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Kizuna

Bestimmung
von

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einen anderen Weg einschlagen,

einen anderen Weg einschlagen,

 

 

 

Es ist nur ein Hauchen und dennoch fällt die Last von mir, ihm keine genaueren Erklärungen geben zu müssen. Ich halte jedoch augenblicklich den Atem an, als mir klar wird, was das bedeutete. Er weiß davon?! Er kennt den Ablauf, den Zweck und die.... Folgen.

„Was?...woher?“

„Meine Mutter. Bei ihr und meinem Vater passierte es ebenfalls.“

Mein Hände krallen sich in seinen Umhang, während ich meinen Tränen nicht länger zurückhalten kann. Feste kneife ich die Augen zusammen, doch die warme Flüssigkeit erkämpft sich dennoch einen Weg aus ihrem Gefängnis. Eigentlich dachte ich, ich habe die letzten Tage schon genug geweint, aber anscheinend hat mein Körper bereits neue Reserven angelegt. Mein Schluchzen erhellt die alte Holzhütte, welches ich jedoch kaum durch meine piependen Ohren wahrnehme.

„Oh Gott, es tut mir Leid. Ich wollte das nicht!“

Er reibt mir beruhigend über den Rücken.

„Es ist nicht deinen Schuld. Keiner...... konnte wissen, dass das passiert.“

Ich höre die Schwere in seiner Stimme, den enttäuschten und schmerzenden Klang, der sich wie ein langes Messer in mein Herz bohrt und mich noch mehr zum schluchzen bringt. Es ist schon kaum zu glauben, dass er sofort geschaltet hat, als ich Kizuna erwähnte. Wahrscheinlich klebt nach der letzten Nacht abermals der Geruch des Daiyoukais wie Honig an einer Bärentaze an mir. Er brauchte nur eins und eins zusammen zu zählen. Das schlechte Gewissen ergreift mich, obwohl die Schuld nicht bei mir liegt. Schließlich habe ich vorher noch nie von Kizuna gehört und die Wahrscheinlichkeit, dass es mich und Sesshoumaru treffen würde, nachdem wir eigentlich schon so oft miteinander zu tun gehabt hatten und nichts passiert war, war so unwahrscheinlich gewesen, als dass man es in Betracht gezogen hätte. Und dennoch. Nie wollte ich ihm so weh tun. Genauso wie ich, hat auch er an eine gemeinsame Zukunft geglaubt. Er weiß nun genau, dass dies nie der Fall sein wird. Und schon wieder wird er alleine sein....

 

Nach einer schier endlosen Zeit kann ich mich unter Beeinflussung seiner Zährtlichkeiten und seiner sanften Stimme beruhigen. Langsam löse ich mich von ihm, traue mich jedoch kaum ihm ins Gesicht zu blicken, in der Angst wieder weinen zu müssen. Mehrmals muss ich mir durchs Gesicht fahren, damit meine Tränenspuren verschwinden und bereits jetzt spüre ich die Röte unter meine Augen. Ich zucke zusammen, als sich plötzlich seine starken, rauen Hände auf meine Wangen legen und meine Gesicht anheben. Traurig sieht mich mein langjähriger Freund an und sucht anscheinend etwas in meinem Blick.

„Und dennoch.... etwas werde ich noch tun.“

Langsam, fast zögernd kommt mir sein Gesicht immer näher, wodurch ich die Bedeutung seiner Worte versteh. Auch wenn ich im Inneren weiß, dass das hier anders aus gehen könnte, als erwartet, so hätte ich mich momentan nicht glücklicher schätzen können. Alles würde ich tun, um vielleicht auch nur ansatzweise aus diesem Alptraum zu entfliehen. Ich schließe meine Augen, strecke mich ihm entgegen, in voller Sehnsucht. Ich fühle, wie Kizuna versucht es zu unterbinden, in mir Scham und ein schlechtes Gewissen weckt. Ich ignoriere es, weiß, dass das alles eine Täuschung ist, einen Lüge. Seine Lippen berühren die meinen und gespannt warte ich auf das Feuerwerk, welches mich auch damals bei Sesshoumaru übermannte. Doch... nichts. Keine Raketen, welche in meinem Inneren starten, keine Schmetterlinge oder ein Knistern in meinem Bauch. Gar nichts. Nur reine Enttäuschung und Schmerz.

Abermals steigen mir Tränen in die Augen.

Wieso? Ich war doch so verliebt. Wo ist das alles hin? Dieses Kribbeln, wenn er mich mit seinem sanften Blick angesehen hat, mir mal etwas Nettes sagte oder mir eine liebevolle Geste schenkte. All das, was ich schon immer brauchte, was ich schon immer wollte und jetzt ….hat es absolut keine Bedeutung mehr. Nichts davon.

 

Unaufhörlich läuft mir nun schon wieder die warme, salzige Flüssigkeit über die Wangen. Dennoch versuche ich alles aus diesem Kuss rauszuholen, im Wissen, dass es mein Letzter mit ihm sein wird. Verzweifelt kralle ich mich in seinen Umhang, presse meine Lippen noch etwas bestimmter auf seine und ignoriere das Gefühl, etwas Falsches zu tun. Doch nach kurzer Zeit brennen die falschen Gedanken in mir, wie ein in Benzin getränktes Stück Fleisch. Ständig kreisen meine Gedanken hin zum Daiyoukai und schier unmöglich lässt sich der Nebel aus Verrat und Widerwillen in meinen Kopf lichten. Schwer löse ich mich von ihm und fange bitterlich an zu weinen. Es fühlt sich nicht richtig an, obwohl ich weiß, dass es das ist, denn es ist fair! Er hat drei Jahre lang auf mich gewartet und ich auf ihn. Und jetzt das!

Wieso musste es so kommen? Ich will ihn nicht alleine lassen. Ich will das alles nicht! Sanft legt er mir seine Hand auf meine bebenden Schulter.

„Es ist ok, Kagome! Hör auf dagegen anzukämpfen.“

Für einen kurzen Moment verstummt mein lauter Gefühlsausbruch und geschockt blicke ich in seinen bernsteinfarbenden Augen.

„Ich soll was? Wie könnte ich? Du warst alles was ich je wollte! Und jetzt... und jetzt...“

Mein Schluchzen lässt meinen Körper erbeben und meine Sicht verschwimmt. Doch der Hanyou erlaubt mir nicht mich weg zu drehen. Zielstrebig hält er meine Arme fest.

„Glaub mir, wenn ich eines von meiner Mutter weiß, dann ist es, dass du keine Chance hast etwas dagegen zu tun! Aber.... ich werde nicht aufgeben. Ich gehör zu dir.“

Sachte streicht er mir durchs Gesicht und wischt dabei meine Tränen beiseite. Liebevoll blicke ich ihn an und kurz versuche ich ihm ein dankbares Lächeln zu schenken. Ich bin gerührt von seiner so plötzlich Offenheit, dass ich kurz sprachlos darüber verweile, bis ich diesen Moment vollkommen in mich eingesaugt habe. Gleichzeitig frage ich mich, ob er es auch so klar von sich gegeben hätte, wenn ich nicht mit Sesshoumaru verbunden wäre. Nur nebenbei, spreche ich, genauso wie er selbstverständlich und direkt über meine Gefühle.

„Ich weiß. Ich liebe dich.“

Inu Yashas Augen fangen wild an zu glänzen und kurz schleicht sich ein Grinsen über sein Gesicht, welches mich ebenfalls zum lächeln bringt. Seine Hände liegen immer noch auf meinen Armen, während ich spielerisch an seinem Feuerrattenfell fummle. Es ist ein seltener, jedoch so entspannter Moment, den selbst Kizuna nicht schafft kaputt zu machen.

Nur einen Augenblick verweilen wir so, ehe ich Sesshoumarus Aura gefährlich aufflackern fühle. Inu Yasha scheint es ebenfalls zu spüren, denn mit einem schnellen Räuspern entfernt er sich von mir. Verlegen kratzt er sich am Kopf.

„Ich denke, wir sollten zu den Anderen zurück kehren, sonst bekommen wir gleich unangenehmen Besuch.“

Ich lächle bitter, bin dennoch erleichtert, dass wir das geklärt haben. Nichtsdestoweniger hat es mir einen neues Loch ins Herz geschlagen, ihm mit diesen Tatsachen zu konfrontieren. Eigentlich will ich immer noch nicht einsehen, dass sich mein Leben wohl nun grundlegend ändern wird....

 

Als wir wieder zu den Anderen stoßen, löchern mich Sango und Miroku mit fragenden Blicken. Sie scheinen die Anspannung zwischen Inu Yasha, Sesshoumaru und mir deutlich zu spüren, können sich verständlicherweise jedoch keinen Reim daraus machen. Unsicher bleibe ich stehen und blicke zu ihnen rüber.

Soll ich jetzt wirklich einfach gehen? Auch wenn Inu Yasha ihnen alles erklären könnte, so eine richtige Verabschiedung bin ich ihnen schuldig. Schließlich sind es meine langjährigen Freunde und ich liebe sie. Mein Blick schweift zum Daiyoukai, welcher mich prüfend mustert. Wie immer ist seine Mimik ausdruckslos, dennoch sehe ich, dass es in seinem Inneren rattert. Er kämpft mich sich. Dann plötzlich dreht er sich um und schmeißt ein „Morgen früh brechen wir auf!“ über die Schulter, ehe er lautlos im Wald verschwindet. Ich lasse es mir nicht nehmen, über seine Barmherzigkeit kurz zu lächeln, während ich meine Freunde bitte uns zu folgen. Inu Yasha verstand ebenso, wie Sesshoumaru meinen Blick und deutete bereits mit einer Kopfbewegung auf unsere Hütte, die wir uns vor einen halben Jahr zugelegt hatten. Auch wenn ich glücklich bin, noch ein paar Stunden bei meinen Freunden zu verbringen, bevor ich sie eine ganze Zeit lang nicht wieder sehen werde, so kann ich dennoch einen sehnsuchtsvollen Blick nach hinten nicht verhindern. Auch wenn ich deutlich fühle, dass der Daiyoukai in der Nähe ist, so ist die Anstrengung, mich noch weiter von ihm zu entfernen riesig. Wie ein unwiderstehlicher Drang zieht es mich immer wieder zu ihm. Dies zu ignorieren ist nervenaufreibend.

Gequält seufze ich.

Wie hasse ich doch dieses Band......

 

Lange haben wir beieinander gesessen und genauso wie bei Inu Yasha, viel es mir auch bei meinen Freunden schwer, diese Geschichte zu erzählen. Über Kizuna mussten wir sie zusätzlich aufklären, weil sie die Legenden der Hundedämonen nicht kannten. Zu erklären, dass ich quasi an nichts anderes mehr denken konnte, als an Sesshoumaru war schwer. Vor allem, weil man schnell auf den Gedanken kommen konnte, ich sei verrückt geworden. Doch der Hanyou unterstütze mich nur, wo er konnte, worüber ich sehr dankbar war. Nach schier endloser Zeit und nach gefühlten tausend Fragen, habe ich alles wichtige mit meine Freunden besprochen. Einiges dabei war jedoch so schwierig zu erzählen, das mein Kopf immer noch der Farbe einer Tomate ähnelt. Die Tatsache, wie genau Kizuna mit der ersten Berührung zustande kam, war eine Situation gewesen, die ich wirklich ungern haarklein berichten wollte.

 

„Also wirst du uns verlassen?“

Mirokus Gesicht zeigte seine leichte Trauer darüber, weil er sich die Antwort darauf wahrscheinlich schon selbst geben kann. Ich nicke nur betrübt und lasse die Schultern hängen.

„Wenn ich könnte würde ich bleiben, aber....ich...Mir bleibt keine andere Wahl.“

Es fällt schwer die richtigen Worte zu finden, weil das Ganze alles so verwirrend ist. Niedergeschlagen blicke ich ins Feuer, welches nur noch leise dahin prasselt. Jetzt wo ich es bemerke, sitzen wir schon recht lange beieinander. Die Kinder schlafen schon in den Armen ihrer Eltern und Shippo fallen immer wieder die Augen zu. Auch ich spüre nun allmählich die Müdigkeit in meine Glieder kriechen. Ein Blick nach Draußen zeigt mir die tiefe Schwärze der Nacht, während nur das Heulen einer Eule zu hören ist.

„Nun...“

Miroku räuspert sich kurz, um die Stille zu unterbrechen.

„Egal was du tust, Kagome, wir werden immer hinter dir stehen!“

Sein Blick schweift dabei zu jedem einzelnen durch den Raum und erntet nickende Köpfe. Ein Lächeln bildet sich auf seinen Lippen, ehe Sango sich zu Wort meldet.

„Aber du musst uns versprechen, uns regelmäßig besuchen zu kommen.“

Ihr Blick versucht Strenge zu zeigen, jedoch kann sie ebenfalls ein Grinsen nicht unterdrücken. Ihr gespielte Härte lässt mich gleicherweise lächeln, während ich ich zustimme. Dann stehen alle auf und drücken mich noch einmal herzlich, ehe sie sich auf den Heimweg machen. Morgen, so versprachen sie, würden sie noch einmal kommen, bevor ich gehen würde. Mit einem Lächeln quittiere ich diese Aussage und behalte dabei für mich, dass ich lange Abschiedsszenen noch nie gut verkraften ....

 

 

 

 

 

 


Nachwort zu diesem Kapitel:
ich hab diesmal gar keine Entschuldigung warum das so lange gedauert hat....
plötzlich waren mehr als zwei Wochen rum xD
ich hoffe ihr konntet euch dennoch an den bisherigen verlauf der Story erinnern ;) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-11-05T00:00:26+00:00 05.11.2019 01:00
InuYasha kennt Kizuna von seinen Eltern. Wenigstens etwas.

Von:  KagomeKizu
2016-09-20T02:10:53+00:00 20.09.2016 04:10
Tolles Kapitel!
Toll das alle so hinter Kagome stehen, und Sesshoumaru ihr auch noch genügend Zeit gibt sich ordentlich von ihren Freunden zu verabschieden.
Glg Kago
Von:  bella-swan1
2016-08-30T17:09:27+00:00 30.08.2016 19:09
Super Kapi.
bin schon gespannt wie es weiter geht. ; )
Lg.
Von:  XxGirlyxX
2016-08-30T13:34:11+00:00 30.08.2016 15:34
Dann versteht er kagome ja :) sie kann ja leider auch nichts für. Und daß Sesshoumaru so reagiert ... das Band Scheind zu helfen :P
Freue mich schon auf das nächste Kapitel :)
LG XxGirlyxX
Von:  SUCy
2016-08-30T11:46:39+00:00 30.08.2016 13:46
Oh man der arme InuYasha man konnte den Schmerz richtig fühlen.
Und damit das sich ihr Leben grundlegend ändern wird hat sie wohl recht.
Ich bin gespannt wie sie so mit Sesshoumarus Art zurecht kommt, jetzt wo sie so nah mit ihm zusammen leben muss.
Das wird wohl oft zu Ärger führen würde ich sagen.
Ich bin auf den weiteren Verlauf sehr gespannt :)

Von:  VanyChan
2016-08-28T20:08:23+00:00 28.08.2016 22:08
Hallo :)

Juhu ein neues Kapitel :) es ist dir mal wieder super gelungen. Auch die Geschichte habe ich in den 2 Wochen natürlich nicht vergessen, ich denke da hat aber auch das Ende des letzten Kapitels zu beigetragen, es schwebte die ganze Zeit in meinem Kopf herum. Ich bin froh, dass es für Kagome so einfach gemacht wird, die ganze Situation ist schon schwierig genug. InuYasha tut mir schon leid, er wird nicht los lassen können. Aber auch Kagome wird sicher InuYasha nicht vergessen. Ich hoffe unser Eisklotz kann Kagome wenigstens etwas von dem geben, was Kagome braucht. Also Lieben und Geborgenheit, wobei er ja nicht gerade viel Hoffnung aufkeimen lässt. Falls er dazu nicht in der Lage ist, besitze ich noch ein kleines bisschen Hoffnung,dass es ihr am Ende doch möglich ist mit InuYasha glücklich zu werden.

Ich freue mich jeden Fall aufür das nächste Kapitel!

Liebe Grüße
VanyChan


Von:  Lexischlumpf183
2016-08-28T19:56:45+00:00 28.08.2016 21:56
Ich kann mich nur Kazu27 anschließen, mir fehlen die Worte 😞 geht das Band wieder weg? Was passiert jetzt mit Inuyasha? Oh bitte bald mehr 😵😩
Von:  Buffy12
2016-08-28T19:32:00+00:00 28.08.2016 21:32
Ob man das nicht ändern kann
Ich meine sess wird hoffentlich gut zu kagome sein

Von:  Kazu27
2016-08-28T17:12:05+00:00 28.08.2016 19:12
😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭
sry......ich bin zu sentimental

Sehr schön geschrieben, die Gefühle sind sehr gut rüber gekommen und das Verständnis von inuyasha und die Erkenntnis von kagome rührte mich sehr. Mach weiter so
Antwort von:  Salada
28.08.2016 19:38
oh wie schnell, freut mich dass es dir gefällt ;)
Ich hatte kurz den Gedanken Inu Yasha kommt zu soft rüber.....


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