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Heaven on Earth

von

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✡ ✟ Kapitel 12 ✟ ✡

Diese Nacht, meine erste Nacht auf der Erde, hatte ich gut geschlafen. Das Bett war bequem gewesen und ich müde. Und auch wenn es eine Weile gedauert hatte, bis meine Gedanken aufgehört hatten, sich um meinen ersten Tag auf der Erde zu drehen, der Drachme, die Schattenjäger, die Dämonen, Chris … so war ich doch recht schnell eingeschlafen.

Als ich aufwachte, war ich erst einige Minuten einfach nur liegen geblieben und hatte gegen die Decke gestarrt. Warum? Warum hatte ich es sein müssen, die mit dieser Aufgabe betraut worden war? Es gab so viele Engel, die sicher besser geeignet gewesen wären.
 

Ich seufzte auf, ehe ich mich aufrichtete. Nein, darüber wollte ich nicht nachdenken! Gottes Pläne waren immer die richtigen, auch wenn es oft nicht so erschien. Es hatte einen Grund, dass ich erwählt worden war und daher musste ich mir darüber keine Gedanken machen. Es war richtig, so wie es war. Ich sollte meine Kraft mehr darauf legen, die Drachme zu finden, sie in meinen Besitz zu bringen und dann wieder nach Hause zu gehen. Das war das, was ich tun musste, was ich sollte.
 

Ich erinnerte mich, dass mich Lori abholen wollte, shoppen gehen… Kleidung kaufen? Ich musste mich überraschen lassen. Ich schwang meine Beine über den Bettrand und trat anschließend zu dem großen Spiegel auf der anderen Seite des Zimmers an der Wand. Ich zog das Shirt, das ich zum schlafen angezogen hatte, über meinen Kopf. Dieses hatte Lori wohl auf das Bett gelegt, während ich mich mit Chris bei den Becken herum geärgert hatte.

Mein Gesicht verzog sich bei den Gedanken an den Schattenjäger. Er hatte gesehen, dass ich keine Runen trug… und er misstraute mir noch mehr als zuvor. Was würde geschehen, wenn Lori ebenfalls sehen würde, dass ich keine Runenmale hatte? Ich bezweifelte, dass sie es für sich behalten würde, so wie Chris gestern. Sie würde es ihrem Freund erzählen … und Dan es dann seinen Eltern, die die Leiter des hiesigen Institutes waren. Und das würde mir ziemlich viel zunichte machen.
 

Mir wurde gesagt, dass ich mich bedeckt halten sollte. Also wollte ich das auch tun, solange es ging. Mein Blick wanderte über meinen Körper im Spiegel und mir kam eine Idee. Ich brauchte Runen, dringend. Und meine Art von Zauberglanz war von Schattenjägern nicht zu durchschauen, also … Ich legte einen Finger auf meine Schulter. Langsam zog ich das Muster der Rune der Weitsicht nach … und diese nahm auf meiner Schulter Gestalt an. Ein Lächeln trat auf meine Züge. Genauso hatte ich mir das vorgestellt.
 

Zwanzig Minuten später hatte ich meine Arme und einen Teil meines Oberkörpers mit verschiedenen Runen übersehen, die mir im Gedächtnis geblieben waren. Das waren hoffentlich die wichtigen. Ich drehte mich, um im Spiegel alles genau ansehen zu können. Doch, so könnte ich nun wirklich als Schattenjägerin durchgehen, da war ich mir sicher. Der Zauberglanz tat sein bestes.

Es klopfte an der Türe. Das war vermutlich Lori um mich abzuholen.

“Komm rein”, rief ich und griff nach meinem BH, den ich gestern angehabt hatte, bekommen hatte … es war wirklich an alles gedacht gewesen.
 

Die Türe öffnete sich, ich griff nach dem Shirt, das ich wieder anziehen wollte und erstarrte in meinen Bewegungen. Es war nicht Lori gewesen, die geklopft hatte und hereingekommen war.

“Was ist das?”, fragte Chris ungläubig, der mich von der Türe aus ebenfalls wie erstarrt ansah.

Ich versuchte das T-Shirt noch über meinen Kopf zu ziehen und mich zu bedecken, jedoch war der Schattenjäger schneller gewesen. Das T-Shirt wurde aus meinen Händen gerissen und landete auf dem Boden während sich eine Hand um meinen Unterarm schloss.

“Was ist das?”, wiederholte Chris und zeichnete eines der Runenbilder nach.

“Das kann dir völlig egal sein!”, presste ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.

“Du hast dir Runen aufgemalt?” Chris war auf 180. Wie wild wischte er mit seinem Daumen über die Rune der Schnelligkeit, die ich auf dem Unterarm aufgemalt hatte, den er gerade in der Hand hielt.
 

“Komm mit!” Er zog an mir und zog mich mit in das Badezimmer, das zu dem Zimmer gehörte, in dem ich geschlafen hatte.

“Lass mich los!”, knurrte ich und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien. Ich wehrte mich gegen ihn und versuchte ihn von mir zu schieben.

Im Gegensatz dazu riss er an mir und zog mich wieder zu sich. Er war stark, dazu kam vermutlich noch eine Rune. Und ich war total durcheinander. Was war das? Was machte er und warum brachte es mich so durcheinander?

Durch mein Zögern bekam Chris die Überhand. Er zog stärker und gleich darauf lag ich in seinen Armen. Wir erstarrten beide, er hatte sich jedoch schneller wieder unter Kontrolle und im nächsten Moment hing ich über seiner Schulter.

“Was soll das?”, brüllte ich und schlug mit meinen Fäusten auf seinen Rücken ein.

Er ignorierte mich, meine Handlungen und meine Schreie.
 

Ein paar Augenblicke später fand ich mich unter der Dusche wieder und kämpfte mit Chris um den Wasserhahn.

“Hast du sie noch alle?”, brüllte ich ihn an und wand mich in seinem Griff.

“Ich? Du hast dir falsche Runenmale aufgemalt!”, brüllte er zurück.

Ich erstarrte und genau diese Sekunde nutzte er, um zum Wasserhahn zu greifen und das Wasser aufzudrehen. Innerhalb von Sekunden waren wir beide durchnässt, er in voller Kleidung, ich nur in Unterwäsche. Wie wild wischte er über meine Arme und versuchte die Runen zu lösen. Als dies nicht funktionierte griff er an mir vorbei zu dem Waschgel, das in einem Ablagekorb lag. Gleich darauf versuchte er mit dem Waschgel die Runen zu lösen. Zauberglanz konnte man jedoch nicht abwaschen.

Ich stieß ihm beide Hände gegen die Brust, sodass er gegen die Duschwand aus Glas krachte. Wütend sah ich ihn an, ohne ein Wort zu sagen.

Auch er blitzte mich wütend an und griff wieder nach meinen Arm. “Warum? Warum hast du dir Runenmale aufgemalt? Du hattest gestern keine! Diese hier sind nicht echt!” Chris deutete auf meine Arme.

“Du … du bist echt nicht mehr normal! Was sollte dieser Mist hier?” Mit einer Handbewegung deutete ich auf die Dusche um mich herum.
 

Er erstarrte. Gerade als er ansetzte zu sprechen, wurde die Badezimmertüre aufgeschoben.

“Elana, Chris? Ist alles bei euch in Ordnung? Ihr schreit so herum und …” Lori erstarrte in der offenen Türe. Sie überblickte die Situation sofort. “Was macht ihr da?”, fragte sie mit gerunzelter Stirn.

Chris verließ schnell die Dusche und trat zur Seite. Ich selbst stellte das fließende Wasser aus und griff nach einem Handtuch als auch ich die Dusche verließ.

“Dein Bruder ist durchgedreht!”, richtete ich an die Schattenjägerin und funkelte den besagten Bruder anschließend wütend an. “Er wollte mit Gewalt die Runen abwaschen!”

Lori blinzelte mich erstaunt an, ehe sie zu Chris sah. “Was hast du denn jetzt für Probleme?”

“Die waren gestern noch nicht da? Gestern war ihre Haut makellos!”, versuchte Chris sich zu wehren und deutete auf mich.

“Du hast sie einfach nicht mehr alle!”, schrie ich ihn an.

Sofort ruckte sein Blick zu mir. “Ich habe sie nicht mehr alle? Das sagt ausgerechnet diejenige, die sich Runen aufgemalt hat um alle zum Narren zu halten?”, brüllte er zurück.
 

“Es reicht!”, ging nach wenigen Augenblicken Lori dazwischen und sah uns an. Ihr Blick blieb schließlich an ihrem Bruder hängen. “Verschwinde du einfach und lass sie in Ruhe! Du hast Elizabeth gestern gehört! Sie ist unser Gast!”

“Aber …” Chris sah zwischen ihr und mir hin und her.

“Geh endlich!” Lori griff nach seinem Arm und zog ihn zur Badezimmertüre.

Er schien sich noch zu sträuben, verließ das Bade- und anschließend das Schlafzimmer.

Mein Herz schlug wie verrückt in meinem Brustkorb.

“Ist bei dir alles in Ordnung?”, richtete die Schattenjägerin anschließend an mich. Langsam nickte ich. “Okay. Hast du noch irgendetwas zum anziehen oder soll ich dir etwas besorgen?”, fragte sie daraufhin. Ich nickte erneut.
 

Ein paar Minuten später war sie mit frischer Unterwäsche zurück. Der Sport-BH passte zwar nicht perfekt, war aber eine Übergangslösung. Als ich angezogen das Badezimmer wieder verließ, musterte sie mich nachdenklich.

“Ich weiß wirklich nicht, was mit meinem Bruder zur Zeit los ist …”, versuchte sie sich für ihn zu entschuldigen.

Ich winkte ab. “Lass es einfach”, murmelte ich.

Lori sah mich noch einen Moment an, nickte dann aber. Auf dem Weg zum Frühstück fühlte ich mich schuldig. Chris hatte nichts falsches gesagt … und trotzdem schaffte ich es, dass er nun verurteilt wurde…



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