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Kizuna

Bestimmung
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,

auch wenn ich die Story an sich komplett fertig geschrieben habe musste ich hier und da immer noch etwas überarbeiten....
Zudem bin ich jetzt ausgezogen und hatte einen Monat kein Internet und nen Haufen Renovierungsarbeiten zu erledigen. Ich weiß das ist keine Entschuldigung aber wenigstens eine Erklärung. Jetzt bin ich zurück und setzt mich weiter fleißig ans posten und schreiben;)
Viel Spaß beim lesen. Komplett anzeigen

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nur noch um dich.

 

nur noch um dich.

 

 

Schwitzend erwache ich aus meinem, mir unlieben Traum und streiche wir einzelne verwirrte Haarsträhnen beiseite, ehe ich mir meinen kühlen Handrücken auf die Stirn lege. Ich habe mich eindeutig geirrt. Es ist mir einfach nicht möglich, nicht an ihn zu denken. Selbst in meinen Träumen sucht er mich heim. Es ist schon fast gruselig, wie weit er oder dieses Band mein Unterbewusstsein erobert hat. Den ganzen vergangen Tag habe ich zwar die Tagträumerrein so weit es geht unterlassen, doch mir ständig immer und immer wieder in den Kopf zu setzten nicht an ihn zu denken, bezeugt nur, wie sehr ich ihm schon verfallen bin. Es ist zum verrückt werden. Wie nur kann ich ihn vergessen?

Unruhig lecke ich mir über die trockenen Lippen und kann dabei nicht verhindern mir seine innerlich in den Kopf zu rufen. Mein Körper fängt an wollig zu kribbeln, während meine Kopf mir zuschreit, wie widerlich ich bin. Was ist nur aus mir geworden? Wieso habe ich plötzlich solche lasziven Gedanken, die mal so gar nicht zu mir passen?

Stöhnend schmeiße ich mich auf die Seite und ziehe meine spärlich wärmende Decke fester um meinen Körper, gebe der Flut aus Fantasien und Träumen nach und gleite langsam in einen leichten Schlaf.

 

 

 

Etwas unsicher laufe ich durch das kniehohe Gras. Zwar habe ich die Dorfbewohner vorher gefragt, in welche Richtung mein Dorf liegt, doch sicher ob der Weg immer noch richtig ist, bin ich mir nicht. Ich stöhne etwas verärgert über meinen schlechten Orientierungssinn. Doch nützen tut es alles nichts.

Meine Aufmerksamkeit wird auf den kommenden Wald vor mir gelenkt. Etwas weißes steigt zischen dem Blätterdach hervor und wirft mich unweigerlich in die vergangen Tage zurück und zu dem einem Wesen, welches mir seit dem im Kopf rum spuckt.

Kurz bleib ich wie versteinert stehen, wobei sich mein Körper schon auf ein herrliches Bad einstellt. Doch ich zögere verständlicherweise aus Folge dessen, was ich das letzte mal dort erleben durfte. Zwangsweise stelle ich mir die Frage, was ich jetzt machen soll. Noch mal riskieren, in seinen Gewässern zu baden geht an sich auf keinen Fall. Dennoch ist die Verlockung so unnatürlich groß, dass ich mich abermals frage, ob ich überhaupt noch ich selbst bin. Früher hätte ich anderes reagiert, schließlich war ich nicht lebensmüde. Doch plötzlich steht der Daiyoukai in einem derart anderem Verhältnis zu mir, dass sich mein Innerstes schier zerreißt. Kaum noch ein Gedanke, der dem anderen nicht widersprechen möchte und daraus folgende Taten, absolut unüberlegt und chaotisch erscheinen. Doch dieses wird’s anders laufen.

Zögernd mach ich einen Schritt nach dem nächsten, mit der Absicht, den Quellen einfach aus dem Weg zu gehen. Ich kann nur hoffen, dass der Lord bereits weit weg ist. Mir entgeht jedoch nicht, wie sich in mir das Verlangen ausbreitet, den Daiyoukai wiederzusehen. Doch ich verbiete es mir. Er will mich nicht sehen, also will ich es auch nicht. Das wäre ja noch schöner!

Etwas leiser schleiche ich nun durch das Dickicht. Ich muss ja nicht wie ein Elefant rumlaufen und alle auf mich aufmerksam machen, doch innerlich weiß ich, dass es sinnlos wäre sich vor dem Lord verstecken zu wollen. Seine Dämonenfähigkeiten sind mir eindeutig überlegen. Allein mein Geruch würde er wahrscheinlich aus aber von Kilometern wahrnehmen.

Kurz bleib ich stehen, als ich schon fast die Quellen hinter mir lasse. Meine Neugier nagt immer stärker an mir, doch mein Sturheit steht diesem im Weg. Ich schätze meine Möglichkeiten und deren Folgen ab.

Ersten: Ich geh weiter und werde den Herrn des Westens erstmal nicht wiedersehen.

Zweitens: Ich geh dort hin und werde den Lord wieder sehen und er bringt mich dann höchstwahrscheinlich um, wenn er Kizuna wirklich so gut ignorieren kann, wie er behauptet.

Drittens: Ich geh dort hin, er ist schon längst weg und ich versinke in Enttäuschung und Sehnsucht.

Schwer seufze ich und erkenne, dass nichts davon wirklich zufriedenstellend ist. Ich blicke gequält durch das Blätterdach und hoffe in den vorbeiziehenden Wolken die Antwort zu finden. Komischerweise sieht dabei eine bei genauerem Betrachten aus wie ein Hund. Das gibts doch nicht. Leicht lache ich verzweifelt und zugleich belustigt über meinen Entdeckung. Dann seufze ich laut aus und schüttle bereits über meine nächste Handlung den Kopf. Na dann, wenn es der liebe Gott so will...

Ich atme noch einmal durch, ehe ich mich umdrehe und geschockt die Augen aufreiße. Nur wenige Zentimeter von mir entfernt trifft mich ein tödlicher, roter Blick und kurze Zeit scheint die Zeit still zu stehen. Aus Reflex springe ich zu Seite. Gerade noch rechtzeitig, wie ich feststellen durfte. Dort wo ich noch vor einem Moment stand steckten jetzt die spitzen, langen Krallen des echsenartigen Dämons im Boden. Ein lauter, wutentbrannter Schrei hallt durch den Wald, ehe das Monster auf mich zurast. Ich rolle mich zur Seite, als es abermals ausholt und ignoriere mein schmerzendes Knie, als ich mir an spitzen Steinen die Hose aufreiße. Doch das Vieh lernt anscheinend schnell. Durch den Wind spüre ich gerade zu, wie knapp er mich verfehlt hat. Das nächste Mal wird es kritisch.

Als hätte er meine Gedanken gelesen kommt der Dämon abermals auf mich zu. Ich knirsche mit den Zähnen und handle schon fast zu meiner eigenen Verwunderung instinktiv. Blitzartig ziehe ich einen Pfeil und schieß. Mit einem schneidenden Ton spiest sich die Waffe in seinen Schädel und ein kurzer Augenblick scheint die Zeit abermals still zu stehen. Dann ertönt ein weiterer Schrei von dem Monster, dieses mal jedoch einige Oktaven höher. Von der läuternden Kraft meines Pfeils löst sich der Dämon unter schrillen, Schmerzensklängen langsam auf und erlöst mich aus meiner muskelzerreißenden Spannung. Erst jetzt höre ich das Pochen meines eigenen Pulses im Ohr, das Klopfen meines rastenden Herzens und das überdurchschnittliche Arbeiten meiner brennenden Lungen. Ich schließe kurz beruhigend die Augen, während mir klar wird, wie knapp ich gerade dem Tod entkommen bin. Wieso habe ich ihn nicht gespürt? War ich so in Gedanken? Alles nur wegen diesem bescheuertem Band? Soll ich etwa an nichts mehr anderes denken können, als an den Daiyoukai? Wut steigt in mir hoch. Es reicht endgültig! Ab jetzt ist Schluss damit! Konzentriere dich gefälligst, Kagome!

Ich atme einmal tief durch ehe ich die Augen wieder öffne. Und wieder bekomme ich einen Schock. Hinter dem, sich auflösenden Dämon erscheint ein anderes, jedoch viel mächtigeres Wesen, welches mich unter verwundertem Blick betrachtet. Seine Hand liegt auf dem Griff seines Schwerts, jede Sekunde bereit gewesen es zu ziehen. Doch er stellt genauso verwundert wie ich es bin fest, dass seine Hilfe hier nicht notwendig gewesen war.

Wieder fängt mein Herz an wie wild zu rasen, doch dieses mal nicht wegen Angst. Ich hätte nie geglaubt, mal froh zu sein, den Lord zu sehen.

 

Zögernd beendet er seine Kampfhaltung, nimmt seine Hand von seinem Schwert und kommt herhabendes Schrittes auf mich zu. Dabei können sich meine Augen nicht von seiner Gestalt lösen, egal wie sehr ich mich dazu auffordere. Allein schon, dass ich hier auf dem Boden sitze und er auf mich herabblickt schüchtert mich eine Art und Weise ein, die ich bis dahin nicht kannte. Kaum zu glauben, dass ich mal von der Macht die eine Person ausstrahlt aus der Fassung gebracht werde, wo mich ansonsten sowas noch nie interessiert hat. Doch gerade jetzt, wo es ihn anscheinend so sehr missfällt, nicht gebraucht geworden zu sein, drückt er mir derart dominant sein Youki entgegen, dass ich nur noch mit bedrückendem Gefühl schlucken kann, um den Kloß aus meinem Hals zu bekommen.

Kurz vor mir kommt er schließlich zum stehen, kniet sich runter und betrachtet mich ausgiebig. Sein Geruch schweift mir entgegen und ich ertappe mich dabei, wie ich ihn mir merken möchte, weil er auf eine komische Art und Weise Entspannung bei mir hervorruft. Dann schwnagt etwas in ihm, was mich verwundert die Augenbrauen kräuseln lässt. Sein Aura scheint plötzlich irgendwie...verwundert und besorgt. Dabei schein ich bereits den Grund zu kennen, als ich seinem starrem Blick folge und mein blutende Knie erblicke. Dennoch kommt es mir so unecht vor, dass sich einer der stärksten Dämonen um ein Menschenweib sorgt, sodass es fast instinktiv wirkt, als ich mir den Daiyoukai nochmals betrachte, um meine Vermutung zu bestätigen.

„Ich bin ok.“, versichere ich ihm und lache innerlich über mich selbst, weil ich dem Bedürfnis nachgebe, ihn beruhigen zu möchten.

Schon komisch, dass er sich überhaupt so etwas wie Sorgen um mich macht. Er ist gar nicht der Typ für sowas. Doch im gleichen Moment frage ich mich inständig, was Sesshoumaru für ein Typ eigentlich ist. Es schien mir sonst so eindeutig und logisch, habe ich ihn doch immer als den kaltherzigen Bruder Inu Yashas betrachtet, der insgeheim doch eine nette Seite in irgendeiner seltsamen Form zu besitzen scheint. Aber eigentlich ist er mir völlig fremd.

Er erhebt sich, dreht sich um und geht. Sein wehendes Haar reist mich dabei aus meiner Starre.

„Warte, Sesshoumaru! Ich..“

„Ich erlaube dir noch einmal.... “, er mustert mich kurz abschätzend von oben bis unten „ ...dich in meinen Quellen zu erholen.“

 

 

 

 

 

 

„Sesshoumaru, ich dachte eigentlich, dass ich alleine baden würde...“

Ignorierend sitzt mir der Daiyoukai, wie schon beim letzten mal gegenüber. Seine Mimik ist ausdruckslos und undurchschaubar. Laut stöhne ich, während ich mein blutendes Knie vorsichtig im Wasser von alles Steinen und Dreckspuren befreie. Ich hab wirklich nicht damit gerechnet, dass er mir Gesellschaft leisten wird, als ich sein Angebot dann doch dankbar angenommen habe. Doch vielleicht geht es ihm ähnlich wie mir.

„Hattest du auch die ganze Zeit das Gefühl, als wenn etwas fehlen würde? Doch als ich dich sah, war es wie weggeblasen...“

Gedankenverloren blicke ich ins Wasser, so weiß ich doch genau, dass er mich sowieso nicht anschauen wird. Jetzt wo ich so entblößt mit ihm in der Quelle sitze, kann ich ihn auch direkt auf meine Gedanken und Gefühle ansprechen. Einen Unterschied machen wird es sowieso nicht.

„Ist das Kizuna?“

Ich blicke ihn an. Angst oder Furcht hatte ich seit seiner Berührung nicht. Irgendwie weiß ich, dass er mir nichts tun wird. Dennoch bleibt auch immer das Unerwartete, denn auch seine Aktionen scheinen sich von seinen vorherigen zu unterscheiden...

Auch wenn ein Teil seiner Gefahr an mir abprallt wie ein Ball an einer Wand, so lässt sich doch auch hier immer irgendwo ein Fenster finden, was man zerschießen kann. Schließlich könnten auch Worte weh tun...

Auf irgendeine Antwort seinerseits warte ich nicht wirklich auf meine schnulzigen Fragen. Deswegen bin ich auch nicht sonderlich enttäuscht...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Etwas in Gedanken greife ich hinter mich und hole meine Bürste hervor. Das alte Ding hat schon einiges mitgenommen, doch erfüllt es seinen Zeck immer noch besser als die groben Käme in dieser Epoche. Das dieser zusätzlich noch meiner Mutter gehörte macht ihn zu etwas so Kostbarem, das mit Geld nicht zu bezahlen wäre. Seufzend fahre ich mir damit durch meine schwarzen, sogenannten Haare. Mehr noch sind sie momentan als Strohballen zu bezeichnen. Die zahlreichen Knoten sind die Quittung dafür, dass ich es in den letzten Tagen hab schleifen lassen. Die Tätigkeit einer Miko nimmt einen ab und zu so stark in Beschlag, das andere Dinge unwichtig werden. Darunter zählt auch die Körperpflege. Eine Haarkur wäre jetzt nicht schlecht. Ich seufze in Gedanken auf, als ich mir innerlich vorstelle, wie schön sich das Haar nach der bezaubernden Paste angefühlt hat.

Plötzlich eine Regung. Keine körperliche, sondern eher seelischer Natur.

Ich schiele zu dem Lord rüber und bemerke seinen Blick auf meinem Werkzeug. Ist das Neugier, was sich in ihm regt? Doch bei genauerem Betrachten ist es wohl viel mehr eine stumme Aufforderung an Meinesgleichen.

Kurz beiß ich mir nachdenklich und unschlüssig auf meiner Lippe. Doch dann packt mich der Mut und ich stoße mich von dem Felsen ab. Langsam nähere ich mich ihm, immer darauf bedacht jede Veränderung seiner Aura im Blick zu haben. Schließlich will ich in einem Stück wieder nach Hause. Doch mein Gespür sagt mir, dass er nach wie vor interessiert ist. Normalerweise widerspricht es mir prinzipiell, jemand Anderen zu bedienen. Doch gerade weil dieses do deutliche Wohlgefallen an meinem Kosmetikgegenstand haften bleibt, ist es für mich um so verrückter dem nach zu gehen. Schließlich sitz vor mir ein mächtiges Wesen, dem ich absolut nie nachgesagt hätte, gefallen an solchen Gegenständen zu finden. Schon irgendwie absurd.

Mit leichter Spannung setze ich mich neben ihn, blicke ihm in die Augen, ehe ich mir eine Haarsträhne nehme und anfange diese zu kämen. Fast ohne Widerstand gleitet die Bürste durch das schimmernde Silber, womit sich meine Vermutung bestätigt. Es fühlt sich wirklich so schön an, wie es aussieht. Die Intensität, wie es schimmert kommt mir dabei ungewöhnlich überdurchschnittlich vor. Fast, als wenn es von innen her leuchtet. Während ich mich nun der nächsten Strähne widme, beschließe ich unsere Beziehung nicht nur in Hinblick auf körperliche Nähe wachsen zu lassen, sondern auch geistig. Doch schon seit längerem gehen mir Vermutungen durch den Kopf, die ich endlich von seiner Seite her bestätigt haben möchte. Zumindestens würde ich mir gerne verdeutlichen, welches Bild er von mir und dem allem hier hat. Momentan ist dieses wohl eher unschlüssig, hat er doch gesagt er würde sich nicht von dem Band beeinflussen lassen und sitz dann doch wieder hier mit mir in der Quelle, wie vor einigen Tagen es bereits der Fall war. Also hol ich leise tief Luft und beschließe direkt auf den Punkt zu kommen:

„Du hasst es, dass gerade uns Kizuna getroffen hat.“

Ich halte kurz inne, jedoch nicht um eine Erwiderung seinerseits abzuwarten. Nein, ich bestätige mir im Inneren nur noch mal meine nächste Aussage.

„Du bereust es, mich vorher nicht getötet zu haben!“

So hart die Tatsache auch ist, sie entspricht wahrscheinlich der Wahrheit. Ich habe in den letzten Tage natürlich auch an ein „Was wäre wenn“ gedacht und an die Möglichkeit, wie man das alles hätte verhindern können. Für ihn käme da natürlich die einfachste Variante in Frage. Er beseitig mich schlichtweg. Als ob er sich auch nur eine Sekunde damit beschäftigen würde eine Möglichkeit zu finden, wie wir beide gut aus der Sache rausgehen könnten... Das würde so gar nicht zu ihm passen.

 

Zu schnell für das menschliche Auge dreht sich der Lord des Westens in meine Richtung und baut sich vor mir auf. Ich erschrecke mich so stark, dass mir die Bürste aus der Hand fällt. Leicht überrascht blicke ich in seine ausdruckslosen Augen. Einen Moment später realisiere ich, dass ihm das Wasser gerade mal noch bis zu Hüfte reicht und das meiste seines gut gebauten Körpers freigibt. Etwas rot verfalle ich in eine Starre und nagel meinen Blick in seine Augen feste. Dabei bete ich, dass er meine Blicke nicht gemerkt hat, auch wenn ich wenig Hoffnung habe. Doch als er mich plötzlich an sich drückt, ich seine harte Muskulatur an meiner Brust spüre und sein männlicher Duft mir meine Sinne vernebelt, bin ich der festen Überzeugung, dass er jetzt auf jeden Fall mein knallrotes Gesicht bemerken muss. Einen entsetzen Laut kann ich mir schlichtweg nicht verkneifen. Doch als ich protestierend die Hand gegen seine Brust lege schießen mir derart Blitze durch den Körper, dass sich abermals mein Körper in eine Starre versetzt, die ich niht vermag zu lösen. Als wäre diese Pose nicht schon schlimm genug, beugt er sich plötzlich zu mir hinab und haucht mir leicht ins Ohr. Wieder bekomme ich Gänsehaut, doch dieses mal liegt es an einem anderen Feuer.

„Sesshoumaru! Was tust du?“

Die Stimme die mir aus meiner Kehle entweicht verrät meine Nervosität. Unweigerlich ärgere ich mich darüber, wie schnell er mich aus der Fassung reisen kann und dabei mit meinen Gefühlen und Gedanken spielt. Allein seine Nähe lässt meine Herz in einem so unnatürlichem Rhythmus schlagen, dass ich mir schon sorgen um meine Gesundheit mache. Die Gerreizheit gibt mir Kraft mich aus meiner Strarre zu lösen, sodass meine Hände dieses Mal gegen seine Arme drücken, die mich daraufhin noch etwas fester an ihn pressen. Mein Widerstand bewirkt nur noch mehr Scham in mir wachsen und sorgt für ein Chaos meiner Gedanken. Was geht hier bitte ab? Er verachtet mich doch. Wir sind nackt! Das kann er unmöglich ernst meinen.

 

„Kagome“

 

Es ist nur leise, dennoch zucke ich so heftig zusammen, dass ich kurz befürchtete meine Beine würden weg knicken, wenn nicht seine straken Arme mich halten würde. Als seine Stimme meinen Namen das aller erste Mal wispert wirkt es so falsch und unecht. Gleichwohl mir es nie wirklich bewusst gewesen ist, dass er bisher niemals meinen Namen auch nur erwähnt hat, tifft es mich jetzt wie ein Schlag. So absurd es auch irgendwie klingt, so glücklich macht es mich plötzlich, es wert zu sein, dass er mich beim Namen nennt. Mein Herz fängt an erfreut in meiner Brust zu schlagen. Es ist unmöglich, dass er das nicht spürt.

„Es ist egal, dass es gerade dich getroffen hat. Jedes andere Wesen wäre genauso unerwünscht!“

Ich wage es nicht zu sprechen, in der Angst, er könnte sich von mir abwenden und wieder der ignorante Daiyoukai von eben werden. Doch bereits jetzt spüre ich den aufkommenden Schmerz, welche seine Worte hinterlassen. Die gerade euphorische Freude verschwindet so schnell, wie sie gekommen war.

„Ich habe kein Interesse an eine Gefährtin. Kizuna stört mich nur. All diese Gefühle behindern mich. Allein deinen Namen zu nennen, dich mich spüren zu lassen reicht, um dich an mich zu binden, dich glauben zu lassen, dass hier sei Liebe. Aber das ist es nicht und das wird es nie sein.“

Seine Worte schmerzen, obwohl sie das nicht sollten. Doch dass er mich absichtlich zum Narren gehalten und ich blindlings seine Erwartungen erfüllt habe, lässt eine derartige Wut über mich selbst entflammen, die ich kaum zurück zu halten vermag. Zugleich bin ich irgendwie enttäuscht darüber, dass er die erste Nennung meines Namens für solch eine Situation missbrauchte. Mein Kiefer spannt sich an, als ich die Wut in mir bremse nicht heraus zu brechen. Wenigstens meine Schmerz werde ich ihm nicht auf einem silbernen Tablet servieren.

„Eines solltest du dir klar machen: Ich werde keine Rücksicht auf dich nehmen. Und wenn ich davon gewusst hätte, ja dann hätte ich dich vorher getötet.“

Er spricht die Wahrheit, dass spüre ich. Diese Sätze passen zu ihm. Dennoch glaube ich, dass es ihm trotzdem mehr missfällt, einen Mensch als Verbündete zu haben, als eine Dämonin. Kein Wunder, dass er sich meinen Tod wünscht. Wie bescheuert das ganze doch ist. Zwei Wesen, die unterschiedlicher nicht hätten sein könnten, sich nicht mal leiden können und dann auf solch brutale Weise aneinander gebunden werden. Kizuna löst in mir ein solches Chaos an Gefühlen aus, dass ich gar nicht weiß wo mir der Kopf steht. Alles ist so verwirrend.

Erschöpft schließe ich die Augen, lasse damit meine Wut ein kleinwenig fallen und lehne meinen Kopf gegen seine Marmorhaut. Auf einmal ist es mir vollkommen egal, dass wir beide splitterfaser nackt, so nahe beieinander stehen. Es ist mir egal, dass er mein schwer schlagendes Herz in meiner Brust spürt. Es ist mir sogar egal, dass er mich jede Sekunde in Stücke reisen könnte, auch wenn ich eigentlich weiß, dass er mir nichts tun wird. Doch die Gewissheit, dass wir beide zu solch einem Schicksal verbannt sind macht mich plötzlich tieftraurig. Erst habe ich gedacht, dass allein ich wirklich darunter leide. Ich liebe Inu Yasha, dennoch fühl ich mich so stark von dem Lord angezogen, dass nicht eine Minute vergeht, in der nicht an ihn denke. Schreckliche Gewissensbisse gegenüber dem Hanyou plagen mich deswegen. Wie kann ich ihm nur so unter die Augen treten? Doch wie ich jetzt verstanden habe, quält Sesshoumaru die Verbindung zu mir ebenso. Auch er wird von seiner Aufgabe, das Land zu regieren abgelenkt, indem er sich versucht von Kizuna zu befreien. Das dies nicht möglich ist wissen wir beide. Und dennoch kämpft er dagegen an. Schwer seufzend spüre ich seine heiße, nasse Brust unter meiner Stirn. Dabei wundere ich mich, dass er dies zulässt. Unweigerlich landet mein Blick, beim Öffnen meiner Augen auf seine schöne geformte Bauchmuskulatur. Doch nur nebenher merke ich, wie meine Finger sich selbstständig machen und diese erforschen. Zu sehr bin ich noch in Gedanken und versuche ein Lösung für unser beider Problem zu finden. Erst sein tiefes Knurren, welches seinen Körper vibrieren lässt holt mich wieder in die Realität zurück. Ich schlucke schwer, als ich begreife, was ich hier eigentlich tue. Sofort nehme ich die Finger von seinem Körper und presse sie stattdessen gegen meinen.

„Wir können nichts dagegen tun, oder?“

Zögerlich hebe ich den Kopf und schaue dem Dämon ins Gesicht. Wenn er mich anlügen würde, würde ich es sehen, wobei er es in keiner Form je für nötig gehalten hat zu lügen. Er jedoch sieht mich weiterhin an, ohne Abscheu aber auch ohne Freundlichkeit. Wie nicht anders zu erwarten. Seine Lippen lenken meine Aufmerksamkeit auf sich, als er anfängt zu sprechen:

„Du wirst in meiner Nähe bleiben.

Nur so kann ich weiter mein Reich regieren.“

 

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-05-18T19:07:11+00:00 18.05.2019 21:07
O Scheiße das habe ich jetzt nicht erwartet. Er hasst Kagome aber durch Kizuna kann er nicht ohne sie sein und bei Kagome ist es so ähnlich das ist ja sorry eine Katastrophe 😱😱😱 Scheiße.
Von:  Biancacojocaru
2016-06-29T00:13:52+00:00 29.06.2016 02:13
Deine Story ist sowas von klasse habe jeden tag nach gesehen ob es ein weiteres kapitel gibt ich liebe deine story und bin gespannt was dir so noch so einfallen mach weiter so lg bia
Antwort von:  Salada
29.06.2016 08:55
Dankeschön da freue ich mich:)
Von:  KagomeKizu
2016-06-27T08:43:23+00:00 27.06.2016 10:43
Einfach toll deine Story.
Finde es gut das sich Sessy durch Kizuna nicht wirklich verändert.
Denke mal die beiden werden es noch schwer haben doch irgendwie zueinander zu finden.
Aber die letzten beiden Sätze von Sesshomaru lassen doch irgendwie hoffen.

Lg Kago
Von:  CDTini
2016-06-25T21:16:20+00:00 25.06.2016 23:16
Juhuuuu, hab mich so auf ein neues Kapi gefreut. Ich liebe dieses Paring und finde es toll, dass Sessi nicht eine 180 Grad drehung in seinem Verhalten durch Kizuna macht. Du bringst die Stimmungen super rüber.
Freue mich aufs nächste.
Antwort von:  Salada
26.06.2016 08:16
Danke genau das wollte ich auch vermeiden. Schließlich ist es gerade so schön mit dem Paaring zu arbeiten, weil er so ein Eisklotz ist, oder? Da muss man es schon geschickt anstellen, die beiden zusammen zu bringen (ich hoffe das gelingt mir dann auch >///<)
Von:  Mamesa
2016-06-24T21:13:30+00:00 24.06.2016 23:13
Tolles Kapi ich hab mich richtig gefreut das es weiter geht

Alles sehr schön beschrieben
Antwort von:  Salada
24.06.2016 23:24
freut mich :)
Von:  VanyChan
2016-06-24T19:30:03+00:00 24.06.2016 21:30
Hallo :)
Mal wieder ein sehr tolles Kapitel. Sess kann sich wohl doch nicht so gut kontrollieren, wie er vorgibt. Du beschreibst die Gefühle von Kagome echt super, auch dass sie wohl (bisher) keine Liebe für Sess empfindet. Oder sie möchte es sich nicht eingestehen. Ich bin gespannt, ob Inuyasha noch eine Rolle spielen wird, der müsste ja rasend eifersüchtig sein. Sie soll in seiner Nähe bleiben? Ich weis nicht wie er das anstellen soll, da ihm sein Ruf ja ziemlich wichtig ist, das wird bestimmt interessant. Ich hoffe du schreibst bald weiter, ich möchte natürlich wissen wie es sich zwischen den Beiden entwickelt :)
Liebe Grüße VanyChan

Ps. Vielen Dank für deine ENS, ich bin zur Zeit nicht oft hier und so habe ich per Mail bescheid bekommen
Antwort von:  Salada
24.06.2016 23:26
Ja Kagame wird sich noch so einiges wehren müssen was Sesshoumaru betrifft. Inu Yasha kommt auch noch ins Spiel und wird noch seine sehr wichtige Rolle zu dem ganzen beitragen aber mehr verrate ich nicht ;)
Freu dich schon nächste Woche weiter zu lesen ;)


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