen konnte ich nichts tun. “Was genau ist die Drachme eigentlich?” Seine Frage ließ mich stocken. Ich konnte ihm irgendeine Geschichte auftischen, die er mir wahrscheinlich auch nicht glauben würde… oder einfach die Wahrheit. “Eine Waffe”, antwortete ich. Nun erstarrte er. “Eine Waffe?” Anstatt einer Antwort nickte ich nur. “Da draußen ist eine Waffe? In den Händen von jemanden, den du nicht weißt?” Er sah mich an und erneut nickte ich nur. “Okay. Wie gefährlich ist diese Waffe?” “Sehr gefährlich”, antwortete ich und sah ihn ernst an. “Elana”, er legte eine Hand auf das Buch vor ihm und schüttelte seinen Kopf, “wir müssen es Elizabeth und Maurice sagen. Sie sollten wissen, dass da draußen eine gefährliche Waffe ist.” Meine Hand landete auf seiner. “Nein Chris”, es war an mir, meinen Kopf zu schütteln, “ich habe es dir gesagt. Dir alleine. Bitte, bitte sag noch nichts.” Ich sah ihn eindringlich an und das schien etwas in ihm auszulösen. Nach kurzem Zögern nickte er, bevor er seine Hand drehte und meine umschloss, die immer noch auf seiner gelegen hatte. “Ich werde dir helfen, so viele Informationen wie möglich zu sammeln. Aber wenn es darauf ankommt, dann werde ich die Schattenjäger informieren.” Als ich etwas entgegnen wollte, schnitt er mir das Wort ab, noch ehe ich ein Wort hervorbringen konnte. “Ich bin ein Schattenjäger, Elana, das war ich immer und ich werde es immer sein. Diese hier”, er tippte auf eine Rune, die auf seinem Unterarm zu erkennen war, “sind nicht nur zur Zierde. Sie bedeuten mir etwas. Ich bin mit Dan den Parabatei-Bund eingegangen, weil ich daran glaube. Und ich glaube daran, dass wir Schattenjäger eine Aufgabe haben. Wir sollen die Menschen beschützen. Und dazu zählt es, wenn eine Waffe in die falschen Hände gerät. Denn das ist eine Gefahr. Für alle.” Er sah mich so eindringlich an, dass ich meinen Kopf senken musste. “In Ordnung”, flüsterte ich. “Vertraue mir, ja?”, erklang Chris Stimme sanft und mit einer Hand drückte er mein Kinn in die Höhe. Ich erstarrte, als er mir wieder so nahe war. Mein Herz stolperte, ehe es zu rasen begann. Warum machte er mich so verrückt? Meine Hand drückte seine unbewusst fester. Das schien er als Aufforderung zu verstehen, denn er kam mir näher. Ich konnte seinen Atem auf meinen Lippen spüren. Und das war der Moment, als mich Panik überkam. Ich sprang auf. “Ich… ich sollte ins Bett…”, stammelte ich und sammelte meine Sachen zusammen. “Elana”, Chris sprang auf und beobachtete mich. Als er erkannte, dass es mir ernst war, seufzte er leise. “Okay, warte kurz. Ich komme gleich mit.” Er griff nach den Büchern die auf dem Tisch lagen und räumte diese auf. Anschließend trat er zu mir. “Können wir?”, fragte er leise. Auf ein Nicken von mir gingen wir gemeinsam los. Vor unseren Zimmertüren sahen wir uns in die Augen. “Gute Nacht Elana”, richtete der Schattenjäger leise an mich. “Dir auch”, gab ich leise von mir und verschwand in meinem Zimmer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)