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Heaven on Earth

von

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✡ ✟ Kapitel 4 ✟ ✡

Ich ließ meinen Zauberglanz fallen. “Hey”, brüllte ich laut und sprang von dem Container, von dem aus ich den bisherigen Kampf des Schattenjägers mit den Dämonen beobachtet hatte. Ich winkte wild mit meinen Armen und erreichte damit genau das, was ich gewollt hatte. Die Dämonen drehten sich in meine Richtung und schenkten mir ihre Aufmerksamkeit. Sie wurden von mir von ihrem bisherigen Tun abgelenkt. Genau das hatte der Schattenjäger gebraucht, der gerade eben noch von einem der Dämonen gepackt worden war. Mit seiner Seraphklinge konnte er den Dämonen vernichten und sah anschließend mit großen Augen zu mir. Erwartet hatte er mich eindeutig nicht und seinem Blick zufolge, war er über meine Einmischung auch nicht wirklich begeistert. Daran konnte ich nun aber nichts mehr ändern, ich stand hier, einige Meter von ihm entfernt und vor mir lauter Dämonen, die mich ansahen. “Engelsblut”, gab einer dieser Dämonen plötzlich mit einer schaurigen Stimme von sich.

Ich runzelte meine Stirn. Es verwunderte mich nicht, dass er erkannte was ich war. Dämonen konnten meine Aura spüren, so wie ich ihre.

“Na los, kommt und holt mich!”, brüllte ich.

Vielleicht war das die Möglichkeit, die Dämonen so lange abzulenken, bis die anderen beiden Schattenjäger auftauchen würden. Und hoffentlich war das sehr bald, so dass ich mich nicht offenbaren musste. Zumindest war genau das meine Hoffnung, denn meine Einmischung und die Ablenkung der Dämonen funktionierte genauso gut, wie ich es gehofft hatte … Vielleicht sogar zu gut.
 

Einer der Dämonen fauchte und damit stürzte eine Lawine los. Der Dämon, der mir am nächsten war warf sich brüllend auf mich. Ich machte gerade noch einen Satz zur Seite und der Dämon schlitterte an mir vorbei. Der nächste versuchte es, doch auch diesem konnte ich ausweichen. Plötzlich stand ein weiterer vor mir und es war zu spät auszuweichen. Es waren einige Dämonen, die das Portal verlassen hatten. Und ich war bisher ohne eine Waffe. Das könnte ich jedoch sehr schnell ändern. Ich hob eine Hand, bereit, dem Dämonen vor mir einen Lichtball ins Gesicht zu schleudern.
 

Noch bevor ich das Licht heraufbeschwören musste, tauchte eine Klinge aus purem Licht in der Brustgegend des Dämons auf und im nächsten Moment zersprang er in glühende Funken, die gleich darauf verweht wurden und verschwanden.

“Spinnst du?”, erklang Chris Stimme aufgebracht. Der Schattenjäger stand mir nach dem Ableben des Dämons direkt gegenüber. Mein Herz machte einen Satz, als ich in seine leuchtend blauen Augen sah.

“Du hast hier nichts zu suchen Mundi!”, zischte er und dieses Mal verzichtete ich nicht darauf, ihn verärgert anzusehen.

“Ich denke, dass dir meine Hilfe tatsächlich geholfen hatte!”, zischte ich zurück. Ich blickte zur Seite und meine Augen weiteten sich. “Achtung!”, rief ich, woraufhin er nach hinten sah. Unser kurzes Gespräch hatte nun uns selbst abgelenkt und den Dämonen so die Möglichkeit gegeben, uns noch näher zu kommen.

Mit einer schnellen Bewegung hieb Chris die Seraphklinge nach vorne und der nächste Dämon verschwand in einem Funkenregen.

“Verschwinde! Ich sage es nicht noch einmal!”, knurrte Chris in meine Richtung, ehe er sich auf den nächsten Dämonen stürzte.

“Ich glaube, du hast sie nicht mehr alle!”, zischte ich erneut und beleidigt drehte ich mich herum. Dann sollte er sich eben selbst mit seinen Problemen, Verzeihung, Dämonen, auseinandersetzen.
 

Ich war ein paar Schritte gegangen, als erneut ein Schrei hinter mir erklang. Das Portal flackerte dunkelrot auf und im nächsten Moment erkannte ich, wie sich ein sehr großer Dämon aus dem Portal löste. Er sah in meine Richtung und setzte sich mit schnellen Schritten in Bewegung.

Wie erstarrt blieb ich stehen. Was machte ein Dämon von dieser Größenordnung hier? Was war hier los?

“Vorsicht!”, brüllte Chris und ich erkannte aus dem Augenwinkel, wie dieser ebenfalls auf mich zu hetzte. Hatte er einmal nachgedacht? Völlig ruhig beobachtete ich das Geschehen. Vor mir der Dämon, von der Seite der Schattenjäger. Wer würde wohl schneller sein?

Der Schattenjäger war nur ein klein wenig schneller als der Dämon. Chris warf sich vor mich, der Dämon holte mit seiner Pranke aus und hieb ihn zur Seite.
 

Der Schattenjäger flog durch die Luft und krachte gegen einen Container, an dessen Seite er herunter rutschte. Seine Seraphklinge löste sich aus seiner Hand, fiel zu Boden und bereits in dem Augenblick, in dem sich Chris´ Griff gelöst hatte, erlosch die Lichtklinge, die nur durch die Berührung mit dem Schattenjäger aktiviert gewesen war.

Die Klinge! Reines Licht! Eine Waffe, durch die ich meine eigenen Mächte nicht beschwören musste. Das war die Lösung. Ich brauchte diese Waffe.
 

Mein Blick richtete sich zu dem Dämon, der sich wieder mir zuwand. Ich drehte mich herum und rannte los. Ich hatte keine Zeit mehr zu verlieren. Aus den Augenwinkeln erkannte ich, wie Chris sich aufrappelte. Doch für ihn hatte ich keine Zeit. es kam auf jede Sekunde an. Ich streckte meine Hand nach der erloschenen Seraphklinge auf dem Boden aus.

“Nicht!”, hörte ich Chris Stimme, “sie wird dich verletzen!”

Mein Blick richtete sich auf ihn und ich erkannte das Entsetzen in seinem Blick. Genau in diesem Moment schloss sich meine Hand um die Klinge und ich spürte die Kraft, die durch mich in sie hinein floss. Die Seraphklinge strahlte auf und mit einer fließenden Bewegung drehte ich mich herum. Ich achtete auf nichts mehr um mich herum, als die Klinge durch den Dämon hindurch fuhr und erneut ein Funkenregen auf mich herab regnete. Ich blieb nicht stehen sondern bewegte mich weiter.
 

Es war ein Tanz, Bewegungen, die dazu da waren, die Welt zu schützen. Um mich herum regneten die Funken. Erst nach einigen Minuten kam ich langsam wieder zu mir und wie durch eine Wolke hörte ich die Stimmen hinter mir, die Chris Namen riefen.

Ich blinzelte und die Realität kam zurück. Zwar hatte ich viele Dämonen vernichtet, aber durch das Portal kamen mehr und mehr hervor. Sie waren gewarnt worden, deshalb war auch einer der höheren Dämonen aufgetaucht. Engelsblut. Er war meinetwegen hier gewesen.
 

Mein Blick richtete sich auf die Schattenjäger. Lori und Dan waren bei Chris angekommen, der mich mit einem seltsamen Blick musterte.

Ich streckte meine Hand in ihre Richtung aus. “Gebt mir eine weitere Klinge”, rief ich ihnen zu.

“Wie bitte?” Mit großen Augen starrten mich Dan und Lori an.

“Gebt ihr einfach eine Klinge”, gab Chris mit gepresster Stimme von sich und griff nach dem Griff, der noch an Dans Gürtel hing, um diesen zu lösen.

Dan griff selbst danach und zog die Seraphklinge ab. “Sie ist benannt, sie kann sie nicht benutzen”, murmelte er, ohne seinen Blick von mir zu nehmen.

“Das war meine auch!”, antwortete Chris scharf, riss an dem Griff und warf ihn mir in einem hohen Bogen zu.

Ich streckte meine Hand aus und wie als ob ich den Griff angezogen hätte, landete er in dieser. Sofort flammte auch diese Seraphklinge in einem hellen Licht auf.
 

“Kümmert euch um das Portal!”, rief ich hinter mich und drehte mich wieder herum. Ich selbst wollte meine volle Aufmerksamkeit nur den Dämonen zuteil lassen. In jeder meiner Hände hielt ich eine Seraphklinge und ich spürte, wie die Kraft des Lichtes durch mich floss, ich war das Licht und ich war hier, um die Dämonen zu vernichten, das war mein Selbst, das war ich.

Ich konnte alles spüren, es wahrnehmen, jedes Geräusch wahrnehmen. Ich war mir allem und jedem bewusst, der hier auf dem Platz war. Dazu wurde ich geschaffen, das hier war meine eigentliche Aufgabe.
 

Ich stieß mich ab und sprang in die Dämonenherde hinein. Jede meiner Bewegungen war fließend, die Seraphklingen waren Verlängerungen meiner Arme. Es war wie ein Tanz, ein Tanz, dessen Schrittfolgen ich verinnerlicht hatte, den ich ausüben konnte, ohne nur ein einziges Mal darüber nachdenken zu müssen. Das war ich.



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