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Schwarzgrün

von

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Es war das erste Mal, dass Izuna das Gerät benutzte, das Madara Sakura in die Hände gedrückt hatte. Lange musste er auf die junge Frau nicht warten; sie hatte alles stehen und liegen gelassen und war in Izunas Zimmer geeilt. Sie fragte ihn nun, was sie für ihn tun könne. Izuna saß auf seinem Bett, den Kopf zur Tür gewandt. Geduldig wartete Sakura darauf, dass der andere etwas von sich gab.
 

„Ich habe nachgedacht. Darüber, was sie mir gestern sagten.“ Sakura setzte sich ans Fenster und legte die Hände in den Schoß. „Ich habe mich mit meinem Bruder vertragen. Was ihn und mich betrifft, da haben Sie recht.“ Er lehnte sich gegen die Wand hinter ihm. „Es ist aber nicht so, dass der Rest einer Offenbarung gleicht. Ich habe dasselbe bereits von meinem Bruder gehört, und vor langer Zeit hätte ich selbst dasselbe gedacht und laut ausgesprochen. Nur bin ich zu einem verbitterten und gemeinen Menschen geworden.“ Izuna befeuchtete seine trockenen Lippen. „Sie sagten, es gebe Menschen, die an einer schweren Krankheit leiden und sich dennoch dafür entscheiden, glücklich zu sein. Wenn ich in der Lage wäre zu entscheiden, wäre ich nicht der, der ich bin. Glauben Sie mir: Ich unterscheide mich von diesen Menschen.“
 

Sie schwieg und beobachtete ihn: Er hatte den Kopf gesenkt, seine Finger glitten über seine Oberschenkel. „Frau Haruno, würden Sie mir heute Abend das nächste Kapitel vorlesen?“
 

„Ja, sicher“, gab sie zurück. Selbstverständlich war es ihr bewusst, dass sie bei Izuna mit Worten keinen Schalter komplett umlegen konnte. Aber das, was sich hier gerade abspielte, war ein großer Schritt nach vorne: Er bat sie um etwas und es bestand die Aussicht auf eine Beschäftigung außerhalb von stillem Sitzen und Liegen. „Ich finde es gut, dass Sie sich mit Ihrem Bruder vertragen haben. Als wir in der Küche saßen und redeten, sah ich ihm an, dass er erleichtert und entspannter war.“
 

„Hm“, machte Izuna nur. Noch immer hielt er den Kopf gesenkt. Er schien weiter sprechen zu wollen, doch in den nächsten Minuten verließ kein Wort seine Lippen. Sakura drängte nicht. „Ich dachte“, begann er endlich, „auch über das Angebot mit den Hörbüchern nach. Ich bin selbst nicht auf die Idee gekommen. Ich... Ich glaube, ich würde darauf gerne zugreifen. Das Problem ist nur, dass mir entweder die Art und Weise, wie gelesen wird, nicht gefällt oder dass es zu den Büchern, die ich lese, keine Hörbuchedition gibt.“
 

„Wenn Sie möchten, können wir schauen, ob es zu einigen Büchern, die Sie da haben, Hörbücher gibt. Wir können auch eventuell ein paar Proben hören“, bot Sakura ihm an. „Sollten Ihnen die Stimmen gefallen, könnte man sicher etwas bestellen.“
 

Weshalb war sie nur so hilfsbereit? Weshalb ging sie an diese Sache mit so viel Elan heran? Das alles gehörte nicht zu ihren Aufgaben. Es interessierte ihn und so fragte er sie: „Weshalb geben Sie sich eigentlich so viel Mühe, Frau Haruno? Es ist verständlich, dass Sie ein entspanntes Arbeitsklima für erstrebenswert halten. Für mich ist es aber nicht verständlich, weshalb Sie, nun, Hörbuchproben mit mir durchgehen wollen.“
 

Sakura sah ihn mit einem sanften Ausdruck im Gesicht an. „Es ist, weil ich wirklich helfen möchte.“ Sie hätte ihm viel mehr erzählen können, hätte ihm erzählen können, wie ihr Beruf sie zum Positiven verändert hatte, sie sich aus den Fängen der Selbstsucht befreit hatte. Für dieses Mal reichte ihre Antwort aber aus, fand sie.  
 

„Letztendlich ist jede Handlung egoistisch, auch Ihre“, sagte er, als hätte er in ihre Vergangenheit geblickt.
 

„Das mag sein“, erwiderte sie. „Ich würde es so sehen: Wenn eine gute Tat einen unbewussten egoistischen Hintergrund hat, wie zum Beispiel das Ego fördern, der Mensch aber, der die gute Tat empfängt, vorangebracht oder zufriedengestellt wird, dann ist das gut. Wollen wir zusammen die ungelesenen Bücher durchgehen? Oder wissen Sie, was Sie zuerst hören möchten?“
 

„Ich habe fünf Titel im Kopf.“
 

„Gut!“ Sakura klatschte erfreut in die Hände. „Ich bin gleich wieder zurück.“ Die junge Frau holte ihr Notebook und setzte sich mit Izunas Erlaubnis auf das Fußende des Bettes.
 

Die erste Hörbuchversion zum ersten Titel war nicht gut. Es wirkte, als würde der männliche Vorleser jeden Augenblick vor Langeweile einschlafen. Er las ohne den geringsten Hauch von Betonung vor; wo sich Kommata und Punkte im Text befanden, konnte man manchmal nicht einmal vermuten. Die zweite Version war viel besser. Dieses Mal las eine Frau vor, deren Stimme ein Fest für die Ohren war. Sakura studierte für die nächste Stunde Izunas Miene, und sie konnte sagen, wann ihm etwas missfiel oder gut gefiel. Zwei Sachen waren ihr aufgefallen: Zum einen waren die Bücher etwas älter, zum anderen verband die drei Bücher eine Thematik: das Meer. Sie fragte sich, ob er das Meer mochte, ob er es selbst schon mit eigenen Augen gesehen, dort vielleicht vor langer Zeit Urlaub gemacht hatte.
 

„Das ist die letzte Probe.“ Sakura drückte auf die Abspieltaste. Die letzte Hörprobe war nicht sonderlich lang, aber es reichte, um sich eine Meinung zu verschaffen. Izuna gefiel die Stimme des Vorlesers nicht. „Zwei Hörbücher, die ich Ihnen bestellen könnte. Wenn ich sie gleich bestelle, sind sie schon morgen da. Ich werde Ihrem Bruder schreiben, die Bücher bestellen und… Dann, denke ich, werde ich mich an die Zubereitung des Mittagessens machen.“ Ihre Fröhlichkeit erschien ihm eigentümlich und, auch wenn er es niemals zugeben oder sich eingestehen würde, belebend. Als sie weg war, war diese Empfindung fort, und er dachte über diesen seltsamen Menschen und seine Worte nach.
 

___
 

Madara beendete seinen Vortrag zu Sakralsprachen und machte sich auf den Weg zu seinem Büro. Die Tür zu Hashiramas Büro war geschlossen, gedämpft drangen zwei Stimmen zu ihm durch, als er die Tür in sein Büro aufschloss. Hashirama führte wohl gerade ein Gespräch mit einem Studenten. Wunderbar, dann musste er sich nicht auf Zehenspitzen bewegen. Madara ließ sich in den Sessel hinter dem Tisch fallen und schaute auf sein Mobiltelefon. Sakura hatte ihm geschrieben.
 

Herr Uchiha,
 

Izuna und ich sind einige Hörproben im Internet durchgegangen, und ich möchte Ausgewähltes für ihn bestellen. Wäre das in Ordnung? Ich würde die Bestellung von meinem Benutzerkonto tätigen. Die Kosten betragen insgesamt einen Dreißiger.
 

Ganze dreimal las Madara sich Sakuras Nachricht durch. Was um alles in der Welt stellte diese Frau mit seinem Bruder an? Gestern hatte Izuna sich bei ihm entschuldigt – eine ganze halbe Stunde hatten sie gesprochen, Izuna hatte gesagt, dass es ihm leidtue, dass er sich mit ihm wieder vertragen wolle. Und heute ging er mit ihr Hörproben durch und sie wollte welche in ihrem Namen bestellen? Das war verrückt. Das war einfach nur verrückt. Er würde die junge Frau auf das gestrige – denn er hatte keine Gelegenheit mehr dazu gehabt – und auch auf das heutige Ereignis ansprechen. Madara rieb sich mit einem schiefen Lächeln im Gesicht das Kinn und verfasste dann eine Antwortnachricht.  
 

Es wäre schön, wenn Sie die Bücher bestellten. Das Geld werde ich Ihnen erstatten.
 

Als er die Nachricht abgeschickt hatte, klopft es an der Tür. „Ja?“ Ihm fiel auf, dass auf seinem Gesicht immer noch ein Lächeln lag. Schnell ließ er es verschwinden.
 

Hashirama trat ein. Sein Haar war zerzaust, er wirkte ein wenig zerstreut. In letzter Zeit tat er das öfter. Hatte der Gute etwa viel zu tun? Mit Sicherheit, wenn er jetzt offizieller Seminarzuständiger war. Madara hatte ihm dazu nicht gratuliert, und er fragte sich, ob Hashirama ihm das übel nahm. Madara verschränkte die Arme auf dem Tisch. „Was gibt es, Hashirama?“
 

___
 

Nach dem Abendessen blieben Madara und Sakura in der Küche und tauschten sich über die Ereignisse des Tages aus. Madara erzählte Sakura von einem geplanten Großkolloquium. Hashirama hatte sich das ausgedacht, ihn diesbezüglich nach seiner Meinung gefragt und betont, dass er mit ihm sehr gerne zusammen referieren würde. Von anderen Kolloquien unterschied sich das Großkolloquium darin, dass Sprach- und Literaturwissenschaft zusammenkamen und es einen kleinen Gastvortrag geben würde. Madara hatte gesagt, er werde darüber nachdenken.
 

„Ich wollte Sie das schon gestern fragen, bin aber nicht dazu gekommen: Was haben Sie mit meinem Bruder angestellt?“, wechselte Madara das Thema. „Ich kann nicht behaupten, dass er wie verändert ist, das wäre eine große Übertreibung. Ich kann Ihnen aber versichern, dass er vor einigen Wochen nicht bereit gewesen wäre, Vorschläge für Beschäftigungen entgegenzunehmen.“
 

„Nicht viel, Herr Uchiha“, gab Sakura bescheiden zurück. Sie räumte die Spülmaschine ein und füllte die Pfanne, in der sie Gemüse gebraten hatte, mit lauwarmem Wasser. Sie würde gleich die Bretter abwaschen. Madara folgte ihr mit seinen Augen. Sie sah es nicht und erzählte Madara von ihren Gesprächen mit Izuna, davon, dass sie ihm gestern vorgelesen hatte, schilderte ihm, wie die beiden vor ihrem Notebook saßen und sich Proben anhörten.
 

Nie im Leben hätte Madara gedacht, dass Sakura so viel bewegen könnte. Hätte sich das alles genauso entwickelt, wenn Madara einen anderen Pfleger eingestellt hätte? Es fiel ihm schwer, sich vorzustellen, wie Izuna ruhig im Bett lag und sie ihm wie einem kleinen Kind vorlas; es fiel ihm schwer, sich vorzustellen, dass die beiden zusammen auf dem Bett saßen und zusammen nach etwas im Internet suchten; dass sie miteinander auf solch einer Ebene kommunizierten. Der Mann aus ihren Erzählungen konnte nicht sein Bruder  sein. Aber er war es, natürlich war er das.
 

„Herr Uchiha, sagen Sie, kann man an diesen Kolloquien auch teilnehmen, wenn man nicht Student an der Universität ist?“, fragte Sakura interessiert und riss Madara aus seiner Gedankenwelt. Sie war mit allem fertiggeworden und setzte sich zurück an den Tisch.
 

„Das ist möglich. Die Studentenausweise werden nicht kontrolliert. Daneben merken sich Dozenten längst nicht jedes Gesicht und würden, wenn Sie erschienen, sicher nicht darüber rätseln, ob Sie eingeschrieben sind.“ Er legte sein Kinn in die Handfläche. „Wieso wollen Sie das wissen? Kam Ihnen der Gedanke in den Sinn, ein sprachwissenschaftliches Kolloquium zu besuchen?“, fragte er amüsiert.
 

„Ich würde sicher, wenn ich könnte“, gab sie mit warmer Stimme zurück. „Ihr Bruder hat mich darum gebeten, ihm heute ein weiteres Kapitel vorzulesen.“ Sie stand auf und sagte, sie hoffe, dass das Abendessen Madara geschmeckt habe.
 

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Das Paket mit den Hörbüchern kam am Nachmittag an. Sakura machte es in Izunas Zimmer auf und fragte ihn, ob er jetzt eins hören wolle und wenn ja, welches. Izuna entschied sich für den allerersten Titel, nach dem die beiden gesucht hatten. „Madara hat mir einen tragbaren CD-Player zur Verfügung gestellt.“ Izuna deutete mit einer Kopfbewegung auf den Tisch am Fenster. Dort lag ein schwarzer CD-Player samt Kopfhörern; die Knöpfe waren silberfarben. Sie legte die CD ein und reichte Izuna das Gerät. Mit seinen Fingern erfühlte er die kalten Tasten auf der Oberfläche und runzelte leicht die Stirn.
 

„Der erste Knopf rechts von der Kuhle, oben, ist die Play- und Stopptaste“, setzte sie ihn in Kenntnis. Izuna nickte, setzte die Kopfhörer auf und schaltete den Player an.
 

Es entwickelte sich eine Routine: Zu dem täglichen Spaziergang gesellten sich das Hören der Bücher an einem und das gemeinsame Vorlesen am anderen Tag. Gemeinsam fassten sie die Ereignisse des letzten Kapitels zusammen, dann las Sakura das neue Kapitel vor, und schließlich sprachen sie kurz darüber. Madara war über das alles mehr als erfreut; Izuna hatte angefangen, mehr am Esstisch zu sagen. Nun teilte ihm Izuna selbst mit, was alles am Tag geschehen war. So zog ein ganzer Monat ins Land.
 

Am zehnten Dezember fiel die erste Schneeflocke vom Himmel. „Herr Uchiha, es schneit“, informierte Sakura ihn und klappte das Buch zu. Noch immer lasen sie an dem Buch, auf dessen Einband ein weißer Wal abgebildet war.
 

Verwundert richtete sich Izuna auf. „Welches Datum ist heute?“, wollte er wissen und verspürte so etwas wie Aufregung.
 

„Der zehnte Dezember. Ich werde morgen früh nach Hause fahren und am Sonntag zurückkehren.“
 

Izuna antwortete nicht sofort. „In Ordnung. Dann bis Sonntag und gute Fahrt morgen.“
 

Etwas perplex über diesen ungewöhnlichen Abschied, verließ Sakura das Zimmer, und Izuna trat an das Fenster, hinter dem weiße Flocken einen langsamen, anmutigen Tanz in der Dunkelheit hinlegten, und presste seine Stirn gegen die kalte Glasscheibe.
 

Sein Bruder hatte in zwei Wochen Geburtstag. Er hatte es verdrängt, war vollkommen auf sich selbst und sein Leid fokussiert gewesen. Als er und Madara Kinder gewesen waren, hatte Izuna sich auf Geburtstag bereits Monate vorher gefreut. Mittlerweile war dem nicht so: Geburtstage waren nichts Besonderes mehr, nicht mehr erfüllt von Zauber und Wunderlichkeit. Er hatte in der Vergangenheit oft darüber nachgedacht und war immer wieder zum selben Schluss gekommen: Es war bitter. Etwas dagegen machen konnte man allerdings nicht. Es war, wie es nun einmal war.
 

Trotzdem hatten sich die Brüder immer gegenseitig mit Kleinigkeiten beschenkt, es war zu einer Selbstverständlichkeit geworden, derer man sich nicht entledigen konnte, da sie auch zu einer Gewohnheit geworden war. Madaras letztes Geschenk an Izuna war ein Buch gewesen; Izunas Geschenk an Madara war ein Gunbai aus einem Ramschladen gewesen sowie ein Autoparfüm. Er hatte gerne in solchen Geschäften gestöbert. Manchmal stieß man in solchen Läden auf wahre Schätze. Er verspürte Traurigkeit in sich aufsteigen und entfernte sich von der Glasscheibe. Niemals wieder würde er solche Läden aufsuchen können.
 

[style type="italic"]Sie sollten dem Ganzen nicht allzu sehr nachtrauern. Das macht nichts rückgängig, das macht nichts besser[/style], dachte er an die Worte, die Sakura ihm die letzten Wochen sehr oft gesagt hatte. Er biss sich leicht in die Lippe und dachte nun über seinen Bruder nach, daran, wie sehr Madara sich um ihn und sein Wohlergehen eigentlich bemühte. Er nahm es ihm mittlerweile nur noch ein Bisschen übel, dass er eine Pflegerin für ihn eingestellt hatte. Besser als Antidepressiva war es allemal. Izuna musste zugeben, dass er mit Sakura gut zurechtkam; er mochte es, wenn sie ihm vorlas, er mochte ihr Essen und er mochte die gemeinsamen Gespräche und Spaziergänge. Dennoch betrachtete er sie immer noch als Fremde, wie er es ausgeführt hatte.
 

Vielleicht sollte ich Sakura... Frau Haruno fragen, wenn sie am Sonntag wieder da ist.
 

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Die Sonne war untergegangen; der Bahnhof schwamm im künstlichen Licht. Sakura und Madara standen am Gleis, Sakuras Koffer zwischen ihnen, und warteten auf die Ankunft des Zuges, der die junge Frau zum Bahnhof ihrer Heimatstadt bringen würde. Izuna hatte sie heute nicht gesehen. Es schneite und es war kalt. Ihre Nase fror und sie wusste sich nicht zu helfen. Der geschlossene warme Warteraum war selbstverständlich bereits voll gewesen, als die beiden am Gleis angekommen waren. Wenigstens hat der Zug keine Verspätung, dachte sie sich, und nur kurz darauf verkündete eine weibliche Stimme, dass der Zug, der von Gleis 6 abfuhr, zehn Minuten Verspätung hatte. Sakura seufzte.
 

Die beiden sprachen nicht miteinander. Sakura versuchte, ihre Nase zu wärmen, indem sie ab und an ihre behandschuhte Hand auf die Nase legte, und dachte über Freunde und Familie nach, die sie dieses Wochenende sehen würde, während Madara beinahe lässig und unbeeindruckt dastand, so als wäre er resistent gegen die Kälte. Erst als der Zug einfuhr, wandte sich Sakura an Madara mit den Worten des Abschiedes. „Ich werde am Sonntag gegen achtzehn Uhr wieder hier am Bahnhof sein, sofern sich der Zug nicht großartig verspätet“, sprach sie. Die Türen öffneten sich und Menschen stiegen aus. Sie reichte ihm die Hand.
 

Madara hatte bis eben die Hände in den Hosentaschen gehabt. Er trug keine Handschuhe, er hatte sie im Auto zurückgelassen. Die ausgestreckte Hand ignorierend, legte er seine Hand auf ihren Oberarm. Sie glaubte, durch ihre Kleidung die Kälte seiner Hand zu spüren. „Danke.“
 

Sie roch ihn in diesem Augenblick genauso intensiv wie am ersten Tag. Moosig, süß-hölzern. Sie war sich nicht sicher, ob es Einbildung war, oder Parfüm an seinem Ärmel haftete. Ihr Mund öffnete sich, um etwas zu sagen, aber er kam ihr zuvor. „Sie sollten einsteigen. Der Zug fährt gleich ab“, sagte er bestimmend, wie ein professioneller Ansager.
 

Sakura fuhr zusammen und eilte zu den Türen. Als sie im Zug war, drehte sie sich nach Madara um, der sich kein Stück bewegt hatte. Sie fand kein Lächeln auf seinem Gesicht vor, noch nicht einmal die Andeutung eines Lächelns. Aber es lag, wie sie fand, Zufriedenheit in seinen Zügen, die ihr weich und entspannt erschienen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Thrawn
2016-04-26T12:21:16+00:00 26.04.2016 14:21
Tolles Kapi

Izuna taut langsam auf! Da hat Madara ein paar Probleme weniger! Hashirama tötet ja alle Nerven ab.^^ Jetzt kommt ja noch Madaras Geburtstag und das Großkolloquium. Wie das alles verlaufen wird?

MfG Thrawn
Antwort von: abgemeldet
27.04.2016 21:58
Danke für deine Review!

Lass dich überraschen, da kommt noch so einiges.

Liebe Grüße

C.


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