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This is Life

Früher: Das neue Leben in Tokio
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So, mal wieder eine neue Idee von mir. vielleicht gefällt euch der anfang ja und ihr schaut mal rein ;)
Kapitel alle 1-2 Wochen gepostet, oder zumindest einmal im Monat.
ich versuche mich daran zu halten.

viel spaß eure Vanny Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallöööööö, und sorry das ich erst jetzt wieder was poste. Das schreiben fällt mir irgendwie schwer, obwohl ich tausend Ideen habe. Ich hoffe ihr seid noch da, wenn nicht kann ich das voll verstehen.
Ich hoffe euch wird das kapitel gefallen :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Äh ja, ich weiß es ist schon lange her. und ich wette ihr habt nicht geglaubt es es ein neues Kapitel geben wird, aber Tada hier ist es!!!!
Vielleicht habe ich ja glück und es gibt noch ein paar die meine FF noch lesen wollen. ich lasse mich mal überraschen :)

viel spaß beim lesen
Liebe grüße Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So das neue Kap.
Ich kann nicht sagen wann ich das nächste Kap. reinstelle. Momentan kämpfe ich mit einer fiesen Erkältung und bin ziemlich fertig mit meiner Welt :(
Ich quäle mich zwar noch zur Arbeit aber das wird wohl nicht mehr lange gehen...
Ich hoffe ich habe es bald überstanden.
viel spaß beim lesen

eure Mayachan Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ein dickes Sorry fürs lange warten. Mein Pc ist kaputt gegangen und es hat so lange gedauert bis ich endlich einen neuen bekommen habe und leider sind all meine Daten auf dem alten Pc gelöscht und ich musste erstmal sehen was ich von dem, was ich schon geschrieben hatte wieder zusammen kriege. Ich war sowas von genervt und sauer. Gerade jetzt vor Weihnachten :(. Also ich hoffe euch gefällt das Kapitel. Ich habe mich mit dem schreiben beeilt. Liebe grüße Mayachan Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Auch hier klopfe ich vorsichtig an.
Und schaue um die Ecke :P
hoffentlich krieg ich keine Torte ins gesicht ;D aber das wäre nur gerecht weil ich so lange nichts gepostet habe. auch für die die diese FF noch lesen. es geht weiter. und ich wünsche euch viel spaß.

liebe grüße Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Also ich hab gegoogelt und da stand das meine Großmutter Soba heißt. ich weiß nicht ob das stimmt, habe es aber einfach mal übernommen. Ich hoffe dass ist okay :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
An dieser Stelle ein dickes Danke an Hallostern2014 und KaninchenSklave :)
Ihr beide schreibt nach jeden kapitel ein Kommi und ich bin da sehr sehr froh drüber. Wenigstens zwei die sich für die FF begeistern ;)


ich wünsche euch viel Spaß

Liebe grüße Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Auf diesen Moment haben einige bestimmt gewartet ;)
Und jetzt ist es soweit. Viel spaß beim Lesen :)


lg Mayachan Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So eigentlich wollte ich das Kap gestern schon posten, aber da ich am samstag feiern war, konnte ich mich gestern nicht aufrappeln xD

viel spaß beim lesen
lg Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So hier das neue Kap. das nächste wird wahrscheinlich erst nächste Woche folgen. Habe leider gerade viel zu tun und komme kaum zum schreiben. Also dann bis nächste Woche und viel spaß beim lesen :)

lg Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So, Hier das neue Kap. Ich hoffe es gefällt euch. ;)

lg Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So es ist da :)
Das nächste wird am Wochenende kommen. Da ich die Woche Spätschicht habe, finde ich zum schreiben keine zeit :(
mich nervt das auch total. aber kann man machen nix,

viel spaß glg Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So das neue Kap.
Heute werdet ihr erfahren was Ran unserem Lieblingsfußballer geschenkt hat. und natürlich auch was er ihr schenkt :D
Außerdem wird es einen Kuss geben, aber der wird euch wohl nicht gefallen, deshalb sage ich: Bitte lasst ihn am leben der hat das nicht ohne grund gemacht! ;)

ich wünsche euch viel spaß und noch ein schönes Wochenende :)

glg Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Jaaaa hier mal ein etwas heißeres Kapitel für euch. Bin gespannt was ihr dazu sagt :)

Glg Mayachan und einen schönen Start in die Woche :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So das neue Kap. und wie im Titel geschrieben kommt es zur Ausprache zwischen Ran und Eri ^^
Ich wünsche euch viel spaß und bis zum nächsten mal :)


glg Mayachan Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo allerseits. Das neue Kapitel ist da und ich hoffe es wird euch gefallen. :)
Ich muss leider sagen das ich nicht weiß wann das nächste Kapitel kommt. Habe nächste Woche wieder Spätschicht und da ist das mit dem schreiben ja immer so ne Sache. Ich versuche aber weiter zu schreiben. Es kann also sein dass ich das nächste Kapitel entweder Mitte oder Ende nächster Woche oder vielleicht auch erst am Wochenende reinstelle. :(
Mir gefällt das auch nicht aber ohne Moose nichts los :D


Ich wünsche noch einen schönen Sonntag und einen wundervollen Start in die nächste Woche! :-*

glg Mayachan ;) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo alle zusammen :)
Ich wollte das Kapitel ja schon am Wochenende hochladen, aber die letzt woche war so sch...
Ich war so platt das ich zu nichts mehr Lust hatte.
Dementsprechend habe ich mich mit diesem Kapitel abgequält. Ich selber finde es nicht sooooooo toll, aber besser als nichts :D


Viel Spaß beim lesen und einen schönen Start in die Woche

Glg Mayachan Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen! Erstmal möchte ich mich ganz, ganz, gaaaaannnnzzz LIEB bei meinen fleißigen Lesern bedanken! Es erfüllt mich so mit Stolz, dass ihr weiter an meiner FF dranbleibt und mir immer so schöne Kommis schreibt :) Da ich gerade dabei bin, ich habe bereits 99 Kommentare! Nach diesem Kapitel Knacke ich die Hundert und dann platze ich erst recht vor Stolz! :D Außerdem habe ich 42 Favoriten Einträge was mich über glücklich macht! Oh man, ihr seid sooooooooo toll :) Hier ist das neue Kapitel. Und ich freue mich wieder von euch zu lesen ;)

glg Mayachan Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Auf dieses Kap. habt ihr alle bestimmt gewartet und hier ist es endlich! ich hoffe ich habe es gut hinbekommen und ihr freut euch darüber :) Den Bikini könnt ihr bei dem Bildern sehen. ;)
Ach ja jetzt geht es hier spannend weiter. Ich wünsche euch viel Spaß und ein schönes Wochenende :)

glg Mayachan Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So da ist es. Bin gespannt was ihr davon haltet. Ich weiß noch nicht wann das nächste kommt. Wahrscheinlich ende der Woche oder so. Also bis dahin, habt eine schöne Woche und immer artig sein :D ;D

glg Mayachan

PS: Danke für die lieben Kommentare, wie immer freue ich mir über jedes einzelne! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr. Endlich habe ich es geschafft. Das Kap fiel mir irgendwie schwer. Hatte hier so nen kleinen Hänger und wusste nicht genau was ich hier so schreiben kann aber ich habe es geschafft. Übrigens ist es das letzte kap mit Shiho und Akako denn ich habe mittlerweile keine lust mehr über die beiden zu schreiben und deshalb endet es hier. Ich hoffe das ist nicht so schlimm, aber mir wurde es langsam langweilig. Dann wünsche ich euch viel Spaß und noch ein schönes Wochenende! ;)
Glg Mayachan

Ps: ich weiß noch nicht wann das nächste Kap. Kommt. Ich bin aber schon am schreiben dran :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Juhu, ich bin noch da. hatte leider keine Zeit und ich gestehe auch keine große Lust zu schreiben, also habe ich mal eine kleine Pause eingelegt. ich hoffe das ist nicht allzu schlimm. Aber ich melde mich zurück und bringe euch gleich ein neues Kap.
Ich habe jetzt zwei Wochen Urlaub und da ich nicht wegfahre werde ich mich wieder mehr aufs schreiben konzentrieren. Eventuell kommt diese Woche noch ein Kapitel.

ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen. :)

glg Mayachan Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Juhu ich wollte das Kapitel ja schon am Wochenende hochladen aber ich musste ständig mit den tränen kämpfen. Auch beim Korrektur lesen musste ich heulen und deshalb hat es sich verspätet. Ich hoffe es ist mir gut gelungen. Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen und haltet euch vorsichtshalber Taschentücher bereit.

Glg Mayachan :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
SORRY!!!! Ich komme nicht aus den Latschen und weiß nicht wo mir der Kopf steht. Zudem muss ich sagen fällt mir das schreiben schwer weil ich nicht so die Lust dazu verspüre. Aber keine Angst! Diese FF wird beendet und wenn ich mir so lange in die Finger beiße bis sie ab sind XD
Und da ich gerade dabei bin. Ein DICKES DANKE an alle die meine FF bisher gelesen haben <3
Bin sooooooo Stolz. Und bald ist es leider vorbei.

So viel spaß beim lesen und einen schönen Start in die Woche <3

glg Mayachan Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So ein neues Kap. Ich versuche so schnell es geht weiter zu schreiben. Ich kann aber nciht sagen wann das neue Kap kommt, also habt geduld 😀


viel spaß beim lesen und einen schönen Sonntag noch 😘


Glg Mayachan Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Boar ich hab es geschafft!
Ein neues Kap ist on!
JUHUUUUU!!! XD

Es fiel mir so schwer hier an dem Kap zu schreiben. Hab fast nen Anfall gekriegt, weil ich einfach nicht weiter kam. Habe deshalb zu einem anderen Thema ein bisschen geschrieben und BUM kam es wieder :D Ich hab das Tempo etwas vorgezogen und deshalb Weihnachten schon mit rein gepackt. das ist wichtig weil es im nächsten Kap um etwas schönes gehen wird. ;)

So also hab ich mich heute an den PC gesetzt und getippt wie eine Blöde. Es kann sein das mehrere Schreibfehler drin sind, habe alles nur kurz überfolgen. Wollte es aber unbedingt weiter schreiben und reinstellen.

So viel spaß und ich hoffe das ich in den nächsten Tagen an den nächsten Kapitel schreiben kann.

glg Mayachan <3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So hier ist der erste Part der Epilog reihe ;) Es Kommen noch 3 weitere!
Angefangen mit der Hochzeit von Heiji und Kazuha.
Um nächsten Kap erfahrt ihr wie das zusammen Leben von Shnichi und Ran ist und es wird dann einen kleinen Zeitsprung von sechs Monaten geben.

Aber genug davon. Viel Spaß beim lesen ;)
Glg
Eure Mayachan :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hier ist der zweite Part.
Ich hoffe er gefällt euch :)

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende und einen schönen abend :)

glg Mayachan Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So der 3 Teil.
Ich hoffe er gefällt euch.
Ich werde auch gleich noch den letzten Part reinstellen, denn der ist auch schon fertig :)


glg Mayachan Komplett anzeigen

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Der erste Tag

Mürrisch sah die siebzehn jährige Frau aus dem Flugzeugfenster. Sie war auf dem weg nach Tokio. Ihrer Geburtsstadt. Dort würde sie hinziehen. Von nun an leben. Sie seufzte und lehnte sich in den Flugzeugsitz zurück. Sie wollte nicht nach Tokio. Sie wollte nicht ihr altes leben aufgeben, aber leider hatte das Schicksal andere Pläne gehabt. Vor einem Monat starb ihr Vater bei einem Polizeieinsatz. Und jetzt sollte sie bei ihrer Mutter und ihrer Halbschwester leben. Sie hasste ihre Mutter. Sie hatte sie und ihren Vater verlassen, als sie gerade mal sechs monate alt war. Nur um mit einem anderen Mann zu leben, den sie kaum kannte und kurz darauf wurde sie erneut schwanger. Seitdem sind sechzehn jahre vergangen und der kontakt war so gut wie abgebrochen.

Seufzend schaute sie auf ihre Armbanduhr. In einer Stunde würde sie landen. Dann wäre sie wieder in Japan.
 

Als das Flugzeug gelandet war und Ran ihre Koffer hatte, ging sie auf den Ausgang zu. Dort würde man sie abholen, hatte ihre Mutter am Telefon gesagt. Suchend sah sie sich um und sah einen Mann mit einem Schild vor einem Auto stehen.er sah recht gut aus. Kurze braune Haare, blaue Augen und er trug eine Brille. Er sah ihr lächelnd entgegen und fragte. „Bist du Ran Mori?“

„Life und in Farbe“, erwiderte sie. Er hielt ihr die Hand hin. „Ich bin Tomoaki Araide. Ein Freund deiner Mutter. Sie hat mich gebeten dich nach hause zu fahren.“

Ran schüttelte kurz die Hand und ging zum Auto. Er öffnete den Kofferraum und verstaute das Gepäck. Sie setzte sich auf den Beifahrersitz und wartete. Dann ging es los.
 

Während der fahrt sagte Ran kein wort. Schließlich brach Tomoaki das schweigen. „Also Ran, deine Mutter sagte du bist siebzehn? Und du tanzt sehr gerne?“

Sie zuckte gelangweilt die Schultern. „Ja und ja.“

„Und hast du einen Freund? Also einen festen?“

„Nein.“

„Das wundert mich jetzt aber. Du bist sehr hübsch und hast eine tolle Ausstrahlung“, meinte Tomoaki.

„Und wenn schon“, murmelte sie und lehnte den Kopf an die Fensterscheibe.

Er sah sie kurz an, erwiderte aber nichts mehr. Den rest der fahrt schwiegen sie.
 

Als sie ankamen, stand Eri bereits vor der Tür. Das Auto hielt noch nicht einmal und sie rannte auf den Wagen zu. „Ran, meine süße, es ist lange her. Lass dich ansehen mein liebling“, rief sie und drückte ihre Tochter- kaum das sie den wagen verließ- an sich.

Ran war für den moment so überrascht das sie nicht wusste wie sie reagieren sollte. Erst als Eri sie los ließ, regte sie sich wieder. „Lass das. Ich bin nicht dein liebling. Und ich will nicht das du mich umarmst, klar? Ich bin nur hier, weil mir keine andere Wahl geblieben ist“, zickte sie. Eri seufzte. „Ran, ich weiß es war nicht leicht für dich, aber..“

„Nichts aber. Lass es einfach sein. Ich bin müde und will nur auspacken.“

Ran nahm zwei ihrer Koffer und ging zum Haus. Tomoaki nahm zwei weitere Koffer und folgte ihr mit Eri. „Hat sie während der Fahrt etwas gesagt?“, fragte Eri leise.

Er schüttelte nur den kopf. „Nein. Sie hat kaum gesprochen und wenn nur einsilbig.“

Eri seufzte. „Ich kann nur hoffen, dass sich unter Verhältnis bald ändern wird.“

„Bestimmt. Mach dir keine sorgen.“
 

Ran betrat das Haus und sah sich um. Es war stilvoll eingerichtet. Sehr viel besser als ihre Wohnung damals. Gerade wollte sie die Treppe hinauf gehen, als sich eine Tür öffnete und ein junges Mädchen rauskam. Sie sah Ran erstaunt an. Dann bildetet sich ein lächeln auf ihrem Gesicht. „Bu bist Ran, nicht war? Ich freue mich so dich endlich kennen zu lernen, große Schwester!“

Rans Gesichtsausdruck wurde wütend. „Ich bin nicht deine Schwester“, sagte sie scharf.

„Naja Halbschwester, aber immerhin Schwester.“

„Ich habe nichts mit dir gemeinsam, außer das wir beide bei Eri aus dem Unterleib gepresst wurden. Und nun lass mich in ruhe ich will auspacken“, meinte Ran abfällig und ging hoch.

„Ich heiße übrigens Aoko“, rief sie Ran hinterher.

„Und wenn du Prinzessin Marie heißen würdest, es ist mir egal“, rief Ran und schlug ihre Tür zu.
 

Aoko sah ihrer großen Schwester traurig nach. Erst als Eri und Tomoaki ins Haus kamen, erwachte sie aus ihrer starre. „Sie ist oben in ihrem Zimmer, Mama. Ich glaube sie mag mich nicht“, meinte die Sechzehnjährige niedergeschlagen.

„Mach dir keine sorgen, Aoko. Sie muss sich jetzt an die Situation gewöhnen. Dann wird sie dich bestimmt mögen“, tröstete Eri ihre jüngste Tochter.

„Ich hoffe es. Ich wollte sie schon so lange kennen lernen.“

„Ich weiß.“

„Ich werde Ran ihr restliches Gepäck bringen und dann nach hause fahren“, sagteTomoaki und schleppte die Stücke nach oben.

Aoko sah ihre Mutter an. „Sie sieht fast genauso aus wie ich, findest du nicht auch? Man merkt dass wir Schwestern sind.“

Eri lächelte. „Ja da hast du recht.“
 

Ran legte gerade einen teil ihrer Anziehsachen in den Kleiderschrank, als der Araide reinkam. „Hier deine restlichen Sachen.“

Ran nickte und bedankte sich.

„Ich hoffe du wirst dich schnell einleben. Weißt du deine Mutter und Schwester haben sich schon sehr auf dich gefreut, vor allem Aoko. Sie konnte es kaum erwarten“, meinte er.

„Und wenn schon. In einem halben jahr bin ich achtzehn und verschwinde hier.“

„Und wohin willst du?“

„Egal. Hauptsache weg von hier“, murmelte sie.

Aber er verstand es trotzdem. Nachdenklich sah er sie an.
 

„Danke nochmal. Und jetzt möchte ich dich bitten zu gehen. Ich will auspacken und mich für die Schule vorbereiten“, sagte Ran und wies auf die Tür.

Er nickte und ging. Bevor er aber rausging, drehte er sich nochmal um. „Wenn du jemanden zum reden brauchst, kannst du jederzeit zu mir kommen. Ich habe immer ein offenes Ohr.“

Ran nickte nur und drehte ihm den rücken zu.
 

Er verabschiedete sich von Eri und Aoko und stieg in seinen Wagen. Aber Ran wollte er einfach nicht aus dem Kopf kriegen. Sie war eine echte Schönheit, genauso wie ihre Mutter. Er musste zugeben, ihr anblick ließ ihn nicht kalt. Aber er bezweifelte dass sie etwas mit ihm anfangen würde. Er hatte die Traurigkeit ihrer Stimme gehört. Ihre wut. Ihre verzweiflung. Mal sehen wohin das führen würde.
 


 

Am nächsten morgen wachte Ran um sechs uhr auf. Sie hatte die Nacht kaum geschlafen. Ständig musste sie an ihrem Vater denken. Und unglücklicherweise auch an ihre Mutter. Sie hatte keine lust hier zu wohnen. Sie wollte nicht mit ihrer Mutter und ihrer Halbschwester unter einem Dach leben. Aber ändern konnte sie es nicht. Sie stieg unter die Dusche und genoss das wasser auf ihrer haut. Heute war ihr erster Schultag. Sie würde als neue in die Klasse kommen. Darauf hatte sie so gar keine lust. Eine viertel Stunde später trocknete sie sich ab und zog sich wieder an. Sie blieb nur im Handtuch bekleidet vor ihrem Kleiderschrank, als es an der tür klopfte. „Ja“, rief sie genervt und suchte nach ihrer Schuluniform. Aoko kam ins Zimmer und blieb wie angewurzelt stehen. „Ich wollte dir sagen das es Frühstück gibt.“

„Ja danke. Ich bin bald soweit“, erwiderte Ran und fand endlich das gesuchte Stück. Dann ging sie zur Komode und nahm sich Unterwäsche raus. Aoko staunte über Rans durchtrainierten körper. Sie hatte einen sehr weiblichen und vor allem sehr hübschen körper. Aoko selbst fand ihren körper nicht besonders schön. Ihre Brüste waren noch sehr klein und auch ihre Hüfte war nicht wie sie es sich erhofft hatte. Sie war so in Gedanken versunken das sie nicht Rans stimme hörte. Erst als diese sie anstupste, riss sie sich aus ihren gedanken.

„Träumen kannst du nachts. Jetzt geh raus ich will mich anziehen“, sagte Ran und schob die verwirrte Aoko zur Tür. Diese ging kurz darauf runter in die Küche und setzte sich zu ihrer Mutter an den Tisch.
 

Eri bemerkte den traurigen Gesichtsausdruck ihrer Tochter und sah sie forschend an. „Hat Ran etwas zu dir gesagt, oder wieso schaust du so traurig?“

„Nein, Ran hat nichts gesagt, es ist nur...“

„Was?“
 

Ran kam in der zwischenzeit die Treppe runter und hörte ihre Mutter mit Aoko sprechen. Sie blieb stehen und lauschte.
 

„Ran hat einen tollen Körper. Sie ist so weiblich so hübsch. Und ich. Ich habe so gut wie keine Rundungen. Ich fühle mich so hässlich“, schniefte Aoko.

„Du bist nicht hässlich. Dein körper wird sich schon noch etwas weiter entwickeln. Bei manchen Mädchen dauert es etwas länger. Das ist wie mit der Periode. Manche kriegen sie früh und manche kriegen sie spät. Mach dir keinen kopf“, sagte Eri und schenkte ihrer Tochter Kaffee ein. Aoko nickte nur.

Ran schüttelte den kopf. Wenn sie solche Probleme wie Aoko hätte, wäre sie froh. Sie räusperte sich und betrat die Küche.
 

„Guten morgen. Ich hoffe du hast gut geschlafen?“, erkundigte sich Eri.

„Es geht'', antwortete Ran und setzte sich ebenfalls. „Ich nehme nur einen Kaffee.“

„Du musst doch was essen“, sagte Eri vorwurfsvoll.

„Ich kann so früh noch nicht essen. Ich esse immer erst in der Schule“, meinte Ran und schlug die Beine übereinander. Aoko sah ihre große Schwester bewundernd an. Ran war so selbstsicher. Das war der hammer.
 

„Du solltest deiner kleinen Schwester kein schlechtes Vorbild sein“, erklärte Eri, als Ran wütend dazwischen sprach. „Es ist meine sache was ich mache, klar? Ob ich morgens esse oder nicht geht nur mich etwas an.“

Eri atmete tief durch. Hielt aber jeden weiteren Kommentar zurück. Sie wollte am ersten gemeinsamen morgen keinen streit provozieren. Sie gab Ran eine Tasse mit Kaffee und schluckte die Worte runter. Ran nahm einen schluck und schwieg.

„Also wir müssen um halb acht los. Aber wenn du willst können wir auch früher los gehen, dann kann ich dir die Schule zeigen“, sagte Aoko und lächelte.

Ran zog einen moment die Augenbraue hoch, nickte aber. „Meinetwegen. Wir können sofort los. Nachdem du gegessen hast.“

Aoko nickte begeistert und beeilte sich mit dem essen. Eri staunte nicht schlecht. Noch nie hatte sie ihre Tochter so schnell essen sehen.
 

Kurz darauf machten die beiden sich auf dem weg zur schule.

Aoko und Ran schwiegen, als sie langsam den weg voran gingen. Aoko blickte immer wieder zu ihrer Schwester, sagte aber nie etwas. Irgendwann reichte es Ran und sie stöhnte genervt. „Was ist denn?“

Aoko wurde etwas rot. „Nichts schon gut“, murmelte sie.

„Jetzt sag schon. Du schaust mich doch nicht grundlos an wie ein Fisch.“

„Naja also. Ich habe mich gefragt...“

„Hmm?“

„Naja ich dachte vielleicht könntest du mir mal zeigen wie man sich schminkt?“, fragte sie leise.

Ran sah Aoko fragend an. „Ist das dein ernst?“

Diese nickte nur.

Ran seufzte. „Naja ich könnte dir schon das ein oder andere zeigen, aber ich denke Eri wäre damit nicht einverstanden.“

„Sie muss es ja nicht erfahren.“

„So? Naja meinetwegen kann ich dich mal etwas verhübschen.“

„Wirklich?“, fragte Aoko mit glänzenden Augen.

„Ja.“

„Danke“, sagte Aoko und lächelte.

Ran erwiderte das lächeln leicht, aber so schnell es kam verschwand es wieder.
 

Kaum hatten sie die Schule erreicht wurden die zwei von einer Stimmte aufgehalten.

„Na sieh mal einer an, wenn das nicht die kleine süße Aoko ist.“

Aoko seufzte gequält und drehte sich um. Ran schaute erst Aoko an und drehte sich auch um. Und sah eine hübsche Frau mit dunkelvioletten Haaren auf sie zukommen. „Ich habe gehört, du hast in Geschichte eine schlechte Note bekommen. Wie dumm kann man nur sein? Gerade das Fach ist so einfach, das ich es im schlaf bestehen kann.“

Aoko wurde rot und sah auf den boden.

Ran war mehr als genervt. „Bist du fertig? Ich möchte mir gerne die Schule ansehen und wäre dir dankbar wenn du jetzt gehen würdest.“
 

Aoko sah Ran panisch an. Sie konnte doch nicht so mit Akako reden! Akako warf der Mori nun einen blick zu. „Und wer zur Hölle bist du?“

„Ich bin diejenige, die dich in die Hölle schickt wenn du uns nicht sofort in ruhe lässt“, erklärte Ran äußerst ruhig und gefährlich zugleich.

„Du bist Aokos Schwester nicht war?“, fragte Akako

„Und wenn. Geht dich das was an? Nein. Und jetzt mach dich vom Acker sonst wird es hier ungemütlich.“

„Tze, du hast hier nichts zu melden. Und noch weniger wenn du ihre Schwester bist“, sagte Akako abfällig.
 

Mittlerweile hatten andere Schüler den streit mitbekommen und sahen gespannt zu. Unter ihnen war Kaito Kudo und sein Bruder Shinichi, sowie deren Freund Heiji Hattori und seine Freundin Kazuha Toyama. Sie waren alle Baff, das Ran so mit Akako sprach.
 

„Weißt du hätte ich so ein Organ, hätte ich mich längst von der Brücke gestürzt“, sagte Ran und lächelte kalt.

Akako knurrte. „Wenn du nicht sofort deinen Mund hältst lernst du mich kennen.“

„Ach ja? Na dann los. Denkst du ich hätte angst vor dir? Ich würde vor dir in den Staub kriechen? Wie eingebildet bist du eigentlich?“
 

Die anderen waren mehr als erstaunt. Shinichi schaute die Neue Schülerin bewundernd an. Bisher hatte keine den mut so mit Akako zu reden. Sie war das beliebteste Mädchen der Schule, hatte reiche Eltern und sehr gute Noten. Das die neue so mit ihre redete, war der Wahnsinn.
 

„Weißt du was? Geh in den Kindergarten wenn du spielen willst. Ich habe für sowas keine zeit. Am besten nimmst du deine anhängsel gleich mit, damit andere hier in ruhe was lernen könne“, schlug die Mori lächelnd vor.

Akako war auf hundertachtzig. Gerade als sie was erwidern wollte, ging Kaito dazwischen. „Ich denke es reicht. Und ich finde sie hat recht Akako. Du solltest nicht so über Aoko reden. Jeder hat mal eine schlechte Note, das ist kein verbrechen.“

„Tze, wieso nimmst du Aoko in schutz? Dieses dumme kleine Mädchen, hat das nicht verdient.“

Plötzlich war die Mori direkt vor Akakos Gesicht. „Noch einmal so ein spruch und du kriegst welche gepflastert ist das klar?“, zischte sie.

In diesem moment klingelte die Schulglocke und die Schüler gingen langsam rein. Akako wurde von ihrer Freundin Shiho beiseite gezogen. „Komm lass und gehen.“

Akako schaute die Mori wütend an.
 

Aoko sah ihre Schwester an. „Das hättest du nicht tun dürfen.“

„Was, diese dämliche Ziege von ihrem hohen ross holen? Was meinst du was ich alles kann. Du solltest dir von der nichts gefallen lassen“, sprach Ran.

„Das ist leichter gesagt als getan“, sagte Kazuha und hielt Ran ihre Hand hin. „Ich bin Kazuha, freut mich. Der Typ mit der Mütze, ist Heiji und das da sind Shinichi und Kaito Kudo. Du bist Ran nicht war?“

Ran nickte und schüttelte die Hand. „Ja freut mich auch.“
 

„Das war echt der hammer. Du hast eine wirklich scharfe Zunge“, sagte Heiji und nickte ihr zu. Kaito unterhielt sich mit Aoko, während Shinichi auf Ran zukam. „Ich bin Shinichi. Freut mich. Und ich muss sagen, du hast es ihr wirklich gezeigt. Das war wirklich gut und bitter notwendig gewesen.“

Ran sah den jungen Mann kurz an. „Wenn man mir ans Bein pisst, dann pisse ich zurück. Ganz einfach, und jetzt möchte ich endlich in die Klasse gehen.“
 

Zusammen gingen sie ins Gebäude. Ran schaute nach hinten und sah wie Aoko errötete als Kaito ihr etwas sagte. Scheinbar war sie in ihm verliebt. Das konnte ja interessant werden.

Kein Handy?!

Ran musste vor der Klasse warten. Ihre Lehrerin wollte sie den anderen Schülern vorstellen. Seufzend stand sie nun vor der Tür und hörte drinnen die Stimmen der anderen. Aoko war eine Klasse unter ihr und deshalb nicht in Rans Klasse. Aoko sah sehr bedrückt aus, als sie den Gang runter gehen musste. „Sie scheint nicht viele Freunde zu haben'', dachte Ran. Irgendwie konnte sie einem Leid tun. Nicht nur weil sie mit Eri leben musste, sondern auch weil sie mit dieser beschissenen Zicke zur Schule ging.

Ran musste über diese eingebildete Kuh grinsen. Die würde schon noch ihr blaues Wunder erleben.

„Du bist bestimmt Ran Mori, nicht war?“, hörte Ran eine Stimme. Sie drehte sich um und sah eine große Frau mit kurzen blonden Haaren und Brille auf sich zukommen.

„Hallo, ich bin Ms Starling. Freut mich sehr dich kennen zu lernen“, sagte Jodie Starling und schüttelte Rans Hand.

Diese nickte.

„Dann lass uns mal rein gehen. Du stellst dich bitte selbst der Klasse vor. Alt genug dafür bist du ja oder?“

„Wenns sein muss. Aber es gibt nicht viel über mich zu reden“, meinte Ran gelangweilt.

„Das werden wir ja gleich sehen.“
 

Ms Starling betrat die Klasse. „Guten morgen Leute. Heute stelle ich euch eure neue Mitschülerin vor.“

Das war Rans Stichwort. Sie betrat den Raum und hörte sofort die Pfiffe der Jungs. Und natürlich auch deren Sätze.

„Wow, die sieht ja gut aus.“

„Ein Engel.“

„Die will ich haben.“
 

Genervt sah sie sich um. Sie entdeckte Kazuha etwas weiter hinten. Sie winkte ihr lächelnd zu. Daneben saß Heiji der sie ebenfalls aufmunternd angrinste. Shinichi saß schräg hinter Kazuha und lächelte ebenfalls. Akako und Shino saßen auf der anderen Seite und blickten sie bitterböse an.

„Toll ich bin im Kindergarten gelandet“, dachte Ran und setzte ein freundliches lächeln auf.

„Stell dich bitte vor“, sagte Jodie.

„Ich heiße Ran Mori. Ich bin siebzehn und gerade aus Amerika hergezogen“, leierte Ran runter.

„Hast du Hobbies?“, fragte ein Mädchen mit schwarzen Haaren.

„Ich tanze sehr gerne.“

„Hast du einen Freund?“ rief ein Schüler von hinten.

Ran lächelte kalt. „Ich hatte einen aber...“

„Aber?“

„Aber ich habe ihn gefressen“, grinste Ran.

Die Schüler lachten.

„Bist du die Schwester von Aoko?“, fragte ein anderes Mädchen

„Halbschwester“, korrigierte Ran Automatisch.

„Man sieht die Ähnlichkeit zwischen euch“, meinte Jodie

Ran schwieg. Sie wollte jetzt nicht über ihre Familie, die eh nicht existierte diskutieren.
 

„Nun, dann kannst du dich neben Kazuha setzten“, sagte Jodie und wies mit den Kopf zu der Toyama.

Ran setzte sich in Bewegung und nickte Kazuha zu. „Na immerhin sitze ich neben einer normalen Person“, sagte Ran und ließ sich nieder.

Kazuah grinste. „Manche Leute würden behaupten ich bin nicht normal.“

„Du bist normaler als der rest von diesem Kindergarten.“

Kazuha lachte. „Danke kann ich nur zurück geben.“
 

Der Unterricht begann. Ran bemerkt die Blicke von Akako und grinste innerlich.

Das würde alles sehr interessant werden.

Dann flog plötzlich ein Zettel auf ihrem Tisch. Die nahm ihn und schaute was draufstand.
 

--Hi, das war echt gut wie du Akako heute fertig gemacht hast. Shinichi--
 

--Die kann mir nicht das Wasser reichen. Ran--
 

--Da hast du recht. Wir gehen nach der Schule Eis essen. Willst du mitkommen? Aoko fragen wir nachher auch. Shinichi--
 

--Meinetwegen. Und jetzt möchte ich dem Unterricht folgen. Ran--
 

Shinichi grinste. Ran war wirklich interessant. Sie war nicht auf den Mund gefallen und sagte offen ihre Meinung. Das machte sie wirklich unglaublich, nun ja interessant.

Ran sah aus den Augenwinkeln, das Shiho wütend zu Shinichi rüber sah. War sie seine Freundin? Und wenn. Auch die kann Ran nichts anhaben.
 

Als es zur Pause klingelte, setzten sich Kazuha und Ran draußen auf den Schulhof auf eine Bank und aßen ihr Frühstück. Dabei bemerkten sie natürlich die Blicke der anderen Schüler. Vor allem die der Jungs.

„Du hast jetzt schon fast genauso viele Fans wie Akako“, meinte Kazuha grinsend.

„Das sind doch kleine Fische. Die interessieren mich nicht“, erklärte Ran.

„Nun solange du die Finger von Heiji lässt, soll es mir egal sein'', drohte Kazuha gespielt.

„Seid wann seit ihr zusammen?“

„Noch nicht lange gerade mal drei Wochen. Wir kennen und schon seid dem Kindergarten.Und vor drei Wochen, als ein andere Typ mir Rosen geschenkt hat, hat Heiji mir seine Liebe gestanden. Er war total sauer und meinte, wenn mir irgendjemand Rosen schenkt, dann ist er es“, erzählte Kazuha mit roten Wangen. Ran lachte. „Ist schon irgendwie süß.“

„Und dann meinte ich, du bist doch gar nicht mein Freund, du brauchst mir also keine Rosen schenken. Und Heiji sagte, ich wäre aber gerne dein Freund. Da war ich voll Baff und konnte erst nichts sagen. Und dann hat er mich in die Arme genommen und mich geküsst“, sagte die Toyama mit glänzenden Augen.
 

„Uiiii“, machte Ran und lachte.

Dann sahen sie Aoko auf dem Schulhof. Sie sah wie ein verlorenes Reh aus. Ran seufzte. Dann stand sie auf und winkte ihr zu. „Wir sitzen hier. Komm her Aoko“, rief sie laut.

Aoko strahlte und kam auf die beiden zu.

„Kann es sein, dass du nicht so gut auf deine Halbschwester zu sprechen bist?“, fragte Kazuha leise.

„Das ist eine lange Geschichte. Ich werde sie dir irgendwann erzählen“, versprach Ran und machte Aoko platz.

Diese setzte sich freudig neben ihrer Schwester.

„Nach der Schule, wollen wir Eis essen gehen. Kommst du mit?“, fragte Kazuha lächelnd.

Aoko sah schüchtern zu boden. „Ich weiß nicht...“, stotterte sie.

Ran verdrehte genervt die Augen. „Wir kommen beide mit. Oder hat Eri irgendwas mit dir vor?“

„Nein, aber Mama möchte gerne früh genug wissen, wenn ich später nach hause komme.“

„Hallo du bist sechzehn. Wenn du ein oder zwei stunden später kommst ist das ja wohl nicht so wild. Und wenn sie sich aufregt, sag ich das ich schuld bin“ erwiderte die Mori.

„Aber ich will nicht dass du dich meinetwegen mit Mama...“

„Eri kann mich mal. Ich werde mich eh mit ihr streiten, dass ist so klar wie Kloßbrühe. Aber wenn du dir sorgen machst...“

Ran nahm ihr Handy aus der Tasche. „Hier ruf sie an oder schick ihr ne SMS, damit sie beruhigt ist.“

Aoko nahm das Gerät und tippte eine Sms.

Nachdem sie diese abgeschickt hat gab sie Ran ihr Handy zurück.

Kazuha sah Aoko erstaunt an. „Hast du kein Handy?“

Aoko schüttelte den Kopf. „Ich darf erst eins haben wenn ich siebzehn bin.“

Kazuha schluckte. „Was ist denn das bitte für eine Mutter? Mein Vater hat mir bereits mit zehn ein Handy geschenkt damit ich immer und überall erreichbar bin.“

„Lass es gut sein Kazuha. Sonst verschlechtert sich noch meine Laune“, warf Ran ein. Diese nickte.

„Naja, Mama meint, dass mich ein Handy zu sehr vom lernen ablenken würde.“ Aoko wurde leicht verlegen.
 

„Blödsinn. Egal lassen wir es. Sie weiß dass wir nach der Schule weggehen. Und damit Basta.“ Man merkte das Ran immer genervter wurde.

„Jop. Lassen wir das Thema sein. Also das Cafe ist echt super. Das eis ist da soooo Lecker. Ran du wirst begeistert sein“, flötete Kazuha.

„Ich hoffe es, sonst ist mein ganzer Tag im Eimer“, stöhnte Ran gespielt dramatisch.

Aoko und Kazuha lachten.
 

Dann ging der Unterricht wieder los und sie gingen in die Klasse.

Ran setzte sich auf ihren Platz, während Kazuha zu Heiji ging und ihm einen schnellen Kuss auf die Lippen drückte. Ran schmunzelte. Die beiden waren ein schönes Paar. Kazuha kam auf ihren Platz zurück und grinste Ran an. „Ich muss doch mein Revier Markieren.“

„Hahaha, hast du gut gemacht“, kicherte Ran.
 

Nachdem die Schule beendet war, gingen die sieben wie vereinbart zum Eisessen. Ran hatte eine SMS von Eri bekommen und war etwas erstaunt das diese das erlaubt hatte. Schließlich Aoko ihr ein und alles und sie – Ran- die Böse.
 

Sie setzten sich nach draußen, da es noch angenehm warm war und schauten in die Karten. Heiji und Kazuha wollten sich das Pärcheneis teilen. Eine Mischung aus Erdbeereis, Erdbeeren, Vanilleeis, Erdeersoße, Sahne und einer riesigen Herzwaffel. Kaito und Aoko nahmen jeweils ein Schokobecher. Shinichi nahm ein Waldmeisterbecker und Ran einen Erdbeerbecher.

Die Bedienung nahm die Bestellungen auf und verschwand.
 

„Also Ran. Wie ist es so in Amerika? Bestimmt tausend mal besser als hier“, fragte Heiji.

„Ich bin hier geboren. Nachdem meine Mutter meinen Vater verlassen hatte, ist mein Vater mit mir in die USA ausgewandert. Dort habe ich bis vor einem Monat auch noch glücklich gelebt“, sagte Ran.

„Warum bist du wieder hierhergezogen wenn du so glücklich warst?“, fragte Kaito.

„Mein Vater ist gestorben.“

Alle sahen Ran geschockt an. Damit hatte keiner gerechnet.
 

„Das tut mir leid“, sagte Kazuha und senkte den Kopf.

„Ist okay, könnt ihr ja nicht wissen. Jedenfalls ist mein Leben seitdem nichts weiter als ein Loch in das ich falle.“

Die anderen sahen Ran bestürzt an.

„Jetzt lasst euch von mir die Laune nicht verderben. Wir werden erstmal unser Eis genießen.“

Ran lachte und gab Kazuha einen kleinen Stubs.

Die Kellnerin kam mit den leckeren Bestellungen und sie fingen gleich an zu essen. Heiji und Kazuha gaben sich gegenseitig Löffel mit Eis, und ernteten dafür von Shinichi und Kaito dumme Sprüche. Aoko löffelte ihr Eis schweigsam. Ran sah ihre Halbschwester an. Aoko schien wenig- bis gar kein Selbstvertrauen zu haben. Naja bei Eri als Mutter war das kein Wunder.

Nachdem alle ihr Eis aufgegessen hatten,beschloss Ran mit Aoko nach Hause zu gehen. Schließlich musste Aoko Hausaufgaben machen. Da Ran heute ihren ersten Tag hatte, war sie davon befreit. Gemeinsam gingen die beiden richtung Heimat.

Wenn sie Krieg wollen, sollen sie Krieg haben

Zuhause angekommen, ging Ran als erstes auf ihr Zimmer und stellte dort ihre Tasche ab. Sie setzte sich seufzend auf ihr Bett und dachte nach. Den ersten Tag hatte sie überstanden, fragte sich nur ob sie die nächsten Tage auch überstehen würde. Es zeriss sie jeden Tag mehr.
 

Jede Stunde

Jede Sekunde

Jenden Moment
 

Sie dachte nur an ihren Vater, an das was die beiden noch gemeinsam vorhatten. Sie spürte wie die Trauer sich tief in ihr Herz fraß, aber auch die Wut. Sie war Wütend! Auf den Kerl, der ihr Vater erschossen hat. Auf Eri, die sie einfach im Stich gelassen hat und auf sich selbst, weil sie nichts dagegen tun konnte!
 

Tief ein und ausatmend, ging sie zu ihrem Schreibtisch und nahm ihr Laptop. Sie beschloss bei ihren E-Mails nachzuschauen und bei Facebook.

Sie hatte zehn neue E-Mails.

Alle von ihren Freunden aus Amerika.

Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Nach und nach öffnete sie die Mails und las sie durch. Es freute sie, das ihre Freunde sie vermissen und das sie sie wieder haben wollten.
 

Sie beantwortete alle Nachrichten und schaute dann bei Facebook rein. Auch dort war, während ihrer abwesenheit einiges geschehen. Es gab mehrere einträge in ihrer Pinnwand, Nachrichten usw.

Plötzlich blinkte ein Fenster und Ran sah das Sonoko ihr schrieb.
 

--Juhu, Mausi. Ich hoffe es geht dir gut. Ich vermisse dich ganz schrecklich :( --

--Ich vermisse dich auch. Es geht soweit. Noch habe ich keinen Mord begannen ;) --

--Das ist gut. Alle vermissen dich ganz schrecklich. Es wäre so schön wenn wir dich wieder hätten--
 

Ran seufzte. Genau das wollte sie auch. Wieder nach Hause zurück.
 

--Ihr werdet das schon schaffen. Ich melde mich später nochmal. Ich muss mich erstmal umziehen. Liebe dich, Kussi--

--Okay, dann bis später, liebe dich auch, Kuuuuuusssssssss!!--
 

Ein kleines schmunzeln, strahl sich auf Rans gesicht und die stand auf. Sie suchte sich eine bequeme Hose und ein Shirt raus und ging in die Küche. Dort saß Aoko und machte ihre Schulaufgaben. Ran nahm sich einen Apfel aus Obstschale. „Sag mal Aoko.''

Die Angesprochene sah auf. „Was läuft da zwischen dir und Kaito?''

Die junge Nakamori sah ihre ältere Schwester entsetzt an. „G...gar nichts'', stammelte sie und wurde rot.

„Aber du würdest gerne was mit ihm am laufen haben oder?'', grinste Ran.

Rot wie eine Himbeere, schaute die sechzehnjährige auf ihre Arbeiten.

„Der kleine ist echt süß, du solltest mal mit ihm ausgehen, sonst kommt dir diese komische Tussi noch zuvor.''

„Ja aber Mama will nicht das ich mit Jungs ausgehe, sie meint dafür bin ich zu jung und die Jungs würden nur mit mir spielen'', murmelte Aoko.

Ran lachte. „Ich sagte ausgehen, nicht mit ihm ins Bett gehen. Das ist ein Unterschied! Außerdem ist da nichts bei und ich glaube nicht das Kaito mit dir spielen würde. Er scheint dich sehr zu mögen'', stellte Ran klar und setzte sich.

Aoko murmelte irgendwas.
 

Dann hörten die beiden die Haustür und Rans Laune wurde sofort schlechter. Eri betrat die Küche und schaute ihre zwei Töchter an. „Na wie war das Eisessen?''

„Es war schön Mama'', sagte Aoko und strahlte ihre Mutter an. Ran hingegen gab nur ein -Gut- von sich. „Ich hoffe dass das nicht zur Gewohnheit wird. Schließlich müsst ihr euch auf die Schule konzentrieren'', gab Eri von sich und machte sich einen Kaffee.

„Also ich weiß nicht was Aoko dazu sagt, aber ich werde mich nicht hier im Haus einsperren lassen, wie eine Katze. Wenn du glaubst, jetzt einen auf Mutter des Jahres zu machen, sage ich dir eines. Vergiss es. Daraus wird nichts. Ich mache was ich will. Wenn es dir nicht passt, dann schieb mich ins Heim ab oder so, mir egal'', erklärte Ran kalt und rauschte aus dem Zimmer. Eri sah ihrer Tochter geschockt hinterher. „Das hat sie von ihrem Vater'', zischte sie wütend und nahm eine Tasse aus dem Schrank. Aoko sah ihre Mutter stumm an. Dann packte sie ihre Sachen zusammen und ging. Sie hatte jetzt keine lust auf eine Predigt. Schnell ging sie zu Rans Zimmer und verharrte davor. Sollte sie klopfen? Oder sollte sie lieber in ihr Zimmer gehen?

Die Fragen ließen sich schnell beantworten, da Ran selbst die Tür öffnete und mit einem nicken Aoko reinbat.
 

„Das war echt unglaublich. Ich würde so nie mit Mama reden'',

„Sie ist nicht meine Mutter. Sie hat mich geboren ja, aber sie ist nicht diejenige gewesen die mich getröstet hat wenn ich traurig war, die mich zum lachen gebracht hat, die mir geholfen hat wenn ich Probleme hatte oder mir zugehört hat wenn ich etwas auf der Seele hatte. All das hat mein Vater getan. Und jetzt nach sechzehn jahren , braucht sie damit auch nicht mehr ankommen'', sagte Ran wütend.

Aoko schluckte.

„Egal, ich will mich darüber nicht mehr aufregen.''

„Okay, hast du Lust mit mir DVD zu schauen? Oder möchtest du lieber alleine sein?'', fragte Aoko
 

Ran sah die Nakamori an. Aoko tat ihr wirklich leid. Sie hatte kaum Freunde, war nicht sehr beliebt und ließ sich von Eri viel zu viel einschüchtern. Und irgendwie spürte Ran ihr gegenüber einen kleinen Beschützer instinkt. „Klar lass uns DVD schauen.''

Vielleicht konnten die zwei doch noch Freunde werden. Wenn Eri ihnen keinen Strich durch die Rechnung machte.
 

Am nächsten Tag gingen die beiden gemeinsam zur Schule. Heute morgen während des Frühstücks, gab es einen riesen Streit zwischen Ran und Eri weshalb Ran nicht so gut gelaunt war.

Aoko sagte kein Wort, denn sie wusste das Ran ansonsten in die Luft gehen würde.
 

„Hey ihr zwei wartet mal'', jemand und die beiden drehten sich um. Kazuha, die den armen Heiji mit sich zerrte, rannte zu ihnen. Heiji sah ziemlich fertig aus, ließ es aber mit sich geschehen. Scheinbar war er das gewohnt.

„Guten morgen Ran. Guten morgen Aoko. Na wie geht’s euch zwei?'', rief die Toyama ihnen zu und blieb schwer atmend vor ihnen stehen. Heiji begrüßte die beiden ebenfalls und holte ein paar mal tief Luft.

„Gut. Ich schätze ich brauche euch nicht fragen wie es euch geht. Ihr zwei habt bestimmt gleich einen Schlaganfall so wie ihr ausseht'', grinste die Mori.

Heiji nickte zustimmend.
 

Gemeinsam gingen sie zur Schule und erreichten bald den Schulhof. Einige Schüler waren schon da und unterhielten sich angeregt. Ran schaute zum Gebäude eingang und sah Akako. Diese saß mit Shiho auf der Treppe und warf ihr Haar zurück. Dann trafen sich ihre Blicke und Akako stand auf. Ran stöhnte innerlich und reckte ihr Kinn hoch. Dass konnte jetzt was werden. Aoko schluckte laut. „Das gibt gleich was'', murmelte sie.

Kazuha sah die Akako und Shiho, die beiden auf sie zukamen und grinste. „Sollen sie doch kommen, die werden Ran gleich das Wort zum Sonntag kriegen.''

Ran lachte leise und nickte.
 

„Na sieh mal einer an, wenn das nicht die Mori Schwestern sind'', rief die Koizumi und lachte.

Ran erwiderte lächelnd. „Na sieh mal an, wenn das nicht Tussi eins und zwei sind.''

Akako warf der Mori einen wütenden blick zu. „Sag mal Ran, wie ist es keinen Vater mehr zu haben? Eigentlich hast du ja gar kein Elternteil mehr, denn wenn man es so sieht, kann man Aokos Mutter nicht als deine Mutter bezeichnen, das sie dich ja verlassen hat'', meinte Shiho fies grinsend.

Allen blieb die luft weg bei diesen worten.
 

Niemand bemerkte das Shinichi und Kaito zu ihnen gestoßen waren und niemand bemerkt wie sehr sich Aoko versteifte.
 

Ran sah Shiho einen moment an, bevor sie kalt lächelnd erwiderte. „Nun ja, es geht mir tausend mal besser als dir, den im Gegensatz zu dir hatte ich einen Vater der mich sehr geliebt hat und im gegensatz zu dir, laufe ich meinem Exfreund nicht hinterher und heule ihm nach.''

Shiho wusste darauf nichts zu erwidern.

Aber Ran machte weiter. „Ihr zwei seid so erbärmlich. Nur weil ihr langeweile habt und nichts mit euch anzufangen habt, meint ihr ständig andere fertig machen zu müssen? Wisst ihr was, geht an besten in den nächsten Puff und besorgt es ein paar alten Säcken, die würden euch für den scheiß der aus euren Mündern kommt bestimmt was extra zahlen.''
 

Bumm.

Jetzt war es totenstill.
 

Ohne ein weiteres wort ging Ran an den beiden vorbei und zog Aoko mit sich. Die anderen folgten den beiden.
 

Kazuha holte die beiden ein. „Ran das du sowas zu den beiden gesagt hast ist echt das coolste was ich jemals gehört habe. Das hat sich hier noch keiner getraut.''

„Dann wird es mal Zeit. Ich lasse mir von diesen Miststücken nicht sowas an den Kopf knallen. Wenn sie Krieg wollen sollen sie Krieg haben'', zischte Ran.

Sport ist Mord

Seit zwei Monaten war Ran nun in Tokio. Sie hatte sich ganz gut eingelebt und verstand sich gut mit den anderen. Sogar mit Aoko, verband sie sowas wie Geschwisterliche Zuneigung. Aoko war noch immer schüchtern und traute sich nicht aus ihrem Schneckenhaus raus. Aber Ran würde sie irgendwann soweit gekommen, da war sie sich sicher.
 

Ran und Akako gerieten oft aneinander. Meistens wenn es um Aoko ging. Aber auch mit Shiho hatte sie zu kämpfen – diese glaubte dass Ran was von Shinichi wollte – Ran aber hatte kein Interesse an ihm. Zumindest nicht in dieser Hinsicht. Er war cool drauf und ein guter Freund. Und man konnte mit ihm so herrlich streiten. Aber Liebe? Nein, Danke.
 

Genervt saß Ran nun im Wohnzimmer. Es war Freitag morgen. Halb sechs. Sie hatte die Nacht nicht viel geschlafen weil Sonoko sie angerufen hatte und ihr das Neuste vom neuen erzählt hat. Klar wollte Ran auf dem laufenden bleiben. Aber doch nicht wenn sie am schlafen war! Naja was solls.
 

Müde schaute sie Fernsehen. So früh kam nie was gutes. Also sah sie die Nachrichten. Aber auch da war weiter nichts interessantes. Als sie schritte hörte, drehte sie sich mit dem Kopf um. Aoko kam leise ins Wohnzimmer und setzte sich zu ihr. „Morgen. Kannst du nicht schlafen?“, fragte sie flüsternd.

Scheinbar hatte sie angst dass Eri wach wurde.
 

„Sonoko hat mich um zwei angerufen und mir das Neuste mitgeteilt. Danach konnte ich nicht mehr richtig schlafen und hab beschlossen um fünf aufzustehen“, erklärte sie ihrer kleinen Schwester. Ja, Ran merkte, dass sie Aoko langsam als Schwester akzeptierte.
 

„Verstehe. Soll ich uns Frühstück machen?“, fragte Aoko unsicher.

„Ach quatsch. Lass mal. Ich hole mir nachher was vom Bäcker“, beschloss Ran und lehnte sich entspannt zurück. Aoko nickte und tat es ihr gleich.
 

Irgendwann kam Eri aus ihrem Schlafzimmer und sah die beiden Mädchen vor dem Fernseher sitzen. „Müsst ihr so früh am morgen das Ding anmachen? Dass stört nur eure Konzentration“, tadelte Eri ihre Töchter. Ran zuckte nur mit den schultern. „Wenn ich bestimmte Personen sehe, ist meine Konzentration eh gestört - also was solls.“

Aoko warf Ran einen flehenden Blick zu. - Bitte nicht streiten

Ran nickte genervt. Sie wusste dass Aoko es hasste wenn Ran mit Eri stritt. Dann hatte sie immer das Gefühl sie wäre daran schuld.
 

„Macht jetzt dass Ding aus, und kommt in die Küche. Ich mache was zu essen“, wies Eri die beiden an und ging aus dem Raum. Ran drückte auf aus und streckte sich. „Dann will ich mal meine Sporttasche holen.“

Aoko sah ihrer Schwester hinterher. Stimmt ja heute war Sportunterricht.
 

Entspannt gingen die beiden zur Schule. Ran hatte sich und Aoko was süßes vom Bäcker geholt. Eri wäre wahrscheinlich an die Decke gegangen, wenn sie das mit bekommen hätte. Schließlich waren die beiden noch im Wachstum und sollten gesund essen. Aoko war froh dass sie sich mit Ran besser verstand. Erstens, war so die Situation im Haus angenehmer, zweitens verteidigte Ran sie vor Akako. Und darüber war sie sehr froh.
 

„HEYYYYY WARTET IHR ZWEI“, rief eine gehetzte Kazuha und kam stöhnend zu den beiden angerannt. Leider übersah sie einen Stock, kam ins rutschen und viel direkt vor Ran auf die Klappe. „Aua, verdammte scheiße“, fluchte die Toyama. Ran konnte nicht anders und lachte aus vollem Halse. „Ich wusste ja, dass ich beliebt bin, aber du musst dich nicht gleich vor mir auf die Knie werfen“, meinte die hübsche Mori und half ihrer Freundin hoch. Kazuha schnaufte. „Halt die klappe, Ran. Guten Morgen Aoko.“

„Guten Morgen.“ Aoko lächelte.
 

Gemeinsam gingen die nun zur Schule. Kazuha hatte sich zum Glück nicht verletzte und plapperte bereits munter drauf los. Natürlich über das was sie mit Heiji am Wochenende vor hatte. Die beiden würden das Wochenende bei ihm zuhause verbringen, weil seine Eltern weg waren und sie Sturmfreie Bude hatten.

„Oha, dann kauf genug Kondome“,riet Ran ihr belustigt. Und mehr aus Spaß

„Ob du es glaubst oder nicht, ich habe zwei Packungen gekauft“, erwiderte Kazuha kichernd.

Geschockt sahen Ran und Aoko sie an. „Zwei? Hast du vor, Heiji das ganze Wochenende ohne pause zu vögeln?“

„Hallo, ich will vorbereitet sein, wenn es dazu kommen sollte. Ich brauche noch kein Kind weißt du.“
 

Das war schon einleuchtend. Aber so viele Kondome? Aber gut, das war ihre Sache. Endlich kamen sie am Schulhof an. Heiji, Shinichi und Kaito waren bereits da und warteten auf die drei Mädels. Leider nicht alleine, denn Akako und Shiho hatten sich schon an die Brüder rangemacht. Aoko schaute auf den Boden. „Aoko?“

„Ja Ran?“

„Schau nicht, wie ein verschrecktes Reh. Ich regle dass“, meinte die Mori und schenkte ihrer Schwester ein ehrliches, aufmunterndes Lächeln. Aoko lächelte dankbar zurück. Auf Ran war verlass.
 

Als Shiho, Ran und die anderen sah, stupste sie ihre Freundin an und beide sahen den Mädchen entgegen. „Guten morgen Ran, kann es sein dass du zugenommen hast?“, fragte Akako übertrieben freundlich. „Dein Arsch schwabbelt so sehr, ich glaube du kannst ihn bald hinter dir her ziehen.“

Kazuha wollte schon was erwidern, aber Ran kam ihr zuvor. „Weißt du, lieber habe ich ein paar ordentliche Hüften. Als so ein alter Knochen zu sein wie du.“ Auch diese Worte wurden so freundlich ausgesprochen, dass man schon richtige Gänsehaut bekam.
 

Akako blinzelte wütend. Shiho versuchte ihre Freundin zu beruhigen, und warf der Mori ebenfalls einen bösen Blick zu. Ran ging an den beiden Zicken vorbei und umarmte einen grinsenden Heiji. Dann, nur um die beiden zu ärgern, nahm sie Kaito und Shinichi ebenfalls in die Arme. Beide grinsten und sahen sie verschwörerisch an. „Guten morgen, liebste Ran. Ist heute nicht ein wundervoller Tag“, fragte Shinichi und erhielt einen kleinen klaps auf die Schulter. „Ja, das finde ich auch, Idiot“, erwiderte die Siebzehnjährige grinsend.
 

Kazuha gab ihrem Heiji einen langen Kuss, Aoko ging zu Kaito und begrüßte ihn schüchtern. „Guten morgen Kaito-kun.“

„Guten Morgen, Aoko-chan.“ Kaito sah sie strahlend an. Fast liebevoll.

Akako merkte dass und stellte sich zwischen die beiden. „Kaito-kun, du hast noch nicht auf meine Frage geantwortet“, meinte sie schmollend.

„Sorry aber ich kann am Wochenende nicht mit dir ausgehen.“

„Warum nicht?“

„Weil er und Shinichi das Wochenende mit mir und Aoko verbringen“, warf Ran dazwischen. Alle sahen die Mori an. Aoko ungläubig, Heiji und Kazuha grinsend, Akako und Shiho wütend und Shinichi und Kaito etwas verpeilt.
 

„Shinichi, stimmt das?“, fragte Shiho wütend. Der Kudo sah kurz in Rans Gesicht und nickte dann. „Ja das haben wir schon lange abgemacht. Außerdem sind wir nicht mehr zusammen und es wird dazu auch nicht mehr kommen“, erklärte der attraktive Mann und zog die Mori mit sich in die Schule. Heiji und die anderen folgten ihnen.
 

„Du weißt, sie werden dich jetzt in die Hölle schicken oder?“, flüsterte der Kudo. Diese gähnte übertrieben und streckte sich. „Ach weißt du, ich wollte schon immer in die Hölle. Im Himmel kenne ich nämlich keinen!“

Shinichi lachte und hackte sich bei ihr ein. „Du bist echt ein Original.“
 

Die anderen sahen wie gut sie sich verstanden. Die beiden würden ein schönes Paar abgeben. Aoko lächelte als sie die beiden vor sich sah. Schade dass sie nicht auch so mit Kaito umgehen konnte. Plötzlich spürte sie wie jemand ihre Hand drückte. Sie sah in Kaitois blaue Augen und wurde rot. „Hast du schon ne Idee, was wir am Wochenende machen könnten?“, fragte er lächelnd.

Sie sah mit roten Wangen nach unten. „Ich weiß nicht“, kam es murmelnd von ihr. „Hmm, uns wird schon was einfallen.“ Ohja, ihnen würde was einfallen.
 

Die ersten drei Stunden waren die Hölle. Erst English, dann Mathe und Geschichte. Gut, English ging ja noch, aber Mathe und Geschichte war doch echt überflüssig. Wer brauchte dass schon?

Glücklicherweise war jetzt erstmal Pause und danach Sport. Darauf freute sich die Mori schon, denn da konnte sie ihre überschüssige Kraft loswerden.
 

Die Mori saß mit Kazuha und Aoko unter einem Baum und planten das Wochenende. „Also ich schlage vor, wir gehen als erstens alle zusammen ins Kino. Dann gehen Heiji und ich nach Hause und ihr könnt zu viert was machen“, schlug die hübsche Toyama vor. Keine schlechte Idee.

„Ich glaube nicht dass Mama dass erlaubt“, warf Aoko ein.

„Und warum sollte sie nicht?“, fragte Ran genervt.

„Weil ich so spät nicht draußen sein darf. Du weißt doch, dass ich um zehn zuhause sein muss.“

Ran stöhnte. „Mein Gott, du bist doch nicht alleine, sondern mit mir und den Jungs unterwegs. Weißt du was, ich werde sie nachher fragen. Wenn sie nein sagt, laden wir die Jungs zu uns ein, dann kann sie uns alle vier ertragen“

Kazuha kicherte und auch Aoko musste grinsen. Dass würde Eri nicht überleben. Sie brauchte ihre Ruhe.
 

Es war beschlossene Sache. Ran würde auf Eri einreden bis diese zustimmte. Und dass würde sie, denn Eri hatte langsam die Nase voll von dem ewigen Streit mit ihrer Tochter.
 

Es klingelte. Jetzt würde Sport losgehen. Aoko verabschiedete sich von den beiden älteren und ging zum Biounterricht. Die Toyama und die Mori gingen gemütlich zur Sporthalle. Dort standen die anderen Schüler schon, und warteten darauf das der Lehrer kam. Akako und Shiho schauten die Mori noch immer giftig an. Hatten die nichts anderes auf Lager? Langsam wurde es ja langweilig.
 

Dann kam der Lehrer und schloss auf. Die Mädels und Jungs gingen zu den Umkleidekabinen. Als alle fertig umgezogen waren, trat der Lehrer vor die Klasse. „Also die Jungs spielen heute Fußball und die Mädchen Volleyball. Ich bestimme jetzt die Kapitäns. Kudo und Hatori, ihr werdet eure Mannschaften zusammen stellen. Mori und Miyano ihr seid für eure Mannschaften zuständig. Los fangt an.“
 

Ran fing an. „Kazuha, mein kleiner Pfannkuchen.“ diese lachte und trat neben die Mori. Shiho wählte Akako. Natürlich. Es gab nicht viele Mädchen in der Klasse. Deshalb waren sie schnell fertig und konnten beginnen.
 

Dann wurde ausgelost wer als erstes den Ball hatte. Ran hatte gewonnen und durfte den ersten Aufschlag machen. Und er war ein Volltreffer. Shiho hatte versucht den Ball zu kriegen aber er war zu schnell für sie. Ein zu null für die Mori.
 

Anfangs lief noch alles fair. Irgendwann aber fingen Shiho und Akako an gezielt auf Ran und Kazuha einzuspielen und Schmetterten harte Bälle auf sie ab. Als Kazuha einen Ball an ihr Bein bekam und sie vor schmerzen zischte, sah Ran rot. Sie fixierte Shiho, warf den Ball hoch und schlug mit voller Kraft zu. Der Ball flog zu Shiho, diese versuchte den Ball abzuwehren, und dabei knallte der Ball mit so einer Wucht auf ihr Handgelenk, dass dieses ein knackendes Geräusch von sich gab. Shiho schrie auf und hielt sich ihr schmerzendes Handgelenk. Die Mori grinste.
 

Akako versuchte es der Mori heimzuzahlen und schlug den Ball zu ihr. Diese wich aus und zwinkerte Kazuha zu. Dann nahm Ran den Ball. Kurz darauf hörte man wie Akako zu Boden ging. Der Ball hatte sie direkt in den Bauch getroffen und die Koizumi ging zu Boden. Der Lehrer schickte die beiden sofort zur Krankenstation und wies die anderen an weiter zu machen.
 

Kazuha hielt Ran die Hand hin, woraufhin diese einschlug. „Dass war echt geil.“

Ran grinste. „Ich sag ja, Sport ist Mord.“

Wochenende: Kinobesuch

Als Ran und Aoko am Abend nach Hause kamen, saß Eri im Wohnzimmer. Und sie war nicht alleine. Als sie die Tür hörte, drehte sie sich zu ihren Töchtern um. „Hallo ihr zwei. Wie war die Schule?“

„Gut und wie war die Arbeit, Mama?“, fragte Aoko. „Wie immer.“ Ran betrat das Zimmer und sah zu dem Besucher. Es war Tomoaki. „Guten Abend ihr beiden“, begrüßte er sie und lächelte. Ran nickte ihm zu. Dann kam ihr die Idee. Wenn er dabei war, würde Eri bestimmt nicht gleich losbrüllen. Sie wollte ja nicht dass andere von ihrer schwierigen Beziehung erfuhren.
 

Aoko schüttelte seine Hand und setzte sich. Sie sah ihre große Schwester an und wartete. Diese stellte sich vor Eri und legte den Kopf schief. „Morgen Abend gehe ich mit meinen Freunden ins Kino. Ich möchte Aoko mitnehmen, denn sie ist ebenfalls eingeladen. Du hast doch nichts dagegen oder?“, fragte sie mit zuckersüßer Stimme.

Eri sah erst Ran – dann Aoko an. „In welchen Film wollt ihr denn gehen?“, kam es schließlich fragend von ihr.

Aoko wusste darauf keine Antwort. Sie wollten den Film erst morgen Abend aussuchen. Glücklicherweise hatte ihre Schwester die Antwort parat.
 

„Wir schauen uns Ice Age 3 an. Allerdings gehen wir in die letzte Vorstellung, also sind wir vor zehn nicht zuhause“, meinte die Siebzehnjährige. „Warum so spät?“, wollte Eri wissen.

„Weil nachmittags die ganzen kleinen Kinder den Film anschauen und wir keine lust auf nerviges Geschrei und geworfenes Popcorn haben“, erwiderte Ran ungerührt.
 

Dass ergab Sinn. Eri schaute zu Aoko. „Ich finde es nicht gut, wenn du so spät noch alleine draußen rumläufst.“ Aoko ließ den Kopf hängen. War ja klar, dass sie nein sagte. „Aber.“ Aber? Was kam jetzt? „Aber da ich morgen Abend selbst nicht zuhause bin und du so selten mit Freunden weggehst, bin ich einverstanden. Außerdem ist ja Wochenende und ihr habt am nächsten Tag kleine Schule, da kann man ja mal eine Ausnahme machen.“

Aoko strahlte ihre Mutter an. „Danke, Mama“, rief sie und warf sich in ihre Arme. Eri tätschelte lächelnd den Kopf ihrer jüngsten. Dann sah sie wieder zu Ran. „Aber du passt gut auf deine Schwester auf.“

Die Mori nickte und grinste. „Ich werde sie nicht aus den Augen lassen.“
 

Tomoaki war beeindruckt. Eri ließ ihre Aoko nie nach zehn Uhr auf die Straße. Vielleicht hatte sie endlich so viel vertrauen in Ran dass sie ihr ihre kleine Schwester anvertraute. Er sah die hübsche Schülerin an. In den zwei Monaten in denen sie hier war, hatten sie sich ein paar mal gesehen. Ran zeigte kein Interesse an ihm. Sie sprach so gut wie nie mit ihm und zeigte sich sehr distanziert. Aber er war sich sicher ihren Panzer durchzubrechen, und diese Traurigkeit aus ihren Augen verbannen zu können.
 

„Wo bist du den morgen Mama?“, fragte Aoko schließlich. Ihre Mutter nickte dem Arzt zu. „Wir haben eine Einladung zum Abendessen erhalten. Ein gemeinsamer Freund von uns feiert seine Scheidung und wir wollen anstoßen.“ Sie bemerkt nicht wie sich Rans Blick veränderte. Die junge Mori sah ziemlich wütend aus. „Wie schön, dass es Leute gib die eine Scheidung feiern können.“, meinte sie verächtlich und ging aus dem Raum. Aoko folgte ihr. Eri und der junge Arzt sahen ihnen hinterher. „Das hätte ich vielleicht nicht sagen sollen'', stöhnte die hübsche Anwältin.

„Mach dir nichts draus. Irgendwann wird Ran darüber hinweg kommen“, versicherte Tomoaki.

„Ich hoffe, dass du recht hast.“
 


 

Ran stampfte in ihr Zimmer. Eine Scheidung war also ein Grund zum feiern!? Dass fand sie nicht, aber Eri hatte es ja auch so gemacht. Sich scheiden lassen und mit dem nächsten in die Flitterwochen gefahren. Sie warf sich auf ihr Bett und starrte die Decke an. Aoko klopfte unsicher an die Tür und kam rein. „Gehts dir gut?“, kam es verunsichert von ihr. Ran seufzte. Sie durfte ihre Wut nicht an ihr auslassen. Sie hatte da nichts mit zutun, sie konnte ja auch nicht dafür in diese Familie hineingeboren zu sein.
 

Die Siebzehnjährige setzte sich hin. „Alles gut. Ich bin auf dieses Thema nicht gut zu sprechen, dass ist alles.“ Aoko nahm ebenfalls auf dem Bett platz. „Ich bin froh dass ich euch begleiten darf. Aber dass mit dem Film hast du dir ausgedacht stimmts?“

„Ja, ich weiß nicht in welchen wir reingehen, aber es wird bestimmt lustig. Vor allem wenn Kazuha und Heiji sich über Popcorn streiten.“

Beide fingen an zu lachen.
 


 

Am nächsten Abend saß Aoko bei Ran im Zimmer und ließ sich von ihr schminken. Aoko durfte sich nur zu besonderen Anlässen schminken und auch nur mit dezenten Lippenstift. Ran hingegen schminkte sich öfters, meistens nahm sie Maskara und Kajal. Selten benutzte sie Lippenstifte. Sie strich gerade vorsichtig mit dem Kajol an Aokos Augen entlang, als ihr Handy piepte. „Warte kurz.“ Ran ließ von ihrer Schwester ab und nahm ihr Handy. Aoko seufzte. „Ich möchte auch eines haben.“ „Du wirst eins bekommen. Verlass dich drauf. Ich werde das mit Eri ausdiskutieren“, meinte Ran entschlossen.
 

Sie hatte eine nachricht von Kazuha bekommen.
 

An: Herzilein

Von: Schatzilein

Betreff: Verdammt!

Hilfe, die Jungs wollen so einen doofen Horrorfilm anschauen :(

Ich hasse solche Filme. Da müssen wir uns gegen wehren!
 

Ran lachte leise. Aoko ah sie fragend an. Die junge Mori, las die Nachricht vor. Aoko sah sie geschockt an. „Ich will auch nicht in so einen Film rein gehen“, jammerte sie.

„Warte ich schreibe ihr zurück.“ Ran tippte ein.
 

An:Schatzilein

Von:Herzilein

Betreff: Verdammt!

Wir werden uns einfach durchsetzten. Die Jungs können uns doch gar nicht wiederstehen ;)

Und wenn sie meckern, gibt’s welche auf den nackten Arsch ;D
 

An:Herzlilein

Von:Schatzlein

Betreff: Verdammt!

Gute Idee. Heiji kriegt gleich sein fett weg wenn er mich abholt. Bis später :-*
 

„Los wir müssen dich fertig machen“, sagte Ran und legte ihr Handy wieder weg. Aoko nickte und hielt still, während Ran sie weiter verschönerte.
 

Aoko sah wirklich gut aus. Das Makeup war dezent und betonte ihre blauen Augen. Ihre Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden. Sie trug eine dreiviertel Jeans und eine Bluse. Ran hatte sich auch fertig gemacht. Sie hatte eine Leggins an, darüber eine Hotpan und ein Shirt. Außerdem trugen beide ihre Ballerinas. Eri saß im Wohnzimmer und wartete auf Tomoaki. Er wollte sie abholen und dann zusammen hinfahren.

Als sie ihre Mädchen sah, musste sie schlucken. Sie sahen sich wirklich ähnlich. Und Aoko sah so erwachsen aus! Aber sie war es noch nicht. Sie war noch sechzehn und brauchte feste Regeln. Sie sollte nicht wie andere, schwanger und ohne guten Job enden. Sie sollte eine Zukunft haben. Und sie hoffte dass Ran dass auch haben würde.
 

„Hier habt ihr Geld fürs Kino.'' Eri gab Ran einige Scheine. „Viel Spaß und kommt nicht zu spät nach hause!“ Sie gab ihrer jüngsten einen Kuss auf die Stirn und gab ihr eine Jacke. Während Aoko sich die Jacke anzog, klingelte es und Ran öffnete die Tür. Der attraktive Arzt stand draußen und musterte die hübsche Braunhaarige. „Guten Abend Ran, du siehst sehr schön aus.“ „Guten Abend. Danke. Komm rein.“ Sie machte eine einladende Handbewegung. Er betrat das Haus und musterte ihre Schwester ebenfalls. Auch sie sah sehr hübsch aus. Bestimmt hatte Ran ihr geholfen.
 

„Eri, du hast wirklich sehr hübsche und bezaubernde Töchter“, bemerkte Tomoaki und lächelte die drei Damen an. Aoko wurde rot, während Ran zur Seite sah. „Komm kleine. Lass uns gehen.“ Sie zog ihre Schwester mit sich und ging. Die beiden Erwachsenen sahen ihnen nach.
 

Tomoaki spürte wie es in seinem inneren kribbelte. Ran weckte etwas in ihm. Er wollte sie beschützen, sie zum lachen bringen und für sie da sein. War es liebe? Nein dass konnte nicht sein. Dafür kannte er sie zu wenig. Aber vielleicht hatte er die Chance sie besser kennen zu lernen.
 

Die beiden kamen pünktlich am Kino an. Aoko hatte die Jacke wieder ausgezogen, da es warm war und sie nicht schwitzen wollte. Außerdem hatte sie die Jacke nur angezogen, weil ihre Mutter sonst einen aufstand gemacht hätte. Sie sahen Shinichi und Kaito bereits vor dem Eingang stehen und winkten ihnen zu. Kaito staunte nicht schlecht über Aokos Aussehen. So hatte er sie noch nie gesehen. Sie sah toll aus. Aoko wurde bei seinem bewundernden Blick rot und sah auf den Boden. Ran grinste in sich hinein. „Jetzt fehlt nur noch unser Liebespaar“, meinte Shinichi und ließ seinen Blick über Ran schweifen. Sie sah wirklich gut aus. Mehr als gut. Kein wunder dass die hälfte der Schule in sie verliebt war.
 

Einige Minuten später amen Heiji und Kazuha angerannt. Kazuha trug ein knielanges Kleid und hatte ihre Haare offen. Heiji begrüßte die anderen und stellte die Frage der Fragen. „Welchen film schauen wir uns an?“

Alle sahen sich an. „Ich will keinen Horrorfilm anschauen“, rief Kazuha und fuchtelte mit den Armen rum. „Ach kommt schon. Gerade läuft der Film Conjuring – Die Heimsuchung. Der soll echt gut sein“, sagte der ältere der Kudo Brüder. „Muss dass sein?“, kam es genervt von Ran.

„Los dass wird toll“, versuchte Kaito die Mädels zu überzeugen. Irgendwann gaben die Mädchen nach - es hatte ja doch keinen zweck zu protestieren. „Aber nächstes mal, suchen wir einen Film aus“, entschied Kazuha nachdrücklich, während Heiji mit Shinichi Popcorn holte.
 

Nun saßen sie im Saal und warteten darauf dass es losging. Rechts außen saß Heiji, daneben Kazuha, Ran, Shinichi, Kaito und Aoko. Als dann der Film anfing, rutschten Kazuha und Aoko etwas weiter in ihre Plätze. Ran saß gelangweilt neben dem jungen Kudo. Der nahm sich gerade einen schluck Cola.
 

Der Film war jetzt schon zur hälfte um. Kazuha hatte sich panisch an ihre Freund gekrallt und hatte die Augen geschlossen. Heiji hatte seinen Arm um sie gelegt und sie an sich gezogen. Er grinste Shinichi an, der ebenfalls grinste. Ran hatte zwar nicht so viel angst wie ihre Freundin, aber auch sie hatte seinen Arm genommen und rammte gerade ihre Fingernägel in das Fleisch. Er hatte damit kein Problem. Er mochte es sogar. Er fand es irgendwie toll, dass sich Ran an ihm wendete. Aoko wurde derweil von Kaito festgehalten. Auch sie hatte Angst und versuchte sich quasi bei Kaito zu verstecken. Dieser legte beschützend den Arm um sie und genoss ihre Nähe und Wärme. Deshalb hatten sich die Jungs für diesen Film Entschieden! Sie wollten die Angst der Mädchen ausnutzen und die starken Männer spielen! Blödmänner!!
 

Als der Film endlich vorbei war, waren Kazuha und Aoko noch immer sehr ängstlich. Kazuha schien ihren Schatz gar nicht mehr loslassen zu wollen. Aoko hatte Kaito wieder losgelassen, aber nur um sich bei Ran einzuhängen. Diese tätschelte den Kopf ihrer Schwester und warf den Jungs böse blicke zu. „Ihr seid schuld wenn sie heute Nacht Albträume bekommt“, zischte sie wütend. Die Jungs sahen sich schuldbewusst an. „Tut uns leid“, meinte Kaito und legte eine Hand an Aokos Rücken. „Los gehen wir was essen'', meinte sein Bruder. „Wir nicht, wir gehen jetzt nach hause. Wir sehen uns Montag“, meinte Heiji und schob seine Freundin weiter. Diese winkte ihren Mädels und verschwand mit ihm.
 

Die anderen vier saßen jetzt in einer kleinen Pizzeria und bestellten ihre Lieblingsspeisen. Shinichi und Kaito nahmen beide eine Pizza mit Ananas, Aoko nahm eine Salamipizza und Ran eine mit Schinken. Dazu gab es für jeden eine Cola. Alle Geschwister saßen sich gegenüber. Also neben Aoko saß Kaito und ihr gegenüber Ran mit Shinichi.
 

„Sag mal Ran, du hast doch in vier Monaten Geburtstag. Wirst du den groß feiern?“, fragte Shinichi interessiert. „Mal sehen, dass weiß ich noch nicht“, gab die Mori zurück. „Ich habe in zwei Monaten meinen neunzehnten, und ich hoffe dass du dann kommst. Aoko du bist natürlich auch eingeladen“, meinte der hübsche Schüler. Aoko nickte begeistert. Ran sah ihn skeptisch an. „Hmm, na gut. Aber glaub ja nicht dass ich dir ein super tolles Geschenk kaufe!“

Er grinste. „Wenn du da bist, reicht dass vollkommen.“
 

Später gingen die vier nach Hause. Die Jungs hatten angeboten die Mädels sicher zu hause ab zusetzten, obwohl sie nicht in diese Richtung mussten. Shinichi und Ran gingen vorweg, während die jüngeren hinter ihnen gingen. Kaito redete gerade über das nächste Basketball Spiel. Es fand nächstes Wochenende statt, gegen die Mannschaft einer anderen Schule. Diese Schule war einer der größte Konkurrenten. „Sag mal, hättest du Lust es dir vielleicht anzusehen?“, fragte Kaito und sah mit leicht geröteten Wangen weg. Auch die Wangen der jungen Schülerin färbten sich rot. „Ähm, ja aber ich muss das erst mit meiner Mutter absprechen“, meinte sie schüchtern. „Ich bin sicher sie wird es dir erlauben, und wenn kann Ran bestimmt was drehen“, erwiderte ihr heimlicher Schwarm und grinste in die Richtung der Mori. Diese hatte ihren Namen gehört und sah über die Schulter. „Was soll ich drehen?“

„Dass Aoko sich nächstens Wochenende das Spiel ansieht“, rief der jüngere Kudo.

Ran hielt den Daumen hoch. „Wird gemacht!“

Shinichi lachte.
 

Bei den Nakamoris angekommen, zog Shinich Ran in eine kurze Umarmung. Diese erwiderte sie sogar, gab ihm aber gleich darauf einen klaps auf die Schulter. „Bis Montag, du Nervensäge“, sagte sie, lächelte aber. Er kicherte. „So lange hältst du es doch gar nicht ohne unsere kleinen Neckereien aus.“

Ran lachte und ging zur Haustür. Shinichi verabschiedete sich von Aoko und ging schon mal vor. Er tauschte nochmal einen Blick mit der Mori. Diese nickte ihm zu und verschwand in der Tür.
 

Kaito und Aoko waren jetzt alleine. Shinichis Bruder wusste, dass die beiden ihnen den Augenblick schenkten. Jetzt könnte Kaito seine Chance wahrnehmen. Aoko sah mit roten Wangen nach unten. Ihr Herz klopfte wild und die musste schlucken. „Also dann sehen wir uns Montag“, meinte der Kudo und suchte ihren Blick. Sie sah auf und hielt die Luft an. Diese blauen Augen waren traumhaft. Sie sich gar nicht von ihm abwenden und merkte nicht dass sich Kaito ihrem Gesicht näherte. Erst als sie warme, sanfte Lippen auf ihren spürte, riss sie geschockt die Augen auf. Kaito löste den Kuss und lächelte sie an. Sie konnte es nichts erwidern, sie war noch so erstarrt. Wusste nicht was sie tun oder sagen sollte.

„Bis dann“, sagte er und verschwand schnell. Aoko sah ihm hinterher. Hatte er sie wirklich geküsst? Auf den Mund geküsst? Sie merkte wie ihre beine nachgaben und sie auf die Knie sank. Ran kam raus gerannt und half ihr hoch. „Mein Gott, was ist denn passiert?“, fragte sie entsetzt. „Er hat mich geküsst“, flüsterte Aoko. Ein lächeln schlich sich auf Rans Gesicht. „Na dass wurde ja auch langsam Zeit.“

Wochenende: Kissenschlacht für Anfänger

Heiji und Kazuha betraten schweigend sein Haus. Kazuha war noch immer etwas ängstlich wegen dem Film und schaute sich panisch um. „Jetzt beruhig dich wieder, hier bist du in Sicherheit. Wie ein Kleinkind“, meinte Heiji genervt. Seine Freundin sah ihn wütend an. „Wer wollte denn unbedingt da rein gehen? Ich nicht! Folglich hast du selbst Schuld, wenn ich dir auf die Pelle rücke!“, fauchte die hübsche Schülerin. Ihr Gegenüber schüttelte den Kopf. „Komm ich mache uns jetzt was zu essen und dann schauen wir noch etwas Fernsehen.“
 

Heiji schob zwei Fertigpizzas in den Ofen und bekam ein schnaufen als Antwort. „Weißt du, dann hätten wir auch mit den anderen essen gehen können. Die haben richtige Pizza gegessen und nicht diesen Fertigscheiß.“

„Kannst du mal aufhören zu meckern? Dass nervt.“

„Hast du gerade gesagt ich nerve?“

„Nein nur dein Gebabbel nervt tierisch!“

„Halt deine Gusche!“

„Halt sie doch selbst!“

„Blödmann!“

„Dummkopf!“

„Esel!“

„Kuh!“
 

Beide starrten sich wütend an. Heiji seufzte. Er wollte sich jetzt nicht mit ihr streiten. Immerhin war es das erste mal sie sie bei ihm übernachtete und seine Eltern waren nicht da. Dass musste ausgenutzt werden. „Komm lass uns nicht streiten. Ich verspreche dir, nächstes mal gibt es was besseres zu essen, okay?“

Die hübsche Frau nickte. „Du hast recht, wir sollten den Abend genießen. Darf ich wenigstens das Fernsehprogramm bestimmen?“

„Klar, dass ist nur fair.“

Sie gab ihn einen Kuss auf den Mund und verschwand.

Es war nicht leicht eine Freundin zu haben. Vor allem nicht wenn es so eine hübsche und aufbrausende war wie Kazuha!
 

Kazuha saß auf dem Sofa und seppte rum. Leider kam nicht wirklich was spannendes, sodass sie murrend irgendeine Sendung anließ. Sie könnten ja auch DVDs schauen, aber da waren mehr Krimisachen bei. Auch nicht so ihr Ding. Als ihr Freund mit den Pizzas rein kam, machte sie ihm Platz. „Guten Appetit“, wünschte er ihr und reichte ihr Messer und Gabel. Dankend nahm sie es ab und fing an. „Was hast du angemacht?“, fragte der Schüler kauend. „Mein Mann kann“, erwiderte sie. „Kommt nichts anderes?“

„No.“

„Na dann.“
 


 

Zwei Stunden später saß Heiji entspannt und müde auf dem Sofa und schaute irgendeine Doku über Haie. Kazuha hatte ihren Kopf auf seinem Schoss gelegt und war fast am einschlafen. „Meinst du nicht, wir sollten langsam ins Bett?“, fragte er leise. Sie gähnte zur Antwort. „Ja ich glaube du hast recht.“

Er lächelte und machte den Apparat aus. Die hübsche Toyama setze sich auf und streckte sich. „Ich gehe mal ins Bad okay.“ „Mach dass, ich werde die Tür abschließen und die Lichter ausmachen.“ Sie verschwand nach oben und Heiji hörte die Badezimmer Tür klicken. Er zog die Gardienen zu und schloss die Haustür ab. Seine Mutter bestand darauf, dass die Haustür immer abgeschlossen wird. Obwohl sein Vater bei der Polizei arbeitet, und Heiji ein Spezialist im Kendo war, wollte seine Mutter immer auf Nummer sicher gehen. Sein Vater tat es ihr zuliebe und auch Heiji hatte sich daran gewöhnt.
 

Als er – etwas später auf seinem Zimmer war – kam gerade Kazuha aus dem bad. Heiji bekam große Augen. Sie trug ein Top und kurze Hose an. „So willst du schlafen?“ „Ja wieso denn nicht?“

„Naja nicht dass dir kalt wird. Ihr Mädels friert doch immer so schnell.'' „Dafür hab ich ja jetzt dich, du wärmst mich.“

„Ach dafür bin ich gut genug?“

„Na klar, warum sollte ich sonst mit dir zusammen sein?“

„Ich dachte wegen meines Aussehens und Charmes.“

„Ne nur weil du eine wandelnde Wärmflasche bist“, kam es trocken von ihr.

Er lachte.
 

Heiji war jetzt im Bad, während Kazuha es sich in seinem Bett bequem machte. Sie hatte als Kind das letzte mal in seinem Bett geschlafen. Jetzt da sie eine feste Beziehung hatte, war es doch nochmal etwas anderes. Aber sie fand es schön. Aber sie hatte auch etwas angst. Würde es heute Abend passieren? Noch hatte sie nicht mit Heiji über Sex gesprochen. Sie wusste dass er keine Jungfrau mehr war. Er hatte letztes Jahr im Urlaub eine junge Frau kennen gelernt und sich mit ihr eingelassen. Dass hatte er ihr erzählt. Ganz im Vertrauen. Seine Eltern wussten davon nichts. Kazuha war ziemlich eifersüchtig gewesen. Aber sie konnte nichts tun. Sie waren nicht zusammen gewesen und es war sein gutes recht mit fremden Frauen zu vögeln. Sie selbst war noch Jungfrau. Klar hatte sie schon ein paar Jungs geküsst, aber mehr war nie gewesen.
 

Der attraktive Hattori kam ins Zimmer und sah sie an. Dann machte er das licht aus und schlüpfte ebenfalls unter die Decke. Er trug ein Shirt und eine lange Jogginghose. Unsicher kuschelte sich Kazuha an ihm. Er legte einen Arm um sie und zog sie näher an sich. Sie lauschte seinem Herzschlag. Es schlug beruhigend. Das war schön. Sie glaubte ihr Herz schlug so sehr gegen ihren Brustkorb dass er es merken müsste. Vorsichtig strich sie mit der Hand über seine Brust. Nach ein paar Minuten hörte sie ihn genießerisch seufzen. „Wenn du so weiter machst schlafe ich gleich ein“, hörte sie ihn flüstern. Sie lächelte. „Ich wüsste da eine Möglichkeit wie du wach bleibst.“

Er schlug sie Augen auf – was sie nicht sehen konnte- und sah sie an.

Sie grinste, nahm vorsichtig das kleine Kissen - dass an der Wand lehnte und schlug es ihm ins Gesicht!
 

Er knurrte und versuchte danach zu greifen. Sie wich ihm aus und setzte sich ans Bettende. Heiji nahm sein Kopfkissen und schlug nach der lachenden Schülerin. Diese kreischte und versuchte sich zu wehren. Sie schnappte sich das Kissen und ging auf Heiji los. Dieser nahm ihre Handgelenke und zog sie lachend auf sich rauf. Kazuha versuchte sich zu befreien und musste schreien als der junge Hattori ein kissen nahm und auf sie einschlug. „Aufhören, Gnade!“, lachte sie und drehte sich zur Seite. Er warf das Kissen weg, fing aber dann an sie zu kitzeln. Sie kreischte und lachte, bis ihr die Tränen kamen. Irgendwann hatte er dann doch Erbarmen mit ihr und ließ sie los. Beide kicherten und versuchten wieder ruhig zu atmen. „Ich denke, jetzt ist es genug“, meinte er schnaufend. Sie nickte und legte sich wieder richtig hin. Er nahm sein Kissen vom Boden und nah wieder neben ihr Platz.
 

Sie schwiegen wieder, aber Kazuha wollte das jetzt mit ihm klären. „Sag mal Heiji?“

„Hmm?“, brummte er.

„Wir haben uns noch nicht über das Thema Sex unterhalten.“

„Äh, okay“, kam es verwundert aus der Dunkelheit.

Sie setzte sich etwas auf. „Naja, du hast ja schon und ich noch nicht und....ich weiß einfach nicht was du von mir erwartest. Schließlich weiß ich dass ihr Kerle gewisse Bedürfnisse habt und ich will diese Bedürfnisse auch erfüllen, aber....“

„Kazuha, ich werde dich zu nichts zwingen. Wir können uns mit dem Sex noch Zeit lassen, dass ist gar kein Problem. Wir können schließlich noch andere Sachen machen.“ Sie spürte wie seine Hand an ihrem Bauch lang fuhr. Ein Schauer rannte ihrem Rücken herunter. „Wir können unsere Körper erforschen, ohne miteinander zu schlafen. Dass halte ich sogar für sinnvoll, denn es gibt nicht besseres als das Vorspiel“, sagte er und küsste sie zärtlich. Sie erwiderte den Kuss und entspannte sich. Damit konnte sie fürs erste Leben.

„Dass ist gut. Es ist schön dass du es so siehst.“

„Ich würde dich niemals zu etwas zwingen. Ich richte mich ganz nach dir. Du sagst die nächsten Schritte an. Wenn ich zu weit gehe, musst du nur einen Ton sagen und ich höre auf, versprochen.“
 

Glücklich schmiegte sie sich an ihm. Gerade als sie einschlafen wollte, kam noch etwas von Heiji. „Kazuha?“

„Ja?“

„Sei nicht böse, aber wenn du nicht willst dass ich dir an die Wäsche gehe....solltest du dir mehr anziehen, dein Outfit macht mich ziemlich heiß.“
 


 

Am nächsten morgen wachte Kazuha alleine auf. Verwirrt sah sie sich um. Heiji war nicht im Zimmer. Müde stand sie auf und öffnete die Tür. Sie hörte Geräusche aus der Küche. Er machte wohl gerade Frühstück. Sie nahm sich eines seiner Shirts und zog es sich über. Wenn ihm ihr Schlafzeug so anmachte, wollte sie lieber nicht mehr darin rumlaufen. Zumindest die nächste Zeit nicht. Langsam ging sie die Treppe runter und fand den Schüler beim Kaffee kochen. Er hatte sie noch nicht bemerkt und schimpfte gerade vor sich hin. Erst als sie ihn umarmte, zuckte er zusammen und sah hinter sich. „Guten morgen“, hauchte sie und drückte ihn. Er lächelte. „Guten morgen.“ Dann sah er an ihr runter. „Du trägst mein Shirt?“

„Ja, damit deine Hände bei dir bleiben'“, gab sie keck zurück.

Er grinste. „Dass ist ja nett gemeint, aber ich muss zu geben, dass steht dir auch sehr gut. Da komme ich gleich wieder auf böse Gedanken.“
 

Sie gab ihm einen klaps auf die Schulter. „Du bist unmöglich.'“

Die Schülerin ließ sich auf einem der Stühle fallen. Heiji versuchte gerade Pfannkuchen zu machen. Irgendwann stand die Toyama auf und ging ins Wohnzimmer. Sie wollte mal auf ihr Handy schauen. Als sie in die Küche zurück ging, sah sie dass sie zwei Nachrichten von Ran hatte.
 

An:Schatzilein

Von:Herzilein

Betreff: Er hat es getan!

Du glaubst es nicht. Kaito hat Aoko geküsst! Wurde auch langsam Zeit, schließlich sah ein Blinder dass er in sie verliebt ist! :D
 

An:Schatzilein

Von:Herzilein

Betreff: Na gut geschlafen?

Na hast du die erste gemeinsame Nacht mit deinem Liebsten überstanden? ;)
 

Sie grinste und tippte gleich zwei Antworten.
 

An:Herzlilein

Von:Schatzlein

Betreff: Er hat es getan!

Na endlich. Jetzt musst du nur noch mit Shinichi zusammen kommen und dann können wir zu sechst auf Dates gehen :-)
 

An:Herzlilein

Von:Schatzlein

Betreff: Na gut geschlafen?

Ja habe ich. Wir haben gestern ne Kissenschlacht gemacht und leider hab ich verloren :( dafür macht er mit jetzt Frühstück :D
 

Sie legte dass Handy auf dem Küchentisch. „Na wem hast du geschrieben?“, fragte ihr Freund. „Ran wollte wissen wie ich geschlafen habe. Und Kaito hat gestern Aoko geküsst.“

„Was echt?“ Heiji drehte sich um. „Ist ja geil. Ich muss nachher Kudo anrufen und nach Einzelheiten fragen!“

„Genau dasselbe hatte ich auch vor“, gab Kazuha zu und beide lachten.

Dann piepte ihr Handy wieder
 


 

An:Schatzilein

Von:Herzilein

Betreff: Na gut geschlafen?

Dann musst du mehr üben und schon wirst du gegen ihn gewinnen ;)
 

Die Toyama lachte. Dann las sie Rans letzte Nachricht vor. Dieser schüttelte den Kopf. „Typisch Frauen“

Er servierte die Pfannkuchen und wünschte ihr einen guten Appetit. Sie nahm einen bissen und verzog das Gesicht. „Heiji, da st zu viel Salz dran.“

Er nahm ebenfalls einen bissen und spuckte es wieder aus. „Du hast recht. Verdammt, ich bin wohl nicht als Koch geeignet“, scherzte er und nahm ihren Teller. „Macht nichts, ich behalte dich trotzdem“, witzelte sie und erntete ein amüsiertes schnaufen.

„Dann bin ich ja beruhigt.“

Handy

Am nächsten morgen wachte Aoko erst ziemlich spät auf. Sie konnte gestern nicht sofort einschlafen. Kein Wunder, immerhin hatte Kaito sie geküsst! Zwar nur federleicht, aber direkt auf den Mund! Noch immer konnte es die hübsche sechzehnjährige nicht glauben. Sie fuhr sich mit dem Finger über die Lippen. Ihr Herz schlug bis zum Hals als sie daran dachte. Sie wollte auf jeden Fall nochmal mit Ran darüber reden. Gestern war sie zu nichts mehr in der Lage gewesen. Sie beschloss sich erstmal anzuziehen. Ein blick auf die Uhr zeigte dass es nach zehn war. Ihre Mutter war bestimmt sauer weil sie nicht gefrühstückt hatte. Seufzend sprang sie aus dem Bett.
 

Ran stand an der Küchentrese und beobachtete Eri beim Gemüseschälen. Sie bereitete das Mittagessen vor. Eri war gar nicht wütend gewesen, dass Aoko nicht zum Frühstück kam. Wahrscheinlich dachte sie sich, dass die Kleine mal ausschlafen sollte. Immerhin waren sie ja gestern im Kino und es war Sonntag. Ran war schon seid halb acht wach. Sie hatte Kazuha sofort nach ihrer Nacht gefragt und natürlich kam auch gleich eine Antwort. So so, die beiden machten also Kissenschlachten. Das könnte man ja auch zweideutig verstehen, aber Ran wusste, dass Kazuha noch keinen Sex hatte. Auch dass mit den Kondomen, war nur ein Scherz gewesen. Schließlich war ihr Freundin in der Beziehung sehr unsicher.
 

„Solange Aoko noch schläft, kann ich ja mal mit Eri über ein Handy sprechen“, dachte sich Ran und räusperte sich. Eri sah sie an. „Ist was?“

„Ich möchte mit dir über etwas reden“, begann Ran.

„Und was?“ die hübsche Anwältin trocknete sich die Hände ab.

„Ich würde es besser finden, wenn Aoko auch ein Handy hat. Jeder hat ein Handy, sogar die meisten Grundschüler besitzen eins. Außerdem, stell dir mal vor, mit Aoko wäre was passiert. Sie wird verletzt oder so. Dann kann sie jederzeit einen Krankenwagen anrufen. Oder mich. Sie ist jederzeit erreichbar, das wäre doch am besten oder?“ Abwartend sah Ran die Ältere an.
 

Eri überlegte. Sicher wäre es besser wenn Aoko immer zu erreichen wäre. Aber was, wenn sie die Schule vernachlässigt? Die meisten Jugendlichen zockten mit ihren Handys – Stundenlang!

Und mit Handys kann man ja auch ins Internet gehen! Was wenn Aoko auf so eine Dating Seite geht? Oder Porno seiten? Wenn sie von sich Nacktfotos reinstellte! Unvorstellbar!

„Ich bleibe bei meinem Entschluss. Sie kommt erst an ihrem Geburtstag ein Handy“, entschied Eri.

Ran wurde wütend. „Und warum?“

„Es gibt genug Ablenkungen. Was wenn sie auf irgendwelche Dating seiten geht und da ältere Männer anschreibt? Oder Nacktfotos von sich macht? Nein, es ist besser wenn sie noch ein Jahr wartet.“

„Wir sind nicht mehr im Mittelalter! Aoko ist vernünftig genug, sie ist nicht so dämlich wie manch anderer!“ Ran wurde immer lauter. Und auch Eri war gereizt.
 

„Schluss jetzt. Sie bekommt keins, und damit basta!.“ Damit war das Thema für Eri erledigt. Ran ging. „Weißt du, du solltest etwas mehr Vertrauen in deine Tochter haben! Aber dass hast du ja noch nie. Weder bei mir noch bei ihr. Als Mutter hast du komplett versagt“, meinte die Schülerin kalt und verschwand. Eri sah sie geschockt an. Hatte sie wirklich versagt? Gut, sie hatte sich nie um Ran gekümmert, das stimmte. Aber um Aoko hatte sie sich immer gesorgt und sie war immer für sie da gewesen. Sowas musste sie sich nicht gefallen lassen! Die Anwältin sah ihrer ältesten Tochter hinterher. Warum fühlte sie sich jetzt so schuldig?
 

Ran ging zu Aokos Zimmer und klopfte. „Herein.“ Sie öffnete die Tür und sah die Jüngere vor ihrem Kleiderschrank stehen. „Guten morgen. Ich hoffe Mama ist nicht allzu sauer, weil ich das Frühstück verpasst habe“, meinte die Sechzehnjährige. Ihre Schwester schüttelte den Kopf. „Nein sie ist nur mal wieder auf mich sauer.“

Aoko hielt in ihrer Bewegung inne. „Warum?“

„Ich wollte sie überzeugen dir ein Handy zu kaufen. Aber sie hat zuviel Angst, dass du auf irgendwelche perversen Seiten gehst und Nacktbilder machst“, erklärte Ran ungerührt und setzte sich auf ihr Bett. Geschockt sah Aoko die Ältere an. „Ist das dein Ernst?“

Diese nickte. „Jup, du bekommst erst nächstes Jahr ein Handy. Aber weißt du was, ich habe da schon eine Idee wie du schneller an ein Handy kommst.“

„Du willst doch nicht eins klauen oder?“, fragte die junge Schülerin ängstlich.
 

Die Ältere winkte ab. „Quatsch. Ich bin zu hübsch für den Knast. Ne ich hab da was anderes vor. Aber mal was anderes. Was ist jetzt mit dir und Kaito?“

Ihre Schwester sah auf den Boden. „Ich weiß es nicht“, flüsterte sie. „Ich meine, was bedeutet denn der Kuss für ihn? Und wie soll es jetzt weiter gehen?“

Die Mori dachte nach. „Weißt du was? Ich rufe mal bei Kudo an und frage ihn was sein Bruder gesagt hat.“

Unsicher sah Aoko ihre Schwester an. Ob dass so eine gute Idee war? Andererseits, wusste sie selbst nicht was sie von dem Kuss halten sollte. Ran wählte die Nummer.
 

Es klingelte. Und nach dem dritten mal, nahm er ab.

„Shinichi hier.“

„Hey, Kudo. Wie geht’s?“

„Ja gut und selbst? Gibt's nen bestimmten Grund weshalb du mich so früh anrufst?“

„Ja, den gibt es. Es geht um gestern Abend“, erklärte die Mori.

„Äh geht’s auch etwas präziser?“, kam es von dem Kudo.

„Hat Kaito etwas zu dir gesagt? Wegen dem Kuss mit Aoko?“

„Ach dass meinst du. Ähm...naja also er hat etwas Angst.“

„Wovor hat er Angst?“

„Naja er hat Angst Aoko als Freundin zu verlieren, weil er glaubt dass er sie nicht einfach hätte Küssen dürfen.“
 

Die Mori legte eine Hand auf ihr Handy. „Er hat Angst dich als Freundin zu verlieren“, flüsterte sie ihrer Schwester zu. Diese wurde rot.

„Und sonst noch was?“, fragte sie Shinichi.

„Nun ja, von seiner Seite aus, würde er gerne mehr für sie sein als ein guter Freund. Aber er weiß halt nicht wie sie dazu steht. Und ob sie dass überhaupt will. Außerdem weiß er auch nicht, wie tief ihre Gefühle für ihn gehen. Seine Gefühle gehen sehr tief. Ich höre ihn fast jede Nacht ihren Namen stöhnen“, kam es trocken von Kudo.

Ran lachte. „Echt? Ist ja witzig. Also ich glaube schon das Aoko auch tiefe Gefühle für ihn hat. Am besten wäre es, wenn er sie mal zum Eisessen einlädt. Also alleine ohne uns andere. Dann können sie mal darüber reden“, schlug die Siebzehnjährige vor.

„Gute Idee. Ich werde das mal mit ihm besprechen.“

„Sehr gut, dann bis morgen.“

„Okay, bis morgen.“
 

Sie legte auf und sah ihre Schwester grinsend an. „Also er will mehr als Freundschaft und ich finde dass solltet ihr endlich mal besprechen. Du liebst ihn doch auch oder?“

Sie nickte. Sie konnte jetzt nichts sagen.

„Er wird dich demnächst zum Eisessen einladen und dann könnt ihr reden. Und wenn er dir seine Liebe gesteht, dann sagst du es ihm auch. Dann seid ihr beide glücklich - ich bin glücklich und die Welt ist wieder in Ordnung“, grinste die Mori.

„Mama wird aber nicht glücklich sein“, gab Aoko zu bedenken.

„Die kann uns egal sein. Die braucht das nicht zu wissen. Ich meine, mehr als ein paar Küsse und Händchenhalten ist bei euch beiden noch nicht drin.“

Aoko umarmte ihre Schwester und strahlte. „Danke du bist die Beste!“

Ran lachte. „Ich weiß.“

Was die beiden nicht wussten. Kaito saß neben Shinichi als dieser mit der Mori telefonierte. Er hatte alles mitgehört und war sehr erleichtert gewesen.
 

Am nächsten Morgen verließ Ran ohne ihre Schwester das Haus. Sie wollte noch schnell was erledigen, hatte sie gesagt. Vor der Schule. Aoko wusste nicht genau was ihre Schwester vorhatte, aber sie wollte sie auch nicht fragen. Eri war bereits in ihrer Kanzlei, deshalb hatte Aoko alleine Gefrühstückt und war jetzt auf dem Weg zur Schule. In Gedanken versunken merkte sie nicht wie jemand nach ihr rief.

„Hey Aoko-chan, warte mal.“ Sie zuckte zusammen und drehte sich um. Kazuha kam auf sie zu gerannt. „Guten morgen. Wo ist denn Ran-chan?“, fragte die Schleifenträgerin.

„Die wollte was erledigen. Ich weiß nicht wo sie ist“, gab Aoko zurück.

„Okay, naja ich denke mal wir treffen sie an der Schule. Komm lass uns gehen.“ Die hübsche Toyama zog die Jüngere mit sich.
 

Vor der Schule angekommen, standen die Jungs bereits da und warteten. Shinichi unterhielt sich gerade mit Heiji. Kaito schaute sich suchend um. Als er Aoko sah, strahlte er. „Hallo Aoko-chan!“, rief er und winkte. Aoko wurde rot und sah verlegen zur Seite. „Oh wie süß“, sagte Kazuha lachend und winkte ihm zurück. Aoko begrüßte die Jungs und lächelte Kaito schüchtern an. „Hallo Kaito-kun.“

Kazuha gab ihrem Schatz einen Kuss und umarmte den älteren Kudo. Dieser sah sie fragend an. „Wo ist denn Ran?“

„Die wollte was erledigen“, meinte Aoko.

„Und was?“

„Das geht dich überhaupt nichts an“, kam es schnaufend hinter ihnen. Die anderen drehten sich um. Ran kam schwer atmend zum stehen. In ihrer Hand hatte sie eine Plastiktasche.

„Was hast du denn dadrin?“, fragte Heiji interessiert.

Die Mori holte Luft. „Geht euch nichts an. Los gehen wir rein.“

Sie schnappte sich die Hand ihrer Schwester und ihrer Freundin und zog die beiden Mädchen mit sich. „Geht schon mal in die klasse. Wir kommen gleich nach“, rief die hübsche Schülerin den Jungs zu. Diese sahen den drei Mädels verwirrt nach.

„Muss man das verstehen?“, fragte Katio.

Die beiden Älteren schüttelten den Kopf.
 

Auf der Toilette, packte Ran die Tüte aus. Die beiden anderen Mädchen sahen gespannt aus. Schließlich zog Ran eine Schachtel heraus. Ein Handy! Aoko starrte sie mit großen Augen an. „Du hast dir ein neues Handy gekauft?“, kam es verwundert von Kazuha.

Ran nickte. „Jup. Aber dass ist noch nicht alles.“ Sie zog ihr altes Handy raus, machte ihre Simkarte und die Speicherkarte raus und steckte eine neue Simkarte ein. Dann gab sie Aoko ihr altes Handy. „Das kannst du erstmal benutzen. Hier ist deine neue Handynummer. Ich speicher sie gleich in mein neues Handy. Jetzt hast du auch eins.“
 

Die Jüngere sah ihre Schwester geschockt an. „Ist das dein ernst?“

Die Mori nickte. „Na klar. Du brauchst auch ein Handy. Und wenn Eri das Handy bei dir findet, kannst du jederzeit sagen, ich habe es bei dir vergessen. Die merkt nicht dass du mein Handy benutzt.“

Kazuha klatschte in die Hände. „Das ist eine super Idee. Ich finde das echt geil.“

Aoko war sprachlos. Ran schnippte mit den Fingern. „Nicht träumen. Los nimm das Handy und geh in deine Klasse. Sonst verpassen wir den Unterricht. In der Pause werde ich es dir erklären“, versprach die ältere. Aoko umarmte die Mori. Diese drückte die Kleine an sich und machte sich dann los. Dann verließen sie den Raum und gingen in die Klasse.
 

Ran setzte sich gerade an ihrem Platz als Akako zu ihr kam. „Hey Mori. Du hast da was auf deiner Bluse.“

Ran machte sich gar nicht erst die Mühe zu schauen. Sie wusste dass ihre Bluse sauber war. „Und du hast was auf der Stirn“, konterte die Mori trocken.

Akako knurrte. „Was soll ich denn bitte auf der Stirn haben?“

„Ein Schild auf dem – dumm fickt gut – steht.“

Die anderen Mitschüler schauten die hübsche Mori entsetzt an. Shinichi warf ihr einen ungläubigen Blick zu. Sowas in der Klasse zu sagen, traute sich sonst keiner. Wenn das ein Lehrer mitbekommen hätte, wäre Ran bestimmt aus dem Unterricht geflogen.
 

Akako wurde wütend. „Du blödes Miststück fühlst dich jetzt ganz cool wegen dem Spruch was“, schnappte sie gereizt.

„Welcher Spruch? Das ist die Wahrheit“, kam es unschuldig von Ran.

Kazuha lachte schallend. „Das stimmt. Warum sonst haben die dümmsten Menschen immer so viele Liebhaber?“

Shiho zog ihre Freundin weg, bevor diese noch komplett ausrastete. Sie sah Ran warnend an. „Du solltest lernen wo dein Platz ist!“

„Mein platz ist hier!“, sagte sie und zeigte auf ihren Platz. „Und er ist sehr schön.“

Shiho ging mit ihrer Freundin auf ihre Plätze.

Kazuha zeigte Ran ein gewinnendes lächeln. „Der hast du es mal wieder gegeben.“

Die Angesprochene kicherte. „Was hast du erwartet? Ich bin eiskalt.“

Das musste Shinichi auch zugeben. Jedenfalls war sie Akako und Shiho gegenüber äußerst kalt und zeigte das auch. Nur ihnen und ihrer Schwester gegenüber war sie lieb und nett.
 


 

In der Pause zeigte Ran ihrer Schwester wie das Handy funktionierte. Außerdem hatte sie sich die Nummer von Kaito geben lassen, damit die beiden sich jetzt auch schreiben konnten. Aoko war überglücklich. Auch wenn sie es doof fand, dass sich Ran wegen ihr extra ein neues Handy kaufen musste. Das wollte sie wirklich nicht. Aber sie fand es auch echt cool dass Ran sowas für sie machte. Schließlich konnte sie Aoko anfangs überhaupt nicht leiden. Und jetzt waren sie wie Schwestern. Das war ein schönes Gefühl.

Die drei Worte

Ein paar Tage später. Kaito stand nervös am Schultor. Der Unterricht war gerade zu ende und er wartete auf Aoko. Diese musste noch kurz zum Lehrerzimmer und etwas erledigen. Er tigerte hin und her. Die beiden wollten gleich Eisessen gehen. Nach langem zögern hatte er sie gefragt. Und sie hatte ja gesagt. Gut, sie hatte verlegen auf dem Boden gestarrt und gestottert. Aber sie sah dabei so süß aus! Und wie rot sie geworden war, als er ihre Hand ergriffen hatte. So süß und unschuldig.
 

Sein Bruder und die anderen waren schon gegangen. Sie wollten die beiden nicht stören. Shinichi und Heiji hatten Kaito ein paar Ratschläge gegeben. Sei Höflich. Bezahl ihr Eis. Mach ihr Komplimente. Erst als Ran dem ein Ende gemacht hatte, waren die beiden still gewesen. Die Mori hatte ihn beiseite gezogen und sah ihn warnend an. „Wehe du bist gemein zu ihr! Sei lieb. Und sei du selbst. Verstell dich nicht. Aoko mag dich sehr. Und ich kann dich auch gut leiden. Also versau es nicht.“ Dann hatte sie ihm einen klaps auf dem Kopf gegeben und war mit den anderen verschwunden. Kaito atmete tief ein und aus. Er mochte Ran sehr. Aber er würde sich niemals mit ihr anlegen.
 

„Kaito-kun! Wartest du etwa auf mich?'' Eine bekannte Stimme. Genervt drehte sich der junge Kudo um. Akako kam auf ihn zu. Sie strahlte. „Ich warte auf Aoko. Wir wollen was zusammen unternehmen“, erwiderte er. Akako sah ihn verführerisch an. „Wieso willst du was mit der grauen Maus unternehmen? Wir könnten auch zu mir gehen und es uns dort gemütlich machen.“

Er hob abwehrend die Hände. „Nein danke. Ich gehe lieber mit Aoko.“
 

Akakos Blick wurde wütend. „Diese kleine dumme Ziege hat doch nichts zu bieten! Sie ist klein und hat nicht so einen heißen Körper wie ich. Und sie ist total unerfahren. Du solltest dich lieber mit erfahrenen Mädchen einlassen. Die können dir eine Menge bieten.“

„Darin hast du ja schon eine menge Erfahrung“, meinte er trocken. Sie zischte und ging. Ein Seufzen kroch seine Kehle hoch. Das konnte ja noch was werden.

„Kaito-kun, tut mir leid dass du warten musstest“, rief Aoko und kam auf ihn zu. Er lächelte sie sanft an. „Kein Problem. Wollen wir dann?“

Sie nickte. Gemeinsam verließen sie den Schulhof.
 

Ran saß in der Zwischenzeit mit Shinichi deren Küche. Seine Eltern waren noch im Ausland und deshalb nicht zuhause. Aber sie würden demnächst mal wieder nach Hause kommen. Dann würden sie auch Ran kennen lernen. Ran blätterte gerade in einer Zeitschrift. „Ich wusste nicht dass du -die Frau von heute- ließt“, grinste sie.

Er schüttelte den Kopf. „Das ist die Zeitschrift meiner Mutter. Sie hat sie Abonniert. Jede Woche kommt eine. Und jede Woche landet sie auf dem Stapel im Wohnzimmer.“ Er deutete auf den Raum nebenan. Die hübsche Schülerin hob eine Augenbraue. „Wieso abonniert sie das, wenn sie eh nicht da ist?“

„Weil all ihre Freundinnen das auch lesen und sie etwas braucht worüber sie reden kann.“
 

Ah ja. Dass man auch über das Wetter oder Politik oder sonstiges reden konnte, schien seine Mutter ja nicht zu interessieren. Ran schüttelte den Kopf. „Deine Mutter ist komisch.“

„Sie ist nicht komisch. Sie ist gruselig. Du solltest sie erleben, wenn mit ihren Freundinnen zusammen ist. Schlimmer als zwölfjährige. Manchmal glaube ich will sie wieder jung sein“, bemerkte Shinichi grinsend.

„Dann werde ich sie mal meiner Mutter Vorstellen. Eri sorgt schon dafür dass deine Mutter sich ihres Alters entsprechend benimmt“, versicherte sie lachend.
 

„Sag mal, du hast bisher nicht viel über deinen Vater geredet. Du hast nur erzählt dass er tot ist.“ Ran sah ihn verwundert an. Stimmt, sie erzählte nicht viel über ihren Vater. Der Schmerz über seinen Verlust saß noch tief. Und es traf sie jedes mal wieder wie ein Schlag, wenn sie an ihm dachte. Sie schloss die Augen. „Er fehlt mir sehr. Deshalb rede ich nicht oft über ihn. Es tut weh. Ich wünschte er wäre hier.“

Er setzte sich neben sie. „Wenn du doch mal über ihn reden möchtest, ich höre dir zu.“

Sie nickte dankbar. Es war nett von ihm. Aber er war ja auch ein netter Typ.
 

Aoko hatte einen super leckeren Erdbeereisbecher vor der Nase. Eigentlich wollte sie nur etwas kleines haben, aber Kaito hatte für sie beide etwas großes bestellt. Er selbst hatte sich einen Schokoladenbecher mit extra Sahne bestellt. Aoko musste lächeln. Er liebte Schokolade. Und er konnte davon eine ganze Menge verdrücken. Sie nahm einen Löffel in den Mund und schloss genießerisch die Augen. Der Geschmack von Vanilleeis und Erdbeersoße war einfach himmlisch. Sie leckte sich über die Lippen und fing Kaitos Blick auf. Er sah auf ihre Lippen und sie wurde rot. „Du hast da noch etwas Soße“, meinte er und deutete auf eine stelle. Sie nahm ein Taschentuch und wischte sich über den Mund. Wie peinlich!

Er lächelte sie an. „Ich fand das echt süß.“

Aoko sah verlegen weg.
 

Der junge Schüler beobachtete seine Freundin. Sie war so verlegen und nervös. Und so süß. Er beschloss Nägel mit Köpfen zu machen und ihr endlich zusagen was in seinem Herzen vorging. „Aoko?“

Sie blickte auf. „Ja?“

„Ich möchte dir etwas sagen.“ Mit klopfenden Herzen starrte sie ihn an. Würde er es jetzt sagen? Und was sollte sie darauf antworten? Konnte sie darauf überhaupt antworten?

Aber bevor er etwas sagen konnte, gab es einen kleinen Zwischenfall. Eine Kellnerin ging mit einem Tablett vorbei, rutschte aus und ließ die Getränke fallen. Und eines der Getränke landete auf der Hose des Kudos. Glücklicherweise waren es Kaltgetränke, sonst hatte er sich sein bestes Stück verbrannt. Kaito fluchte und presste seine Serviette auf den Schoss. Die Kellnerin entschuldigte sich vielmals bei ihm und gab ihm weitere Servietten. Aoko reichte ihm ein Packet Taschentücher. Ihr gegenüber sah sie gequält an. „Meine schöne Hose ist ruiniert.“

„Naja sei froh dass es nur die Hose ist. Stell dir vor es wäre dein Handy oder so“, erwiderte die hübsche Nakamori. Er nickte. „Stimmt hast recht.''
 


 

Währenddessen saßen Ran und Shinichi nun im Wohnzimmer und machten Hausaufgaben. Ran war ziemlich gut in fast allen Fächern und konnte dem attraktiven Schüler bei so mancher Aufgabe helfen. Er war da sehr froh drüber. Er hatte in manchen Fächern doch so seine kleinen Schwierigkeiten. Zum Beispiel in Geschichte. Er konnte das Fach nicht wirklich leiden. Gut, er hasste es. Wer interessierte sich schon für alte Knacker die seid hundert Jahren tot waren? Keiner.

„Ich hab keine Lust mehr. Lass uns Fernsehen“,brummte er und warf seinen Stift weg. Ran sah ihn an. „Nichts da. Wir machen dass jetzt fertig und dann bringst du mich nach Hause.“

„Wieso soll ich dich nach Hause bringen?“

„Weil du als Kerl dafür zu Sorgen hast, dass ich heil zuhause ankomme. Und dir tut Bewegung gut. Sonst wirst du noch zu fett.“ Fies grinste sie ihn an.

„Fett?“

„Ja,“ Sie piekte in seinem Bauch. „Da sammelt sich etwas Speck an. Du solltest mehr trainieren sonst muss ich dich bald über die Straße rollen.“

„Na warte du!“, rief er und stürzte sich auf sie. Sie kreischte und lachte auf als er sie kitzelte. „Dass nimmst du zurück“, keuchte er und kitzelte ihres Seiten. Sie lachte und versuchte seine Hände weg zu schlagen. Er war aber stärker und hatte keine Probleme sie ohne Gnade weiter zu kitzeln, bis sie schließlich schwer atmend um Auszeit bat. Er ließ sie los und setzte sich neben sie. „Puh, du bist echt ne harte Nuss“, meinte er und lachte. Sie stieß ihn in die Rippe. „Und du bist nervig.“
 

Kaito und Aoko waren auf dem Nachhause weg. Nachdem sie ihre Becher ausgelöffelt hatten und die Kellnerin den beiden ein Getränk des Hauses gebracht hatte, mussten sie aufbrechen. Morgen war wieder Schule und sie mussten noch Hausaufgaben machen. Irgendwie wusste keiner von beiden was er sagen sollte. Sie schwiegen. Aoko hatte Herzklopfen. Würde er es ihr vor der Haustür sagen? Würde er sie wieder küssen? Es war so aufregend!

Auch Kaito wusste nicht genau was er jetzt machen sollte. Er wollte es ihr beim Eisessen sagen, aber dann war diese Sache passiert, und jetzt wusste er nicht, ob er noch den Mut dazu hatte. Sollte er es wagen oder nicht?
 

In der selben Zeit brachte Kaitos Bruder die hübsche Mori nach Hause. Nachdem sie alle Aufgaben erledigt hatten und noch zwei Folgen ihrer Lieblingsserie geschaut hatten. The Big Bang Theory. Nicht jedermanns Sache, aber Ran fand es ganz witzig. Außerdem mochte sie Penny. Shinichi dagegen fand Sheldon am besten. Der Typ war einfach eine Klasse für sich.

„Sag mal. Steht deine Einladung für deinen Geburtstag noch?“, fragte Ran und sah desinteressiert auf ihr Handy. Ihr Klassenkamerad nickte. Bestätigend. „Ja klar. Ich hoffe immer noch dass du kommst.“

„Also ich werde kommen. An dem Tag will Eri nämlich auf so ne Veranstaltung und wir sollen mit. Aber dann habe ich einen Grund um nein zu sagen. Sie will ja schließlich, dass ich viele Freunde habe“, schmunzelte sie. Er kicherte. Dann sah er sie gespielt traurig an. Er setzte seinen besten Hundeblick auf. „Du kommst nicht weil du mich magst?“

Sie tat als müsste sie überlegen. Sie tippte mit dem Finger an ihrem Kinn. „Hmm, nö.'“

Kopfschüttelnd schmollte er. „Man du bist ja so Herzlos. Mein armes kleines Herz ist für immer gebrochen!“

„Oh armes Baby. Du wirst darüber hinwegkommen. Glaub mir es gibt schlimmeres als ein gebrochenes Herz.“ Sie tätschelte seinen Arm.

„Und das wäre?“

„Ein gebrochenes Genick.“

„Mann bist du Eiskalt. Furchtbar. Und sowas läuft frei herum!“

Beide lachten und Ran fühlte sich gut. In seiner Gegenwart fühlte sie sich sehr gut und irgendwie, naja geborgen. So wie damals mit ihrem Vater.
 

Sie sah schweigsam zu Boden. „Mein Dad war Polizist. Er starb bei einem Einsatz. Er war ein guter Vater. Aber leider hatte er nicht so viel Zeit für mich.“

Er sah sie von der Seite an. „Habt ihr euch nahe gestanden?“

Sie legte den Kopf in den Nacken. „Ja. Ich meine, wir hatten unsere Höhen und Tiefen, aber wir waren immer für einander da und er hat immer versucht mir beizustehen und zu helfen.“

„Das hört sich schön an.“

„Ja. Er hatte es nie leicht in seinem Leben. Und ich habe es ihm Phasenweise auch nicht leicht gemacht. Aber er hat mir nie etwas Vorgeworfen. Ich vermisse ihn, schrecklich.“ Sie spürte wie Tränen kamen. Er legte seine Arme um sie und drehte sie zu sich. „Du bist nicht alleine.“ Er sah ihr in die Augen. „Dass du deinen Vater vermisst zeigt nur, wie sehr du ihn liebst. Und ich bin sicher er hat dich auch über alles geliebt. Du bist eine tolle Frau und dir stehen Tränen nicht.“

Sie lächelte. „Danke.“

„Für dich jederzeit.“

Als sie bei Ran ankamen, umarmte sie ihn. Er drückte sie leicht an sich und lächelte. Sie hatte sich etwas geöffnet. Er war da sehr froh drüber. Irgendwann würde sie sich ganz öffnen. Und er würde zuhören.
 

Eine halbe Stunde später standen Aoko und Kaito vor ihrer Haustür. Sie nagte an ihrer Lippe und wusste nicht was sie sagen oder machen sollte. Kaito räusperte sich. Sie sah auf. „Also ich wollte dir etwas sagen'', begann er. Ihr Herz setzte aus. „Du bist eine tolle Frau. Du bist süß, freundlich, lieb, loyal und immer da, wenn man jemanden zum reden braucht. Ich möchte mit dir zusammen sein. Ich habe mich wahnsinnig in dich verliebt. Und ich möchte dein fester Freund sein.“

Sie wurde rot. Einen Moment herrschte Stille. Dann kam sie langsam auf ihn zu – und küsste ihn!

Er spürte ihre weichen Lippen, und atmete ihren süßen Geruch ein. Der Wahnsinn! Den Kuss sanft erwidernd, zog er sie sacht an sich. Sekunden später – für beide eher Stunden – lösten sie sich. „Ich liebe dich“, flüsterte sie. Er strahlte sie an. „Ich dich auch.“

Geburtstag: Shinichi

Es war soweit. Shinichi hatte Geburtstag. Und wie versprochen würde Ran mit Aoko hingehen. Aoko und Kaito waren jetzt einen Monat zusammen. Und total verliebt. Ran gönnte es ihrer kleinen Schwester vom Herzen. Leider waren nicht alle so. Akako war stinksauer, als sie von den beiden erfuhr. Ran erinnerte sich noch genau was sich auf dem Schulhof abgespielt hatte.
 

Ran kam mit Aoko am Schultor an. Kazuha und Heiji warteten bereits auf die beiden. Naja, warten war wohl nicht ganz der richtige Ausdruck. Die beiden knutschten gerade wild miteinander rum. Wollten die etwa einen Pokal gewinnen, wer am längsten und besten rumknutschte? So sah es jedenfalls aus. Aoko wurde rot wie eine Himbeere. Obwohl sie jetzt auch einen Freund hatte, war es ihr unangenehm jemanden beim Küssen zu beobachten. Ran holte aus und schlug der Schleifenträgerin mit ihrer Tasche in die Seite. Diese zuckte zusammen und löste sich widerwillig von ihrem Freund. „Was soll das?“

„Hier sind Minderjährige anwesend. Haltet eure Zungen im Zaun“, bemerkte Ran und deutete mit dem Kopf auf ihre Schwester. Diese sah verlegen zu Boden. Heiji lachte. „Ach komm, sie wird ihren Schatz auch gleich küssen. Immerhin sind die beiden ja jetzt endlich zusammen.“ „Und woher weißt du das?“, fragte Ran obwohl sie es schon wusste.

„Na von Kudo, von wem denn sonst?“

„Der kann aber auch nicht den Mund halten“, grummelte die hübsche Schülerin, während Kazuha ihre Schwester umarmte.

„Ich freue mich so für euch zwei! Ihr seid so ein süßes Paar. Am liebsten würde ich es mit einem Mikrofon verkünden!“ Die verlegende Aoko starrte die Ältere geschockt an. „Nein, bitte nicht.“

„Du machst gar nichts.“ Ran stellte sich neben ihre Schwester. „Du lässt die beiden in Ruhe und wehe einer von euch hängt das an die große Glocke, ihr wisst dass es eine gewisse Person nicht so bald erfahren sollte.“

Damit war natürlich Akako gemeint. Wenn diese das erfuhr, wäre der Teufel los.

„Ach und wenn schon, du kümmerst dich um sie. Bisher hast du ihr auch immer die Stirn geboten. Du machst sie zu Kleinholz und wir sind sie los!“, lachte ihre Freundin und klammerte sich an ihrem Arm. Die junge Mori schüttelte den Kopf. Unverbesserlich.
 

„Hey ihr, wartet ihr schon lange?‘‘ kam es von hinten. Die Vier drehten sich um. Shinichi kam mit Kaito auf die kleine Gruppe zu. Kaito lächelte Aoko überglücklich an, was diese schüchtern erwiderte. Als er sie dann noch an sich zog und sie vor all ihren Freunden und Geschwistern auf den Mund küsste, wäre sie fast in Ohnmacht gefallen. Kazuha gab ein „OHHHHHHHH“ von sich und grinste vor sich hin. Ran hätte sich am liebsten auf die Stirn geschlagen, aber es würde ja doch nichts bringen. Die beiden älteren Jungs blickten sich amüsiert an.
 

„WAS ZUM TEUFEL GEHT HIER VOR!!!!“, brüllte auch schon eine allzu bekannte Stimme los. Sichtlich genervt sah Ran zur Seite. War ja klar, dass das jetzt losging. Wieso sollte es auch anderes sein? Eine sehr wütende Akako kam auf sie zu. Natürlich im Schlepptau, Shiho. Aoko löste sich schnell von ihrem Freund und versteckte sich hinter ihm. Dieser stellte sich beschützend vor sie und sah der Schönheit unbeeindruckt entgegen.
 

„Ich habe meiner Freundin gerade einen Begrüßungskuss gegeben“, meinte er und sah die Jüngere verliebt an. Diese sah vorsichtig zu ihrer Rivalin. Akakos Gesicht wurde dunkelrot. Man sah deutlich ihre Halsschlagader pochen. „DU BIST MIT IHR ZUSAMMEN?“

„Allerdings. Seit gestern.“

„Kaito, wie kannst du nur so einen schlechten Geschmack haben“, warf Shiho ein. „Sie ist unscheinbar, naiv und hat noch nicht einmal ein Handy. Ich hätte gedacht du hättest einen besseren Geschmack.“ Andere Schüler hatten von dem Streit wind bekommen und kamen näher bis sie um die Streitenden rumstanden.

„Noch ein Wort, Schätzchen, und du fliegst zum Mond“, warnte Ran und verengte die Augen zu schlitzen. Shiho gab nur ein schnaufen von sich. „Wieso, weil ich die Wahrheit sage? Deine Schwester ist ein nichts und bleibt ein nichts. Und du hast nur eine große Klappe und kein bisschen Verstand.“
 

Klatsch.
 

Ran war auf die Mitschülerin zugegangen und hatte ihr eine geknallt. Shiho sah die Mori ungläubig an und hielt ihre schmerzende Wange. „Du. Hast. Mich. Geschlagen.“

„Sei froh, dass es nur ein Schlag mit der flachen Hand war. Am liebsten hätte ich dir dein Gesicht so zerkratzt, dass kein Chirurg der Welt mehr dein Gesicht retten kann“, fauchte Ran stinksauer.
 

Akako stellte sich Ran in den Weg. „Dafür wirst du bezahlen“, knurrte sie.

„Das glaube ich eher weniger. Ihr werdet gleich euer blaues Wunder erleben, wenn ihr zwei dämlichen, arroganten Schnepfen nicht sofort das Weite sucht, habt ihr mich verstanden?“, knurrte Ran und man sah ihr an, dass sie die Drohung wahrmachen würde.

Akako zischte und wandte sich an Kaito. „Du bist das letzte. Viel Spaß mit der kleinen Jungfrau. Ihr passt perfekt zusammen. Dumm und Dümmer. Das wird euch allen noch leidtun!“ Sie nahm ihre Freundin an der Hand und zog sie mit sich. Die anderen Schüler ließen sie durch. Ein Mädchen, dass alles mitbekommen hatte, sah Ran bewundernd an. „Wow, das war der Wahnsinn. Du bist echt super.“ Auch die anderen Mitschüler sprachen bewundernd über die Mori. Diese zuckte nur mit den Schultern und schaute zu ihrer Schwester. „Mach dir keine Sorgen. Diese dämliche Kuh kann uns gar nichts. Und jetzt lasst uns in die Klassen gehen. Es wird Zeit.“ ohne auf die anderen Schüler zu achten zog sie ihre Schwester mit sich. Die Jungs und Kazuha folgten ihnen.
 

Seitdem war es einigermaßen ruhig. Akako sah immer wieder wütend zu dem jungen Paar und Ran rüber. Und natürlich fielen auch böse Bemerkungen, aber die wurden ignoriert. Außerdem hatte Kaito eine klare Ansage gemacht. Er war zu Akako hingegangen und hatte klipp und klar gesagt, dass er Aoko liebte und mit ihr zusammen war. Und sie müsste das akzeptieren und sie in Ruhe lassen. Sie akzeptierte das natürlich nicht und rauschte gleich wieder in einen Wutanfall. Erst als Shinichi dazwischen ging und ihr gehörig die Meinung sagte, war endgültig Ruhe eingekehrt.
 

Nun war Freitag und Shinichi feierte heute seinen neuzehnten Geburtstag. Da er eine Klasse widerholen musste, war er der Älteste aber das störte ihn nicht. Bald würde das letzte Schuljahr anfangen und dann würde er. Ja was würde er tun? Seine Eltern wollten das er studierte. Jura. Er sollte Rechtsanwalt werden. Shinichi selbst, würde aber lieber etwas anderes machen. Er wollte Detektiv werden. Oder Polizist. Er hatte keine Lust so lange zu studieren. Er wollte lieber sofort arbeiten. Sein bester Freund war auch am überlegen, was er machen würde, wenn die Schule beendet war. Er hatte auch eine Karriere als Detektiv im Sinn. Dann könnten sie gemeinsam, eine Detektei aufmachen und Partner werden.
 

Der attraktive Kudo war zuhause und bereitete mit Kaito und Heiji alles für heute Abend vor. Sie schmückten die Villa und stellten die Getränke kalt. Das Essen würde später geliefert werden. Shinichi hatte die beste Pizzeria angerufen und jede Menge Pizzen bestellt. Diese würden gegen zwanzig Uhr geliefert werden. Um neunzehn Uhr würden die ersten Gäste kommen. Da blieben ihnen noch knappe vier Stunden.
 

Als Kaito in die Küche ging um etwas zu holen, stupste Heiji seinen Freund an. „Sag mal, wird heute Nacht was mit Ran laufen?“

„Wie kommst du denn darauf?“ Das Geburtstagskind runzelte die Stirn.

„Naja sie kommt mit Aoko und ich bin mir sicher, sie wird auch Alkohol trinken. Außerdem weiß ich genau, dass irgendwas zwischen euch läuft. Die Art wie du sie ansiehst und wie ihr miteinander umgeht. Als wärt ihr schon ewig zusammen. Ihr neckt euch und beobachtet einander, wenn der andere gerade nicht hinsieht. Außerdem können wir dann zu viert ausgehen. Du, Kazuha, Ran und ich. Die beiden jüngeren nehmen wir nicht mit, die brauchen noch nicht in dunklen Kinos rummachen“, meinte der Cappyträger schmunzelnd.

Shinichi boxte seinen Freund spielerisch in die Seite. „Zwischen uns läuft nichts.“

„Aber, du würdest gerne was am Laufen haben?“

Er zögerte. „Ich mag Ran sehr. Ich habe sie besser kennen gelernt und ich weiß, dass sie eine wundervolle Frau ist. Sie ist wunderschön, sagt offen ihre Meinung und ist sehr loyal. Aber ich weiß auch, dass sie keine Beziehung will. Sie möchte nur die Schule überstehen und dann so weit wie möglich von ihrer Mutter wegziehen. Sie hat gesagt, wenn sie achtzehn ist, sucht sie sich eine eigene Wohnung. Sie hat das Geld was ihr Vater ihr hinterlassen hat auf einem Konto. Und sobald sie achtzehn ist hat sie zugriff darauf.“
 

„Denkst du wirklich, sie würde ihre kleine Schwester alleine bei der Mutter lassen? Die beiden mögen sich jetzt und Ran beschützt die Kleine. Ich glaube nicht, dass sie ausziehen wird. Oder sie nimmt Aoko mit“, gab der attraktive Kendoschüler zu bedenken.

„Ich weiß es nicht. Wir werden es ja sehen. Lass uns weitermachen. Ich muss mich dann noch duschen und umziehen und du auch. Nicht, dass Kazuha mit einem riechenden Schwein tanzen muss.“ Sein bester Freund warf ein Kissen nach ihm, Shinichi wich lachend aus und machte sich wieder an die Arbeit.
 


 

Währenddessen suchte Ran nach einem passenden Qutfit für sich und ihre Schwester. Aoko war schon ziemlich nervös. Sie war noch nie auf so einer Party. Und die Kindergeburtstage zählten ja nicht. Auf Shinichs Party würde man bestimmt nicht Blinde Kuh oder Topfschlagen spielen. Zum Glück war Ran dabei und Kaito. Auf ihn freute sie sich am meisten. Seit einem Monat waren sie ein Paar und Aoko war so glücklich wie noch nie. Sie schrieben sich täglich mehrere SMS und telefonierten abends miteinander. Aber sodass es ihre Mutter nicht mitbekam. Sie würde bestimmt von Aoko verlangen, dass sie Schluss machte und den Kontakt verbieten.
 

Ran passte auf das Eri nichts mitbekam. Als Eri letztes Rans altes Handy in Aokos Zimmer gesehen hatte, wollte sie wissen was es da zu suchen hatte. Aoko wusste keine Antwort, zum Glück kam ihre Schwester in diesem Moment nach Hause und wusste gleich eine passende Antwort.
 

Ich habe es verloren. Ich habe Aoko gebeten meine Haare zu flechten und dabei muss es aus meiner Hosentasche gefallen sein
 

Damit gab sich Eri zufrieden. Und Aoko war so dankbar das ihre Schwester so für sie da war.
 

„Sag mal, haben du und Kaito schon über Sex geredet?“, fragte Ran als sie eine rote Bluse aus ihrem Schrank zog. Die Jüngere wurde rot. „N..nein. Wieso?“

„Naja ihr seid jetzt ein Paar und irgendwann werdet ihr diesen Schritt gehen. Jetzt noch nicht, aber ich finde ihr solltet ruhig schon mal darüber reden. Über eure Ängste oder bedenken. Es würde es einfacher machen für euch zwei.“

„Hast du denn schon mal mit einem Jungen….du weißt schon..“, stammelte die kleine Schwester.

Ran sah sie kurz an. „Ja ich habe schon Sex gehabt.“

„Wirklich? Wann?“

„Mit fünfzehn.“

Damit hatte Aoko nicht gerechnet. „Warst du mit ihm zusammen?“

Die Mori schüttelte den Kopf. „Nein. Er war … älter als ich und wir hätten eigentlich niemals miteinander schlafen dürfen.“

„Oh.“ war alles was Aoko dazu sagte.
 

Ran warf ihr die Bluse und eine Jeans zu. Dann suchte sie etwas für sich selbst. Sie wollte nicht mehr über ihr erstes Mal reden. Ihre kleine Schwester würde sonst einen falschen Eindruck bekommen und das wollte sie auf keinen Fall.
 

Einige Zeit später war Ran dabei Aoko dezent zu schminken. Diese trug bereits die Bluse und die Jeans und war richtig hibbelig geworden. Noch knapp eineinhalb Stunden, dann würden sie zur Party gehen. Kazuha hatte sich zwischendurch gemeldet um sich von Ran beraten zu lassen. Sie wollte für Heiji was schönes anziehen. Sie hatte Ran eine Auswahl genannt und die Schülerin hatte zu dem schwarzen Kleid geraten. Außerdem sollte sie ihre Haare offen lassen und etwas Mascara auflegen.

Kazuha war begeistert und folgte ihrem Rat. Ran selbst trug einen Jeansrock und ein T-Shirt mit V-Ausschnitt. Ihre Haare hatte sie zusammengebunden und sich ebenfalls etwas geschminkt.
 

Ihre Mutter hatte natürlich herausgefunden, dass Ran und Aoko zu der Party des Kudos gingen. Sie wollte es ihnen verbieten, aber Ran hatte sofort gekontert. Sie wollten nur ein bisschen mit Freunden feiern und keine Orgie starten. Außerdem würden sie um Mitternacht wieder zuhause sein, und Eri war schließlich anderweitig eingeladen. Warum sollten dann ihre Töchter zuhause bleiben und sich langweilen? Eri konnte dagegen nichts sagen, außerdem hatte Tomoaki sich auf die Seite der Mädchen gestellt.
 

Lass die beiden doch zur Party gehen. Ran passt auf die Kleine auf und ich finde, dass die beiden sich das verdient haben. Sie schreiben gute Noten und sind immer pünktlich zuhause. Und du warst auch mal in ihrem Alter. Du warst bestimmt auch auf Geburtstagspartys.
 

Eri gab sich geschlagen und wünschte den beiden viel Spaß. Tomoaki nahm eine Haarsträhne von Ran zwischen die Fingerspitzen und beugte sich zu ihr runter. Die hübsche Schülerin, wusste im ersten Moment nicht was sie sagen sollte. Er wünschte ihr ebenfalls viel Spaß und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Dann verschwand er mit Eri. Die beiden waren zu einer Veranstaltung eingeladen und würden das ganze Wochenende weg sein. Ran wusste nicht was sie davon halten sollte und vergas den Vorfall schnell wieder. Der Typ war ja ganz nett, aber sie würde sich nicht nochmal mit einem älteren Mann einlassen. Das hatte sie hinter sich.
 

Endlich war es soweit. Die Party von Shinichi fing an. Dieser begrüßte seine kommenden Gäste und nahm fröhlich seine Geschenke entgegen. Heiji und Kaito brachten sie ins Wohnzimmer und stellten alles auf einem Tisch ab. Der Kudo hatte über fünfzig Gäste eingeladen. Als er letztes Jahr achtzehn geworden war, waren es mehr als hundert gewesen. Gut, sie hatten für die vielen Leute ja auch genügend Platz. Er hatte fast die ganze Klasse eingeladen. Akako und Shiho natürlich nicht. Er hatte keine Lust auf diese Giftspritze und seine Ex. Außerdem würde es Ran nicht gefallen und er wollte, dass sie ihren Spaß hatte.

Während seine Gäste schon im Wohnzimmer kräftig feierten und tanzten, holte er zusammen mit Heiji das Bier aus dem Keller und stellte ein großes Fass im Wohnzimmer auf. Kaito kümmerte sich um die passende Musik, als es wieder klingelte. Heiji ging zur Tür, weil das Geburtstagskind noch mit dem Fass beschäftigt war. Er öffnete die Tür und wurde sofort in einen Kuss gezogen. Seine Freundin sprang sofort in seine Arme und küsste ihn stürmisch. Ran und Aoko konnten den überraschten Hattori nicht mal richtig begrüßen. „Wie gefällt dir mein Kleid?“, fragte seine hübsche Freundin und sah ihn wartend an. Er musterte sie. Am liebsten hätte er sie gegen die nächste Wand gedrückt und ihr dieses Kleid mit den Zähnen ausgezogen. Aber das konnte er ja schlecht machen.
 

„Es steht dir sehr gut. Du siehst toll aus“, versicherte er und zog die drei Frauen herein. Ran hatte ein kleines Päckchen in der Hand. „Wo kann ich es hinlegen? Und wo ist Kudo? Ich will ihm gratulieren, bevor ich mir die Kante gebe.“ fragend und geschockt sah ihr Mitschüler sie an. „Äh, im Wohnzimmer. Da ist Shinichi auch gerade.“ Die Mori nickte und nahm ihre Schwester mit. Kazuha kicherte über den Gesichtsausdruck ihres Freundes. „Keine Sorge, das war nur ein Scherz. Ran wird nur ein Glas Bier mit mir trinken und sonst nur Cola. Komm lass und zu den anderen gehen.“
 

Ran fand den Kudo sofort und marschierte auf ihn zu. Er hatte das Fass endlich aufgestellt und verteilte die ersten Biere an seine Gäste. Als er Ran kommen sah, grinste er. „Darf ich der Dame auch ein Glas einschenken?“, fragte er. „Nein danke, jetzt noch nicht.“ Die hübsche Schülerin umarmte ihn herzlich. „Alles gute zum Geburtstag. Heute in der Schule habe ich dir ja nicht gratuliert, das hole ich jetzt nach“, murmelte sie, löste sich von ihm und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Er wurde etwas rot und verlegen. Damit hatte er nicht gerechnet. Aoko umarmte ihn auch kurz, ging dann aber zu ihrem Freund der sie schon sehnsüchtig erwartete. Die beiden küssten sich zärtlich und Kaito zog sie in eine Ecke damit sie sich unterhalten konnten. Ran lächelte. Um die Kleine brauchte sie sich keine Sorgen zu machen.

Geburtstag: Shinichi

Ok. Ran hatte zwei fragen. Die erste: Wieso laberte so ein Typ sie von der Seite an und versuchte die zu begrabschen? Und die wichtigste: Wo war ihre kleine Schwester? Seid einer halben Stunde hatte sie Aoko aus den Augen verloren und das passte ihr gar nicht. Und dieser Typ - der immer aufdringlicher wurde - passte ihr noch weniger! Der sah nüchtern vielleicht ganz gut aus. Aber so voll wie er war - war er einfach nervig und stinkig. Nervig, weil er sie nicht in Ruhe ließ und stinkig weil er aus dem Mund wie eine Kanalratte roch.
 

Sie ließ den Blick schweifen. Es war ungefähr halb zwölf und die meisten waren schon dicht. Einige tanzten, andere tranken und wieder andere knutschten wild miteinander rum. Und nirgends konnte sie ihre Schwester ausfindig machen. Sie beschloss sich auf die Suche zu machen. Gerade, als sie aufstehen wollte, spürte sie wie sich etwas auf ihrer Schulter abstützte. Der Typ hatte seinen Arm auf ihrer Schulter gestützt und grinste sie dämlich an. Sie schaute von ihrer Schulter zu ihm rauf und hob eine Augenbraue. „Pass mal auf, du kannst dich vom Staat unterstützen lassen aber nicht von mir! Jetzt nimm die Griffel weg oder es gibt welche auf die Gusche!"
 

Der Typ- der wahrscheinlich schon doppelt sah so, wie er die Augen zusammenkniff - versuchte ihren Blick standzuhalten. „Haaabee ichhhhhh dirr schchchchchon mein Namen geeesssaagt?", lallte er.

„Heinblöd?"

„Ichhh heißßßee ähm....Niboriiiiii."

„Na und, davon wird mein Leben auch nicht besser", gab sie trocken zurück und stand auf. Nibori fiel auf die Seite weil er nun keine stütze mehr hatte und dabei schüttete er die Flasche Bier über die Couch aus.
 

Genervt ging Ran weiter. Sie sah Kazuha und Heiji tanzen und freute sich sehr für die beiden. Aber von Aoko keine Spur. Sie ging in die Küche und traf dort nur Shinichi und ein paar seiner Fußballfreunde. Die unterhielten sich angeregt und beachteten die gierigen Blicke der anderen Mädchen gar nicht. Ran tippte das Geburtstagskind an. Er drehte sich um und lächelte erfreut. „Hast du Aoko gesehen?", fragte sie.

Er dachte einen Moment an. „Ähm ich glaube, ich habe sie und Kaito in den Garten gehen sehen. Schau da mal nach. Einfach zur Terassentür raus." Ran nickte und ließ die Jungs alleine.
 

Shinichi sah ihr hinterher und sofort spürte er die grinsenden Blicke seiner Kumpels. „Na du und die Mori? Läuft da was?"

„Nein, wir sind Freunde."

„Also wenn du keinen Vorstoß wagen willst, mache ich einen", meinte sein Kumpel - der neben ihm stand und seine Augen blitzen auf. „Sie scheint es mal nötig zu haben, so wie die Kleine drauf ist."

Alle brachen in Gelächter aus nur der Kudo nicht. Er sah seine Freunde ziemlich wütend an. „Ihr seid Dämlacks." Ohne weiter auf sie einzugehen - drehte der sich um und ging. Seine Freunde sahen ihn verwirrt hinterher.
 

Ran war nun auf der Terasse und sah sich um. Der Garten war ganz schön groß und es gab eine menge Blumen und Büsche. Hoffentlich machte Aoko keine Dummheiten. Und hoffentlich benahm sich Kaito. Sonst würde sie heute noch eine Operation an seinem Intimbereich machen müssen.
 

Sie ging ein paar Schritte und sah sich alles an. Zumindest was sie so um dunkeln sah. Der Weg war spärlich beleuchtet - gerade so dass man nicht hinfallen konnte. Sie bog um eine Ecke und sah ihre Schwester mit ihrem Freund auf einer Bank sitzen. Er hatte seinen Arm um sie gelegt und sie lehnte sich mit den Kopf an seiner Schulter. Beide sahen wirklich süß aus. „Was macht ihr hier?", fragte sie und kam näher.
 

Aoko sah hoch und lächelte. „Mir war es da drinnen zu laut, also bin ich an die frische Luft gegangen und Kaito hat mich begleitet", meinte sie und vertiefte ihr Lächeln.

Kaito grinste die ältere Schwester an. „Setz sich zu uns."

Aber Ran schüttelte den Kopf. „Ne lass mal. Ich will euch nicht länger stören. Ich wollte nur sehen ob es euch gut geht. Immerhin wird hier viel getrunken und Eri bringt mich um, wenn du dir die Kante gibst. Auch wenn es mir egal wäre."
 

Aoko schüttelte den Kopf. „Ich hab kein Bier getrunken. Nur Cola. Und Kaito auch. Wir sind beide brav. Und du kannst dich wirklich gerne zu uns setzen wenn du einen Moment pause brauchst. Ich hab vorhin gesehen dass dich so ein Typ angesprochen hat."
 

Die hübsche Schülerin gab sich geschlagen und ließ sich neben ihrer Schwester nieder. „Er heißt Niboriiiii." sie zog das I lange hin. „Er ist voll und meint nun das er unwiderstehlich ist. Aber er ist nur widerlich und nervig."

„Kann ich gut verstehen'', bemerkte Kaito. „Vorhin hat sich so'n Kerl an Kazuha ran gemacht als Heiji auf der Toilette war. Kazuha hätte fast gekotzt als der sie angehaucht hat."
 

Bei dieser Vorstellung musste Ran lachen. „Kann ich mir sehr gut vorstellen. Hat Heiji den Typen gesehen?"

Kaito schüttelte den Kopf. „Ne, Kazuha ist weggegangen und hat sich zu uns gesellt. Und der Kerl hat kurz darauf ein anderes Mädel an der Angel gehabt."

„Aha. Naja jedem das seine", meinte die hübsche Schülerin und stand auf. „Ich geh wieder rein. Tut ja nichts, was ich nicht auch tun würde." Dann verschwand sie und überließ das junge Paar wieder sich selbst.
 

Als sie wieder das Haus betrat kam ihr erst mal eine Duftwolke kam ihr entgegen. Eine Mischung aus Rauch, Schweiß und hmm das konnte sie nicht einordnen und wollte es auch nicht,. Jedenfalls war es sehr unangenehm. Kein wunder das sie beiden in den Garten geflüchtet waren.
 

Ran ging wieder ins Wohnzimmer und fand dort Kazuha die alleine für sich stand. „Wo ist dein Prinz", fragte sie ihre Freundin. Diese zeigte in eine Richtung. „Im Keller. Die holen Nachschub."

„Aha. Und amüsierst du dich?"

Kazuha verdrehte die Augen. „Und wie. Vor allem seid sich diese blöde Tusse an Heiji ran geschmissen hat. Ich hätte mich fast auf die gestützt hab es aber dann doch bleiben lassen. Ich will ja Kudos Geburtstagsparty nicht ruinieren."

Ein kichern entkam Rans Lippen. „Ich glaube wenn du das machst bringst du erst richtig Schwung in die Party."

Kazuha fiel in das Kichern mit ein.
 

Shinichi und Heiji kamen mit reichlich Nachschub zurück und die Meute stürzte sich sofort auf das Gebräu. Heiji nahm Kazuha in den Arm und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Noch sauer?"

Sie funkelte ihn an. „Komm näher und du wirst es spüren."

Shinichi lachte und stellte sich neben die hübsche Mori. „Und hast du die Kleine gefunden?"

„Jo. Sie sitzen auf einer Bank im Garten. Sie wollten frische Luft schnappen."

„Und du lässt sie alleine?" Heiji machte ein gespielt entsetztes Gesicht. Seine Freundin gab ihn einen Klaps auf die Schulter.

„Die sind alt genug. Und Kaito weiß, dass ich ihn kastriere, wenn er seine Finger nicht bei sich behält." Ein teuflisches grinsen erschien auf Rans Gesicht und Heiji bekam etwas angst.
 

Shinichi winkte ab. „Keine Bange, ich hab ihn gut erzogen. Der macht nichts. Sonst kriegt er von mir den Arsch versohlt."

Kazuha lachte. „Das will ich sehen. Du haust Kaito auf den nackten Arsch. Das ist ein Bild für die Götter!"

„Ich mache ein Video", pustete Ran los und beide fielen in tiefes Gelächter. Die Männer sahen sich an und schickten Stoßgebete zum Himmel. „Hoffentlich verbünden die beiden sich nicht gehen uns", dachten beide gleichzeitig. Das wäre ihr Untergang.
 

Kurz darauf kamen Kaito und Aoko wieder rein. Er nickte seinem kleinen Bruder zu und sah wie er und seine Freundin zu den tanzenden Schulkameraden ging. Gerade wurde das Lied Cotten Eye Joe von Rednex gespielt. Bei dem Lied gingen immer alle ab.
 

„Sag mal Kudo, wann willst du deine Geschenke öffnen?" Mit einem Nicken zeigte Ran zu dem Geschenktisch. Der attraktive Schüler rieb sich das Kinn. „Wohl erst morgen, wenn alle weg sind und ich ausgeschlafen bin. Wieso?"

„Naja kann ja sein - dass du auch was lebendiges kriegst. Und morgen ist es dann tot."

Die drei Freunde sahen die Mori verwirrt an. „Äh Ran. Willst du mir vielleicht was sagen?" fragte die hübsche Schleifenträgerin und stellte sich neben ihre Freundin.

„Nö, wieso?"

„Naja, hätte ja sein können."
 

Shinichi sah ran von der Seite an. „Sag mir, dass du mir keine Ratten schenkst."

Etwas verwirrt sah sie zu ihm hoch. „Ratten?

„Ich hasse Ratten. Dieses Gequieke. Und die langen schwänze. Bäh."

Ein fieses grinsen schlich sich auf ihre Züge. „Aha der große Weiberheld hat angst vor Ratten. Mein Weltbild ist erschüttert!"

„Verrat es keinen", bat der Kudo flehend und warf ihr seinen besten - trauriger Hund - Blick zu.
 

Heiji und Kazuha lachten als Ran ihn wie einen Hund über den Kopf strich. „Armer Shinichi. Willst du einen Knochen? Einen leckeren Knochen?"

„Wenn du ihn mit mir teilst", kam es prompt zurück.

„Als ob du mir etwas über lassen würdest. Du bist so verfressen. Ich wundere mich, dass du kein Gramm Fett am, Körper hast. Du isst nicht, du schlingst wie eine Boa, alles in einem Stück runter ohne zu kauen", bemerkte Ran trocken, was die anderen noch mehr zum lachen brachte.

Der Kudo ging auf ihr Spiel ein. „Nun ein junger Mann muss essen was er kriegt. Wer weiß vielleicht gehe ich nach der Schule auf Weltreise und kriege dann die nächsten Jahre nichts vernünftiges."

„Du würdest dich überall durchfuttern. Selbst bei eingeborenen in Afrika würdest du was bekommen. Die würden dir wahrscheinlich freiwillig was geben - nur damit du den Mund hältst."

Jetzt musste der Kudo auch lachen. „Man, du bist ja gut drauf. Ich hoffe das bleibt so."

Auch Ran lachte. „Wenn du Glück hast - wird es noch besser."
 

„Heeeeyyy. Sssssüüüüüüüßßßßßeeeee!"

Oh nein. Genervt sah ran nach vorne und sah Nibori auf sich zukommen. Der schwankte gefährlich und hielt sich nur mit mühe auf den Beinen. In der Hand - mal wieder oder immer noch - eine Bierflasche.

„Wer ist denn der Spinner?", flüsterte Kazuha.

„Nibori. Der Typ, der selbst einem Stinktier Konkurrenz macht", entgegnete Ran.

„Sssaaag maaal. Wwillst duuu nich mit mirrrr h...hoch gehen?" lallte Nibori und blieb vor den vieren stehen.

„Nein, ich verzichte."

Der Betrunkene ließ seinen Blick zu Kazuha schweifen. „Un was mi dir?"

„Aber natürlich", meinte Kazuha sarkastisch. „Ich kann mir nichts schöneres vorstellen."

„Genau, sie kotzt gleich vor Freude", bemerkte Ran und sorgte für den nächsten Brüller.
 

Ihr gegenüber wusste nicht warum die anderen lachten und lachte einfach mit. Er bekam schluckauf und stütze sich an der Wand ab. „Vielleicht solltest du dich lieber hinlegen", meinte der Kudo und zeigte auf die Couch. Nibori nickte und wankte zurück.
 

„Gott, ist der voll. Wo habt ihr den aufgetrieben?", fragte Kazuha ihren Freund.

„Äh, das ist der Bruder von Tai."

„Und wieso ist er hier?"

„Ich war auch auf seinem Geburtstag eingeladen und da ist es nur fair dass ich ihn auch einlade." Aber man sah dem Kudo an, dass er es bereute.
 

Die Frauen lachten. „Kommt, lasst uns auch tanzen. Ich will endlich spaß", rief Kazuha fröhlich und zog ihre Freundin mit sich. Die Männer sahen erst die Mädchen und dann sich an. „Sie werden uns irgendwann die Hölle heiß machen", prophezeite Heiji unheilvoll.

„Ja ja, das befürchte ich auch", sagte Shinichi und beide folgten den Damen.

Geburtstag: Shinichi

Kurz nach vier – die meisten waren nach Hause gegangen bzw. abgeholt worden und manche schliefen bei dem Kudo – räumten Kazuha und Ran einen Teil der ganzen Flaschen schon mal weg. Eigentlich wollten beide schon lägst Zuhause und im Bett liegen. Aber irgendeiner musste ja einen kühlen Kopf bewahren. Schließlich waren alle hier besoffen gewesen und es hätte leicht eine Schlägerei ausbrechen können. Heiji und Shinichi waren dabei, den schlafenden Gästen Decken über die Körper zu werfen. Außerdem räumten sie nebenbei auch noch einige Flaschen weg. Man gut, dass seine Eltern nicht da waren. Seine Mutter würde bei dem Anblick einen Tobsuchtsanfall bekommen. Und ihn wahrscheinlich übers Knie legen.
 

„Soweit ist ja alles sauber. Den Rest können wir machen, wenn die alle weg sind. Wollen wir die Mädels nach Hause bringen?", fragte Heiji und ließ den Blick zu den betrunkenen schweifen. Sein bester Freund nickte. „Ja lass uns die Mädels Heim bringen. Ich hole das Auto aus der Garage."

„Bist du zum Autofahren nüchtern genug?"

„Wir beide haben kaum was getrunken. Außerdem wohnen Ran und Kazuha ja nicht weit weg."

„Naja aber du fährst sehr selten Auto. Nicht, dass wir gleich noch im Graben landen", scherzte der Cappyträger.

Der junge Kudo warf eine leere Chipspackung nach ihm. „Halt die klappe."
 

Die beiden Mädels kamen um die Ecke. „Was macht ihr?"

„Wir wollen euch gleich nach Hause bringen." Heiji umarmte seine Traumfrau. „Sagt ihr den beiden Jung-verliebten Bescheid?"

Ran nickte und ging in die Bibliothek. Dort hatten sich Kaito und Aoko hingesetzt und ihre Zweisamkeit genossen. Ran wusste natürlich wo ihre Schwester war. Und auch, dass die beiden nichts anstellten. Sie klopfte und betrat den großen Raum. Ihre Schwester schlief in Kaitos Armen und würde wohl nicht mehr wach zu kriegen sein. Kaito saß mit ihr auf einem der gemütlichen Sofas und sah Fernsehen. Ja, es gab hier nicht nur Bücher sondern auch einen Fernseher. Warum, wusste nicht mal Shinichi.
 

„Wir wollen jetzt nach Haus. Kannst du sie tragen oder soll ich Shinichi rufen?", fragte Ran und strich ihrer Schwester sanft eine Strähne aus dem Gesicht.

„Ich schaffe das schon.'' Kaito sah zärtlich auf seine Freundin. „Und danke, dass du sie mir anvertraut hast. Ich weiß, dass es dir nicht leicht gefallen ist."

„Es war auch nicht leicht, sie als Schwester zu akzeptieren", erwiderte Ran. „Aber irgendwann habe ich es doch überwunden und nun kann ich mir ein Leben ohne sie gar nicht mehr vorstellen. Kaum zu glauben - aber wahr."

Kaito wusste genau, wovon Ran sprach.

„Wieso wolltest du sie nicht als Schwester ansehen?" fragte er nach einer Weile.
 

Ran seufzte. „Naja unsere Mutter hat meinen Vater und mich verlassen, weil sie ihren Vater kennen gelernt hat und mit Aoko schwanger wurde. Und ich habe ihr irgendwie einen Teil der Schuld gegeben. Ich habe sie beneidet", gab die hübsche Schülerin zu. „Sie hatte beide Elternteile. Ich hatte nur meinen Dad und jetzt habe ich nur noch sie."

„Aber eure Mutter..."

„In meinen Augen ist sie nicht meine Mutter. Sie hat sich die letzten Jahre nie um mich gekümmert. Hat nie angerufen oder geschrieben. Sie hat keine Rechte. Die wird sie niemals haben."

Verstehend nickte der Jüngere und stand vorsichtig auf. Er legte seine Arme um die schlafende Schönheit und hob sie hoch. Ran öffnete die Tür und ließ die beiden durch.
 

Kazuha und ihr Freund standen schon an der Eingangstür und beide grinsten als sie den jungen Kudo und das schlafende Mädchen in seinen Armen sahen. „Ui, haben wir was verpasst", grinste der attraktive Schüler. Seine Freundin stieß ihn an. „Mensch, lass das."

„Sie ist eingeschlafen und sie ist - wenn sie im Tiefschlaf ist - nur schwer zu wecken", erklärte Ran den beiden. „Ich bin genauso. Mich kriegt auch keiner wach." Kaito sagte nichts weiter. Er wollte seine Freundin solange wie möglich im Arm halten. „Kommt lasst uns raus. Kudo holt den Wagen." Heiji hielt den anderen die Haustür auf und schloss sie hinter sich, als alle draußen waren.

„Ich wusste gar nicht das Shinichi Auto fahren kann." Ran hob eine Augenbraue und sah ihre Freundin an. Diese zuckte mit den Schultern. „Sein Vater hat ihm letztes Jahr den Führerschein bezahlt. Shinichi kann sogar ein Boot steuern und er kann mit einer Pistole umgehen. Sein Dad nimmt ihn ständig mit, damit er seine Flügel ausbreiten kann." Die Schülerin streckte ihre Arme aus und tat, als würde sie gleich zum Himmel fliegen wie ein Vogel.

Ihre Freundin lächelte. „Naja wenn man das richtige Kleingeld hat, kann man sich auch einen Führerschein leisten. Bei mir wird es noch ein paar Monate dauern. Erst wenn ich das Erbe bekomme, kann ich mit dem Lappen anfangen. Wie sieht's mit dir aus?"
 

Kazuha zuckte erneut mit den Schultern. „Ich weiß es noch nicht. Meine Eltern haben nicht soviel Geld und ich glaube auch nicht, dass sie so viel gespart haben. Ich werde mir erst einen Job suchen müssen bevor ich das in Angriff nehmen kann." Die hübsche Schleifenträgerin strich ihrem Freund über den Arm. „Man gut, dass ich einen Freund habe der Autofahren kann. Er wird mich herumkutschieren nicht war Schatz."

Er knurrte. „Vergiss es. Du gehst schön brav zu Fuß."

Ran lachte. „Also wirklich Hattori. Jetzt sei mal nicht so. Sei ihr Prinz der sie mit dem Auto überall hinfährt. Oder ich besorge dir ein Pferd auf dem du reiten kannst."

„Wahrscheinlich ist das dann kein Pferd, sondern ein alter sturer Esel", erwiderte er.

„Und wenn, dann passt er zu dir." Die lachende Mori machte einen Schritt zur Seite als Heiji nach ihr griff. Kazuha gab ihrem Freund einen Kuss.
 

Shinichi fuhr mit dem Wagen vor. Ein schwarzer Lamborghini. Na gut, bei dem Reichtum seiner Eltern war es Ran klar gewesen, dass sein Auto keine kleine Ente war. Heiji ließ sich auf dem Beifahrersitz nieder während die drei Mädchen hinten platz nahmen. Kaito hatte sein Herzblatt vorsichtig auf den Autositz nieder gelassen und sich verabschiedet. Er würde zuhause bleiben. Die beiden Älteren würden Aoko ins Haus bringen. Ran und Kazuha gaben dem Jüngeren einen Kuss auf die Wange, worauf er sichtlich verlegen wegschaute.
 

Shinichi lenkte den Wagen sehr geschmeidig durch die Straßen. Ran musste gestehen, dass er sehr gut fahren konnte. Nicht so schnell und so, hm, ja aggressiv wie andere. Ihr Vater hatte immer sehr aggressiv gewirkt beim Autofahren. Außerdem hatte er ständig geflucht. Der junge Kudo war die Ruhe selbst. Heiji fummelte am Radiosender herum und Kazuha schaute sich die Lichter der Straßenlampen an. Zuerst hielten sie bei der hübschen Toyama an. Diese verabschiedete sich von den anderen und stieg aus. Heiji begleitete sie natürlich zur Tür. Dann zog er sie in einen leidenschaftlichen Kuss. Glücklich erwiderte sie den und beide vergaßen ihre Freunde im Auto. Der Kudo musste etwas schlucken, als er die brennende Leidenschaft seiner Freunde sah. Er schaute in den Rückspiegel und sah, dass Ran ebenfalls ihren Blick nicht von dem Liebespaar reißen konnte.
 

Ob sie dass auch wollte? Würde sie es zulassen, wenn er ihr auch einen Kuss geben würde? Er hatte zwar vor den anderen behauptet, dass er nichts für sie empfand, aber er hatte sich oft dabei erwischt wie er an ihre warmen, weichen Lippen dachte. Und wie sie wohl schmeckten. Sollte er nachher einen Versuch starten? Fragen über Fragen und keine Antwort in Sicht.
 

Ran sah das glückliche und errötete Gesicht ihrer Freundin und lächelte. Sie freute sich. Sehr. Aber in ihr war auch ein anderes Gefühl. War es Neid? Weil sie keinen Freund hatte? Nein, dass konnte es nicht sein. Sie hatte es einmal versucht und sie hatte sich die Finger verbrannt und nochmal würde sie sowas nicht mitmachen. Sie wusste noch genau wie ihr Dad sie gewarnt hatte. Hörte heute noch seine Worte: Mausebein, lass dich nicht mit diesem Typen ein! Du kennst ihn nicht und er wird dir mit Sicherheit das Herz brechen! Also halt dich von ihm fern!
 

Ja sie hätte sich lieber von ihm fern halten sollen. Wäre im nach hinein besser gewesen. Nun war es zu spät. Aber egal. Es brachte ja nichts in der Vergangenheit festzusitzen. Nun war die Gegenwart wichtig.
 

Irgendwann hatten sich Kazuha und Heiji voneinander gelöst und er war wieder ins Auto gestiegen. Nun brachte er die schlafende Aoko ins Bett. Eri war noch nicht da. Was komisch war, denn sie wollte gar nicht solange wegbleiben. Aber es war besser für Ran. Schließlich waren sie sehr spät dran und wenn Eri ihre jüngste Tochter sah, würde sie sonst was denken.

Heiji hatte Aoko auf den Arm genommen und Ran hatte ihm den Weg in ihr Zimmer erklärt. Sie und Shinichi blieben an der Haustür stehen. Und Heiji machte extra langsam - damit sein bester Freund mit die hübschen Schülerin einen Moment alleine war.
 

„Sag mal, willst du mir nicht sagen was du mir geschenkt hast?", fragte er neugierig.

Sie schüttelte den Kopf. „Das ist eine Überraschung. Und die willst du dir doch nicht verderben oder?"

Er zog einen Schmollmund und sah wie ein verletzter Hund aus. Sie kicherte.

„Hast du denn schon einen Plan, wie du deinen Geburtstag feiern willst?"

Ran zuckte mit den Schultern. „Ich werde mit euch irgendwo in eine Disco gehen. Hier werde ich nicht feiern, weil Eri es so oder so verbieten würde. Oder hast du eine andere Idee?"

„Hmmm, wäre keine schlechte Idee. Und Aoko können wir sicher rein schmuggeln. Ich kenne einen Discobesitzer, der bestimmt ein Auge zudrücken würde. Und ihr beide könntet dann auch bei uns schlafen, wenn eure Mutter es erlaubt."
 

Als ob Eri dass erlauben würde, aber gerade darum war es eine gute Idee. Und Ran hatte nichts dagegen eine Nacht bei den Kudo's zu verbringen und Aoko bestimmt auch nicht.

„Ich lasse es mir nochmal durch den Kopf gehen", gab sie zurück. Dann sahen die beiden sich an. Man hörte nur ihren Atem. Heiji stand oben an der Treppe und wartete. Er wollte die beiden nicht stören und hoffte, dass gleich noch was passieren würde.
 

Der begabte Fußballspieler sah seiner Mitschülerin tief in die Augen. Diese erwiderte den Blick und beide merkten nicht, dass sie sich näher kamen. Er war im begriff einen Arm um sie zu legen und sie zu sich zu ziehen. Und dann...
 

Dann klingelte das Handy von Shinichi. Die beiden fuhren auseinander und er nahm das Gespräch an. „Ja?" es klang ziemlich pissig.

„Ich bin's, ihr müsst wieder herkommen. Zwei Besoffene sind dabei sich zu prügeln!" Kaito hatte Panik, das verriet seine Stimme. Sein Bruder beendete sofort das Gespräch und sah die Braunhaarige an. „Wir müssen los. Zwei Bekloppte prügeln sich gerade." Er sah zur Treppe. „Heiji! Los komm, wir müssen!"

Dieser wartete noch einen Augenblick und kam dann die Treppe runter. „Was ist los?"

Sein bester Freund erzählt kurz was Kaito am Telefon gesagt hatte und beide wollten gleich zurück. Ran verabschiedete sich mit einer Umarmung von den beiden und schloss hinter ihnen die Tür. Sie hatte ein wenig Herzklopfen und schüttelte den Kopf. Nein, sie würde ihn nicht küssen. Dafür hatte sie keine Zeit. Sie hatte andere Pläne. Mit diesen Gedanken ging sie jetzt hoch um sich in ihr Bett zu legen.
 

Als die beiden älteren Schüler bei dem Kudos ankamen, kam ihnen ein hilfloser Kaito entgegen. „Dieser Nibori hat Botan eine verpasst. Keine Ahnung warum. Und dann ist Botan auf Nibori losgegangen und sie haben den Couchtisch umgestoßen. Die Glasplatte ist kaputt und überall liegen Scherben", berichtete der jüngere Bruder. Shinichi und Heiji gingen zu den Streithähnen und zerrten sie auseinander.

„Ruhe jetzt! Kaito geh mit Boton ins Bad und gib ihm saubere Sachen. Er muss sich um seinen blutenden Arm kümmern", befahl der Neunzehnjährige und nahm sich dann den anderen vor. „Du setzt dich jetzt hier hin und wartest. Heiji ruf seine Mutter an, sie soll ihn abholen. Und dann machen wir die Scherben hier weg!"

Der attraktive Hattori nickte und zuckte sein Handy aus der Tasche.
 

Das Geburtstagskind seufzte. So hatte er sich das nicht wirklich nicht vorgestellt.

Was sich liebt - das neckt sich

Am Montag morgen warteten Ran und Aoko auf die anderen. Beide waren gespannt wie es den Jungs so ging. Die hübsche Mori hatte ihrer kleinen Schwester von der Prügelei erzählt und diese war ziemlich erschrocken darüber gewesen. Sie hatte sich sorgen um ihren freund gemacht. Deshalb hatte sie ihm eine Nachricht geschickt und er hatte auch geantwortet und sie beruhigt.
 

An:Aoko-chan

Von Kaito.kun

Betreff: Alles gut

Schatz mach dir keine Gedanken. Es ist alles in Ordnung,. Der der Couchtisch – der hat es nicht geschafft ;(

Wir müssen ihn leider beerdigen. Ich schicke dir Zeit und Ort für die Trauerfeier :D
 

Aoko hatte den Kopf geschüttelte und ihrer Schwester die Nachricht vorgelesen. Diese verdrehte die Augen.

„Kindsköpfe.''

Später hatte die Ältere aber trotzdem bei Shinichi angerufen um nachzufragen, ob sie zum aufräumen kommen sollten. Dieser hatte verneint. Das meiste war schon erledigt und der Tisch würde entsorgt werden. Seine Mutter würde einen neuen kaufen, und solange konnten sie auch ohne leben.
 

Gähnend streckte sich die hübsche Schülerin. Aoko konnte auch kaum die Augen offen halten. Gestern Abend waren die beiden erst spät ins Bett gegangen. Ran hatte lange mit Kazuha telefoniert und Aoko mit ihrem Freund gesimst. Erst kurz nach eins waren beide zum schlafen gekommen. Dementsprechend waren ihre Launen. Wobei Ran die mieseste Laune hatte. Sie hasste es, wenn sie zu wenig schlaf hatte.
 

„Na Mori, hattest du letzte Nacht noch Männerbesuch oder wieso bist du so müde?“

„Man, ey, musste dass sein?“, fragte sich Ran im stillen und drehte sich zur Seite. Akako und Shiho kamen auf die Schwestern zu. Aoko zuckte zusammen und stellte sich dicht hinter Ran.

Die hübsche violett-haarige blieb vor der Mori stehen. Ein gemeines grinsen im Gesicht.

„Im Gegensatz zu dir, mache ich nicht für jeden die Beine breit“, erwiderte Ran zuckersüß.

„Stehst wohl auf Frauen, was?“, meinte Shiho.

„Also, wenn ich eines Tages mal lesbisch werde“, sagte Ran ruhig. „Dann suche ich mir echte Weiber und nicht so falsche wie ihr es seid.“
 

Die beiden Freundinnen sahen nun ziemlich verärgert aus.

„Wie ich sehe, komme ich noch früh genug um euch beide vor der Schule eine zu verpassen.“ Kazuha krempelte ihre Ärmel hoch und stellte sich neben Ran. „So wer von euch will als erste eine aufs dumme Maul?“

„Als ob du dir das wagen würdest“, zischte Akako.

„Ran hat es doch auch schon gemacht. Ich will den Anschluss nicht verlieren“, bemerkte Kazuha trocken.
 

Die Fronten verhärteten sich und man sah schon die Funken und Blitze. „Ach hier seid ihr drei“, rief Heiji und kam mit den beiden Kudos im Schlepptau an. Die Jungs sahen sofort, was sich da wieder abspielte und wollten dazwischen gehen. Aber Ran machte eine Bewegung mit der Hand. Das war ihre Sache.
 

„Ach Shinichi, ich habe noch ein Geburtstagsgeschenk für dich“, säuselte Shiho und griff nach seinem Arm. Dieser versuchte sich von ihr loszumachen. „Ich will nichts von dir und schon gar keine Geschenke.“

„Aber es ist etwas besonderes...“

„So etwas wie Syphilis? Oder Herpes?“, fragte Ran lieblich.

Alle lachten. Nur Shiho und Akako nicht. Wütend sah die Achtzehnjährige die Mori an. „Du solltest aufpassen was du sagst!“

„Wieso? Ihr beide seit doch so beliebt. Warum wohl? Wenn ich es mit jeden Typen treibe würde, wäre ich auch sehr beliebt“, konterte Kazuha und Ran pustete los vor lachen. Heiji schlug sich die Hand an die Stirn. Seine Freundin wusste mal wieder nicht wann genug war.
 

„Du verdammtes Miststück! Du bist ja nur eifersüchtig, weil du hässlich, fett und prüde bist! Wenn Heiji dich nicht freiwillig genommen hätte, wärst du noch immer alleine“, fauchte Akako wütend.

„Also erstens, ist Kazuha eine wunderschöne Blume, die einfach nur perfekt ist“, entgegnete Ran gelassen. „Und zweitens, wenn Heiji sie nicht genommen hätte, dann hätte ich sie mir genommen und wir beide würde zwei wunderschöne Kinder aus Korea adoptieren.“
 

Die beiden Kudobrüder und der Hattori sahen die hübsche Schülerin sprachlos an. Kazuha hatte sich bei ihrer Freundin eingeharkt und ihr verführerische Blicke zugeworfen. Aoko wusste überhaupt nicht mehr weiter und sah zu Boden.

Das war heute ja mal wieder ein guter Start in die Woche!

„Ihr verdammten...“, knurrte Shiho.

„Also, ich finde ja dass ihr beide trotzdem schön seid'', meinte die junge Mori plötzlich. Alle sahen sie an. Was war denn jetzt los?“

Kazuha ging darauf ein. „Ja ihr beide verschönert jeden Raum – beim verlassen!“

Kaito hielt sich den Bauch vor lachen. Das wurde immer besser hier.
 

Sowohl die Miyano als auch die Koizumi sahen blöd aus der Wäsche.

„Also ich schlage vor, ihr geht jetzt eure Wege, bevor ich noch zum äußersten greifen muss“, erklärte Ran ganz ruhig.

Shinichi legte einen Arm um sie. „Und das wäre?“

Sie sah ihn durch ihre Wimpern an. „Weißt du nicht, was mit Leuten passiert ist die ich nicht ausstehen konnte?“

„Nein.“

„Ich habe sie gefressen.“

Der attraktive Fußballspieler schüttelte den Kopf und sah dann zu seiner Exfreundin. „Ihr geht jetzt besser rein. Sonst wird es gleich noch richtig krachen.“
 

Seine Exfreundin und Akako verzogen säuerlich ihre Gesichter, und stolzierten hoch erhobenen Hauptes davon. Die sechs Freunde sahen ihnen stumm hinterher. Und dann gingen sie in ihre Klassen.
 


 

Während des Mathe Unterrichts schrieben sich Ran und Kazuha kleine Zettelchen.
 

-Du hast du Lust am Donnerstag mit zum Shoppen zu kommen? Und Aoko? Heiji will mit mir am Wochenende nach Osaka, einige Verwandte besuchen und mich Ihnen vorstellen. Ich brauche dafür was schickes. Etwas ordentliches. Weil sie dort sehr auf Traditionen aus sind und so.-
 

-Klar, ich gehe gerne mit. Aber ich glaube auf Aoko müssen wir verzichten. Eri hat sich wegen Samstag schon so aufgeregt, jetzt muss die kleine erst mal wieder das brave Töchterchen mimen. Damit Eri die Leine wieder etwas locker lässt. Außerdem habe ich was an meine Geburtstag vor, und Aoko soll natürlich mit.-
 

-Okay, schade. Dann bringen wir ihr was schönes mit :) und den Jungs auch. Ich glaube Shinichi würden rosa Ohrringe sehr gut stehen und Heiji eine rosa Cappy und Kaito bekommt einen rosa Haarreif :D-
 

-Ja geile Idee! Das machen wir*_*-
 

Beide mussten ein kichern unterdrücken und versuchten nun dem Unterricht zu folgen.

In der Pause saßen die sechs zusammen unter dem großen Kirschbaum. Kaito lehnte sich mit dem Rücken an dem Baum und Aoko saß zwischen seinen Beinen und lehnte sich mit dem Rücken an ihm. Beide schwebten auf Wolke sieben, was von den Älteren mit einem lächeln quittiert wurde.

„Ach sag mal Ran?“

„Ja?“

„Hast du am Wochenende schon was vor?“

Misstrauisch sah sie den attraktiven Kudo an. „Nein, wieso?“

„Ich dachte du und Aoko hätten Lust schwimmen zu gehen.“

„Ach, ich habe eigentlich keine Lust ins Schwimmbad zu gehen. Da sind mir zu viele Leute und wenn man zu spät da hingeht sind die besten Sonnenplätze besetzt“, maulte Ran.

„Ich dachte auch eher daran, dass wir alle in unserer Schwimmhalle baden.“
 

Aoko und Ran sahen den älteren Kudobruder sparsam an. „Wie bitte? Ihr habt eine eigene Schwimmhalle?“, fragte die jüngere Schülerin ungläubig.

Selbst Ran, wusste nicht ganz was sie sagen sollte.

Er nickte. „Ja, sie ist hinter der Garage. Es ist darin beheizt und man kann sich da auch auf Sonnenliegen legen. Also habt ihr Lust?“

„Klar, da sag ich nicht nein“, meinte Ran und sah zu ihrer kleinen Schwester. Diese wusste nicht recht. „Mama wird das bestimmt nicht erlauben“, hauchte sie traurig.

„Ich sage ihr, dass wir in ein öffentliches Schwimmbad gehen. Da kann sie nichts gegen haben.“

Shinichi schüttelte enttäuscht den Kopf. „Also, du bist kein gutes Vorbild. Lügen haben kurze Beine, Fräulein Mori!“

Diese drehte sich um. „Ich will ja gar nicht größer sein. Gott hat für perfekte Sachen nicht so lange gebraucht wie für Unperfekte Sachen!“

Heiji, der seine Kazuha im Arm hielt lachte. „Tja Kudo. Du hast keine Chance gegen Sie!“

Seine Freundin nickte breit grinsend.
 

Ran gab dem schmollenden Kudo einen Klaps auf die Schulter. „Also wir beide werden kommen. Und dann will ich mal sehen wie schnell du schwimmen kannst.“

„Ich schwimme wie ein Fisch!“, behauptete er brummend.

„Ja sicher! Wie ein Fisch der wie eine Ente aussieht!“

Nun reichte es aber! Shinichi stürzte sich auf Ran, die ihm auswich und davonrannte. Er nahm die Verfolgung auf und jagte sie über den Schulhof. Die anderen lachten amüsiert.

Was sich liebt, das neckt sich...
 

Später nach Schulschluss gingen Ran und Aoko nach hause. Aoko erzählte von ihrem Schulprojekt. Sie war gerade dabei den Eiffelturm nachzubilden. Aus Zahnstochern. Das war ziemlich schwer, aber es würde ihr eine gute Note einbringen, wenn sie es bis nächsten Monat schaffte. Ran war zuversichtlich. Und wenn, dann würde sie ihr helfen.

Plötzlich hielt ein Auto neben den beiden an. Ein Fenster wurde runter gekurbelt und die beiden Schwestern sahen den Fahrer an.

„Hallo ihr zwei! Soll ich euch nach hause fahren?“ Tomoaki lächelte. Aoko nickte freudig und griff an die Hintertür des Autos. Ran sträubte sich ein wenig. Aber da Aoko unbedingt mitwollte ließ sie sich auf den Beifahrersitz nieder. Der junge Arzt legte einen Gang ein und fuhr weiter. „Wie war die Schule?“, fragte er und sah kurz zu der hübschen Mori. „Langweilig“, brummte sie und sah stur geradeaus. Aoko plapperte dagegen munter drauf los. Sie mochte den jungen Arzt. Vielleicht weil sie eine Vaterfigur in ihm sah? Dafür war er nun wirklich zu jung. Aber Aoko hatte ja auch früh ihren Dad verloren, da konnte man es verstehen.
 

Der äußerst attraktive Arzt hörte der Jüngeren kaum zu. Er sah lieber deren Schwester an. Sie sah heute wieder sehr hübsch aus. Die Schuluniform stand ihr hervorragend und ihr Haar duftete nach Flieder. Wie immer wenn er sie sah, schlug sein Herz einen Takt schneller. Er war zwar einige Jahre älter als sie - aber trotzdem noch jung genug um irgendwann mal eine Beziehung mit ihr haben zu können. Das hoffte er zumindest. Bisher war sie sehr distanziert gewesen. Aber wenn die beiden sich öfters sahen und Zeit miteinander bringen würden, würde sich das bestimmt ändern. Er hatte auch schon eine Idee.
 

Er hielt den Wagen an der Einfahrt der Nakamoris an und stieg zusammen mit den Mädchen aus. Eri war bereits zuhause und öffnete überrascht die Tür. „Tomoaki, wie schön dich zu sehen. Was verschafft uns diese Freude? Und wieso bringst du die Mädchen nach hause?“

Eri gab ihn einen Kuss auf die Wange und sah sich ganz genau ihre Töchter an.

„Die beiden waren auf den Nachhause weg und weil ich auch zu euch wollte, habe ich sie mitgenommen“, erklärte er lächelnd und ließ den Damen den vortritt. Eri und Aoko gingen zuerst, dann folgte Ran. Der junge Mann konnte so einen Blick auf ihren Hintern erhaschen. „Äußerst ansehnlich“, dachte er und betrat nun ebenfalls das Haus.
 

Sie setzten sich ins Wohnzimmer. Außer Ran - diese ging in die Küche und holte sich etwas zu trinken.

„Also, was kann ich für dich tun?“ Eri war immer froh wenn er hier war. Er war so ein netter junger Mann und aoko verstand sich sehr gut mit ihm. Und er sah nebenbei auch sehr gut aus.

„Am Wochenende gibt mein Vater eine kleine Gartenparty“, erklärte er. „Und ich wollte fragen, ob ihr nicht hinkommen wollt. Eure Essenswünsche könnt ihr mir bis Mittwoch sagen. Ich würde euch abholen und euch auch nach hause bringen.“
 

Eri war natürlich begeistert. Sein Vater war ein ausgezeichneter Arzt und in Japan berühmt. Und in sein Haus eingeladen zu werden, war eine große Ehre. „Natürlich kommen wir! Was sollen wir anziehen?“

Aoko schluckte unsicher. Jetzt konnten sie das Schwimmen bei den Kudos vergessen.

„Ach irgendwas. Ihr drei könntet Müllsäcke überziehen, ihr wärt trotzdem die Schönsten“, versicherte der junge Mann charmant. Die erfolgreiche Anwältin lachte.
 

Ran hatte zugehört und hätte sich am liebsten übergeben. Toll, damit war das Schwimmen ins Wasser gefallen! Sie schrieb dem Kudo gleich eine Nachricht. Wenn sie die Einladung von Tomoaki nicht annahm, würde Eri bestimmt auf sie schießen.
 

An: Shinichi

Von: Ran

Betreff: Wochenende

Hi, wir können doch nicht zum schwimmen kommen. Wir sind am Wochenende auf eine Gartenparty eingeladen und müssen hin. Leider! Wäre ja lieber zu euch gegangen aber davor kann nicht einmal ich mich drücken. So ernst ist die Lage! Lg
 

Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten.
 

An:Ran

Von:Shinichi

Betreff: Wochenende

Hey, ist ja doof :( haben uns schon so gefreut. Aber wenn ihr da hin müsst, kann man es ja nicht ändern. Aber wir machen das auf jeden Fall. Dann eben an dem übernächsten Wochenende. Ich will dich unbedingt in einem Bikini sehen :p lg
 

Ran verschluckte sich fast an ihrem Wasser. Dieser Idiot! Aber trotzdem schlich sich ein Lächeln auf ihr Gesicht. Ein süßer Idiot.

Wochenende: Gartenparty

Es war soweit. Ran stand fertig angezogen und zurechtgemacht vor ihrem Spiegel und musterte sich. Sie trug ein schlichtes gelbes Kleid dass bis zu ihren Knien ging. Dazu einen schmalen weißen Gürtel der mit kleinen Strasssteinen besetzt war. Ihre Haare hatte sie zusammen gebunden und nur Mascara aufgelegt, um ihre Augen etwas zu betonen.
 

Aoko würde dasselbe Kleid anziehen. Nur in blau. Ran hatte beide Kleider bei der Shoppingtour mit Kazuha erstanden und fand die Idee witzig bei diesem arroganten Arzt im Partnerlook aufzukreuzen. Aoko war völlig begeistert gewesen. Sogar Eri fand die Idee toll. Welch ein Wunder.
 

Kazuha hatte sich für das Wochenende ebenfalls ein Kleid gekauft. Außerdem drei elegante Blusen und Röcke. Schließlich musste sie einen guten Eindruck machen. Obwohl Heiji sie auch in einem alten Müllsack schön fand. Natürlich war ihre Freundin schrecklich aufgeregt und nervös. Heiji stand seinen Verwandten sehr nahe und alle würden sie genauestens mustern und ausfragen. Der Gedanke behagte ihr gar nicht. Aber da musste sie – wenn nicht noch ein wunder geschah – durch.
 

So, jedenfalls hoffte Ran dass der Tag schnell vorbei gehen würde. Tomoaki würde bald hier aufschlagen. Und dann musste sie den ganzen Tag lächelnd und freundlich ihre Maske aufrecht erhalten. Schade, dass sie noch keinen Alkohol trinken durfte. So etwas konnte man doch nur mit einem Rausch aushalten!

Die hübsche Schülerin nahm ihre Tasche vom Bett und zog eine Jacke aus dem Kleiderschrank. Aoko betrat in diesem Moment ihr Zimmer und lächelte ihre große Schwester an. „Ich wäre viel lieber mit Kaito schwimmen gegangen'', sagte sie und setzte sich auf das Bett. Die Ältere nickte zustimmend. „Wäre für alle Beteiligten besser gewesen. Aber jetzt müssen wir da durch. Ich will versuchen so freundlich wie möglich zu bleiben.'' Sie drehte sich um und sah die Jüngere an. „Wenn ich wütend werde oder so, dann nimm meine Hand und zieh mich mit einem Vorwand da weg. Sonst garantiere ich für nichts, okay?''

„Einverstanden. Und du bleibst in meiner Nähe damit ich nicht von irgendwelchen Typen an gequatscht werde, ja?''
 

Ran lächelte. „Na klar. Dich lasse ich nicht aus den Augen. Du folgst mir wie ein Schatten. Hast du alles?''

Aoko holte ihr Handy aus ihrer Tasche. „Kannst du das bei dir rein packen? Wenn Mama mich damit schreiben sieht wird sie bestimmt sauer. Ich kann es mir ja heimlich geben lassen, wenn wir mal kurz alleine sind oder so.''

Gespielt geschockt sah Ran ihre kleine Schwester an. „Also wirklich. Du bist ja ein Fuchs!''

Lachend verließen beide das Zimmer der Mori und gingen die Treppe runter.
 

Eri wartete bereits an der Tür. Sie trug einen langen dunklen Rock und eine hübsche Bluse. Ihre Haare waren wie immer hochgesteckt. Die einzige Ausnahme war, dass sie heute keine Brille trug. Sie hatte ihre Kontaktlinsen eingesetzt.

„Ich dachte du trägst nicht gerne die Kontaktlinsen?'', fragte Aoko verwirrt. Eri seufzte. „Wir müssen alle einen guten Eindruck hinterlassen. Sein Vater ist ein bekannter Arzt und er hat viele Kontakte. Ich will meine Anwaltskanzlei in einigen Gesprächen erwähnen um so einen Vorteil heraus zu bekommen. Vielleicht empfiehlt er uns weiter. Das wäre ideal. Und ich hoffe, dass ihr beide euch auch benehmen werdet.'' Dabei sah sie ihre ältere Tochter streng an. Diese lächelte zuckersüß zurück und warf ihr einen Kuss zu. „Aber sicher liebste Mutter! Ich werde das Liebste, bravste und wohlerzogenste Mädchen der ganzen Stadt sein!'' Mit diesen Worten ging Ran an ihrer Mutter vorbei, öffnete die Haustür und stolzierte raus. Eri sah ihre jüngste an, diese erwiderte den Blick und folgte ihrer Schwester.
 

Zu dritt standen sie nun am Eingang und kurz darauf bog schon das Auto des jungen Arztes um die Ecke. Er hielt geschmeidig vor den Damen an und stieg aus. „Wow, ihr drei seht wundervoll aus. Umwerfend!'' Er öffnete die Beifahrertür und ließ Eri einsteigen. Bevor er dasselbe mit der Hintertür machen konnte, kam Ran ihm zuvor und ließ ihre Schwester einsteigen. Diese rutschte gleich durch und Ran setzte sich neben sie. Der attraktive junge Mann setzte sich wieder hinters Steuer. „Dann mal los.'' Der Motor startete und es ging los.
 

Während das Auto durch die Straßen fuhr, tippte Ran zwei Nachrichten. Eine an Kazuha, die andre an Shinichi.
 

An: Schatzilein

Von: Herzilein

Betreff: Es geht los

So fahren jetzt zu dem reichen Arzt. Schade dass du nicht mit dabei bist...

Mit dir wäre es viel besser geworden. Zusammen hätten wir sie alle fertig gemacht! Ich wünsche dir ganz viel Spaß! Und immer brav BITTE und DANKE sagen ;)
 

An:Shinichi

Von:Ran

Betreff: Es geht los

Wir sind jetzt auf dem Weg. Falls ich dir eine Nachricht schicke mit dem Wort ROT dann solltest du schleunigst herkommen und mich da rausholen!
 

Die Antworten ließen nicht lange auf sich warten.
 

An: Herzilein

Von: Schatzlein

Betreff: Es geht los

Ich wäre auch gerne dabei gewesen. Bin so aufgeregt. Sind jetzt im Zug. Ich hoffe dass das Wochenende nicht so schlimm wird. Heiji meinte sie werden mich lieben, aber wer weiß. Seine Großmutter ist auch da und wenn ich sie auf meiner Seite habe, hab ich alle auf meiner Seite, sagt er
 

An:Ran

Von: Shinichi

Betreff: Es geht los

Alles klar. Ich hab das Auto schon bereit gestellt. Sobald ich die Nachricht bekomme fahre ich los, breche ins Haus ein und trage dich da raus!
 

Blödmann. Aber auf ihn war verlass. Sie schob ihr Handy wieder in ihre Tasche und sah kurz zu Eri. Diese unterhielt sich mit dem Fahrer und hatte nicht auf ihre Tochter geachtet. Aoko hatte kurz zu Ran geschaut, sie hätte so gerne auch eine Nachricht an Kaito verschickt. Aber das war noch zu riskant.
 

Nach gefühlten drei Wochen kamen sie endlich an. Tomoakis Familie besaß ein großes Grundstück. Das Haus war riesig, traditionell und alt. Aber es versprühte einen gewissen Charme. Im Vorgarten war sogar ein kleiner Teich. Wahrscheinlich waren darin japanische Kois. Der Wagen hielt an und die Vier stiegen aus. Eri lobte das Aussehen und die Gestaltung des Hauses.

„Das Haus ist hundert Jahre alt. Seit sechs Generationen wohnt meine Familie schon hier. Natürlich haben wir einiges erneuern müssen. Irgendwann erbe ich das Haus genauso wie das Familienvermögen'', erklärte er etwas verlegen.

Pah von wegen. Der wollte doch nur angeben! Ran verzog das Gesicht. Auf in die Höhle des Löwen.
 

Er führte die drei Frauen durch das Haus und dann in den Garten. Im drinnen waren viele kostbare und seltene Gegenstände. Z.B. teure Vasen, seltene Skulpturen und einzigartige Bilder. Scheinbar war sein Vater ein Kunstsammler. Naja, jeder Mensch hatte seine Hobbys.
 

Im Garten waren schon allerhand Leute. Sein Vater - der berühmte Arzt - Yoshiteru Araide lachte gerade über irgendeine Bemerkung eines älteres Mannes. Als sich sein Sohn mit der Anwältin und den beiden Mädchen näherte, sah er auf und bat kurz um Entschuldigung.

Er kam ihnen entgegen. „Mein Sohn, wie ich sehe hast du deine Gäste mitgebracht. Sie müssen Eri Nakamori sein, nicht war? Ich bin Yoshiteru Araide. Freut mich sie in meinem Haus willkommen zu heißen.'' Er ergriff Eris Hand und küsste sie. Eri lachte verlegen. „Die Freude ist ganz auf unserer Seite. Dies sind meine Töchter. Ran und Aoko.'' Die Schwester verbeugten sich brav und lächelten.
 

Der ältere Arzt, ergriff ebenfalls die Hände der Mädchen. Zuerst die von Aoko. Und dann die von Ran. Diese küsste er ebenfalls und kurz spürte sie sogar seine Zunge auf ihrer Haut. Angewidert zog sie ihre Hand zurück. Ihr Gegenüber lächelte charmant. „Nun, dann sucht euch schon mal einen Platz. Der Grill wird bald angemacht und gleich kommt noch eine kleine Liveband.'' Er nickte Eri und seinem Sohn kurz zu und verschwand wieder. Ran atmete tief durch und versuchte ruhig zu bleiben.
 

Dieser alte, widerliche, reiche Bock! Sie hatte genau gesehen wie er sie angesehen hatte! Und als sie seine Zunge gespürte hatte, wäre ihr fast der Magen umgedreht. Sie musste Aoko von ihm fernhalten. Der Alte ließ scheinbar nichts anbrennen.
 

Gemeinsam gingen sie zu den verschiedenen Tischen und nahmen in der hinteren Reihe platz. Eri saß neben Tomoaki. Gegenüber von Ihnen saßen Ran und Aoko. Das Ran dem jungen attraktiven Arzt gegenüber saß, war nicht gerade das große Los. Aber noch besser als seinen Vater im Nacken zu haben.
 

Während der ersten Stunde machten sie mit vielen Leuten Bekanntschaft. Tomoaki stellte sie allen vor und verhielt sich wie ein Gentleman. Eri war hin und weg. Viele große Tiere waren heute hier. Sogar der Polizeipräsident war da. Als er sich vorstelle, sah Ran interessiert aus. „Ich bewundere die Polizei sehr'', sagte Ran lächelnd. Der Polizeipräsident hob verwundert die Augenbraue. „Oh, das ist sehr selten. Darf ich fragen woher das Interesse kommt?''

„Mein Vater war Polizist. Er starb während eines Einsatzes.''

Kurzes Schweigen.

„Das tut mir leid. Werden Sie später auch zur Polizei gehen?''

Aber Ran verneinte. „Nein, ich möchte etwas anderes machen. Ich bin mir noch nicht ganz sicher was, aber mir wird schon etwas einfallen.''
 

Eri fand die Antwort natürlich nicht so toll. Aber bevor sie etwas erwidern konnte sagte der Ältere. „Nun, Sie sind noch jung, Ihnen steht die Welt offen. Und ich bin mir sicher dass Ihr Vater sehr stolz auf Sie war. Wären Sie meine Tochter wäre ich es auf jedenfall.''

Ein dankbares Lächeln zeigte sich auf dem Gesicht er jungen Mori. Der Präsident verließ den Tisch wieder und Tomoaki begann ein Gespräch mit Eri.
 

Die meiste Zeit war es recht entspannend. Das Essen war köstlich. Neben den ganzen Grillsachen gab es verschiedene Salate, Soßen und Baguettes. Ran lehnte sich zurück. Sie war voll. Sie hatte zwei Steaks gegessen, drei Salate und vier Stücken Baguette. Aoko hatte sogar noch mehr verdrückt. Die einzige die kaum was gegessen hatte war Eri. Sie unterhielt sich lieber angeregt mit den anderen Menschen. Tomoaki unterhielt sich auch, wenngleich etwas weniger angeregt. Er hätte ja lieber mit Ran ein Gespräch begonnen. Diese hatte aber fast nur mit ihrer kleinen Schwester gesprochen.
 

Erst als sein Vater sich zu ihnen gesellte, wurden Ran und Aoko leise. Er setzte sich neben die junge Mori und begann ein nettes Gespräch mit ihrer Mutter und seinem Sohn. Ran rutschte unbemerkt etwas weiter weg. Diese Nähe war ihr zu viel. Sie versuchte sich wieder mit Aoko zu unterhalten, was die nächsten Minuten auch klappte.
 

Aber dann spürte sie eine fremde Hand auf ihrem Knie – und erstarrte. Dieser verdammte Hurensohn! Er wagte es so zu berühren? Hatte er sie noch alle? Als er anfing ihr Knie zu streicheln, spürte sie die Übelkeit in sich hochkommen. Sie warf einen Blick auf ihre Mutter - die aber nichts davon merkte. Sie schleimte sich bei dem Arzt ein. Selbst Tomoaki schien nichts zu bemerken.
 

Ran wusste nicht, was sie machen sollte. Sie konnte ihm schlecht anbrüllen. Dann wäre Eri sauer. Und ihr würde man wohl nicht glauben. Sie war ja nur eine Schülerin. Und noch war seine Hand ja auf ihrem Knie. Sie versuchte sie zu ignorieren. Was ihr aber nicht leicht fiel. Selbst Aoko bemerkte die verspannte Haltung ihrer Schwester. Als Ran dann aus versehen einen Löffel vom Tisch stieß, und Aoko einen Blick zuwarf, beugte sich diese um ihn aufzuheben. Dabei sah sie die Hand des Arztes auf dem Knie ihrer Schwester. Und sie schluckte. Langsam kam sie wieder hoch und sah die hübsche Schülerin geschockt an.
 

Kaum merklich schüttelte Ran den Kopf, als die Jüngere einen Blick zu ihrer Mutter warf. Sie versuchten wieder ins Gespräch zu kommen, als sich die Hand fortbewegte. Langsam wanderte sie den Oberschenkel rauf. Ran verspannte sich immer mehr. Ihr Kleid wurde von der Hand hochgeschoben und näherte sich ihrem Höschen. Schnell warf sie ihrer Schwester einen verzweifelten Blick zu. Diese verstand und erhob sich. Eri und die beiden Männer sahen auf. „Ich gehe mal kurz ins Bad. Ran kannst du mitkommen? Ich glaube, dass ich den Weg nicht mehr alleine finde.''

Ran nickte und stand nun ebenfalls auf. Die Hand verschwand und die beiden gingen ins Haus.
 

Sie fanden ein Badezimmer und schlossen sich darin ein. Die Ältere lehnte sich erschöpft gegen die Tür.

„Dieses Schwein!'', sagte Aoko empört. „Der versucht dich zu begrapschen! Warum hast du es nicht Mama gesagt.''

„Weil mir wahrscheinlich niemand glauben wird. Er ist ein erfolgreicher Arzt. Und ich nur eine kleine Schülerin. Ich kann ja schlecht herumbrüllen: SIE ALTER SCHWEINEHUND!

Das würde keiner glauben. Aber ich muss mich von ihm fernhalten. Am besten gehen wir gleich zu der Liveband und tanzen. Da kann er mir ja nicht zu nahe kommen.''

„Okay, ach kann ich kurz mein Handy haben?''

Ran suchte in ihrer Tasche nach dem gewünschten Gegenstand und zog es raus. Außerdem nahm sie ihr eigens in die Hand.
 

Aoko checkte ihr Handy. Kaito hatte ihr geschrieben, aber sie hatte hier keinen Empfang, also konnte sie ihm nicht antworten. Ran hatte einen verpassten Anruf. Von Sonoko. Aber diese würde bis heute Abend warten müssen. Sie steckte beide Handys wieder weg und die Schwestern verließen das Bad.
 

Im Garten gingen die beiden schnurstracks zur Liveband. Eri sah den beiden kurz hinterher und lächelte. Scheinbar amüsierten sich die beiden prächtig.

Tomoaki und sein Vater sahen den beiden ebenfalls nach. Der Sohn verträumt und der Vater verlangend.
 

Ran zog ihre Schwester nach vorne. Die Band war ziemlich gut und einige Gäste tanzten fröhlich zu den Songs. So machte es wirklich Spaß.

Ran war in ihrem Element. Sie liebte es zu tanzen. Sie spürte jede Melodie, jeden Beat- in sich. In Amerika hatte sie einiges ausprobiert. Zuerst hatte sie Ballettstunden genommen, dann kamen traditionelle Tänze. Dann klassische wie Walzer. Sie hatte schon immer getanzt. Schon als kleines Kind. Sie konnte kaum laufen, da hat sie zu jedem Song die Füße bewegt.
 

Aoko konnte nicht ganz so gut tanzen und verlor irgendwann das Gleichgewicht. Sie stieß gegen eine Person und sah sie an. „Entschuldigen Sie bitte.''

Ein junger attraktiver Mann drehte sich um und lächelte. „Kein Problem. Mein Name ist Saguru Hakuba. Mein Vater ist der beste Freund von Doktor Araide.'' Er schüttelte den beiden Schwestern die Hand.

„Ich bin Aoko und das ist Ran, meine Schwester. Unsere Mutter Eri ist Anwältin und eine Freundin von Tomokai'', erklärte sie.
 

Saguru sah kurz zu ihm herüber. „Ja ich meine mich zu erinnern, dass er sie schon mal erwähnt hat. Wir beide kennen uns von klein auf. Obwohl wir fünf Jahre auseinander sind.''

Also fünf Jahre jünger als der junge Arzt. Ran lächelte ihn ebenfalls an. Der war echt nett. Und sah gut aus. Er war groß, hatte blonde Haare und braune Augen. Und war im erstem Moment sehr sympathisch. „Hast du Lust mit uns zu den Getränken zu gehen? Das Tanzen macht mich ziemlich durstig'', meinte Ran und deutete auf einen der vielen Tische. Begeistert nickte er und zu dritt gingen zu von der Tanzfläche.
 

Ran und Aoko nahmen sich etwas Wasser und stellten sich dann etwas abseits. Er nahm sich einen Apfelsaft und sah in die Menge. „Geht ihr noch zur Schule?'', fragte er und nippte an seinem Glas.

„Ja, zur Oberschule. Ich bin in der Zehnten und Ran in der Elften Klasse'', erwiderte Aoko. Sie schien ihn auch zu mögen. „Und was machst du?''

„Ich studiere derzeit Sprach- und Kulturwissenschaften an der Uni. Ich bin im zweiten Semester.''

„Und was macht dein Vater?'' fragend sah die junge Mori zu ihm rüber.

„Er ist Professor an einer anderen Uni. Ich wollte nicht an der gleichen Uni wie er studieren, dass gibt nur Probleme'', erklärte er schulterzuckend.
 

Das konnte man verstehen. „Also ich hätte ja schwören können dass ihr Zwillinge seit'', gestand er.

Hä? Die beiden Schwestern sahen sich an. „Wie kommst du darauf?'', kam es von Aoko.

„Ihr seht euch sehr ähnlich. Fast wie Zwillinge.''

Ran kicherte. „Ne, wir sind nur Halbschwester. Wir haben die gleiche Mutter aber zwei verschiedene Väter.''

„Oh.'' Er kratzte sich etwas verlegen am Kopf. „Sorry, konnte ich ja nicht riechen.''

Alle drei lachten.
 

Die Zeit verging. Ran, Aoko und Saguru verstanden sich äußerst gut. Die drei blieben die meiste Zeit zusammen und hatten viel Spaß. Eri hatte mitbekommen, dass sich ein junger Mann zu den Mädchen gesellt hatte und war deshalb besorgt gewesen. Aber Tomoaki hatte ihr gesagt, dass er ein Freund der Familie war und sie sich keine Sorgen machen musste. Das hatte die junge Anwältin beruhigt.
 

Sein Vater hatte inzwischen einiges Intus und schwankte schon leicht beim gehen. Als er Ran mit dem Jungen seines besten Freundes sah, wurde er wütend. Er fand das Mädchen äußerst scharf. Generell mochte er junge Frauen und sie war eine wahre Schönheit. Als er ihre Haut erkundet hatte, war er sofort erregt gewesen. Und ihr Duft hatte seine Sinne vernebelt. Er musste sie haben! Vielleicht war sie sogar noch unberührt. Und er wollte derjenige sein, der sie zur Frau machte!

Er hatte noch nie eine Oberschülerin gehabt. Das wäre eine einmalige Gelegenheit!

Wochenende: Besuch in Osaka

Endlich waren sie angekommen. Das junge Paar stand vor Hauptbahnhof von Osaka und suchten ihren Fahrer. Heijis Onkel sollte die beiden abholen. Zumindest hatte das seine Großmutter gesagt. Kazuha schluckte nervös und versuchte nicht weiter zu zappeln. Der Einzige der die Ruhe selbst war, war Heiji. Er freute sich seine Verwandten mal wieder zu sehen. Tja, war ja auch verständlich. Das Letzte mal hatte er sie vor drei Jahren gesehen. Das war auch schon eine weile her.
 

Und dieses mal kam er mit seiner festen Freundin. Das war eine Premiere! Die hübsche Schülerin sah ihn von der Seite an. „Also ich hab deiner Großmutter etwas mitgenommen.“ Sie suchte kurz in ihrer Tasche und nahm ein weißes besticktes Tuch heraus. „Ich hab es selbst gemacht. Meinst du es gefällt ihr?“

Der Angesprochene nahm es ihr aus der Hand und sah sich das Muster an. Kleine Sonnenblumen waren an den Seiten bestickt. Es sah wirklich hübsch aus. „Sie wird es lieben.“
 

Sie seufzte. „Ich hoffe es. Ich will ja einen guten Eindruck machen. Da kommt ein kleines Dankesgeschenk gut an.“

Er lachte. „Du machst dir zu viele Gedanken. Sie werden dich alle lieben. Oh, da kommt mein Onkel!“ Heiji winkte einem Auto zu, als Kazuha seinem Blick folgte. Ein schwarzer Volvo hielt vor den beiden an. Dann stieg ein großer attraktiver Mann mit schwarzen Haaren und braunen Augen aus. „Heiji, du kleiner Schlingel. Mensch hast du dich raus gemacht! Was ist denn aus unserer kleinen Kaulquappe geworden?“ Ren Hattori – ein Cousin seines Vaters – umarmte seinen Neffen. Er und Heizo waren wie Brüder zueinander und deshalb hatte Ren Heiji auch schon immer als Neffe angesehen und nicht als Cousin zweiten Grades.
 

Der attraktive Cappyträger erwiderte die Umarmung herzlich. „Ganz schön viel wie du siehst“, lachte er. Als sie sich lösten, sah Ren zu der hübschen Toyama. Lächelnd nahm er sie ebenfalls in den Arm. „Es freut mich sehr dich kennen zu lernen. Wobei ich dich eigentlich schon kenne, liebe Kazuha! Heiji hat über die Jahre soviel von dir erzählt!“

Diese war etwas überrumpelt, drückte den Onkel aber auch an sich. „Oh, okay. Das wusste ich nicht. Aber freut mich auch sehr!“
 

Er ließ die Schülerin los und schnappte sich dann die zwei Reisetaschen der Jugendlichen. „Los, lasst uns weiter. Ich schmeiße eure Sachen hinten rein und dann können wir starten.“ Gesagt getan. Heiji öffnete den Kofferraum, und sein Onkel platzierte die Taschen. Kazuha nahm hinten Platz. Sie nahm an, dass Heiji vorne sitzen würde, aber falsch gedacht. Er ließ sich neben sie nieder und nahm ihre Hand.
 

Ren setzte sich ans Steuer und fuhr los. Kazuha war noch nie in Osaka und war von der Stadt sehr beeindruckt. Sie sah viele Läden und Restaurants. Sie musste unbedingt ein paar Souvenirs für Ran und Aoko mitnehmen!

Heiji sah wie begeistert seine Freundin von Osaka war. Das freute ihn. Sie sollte sich hier wohl fühlen.
 

Einige Blocks weiter hielt der Wagen schließlich vor einem alten, aber sehr schönen Grundstück. Das Haus war noch im alten japanischen Stil gebaut und man sah wie viel Liebe die Familie in Reparaturen reingesteckt hatte. Die drei stiegen aus dem Auto. Ren holte die Taschen aus dem Kofferraum, während Kazuha versuchte ruhig zu atmen. Ihr wurde etwas übel. Sie war so aufgeregt! Hoffentlich blamierte sie sich jetzt nicht!
 

Ihr Freund spürte ihre Angst und nahm ihre Hand. Er drückte sie leicht und sah zu ihr runter. Ein liebevolles Lächeln auf seinem Gesicht. Sie blickte ihn ebenfalls an und erwiderte den Druck. Dann beugte er sich zu ihr runter und küsste sie zärtlich. „Komm, ich will dir die beste Großmutter der Welt vorstellen.“ Mit diesen Worten führte er sie zum Eingang. Sein Onkel öffnete die Tür, stellte die Taschen ab und brüllte: WIR SIND DAAAAAA!!!! KOMMT HER UND BEGRÜßT HEIJI UND SEINE FREUNDIN!
 

Kazuha war bei der Lautstärke zusammen gezuckt. So ein Organ! Das hatte sie ihm gar nicht zugetraut.

Kurz darauf hörte man Füße über den Boden rennen. Türen wurden geöffnet und... „Heiji! Mein süßer kleiner Junge! Wie groß du geworden bist! Komm und gib deiner alten Tante einen Kuss!!“, forderte Tante Rin ihn auf. Sie war eine kleine Frau, etwas pummelig mit kurzen braunen Haaren und einer altmodischen Brille. Sie warf sich quasi in die Arme ihres Neffen und zerquetschte ihn fast. Heiji keuchte als sie ihn dann noch in die Wange zwickte.
 

„Tante Rin, dafür bin ich wirklich zu alt!“, beschwerte er sich, wenn auch mit einem Lächeln. Sie aber winkte ab. „Papperlapapp! Du wirst immer mein kleiner süßer Junge sein!“ Dann sah sie zu Kazuha. Die stand etwas unschlüssig hinter Heiji. Und dann zog die Tante die verwirrte Schülerin ebenfalls in die Arme und knuddelte sie. „Ach wie schön dich endlich mal kennen zu lernen! Heiji erzählt oft von dir, wenn wir telefonieren, und ich war schon so gespannt auf das Mädchen das sein Herz zum schmelzen brachte!“
 

Etwas überfordert ließ Kazuha die Umarmung über sich ergehen. Sie warf Heiji einen Blick zu, dieser grinste von einer Wange zur anderen. Endlich ließ die Tante sie los. „Aber mein Hase, du musst mehr essen! Männer brauchen was zum anfassen! Richtige Kurven und Rundungen! Warte man ab, wenn du erst mal meine Kochkünste probiert hast, wirst du schnell dein ideal Gewicht bekommen!“

Hä? Das hatte Kazuha doch schon. Aber sie sagte es lieber nicht laut. Seine Tante wäre sonst wohl beleidigt.
 

Dann tauchte sein jüngerer Cousin auf. Er war so um die zwölf, hatte Kopfhörer aufgesetzt und kaute Kaugummi. Er schien desinteressiert zu sein. Er hob lediglich kurz die Hand und verschwand wieder. „Ryuu! Du Lausebengel, begrüßt man so seinen lieben Cousin und seine reizende Freundin?“, rief seine Mutter empört. Aber sie bekam keine Antwort.

Ren sah die beiden Oberschüler zuckend an. „Er ist gerade in der Pubertät wisst ihr. Also macht euch nichts draus.“

Heiji winkte ab. „Ich weiß wie das ist. Ich hab das hinter mir. Irgendwann geht das vorbei.“
 

Allgemeines Gelächter. Dann hörte man eine weitere Person kommen, sie hatte scheinbar einen Stock als Hilfe, denn er machte bei jeden schritt Geräusche. Dann erschien seine Großmutter. Sie war eine kleine zierliche Frau, mit langen grauen Haar und warmen blauen Augen. Und ihre Augen leuchteten als sie ihren Enkel sah. „Mein Kleiner Junge! Mein Heiji, ach wie schön dich nach so langer Zeit mal wieder zu sehen!“
 

Heiji ging sofort zu seiner Großmutter und zog sie in eine sanfte Umarmung. Diese fing an zu weinen und drückte sich an seinen warmen Körper. „Nicht weinen Sobo. Du weißt doch das Tränen müde Augen machen“, flüsterte er über ihren Kopf hinweg. Diese lachte unter Tränen und sah zu ihm rauf. „Du bist unverbesserlich. Aber so kenne ich dich ja nicht anders.“ Sie gab ihn einen Kuss auf die Wange und sah dann zu der hübschen Toyama.
 

Kazuha versteifte sich etwas. Sie ging mit einem freundlich Lächeln zu der älteren Dame hin. „Es freut mich sehr Sie kennen zu lernen. Heiji schwärmt sehr von seiner Großmutter.“ Sie verbeugte sich respektvoll. Diese war von ihrem Benehmen beeindruckt. „Oh wie reizend. Aber Schätzchen, du braucht dich nicht verbeugen. Komm wieder hoch und lass dich ansehen.“ Kazuha stellte sich gerade hin, während Riona sie musterte. „Du bist wirklich ein sehr hübsches Mädchen. Deine Haarschleife gefällt mir sehr. Als ich noch ein junges Küken war, hab ich auch immer eine Schleife im Haar gehabt. Aber in meinem Alter macht man so was nicht mehr.“ Sie tätschelte liebevoll Kazuhas Arm. „Heiji, du hast einen echten Glückstreffer mit ihr gemacht! Verbock es bloß nicht sonst bin ich gezwungen dich in meinen alten Tagen noch übers Knie zu legen.“
 

Bei diesen Worten musste Kazuha kichern. Heiji schüttelte den Kopf. „Sobo, also wirklich.“

Rin klatschte nun in die Hände. „Also, dann gehen wir mal ins Wohnzimmer. Schatz, bring bitte die Taschen in ihr zimmer. Ich gehe in die Küche und werde uns was leckeres kochen. Kazuha du wirst von meinem Kochkünsten begeistert sein! Ich zaubere dir deine Lieblingsspeisen auf den Tisch!“ Ohje, nach dem Wochenende hat sie bestimmt zehn Kilo zugenommen.
 

Als sich Heiji, Kazua und Riona ins Wohnzimmer setzten, sah der Schüler seine Großmutter fragend an. „Wo sind denn die anderen?“

„Ach Saturo und seine Familie haben überraschend eine Kurzreise nach Sendai gewonnen. Die wollten sie nicht verpassen und sind deshalb nicht zuhause. Aber ich soll dir liebe Grüße ausrichten.“

„Achso, naja dann machen wir uns halt ein gemütliches Wochenende im kleinen Kreis“,entschied der Cappyträger und streckte sich genüsslich.
 

Riona sah Kazuha lächelnd an. „Also ich bin neugierig, wie hast du es geschafft ihn um den Finger zu wickeln? Ich meine, es hat niemanden überrascht als er uns am Telefon mitgeteilt hat, dass du seine Freundin bist aber neugierig bin ich trotzdem.“

„Äh, ja. Also ich habe von einem Mitschüler eine Rose geschenkt bekommen und Heiji wurde eifersüchtig und tja dann, haben wir uns unsere Gefühle gestanden und sind nun zusammen“, erzählte die hübsche Braunhaarige.

Riona machte gespielt große Augen. „Oh, mein Enkel wird also eifersüchtig? Eine gesunde Eifersucht ist ja schön und gut, aber lass es ja nicht ausarten, hörst du Heiji?! Dein Großvater wurde auch immer schnell Eifersüchtig und ich habe ihm deshalb oft genug eine Standpauke verpasst. Ihr glaubt nicht wie oft ich ihn mit dem Mob drohen musste, bis er es gelernt hat!“
 

Bei der Vorstellung brach Kazuha in schallendes Gelächter aus. Heiji sah sie von der Seite an und musste ebenfalls lachen. Riona grinste. Dieses Mädchen war genau richtig für Heiji. Und für die Familie. Und ihre Kinder würden bezaubernd sein! Bei dem Gedanken an mögliche Urenkel, wurde sie traurig. Heute würde sie es ihm wohl sagen müssen. Auch wenn es ihr sehr schwer viel. Er musste es von ihr erfahren.
 

Das Essen verlief sehr unterhaltsam. Seine Tante quasselte munter und fröhlich drauf los, fragte Kazuha nach allem aus und zwang sie jedes Gericht zu probieren. Kaum hatte Kazuha ihren Teller leer, wurde ihr nachgefüllt. Sie wollte sie anscheinend mästen. Aber auch ihr Freund blieb nicht verschont. Er bekam sogar die doppelte Menge und musste brav aufessen. Sein Cousin Ryuu hatte sich auch dazu gesetzte. Aber er beteiligte sich nicht an den Gesprächen. Er stocherte lustlos im Essen herum und schien sehr gelangweilt zu sein.
 

Seine geliebte Großmutter erzählte Kazuha von den Sehenswürdigkeiten. Leider konnten sie an dem Wochenende nicht viel ansehen, aber wenn sie in den nächsten Ferien wiederkommen würden, könnten sie einen großen Stadtbummel machen. Kazuha hatte Riona vor dem essen das Tuch gegeben. Die alte Dame war sehr gerührt gewesen. Und als sie hörte das Kazuha es selbst bestickt hatte, war sie begeistert gewesen. Das Mädel hatte einiges drauf. Sie erinnerte sie an sich als sie noch jung war.
 

Nach dem Essen verschwand Ryuu auf sein Zimmer. Kurz darauf hörte man laute Rockmusik. Seine Mutter stampfte sofort nach oben um dem Lärm ein ende zu machen. Ren dagegen kümmerte sich um den Abwasch. Nun saßen die drei wieder unter sich im Wohnzimmer.
 

Riona sah ihren geliebten Enkel an. „Ich muss dir etwas mitteilen, und es wird dir das Herz brechen“, begann sie. Verwirrt sah Heiji in das Gesicht der alten lebhaften Frau. Kazuha wollte aufstehen und die beiden alleine lassen, aber seine Großmutter schüttelte den Kopf. „Du kannst das ruhig mithören, Schätzchen. Letzten Monat hat man bei mir Lungenkrebs diagnostiziert. Er ist nicht aggressiv aber er wird sich rasch in meinem Körper verbreiten. Mein Arzt hat mir bereits eine Chemo angeboten, aber ich lehne diese ab. Ich bin jetzt neunundachtzig. Ich meinem Alter brauche ich keine Chemo mehr. Ich weiß, dass es dir schwer fällt meine Entscheidung zu Akzeptieren, aber du sollst wissen, dass ich es für das Beste halte. Ich habe mein Leben gelebt und ich bin müde.“
 

Heiji starrte auf den Boden. Seine Hände zitterten. Kazuha schluckte. Damit hatte sie nicht gerechnet. Sie sah ihren Freund besorgt an. Dieser sah nach einer ganzen weile zu seiner Großmutter auf. „Wie lange noch?“

„Nun ja, mein Arzt sagt ich habe noch etwa sein Jahr. Er hat mir neue Medikamente aufgeschrieben. Also meinen Neunzigsten werde ich noch erleben.“

Ohne ein weiteres Wort stand Heiji auf und verließ den Raum. Seine Freundin sah ihm hinterher. Sie wollte ihm nachgehen, aber sie wusste dass er jetzt Zeit für sich brauchte.
 

Riona sah nun das junge Mädchen an. „Lass ihn erst mal. Wenn er sich beruhigt hat werde ich nochmal mit ihm reden. Komm, ich zeige dir mein Nähzimmer. Ich nähe für mein Leben gerne.“ Langsam stand sie auf und ging voraus. Kazuha folgte der alten Dame schweigend.
 

Heiji war spazieren gegangen. Er konnte nicht begreifen was seine Sobo da gesagt hatte. Sie hatte nur noch ein Jahr zu leben und wollte nichts tun. Wollte nicht kämpfen. Wie zum Teufel sollte er das verstehen? Er konnte es nicht verstehen. Und er wollte es auch nicht. Langsam ging er die Straße entlang. Nachdenken. Nachdenken musste er. Musste das alles erst mal verdauen und dann nochmal in Ruhe mit seiner Großmutter darüber reden.
 

Zwei stunden später kam Heiji zurück. Er war viel gelaufen und hatte nachgedacht. Nun wollte er nochmal mit Riona reden. Alleine. Er betrat leise das Haus und ging zum Wohnzimmer. Die Tür stand einen Spalt auf und er sah, dass seine geliebte Großmutter für Kazuha Karten legte. Um ihre Zukunft voraus zu sagen. Das war ein kleines Hobby von ihr. Beide waren höchst konzentriert und merkten nicht wie er den Raum betrat.

„Also laut dieser Karte, wirst du später ein kleines Vermögen haben.“ Riona legte eine weitere Karte. „Aber du wirst auch falsche Freunde damit anlocken, also sei auf der Hut.“

„Okay, sollte ich jemals im Lotto gewinnen werde ich mich selbst einschließen, kicherte die hübsche Schülerin.
 

„Und was soll ich dann ohne dich machen?“, fragte der junge Mann und setzte sich zu den beiden Damen. Riona lächelte ihren Enkel an. „Schön dass du wieder da bist.“ Kazuha gab ihn einen Kuss. „Dich schließe ich mit mir ein. Dann sind wir für immer zusammen.“ Er lächelte.

„So, also ich gehe schon mal nach oben in unser Zimmer. Vielen dank Riona, es hat viel Spaß gemacht. Gute Nacht.“ Sie umarmte die Ältere und ging raus. Heiji sah ihr kurz hinterher.
 

Riona lächelte. „Sie ist ein so tolles Mädchen. Du hast wirklich großes Glück.“

Auch er lächelte. „Ja das weiß ich.“

„Nun, ich denke du hast einige fragen.“

Er sah sie an und schüttelte den Kopf. „Nein ich habe nachgedacht und auch, wenn es mich zerreißt, ich kann dich nicht umstimmen. Ich will versuchen deine Entscheidung zu akzeptieren, aber ich weiß nicht, ob es mir immer gelingen wird. Wenn du tot bist, dann wird ein Teil – der wichtigste Teil – unserer Familie fehlen.“

Sie klopfte auf den Platz neben sich. Er setzte sich zu ihr. Dann nahm sie seine Hand. „Du bist wie dein Großvater“, meinte sie. „Auch er hat mal zu mir gesagt, ich sei der wichtigste Teil der Familie. Aber das stimmt nicht. Die Kinder und ihr Enkel seid das wichtigste. Und eine Großmutter sollte nun einmal vor ihren Kindern gehen. Dein Vater weiß es bereits und hat meinen Entschluss akzeptiert. Auch er hat versucht mich zu überreden, aber du weißt ja, dass ich mir nichts sagen lasse.“ Sie kicherte. „Ich bin - wie dein Großvater zu sagen pflegte – stur wie ein Maultier.“
 

Auch er kicherte.

„Weißt du, es gibt nur eines was ich bedauere.“

„Was ist es?“, fragte er neugierig.

„Ich werde nicht mehr erleben wie du heiratest. Ich habe mir immer gewünscht auf deiner Hochzeit mit dir tanzen zu können. Oder zumindest so zu tun.“

Ein trauriges Lächeln war auf beiden Gesichtern. „Ja das habe ich mir auch gewünscht.“

„Weißt du, ich hoffe das du später einmal Kazuha heiraten wirst.“ Seine geliebte Sobo strahlte bei diesen Worten. „Ich bin mir sicher, dass sie eine wunderschöne Braut sein wird. Und wenn ihr dann, den Hochzeitstanz eröffnet...das wird bestimmt großartig aussehen. Ich werde euch dann vom Himmel aus zusehen und hoffen, dass du bis dahin tanzen gelernt hast.“
 

Er nickte. „Keine Sorge bis dahin werde ich tanzen können. Und ich bin mir sicher, dass ich Kazuha eines Tages heiraten werde. Ich habe lange gebraucht um mit ihr zusammen zu kommen und ich werde sie auf keinen Fall wieder gehen lassen.“

Riona umarmte ihren Enkel. „Das ist gut. Ihr beide werdet in der Zukunft sehr glücklich miteinander sein. Das weiß ich. Und ich wünsche euch beiden nur das aller Beste.“

Wochenende: Gartenparty

Ran hatte schon Bauchweh vom lachen. Saguru ließ einen Spruch nach dem anderen los. Meisten schoss er gegen die ganzen alten und feinen Säcke. Sogar der reiche Arzt war Ziel seines Spotts. Scheinbar hielt er von diesem auch nicht viel. Das konnte sie auch sehr nachvollziehen.
 

Er saß betrunken mit ein paar anderen Männer beisammen und redeten über sich selbst. Wie toll sie waren. Jeder von ihnen war ein Gottesgeschenk an die Frauenwelt. Zum Totlachen!

Eri saß mit ein paar der Ehefrauen zusammen. Scheinbar hatte sie sich ein paar Freundinnen angelacht. Der Blick der hübschen Schülerin ging weiter. Tomoaki stand mit ein paar jungen Männern am Grill. Scheinbar unterhielten sie sich über das Grillfleisch und wie lange es brutzeln musste. Sehr interessant.
 

Aoko plauderte munter mit den attraktiven Student. Er hörte ihr aufmerksam zu und stellte ihr selber einige Fragen. Hin und wieder wurde ihre kleine Schwester sogar rot. Schaute verlegen zu Boden. „Der Junge weiß seinen Charme einzusetzen", dachte sie und grinste. Aoko würde schon lernen mit solchen kleinen Flirts umzugehen. Gegen flirten war nichts einzuwenden. Außerdem war Ran ja dabei und passte auf. Kaito würde sich nicht gleich in die Hose machen, wenn sie ihm von dem jungen Mann erzählte.
 

Saguru holte nochmal Getränke für die beiden Mädchen und ging zu den Tischen. Aoko drehte sich lächelnd um. „Er ist echt witzig. Wenn er so weiter macht Fall ich vor lachen aus den Schuhen."

Die Ältere lächelte ebenfalls. „Ja er ist ein Pfundskerl. Wir sollten mit ihm und den anderen mal was unternehmen. Alle zusammen. Vielleicht lade ich ihn zu meinem Geburtstag ein. Wäre doch cool, wenn die Jungs gemeinsam Brüderschaft trinken."

Bei dem Gedanken kicherte die hübsche Nakamori. „Ja das wäre toll. Kaito würde sich bestimmt gut mit ihm verstehen. Vielleicht werden sie beste Freunde so wie Heiji und Shinichi."

Das glaubte Ran eher weniger, sagte es aber nicht.
 

Der junge Student kam mit drei Gläsern wieder. Dankend nahmen die Schwestern ihre. Während Aoko jetzt ein bisschen umherschaute, sah Ran zu dem jungen Mann hoch. „Sag mal, magst du mir deine Nummer geben?"

Überrascht sah er sie an. Dann warf er ihr einen gespielt verführerischen Blick zu. „Uh Ran, gehst du immer so ran?"

Aoko lachte bei dem Wortspiel. Die Mori dagegen erwiderte diesen Blick und senkte ein wenig die Augenlider. „Oh ja, aber nur bei so geilen Gestellen wie dir."

Nun lachte Saguru. „Geile Gestelle? Du bist also nur scharf auf meinen Körper."

„Hallo, warum stehe ich sonst noch neben dir und höre mir dein sinnloses Gelaber an?"
 

Theatralisch griff er sich an sein Herz. „Das verletzt mich jetzt zutiefst. Ich glaube, mein Herz ist auf ewig gebrochen."

Kichernd sahen sich die beiden Schwestern an. „Oh armer Saguru. Sollen wir dir eine schöne Prinzessin suchen - die dir einen heilenden Kuss gibt?", fragte Aoko lachend.

Er verbeugte sich. „Das wäre herzallerliebst von euch. Obwohl ich euch einfach als Prinzessinnen verkleiden könnte und dann habe ich zwei - an jeder Seite eine."

Gott war der doof. Aber auch witzig und liebenswert. Alle drei lachten heiter.
 

Keiner hatte gemerkt, dass sich jemand genährt hatte. Tomoaki sah seinen Freund nicht gerade freundlich an. Es passte ihm nicht, dass sich Ran so gut mit ihm verstand. „Hey worüber lacht ihr?", fragte er und ließ es beiläufig klingen. Aoko strahlte ihn an. „Saguru sucht eine Prinzessin die sein Herz heilt, weil Ran ein böses Mädchen ist."

Ahja. Der junge Arzt sah ihre Schwester an. Diese gab der Jüngeren einen klaps auf die Schulter. „Hallo ich hab nur Tatsachen ausgesprochen. Wenn er wie ein kleines Kind schmollt, ist das ja nicht mein Problem."
 

Saguru lächelte. Und Tomoaki hätte es ihm am liebsten gestopft. „Es ist schon spät", sagte er und sah zu den Mädchen. „Eure Mutter will bald fahren. Ihr sollt euch fertig machen und verabschieden." Betrübt sah Aoko den hübschen Studenten an. „Schade, dass war so lustig mit dir."

Er legte den Kopf schief, immer noch ein lächeln auf dem Gesicht. „Ich fand es auch schön mit euch. Eure Gesellschaft hat echt gut getan. Normalerweise ist es auf diesen Partys immer Sau langweilig und eintönig. Ihr habt frischen Wind reingebracht."

Aoko sah glücklich und verlegen zu Boden. Sogar Ran wurde etwas rot bei dem Kompliment. Das gefiel dem Arzt gar nicht.
 

Schließlich zuckte der junge Student sein Handy. „Komm ich gebe dir meine Nummer, dann kannst du dich melden, wenn wir was zusammen machen wollen." Begeistert holte Ran das Handy von Aoko raus. Tomoaki dachte wie ihre Mutter, dass das noch Rans Handy war. Hätte sie jetzt das neue Handy raus geholt, hätte es fragen gegeben. Er nannte ihr seine Nummer und sie speicherte sie ein. „Cool, ich rufe dich an." Dann umarmte sie ihn sogar. Er drückte sie sanft an sich und umarmte auch Aoko. Dabei stieg der Duft ihres Parfüms in seine Nase. Ein angenehmer Geruch. Es roch nach Lavendel.
 

Als er sich von ihr löste, sah sie ihn mit roten Wangen an. Er vertiefte sein Lächeln. Sie war wirklich süß. Leider hatte sie einen Freund. Das hatte sie ihm vorhin erzählt. Auch wenn sie erst ein paar Wochen zusammen waren. Irgendwie beneidetet er den Jungen. Aber er machte sich grundsätzlich nicht an vergebene Frauen ran. Und eine Freundschaft konnte man immer gebrauchen. Saguru wandte sich Tomoaki zu. Er gab ihm die Hand. „War nett hier. Sag deinem Vater - wenn er nüchtern ist - dass die Party endlich mal Party genannt werden konnte."

Der junge Arzt nickte. Er hatte keine Lust weiter auf seinen Kumpel einzugehen. Er wollte Ran so schnell wie möglich von ihm wegbringen.
 

Eri verabschiedete sich gerade von dem Gastgeber und dem Polizeipräsidenten. Yoshiterus Augen blickten trübe. Er war voll. Voller als voll. Konnte sich kaum auf den Beinen halten. Erst als sich die jungen Damen näherten versuchte er klarer zu sehen. Er musterte Ran und hätte sie am liebsten gegen die nächste Wand gedrückt und sie hart genommen. Leider waren ihm heute die Hände gebunden. Außerdem hatte er zu viel Alkohol intus, der schwächte seine Leistung im Bett. Und er wollte ihr alles geben - bis sie schrie.
 

Lächelnd nahm er die Hand der hübschen Schülerin. „Ess hat mmich gefreeuut dich kenne zu lernen." Er versuchte so deutlich wie möglich zu sprechen, was nicht leicht war bei seinem Alkoholpegel. Angewidert zog Ran ihre Hand zurück. Päh, der stank aus dem Mund und dieser Blick widerte sie an. „Danke", sagte sie bloß und neigte kurz den Kopf. Aoko verbeugte sich kurz. Sie sagt nichts. Eri lächelte und verbeugte sich ebenfalls. „Einen schönen Abend noch." Dann gingen die vier zu Tomoakis Wagen.
 

Müde lehnte sich Aoko an ihre Schwester. Der Abend war recht gut verlaufen. Hätte der Alte ihre Schwester nicht angegrapscht - wäre er noch besser geworden. Aber Ran hatte recht gehabt. Auf der Party hatten alle dem Arzt aus der Hand gefressen. Hätte Ran ihm als perversen hingestellt, hätte man ihr nicht geglaubt. Ran strich der Kleinen über den Arm. Wollte sie so beruhigen.
 

Als sie zuhause ankamen und aus dem Wagen stiegen, verabschiedete sich Eri mit einer Umarmung von dem jungen Mann. „Danke es war ein schöner Abend. Du hast was gut bei mir." Er lachte und winkte ab. „Schon gut, es war schön mit euch." Sie ging ins Haus. Aoko umarmte ihn ebenfalls kurz und folgte ihrer Mutter.
 

Nun standen Ran und Tomoaki alleine draußen. Also umarmen würde sie ihn nicht. Soviel stand fest. Sie würde ihm vielleicht die Hand schütteln, aber mehr war nicht drin.

„Also danke. War ganz nett bei euch", meinte sie und gähnte. Sie war müde. Aber an schlaf war nicht zu denken. Sie musste Sagurus Nummer in ihr Handy speichern und bei Sonoko anrufen.

Sie streckte ihm die Hand hin. Und wartete.
 

Tomoaki sah kurz auf die kleine zierliche Hand. Nein, er würde ihr nicht die Hand schütteln! Sie waren weit darüber hinaus! Er streckte seine Hand ebenfalls aus...zog sie plötzlich an sich und küsste sie auf die warmen weichen Lippen.

Geschockt starrte die junge Frau in sein Gesicht. Sie wusste im ersten Moment gar nicht wie ihr geschah. Konnte sich vor Überraschung nicht wehren oder einen klaren Gedanken fassen.
 

Aoko beobachtete das Geschehen schockiert. Tomoaki küsste Ran! Vor ihrer Haustür und das obwohl Eri noch wach und im Haus war! Hatte er den Verstand verloren und wieso küsste er sie überhaupt? Hatte er getrunken? Nein, sonst wäre er nicht mehr Auto gefahren.
 

Nach ein paar Sekunden erwachte die hübsche Schülerin aus ihrer starre und stieß ihn grob von sich. „Lass dass", zischte sie wütend. Er blieb taumelnd stehen und starrte sie an. „Ich konnte einfach nicht anders."

Knurrend verengte sie ihre Augen. „Was? Mich einfach küssen ohne zu fragen?"

„Das wollte ich schon so lange", flüsterte er.

Sie zog eine Augenbraue hoch. „Ach und du dachtest heute versuch ich mal mein Glück? Bist du bekloppt oder was? Aber das scheint bei euch in der Familie zu liegen!"

Er sah sie verwirrt an. „Was meinst du?"

Sie schnaufte verächtlich. „Dass dein Alter seine Hände auch nicht bei sich behalten kann! Und du scheinbar auch nicht!"
 

Nun wurde der attraktive Arzt leicht blass um die Nase. „Hat er etwa.....?" Geschockt sah er sie an.

Nun war sie etwas verwirrt. „Nichts. Ist egal. Wag es nie wieder mich gegen meinen Willen zu küssen verstanden? Sonst werde ich eigenhändig Kastrieren!"

Sie stampfte an ihm vorbei, aber er hielt sie am Handgelenk fest. Wütend wollte sie sich losreißen, Aber er ließ nicht locker. Ernst sah er ihr in die Augen. Und besorgt.

„Hat mein Vater dich belästigt?", fragte er.

Unsicher was sie jetzt sagen sollte schwieg sie erst mal. Würde er ihr glauben? Kaum vorstellbar.
 

„Ja er hat seine Hand an ihrem Knie gehabt und hat sie gestreichelt", ertönte Aokos Stimme aus der Tür. Beide sahen zu der Jüngeren.

Diese sah Ran entschuldigend an.

Tomoaki ließ die Hand der hübschen Schülerin los. „Verdammt. Ich dachte, er würde damit aufhören."

Nun sahen die Schwestern den jungen Arzt geschockt und verwirrt an. „Macht er so was öfters?", fragte Ran und bekam zur Antwort ein nicken.
 

Seufzend fuhr sich Tomoaki durch sein Haar. „Mein Vater hat ständig neue Frauen. Sie werden immer dünner, hübscher, jünger und dümmer! Aber es ist das erste mal, dass er Interesse an einer Schülerin zeigt. Wenn ich das geahnt hätte, hätte ich euch niemals eingeladen."

Nun würde Ran wieder wütend. „Du wusstest, dass dein Alter junge Weiber abschleppt? Und hast trotzdem zugelassen, dass sich Aoko in seine Nähe begibt? Bist du denn noch bei Trost?! Was, wenn er Aoko angefasst oder sie auf der Toilette gevögelt hätte?!"

Aoko begann zu zittern bei dieser Vorstellung. Auch der junge Mann blickte nun zu Boden.
 

„Es tut mir leid. Ich wollte eurer Mutter einen Gefallen tun. Und habe nicht daran gedacht, dass ihr beide bei meinem Vater Interesse wecken würdet." Seine Hände zitterten. Ohne ein weiteres Wort ging zu zu seinem Wagen, stieg ein und fuhr los. Ran und Aoko sahen ihm hinterher. Dann atmete die Jüngere hörbar ein und aus. „Komm lass uns jetzt rein." Ran zog ihre Schwester nach drinnen. Als sie die Haustür schloss und sich umdrehte erstarrte sie. Eri stand an der Treppe und war ebenfalls blass. Scheinbar hatte sie alles gehört.
 

Unsicher blickte Aoko von Ran zu ihrer Mutter. Diese starrte ihre Älteste an. „Aoko geh ins Bett." Das war ein Befehl und er ließ keine Widerworte zu. Aber Aoko wollte nicht gehen. Sie wollte bei ihrer Schwester bleiben. Diese nickte aber und sah zur Treppe. Scheinbar wollte sie mit Eri alleine reden. Schluckend ging Aoko die Treppen hoch und betrat ihr Zimmer.
 

Eri setzte sich in die Küche und fuhr sich über das Gesicht. Als sie gehört hatte, was Aoko, Ran und Tomoaki gesagt hatten, war ihr ganz übel geworden und als sie Rans letzten Satz vernommen hatte, kam ihr fast die Galle hoch. Ran setzte sich ihr gegenüber. Beide schwiegen. Erst nach mehreren Minuten fing Eri an zu sprechen.

„Stimmt dass, was Aoko gesagt hat? Was ihr drei draußen beredet habt?"

Ran nickte

Hörbar atmete Eri ein und aus. Gespannt wartete Ran auf ihre Reaktion.
 

Die junge Anwältin schaute nun voller Zorn. „Dieses miese Schwein! Wie kann er es wagen eine minderjährige unsittlich zu berühren! Am liebsten würde ich ihm verklagen und alles aus ihm raus holen!"

Wow, so hatte Ran Eri noch nicht erlebt. So wütend und zornig. Nicht mal, wenn sie sich stritten war sie so gewesen.

„Was hast du vor?", fragte die junge Schülerin schließlich.

Sie sah wie ihre Mutter die Zähne zusammen biss. „Erstmal nichts. Aber ich werde auf jeden Fall Recherchen machen. Und ich werde nicht zulassen, dass er dir oder Aoko nochmal zu nahe kommt und mit Tomoaki werde ich auch nochmal reden!"

„Und was soll er tun? Seinen Vater auf die Hände hauen, wenn der ein hübsches junges Mädchen sieht?"

Eri sah ihre Älteste an. „Nein, er hat dich nicht ohne deine Zustimmung anzurühren."
 

Das hatte sie auch mitbekommen? Irgendwie war es ja schon...nett dass sich Eri sorgen machte, irgendwie.

„Um mich brauchst du dich nicht zu sorgen", meinte Ran lässig. „Ich kann mich verteidigen und niemand wird Aoko anrühren, das glaub man. Keiner wird ihr auch nur ein Haar krümmen."

Da waren sich die beiden mal einig.

„Wenn ich das geahnt hätte, hätte ich euch da niemals mit hingenommen." In Eris Stimme schwang ein Vorwurf. Ran hörte es heraus. Klar, sie hatte ihre über alles geliebte Tochter einer Gefahr ausgesetzt. Das musste ein schreckliches Gefühl für die Anwältin sein.
 

Minuten vergingen und schließlich stand Ran auf. „Ich gehe jetzt schlafen." Ihre Mutter nickte. Scheinbar musste sie jetzt über alles nachdenken. An der Tür, blieb die Schülerin nochmal stehen und drehte sich um. „Hör auf dir Vorwürfe zu machen. Das konnte niemand ahnen. Außerdem passt das ganze nicht zu dir. Aoko wird nichts passieren. Dafür werde ich sorgen."

Nun sah Eri zu ihrer ältesten. „Seit wann, machst du dir solche Sorgen um deine kleine Schwester? Du konntest sie anfangs nicht mal leiden."

Lächelnd wandte sich Ran ab. „Weil sie meine Familie ist. Und man beschützt seine Familie." Dann ging sie und Eri blieb sprachlos zurück.
 

Als Ran ihr Zimmer betrat, saß ihre kleine Schwester auf dem Bett. Betrübt und neugierig sah sie Ran an. „Und was hat Mama gesagt?"

Seufzend setzte sich Ran neben sie. „Sie wird sich darum kümmern."

Die Kleine biss sich auf die Lippen. „Und was macht sie mit Tomoaki?"

„Sie will mit ihm reden. Lass sie mal machen. So ich geb dir jetzt erst mal dein Handy." Sie durchsuchte ihre Tasche und nahm den kleinen Apparat raus. Fröhlich nahm Aoko ihr Handy entgegen. Sie musste unbedingt Kaito schreiben. Als sie auf den Display sah, sah sie dass er ihr zwei Nachrichten geschrieben hatte.
 

Er fragte wie es ihr geht und was so auf der Party los war. Und dann hatte er ihr nochmal geschrieben, dass ihm langweilig war und er lieber mit ihr zusammen wäre.

Süß. Sie tippte schnell eine Nachricht ein.
 

An:Kaito-Kun

Von:Aoko-chan

Betreff: Wir sind wieder zuhause

Hey Schatz. Endlich sind wir wieder zuhause. Es war ganz okay da leider konnte ich dir nicht schreiben weil meine Mutter sonst das mit dem Handy mitbekommen hätte. Wir haben sogar jemanden kennen gelernt ich erzähle dir morgen alles. Ich liebe dich <3
 

Sie tippte auf senden und suchte nun die Nummer von Saguru raus. „Hier dann kannst du sie dir gleich einspeichern." Sie hielt Ran das Handy hin. Diese nahm es und tippte die Nummer des Studenten gleich in ihres ein. „Fertig. Ich schreibe ihm gleich damit er meine Nummer auch hat. Außerdem muss ich Kudo, Kazuha und Sonoko auch schreiben."

„Oh, sag bloß die haben dir alle geschrieben", staunte Aoko. Ran nickte.

„Ja keine Ahnung warum ich so beliebt bin. Vielleicht scheint mir ja die Sonne aus dem Arsch und das zieht sie an wie Motten."

Nun lachten die beiden Schwestern. Aoko umarmte Ran und verließ den Raum.
 

Die hübsche Schülerin tippte schnell die Nachrichten.
 

An:Pinguin Helga

Von:Delfin Hilda

Betreff:Hey Zicke!

Ich rufe dich morgen an. Hatte heute keine Zeit. Lieb dich.
 

An:Saguru

Von:Ran

Betreff: Naa duu ;)

Jetzt hast du meine Nummer. Meld dich zwischendurch mal dann kann man mal was planen und zusammen unternehmen :) Grüße Ran
 


 

An:Shinichi

Von:Ran

Betreff: Sind zuhause

Sind jetzt zuhause. Haben es überlebt. Einzelheiten erzähle ich dir morgen. :p Gute Nacht
 


 

An:Schatzilein

Von:Herzilein

Betreff: Sind zuhause

So haben die Party überstanden und gehen jetzt schlafen. Schreib mir morgen wie dein Abend verlaufen ist. Gute Nacht, Hase. :-*
 

Dann legte Ran ihr Handy auf den Nachttisch, zog sich aus, schlüpfte in ihr Schlafzeug und legte sich hin. Endlich lag sie im Bett. Endlich hatte sie diesen Abend überstanden.

Wochenende: Besuch in Osaka

Kazuha erwachte am nächsten morgen ziemlich früh. Im ersten Moment wusste sie gar nicht wo sie war. Fremdes Bett, fremdes Zimmer, fremdes Haus. Nur der warme Körper neben ihr war nicht fremd. Vorsichtig drehte sie den Kopf zur Seite. Heiji schlief noch tief und fest. Er hatte sie in der Nacht an sich gezogen, seinen Kopf an ihrer Schulter gelegt und seine Beine mit ihren verhakt. Sie spürte seinen Atmen im Nacken und wusste nicht, wie sich sich aus der Umarmung befreien sollte, ohne ihn zu wecken.
 

Ganz langsam und vorsichtig versuchte sie erst mal seinen Arm - der um ihre m,Mitte geschlungen war - loszuwerden. Stück für Stück schob sie ihn zur Seite. Ein murren kam von dem jungen Mann hinter ihr. Aber er bewegte sich nicht. Nein, er drückte sich noch weiter an ihren Körper sodass ihr fast die Luft wegblieb. Toll, wie sollte sie sich jetzt aus dieser Todesumarmung befreien? Einfach wegschieben? Oder würde er wie eine Boa nur noch fester zudrücken?
 

Ein paar Minuten machte Kazuha keine Bewegung. Traute sich kaum zu atmen. Dann nahm sie aber seinen Arm etwas gröber und schob ihn weg. Dann versuchte sie sich aus seinen Beinen zu befreien. Was aber auch nicht so hinhaute wie sie es sich dachte. Scheiße. Wer hätte gedacht, dass Heiji so ein Klammeräffchen war?
 

„Was is?“, murmelte ihr Freund dann und gähnte. Sie stützte sich mit den Ellbogen ab und sah zu dem schlafenden Schüler. Er sah ja echt süß aus. „Ich wollte mal auf Toilette gehen, aber ein gewisser jemand lässt meine Beine nicht los“, bemerkte sie und bewegte probeweise ihr rechtes Bein. Stöhnend ließ Heiji seine Freundin los und drehte sich einmal komplett. Dabei zog er seine Beine zurück und ließ sie somit frei. Na ein Glück. Die hübsche Schülerin zog ihre Hausschuhe an und verließ leise das Zimmer. Es war gerade mal sieben Uhr. Die anderen schienen noch zu schlafen. Also ging Kazuha auf Zehnspitzen zur Toilette.
 

Nachdem sie fertig war, ging sie wieder in ihr Zimmer. Heiji lag nun auf dem Bauch. Den Kopf zur Seite gedreht und sein Kopfkissen umschlungen. „Man gut, dass ich das nicht bin“, dachte sie und pflanzte sich wieder ins Bett. Seufzend schloss sie die Augen. Fast wäre sie wieder eingeschlafen, als sich Heiji neben ihr wieder bewegte. Sie beachtete ihn nicht weiter und dachte, dass er vielleicht auch auf Klo wollte. Aber dann spürte sie warme Lippen an ihren Hals – und war sofort hellwach. Was hatte er vor? Er küsste die helle Haut sanft und saugte vorsichtig. Dass war ein schönes Gefühl. Etwas ungewohnt aber schön.
 

Zärtlich suchten sich seine Lippen den weg zu ihrem Ohr. Spielerisch knabberte er an diesem und verharrte da. Dann spürte sie seine Hand an ihrem Bauch. Er schob ihr Schlaftop nach hoben und fuhr mit den Fingern ihren Bauch entlang. Eine leichte Gänsehaut überfiel ihren Körper. Ihr Herz schlug etwas schnell und ihr Atem ging unregelmäßiger. Heiji schien es zu merken und vertiefte seine Küsse. Abwechselnd küsste er ihren Hals und ihr Ohr. Saugte an der empfindlichen Haut und leckte vorsichtig über ihre Ohrmuschel. Sie erschauderte. Biss sich auf die Lippen um nicht zu stöhnen, denn das was er da machte, war äußerst prickelnd und sogar erregend.
 

Seufzend drehte sich die hübsche Schülerin und nun lagen seine Lippen an ihren. Zärtlich küsste er sie und streichelte die weiche Haut weiter. Seine Finger fuhren manchmal weiter nach oben. Gingen aber schnell wieder zurück. Da Kazuha keinen BH trug, stockte ihr jedes mal der Atem, wenn sich seine Hand ihren Oberkörper näherte. Natürlich ganz aus versehen. Und er zog die Hand auch immer schnell zurück. So wollte er sie reizen. Wollte sie auf dieser Art verführen. Hier würde es nicht zum Sex kommen, das wussten beide. Dafür hatten sie ja auch noch reichlich zeit. Aber sie wollten es ja langsam angehen und sich gegenseitig erforschen.
 

Als er an ihrer weichen Oberlippe saugte, öffnete sie ihren Mund und gab ihm somit den Einlass, denn er sich erhoffte. Seine Zunge dran in ihren Mund ein und forderte ihre heraus. Ein kleiner Kampf entstand, den die beiden seufzend ausfochten. Die junge Schülerin drehte sich etwas und zog ihren Schatz näher an sich. Der hatte da nichts gegen und vertiefte den Kuss. Natürlich blieb seine Hand nicht unbeteiligt. Er malte kleine Kreise auf die zarte Haut und irgendwann wurde er mutiger. Langsam wanderte seine Hand höher. Kurz bevor er an ihren Rundungen ankam, löste er sich und sah sie an. „Darf ich?“, fragte er leise und wartete ihre Reaktion ab.
 

Kazuha schluckte und nickte. Bevor er etwas machen oder sagen konnte, zog sie ihn wieder an sich und küsste ihn fordernd. Sofort erwiderte er den Kuss und nun ging seine Hand höher. Vorsichtig schob er das Top höher und entblößte nun ihre Brüste. Ihr Atem ging schneller und Heiji spürte ihre leichte Anspannung. Noch hatte er sie nicht Oberkörper frei gesehen. Bei Frauen war es anderes als bei Männern. Immerhin gab es himmelweite Unterschiede und viele Frauen waren unsicher ob ihr Busen hübsch genug war.
 

Heiji würde sich ihren Busen nicht ansehen. Er wollte ihn erst mal nur berühren um sie nicht allzu sehr zu bedrängen. Schritt für Schritt wollte er sie verführen. Und da sie genickt hatte, setzte er es jetzt in die Tat um. Vorsichtig umschloss er die rechte Brust mit der Hand und drückte leicht zu. Im ersten Moment zuckte Kazuha zusammen, dass legte sich aber schnell als er zärtlich den Nippel umkreiste. Nun konnte sie doch ein Stöhnen nicht mehr unterdrücken. Es fühlte sich wahnsinnig gut an. Wie er sie streichelte! Seine warme Hand auf ihrer Brust. Und dann die Lippen die an ihren saugten!
 

Ein unbeschreibliches Gefühl breitete sich in ihren Körper aus. Sie drängte sich an seine Lippen und forderte weitere heiße Küsse. Sein Hand blieb nicht untätig. Streichelte, reizte ihre Brüste und zwirbelte ihre Nippel. Keuchend versuchte Kazuha sich unter Kontrolle zu halten. Wenn er sie jetzt schon mit diesen Berührungen in den Wahnsinn treiben konnte, wie wäre dass dann erst, wenn sie richtig miteinander schlafen würden? Dann wäre sie ein Wackelpudding. Soviel stand fest!
 

Irgendwann löste sich Heiji von den leicht geschwollenen Lippen seiner Freundin und sah ihr in die glänzenden Augen. Ihr Atem ging stoßweise, ihre Wangen waren gerötet und ihr Herz schlug sehr schnell, dass konnte er spüren, denn seine Hand lag dort gerade. „Vielleicht sollten wir jetzt aufstehen“, meinte er und zog seine Hand weg. Wenn sie jetzt nicht aufhören würden, würde er mehr wollen und dafür waren beide noch nicht bereit. Kazuha schon gar nicht und hier war weder der richtige Ort noch die richtige Zeit.
 

Seine Freundin nickte und zog ihr Top wieder runter. Dann sah sie ihn lächelnd an. „Also so könnte ich jeden morgen geweckt werden. Wenn das immer so heiß wird, dann schmelze ich irgendwann dahin.“

Er lachte und gab ihr einen Kuss. ,„Gut zu wissen. Wenn es nach mir ginge, würde ich dich jeden morgen mit feurigen Küssen und Streicheleinheiten wecken. Aber leider ist das nicht möglich. Noch nicht!“

Grinsend drückte sie ihn von sich und stand auf. Sie ging zu ihrer Tasche und nahm sich frische Kleidung raus. Da es heute warm werden sollte, entschied sie sich für eine kurzärmlige hellblaue Bluse und einen schwarzen Jeansrock. Dazu ein paar schwarze Sandalen und fertig war ihr Outfit. Ihre Haare ließ sie dieses mal offen und sie verzichtete auf Makeup.
 

Heiji nahm sich eine dunkle Jeans und ein Hemd aus seiner Tasche. Er ließ Kazuha den Vortritt im Bad, da er erst mal sein Handy checken wollte. Er sah, dass sein bester Freund ihm geschrieben hatte.
 

An: Hattori

Von:Kudo

Betreff: Ähhhh

Hey Alter. Man ist das langweilig hier. Der Kleine und ich sitzen den ganzen Tag zuhause rum und zocken. Ran und Aoko haben den Abend scheinbar gut überstanden, Einzelheiten wollen sie uns nachher erzählen. Was macht ihr heute so?
 

An: Kudo

Von:Hattori

Betreff: Ähhhh

Jo Bro. Hier ist es soweit ganz gut. Anstatt zuhause zu hocken könnt ihr ja auch spazieren gehen. Nimm den Kleinen an die Leine dann hast du einen Hund :p

Ist ja schön dass die Mädels den Abend überstanden haben. Wir gehen nachher Mittagessen und ein bisschen Bummeln. Kazuha will ihren Mädels was mitbringen. Vielleicht finde ich für Kaito eine extra große Packung Kondome ;)
 

An:Hattori

Von:Kudo

Betreff:Ähhhh

Wenn jemand eine Packung Kondome braucht dann ja wohl du. Ich wette ihr beide könnt kaum die Finger von einander lassen :D
 

Blödmann. Aber recht hatte er ja. Der legte sein Handy weg und streckte sich genüsslich. Kazuha kam wieder ins Zimmer. „Du kannst.“ Er stand auf, gab ihr einen Kuss und verließ den Raum. Nun nahm die hübsche Schülerin ihr Handy und sah drauf.

Ran hatte ihr geschrieben.

Sie tippte eine Antwort.
 

An:Herzilein

Von:Schatzilein

Betreff: Guten Morgen

Schön dass ihr heil da raus gekommen seid. Also der Abend gestern verlief ganz gut. Seine Tante will mich mästen ;) sie meint ich brauche noch mein ideal Gewicht....ansonsten ist sie und sein Onkel echt nett. Sein kleiner Cousin ist eher der Einzelgänger. Und seine Großmutter ist eine furchtbar liebe Frau. Ich mag sie sehr. Wir gehen gleich Bummeln dann bring ich euch was schönes mit :)
 

So das war erledigt. Nun musste sie ihre Tasche schon mal zusammenpacken. Das Handy legte sie gleich in ihre kleine Umhängetasche, ihr Geld, Ausweis und einen Stadtplan. Den hatte sie immer dabei. Man konnte ja nie wissen. Als Heiji das zimmer wieder betrat machte seine Freundin gerade das Bett. Er schlang die Arme um ihre Mitte und legte den Kopf an ihren. „Am liebsten würde ich wieder mit dir ins Bett gehen.“

Grinsend drehte sie sich um. „Ja um weiter zu fummeln.“

Zur Antwort zwickte er sie kurz in den Po. Lachend löste sie sich von ihm. „Komm lass uns runter gehen.“
 

Seine Sobo saß bereist am Küchentisch und nahm ihren morgendlichen Tee zu sich. Was die wenigsten wussten: In dem Tee machte sie immer einen Schuss Rum mit rein. Dass war ein Ritual. Jeden Morgen.

Als das junge Paar die Küche betrat sah seine Großmutter erfreut auf. „Guten morgen ihr zwei. Wie habt ihr geschlafen?“ Heiji gab der alten Dame einen Kuss auf die Stirn. Kazuha umarmte sie herzlich. „Sehr gut danke.“

Während Kazuha sich hinsetzte, kochte Heiji Kaffee. Riona rümpfte die Nase. „Du solltest aufhören Kaffee zu trinken und lieber Tee zu dir nehmen. Der ist gesund.“

Kopfschüttelnd drehte sich Heiji um. „Aber nur, wenn man in dem Tee keinen Rum rein macht und ihn ungesüßt trinkt.“
 

Fassungslos sah Kazuha auf die kleine Teetasse. „Da ist Rum drin?“

Nickend nahm Riona einen Schluck. „Das mache ich jeden morgen. Was meinst du, weshalb ich so alt geworden bin? Und ich esse jeden Tag ein Ei. Das hält gesund.“

Rum zum Frühstück? Naja jedem das seine.

Heiji stellte seiner Freundin einen Kaffee hin. Dann setzte er sich dazu.

„Also was machen wir als erstes.?“, fragte er.

„Ich dachte, wir gehen erst mal durch die Stadt und ich zeig Kazuha ein wenig. Alles können wir heute ja nicht ansehen. Und dann essen wir was und gehen anschließend Shoppen.“

„Kommen Rin und Ren auch mit?“, fragte der junge Schüler und warf einen blick in die Tageszeitung.

Riona verneinte. „Rin geht auf den Markt und Ren begleitet sie. Dein Cousin ist bei seinen Freunden eingeladen, also müsst ihr beide mit mir vorlieb nehmen.“ Alle lachten heiter. Das würde ein schöner Tag werden.
 

Kazuha strahlte ein paar Stunden später wie ein Pfannkuchen. Sie hatten einen kleinen Teil Osakas angesehen und nun saßen sie in einem Restaurant und aßen zu Mittag. Riona kannte den Besitzer des kleinen Familienrestaurant und hatte einen Stammplatz. „Mr. Yukimura ist ein alter Freund meines Mannes gewesen“, erzählte sie Kazuha. „Die beiden haben sich regelmäßig zum Mah-Jongg-spielen verabredet. Sein Sohn führt nun das Restaurant zusammen mit seiner Frau und den gemeinsamen Söhnen.“

Cool, so ein Familienunternehmen war schon was tolles.

„Ich erinnere mich“, meinte Heiji und nahm einen Schluck Wasser. „Großvater hat immer laut geflucht, wenn er verloren hat. Dann hat er immer das Spielbrett weg geschmissen und geschrien.“

Riona lachte. „Ja genau. Er war ein miserabler Verlierer. Aber Mr. Yukimura nahm es mit Humor. Die beiden haben nach jedem Spiel eine Flasche Sake getrunken und gelacht.“
 

Ein älterer Mann mit einem Gehstock trat an den Tisch. „Das stimmt.“

Die drei sahen auf. Heiji und Kazuha verwirrt, Riona glücklich. „Hallo Kiyoshi. Es ist schon eine weile her. Was macht dein Rücken?“, fragte die alte Dame und gab ihren alten Freund die Hand. Dieser küsste sie und lächelte. „Naja mit Dreiundneunzig geht es mir einfach fantastisch“, behauptete er und klopfte sie ein paar mal auf den Rücken. Dann sah er zu Heiji. „Wenn das mal nicht der kleine Frechdachs ist. Heiji mein Junge, du hast dich ja ganz schön raus gemacht. Und du siehst deinem Großvater sehr ähnlich.“ Er klopfte dem Schüler auf die Schulter. Dann sah er zu seiner Begleitung. „Es freut mich sehr dich kennen zu lernen, Kazuha. Riona war so stolz als sie hörte, dass du mit Heiji zusammen bist.“ Er nahm die Hand der Schülerin und küsste sie ebenfalls.
 

Verlegen lächelte die hübsche Schülerin. „Danke. Es freut mich auch sehr.“

Lächelnd sah Kiyoshi zu seiner alten Freundin. „Was habt ihr hübschen, denn noch so vor?“

„Wir gehen gleich Shoppen. Leider haben wir nicht so viel Zeit, weil die beiden morgen schon wieder abreisen. Aber morgen Vormittag gehen wir zusammen in den Schlosspark.“

„Wie schön, die Blumen blühen gerade in voller Pracht. Ihr dürft bestellen was ihr wollt. Es geht aufs Haus.“ Er verneigte sich höflich und ging weiter. Lächelnd sah Riona ihm nach. Dann sah sie zu Kazuha.

„Er ist ein feiner Kerl. Auch wenn, er einen in den Wahnsinn treiben kann.“
 

Kurz Zeit später wurde das Essen serviert. Heiji haute richtig rein und war kaum zu bremsen. Riona musste über ihren Enkel lachen. Er aß nicht - er fraß. Kazuha war das etwas unangenehm, sagte aber nichts dazu. Stattdessen plauderte sie ausgelassen mit Riona und bekam einige Geschichten zu hören.
 

„Wenn das nicht Riona-sama ist. Wie geht es Ihnen?“, fragte Ken , der Sohn von Kiyoshi lachend. „Schlechten Menschen geht es immer gut“, erwiderte Riona und neigte höflich den Kopf. „Ken wie geht’s deiner Frau?“

„Sie hat Probleme mit dem Rücken. Sie muss in zwei Wochen operiert werden. Im Moment ruht sie sich aus.“ Man hört wie besorgt er um seine Frau war.

„Du erinnerst dich an Heiji? Und das ist seine Freundin Kazuha.“

Ken sah die beiden jungen Schüler freundlich an. „Schön dich wieder zu sehen, Heiji. Du bist ja ein richtiger Mann geworden. Und deine Freundin, wie bezaubernd sie aussieht! Da wird Akio vor Neid platzen“, meinte der Ältere grinsend.
 

Der junge Hattori legte den Kopf schief. „Akio hat doch eine Freundin, warum soll er vor Neid platzen?“

„Ach, dass weißt du noch gar nicht? Die beiden haben sich getrennt. Schon vor einer ganzen weile und nun schleppt er ständig neue Mädchen an. Seine Mutter hat ihm schon Hausverbot erteilt, damit sie sich nicht ständig die ganzen Namen merken muss.“

Kazuha und Riona kicherten. Heiji schüttelte den Kopf.

„Nun ich muss weiter. Ich hoffe, ihr kommt bald mal wieder her. Und dann etwas länger. Mein Vater würde sich sehr freuen. Auf wiedersehen, Riona-sama.“ er verbeugte sich und ging.
 

Kazuha sah dem netten Mann hinterher. „Wirklich nett. Man merkt, dass er der Sohn von Kiyoshi ist. Beide sind so höflich.“

Die alte Dame nickte. „Ja da hat er immer drauf geachtet. Ein Mann sollte einer Frau gegenüber immer höflich sein.“

Als sie ihren Blick kurz schweifen ließ, seufzte sie. „Leider trifft dass nicht auf alle Männer in der Familie zu.“ Sie nickte in die Richtung aus der ein junger Mann kam. Heiji hob eine Augenbraue. „Ist das etwa Akio?“

Seine geliebte Großmutter nickte. „Ja und er ist alles andere als höflich. Da haben sie in der Erziehung viel Mist gebaut.“

Kazuha drehte sich um und blickte in das Gesicht eines jungen Mannes. Seine schwarzen Haare waren kurzgeschnitten und seine braunen Augen blickten ziemlich arrogant. Okay, den Typen mochte sie nicht. Soviel stand fest.
 

Er kam auf den Tisch zu und stellte sich großkotzig davor. „Na Hattori. Mal wieder im Lande? Hast ja lange gebraucht um den Weg mal wieder her zu finden.“

Genervt sah Heiji in sein Gesicht. „Wieso, hast du mich vermisst?“

„Im Leben nicht. Aber mein Großvater und mein Vater reden pausenlos von dir. Manchmal glaub ich, sie halten dich für einen Gott. Und dabei bist nur nur ein kleiner Gernegroß.“

„Dieses Arschloch“, dachte Kazuha und biss die Zähne zusammen.

Zum Glück blieb der junge Schüler ruhig und gelassen.

Selbst Riona sagte nichts. Sie kannte den jungen Mann und wusste wie er drauf war.
 

Als sich Akio zu Kazuha wandte, veränderte sich der Gesichtsausdruck von Heiji in genervt zu wütend. Wenn der seine Kazuha auch nur falsch ansah, würde er ihn durch das Restaurant schleudern.

„Wenn du keinen Bock mehr auf Hattori hast, kannst du jederzeit zu mir kommen. Ich bin mir sicher, dass wir beide eine menge Spaß zusammen hätten“, meinte Akio überheblich.

Andere hätten jetzt gedacht, dass Kazuha ihn anschreien würde, aber im Gegenteil. Sie blieb ganz ruhig, lehnte sich zurück und sagte folgendes. „Sorry aber ich steh nicht auf kleine arrogante Sackratten wie du es bist. Ich steh auf richtige Männer die aufrichtig, höflich und sexy sind. Wie mein Freund.“

Heiji und seine Soba kicherten bei diesen Worten. Akio wirkte nun säuerlich und ging ohne ein weiteres Wort.
 

„Das hast du gut gemacht, mein Kind. Der wird dich so schnell nicht mehr belästigen“, meinte Riona und klatschte in die Hände. Heiji zog sie zu sich und küsste sie zärtlich. „Man gut, dass ich dich habe. Und man gut, dass ich in dein Beuteschema passe.“

Glucksend erwiderte sie. „Selbst, wenn du nicht sexy wärst, würde ich dich nehmen. Ich hätte dich schon so geformt wie ich es haben will.“

Alle drei lachten.

Liebe ist nicht immer einfach

Nun hieß es erst mal Abschied nehmen. Heiji und Kazuha standen mit Riona und Ren am Bahnhof. Gleich würde ihr Zug eintreffen und dann ging es nach Hause. Das Wochenende war sehr schön gewesen.
 

Heute Morgen waren sie durch den Schlosspark gelaufen und hatten sich die ganzen Blumen angeschaut. Kazuha hatte verzückt aufgeschrien als sie den Teich mit den vielen Schwänen gesehen hatte. Riona hatte die Geschichte des Schlosses erzählt, während sie auf einer Bank gesessen hatten. Die hübsche Toyama war sehr beeindruckt. Sie verschlang jedes Wort der alten Frau und stellte viele Fragen.
 

Heiji kannte die Geschichte schon und hatte inzwischen die Schwäne mit alten Brot gefüttert. Lächelnd hörte er das anregende Gespräch der beiden Frauen und war sehr froh, dass die beiden sich so gut verstanden. Nach dem Gespräch am Freitag fühlte sich der junge Mann noch immer schlecht. Aber wollte seiner Soba keinen Kummer machen und startete keinen weiteren Versuch ihr die Sache auszureden.
 

Sie blieben drei Stunden im Park und genossen die Zeit. Vor allem Riona war froh Zeit mit ihrem Heiji verbringen zu können. Obwohl die beiden schon zugesagt hatten in den nächsten Ferien wieder herzukommen, war sie traurig. Traurig, weil der Abschied nahte. Sie hätte die beiden gerne länger bei sich gehabt. Vor allem Kazuha war ihr ans Herz gewachsen. Sie war so freundlich, liebenswert und hübsch. Und sie bot ihrem Sturkopf vom Enkel die Stirn. Dass musste man auch bei den Hattorimännern machen. Alle waren Stur und Dickköpfig. Und wenn Heiji nach seinem Großvater geraten war, hatte Kazuha später alle Hände voll zu tun.
 

Zuhause packten sie ihre Taschen. Beim Shoppen hatte Kazuha einen schönen dünnen roten Pullover erstanden. Der war für Aoko. Und für Ran hatte sie eine hübsche violette Bluse. Natürlich würden auch die Kudo Brüder etwas bekommen. Heiji hatte seinem besten Freund einen neuen Fußball gekauft. Und für Kaito gab es einen Basketball. Zuerst hatte er eine Packung Kondome kaufen wollen, aber als Kazuha ihn angeschnauzt hatte, hatte er es bleiben lassen. So was konnte er ja nicht einfach bringen. Aber die Gesichtsausdrücke wären geil gewesen.
 


 

Der Zug fuhr ein, und Heiji umarmte seine geliebte Großmutter. „Pass auf dich auf. Wir kommen bald wieder“, flüsterte er und küsste sie sanft auf den Kopf. Eine Träne lief ihr über die Wange. Sie wischte sie weg. „Ach mein kleiner. Ich wünschte, ihr beide könntet bleiben.“ Sie küsste ihn auf die Wange und trat dann zu Kazuha. Diese wurde in eine herzliche Umarmung gezogen. „Pass gut auf ihn auf“, flüsterte Riona. „Er handelt sich sonst nur ärger ein.“

Lachend drückte die hübsche Schülerin die alte Frau an sich. „Keine Sorge, der wird keine Schwierigkeiten bekommen. Sonst kriegt er einen tritt in den Hintern.“

Schmunzelnd drückte Riona der jungen Frau auch einen Kuss auf die Stirn.

Ren klopfte Heiji auf die schulter und zog dann Kazuha in eine Umarmung.
 

Der Zug hielt und die Türen öffneten sich. Heiji nahm die beiden Taschen und nickte seiner Großmutter nochmal zu. Kazuha winkte den beiden und stieg ein. Ein Pfeifen ertönte und der Zug setzte sich in Bewegung. Heiji und Kazuha hatten zum Glück einen platz am Fenster bekommen und winkten. Riona winkte zurück und lächelte. Ren hob seinen Daumen und grinste breit. Dann wurde der Zug schneller und bald war er aus dem Bahnhof verschwunden.
 


 

Ein Paar Stunden früher in Tokio:

Den Samstag hatten Ran und Aoko zuhause verbracht. Nachdem Eri alles mitbekommen hatte, wollte sie nicht das die Mädchen das Haus verließen. Und Ran war es auch ganz recht. Sie saß mit ihrer kleinen Schwester im Garten und genoss die Wärme. Selbst Eri hatte sich dazugesetzt und ein Buch gelesen. Aoko wäre ja lieber bei Kaito gewesen. Aber man konnte nicht alles haben.
 

Abends hatten sich die drei sogar Pizza bestellt. Diesen Vorschlag hatte Eri gemacht. Kaum hatten die Worte den Mund der Anwältin verlassen, sahen sich die Schwestern verblüfft an. Eri bestellte nie etwas. Und wenn dann nur von diesen schicki-micki Restaurants, wo man die Namen der Gerichte nicht lesen konnte. Man bestellte etwas, und bekam was völlig anderes. Dass sie von sich aus Pizza bestellen wollte war ein Wunder.
 

Gemeinsam hatten sie im Wohnzimmer gegessen und DVD geschaut. Da Eri keine Gewaltfilme erlaubte, hatten sie sich auf Chihiros Reise ins Zauberland geeinigt. Der Film war gar nicht so schlecht und auch für ein paar Lacher gut. Aoko war sehr glücklich gewesen. Sie hätte niemals gedacht, dass Eri, Ran und sie gemeinsam einen Film schauen würden. Die beiden hielten es ja normalerweise keine fünf Minuten im selben Raum aus. Aber die Sache mit Tomoaki und seinem Vater hatte etwas verändert.
 

Nun war Sonntagvormittag und die beiden Schwestern warteten auf die Jungs. Sie wollten sich im Park treffen und abhängen. Eri hatte sie ohne ein Wort zu sagen gehen lassen. Sie wollte noch was erledigen und wünschte den beiden viel Spaß. Ran kam das spanisch vor. Wahrscheinlich war sie jetzt auf den Weg zu dem jungen Arzt um ihn die Meinung zu sagen. Aber das war Ran egal. Hauptsache sie hatte endlich ihre Ruhe.
 

Aoko sah sich ungeduldig um. Darüber konnte die Mori nur schmunzeln.

„Sag mal, wer bist du und was hast du mit Aoko gemacht?“, fragte sie amüsiert.

Ihre kleine Schwester sah sie verwirrt an. „Was meinst du?“

„Naja vor ein paar Wochen konntest du Kaito nicht mal richtig in die Augen sehen und jetzt kannst du es kaum erwarten ihm in die Arme zu springen. Entweder, hast du dir einen Alien-Parasiten eingefangen oder du hast bunte Pillen geschluckt.“ Tot ernst sah Ran die Jüngere an. Diese kicherte. „Naja, Mama hat da so ein paar Stimmungsaufheller in ihrem Bad. Die hab ich mit Tic Tacs verwechselt.“

„Aha, so ist das also. Du kleiner Tabletten Junkie“, grinste die hübsche Mori. Aokos kichern wurde lauter.
 

„Hallo ihr zwei hübschen. Die Sonne geht bei euren Anblicken auf“, ertönte die Stimme von Shinichi. Neben ihm ging Kaito und strahlte, als er seine Freundin erblickte. Diese rannte sofort zu ihrem Schatz und drängte sich in seine Arme. Shinichi lachte lauthals als Kaito beinahe sein Gleichgewicht verlor. Dann wandte er sich an seine Mitschülerin. „Wie ich sehe, bist du noch ganz. Die Hölle ist nicht zugefroren, keine Schweine am Himmel. Scheint ja bestens gestern gelaufen zu sein.“ Er umarmte sie kurz und stellte sich dann neben sie.
 

Ran zuckte mit den den Schultern. „Wir haben jemanden kennen gelernt, der genauso wie wir keine Lust auf diesen ganzen Blödsinn hatte. Und mit dem haben wir die meiste Zeit rumgehangen. War ganz witzig.“

Nun wurden die beiden Brüder hellhörig. Kaito sah auf seine Freundin runter. „Er? Ihr habt einen Kerl kennen gelernt?“

Aoko runzelte die Stirn. Irrte sie sich gerade oder hörte sie Eifersucht aus seiner Stimme raus? Nickend bestätigte sie Rans Worte. „Ja, er heißt Saguru und ist Student. Sein Vater ist ein Freund von Doktor Araide.“

Ein Student? Ach du scheiße. Kaito lief es eiskalt den Rücken runter. Hoffentlich hatte der Kerl sich nicht an Aoko ran gemacht. Gegen einen Studenten kam er nicht an. Und wenn der Typ auch noch besser als er aussah, hatte er ganz verloren.
 

Ran bemerkte den unsicheren Blick des jungen Kudos und klärte die beiden Jungs auf. „Er ist ganz nett und witzig. Der hat fast so gute Sprüche wie ich auf den Kasten. Ich hab mir seine Handynummer geben lassen. Wir wollen, dass ihr ihn kennen lernt. Er würde gut in unsere Gruppe reinpassen.“

Nun kniff Shinichi seine Augenbauen zusammen. Ran hatte die Handynummer von diesem Studenten? Und wollte ihn allen vorstellen? Haben die beiden etwa auf der Party rumgemacht? Oder schlimmer! Hatten die beiden Sex?

Bilder von einer halbnackten Ran wie sie an die Wand eines Badezimmers gedrückt wurde, Männerhände an ihrem Körper, fremde Lippen die sich ihren Weg bahnten. Schnell warf er diesen Gedanken weg. Nein, so etwas würde Ran niemals machen. Oder?
 

Eine weile später saßen die vier unter einem großen Kastanienbaum. Aoko war an Kaito gelehnt und strich sanft über seine Arme. Dieser hatte die Augen geschlossen und genoss sichtlich die Berührungen seiner Freundin.

Ran und Shinichi saßen etwas abseits der beiden und warfen sich eindeutige Blicke zu.

„Also nochmal zum Studenten. Findest du ihn süß oder warum hast du dir seine Nummer geben lassen?“, fragte der junge Mann beiläufig. Er würde es nicht zugeben, aber es wurmte ihn tierisch dass Ran die Nummer eines fremden Kerls hatte.

Diese spürte seine Anspannung und legte den Kopf schief. „Er war nett. Und eine gute Gesellschaft. Er sieht ganz gut aus, aber deshalb hab ich mir nicht seine Nummer geben lassen. Ich dachte, dass wir alle mal etwas zusammen unternehmen könnten. Er meinte zu mir, dass ihn die ganzen eingebildeten Leute auf den Sack gehen und er mal wieder mit normalen Menschen Umgang haben möchte. Da ist doch nichts bei.“
 

Das stimmte. Aber so richtig beruhigt war Shinichi noch nicht. „Ich meine nur, du kennst den Typen nicht und gibst den einfach deine Nummer. Was ist, wenn der ein Psychopath ist oder ein Serienmörder. Man kann heute nicht vorsichtig genug sein.“

Ran stieß ihn in die Seite. „Mach mal halblang. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glatt behaupten du bist eifersüchtig.“

Er schwieg und Ran bekam einen Hustenanfall. Sie beruhigte sich schnell wieder und sah ihn verblüfft an. „Sag mir nicht, du bist wirklich eifersüchtig. Dazu hast du doch keinen Grund.“

Mürrisch sah er weg. Er wollte jetzt nicht darüber reden.
 

Das war ja interessant. Shinichi war eifersüchtig. Aber das brauchte er nun wirklich nicht zu sein. „Wahrscheinlich hat er Angst, dass ich Saguru als neuen besten Freund besetzte“, dachte die hübsche Mori kopfschüttelnd.

Shinichi sah schmollend weg.Ran sah kurz dem Liebespaar und rückte dann zu dem Kudo. Dieser bemerkte das Ran immer näher kam und wurde etwas nervös - was hatte sie vor? Wollte sie ihn jetzt auslachen? Oder anbrüllen.

Aber weder noch. Sie umarmte ihn und legte den Kopf an seiner Schulter. Dann flüsterte sie. „Saguru ist nicht an mir interessiert. Wenn er an jemanden Interesse hat, dann an Aoko und den Zahn haben wir ihm schnell gezogen. Er weiß, dass sie einen Freund hat und er würde sich niemals an eine vergebene Frau ran machen. Ich möchte einfach nur mir ihm befreundet sein und mehr nicht. Und selbst deswegen brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Du, Heiji und Kazuha, ihr seid meine besten Freunde und ich würde euch niemals ersetzen.“
 

Dann kuschelte sich sich etwas an den neunzehnjährigen und schloss kurz die Augen. Shinichi wurde leicht rot. So etwas schönes hatte man noch nie zu ihm gesagt. Und wieder fing sein Herz schneller an zu schlagen. Schluckend lehnte er seinen Kopf an ihren und atmete tief ein und aus. Ran ließ es zu, also machte es ihr nichts aus.
 

Irgendwann löste sich die Mori von ihm und lächelte ihn an. Bei diesem Lächeln setzte sein Herz für eine Sekunde aus. Es ging ihm durch Mark und Bein. Er hatte es schon lange geahnt, hatte es aber immer wieder verleugnet. Aber jetzt. Jetzt wusste er es mit Sicherheit. Er hatte sich in die hübsche junge Frau verliebt. Schon am Abend seines Geburtstages, als er sie hatte küssen wollen, war es ihm in den Sinn gekommen. Aber da wurden sie ja unterbrochen.
 

Und nun saß diese wunderschöne Frau neben ihm und lächelte ihn so warm an, dass sein Herz fast stehen blieb. Als sein Blick zu ihren Lippen wanderte, schluckte er. Böse Gedanken. Ganz böse Gedanken. Er durfte sie hier nicht küssen. Wenn er sie zum ersten mal küsste, sollte es ein besonderer Ort sein. Und sie sollten alleine sein. Gut, die beiden anderen waren selbst mit kutschen beschäftigt und achteten gar nicht auf die Älteren, aber das war nicht der Punkt.

Er würde auf den richtigen Moment warten. Würde sie beobachten und sehen wie sie auf ihn reagierte. Noch nie hatte er so für einen anderen Menschen empfunden. Selbst als er sich in Shiho verliebt hatte, war es anders gewesen. Klar, gab es Schmetterlinge im Bauch und ein kribbeln. Aber es war nicht so intensiv wie bei Ran. Und das ließ den jungen Mann nachdenklich werden.
 

Er erinnerte sich an ein Gespräch mit seinem Vater. Yusaku hatte seinen Sohn einmal mit zum angeln genommen. Damals als er frisch mit Shiho zusammen gekommen war. Beide hatten sich über die große Liebe unterhalten.

„Deine Mutter war meine große Liebe. Und sie ist es heute immer noch. Du wirst jetzt vielleicht sauer auf mich sein, aber ich glaube nicht, dass Shiho deine große Liebe ist. Glaub mir, wenn du ihr begegnest, der einen die dein Herz zum stocken bringt, dann weißt du, dass sie es ist. Sie ist diejenige, die dich durch alle Lebensphasen begleiten wird. Als Freundin, Gefährtin und Seelenverwandte. Irgendwann wirst du diese Frau treffen und dann wird es in dir einschlagen wie ein Blitz. Glaub mir, ich weiß wovon ich rede, bei mir war es nämlich genauso.“
 

Dass hatte sein Vater zu ihm gesagt und Shinichi hatte natürlich wütend reagiert,. Damals dachte er noch das Shiho die Einzige für ihn war. Bevor sie ihn mit einem anderen betrogen hatte und er sich wie das Letzte gefühlt hatte.
 


 

Wieder in der Gegenwart blinzelte der Kudo verwirrt. Er war so in Gedanken versunken, dass er nicht gemerkt hatte wie sich Aoko und Kaito davongemacht hatten. Er sah sich um und fand Ran neben sich liegend. Sie hatte alle vier von sich gestreckt und schien zu dösen. „Wo sind die beiden hin?“, fragte er und legte sich neben sie. Ran schlug die Augen auf und gähnte. „Sie holen uns Eis. Du hast die ganze Zeit vor dir hin gestarrt und nicht mitbekommen wie wir uns darüber unterhalten haben.“

Ran zeigte in eine Richtung. Als Shinichi auch hinsah erkannte er seinen Bruder und Aoko wie sie mit vier Eiswaffeln zurück kehrten.
 

Kaito kam grinsend vor seinem Bruder zum stehen. „Na zu ende geträumt?“, fragte er und hielt dem Älteren ein Eis hin. Dieser nahm es grummelnd und leckte genüsslich daran. Schokolade und Erdbeere. Himmlisch.

Aoko gab ihrer Schwester ebenfalls eine Waffel. Ran hatte Banane und Joghurt gewählt. Aoko und Kaito hatten beide Zitrone und Vanille genommen. Super lecker und köstlich.
 


 

Bei Eri:

Eri saß mit Tomoaki in einem kleinen Cafe. Sie hatten sich einen Platz ausgesucht wo sie ungestört miteinander reden konnten. Eri wollte mit dem jungen Arzt über seinen Vater und natürlich auch über Ran reden. Deshalb hatte sie ihm auch angerufen und herbestellt. Dieser war nach einem kurzen zögern dazu breit gewesen und nun saßen sie hier. Nachdem die Kellnerin ihnen den bestellten Kaffee gebracht hatte und wieder verschwand, sah sie ihm nun in die Augen.

„Warum hast du mir das von deinem Vater nicht erzählt?“

Entsetzt sah er sie an. „Du hast es mitbekommen?“, fragte er und kannte die Antwort längst.

„Ich warte.“ Ihre Stimme war eiskalt. Hart wie Stahl.

„Ich wollte dich und die Mädchen nicht beunruhigen. Ich dachte, dass er die Finger von ihnen lassen würde. Ich habe gehofft, dass er damit aufhört.“ Tomoakis Stimme wurde immer leiser.
 

Eri zischte. „Du hast meine Töchter einer Gefahr ausgesetzt. Du hättest es mir sagen müssen!“

„Ich weiß, es tut mir leid.“

Die hübsche Anwältin lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. „Damit ist es nicht wieder gut zu machen. Und noch etwas. Wenn du Ran noch einmal gegen ihren Willen küsst, werde ich dich zum Teufel jagen.“

Er starrte sie erschrocken an. „Das hast du auch gesehen?“

Sie nickte. „Ja und Ran hat es mir erzählt.“ Kurzes Schweigen. „Liebst du sie?“

Schluckend senkte der junge Arzt den Kopf. „Ja.“ Er konnte ihr jetzt nicht in die Augen sehen.
 

Seufzend strich sich Eri über das Gesicht. „Normalerweise würde ich jetzt alles tun um dich und Ran zusammen zu bringen.“

Er horchte auf. Hatte sie das gerade wirklich gesagt?

„Aber...“

Aber?

„Aber Ran macht nicht den Eindruck, dass sie deine Gefühle erwidert. Außerdem muss sie sich auf die Schule konzentrieren und ich finde auch, dass euer Altersunterschied etwas zu groß ist. Zur jetzigen Zeit jedenfalls.“
 

„Du..wärst also mit mir als Freund einverstanden?“, fragte Tomoaki nochmal nach. Es klang vorsichtig und unsicher.

Eri nickte. „Ja du wärst die beste Wahl für sie. Aber ich kann und werde sie zu nichts zwingen. Außerdem hast du dich mit der Aktion ins Abseits bugsiert. Du solltest erst mal warten und eventuell eine neuen Versuch starten.“ Sie stand auf und legte Geld auf den Tisch. Dann sah sie ihn in die Augen.

„Du hast mich enttäuscht und mein Vertrauen erschüttert. Es wird eine weile dauern bis ich dir wieder ganz vertrauen kann und werde. Und solange hältst du dich von meinen Töchtern fern, verstanden.“ Ohne auf eine Antwort zu warten ging zu davon. Tomokai saß ziemlich bedrückt auf seinem Stuhl und rieb sich die Stirn. Er hatte selbst Schuld. Jetzt konnte er erst mal nur warten und hoffen, dass er noch eine Chance bei Ran hatte.
 


 

Endlich waren sie wieder in Tokio. Heiji rief gerade seinen Vater an, damit er die beiden vom Bahnhof abholen konnte. Kazuha streckte sich und gähnte. „Das war schön. Deine Großmutter ist eine tolle Frau. Aber deine Tante macht mir etwas Angst.“

Heiji steckte gerade sein Handy weg und zog seine Geliebte an sich. „Keine sorge, selbst wenn sie sich mästet und du fett wie ein Schwein wirst, werde ich dich behalten. Aber wenn du nicht mehr alleine aufs Klo gehen kannst, lass ich mich von dir scheiden und suche mir eine nette sechzigjährige“, scherzte er und duckte sich als Kazuha ihn hauen wollte. „Du bist blöd“, grummelte sie, aber ein liebevolles Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. Ein hupen ertönte kurz darauf und Heiji sah seinen Vater. Das Auto hielt vor den beiden und der junge Schüler packte die Taschen in den Kofferraum. Kazuha stieg hinten ein und begrüßte Heizo. „Na, wie war das Wochenende. Wie ich sehe, bist du noch schlank. Dann scheint Rin sich mit ihrer Kocherei zusammen gerissen zu haben“, bemerkte der Ältere. Kazuha kicherte. „Sie hat es versucht. Aber an einem Wochenende kann man nicht mehrere Kilo zunehmen.“

Selbst Heiji musste lachen als er einstieg. Sein Vater grinste leicht und startete den Motor.
 

Während der fahrt wurde Kazuha müde und döste etwas. Sie hörte zwar wie sich Vater und Sohn unterhielten, verstand aber fast nichts.

„Also deine Großmutter hat es dir erzählt?“, fragte Heizo und lenkte das Auto geschmeidig durch die Straßen.

Heiji nickte. „Ja und ich hab versprochen ihren Entschluss zu akzeptieren. Auch, wenn es mir schwer fällt.“

„Das ist gut. Auch mir fällt es sehr schwer. Aber deine Großmutter hatte ein langes erfülltes Leben und nun wird sie den letzten großen Schritt machen. Außerdem vermisst sie deinen Großvater und will wieder mit ihm zusammen sein. Die beiden waren fünfundfünfzig Jahre verheiratet. Und davor waren sie schon acht Jahre zusammen.“

„Ja, ich weiß.“ Der Schüler schaute aus dem Fenster. „Ich hoffe auch, dass sie ihn wieder sieht. Aber es macht mich trotzdem traurig, dass sie uns verlassen wird. Sie war immer der Mittelpunkt der Familie. Selbst als Großvater noch lebte.“

Sein Vater klopfte ihn kurz auf die Schulter. „Ja, es wird nicht leicht für uns werden. Aber wir sind eine Familie und wir werden das gemeinsam überstehen.“
 

Lächelnd sah Heiji in den Rückspiegel. Ja sie waren eine Familie und diese Frau auf dem Rücksitz war für ihn das wichtigste auf der Welt. Und eines Tages würde sie zu seiner Familie gehören.

Ständig diese Unterbrechungen

Total müde lehnte sich Ran drei Tage später an die Schulwand. Sie hatte letzte Nacht kein Auge zugemacht. Sonoko hatte sie angerufen um ihr dass neuste vom neuen zu erzählen. Dabei ging es mal wieder um sie und Makoto.
 

„Er hat die Karate Meisterschaften in Deutschland gewonnen“, prahlte sie voller stolz. Darauf konnte sie und vor allem er wirklich sehr stolz sein.

„Glückwunsch. Aber hättest du mir das nicht später erzählen können? Zum Beispiel nachmittags und nicht um zwei Uhr morgens?“, fragte Ran genervt.

„Und weißt du, was das tollste ist?“ Sonoko hörte ihrer Freundin gar nicht zu. Sie plauderte einfach weiter. „Nächste Woche kommt er her und bleibt dann für drei Wochen. Dann können wir endlich Zeit miteinander verbringen!“

„Sehr schön.“

„Ach und ich bekomme von Daddy ein neues Auto!“

„Ach, was echt?“

„Ja, dass was ich jetzt habe ist ja schon ziemlich alt.“

Äh ja genau.

„Das verstehe ich“, meinte Ran mit einem hauch Sarkasmus. „Das Auto fährst du ja schon ein ganzes Jahr. Da wird es höchste Zeit ein neues zu bekommen. Nicht, dass der Motor auf einmal abklappt.“
 

Sie hörte Sonoko lachen. „Genau, dass hab ich zu meiner Mutter auch gesagt. Sie meinte ja, dass ich das Auto noch ein paar Jahre fahren kann, aber das ist mir einfach zu riskant. Mit einem neuen Auto fährt es sich einfach besser!“

Ja ne, ist klar. Manchmal fragte sich Ran ob Sonoko noch ganz richtig im Kopf war. Bei manchen Sachen war sich die junge Schülerin nicht mehr so sicher.

„Und für die Hochzeit meiner Schwester kaufe ich mir ein neues Kleid.“

„Hä, du hast dir doch schon vor Monaten ein neues Kleid für die Hochzeit gekauft“, meinte Ran gähnend.

„Ja, aber das gefällt mir jetzt nicht mehr. Ich möchte lieber eine Farbe tragen die auffällt.“

„Sonoko'', sagte die hübsche Mori genervt. „Auf einer Hochzeit sollte die Braut auffallen. Und nicht die Brautjungfer.“

„Die Braut will ja gar nicht auffallen“, erwiderte ihre Freundin. „Sie will nur mit ihrem Geliebten zusammen sein und wäre gerne mit ihm nach Las Vegas durch gebrannt. Aber das lassen meine Eltern nicht zu. Also lenke ich bei der Hochzeit, die ganze Aufmerksamkeit auf mich damit die zwei ungestört miteinander rummachen können.“
 

Das machte natürlich Sinn. „Und dass du im Mittelpunkt stehst ist nur ein kleiner Bonus nebenbei“, bemerkte Ran schnaufend. Sie kannte Sonoko von klein auf. Und Sonoko liebte die Aufmerksamkeit. Schon als Kind hatte sie immer das beste Spielzeug, die besten Kleider und die besten Geburtstagspartys.

Ran war oft neidisch auf ihre Freundin gewesen. Ihr Vater verdiente anfangs nicht sehr viel und somit konnten sich die beiden nicht viel leisten. Ran bekam nicht viel Spielzeug und auch Kleider waren nicht jeden Monat drin. Eine Nachbarin weitete ihre Hosen damit sie die länger tragen konnte. Und die Geburtstagspartys fielen auch klein aus. Meistens feierten sie in ihrem kleinen Garten.
 

Sonoko redete weiter und Ran war so müde das sie kaum noch was verstand. Irgendwann hörte Sonoko auf und beendete das Gespräch. Dankbar, legte Ran ihr Handy weg und drehte sich auf die Seite.
 

Jetzt war sie Todmüde und wollte diesen Tag schnell hinter sich bringen. Die einzige die gut gelaunt war, war Aoko. Aber um Ran nicht zu nerven hielt sie den Mund und war still. Und da war ihre Schwester sehr froh drüber.

Gähnend schloss sie die Augen und versuchte die anderen Schüler auszublenden.
 

Shinichi und Kaito kamen auf die beiden Schwestern zu und begrüßten Aoko. Als Shinichi zu Ran sah, schüttelte er den Kopf. „Sag mal, was ist denn das für eine Einstellung von dir?“

Die junge Mori knurrte.

Aber das störte den jungen Mann nicht, er pikste sie in die Seite. Ran schlug seine Hand weg. „Lass das.“

„Oh warum so zickig? Hast du etwa von mir geträumt und deshalb kaum geschlafen? Vielleicht sogar erotisch?“

Aoko und Kaito mussten kichern. Ran schlug die Augen auf und hob eine Augenbraue. „Wenn ich jemals von dir träume, dann wird es ein Albtraum sein. Wahrscheinlich träume ich dann, dass du mich für ein Steak hältst und mich isst ohne zu kauen.“
 

Theatralisch seufzte der junge Kudo. „Du bist so gemein. Aber gerade das mag ich an dir. Irgendwie.“

Nun musste Ran lächeln. Kaito gab seiner Aoko einen Kuss und hielt sie im Arm.

„Hey ihr. Wartet ihr schon lange?“, fragte Kazuha und zog einen mies gelaunten Heiji mit sich. „Nein, nur knappe fünf stunden“, erwiderte Shinichi trocken. Dann sah er seinen besten Freund an. „Was los, Alter? Schlecht geschlafen? Hast du dir die halbe Nacht Pornos angesehen?“

Kazuha starrte den jungen Kudo entsetzt an. Und dann ihren Freund. Aoko, Katio und Ran sahen nun gespannt den jungen Hattori an.
 

Dieser knurrte und warf seinem besten Freund Todesblicke zu. „Du Blödmann. Meine Mutter übt für eine Gesangsaufführung für den Geburtstag einer Freundin. Die halbe Nacht hat sie im Keller geträllert und meinen Dad und mich wachgehalten.“

Die anderen kicherten. Kazuha sah aber noch nicht ganz überzeugt aus. „Hast du Pornos?“

Stille. Alle sahen jetzt zu dem Paar. Heiji runzelte die Stirn. Dann zog er seine Freundin an sich. „Erstens, schaue ich mir generell keine Pornos an, weil ich anderen Männern nicht beim vögeln zusehen will. Und zweitens, brauche ich sowas nicht denn....“ Diese letzten Worte waren nur für ihre Ohren bestimmt. „Du bist so heiß, dass ich nur an dich denken kann. Vor allen nach dem Wochenende.“ Nun wurde Kazuha rot und sah weg.
 

Ran legte den Kopf schief. „Was gibt’s denn da zu flüstern?“

„Nichts. Wollen wir reingehen?“ Heiji versuchte das Thema zu wechseln. Klappte aber nicht ganz. Aber dann tauchten mal wieder zwei bekannte Gesichter auf und schon was die ganze Aufmerksamkeit auf die beiden gerichtet.
 

„Ihr seid ja noch hier“, begrüßte Akako die beiden Morischwestern. Ran betrachtete sie und Shiho gleichgültig. „Ich geb dir 1000 Dollar, dann kannst du dir nen Penner suchen der dir zuhört aber verschwinde, bevor ich unhöflich werde“, meinte Ran gelangweilt.

Die anderen kicherten amüsiert. Jetzt ging es wieder los.

„Mit diesem Spruch fühlst du dich jetzt ganz cool oder?“, erwiderte Shiho bissig.

„Das war mein ernst du Intelligenzbestie.“

„Jetzt pass mal auf!“ Akako wollte lauter werden als Kazuha sie unterbrach.

„Erstens, interessiert uns dein dussliges Gelaber nicht und zweitens, solltest du jetzt lieber verschwinden, weil ich sonst sehr ungemütlich werde.“
 

Die beiden Freundinnen stampften wütend davon. Ran und Kazuha rollten die Augen. „Blöd bleibt blöd“, sagten beide gleichzeitig und lachten. Aoko konnte nur den Kopf schütteln und die Jungs grinsten ausgelassen.

Gemeinsam gingen sie ins Schulgebäude und suchten ihre Klassen auf.
 

Der Unterricht zog sich in die Länge. Sie hatten gerade Englisch und Ran gähnte mehrmals. Sie kannte den Stoff bereits. Und es war echt nervig ihn wiederholen zu müssen. Dann vibrierte ihr Handy und sie nahm es unbemerkt aus ihrer Tasche. Sie warf einen Blick drauf und sah das Saguru ihr geschrieben hatte.
 


 

An:Ran das Icegirl

Von:Saguru dem Sunnyboy

Betreff: Keine Ahnung

Ist dir auch gerade so langweilig wie mir? Ich sitze in einer Vorlesung und könnte auf der Stelle einpennen. :o
 

Sie schnaufte leise und tippte eine Antwort.
 


 

An:Saguru dem Sunnyboy

Von:Ran das Icegirl

Betreff: Keine Ahnung

Jup. Sitze gerade in Englisch. Das was hier gerade dran genommen wird, hatte ich bereits in meiner alten Schule. Voll dämlich das ich mir den Schrott nochmal antun muss.
 


 

Shinichi hatte bemerkt das Ran ihr Handy aus der Tasche genommen hat und schielte Neugierig zu ihr. Scheinbar tippte sie eine Antwort. Wer hatte ihr wohl geschrieben? Vielleicht dieser Student? Bei dem Gedanken an dem Typen, unterdrückte er ein Knurren. Das gefiel ihm ganz und gar nicht. Auch wenn sie sagte, dass er kein Interesse an ihr, sondern an Aoko hatte. Der Typ sollte sich verpissen und zwar ganz schnell!
 


 

An:Ran das Icegirl

Von:Saguru dem Sunnyboy

Betreff: Keine Ahnung

Weißt du was jetzt echt geil wäre? Wenn du und Aoko hier mit sitzen würdet und wir dem Professor richtig fertig machen könnten ;)
 


 

Grinsend schrieb sie zurück. Der hatte ja Ideen. Wäre aber echt geil, wenn sie die Möglichkeit hätten. Dabei sah sie wie der Kudo ziemlich böse guckte.
 


 

An:Saguru dem Sunnyboy

Von:Ran das Icegirl

Betreff: Keine Ahnung

Ja das wäre schon was. Ich muss jetzt aufhören. Mein bester Freund schaut schon grimmig zu mir rüber. Scheinbar ist er auf dich eifersüchtig :p
 


 

An:Ran das Icegirl

Von:Saguru dem Sunnyboy

Betreff: Keine Ahnung

Echt? Braucht er doch nicht sein. Ich bin ganz lieb :D Vielleicht sollte ich ihn mal kennen lernen um Missverständnisse auszuräumen. Nicht das er plötzlich vor meiner Tür steht und mir einen über den Schädel zieht :()
 


 

Die hübsche Schülerin legte ihr Handy wieder weg und sah nun direkt zu dem Kudo. Dieser wurde leicht rot und sah auf seine Tischplatte. Mist, sie hatte gemerkt das er sie beobachtete. Jetzt war sie bestimmt sauer auf ihn.

Nach einem Moment landete ein kleiner Zettel auf seinem Tisch. Er faltete ihn auseinander und erkannte die Handschrift der hübschen Mori.
 

-Wenn du weiter so böse schaust wirst du eines Tages deine Kinder erschrecken. Falls es dich interessiert dass war Saguru der mir geschrieben hat und er will dich und die anderen kennen lernen. Und ich sag dir eines - wenn du dann immer noch so grimmig guckst dann werfe ich dich ins eiskalte Wasser ;)-
 

-Ich hab nicht böse geschaut, ich habe nur Nachgedacht-
 

-Ja genau, deshalb hättest du auch fast in eine Tischplatte gebissen als ich geantwortet hab. Ich zeige dir in der Pause über was wir geschrieben haben. Damit du beruhigt sein und dein hübsches Lächeln zeigen kannst ;)-
 

Sie fand also sein Lächeln hübsch? Interessant. Der junge Mann sah zu seiner Mitschülerin, die aber konzentriert nach vorne blickte. Vielleicht hatte sie recht und er machte sich ganz umsonst Gedanken. Außerdem stand Ran bestimmt nicht auf eifersüchtige Typen. Das musste er unbedingt in den griff kriegen!
 

Nun war Pause und die sechs saßen wie immer an ihren Platz. Aoko teilte gerade mit Kaito ihr Essen. Das hatte Ran heute morgen zubereitet, da Eri schon früh los musste. Irgendein komplizierter Fall. Genüsslich schloss der junge Kudo die Augen. „Man Ran, du kannst ja richtig gut kochen! Kannst du das nicht jeden Tag machen? Am besten gleich dreimal am Tag? Das wäre so genial“

Diese schüttelte belustigt den Kopf. „Nein, weil du und dein Bruder dann fett werdet! Und ich glaube nicht, das meine Schwester auf fette Typen steht.“

Kazuha lachte. „Genau, dann können wir euch zur Schule rollen. Und außerdem, wenn Ran für irgendwem kocht, dann nur für mich und Aoko!“ Die hübsche Toyama harkte sich bei ihrer Freundin ein und warf ihr liebliche Blicke zu. Ran erwiderte die Blicke leidenschaftlich.
 

Shinichi und Heiji sahen sich an und schüttelten synchron die Köpfe. Die beiden würden ihnen noch ärger bereiten. Das machten sie ja in gewisser weise jetzt schon. Shinichi war eifersüchtig und Heiji hatte jeden Abend mit einer Erektion zu kämpfen, weil er an die verdammt hübschen Brüste seiner Freundin denken musste! Und den einen Abend wäre seine Mutter fast rein geplatzt, als er gerade einen erotischen Tagtraum hatte. Man wäre das peinlich geworden.
 

Die Mädels lachten heiter und die beiden Jungs sahen sie glücklich an. Sowohl Heiji als auch der Kudo waren glücklich die beiden in ihrem Leben zu haben. Auch wenn der attraktive Fußballspieler gerne mehr hätte. Aber dass konnte ja noch kommen. Wie versprochen hatte Ran ihm die Nachrichten gezeigt und Shinichi war etwas beruhigter. Aber nur ein kleines bisschen.
 


 

Einige Stunden später gingen sie dann gemeinsam nach Hause. Wobei Kazuha und Heiji irgendwann einen anderen Weg einschlugen. Schließlich wohnten die beiden nicht in der gleichen Straße wie die Kudos. Die hübsche Toyama umarmte die beiden Schwestern fest und wünschte ihnen strahlend einen schönen Abend. Ran winkte dem Liebespaar nach und wandte sich dann an Shinichi. „Habt ihr was dagegen, wenn Aoko und ich noch eine weile mit zu euch kommen? Eri ist nicht da und wird auch erst spät wieder kommen. Und was sollen wir zuhause herum hocken und uns langweilen, wenn wir euch auf die Nerven gehen können?“

Der ältere Kudo lachte. „Das nenne ich Frauenlogik. Aber klar, könnt ihr noch mit zu uns. Wir beide langweilen uns sonst nämlich auch. Und gegen so hübsche Gesellschaft haben wir nie etwas einzuwenden.“

Kaito nickte zustimmend und legte einen Arm um seine Freundin. Diese lächelte zu ihm hoch. Und die junge Mori boxte dem grinsenden Fußballspieler gegen die Schulter.
 

Bei den Kudos angekommen, setzten sich die vier ins Wohnzimmer. Ran bemerkte als erste den neuen Couchtisch. „Sieht schick aus. Und ähnelt dem alten. Weiß eure Mutter schon davon?“

Shinichi lachte. „Die wird es nicht mal merken. Wenn sie nächsten Monat nach Hause kommt wird sie als erstes unsere Kleiderschränke inspizieren. Dann dürfen wir Shoppen gehen und bestimmt schleift sie uns wieder zum Friseur.“ Er fasste sich an seinem Schopf.

Aoko runzelte die Stirn. „Wieso ihr seht doch gut aus. Also mir gefallen eure Haare so wie sie sind.“

Kaito gab ihr einen Kuss. „Danke, mir gefällt es so auch. Aber Mom meint halt das wir ordentlich aussehen müssen. Dazu zählen die Haare und die Klamotten.“

Aha.

Die hübsche Mori schüttelte belustigt den Kopf. „Also ich kann es kaum erwarten eure Mutter kennen zu lernen. Wenn sie nächsten Monat kommt, dann ruf mich an. Ich will sie unbedingt treffen und fragen wie sie es all die Jahre mit euch sturen Ochsen ausgehalten hat.“

Nun lachten alle, und Shinichi warf ein Kissen nach der jungen Frau.
 

Etwas später stand Ran in der großen Küche und kochte. Kaito und Aoko waren in seinem Zimmer verschwunden und wurden zum Essen wieder runter kommen. Shinichi half ihr und schnippelte das Gemüse klein. „Denkst du wir können die beiden alleine in seinem Zimmer lassen?“, meinte Shinichi beiläufig. „Immerhin könnten sie in diesem Moment Petting machen. Oder sie gehen gleich zum Sex rüber.“

Ran warf Reis nach ihm. „Idiot. Die beiden wissen sich zu benehmen, im Gegensatz zu unseren besten Freuden.“

„Hä?“

„Na Kazuha und Heiji. Die haben bei seinen Verwandten rumgemacht.“

Ungläubig unterbrach der attraktive Mann seine Tätigkeit. „Wie jetzt? Die haben vor seiner Verwandtschaft rumgemacht?“

„Ach quatsch. Die haben in ihrem Zimmer geknutscht und auch gefummelt“, erwiderte Ran kichernd.

„Und woher weißt du das?“

„Weil Kazuha mir das erzählt hat. Und Heiji wollte dir und deinem Bruder Kondome mitbringen.“
 

So ein....Blödmann. Shinichi nahm sich vor ein Wörtchen mit seinem besten Freund zu reden.

„Das wollte er nur, weil ich zu ihm meinte, dass er dringender welche braucht als Kaito und ich hab recht behalten.“ Er runzelte die Stirn. „Das ihr Frauen alles euren Freundinnen erzählen müsst.“

Er schüttelte den Kopf.

Ran zuckte mit den Schultern. „Weil wir alles..naja fast alles miteinander teilen. Wir sind Freundinnen. Und Freundinnen erzählen sich fast alles.“
 

Der hübsche Kudo ging mit den kleingeschnittenen Gemüse zu Ran und füllte es in eine große Plastikschale. Ran füllte gerade den Reis in einen kochenden Wassertopf. Dabei berührten sich ihre Schultern. Kaum merklich zuckte Ran zusammen. Sie versuchte ihn zu ignorieren und rührte im Topf. Shinchi hatte es aber gemerkt und drehte sich nun mit dem Oberkörper zu ihr. Da sie ihn immer noch ignorierte, probierte er was anderes. Er stellte sich hinter sie und fing an ihre Haare zu streicheln. Da sie sie offen trug, konnten seine Finger in den langen Wellen verschwinden. Die schönen brauen Haare waren sehr seidig und fühlten sich unglaublich gut an. Welches Parfüm benutzte sie? Dann strich er über ihren Rücken und schob die Haare beiseite.
 

Ran erschauderte. Sie liebte es, wenn man ihr Haar anfasste. Ihr Vater hatte sie früher stundenlang kämmen müssen, weil Ran dieses Gefühl liebte. Und sie musste zugeben, dass der junge Kudo ein Händchen dafür hatte. Unbewusste drängte sie sich an seine Hand. Sie wollte das er weitermachte.

Er merkte es und lächelte. Sie war also eine kleine Schmusekatze. Er streichelte Haare und Rücken weiter und kam mit seinem Körper nähe. Er spürte die Wärme, die sie ausstrahlte und zog ihren Duft ein. Wunderschön. Sein Herz schlug schneller und er würde sie jetzt am liebsten in den Nacken küssen und ihre Haut schmecken. Stattdessen strich er sanft an ihren Armen entlang und bereitete ihr Gänsehaut.
 

Die junge Mori schluckte. Diese Gefühle waren neu für sie. Bisher war sie nicht den diesen Genuss gekommen. Die letzte Beziehung die sie hatte – eigentlich war es keine Beziehung gewesen, sondern nur Sex – war anders verlaufen. Er war zehn Jahre älter als sie und hatte reichlich Erfahrung. Dass sie sich in ihn verliebt hatte und ihm willig alles gegeben hatte – ihre Jungfräulichkeit, ihr Herz – war ganz anders geplant gewesen. Aber sie wusste es damals noch nicht und seitdem war sie vorsichtig was Männer betraf.
 

Unsicher drehte sie sich in Shinichis Armen um und sah ihn an. Er erwiderte ihren Blick und wie in Zeitlupe näherten sich ihre Gesichter. Beide Herzen schlugen schneller und fast hätten sich ihre Lippen berührt. Aber dann.

„Ist das Essen fertig?“, rief Kaito.

Beide fuhren auseinander und Ran konzentrierte sich wieder auf ihre Arbeit. Shinichi ging einen schritt zur seite und wusch das Gemüse.
 

Aoko und Kaito kamen in die Küche und sahen ihre Geschwister an. „Man hab ich hunger. Wann ist es soweit?“, maulte der jüngere Kudo.

Aoko stieß ihn in die Seite.

Kichernd warf Ran den beiden einen Blick zu. „Ich brate jetzt das Gemüse und dann können wir bald essen. Etwas müsst ihr euch noch gedulden.“

Die beiden jüngeren setzte sich an den Küchentisch und alberten rum. Shinichi warf der jungen Mori Blicke zu, die diese aber ignorierte. Fast hätten sie sich geküsst. Verdammt, warum wurden die beiden ständig unterbrochen?

Das Treffen und Aufklärung eines Vaters

Eine Woche später wollten sich Ran und die anderen mit Saguru treffen. Die hübsche Mori hatte das Treffen ermöglicht auch, wenn die Jungs zuerst nicht mitwollten. Vor allem die beiden Kudos waren dagegen gewesen. Erst als Ran etwas Druck gemacht hatte, hatten die beiden nachgegeben.
 

Nun warteten die sechs in einer kleinen Pizzeria auf den jungen Studenten. Glücklicherweise fanden sie einen großen Tisch mit ausreichend Platz für alle. Sie saßen wie folgt nebeneinander: Kazuha rechts außen, daneben Heiji, Kaito, Aoko, Shinichi und Ran. Neben Ran war noch ein Sitzplatz frei, sodass dort dann der erwartete Gast sitzen konnte.
 

Alle hatten erst mal etwas zutrinken bestellt und wollten noch einen Moment mit der Essensbestellung warten. Aoko freute sich riesig auf den jungen attraktiven Studenten. Natürlich war Kaito darüber gar nicht erfreut. Grimmig sah er aus und sagte kaum was. Aoko wurde etwas unruhig deswegen. Sie wollte nicht, dass es zum Streit kam. Sie wollte das sich alle vertrugen. Vor allem ihr Freund und Saguru.
 

Ran ließ ihren Blick durch den Raum schweifen. An den kleineren zweier Tischen saßen kaum Leute. Scheinbar hatte die Pizzeria nicht viel Kundschaft. Die Tür öffnete sich und ein junger Mann mit weißen Hemd und dunkler Jeans kam herein. Ran erhob sich grinsend und hob die Hand. „Wir sind hier“, rief sie.

Saguru kam lächelnd näher. Als er an den Tisch ankam, umarmte er die hübsche Mori und musterte sie. „Schön dich zu sehen. Gut, siehst du aus.“

Schmunzelt gab sie zurück. „Du auch.“

Aoko gab ihm die Hand um Kaito nicht noch weiter zu verärgern, dennoch lächelte sie. „Schön, dass du da bist.“

„Ja, ich hab mich auf ein Wiedersehen mit euch gefreut.“
 

Saguru sah zu den anderen. Diese schauten ihn teils neugierig, teils grimmig an. Ran stellte alle vor. „Das Mädel da, ist Kazuha Toyama. Sie ist mein kleiner Pfannkuchen. Daneben sitzt ihr Freund Heiji Hattori. Und dann haben wir noch Kaito, der Freund von Aoko und Shinichi der Bruder von Kaito.“

Kazuha und Heiji begrüßten den jungen gutaussehenden Mann freundlich. Nur die Kudobrüder waren zurückhaltender. „Komm und setz dich.“ Kazuha deutet auf den Platz zwischen sich und Ran. Er nahm das Angebot dankend an.

„Also, du studierst also. Und was wenn ich fragen darf?“, fragte Heiji neugierig.

„Ja, Sprach- und Kulturwissenschaften.“

„Und wie ist es so?“

Saguru zuckte mit den Schultern. „Ganz okay, jedenfalls besser als Medizin.“
 

Kazuha legte den Kopf schief. „Wieso? Wolltest du erst Medizin studieren?“

„Nein, mein Vater wollte dass, aber ich hab ihn ignoriert. Nur weil Tomoaki Arzt geworden ist muss ich nicht auch Arzt werden.“

Shinichi runzelte die Stirn. „Ist das nicht der Sohn von dem alten Araide?“

Der junge Student nickte. „Ja, wir sind naja... man könnte sagen befreundet, obwohl das schon nachgelassen hat. Wir sehen uns selten und wenn reden wir auch nicht viel miteinander.“

„Ja, dass hat man gemerkt“, bemerkte Ran und nippte an ihrem Glas. „Bei der Gartenparty wart ihr beide irgendwie zurückhaltend.“

„Stimmt. So hab ich Tomoaki bisher kaum erlebt“, warf Aoko ein. Kaito nahm inzwischen ihre Hand und drückte sie leicht. Er brauchte den Kontakt. Musste wissen dass alles in Ordnung war. Sie erwiderte den Druck. Erleichtert stieß er ein seufzen aus.
 

„Naja, wir haben halt verschiedene Ansichten und Interessen“, meinte Saguru. „Er will der Stolz der Familie sein, während ich mein eigenes Ding durchziehe.“

„Ist auch besser so“, meinte Kazuha. „Nur weil die Eltern etwas wollen, müssen die Kinder es nicht tun. Wenn meine Vater zu mir sagen würde, du wirst sofort Köchin würde ich ihn auslachen.“

Heiji buffte sie an. „Schatz, ich sag es dir nur äußerst ungern, aber als Köchin würdest du es nicht weit bringen. Dafür reicht deine Kochkunst nicht, da würde es Ran eher schaffen.“

Seine Freundin trat ihn unter dem Tisch. „Du Blödmann. Du kannst überhaupt nicht kochen, also sei still!“

„Klar, kann ich kochen. Ich kann Pfannkuchen!“

„Ja, dass wars aber auch schon. Und außerdem wenn du mein Essen nicht magst - wieso isst du es dann?“

„Ich hab nicht gesagt dass ich es nicht mag“, stöhnte Heiji. „Ich sag nur, dass Ran bei einem Kochduell gewinnen würde.“
 

Die beiden diskutierten weiter. Die anderen belächelten das. Saguru wandte sich nun an Kaito, der immer noch böse schaute. „Aoko hat mir erzählt dass du Basketball spielst. Ich hab früher Tennis gespielt, an meiner Schule gab es nur zwei Sportarten. Fußball und Tennis.“

Dieser nickte. „Ja an unserer Schule ist die Auswahl groß. Spielst du noch Tennis oder hast du aufgehört?“

„Hin und wieder. Aber eher selten. Das Studium nimmt meine ganze Freizeit ein.“

„Also keine Zeit für Partys oder Mädchen?“, fragte Shinichi.

„Auf Partys gehe ich selten und Mädchen treffe ich so gut wie gar nicht, dass ich Ran und Aoko getroffen hab war nur, weil mein Vater mit dem alten Araide befreundet ist.“
 

„Dann schleppen wir dich jetzt öfters mit, wenn wir feiern gehen“, sagte die hübsche Mori. „Wir suchen dir ein nettes hübsches Mädel. Frage: stehst du auf dumme Weiber oder welche mit Köpfchen?“

Saguru lachte. „Also ein Hirn sollte sie auf jeden Fall haben und es auch benutzen können.“

„Bist du dir da sicher?“, fragte Kazuha, die sich nun zu ihnen drehte. „Du weißt das Frauen - die Köpfchen haben - Widerworte geben. Die sagen nicht ja und Amen.“

„Das nehme ich in kauf“, erklärte der hübsche Student schmunzelnd.

„Und wie sollte sie aussehen?“, fragte Heiji. „Soll sie groß oder klein? Hell oder dunkelhaarig sein?“

„Hmm, sie sollte ein hübsches Lächeln haben. Ich muss aber gestehen, ich hab eine kleine Schwäche für rothaarige Frauen.“
 

Nun wurden die anderen hellhörig. „Ach was?“, meinte Aoko interessiert. „Hattest du schon mal eine rothaarige Freundin?“

Saguru nickte. „Ja, ist aber schon drei Jahre her.“

Shinichi beugte sich etwas zu dem jungen Mann hin. „Mal unter Männern. Stimmt es, dass rothaarige Frauen im Bett wie eine Bombe abgehen?“

Kaito und Heiji sahen nun ebenfalls interessiert den Studenten an. Die Mädchen verdrehten bei der Frage die Augen.

„Ist das etwa, dass einzige was euch interessiert?“, schnappte Ran genervt.

Auch Kazuha verzog grimmig das Gesicht.

„Wieso? Ich will ja nur wissen, ob an den Gerüchten was dran ist, dass rothaarige im Bett abgehen.“ Der junge Kudo sah erwartungsvoll aus.

„Das musst du doch wissen. Schließlich ist Shiho rotbraun. Die war doch bestimmt eine Granate im Bett“, bemerkte Kazuha schnippisch.
 

Ihre Freund stieß sie an. „Das ist kein Vergleich. Außerdem war im Bett bei den beiden nicht viel los.“

Ran horchte auf. Aha, der Sex war wohl nicht so toll.

Aoko wurde bei dem Thema ziemlich rot und sah in eine andere Richtung. Bisher hatte sie nicht weiter über Sex geredet und dass sie das Thema hier zur Sprache brachten, machte sie fertig.

Saguru kratze sich am Kopf. „Also meine Exfreundin hatte es auch nicht so mit Sex. Die meiste Zeit war sie Shoppen und mit ihren Freundinnen weg. Wenn wir mal was zusammen gemacht haben, dann musste ich mir einen Liebesfilm ansehen oder mir ihre Modenschau antun.Und so toll war der Sex ehrlich gesagt auch nicht. Das Einzige, was an ihr gut war, war dass sie es gerne an verschiedenen Orten machen wollte.“

Eine kleine pause entstand. „Wo habt ihr es den gemacht?“, fragte Heiji hibbelig.

„Einmal Nachts im Park. Und im Kino haben wir schon mal gefummelt. Und dann wollte sie mit mir bei einem Open-Air Konzert aber da hab ich abgelehnt. Zu viele Menschen und zu wenig Deckung. Man hätte uns da erwischt.“
 

Die hübsche Mori schüttelte unfassbar den Kopf. „Also, wenn ich gewusst hätte, was du für Sachen erlebt hast, hätte ich dich den anderen nicht vorgestellt. Wer weiß, ob die das jetzt nicht auch machen wollen. Also pass auf, Kazuha, dass du nicht auf einmal aufs nächste Klo gezerrt und dann dein Rock hochgeschoben wird.“

Diese zeigte ihrer Freundin einen Vogel. „Soweit kommt's noch. Und als nächstes gebäre ich dann Zwillinge in der U-Bahn Station.“

„Na das wäre eine Sensation“, kicherte Kaito. „Ich sehe die Schlagzeile vor mir: Erstes Enkelkind von Polizeichef Heizo Hattori in U-bahn geboren! Der Name des Kindes wird Station 1 lauten.“

Alle lachten. Scheinbar lief es ganz gut.
 

Ein paar Stunden später:

Saguru verabschiedete sich von seinen neuen Freunden. Wobei er die Mädels in eine Umarmung zog und den Männern die Hände schüttelte. „Es hat Spaß gemacht mit euch. Ich hoffe, wir können uns bald mal wieder treffen. Ihr seid definitiv lustiger als die anderen Weichbirnen mit denen ich sonst immer rumhängen muss.“

Das brachte Ran zum schmunzeln. „Ich feiere in zwei Monaten meinen Geburtstag, du bist herzlich eingeladen und falls du bis dahin eine kennen lernst, darfst du sie auch mitbringen.“

Der junge Student lächelte. „Das glaub ich weniger, aber ich komme gerne. Schreib mir einfach Ort und Zeit. Ich muss jetzt. Wir sehen uns Leute.“ Er hob die Hand und verschwand.
 

Heiji, Shinichi und Kaito sahen sich an. „Also ich hab ihn mir anders vorgestellt“, meinte schließlich Heiji. Kaito nickte. „Ja ich dachte, er wäre hinter den Mädels her, aber er war die ganze Zeit nett und hat nur kleine Späße gemacht. Die Frauen hatten recht, wir hätten uns keine Gedanken machen brauchen.“

Auch Shinichi nickte zustimmend. „Nun haben wir einen neuen Freund, dann haben wir Rückendeckung, wenn die Mädels uns in die Mangel nehmen.“

Die Männer lachten heiter.

Die drei Mädchen sahen sich an und seufzten. Männer. Erst Panik schieben und nun wollten sie sich gegen die Frauen verschwören.
 

Auf dem Heimweg machten Heiji und Kazuha einen kleinen Umweg. Statt mit den anderen mitzugehen, beschloss Heiji mit seiner Freundin noch durch den Park zu spazieren. Die hübsche Schülerin klammerte sich verliebt an ihren Freund und ließ sich durch den kleinen schmalen Weg führen. Der Cappyträger lächelte selig auf sie hinab. Die beiden gingen schweigend weiter. Ein paar Leute waren auch noch im Park. Die Sonne ging langsam am Himmel unter.

„Sag mal, Heiji.“

Der Angesprochene sah zu ihr runter. „Ja?“

Kazuha blickte auf. „Ich hätte Lust auf ein Eis. Wollen wir uns eins holen?“

Lachend stimmte er zu und steuerten einen kleinen Eisstand an.

Die junge Toyama sah sich die Auswahl genau an. Das sah alles so lecker aus! „Ich glaube, ich nehme Himbeere und Schokolade“, entschied sie nach einer weile. Der Verkäufer nickte und machte ihre Eiswaffel fertig. Heiji rieb sich das Kinn. „Hmm, ich nehme auch eine Schokolade und eine Kugel Waldmeister.“

Nachdem beide ihr Eis bekamen und Heiji bezahlt hatte, setzten sie sich auf eine kleine Bank. Genüsslich lenkte Kazuha das kalte süße Eis und schloss die Augen. Heiji beobachtete sie fasziniert und ihm kam eine Idee. Er beugte sich vor und küsste seine Freundin sanft. Diese schlug überrascht die Augen auf und musterte ihn fragend als er sich wieder löste. „Was war das denn?“

Er zuckte grinsend mit den Schultern. „Ich wollte dein Eis mal probieren.“

„Und deshalb küsst du mich?“, amüsierte sich Kazuha.

„Ja, dass ist die beste Methode, mein Schatz.“

Kichernd beute sich die hübsche Schülerin vor und sah ihn an. „Dann will ich auch probieren.“ Sie verschloss seinen Mund mit ihren und seufzte wollig auf, als sie den süßen Geschmack spürte.
 

Heiji erwiderte den Kuss leidenschaftlich und zog sie mit seiner freien Hand zu sich. Dann legte der die Hand an ihrer Hüfte und streichelte sie. Kazuha drängte sich näher an seine Lippen und strich mit der Zunge darüber. Er gewährte ihr Einlass und ein heißer, süßer Kampf entbrannte. Keiner merkte, dass ihr Eis schmolz und auf ihre Kleidung tropfte. Erst ein paar Minuten später, als ein älteres Ehepaar an ihnen vorbeiging und sich bemerkbar machte, lösten sie sich.

„Junger Mann“, sagte der ältere Herr schmunzelt. „Ich weiß, wie das ist, wenn man seine Gefühle nicht immer unter Kontrolle hat, aber ich schlage vor, dass ihr beide euer Eis essen solltet sonst versaut ihr euch eure Kleidung.“ Er deutete mit einem Kopfnicken auf das laufende Eis. Beide wurden rot. Heiji bedankte sich.

Nun lächelte die ältere Frau. „Ach wie schön junge Liebe ist“, meinte sie verträumt. „Ich weiß noch als wir beide so waren, weißt du noch Liebling?“

Beide redeten über alte Zeiten als sie weitergingen und die beiden Schüler grinsten. Wahrscheinlich würden sie auch so in fünfzig Jahren sein.
 

Einige Zeit später standen sie vor Kazuhas Haus und küssten sich zärtlich. Kazuha würde ihren Freund am liebsten mit rein nehmen, aber ihr Vater war zuhause und obwohl er Heiji kannte, war er doch sehr brummig. Das seine geliebte Tochter einen Freund hatte, ihn küsste und viel Zeit miteinander verbrachten, war in seinen Augen nicht gut. Schließlich wollte er nicht, dass Kazuha Schwierigkeiten bekam. Daher hatte er ihr verboten den jungen Mann mit ins Haus zu bringen, denn er wollte den beiden nicht beim küssen zusehen. Oder bei etwas anderen.
 

Heiji war das so auch ganz recht. Denn er hatte eine menge Respekt vor ihren Vater und wollte sich nicht mit ihn anlegen. Obwohl ihre Eltern befreundet waren, war es heikel. „Ich muss jetzt rein, Daddy wartet bestimmt schon“, flüsterte sie und kuschelte sich in seine Arme. Er nickte und hauchte ihr einen Kuss auf den Kopf. „Wir sehen uns morgen. Schlaf schön und träum süß.“

Sie lächelte ihn an, küsste ihn erneut und verschwand in der Haustür. Er drehte sich um und ging nun ebenfalls nach hause.
 

Kazuha schloss gerade die Haustür hinter sich als ihr Vater schon im Flur auftauchte. Wie Heizo war er bei der Polizei und daher hatte er seiner Tochter gegenüber einen ausgeprägten Beschützerinstinkt. „Hallo kleines. Wie war's heute?“

Sie zog ihre Schuhe aus während sie antwortete. „Gut, wir haben Pizza gegessen und später hat Heiji mir ein Eis gekauft.“

Ginshiro Toyama zeigte keine Regung. Er beobachtete wie seine Tochter ihre Schuhe ordentlich wegstellte und sich auf den weg in die Küche machte. Ihr Vater hatte bereits gegessen. Kazuha hatte ihm gestern Abend was vorbereitet dass er nur noch aufwärmen musste.
 

Er setzte sich an den Küchentisch als die junge Schülerin mit dem Abwasch anfing. „Ich muss mit dir reden.“

Die junge Frau erstarrte. Ohje, dieser Ton sagte, dass es ernst war. Und er verhieß nichts gutes. Sie griff nach dem Geschirrtuch und trocknete sich die Hände ab. Dann setzte sie sich ihren Vater gegenüber.

Er wirkte...etwas verlegen und suchte scheinbar nach den richtigen Worten. Irgendwas schien ihm unangenehm zu sein.
 

„Also“, begann er und tippte nervös mit den Finger auf der Tischplatte herum. „Ich weiß, dass du und Heiji schon eine weile zusammen seid.“

Kazuha nickte stumm.

„Und ich weiß, dass ihr beide....in einem Alter seit...wo ihr gewisse Dinge macht.....miteinander.“

„Oh mein Gott“, dachte Kazuha entsetzt. „Er will mich doch nicht aufklären, oder?“

„Und deshalb...möchte ich mit dir über ein paar Dinge....reden.“ sichtlich unangenehm kratze sich ihr Vater am Kopf.

„Also Daddy“, sagte Kazuha und versuchte dabei ruhig zu bleiben. „Ich weiß, was du sagen willst. Und du brauchst dir keine Gedanken zu machen. So weit sind wir in unserer Beziehung nicht.“
 

Ginshiro schien das nicht zu beruhigen. „Ich weiß, dass es dir sehr unangenehm ist mit mir darüber zu sprechen, aber da führt kein Weg drum herum. Du bist siebzehn und es ist ganz natürlich, dass du dich da...für gewisse Sachen interessierst. Vor allem da du jetzt einen festen Freund hast, der sich auch dafür Interessiert.“ Er bedachte seine Tochter mit einem wissenden Blick. „Und ich weiß, dass Heiji daran Interesse hat. Ich war auch mal siebzehn und weiß was in dem Kopf eines jungen Mannes vorgeht.“

Kazuhas Wangen färbten sich rot. „D..daddy.“

„Ich will ja nur, dass ihr beide...nichts überstürzt. Wenn zwei junge Menschen vorhaben intim...“

Kazuha hielt sich die Ohren zu. „Bitte lass es. Ich weiß, was du sagen willst, das ist peinlich Daddy“, rief sie verzweifelt.
 

„Glaub mir, das ist mir genauso peinlich wie dir“, sagte der Polizist verlegen.

„Das bezweifle ich“, meinte die hübsche Schülerin. „Und bemühe dich nicht, wir haben Sexualkunde ein der schule gehabt. Ich weiß worauf ich achten muss.“

„Ja, dass glaube ich dir ja auch.“

„Warum fängst du dann davon an?“

„Ich möchte nur, dass du dich nicht unter druck setzten lässt. Viele junge Männer setzten ihre Partnerinnen unter druck um Sex zu bekommen. Und ich will nicht, dass du etwas machst was du nicht willst und wofür du nicht bereit bist.“
 

Ihr Vater machte sich Sorgen um die Jungfräulichkeit seiner Tochter. Dass war ja schon irgendwie süß. Die junge Schülerin seufzte. „Mach dir keine Sorgen Daddy. Ich würde niemals etwas machen was ich nicht will. Schließlich bin ich dir Tochter eines Polizisten und lass mich nicht unterkriegen. Und Heiji würde mich niemals in dieser oder irgendeiner anderen Sache unter druck setzten. Das hat er mir selbst gesagt. Ich habe ihn meine Bedenken mitgeteilt und er hat mich verstanden.“

Ginshiro schien etwas beruhigter zu sein. Er glaube seiner Tochter. Und vertraute ihr. Aber den jungen Hattori traute er nicht.
 

„Na schön. Ich gehe jetzt meine Zeitung lesen.“ Er stand auf und ging ins Wohnzimmer. Kazuha rieb sich die Stirn. Gott, war das peinlich. Wieso kam ihr Vater auf einmal mit diesen Thema an? Er kannte Heiji doch und wusste das er ein netter junger Mann war. Und das man ihm vertrauen konnte.

Sie stand auf und machte sich wieder an den Abwasch. Jetzt brauchte sie mal ein paar Minuten ruhe.
 

Wenig später saß sie in ihrem Zimmer und schrieb Ran. Sie musste jemanden von dem peinlichen Gespräch erzählen.
 

An: Herzilein

Von: Schatzilein

Betreff: OMG WIE PEINLICH!

Mein Vater hat gerade ein Aufklärungsgespräch mit mir geführt. Wie peinlich ist das denn?! Ich kann kaum glauben das er damit gefangen hat!
 

Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten.
 

An:Schatzilein

Von:Herzilein

Betreff: OMG WIE PEINLICH!

Oh man. Ich weiß wie das ist. Mein Paps hat mich damals mit vierzehn aufgeklärt :D

Und dabei hat er so gestottert und ist so rot wie eine Tomate angelaufen. Hat er was spezielles zu dir gesagt oder nur das übliche?
 

An: Herzilein

Von: Schatzilein

Betreff: OMG WIE PEINLICH!

Ne nur das übliche. Ich glaube er kommt noch nicht ganz damit klar das sein kleines Mädchen einen festen Freund hat, auch wenn er besagten festen Freund seid Jahren kennt ;) Naja ich habs überstanden. Hoffentlich fängt er nicht wieder mit dem Thema an...
 

Ran sendete viele lachende Smileys.

😆😆😆😆😆😆
 


 

Kazuha legte ihr Handy beiseite und warf sich ausgestreckt aufs Bett. Sie verstand ihren Vater irgendwo. Schließlich war er besorgt um seine Tochter. Ihre Mutter war schon einige Jahre tot und die beiden waren seitdem ein eingespieltes Team.

Müde seufzte sie. Sie würde mit Heiji auch nochmal über das Thema reden. Er hatte zwar gesagt, dass er sie niemals zu etwas zwingen würde, aber nachdem was in Osaka passiert war, wäre es wohl doch besser wenn sie sich nochmal darüber unterhalten würden.
 


 

Ihr Vater saß im Wohnzimmer und rieb sich erschöpft über das Gesicht. Das war unangenehm gewesen. Aber er musste es ansprechen. Als Vater war er dazu verpflichtet seine Tochter zu beschützen und vor einen rattigen Jungen musste jeder Tochter beschützt werden! Natürlich wusste er, dass Heiji gut auf sein Mädchen achten würde. Und dass er sie niemals verletzten würde, aber ein kleiner teil in Ginshiro war der Meinung, dass der junge Hattori nicht gut für seine Kazuha war.

Aber wahrscheinlich dachte jeder Vater so.

Schwimmen für Anfänger

Gespannt und neugierig standen die beiden Schwestern vor der großen Kudovilla. Heute würden sie das verschobene Schwimmen nachholen. Ran und Aoko waren schon gespannt. Bisher hatten sie nur einen kleinen Teil der Villa gesehen. Gut, bei der Größe es Hauses sollte eigentlich klar sein, dass es dort mehrere Räume gab die man sonst nicht in einem normalen Haushalt hatte. Wie beispielsweise eine Schwimmhalle mit Fitnesstraum.
 

Ran rieb sich den Nacken. sie waren gleich nach der Schule hergekommen. Shinichi und Kaito waren vor gelaufen um alles zu organisieren, wie es der ältere Kudo ausgedrückt hatte. Zwar wusste die junge Mori nicht was es zu organisieren gab, aber sie ließ die beiden Jungs machen. Sie und Aoko waren noch kurz mit Kazuha zu Heijis Training gegangen und hatten ihm etwas zugeschaut. Er war sehr gut. Mit nur drei Schlägen besiegte er seine Gegner und beförderte sie auf den Boden.

Kazuha war völlig begeistert von ihrem Schatz. Und so stolz. „Ist er nicht fabelhaft?“, fragte sie ihre Freundin mit leuchtenden Augen. Ran hatte genickt und nichts weiter dazu gesagt.
 

Nach einer halben Stunde verabschiedeten sich die beiden Schwestern von der hübschen Toyama und machten sich auf den Weg. Ihre Schwimmsachen hatten sie heute morgen schon mitgenommen und würden sie dort anziehen. Aoko war nicht ganz wohl dabei, dass Kaito soviel nackte Haut von ihr sehen würde. Ob er sie hübsch fand? Ihren Körper attraktiv? Hatte sie Mängel? Waren ihre Brüste hübsch genug? Oder war ihre Hüfte zu breit? Sie machte sich ernsthafte Gedanken.
 

Ran merkte es und stieß sie an. „Was ist los?“

Bedrückt seufzte die jüngere Schwester. „Was ist, wenn Kaito meinen Körper nicht hübsch findet? Ich meine Akako hat mehr zu bieten als ich. Sie hat größere Brüste, eine verdammt gute Figur und Erfahrung. Dagegen komme ich einfach nicht an.“

Die hübsche Mori sah Aoko kopfschüttelnd an. „Mensch Mädel! Du bist sehr viel besser als dieses dumme Miststück. Du hast Grips, siehst gut aus und du bist nicht so verbraucht wie sie. Die hatte bestimmt an jedem Finger drei Kerle. Na und, dann bist du noch Jungfrau, denkst du das Kaito dass stören würde? Die meisten Jungs wollen lieber Frauen die noch nicht so viel Erfahrung haben, damit sie den Frauen was beibringen können.“

„Meinst du wirklich?“

„Natürlich. Außerdem glaube ich, dass Kaito in diesen Dingen auch noch nicht so viel Erfahrung hat.“
 

Verlegen sah Aoko weg. „Das weiß ich ehrlich gesagt nicht. Ich habe ihn nie mit einem Mädchen zusammen gesehen.“

„Siehste, also mach dir keinen Kopf. Los, lass uns jetzt reingehen. Ich will Kudo solange untertauchen bis er um Gnade winselt.“ Ran zog ihre hübsche, schüchterne Schwester mit sich. Sie klingelte und nach zwei Minuten öffnete sich bereits die Tür. Ein grinsender Kaito stand da und machte eine Einladende Handbewegung. „Seid gegrüßt, meine Damen.“

Etwas verwirrt sahen sich die beiden Frauen an. „Geht es dir nicht gut? Hast du Chlorwasser getrunken?“ kam es schmunzelt von Ran.

Aber der junge Gastgeber schüttelte den Kopf. „Ne, aber wir haben da was für euch vorbereitet. Kommt rein. Ihr könnt euch im Badezimmer umziehen und dann führe ich euch in unsere Schwimmhalle.“ Er ließ die beiden eintreten und Ran ging geradewegs ins Bad. Aoko wartete vor der Tür. Sie wollte sich nach ihrer Schwester umziehen.
 

Kaito zog sie an sich und küsste sie. „Ich freue mich riesig das ihr beide hier seit.“

Lächelnd kuschelte sie sich in seine Arme. „Ja, wir haben uns auch schon gefreut.“

„Weiß eure Mutter wo ihr seit?“

„Ne, Ran hat ihr geschrieben dass wir bei Kazuha lernen. Und weil Mama noch arbeiten ist war sie damit einverstanden.“

„Kann es sein, dass deine Mutter weicher wird? Vielleicht, erlaubt sie es irgendwann das ich mal mit zu dir nach Hause darf.“

Der Gedanke daran ließ Aoko rot werden. Sie hat noch nie einen Jungen mit nach hause gebracht. „Jaa, dass wäre schön. Vielleicht irgendwann.“
 

Die Badezimmer Tür wurde geöffnet und Ran kam heraus. Aoko schluckte bei ihren Anblick. Sie sah unglaublich aus. Sie trug einen dunkelblauen Bikini der mit Bändern zusammengehalten wurde.

„So du kannst. Wo muss ich lang? Ich gehe schon mal vor. Ich will Kudo ärgern“, grinste die hübsche Schülerin und warf ihre lange Haare zurück. Kaito erklärte ihr den Weg, während Aoko schnell ins Bad ging.
 

Ran ging durch den langen Flur und fand schließlich die Tür, die Kaito beschrieben hatte. Sie öffnete sie und als erstes kam ihr eine Hitze entgegen. Boar war das warm. Und Rutschig. Ab hier waren Fliesen gelegt und man musste aufpassen, dass man nicht ausrutschte. Vorsichtig ging die hübsche Frau weiter. Der Weg führte durch einen kleinen Gang und endete in der Schwimmhalle. Shinichi suchte gerade nach Wasserspielzeug und sah die junge Mori nicht. Diese beobachtete ihn und nahm ihn genau unter die Lupe. Er trug eine knielange schwarze Badehose. Und er sah verteufelt gut aus. Sie stellte fest, dass er einen sehr trainierten Oberkörper hatte. Gut, er machte ja auch Sport, da war das nicht verwunderlich. Sie sah seine Muskeln und breiten Schultern und den äußerst knackigen Hintern, und ertappte sich dabei, wie sie in diesen gerne rein kneifen würde. Aber so etwas würde sie natürlich nicht machen. Niemals.
 

Shinichi holte Wasserbälle und Schwimm-liegen aus einem kleinen Raum. Er freute sich wie Bolle dass Ran und Aoko heute herkamen und mit ihnen den Tag verbrachten. Er und Kaito hatten reichlich trinken kaltgestellt und ein paar Sandwiches gemacht. Er warf gerade die letzte Schwimm-liege ins Wasser, als er eine Bewegung vernahm. Er sah auf und erstarrte. Ran saß am Beckenrand und ließ ihre Beine ins Wasser gleiten. Der Anblick ließ ihn fast umkippen. Er hatte vermutet, dass sie einen tollen Körper besitzen würde, aber dass sie so verdammt gut aussehen würde. Lange Beine, schmale Hüfte, trainierter Körper und unglaublich schöne Brüste. Schluckend ging er ein paar Schritte auf sie zu. Sie hatte die Augen geschlossen und den Kopf in den Nacken gelegt. Daher hatte er einen perfekten Blick auf ihre Oberweite, die sich unter dem Bikini leicht spannte. Oh verdammte scheiße, diesen Tag würde er nicht überleben.
 

Die hübsche Schülerin sah ihn aus den Augenwinkeln auf sich zukommen und grinste. „Na bist du bereit?“

Er blieb stockend stehen. Verunsichert. „Wofür?“, brachte er gerade so heraus.

„Na für die große Wasserschlacht.“ Die junge Mori kicherte. „Was glaubst du denn? Wenn Aoko und ich mit euch fertig sind, werdet ihr um Gnade winseln.“

Er kam näher, blieb neben ihr stehen und setzte sich ebenfalls. „Wenn hier einer winseln wird, dann ihr weil wir euch fertig machen werden.“

Ran sah ihn augenzwinkernd an. „Dass glaube ich nicht, weil Kaito meiner Schwester niemals so was antun würde. Wahrscheinlich läuft es dabei heraus, dass wir beide alleine die Wasserschlacht führen müssen.“

„Ja, das Gefühl habe ich auch.“
 

Währenddessen kam Aoko verunsichert aus dem Bad. Sie schloss die Tür und blickte verlegen zu Boden. Kaito, der gerade mit seinem Handy beschäftigt war, drehte sich um und starrte sie an. Sie sah hinreißend aus. Der Rosa-badeanzug saß wie angegossen an ihrem Körper und brachte ihre Kurven perfekt zur Geltung. Er musterte sie und konnte kaum fassen das sie ihm gehörte. Sie war ein Traum. Sein Traum.
 

Die junge Schülerin sah ihn an. „Ähm, wollen wir?“ Es klang etwas panisch. Der attraktive Schüler sah seine Freundin besorgt an. Was hatte sie denn? Er nahm ihre Hand und ging mit ihr los. Sie sah noch immer verlegen aus und wich seinem Blick aus. Er kapierte nicht ganz was sie auf einmal hatte. Fühlte sie sich unwohl? Er beschloss erst mal nichts zu sagen. Vielleicht war sie im Wasser wieder fröhlicher.
 

Ran schwamm gerade ihre zweite Bahn und seufzte zufrieden. Wie herrlich. Das Wasser hatte die perfekte Temperatur und die vier waren unter sich. Keine nervige, laute Leute. Kein Gedrängel. So ließ es sich wirklich Leben. Shinichi pustete gerade einen Wasserball auf. Als er fertig war, warf er ihn Ran zu. Diese fing ihn auf. „Sag mal, wann kommen eure Eltern nochmal?“

Der attraktive Schüler runzelte die Stirn und dachte einen Moment nach. „Ich glaube in zwei Wochen. Ich muss nachher mal auf den Kalender schauen. Aber ich meine, sie hat in zwei Wochen gesagt.“

„Freust du dich schon?“

Er zuckte gelangweilt mit den Schultern. „Naja es geht. Ich freue mich mehr auf meinen Vater. Nicht, das ich meine Mutter nicht lieben würde, aber mit meinem Vater verstehe ich mich doch besser. Er fragt mich nicht nach meinen Gefühlen und Mädchen auf die ich stehe. Er ist ruhig und hält sich in allen zurück.“

Das konnte Ran gut nachvollziehen.
 

Aoko und Kaito kamen hinzu und der jüngere Kudo sprang gleich ins Wasser. Dabei wäre Ran fast von ihrer Liege runter gefallen, die sich sich geschnappt hatte. „Hey, pass doch auf.“

Aoko lächelte und setzte sich erst mal an den Beckenrand. Als Kaito wieder auftauchte spritze er die hübsche Mori nass.

„Wenn du nicht gleich aufhörst, werde ich dir den Hintern versohlen“, zickte sie.

Shinichi zog eine Schnute. „Und ich habe gehofft, dass du mir den Hintern versohlst. Ich meine, Aoko kann das doch bei dem Kleinen machen.“

Bei den Worten wurde Aoko wieder rot und vergrub das Gesicht in den Händen. Ihre Schwester sah das und sprang von ihrem Wasserbett. Shinichi, der direkt am Beckenrand stand, beobachtete wie Ran neben hin aus dem Wasser steigen wollte. Naja sie tat nur so. In Wirklichkeit packte sie sein Bein und zog ihn ins Wasser.

Ein lautes platschen erklang und Kaito lachte sich kaputt. Sein Bruder tauchte auf und fing an die hübsche Schülerin zu attackieren.
 

Lachend wehrte sie sich und ein heftiger Kampf entbrannte. Aoko ließ sich nun ebenfalls ins Wasser gleiten und sah ihrer großen Schwester zu, wie sie dem Kudo eine Ladung Wasser nach der nächsten ins Gesicht spritze. Ein kreischen entfuhr der Mori, als er sie packte und Unterwasser drückte. Kaito war aus der Schusslinie geschwommen und kam auf Aoko zu. Beide wollten sich da lieber nicht einmischen. Er sah zu ihr „Du siehst echt toll in dem Badeanzug aus.“

Leicht lächelnd sah sie ihn an. „Wirklich?“

„Natürlich, sonst würde ich es dir ja nicht sagen.“

„Du siehst auch gut aus.“

Grinsend legte er seien Arm um sie. „Danke, ich hab mir auch Mühe gegeben.“
 

Dann ertönte ein weiterer Schrei, allerdings von Shinichi. Ran gönnte ihm keine Atempause und attackierte ihn weiter. Aber es machte beiden großen Spaß. „So habe ich meinen Bruder schon lange nicht mehr gesehen. So glücklich und ausgelassen.“

Nun sah Aoko von den beiden zu ihren Freund. „Wieso?“

„Naja nach der Trennung von Shiho hat Shinichi kaum gelacht oder gelächelt. Es hat ihn fertig gemacht und dann kam Ran und sie hat ihn wieder aufgebaut. Auch, wenn sie es wahrscheinlich gar nicht mitbekommen hat. Er ist in ihrer Gegenwart anders. Und es freut mich, dass er wieder er selbst ist.“

Seine Freundin sah zu ihrer Schwester. „Ja Ran ist auch glücklicher. Anfangs hat sie sich gegen alles und jeden gewährt und jetzt behandelt sie mich wie eine Schwester und scheint zufrieden zu sein.“

„Wir sollten die beiden mal alleine lassen.“ Kaito erhob sich aus dem Wasser und streckte seine Hand aus. „Komm, wir gehen in mein Zimmer. Vielleicht entwickelt sich was zwischen den beiden, wenn sie ungestört sind.“

Bei dem Gedanken lächelte Aoko und ließ sich aus dem Wasser helfen. Beide nahmen ihre Handtücher und verließen die Schwimmhalle.
 

Schwer atmend hielt sich Ran am Beckenrand fest. Shinichi hielt sich neben ihr fest und versuchte auch wieder zu Atem zu kommen. Beide waren ziemlich fertig und konnten nicht mehr. „Man, du bist echt ein harter Gegner“, meinte er und spritze ihr etwas Wasser ins Gesicht. Sie drückte mit der flachen Hand Wasser zu ihm rüber. „Tja, leg dich nicht mit mir an, du hast keine Chance gegen mich.“

Da hatte sie recht. Das musste er eingestehen.

Außer ihren Atem hörte man nichts mehr. Shinichi hatte als erstes gemerkt, dass die beiden jüngeren sich aus dem Staub gemacht haben. Sie wollten wohl etwas Zeit alleine verbringen und die beiden älteren ihren Kampf austragen lassen.
 

Die hübsche Schülerin lehnte sich mit dem Rücken an den Rand und schloss kurz die Augen. Sie brauchte eine Minute um wieder einigermaßen Atmen zu können. Der attraktive junge Mann war kein leichter Gegner. Er hatte es ihr nicht leicht gemacht. Normalerweise ließen die Jungs die Frauen immer mit Leichtigkeit gewinnen, aber Shinichi nicht. Er hatte zwar nicht seine ganze Kraft eingesetzt aber auch nicht den Schwächling markiert.
 

Er sah sie an und versuchte seine Gefühle zu unterdrücken. Was nicht einfach war, wenn man in ein Mädchen verliebt war, die nass und halbnackt neben ihm war. Man gut, dass die Badehose weit war und man seine Gefühlsregung nicht sehen konnte. Sein Blick wanderte von ihrem Gesicht zu ihrem Körper. Der verführerische Mund, die vollen Lippen, der schlanke Hals und das beeindruckende Dekolletee. Kein Gramm Fett war an ihrem Körper. Nur perfekte Rundungen. Und er würde seine Hände eins Feuer legen, wenn sie ihm gehören würde. Er würde nackt durch ganz Japan laufen. Würde...nein singen würde er nicht, dass wollte er keinem zumuten. Aber er würde alles für sie machen. Aber wollte sie das überhaupt?

Seufzend lehnte er sich auch gegen den Rand und machte die Augen zu.
 

Ran öffnete in diesem Moment ihre Augen und sah ihn an. Extrem gutaussehend und ein feiner Kerl. Kein Wunder, dass so viele Mädchen in ihn verliebt waren. Ran fragte sich, warum er keine neue Freundin hatte. Die Trennung von Shiho war schon lange vorbei und er konnte jede haben. Auch wenn der Gedanke daran sie knurren ließ. Verdammt, sie wollte keine Gefühle für ihn haben. Sie wollte doch nur das Schuljahr hinter sich bringen und dann ein neues Leben anfangen. Natürlich würde sie weiterhin mit Aoko Kontakt halten und auch mit den anderen. Aber sie wollte sich nicht auf einen Kerl einlassen und wieder verletzt werden. Das hatte sie schon hinter sich und daran zu denken tat immer noch weh.
 

Aber irgendwas in ihr sagte ihr, dass es mit dem Kudo anders laufen würde. Aber war es das Wert ihre Freundschaft aufs Spiel zu setzten? Die beiden konnten sich streiten, lachen und vertragen. Eine feste Beziehung würde doch nur alles kaputt machen oder? Allerdings wie heißt es: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Vielleicht sollte sie es auf einen Versuch ankommen lassen.
 

Und das würde sie jetzt auch tun. Sie lehnte sich dem Kudo entgegen und nahm sein Gesicht in die Hände. Er riss sofort die Augen auf und starrte sie verwirrt an. Sie suchte in seinen Augen nach Ablehnung. Aber sie fand keine. Seine Augen spiegelten das gleiche wieder wie ihre. Verlangen. Begierde und Leidenschaft. Das was sie schon lange nicht mehr gefühlt hatte.

Ohne weiter nachzudenken küsste sie ihn sanft. Und ein Stromschlag durchfuhr ihren Körper.
 

Der junge Mann konnte es kaum fassen. Ran küsste ihn. Sie hatte den ersten Schritt gemacht und presste ihre Lippen auf seine. Etwas entsetzt von dem überraschenden Angriff legte er aber sofort seine Arme um sie und zog sie näher an sich. Er erwiderte den scheuen Kuss so intensiv, geradezu hungrig, dass er meinte zu verbrennen. Seine Hände griffen in ihre langen Haare und verweilten da. Sie öffnete die Lippen und ließ ihn hinein. Seine Zunge erforschte ihren Mund und forderte ihre Zunge heraus. Ein heißer Zungenkuss entbrannte, während Ran ihre Beine um seine Mitte schlang. Dabei keuchte Shinichi, da er mit dieser Aktion nicht gerechnet hatte. Außerdem konnte er so seine wachsende Erektion nicht vor ihr geheim halten, was ihm doch unangenehm war. Sie würde wahrscheinlich denken, dass er nur auf Sex aus war.
 

Als die hübsche Schülerin sein wachsendes Glied an ihrem Oberschenkel spürte, musste sie innerlich doch grinsen. Scheinbar war er heiß auf sie. Das konnte sie ihm nicht verübeln, denn es ging ihr in diesem Moment genauso, nur das man dass bei ihr nicht sehen konnte. Leidenschaftlich küsste sie ihn weiter und klammerte sich regelrecht an seine Hüfte. Er sollte merken, dass es für sie okay war, wenn er erregt war. Sie würde nicht gleich das Weite suchen. Sie fand es sogar faszinierend, dass sie so was in ihm auslöste.
 

Der junge Kudo zischte, als sie ihn fester umklammerte und versuchte an was anderes zu denken. Was aber schwierig war, wenn ein heißer Frauenkörper an seine Lenden rieb und ihre Zunge verbotene dinge machte. Verdammte scheiße, wie sollte er aus dieser Situation rauskommen ohne dass es peinlich wurde?

Er konnte es nicht. Wenn sie sich von einander lösen und aufhören würden, hätte er noch immer einen steifen und den würde er so schnell nicht los werden.
 

Nun löste sich Ran von seinen Lippen und hauchte ihm zarte Küsse auf den Hals. Was von Shinichi mit einem leisen Stöhnen beantwortet wurde. Als sie ihm dann kurz in die Schulter biss, zuckte er zusammen, packte sie und drehte sich so, dass sie mit dem Rücken an dem Becken lehnte. Dabei konnte sie ihn nun deutlich spüren und keuchte. Er war scheinbar sehr groß. Und heiß, sie spürte seine Hitze. Ihr Herz schlug schneller und sie versuchte zu schlucken. Dann trafen sich ihre Blicke.
 

Shinichi sah in diese wunderschönen blauen Augen und versuchte sich zusammen zu reißen. Sie mussten jetzt aufhören, denn sonst würde er sie hier und jetzt nehmen. Und dass wollte er auf keinen Fall. Er wollte sie langsam und leidenschaftlich lieben. Seid der Trennung von Shiho hatte er keinen Sex mehr gehabt und das merkte er gerade sehr deutlich. Sanft befreite er sich aus ihren Beinen und lehnte seine Stirn gegen ihre. Ihr Atem ging noch unregelmäßig aber sie kamen wieder zur Ruhe. Nun schwiegen sie. Wussten nicht genau, was sie sagen sollten.
 

Es war Ran die als erstes sprach. „Tut mir leid.“

Überrascht sah er sei an. Hatte sie sich gerade entschuldigt? War sie verrückt geworden? Für so einen verdammt heißen Kuss brauchte sich keiner zu entschuldigen und sie schon mal gar nicht.

Trotzdem fragte er nach. „Wofür?“

„Ich habe dich überfallen. Und ich weiß, dass ich mit dieser Aktion unsere Freundschaft kaputt machen könnte. Aber irgendwie konnte ich gerade nicht anders.“ Es schien ihr unangenehm zu sein ihre Gefühle in dieser Situation zu zeigen. Das konnte er sehr gut verstehen. Sei war sonst immer stark und zeigte niemals eine Gefühlsregung.
 

Er hob ihr Kinn und lächelte. „Falls du es vergessen hast, ich habe mitgemacht und wie du gemerkt hast, ist es nicht spurlos an mir vorbei gegangen. Und noch etwas. Der Kuss wird unsere Freundschaft nicht kaputt machen. Wir beide sind erwachsen und ich glaube, dass wir beide mit dieser Situation umgehen können, oder? Wir können das auch einfach vergessen und wie bisher weiter machen. Du entscheidest.“

Er würde damit nicht umgehen können, das wusste er. Aber Ran ganz zu verlieren kam für ihn überhaupt nicht in Frage.

Nun lächelte Ran. „Ich denke nicht, dass ich den Kuss vergessen kann. Ich schlage vor wir machen erst mal weiter und sehen wohin es uns führt. Ich....“ Sie schluckte. „Ich glaube ,dass du mir etwas bedeutest. Noch weiß ich nicht genau, was und in welche Richtung aber du bist mir nicht egal. Und ich will herausfinden wie es zwischen uns weiter geht wenn du das auch willst.“
 

Erleichtert zog er sie in eine Umarmung. Er bedeutete ihr etwas. Das war ein gutes Zeichen und sie hatte ihn geküsst, auch ein gutes Zeichen und sie wollte den Kuss nicht vergessen, ein wunderbares Zeichen! Damit konnte er fürs erste Leben und vielleicht würde es bald zwischen den beiden richtig funken. Das hoffte er zumindest. Er ließ sie los und deutete auf die Tür. „Wollen wir nach den Kleinen sehen? Die sind schon lange verschwunden.“

„Ja, nicht dass sie das gleiche wie wir machen.“

Beide kicherten und verließen das Wasser. Shinichi drehte sich leicht verlegen weg, damit Ran seine Badehose nicht sah. Es war ihm echt peinlich, dass er sich nicht unter Kontrolle hatte. Aber die junge Mori hatte es schon gesehen und gespürt, und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. ,,Ganz ehrlich, für deine Pracht brauchst du dich nicht zu schämen. Wäre ich ein Mann, hätte ich jetzt mit dem gleichen Problem zu kämpfen wie du.'' Dann nahm sie ihr Handtuch und verließ die Halle.
 

Der junge Kudo sah ihr lachend hinterher. Diese Frau war der Hammer.

Wochenende: Die Eltern

So eine verdammte Scheiße! Scheiße, scheiße, scheiße! Shinichi fluchte. Er fluchte so sehr, dass Kaito neben ihn nur noch staunen konnte. „Lass Mom dein Gefluche bloß nicht hören. Die wäscht dir den Mund mit Seife aus“, warnte der Jüngere und bekam einen patzigen Blick zur Antwort. „Wenn du dich beeilt hättest, dann müsste ich jetzt nicht fluchen! Ich habe dir gesagt wir fahren in zehn Minuten und dir fällt noch ein duschen zu müssen. Und nur deinetwegen sind wir zu spät! Mom wird stinksauer sein!“

„Ja was denn? Ich konnte ja nicht stinkend mitfahren. Wenn Mom an mir schweiß riecht dreht sie durch. Dann darf ich mir eine Woche anhören wie man sich vernünftig wäscht!“, erwiderte Kaito maulend.

„Du hättest vorher duschen können.“

„Ich habe aber mit Aoko telefoniert. Ich konnte ja nicht einfach auflegen!“
 

„Du weißt doch, dass die beiden heute wiederkommen! Hast du es Aoko nicht gesagt?“

„Ja doch aber dann...sind wir irgendwie vom Thema abgeschweift.'“

Kopfschüttelnd lenkte Shinichi sein Auto durch den Verkehr. So eine verdammte Scheiße aber auch. Seine Mutter hasste es, wenn man zu spät kam. Vor allen, wenn sie und ihr Mann am Flughafen warteten. Sie verlangte Pünktlichkeit. Und jetzt waren sie eine halbe Stunde zu spät. Vielleicht war sie vom Flug aber auch so müde, dass sie nichts sagte. Das wäre gut.
 

Endlich sahen sie den Flughafen und Shinichi parkte den Wagen. Jetzt mussten sie ihre Eltern finden. Die warteten bestimmt im Gebäude. Beide stiegen aus und gingen rein. Wie immer herrschte hier Hochbetrieb. Die beiden Brüder kämpften sich durch die Menschenmassen. „Man immer dass gleiche. Warum müssen Flughäfen immer so überfüllt sein?“, stöhnte der jüngere Bruder und wich einem kleinen Kind aus. Dieses rannte wie ein Blitz und nahm auf andere keine Rücksicht.

Sein Bruder zuckte mit den Schultern. „Weil die Leute Langeweile haben. Genauso wie unsere Eltern. Warum sonst reisen die beiden soviel in der Weltgeschichte rum?“

„Weil Dad Krimiautor ist und überall seine Romane vorstellt.“

Lachend duckte Kaito sich als sein Bruder ihm eine Kopfnuss geben wollte.
 

Ein räuspern erklang hinter ihnen und beide drehten sich um. Eine hübsche Frau ende dreißig mit langen gelockten, braunen Haaren und strahlend blauen Augen sah die beiden jungen Männer wütend an. Man sah förmlich die Blitze in ihren Augen. Die Brüder tauschten einen Blick und setzten ihr bestes, charmantes Lächeln auf. „Hallo Mummy. Schön dass du wieder hier ist“, sagte Kaito schmeichelnd und umarmte seine Mutter. Diese drückte ihr Baby an sich und seufzte glücklich. Endlich war sie wieder bei ihren Söhnen. Sie schob ihren jüngsten von sich und trat auf den ältesten zu. Er breitete die Arme aus und sie warf sich hinein.
 

Dann kam Yusaku zu ihnen. Kaito umarmte seinen Vater erfreut. Dieser trug ein weißes Hemd und eine dunkle Jeans. Wie immer trug er einen Bart, von dem würde er sich wohl auch nicht trennen. „Du siehst gut aus, mein Sohn. Wie ich sehe hat dein Bruder sich gut um dich gekümmert.“ Er klopfte dem jüngsten Kudo auf die Schulter. Dieser nickte grinsend. „Ja ich habe immer brav mein Gemüse aufgegessen.“

Yukiko löste sich nun auch von ihrem großen und ging einen Schritt zurück. „Ihr stellt euch mal nebeneinander“ , befahl sie. Shinichi umarmte kurz seinen Dad und stellte sich brav neben den jüngeren. Beide mussten die Musterung ihrer Mutter über sich ergehen lassen.
 

„Ihr müsst beide mal wieder zum Friseur“ , meinte sie schließlich, als sie sich ihre Kinder genau angesehen hatte. Diese verdrehten beide die Augen. „Ich bleibe so. Ich lass mir nicht die Haare schneiden“ , sagte Shinichi etwas genervt und Kaito stimmte nickend zu.

Ihre Mutter kniff die Augen zusammen. Oh, nein. Bitte keine Standpauke vor all diesen Leuten!

Zum Glück, half Yusaku und entschärfte die Situation. „Kommt lasst uns fahren. Ich habe hunger und will mich in meinen Sessel pflanzen“

Er schob seine Frau sanft Richtung Ausgang, während die beiden Jungs ihre Koffer nahmen. Nochmal davongekommen.
 

Am Auto stieg Yukiko gleich hinten ein. Ihr Mann würde auf dem Beifahrersitz platz nehmen und Kaito hinten mit ihr. Vater und Sohn verstauchten gerade die Koffer als plötzlich eine junge Frau bei ihnen auftauchte. „Entschuldigen Sie, aber sind sie nicht der berühmte Schriftsteller Yusaku Kudo?“

Der Angesprochene schüttelte den Kopf. „Tut mir leid aber Sie müssen mich verwechseln.“ Er schloss den Kofferraum und scheuchte Shinichi zur Fahrertür. „Los, lass uns verschwinden sonst kommen noch mehr.“ Lachend stieg der junge Mann ein. Sein Vater zog eine Grimasse.
 

Als sie endlich zuhaue ankamen, stieß seine Mutter einen Freudenschrei aus. „MEIN GOTT WIE HABE ICH UNSER ZUHAUSE VERMISST!“

Aufgeregt sprang sie sofort aus dem Wagen und rannte zur Haustür. Die Männer konnten nur mit dem Kopf schütteln. „Ich dachte, Mom wäre erwachsener geworden“ , meinte Kaito.

„Ach die wird nicht mehr erwachsen. Die wird mit achtzig noch wie ein kleines Mädchen herum hüpfen“ , erklärte Shinichi stöhnend.

Ihr Vater rieb sich das Kinn. „Wenn eure Mutter alt ist, brauche ich eine gute Pflegekraft die sie im Auge behält. Die wird es uns nicht leicht machen.“

Lachend gingen die Männer mit dem Gepäck rein.
 

Yukiko sah sich die ersten Räume genau an. Alles war wie immer. Und so schön sauber und aufgeräumt. Sie hatte ein Chaos erwartet. Das letzte mal als sie für mehrere Monate weg waren, sah es hier aus, als wäre eine Bombe eingeschlafen. Überall leere Pizzakartons und Dreckwäsche. Sie hatte einen Tobsuchtsanfall bekommen und ihre Söhne fast erschlagen. Scheinbar hatten sie ihre Lektion gelernt.

Auch Yusaku war von der Ordnung überrascht. „Also wie ich sehe, habt ihr gelernt den Staubsauger zu benutzen.“

Shinichi grinste. „Nicht ganz. Wir hatten Hilfe beim aufräumen.“

Nun sahen die Eltern ihre Söhne staunend an. „Wem denn? Sag nicht, du bist wieder mit Shiho zusammen, dann trete ich dir so in den Arsch, dass du einmal um die Welt fliegst“ , drohte die hübsche Schauspielerin.

„Nein, ich bin nicht mit Shiho zusammen. Das ist Vergangenheit.“
 

Der attraktive Schriftsteller sah seinen Sohn aufmerksam an. Er sah irgendwie richtig glücklich aus. „Wer hat euch dann geholfen?“

„Also meine Freundin ist mit ihrer Schwester hergekommen und die beiden haben uns geholfen“ , erklärte Kaito verlegen.

Seine Mutter schrie auf. „Was, du hast eine Freundin und sagst kein Wort?“ sie zog ihren Jüngsten ins Wohnzimmer und ließ sich mit ihm auf dem Sofa nieder. Die anderen beiden Männer folgten ihnen.

„Los, erzähl mir von ihr. Ich will alles wissen“ , forderte sie aufgeregt.

Etwas überfordert sah Kaito zu seinem Bruder. Dieser grinste nur und nickte ihm zu.

„Also sie heißt Aoko Nakamori und geht auf meine Schule. Wir sind seid einigen Wochen zusammen und....“

„WIE BITTE!!!“ , bellte Yukiko empört. „DU HAST SEIT WOCHEN EINE FREUNDIN!!“
 

Verfluchter Mist. Dass hätte er nicht sagen sollen. Flehend sah er zu seinem Vater. Dieser schüttelte den Kopf. Da musst er jetzt durch.

Schluckend sah der Schüler seine zornige Mutter an. „Naja du bist ja kaum erreichbar, wenn du mit Dad unterwegs bist und ich wollte es dir lieber persönlich sagen.“

Funkelnd drehte sie sich zu ihren anderen Sohn um. „Hast du auch eine neue Freundin von der ich nichts weiß?“

Er hob abwehrend die Hände. „Nein. Ich bin solo.“

See wandte sich wieder an Kaito. „Okay, und wann stellst du sie uns vor?“

„Ähm.“ Unwohl kratzte sich der junge Schüler am Kopf. „Vielleicht nächste Woche?“

Seine Mutter knurrte. „Vergiss es. Du lädst sie morgen zum Grillen ein. Keine Widerrede!“
 

Jetzt kam Shinichi seinem Bruder doch etwas entgegen. „Wenn du Aoko einlädst müssen wir Ran auch einladen.“

Nun blickten seine Eltern ihn an. „Wer ist Ran?“, fragte sein Vater.

„Sie ist Aokos Schwester und eine gute Freundin von mir. Aoko wird ohne Ran nicht herkommen. Sie ist sehr schüchtern und wenn Mom sie mit Fragen bombardiert wird sie nie wieder einen Fuß hier rein setzten.“

Die hübsche Frau sah ihren Sohn an. „Na schön, dann ladet beide ein. Ich will Aoko und Ran kennen lernen. Schließlich haben sie euch beide zum aufräumen gebracht. Sie scheinen euch ganz gut im Griff zu haben.“

Wenn seine Mutter wüsste wie sehr, würde sie wohl vor Freude in die Luft gehen. Der attraktive Fußballer musste nur an den heißen Kuss von vor zwei Wochen denken und schon kamen wieder diese Gefühle in ihm hoch.
 

Beide verhielten sich nach dem Kuss ganz normal, sie spaßten und alberten herum. Stritten sich und lachten viel. Fast als hätte der Kuss nie existiert.

Was für ihn eigentlich okay war, denn er wollte sie zu nichts drängen. Aber durch den Kuss hatte er Nachts einige interessante und feuchte Träume, mehrmals in der Woche war er Nachts erregt aufgewacht. Einmal muss er sogar laut gestöhnt haben, denn Katio hatte ihm am nächsten Morgen gefragt, ob er schmerzen gehabt hat. Shinichi hatte bejaht, gesagt, er habe die Nacht Magenschmerzen bekommen und damit war die Sache erledigt gewesen.
 


 

Seine Mutter stand auf. „Na gut. Dann werde ich für morgen alles organisieren, ladet Heiji auch ein.“

„Können wir Kazuha auch einladen?“, fragte der Jüngste. „Sie ist mit Heiji zusammen. Und sie ist gut mit Ran und Aoko befreundet.“

Erfreut klatschte Yukiko die Hände. „Na endlich! Ich dachte schon die beiden werden nie ein Paar. Natürlich kommt sie auch. Ist ja logisch. Ich werde schon mal eine Liste fertig machen. Wir brauchen viel Fleisch und Zutaten für Salate und Soßen und...“ Yukiko verließ schnatternd den Raum und ließ ihre drei Männer einfach stehen.

Der attraktive Schriftsteller sah seine Söhne an. „Ich glaube, wir sollten uns mal in Ruhe unterhalten.“ Diese Worten galten zuerst Kaito, denn er hatte eine Freundin. Vater und Sohn gingen in den Garten. Der älteste Sohn holte sein Handy raus und schrieb Ran eine Nachricht.
 

An:Ran

Von:Shinichi

Betreff: Halt dich fest

Meine Mutter will dich und Aoko morgen zum grillen einladen. Ihr müsst kommen denn sonst holt sie euch und schleppt euch mit Gewalt her. Heiji und Kazuha werden auch kommen. Und bereite Aoko auf ein paar unangenehme Fragen vor. Meine Mutter wird sie morgen wie eine Zitrone ausquetschen.
 

An:Shinichi

Von:Ran

Betreff: Halt dich fest

Alles klar. Wir kommen. Ich werde mit ihr mögliche fragen durchgehen. Und wenn deine Mutter zu aufdringlich wird, knöpfe ich sie mir vor. Danke für die Warnung. Sollen wir irgendwas mitbringen?
 

An:Ran

Von:Shinichi

Betreff: Halt dich fest

Das weiß ich nicht. Meine Mutter schreibt gerade einen großen Zettel. Ich frage und schreib dir dann. Mein Vater redete gerade mit dem Kleinen. Von Mann zu Mann. Mal sehen wie der Kleine das übersteht xD
 

Der attraktive Fußballspieler ging in die Küche um seiner Mutter zu helfen.
 

Yusaku saß mit Kaito im Garten und machte sich eine Zigarette an. Sein Sohn war nervös und biss sich auf die Lippen. „Vor mir brauchst du keine Angst zu haben“, meinte sein Vater zwinkernd. „Deine Mutter wird dir peinliche Sache sagen und fragen! Und wahrscheinlich will sie dich auch noch aufklären.“

Geschockt starrte der Jüngste seinen Gegenüber an. „Dein ernst?“

„Wenn du Pech hast ja. Shinichi musste da auch durch. Sie hat über eine Stunde auf ihn eingeredet und ihm sogar gezeigt wie man ein Kondom überstreift. Dazu hat sie eine Gurke genommen.“ Lachend schüttelte er den Kopf. Wurde dann aber ernst. „Wie ernst ist es dir mit diesen Mädchen?“

„Sehr ernst. Ich war schon lange in sie verliebt, habe mich aber nie getraut es ihr zu sagen. Erst als Ran nach Japan kam, habe ich es geschafft Aoko meine Liebe zu gestehen. Sie hat Aoko etwas mehr Selbstbewusstsein beigebracht und ich bewundere Ran dafür sehr.“

Beeindruckt zog der ältere Mann an seiner Zigarette. „Wieso kam Ran nach Japan? Lebt sie hier nicht?“

„Sie hat in Amerika gelebt. Mehr kann ich dir aber nicht sagen, dass muss sie selbst machen.“

„Verstehe. Ich freue mich schon sehr die beiden kennen zu lernen. Ich will dir keinen großen Vortrag halten, das wird deine Mutter schon erledigen. Ich will nur, dass du nichts überstürzt und es langsam angehen lässt. Dass selbe habe ich damals auch Shinichi gesagt als er mit Shiho frisch zusammen war.“
 

Nickend lächelte Kaito. „Das hat Shinichi mir auch gesagt. Wir lassen es langsam angehen. Wir haben bisher nur geknutscht und gekuschelt. Ihr braucht euch deswegen nicht zu sorgen. Aoko ist sehr schüchtern in diesen Dingen und ich würde sie niemals zu etwas zwingen. Dafür bedeutet sie mir zu viel.“

Nun lächelte Yusaku. „Das freut mich zu hören.“

Er rauchte seine Zigarette noch auf und ging dann mit Kaito wieder rein. Sie gingen in die Küche, wo Yukiko schon eine große Liste schrieb. Shinichi tippte an seinem Handy rum.

Als ihr Mann mit ihren jüngsten reinkam, sah sie auf. „Was isst Aoko am liebsten?“

„Steaks.

„Und Ran?“

„Dasselbe, wobei Ran auch gerne Bauchfleisch isst“, meinte der junge Kudo.

„Okay. Schatz, du fährst mit Shinichi sofort einkaufen.“

„Liebling wir sind gerade wieder in Japan angekommen, können wir nicht morgen früh einkaufen fahren?“
 

Seine Frau bedachte ihn mit einem Blick, den Yusaku verstummen ließ. Scheinbar wollte sie jetzt mit Kaito reden. Alleine. Ohne ein weiteres Wort gingen die beiden Männer los. Bloß weg aus dem Minenfeld.

Der Jüngste Kudobruder setzte sich zu seiner Mutter und wartete auf das Verhör.

Nach ein paar Minuten sprach sie schließlich. „Wenn du die Kleine schwängerst, werde ich dir deinen Penis abschneiden und an unsere Haustür hängen, hast du verstanden?“

„Ja.“ Er schluckte unsicher.

„Und wehe ich sehe euch beide nackt im Haus herumrennen. Shinichi ging einmal nackt den Flur lang und Shiho tanzte halbnackt in der Küche herum. Dass will ich nicht noch einmal sehen. Ich will, dass ihr beide diskret seid. Und schließt bloß deine Tür ab! Einmal wollte ich die Wäsche deines Bruders holen und bin im ungünstigsten Moment rein geplatzt.“ Die hübsche Frau schüttelte den Kopf. „Das will ich nicht noch einmal. Also halte dich an diese Regeln und ich halte mich mit peinlichen Fragen zurück, einverstanden?“

Ihr Sohn nickte. „Einverstanden.“

Lächelnd lehnte sie sich zurück. „Gut, dann erzähl mir ein bisschen von ihr.“
 


 

Später telefonierte Shinichi mit Heiji.

„Also, du und Kazuha müsst morgen Nachmittag zum grillen kommen. Meine Mutter hat alles organisiert und wenn ihr nicht kommt macht sie euch die Hölle heiß.“

„Vergiss es. Sie will uns nur aushorchen wegen unserer Beziehung uns so“, stöhnte sein bester Freund genervt.

„Ach ihr beide seid morgen nicht Thema Nummer ein. Sondern Kaito und Aoko. Die beiden müssen sie mehr aushalten. Außerdem kommt Ran auch.“

„Schön, ich werde es Kazuha sagen.“

„Gut.“

„Ach da fällt mir ein. Hast du schon den Clubbesitzer angerufen wegen Rans Geburtstag?“, fragte der junge Hattori.

„Ja, er meinte das wir den Geburtstag bei ihm feiern können und er macht es sogar etwas günstiger. Außerdem bekommen wir unsere eigene Bedienung damit wir nicht ständig auf unsere Bestellungen warten müssen.“

„Geil. Hast du schon ein Geschenk für sie? Kazuha will mich nächste Woche zum einkaufen schleppen, du bist herzlich eingeladen dich anzuschließen.“ Das klang flehend.
 

Lachend warf der hübsche Schüler den Kopf in den Nacken „Ich muss dich enttäuschen, ich habe bereits etwas.“

„Und was?“

„Sag ich nicht. Nur, dass ich mich damit für ihr Geschenk revanchiere.“

„Ach ja, was hat sie dir denn eigentlich geschenkt? Du hast es mir immer noch nicht verraten und dein Geburtstag ist schon lange her.“

„Das wirst du noch erfahren. Jedenfalls hab ich alles perfekt geplant. Ich muss jetzt Schluss machen. Meine Mutter hat gekocht und wenn ich nicht pünktlich am Tisch sitze, bringt sie mich um.“

Die beiden Schüler verabschiedeten sich und legten auf. Dann schlenderte er in die Küche.
 

Das Essen verlief sehr ruhig. Ihre Eltern berichteten von den Orten die sie besucht hatten und von Yusakus neuem Roman. Außerdem hatte Yukiko eine alte Freundin getroffen und sich stundenlang mit ihr unterhalten.

Yusaku hatte seinen neusten Roman vorgestellt. Der Detektiv auf hoher See. Er war ein Riesenerfolg und würde ihr Konto um einige Millionen vergrößern.
 

Die beiden Brüder erzählten währenddessen von der Schule und wie der Geburtstag von Shinichi gefeiert wurde. Seine Eltern hatten ihm angerufen und gratuliert. Ein Geschenk bekam er nicht, weil er sich eh alles kaufen konnte was er wollte. Er bekam jeden Monat eine große menge Geld auf sein Konto und war dadurch schon beinahe Millionär, genauso wie Kaito. Nur, dass die beiden ihr Geld nicht aus dem Fenster warfen.
 

Später am Abend gingen die Eltern früh ins Bett. Beide waren doch sehr müde und wollten endlich in ihr Bett fallen. Vor allem die schöne Schauspielerin war es leid im Hotelzimmer zu schlafen. Sie gab ihren Söhnen einen Kuss auf die Wange und verschwand im Schlafzimmer. Ihr Vater nickte nur kurz und war auch weg.
 

Kaito und Shinichi setzten sich noch ins Wohnzimmer.

„Man, dass kann ja was werden. Hoffentlich benimmt sich Mom morgen.“

„Schlimmer als mit Shiho kann es nicht werden“, gähnte der attraktive Fußballspieler.

„Meinst du. Sie hat mich vorhin schon über Aoko ausgefragt. Hoffentlich bedrängt sie, sie nicht so.“

„Ich habe Ran schon gesagt, dass sie Aoko vorbereiten soll. Ich denke Ran wird ihr ein paar gute Antworten geben. Und wenn alle stricke reißen, wird Ran das weitere reden übernehmen. Oder wir lenken ihre Aufmerksamkeit auf Heiji und Kazuha.“

„Gute Idee. Aber ich muss zugeben ich freue mich auf morgen. Und ich bin froh, dass Mom und Dad wieder zuhause sind. Ohne die beiden ist es doch sehr ruhig hier, oder?“

„Ja.“ Shinichi nickte. „Ich gestehe, dass ich die beiden auch vermisst habe. Und ich hoffe, dass Aoko und Ran sich mit Mom verstehen werden.“
 

Der Jüngere sah nachdenklich aus. „Wenn Aoko und ich heiraten und sie versteht sich super mit Mom ,dann hab ich das große Los gezogen.“

Lachend boxte Shinichi seinen Bruder. „Warte erst mal morgen ab. Wir werden sehen wie es wird.“

Kaito warf ein Kissen nach seinem Bruder und stimmte in das Lachen mit ein.

Wochenende: Die Eltern

„Was soll ich bloß anziehen?“

„Geh doch nackt.“

„Ich meine es ernst! Wir lernen heute Kaitos und Shinichis Eltern kennen. Da müssen wir einen guten Eindruck machen.“

„Den machst du auch so schon. Immer hin hältst du es mit ihren Sohn aus. Ich wette, die beiden haben ihrer Mutter schon einige graue Haare beschert. Wenn du dich als seine Freundin vorstellst wird sie dir um den Hals fallen.“

Die hübsche Schülerin warf ihrer Schwester einen bösen Blick zu.

Diese ließ sich lachend auf das Bett fallen und spielte mit ihrer Haarsträhne.
 

Aoko suchte in ihrem Kleiderschrank nach etwas passendes. Nachher würden sie Yukiko und Yusaku Kudo kennen lernen. Sie war eine berühmte, schöne Schauspielerin und er ein berühmter Krimiautor. Da musste man selbst auch gut aussehen, wenn man sich nicht blamieren wollte.

„Ich habe nichts anzuziehen“, jammerte die jüngere Nakamori und schmiss ihre Schranktür zu.

Ihre Schwester setzte sich auf. „Da es heute warm wird, schlag ich einen knielangen Rock vor. Und ein T-Shirt.“

„Ich habe aber nichts hübsches.“

Seufzend stand die hübsche Schülerin auf. „Komm mit, ich habe da was. Und dann hilfst du mir bei meinen Sachen. Ich rufe Kazuha auch an um zu fragen was sie anziehen wird.“

Sie verließen das Zimmer der Sechzehnjährigen und gingen eins weiter.
 

Bevor die beiden Rans Zimmer betreten konnten, hielt Eri sie auf. „Hört mal. Ich treffe mich heute mit einen Mandanten. Also wird es heute sehr spät. Ich lasse euch Geld für Essen da.“

„Gut. Viel Spaß.“

„Was habt ihr beide heute vor?“

Aoko blickte nervös zu ihrer großen Schwester. Ihr fiel es schwer ihre Mutter anzulügen. Ran hatte damit keine Probleme. „Wir treffen uns mit Kazuha. Wir wollen ins Kino und dann vielleicht noch was essen gehen.“

Das kam so leicht über ihre Lippen, dass Aoko nur staunen konnte. Sie war ganz schlecht im Lügen.

Eri nickte erfreut. „Ihr scheint euch ja sehr gut zu verstehen. Ladet Kazuha mal zum essen ein, wenn ich mehr Zeit habe.“

„Wird gemach“', sagte Ran und verschwand im Zimmer. Aoko folgte ihr schnell.
 

Nachdem die Tür geschlossen wurde, sah die junge Schülerin die Ältere an. „Ich kann Mama nicht anlügen. Dass, du das so ohne weiteres kannst wundert mich echt.“

Diese zuckte gleichgültig mit den Schultern. „Meine leichteste Übung. Paps hab ich auch ein paar mal angelogen. Meistens wenn ich mit Sonoko feiern gehen wollte. Er hat es auch immer geschluckt. Und immer gab er mir viel Geld, damit wir beide uns was zu essen bestellen konnten.“

Dass Geld wurde in den meisten Fällen für Alkohol ausgegeben und für das Taxi nach Hause. Aber das brauchte die Kleine ja nicht zu wissen.
 

Während Aoko auf ihren Bett platz nahm, ging Ran zu ihrem Schrank und suchte. Irgendwo hatte sie einen Rock und dazu ein passendes Shirt. Aber wo? Sie fing an danach zu suchen, als ihr Handy klingelte. Ohne drauf zu schauen warf sie es ihrer Schwester zu. „Geh mal dran. Ich bin gerade beschäftigt“, meinte sie und beugte sich vor.

Aoko nickte und nahm den Anruf an. „Hallo?“

„JUHU. Sagt mal was zieht ihr beide heute an? Ich stehe seit einer Stunde vor meinen Kleiderschrank und kann mich nicht entscheiden!“, rief Kazuha dramatisch.

Aoko stellte sie auf Lautsprecher damit Ran alles mithören konnte.

„Ran, was soll ich anziehen?“

Die drehte sich herum und rief. „Lack und Leder!“

Aoko pustete los. Sie konnte gar nicht mehr aufhören zu Lachen. Aber Kazuha gefiel diese Antwort überhaupt nicht. „Sehr witzig.“ Knurrte sie. „Dann ziehst du Latex an! Und dann musst du vor Shinichi sexy tanzen. Ich bin mir sicher, dass er sofort in seiner Hose kommt.“

Lachend suchte Ran weiter.
 

„Also, was ist denn jetzt? Was zieht ihr beide an?“

„Also Ran sucht gerade nach einen Rock und eine Shirt für mich“, erklärte Aoko. „Du könnest doch ein Kleid anziehen.“

„Ich habe kein Kleid.“

Das war ja wohl die Untertreibung des Jahres. Ran konnte darüber nur den Kopf schütteln. „Weib, du hast gefühlte hundert Kleider in deinen Schrank hängen! Wenn du ein bisschen gräbst wirst du schon ein passendes finden.“

„Sag mir lieber was du anziehst“, verlangte die hübsche Toyama an der anderen Leitung.

„Ich ziehe auch einen Rock an. Und vielleicht eine Bluse. Mal sehen.“

„Toll und ich?“

Genervt stöhnte die hübsche junge Frau. „Zieh das weiße Kleid mit den Sonnenblumen drauf an. Dass steht dir gut und Heiji kann sich an deinen langen Beinen ergötzen!“
 

Kurze stille. Dann hörten sie Kazuha erfreut quietschen. „Das ist genial! Oh du bist die Beste! Wenn ich dich nicht hätte!“

„Dann würdest du nackt herumlaufen und dir deinen süßen Knackarsch abfrieren“, erwiderte Ran amüsiert.

Aoko schüttelte kichernd den Kopf. Die beiden waren aber auch zu witzig.

Kazuha fand das Kleid und legte mit einem kurzen Danke auf. Gerade als die junge Schülerin das Handy weglegen wollte, klingelte es erneut. Wieder nahm sie es und tippte auf annehmen.

„Was macht ihr mit euren Haaren?“

Stöhnend griff sich Ran an den Kopf. „Die regt mich auf“, dachte sie und nahm Aoko das Handy ab.

Dann gab sie ihrer kleinen Schwester die Klamotten und versuchte Kazuha Frisuren technisch weiterzuhelfen.
 


 

Währenddessen stellten die beiden Brüder schon mal die Stühle hin. Ihre Mutter machte gerade zwei Salate und ihr Vater putzte das Grillrost. Die beiden hörten ihn fluchen. Das war keine schöne Aufgabe.

„Sag mal, was machen wir nach dem grillen? Wollen wir mit den anderen dann noch weg gehen oder hat Mom was geplant?“, fragte Kaito und strich eine Auflage glatt. Sein Bruder zuckte mit den Schultern. „Egal was sie noch vorhat. Wir schnappen uns die Frauen und suchen das Weite. Mom holt sonst die Babyfotos raus und zeigt sie den beiden. Und darauf kann ich gut und gerne verzichten!“

Kaito wurde etwas blass. „Da sind doch auch die Fotos bei, wo wir zusammen in der Badewanne sitzen oder?“

„Jap. Und du weißt das Mom die jeden zeigt. Und die peinlichen Fotos aus unseren Urlaub in Spanien.“

„Okay, davor müssen wir die Mädchen schützen. Wenn die, die Fotos sehen, hauen die ab und kommen nie mehr.“

Der attraktive Fußball musste schmunzeln. „Ich glaube, Ran kann nichts schocken. Die wird sich höchstens köstlich darüber amüsieren. Aoko wird wohl alleine das Weite suchen.“

Lachend wich er einer Auflage aus, die sein jüngerer Bruder nach ihm warf.
 


 

Ran hatte sich umentschieden. Sie hatte sich für ein knielanges hellblaues Kleid entschieden, dazu passende Sandalen. Ihre Haare hatte sie zu einen Zopf gebunden und auf Makeup verzichtet. Aoko trug den Faltenrock und ein weiß-blaues Shirt. Ihre Haare hatte sie offen gelassen. Sie sah richtig süß aus. „Richtig unschuldig'', dachte Ran grinsend.

„Also wir gehen jetzt zu Kazuha, holen sie ab und marschieren dann gemeinsam zu der Villa'', meinte sie.

Die jüngere nickte. So war der Plan. Heiji würde vorher schon hingehen um bei den Gartenmöbeln zu helfen. Dass hatte Yukiko befohlen. Schließlich gehörte er schon fast zur Familie und konnte auch seinen Beitrag leisten.

Eri war bereits aufgebrochen und die beiden Schwestern konnten ungehindert das Haus verlassen.
 

Sie bogen gerade um die Ecke als ein Auto neben ihnen hielt. Wachsam schaute Ran zur Fahrertür und als das Fenster runter gefahren wurde, sah sie den jungen Mann hinter dem Steuer. Und lächelte.

„Hallo, wie geht’s euch zwei hübschen?“ Es war Saguru und er lächelte erfreut.

Aoko und Ran gingen näher ans Auto. „Gut, wir sind auf dem Weg zu einer Freundin. Und wo willst du hin?“

Er zeigte auf den Rücksitz. Da waren mehrere Tüten drauf. „Ich war bei der Freundin meiner Mutter und habe Sachen abgeholt. Die braucht meine Mutter für ihre heutige Tubaparty.“ Er seufzte.

Aoko kicherte bei seinen verzweifelten Gesichtsausdruck. Ran sah neugierig ins Fenster. „Deine Mutter veranstaltet Tupapartys? Also ich kann mir ehrlich gesagt nichts langweiligeres vorstellen.“

„Es ist sehr langweilig. Die ganzen Weiber die wie kleine Mädchen rum gackern und sich die Kante geben. Ich verdrücke mich sofort, wenn die kommen.“

„Kann ich verstehen.“
 

Er nickte den beiden zu. „Soll ich euch zu eurer Freundin fahren?''

„Das wäre toll, aber ist das für dich nicht zu umständlich?“, fragte Aoko.

„Quatsch. Das macht mir nichts aus. Kommt, steigt ein und ich fahre euch schnell.“

Ran und Aoko seufzten und gaben sich geschlagen. Aoko nahm hinten zwischen den Tüten platz und ihre Schwester vorne. Saguru legte den Gang ein und fuhr weiter.

Die hübsche Schülerin erklärte den Weg und unterhielt sich freundlich mit ihm.

Viel gab es nicht zu erzählen. Auf der Uni war nicht viel los und privat hatte der Student auch nichts neues zu erzählen. Die junge Mori könnte ihm ja von dem heißen Kuss zwischen ihr und Shinichi erzählen, aber dann würde es Aoko mit kriegen und das wollte sie nicht. Außerdem ging es ja auch keinen was an.
 

Kurz darauf hielt der Wagen vor Kazuhas Haus. Die beiden hübschen Schwestern bedankten sich und winkten zum Abschied. Er hupte und fuhr weiter. Lässig gingen die beiden Damen zur Haustür und gerade als Ran ihre Hand zum klingeln hob, wurde die Tür geöffnet und eine hysterische Kazuha kam heraus. Der Grund dafür war leicht zu erkennen. Ihre Haare standen zu berge und ihre Rundbürste hatte sich darin verfangen.

„Hilf mir! Ich krieg die nicht mehr raus“, rief die hübsche Schülerin verzweifelt und zog die beiden Mädchen ins Haus. Sie hatten keine Zeit sich groß umzusehen, denn Kazuha drängte die beiden in ihr Zimmer. Dort gab sie der jungen Mori alles um ihre Frisur zu retten. „Los mach was bitte! Ich sehe aus wie eine Vogelscheuche. So kann ich den Kudos nicht unter die Augen treten!“

Lachend dirigierte Ran ihre Freundin auf einen Stuhl und fing an ihre Haare zu machen. Es dauerte eine Weile, aber sie schaffte es schließlich die Bürste aus den Haaren zu befreien. Dann kämmte sie das Haar und nahm sich eine Schleife.
 


 

Aoko sah sich das Zimmer an. Es war fast genauso wie ihres, oder Rans. Nur dass Kazuha sehr viel mehr Plüschtiere hatte. In jedem Regal saß ein kleiner Teddy oder Hase. Sie selbst hatte einen Teddy und einen Hund in ihren Regalen sitzen. Und Ran hatte soweit sie wusste gar keine. „Sammelst du Plüschtiere?“, fragte sie daher.

Kazuha nickte. „Ja ist mein kleines Laster.“

„Hättest du nicht Schokolade oder Koks nehmen können, anstatt Kuscheltiere?“, fragte Ran.

„Nö, die sind viel Süßer“, quietschte die hübsche Toyama begeistert.

Darüber konnte die hübsche Mori nur den Kopf schütteln. „Mädel, du bist echt ne Marke.“

„Was ist dein geheimes Laster?“

„Ich fresse kleine Kinder.“

Kazuha und Aoko fingen an zu lachen.
 

Als die hübsche Schülerin fertig war, stand Kazuha auf und begutachtete sich im Spiegel. „Ja so kann ich gehen. Danke, du bist meine Lebensretterin. Wenn Yukiko mich so gesehen hätte, hätte sie mich bestimmt zu ihren Friseur geschleift.“

„Ist sie so Frisur besessen?“, fragte Aoko verwirrt.

Ein nicken kam von der Angesprochenen. „Ja, sie ist schließlich Schauspielerin. Sie muss immer gut aussehen und verlangt von ihren Söhnen dasselbe. Ich war einmal bei den beiden zu Besuch als sie gerade Zuhause war. Sie hat meine Haare angesehen und meinte: Schätzchen du würdest mit kurzen Haaren viel besser aussehen. Komm ich mache einen Termin bei Paolo und du siehst wie ein Weltstar aus.“

Bei den Gedanken brach ihre beste Freundin in Gelächter aus. „Dass hätte ich zu gerne gesehen. Du mit kurzen Haaren''

„Ja und dann hat sie an meiner Kleidung rum gemeckert. Ich sollte mehr Figurbetontes tragen, sonst würde ich als alte Jungfer sterben.“

Oh man, dass konnte ja ein Tag werden.
 


 

Heiji gähnte und streckte sich ausgiebig. Yusaku machte gerade den Grill an, während die beiden Brüder faul auf ihren Stühlen saßen. „Sag mal, Kaito.“

Der angesprochene sah auf. „Ja?“

„Wenn Aoko das Essen gut übersteht, kannst du sie ja fragen ob du ihre Mutter kennen lernen darfst. Ich wette, dass würde sie tierisch freuen.“ Ein fieses Grinsen schlich sich auf das Gesicht des Kendoprofis.

Der jüngste Kudo zeigte ihm einen Vogel. „Spinnst du? Ihre Mutter weiß nicht das wir zusammen sind. Wenn ich da auftauche und sage: Hey ich bin der Freund ihrer Tochter aber nennen sie mich ruhig Schwiegersohn in Spee, dann bringt die mich um. Sie ist Anwältin und ich lande bestimmt tot auf der Müllschippe.“

Amüsiert sah Shinichi seinen Bruder an. „Findest du nicht, du übertreibst etwas? So schlimm wird sie nicht sein. Sie hat sich laut Ran schon etwas gebessert.“

„Hallo, Aoko darf offiziell nicht mal ein Handy haben. Wenn Ran ihr nicht ihres überlassen hätte, müsste ich ihr altmodische Liebesbriefe schreiben.“
 

Lachend drehte sich ihr Vater um. „Ist das dein ernst? Ist die Mutter der beiden so streng?“

Alle drei nickten. „Ja. Sie will ihre Tochter beschützen aber durch Ran ist sie etwas lockerer geworden. Naja selbst das ist übertrieben, aber sie dürfen nach der Schule sogar Eis essen gehen ohne Bescheid zu sagen. Dass ist ein großer Schritt“, bemerkte Shinichi.

„Aha, wie heißt Aoko Mutter?“

„Eri Nakamori. Sie ist eine erfolgreiche Anwältin und soll knallhart im Gericht sein.“

Der Krimiautor rieb sich das Kinn. „Ich glaube, ich habe schon mal etwas von ihr in der Zeitung gelesen. Sie ist die Mutter von Aoko und Ran ja?“

„Ja.“

„Hmm, ich werde mal über sie recherchieren. Falls wir sie jemals kennen lernen, wäre es wohl gut etwas über sie zu wissen.“

Dass konnte wirklich nicht schaden. Aber ob es was bringen würde? Wahrscheinlich nicht.
 

Yukiko kam aus dem Haus und stellte eine große Schüssel Salat auf den Tisch. „So alles ist fertig. Shin-chan, hol die Mädchen ab. Ich will nicht länger warten.“

„Mom, ich liebe dich, aber wenn du es wagst mich in der Gegenwart der Mädchen so zu nennen, werde ich für immer alte Tante zu dir sagen“, drohte der Fußballspieler.

Seine Mutter funkelte ihn an. „Wenn du das tust, zeige ich Ran deine Babyfotos!“

Blass schnappte sich der junge Mann die Autoschlüssel und verschwand. Heiji und Kaito brüllten vor lachen. Aber nicht lange denn...

„Ihr beide holt jetzt die anderen Sachen raus und Kaito, du holst den CD-Player aus der Garage. Ich will Musik hören. Und beeilt euch, ich will alles fertig haben bevor die Mädchen kommen“, scheute sie die beiden Schüler. Diese sprangen auf und erledigten alles. Yusaku konnte über seine Frau nur lachen. „Wenn ich gewusst hätte, wie du die Jungs im griff hast, hätte ich dir noch mehr gemacht.“

Sie schlug ihn auf den Hinterkopf. Lächelte aber. „Die drei sind mehr als ich vertragen kann. Wenn du mir noch mehr in die Welt gesetzt hättest, hätte ich dich umgebracht. Die nächsten Kinder die hier herumkrabbeln werden unsere Enkel sein.“
 

Sie küsste ihn und schmunzelt sah er wieder zum Grill. „Ich glaub nicht, dass die beiden uns so bald zu Großeltern machen. Die beiden sind jung und haben noch viel vor sich. Und ich denke, dass Ran und Aoko davon auch nicht begeistert wären. Und ihre Mutter schon gar nicht.“

Die hübsche Schauspielerin nickte. „Ja ich habe schon gehört, dass sie ein richtiger Drachen sein soll. Ich hoffe, die Mädchen sind nicht nach ihr geraten.“

„Darüber brauchen wir uns keine sorgen zu machen.“ Ihr Ehemann prüfte die Temperatur. „Unsere Söhne wären schön blöd, wenn sie sich mit solchen Weibern einlassen würden.“

„Du vergisst, dass Shinichi mit Shiho zusammen war“, bemerkte Yukiko zerknirscht. „Das war eine Hexe und ich bin so froh dass sie nie wieder dieses Haus betreten wird.“

„Ja das bin ich auch.“
 

Der junge Kudo hielt kaum vor dem Haus da kamen die Mädchen schon raus. Er sah durch das Fenster und schluckte. Wow, die sahen alle richtig schick aus. Vor allen Ran. Das Kleid betonte ihre schlanke Figur und ihre Haare wippten beim gehen. Aoko dagegen sah aus wie ein unschuldiger Engel. Kaito würde seine Augen nicht von ihr lassen können. Und auch Kazuha sah wundervoll aus. Ihr Freund würde sich zusammen reißen müssen. Nicht, dass die beiden plötzlich rummachten. Das wäre vor den Augen seiner Mutter ganz schlecht. Er stieg aus und öffnete ganz Gentleman Like die Tür. „Darf ich bitten die Damen?“

Kichernd stiegen Aoko und Kazuha hinten ein. Ran nahm vorne platz. Er fuhr los.
 

„Also ihr seht alle drei sehr hübsch aus. Aber eine Jogginghose und ein Schlabbershirt hätten auch gereicht“, meinte Shinichi und bekam gleich böse Blicke. „Du spinnst wohl. Deine Mutter hätte uns womöglich Sachen aus ihrem Schrank gegeben, wenn wir das gemacht hätten. Und ich weiß, dass deine Mutter nur figurbetontes trägt und zum Teil auch noch recht kurze Sachen. Darauf kann ich dankend verzichten“, bemerkte Kazuha trocken.

Die junge Mori sah grinsend nach hinten. „Also dann hättest du doch Lack und Leder anziehen können!“

Aoko brüllte vor lachen, während der junge Mann seine Beifahrerin verwirrt und komisch ansah. „Lack und Leder?“

„Glaub mir, dass willst du nicht wissen.“

„Irgendwas in mir sagt mir, dass du damit recht haben könntest.“
 

Als das Auto in die Einfahrt der Kudos einbog, sahen sie schon einen wartenden Heiji. Er stand lässig herum und sah dem Wagen grinsend entgegen. Kazuha öffnete die Tür, bevor der Wagen richtig zum stehen kam. Dann sprang sie raus und warf sich sofort in die Arme des Cappyträgers. Und dann tauschten sie einen langen Kuss miteinander.

Der attraktive Fußballer stieg aus und machte Würge geräusche. „Ich kotze gleich.“

Die beiden Schwester schmunzelten als Heiji ihm den Mittelfinger zeigte, ohne den Kuss zu unterbrechen.

Dann musste er sich doch von seiner Liebsten lösen, weil Kaito zu ihnen kam. „Hey da seid ihr ja. Mom erwartet euch schon sehnsüchtig.“ Kaum hatte dieser Satz die Lippen des jungen Schülers verlassen, wurde Aoko blass wie ein Laken. Shinichi stieß ihn in die Seite. Ran schlug sich die Hand gegen die Stirn.
 

Gemeinsam gingen sie in den Garten. Nervös biss sich Aoko auf die Lippe. Ran stupste sie an. „Ganz ruhig. Das wird schon“, flüsterte sie aufmunternd. Kaito drückte die Hand seiner Freundin. Er wollte ihr Mut machen.

Yukiko saß auf einen der Stühle, und kaum sah sie die drei Mädchen, sprang sie auf und kam direkt auf sie zu.

„Na endlich. Kazuha du siehst toll aus. Und wie ich höre hast du Heiji endlich eingetütet“,rief die hübsche Frau und umarmte die junge Schülerin herzlich. Diese lachte. „Naja bevor noch eine andere ihn wegschnappt behalte ich ihn.“

„Sehr gut.“ Die fröhliche Kudo sah nun die beiden Schwestern an.

Ran stellte sich vor, denn Aoko war wie erstarrt. „Ich bin Ran Mori und das ist Aoko Nakamori. Es freut uns sie kennen zu lernen. Shinichi hat mir einiges von ihnen erzählt.“

„Wirklich? Wahrscheinlich, dass ich eine Hexe bin und ihn zwinge sein Gemüse aufzuessen. Der Junge will einfach nicht gesund leben, dabei ist das doch so wichtig. Und seine Haare! Wie oft sage ich ihn, er soll sie schneiden lassen.“

Theatralisch seufzte Yukiko, während ihr Sohn gespielt wehleidig zu der Mori sah. „Siehst du? Sie macht einen fertig.“
 

Seine Mutter gab ihn eine Kopfnuss. „Sei nicht so frech. Sonst serviere ich dir nur noch Rosenkohl und Spinat.“

Amüsiert hob Ran eine Augenbraue. Also, sie fand die hübsche Schauspielerin toll. Mit der würde sie viel Spaß haben. So wie die drauf war, würde dass noch lustig werden.

Neben ihr sah Aoko schüchtern zu Boden. Yukiko bemerkte es und da fiel ihr ein, dass sie ja schüchtern war. Bei ihr sollte sie vielleicht einen gang zurückschalten.

Freundlich streckte sie ihre Hand aus. „Es freut mich sehr dich kennen zu lernen. Als Kaito mir gesagt hat, dass er eine Freundin hat, war ich total gespannt auf dich. Du scheinst was ganz besonderes zu sein,wenn du meinen Jungen für dich gewinnen konntest.“ zwinkernd fügte sie hinzu. „Und du bist so hübsch. Du könnest Model werden.“

Nun wurde Aoko rot und lächelte verlegen. „Danke. Aber Model will ich nicht werden. Das wäre mir zu stressig.“

Der jüngste Kudo legte einen Arm um sie und zog sie an sich. „Genau, außerdem wenn sie Model wird, hat sie keine Zeit mehr für mich und das wäre ganz schlecht.“

Lachend gingen sie zu Yusaku der bereits Fleisch auf den Grill gelegt hatte.
 

Er drehte sich lächelnd zu den Frauen um. „Hallo, ich bin Yusaku. Eure Essenswünsche könnt ihr mir gleich sagen, ich lege alles drauf was ihr wollt.“

Grinsend ging Kazuha näher an den Grill. „Also ich möchte als erstes ein großes Steak. Und später vielleicht noch eins.''

„Ich nehme Bauchfleisch“, sagte Ran gleich.

„Ich möchte auch ein Steak“, kam von Aoko.

Der attraktive Krimiautor nahm die Bestellungen auf. „Endlich mal Frauen die Fleisch essen. Die meisten Mädchen essen ja kein gegrilltes, weil es zu fettig ist und viele sich lieber schlankhungern.“

Lachend warf die Mori den Kopf nach hinten. „Bevor ich aufhöre Fleisch zu essen, gehe ich freiwillig ins Kloster.“

Das brach Kazuha und Aoko zum lachen.

Seine Mutter wandte sich amüsiert zu Shinichi. „Also das Mädchen hat echt was drauf. Wenn du klug bist, hältst du sie fest und lässt sie nicht mehr gehen“, flüsterte sie verschwörerisch.

Er wurde darauf etwas rot, was Yukiko mit einen wissenden Ausdruck zur Kenntnis nahm. „Scheinbar war ihm das Mädchen doch nicht so egal“, dachte sie lächelnd.
 

Vielleicht würde sie doch schon bald zu ihren Schwiegertöchtern kommen. Auch wenn sie dafür noch zu jung war.

Wochenende: Die Eltern

Überaus gut gelaunt saß Ran mit Kazuha und Yukiko draußen und gönnten sich ein Glas Sekt. Die drei Frauen waren sofort auf einer Wellenlänge und hatten bald den Männern Redeverbot erteilt. Daraufhin sind sie reingegangen um sich das Getratsche nicht mit anhören zu müssen. Kaito war mit Aoko auf sein Zimmer gegangen und die anderen drei Männer saßen in der Küche.
 

Das Essen verlief sehr gut. Yukiko hatte Aoko nicht mit peinlichen Fragen gelöchert. Sie hatte das junge Mädchen die ganze Zeit beobachtet und festgestellt, dass sie sehr schüchtern und zurückhaltend war. Also hatte sie sich auf allgemeines beschränkt, wie z.B. Schule oder Hobbys. Da taute sie dann etwas auf, war aber immer noch ruhig und scheu. Die Attraktive Kudo würde langsam machen um sie nicht zu verscheuchen. Sonst würde aoko niemals mehr hierher kommen und das wollte sie nicht. Außerdem war das Mädchen wohlerzogen und auf ihre Art und Weise sehr süß.
 

Nachdem essen hatte sich Kaito entschuldigt und war mit Aoko verschwunden. Lächelnd hatten es die Eltern zur Kenntnis genommen. Tja und dann hatte Kaitos Mutter vorgeschlagen einen Sekt aufzumachen. Und da Kazuha und Ran begeistert zugesagt hatten, verschwand sie und kam mit einer gekühlten Flasche wieder zurück. Das war dann der Startschuss für die Männer sich langsam aus dem Staub zu machen. Denn nun würde es zu den ernsten Gesprächen kommen und da wollte keiner bei sein. Vor allem, die beiden Schüler suchten schnell den Abgang.
 

„Also Ran.'' Die ältere Kudo schenkte sich nach. „Kennst du Shiho?“

Die Angesprochene nickte und verzog die Lippen zu einem fetten Grinsen. „Natürlich. Ich hatte schon mehrmals das Vergnügen mit ihr. Hab mich sogar fast mit ihr geprügelt.“

„Ja, dass glaube ich. Weißt du, anfangs als Shinichi sie uns vorstellte, dachte ich ja, sie ist ein nettes Mädchen. Aber als sie länger zusammen waren, da zeigte sie dann ihr wahres Gesicht.“ Bei den Worten wurde Yukikos Miene immer wütender.

„Was hat sie denn gemacht?“, fragte Kazuha neugierig.

„Tja, es hat damit angefangen, dass sie meine Kleider durchwühlt hat und meinen Schmuck getragen hat ohne zu Fragen. Und all meine Sachen sind sehr teuer. Und der Schmuck erst! Der Gold und Silberschmuck kostet eine menge Geld und sie hat ihn einfach genommen, weil sie ja Shinichis Freundin war!“

Kopfschüttelnd sagte Ran. „Dumm bleibt Dumm. So etwas würde mir nicht mal im Traum einfallen.“

„Ja und dann dieses Gemecker! Die Handtücher sind nicht weich genug. Ich will Italienisch essen. Gott, warum müssen wir so früh ausstehen. Das war so ätzend. Aber das größte kommt noch“, erzählte Yukiko aufbrausend.

Die beiden Freundinnen sahen sie gespannt an.
 

„Irgendwann fing sie an, sie braucht neue, teure Klamotten. Und Shinichi, der Depp hat sie ihr auch noch gekauft! Jedes Wochenende kam sie mit zehn Tüten an und mein Sohn durfte blechen. Und als sie ihn dann noch betrogen hat, da ist mir der Arsch geplatzt. Ich habe sie sofort aus dem Haus geworfen und ihre ganzen Klamotten einkassiert.“

Bewundernd sah Kazuha die Ältere an. „Wow, das hast du echt gemacht?“

Die attraktive Schauspielerin nickte. „Ohja. Natürlich hat sie gewettert und verlangte ihre Sachen wieder, aber der hab ich was gehustet. Und wenn der Bengel noch einmal mit dieser Göre hier aufkreuzt, dann ist der Teufel los.“ Sie lächelte Ran an. „Ich bin wirklich froh, dass du ganz anders als Shiho bist. Wärst du genauso wie sie, hätte ich dir die Haare rasiert.“

Lachend warf Ran den Kopf zurück. „Gut zu wissen. Aber ich kann sie auch nicht ausstehen und Akako schon gar nicht. Die hat Aoko das Leben schwer gemacht, aber seit ich da bin gebe ich ihr keine Chance mehr. Ich mache die beiden so platt, dass sie als Flunder durchgehen.“
 

Nun musste die ältere Kudo herzhaft lachen. „Gott, du bist ein tolles Mädchen! Willst du Shinichi nicht heiraten und meine Schwiegertochter werden?“

Die junge Mori schüttelte lachend den Kopf. „Nein, ich habe andere Pläne, tut mir leid.“

„Ach, was ich dich fragen wollte. Du hast dich mit Mori vorgestellt aber deine Schwester mit Nakamori. Was hat das zu bedeuten?“

„Aoko ist meine Halbschwester“, erklärte die junge Schülerin. „Wir haben eine gemeinsame Mutter aber zwei verschiedene Väter. Ich bin mit sechs Monaten mit meine Vater in die USA ausgewandert. Und als mein Vater starb, musste ich wieder nach Japan ziehen, weil Eri die einzige Verwandte ist die ich noch habe.“

„Ich verstehe“, sagte Yukiko und nahm einen Schluck Sekt. „Und wie verstehst du dich mit deiner Mutter? Deine Schwester scheinst du sehr zu lieben.“

„Nun ja, anfangs habe ich beide gehasst“, gestand Ran. „Aber mittlerweile sehe ich Aoko als Schwester an und würde alles für sie tun. Was Eri angeht...es ist schwer. Sie hat mich und meinen Vater verlassen, weil sie sich in einen anderen Mann verliebt hat. Das hat mein Vater nie überwunden und ich auch nicht. Ich weiß nicht, ob ich sie jemals als Mutter sehen kann. Aber unserer Verhältnis ist etwas besser, weil wir beide eine Gemeinsamkeit haben. Nämlich Aoko zu beschützen.“
 

Das verstand die attraktive Kudo. Die Kleine brauchte Schutz, wenn sie gegen Shiho und Akako bestehen wollte. Diese beiden Weiber waren richtige Miststücke.

„Und was hast du nach der Schule vor?“

„Ich würde gerne Tanzlehrerin werden. Eri will, das ich studiere aber das interessiert mich nicht. Ich habe mich bereits informiert und kann nach der Schule an einer Tanzschule unterrichtet werden. Dort bringen sie mir bei, wie ich die Tänze unterrichten kann. Was ich beachten muss und irgendwann kann ich dann meine eigene Tanzschule eröffnen.“ Rans Augen leuchteten. Man sah ihr an, dass das ihr größter Wunsch war.

„Und du Kazuha. Was hast du vor?“

„Das weiß ich noch nicht so genau. Irgendwie kann ich mich nicht wirklich entscheiden.“

„Wieso macht ihr beide nicht gemeinsam eine Tanzschule auf? Eine von euch könnte traditionelle Tänze unterrichten und die andere moderne. Das wäre doch was“, meinte Yukiko.

Die beiden Freundinnen sahen sich an und grinsten los. „Ey, das wäre echt perfekt! Wir beide machen zusammen diese Ausbildung und eröffnen unsere eigene Tanzschule! Das wäre doch der Hammer“, sagte Kazuha mit glänzenden Augen.

Begeistert nickte die junge Mori. „Eine wirklich gute Idee.“
 

Die Ältere klatschte in die Hände „Na seht ihr! Und wenn es soweit ist helfe ich euch. Ich suche euch passende Räume und kümmere mich um den Papierkram. Und ich werde euch vielen empfehlen.“

„Mal langsam, noch haben wir nicht damit angefangen.“

„Man muss früh alles planen.“

Nun tauchten die beiden Schülerinnen einen Blick. „Oh man, die ist ja richtig in fahrt“, dachten beide gleichzeitig.

Yukiko erzählte den beiden Mädchen von ihren Filmen und Reisen. Aufmerksam hörten sie zu und verstanden sich immer besser mit Yukiko.
 

Bei den Männern:

„Ich fürchte, die drei Damen verbünden sich gegen uns“, bemerkte Yusaku und setzte sich auf einen der Stühle. Shinichi und Heiji sahen sich an. „Genau das haben wir erwartet“, meinte Heiji seufzend. Und Shinichi fügte hinzu. „Jetzt haben wir gelitten. Mom wird die beiden zum Shoppen mitnehmen und zum Friseur und bestimmt auch in den Schönheitssalon. Und wir sind dann die beiden Esel, die sie begleiten dürfen.“

Beide stießen einen bedrückten Laut aus. Das brachte den älteren Kudo zum lachen. „Sieh es positiv. Immerhin versteht sich deine Mutter mit Ran. Wenn ihr beiden heiratet, wird sie euch nicht die Hochzeit versauen.“

Der attraktive Fußballer wurde rot, was seinem Freund zum grinsen brachte. „So so. Ich dachte da läuft nichts zwischen euch.“

„Tut es auch nicht!“, rief Shinichi und warf seinen Vater einen bösen Blick zu.

Dieser schmunzelte. „Weißt du, Ran ist ein tolles Mädchen. Verglichen mit Shiho ist sie wie ein Sechser im Lotto. Sie war höchstens ein Zweier mit Zusatzzahl. Du solltest dir Gedanken machen, ob eine Beziehung mit Ran nicht das Richtige wäre. Ihr beide versteht euch gut und ich bin mir sicher, wenn ihr mehr Zeit miteinander verbringt, könnte aus euch ein schönes Paar werden.“
 

Der junge Kudo warf ein Geschirrtuch zu seinem Vater. „Hör auf. Das ist meine Sache. Also haltet euch daraus.“

Heiji kratze sich am Kinn. „Genau, lasst uns lieber über das junge Paar oben reden. Wenn ich da jetzt ohne Vorwarnung reingehe, ob ich dann bei etwas störe?“

„Wenn du das machst, muss ich dich leider umhauen.“

„Wieso? Die beiden sind zu jung um irgendein Schweinkram zu machen!“

„Die machen kein Schweinkram! Kaito und Aoko sehen sich meistens Filme an, wenn sie in seinem Zimmer sind. Du vergisst, das Aoko viel zu schüchtern ist und so etwas nicht einfach tun würde.“

„Shinichi hat recht“, sagte Yusaku. „Die Kleine ist sehr schüchtern und wird sich mit diesen Dingen viel Zeit lassen. Außerdem würde Ran mit ihm Schlittenfahren, wenn er das mit Aoko tun würde.“

Lachend stimmten die beiden zu.
 


 

Im Zimmer von Kaito:
 

Aoko lag mit Kaito in seinem Bett und schauten gerade der Schuh des Manitu. Gerade kam es zu der Szene mit der Puder-Rosa-Ranch und beide mussten so lachen.

„Und wie findest du meine Mutter?“

„Äh, ganz nett. Sie ist nicht so schlimm wie ich es mir ausgemalt habe.“

„Ja heute war sie Lammfromm“, meinte Kaito nachdenklich. „Vielleicht ist sie wirklich ruhiger geworden. Wäre ganz gut.“

„Für dich und Shinichi?“

„Nein, für die Allgemeinheit!“

Sie stieß ihn kichernd an. „Du bist echt frech.“

„Und du bist süß.“
 


 

Währenddessen wieder bei den Frauen:

Kazuha hustete. Sie lief rot an und versuchte verzweifelt Luft zu holen. Ran klopfte ihr auf den Rücken, obwohl sie selbst am lachen war. Der Grund war folgender: Yukiko hatte Kazuha ein paar Tipps in Sachen Sex gegeben.

„Mädel, wenn du zu lange wartest werden deine weiblichen Körperteile verschrumpeln!“

„Entschuldige mal. Ich bin siebzehn und noch keine vierzig! Bei mir verschrumpelt nichts!“

„Als ich in deinem Alter war, hab ich Yusaku regelrecht überfallen. Wenn ich nicht den ersten Schritt gemacht hätte, wären wir heute nicht verheiratet und die beiden Teufel wären nicht auf der Welt!“

Die junge Mori hielt sich am Tisch fest, da sie sonst vom Stuhl gefallen wäre. Die Frau war einfach nur genial!

„Also kauf dir sexy Unterwäsche, reiß ihm die Klamotten vom Leib und dann ran an den Feind! Ich war damals so ungeduldig, dass Yusaku mich für irre gehalten hat.“

„Ungeduldig?“, fragte Ran und wusste was jetzt kommen würde. Kazuha hatte ihr Glas in die Hand genommen.

„Ungeduldig weibliche Körperteile zu benutzen!“
 

Als sie diese Worte aussprach, hatte Kazuha gerade einen Schluck Sekt getrunken und sich prompt verschluckt. Ihre beste Freundin kriegte sich vor lachen nicht mehr ein. „Yukiko, ich liebe dich.“

Grinsend prostete sie der hübschen Schülerin zu. „Kann ich nur zurück geben.“

Nach gefühlten drei Stunden hatte sich die hübsche Toyama endlich beruhigt. Sie schnappte noch nach Luft, hatte aber wieder ihre normale Farbe im Gesicht. „K...können wir das Thema wechseln?“, stammelte sie und nahm einen Schluck Wasser zu sich.

„Na schön.“ Die attraktive Schauspielerin dachte einen Moment nach. „Wie steht ihr zu Kindern?“

Nun fiel Kazuha die Kinnlade runter. Und Ran? Die brüllte vor lachen.
 


 

Irgendwann kamen die Männer wieder in den Garten und setzten sich zu den Frauen. Als Heiji den verzweifelten Gesichtsausdruck seiner Freundin sah, wusste er das Yukiko sie bearbeitet hatte. Auch Shinichi sah die hübsche Mori an. Diese aber wirkte sehr entspannt, geradezu glücklich. Sie verstand sich anscheint prächtig mit seiner Mutter. Das fand der junge Kudo einerseits toll, anderseits machte es ihm Angst.

„Kudo. Deine Mutter hat mir erzählt es gibt ein paar äußerst interessante Fotos von dir.“ Bei dem Ton den seine beste Freundin anschlug, klingelten seine Alarmglocken. „Was meinst du damit?“

„Ich sage nur: Badewanne, Spanien.“

„Mom, du hast versprochen ihr nichts davon zu sagen“, rief Shinichi sauer. Seine Mutter sah ihn unschuldig an. „Ich sagte, ich zeige ihr die Fotos nicht, nicht das ich sie nicht erwähnen würde.“

Kichernd sah Ran zu ihm rüber. „Du darfst sie mir bei Gelegenheit gerne mal zeigen.“

„Vergiss es, nur über meine Leiche.“

„Ach Kudo. Jetzt sei mal nicht so. Ich wette ,du siehst richtig putzig auf dem Fotos aus. Bestimmt warst du der Star im Kindergarten.“

„So etwas wie der Held in Windeln“, witzelte Kazuha, worauf die beiden ausgelassen kicherten.
 

Der attraktive Fußballer verschränkte die Arme. „Wenn ich euch die Fotos zeige, will ich auch etwas haben.“

„Und was?“

„Wie wäre es mit einem Strip von Ran?“, schaltete sich Heiji grinsend ein. Sein Kumpel klopfte ihm lachend auf die Schulter.

„Einverstanden.“

Nun war es still. Alle starrten die hübsche Schülerin entsetzt und ungläubig an. Selbst Kazuha kam aus dem staunen nicht mehr heraus.

„Ist das dein ernst?“

Als Antwort kam ein nicken. „Wenn Kudo seine peinlichen Babyfotos zeigt, lasse ich die Hüllen fallen.“

Yukiko grinste ihren Mann an. „Das Mädel gefällt mir immer besser. Was hältst du davon, wenn wir sie als Untermieterin hier wohnen lassen?“

„Ich glaube, das wäre keine gute Idee“, meinte Yusaku. „Ihr beide würdet uns das Leben schwer machen.“

Da hatte ihr Mann wohl recht. Aber es wäre so witzig.
 


 

Gegen Abend verabschiedeten sich die Mädchen von den Kudos. Yukiko umarmte alle herzlich. Selbst Aoko, obwohl es ihr etwas unangenehm war. Schließlich kannten sie sich noch nicht wirklich. Aber sie ließ es zu und lächelte.

„Ich hoffe, ihr kommt nächste Woche mal vorbei. Wir fliegen Donnerstag bereits wieder weg. Nach Schweden. Dort drehe ich einen neuen Film. Also kommt vorher rum!“, befahl die attraktive Frau.

„Klar, wir kommen Mittwoch nach der Schule vorbei und verabschieden uns“, versprach Ran.

Shinichis fuhr mit seinem Wagen vor. Heiji saß bereits drin. Aoko und Kaito hatten sich schon verabschiedet. Ganz heimlich. Weil es ihr vor seiner Mutter peinlich war. Kaito fand das okay, denn den grinsenden Blick seiner Mutter musste er nicht haben.

Die Mädchen stiegen ein und winkten dem Ehepaar. Yusaku hielt seine Frau im arm. „Lass uns reingehen. Ich könnte ein Schluck Wein vertragen.“

Kaito schüttelte den Kopf. Wenn seine Mutter jetzt noch Wein trinken würde, würde sie morgen einen dicken Kopf haben. Aber das sollte ja nicht seine Sorge sein.
 

Zuerst setzte Shinichi seinen besten Freund und deren Freundin bei ihm ab. Kazuha würde heute Abend bei ihm schlafen. Das war mit seinen Eltern so abgesprochen. Selbst ihr Vater war einverstanden. Schließlich waren Erwachsene da und Kazuha hatte geschworen im Gästezimmer zu schlafen. Dass sie ihre Finger gekreuzt hatte, konnte er ja nicht sehen.

„Bis Montag. Und immer schön artig bleiben. Du weißt, was Yukiko gesagt hat“, scherzte Ran und erntete einen tödlichen Blick. Heiji sah seine Freundin verwirrt an. Diese zog ihn stur zum Haus. Ohne ein weiteres Wort.

Lachend lehnte sich Ran nach hinten. „Ich wusste, dass sie so reagiert.“

„Will ich es wissen?“, fragte der junge Kudo.

„Nö.“

„Gut, dann fahren wir weiter.“
 

Aoko bedankte sich fürs fahren und lief rein. Sie wollte mit Kaito telefonieren. Dass hatten sie ausgemacht. Ihre Schwester konnte nur mit dem Kopf schütteln. Sie hatten sich vor wenigen Minuten gesehen und schon mussten die wieder telefonieren? Mein Gott.

Lächelnd sah sie zu Shinichi. Der aber zog einen Flunsch. „Was ist Kudo?“

„Ich bin ein wenig sauer.“

„Warum?“

„Du weißt warum.“

Sie ging ein paar schritte auf ihn zu. Als sie direkt vor ihm stehen blieb sah sie zu ihm hoch. „Kudo, schmollen steht dir nicht.“

„Püh.“ Er drehte den Kopf weg. Seufzend überlegte sie. Dann fiel ihr was ein.

Sie nahm sein Gesicht in die Hände und zog ihn zu sich. Er starrte sie an und wartete. Ihre Blicke trafen sich und Ran spürte wie ihr Herz schneller schlug. Dieser intensiver Blick. Vorsichtig strich sie ihm über die Wange. Spürte die weiche Haut auf ihren Fingern. Er legte seine Arme um sie, um sie näher an sich zu ziehen. Ihre Oberkörper berührten sich und sie spürte seinen Atem auf ihrer Haut. Sie schloss die Augen und spürte sofort warme, weiche Lippen.
 

Sein Kuss war zärtlich und dennoch so voller Feuer, dass Ran fast verglühte. Wieso konnte der so verdammt gut küssen? Jedes mal zitterten ihre Knie und sie wollte mehr. Vorsichtig biss sie ihm in die Lippe und hörte ihn leise grummeln. Lächelnd löste sie sich von ihm. „Gute Nacht, Kudo.“

Sie drehte sich um und ging. „Gute Nacht, Ran.“

Schmunzelnd lief sie weiter und betrat das Haus. Der junge Schüler blickte ihr nach. Sie ließ sich von ihm küssen. Aber ließ sie sich auch auf eine Beziehung ein?

Wenn er das wüsste, wäre er schlauer.
 

Die hübsche Schülerin legte sich auf ihr Bett und dachte nach. Sie wusste nicht genau, was sie machen sollte. Sie fand ihn sehr attraktiv und seine Küsse brachten sie um den Verstand. Aber er war auch ihr bester Freund und sie wollte sich nicht wieder auf einen Typen einlassen, nur um dann wieder verletzt zu werden. Dass hatte sie hinter sich.

(Un)geliebter Besuch

Am Montag wurden Eri und die Schwestern unsanft geweckt. Es war kurz nach sechs als es an der Tür klingelte. Und es war kein freundliches klingeln, es war laut und penetrant. Geradezu aufdringlich. Ran öffnete genervt die Augen. Man o man. Wer zum Kuckuck klingelte um sechs Uhr morgens Sturm? Gerade heute wenn sie länger schlafen konnte. Heute fielen die ersten zwei Stunden aus. Deshalb konnten Ran und ihre Klassenkameraden im Bett bleiben, während Aoko und Kaito bald los mussten.
 

Die hübsche Schülerin schlug ihre Decke weg und stand auf. „Ich hoffe, derjenige der an der Tür ist, hat einen verdammt guten Grund“, dachte sie und stampfte nach unten. Eri kam auch aus ihrem Zimmer und folgte ihr. „Wer kann das sein? So früh erwarten wir niemanden“, sagte sie gähnend. Eri selbst hatte heute den Tag frei. Zwangs-frei, weil sie zu viele Überstunden hatte. „Egal wer es ist, ich werde ihm sein Hirn raus reißen und es mit gebratenen Pilzen fressen“, grummelte die junge Mori. Ihre Mutter konnte sich ein schmunzeln nicht verkneifen.
 

Noch immer klingelte es. Jetzt reichte es aber! Ran riss die Haustür auf und starrte wütend in das Gesicht einer alten Frau. Diese starrte kalt zurück. Ihre Lippen waren zu einem schmalen Strich zusammengekniffen und ihre Augen sahen emotionslos aus. Gerade als Ran etwas sagen wollte, hörte sie wie Eri nach Luft schnappte. Sie blickte ihre Mutter an. Diese war blass und sah aus, als hätte sie einen Geist gesehen. Was war hier los?
 

Die Frau musterte die junge Schülerin und sah dann zu der attraktiven Anwältin. „Eri, willst du mich nicht hereinbitten? Wie lange willst du mich hier draußen noch stehen lassen?“, fragte die Fremde. Die Angesprochene trat einen schritt beiseite. „Ähm... natürlich. Komm herein“, sammelte sie leicht. Hä? Ran hatte Eri noch nie stammeln hören. Wer zum Teufel war diese alte Frau? Und was wollte sie hier? Ran trat ebenfalls beiseite und ließ die Fremde durch. Diese gab Eri ihre Jacke und ging ohne ein weiteres Wort ins Wohnzimmer. Scheinbar kannte sie sich hier bestens aus. Eri folgte ihr, nachdem sie die Jacke aufgehängt hatte und die hübsche Mori schloss sich ihr an.
 

Die alte Frau saß nun auf dem Sofa und ließ ihren Blick schweifen. „Du solltest mal wieder Staubwischen.“

Eri nickte bloß und setzte sich ebenfalls. Ran blieb in der Tür stehen. Was war hier los?

„Wo ist Aoko?“

„Sie schläft noch.“

„Wirklich? Sollte sie sich nicht für die Schule fertig machen? Es ist schon reichlich spät.“

„Aoko teilt sich ihre Zeit selbst ein.“

Die Fremde kniff die Augen zusammen. „Also früher hat es sowas nicht gegeben. Du solltest nicht so nachsichtig mit ihr sein.“

Wieder nickte ihre Mutter bloß. Und Ran wurde allmählich sauer.

„Was verschafft uns die Ehre deines Besuches, Mameha?“, fragte Eri schließlich. Dabei sprach sie sehr höflich und zeigte sich fast unterwürfig.

„Ich bin hier um meine Enkeltochter zu sehen. Außerdem habe ich ein paar Dinge mit dir zu besprechen und da du heute frei hast, ist es sehr passend“, meinte Mameha und warf Ran einen Blick zu.
 

Diese runzelte die Stirn. Das war Aokos Großmutter? Wahrscheinlich die Mutter ihres Vaters, denn Eri hatte keine Eltern mehr, dass wusste Ran.

„Ist das deine andere Tochter?“

Die frage riss die junge Schülerin aus ihren Gedanken. Mameha sah sie so kalt an, dass Ran meinte gleich Eiszapfen aus ihren Augen springen zu sehen. „Ja, dass ist Ran.“ Eri sah ihre älteste an. „Ran, dass ist Aokos Großmutter väterlicherseits, Mameha Nakamori.“

Die junge Schülerin blieb wo sie war und nickte ihr höflich zu. „Sehr erfreut.“

Wieder musterte die alte Frau das Mädchen. „Ich muss gestehen, es gibt eine gewisse Ähnlichkeit zwischen den beiden.“ Sie sprach das aus, als wäre es ein vergehen.

„Die Alte geht mir voll auf den Keks“, dachte die hübsche Mori und hielt ihrem Blick stand. Wenn sie glaubte, sie konnte Ran einschüchtern dann hatte sie sich aber geschnitten!
 

„Eri, wieso machst du nicht einen Tee. Und zieh dich endlich an. Schließlich hat der Tag schon lange angefangen“, befahl ihre Schwiegermutter und die Anwältin stand auf. „In Ordnung. Ich bin gleich wieder da.“ Sie warf ihrer Tochter einen bittenden Blick zu und verschwand. Ran blieb wo sie war und dachte nicht daran das Feld zu räumen.

Aokos Großmutter stand nun auf und kam auf sie zu. Sie blieb direkt vor ihr stehen und sah sie an. Was kam jetzt? Wollte sie sich jetzt wichtig machen? Sollte Ran jetzt auch nach ihrer Pfeife tanzen? Das konnte sie vergessen. Ran sah sich die alte Frau genau an. Ihre grau-melierten Haare hatte sie zu einem strengen Knoten zusammengesteckt. Nicht eine Strähne lockerte sich. Sie war so groß wie Aoko und trug einen hellgrauen Hosenanzug. Am auffälligsten waren wohl ihre Lippen, denn diese waren blutrot. Keine Ahnung, wieso aber sie sah aus wie ein Monster, das gerade Seelen gefressen hatte.
 

„Also, Ran. Als Eri mir erzählte, dass du hier einziehst war ich sehr überrascht.“

„Warum?“

„Nun ich dachte du würdest lieber in eine Pflegefamilie gehen als wieder nach Japan zu ziehen. Schließlich ist Amerika ganz anders als Japan.“

Die junge Mori verschränkte die Arme. „Keine Pflegefamilie nimmt eine siebzehnjährige auf. Deshalb bin ich nach Japan gekommen.“

Mamehas Augen blitzen. „Und warum bist du nicht in ein Heim gegangen? Dort hättest du auch hingehen können.“

Hatte die Alte einen an der Klatsche? Hatte sie noch alle Datteln am Baum? Ran versuchte ruhig zu bleiben und setzte ein Lächeln auf. „Nun, Eri hat darauf bestanden, dass ich die letzten Monate bis zu meinem achtzehnten hier verbringe.“

„Ich verstehe.“ Die alte Frau ging wieder zum Sofa. Als sie sich setzte, nahm sie ihre Tasche und holte ein Tuch heraus. „Wenn du hoch gehst, dann schick Aoko zu mir.“ Mehr sagte sie nicht. Sie ignorierte die junge Mori.
 

Diese stieß sich vom Türrahmen ab und stampfte nach oben. Diese miese, alte, arrogante, hochnäsige Kuh! Die glaubte wohl, sie war die Kaiserin von Japan!

Knurrend klopfte Ran kurz an Aokos Tür und ging rein. Ihre Schwester war schon aufgestanden und suchte sich gerade frische Sachen aus dem Schrank. Neugierig sah sie Ran an. „Wer ist denn gekommen?“

„Deine Großmutter.“

Ein Lächeln erschien auf Aokos Gesicht. „Cool. Ich habe sie schon lange nicht mehr gesehen.“

„Sag bloß, du verstehst dich mit ihr?'' Verwundert sah die junge Mori die Jüngere an. Das konnte sie kaum glauben.

Aoko nickte. „Doch ich verstehe mich gut mit ihr.“

„Aber sie scheint Eri nicht zu mögen.“

Seufzend schloss die junge Schülerin ihre Schranktür. „Papa hat Mama ohne die Zustimmung seiner Eltern geheiratet. Großmutter und Großvater hatten eine andere Frau für meinen Vater ausgesucht und wollten diese als Schwiegertochter. Und als mein Vater dann Mama ohne ein Wort zu sagen geheiratet hat, waren die beiden sehr sauer. Sie wollten Papa sogar verstoßen aber er war das einzige Kind und es ging um viel Geld. Also haben sie Eri widerwillig akzeptiert.“
 

Das erklärte das kühle Verhalten. „Und wie waren deine Großeltern zu dir?“, fragte Ran.

„Eigentlich waren sie zu mir immer nett. Ich habe von den beiden immer viele Geschenke bekommen und in den Ferien habe ich sie manchmal besucht. Großvater hat mich oft zum angeln mitgenommen. Und Großmutter hat oft Teepartys mit ihren Freundinnen gemacht und da durfte ich bei sein“, meinte Aoko nachdenklich.

„Verstehe. Wussten die beiden von mir?“

„Ja. Papa wusste ja auch von dir und er hat mit Mama auch manchmal über dich gesprochen. Einmal sogar in Gegenwart von meinen Großeltern.“

Interessant. Und die beiden waren wohl nicht glücklich darüber, dass ihre Schwiegertochter noch ein Kind hatte. Gut, es wuchs in einem anderen Land auf aber das schien ihnen trotzdem nicht zu passen.

„Du sollst dich anziehen und runter kommen“, sagte Ran und ging zur Tür. „Deine Großmutter verlangt nach dir.“ Sie verschwand. Aoko sah ihrer Schwester nach. Hoffentlich verstanden sich Ran und ihre Großmutter. Das wäre echt schön.
 


 

Ran ging in ihr eigenes Zimmer und nahm sich ebenfalls ihre Sachen. Aber bevor sie ins Bad ging, schrieb sie Kazuha eine Nachricht.
 

An: Schatzilein

Von: Herzilein

Betreff: Du glaubst es nicht.

Weißt du wer hier gerade bei uns im Wohnzimmer sitzt? Aokos Großmutter! Die Mutter ihres Vaters und sie macht Eri das Leben schwer. Normalerweise würde mich das ja freuen aber diese Frau ist so ein verdammtes Biest dass ich sie am liebsten zusammenscheißen würde. Aber ich halte mich zurück weil Aoko an ihr hängt. Hast du was dagegen wenn ich gleich zu dir komme?
 

Sie legte ihr Handy auf den Nachtschrank und ging erst mal ins Bad.
 


 

Derweil servierte Eri ihrer Schwiegermutter den Tee. Mameha blickte den Tasseninhalt skeptisch an. „Kräutertee?“

„Ja.“

„Zwei Löffel Zucker?“

„Ja.“

„Lauwarm?“

„Ja.“

Sie nahm einen Schluck. „Gut. Wenigstens hast du gelernt Tee zu kochen.“

Die hübsche Anwältin setzte sich und zählte innerlich bis zehn. Es war nicht leicht mit dieser Frau auszukommen. Wenigstens hatte sich Ran zurückgehalten.

„Nun deine andere Tochter scheint keine gute Erziehung bekommen zu haben. Scheinbar hat dein Exmann bei ihr komplett versagt.“

Eri zuckte bei der stahlharten Stimme zusammen. Es lief ihr kalt den Rücken runter. „Ran weiß sich zu benehmen. Kogoro hat sein Bestes gegeben. Sie ist sehr gut in der Schule und hat viele gute Freunde“, bemerkte sie vorsichtig.

Ihre Schwiegermutter winkte ab. „Ich habe mir das Mädchen genau angesehen. Sie ist aufsässig. Sie hat diesen wilden Blick und ich glaube, dass sie für Aoko kein guter Umgang ist.“

„Ran und Aoko verstehen sich wunderbar. Aoko vergöttert ihre große Schwester.“
 

Mamehas Blick veranlasste Eri zu schweigen. Er durchbohrte sie, ließ sie hart schlucken.

„Aoko hätte dieses Mädchen gar nicht erst kennen lernen dürfen! Du hättest sie niemals hierher bringen dürfen. Sie hätte in Amerika bleiben müssen!“

„Ran ist meine Tochter und ich wollte sie bei mir haben“, erwiderte Eri. „Außerdem wollte Aoko ihre große Schwester schon lange kennen lernen und sie ist sehr glücklich das Ran hier ist.“

„Aoko war als Einzelkind auch glücklich. Außerdem hast du dich nie um dieses Mädchen gekümmert, also brauchst du jetzt auch nicht damit anfangen!“

Harte Worte. Eri senkte den Blick. Sie wusste nicht was sie noch sagen sollte. Es war ja auch egal. Mameha würde so oder so nicht aufhören.

Sie hörte jemanden die Treppe runter kommen und sah die Jüngste ins Wohnzimmer kommen.
 

Nun erschien zum ersten mal ein aufrichtiges Lächeln auf dem Gesicht der alten Frau. „Mein kleiner Spatz“, sagte sie liebevoll und stand auf. Aoko ging lächelnd zu ihrer Großmutter. Sie umarmte die Ältere. „Hallo Omi schön dich zu sehen.“

„Lass dich ansehen, mein Kind.“ Mameha sah ihre Enkeltochter genau an. „Du siehst wunderschön aus. Du wirst immer hübscher. Das hast du von mir.“ Lachend setzten sich die beiden hin. Eri seufzte. Wenigstens liebte sie Aoko über alles. Das war auch der einzige Grund warum, sie ihre Schwiegermutter ertrug. Und weil Aoko ein großes Vermögen erben würde.
 

Großmutter und Enkelin unterhielten sich angeregt. Eri entschuldigte sich und verschwand in der Küche. Dort traf sie auf Ran. Diese biss gerade in einen Apfel. Die attraktive Frau setzte sich erschlagen auf einen Stuhl. „Oh, Gott. Hoffentlich geht sie bald.“

„Das du bei der Frau so ruhig sein kannst. Ich hätte sie fast gegen die Wand geklatscht“, bemerkte Ran und kaute genüsslich.

„Das mache ich wegen Aoko.“ Eri seufzte. „Sie liebt ihre Großmutter und es würde sie verletzten wenn ich Mameha nicht mehr ins Haus lassen würde. Auch wenn Mameha mich hasst – sie liebt Aoko wirklich sehr und würde alles für sie tun.“

„Aber sie behandelt sich wie eine dumme Ziege. Wenn sie Aoko wirklich liebt, sollte sie ihre Mutter auch freundlich behandeln“, sagte die junge Schülerin wütend.

„Es ist mir egal wie sie mich behandelt. Hauptsache sie behandelt deine Schwester gut. Ich habe die Frau die letzten sechzehn Jahre ertragen, ich werde sie die nächsten Jahre auch ertragen.“

Irgendwie bewunderte Ran Eri dafür. Andererseits machte es sie trotzdem wütend. Aber sie würde sich erst mal ruhig verhalten. Aber wenn Mameha irgendwas in ihrer Gegenwart sagen würde, dann war die Hölle los!
 

„Ich gehe jetzt zu Kazuha. Bevor doch noch ein Unglück passiert“, sagte die hübsche Schülerin und nahm ihre Schultasche. Ihre Freundin war einverstanden, dass Ran jetzt rum kam. Dann konnten sie sich schon mal Gedanken wegen Rans Geburtstag machen. „Okay, viel Spaß in der Schule.“ Nickend hob die junge Mori die Hand und schaute kurz ins Wohnzimmer. Mameha und Aoko unterhielten sich weiter. Und die hübsche Schülerin konnte es kaum glauben, aber die alte Hexe war wie ausgewechselt. Als hätte man einen Hebel umgeschaltet. „Aoko, ich gehe schon mal. Wir sehen uns in der Schule“, rief Ran und winkte ihrer Schwester zu. Diese lächelte sie an. „Okay, bis später.“ Ohne ein weiteres Wort verschwand sie.

Mameha kniff die Lippen zusammen. „Sowas, sie hat sich nicht mal von mir verabschiedet.“

„Du siehst sie doch heute Nachmittag wieder. Da braucht sie sich doch nicht verabschieden“,meinte Aoko verwirrt.

„Hmm, mal sehen.“
 


 

Gähnend schlenderte die hübsche Schülerin den Weg entlang. Man, nur weil diese alte Hexe so früh auftauchte, konnte sie nicht weiter schlafen. Grummelt führte sie ihren Weg fort als ein Auto neben ihr hielt. Als sie das Auto erkannte, hätte sie fast geknurrt. Die Scheibe wurde runter gelassen. „Guten morgen. Kann ich dich mitnehmen?“

Es war Tomoaki. Und er wirkte nervös. Fast schüchtern.

„Nein.'' Sie ging weiter und hoffte, er würde jetzt eine Biege machen. Falsch gedacht. „Komm schon Ran. Ich kann dich zur Schule fahren. Ich wollte sowieso mit dir reden“, sagte er bittend.

„Ich aber nicht mit dir. Und ich gehe nicht zur Schule, ich habe einen Termin.“

„Dann fahre ich dich dahin.“

Wütend starrte sie ihn an. Ihr Geduldsfaden wurde immer dünner. „Wenn du mich nicht sofort in Ruhe lässt, schreie ich so laut um Hilfe bis jemand kommt!“

Geschockt sah er sie an, senkte dann aber den Blick. „Okay, ich lasse dich in Ruhe. Aber wir müssen miteinander reden. Und da wird kein Weg drum herum führen.“

Er legte den Gang ein und fuhr weg. Die junge Mori starrte ihn nach. Reden? Dem würde sie höchstens ins Gesicht spucken!
 

Endlich kam sie bei Kazuha an. Gerade als sie den Weg zur Haustür langging, wurde die Tür geöffnet und Kazuhas Vater kam raus gerannt. Fluchend versuchte er seine Jacke überzuziehen. Scheinbar hatte er es eilig. Das erinnerte sie an ihren Vater. Wie oft hatte er verschlafen und sich im Auto angezogen? Sie begrüße ihn lächelnd. „Guten morgen Mr. Toyama. Sind sie spät dran?“

Der fluchende Polizist sah die junge Schülerin überrascht an. „Hallo Ran. Ja ich habe vergessen das wir heute Akten sortieren wollen.“ Er fummelte nach seinem Autoschlüssel und versuchte seine Tasche zuschließen. Amüsiert nickte sie ihm zu und sah dass Kazuha auch an der Tür stand. Diese schüttelte den Kopf. „Hey Süße. Komm rein. Ciao Papa. Bis heute Abend.“ Die beiden Mädchen betraten das Haus. Kurz darauf hörten sie den Motor und das Auto fuhr weg.
 

„Also Aokos Großmutter ist da?''

„Jup. Und sie ist eine richtige Hexe. Ihr fehlt nur noch grüne Haut und ein Rabe auf der Schulter“, bemerkte Ran trocken.

Lachend stieg die hübsche Schülerin die Treppe hoch. „Und wie versteht sich Aoko mit ihr?“

„Also die beiden sind ein Herz und eine Seele“, sagte Ran. „Nur mit Eri und mir hat sie Probleme. Wobei sie mich heute zum ersten mal gesehen hat.“

„Hmm, dann solltest du sie von dir überzeugen.“

„Brennst du? Ich soll lieb Kind mit ihr machen? Da leg ich lieber im Haus Feuer, als diesen scheiß!“

Kazuha öffnete ihre Tür und ließ ihre Freundin rein. Dann setzten sie sich auf das große Bett.

„Und wie wars bei Heiji?“,fragte die hübsche Mori neugierig.

Schulterzuckend lehnte sich die junge Toyama zurück. „Naja ich musste leider doch im Gästezimmer schlafen. Mein Vater hat seinen Vater angerufen und einen lauten gemacht. Tja und so kam Heizo in Heijis Zimmer und sagte: Kazuha schläft im Gästezimmer. Ihr Vater hat angerufen und das so verlangt.

Alter war mir das peinlich.“

„Und was hat dein Schnucki dazu gesagt?“

„Er war natürlich auch nicht begeistert. Er wollte protestieren, aber sein Dad hat ihm gleich das Wort abgeschnitten. Also hab ich meine Sachen genommen und bin ins Gästezimmer gezogen“, grummelte Kazuha genervt.

Lachend schüttelte ihre Freundin den Kopf. „Hat er sich nicht zu dir geschlichen?“

„Konnte er nicht.“

„Wieso?“

„Sein Dad hat Glöckchen an die Gästezimmertür gehängt. Wenn die Tür aufgemacht wird, hört man sie klingeln.“
 

Ungläubig sah sie ihre beste Freundin an. „Willst du mich verarschen?“

„Ne ist wirklich so gewesen.“

„Und wenn du aufs Klo gemusst hättest?“

„Ich muss Nachts nie aufs Klo, das hat mein Dad seinen Dad wohl gesagt.“

Unfassbar. „Wie trickreich Eltern werden“, meinte die junge Mori schmunzelt.

„Jap. Naja, dass war nicht das Erste und letzte mal“, tröstete sich Kazuha lächelnd. „Übrigens was ist jetzt mit deinem Geburtstag?“

„Kudo hat den Club für uns klar gemacht. Also findet da die Feier statt. Ich habe Sonoko gefragt, ob sie vielleicht das Wochenende rüber fliegen könnte, aber sie hat leider keine Zeit. Aber sie wollte mir was schicken.“

Nachdenklich legte Ran den Kopf schief. Kazuha kratzte sich am Kinn. „Hmm, also es kommen wir sechs. Saguru mit Begleitung. Vielleicht aus unserer Klasse noch ein paar Leute?“

„Ja, ein paar der Mädchen und Jungs. Aber nicht unsere Lieblingsweiber. Die bleiben schön draußen.“

„Auf jeden. Ich bin mir sicher, dass die Jungs ein paar Leute aus ihren Vereinen einladen können.“

„Ja.“ Die hübsche Mori nickte. „Das wäre wohl gut. Ich meine, so groß wie Kudo feiere ich nicht aber so ein paar Leute sollten schon dabei sein.“

„Gut, ich kümmere mich darum.“

„Supi. Ich hab sogar schon ein Outfit.“

„Ha, ich auch. Dann fehlt nur noch Aoko.“

Lächelnd erwiderte ihre Freundin. „Keine sorge, für sie hab ich auch schon was.“
 

Später gingen sie mit Heiji gemeinsam zur Schule. Der junge Mann war etwas überrascht die junge Mori so früh bei Kazuha anzutreffen, hatte aber nicht weiter gefragt. Er begrüßte die beiden Damen freundlich und gab seiner Liebsten einen Kuss.

„Aoko und Kaito tun mir voll leid. Die beiden mussten so früh zur Schule“, meinte Kazuha mitfühlend.

„Ach komm. Die sind jung. Die brauchen die Schulbildung“, lachte Heiji boshaft.

Ran sah ihn von der Seite an. „Und wir nicht?“

„Wir sind alt. Wir haben die Schule fast geschafft. Nur noch nächstes Jahr und dann Bam. Auf Nimmerwiedersehen ihr alten Besserwisser!“

„Du bist ein Spinner.“

„Deswegen liebst du mich doch.“

Kichernd drückte sich Kazuha an ihn. Ran schüttelte lächelnd den Kopf. Unverbesserlich.

In Amerika ist alles möglich

Als die drei an der Schule ankamen, sahen sie schon von weiten Shinichi. Er stand lässig in der Gegend herum und schien gut gelaunt zu sein. Denn sie konnten ihn Pfeifen hören. Ran sah den jungen Mann amüsiert an. „Kudo! Endlich ein normaler Mensch! Gott hat mein flehen erhört und erlöst mich von diesen kitschigen Liebespaar“, rief sie und riss ihre Hände dramatisch zum Himmel. Shinichi lachte leise. „Hast du heute ein paar bunte Pillen zu viel genommen?“

„Aber nicht doch. Ich war nur gezwungen mir den ganzen Weg hierher, das Liebesgeflüster der beiden da anzuhören. Und ich bin echt froh, endlich jemand normales zu sehen.“

Kazuha stieß einen Protest aus. „Du hättest ja nicht zuhören brauchen!“

„Hallo, jeder Mensch auf der Welt hat euer Geschnulze gehört! Hasi hier, Schatzi da. Ich wette, selbst am Nordpol schütteln die Eisbären die Köpfe“, erwiderte die junge Mori fies grinsend.
 

Heiji streckte sich. „So schlimm sind wir doch gar nicht.“

„Ne, nur wie zwei Pinguine auf der Balz“, meinte der junge Kudo und wich seinem Freund lachend aus. „Ihr seid beide blöd.“

„Und?“, machte Ran. „Dann wird es wenigstens nie langweilig.“

Kazuha kicherte und hackte sich bei ihrer Freundin ein. „Kommt Jungs. Lasst uns die alten Besserwisser ärgern.“

Die Jungs sahen sich an. „Wir sollten die beiden trennen“, flüsterte Heiji.

Shinichi nickte. „Ja, trennen und in Einzelhaft stecken.“

„JUNGS, KOMMT!“

Die beiden Schüler beeilten sich. Mit den Frauen ist nicht zu spaßen.
 

Gackernd betraten die beiden Mädchen ihre Klasse. Akako und Shiho waren schon da und warfen den beiden böse Blicke zu. Ran konterte mit einem Ich-bin-viel.-besser-als-du-und-leck-mich-am-Arsch-Blick. Als sie sich hinsetzte, stieß Kazuha sie an. „Sollte heute nicht dieser Referendar kommen?“

„Äh. Kann sein. Ich höre hier nie zu. Wieso fragst du?“

„Naja ich hoffe, das er nett ist. Ich möchte keine Muffel mehr hier haben. Schließlich haben wir mit Barbie und Princess genug Muffel hier. Wir sind voll.“

Lachend warf die hübsche Mori ihre Haare zurück. „Schlimmer als die beiden geht nicht.“
 

Ms Starling betrat die Klasse. „Guten morgen, Leute. Ich hoffe, ihr hattet ein schönes Wochenende. Heute haben wir Besuch. Unser Referendar ist hier und wird die nächsten zwei Wochen hier zuschauen und teilweise selbst unterrichten.“

Die Schüler tuschelten aufgeregt. Selbst Akako und Shiho hatten ihre Köpfe zusammen gesteckt und fragte sich wer der Referendar war und wie er aussah. Heiji und Shinichi hatten sich entspannt zurückgelehnt und dösten.

„Komm herein und stell dich vor“, rief Jodie. Die Klasse verstummte. Man hörte das Klacken hoher Absätze und eine attraktive Frau mit langen rotblonden Haaren und grünen Augen kam herein. Ihre Haare hatte sie hochgesteckt und sie trug eine enge blaue Jeans und eine weiße Bluse. Lächelnd stellte sie sich neben der Lehrerin.
 

Die Jungs waren sofort in sie verliebt. Man hörte sie flüstern und Ran konnte förmlich den Sabber sehen. Nur Heiji und Shinichi zeigten kein Interesse.

„Guten Morgen. Mein Name ist Kaori Ito. Ich bin sechsundzwanzig und werde euch die nächsten zwei Wochen unterrichten.“ Sie lächelte und ließ den Blick über die Schüler schweifen.

Kazuha sah sie desinteressiert an. Solange sie ihrem Freund keine hübschen Augen machte, war es ihr egal wer oder was diese Kaori war. Solange der Unterricht nicht langweilte.
 

Kaori musterte die Schüler und Schülerinnen. Alle waren um die siebzehn oder achtzehn. Ein gutes Alter, damit dürften sie aus den Windeln raus sein. Ihr Blick fiel auf Shinichi, der müde aus dem Fenster sah. „Oh, was für ein Leckerbissen“, dachte sie und wandte sich an Jodie. „Also womit fangen wir an?“

„Englisch steht auf den Plan. Danach Mathe. Ich zeige dir wie ich den Unterricht abhalte, dann kannst du dir über deinen Gedanken machen“, meinte Jodie und rief die Schüler zur ruhe. „So Leute dann schlagt mal eure Bücher auf.“
 

„Wie findet ihr die Referendarin?“, fragte Heiji die beiden Frauen. Sie hatten Pause.

Sie standen unter dem großen Baum und unterhielten sich. Kaito und Aoko waren diesmal nicht dabei. Sie sahen sich gerade mit ihrer Klasse einen Film an. Der Biolehrer hatte für den Unterricht extra einen Flim mitgebracht.

Ran zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung ich kenne sie ja nicht. Heute soll sie ja nur zuschauen. Ab morgen werden wir sehen, ob sie das Zeug zur Lehrerin hat.“

„Eben. Ich finde sie so ganz okay. Und ihr?“ Kazuha sah die beiden Jungs erwartungsvoll an. Vor allen Heiji wurde genau beobachtet.

Shinichi winkte ab. „Ich glaube, die ist ganz nett aber sie scheint wie Akako und Shiho zu sein. Nur auf ihren Vorteil aus. Mit so jemanden gebe ich mich nicht mehr ab.“

„Wie kommst du darauf?“

„Sie hat uns alle so komisch angesehen. Als ob sie die Schüler herauspicken wollte, denen sie viel Aufmerksamkeit zukommen lassen will. Finde ich scheiße.“
 

Lachend stieß die junge Mori ihn an. „Wieso, dich hat sie doch angesehen wie ein Stück Sahnetorte. Ich wette in Gedanken hat sie dir die Klamotten vom Leib gerissen.“

„Kann sie ja machen. Aber ich würde niemals mit der ins Bett gehen. Ich gehe nicht mit jeder Frau ins Bett, nur weil sie mir hübsche Augen macht.“

„Genau du heißt ja nicht Shiho“, brüllte Heiji vor lachen. Sein bester Freund fiel in das Lachen mit ein.

Die Mädchen konnten nur ihre Köpfe schütteln. Männer.
 


 

Derweil bei Eri und Mameha:

Mameha hat einige Unterlagen mitgebracht die Eri für Aoko unterschreiben sollte. Eri las sich alles genau durch. Sie wollte keinen Fehler auf Aokos Rechnung machen.

„Das hier sind die Papiere für das Strandhaus. Ich werde sie Aoko jetzt schon überlassen. Mitsamt den Inhalt. Die möbel und die Kunstgegenstände. Alles gehört Aoko. Aber bis zu ihren achtzehnten Geburtstag, wirst du das für sie verwalten“, erklärte Mameha ihrer Schwiegertochter. „Und dann sind da noch die Bankkonten und die restlichen Sachen.''

„Wieso überschreibst du jetzt schon alles an Aoko?“

„Ich werde nicht ewig Leben, Eri. Und ich will meiner Enkeltochter eine Freude machen und will diese Freude miterleben. Wenn ich tot bin, kann ich mich nicht daran erfreuen.“

Das ergab Sinn. Irgendwie „Außerdem gibt es noch einen anderen Grund, über den ich mit dir reden muss. Auch das betrifft Aoko.“

Die attraktive Anwältin legte die Zettel weg. „Okay, worum geht es.“
 

Die alte Frau lehnte sich zurück. „Nun, hast du mit Ginzo mal über ihre Zukunft gesprochen?“

„Nun ja, ich habe sie gefragt was sie studieren möchte und wie ihre berufliche Laufbahn aussehen soll.....“

„Das meine ich nicht! Ich meine, hast du mit ihr über einen passenden Ehemann gesprochen?“

Geschockt sah Eri in das Gesicht der Älteren. „Ehemann? Nein, Aoko ist doch noch viel zu jung.“

„Papperlapapp. Ich habe mit siebzehn geheiratet. Es wird Zeit, dass wir für sie einen geeigneten Mann aussuchen. Es ist Tradition in unserer Familie, dass wir für unsere Kinder passende Partner suchen“, wies Mameha sie zurecht. „Außerdem ist Aoko Zukunft so gesichert. Natürlich sollte sie trotzdem studieren und eine weile arbeiten. Aber sie soll auch einen passenden Mann und Kinder bekommen.“

„Ich kann doch meine Tochter nicht mit einem wildfremden Mann verheiraten“, meinte Eri nachdem sie sich von dem Schock erholt hatte. „Aoko würde dem niemals zustimmen und ich möchte das auch nicht.“
 

„Was du willst, ist mir egal! Aoko muss die Tradition unserer Familie bewahren und wird den Mann heiraten den wir ihr aussuchen, hast du verstanden Eri“, fauchte ihre Schwiegermutter.

Die hübsche Anwältin wusste nicht was sie dazu sagen sollte. Aber das konnte sie Aoko nicht antun. Egal was Mameha verlangte.

„Ich werde mit Aoko darüber reden.“

„Nein, ich werde heute mit ihr sprechen. Du bist zu weich. Wenn sie erst mal versteht, dass wir das Beste für sie wollen, wird sie sich fügen. Und nun geh und hol mir einen neuen Tee.“

Ohne ein weiteres Wort stand Eri auf und verließ das Wohnzimmer. Dafür hatte Ginzo sie immer gewarnt. Seine Eltern würden von Aoko dass verlangen, wo er sich widersetzt hatte. Eine arrangierte Ehe eingehen.
 


 

Ran sah sich um. Aoko und Kaito ließen sich Zeit. Die beiden müssten jeden Moment kommen. Sie wollten nach Hause. die Schule war vorbei.

„Ach Ran.“

„Ja?“

„Wegen deinem Geburtstag. Wollen du und Aoko später bei uns schlafen? Der Club ist ja weit weg und ihr könnt euch das Taxigeld sparen, wenn ihr bei uns mit aussteigt. Wir bereiten euch dann Gästezimmer vor“, meinte Shinichi.

Kazuha wackelte mit den Augenbrauen. „Oh, will da etwa jemand das Geburtstagskind vernaschen?“

„Und wenn es so wäre? Hättest du damit ein Problem?“, konterte der Kudo.

„Nein. Ihr beide könnt ruhig rumpoppen. Meinen Segen habt ihr“, versicherte die hübsche Schleifenträgerin.

Heiji kicherte fies. Die junge Mori stieß ihn an. „Eifersüchtig weil Kudo mit mir ins Bett will und du dich nicht in Kazuhas Zimmer schleichen konntest?“

Der Cappyträger wurde rot. „Blödsinn.“

„Ja,ja. Dein Vater hat doch an die Tür Glöckchen gehängt damit ihr beide artig seid.“
 

Der attraktive Fußballspieler lachte. „Echt? Dass ist natürlich bitter.“

Kazuha verdrehte die Augen. „Als ob ich mit Heiji Sex haben würde, wenn seine Eltern zuhause sind. Wenn die uns hören würden oder rein platzen! Das wäre unser Tot.“

„Wahrscheinlich würde seine Mutter euch noch Stellungstipps geben“, bemerkte Ran trocken.

Das Paar wurde rot und schaute verlegen weg. „Ihr seid doof.“

Die hübsche Mori grinste. „Doof aber liebenswert.“
 

Heiji sah plötzlich hinter Shinichi und alle drehten sich fragend um. Kaori stand bei ihrem Auto und hatte ihren Schlüssel fallen lassen. Gerade beugte sie sich runter um ihn aufzuheben. Dabei konnte man direkt in ihren Ausschnitt gucken. Interessanterweise waren die obersten Knöpfe ihrer Bluse offen. Während des Unterrichts war ihre Bluse korrekt geschlossen und niemand hatte so tiefe Einblicke bekommen. „Sehe ich das richtig oder will die Aufmerksamkeit?“, schnaufte die hübsche Toyama genervt. Ihre beste Freundin nickte. „Ja, scheinbar will sie ein paar willige Jungs bezirzen.“

Der junge Kudo musste gestehen, dass so ein Anblick nicht schlecht war, aber er hatte kein Interesse an dieser Frau und deshalb wandte er sich wieder ab. Auch Heiji senkte wieder den Blick. „Was denn, wollt ihr nicht noch etwas gaffen?“, fragte Ran amüsiert.

Ihr bester Freund zog sie an sich. „Wenn ich jemanden begaffen will, dann dich wenn du den Strip machst.“

Der hübsche Cappyträger brach in Gelächter aus. „Ach ja, da war ja was. Kudo zeig ihr bloß die Fotos, ich will sehen wie Ran die hüllen fallen lässt!“

Kazuha trat ihn. „Vergiss es. Du hast Ran nicht halbnackt zu sehen.“

„Wieso halbnackt, Kazuha?“ Die hübsche Schülerin legte den Kopf schief. „Wenn ich strippe, dann richtig. Dann ziehe ich blank.“
 

Die beiden Männer starren sie verblüfft an.

„Du würdest dich vor Shinichi nackt ausziehen? Komplett?“

„Klar, wenn schon, denn schon.“

Kopfschüttelnd tippte sich die hübsche Schülerin an die Stirn. „Du hast ja wohl einen Vogel. Sich vor dem besten Freund nackt auszuziehen, ist doch etwas übertrieben oder?“

„Mädel, zu einem richtigen Strip gehört nun mal, dass man sich nackt macht. Dass ist so. Hat der Stripper zu Sonokos sechzehnten Geburtstag auch gemacht.“, erwiderte die junge Mori.

„Wie jetzt?“, meinte Heiji ungläubig. „Deine Freundin Sonoko hat zum sechzehntem einen Stripper bekommen?“

Ran nickte. „Ja, ihre Mutter hat den arrangiert. Er hat vor Sonoko getanzt und sich dann die Kleidung vom Körper geschält. Und zum Schluss hat er ihr seinen Penis fast ins Gesicht geschlagen, weil er so heftig mit der Hüfte gewackelt hat.“

Shinichi starrte sie an. „Du verascht uns doch oder?“
 

Die schöne Schülerin seufzte. „Wartet, ich habe Beweisfotos.“

Sie suchte in ihrem Handy. Und fand die Fotos nach einer weile. Sie zeigte sie ihren Freunden. „Hier. Dass da ist Sonoko und da macht der Typ einen Strip. Es gibt davon sogar ein Video aber das hat Sonoko.“

Kazuha sah sich die Fotos genau an. „OMG. Ich könnte sowas nicht. Der ist ja wirklich nackt! Man kann alles sehen.“

„Ach Sonoko ist abgehärtet. Ihre Mutter hat ihr damals zur ersten Periode einen Schwangerschaftstest geschenkt. Und als sie vierzehn war, hat ihre Mutter ihr ein Date organisiert.“

„Und was hat das Date gemacht?“ Shinichi war gespannt. Da konnte ja nur der große Klopfer kommen.

„Er sollte sie Entjungfern.“

„WTF? Dein Ernst?“, rief Kazuha entsetzt.

„Klar, ihre Mutter wollte Sonoko auf alles vorbereiten. Außerdem wollte sie nicht das Sonoko ihre Unschuld an einem Rocker oder Kiffer verliert. Also hat sie ein Jungen bezahlt der sie dann ran genommen hat. Und Sonoko hat mitgemacht, weil sie neugierig war“, meinte Ran Schulterzuckend.
 

Heiji kratze sich am Kopf. „Sind alle Amerikaner so drauf?“

„Sonoko und ihre Familie sind Japaner.“

„Wie jetzt? Und dann macht die Mutter sowas?“ Der junge Hattori war völlig baff.

„Hallo, in Amerika ist alles möglich.“

Die drei wussten gar nicht mehr, was sie dazu sagen sollten.
 

„Hey ihr. Sorry das ihr warten musstet“, rief da auch schon Kaito und kam mit Aoko angerannt. Diese lächelte ihre Schwester an. „Los, lass uns schnell nach hause, Oma wartet bestimmt auf uns.“

„Nein, sie wartet auf dich“, dachte die Ältere, hielt aber den Mund.

„Okay, dann mal los.“

Gemeinsam gingen sie los. Kaito erzählte von dem Film. Unserer Lehrer hat einen Film über Tiersex abgespielt.“

„Tiersex?“, fragte Shinichi nach.

„Ja, da haben mehrere Tiere Sex gehabt und er hat uns erklärt wie die das machen und wie es sich unterscheidet. Total dämlich.“

„Und was bitte soll euch das bringen“, fragte Ran. „Ich meine, sollt ihr die Tiere nachmachen oder was?“

Aoko wurde rot. „Nein, wir sollen die Tierpraktiken mit der Menschenvergleichen und die Unterschiede auf schreiben.“

„Wie blöd ist das denn?“, fragte Heiji.

„Tja, der Alte will es so.“

Gerade wollte er noch etwas erwidern als Shinichis Handy klingelte. Er nahm den Anruf an . „Ja?“

„Shin-chan! Sind Ran und Kazuha gerade in deiner Nähe?“

„Ja wir sind auf den nachhause Weg wieso?“

„Gib mir mal Ran.“

„Nur, wenn du mich nicht mehr so nennst.“

„Shinichi!“

„Schon gut.“ Er reichte sein Handy an die junge Mori weiter. „Meine Mutter“, sagte er.
 

Ran begrüßte Yukiko freundlich. „Hallo. Wie geht’s?“

„Sehr gut danke. Pass mal auf, können du und Kazuha morgen vor der Schule vorbei kommen? Ihr könnt dann mit Shinichi zur Schule fahren. Ich habe etwas für euch und auch für Aoko.“

„Äh ich denke, dass lässt sich einrichten“, meinte die hübsche Mori.

„Sehr gut! Dann bis morgen früh!“ Schon hatte Yukiko aufgelegt.

Schmunzelnd gab die hübsche Schülerin das Handy zurück.

„Was wollte Yukiko von dir?“, fragte die junge Schleifenträgerin.

„Wir sollen morgen früh zu den Kudos. Sie hat was für uns. Aoko du sollst auch mit.“

„Okay.“
 

Kaito sah seinen Bruder an. „Was führt Mom wieder in Schilde?“

„Keine Ahnung. Aber wahrscheinlich können wir uns auf was gefasst machen.“

„Ob uns jemand adoptieren würde? Vielleicht ein Königspaar?“, überlegte der jüngste Kudo.

„Euch will keiner. ihr seid nicht mehr süß. Ihr seid nervig“, stellte Ran klar.

Lachend rannte sie weg, als Shinichi sie fangen wollte. Die anderen sahen den beiden lachend zu. „Heiji, wenn Ran Geburtstag hat verkuppeln wir die beiden“, sagte seine Freundin. Dieser nickte. „Gute Idee. Macht ihr zwei mit?“ Er drehte sich fragend zu den Jüngeren um. Kaito war Feuer und Flamme. Und auch Aoko nickte zustimmend. „Gut, damit ist es beschlossen. Operation Turteltauben wird starten!“

Machtkampf

Kaum waren Ran und Aoko zuhause angekommen, erschien Eri schon und wies die beiden ins Wohnzimmer. „Deine Großmutter will mit dir reden, Aoko.“

Diese sah ihre Schwester verwirrt an. „Wieso ist Mamas Ton so eigenartig? So gepresst?“

„Keine Ahnung.“ Ran vermutete aber nichts gutes. „Lass uns reingehen und dann sehen wir es ja.“

Sie ließ ihrer Schwester den Vortritt und folgte ihr. Mameha sah ihre Enkelin strahlend an. Aber als sie Ran erblickte wurden ihre Gesichtszüge hart. „Sie kann gehen. Das ist ein persönliches Gespräch innerhalb der Familie. Sie hat hier nichts zu suchen!“

Aoko sah ihre Oma entsetzt an. „Ran ist meine Schwester. Sie gehört zur Familie.“

„Nicht zu meiner.“ Die alte Frau wies mit den Finger zur Tür. „Geh raus und lass uns allein.“

Die junge Mori sah kurz zu Eri. Diese schüttelte den Kopf. Scheinbar wollte sie auch das Ran hierblieb. Gut so.
 

„Ich werde nicht gehen. Aoko ist meine Schwester und sie will mich dabei haben. Was wollen Sie tun? Mich bestrafen?“

Grinsend setzte sie sich. Aoko nahm neben ihr Platz. Ihre Schwiegermutter sah Eri wütend an. „Schmeiß sie raus!“

„Nein, sie ist meine Tochter. Ich werde sie nicht raus werfen“, meinte diese gelassen.

Knurrend warf die alte Frau der jungen Schülerin giftige Blicke zu. „Schön.“

Dann sah sie ihre Enkelin an. „Ich muss mit dir über deine Zukunft sprechen.“

„Okay.“ Aoko war ganz Ohr. Wahrscheinlich würde sie jetzt ein paar Uni Vorschläge bekommen.

„Es ist schon seit Generationen Tradition das in unserer Familie Ehen arrangiert werden. Und um diese Tradition fortzusetzen, werden deine Mutter und ich einen Ehemann für dich aussuchen.“

Damit war die Bombe geplatzt.
 

Ran entglitten die Gesichtszüge. War das ihr ernst? Hatte die Alte einen Vollschaden? Aoko sollte einen wildfremden Mann heiraten? Und sie würde den auch noch aussuchen? Sie sah zu ihrer Schwester, die blass und erstarrt zu Boden sah. Auch Eri wirkte angeschlagen.

„Ich weiß, dass kommt für dich überraschend“, meinte Mameha. „Aber du weißt, dass es in unserer Familie so üblich ist und du musst diese Tradition weiterführen. Es ist zu deinem besten.“

Nun sah die junge Nakamori zu ihrer Großmutter. Die Frau, die sie sehr liebt und immer dachte sie würde sie auch lieben. Aber nun verlangte sie von ihr einen fremden Mann zu heiraten. Das konnte sie nicht. Niemals.

„Nein.“

Eri sah ihre jüngste Tochter verwundert an. Sie hatte noch nie erlebt, dass Aoko ihrer Großmutter widersprach.

Ihre Schwiegermutter kniff die Augen zusammen. „Was heißt soll das heißen?“

„Ich werde keinen fremden Mann heiraten“, erklärte Aoko ruhig.

„Oh doch du wirst. Es ist zu deinem besten es wird deine Zukunft sichern!“

„Das ist mir egal. Ich werde nur als Liebe heiraten. So wie Mama und Papa.“
 

Mameha zischte. „Kommt nicht in Frage. Du wirst nicht den gleichen Fehler wie dein Vater machen!“

Eri schnappte nach Luft. Sie war entsetzt.

„Papa hat keinen Fehler gemacht. Sonst wäre ich nicht hier.“ Aoko wurde etwas lauter. Ihr Herz raste. Noch nie hatte sie so mit ihrer Oma gesprochen.

„Du wirst Schande über unsere Familie bringen, wenn du nicht tust was ich dir sage! Was sollen die Leute denken? Unsere Freunde? Bei deinem Vater haben alle schon getuschelt und ich will nie wieder Gerede über unsere Familie hören!“ Mameha war ziemlich sauer.

„Es ist mir egal was die anderen sagen oder denken.“
 

Bevor die alte Frau was sagen konnte, schaltete sich Ran ein. Sie war die ganze Zeit still gewesen und hatte Aoko den Kampf beginnen lassen. Aber nun war sie an der Reihe und sie würde die alte Hexe in Grund und Boden stampfen. „Aoko wird keinen Mann heiraten den sie nicht liebt. Sie wird das tun was sie will und niemand, nicht einmal du kannst sie dazu zwingen“, erklärte sie gefährlich ruhig.

Eri schluckte und sah besorgt von Ran zu ihrer Schwiegermutter. Jetzt würde das passieren, was nicht passieren sollte. Aber sie würde Ran nicht unterbrechen. Wenn irgendjemand gegen Mameha ankam, dann war es ihre Tochter. Sie war ihrem Vater so ähnlich. Auch Kogoro hatte offen und ehrlich seine Meinung gesagt, egal ob gut oder schlecht. Er hatte für das gekämpft was er wollte. Das war einer der Gründe, warum sie sich damals in ihn verliebt hatte.
 

„Du hältst deinen Mund! Du hast Aoko verdorben! Ich wusste, dass du nur ärger machen würdest!“, schrie die alte Nakamori zornig. Sie lief rot an und ihre Augen blitzen. Ran sah sie gelassen an und grinste herausfordernd. „Ich habe gar nichts gemacht,. Aoko ist ein selbst denkender Mensch und niemand hat das recht ihr zu sagen was sie zu tun und zu lassen hat. Wenn du Aoko wirklich liebst, dann solltest du sie nicht zu so etwas zwingen.“

„Ich liebe meine Enkelin über alles und gerade deshalb will ich das Beste für sie! Wenn du nicht hier wärst würde Aoko dem zustimmen und mich nicht so respektlos anreden! Eri hätte dich niemals ins Haus lassen sollen. Sie hätte niemals meinen Sohn heiraten sollen!“

Die attraktive Anwältin wurde blass und sah zu Boden. Sie wusste dass, das jetzt kam. Ihre Schwiegermutter hatte nie einen Hehl daraus gemacht, was sie von ihr hielt. Aber diese Worte zu hören - das tat sehr weh.
 

Auch Aoko war erschüttert. „Wie kannst du nur so von Mama reden? Mama hat alles für mich getan. Als Papa starb war sie immer für mich da!“

Mameha sah Eri kurz an und wandte sich dann zu ihrer Enkelin. „Sie war die flasche Frau für meinen Ginzo. Er hätte die Frau heiraten sollen, die wir für ihn ausgesucht hatten! Stattdessen hat er sich eine verheiratete Frau verliebt die ein Kind mit einem anderen hatte! Sie hat nur Unglück über uns gebracht.“

„Jetzt halt den Mund!“, fauchte Ran aufgebracht. Sie hatte die Schnauze voll! Auch wenn Eri für sie keine Mutter war, so war sie doch für Aoko eine Mutter gewesen und zwar eine verdammt gute Mutter! Und sie hatte es nicht verdient, dass man so über sie sprach!

„Eri ist eine wundervolle Person! Sie liebt Aoko über alles und sie hat sie wundervoll erzogen.“

Ihre Mutter sah auf. Erstaunen und Ungläubigkeit waren in ihrem Gesicht. Das Ran sich für sie einsetzte machte sie glücklich. Damit hatte sie nicht gerechnet.
 

„Sie hat dich im Stich gelassen. Wieso verteidigt du sie?“, fragte die alte Frau.

„Egal was sie bei mir falsch gemacht hat – sie hat es bei Aoko richtig gemacht. Und auch wenn wir beide uns oft streiten, wir haben ein gemeinsames Ziel. Wir lieben Aoko und werden niemals zulassen das sie unglücklich ist. Und wenn das bedeutet dich auf den Mond zu schießen - dann mache ich das!“, erwiderte die junge Mori wütend.

Mameha knurrte. „Gut, das Eri dich damals zurückgelassen hat. Hättest du von Anfang an hier gewohnt, wäre Aoko niemals so wohlerzogen geworden. Du hast doch überhaupt keine Erziehung genossen. Dein Vater hat auf ganzer Linie bei dir versagt!“

Nun sprang Ran auf und schlug mit der Hand auf die Tischplatte. Sie sah die alte Hexe so zornig an das Eri und Aoko schlucken mussten. So hatten sie Ran noch nie gesehen.
 

„Wag es nicht so über meinen Vater zu reden!“, donnerte die hübsche Schülerin. „Mein Vater war und ist der beste Mann der ganzen Welt und keiner, darf so über ihn reden! Du bist doch nur eine alte, arrogante hochnäsige Hexe, die kein bisschen Freude im Leben hat! Also halt deine Klappe sonst werfe ich dich aus dem Haus!“

„Das würdest du nicht wagen! Es ist nicht dein Haus!“, wies Mameha sie zurecht. Beide funkelten sich wütend an.

„Sie darf es, denn sie wohnt hier.“ Eri stand auf und blickte ihre Schwiegermutter kühl an. Es reichte ihr. Das Maas war voll. Sie konnte über sie sagen was sie wollte. Aber Ran und Kogoro durch den Dreck zu ziehen war genug. „Du solltest jetzt gehen. Du hast deinen Besuch hier überstrapaziert.“

Entsetzt sah sie ihre Schwiegertochter an. „Du wirfst mich aus dem Haus?“

„Ja. Es war mir immer egal, was du über mich gesagt oder gedacht hast. Aber es ist mir nicht egal, was du über meine Tochter sagt oder über meinen Exmann. Kogoro hat Ran sehr geliebt und sie ist eine tolle Frau geworden. Und sie hat recht. Du hast nicht über Aokos Leben zu bestimmen. Und auch nicht über das von Ginzo. Und du hast auch nicht über mein Leben zu bestimmen.“
 

Eri sah ihre älteste Tochter traurig an. „Weißt du, warum ich mich nie bei euch gemeldet habe? Warum ich dir nie geschrieben oder angerufen habe? Weil Mameha es mir verboten hat. Sie wollte nicht, dass ich zu dem anderen Kind Kontakt habe, weil ich mich lieber um meine Tochter kümmern sollte. Ginzo hätte dich und Kogoro so gerne kennen gelernt und sich bei euch entschuldigt. Wir wollten mit Aoko zu euch fliegen um alles zu klären, aber sie hat uns nicht gelassen. Sie und ihr Mann haben uns gedroht uns Aoko wegzunehmen.“

Was? Ran starrte Eri sprachlos an. Das konnte ja wohl nicht ihr ernst sein! Aoko war wie erstarrt und schaute ihre Oma geschockt, fassungslos und tieftraurig an. „Oma wie konntest du nur? Du und Opa?“, fragte sie leise.

Diese antwortete nicht. Sie kniff ihre Lippen zusammen und starrte Eri wütend an.

„Das ist so armselig“, meinte die hübsche Mori kopfschüttelnd. „Als ob ich für Aoko eine Konkurrenz gewesen wäre! Ich hätte mich als Kind so gefreut sie und Eri zu sehen. Aber je älter ich wurde, desto wütender wurde ich und habe angefangen beide zu hassen. Und nun erfahre ich, dass du der Grund dafür warst. Wie traurig und armselig ist so was nur?“
 

Mameha sagte noch immer nichts. Sie nahm ihre Tasche, stand auf und sah Eri an. „Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Du wirst schon sehen was du davon hast.“ Hocherhobenes Hauptes verließ sie das Haus. Sie knallte die Tür hinter sich zu. Dann war es still.

Mit zitternden Beinen ließ sich Eri wieder nieder. Oh, Gott. Das konnte jetzt was werden. „Ich sollte mir wohl eine neue Stelle beschaffen“, murmelte sie bedrückt.

„Wieso das denn?“, fragte Ran misstrauisch.

„Weil Mameha großen Einfluss hat und sie wird mich jetzt bestimmt feuern lassen. Egal wie lange ich dort schon arbeite. Sie wird mich für heute bestrafen.“

„Aber das kann sie doch nicht einfach tun“, rief Aoko verzweifelt.

„Ich fürchte schon.“
 

Die hübsche Schülerin schüttelte den Kopf. „Mameha mag ja Einfluss haben, aber ich kenne jemanden der richtige Macht besitzt sogar hier in Japan.“

Eri und Aoko sahen die junge Mori verwirrt an. „Was meinst du?“

Sie lächelte. „Ihr werdet das früh genug erfahren. Ich muss mal eben telefonieren.“

Sie verließ das Wohnzimmer und ging in ihr Zimmer.

Dort wählte sie sofort Sonokos Nummer.

Diese nahm nach dem zweiten klingeln ab. „Hallo?“

„Sonoko? Ich bins. Ich habe eine große Bitte an dich und deine Familie.“ Ran lächelte. Sie würde gewinnen und Mameha würde Staub fressen.
 


 

Am nächsten morgen saß Eri niedergeschlagen am Küchentisch. Sie würde heute bestimmt ihre Kündigung bekommen. Mameha hatte bestimmt ihren Chef angerufen und ihre sofortige Entlassung verlangt. Und bestimmt würde keine Anwaltskanzlei sie einstellen. Sie würde sich einen neuen Job suchen müssen. Aber was sollte sie machen? Sie liebte ihren Job und konnte nichts anderes tun.

„Guten Morgen.“ Ran betrat die Küche und schenkte sich Kaffee ein. Dann setzte sie sich zu ihrer Mutter. „Morgen.“

„Immer noch Angst das du deinen Job verlierst?“, fragte die Schülerin.

„Ja.. Ich weiß, dass ich heute meine Kündigung bekomme.“

Die junge Mori lehnte sich entspannt zurück. „Wie wäre es wenn du die Kündigung hoch erhobenes Hauptes annimmst und woanders anfängst?“

Eri sah ihre Tochter entgeistert an. „Und wo bitte? Wenn Mameha ihre Finger im Spiel hat, wird mich niemand mehr einstellen.“

„Doch ich habe nämlich auch meine Kontakte.“ Sie zog einen Zettel aus ihrer Hosentasche und schob ihn über den Tisch. „Mach ihn auf und lies ihn.“
 

Die attraktive Anwältin faltete ihn auseinander und sah ihn an. Dann hob sie erstaunt den Kopf. „Woher hast du das?“

Ran lächelte breit. „Zufällig ist meine beste Freundin in Amerika die Tochter einer der reichsten und mächtigsten Familie Japans. Und ihr Vater hat gesagt dass sie sich sehr freuen würden wenn du für sie als Anwältin arbeiten würdest. Und keine sorge. Mameha hat keinen Einfluss darauf denn sie hasst die Suzukis. Das beruht auf Gegenseitigkeit. Du sollst dich dort melden. Herr Suzuki hat in seiner Firma bereits angerufen und dich angemeldet.“

„Ich weiß gar nicht was ich sagen soll“, meinte Eri leicht überfordert.

„Sag ja und nimm den Job da an. Dort kriegst du mehr Geld und weil du meine Mutter bist und ich Sonokos Freundin bin, bekommst du bestimmt auch mehr Urlaub.“ Ran zwinkerte ihr zu. „Damit rechnet Mameha nicht.“

„Ich...danke. Ich rufe gleich an.“

„Sehr gut. Ich wecke Aoko.“
 

Eri sah ihrer Tochter nach. Das war ein einmaliges Angebot. Sie kannte sie Suzukis und wollte schon lange für sie arbeiten, aber wegen ihrer Schwiegermutter hatte sie sich nie getraut. Das war ihre Chance. Schnell holte sie ihr Telefon und wählte die Nummer.
 

Ran klopfte bei Aoko und betrat den Raum. Sie lag noch im Bett und schaute verschlafen zu ihrer Schwester. „Morgen. Müssen wir etwa schon aufstehen?“

„Jap. Komm mach dich fertig. Wir wollen doch noch zu Yukiko.“ Sie zog der Jüngeren die Decke weg und stemmte die Hände in die Hüften. Aoko gähnte und streckte sich. „Du bist ja wie ein Feldwebel.“

„Pass auf, ich kann auch zum General werden“, schmunzelte die hübsche Mori und suchte ihrer Schwester schon mal Sachen raus. Diese machte ihr Bett.

„Hier. Und jetzt beeil dich.“

„Jawohl, mein General.“

Lachend verließ die Ältere das Zimmer.
 

Als sie wieder in die Küche kam, strahlte Eri. „Sie wollen, dass ich in einer Stunde komme um mich persönlich vorzustellen. Sie wollen mit mir über den Job reden.“

„Na siehste.“

„Ich weiß gar nicht, wie ich dir danken kann.“

Ran stutzte, dass war jetzt die Gelegenheit um Eri wegen dem Club zu fragen. „Ich wüsste wie. Du weißt ja, dass ich bald Geburtstag habe. Und ich feiere meinen Geburtstag in einen Club. Kudo hat das organisiert und ich möchte Aoko mitnehmen. Keine sorge, sie bekommt keinen Alkohol und ich bringe sie nicht zu spät nach Hause. Wäre das möglich?“

Sie sah wie ihre Mutter darüber nachdachte. Schließlich nickte sie. „Das ist in Ordnung. Wie heißt der Club?“

„Er heißt Nightlife und ist einer der angesagtesten Clubs in Tokio.“

„Ach von dem hab ich gehört. Der ist sehr gut. Aber er ist auch weit weg.“

„Ja deshalb würden wir bei Kazuha schlafen. Dann sparen wir uns das Taxigeld.“

„Einverstanden.“

Wow, das ging wirklich gut. Ran war beeindruckt.
 

Etwas später betrat Aoko die Küche. „Morgen Mama.“

„Morgen Schatz.“

„Also meinetwegen können wir.“ Sie sah ihre große Schwester wartend an.

„Gut. Wir gehen schon mal.“ Gerade als sie gehen sollte, fiel ihr was ein. „Ach warte. Hier die Nummer von Sonoko. Nur falls was sein sollte.“ Sie schrieb die Handynummer auf einen Zettel und reichte ihn Eri. Diese nickte. „Danke. Viel Spaß in der Schule.“

„Danke. Bis später.“

„Bye Mama.“

„Ciao.“
 


 

Derweil bei den Kudos:

Shinichi kratze sich fragend am Kopf. Seine Mutter hatte ihren Schmuck im Wohnzimmer ausgebreitet und er wusste nicht wieso. Auf seine Frage hatte sie nicht reagiert. „Mum, was hast du damit vor? Sind wir etwa arm und du musst den Schmuck verkaufen?“

„Wirst du dann sehen.“ Sie sah ihren Sohn abschätzend an. „Um Gottes willen, kämm dir die Haare! Du siehst immer wie ein Strolch aus!“

„Mom...

„Schon gut. Wo ist dein Bruder? Die Mädchen müssten gleich kommen.“

Kaum sagte sie diese Worte, klingelte es schon an der Tür. Wie ein kleines Mädchen quietschte Yukiko auf und rannte zur Haustür. Ihr Sohn sah ihr kopfschüttelnd nach. Sie würde sich wohl nie ändern.
 

Mit einem breiten Grinsen öffnete sie die Tür und sah die drei Mädchen strahlend an. „Guten morgen ihr Süßen! Ihr seht so hübsch aus. Kommt rein. Habt ihr schon gefrühstückt?“

„Nein, aber wir holen uns vor der Schule was“, erwiderte Ran und keuchte überrascht als die hübsche Kudo sie in eine Umarmung zog. „Yukiko...ich kriege keine Luft“, japste sie.

„Oh sorry.“ Sie ließ die Schülerin los. „Kommt. Ich habe da etwas für euch.“

Auch Kazuha und Aoko wurden von ihr umarmt. Aoko war das noch etwas unangenehm, aber sie freute sich trotzdem, dass Yukiko sie so mochte. Sie war sogar froh darüber.
 

Die hübsche Schauspielerin führte die Mädchen ins Wohnzimmer. Kazuha - die Ran und Aoko auf den Weg getroffen hatten - staunte nicht schlecht als sie das ganze Gold und Silber auf dem Tisch sah. „Oh mein Gott! Wie schön, die Schmuckstücke aussehen!“ Sie war total begeistert und hätte alles gerne anprobiert.

Yukiko lächelte. „Ja, setzt euch. Ich werde euch nun sagen was ich damit vorhabe.“

Die beiden Schwestern setzten sich neben die hübsche Toyama. Alle drei starten die Ältere erwartungsvoll an.

Bevor sie aber den Grund nannte, kamen Shinichi und Kaito ins Wohnzimmer. „Guten morgen, die Damen.“ Kaito beugte sich zu seiner Freundin runter und küsste sie auf die Wange. Diese lächelte. „Morgen, Kaito-kun.“

„Na Ran, wie ist das werte Befinden?“, fragte der attraktive Fußballer und nahm neben seiner Mutter platz.

Sie zuckte mit den Schultern. „Schlechten Menschen geht es immer gut.“

„Aha. Und dir Kazuha?“

„Dito.“

Lachend lehnte er sich zurück. Kaito setzte sich neben ihn.
 

Ihre Mutter sah die Mädchen an. „Gut, dann hört mal her. Wir haben uns ja letztes mal über Shiho unterhalten.“ Sie warf ihren ältesten einen Blick zu, als dieser lauft aufstöhnte. „Und ich habe euch ja gesagt was sie so angestellt hat. Und ich dachte mir, dass wir sie heute mal richtig schön ärgern. Ich gebe euch ein paar Schmuckstücke die ihr heute in der Schule tragen sollt. Damit Shiho und Akako vor Neid platzen.“

Ran und Kazuha grinsten. „Wie geil. Ich bin dabei“, meinte die junge Mori. Auch Kazuha nickte zustimmend. Nur Aoko sah nicht sehr glücklich aus. Noch immer hatte sie Angst vor Akako und wollte keinen unnötigen Streit mit ihr.

„Sehr schön. Also, diese Ohrringe hier wird Kazuha tragen. Die wollte sich Shiho damals für ein Konzert ausleihen, aber ich habe abgelehnt.“ Sie nahm zwei Edle Ohrringe in Türkis mit Altschliff Diamanten in Silber und hielt sie der hübschen Schleifenträgerin hin. Diese nahm sie mit leuchtenden Augen. „Oh wie schön die sind. Ich komme mir vor wie ein Star!“
 

Kopfschüttelnd stieß Shinichi seine Mutter an. „Mom hältst du das wirklich für eine gute Idee?“

„Natürlich! Deine Exfreundin bekommt endlich mal die Rechnung für das was sie gemacht hat!“

„Eben. Lass uns den Spaß, Kudo.“ Ran sah ihn lächelnd an. „Ich freue mich jetzt schon ihre Gesichter zu sehen.“

Er gab sich geschlagen. Er hatte ja eh keine andere Wahl.

„Gute Einstellung“, lobte seine Mutter und nahm ein weiteres Stück. „Die Kette wirst du tragen Ran.“

Sie gab der jungen Schülerin eine silberne Halskette mit einem blauen Lapislazuli in der Mitte und kleinen weißen Diamanten drum herum. Die junge Mori war völlig begeistert. „Oh man, hoffentlich verliere ich die nicht.“

„Keine sorge. Ich habe noch zwei davon in unseren anderen Wohnsitzen“, sagte Yukiko abwinkend. Dann wandte sie sich zu Aoko. „Du bekommst dieses Armband.“

Sie nahm ein hübsches silbernes Armband mit fünf oval geschliffenen Türkis-Cabouchons. Aoko schluckte und nahm es zitternd hin. „Danke, das ist wunderschön.“
 

„Freut mich das sie euch gefallen. Wenn die beiden Weiber diese Sachen an euch sehen, werden sie vor Neid platzen. Schade das ich nicht dabei bin.“ Sie seufzte.

„Wir werden dir Bericht erstatten“, versprach Kazuha und machte sich die Ohrringe an.

Ran stand auf und stellte sich vor den attraktiven Kudo. „Mach sie mir bitte um.“

Er stand auf und fummelte an dem kleinen Verschluss. Dann legte er ihr die Kette um den schmalen Hals und musste gestehen dass sie ihr perfekt passte. „Du siehst echt schön aus. Ich wette die Jungs werden dich heute noch mehr begaffen als sonst“, flüsterte er ihr leise ins Ohr. Sie drehte den Kopf leicht. Er spürte ihren Atem auf seinen Gesicht und hätte sie am liebsten geküsst. „Danke. Solange es dir gefällt, Kudo.“ Sie flüsterte ebenfalls und trat einen Schritt nach vorne. Das war nun wirklich nicht der richtige Zeitpunkt um den Verlangen nachzugeben.
 

„Ihr drei seid wunderschöne Mädchen“, rief Yukiko und strahlte alle an. Kaito fand seine Aoko immer wunderschön, und das Armband stand ihr Wunderbar. Aber das Beste war, dass sie nur ihm gehörte.

„Dann lasst uns mal zur Schule fahren“, meinte Shinichi und ging. Die Mädchen bedankten sich nochmal und umarmten Yukiko. „Wir bringen die Stücke nach der Schule wieder.“

„Ach immer mit der Ruhe. Euch dreien vertraue ich blind. Ich weiß, dass ich auf euch zählen kann.“

Lachend verabschiedeten sie sich von der hübsche Schauspielerin und gingen zu Shinichis Wagen.
 

Bei der Schule angekommen, sahen sie schon Heiji warten. Der junge Kudo parkte den Wagen und stieg mit den anderen aus. „Na endlich, wo...“ Heiji stutzte als er Kazuha sah. Sein Blick fiel auf die glänzenden Ohrringe. „Wow sind die echt?“, fragte er und fasste einen vorsichtig an. „Ja.“ Seine Freundin nickte. „Ist eine kleine Aufmerksamkeit von Yukiko.“

„Sag bloß du darfst sie behalten?“

„Quatsch. Damit haben wir heute ein ganz bestimmtes Ziel.“

Ran zeigte auf ihre Halskette. „Damit machen wir Shiho und Aoko eifersüchtig.“

Der attraktive Hattori sah auf Aokos Handgelenk wo das Armband funkelte. „Ohje, dass kann ja was werden“, stöhnte er.
 

„Wieso zum Teufel seid ihr in Shinichis Auto mitgefahren?“, rief da auch schon eine wütende Shiho. Mit Akako im Schlepptau kamen sie auf die Gruppe zu.

„Showtime“, dachte die junge Mori grinsend und stellte sich vor Heiji. „Nun, wir hatten gerade eine nette Unterhaltung mit Yukiko“, sagte sie unschuldig.

Kazuha stellte sich neben Ran und zog die unsichere Aoko mit sich.

Als Shiho auf die Kette starrte wurde ihr Gesicht immer wütender. „Ist das etwa eine von Yukikos Ketten?“

„Ja. Sie hat sie uns gegeben. Ist das nicht nett?“, fragte die grinsende Toyama und drehte den Kopf leicht, sodass die beiden Mädchen ihre Ohrringe genau sehen konnten. Akako schnappte nach Luft. „Diese Ohrringe! Das sind doch die, die dir Yukiko nicht geben wollte oder?“

„Na klar. Wieso gibt sie euch diese Schmuckstücke?“, fauchte Shinichis Exfreundin.

„Weil wir im Gegensatz zu dir, ganz nette und wundervolle Mädchen sind“, erwiderte Ran amüsiert.

Akakos Blick fiel auf das Armband. „Oh mein Gott. Sie trägt das Armband was du dir damals für den Frühjahresball ausgesucht hast!“

Shiho starrte auf das Armband und platze. „IHR VERDAMMTEN MISTSTÜCKE! ICH KÖNNTE EUCH UMBRINGEN!“, schrie sie und wollte auf die junge Mori losgehen.
 

Aber Shinichi stellte sich seiner Exfreundin in den Weg. „Du hörst mir jetzt mal genau zu!“, befahl er mit harter Stimme. Sie sah ihn verwirrt an. So hatte er noch nie mit ihr gesprochen. Heiji und Kaito grinsten. Endlich sagte er der Alten mal was Sache ist. Auch Ran und Kazuha sahen amüsiert aus.

„Du lässt Ran und die anderen Mädchen in ruhe! Du hattest deine Chance und du hast sie vermasselt, als du mit diesem Arschloch Koichi fremd gevögelt hast! Tu mir den gefallen und lass mich und meine Freunde endlich in Ruhe! Es wird kein zurück mehr geben. Du hast mich benutzt und verletzte und ich will nie wieder was mit dir zu tun haben!“, sagte er und funkelte sie wütend an.

Shiho wusste nicht was sie dazu sagen sollte. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Aber...“, stammelte sie aber Ran schnitt ihr das Wort ab. „Du hattest den besten Freund den man sich vorstellen konnte, und du blöde Trine hast ihn verarscht. An deiner Stelle würde ich mich zu Grund und Boden schämen.“
 

Das war zu viel für Shiho sie rannte weinend weg. Akako rief ihr hinterher und folgte ihr. Der attraktive Kudo seufzte. „Endlich. Ich hoffe, sie hat es jetzt gescheckt.“

Seine beste Freundin legte eine Hand auf seine Schulter. „Ich denke ja. So schnell wird sie dich nicht mehr ansprechen.“

Das hoffte er, denn er würde jetzt seine ganze Energie in seine Beziehung zu Ran stecken.

Geburtstag: Ran

Donnerstag eine Minute vor Mitternacht. In einer Minute würde sie ihren ersten Geburtstag ohne ihren Vater feiern. Ihren achtzehnten. Der wohl wichtigste Geburtstag ihres Lebens. Ran saß auf ihren Bett. Sie hatte ihre Decke über den Kopf gezogen und starrte auf ihren Wecker. Der Sekundenzeiger tickte leise. Gleich war es soweit. Noch 11

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Mitternacht. Nun fing ihr Geburtstag an. Heute ist ihr achtzehnter Geburtstag. Und der wohl traurigste ihres Lebens. Eine Träne lief ihr über das Gesicht. Sie versuchte sie gar nicht wegzuwischen denn es folgten mehr. Ein schluchzen entkam ihrer Kehle und sie presste sie Hand auf ihren Mund. Es war so unfair. Gerade heute sollte der beste Tag ihres Lebens sein, aber noch war ein dunkler Schatten darüber.

Denn heute wurde ihr mal wieder klar, wie sehr sie ihren Vater vermisste und dass sie ihn nie wieder sehen würde. Würde nie wieder sein Gemecker oder sein Lachen hören. Nie wieder sah sie ihn seine Lieblings Zigaretten rauchen oder wie er Mar-Jongg-spielte.

Tiefe trauer erfüllte sie und sie fühlte sich plötzlich allein.

So allein und einsam....
 

Ein paar Stunden später, klingelte ihr Wecker und die junge Mori seufzte genervt. Sie wollte nicht aufstehen. Sie wollte einfach nur im Bett bleiben und den Tag hinter sich haben. Aber da heute ihre große Feier im Club war, hatte sie keine andere Wahl. Sie musste aufstehen und den Tag beginnen. Sie schälte sich aus dem Bett und streckte sich. „Tja, dann mal los“, dachte sie und stand auf.
 

Eri und Aoko waren schon wach und bereiteten gerade das Frühstück vor. Aoko war sehr aufgeregt, denn das war der erste Geburtstag von Ran den sie gemeinsam feierten. Sie hatte ihr Taschengeld gespart und ein Geschenk gekauft. Ihre Mutter hatte für Ran etwas besonderes. Darüber würde sie sich bestimmt auch sehr freuen. „Mama, soll ich die Torte jetzt schon auf den Tisch stellen?“

„Hmm, ja. Wir könnten gleich ein Stück essen, wenn Ran das will“, erwiderte die attraktive Anwältin. Sie arbeitete jetzt für die Suzukis und hatte Nachmittags frei. Seitdem Streit mit Mameha hatte sie nichts mehr von ihrer Schwiegermutter gehört und das war auch ganz gut so.
 

Sie hörten wie die junge Mori ihre Zimmertür schloss und die Treppe runter kam. Aoko stellte die Torte auf den Tisch und stellte sich neben ihre Mutter. Kaum hatte Ran einen Fuß in die Küche gesteckt schon fingen die beiden an zu singen.
 

Wenn du einmal Geburtstag hast, mach ich es dir schön.

Da werden wir dann beide, ins größte Kaufhaus gehen.

Da gibt's die schönsten Sachen und alle sind für dich,

Oh da kannst du lachen, fröhlich lachen,

Oh du kannst du lachen, denn zahlen tu ich.
 

Lange dauert es nicht mehr, dann mach ich mein Sparschwein leer,

denn dann kommt der Tag herbei,

auf den ich mich so freu, so freu, so freu.
 

Wenn du einmal Geburtstag hast, das wird wunderschön.

Da brauchst du auch am Morgen, nicht gar so früh austeh'n.

Zum Frühstück gibt's schon Torte, fünf Stück allein für dich,

Oh da kannst du lachen, fröhlich lachen, oh da kannst du lachen,

Denn zahlen tu ich

Denn zahlen tu ich

Denn zahlen tu ich
 

Die hübsche Schülerin lächelte erfreut. Das war schön. Aoko sauste sofort zu ihrer großen Schwester und umarmte sie stürmisch. „Alles, alles Liebe und Gute zum Geburtstag“, sagte sie und küsste ihre Schwester auf die Wange. „Danke“, sagte Ran und drückte die Kleine an sich. Dann kam Eri auf sie zu und Ran ließ sich von ihr in den Arm nehmen. „Alles Liebe zum Geburtstag“, sagte sie und drückte ihre älteste Tochter an sich. Ran musste plötzlich mit den Tränen kämpfen. Erinnerungen von damals kamen ihr in den Sinn. Ihr Vater hatte sie immer stürmisch umarmt und sie so fest an sich gedrückt, dass Ran kaum Luft bekam.

Sie erwiderte die Umarmung. „Dankeschön.“

Als Eri sie los ließ, sah die hübsche Schülerin zum Tisch. Dort stand eine Schokoladentorte mit achtzehn Kerzen drauf. Außerdem waren hinter der Torte mehrere Geschenke.
 

„Ihr hättet euch nicht so viel Mühe machen sollen“, meinte die junge Schülerin kopfschüttelnd. Dennoch lächelte sie. Irgendwie war sie gerührt, dass Eri und Aoko sich so große Mühe gegeben haben.

„Man wird nur einmal achtzehn“, meinte die junge Nakamori grinsend. „Komm, willst du ein Stück Torte essen? Mama erlaubt es zur feier des Tages.“

Die Torte sah wirklich lecker aus. Früher hatte sie das erste Stück immer mit ihren Vater geteilt. „Okay, lasst uns probieren, ob sie so lecker ist, wie sie aussieht.“

„Aber zuerst musst du die Kerzen auspusten“, verlangte ihre kleine Schwester und zündete die Kerzen an.

Seufzend nickte Ran. Das war etwas, was sie noch nie leiden konnte. Deshalb hatte ihr Vater die letzten Jahre auch keine Kerzen mehr besorgt. Aber heute würde sie über ihren Schatten springen.

Sie holte Luft, schloss die Augen und pustetet alle Kerzen aus.

Begeistert klatschte Aoko in die Hände.
 

Die attraktive Anwältin nahm ein Messer und schnitt die Torte an. Dann legte sie das erste Stück auf einen Teller und gab ihn Ran. Diese nahm ihn dankend. „Komm Aoko, wir beide teilen uns das erste Stück.“

Die junge Schülerin strahlte. Sie nahm sich ebenfalls eine Gabel und beide nahmen gleichzeitig einen bissen.

Die Schokolade war köstlich. Genüsslich ließ sich Ran den Geschmack auf der Zunge zergehen. „Wow die ist wirklich gut.“

„Oh ja.“ Die junge Nakamori war ganz begeistert. Eri lächelte erfreut. „Dann habe ich ja alles richtig gemacht.“ Sie nahm jetzt selbst einen bissen.

Überrascht sah die junge Mori die Ältere an. „Du hast die gemacht?“

Die Angesprochene nickte. „Ja war gar nicht so einfach. Ich habe gestern damit angefangen. Und zur Not habe ich noch eine Tiefkühltorte im Gefrierfach falls ich es vergeigt hätte.“
 

„Dass ist echt lieb von dir“, meinte Ran und strahlte Eri zum ersten mal an. Noch nie hatte ihre Tochter sie so angesehen. Eri ging bei dem Anblick das Herz auf.

„Ich hoffe, dir gefallen die Geschenke.“ Aoko war völlig aus dem Häuschen. Sie konnte es kaum erwarten.

„Mal langsam. Die kann ich doch nach der Schule auspacken“, meinte Ran, bekam aber sofort Protest. „Nein! Du sollst sie gleich aufmachen! Bitte!!“

Sich geschlagen gebend, aß die junge Mori auf und griff nach dem ersten Päckchen.

Sie riss das Geschenkpapier auf und nahm den Deckel ab.

Eine hellblaue Jeansjacke war in dem Päckchen. Sie nahm sie hoch und sah sie genau an.

„Die ist von Calvin Klein. Deine Jeansjacke ist ja schon ziemlich abgenutzt und ich dachte die würde dir sehr gut stehen“, sagte Eri.

„Die ist wundervoll. Vielen dank. Aber du hättest nicht so tief in die Tasche greifen müssen“, bemerkte die junge Schülerin grinsend.

„Doch. Manchmal muss das sein.“
 

Sie bekam mehrere Kleidungsstücke von Eri. Alles Markenklamotten. Darunter auch ein wunderschönes schwarzes Abendkleid, dass Ran in staunen versetzte. Damit hatte sie nicht gerechnet. Eri musste sehr tief in ihre Tasche gegriffen haben.

Nun kam Aokos Geschenk dran. Neugierig löste Ran die Schleife und nahm den Deckel ab. Als sie nach dem Stück griff, musste sie lachen. Sie hob ein zart rosarotes Shirt heraus. Darauf waren Sie und Aoko abgebildet. Beide grinsten, denn das Foto war von einem Selfie, dass sie letzten Monat gemacht hatten.

„Wie geil! Du hast es auf das Shirt drucken lassen?“, fragte sie ihre jüngere Schwester.

„Ja.“ Aoko strahlte. „Schau mal, was hinten drauf steht.“

Das Shirt wurde umgedreht und nun pustete die Mori los. Denn da stand.

-Wir sind keine Prinzessinnen, wir müssen nicht gerettet werden. Wir sind Königinnen, wir bekommen den Scheiß schon selbst hin!-
 

Lachend drückte sie Aoko an sich. „Das ist so cool. Das ziehe ich heute zur Schule an“, verkündigte Ran vergnügt.

„Klasse.“ Die Schwestern strahlten. Ihre Mutter lächelte glücklich. Vielleicht wurden sie ja doch noch zu einer Familie. „Da ist noch etwas“, meinte die Brillenträgerin und wedelte mit einem Umschlag.

Fragend sah Ran ihre Mutter an. „Was kommt jetzt noch?“

„Mach ihn auf, dann siehst du es.“

Vorsichtig öffnete die junge Schülerin den Umschlag und zog ein Blatt Papier raus. Ihre Augen weiteten sich überrascht. Dann sah sie die attraktive Anwältin fassungslos an. „Du schenkst mir Fahrstunden?“

Diese nickte. „Ja, du kannst dich gleich nächste Woche anmelden. Dank meinem neuen Job verdiene ich ja jetzt mehr und dass können wir uns locker leisten. Außerdem ist es immer besser einen Führerschein zu haben.“
 

Die hübsche Mori sprang auf und umarmte ihre Mutter erneut. „Danke, danke, danke!“ Sie konnte es gar nicht fassen. Sie hatte sich schon ausgerechnet wie viel sie für den Führerschein arbeiten musste. Und nun konnte sie direkt los legen - was für ein schönes Geschenk.

„Schon gut. Ich kriege keine Luft“, meinte Eri lachend. „Ihr solltet euch langsam für die Schule fertig machen.“

Die beiden Schwestern nickten und gingen nach oben.
 

Wenig später hörte man es vor ihrer Haustür hupen. Eri sah die beiden fragend an. „Wer ist das?“

Ran, die gerade einen Toast aß, sah zur Uhr. „Das ist sicher, Kudo. Er wollte uns abholen, damit ich an meinen Geburtstag nicht laufen muss. Dabei will er ja nur als erster wissen, was ich alles bekommen habe.“

Lachend schüttelte Aoko den Kopf. „Er will, dass du heute deinen großen Auftritt hast.“

„Hallo, den habe ich immer.“

Ihre Mutter sah die beiden amüsiert an. „Dann solltet ihr ihn nicht allzu lange warten lassen.“

„Der ist zehn Minuten zu früh da. Die kann er jetzt auch noch warten.“

„Ich kann gar nicht glauben, dass es noch Jungs gibt die Mädchen zur Schule fahren“, meinte Eri ungläubig.

„Naja die meisten Jungs sind ja auch Arschlöcher.“

„Und dieser Shinichi nicht?“

Ran überlegte. „Nein, er ist nur ein Idiot.“

„Aha.“

Aoko zog an dem Arm ihrer Schwester. „Los lass und gehen.“

Seufzend stand die junge Mori auf. „Bis später. Und das mit heute Abend geht wirklich klar?“

Sie fragte Sicherheitshalber halber nochmal nach.

Ihre Mutter nickte. „Ich gehe heute Abend mit meinen neuen Kollegen aus. Also könnt ihr ruhig feiern gehen. Aber versprich mir gut auf Aoko und auf eure Getränke aufzupassen .“

„Mache ich. Bye.“

„Bye, Mama.“

„Wiedersehen ihr zwei.“
 

Sie waren gerade aus der Haustür als Shinichi erneut hupte. Aoko zuckte zusammen und Ran sah genervt zum Wagen. Shinichi und Kaito winkten den beiden grinsend. „Wo bleibt ihr? Los kommt!“

Während Aoko freudig zum Auto rannte, ging die junge Mori extra langsam. Nur um Kudo zu ärgern.

Kaito stieg inzwischen aus um hinten bei seiner Freundin platz zu nehmen. Als er sie küssen wollte, schüttelte sie den Kopf. „Meine Mutter ist noch zuhause.“

Schmollend sah er sie an. Sie kicherte und zog an seinem Ohr. „Du siehst aus wie ein bettelnder Hund.“

„Wuff“, machte er was sie zum lachen brachte.

Nun stieg Ran endlich ein. Der ältere Kudo lächelte sie an. „Dann können wir ja los. Anschnallen und abgeht die Post.“
 

Während der fahrt sagte Ran nichts. Die Jungs hatten ihr noch nicht gratuliert aber das war ihr im Moment egal. Sie dachte über Eri nach. Diese Geschenke waren sehr kostspielig und normalerweise hätte sie sich das alles niemals leisten können. Sie würde mit Eri darüber reden müssen. Vielleicht glaubte sie, so Rans Liebe gewinnen zu können, aber das war unmöglich. Sie würde sie nicht als Mutter sehen. Aber als Freundin. Das konnte sie mittlerweile.
 

Kazuha und Heiji warteten schon vor der Schule. Als das Auto eintraf schrie die hübsche Toyama auf und rannte darauf zu. Ihr Freund hetzte ihr nach, konnte aber ein genervtes Stöhnen nicht verkneifen. „Mensch Kazuha. Bleib ruhig. Du tust so, als hättest du heute Geburtstag.“

Sie bedachte ihn mit einem Blick, der ihn zum schweigen brachte.

Als die vier aus dem Wagen stiegen, riss sie ihre beste Freundin in eine dicke Umarmung. „Happy Birthday!“, rief sie fröhlich.

„Sei leise“, grummelte Ran, drückte ihre Freundin aber auch.

„Wieso? Man wird nur einmal achtzehn. Die ganze Welt muss das erfahren!“

„Äääähhhhhh, nein?“
 

Während die beiden Freundinnen diskutierten, amüsierten sich die anderen darüber. Kaito legte einen Arm um seine Freundin. „Und wie hat ihr das Shirt gefallen?“

„Oh sehr gut'#, meinte die hübsche Schülerin lächelnd. „Sie hat es sogar gleich angezogen. Wenn sie nachher ihre Jacke auszieht werdet ihr es sehen.“

„Cool. Unsere Geschenke bekommt sie heute Abend, wenn ihr zu uns kommt.“

Der attraktive Hattori sah die junge Nakamori fragend an. „Weiß deine Mutter, wo ihr beide heute übernachten werdet?“

Kazuha stieß ihn an. „Natürlich nicht. Auch wenn Ran und Eri sich besser verstehen, glaubst du doch nicht, dass sie Aoko erlauben würde bei einem Jungen zu schlafen. Sie weiß ja noch nicht mal das die beiden ein Paar sind.“

„Hätte ja sein können das Ran das bei ihr durch kriegt“, verteidigte er sich.

Die junge Mori schüttelte den Kopf. „Wenn es um Jungs geht macht Eri dicht. Zumindest was Aoko betrifft.“ Sie sah den jüngsten Kudo an. „Also, wenn du dich jemals als ihr Freund vorstellst, solltest du eine Kugelsichere Weste tragen. Eri macht sonst kurzen Prozess aus dir.“
 

Er schluckte und versteckte sich hinter seiner Freundin. „Du beschützt mich doch oder Schatz?“

Sie wurde rot.

Fies grinsend sah sein Bruder ihn an. „Ich glaube, vor der Frau kann dich niemand beschützen. Die ist schlimmer als eine Hähne mit tausend Küken, wenn es um deine Süße geht.“

Alle lachten heiter als Aoko noch röter wurde und Kaito seinem Bruder die Zunge raus streckte.

Dann zog Heiji die hübsche Mori in seine Arme. „Auch von mir Happy Birthday.“

Lächelnd bedankte sie sich bei ihn.

Kazuha sah die beiden Brüder Stirn-runzelt an. „Wollt ihr Ran nicht gratulieren?“

„Das machen wir, wenn sie die Geschenke bekommt. Ich finde es doof jemanden zu gratulieren und keine Geschenke dabei zu haben“, erwiderte der junge Fußballer.

„Also..“ machte Kazuha, wurde aber von Ran unterbrochen.

„Lass sie doch. Mir ist das egal, ob sie mir jetzt oder später gratulieren. Wir sollten jetzt mal langsam in die Klasse gehen.“
 

Während der Schule bekam die junge Mori viele Glückwünsche. Außerdem freuten sich ihre Klassenkameraden auf heute Abend. Als eine Mitschülerin Ran fragte, was sie anziehen würde, hatte diese nur gelächelt und gesagt: dass es ein Geheimnis ist.

Auch Kazuha sagte nicht was sie anziehen würde. Und Aoko wusste es noch nicht, da Ran und Kazuha ihr ein Kleid ausgesucht hatten.

Von einigen Jungs bekam sie zum Geburtstag Blumen geschenkt. Sie wusste gar nicht wohin damit. Schließlich musste Kazuha im Sekretariat nach Vasen fragen. Ms starling hatte nicht schlecht geguckt als das ganze Klassenzimmer voller Blumen war. Ran war das etwas peinlich, aber sie ließ sich nichts anmerken.
 


 

Als endlich die Schule aus war, fuhr Shinichi die beiden Mädchen nochmal nach Hause. Sie mussten noch ein paar Sachen packen und würden erst gegen achtzehn Uhr zu den Kudos kommen. Und gegen zwanzig Uhr würden sie dann gemeinsam zum Club fahren.

„Also, ich hole euch um achtzehn Uhr ab.“ Der ältere Kudo kratze sich am Kopf. „Oder soll ich früher kommen? Ich meine, ihr braucht bestimmt länger wegen dem Schminken und so, oder?“

Ran boxte ihn. „Blödmann. Solange brauchen wir nicht.“

„Naja du vielleicht nicht aber, Kazuha“, warf Kaito ein und bekam einen stoß von seiner Freundin. „Sei nicht so frech.“

„Und du nicht so süß.“

„Oh Gott. Jetzt geht das wieder los“, stöhnte Shinichi und warf die Hände hoch. „Los raus mit euch. Ich sammele euch nachher wieder ein.“

Lachend stieg die hübsche Schülerin aus und wartete auf ihre Schwester.

Diese lächelte ihren Freund an und stieg ebenfalls aus. „Bis dann.“
 

Als das Auto wegfuhr und Ran die Haustür öffnete, klingelte ihr Handy. Sie nahm es aus ihrer Tasche und hielt es an ihr Ohr. „Hallo?“

„HOCH SOLLST DU LEBEN!!!HOCH SOLLST DU LEBEN!!!DREI MAL HOCH!!! HOCH!HOCH!HOCH!“

Die junge Mori hielt das Handy weg, weil der Anrufer so laut brüllte das ihr Trommelfell kurz vorm platzen war. „Danke, aber du kannst ruhig normal reden Helga!“

„Wo bleibt denn, da der Spaß Hilda? Ist mein Paket schon angekommen?“

„Keine Ahnung, bin gerade erst zur Tür rein.“

„Dann schau mal nach.“

„Zu Befehl.“ Ran und Aoko gingen in die Küche und sahen Eri die das besagte Paket musterte. „Da passt ja ein kleiner Elefant rein“, murmelte sie.

Die junge Mori schmunzelte, als sie sich wieder der Anruferin zuwandte. „Es ist angekommen.“

„Super. Ruf mich an, wenn du es aufgemacht hast und sag mir wie dir alles gefällt.“

Sonoko legte auf bevor Ran was erwidern konnte. Unverbesserlich.
 

Aoko staunte über die Größe des Paktes. „Das ist echt riesig. Deine Freundin muss da viel rein gepackt haben.“

„Bestimmt sind das Klamotten und Schuhe.“

„Mach es auf und dann sehen wir es ja.“

Aber die junge Mori schüttelte den Kopf. „Nein, ich mache das morgen oder so. Ich stelle es erst mal ins Wohnzimmer.“

„Warte, ich helfe dir es ist sehr schwer.“ Eri fasste es rechts an und Ran links und dann trugen sie es rüber.

„Boar, ist das schwer. Was hat das verrückte Weib da rein getan?“, beschwerte sich das Geburtstagskind.

„Auf jeden Fall keine Watte“, stöhnte ihre Mutter und war froh als sie es wieder auf den Boden stellen konnten.
 

Aoko zog einen Schmollmund. „Ich bin so gespannt was da drin ist.“

„Vielleicht ein paar Baren pures Gold?“, überlegte ihre Schwester.

Eri und Aoko sahen sie verwirrt an. „Echt jetzt?

„Hallo, die ist Mega reich und verrückt. Würde mich nicht wundern.“

Die drei Frauen grinsten.
 

Etwas später packten Ran und Aoko ihre Sachen. Aoko war ziemlich nervös. Sie und Ran würden im Gästezimmer schlafen, aber irgendwie würde sie gerne bei Kaito bleiben. In seiner Nähe. In seinen Armen einschlafen. Aber ob Ran das erlauben würde? War sie für so etwas überhaupt schon bereit?

Sie war so in Gedanken, dass sie nicht mal hörte wie ihre Schwester ins Zimmer kam. Erst als diese mit ihrer Hand vor ihrem Gesicht wedelte, schreckte sie auf. „Hallo? Erde an Aoko? Du hast Lande Erlaubnis“, neckte die junge Mori sie.

Die hübsche Schülerin wurde rot „Ich war in Gedanken.“

„Hab ich gemerkt.“

„Ich hab da mal eine Frage an dich.“

„Lass hören.“
 

Aoko setzte sich auf ihr Bett. „Ähm, meinst du ich kann....vielleicht....also...wenn es...dir....nichts ausmacht...“

Sie bekam vor Nervosität keinen richtigen Satz zustande. Ihre Schwester musterte sie misstrauisch. „Was ist los?“

„Ähm ich...also....Kaito.....und...“

„Hä?“

Die Jüngere holte Luft. „Darf ich bei Kaito im Zimmer schlafen?“

Erstaunt und überrascht kratze sich Ran am Kinn. „Hmm, bist du dir sicher, dass du das willst?“

Sie bekam zur Antwort ein Nicken. „Keine sorge, ich will nicht mit ihm schlafen oder so. Ich will nur in seiner Nähe sein.“

„Tja, ich sage es mal so. Falls du heute Nacht aus versehen die Zimmer vertauscht und bei Kaito landest, tue ich so als würde ich nichts mitkriegen.“

Glücklich sahen zwei große blaue Augen sie an. „Wirklich?“

„Du bist sechzehn und keine fünf. Wenn du das willst, mach es. Aber wenn, er irgendwas tut was du nicht willst, dann Schrei und ich werde ihn gegen die nächste Wand klatschen.“
 

Beide lächelten. Damit war alles geklärt. Der Abend konnte losgehen.

Geburtstag: Ran

Kaito wusste nicht was er anziehen sollte. Welche Hose? Hemd oder Shirt? Wie sollte er sich die Haare machen? Verdammt, wenn er wüsste was Aoko tragen würde, könnte er sich auf ihr Outfit abstimmen! Aber es war ja ein Geheimnis. Verdammte scheiße!

Fluchend warf er Einzelteile auf sein Bett und stieß mit den Kopf gegen den Schrank als sein Bruder in das Zimmer kam.

Dieser sah das Chaos und schüttelte den Kopf. „Planst du zu verreisen?“

„Ich weiß nicht was ich anziehen soll!“, rief Kaito genervt.
 

Shinichi ging zu dem großen Haufen und sah sich kurz um. Dann griff er nach einem Oberteil. „Hier das blaue Hemd kannst du anziehen und dazu eine dunkle Jeans. Außerdem würde die Rolex die du von Mama zum letzten Geburtstag bekommen hast passen. Und Schuhe hast du ja.“

Nachdenklich sah Kaito seinen Bruder an. „Hört sich gut an. Und was ziehst du an?“

„Ich zieh ein weiße Hemd und eine etwas hellere Jeans an. Heiji wird sich auch mit Hemd und Jeans begnügen. So sehen wir gut genug aus um neben den Mädchen nicht zu verblassen. Immerhin sind wir Kudos und wir haben jede menge Ausstrahlung“, erwiderte der ältere Kudo grinsend.

Beide lachten und Kaito befolgte den Rat seines Bruders.
 

Dieser sah auf die Uhr. „Ich fahre jetzt los die Mädchen abholen. Bereite schon mal den Geschenktisch vor. Und hol die Torte. Mum will ein Foto haben, wenn Ran ihre Kerzen auspustet.“

„Jawohl.“

Lachend ging der attraktive Fußballer runter. Kaito legte seine Sachen beiseite und holte sein Geschenk. Summend ging er ins Wohnzimmer und legte es zu den anderen Geschenken. Seine Eltern hatten extra was geschickt. Seine Mutter war so aufgeregt am Telefon gewesen, als sie von dem abgeschickten Paket erzählt hatte. Sie hatte an Ran so richtig einen narren gefressen.

„Macht bloß Fotos, wenn sie ihre Geschenke öffnet! Und wenn sie die Torte probiert“, hatte sie aufgeregt gesagt und wie eine blöde gelacht. Er hatte seinen Vater im Hintergrund murmeln hören, konnte ihn aber leider nicht verstehen.
 

Er überprüfte alles und ging in den Keller. Von dort holte er eine falsche Champagner. Das war von seinen Eltern abgesegnet wurden. Ran und die Mädchen sollten heute verwöhnt werden. Und die Jungs hatten dafür zu sorgen. Yukiko hatte sogar bei einem Taxiunternehmen zwei Fahrer arrangiert. Einen für ihre Söhne und deren Freundinnen und den anderen für Heiji und Kazuha. Die beiden Fahrer würden die sechs nach hause bringen, wenn Shinichi oder Kaito sie anrief. Dafür ließ die attraktive Kudo auch einiges springen. Schließlich ging es hier um eine Nachtfahrt auf Abruf.

Im geheimen fragte sich der jüngste Kudo, ob seine Mutter die junge Mori bereits als Tochter adoptiert hatte. Das würde den ganzen Aufwand erklären.
 

Etwas Später:

Beeindruckt sah Ran in den Spiegel. Kazuha hatte wirklich hervorragende Arbeit geleistet. Ihr Make-up, ihre Frisur. Alles war perfekt. Und natürlich sah sie in dem Kleid mega heiß aus. Sie trug ein rotes schulterfreies Cocktailkleid, dass vorne kurz und hinten lang war. Vorne sah man ihre langen Beine und schöne Knie. Aber auch Kazuha sah umwerfend aus. Sie trug ein schönes blau Knielanges A-linie Cocktailkleid aus Tülle mit Spagettiträgern. Beide hatten ihre Haare kunstvoll hochgesteckt und mit hübschen silbernen Spangen fixiert. Weiße Stilettos machten das Outfit komplett.

„So und nun zu Aoko'', sagte ihre beste Freundin und rief sie nach der jungen Schülerin.
 

Die hübsche Nakamori erstarrte als sie das Zimmer betrat. Sie konnte ihre Augen nicht von ihrer großen Schwester lösen. Sie sah so unglaublich schön aus. Und Kazuha! Beide könnten jeder Prinzessin Konkurrenz machen.

Da konnte sie doch unmöglich mithalten. Traurig ließ sie den Kopf hängen.

Aber Ran ließ sie gar nicht groß darüber nachdenken. „Los, du ziehst jetzt dein Kleid an.“

Die attraktive Toyama hielt ein wunderschönes pinkes Cocktailkleid im Empirestil in den Händen. Die Jüngere bekam große Augen. „Das ist mein Kleid?“

„Oh ja.“ Ihre Schwester platzierte sie vor den großen Spiegel. „Du ziehst das jetzt an und dann werden wir dich schminken und frisieren. Wenn wir mit dir fertig sind, siehst du aus wie ein Superstar!“
 

Die Kudobrüder und Heiji saßen unten und warteten auf die Mädchen. Hoffentlich waren sie bald fertig, denn das Geburtstagskind musste noch ihre Geschenke auspacken und die Kerzen auspusten. Kaum waren sie angekommen, hatte Kazuha die beiden schon nach oben gejagt. Und jetzt waren sie seit einer Stunde im Gästezimmer und niemand durfte rein! Langsam wurden sie ungeduldig.

„Wenn die nicht bald runter kommen, hole ich eine Axt und schlage die Tür ein“, grummelte der junge Hattori.

„Du hast doch gehört was Kazuha gesagt hat.“ Shinichi klopfte ihn auf die Schulter. „Perfektes Aussehen braucht seine Zeit.“

„Aber keine ganze Stunde!“

„Tja scheinbar doch.“
 

Die beiden diskutierten weiter, als plötzlich Laufsteg Musik und Kazuhas Stimme ertönte.

„Meine sehr verehrten Herren. Hiermit präsentiere ich Ihnen die wunderschöne Aoko Nakamori.“

Neugierig sahen die Jungs wie die schüchterne Schülerin rot anlief und sie langsam ins Wohnzimmer kam. Kaito, der gerade einen Schluck Wasser getrunken hatte - verschluckte sich als er seine schöne Freundin sah. „Oh mein Gott. Sie sieht einfach perfekt aus“, dachte er und sah sie ganz verliebt an. Aoko war das irgendwie peinlich. Sie drehte sich einmal und ging zur Seite.

Dann hörte man Rans Stimme. „Und hier ist die unglaublich heiße Kazuha Toyama.“

Die junge Schülerin kam grinsend und selbstbewusst ins Zimmer. Heiji verschlug es die Sprache. Verdammte scheiße! Wollte sie ihn umbringen? Wie sollte er den ganzen Abend überstehen, wenn sie so vor ihm rumlief? Er konnte doch unmöglich seine Finger von ihr lassen!

Seine Kinnlade fiel runter als sie ihm zuzwinkerte und sich neben Aoko stellte.

Kaito und Shinichi pfiffen und klatschten.

Dann sprach Kazuha wieder. „Und nun, als Hauptartaktion und Star des Abends. Die atemberaubende, wunderschöne, sexy Ran Mori.“
 

Nun kam die junge Mori. Und Shinichi raubte es wirklich den Atem. Das Kleid betonte ihre unglaubliche schönen Rundungen und brachte ihre Figur perfekt zur Geltung. Sie drehte sich einmal und warf Heiji einen Kuss zu, als er mit seinen Händen ein Herz formte. Kazuha musste darüber lachen und stellte die Musik aus. „Also Jungs? Was sagt ihr hat sich das Warten gelohnt?“
 

Heiji stand auf und zog seine Liebste vorsichtig an sich. „Wenn die anderen hier jetzt nicht alle zusehen würden, würde ich dich sofort vernaschen“, meinte er grinsend und kassierte einen koketten Blick. Die beiden Schwestern kicherten. Als Kaito seine Freundin anlächelte, wurde sie wieder rot. „Ich kann Heiji nur zustimmen. Ihr macht es uns wirklich schwer artig zu bleiben.“

Die junge Mori sah ihren besten Freund wartend an. „Und was sagst du?“

„Ich sage: Dass ich warten muss bis das Blut wieder in die jugendfreie Zone zurückgeflossen ist, bevor ich aufstehe.“

Die anderen lachten darüber. Ran allerdings ging zu dem jungen Kudo und setzte sich auf die Sofalehne. „Nun ja, ich kann ja auch zu dir kommen.“

„Du machst mich fertig“, murmelte er kopfschüttelnd. Sie grinste. „Das war ja auch der Plan.“
 

Nun klatschte Kaito in die Hände. „Also, dann machst du jetzt deine Geschenke auf.“ Er zog Ran vom Sofa und führte sie zum Geschenktisch. Die anderem folgten, nur Shinichi blieb noch kurz sitzen.

„Eins, zwei, drei. Happy Birthday to you. Happy Birthday to you. Happy Birthday liebe Raaaann. Happy Birthday to you“, sagen alle und klatschten in die Hände. Die hübsche Mori lächelte glücklich und bedankte sich bei allen. Heiji und Kaito bekamen sogar einen Kuss auf die Wange. Was beide erröten ließ. Ihre Freundinnen konnten darüber nur mit dem Kopf schütteln. „Das ist nur erlaubt, weil sie Geburtstag hat“, sagte Kazuha und zog ihren Liebsten am Ohr. Dieser grinste.
 

Ran war total begeistert von den viele Geschenken. Von Heiji bekam sie Modeschmuck, den Kazuha ausgesucht hatte. Von Kaito mehrere CDs ihrer Lieblingsbands. Kazuha hatte ihrer Freundin einen Wellness Gutschein für ein Wochenende besorgt. Von Yukiko und Yusaku hatte sie einen Restaurant Gutschein und einige Kleidungsstücke bekommen. Darunter auch was von Dolce & Gabbana und Gucci.

Zum Schluss bekam sie das Geschenk von Shinichi. Er hielt einen Umschlag in den Händen und lächelte sie erwartungsvoll an. „Da du mir so ein super tolles Geschenk besorgt hast. Habe ich mir ebenfalls Gedanken gemacht und dir das hier organisiert.“

Sie nahm den Umschlag und schaute rein. Sie zog eine Broschüre raus und runzelte die Stirn. Dann erhellte sich ihr Gesicht. „Ist das dein ernst?“, fragte sie. Er nickte. „Ja, du und eine Person deiner Wahl, verbringen ein Wochenende in dem Loews Regency New York Hotel. Die Reservierung ist für das erste Wochenende in den Ferien gebucht. Die Flugtickets sind auch schon bezahlt.“
 

Sie schrie auf und umarmte ihn stürmisch. „Wie geil, Dankeschön!“ Sie freute sich wie ein kleines Kind. Endlich konnte sie ihre Freunde wiedersehen. Sonoko! Und die anderen!

Der attraktive Fußballer lachte. „Freut mich das es dir gefällt, ich musste mich doch revanchieren.“

„Was hast sie dir, denn nun geschenkt?“, fragte Heiji ungeduldig.

Der Angesprochene zog etwas aus dem Wohnzimmerschrank. Dann heilt er es hoch. „Ein Autogramm von Ray Curtis. Und zwei Karten für sein nächstes Fußballspiel. Es findet hier in Tokio statt. Ich wollte doch Karten online kaufen, aber alles war schon ausverkauft.“ Er warf der glücklichen Mori einen Blick zu. „Ran hat mit Sonoko geredet und zwei Tickets besorgt und das Autogramm. Und das ist nicht billig. Deshalb habe ich auch tief in die Tasche gegriffen.“
 

Die anderen waren beeindruckt. Heiji sah sich die Karten genau an. „Echt der Wahnsinn. Dann ist es gut, dass du ihr ein Wochenende in New York schenkst. Wenn du mit einem Kinogutschein angekommen wärst, hättest du bestimmt bei ihr verschissen.“

Der junge Kudo sah seine Herzdame an. Sie, Kazuha und Aoko redeten aufgeregt über New York. Rans Gesicht war voller Freude. Er freute sich, dass sie sich so freute. Er wollte sie glücklich sehen.
 


 

Später im Club:

„Auf Ran!“, rief Kazuha laut und heiter während sie ihren Sex on the Beach hochhielt.

„Auf Ran!“, erwiderten die anderen Gäste und prosteten dem Geburtstagskind zu. Diese saß neben Aoko und Shinichi auf einem gemütlichen Ledersofa und nippte an ihren Cocktail. Aoko hatte auch einen Cocktail bekommen. Allerdings mit weniger Alkohol drin. „Also Ran. Wenn ich dich abfülle, würdest du dann mit mir tanzen?“, fragte Saguru lieblich.

Zur Antwort bekam er ein heiteres Lachen. „Dann muss ich aber einiges intus haben, wenn ich deine zwei linken Füße ertragen soll.“

Er schmollte. „Hallo, so schlecht tanze ich nicht!“

„Ne, nur wir ein Pinguin am Land.“

Die anderen lachten über sein beleidigtes Gesicht. Shinichi sah etwas eifersüchtig aus. Er mochte den Studenten sehr, aber er hasste es, wenn er mit Ran flirtete. Auch wenn diese darauf nie einging.
 

Die Musik dröhnte und die anderen Gäste amüsierten sich ein paar Stunden später prächtig. Heiji tanzte sehr eng mit seiner Kazuha. Sie ließ sich von ihm herumwirbeln und legte ihre Arme um ihn. Beide küssten sich und hatten nur Augen für einander. Kaito und Aoko tanzten auch, wenn auch nicht so intim. Kaito tat sich ziemlich schwer damit. Er war noch nie ein guter Tänzer gewesen. Die junge Schülerin war auch etwas unsicher aber sie versuchte das Beste daraus zu machen.

Shinich sah den anderen zu. Die anderen Mitschüler unterhielten sich oder tanzten. Und er? Er saß auf dem Sofa und kippte sich seinen vierten Wodka rein. Und Ran saß ihm gegenüber und unterhielt sich angeregt mit Saguru und seinem Kumpel. Er hatte einen Studentenfreund mitgebracht, weil er keine weibliche Begleitung gefunden hatte. Sein Kumpel ließ nichts anbrennen und flirtete schamlos mit dem hübschen Geburtstagskind. Diese lachte und erwiderte hin und wieder seine Flirts. Das brachte den jungen Kudo auf die Palme. Er wollte mit ihr flirten! Wollte sie nur für sich haben. Mit ihr tanzen und lachen. Stattdessen saß er abseits und sah zu wie andere Kerle sie zum lachen brachte!
 

Ran hatte schon den einen oder anderen Cocktail getrunken und war etwas angeheitert. Vielleicht war das auch der Grund, weshalb sie plötzlich auf den Tisch klopfte und ihre Freunde zu sich rief. „Hey, Leute. Kommt mal her. Ich habe ne super Idee!“

Kazuha löste sich von ihrem Freund - der genervt wirkte. Kaito und Aoko kamen auch von der Tanzfläche. „Was haste denn?“

Sie lächelte. „Es mag am Alkohol liegen, aber ich hätte jetzt voll Bock auf Wahrheit oder Pflicht!“

Die Jungs sahen sie sparsam an. „Wirklich?“, fragte Saguru und erntete ein bestimmtes „Ja.“

Kazuha war Feuer und Flamme. „Das ist eine super Idee.“ Auch sie hatte schon ein bisschen was intus und umarmte die lachende Mori. „Du bist die Beste!“ Beide lagen sich in den Armen und kicherten.

„Mein Gott. Wenn die weiter trinken, kann das ja was werden“, sagte Heiji und sah die anderen Männer an. Diese nickten. „Egal, so werden wir Ran und Kazuha bestimmt nicht oft sehen“, warf Kaito grinsend ein. Das stimmt wohl.
 

Kazuha hatte eine leere Bierflasche besorgt und alle um den Tisch versammelt. Es spielten mit: Ran, Aoko, Kaito, Shinichi, Heiji, Saguru, Asuma - sein Kumpel und sie.

Sie gab dem Geburtstagskind die Flasche. „Also bevor du drehst, erkläre ich die Regeln. Auf dem die Flasche zeigt, derjenige muss einen Kurzen trinken und wenn er eine Aufgabe verweigert, muss er einen doppelten hinter schlucken. Einverstanden?“

Die anderen nickten. Aber Ran hob die Hand. „Moment. Aoko darf als einzige auf die Kurzen verzichten. Sie darf einen Schluck Bier stattdessen trinken, okay?“

„Das geht in Ordnung“, meinte der attraktive Student und lächelte die Jüngste in der Runde an. „Wir wollen ja nicht, dass sie betrunken in der Ecke liegt und schläft. Dann verpasst sie ja den ganzen Spaß.“

Diese sah verlegen aus. Kaito nahm sie in den Arm. „Lass dich nicht ärgern.“
 

Es ging los. Ran drehte die Flasche und nach kurzer zeit hielt sie vor Heiji. „Also Herzblatt, W oder P?“

Er kippte einen Kurzen runter und überlegte. „Ich denke, ich nehme Wahrheit.“

„Hast du die Länge deines Johannesli schon mal gemessen?“

Aoko starrte ihre Schwester entsetzt an. „Aber....Ran!“

Kazuha brüllte vor lachen. „Geile frage! Sehr guter Anfang!“ Auch die anderen Jungs grinsten.

Der junge Hattori nahm es gelassen. „Ja habe ich.“

Seine Freundin sah ihn von der Seite komisch an. „Du hattest wohl Langeweile als wir noch nicht zusammen waren.“

„Ja und eindeutig zu viel Freizeit“, warf Shinichi fies grinsend ein.

Heiji zuckte mit den Schultern und drehte nun die Flasche. Sie blieb vor Saguru stehen. Er nahm einen Kurzen. „Also W oder P?“

„Pflicht“, sagte er als er sein Glas wieder hinstellte. „Okay.“ Der attraktive Hattori sah sich um. „Ich habs! Du gehst jetzt in die Mitte der Tanzfläche und tanzt den Ententanz und summst dabei die Melodie.“

Der junge Student sah fraglich zur Tanzfläche - die sehr voll war. Dennoch stand er auf. „Gut ich mach es.“ Er ging und Kazuha folgte ihm. „Das muss ich aufnehmen!“

Als er ankam fing er an die Melodie zu summen und machte dazu die Bewegungen. Die anderen Tänzer sahen ihn verwirrt an und einige fragten ihn, ob er noch ganz dicht war. Die hübsche Toyama lachte sich schlapp als sie das Video machte. Auch die anderen am Tisch kriegten sich vor Lachen nicht mehr ein.
 

Als die beiden wiederkamen setzten sie sich wieder hin und Saguru war dran. Als nächstes hielt die Flasche bei Ran. Diese prostete ihm zu und zischte den Kurzen runter. „Also, Miss achtzehn. W oder P?“

„Wahrheit.“

„Wie alt warst du als du dein erstes mal hattest?“

Gespannt sah Shinichi zu der jungen Mori. Das wollte er unbedingt wissen. Auch die anderen sahen neugierig aus.

„Fünfzehn.“

Ihre beste Freundin schüttelte ungläubig den Kopf. „Du hast mit fünfzehn deine Unschuld verloren und erzählst mir das nicht?“

„Du hast mich nie gefragt.“
 

Während die beiden diskutieren, sah der attraktive Fußballer nachdenklich aus. Fünfzehn! Sie hatte mit fünfzehn das erste mal Sex. Jetzt war die Frage: Wer war der Typ? Und hatte sie noch Kontakt zu ihm? Hatte sie mit mehreren Jungs geschlafen oder nur mit dem einen? Eigentlich ging es ihm ja nichts an, aber die Vorstellung das sie mit mehreren Jungs geschlafen hatte, gefiel ihm gar nicht.

Nun drehte Ran wieder nachdem sie die Diskussion beendet hatte. Als nächstes musste Asuma dran. „Also W oder P?“

Lachend kratze er sich am Kopf. „Äh, ich nehme wohl Wahrheit.“

„Hast du dein bestes Stück schon mal fotografiert und das Foto ins Internet gestellt?“

Täuschte sich Kazuha oder wurde er rot? „Ich verweigere die Aufgabe. Ich kippe einen doppelten.“ Er ließ sich einschenken und leerte das Glas in einem Zug.

„Oh wie schade“, meinte Kaito und boxte ihm in die Schulter.
 

So ging das eine ganze Weile, mittlerweile war es kurz nach zwei und die meisten waren schon reichlich betrunken. Ran und Kazuha hatten auch schon einiges geschluckt und kicherten wie blöde. Asuma hatte sich schon verabschiedet und war nach hause gefahren. Genauso wie die anderen Gäste. Nur die sieben Freunde waren noch da und machten fröhlich weiter. Aoko war aber auch nicht mehr ganz nüchtern. Sie hatte zwar Bier getrunken, allerdings war sie irgendwann auch neugierig geworden und hatte sich von Kazuha einen Kurzen geben lassen. Und aus dem einen wurden dann zwei und drei. Kaito hatte seiner Freundin Knabberzeug geholt und Wasser bestellt. Er musste schließlich auf sie aufpassen.
 

Heiji, der schon an seiner Grenze war, weil er mehr getrunken als gespielt hatte, drehte die Flasche und hielt sich am Tisch fest. „Also. Baby W oder P?“

Die Flasche hatte auf seine Liebste gezeigt und diese kicherte. „P.“

Grinsend zeigte er auf Ran. „Gib ihr eine Minute lang einen Zungenkuss.“

Saguru klatschte in die Hände. „Davon mache ich ein Video.“

Die hübsche Mori zog ihre beste Freundin an sich. „Komm her, mein kleiner heißer Feger! Gib mir deine Zunge!“

Diese lachte beugte sich vor. Dann nahm sie Rans Gesicht in die Hände und presste ihre Lippen auf ihre. Was anfangs ein normaler Kuss war, wurde in kurzer Zeit ein heißer, leidenschaftlicher Zungenkuss. Aoko hielt sich die Hände vor ihr Gesicht. Dass die beiden das machten war voll schräg. Saguru hatte sein Handy gezuckt und nahm alles auf.

Während die beiden ihre Zungen einsetzten, wurden die Jungs immer stiller. Heiji starrte seine Freundin an und musste hart schlucken. Auch Kaito, Saguru und Shinichi konnten ihre Blicke nicht abwenden.

Aoko stieß ihren Freund an. „Ey, hör auf meine Schwester anzuglotzen.“

„Sorry.“ Er wandte den Blick ab. „Bei so einem Anblick - wird jeder Mann schwach.“
 

Als sich die beiden Frauen kichernd voneinander lösten, sahen sie in die geröteten Gesichter der Männer. „Also Jungs, war das nicht eine geile Show für euch?“

„Wenn du genauso den Strip für Shinichi machst, dann kann ich nur sagen, er ist ein Glückspilz“, meinte Heiji und versuchte das Bild aus dem Kopf zu kriegen.

Amüsiert schüttelte die hübsche Mori den Kopf. „Los weiter machen.“

Kazuha drehte und die Flasche zeigte auf den attraktiven Fußballer. „So, mein Hase. W oder P?“

„P“, sagte er, und bereute es schon, denn Kazuhas Grinsen wurde immer breiter.

„Gut, Ran mein Schnuffel. Du musst dich auf Kudos Schoss setzten und eine Minute heiß mit ihm rummachen.“

Kaito verschluckte sich an seinem Bier. Aoko sah die hübsche Schülerin entsetzt an.

Ran seufzte und stand etwas wackelig auf. Der Alkohol ließ sie nicht mehr wirklich gerade aus denken. Sie ließ sich auf den jungen Kudo nieder und schlang ihre Arme um ihn. „Stop, die Zeit“, meinte sie und warf ihrer besten Freundin einen Blick zu. Diese nickte. „Und los!“
 

Bevor sie ihn küssen konnte, wandte Shinichi den Kopf zur Seite. „Ich setzte aus.“

Ran sah den attraktiven Mann an. Hatte sie sich gerade verhört? Er hatte die Chance hei mit ihr rum zu machen und er setzte einfach aus? War sie nicht hübsch genug für ihn oder was? „Dein ernst?“, fragte sie leise. Er nickte. Sie stand auf und strich ihr Kleid glatt. „Ich gehe mal kurz auf die Toilette. Kazuha kommst du mit?“

Diese nickte und stand auf. „Machen wir eine kurze Pause.“ Auch Aoko und Saguru standen auf und begleiteten die beiden.
 

Heiji stieß seinen Kumpel an. „Alter, das war deine Chance Ran mit deinen Kuss Künsten zu beeindrucken und du lässt sie abblitzen? Hast du den Verstand verloren oder versoffen?“

Er bekam keine Antwort. Sein Bruder schüttelte ungläubig den Kopf. „Was ist denn los? Willst du Ran etwa nicht küssen?“

Immer noch schweigen. „Alter, jetzt rück mit der Sprache raus!“

Shinichi seufzte. „Ich werde Ran nicht küssen nur, weil wir ein blödes Spiel spielen. Ich küsse sie, wenn sie es will. Und nicht, weil es von uns verlangt wird.“
 

Aoko betrat die Kabine, während Ran in den Spiegel starrte. Sie war wütend. Richtig sauer. „Am liebsten würde ich ihn erwürgen.“

Ihre beste Freundin nickte. „Ich verstehe gar nicht warum, er abgebrochen hat. Jeder andere Kerl hätte dir bei der Gelegenheit die Zunge in den Mund gesteckt und dich geküsst bis zum umfallen. Ist Kudo vielleicht schwul?“

„Wie kommst du darauf?“

„Naja vielleicht hat Shiho ihn umgepolt.“

Lachend zog die hübsche Mori ihren Lippenstift nach. „Nein, er ist nicht schwul. Vielleicht hatte er Angst seine Hormone nicht im griff zu haben, als ich so heiß auf ihn saß.“

Die Spülung ertönte und Aoko kam raus. „Hättest du ihn denn gerne geküsst?“

Ihre Schwester dachte nach. „Naja, ich habe einige intus. Und ich muss gestehen, dass ich die Knutscherei mit Kazuha mich etwas wuschig gemacht hat.“ Sie warf ihrer besten Freundin einen verführerischen Blick zu. „Also musst du heute Nacht mit mir ins Bett gehen.“

Lachend ging die hübsche Toyama in die Kabine. „Ich glaube, das Heiji heute Nacht mit mir spielen wird. Er versucht schon die ganze Zeit seine Hand unter mein Kleid zu schieben. Das kann ich mir nicht entgehen lassen.“

„Schade.“
 

Als die drei Mädchen wieder zu den anderen gingen, sahen sie wie Saguru seine Jacke anzog. „Was ist denn jetzt?“, fragte Aoko verwirrt.

„Ich denke, ich fahre jetzt. Ich bin fertig. Und müde. Aber es war echt toll hier.“ Er nahm die hübsche mori in den Arm. „Danke für die Einladung. Ich bringe dir dein Geschenk später vorbei, okay?“

Sie nickte um ließ ihren Kopf an seiner Schulter nieder. „War echt schön, dass du da warst.“

Shinichi beobachtete die beiden eifersüchtig. Verdammt! Wieso schmiegte sie sich so vertrauensvoll an ihm?

Als sich Ran aus der Umarmung befreite, nahm der attraktive Student ihr Gesicht und küsste sie.

Kazuha sah etwas erstaunt aus, klatschte aber begeistert in die Hände. „Na, wenigstens einer der mit dem Geburtstagskind rummachen will!“

Heiji und Kaito sahen den älteren Kudo an. Dieser wurde rot und war kurz vorm explodieren.

Als er sich von den weichen Lippen der Mori löste, beugte sich Saguru zu ihren Ohr runter. „Vielleicht küsst er dich jetzt. Männer offenbaren eifersüchtig immer ihre Gefühle“, flüsterte er und zwinkerte ihr zu. Sie kicherte. „Bin gespannt ob du recht hast.“
 

Er hob die Hand und verschwand. Ran sah ihm lächelnd hinterher. Als sie dann den Blick des attraktiven Schülers sah, musste sie schlucken. Oh ja, er war eifersüchtig - sogar sehr. Seine Hände hatten sich in die Sofalehne gebohrt und er presste seine Lippen hart zusammen.

Heiji stand nun auch auf. „Vielleicht sollten wir alle für heute Schluss machen? Ich denke wir sollten jetzt auch nach hause oder?“

Alle waren einverstanden und Kaito rief die Taxifahrer an.

Geburtstag: Ran

Schwankend stieg Aoko aus dem Wagen. Kaito war an ihrer Seite und hielt sie fest, damit sie nicht fiel. Ran sah ihre kleine Schwester besorgt an. „War wohl doch zu viel für dich, oder?“

„Es geht...mir ist nur schwindelig“, murmelte sie und seufzte tief. Auch der junge Kudo war um seine Freundin besorgt. „Vielleicht war das doch zu viel Alkohol.“

„Naja, so viel hatte sie ja nicht. Komm, wir bringen sie ins Bett und wenn es ihr Schlecht geht, sagst du mir Bescheid.“ Ran strich ihrer Schwester über die Stirn.

Verwirrt sah Kaito sie an. „Ähm, soll sie nicht bei dir schlafen?“

„Ach, das weißt du ja noch nicht. Die junge Mori strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. Der Alkohol in ihrem Blut war teilweise schon wieder verfolgen. Ihr Blick war wieder klarer und sie deutete ein Lächeln an. „Sie hat mich gefragt ob sie bei dir schlafen kann. Sie möchte in deiner Nähe sein, wenn du das auch möchtest.“
 

Er wurde rot und sah auf das schlafende Gesicht seiner hübschen Freundin. „Also meinetwegen kann sie bei mir mit im Zimmer schlafen. Wenn was ist, sage ich dir auf jeden Fall Bescheid.“

„Sehr gut. Dann trag sie rein.“ Nickend griff er unter Aokos Knie und hob sie mit einem Schwung hoch. Davon bekam die hübsche Schülerin nichts mit, denn sie war schon längst im Land der Träume. Vorsichtig ging er zur Haustür. Ran hatte sich den Schlüssel von Shinichi geben lassen und schloss die Tür auf. Sie sah wie er vorsichtig die Treppe hochging und drehte sich wartend zu dem anderen Kudo um. Dieser gab dem Fahrer noch ein extra Trinkgeld und schloss die Tür. Dann ging er an Ran vorbei und betrat das Haus. Die junge Mori schnaufte. Er ging ihr gerade so auf die Nerven!
 

Er sagte kein Ton, ging schnurstracks in die Küche und öffnete den Kühlschrank. Sie lehnte sich an die Tür und sah ihm zu. Keiner sagte etwas. Es war als wäre niemand anwesend. Als er eine Flasche Wasser raus nahm und die Tür wieder schloss, ging er ohne ein Wort oder Blickkontakt raus. Es schien als ignorierte er sie vollkommen. „So ein Vollidiot“, dachte sie wütend und ging die Treppe hoch. Er setzte sich ins Wohnzimmer und schaltete den Fernseher ein. Die junge Mori stampfte nach oben. Bevor sie ins Gästezimmer ging, wollte sie erst nochmal nach Aoko sehen. Sie klopfte an die Tür, und hörte wie Kaito sie rein rief. Vorsichtig stecke sie den Kopf durch und kam auf das Bett zu. Der junge Schüler lag schon mit seiner Freundin im Bett und schaute Ran lächelnd an. „Es geht ihr gut. Ich habe vorsichtshalber einen Eimer neben dem Bett stehen, falls sie sich übergeben muss.“ Er deutete nach unten.
 

„Okay, wie gesagt weck mich falls was ist.“ Sie lächelte ihn ebenfalls an und ging wieder zur Tür. „Dann gute Nacht und seid ja artig.“ Sie hörte ihn leise Lachen und verschwand. Leise schloss sie die Tür und ging zum Gästezimmer. Als sie im Zimmer war, machte sie sich erst mal Licht an. Dann nahm sie ihre Tücher zum abschminken und stellte sich vor den Spiegel. Sie machte das gröbste ab und warf die Tücher in den Papierkorb. Als sie fertig war, versuchte sie ihr Kleid auszuziehen. Sie stand mit dem Rücken zum Spiegel und versuchte an den Verschluss zu kommen. Leichter gesagt als getan, denn irgendwie kam sie nicht wirklich dran. „Verflucht noch mal“, murmelte sie und versuchte es erneut.
 

Plötzlich wurde ihre Tür geöffnet und ein gewisser Kudo stand im Raum. Sie sah ihn kurz an und ignorierte ihn. Während sie weiter an dem Verschluss herum näselte, kam er auf sie zu und blieb direkt vor ihr stehen. Misstrauisch sah sie ihn an, als er sie umdrehte und sich an ihrem Verschluss zu schaffen machte. Irgendwie schaffte er es das Kleid zu öffnen und zog den Reißverschluss runter. Sie drehte sich um und warf ihn einen Blick zu. „Danke.“

Er sagte nichts. Sah sie nur an. So ganz, wusste sie nicht was sie davon halten sollte. Erst wollte er sie nicht küssen, dann sah er sie wütend an, dann ignorierte er sie und jetzt stand er in ihrem Zimmer und half ihr das Kleid zu öffnen. Wo blieb da die Logik? Sie wusste es nicht. Aber sie war auch zu müde um irgendwas zu verstehen.
 

Sie ließ ihn links liegen und griff nach ihrer Tasche.

„Küsst er besser als ich?“, hörte sie ihn fragen. Stirnrunzelnd drehte sie ihren Kopf und warf ihn einen Blick zu. Er war anscheinend noch angefressen. Sein Blick sprach bände. Langsam erhob sie sich wieder und hielt seinem Blick stand. „Kann ich dir nicht sagen.“

Er kam näher. Langsam, fast bedrohlich, aber trotzdem blieb die junge Mori wo sie war und hielt ihm stand.

„Wieso nicht?“

Sie zuckte mit den Schultern. „Tja, ich habe keinen anständigen Vergleich. Du wolltest mich ja nicht küssen und da unser letzter Kuss schon etwas her ist, weiß ich nicht wer von euch besser küsst.“
 

Er blieb direkt vor ihr stehen. Sie spürte seinen Atem auf ihren Gesicht. Sah diese blauen Augen, die noch immer einen Funken Zorn in sich hatten. „Dann sollte ich dir einen Vergleich geben“, flüsterte er, zog sie an sich und küsste sie hart.

Ran war etwas überrascht, so hatte er sie noch nicht geküsst. Sie spürte genau seinen Zorn und wie sehr es an ihm nagte. Dann spürte sie seine Zunge, die über ihre Lippen strich und Einlass forderte. Sie gewährte ihm den Einlass und öffnete fast willig den Mund. Sie konnte es nicht beschreiben, aber seine Küsse brachten sie einfach um den Verstand. Sie bekam von nicht genug davon.
 

Irgendwann wurde aus dem harten, wütenden Kuss ein leidenschaftlicher. Er strich mit den Händen über ihre Arme und ließ sie dann an ihrer Hüfte liegen. Die hübsche Schülerin schlang ihre Arme um ihn. Ihr wurde warm. Sie dachte gleich zu schmelzen. Und sie spürte wie ihre Erregung wuchs. Verdammt, wieso hatte sie sich nicht unter Kontrolle? Wahrscheinlich lag es noch an dem Rest Alkohol in ihrem Blut. Ja, genau dass musste es sein. Warum sonst sollte sie plötzlich so scharf auf ihn sein, nachdem er sie erst hat Abblitzen lassen.? Es musste der verdammte Alkohol sein!
 

Ihre Gedanken wurden unterbrochen als er sich von ihren Lippen löste und ihren Hals küsste. Sie warf den Kopf nach hinten um ihn mehr Spielraum zu geben. Wieso musste er auch so gut küssen? Und wieso gefiel es ihr immer besser? Es war doch zum Mäusemelken! Aber es war ihr jetzt auch egal. Wenn Kudo sie so küsste und sie um den Verstand brachte, würde sie nicht kneifen und es auf jeden Fall auskosten!

Sie ließ ihre Hände zu seinem Hemd gleiten und fing an die Knöpfe zu öffnen. Als sie alle offen hatte, strich sie über seine harte Brust. Fühlte die unglaublichen Bauchmuskeln. Er erschauderte ließ sie aber machen. Sie strich ihm das Hemd von den Schultern und verteilte nun Küsse auf seinem Hals. Da er sie nicht aufhielt, wurde sie mutiger und strich immer wieder über seinen Bauch - runter bis zur Hose. Und sie spürte nun auch langsam seine Erregung.
 

Sie merkte wie ihr Kleid nun zu Boden viel und war sich bewusst nur noch in Unterwäsche vor dem attraktiven Mann zu stehen. Ihr Herzklopfen wurde größer als er sie vorsichtig zum Bett schob. Sie ließ sich auf das Bett nieder und spürte gleich seinen warmen Körper auf ihren. Er nahm sofort ihren Mund wieder in Beschlag und strich mit der Zunge über die vollen Lippen. Keuchend ließ sie ihn gewähren und hoffte, dass er nicht so schnell aufhörte. Noch nie war sie so erregt gewesen. Verdammt, sie spürte schon wie sie zwischen den Beinen feucht wurde! Und dass, obwohl er sie noch nicht mal richtig berührt hatte! Bisher hatte er sie nur geküsst, aber diese küsse hatten es wirklich in sich!
 

Shinichi löste sich nach einer Weile von ihr und sah ihr in die Augen. Ihr Gesicht war gerötet und ihre Augen glänzten vor verlangen. Ihre Lippen waren waren leicht angeschwollen. Er richtete sich etwas auf - um sie nicht mit seinen Gewicht zu belasten und um seine Erregung wegzudrehen. Als er nun auf dem Bett saß und nichts mehr unternahm, machte Ran einfach kurzen Prozess. Sie richtete sich ebenfalls auf, beugte sich vor und setzte sich auf ihn. Dann küsste sie seinen Hals und strich mit den Händen über seinen Oberkörper. In der Position konnte sie nun IHN nun deutlich spüren und konnte ein schmunzeln nicht verkneifen. Dafür, dass er so sauer auf sie war, war er aber auch sehr erregt. Spielerisch ließ sie die Hüfte reisen. Ein Stöhnen von ihm war die Antwort darauf. Er griff nach ihrer Hüfte und fuhr über die weiche Haut. Ran küsste sich zu seinem Oberkörper runter. Bevor er etwas sagen konnte, drückte sie ihn nach hinten, sodass er auf den Rücken fiel und sie auf ihn drauf saß. Der Länge nach lag er nun auf dem Gästebett, während sie auf seiner Hüfte saß und ihn weiter küsste. Sie fuhr mit der Zunge über seine Brust und war ganz berauscht von seinem Duft und Geschmack. Er roch so verdammt gut.
 

Er ließ sie machen, denn wenn er anfangen würde sich mehr zu integrieren, dann würde es sehr schnell vorbei sein. Und das wollte er auf keinen Fall. Er zischte, als sie ihn in die Brustwarze biss. „Nicht beißen“, murmelte er. Sie küsste kurz die Stelle, nur um ihn in die andere zu zwicken. Brummend versuchte er sie wieder nach oben zu ziehen, aber sie ließ es nicht zu und strich stattdessen mit den Fingern über seinen Hosenbund. Stöhnend warf er den Kopf nach hinten als sie seinen Hosenknopf öffnete. Als sie die Hose ein Stück runter ziehen wollte, hielt er sie auf. Er umfasste ihre Hände und zog sie hoch. „Wir sollten jetzt aufhören.“

Sie blickte in seine blauen Augen und gab ihn einen Kuss auf das Kinn. „Ich habe nicht vor, heute Nacht mit dir zu schlafen“, murmelte sie und strich mit der Zunge über seine Halsschlagader. „Ich will nur spielen. Und wenn einer von uns dabei zum Orgasmus kommt, ist das völlig okay.“
 

Die Worte und ihre leichte Bewegung ließ ihn lauter Stöhnen. Wenn sie so weiter machte, würde es bald vorbei sein. Schon allein eine halbnackte Ran auf sich zu spüren, ließ das Blut weiter nach unten fließen – was sie schön längst spürte. Er glaubte, sein Glied würde platzen. Gut, das letzte mal war schon lange her und am liebsten würde er es bis zum Äußersten kommen lassen. Aber er wollte nichts überstürzen und es gab ja auch mehr als genug Dinge, die man tun konnte.

Nun hob er sein Becken damit die hübsche Schülerin seine Hose ausziehen konnte. Er lag nun in Boxer-shorts auf dem großen Bett und versuchte an was anderes zu denken.
 

Ran grinste und strich einmal ganz aus versehen über sein Glied. Er zuckte zusammen und hob seinen Kopf um sie anzusehen. Als ihre Finger dann selbstsicher über den Stoff der Boxer fuhren, zog er zischend die Luft ein. „Oh man. Wenn du so weiter machst wird es bald vorbei sein“, warnte er sie und bekam einen Kuss auf den Bauchnabel. „Vielleicht will ich das ja?“

Wieder spürte er ihre Finger wie sie immer wieder über IHN strichen. Als sie dann etwas fester zudrückte, keuchte er laut und versuchte nach ihr zu schnappen. Aber sie wich ihm aus und positionierte sich nun direkt auf seine beachtliche Beule. Mit leichten, kreisförmigen Bewegungen brachte sie ihn zum schwitzen. Überdeutlich merkte sie wie sehr es ihn anmachte. Als er anfing ihre Bewegungen nachzumachen, warf sie den Kopf in den Nacken und keuchte leise. Dieser Anblick war für den jungen Kudo der erotischste in diesem Moment und er wollte dieses Bild so lange wie möglich im Gedächtnis behalten.
 

Beide brachten sich mit ihren Bewegungen um den Verstand. Plötzlich drehte er sich mit der jungen Mori um, sodass er auf ihr lag und nun er die bestimmenden Bewegungen machte. Sie stöhnte als er sich hart an ihr rieb. Er beugte sich runter und verteilte Küsse auf ihrem Dekolletee. Da sie ihren BH und String noch anhatte, war ihm die Sicht auf ihre wunderschönen Rundungen verwehrt. Aber das machte ihm nichts aus. Er küsste sie tiefer und biss in ihren BH.

Das wurde zu viel für sie. Seine Lippen und seine Bewegungen ließen sie Sterne sehen. Als er plötzlich seine Hüfte an ihre Weiblichkeit stieß, konnte sie nicht mehr. Ihre Muskeln zogen sich zusammen und sie kam mit einem heiseren Stöhnen. Er spürte es und das war nun der Moment an dem er endlich loslassen konnte. Stöhnend ließ er sich auf sie fallen und blieb befriedigt, erschöpft und verschwitzt auf ihrem Körper liegen.
 

Ihre Herzen schlugen schnell und ihr Atem ging unregelmäßig. Shinichi versuchte wieder einen klaren Gedanken zu fassen. Verdammt, das war nicht so geplant gewesen! Er hatte sie nur küssen wollen, dass er jetzt halb nackt auf ihr lag und in seine Boxer gekommen war, war wirklich nicht sein Plan gewesen. Aber sie wollte es ja. Sie hatte alles mitgemacht. Und sie war auch auf ihre Kosten gekommen.
 

Vorsichtig rollte er sich von ihr runter und blieb neben ihr liegen. Sie hatte die Augen geschlossen und versuchte ihren Atem zu beruhigen. Sie merkte wie er aufstand und hörte die Zimmertür. Sie riss die Augen auf und sah ihm nach. Er hatte das Zimmer verlassen. Wieso zum Teufel, hatte er das Zimmer verlassen? Plötzlich fühlte sie sich so elend. So alleine. Oh Gott, hatte sie ihn mit der Aktion vergrault? Würde er jetzt nie wieder mit ihr reden? Sie biss sich auf ihre Lippen und versuchte die Tränen zurückzudrängen, die sich in ihr sammelten. Dann ging die Tür wieder auf und der attraktive Fußballer kam wieder. Er hatte sich umgezogen. Erleichtert stieß sie den Atem aus. Er suchte ihren Blick und lächelte sie zaghaft an. „Also, ich denke wir sollten jetzt schlafen oder?“

Nickend rutschte sie zur Seite, um ihn genug Platz zu lassen. Schnell machte er das Licht aus und kam zum Bett. Er zog die Decke über sich und Ran und legte sich in eine bequeme Lage. Einen Moment war es still, dann spürte er wie sie sich an ihm kuschelte. Sie legte ihren Kopf an seine Brust und platziere ihren Arm um seine Mitte. Er legte seine Arme um sie und zog ihren Duft ein. Nur Minuten später schliefen beide ein.
 


 

Am Morgen wachte Ran als erste auf. Im ersten Moment wusste sie nicht wo sie sich befand, aber als sie den warmen harten Körper hinter sich spürte, fiel ihr alles von letzter Nacht wieder ein. Die Röte schlich ihr ins Gesicht und sie drehte leicht den Kopf. Der junge Kudo hatte eine Brust an ihrem Rücken gepresst und seinen Arm um ihre Mitte geschlungen. Sein Atem kitzelte sie im Nacken und verursachte ihr wollige Schauer. Leise seufzend kuschelte sie sich an ihm und schloss noch mal die Augen. Einige Minuten vergingen bevor sie eine Bewegung bemerkte. Der attraktive Schüler seufzte und küsste sie im Nacken. Ein kichern entkam ihr. „Sag bloß, du bist kitzelig“', murmelte er und verteilte mehr Küsse. Sie schüttelte den Kopf. „Eigentlich nicht.“ Wollig seufzend drehte sie den Kopf zu ihm und sofort verwickelte er sie in einen innigen Kuss. Irgendwann lösten sie sich voneinander und die junge Mori sah ihn fragend an. „Und was hat das jetzt zu bedeuten?“

„Keine Ahnung.“ Er streichelte ihren Bauch. „Wie würdest du das denn nennen?“

Sie überlegte. „Wahrscheinlich würd jeder andere, dass hier den Anfang einer Beziehung nennen. Aber ich will ehrlich sein. Ich weiß nicht, ob ich für eine ernsthafte Beziehung schon bereit bin. Ich mag dich wirklich...sehr.“ Sie runzelte die Stirn. „Und ich habe auch Gefühle für dich, die ich so nicht beschreiben kann. Aber ich glaube, wir sollten uns nicht in eine Beziehung stürzen, solange wir uns nicht sicher sind, wohin das mit uns führt, oder?“
 

Er nickte langsam. Er hatte schlimmeres erwartet. Irgendwas in ihm hatte gedacht, dass sie komplett dicht machen und sich von ihm abwenden würde. Dass sie es aufgrund ihrer Gefühle langsam angehen lassen wollte, war nicht das was er wollte, aber es war ein kleiner Schritt und er würde alles tun, um sie zum großen Schritt zu überreden. „Einverstanden. Wir halten fest. Wir haben beide Gefühle füreinander, aber wir werden es erst mal so belassen wie es ist, um nichts zu überstürzen. Aber das ändert nichts an unserer Freundschaft oder?“

„Nein. Wir bleiben Freunde. Quasi, Freunde mit gewissen Vorzügen.

Lachend zog er sie an sich. Sie kuschelte sich in seine Brust und verharrte so.
 

Als es an der Tür klopfte, versteifte sie sich. Shinichi hingegen blieb ruhig und wartete. „Ran? Aoko geht es nicht so gut. Sie hat sich übergeben. Könntest du mal nach ihr sehen? Sie lässt mich nicht ins Bad?“, fragte Kaito hinter der Tür. Sie seufzte. „Klar, ich komme sofort.“ „Danke.“ Sie hörte ihn weggehen.

Der attraktive Fußballer sah die hübsche Schülerin mitleidig an. „Ohje, Aoko scheint es mies zu gehen.“

„Ja, naja das wird schon werden. Ich geh mal hin.“ Sie löste sich von Shinichi und krabbelte aus dem Bett. Er sah ihr zu, wie sie sich ihr Nachthemd aus der Tasche fischte und es überzog. „Also der Anblick vorher - hat mir besser gefallen“, meinte er anzüglich und bekam einen genervten Blick. „Wenn du nicht artig bist, kriegst du diesen Anblick nie wieder zu sehen.“

„Ich bin immer artig.“ Er stand ebenfalls auf und streckte sich. Als er sie wieder zu sich ziehen wollte, schüttelte sie den Kopf und ging zur Tür. „Nichts da. Wenn wir wieder rum knutschen, komme ich nie zu meiner Schwester.“

Grinsend folgte er ihr. Wo sie recht hatte – hatte sie recht.
 

Kaito stand vor der Badezimmertür und sah sehr besorgt aus. Ran klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. „Ich mach das. Ihr zwei könnt schon mal Kaffee kochen und Frühstück herrichten.“

„Zu Befehl.“ Shinichi zog seinen Bruder mit sich. „Komm Kleiner, wir werden den Damen was feines herrichten.“

Nachdem die beiden den Raum verlassen hatten, klopfte Ran an die Tür und betrat das Badezimmer. Aoko saß wie ein Häufchen elend vor der Toilette und stöhnte. „Mensch, du siehst ja toll aus. Soviel hast du doch gar nicht getrunken“, meinte die junge Mori und machte einen Waschlappen nass. Ihre Schwester hob schuldbewusst den Kopf. „Also....Kazuha hat mir einige Kurze gegeben.“

„Aber du warst doch nicht so betrunken.“ Sie legte den Lappen auf Aokos Stirn. Diese seufzte. „Ich hab es runter gespielt, weil ich nicht wollte, dass du mich nach Hause schickst.“

Kopfschüttelnd setzte sich Ran neben sie. „Das solltest du nicht machen. Eri wird fuchsteufelswild sein, wenn sie dich so sieht.“

Bevor Aoko was erwidern konnte, drehte sich wieder ihr Magen um und sie lehnte sich über die Schüssel. Während sie würgte, hielt Ran ihre Haare zurück. „Wer nicht hören kann - muss fühlen“, flüsterte sie leise und verkniff sich ein Schmunzeln.
 

Derweil setzte Shinichi den Kaffee auf während Kaito die Brötchen in den Backofen schob. „Ich hab voll das schlechte Gewissen“, meinte er seufzend.

„Wieso?“, fragte der ältere Kudo.

„Weil es ihr so schlecht geht.''

„Einmal ist immer das Erste mal“, bemerkte Shinichi grinsend. „Das wird schon. Ich wusste gar nicht das Aoko so viel getrunken hat. Sie hat sich doch zurückgehalten.“

„Naja.“ Kaito sah seinen Bruder schuldig an. „Kazuha hat ihr immer wieder Kurze zugeschoben und Aoko hat sie getrunken. Naja, ich hab mir da nichts weiter bei gedacht, ich dachte sie weiß was sie tun.“

„Das war wohl ein Trugschluss.“

Der Jüngere nickte.
 

Die junge Mori betrat die Küche und setzte sich auf einen der Stühle. „Ich habe sie wieder ins Bett verfrachtet.“

„Wie geht’s ihr?“, fragte Shinichi und stellte ihr eine Tasse hin.

„Naja. Sagen wir es so, sie wird sich die nächste Zeit nicht am Alkohol vergreifen.“ Ihr Blick traf dem attraktiven Basketballspieler. „Und du wirst dafür sorgen, dass sie es auch wirklich tut. Und mit Kazuha werde ich auch noch mal reden.“

Er schluckte und nickte. „Tut mir leid.“

„Tja, jetzt ist es zu spät. Sie wird daraus lernen.“

„Genau. Wir alle mussten die Erfahrung schon machen. Davon wird sie klüger.“

Die junge Mori sah ihn amüsiert an. „Nun, dich hat es nicht klüger gemacht.“

Schmunzelnd erwiderte er. „Aber eine Erfahrung reicher.“
 

Während die drei frühstückten - wobei man es eigentlich Mittagessen nennen konnte, da es schon halb zwölf war - klingelte es an der Haustür. Kaito sah fragend zu seinem Bruder und stand auf. „Kann eigentlich nur Heiji sein.“

„Bestimmt will Kazuha wissen, ob wir unseren Streit beigelegt haben“, meinte die hübsche Schülerin.

Er bedachte sie mit einem verführerischen Blick. „Und haben wir das?“

Lachend warf sie ein Brötchen nach ihm, was er mit Leichtigkeit auffing und es aufschnitt.

„Hallo Shinichi, ich wollte Fragen ob....“, mitten in ihrem Satz hielt Shiho inne. Als sie die junge Mori am Küchentisch nur im Nachthemd sitzen sah, sah sie wieder rot.

„Was zum...“

„Shiho, was willst du hier?“, fragte der Angesprochene genervt.

„Ich wollte fragen, ob du mit ins Kino kommst. Gerade hab ich gelesen, dass der neue Sherlock Holmes Film anläuft.“ Sie warf der hübschen Schülerin einen hasserfüllten Blick zu. Diese nahm es locker und biss genüsslich in ihr Brötchen.

„Nein, wie du siehst habe ich Besuch.“
 

„Hat sie hier etwa geschlafen?“, fragte seine Exfreundin außer sich.

„Ja, aber das geht dich nichts an.“

„Du treibst es wirklich mit diesem Miststück? Du hättest mich haben können und du lässt dich wirklich mit dieser dämlichen Bratze ein?“, rief sie zornig.

„Pass mal auf.“ Ran drehte sich mit dem Oberkörper zu ihr. „Wenn ich dussliges Gelaber hören will, dann schalte ich den Fernseher ein und schaue mir die neusten Politik Nachrichten an. Du solltest jetzt ganz schnell gehen, bevor ich ungemütlich werde. Ich habe es dir das letzte Mal schon gesagt. Du hattest deine Chance und du hast sie vergeigt. Dementsprechend hast du jetzt gelitten.“

Die hübsche Miyano war gereizt und wollte etwas erwidern, aber sie kam nicht dazu.

„Sie hat recht. Ich sage es dir nochmal. Du und ich, wir sind Geschichte. Also lass mich in Zukunft in Ruhe.“ Er stand auf und ging hinter Ran. Dann legte er seine Arme um sie und lehnte seinen Kopf gegen ihren. „Ich habe jemand neues, besseres gefunden und ich bin verdammt glücklich. Also akzeptiere es und lass es einfach bleiben.“
 

Wütend stampfte Shiho nach draußen. Die junge Mori sah ihn an. „Du weißt, dass sie jetzt denkt wir wären ein Paar?''

„Das war der Plan, stört es dich?“

Fies grinsend schüttelte sie den Kopf. „Wenn ich sie damit so richtig auf die Palme bringen kann, erzähle ich sogar das wir verlobt sind. Die wird noch ihr blaues Wunder erleben, wenn die so weiter macht.“

„Daran habe ich keinen Zweifel“, meinte Kaito als er den Raum wieder betrat. „Die ist jetzt schon auf drei hundert. Wenn ihr beide jetzt auf Pärchen macht, könnt ihr sie in die Klapse einweisen lassen.“

Begeistert klatschte die hübsche Schülerin in die Hände. „Wunderbar. Ich schreibe gleich Kazuha, dass wir einen neuen strategischen Plan brauchen.“

Der attraktive Fußballer setzte sich wieder auf seinen Platz. „Oh man, ist es schon zu spät für einen Rückzieher?“

„Jap. Mitgefangen mit gehangen. Oder war es anders herum?“

„Ne, ich glaube, dass war schon richtig.“

Grinsend nahm sie einen Schluck Kaffee. Das würde alles noch sehr Interessant werden.

Aussprache

Gegen fünfzehn Uhr fuhr der attraktive Fußballer die beiden Schwestern wieder nach Hause. Aoko ging es etwas besser. Vorsichtshalber hatte Ran ihre Schwester geschminkt um ihre Blässe zu vertuschen. Wenn Eri sah wie blass und erschöpft die Kleine war, wäre das gute Verhältnis was sie bisher hatten zerstört. Kaito hatte die ganze Zeit über Aoko gewacht und versucht ihr wo es nur ging zu helfen. Ihr war das sehr peinlich. Auch das sie sich übergeben hatte. Gut, dass er nicht ins Bad gekommen war.
 

Während Shinichi das Auto durch die Straßen lenkte, sah Ran aus dem Fenster. Gähnend griff sie in ihre Tasche als sie ihr Handy klingeln hörte. Seufzend nahm sie ab. „Ja?“

„Wow, was ist dir denn für eine Laus über die Leber gelaufen?“, fragte Sonoko neugierig.

„Keine. Was ist?“

„Hast du mein Paket schon geöffnet?“

„Nein. Wieso, ist da was lebendes drin?“

„Ne, aber ich muss wissen ob dir alles passt und gefällt. Das umtauschen wird nämlich schwierig.“

Aha. Also doch Klamotten. „Ich denke, du wirst schon alles richtig gemacht haben“, versicherte die junge Mori. Der junge Kudo sah sie kurz an.

„Hmm, naja lass auf jeden Fall von dir hören. Wie war die Party?“

Ran sah zu dem hübschen Schüler und grinste. „Sehr gut. Hat sich auf alle Fälle gelohnt.“ Als er ihren Blick bemerkte, zwinkerte sie ihm zu. Er wurde rot und drehte den Kopf weg.

„Wie schön. Und sorry, dass ich nicht dabei war. Das holen wir nach. Ich muss jetzt auflegen. Melde dich.“

„Mach ich, bis dann.“

„Bye.“
 

Sie legte ihr Handy wieder weg und grinste vor sich hin.

„Was ist so lustig?“, fragte Shinichi neugierig.

„Nichts.“ Sie schüttelte belustigt den Kopf. „Sonoko hat nur gefragt wie es gestern gelaufen ist. Und für mich hat es sich definitiv gelohnt.“

Kichernd stupste er sie an. „Für mich auch.“

Die junge Schülerin warf einen Blick in den Rückspiegel. Aoko döste vor sich hin. Sie hatte scheinbar nichts mitbekommen.
 

Bei den Nakamoris angekommen, half er ihre Sachen ins Haus zu tragen. Aoko hatte die Haustür aufgemacht und ihre Tasche schon mal mitgenommen. Lächelnd begrüßte sie ihre Mutter. „Hallo Mama.“

„Hallo Schatz. Wie war es?“

„Super. War echt witzig. Wir haben viel gelacht.“

Erfreut nickte Eri und sah zu den beiden älteren Schülern. Als der attraktive Fußballer Rans Tasche und eine große Tüte mit ihren Geschenken abstelle, kam sie auf ihn zu. „Hallo, du musst Shinichi sein. Ich bin Eri, Aokos und Rans Mutter.“ Sie gab ihm die Hand. Grinsend erwiderte er die Geste. „Freut mich auch.“

Die junge Mori schob ihn zur Seite, da er ihr den Weg versperrte. „Die Sachen müssen in mein Zimmer. Komm, ich zeig dir den Weg.“

Sie begrüße Eri lächelnd und schleppte sich die Treppe hoch. Er folgte ihr.
 

Als sie Rans Zimmer betraten, sah sich der attraktive Fußballer genau um. „Hübsch, hast du es hier.“

„Es ist ein Zimmer. Ich benutzte es nur zum schlafen“, schmunzelte sie und stellte ihre Tasche auf den Boden. Grinsend stellte er ebenfalls alles ab und zog sie an sich. „Schade und ich dachte, wir könnten hier auch so was machen wie letzte Nacht.“ Er küsste sie auf die weichen Lippen und wollte eigentlich den Kuss vertiefen, als es an der Tür klopfte. Sofort lösten sie sich voneinander und Ran hockte sich neben ihre Tasche. „Ja?.“

Ihre Mutter kam rein. „Brauchst du beim auspacken Hilfe?“

Die hübsche Schülerin kratze sich am Kinn. „Ich glaube, ein Lastwagen wäre besser. Sonoko hat mich gerade angerufen. Im Paket sind wirklich Klamotten. Ich weiß gar nicht, wo ich das alles unter bringen soll.“

Nachdenklich sah Eri auf die Sachen. „Am besten sortierst du erst mal alles. Und dann sehen wir weiter.“ Sie nickte und stellte sich wieder hin.
 

Kurz darauf standen die drei wieder an der Haustür. Shinichi wollte jetzt los. „Also, dann bis Montag. Oder hast du für morgen was geplant?“, fragte er

„Eigentlich nicht“, meinte sie. „Kazuha und Heiji wollten heute ja den Tag zusammen verbringen. Ich werde mich jetzt erst mal ausruhen.“ Gähnend streckte sie sich.

Er lachte und sah die attraktive Anwältin an. „Hat mich gefreut, Sie kennen zu lernen.“

„Mich auch.“ Sie lächelte ihn freundlich zu. Als er die Tür öffnete und rausgehen wollte, sah er wie ein anderes Auto neben seinem parkte. Fragend sah er Ran an, die plötzlich Mega genervt wirkte. Auch Eri verzog das Gesicht.
 

Ein attraktiver Mann stieg aus dem Wagen. In seinen Händen hatte er einen großen großen Blumenstrauß, bei genaueren hinsehen konnte Ran Kornblumen, Jasmin und Blausterne erkennen. Jeder dieser Blumen hatte eine andere Bedeutung. So stand Blaustern für vergib mir. Jasmin für du bist bezaubernd und die Kornblume für ich gebe die Hoffnung nicht auf.

Es war so nerv tötend. Sie warf Eri einen besagten Blick zu. Sie zuckte mit den Schultern. Das war ihre Sache. Sie würde sich nicht einmischen.

Shinichi blickte den anderen Mann an und wusste plötzlich wer da ankam. „Das ist doch dieser Tomoaki Araide. Was will der denn hier?“, fragte sich der junge Schüler und musterte ihn.
 

Der attraktive Arzt musterte den Kudo ebenfalls und verzog das Gesicht. Als er Ran und Eri sah, erhellte es sich aber wieder. „Hallo. Ich weiß, du hattest gestern Geburtstag aber ich hatte leider keine Zeit. Deshalb wollte ich dir heute mein Geschenk überreichen.“ Er ignorierte den Kudo völlig und trat ganz selbstverständlich zu der hübschen Schülerin und hielt ihr den Strauß hin. Diese nahm ihn aber nicht an und sah den Älteren suspekt an. „Erstens: ich will nichts von dir. Und zweitens: hättest du dir den Weg sparen können.“

Er wirkte unsicher und versuchte es erneut. „Bitte nimm die Blumen an. Ich habe sie beim Gärtner selbst zusammenstellen lassen.“ Erneut hielt er ihr die Blumen hin. Sie schüttelte den Kopf. Weil sie die Blumen nicht annahm, gab der junge Arzt sie Eri. Diese hielt den Strauß fest und hielt sich weiterhin zurück.
 

Der attraktive Fußballer verengte die Augen zu schlitzen, als der attraktive Arzt nähe zu Ran trat. Die hielt ihn auf Abstand. „Danke und tschüss.“ Sie machte eine Kopfbewegung zu seinem Auto.

„Ich muss mit dir reden. Können wir nicht reingehen und alles klären?“, bat er.

„Nein.“

Shinichi reichte es jetzt und stellte sich vor die junge Mori. Diese warf ihm einen warnenden Blick zu, ließ es aber zu. Tomoaki sah den Jüngeren fragend an.

„Du solltest jetzt gehen.“ Sein Ton sprach Bände. Und ließ keinen Zweifel dran, dass der junge Kudo zur Not auch mit Gewalt nachhelfen würde.
 

Die beiden Männer funkelten sich wütend an. „Du hast hier nichts zu sagen, Kleiner“, meinte der attraktive Araide und verschränkte die Arme.

„Ran ist meine beste Freundin, und wenn du sie nicht in Ruhe lässt, kriegst du großen Ärger mit mir“, erwiderte Shinichi kalt.

„Wer bist du überhaupt?“

„Shinichi Kudo.“

Tomoaki runzelte die Stirn. Dann weiteten sich seine Augen. „Du bist der Sohn von Yusaku und Yukiko Kudo?“

Ein Nicken kam als Antwort. „Ja.“

Auch Eri sah erstaunt aus. Er war der Sohn von dem berühmten Schriftsteller? Unfassbar. Und er war auch noch der beste Freund ihrer Tochter. Sie musterte den Schüler. Ja, man sah die Ähnlichkeit. Ihre Tochter hatte einen wirklich guten Männergeschmack.
 

Die beiden Männer ließen sich nicht aus den Augen. Der junge Kudo war so angespannt, dass er seinen Kiefer zusammen presste. Ran bemerkte es und nahm seine Hand. Sie drückte sie leicht und sah den Arzt an. „Ich möchte nicht mit dir reden. Und um eines klar zu stellen. Ich empfinde nichts für dich. Und das werde ich auch nie. Also schlag es dir aus dem Kopf.“

Niedergeschlagen sah der junge Araide zu Eri. Diese schüttelte den Kopf. Sie konnte ihm da nicht helfen. Ihre Beziehung zu ihrer ältesten Tochter hatte sich so gebessert, dass sie es nicht aufs Spiel setzten wollte. Auch wenn sie und Tomoaki gute Freunde waren.
 

Tomoaki sah nochmal zu den beiden Schülern und drehte sich um. Wortlos ging er zu seinem Wagen, stieg ein und fuhr weg. Shinichi sah ihm wütend hinterher. Was bildete sich dieser Kerl eigentlich ein? Seiner Ran Blumen zu schenken? Und dann mit ihr reden wollen. Das konnte er knicken!

Er war so in Gedanken, dass er nicht merkte wie Ran sich aus seiner Hand löste. „Hey, drück nicht so fest zu! Du brichst mir gleich die Knochen!“, beschwerte sie sich empört. Er zuckte zusammen und sah ihr entschuldigend in die Augen. „Tut mir leid.“

„Schon gut. Du solltest jetzt aber auch fahren. Ich muss jetzt erst mal das Mysterium im Wohnzimmer öffnen.“

Er umarmte die junge Mori kurz und nickte ihrer Mutter zu. Dann verschwand er und Ran schloss die Haustür. Leise seufzte sie. Nur Aufregung. Dabei hatte sie gehofft, jetzt endlich mal Ruhe zu haben.
 

Als sie sich umdrehte, sah sie ihre Mutter fragend an. Diese lächelte ihrer Tochter vielsagend zu. „Kann es sein, dass Shinichi was für dich übrig hat?“

Die hübsche Schülerin ließ sich nichts anmerken und zuckte mit den Schultern. Die Bilder von letzter Nacht stiegen ihr wieder in den Kopf. „Wir sind Freunde. Wie kommst du darauf?“

„Naja so wie er sich gerade verhalten hat, dachte ich...“

„Blödsinn.“ Ran winkte ab. „Er hat nur einen äußerst ausgeprägten Beschützerinstinkt. Genauso wie Heiji. Das ist alles. Wie du schon gesagt hast, er gehört zur alten Schule.“

„Hmm.“ So ganz war Eri davon nicht überzeugt, aber beließ es dabei. „Komm lass uns das Ding öffnen. Mal sehen was du alles aus Amerika bekommen hast.“

Nickend folgte Ran ihrer Mutter ins Wohnzimmer.
 

Eine Stunde später lag Ran erschöpft auf dem Sofa. Sonoko hatte ihr so viele Sachen geschickt, dass sie damit einen Laden eröffnen konnte. Und Schuhe! So viele Schuhe! Die konnte sie im Leben nicht anziehen! Wozu brauchte man eigentlich so viele Schuhe? Sie wusste es nicht. Eri saß am anderen Ende des Sofas und blätterte in ihrer Zeitung herum. Aoko war in ihrem Zimmer und schlief.

„Wie lange habt ihr eigentlich gemacht?“

„Bis zwei, dann sind wir mit dem Taxi zu Kazuha gefahren und Kudo hat uns von dort dann hier her gebracht“, murmelte die junge Schülerin und gähnte.

„Hat Aoko was getrunken?“

„Ich habe ihr einen Cocktail bestellt, aber mit weniger Alkohol drin als sonst. Der Barkeeper hat ihn vor meinen Augen zubereitet.“ Dass die Kleine auch Bier und Kurze getrunken hatte ließ sie weg. Das würde nur ärger geben.
 

„Schön, dass alles so geklappt hat. Ihr hattet viel Spaß“, bemerkte die junge Anwältin.

„Ja. War witzig. Saguru hat dann mitten auf der Tanzfläche den Ententanz getanzt und dabei gesummt.“ Lachend richtete sich die hübsche Schülerin etwas auf. „Das sah aus. Wir haben uns weggeschmissen vor Lachen.“

„Das hätte ich ja zu gerne gesehen.“

„Keine Sorge, Kazuha hat ein Video davon gemacht.“

Lachend blätterte Eri weiter.

„Aber jetzt wo wir alleine sind, möchte ich mit dir reden“, meinte die junge Mori ernst und sah ihre Mutter an. Diese stutzte und legte die Zeitung weg. „Ich bin ganz Ohr.“

„Also ich finde es ja echt nett, dass du mir so tolle Sachen geschenkt hast und auch die Fahrstunden. Aber du solltest nicht soviel Geld ausgeben. Nur, weil du einen neuen Job hast, heißt dass ja nicht automatisch, dass wir jetzt in Geld schwimmen.“

Ihre Mutter sah sie an und stand auf. „Warte mal kurz.“ Sie verließ den Raum und ließ eine verwirrte Ran zurück. Kurz darauf kam sie wieder, in ihrer Hand hielt sie ein kleines Buch. Sie gab es ihrer Tochter. „Schau mal rein.“
 

Neugierig schlug die junge Schülerin die erste Seite auf und erstarrte. Da stand ihr Name. Das war ein Sparbuch! Geschockt sah sie ihre Mutter an. „Was? Wie?“ Sie wusste nicht, was sie sagen sollte.

„Ich habe das Sparbuch anlegen lassen, als ich mit dir schwanger wurde. Nachdem ich mich von deinem Vater scheiden lasse habe, und ihr beide nach Amerika gezogen seit, habe ich jeden Monat Geld darauf überwiesen. Zu deinen Geburtstagen und Feiertagen mehr als sonst. Ich habe es all die Jahre aufgehoben, weil ich dachte, du wirst das Geld irgendwann sicher brauchen. Wie zum Beispiel für den Führerschein“, erklärte Eri ruhig und wartete auf Rans Reaktion.

Diese grinste. „Also habe ich mir quasi selbst die Fahrstunden geschenkt?“

„Ganz genau. Die Klamotten sind aber von mir. Die Fahrstunden hast du dir selbst geschenkt.“

Die hübsche Schülerin grinste breiter. „Ist ja cool. Wenn ich gewusst hätte, dass ich mir so was schenken kann, hätte ich mir auf die Schulter geklopft.“ Und sie hätte sich keine Gedanken machen brauchen

„Das kannst du ja jetzt machen.“

Lachend klopfte sich Ran auf ihre Schulter. Es war gut zu wissen, dass ihre Mutter nicht ganz so viel Geld für sie ausgegeben hatte. Und, dass sie das Sparbuch so lange aufgehoben und immer eingezahlt hatte, war echt toll.
 

Nach einer Weile wurde die junge Schülerin wieder ernst. „Ich hab da noch was zu Besprechen.“

„Ja?“

Sie blickte ihre Mutter fest an. „Also, ich weiß ja, dass du keine Schuld trägst. Aber ich glaube nicht, dass ich dich jetzt schon als Mutter akzeptieren kann. Dafür ist zu viel vorgefallen und die Wunden der Vergangenheit sind noch frisch und werden so schnell nicht schließen. Aber ich bin bereit dich als Freundin zu sehen. Wenn du das auch willst.“

Lächelnd nickte die attraktive Nakamori. „Das wäre schön. Ich kann verstehen, dass du dafür nicht bereit bist. Und ich freue mich, dass wir Freundinnen sein können. Auch, wenn ich dir nicht versprechen kannn nicht doch in manchen Sachen die besorgte Mutter raus hängen zu lassen.“ Sie zwinkerte ihrer Ältesten zu. Diese nickte. „Ist okay. Damit kann ich Leben.“
 

„Da wir jetzt so ehrlich sind.“ Eri lehnte sich zurück und schluckte. „Denke ich, ist es an der Zeit, dass du meine Geschichte über die Trennung mit deinem Vater anhörst.“

Damit hatte die junge Schülerin nicht gerechnet. „Nun ja. Paps hat nie viel davon geredet. Er hat nur gesagt, dass du dich in einen anderen Mann verliebt und uns deswegen verlassen hast. Mehr hat er nie gesagt.“

„Ja, dass ist auch richtig. Aber ich würde dir gerne meine Sicht der Dinge erzählen.“

Wartend sah die hübsche Mori in das Gesicht der Älteren. Diese wirkte etwas nervös. „Weißt du, wir haben uns in der Schule ineinander verliebt. Wir waren beide siebzehn und zum ersten mal verliebt. Die ersten zwei Jahre waren wirklich schön, und kurz vor meinen zwanzigsten Geburtstag, hat dein Vater um meine Hand angehalten.“ Sie machte eine Pause und atmete hörbar ein und aus. Ihre Tochter sah sie weiterhin stumm an. Sie wollte es jetzt endlich wissen.
 

„Jedenfalls habe ich mich sehr gefreut und sofort Ja gesagt. Als ich merkte, dass ich schwanger bin waren wir beide total glücklich. Aber dann hat sich irgendwie alles verändert. Wahrscheinlich waren wir zu jung. Wir lebten uns auseinander und unternahmen kaum noch was zusammen. Du warst der einzige Grund für uns gemeinsam in einem Raum zu sein. Eines Tages, ich kam gerade aus der Abendschule, habe ich Ginzo getroffen. Er hatte einen Platten und kein Kleingeld für die Telefonzelle. Als er mich sah, fragte er mich ob er mein Handy benutzen durfte. Und als ich ihn sah, traf es mich wie ein Blitz.“ Mit glänzenden Augen sah Eri zu ihrer Tochter. „So etwas habe ich noch nie erlebt. Ich war hin und weg von ihm und habe ihm sofort geholfen. Wir sind in ein Cafe gegangen und er hat von dort alle Anrufe erledigt. Dann haben wir uns unterhalten.“
 

Okay, Ran konnte ihre Mutter jetzt etwas besser verstehen. Aber in ihrem Inneren nahm sie es ihr dennoch übel. Das würde sich wahrscheinlich nie legen. „Und was ist dann passiert?“

„Wir haben unsere Nummern getauscht und uns öfters getroffen. Dein Vater bemerkte die Veränderung an mir und stellte mich zur rede. Ich habe ihm gesagt, dass ich mich in einen anderen verliebt habe und das ich die Scheidung will. Er hat sich geweigert, wollte um unsere Ehe kämpfen, aber ich habe ihm keine Chance gelassen. Ich wollte mit Ginzo zusammen sein. Als ich dann merkte, das ich schwanger war, bin ich ausgezogen, zum Anwalt gegangen und habe die Scheidung eingereicht. Ich habe nie schlecht von deinem Vater geredet und habe auch gleich gesagt, dass er mir kein Geld bezahlen braucht. Kogoro und ich wollten uns das Sorgerecht für dich teilen, aber Mameha ließ das nicht zu. Sie hat deinem Vater gedroht und zwang ihn das Land zu verlassen. Und er tat es, weil er nicht wollte man dich ihm wegnahm. Sie hatte damals gute Beziehungen zum Jungendamt und wollte dich ins Heim stecken. Kogoro und ich haben dagegen gekämpft und um endlich Frieden zu haben, hat er mit dir zusammen das Land verlassen und ist nach Amerika gezogen.“
 

Das musste die hübsche Mori erst mal verdauen. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie konnte dazu gar nichts sagen! Sie war so geschockt, dass sie am liebsten geschrien hätte. „Und dann hat sie dafür gesorgt, dass du keinen Kontakt zu mir hast“, bemerkte Ran trocken.

Eri nickte. „Genau. Nach unserer Hochzeit und Aokos Geburt, hatte ich mich nur noch um sie zu kümmern und nicht um das andere Kind. Ginzo hätte dich wirklich gerne kennen gelernt. Er hat deinen Vater und dich nur einmal kurz beim Scheidungsanwalt gesehen und war von dir verzaubert.“

„Okay. Paps hat mir ja nie Einzelheiten erzählt. Es war für ihn wohl zu schmerzhaft darüber zu reden“, meinte Ran nachdenklich.

„Ja. Es tat mir auch sehr leid ihn so zu verletztem, aber es war besser für uns. Und er hat dich wunderbar erzogen und aus dir eine tolle Frau gemacht. Darauf kann er sehr stolz sein.“

Hart schluckte Ran. Sie merkte wie ihr die Tränen aufstiegen.
 

Sie sah ihre Mutter traurig an. „Ich vermisse ihn so sehr. Gestern morgen dachte ich, ich würde den Tag nicht überleben. Ständig sind mir Erinnerungen hochgekommen und ich musste die ganze Zeit an ihn denken.“

„Das glaube ich dir.“ Eri nahm ihre Tochter in den Arm. „Weißt du, du hast sehr viel von deinem Vater. Ihr beide steht für das ein, was ihr sagt und tut. Ihr sagt beide eure Meinungen frei heraus und würdest alles tun, um eure Freunde und Familie zu beschützen. Auch ich vermisse deinen Vater.“ Sie sah niedergeschlagen auf den Boden. „Als ich von seinem tot erfahren habe, habe ich die ganze Nacht geweint.“

„Ich auch.“ Die junge Schülerin wischte eine Träne weg. „Ich habe geschrien und geweint und gehofft dass, das alles nur ein böser Traum war. Und dann bei der Beerdigung - wo die ganzen Polizisten am Sarg standen und ihm die letzte eher erwiesen haben - da bin ich zusammen gebrochen. Und als es dann hieß, ich muss zu dir ziehen war ich so wütend. Auf ihn auf dich. Auf alle. Und dann hatte ich ein schlechtes gewissen, weil ich diese Gefühle hatte. Ich habe ihn so geliebt. Und ich wünschte, ich hätte es ihm öfters gesagt.“
 

Mitleidig sah die hübsche Nakamori die Jüngere an. Das hatte sie nicht gewusst. Beide schwiegen und die Minuten vergingen. Und Ran musste zugeben, dass sie sich jetzt besser fühlte. Zum ersten Mal hatte sie offen über ihren Vater und ihre Gefühle geredet. Vielleicht ging es ihr jetzt besser. Vielleicht ließ das Gefühl der Einsamkeit jetzt nach.

V.I.P. Bändchen für die Hölle

Kazuha wurde durch das Piepen ihres Weckers wach. Gott, wieso musste sie jetzt schon aufstehen? Es war doch noch so früh! Leider war Montag Morgen und sie musste aus den Federn. Schließlich hatte sie heute Schule. Sie strampelte die Decke weg und setzte sich gähnend auf. Genüsslich streckte sie sich und rieb sich die Augen. Sie hätte nicht so lange wach bleiben dürfen. Aber das Telefonat mit Ran hatte gedauert und es war ja auch sehr wichtig gewesen.
 

„Echt jetzt? Sie stand plötzlich in Kudos Küche und wollte mit ihm ins Kino? Hat die eigentlich noch alle Latten am Zaun?", fragte die hübsche Toyama empört.

„Tja, scheinbar nicht. Jedenfalls hat Kudo ihr gesagt dass wir beide ein Paar sind und..."

„WAS?"

„Ganz ruhig, wir spielen das nur damit sie endlich ruhe gibt. Wir werden uns am Montag in der Schule als neues Paar präsentieren und ihr eine richtig geile Show bieten. Du machst doch mit oder?"

„Ja klar. Hey, wenn du was sagt, darf ich dann auch meinen Senf dazu geben?"

Kichernd erwiderte die junge Mori. „Ja, klar. Ohne dich geht nichts. Die war gestern schon auf dreihundert, wenn wir mit ihr fertig sind ist sie auf tausend."

Kazuha lachte und besprach dann alles mit ihrer Freundin.
 

Sich die Hände treibend stand sie auf und ging ins Bad. Sie war schon gespannt auf Shihos Reaktion. Aber es wunderte sie, dass die beiden ein Paar spielten. Wieso waren die beiden nicht gleich zusammen gekommen? Gut, sie hatten sich Freitag Nacht gestritten aber scheinbar hatten sie sich wieder vertragen, da hätte der attraktive Kudo Nägel mit köpfen machen sollen oder?

Naja die beiden würde sie auch in echt zusammen kriegen. Koste es was es wolle! Schnell zog sie ihr Nachthemd aus und stieg unter die Dusche.
 

Kurz darauf kam sie die Treppe runter und ging in die Küche. Ihr Vater war noch nicht da. Wahrscheinlich rasierte er sich noch. Sie füllte die Kaffeemaschine und bereitete das Frühstück vor. Sie summte fröhlich vor sich hin und merkte so nicht wie ihr Vater die Küche betrat. Er beobachtete sie und konnte nur grinsen. Sie hatte heute ausgebrochen gute Laune. Das freute ihn. Denn eine glückliche Kazuha war eine freundliche, liebe Kazuha. Er räusperte sich laut und setzte sich an dem Tisch. Seine Tochter drehte sich um und lächelte ihn an. „Morgen Daddy. Hast du gut geschlafen?"

„Ja danke und du? Du scheinst heute sehr gut gelaunt zu sein", stellte er amüsiert fest.

„Ja und ja. Ich bin heute bester Laune."

„Schön und gibt’s dafür einen bestimmten Grund?"

Sie überlegte. „Naja Ran und ich haben da was geplant und wir freuen uns schon darauf."

„Wie schön, dann wünsche ich euch viel Spaß. Übrigens werde ich heute Abend wieder etwas später kommen. Momentan brennt die Bude und ich weiß bald nicht mehr weiter."
 

Sie sah ihn mitleidig an. „Ist okay, ich gehe dann einfach zu Heiji. Seine Mutter hat mich zum essen eingeladen."

Ihr Vater runzelte die Stirn. „Also, ihr beide hängt sehr viel miteinander ab."

„Ja und?"

„Nun ich...ich will nicht dass ihr euch so nahe kommt, verstehst du? Ich hätte es lieber wenn ihr etwas Abstand zueinander halten würdet."

Sie seufzte. „Daddy das hatten wir doch schon durchgekaut."

„Ich weiß, aber mir gefällt das einfach nicht."
 

Kopfschüttelnd machte sie weiter. Was sollte sie dazu sagen? Ihr Vater würde sich nie ändern. Und es war ja auch süß, dass er sich Gedanken machte, aber es nervte sie auch etwas.

Ginshiro beobachtete sie und kratze sich am Kopf. „Wie wäre es wenn, Heiji mal zum essen zu uns kommt? Wenn ich mich mit ihm unterhalten habe, werde ich mich bestimmt besser fühlen und mir weniger sorgen machen."

Sie runzelte die Stirn und drehte sich fragend um. „Wenn ich ihn einlade, versprichst du mir dann deine Waffe wegzusperren?"

Er hob eine Hand. „Ich verspreche alle Waffen wegzulegen und ihm nicht mit einer Waffe oder Messer zu drohen. Ich werde ihm nur ein paar Dinge erklären."

Irgendwie nahm sie das ihrem Vater nicht ab, aber sie ließ es dabei bleiben, denn sie hatte weder Zeit noch Lust jetzt mit ihm zu diskutieren. Also schenkte sie ihm Kaffee ein und überreichte ihm die Tasse. Er nahm sie dankend an und wartete aufs Frühstück.
 


 

Später stand sie vor Heijis Haus und wartete auf ihn. Er müsste eigentlich jeden Moment rauskommen deshalb blieb sie entspannt neben dem Tor stehen. Sie war gespannt wie er auf die Essenseinladung reagieren würde. So oder so musste er da durch. Sie musste sich das Gerede seiner Mutter auch schon anhören, jetzt war er mal an der Reihe.
 

Sie hörte die Haustür und sah auf. Er kam lässig auf sie zu und begrüßte sie grinsend. „Hallo Schönheit, wartest du schon lange auf mich?" Er gab ihr einen Kuss und legte einen Arm um sie. Sie kicherte. „Ne, bin auch eben erst gekommen. Lass uns gehen." Gemeinsam gingen sie los. Unterwegs erzählte Kazuha ihrem Freund von dem Plan. Als Heiji hörte, dass die beiden eine Scheinbeziehung eingegangen sind, war er zunächst baff. „Lass mich das mal kurz zusammen fassen. Die tun so als wären sie zusammen um Shiho eins rein zu würgen, anstatt in Wirklichkeit zusammen zu kommen? Was soll der Scheiß, denn?"

„Frag mich nicht. Das war Shinichis Idee."

„Wie bitte?" Der attraktive Hattori schüttelte ungläubig den Kopf. „Da hat der Idiot endlich die Möglichkeit mit Ran zusammen zu sein und schlägt ihr so was vor? Und sie geht auch noch darauf ein? Sind die beiden komplett verrückt geworden? Haben wir aus versehen die Insassen einer Irrenanstalt als Freunde genommen?"

Sie zuckte mit den Schultern. „Wir werden ja sehen ob sie das wirklich durchziehen. Auf jeden Fall haben wir so weniger Arbeit die beiden zusammen zu bringen. Schließlich müssen wir sie nur noch dazu bringen es offiziell zu machen,"

Da stimmte er ihr zu. Irgendwann klappte es mit den beiden. Da war er sich sicher.
 

Als sie an der Schule ankamen, sahen sie Ran und Aoko schon am Eingang stehen. Die beiden unterhielten sich und waren scheinbar gut gelaunt. Kazuha rief sie und rannte winkend auf sie zu. Die beiden drehten sich um und grinsten ihr entgegen. „Also, was hast du als erstes vor?", fragte die hübsche Toyama neugierig und umarmte die beiden Schwestern. Schmunzelt drückte die Mori ihre beste Freundin und ließ sie dann los. „Werdet ihr dann sehen. Kudo ist schon aufgeregt."

„Das ihr das macht, ist echt ein Hammer. Ich bin so auf Shihos Gesicht gespannt", meinte Heiji und zog die Frauen in eine Umarmung. Aoko zuckte mit den schultern. „Shinichi ist Feuer und Flamme. Ich hab gestern mit Kaito telefoniert und er meinte sein Bruder denkt sich schon Kussposen aus, nur um Shiho eins auszuwischen."

„Kussposen?", fragte Kazuha nach und erntete ein nicken. „Ja, keine Ahnung was das beutet."
 

Kurz darauf sahen sie wie Shinichis Wagen einfuhr. Er parkte sein Auto und stieg aus. Kaito ging sofort zu seiner Freundin und musterte sie besorgt. „Geht es dir gut?"

„Ja alles wieder okay."

Die hübsche Schleifenträgerin sah die Jüngste ebenfalls an. „Stimmt, wie hast du das Trinken eigentlich überstanden?"

Die Angesprochene wurde rot und sah verlegen weg. Ran zog ihrer Freundin am Ohr. „Da wir gerade bei dem Thema sind. Wenn du der Kleinen noch einmal Alkohol gibst ohne mir etwas zu sagen, dann platzt mir der Arsch!"

„Ach komm, so viel war das gar nicht!'", verteidigte sich Kazuha. Aber die junge Mori warf ihr einen giftigen Blick zu.

„Passiert das noch einmal, werde ich zur rasenden Wildsau!"

Lachend hielt sich der attraktive Hattori den Bauch. „Das stelle ich mir gerade bildlich vor. Ran, wie sie, wie eine Wildsau Randale macht. Ich schmeiß mich weg!"

Alle lachten sogar die hübsche Mori konnte ein schmunzeln nicht verkneifen, trotzdem gab sie ihrer besten Freundin einen Klaps auf dem Hintern. „Nächstes mal, wendest du dich zuerst an mich, klaro?"

„Jawohl eure Hoheit, ich tue was ihr mir befehlt."
 

Shinichi stellte sich zu Ran und sah sie erwartungsvoll an. Diese bemerkte den Blick und zog fragend die Augenbraue hoch. „Was ist?"

„Ich warte auf meine Begrüßung. Schließlich habe ich als dein Freund das Recht auf einen anständigen Begrüßungskuss", grinste er schelmisch. Heiji kicherte und stimmt seinem besten Freund zu.

Die hübsche Schülerin warf den Kopf in den Nacken und tat, als müsste sie nachdenken. „Na, ich weiß nicht. Als mein Freund, müsstest du mir erst mal die Füße küssen und zu Kreuze kriechen!''

Nun brachen Kazuha und Aoko in Gelächter aus. Der attraktive Kudo zog sie an sich und deutete mit einem leichten Kopfnicken in eine Richtung. „Willst du wirklich, das sie sieht wie ich vor dir auf die Knie gehe?"

Sie folgte seinem Blick und ein fetten Grinsen huschte auf ihr Gesicht. „Später, aber jetzt sollten wir ihr erst mal zeigen, wie man als Paar richtig küsst."
 

Kazuha sah, wem die beiden meinten und nickte der jungen Mori zu. Beide zogen gleichzeitig ihre Männer an sich und küssten sie leidenschaftlich. Aoko und Kaito wussten nicht, wie ihnen geschah und sahen dementsprechend verwirrt aus.

Was die beiden nicht wussten. Ran und Kazuha hatten beide abgemacht, dass wenn Shiho auftauchte sie beide ihren Männern heftige Küsse gaben. Wenn die hübsche Mori mit Shinichi rum machte, sollte das die hübsche Schleifenträgerin auch zur selben Zeit tun. Um ein Zeichen zu setzten!

Während Ran den hübschen Schüler in einen innigen Kuss verwickelte, setzte Kazuha einen drauf und rieb mit ihrem Becken an Heijis Hüfte. Der bekam Herzklopfen und versuchte angestrengt an was anderes zu denken.
 

Und dann kam auch schon besagte Person wutentbrannt angelaufen.

„Du miese Schlange! Du hast mir meinen Freund gestohlen!" Shiho kam mit Akako auf die sechs zugelaufen und brüllte wie eine bekloppte. Die junge Mori ignorierte sie und zog ihren "Freund" noch näher an sich. Dieser ließ es sich gefallen und grinste in den Kuss hinein. Das Gezeter seiner Exfreundin interessierte ihn gerade herzlich wenig. Er knutschte lieber mit der süßen Braunhaarigen herum und fühlte, wie das kribbeln in seinem Bauch stärker wurde.
 

Kazuha linste zufrieden zu den beiden Mädchen und freute sich wie ein kleiner König. Es freute sie so dermaßen, dass sich Shiho so aufregte, dass sie ihrem Freund fast in die Zunge gebissen hätte.

Aoko und Kaito hielten Händchen und sahen dem Treiben amüsiert zu. Als Akako zu dem jungen Kudo gehen wollte, ließ Ran von dem älteren Kudo ab und stellte sich gleich dazwischen. Shinichi stieß ein kleines seufzen aus, stellte sich aber neben sie. Auch Kazuha und Heiji unterbrachen ihren Kuss um nichts zu verpassen.
 

„Kaito, wie wäre es, wenn wir beide heute Nachmittag für Bio lernen würden?", fragte die hübsche Koizumi verführerisch lächelnd. Aoko versteifte sich neben ihren Freund und biss die Lippen aufeinander. Sie traute sich nicht ihrer Mitschülerin die Stirn zu bieten. Obwohl diese in aller Öffentlichkeit ihren Freund zu seinem Sexdate einlud. Der attraktive Basketballspieler schüttelte den Kopf und legte einen Arm, um seine hübsche Freundin. „Tut mir leid ,aber ich habe heute schon was mit Aoko vor. Wir beide wollten schwimmen gehen und sie zeigt mir ihren neuen Bikini."

Er warf seiner Süßen einen aufreizenden Blick zu, woraufhin sie rot wurde und mit geröteten Wangen weg sah. Akako blinzelte wütend. „Als ob dieses Flachland einen Bikini ausfüllen könnte! Kein Arsch und kein Tittchen - sieht aus wie Schneewittchen", sagte sie gehässig und kicherte fies.

Die hübsche Nakamori wurde blass und schluckte. Das war so gemein. Sie wusste ja, dass sie nicht so kurvenreich wie ihre Schwester oder Akako war. Aber ihr das einfach so ins Gesicht zu sagen war echt hart. Und schmerzhaft.
 

Kaito blickte seine Mitschülerin fassungslos an. Er wusste ja wie gemein und gehässig Akako sein konnte, aber dass sie so etwas zu seiner Aoko sagte, war unter aller Sau! Er wollte gerade etwas erwidern als Ran sich schon einmischte.

„Nun ja, Aokos Kurven sind alle echt. Nur, weil du dir den Arsch und die Titten machen lässt, heißt das nicht das deine besser sind als andere", erwiderte die hübsche Mori unschuldig.

„Willst du etwa behaupten meine Titten sind aus Silikon?", fragte die Angesprochene entsetzt.

„Klar, wer sonst würde so eine Scheiße von sich geben? Nur jemand der sich seine Titten hat machen lassen", meinte Kazuha schulterzuckend.

Shiho knurrte. „Ihr seid ja nur neidisch, weil wir beide mehr haben als ihr! Wenn ich so unterentwickelte Brüste hätte wie ihr, würde ich mich erschießen!"
 

Nun sah Heiji ganz offen auf die Oberweite seiner Freundin und musterte sie gespielt ernst. „Also ich kann nur sagen, dass Kazuha Brüste sehr gut entwickelt sind. Ich finde sie sogar anbetungswürdig. Wenn ich könnte, würde ich mein Gesicht den ganzen Tag in ihnen vergraben und sie mit dem Mund bearbeiten."

Ran stieß ein Lachen aus und klopfte dem jungen Hattori auf die Schulter. „Das hast du so schön gesagt. Ich fange an Kazuha zu beneiden." Diese lächelte und sah ihren Schatz liebevoll an.

Er grinste. „Wieso, ich bin mir sicher Shinichi wird sich liebend gerne um deine Brüste kümmern. Soweit ich weiß, kann er sehr gut lecken und saugen."

Sein bester Freund konnte ein fettes Grinsen nicht unterdrücken und zog seine "Freundin" an sich ran. „Wie wäre es, wenn ich dir heute Nacht zeige was ich alles mit meiner Zunge kann? Ich versichere dir, dass du auf deine Kosten kommen wirst."
 

Sie kicherte und warf ihn einen heißen Blick zu. Das brachte Shiho erst recht auf die Palme. Mit einem wütenden Schrei ging sie auf die hübsche Mori los. Sie gab ihr eine schallende Ohrfeige.

Die anderen sahen geschockt wie Ran - aufgrund des Schlags - etwas nach hinten taumelte und über ihre rote Wange strich. Nun sah sie rot. Mit einer einzigen schnellen Bewegung holte sie aus uns klatschte der hübschen Miyano eine. Bevor Shiho noch etwas machen konnte, ohrfeigte die hübsche Mori sie ein weites mal. Nun hatte sie auf beiden Wangen rote abdrücke, die auch schmerzten. Akako nahm ihre beste Freundin in den arm und sah Ran vernichtend an. „Das wirst du bereuen!"

Diese wirkte gelassen und lächelte. „Ach ja? Nun wer nicht hören kann muss fühlen! Und wenn ihr beide Aoko nicht in Ruhe lasst, werde ich euch beide so gegen die nächste Wand klatschen, das euch eure Kleinhirne aus den Augen kommen!"
 

„Also, ich muss ja sagen, ich habe schon eine menge dumme Menschen gesehen", meinte Kazuha kopfschüttelnd. ,,Aber bei euch beiden kommt die Dummheit ja schon aus den Augen! Sowas dämliches wie ihr, sollte auf dieser Welt nicht existieren. Eigentlich müsste man euch einschläfern."

Heiji brüllte vor lachen und klopfte sich auf die Oberschenkel. Auch Kaito und Shinichi gluckste erheitert. Und auch Ran und Aoko mussten grinsen. Wobei Aoko versuchte sich das Grinsen zu verkneifen, indem sie sich auf die Lippen biss.

„Ihr seit das Letzte", fauchte Shinichis Exfreundin.

„Stimmt. Das Beste kommt immer zum Schluss", lachte die junge Mori.

Bevor die beiden etwas erwidern konnten, setzte Ran gleich einen nach. „Immer wenn ich euch zwei sehe, bekomme ich einen Ständer im Mittelfinger."

Die Jungs kugelten sich vor lachen, während Kazuha ihrer besten Freundin zustimmend auf die Schulter klopfte.
 

Shiho drehte sich um und zog Akako mit sich. „Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen!"

„Ihr beide habt eindeutig gefehlt, als der liebe Gott die Intelligenz verteilt hat", bemerkte die hübsche Toyama trocken.

„Im wahrsten Sinne des Wortes", stimmte ihre beste Freundin zu.

Shinichi sah seiner Exfreundin und deren bester Freundin nach. Dann rief er als vollem Hals. „Sagt Bescheid, wenn ihr den Kindergarten hinter euch habt!"

Shiho drehte sich entsetzt um, sagte aber nichts mehr und ging mit Akako weg.

Heiji warf Kazuhas bester Freundin einen beeindruckenden Blick zu. „Du weißt, dass du in der Hölle landest, oder?"

„Natürlich komme ich in die Hölle", erwiderte Ran eiskalt. „Ich hab sogar ein V.I.P Bändchen und Freigetränke."

Lachend gingen die Sechs in die Schule.
 

Als die Schule vorbei war, fuhren Ran und Aoko mit den Kudos mit. Heiji hatte heute Training und Kazuha würde ihm zuschauen.

Als die vier im Auto saßen und Shinichi den Gang einlegte, sahen sie wie die neue Referendarin auf sie zukam. Während des Unterrichts hatte sie sich zweimal hinter den attraktiven Fußballer gestellt, um ihn bei seinen "Aufgaben zu helfen ".

Die hübsche Mori hatte genau gesehen, wie sie ihm über den Arm gestreichelt hatte und fand das nicht so witzig. Und als der junge Kudo nichts dagegen unternommen hatte, wäre ihr fast der Arsch geplatzt.

Nun sah sie säuerlich, wie besagte zur Fahrertür kam und gegen die Scheibe klopfte. Der attraktive Kudo ließ das Fenster runter. „Ja?"

„Morgen nach dem Unterricht möchte ich mit dir sprechen. Es geht um deine letzte Englischarbeit. Also bleib morgen etwas länger, ja?"

„Okay." Er sah nicht so begeistert aus.

Sie strahlte. „Gut, dann bis morgen, Leute." Sie winkte den anderen zu und verschwand mit schwingen Hüften.
 

„Blöde Kuh", murrte Ran leise. Nur nicht leise genug, denn Shinichi hatte es gehört und warf ihr einen neugierigen Blick zu. „Was ist?"

„Nichts. Fahr los, ich will hier nicht übernachten."

Grinsend fuhr er los. Kaito und Aoko sahen sich wissend an. Da war jemand eifersüchtig.
 

Bei den Kudos angekommen, verschwanden die beiden Jüngeren gleich in Kaitos Zimmer. Die hübsche Mori setzte sich ins Wohnzimmer und verschränkte die Arme. So eine blöde Kuh! Erst diese dämlichen Weibsbilder Dumm und Dümmer, und dann die blöde Kaori. Vielleicht sollte sie das mit Shinichi doch offiziell machen, dann hatte das vielleicht ein Ende. Klar, diese Scheinbeziehung war für den Anfang auch nicht schlecht, aber trotzdem konnte er noch machen und tun was, und vor allem mit wem, er wollte! Und das kotzte sie irgendwie an. Machte sie richtig wütend. Schmollend nahm sie eine von Yukikos Zeitschriften und blätterte darin herum.
 

Shinichi kam mit zwei Gläsern Wasser ins Wohnzimmer und stellte sie ab. Dann warf er seiner besten Freundin einen Blick zu und setzte sich neben sie. Da sie ihn weiter ignorierte, nahm er ihr einfach die Zeitschrift aus der Hand und legte seinen Kopf auf ihren Schoss. Er sah zu ihr hoch und grinste. „Was hat mein Weibel denn? Bist du schlecht aufgelegt?"

„Erstens bin ich kein Weibel, und zweitens hab ich glänzende Laune", erklärte sie ihm seelenruhig und sah stur geradeaus.

„Sauer, weil unsere Referendarin mich an geflirtet hat?"

„Du kannst doch machen was du willst. Wir sind ja nicht wirklich zusammen."

„Stimmt und deswegen brauchst du eigentlich auch nicht sauer sein, oder?"

Sie biss sich auf die Lippe. Ja, er hatte Recht. Sie hatte kein Recht sauer auf diese dämliche Kaori zu sein. Er war ja offiziell noch Single und sie auch. Beide konnten machen was sie wollten. Aber es störte sie einfach, dass er das mit Kaori so hinnahm.
 

Der attraktive Fußballer richtete sich wieder auf. „Mal was anderes, hast du am Wochenende schon was vor?"

„Ja ich habe einen Plan A und einen Plan B."

„Erzähle."

„Plan A: Die Weltherrschaft an mich reißen. Und Plan B: Andere Leute mit Entenscheiße bewerfen."

Er lachte und küsste sie. Sie genoss den Kuss und entspannte sich merklich.
 

Shinichi zog sie an sich und fuhr mit seiner Zunge übe ihre Lippe. Sie öffnete den Mund und schon entbrannte ein Zungenkampf. Er liebte ihren Geschmack und zog ihren herrlich blumigen Duft ein. Diese Frau war einfach perfekt. Und er würde sie niemals gehen lassen! Und er würde ihr das auch noch beweisen.
 

„Crm." Die beiden fuhren auseinander und sahen zur Tür. Dort stand ein fett grinsender Kaito. „Dafür, dass ihr beide nur zum Schein zusammen seit, küsst ihr aber sehr echt."

Die junge Mori zog ihre Sachen gerade und setzte sich richtig hin. Sein Bruder warf ihm einen gereizten Blick zu. Blödmann. Wie bekloppt musste man sein, jemanden in so einer Situation zu unterbrechen?

Der jüngste Kudo lachte und wandte sich ab. „Bin wieder oben. Macht ruhig weiter."

Shinichi warf ein Kissen nach seinem Bruder. Dieser war aber schon weg und das Kissen landete auf den Boden. Ran grinste. „Lass ihn." Dann zog sie ihn an sich und presste die Lippen auf seine.

Eifer Sucht – Eifersucht

Wie ein Tiger wartete Ran nach dem nächsten Schultag auf Shinichi. Dieser war noch im Gebäude, da die attraktive Referendarin mit ihm über seine Englischarbeit sprechen wollte. Pah von wegen! Sie hatte genau gesehen wie diese dämlich Schlampe den attraktiven Fußballer förmlich mit ihren Blicken ausgezogen hat! Gut, dass die Junge Mori ihr gleich gezeigt hatte wo es langgeht!
 

Eine halbe Stunde zuvor:

Die Schüler verließen erleichtert das Zimmer. Kaori wünschte allen einen schönen Tag und setzte sich wie eine Lehrerin hinter das Lehrerpult. Dabei war sie noch keine Lehrerin! Sie war eine dumme, arrogante, selbstverliebte Ziege die sich an jüngere Schüler ran machte!

Kazuha warf ihrer besten Freundin einen Blick zu und zog ihren Freund mit sich. Die junge Mori nickte und ging zu dem jungen Kudo. Dieser saß noch auf seinem Platz und hoffte, dass das Gespräch bald vorbei sein würde. Als Ran zu ihm trat und sich zu ihm runter beugte, sah er sie fragend an. Plötzlich nahm sie sein Gesicht und gab ihn einen leidenschaftlichen Kuss. Der attraktive Fußballer war so überrascht, dass er im ersten Moment nicht klar denken konnte. Gerade als er den Kuss erwidern wollte, löste sie sich aber von ihm und warf einen Blick über ihre Schulter.
 

Kaori hatte alles mit angesehen. Sie starrte fassungslos und wütend zu der jungen Schülerin rüber. Diese grinste herausfordernd und beugte sich erneut zu ihrem Freund. „Ich warte auf dem Schulhof auf dich“, sagte sie laut genug, sodass die junge Referendarin sie hören konnte. Er nickte grinsend. „Alles klar, meine Süße.“

Sie warf ihn einen Kuss zu und verließ lächelnd den Raum.
 

Und nun wartete sie auf ihren Freund. Dass er schon eine halbe Stunde da drin war, mit dieser Person, machte sie trotzdem wütend. Verdammt, sie war schon richtig eifersüchtig! Und das wollte sie eigentlich nicht sein, denn das würde heißen, dass sie mehr für ihn empfand als gut für sie war. Es war doch zum kotzen.
 


 

Währenddessen bei dem Jungen Kudo:
 

Shinichi saß an seinem platz und tippte mit dem Zeigefinger auf der Tischplatte rum. Kaori sah sich gerade ein paar Blätter an und es schien fast so, als hätte sie ihn vergessen. Schön wäre es gewesen. Leider hob sie dann doch ihren Kopf und sie sah ihn lächelnd an. Dann erhob sie sich, mit einem Blatt Papier in der Hand und kam auf ihn zu. Erwartungsvoll sah er sie an. Das sollte schnell vorbei gehen. Er wollte Ran nicht zu lange waten lassen. Noch immer musste er an ihren Auftritt denken. Und konnte kaum das fette Grinsen verkneifen. Diese kleine Hexe hatte das absichtlich gemacht. Nur um der heißen Referendarin eins auszuwischen. Tja, mit der Mori sollte sich wirklich niemand anlegen. Egal, ob Shiho, Akako oder Kaori. Alle hatten keine Chance gegen die hübsche, schlaue Ran.
 

Kaori setzte sich auf seinen Tisch. Dabei rutschte ihr Rock etwas höher und man sah einen teil ihres Oberschenkels. Sich weit zu dem Kudo vorbeugend, sah er aus den Augenwinkeln, dass sie wieder die Knöpfe ihrer Bluse geöffnet hatte, denn sie sprangen ihm quasi ins Gesicht. „Für diese zwei Riesen Bomben braucht man bestimmt einen Führerschein“, dachte er belustigt.

„Also deine Arbeit ist wirklich sehr gut. Sie ist mit Abstand die beste Arbeit der Klasse. Deshalb würde Jodie die Arbeit gerne auf unsere Schulwebside stellen. Wenn du damit einverstanden bist.“

Er runzelte die Stirn. „Ich weiß nicht. Ich glaube, es gibt andere die das mehr verdient hätten als ich.“

„Es wäre aber eine gute Gelegenheit für dich“, meinte die attraktive Frau und funkelte ihn mit ihren grünen Augen an. Dann strich sie mit der Zunge über ihre Lippe und warf ihr Haar nach hinten. Shinichi sah sie an wie ein Kamel mit drei Köpfen. „Kann ich dann gehen?“

„Da gibt es noch etwas.“ Sie strich mit ihrer Hand über seinen Arm. „Ich könnte dir Nachhilfe geben wenn du willst. Ich habe gesehen das deine letzte Geschichtsarbeit nicht so gut gelaufen ist.“
 

„Ich habe schon jemanden der mit hilft“, versicherte er und entzog ihr seinen Arm. Sie kniff die Lippen zusammen. „Wie wäre es dann mit Bionachhilfe? Ich zeige dir gerne die Unterschiede des Menschlichen Körpers.“

Noch offensichtlicher geht es wohl nicht. Er stieß ein kaltes Lachen aus und stand auf. „Wissen Sie was? Nur weil Sie zwei große Dinger haben und sich über die Lippen lecken, heißt das nicht dass ich Sie gleich bespringe wie ein Karnickel. Wenn Sie es so nötig haben, dann sollten Sie sich einen Freund kaufen. Am besten einen vibrierenden. Meine Exfreundin kann ihnen da bestimmt helfen. Ich habe an so etwas kein Interesse.“ Er nahm seine Tasche und ging zur Tür.
 

„Warte! Wenn du jetzt gehst, werde ich zum Direktor gehen und sagen du hättest mich sexuell belästigst“, warnte Kaori ihn wütend.

Er drehte sich grinsend um. Dann fischte er sein Handy aus der Tasche und winkte damit. „Ich habe unser Gespräch auf Handy aufgenommen. Sollten Sie behaupten, dass ich Sie belästigt habe, werde ich diese Datei abspielen und Sie haben dann ganz schön die Arschkarte.“ Er drückte auf Play und tatsächlich spielte das Handy das gesamte Gespräch ab. Kaori wurde blass und sah den jungen Schüler mit angsterfüllten Augen an.

„Sie lassen mich und Heiji in Ruhe und niemand erfährt davon. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden. Meine unglaublich heiße Freundin wartet auf mich.“ Er nickte ihr zu und verschwand.
 

Er sah die hübsche Mori wartend am Tor stehen. Ungeduldig tippte sie mit dem Fuß auf und ab. Sie hatte wohl schlechte Laune. Amüsiert ging er auf sie zu. Sie war süß ,wenn sie eifersüchtig war. Er fand das gut. Da zeigte sich, dass sie mehr für ihn empfand als sie zugab.
 

Ran sah den attraktiven Fußballspieler auf sich zukommen und atmete erleichtert aus. Endlich. Sie nahm ihn genau in Augenschein. Als er direkt vor ihr stehen blieb, musterte sie ihn und umkreiste ihn einmal. „Sieht so aus als wäre alles noch gut bei dir. Keine Knutschflecken, kein Lippenstift“, meinte sie nachdenklich. „Wenn ihr dir das Hemd, ausziehe, sehe ich dann Kratzspuren?“

Lachend schüttelte er den Kopf. „Nein, keine Sorge. Sie hat es zwar versucht aber den Zahn habe ich ihr ganz schnell gezogen. Ich hab sogar einen Beweis.“ Er hielt sein Handy hoch. „Ich hab alles aufgenommen. Die wird uns keinen Ärger machen.“

Sie lächelte erfreut. „Na dann ist ja gut. Komm lass uns jetzt gehen.“
 


 

Währenddessen bei Kazuha:

Diese war gerade bei der Polizei angekommen. Ihr Vater machte heute wieder länger und deshalb hatte sie ihm was zu essen gemacht und wollte es ihm bringen. Lächelnd begrüßte sie die nette Dame am Empfang und machte sich auf den Weg zu ihrem Vater. Sie kannte sich hier bestens aus, schließlich war sie oft hier. Entweder um ihn etwas zu Essen zu bringen oder Wechselkleidung.

Sie klopfte kurz an einer Tür und ging rein. Im Raum waren mehrere Computer angeschlossen. Hier wurden meistens Berichte geschrieben oder Daten gespeichert. Sie winkte einigen bekannten Polizisten zu und ging zu ihrem Daddy. Der genervt auf die Tastatur tippte. Naja tippen war untertrieben. Er hämmerte regelrecht darauf ein. „Musst du die arme, wehrlose Tastatur Vergewaltigen?“, fragte sie ihn amüsiert und stellte das Essen auf einen freien Platz. Er sah auf und lächelte dankbar. „Danke Kleines.“ Dann änderte sich sein Gesichtsausdruck. „Dieses blöde Programm will einfach nicht funktionieren! Es ist echt zum kotzen mit der Technik! Früher konnte man alles bequem mit der Hand schreiben und heute, alles mit dem verdammten PC.“
 

Sie kicherte. „Wenn du dich damit mehr beschäftigen würdest, hättest du keine Probleme“, belehrte sie ihn was ihr einen strengen Blick einbrachte. „Seit wann belehrt das Kind die Eltern?“

„Seid die Eltern nicht hören wollen.“

Murrend wandte sich Ginshiro wieder dem Programm zu. Seine Tochter sah ihm über die Schulter zu. Sie selbst verstand nicht ein Wort von dem was da stand. Aber es war äußerst wichtig, dass wusste sie.
 

„Ich wusste gar nicht, dass du eine Tochter hast, Ginshiro“, sagte eine Stimme hinter Kazuha. Sie drehte sich um und sah in zwei Beinsternfarbende Augen. Diese gehörten einen äußerst attraktiven Mann mit blonden Haaren und einem verflucht hinreißenden Lächeln. Er war groß. Kazuha schätze ihn auf 1.90 Meter. Außerdem war er gut gebaut und sah in der Uniform sehr heiß aus. Wenn sie nicht mit Heiji zusammen wäre, hätte sie sich auf ihn gestürzt.

Ihr Vater drehte sich ebenfalls um. „Das ist Kazuha. Kleines, dass ist Mario Tabu. Er ist neu bei uns.“

Die hübsche Schülerin gab ihm die Hand. „Freut mich.“

„Mich auch.“ Er lächelte, dabei konnte sie Grübchen erkennen. Sehr attraktiv bei Männern.

„Studierst du?“, fragte Mario.

„Nein, ich gehe noch zur schule. Ich bin erst siebzehn“, antwortete die junge Schleifenträgerin grinsend.

„Wirklich? Ich dachte, du würdest studieren. Sozialpädagogik oder so.“
 

Sie legte den Kopf leicht schief. „Wie kommst du denn darauf?“

Er zuckte mit den Schultern. „Du siehst wie eine zukünftige Kindergärtnerin aus.“

Ihr entglitten die Gesichtszüge. Kindergärterin? Sie? Auf keinen Fall! Sie passte gelegentlich auf das Kind einer Nachbarin auf und dass reichte ihr vollkommen! Sie war sich ja noch nicht einmal sicher ob sie jemals selbst Kinder haben wollte. Darüber musste sie mit Heiji reden. Sie wusste nicht wie er zu dem Thema stand. Auch wenn dafür noch Zeit war.

„Nein, ich werde Tanzlehrerin.“

Ihr Vater sah sie von der Seite an. „Was willst du? Tanzlehrerin werden? Wie kommst du denn auf diesen Mist?“

„Das ist kein Mist“, zischte sie und funkelte ihren Vater an. „Ran und ich werden unsere eigene Tanzschule eröffnen.“
 

Mario zeigte sich beeindruckt. „Tanzschule? Und was wollt ihr unterrichten?“

„Ich werde traditionelle Tänze unterrichten und Ran moderne. Wir haben uns das alles überlegt und schon genau geplant.“

„Wenn ihr die Tanzschule eröffnet, werde ich eurer erster Kunde“, versprach der attraktive Polizist. „Ich kann nicht tanzen und meine Mutter drängt schon seit Jahren damit.“

„Wenn es soweit ist, kannst du sich ja melden.“ Kazuha lächelte höflich.

Ginshiro räusperte sich. „Du solltest langsam nach Hause. Danke für das Essen. Hast du Heiji schon wegen dem Abendessen gefragt?“

„Er meinte am Wochenende hätte er Zeit. Hast du denn da auch Zeit?“

„Ich glaube, da kann ich es einrichten. Sag ihm, dass er Freitag so gegen achtzehn Uhr vorbei kommen soll. Ich werde dann einfach mal pünktlich Feierabend machen.“
 

Glücklich strahlte sie ihren Vater an. „Super, ich mache dein Lieblingsessen.“

„Das machst du doch nur, damit ich freundlich gestimmt bin“, schmunzelte er.

„Kann ja nicht schaden, wenn du an dem Abend gute Laune hast“, neckte sie ihn und gab ihn einen Kuss auf die Wange. Dann wandte sie sich an Mario. „Hat mich gefreut.“ Sie hob kurz die Hand und verschwand.

Er sah ihr hinterher. „Wer ist denn Heiji?“

„Das ist ihr Freund. Ich will mich am Freitag mit ihm über ein paar Dinge unterhalten“, erklärte sein Kollege.

„Achso. Naja, hätte ich mir gleich denken können, dass so ein hübsches Mädchen vergeben ist.“

„Sie ist zu jung für dich.“

„Wieso, ich bin fünfundzwanzig. Das geht doch noch.“

„DU BIST ZU ALT UND DAMIT BASTA“, knurrte Ginshiro und zeigte mit dem Finger auf ihn. „Und jetzt mach, dass du wieder an die Arbeit kommst.“

Der attraktive Polizist grinste und ging schnell zurück. Mit einem besorgten Vater sollte man sich nicht anlegen.
 


 

Bei Ran:

Sie telefonierte gerade mit Yukiko. Dieser hatte sie angerufen um das Neueste vom Neuen zu erfahren. Natürlich speziell von Shiho.

„Und was ist dann passiert?“, fragte sie aufgeregt.

„Ich habe ihr doppelt eine geknallt und dann war gut. Die hat doch keine Chance gegen mich“, kicherte die junge Mori.

„Ja, das stimmt wohl. Und wie ist die neue Referendarin? Shinichi hat mir erzählt sie soll sehr hübsch sein.“

„Auch die hat keine Chance gegen mich. Die heult sich jetzt die Augen aus, weil ich ihr eine klare Ansage gemacht habe. Sonst wäre dein Sohn jetzt ein Sexspielzeug.“

Sie hörte Yukiko lachen. „Ach Mädchen, du bist so einmalig. Ich muss jetzt leider auflegen. Grüße die beiden anderen ganz lieb von mir und mach weiter so! Wenn du irgendwas brauchst, wie Waffen oder Gift oder Tiere, dann sag Bescheid, ich kann dir alles organisieren.“

Ran lachte und verabschiedete sich. Die hatte ja Ideen. Aber witzige!
 


 

Bei Shinichi und Kaito:

Die beiden hatten sich gerade Pizzas bestellt als es an der Haustür klingelte. Der Pizzabote konnte es nicht sein, da sie gerade mal vor zwei Minuten angerufen hatten. Shinichi schlenderte zur Tür und öffnete sie. Draußen standen zwei Kinder, ein Junge und ein Mädchen. Sie waren acht Jahre alt und kamen von den Pfandfindern. „Guten Tag, möchten Sie Schokokekse kaufen? Wir sammeln Geld für unseren nächsten Ausflug“, sagte das Mädchen und lächelte ihn so süß an, dass der junge Kudo fast umgekippt wäre. So ein süßes Mädchen. Und auch der Junge sah in seiner Uniform richtig niedlich aus. Aber das würde er nicht laut sagen. Kein Junge mochte es als niedlich bezeichnet zu werden. Er wusste das aus eigener Erfahrung. „Klar, wartet kurz und hole mein Geld.“ Er lehnte die Tür an und ging in die Küche. Kaito tippte gerade an seinem Handy rum. ,,Wer ist das?“

„Zwei Kinder die Kekse verkaufen wollen.“

„Frag mal, ob sie Oreos haben.“

Sein Bruder nickte und ging wieder raus.
 

Er lächelte die beiden an. „Also ich nehme zwei Schachteln Schokokekse und habt ihr auch Oreos?“

Der Junge nickte. „Ja, wie viele möchten Sie haben?“

„Davon nehme ich auch zwei Schachteln.“

Während er die Schachteln aus dem Bollerwagen nahm, nahm seine Kameradin das Geld an. „Das ist aber zu viel Geld“, meinte sie schüchtern, als der Kudo ihr einen großen Schein zusteckte.

„Das macht nichts. Den Rest könnt ihr behalten“, sagte er lächelnd. Sie strahlte ihn an. „Danke schön.“

Shinichi nahm die vier Schachteln von den Jungen an und winkte ihnen zum Abschied. Dann ging er mit seinen neuen Errungenschaften in die Küche.

Kaum hatte er die Schachteln auf den Tisch gestellt, schon stürzte sich der Jüngere darauf. Er riss eine Schachtel mit den Oreos auf und biss genüsslich rein. „Man sind die gut“, stöhnte er.

„Du bist schlimmer wie ein kleines Kind“, bemerkte der junge Fußballspieler nahm aber auch eien Keks.
 


 

Heiji lag auf seinem Bett und schaute in sein Geschichtsbuch als sein Handy klingelte. Er nahm den Anruf an. „Ja?“

„Ich bins. Also Freitag um achtzehn Uhr. Passt dir das?“, fragte seine Freundin.

„Ja ist okay. Und dein Vater wird wirklich seine Waffen wegschließen?“, versicherte er sich nochmal. Er wollte sich keine Kugel einfangen.

„Ich werde die persönlich wegschließen“, beruhigte ihn Kazuha lachend. „Mach dir keinen Kopf, das wird schon. Wahrscheinlich wird er dir sagen dass wir keinen Sex vor der Ehe haben werden. Und da ich erst die Erlaubnis habe mit dreißig zu heiraten, musste du dich so lange gedulden.“

Der junge Cappyträger verzog sein Gesicht. „So lange soll ich warten es mit dir heiß und leidenschaftlich zu machen? Vergiss es. Das schaffe ich nicht. Meine Eier laufen ja jetzt schon Teilweise blau an, weil ich es kaum aushalte,“

Seine Geliebte lachte laut. „Ach hör doch auf. So schlimm kann es nicht sein.“

„Klar ist es das. Ich hatte schon lange keinen Sex mehr. Wenn man lange nicht mehr zum Abschuss kommt, wird man dauergeil“, erwiderte er amüsiert.

„Wenn das so ist, werde ich dir am Wochenende Abhilfe verschaffen“, versprach sie mit verführerischer Stimme.

„Du quälst mich.“

Kichernd fügte sie hinzu. „Das ist pure Absicht, damit du nicht auf dumme Gedanken kommst.“

„Würde ich nie tun. Eher würde ich mir da unten alles abscheiden.“
 

„Das wäre aber doof, weil ich ja mit deinen Genitalien viel vor habe, wenn wir weiter herum experimentieren und uns Gegenseitig erforschen.“

Er schluckte. „Wir sollten jetzt mit dem Thema aufhören, weil ich sonst kalt Duschen muss. Du machst es mir wirklich nicht einfach“, beklagte er sich.

„Tja, was soll ich sagen.“

„Na warte, wenn wir beide alleine sind werde ich dich geil machen und dann wirst du sehen was das für eine Qual ist“, drohte Heiji gespielt.

Die hübsche Toyama lachte. „Ich kann es kaum erwarten.“

Sie verabschieden sich und legten auf. Dann starrte Heiji wieder in sein Buch. Aber zum lesen kam er nicht, denn die Gedanken an seine Freundin hielten in auf Trab.

Wochenende: Gespräche mit den Vätern

Endlich Freitag. Die Schule war vorbei und man konnte endlich ins Wochenende starten. Kaito freute sich schon sehr, denn heute Abend würden Ran, Aoko, Shinichi und er ins Kino gehen. Kazuha und Heiji konnten leider nicht mit da sie mit ihrem Vater zu Abend essen würden. Aber dass machte nichts, solange seine Aoko dabei war. Ran hatte die Karten besorgt. Diesmal hatten die Frauen einen Film ausgesucht. Nach langer Überlegung hatten sich die Schwestern auf Fluch der Karibik 5 geeinigt. Der Film sollte sehr gut sein, und Ran hatte bisher die anderen Teile auch gesehen. Also hatte sie gleich Karten gekauft.
 

Der junge Basketballspieler überlegte wie er mit seiner Liebsten im Kino ein bisschen rummachen konnte, wenn deren Schwester neben ihnen saß. Im Saal war es ja dunkel und man konnte Mega gut herumknutschen. Vielleicht würden die beiden Älteren auch rummachen. Wäre ja witzig, wenn die vier den Film ignorierten und stattdessen sich lieber dem körperlichen widmen würden. Aber er zweifelte daran.
 

Shinichi gähnte ungeniert und hob seine Tasche hoch. „Sag mal, was hältst du davon, wenn wir die beiden Mädels morgen wieder zum Schwimmen einladen?“

„Eine gute Idee. Vielleicht könnten die beiden ja auch bei uns schlafen“, erwiderte sein jüngerer Bruder begeistert.

„Nun mal langsam, ihre Mutter weiß immer noch nicht das ihr zusammen seid, und deshalb glaube ich nicht, dass sie, sie fragen ob sie bei uns schlafen können.“

„Dann sagen sie halt, dass sie bei Kazuha schlafen.“

Der attraktive Fußballer sah den Kleinen gespielt entsetzt an. ,„Du stachelst deine Freundin zum Lügen an? Man, man, man was habe ich nur in deiner Erziehung falsch gemacht?“

„Wieso? Aoko wird doch nicht lügen, dass erledigt Ran. Die macht das doch sonst auch immer.“
 

„Was mache ich immer?“, ertönte ihre Stimme hinter den beiden Brüdern. Die drehten sich um und sahen in die hübschen blauen Augen. Aoko stand neben ihrer Schwester und warf ihrem Freund einen fragenden Blick zu.

„Wir wollten fragen, ob ihr von Samstag auf Sonntag zum schwimmen kommen wollt, und vielleicht bei uns schlaft“, erklärte der Jüngere und grinste schief. Die junge Mori verzog amüsiert die Lippen. Der Kleine wusste wie man Frauen um den Finger wickelte. Genauso wie sein großer Bruder.

„Und was soll ich dann immer machen?“

„Du sollst eurer Mutter sagen, dass ihr bei Kazuha schlaft“, meinte Shinichi.

Aha, daher wehte also der Wind. „Und wenn ich nicht mehr lügen will?“

„Ach komm schon. Wäre doch echt toll wenn ihr wieder bei uns schlafen würdet“, bettelte Kaito und setzte seinen besten Hundeblick auf. Aoko lächelte bei dem Anblick ihres Freundes. Er war ja so süß. Und sie würde auch gerne bei ihm schlafen. Das letzte mal war ja nicht der der Bringer gewesen.
 

„Du willst ja nur mit meiner Schwester auf die nächste Stufe gehen“, bemerkte Ran trocken. Shinichi kicherte als sein kleiner Bruder rot anlief. Aber auch Aokos Wangen zierte eine feine Röte. Was meinte sie denn mit nächster Stufe? Wollte er etwa mehr als kuscheln und küssen? Bei diesen Gedanken wurde ihr heiß. Oh Gott. Konnte sie das überhaupt schon? Sie hatte ja schon Probleme im Badeanzug vor ihm herum zu laufen, wie sollte das denn erst werden wenn sie nur Unterwäsche anhatte? Dass würde doch niemals funktionieren!

„Ich möchte doch nur mehr Zeit mit ihr verbringen“, warf ihr Freund gerade ein. „Außerdem können du und Shinichi dann an eurer ''Beziehung '' arbeiten. Damit sie glaubhafter wird.“

„Wieso? Sind wir nicht glaubhaft?“, fragte sein Bruder.

„Doch schon, aber ich bin sicher da geht noch was. Ihr könntet es ja direkt auf dem Schulhof machen. Das wäre dann der endgültige Beweis, dass ihr es wirklich ernst meint.“

Die hübsche Mori schlug dem frechen Kudo auf den Kopf. „Du bist ja ein Doofkopf. Du hast auch nur das eine im Sinn was?“

„Ja, Basketball und Aoko“, grinste Kaito und wich dem nächsten schlag aus. Lachend gingen die vier Richtung Heimat.
 


 

Heiji wurde immer nervöser. Er stand vor seinem Kleiderschrank und wusste nicht was er für das Abendessen anziehen sollte. Verdammt es war doch nur ihr Vater und nicht etwa der Kaiser! Trotzdem hatte er das Gefühl sich aufbrezeln zu müssen. Was machte man nicht alles für seine liebste! Er warf gerade ein weißes Hemd auf sein Bett als es an der Tür klopfte. „Ja?“ Ohne aufzusehen kramte er weiter. Die Tür ging auf und sein Vater kam herein. Heizo warf einen Blick auf das Bett seines Sohnes und schüttelte den Kopf. „Schon mal was von Ordnung gehört?“

„Hast du vergessen was heute ist? Ginshiro hat mich doch zum Abendessen eingeladen. Ich will einen guten Eindruck hinterlassen!“, motzte Heiji.

„Der Zug ist abgefahren, immerhin gehst du mit seiner Tochter.“

„Was soll das heißen?“

„Hätte ich eine Tochter, würde ich ihren Freund auf einen Abstand von drei Meter halten.“ Heizo grinste. „Schade das du kein Mädchen geworden bist. Dann könnte ich wie mein Freund anderen Männern Angst einjagen.“

„Ach, es macht dir also vergnügen, wenn dein bester Freund mich zu Tode quält?“

„Ich rede von unseren neuen Kollegen.“
 

Der attraktive Schüler hielt inne und sah seinen Vater an. „Was?“

„Wir haben einen neuen Kollegen und er hat sich nach Kazuha erkundigt, als sie ihrem Vater am Dienstag essen gebracht hat. Er findet sie sehr hübsch und würde nur allzu gerne mit ihr ausgehen“, meinte sein Vater beiläufig und versuchte sich angestrengt ein Grinsen zu verkneifen. Mal sehen wie sein Sohn darauf reagiert.

Dieser fiel fast aus allen Wolken. Da wagte es jemand sich an seine Kazuha ran zumachen? Hatte der einen knall? Niemand, absolut niemand hatte seine Freundin anzugraben!

„Was hat Kazuha dazu gesagt?“

„Soviel ihr Vater mir erzählt hat, war sie höflich und hat ihn weiter nicht beachtet. Allerdings hat sie sich über das Kompliment gefreut.“

Das musste er später genau wissen. „Und was hat ihr Vater gesagt?“

Sein Dad rieb sich das Kinn. „Nun ja, er hat zu Mario gesagt, dass er zu alt für seine Tochter ist und die Finger von ihr lassen soll, da sie bereits einen Freund hat.“

Sehr gut. Dann wusste dieser Mario gleich was Sache war!

Er würde seine Freundin genauer nach diesem Kerl fragen, aber erst mal musste er das Gespräch mit ihrem Vater überstehen.
 

„So, nun will ich aber etwas mit dir besprechen.“ Heizo setzte sich auf die Bettkante. Heiji blieb an seinem Schrank stehen und sah seinen Dad fragend an. „Was gibt’s?“

„Ich weiß, dass du nicht so scharf auf Unterhaltungen mit deinem alten Herrn bist, aber du musst da jetzt durch.“

Oh man. Was kam jetzt?

„Also, ich bin mit Ginshiro schon seid meiner jungend befreundet und ich möchte es auch weiterhin bleiben. Also bitte mach bloß nichts dummes mit Kazuha! Wenn du sie schwängerst bringt ihr Vater nicht nur dich, sondern auch mich um. Außerdem bin ich nicht bereit deine Kinder großzuziehen also sieh zu dass ihr Verhütungs-technisch immer voll versorgt seid!“

Der junge Schüler schlug sich gegen den Kopf. Musste das wirklich sein? Immer wieder dass selbe. Er wusste es doch! Warum musste sein Vater immer wieder mit dem Thema Verhütung ankommen?

„Ich weiß es doch Vater. Jetzt reg dich wieder ab.“

„Es ist mir egal was du weißt!“, wies der Ältere ihn zurecht. „Es geht hier um die Tochter meines besten Freundes und wenn du da den kleinsten Fehler machst, wird nicht nur dir die Hölle heiß gemacht.“
 

Heiji schüttelte den Kopf. „Keine Panik. Kazuha und ich werden nichts überstürzen und wir beide sind aufgeklärt und werden - wenn es soweit ist - alles für einen Schutz tun.“

„Das will ich hoffen. Deine Mutter wäre wahrscheinlich von Enkelkindern begeistert, aber ich bin es noch nicht! Du kannst mit der Kinderplanung anfangen wenn du dreißig bist. Das reicht vollkommen.“

„Ja ich hab es verstanden. Keine Gören vor meinem dreißigsten. Sonst noch was?“

Heizo grinste. „Ja, hör auf dich wegen dem Gespräch verrückt zu machen. Er wird dich nicht zu hart dran nehmen. Immerhin bist du mein Sohn und er weiß, dass ich dich hervorragend erzogen habe. Du baust keinen scheiß.“

Naja, eigentlich hatte seine Mutter ihn erzogen. Sein Vater war mehr im Polizeipräsidium gewesen als zuhause. Na egal. Hauptsache das Thema war nun beendet.

„Okay.“

„Hier, zieh das Shirt und eine einfach Jeans an. Mach nicht so einen Wind wegen dem Essen. Du bekommst so oder so einen auf die Glocke.“

Sein Vater stand auf und ging zur Tür. Der attraktive Schüler stöhnte. „Du bist mir keine große Hilfe!“

Grinsend ging sein Vater raus. Er hatte ja auch nie behauptet eine Hilfe zu sein.
 


 


 

Ran saß an ihrem PC und schaute bei Facebook rein. Als sie ihre Seite anklickte und die Anzahl ihrer Freunde sah, war sie etwas angepisst. Seitdem sie hier war hatte, sie fast die Hälfte ihrer Facebookfreunde verloren. Und das waren viele. Vorher hatte sie mehr als dreihundert und nun etwas über hundertfünfzig. Die meisten kannte sie ja nicht persönlich, aber man hatte sich ab und zu geschrieben, da man gemeinsame Freunde hatte. Naja ,das war wohl so wenn man in ein anderes Land ziehen musste.

Dann sah sie, dass sie zwei neue Freundschaftsanfragen hatte. Sie klickte drauf um genaueres zu erfahren. Die eine kam von Tomoaki. Pah, der Trottel kapierte es wohl immer noch nicht. Sie ignorierte die Anfrage und wandte sich der nächsten zu. Als sie den Namen und das Bild sah, wurde sie blass. Verdammte scheiße, wie hatte er sie gefunden? Sie hatte bei Facebook extra einen anderen Namen angegeben und ein Foto rein gestellt auf dem man sie so gut wie nicht erkannte. Und trotzdem hatte er sie gefunden.

Was sollte sie jetzt machen? Sie konnte es nicht annehmen. Sie hatte mit diesem Kapitel abgeschlossen und wollte nicht wieder die gleiche Scheiße erleben. Das damals, hatte ihr gereicht. Schließlich hatte sie ihm ihr Herz geschenkt und er hatte es zerbrochen – ohne mit der Wimper zu zucken.
 

Noch immer erinnerte sie sich an die vielen Tränen, die sie geweint hatte. Den Schmerz in ihrer Brust als sie die Wahrheit erkannt hatte. Ja, sie war dumm gewesen. Verliebt, blind, naiv und so dumm. Noch einmal würde sie auf ihn nicht reinfallen. Sie klickte wieder auf ignorieren. Sie durfte nicht wieder über Vergangenes nachdenken. Dafür hatte sie keine Zeit. Sie musste jetzt nach vorne sehen und herausfinden ob sie eine Beziehung mit dem Kudo wagen konnte oder nicht. Ihr Herz sagte ja, aber der Kopf schrie nein. Vielleicht würde sie weniger Angst davor haben wenn sie ihm erzählte was ihr passiert ist...
 

Es klopfte an ihrer Tür. Sie loggte sich aus und drehte sich um. „Ja?“

Aoko kam herein. „Also, ich würde morgen gerne bei Kaito schlafen.

Die Ältere lächelte. Aha. Dann musste sie sich wieder was einfallen lassen.

„Okay. Aber ich kann nicht schon wieder sagen das wir bei Kazuha schlafen. Eri könnte da einfach mal anrufen und nachfragen. Immerhin benutze ich die Ausrede ja sehr oft.“

„Stimmt.“ Aoko setzte sich auf das Bett ihrer Schwester. „Was wollen wir jetzt machen?“

Nachdenklich kratzte sich die junge Mori am Kopf. Dann viel ihr was ein. „Ich rufe Alina an und frage ob sie uns ein Alibi geben könnte. Ich bin mir sicher, dass sie mir den gefallen tun würde.“

„Echt?“ Die Jüngere strahlte. „Das wäre so toll.“

Lachend nahm die hübsche Schülerin ihr Handy zur Hand. „Warte das werden wir gleich haben.“
 

Zehn Minuten später war alles geregelt. Alina tat der hübschen Schülerin gerne den gefallen, da Ran ihr schon öfters in der Schule bei Aufgaben geholfen hatte. Beim letzten Englischtest hatte sie Alina sogar abschreiben lassen und ihr so die Note gerettet. Lächelnd sah sie ihre kleine Schwester an. „So, du kannst deinem Egon sagen, dass wir am Wochenende kommen. Das heiß wenn Eri ja sagt.“

„Bestimmt. Mama ist wie ausgewechselt seid ihr beide euch ausgesprochen habt“, meinte Aoko überglücklich.

Das stimmte sogar. Eri war wirklich viel entspannter und ließ ihren Töchtern mehr Freiheiten. Manchmal fragte sich Ran ob ein Alien von ihrer Mutter Besitz ergriffen hatte. Heut zu Tage war ja alles möglich.
 

„Dann geh ich mal fragen.“ Die hübsche Mori stand auf. „Bin gleich wieder da. Du kannst dir aus meinem Schrank was raus suchen für heute Abend. Etwas damit Kaito leichtes Spiel bei dir hat.“

Die Kleine wurde bei den Worten ihrer Schwester rot wie eine Himbeere. „R..ran!“

Lachend verschwand sie aus der Tür. Sie ging die Treppe runter und fand Eri im Wohnzimmer. Zwei große Akten waren auf dem Tisch ausgebreitet. Sie hatte mal wieder Arbeit mit nach Hause gebracht. Und dann noch übers Wochenende. „Kann ich kurz stören?“

Die attraktive Anwältin sah auf. „Klar, was gibt’s?“

„Hast du was dagegen wenn Aoko und ich morgen bei Alina schlafen? Alina hat zum Geburtstag eine Karaoke Anlage bekommen und sie hat gefragt ob wir von morgen bis Sonntag bei ihr bleiben können um sie richtig einzuweihen.“
 

Ihre Mutter überlegte. „Ist diese Alina eine Klassenkameradin?“

„Ja, ich habe sie sogar zu meinem Geburtstag eingeladen. Kazuha hat leider schon was vor deshalb hat sie Aoko mit eingeladen. Geht das?“

„Na gut. Ich muss eh arbeiten. Wann wollt ihr hinfahren?“

„Wir wollten uns Nachmittags zum Eisessen treffen und dann zu ihr nach Hause gehen.“

„Einverstanden. Kannst du überhaupt singen? Nicht, dass sich die Nachbarn beschweren. Denn wenn du Gesangs mäßig nach mir kommst wird es definitiv Beschwerden hageln“, schmunzelte Eri.

Die junge Schülerin grinste. „Ich singe wie ein Fisch am Land. Gar nicht. Also, wenn du etwas krähen hörst - bin ich es wahrscheinlich.“

Lachend schüttelte ihre Mutter den Kopf.
 


 

Am Abend:

Kazuha stand am Herd und rührte im Kochtopf herum. Ihr Vater war oben und machte sich frisch. Er war gerade von der Arbeit gekommen und wollte nicht verschwitzt am Tisch sitzen wenn der junge hattori kam. Kazuha fand das sehr nett von ihrem Vater. Dafür hatte sie ihm auch extra noch seinen Lieblingsnachtisch gemacht. Schokopudding mit Schlagsahne. Glücklicherweise war es auch der Lieblingspudding von ihrem freund so musste sie sich keine doppelte Arbeit machen.
 

Summend stellte sie schon mal Teller hin und ging in Gedanken alles durch. Das Essen war fast fertig, der Nachtisch im kühl schrak und die Getränke waren ebenfalls kaltgestellt. Fehlten eigentlich nur noch ihre Lieblingsmänner. Und einer kam schon in die Küche. „Also kann ich mich so vor deinen Freund zeigen lassen?“, fragte Ginshiro und drehte sich einmal. Seine Tochter runzelte die Stirn. „Wieso hast du sich so auf gebrezelt? Du kennst Heiji.“

„Ja, aber heute ist es was anderes. Er ist nun offiziell dein Freund und ich werde ihn auch so nehmen. Und ich weiß, dass viele junge Mädchen ihre Väter peinlich finden und ich will nicht das du mich peinlich findest“, erklärte er schulterzuckend.

Das war ja süß. Die hübsche sShülerin lächelte erfreut. „Das ist lieb von dir. Aber trotzdem, zieh dir dein altes Lieblingshemd und Jeans an und gut ist. Ich bin mir sicher, dass Heiji auch was bequemes tragen wird.“
 

„Na gut, aber sag hinterher nicht, dass ich es nicht versucht habe.“

„Keine sorge, du machst alles prima.“

Grummelt ging er wieder nach oben. Grinsend griff Kazuha nach ihrem Handy. Sie wollte Ran schnell eine Nachricht schicken.
 

An:Traudel

Von:Martha

Betreff: Gleich geht das große Essen los!

Hey Ho. Gleich kommt Heiji und dann geht es hier los. Mein Vater macht sich schon voll den Kopf. Da wollte er sich richtig herausputzen, weil Heiji heute als mein Freund zum Essen kommt und nicht als Sohn seines besten Freundes! Ich finde das soooooo süß <3

Naja mal sehen wie das ausgehen wird. Ich wette Daddy wird ihm irgendwas peinliches sagen und dann versinke ich im Erdboden...

Viel Spaß im Kino, Bussi :-*
 

Die beiden hatte ihre Namen geändert weil es einfach witzig war. Ran hatte ihr zwischendurch eine Nachricht geschickt und dort stand dann von 'Ran an Martha'. Daraufhin hatte Kazuha ihrer besten Freundin den Namen Traudel verpasst. Die Jungs hatten sich kaputt gelacht als sie das mitbekommen hatten.
 

Kurz darauf kaum die Antwort:
 

An: Martha

Von:Traudel

Betreff: Gleich geht’s ins Kino!

Jo wünsche dir viel Spaß. Wenn es zum Streit kommen sollte oder es unangenehm wird dann ruf einfach ganz lau: ICH WERDE JEDEN TAG HÜBSCHER FINDET IHR NICHT? Dass klappt immer. So hat Sonoko ihren Vater abgelenkt und bekam zu Weihnachten einen Trip nach Las Vegas geschenkt :-D

Wir gehen jetzt auch los. Diesmal haben wir ja den Film ausgesucht. Übrigens schlafen Aoko und ich morgen wieder bei den Kudos. Aber keine sSorge habe mir ein anderes Alibi gesucht. Ich weiß ja dass du beschäftigt bist und ich will nicht riskieren das Eri mal bei deinem Dad anruft ;-)
 


 

An:Traudel

Von:Martha

Betreff: Waaaas?

Du hättest mich ruhig als Alibi angeben können :()

Wer ist es und wie ernst es ist euch? XD
 


 

An: Martha

Von:Traudel

Betreff: Keine Panik auf der Titanic

Es ist Alina und wir sind noch in der Kennenlernen Phase ;-)

Mach mal keinen Stress. Ist nur damit Eri nicht hinter den ganzen Lügen kommt und du dann mit drinne steckst :-) Bis morgen dann, Bussi :-*
 


 

Lachend legte Kazua das Handy weg und ging wieder zum Herd. Sie rührte noch mal kräftig um und stellte dann die Kochplatte aus. Dann hörte sie die Haustürklingel und sie wollte gerade ihre Schürze abmachen, als sie ihren Vater hörte. „Ich gehe schon.“

„Dann möge der Abend beginnen“, dachte sie grinsend.
 

Ginshiro öffnete mit grimmiger Miene die Tür. Der attraktive Schüler stand wie Kazuha es gesagt hatte mit normaler Kleidung dahinter und lächelte. „Guten Abend Herr Toyama.“

„Ach komm, nenn mich Ginshiro. Diesen quatsch überspringen wir, einverstanden?

„Okay, soll mir recht sein.“ Er ließ den jungen Hattori eintreten. Dieser zog seine Schuhe aus und folgte dem Älteren in die Küche. Ein köstlicher Duft strömte daraus und das Wasser lief ihm im Mund zusammen. Man das roch ja erstklassig! Scheinbar hatte sich Kazuha richtig Mühe geben. Oder hatte Ran das gekocht und Kazuha tat nur so? Nee, konnte er sich nicht vorstellen, dafür war der Abend für sie zu wichtig.
 

Ihr Vater setzte sich an seinem Platz, während Heiji zu seiner Freundin ging um diese zu begrüßen. „Hallo Schatz. Da bin ich pünktlich und mit leerem Magen.“ Er grinste und beugte sich zu ihr runter. Lächelnd küsste sie ihn und wies auf einen freien Stuhl. „Setz dich ich werde es gleich anrichten.“

Er tat wie ihm befohlen und setzte sich neben den älteren Polizisten.

„Mein Vater hat erzählt, dass ihr einen neuen Kollegen habt“, eröffnete der Schüler das Gespräch und warf einen Blick zu seiner Freundin. Diese hantierte ungerührt weiter. Ihr Vater bemerkte das und grinste. „Ja ,er heiß Mario und ist fünfundzwanzig. Er ist noch Anfänger und muss erst noch seinen Beitrag leisten.“

„Ist er verheiratet?“

„Nein. Er ist Single. Sonst hätte er nicht diesen Kalender mit nackten Frauen in seinem Schreibtisch.“

Lachend schüttelte Heiji den Kopf. „Echt? So was hat der auf der Arbeit?“

Ginshiro winkte ab. „Ach da gibt’s schlimmere. Du glaubst nicht wie oft die Kollegen über diese Themen reden. Und was sie für Storys erzählen. Hat dein Vater dir noch nichts davon erzählt?“

Heiji schüttelte den Kopf. „Nein, er will mir meine Unschuld bewahren.“

„Na, der Zug ist ja wohl abgefahren“, meinte Kazuha und konnte ein fieses Grinsen nicht verkneifen. Ihr Vater warf dem jungen Mann einen Blick zu, der nichts gutes verhieß. Schluckend rutschte er etwas runter. Dass konnte ja jetzt was werden und es hatte so gut angefangen!
 

Das Essen war köstlich. Heiji hatte sich Nachschlag geben lassen und stöhnte nun zufrieden. „Ich glaube meine Hose platzt gleich.“

„Und was ist mit dem Pudding?“, fragte Kazuha. „Der steht noch im Kühlschrank.“

„Erst mal muss ich pause machen und alles sacken lassen.“

Dass konnte die hübsche Schülerin durchgehen lassen. Es freute sie, dass es ihm so geschmeckt hatte. Dieses Gericht hatte sie allerdings auch perfekt drauf - schließlich musste sie es regelmäßig für ihren Vater zubereiten. Auch ihr Vater lehnte sich gesättigt zurück und strich sich über seinen Bauch. „Ich denke, ich gehe eine kleine Runde spazieren. Kleines, du kannst dir beim Abwasch Zeit lassen. Heiji, du kommst mit.“ Sein Tonfall ließ keine Widerrede zu, deshalb beugte sich der Schüler und stand auf. Seine Freundin küsste ihn aufmunternd auf die Wange. „Keine sorge, jetzt kommt das Gespräch kein Sex vor der Ehe.“

„Ja, hatte ich heute schon mal.“ Kichernd winkte sie ihm und sammelte die Teller ein.
 

Ginshiro und Heiji gingen ein paar schritte und schwiegen erstmal. Der junge Hattori würde abwarten bis der Ältere das Gespräch begann.

Dieser kratzte sich am Kopf und schien nicht so ganz zu wissen wie er anfangen sollte. Das war doch schwieriger als gedacht. „Tja also...“

„Ich weiß was jetzt kommt“, meinte Heiji seufzend. „Fass meine Kazuha auch nur einmal an der falschen Stelle an und du bist tot.“

Ihr Vater sah den jungen Mann entgeistert an. „So hätte ich es jetzt nicht formuliert. Ich wollte eigentlich sagen, dass ich dich als Freund akzeptabel finde.“

Ungläubig wurde Ginshiro angesehen. War das jetzt sein ernst keine Morddrohung oder sonst dergleichen?

„Du kennst Kazuha schon von klein auf und du würdest ihr niemals absichtlich wehtun“, erklärte der Ältere seufzend. „Das heißt aber nicht, dass ich mir trotzdem keine Sorgen mache. Jeder Vater der eine Tochter hat macht sich sorgen, egal wie gut der Freund auch sein mag. Du hast natürlich den Vorteil, dass du der Sohn meines besten Freundes bist, deshalb werde ich auch keine große Drohung aussprechen.“
 

Okay, so weit so gut. Aber da kam bestimmt noch was.

„Pass auf, ich weiß, dass du schon deine Erfahrung gemacht hast.“ Heiji wollte etwas sagen, aber er wurde unterbrochen. „Dein Vater hat mir das aus eurem Urlaub erzählt. Es ist ja auch gut, dass du deine Erfahrungen machst. Du bist ein junger attraktiver Mann und die Mädchen stehen bei dir Schlange. Dass du dir meine Tochter ausgesucht hast, zeigt nicht nur, dass du guten Geschmack besitzt sondern auch Köpfchen hast. Trotzdem sage ich es dir. Wenn du Kazuha zu etwas zwingst oder sie verletzt werde ich dich an den Eiern aufhängen, solange auf dich einprügeln bis dir dein Gehirn aus der Nase kommt und deine Genitalien als Trophäe auf meinem Schreibtisch platzieren.“
 

Der junge Hattori schluckte. Das war brutal. Aber ehrlich. „Ich versichre dir, dass ich nicht vorhabe Kazuha auf irgendeine Weise zu verletzen, und ich zwinge sie auch zu nichts. Sie würde mir so in die Eier treten, dass mir die Luft wegbleibt. Schließlich hast du sie gut erzogen und sie weiß sich zu wehren“, erwiderte der junge Schüler.

„Gut.“

Beide schwiegen wieder. Dann wandte sich der Jüngere wieder an dem Polizisten. „Dieser Mario. Will er etwas von Kazuha?“

Ginshiro lächelte amüsiert. „Kann sein, aber das kann er sich abschminken. Er ist zu alt für sie und ich gebe es ungern zu, aber wenn ich meine Tochter schon einen jungen Mann anvertrauen muss - dann dir. Bei dir weiß ich, dass es keinen Ärger geben wird. Du weißt ja, dass ich ein Meister meiner Schusswaffe bin.“

Oh ja, das wusste er. Und deshalb würde er sich auch niemals mit ihm anlegen. Niemand beherrschte seine Waffe so präzise wie Ginshiro Toyama.

Wochenende: I Love You

Kaum waren Heiji und Ginshiro wieder zuhause, kam Kazuha zu ihnen angerannt und musterte sie aufmerksam. Vor allen Heiji wurde genau inspiziert. Wachsam und mit Adleraugen umkreiste die hübsche Toyama ihren Freund um mögliche Wunden festzustellen. Aber sie entdeckte nichts, stattdessen wurde sie schief angegrinst. „Alles okay?“

„Ich will nur sehen ob du Narben davongetragen hast“, erwiderte sie ungerührt.

„Wieso? Heißt das etwa, dass du mich mit Narben nicht mehr lieben würdest?“ Ihr Vater grinste amüsiert und verzog sich ins Wohnzimmer. Dass sollten die beiden mal untereinander austragen. Seine Zeitung wartete auf ihn.
 

„Ach Blödsinn. Narben machen sexy. Wenn du eine Narbe hättest, würde ich dich den ganzen Tag nur bespringen“, zwinkerte sie und schlang ihre Arme um seine Mitte. Grinsend beugte er sich runter. „Gut zu wissen. Vielleicht sollte ich deinen Vater doch auf mich schießen lassen.“

Empört kniff sie ihm in die Seite. Dann zog sie ihn mit nach oben in ihr Zimmer. Ihr Vater würde jetzt erstmal Zeitung lesen und dann die Nachrichten gucken. Sie hatten also eine knappe Stunde für Zweisamkeit, bevor er wieder nach Hause musste. Kichernd folgte er ihr.
 

Als sie in ihrem Zimmer waren schmiss er sich erst mal auf ihr Bett und streckte sich aus. „Oh man, ich könnte sofort einschlafen.“

Schmunzelnd setzte sie sich neben ihn. „Also, was hat mein Vater zu dir gesagt? Haben wir jetzt Sexverbot?“

Er richtete sich etwas auf und warf den Kopf nach hinten. „So hat er es nicht ausgesprochen. Aber ich werde mich auf jeden Fall hier benehmen müssen, wenn mir meine Genitalien lieb sind.“

Sie verzog das Gesicht. „Also kein herumknutschen?“

„Nein, nur ein bisschen Händchenhalten und kleine, kurze Küsse auf den Mund.“

„Na großartig. Und hat er noch was gesagt?“

„Ihm ist es bewusst, dass ich schon Erfahrung mit Sex habe. Und dass ich natürlich auch Bedürfnisse habe, aber er würde es sich wünschen, wenn ich meine Finger so lange wie möglich bei mir behalte. Und er meinte, er könnte sich keinen besseren Freund für seine Tochter vorstellen als mich.“
 

Kazuha bekam große Augen. Das war ein großes Kompliment von ihrem Vater. Und es freute sie sehr, dass er es Heiji ins Gesicht gesagt hatte. Hach, sie würde ihren Daddy später dafür richtig durch knuddeln.

„Wie schön, dann brauche ich ja in Zukunft die Waffen nicht mehr zu verschließen.“

Er hob abwehrend die Hände. „Eh, dass solltest du trotzdem tun, denn auch wenn wir beide das geklärt haben würde er mir trotzdem unsagbare Schmerzen zubereiten, wenn ich mir den kleinsten Fehler erlaube.“

Grinsend legte sie sich neben ihn. „So ist das mit Vätern. Sie machen sich nun mal Sorgen um ihre Töchter.“

„Ja, mein Vater hat vorhin zu mir gesagt, dass er lieber eine Tochter gehabt hätte.“

Da sie gerade bei dem Thema waren, konnte Kazuha ja gleich mal fragen was er von Kindern hielt. „Sag mal, Heiji?“

„Ja?“

„Ich weiß, dass klingt jetzt echt blöd, aber wie stehst du zu Kindern?“
 

Er riss seine Augen auf und sah sie an. „Wie? Was? Wie kommst du denn jetzt darauf?“

Lachend drückte sie ihn runter. Sie lag nun halb auf ihm und lächelte. „Keine Angst, ich will nur mal wissen wie du so darüber denkst. Könntest du dir vorstellen in der Zukunft Kinder zu bekommen?“

„Ach so.“ Nachdenklich kratze er sich am Kinn. „Naja vielleicht irgendwann mal. Mein alter Herr hat mir gesagt, ich soll mit den Kinder zeugen erst mit dreißig anfangen, weil er meine Plagegeister nicht durchfüttern will.“

Er strich zärtlich über ihren Rücken. Sie küsste ihn auf sein Kinn. „Okay.“

„Wieso? Willst du etwa eine ganze Fußballmannschaft oder warum fragst du?“

„Ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob ich jemals Kinder haben will“, gestand sie ihm und sah ihn unsicher an.

„Okay, und warum?“

„Naja, du weißt ja, dass ich oft auf den kleinen Tai aufpasse. Und er ist so auch ganz niedlich aber auch sehr anstrengend und ich weiß nicht, ob ich so etwas jeden Tag ertragen könnte. Deshalb wollte ich dieses Thema schon mal mit dir durchgehen.“

„Naja wir sind ja noch jung. Vielleicht änderst du ja deine Meinung. Ich habe es damit nicht eilig. Ich will dich die nächsten Jahre ganz alleine, nur für mich haben. Und dich mit niemanden teilen“, grinste er und zog sie zu sich. Erleichtert ließ sie sich zu einem Kuss verführen. Sie genossen ihre Zweisamkeit und Heiji war froh das alles so gut verlaufen war. Nun hatte er eine Sorge weniger.
 


 

Am nächsten Tag:

Aoko hatte ihre Tasche schon gepackt und sie griffbereit neben ihr Bett gestellt. Nun lag sie ausgestreckt darauf und sah zur Decke. Gestern Abend war es so schön gewesen.
 

Nachdem die beiden Schwestern sich von ihrer Mutter verabschiedet hatten waren sie zum Kino aufgebrochen. Aoko trug einen knielangen Jeansrock mit einem Rosenmuster darauf. Dazu hatte sie ein einfaches gelbes Shirt an. Ran hatte eine Jeans und eine Bluse an. Ihre Haare trugen beide offen und die langen Wellen fielen über ihre Schultern.

Diesmal mussten sie Eri nicht mal wirklich anlügen. Aoko hatte ihrer Mutter gesagt, dass sie mit ihrer Schwester ins Kino gehen wollte. Dass die beiden Jungs sie begleiteten ließ sie dabei zwar aus, aber sie hatte kein schlechtes Gewissen dabei. Ihre ältere Schwester hatte gelacht. „Du wirst langsam erwachsen. Gut so!“
 

„Sag mal. Wenn wir morgen bei den Jungs schlafen, schläfst du dann bei Shinichi im Zimmer?“, fragte die Kleine neugierig.

„Keine Ahnung. Wieso?“

„Ihr seid ja immerhin zusammen.“

„Aber nur zum Schein, meine Liebe.“

„Ihr könnt doch trotzdem in einem Bett schlafen. Ich wette Shinichi hätte nichts dagegen“, neckte Aoko die junge Mori und grinste frech. Diese lachte auf. „Na sag mal! Kaito hat wohl einen schlechten Einfluss auf dich. Du wirst genauso frech wie er.“

„Sagen wir es mal so, es gibt ein paar Dinge die ich mir bei ihm abschaue. Und natürlich auch bei dir.“

„Und wie wären?“

„Ich möchte versuchen selbstbewusster zu werden und nicht mehr so schüchtern.“

Das war mal eine gute Idee. „Sehr gut, ich gebe dir Unterricht“, versprach die hübsche Mori lächelnd, was ihr einen dankbaren Blick einbrachte.
 

Am Kino angekommen sahen sie die beiden Brüder schon am Eingang stehen. Sie grinsten den beiden Mädchen entgegen. „Na ihr. Wurde auch langsam Zeit, dass ihr kommt. Ich warte hier schon Jahre“, bemerkte Shinichi grinsend. Sein Bruder kicherte vergnügt.

Aoko gab ihrem Freund einen Kuss und nahm seine Hand. Ihre Schwester stellte sich zu den Älteren. „Ich wusste ja gar nicht, dass du schon so alt bist“, meinte sie und hob eine Augenbraue. „Dann sollte ich mich nicht mit dir abgeben. Ältere Männer sind nämlich das Letzte.“

Dem attraktiven Fußballer entglitt alles und er sah seine Freundin entsetzt an. Auch die beiden Jüngeren waren erstaunt.

„Hä? Wie meinst du das?“

„Wenn du hier einen auf achtzig Jahren alten Mann machst, muss ich mich von dir trennen. Ich will nämlich was vom Leben haben und nicht anfangen deine Windeln zu wechseln oder dir Essen anzureichen.“
 

Amüsiert kicherten die Jüngeren. Ui, heute war sie aber wieder gut drauf.

Nun musste auch Shinichi grinsen. „Schade, ich dachte du würdest dich um mich kümmern, wenn ich nicht mehr alleine aufs Klo gehen kann. Wer soll mich denn waschen und versorgen, wenn nicht du?“

„Eine Pflegerin. Oder ein! Noch besser ein Pfleger. Damit du im alter nicht auf dumme Gedanken kommst.“

Er verzog das Gesicht. „Ich dachte ja eher daran, dass du meine privat Pflegerin wirst. Du könntest irgendwas heißes anziehen damit ich immer auf dumme Gedanken komme!“

Ran lachte und schob den jungen Kudo durch den Eingang. „Los jetzt bevor der Film anfängt und wir kein Popcorn mehr kriegen. Du bist so ein Idiot.“

Er zwinkerte. „Ja, aber deiner.“
 

Der Film war wirklich gut. Bei einigen Szenen mussten die vier sich ein lautes lachen verkneifen. Aoko hielt die ganze Zeit Kaitos Hand und kuschelte sich an ihm. Er hatte seinen Kopf an ihren gelegt und strich mit den Daumen über ihre weiche Haut. Ran und Shinichi hielten kein Händchen. Aber er hatte seinen Arm um sie gelegt und streichelte über ihren Arm. Ran ließ es zu. Sie war in diesem Moment glücklich. Obwohl ihr noch immer die Anfrage bei Facebook schwer im Magen lag. Morgen würde sie mit ihm darüber reden. Sie wollte es. Sie wollte eine richtige Beziehung mit ihm führen, aber das konnte sie nur wenn, sie sich ihrer Angst stellte. Und das würde sie. Er hatte es verdient. Shinichi war für sie da und er brachte sie zum Lachen. Mit ihm konnte sie lachen und streiten. Und das wollte sie nicht verlieren. Sie wollte ihn nicht verlieren.
 

Die beiden Brüder brachten die Mädchen zwei Stunden später wieder nach Hause. Allerdings nicht direkt bis vor die Haustür, sondern sie blieben eine Ecke vorher stehen, damit Eri sie nicht sah. Kaito zog seine Freundin zärtlich an sich und küsste sie sanft. Sie seufzte glücklich und schmiegte sich an ihm. Ran schmunzelte. Dann warf sie dem älteren Kudo einen Blick zu. Dieser erwiderte den Blick, machte aber nichts. Das war ihr auch ganz recht. Sie war heute wirklich nicht in Stimmung auf geknutschte. Erstmal musste sie ihre Gefühle sortieren. Und sich mental auf das Gespräch mit ihm vorbereiten. Sie umarmte ihn ein paar Minuten. Er drückte sie sanft an seine Brust und streichelte über ihre langen Haare. Sie mochte das sehr.

Dann löste sie sich von ihm und lächelte. „Dann bis morgen. Wir kommen so gegen sechzehn Uhr zu euch.“

„Okay, wir freuen uns schon darauf.“

Sie nahm Aoko mit und gingen zum Haus. Die Jungs warteten bis sie angekommen waren und gingen dann selbst Richtung Heimat.
 

Aoko freute sich schon sehr. Sie hatte diesmal sogar vor einen Bikini anzuziehen. Sie wollte endlich selbstbewusster sein und hatte nach langem überlegen einen Bikini von Ran ausgesucht. Diese hatte einen etwas älteren Bikini, der ihr nicht mehr so richtig passte, hatte ihn aber trotzdem nicht weggeworfen. Also hatte die junge Mori ihrer Schwester den Bikini vermacht. „Hier, der müsste dir passen. Bei dem Oberteil kann man auch nicht viel Ausschnitt sehen, dann musst du dir keine Sorgen machen, dass Kaito dir unentwegt auf die Brüste starrt. Obwohl er das natürlich so oder so machen würde“, hatte sie gegrinst, woraufhin die Kleine verlegen wegschaute.

Nun egal. Sie würde den Bikini heute tragen und hoffen, dass ihr Freund sie darin nicht lächerlich fand.
 

Ein paar Stunden später:

Die beeiden Mädchen waren gerade auf dem Weg zu der Villa als Rans Handy klingelte. Sie sah aufs Display und schmunzelte. „Ja hallo, du kleiner Schnuckel.“

„Schnuckel? Was willst du und was wird es mich kosten?“, hörte sie die äußerst amüsierte Stimme von Saguru.

Sie kicherte und machte auf laut, damit ihre Schwester mithören konnte. „Ach nichts bestimmtes. Nur ein großes Haus, viel Geld, ein dickes Auto, einen Pool....“

„Moment, Moment, Moment! Wenn ich mein Geld zum Fenster raus werfen will, dann mache ich selbst und stecke es dir nicht in den Rachen.“

Aoko kicherte vergnügt. Er war aber auch zu witzig. „Hi, Saguru.“

„Ja hallo, du bezaubernde Meerjungfrau“, sagte er charmant.

Ran zog eine Augenbraue hoch, was er natürlich nicht sehen konnte. „Ach? So wird also meine Schwester begrüßt und ich? Das ist so unfair.“ Sie schmollte.
 

„Sorry, ich werde mich bessern“, versprach er. „Aber nun will ich kurz etwas mit dir besprechen.“

„Schieß los.“

„Also, mein Vater bekommt einen Preis verliehen und ich muss ihn als sein Sohn natürlich begleiten. Und ich will da einfach nicht alleine hingehen. Könntest du mich begleiten? Oder muss ich jetzt Gefahr laufen von Kudo erstochen zu werden?“

„Ich werde das mit ihm besprechen“, meinte sie nach einem kurzen zögern. Theoretisch konnte sie ihn als Freundin begleiten. Allerdings wollte sie heute mit dem Kudo endlich den großen Schritt wagen. Wahrscheinlich wäre er nicht so begeistert davon. „Wenn ich nicht mit kann, könnte dich doch auch Kazuha begleiten oder?“

„Ja klar, das geht auch. Hauptsache eine von euch hält mir die ganzen aufgetakelten Weiber vom Hals“, stöhnte er wehleidig.
 

Die junge Mori lachte. „Gut, dann werde ich das abklären. Ich muss jetzt auflegen. Wir haben gleich zu tun.“

„Okay, dann viel Spaß bei was auch immer und melde dich bei mir, damit ich weiß wer mir den Abend retten wird.“ Sie hörte ihn deutlich grinsen. Aoko grinste die Ältere an. Diese grinste zurück. Der Kerl war einfach unverbesserlich.

Sie verabschiedeten sich und beendeten das Gespräch.
 

Eine halbe Stunde später kamen sie bei den Kudos an. Natürlich wurden sie schon sehnsüchtig erwartet und kaum hatten sie einen Fuß auf das Grundstück gesetzt, kam ihnen ein strahlender Kaito entgegen. Sofort riss er seine süße Freundin in seine Arme und drückte sie an sich. Diese war - von dem doch sehr stürmischen Angriff - überrascht und keuchte. „Luft“, jaspste sie nach kurzer Zeit und spürte wie er sich von ihr löste. „Sorry, ich konnte es kaum erwarten“, gestand er lächelnd. Ran boxte ihn. „Du kannst es nie erwarten. Du tust so als wenn du sie jahrelang nicht gesehen hättest! Jetzt sei mal nützlich und trag unsere Taschen rein. Das gehört sich so als Gentleman.“

Er salutierte und griff nach den Taschen. Die beiden Schwestern folgten ihn ins Haus. Der Jüngste Kudo brachte Aokos Tasche gleich in sein Zimmer. Die von Ran ließ er im Flur stehen. Er wusste ja nicht wohin er sie bringen sollte. Wollte sie bei Shinichi schlafen oder im Gästezimmer? Noch hatte er keine Daten von seinem Bruder bekommen.
 

Dieser lächelte die beiden hübschen Mädchen erfreut an. „Schön, dass ihr da seid. Wir haben schon alles fertig gemacht. Ihr könnt euch gleich umziehen wenn ihr wollt.“

Ran sah ihre Schwester an und nickte ihr zu. „Du und Kaito geht schon mal vor. Ich muss vorher etwas mit Kudo besprechen. Wir kommen dann nach.“

Dieser zog bei den Worten der hübschen Schülerin eine Augenbraue hoch. Das hörte sich ja nicht gut an. Hatte er was ausgefressen? Ne, er war ganz lieb gewesen. Der junge Basketballspieler, der gerade wieder runter kam, nickte zustimmend und zog seine Freundin mit sich. „Du kannst dich in meinem Zimmer umziehen. Ich warte im Wohnzimmer, okay?“ Sie nickte und wurde leicht rot. Sie bekam Herzklopfen als sie daran dachte heute einen Bikini anzuziehen. Aber sie war fest entschlossen das durch zu ziehen.
 

Ran drehte sich zu dem attraktiven Mann um als Aoko hochging und Kaito sich ins Wohnzimmer verzog. „Lass uns in dein Zimmer gehen“, schlug sie vor und machte sich auf den weg. Er folgte ihr, gespannt was jetzt kommen würde. Vielleicht wollte sie die Scheinbeziehung mit ihm beenden, weil es ihr zu langweilig wurde. Er konnte es ihr nicht einmal verübeln, weil er sie da ja einfach mit reingezogen hatte. Aber er hoffte dass, das nicht der Fall sein würde.

Als die beiden in seinem Zimmer waren, sah sie sich kurz um und setzte sich dann auf sein Bett. Es war groß und sehr gemütlich. Sie klopfte neben sich und wartete bis er sich zu ihr setzte.
 

Er ließ sich neben ihr nieder und sah sie an. Ein paar Minuten sagte keiner etwas und er wurde nervös. Das konnte nichts gutes heißen. Er hörte wie sie Luft holte. „Ich..ich weiß nicht genau wie ich jetzt anfangen soll“, gestand sie und war zum ersten mal, seid ihrem kennenlernen unsicher. So kannte er sie gar nicht. Besorgt sah er sie an. Unterbrach sie aber nicht.

„Meine Gefühle für dich....sind tiefer als ich es....erwartet....hätte. Und ich möchte....ich möchte...“, sie stockte. Verdammt noch mal, wieso viel ihr das so schwer? Sie musste es jetzt über die Lippen bringen, sonst würde es nie etwas mit ihnen werden! Los Ran, du sagst ihm jetzt was du fühlst!

„Ich möchte es mit dir versuchen....aber vorher...muss ich dir....erzählen...warum ich so lange gezögert habe. Warum ich meine Gefühle nicht zulassen konnte.“
 

Shinichi nahm wortlos ihre Hand und lächelte sie aufmunternd an. Er würde ihr zuhören, denn er wollte endlich wissen wie es in ihrem Herzen aussah. Warum sie solche Angst hatte, ihr Herz zu öffnen und ihrem Glück im Wege zu stehen.

Sie atmete tief ein und aus. „Als ich fünfzehn war, verliebte ich mich in einen älteren Mann. Er war zweiundzwanzig und Student. Wir haben uns zufällig bei einem Konzert von Bruno Mars kennen gelernt und ich war sofort hin und weg.“
 

Sie hatte in seine wunderschönen braunen Augen gesehen und sich sofort in ihn verliebt.
 

„Er war sehr nett und hat mich wie eine erwachsene behandelt. Als ich ihm sagte wie alt ich bin, hat er gelacht meinte, das wäre kein Problem. Wir haben uns die ganze Zeit unterhalten und ich habe kaum etwas von dem Konzert mitbekommen. Wenn Sonoko nicht dabei gewesen wäre, hätte ich sogar vergessen wo ich überhaupt war. Naja, wir haben unsere Nummern getauscht und uns oft geschrieben oder telefoniert. Sonoko war begeistert, dass ich einen älteren an der Angel hatte und platzte fast vor Stolz. Dann haben wir uns öfters getroffen und Zeit miteinander verbracht. Und irgendwann sind wir zusammen gekommen. Es war meine erste Beziehung und ich war richtig heftig verliebt und ich habe mit ihm geschlafen, weil ich alles durch eine rosarote Brille gesehen habe. Ich war glücklich. Aber dann änderte sich alles. Durch einen Zufall habe ich dann die Wahrheit erfahren.“
 

Sie war auf dem Weg zu seiner Studentenwohnung um ihn ins Kino einzuladen. Es war eine spontane Idee gewesen und wusste nicht ob er zuhause war. Sie bog gerade um die Ecke als sie ihn mit einem Kumpel sah. Sie wollte erfreut rufen als sie hörte was er sagte. „Du schuldest mir dreihundert Dollar und du bezahlst das nächste mal meine ganzen Getränke.“

„Ja, schon gut“, hatte sein Kumpel gestöhnt und sein Geld raus geholt. Er gab ihm das Geld und ihr Freund zählte es nach. Sie war so geschockt. Nur mit Mühe konnte sie ins Gebüsch springen und sich verstecken. Leise schlich sie sich näher an die beiden heran um mehr von dem Gespräch zu hören.

„Wer hätte gedacht, dass die Kleine so naiv und blauäugig ist! Du hattest wirklich recht als du sagtest - du hast bei ihr leichtes Spiel. Hoffentlich zeigt sie dich nicht an, immerhin ist sie erst fünfzehn und du hast dich strafbar gemacht als du sie durch geknallt hast“, lachte sein Kumpel gehässig.

„Das wird sie nicht. Sie ist viel zu dumm und verliebt. Sie würde alles für mich tun, wenn ich sie anlächle“, erwiderte er fies und beide lachten.

Ran war so schockiert. Was hatte er da gesagt? Das konnte doch nicht wahr sein!

„Tja nun, wie du siehst kann ich jede Frau haben! Egal ob sie jünger oder älter sind als ich. Jede liegt mir zu Füßen. Ran war nicht schwer zu knacken. Das nächste mal sollten wir die Wette schwerer gestalten, damit es nicht allzu langweilig wird.“

Sie hielt ihre Hand vor den Mund und konnte nur mit größer Mühe einen laut verkneifen. Er hatte um sie gewettet? Sie war nur das Subjekt einer Wette gewesen?! Das konnte sie nicht glauben. Das war zu schlimm um wahr zu sein!

„Ich suche nächstes mal jemand härteres aus“, versprach sein Kumpel. „Und wie lange willst du sie noch an der Leine halten? Ich meine, sie muss dich doch zu Tode langweilen mit ihren kleinen Schulmädchen Problemen.“

Er schüttelte den Kopf. „Ach, ich höre ihr gar nicht zu, wenn sie von ihren Tanzen oder Freundinnen erzählt. Aber wenigstens ist sie eine Granate im Bett! Es ist so geil sie zu vögeln. Sie ist biegsam wie eine Katze und verdammt eng. Ich könnte mich den ganzen Tag in ihr vergraben!“
 

Sie hatte genug gehört. Sie schlich leise weg. Wie betäubt ging sie wieder nach Hause. Auf den Weg liefen Tränen. Sie war so dumm! Wie konnte sie sich nur so in ihn getäuscht haben? Und das schlimmste war, sie hatte sich erst gestern mit ihrem Vater wegen ihm gestritten! Ihr Vater war so wütend gewesen, dass sie mit einem Älteren zusammen war. Er war schon kurz davor gewesen ihn ab zuknallen. Sie hatte ihn angeschrien, dass er sich um seinen eigenen Scheiß kümmern sollte. Hatte ihm Dinge an den Kopf geworfen, für die sie sich jetzt schämte.

Ihr Herz war gebrochen. Sie fühlte sich verletzt, wütend, benutzt und so gedemütigt!

Sie weinte zuhause. Stundenlang. Sie konnte nicht aufhören. Glücklicherweise war ihr Vater bei der Arbeit und sah sie nicht.

Nach Stunden waren ihre Tränen aufgebraucht und sie sah in den Spiegel. Nie wieder, schwor sie sich. Nie wieder würde ihr so etwas passieren. Sie würde sich nie wieder auf jemanden einlassen. Niemals durfte sie sich wieder so verletzen lassen. Sie würde ihr Herz nun verschließen und es niemanden mehr geben. Niemals würde sich sich leichtfertig auf jemanden einlassen.
 


 

Ran schwieg als sie fertig war und sah auf den Boden. Der attraktive Fußballer hatte stumm zugehört und ballte die Hände. Dieses verdammte Arschloch! Shinichi war so wütend. Am liebsten würde er sofort nach Amerika fliegen und dieses Schwein umbringen! Ihm so die fresse polieren und ihn auseinander nehmen! Wie konnte man so etwas tun? Wie konnte jemand so mit Ran spielen und sie so dermaßen verletzten? Es war für ihn unbegreiflich. Er könnte vor Wut platzen! Am liebsten würde er jetzt seine Möbel auseinander nehmen. Aber die junge Frau hinderte ihn daran. Sie hatte ihn gerade ihr Herz geöffnet und ihm alles gesagt. Und er würde sie jetzt nicht mit seiner Wut verschrecken.
 

Zärtlich zog er sie in die Arme und versuchte ruhig zu bleiben. „Ich bin froh, dass du es mir gesagt hast. Ich verstehe warum du so lange gezögert hast. Wäre mir das gleiche passiert wie dir, hätte ich es nicht anders gemacht.“

Sie lehnte sich an seine starke Brust und atmete erleichtert aus.

„Du bist die stärkste Frau, die ich kenne. Du bist wunderschön, stark, mutig und hast den tollsten Charakter den ich kenne. Und jeder Mann der dich verschmäht ist in meinen Augen nicht ganz dicht. Und ich bin froh, dass du nicht mehr mit diesem Schwein zusammen bist, denn sonst könnte ich das hier jetzt nicht sagen.“

Er nahm ihr Gesicht in die Hände und drehte es zu sich. Sie sahen sich beide in die Augen. „Ich liebe dich, Ran. Ich bin schon lange in dich verliebt und der Gedanke daran dich zu verlieren macht mich wahnsinnig. Ich kann nicht schlafen ohne dich und wenn, dann bist du in meinen Träumen. Am liebsten würde ich jeden Kerl eine aufs Haul hauen, der es wagt dich anzusehen. Du bist perfekt. In jeder Beziehung und ich will dich. Ich will dich als Freundin, als Geliebte aber vor allen als meine Liebe.“

Tränen sammelten sich in ihren Augen. So etwas hatte noch keiner zu ihr gesagt. Normalerweise fand sie so etwas ja total kitschig, aber jetzt musste sie lächeln und war glücklich über diese Worte.

„I love you“, flüsterte sie und küsste ihn sanft. Er erwiderte den Kuss und drückte sie näher an sich. Endlich! Endlich waren sie zusammen! Haben den Schritt gewagt und er würde jeden umbringen der seiner Freundin wehtun würde. Alles würde er für sie tun. Solange sie bei ihm war, war ihm alles egal.
 

Irgendwann lösten sie sich voneinander und sahen sich an. Ihre Herzen schlugen im Einklang. Schnell und kräftig. Die junge Mori lehnte sich vertrauensvoll an ihn. Sie war verdammt glücklich. Sie wusste, dass er sie niemals verletzten würde. Denn Shinichi war ganz anders als die meisten Männer. Und sie war froh es ihm gesagt zu haben. „Ich möchte dich bitten niemanden davon zu erzählen“, bat sie ihm leise und sah hoch. Er nickte. „Geht klar, kein Wort davon verlässt diesen Raum. Wissen Kazuha und Aoko eigentlich davon?“

Sie schüttelte den Kopf. „Nein, und ich möchte auch das es so bleibt. Die Kleine muss davon nichts wissen und Kazuha auch nicht. Du und Sonoko ihr beide seid die einzigen, die davon wissen.“

„Gut, ich werde es niemanden sagen.“

Sie schwiegen und genossen die Nähe des anderen. „Sollen wir jetzt runter gehen? Die beiden warten bestimmt schon auf uns“, meinte sie und richtete sich auf. Er nickte. Dann zog er sie aber wieder an sich und küsste sie zärtlich. Als sie sich von ihm löste sah sie ihn fragend an. „Wofür war das?“

„Du bist jetzt meine Freundin. Meine offizielle, feste Freundin und ich darf dich jetzt zu jeder Tages und Nacht Zeit küssen“, meinte er grinsend und zwinkerte.

Sie lachte und stand auf. Sie hielt ihm ihre Hand hin und als er sie ergriff, überkam sie ein Gefühl des Glückes und der Liebe. Endlich war die Einsamkeit in ihrem Herzen weg. Endlich konnte sie wieder lächeln.

Wochenende: Schwimmen für Fortgeschrittene

Ran zog sich schnell ihren Bikini an, während Shinichi unten an der Treppe auf sie wartete. Noch immer war er wütend. Wütend auf diesen Typen der sie so verletzt hatte. Wenn er den irgendwann mal begegnete, dann würde er ihm so eine reinhauen bis er kotzte. Schade, dass sie ihm nicht den Namen gesagt hatte. Er hätte Recherchen anstellen können und ihn ausfindig machen können. Aber vielleicht war das auch ganz gut so, für den Knast war er zu attraktiv. Und er wollte Ran nicht alleine lassen.
 

Diese kam mit einem großen Handtuch die Treppe runter und warf ihn damit ab. Er zuckte zusammen und drehte sich um. Dann stockte ihm der Atem. Heute hatte sie einen roten Bikini an. Verdammt noch mal, wieso war diese Frau so unglaublich heiß? Wie sollte er da brav bleiben? Gut, dass seine Badehose weit ausgeschnitten war, sonst würde es wieder peinlich werden.

„Wieso bewirfst du mich mit dem Handtuch?“, wollte er wissen und verschränkte die Arme. Sie grinste. „Ich wollte mal sehen, ob du fangen kannst. Bisher hab ich dich nur mit den Füßen herum tapsen sehen. Dachte, du kannst auch die Arme benutzen.“

Ach, so ist das also. „Ich kann die Arme benutzen, aber nur für ganz bestimmte Sachen“, erklärte er und lächelte charmant. Ran kannte dieses Lächeln, es bedeutete Ärger.
 

„Und die wären?“, fragte sie und kam näher. Nun stand sie eine Stufe höher als er und sah ihn an. Er vertiefte sein lächeln und zog sie an sich. Ihre Oberkörper berührten sich und sie bekam Gänsehaut. „Das wirst du dann sehen“, murmelte er und beugte sich vor. Sie schloss die Augen und schon trafen sich ihre Lippen zu einen sehnsüchtigen Kuss. Sie war schon so süchtig nach ihm. Wahrscheinlich würde sie irgendwann dahin schmelzen. Aber das war in Ordnung, denn immerhin hatte sie sich dabei wohl gefühlt. Sie löste den Kuss als er ihn vertiefen wollte. „Los lass uns zu den Kleinen gehen. Nicht, dass die das gleiche wie wir machen. Die brauchen Aufpasser“, meinte die junge Mori und zog ihn mit sich. Er kicherte.
 

Als sie in die Schwimmhalle kamen, sahen sie wie Kaito und Aoko eine Wasserschlacht veranstalteten. Aoko schrie, als er eine große Welle machte und sie Wasser schluckte. Als sie wegschwimmen wollte, packte er sie am Fuß und zog sie zu sich. Sie quietschte überrascht und hielt sich leicht panisch an ihm fest. Er lachte und tauchte sie leicht unter. Aber nur mit dem Kopf, er wusste dass sie es nicht mochte ganz untergetaucht zu werden. Er verwendete auch nicht viel Kraft. Sie konnte sich jederzeit von ihm lösen. Keuchend tauchte sie wieder auf und pustete ihn an. „Du bist unfair. Du bist viel stärker als ich“, motzte sie und drückte ihn weg. „Ich muss ja auch stärker sein, wie soll ich dich denn sonst vor den bösen Drachen beschützen?“

„Indem du einen richtigen Prinzen den Job überlässt“, rief sein ältere Bruder fies grinsend. Ran lachte und legte das Handtuch zur Seite.
 

Sein Bruder zog eine Grimasse. „Ich bin ein echter Prinz - wenn ich reiten könnte, würde ich sogar mit einem Pferd bei Aoko auftauchen und sie in mein Schloss entführen.“

„Erstens, hast du kein Schloss und zweitens, musst du erst an mir und Eri vorbei, wenn du Aoko mitnehmen willst“, rief die junge Mori und kam auf die beiden zugerannt. Dann machte sie einen Sprung und landete neben den beiden im Wasser. Die Jüngeren schrien erschrocken auf und bekamen eine ganz schöne Ladung Wasser ab. Shinichi stand am Rand und hielt sich den Bauch vor lachen. Als Ran wieder auftauchte, grinste sie zufrieden und winkte ihrem Freund. „Komm rein, dann zeigen wir den beiden wer das beste Paar ist.“

Das ließ er sich nicht zweimal sagen. Er nahm an lauf und machte eine Arschbombe. Und wieder bekamen die beiden das Wasser ab.
 

„So, jetzt reicht es, ihr seid erledigt“, brüllte Kaito und warf sich auf seinen Bruder. Dieser lachte und wich ihm aus. Aoko lächelte und schielte zu ihrer Schwester. Diese war nirgends zu sehen. Wo war sie? Sie sah sich um und wurde plötzlich runter gezogen. Ran war abgetaucht und hatte sich an Aoko herangepirscht. Als sie ihr Bein zu fassen bekam, zog sie kräftig daran, sodass die Jüngere unterging. Aber sie ließ sie wieder los, es sollte ja nur ein Spaß sein. Sie und die Kleine kamen wieder an die Oberfläche. Die junge Schülerin schnappte nach Luft. „Du bist so gemein“, empörte sich die junge Schülerin und ging auf die Ältere los. Die junge Mori lachte und eine wilde Wasserschlacht entstand. Die Brüder hörten auf und sahen ihren Frauen zu. Die beiden hatten eine menge Spaß und kreischten vergnügt.
 

Nach einer kleinen Ewigkeit mussten die beiden Schwestern aber aufhören. Sie waren völlig aus der Puste und atmeten hörbar. Die beiden Jungs lehnten am Beckenrand und grinsten. Es war sehr unterhaltsam die beiden zu beobachten. Das war fast so wie Schlamm-catchen! Nur mit Wasser und ohne Schlamm. Kaito stupste ihn an. „Wie sieht es denn jetzt aus? Wann kommt ihr den richtig zusammen?“

Sein älterer Bruder sah ihn kurz an. „Frag Ran.“ Insgeheim lachte er sich bereits kaputt. Wenn der wüsste.

„Okay.“ Der jüngste Kudo zuckte mit den Schultern und rief. „Ran? Wann kommen du und Shinichi richtig zusammen?“

Diese keuchte nach Luft und sah die beiden verwirrt an. Hatte er es dem Kleinen noch nicht erzählt? Gut, Aoko wusste es ja auch noch nicht. Dann würde sie die Bombe jetzt platzen lassen. „Also wenn du es genau wissen willst....“

„Will ich.“

„.....wir sind seit genau einer Stunde richtig zusammen“, beendete sie den Satz grinsend.
 

Gerade wollte Kaito etwas erwidern als ihm der Mund offen stehen blieb. Er starrte erst seinen Bruder und dann die junge Mori fassungslos an. „Das hast du mit ihm besprochen?“

Auch Aoko war überrascht. Sie hatte nicht geglaubt, dass es so schnell passieren würde.

„Ja, ich habe beschlossen es zu versuchen, auch wenn ich nicht so der Beziehungstyp bin, aber dein Bruder hat ein paar sehr gute Argumente“, lächelte sie und zwinkerte ihrem Freund zu. Dieser grinste nicht jugendfrei, weshalb die beiden Jüngeren große Augen bekamen. „Habt ihr?“, fragte die hübsche Nakamori überrascht. Ihr Gesichtsausdruck ließ Ran laut auflachen. „Nein, aber er hat einen sehr ansehnlichen Körper. Und das ist schon mal ein guter Anfang.“
 

Der attraktive Fußballer stieß sich vom Rand ab und schwamm auf sie zu. „Du willst mich also nur wegen meinem Körper.''

„Natürlich, wieso sollte ich sonst mit dir zusammen sein?“

„Weil ich ein netter Typ bin“, meinte er und fasste sich an die Brust.

„Nette Typen verspeise ich ohne zu kauen“, erklärte sie überheblich, was den jungen Kudo zum kichern brachte. „Gut, dann bin ich nicht mehr nett. Wir werden jetzt zeigen, wie böse wir sind. Kaito und ich gegen dich und Aoko. Wir spielen Wasserball. Die Gewinner müssen die Verlierer bekochen.“

Die beiden Mädchen waren einverstanden. Auch der jüngste Kudo war begeistert. Er ging aus dem Wasser und holte den Ball.
 

Und dann ging es los. Die Schwestern gegen die Brüder. Ein wahrer Machtkampf entstand. Zumindest zwischen Ran und Shinichi, denn Kaito mochte seine Aoko nicht so sehr ran nehmen. Die beiden hielten sich zurück, was die Älteren genervt aufstöhnen ließ. Trotzdem machte es riesigen Spaß und so blieben die vier noch über eine Stunde im Wasser und vergnügten sich.

Irgendwann wurde es Aoko doch zu viel und sie wollte raus. Natürlich begleitet ihr Freund sie und so gingen die beiden schon mal ins Wohnzimmer. Das Match war unentschieden ausgegangen aber auch nur, weil Ran sich nicht unterbuttern lassen hatte. Der attraktive Fußballer musste ganz schön keuchen, als sie ihn attackierte. Dann hatte aber auch sie genug und sie schwamm zum Rand. Dort hielt sie sich fest und kam erst mal zu Atem. Shinichi war neben ihr und fuhr sich durch sein Gesicht.
 

„Puh, ich glaube das reicht erst mal an Action.“ Er lehnte sich entspannt zurück und legte den Kopf nach hinten.

Auch die hübsche Mori lehnte sich zurück. „Ja, und wer kümmert sich jetzt um das Essen?“

„Äh, wie wäre es wenn wir Pizza bestellen?“

„Das hättest du wohl gerne“, neckte sie ihn. „Wie wäre es stattdessen, wenn wir die Pizza selber machen? Ich schaue mal, ob ihr dafür alles im Kühlschrank habt.“

„Hmm, okay hört sich gut an.“

„Wusste ich doch.“

Sie gähnte. „Wo soll ich überhaupt schlafen? Im Gästezimmer?“ Sie fragte ganz unschuldig.

Er sah sie von der Seite an. „Du bleibst bei mir. Wenn schon, denn schon.“

„Und wenn ich nicht will?“

„Dann bleib im Gästezimmer, aber wundere dich nicht, wenn du nachts Besuch bekommst von einem großen Kuschelbär“, grinste er schelmisch

Sie schmunzelte. „Ich mag keine Bären.“

„Wie wäre es dann mit einem Kater?“

Sie legte ihren Zeigefinger auf ihr Kinn. „Also, ich hab Hunde lieber.“
 

Der junge Kudo stieß sich ab und zog síe an sich. Kichernd ließ sie sich von ihn umarmen. „Wuff'“, machte er und leckte ihr kurz über ihren Hals. Ran kicherte lauter und versuchte ihn wegzudrücken. „Böser Hund“, lachte sie als er sie weiter mit der Zunge kitzelte. Sie alberten eine weile herum und waren glücklich. Irgendwann küsste er sie auf die Lippen und sie schlang ihre Arme um ihn. Er saugte leicht an ihrer Unterlippe und fuhr mit seiner Zunge darüber. Er bat um Einlass, den sie ihm auch gewährte. Kaum hatte sie ihre Lippen einen Spalt geöffnet, drang seine Zunge hinein und forderte ihre zu einem Kampf. Natürlich ließ sie sich darauf ein und presste sich an seinen Oberkörper. Er drehte sie so, dass sie mit dem Rücken am Beckenrand lehnte und vertiefte den Kuss. Zeitgleich fuhren seine Hände ihren Seiten entlang und blieben an ihrer Hüfte liegen. Als sie dann seine Hände an ihrem Hintern spürte, unterdrückte sie einen Aufschrei, denn er hob sie hoch und zwang ihre Beine mit seinem Knie auseinander. Sie umschlang seine Mitte mit den Beinen und schon spürte sie wieder seine Hände. Sie gingen auf Wanderschaft. Strichen über die weiche Haut ihres Bauches und fuhren höher.
 

Bevor sie aber an ihrem Busen ankamen, bewegte sie einmal ihre Hüfte, was ihn zischen ließ. Verdammt, wenn sie sich so weiter bewegte würde er wieder eine Erektion bekommen. Noch konnte er sich zurück halten, denn er hatte sich heute morgen schon Erleichterung verschafft, als er unter der Dusche stand.
 

Letzte Nacht hatte er nämlich einen sehr erotischen Traum von der hübschen Mori gehabt.

Er hatte von seidigen Laken und flauschigen Kissen geträumt. Von einem wunderschönen, schlanken Körper mit weichen Rundungen und zwei strahlend blauen Augen, die ihm mit einem einzigen Blick willenlos machten. Und als sie ihn dann mit ihren schlanken Fingern berührt hatte und sich auf seinem Körper herum gerekelt hatte, konnte er ein Stöhnen nicht mehr unterdrücken. Und da war er dann auch aufgewacht. Sein Bunder hatte wohl nicht gehört, denn er schlief noch tief und fest. Zumindest glaubte Shinichi das, denn Kaito war nicht ins Zimmer gestürzt. Als er erregt und mit klopfenden Herzen im Bett lag, wusste der attraktive Fußballer zuerst nicht was er machen sollte. Sein Verlangen nach Ran war stark. Er sprang aus dem Bett und ging schnell unter die Dusche. Wenn er sich schon selbst befriedigen musste, dann so er wollte sein Bett nicht beschmutzen.
 

Nach einer halben Stunde war er fertig gewesen und erleichtert. Natürlich war das nichts im Vergleich zu dem Orgasmus gewesen, den er mit Ran gehabt hatte. Das war der Beste und Intensivste gewesen. Und er hoffte insgeheim, dass es vielleicht jetzt am Wochenende zu einer Wiederholung kommen würde.
 

Er schreckte aus seinen Gedanken raus, als sie ihn in die Lippe biss. Zuckend wich er zurück und sah sie an. „Beißen ist nicht erlaubt.“

„Dann hör auf zu träumen und gib mir mehr Zucker“, raute sie ihm zu und ließ ihren Mund über seinen Hals gleiten. Schluckend ließ er es geschehen. „Sollten wir nicht lieber zu den beiden gehen?“, murmelte er und versuchte ruhig zu bleiben. Die hübsche Schülerin hielt inne und sah ihn an. „Sag bloß du willst nicht rummachen.“

„Und ob ich das will, aber ich glaube nicht, dass es beim knutschen bleiben wird. Vergiss nicht was das letzte mal passiert ist.“

Kichernd strich die hübsche Mori mit den Fingern über seine Bauchmuskeln. Sein Körper erschauderte und er musste ein Stöhnen unterdrücken. Langsam konnte er es nicht mehr zurück halten.

„Dann werden wir dass heute Abend fortführen.“

Shinichi riss die Augen auf und starrte sie teilweise entsetzt - teilweise fassungslos an. „Wie?“
 

Die junge Mori zuckte mit den Schultern. „Ich werde nicht mit dir schlafen“, stellte sie klar. „Aber ich will mehr körperliche Nähe. Und du willst das auch. Und wir sind jetzt fest zusammen. Oder geht dir das zu schnell?“

Der attraktive Fußballer schüttelte so schnell den Kopf das die Wassertropfen von seinen haaren durch die Gegend flogen. „Nein, aber es ist mir unangenehm.“

Nun sah Ran ihn verwirrt an. „Hä wieso?“

„Weil du denken musst, dass ich nur an das eine denke“, stieß er hervor und löste sich von ihr. „Ich will nicht, dass du glaubst das es mir nur um den Sex geht. Ich will mehr als das.“

Schmunzelnd zog sie ihn wieder an sich. „Also, falls es dir nicht aufgefallen ist. Ich will es auch und mir geht es auch nicht um Sex. Ich weiß, das du nicht so einer bist, sonst hätte ich mich auch nicht in dich verliebt. Aber wir haben nun mal dieses verlangen nach einander und ich finde wir sollten Mittel und Wege finden es auszukosten. Ohne miteinander zu schlafen.“

Da hatte sie recht. Irgendwie. Trotzdem fühlte er sich nicht wohl dabei.
 

„Was wenn ich nicht aufhören kann und dich doch dazu bringe?“, fragte er leise. „Ich bin ein Mann und verliere wie jeder andere auch mal die Kontrolle.“

Provozierend lehnte sie sich zurück und streckte ihm die Brust entgegen. „Dann lässt du mir die Kontrolle. Lass mich den aktiven Part machen. Du lehnst dich entspannt zurück und genießt. Du braucht den Sex wohl dringender als ich. Meiner ist schon drei Jahre her. Ich habe es damit nicht so eilig.“

Sein Herz klopfte stark gegen seine Brust. Diese Frau war sein Verhängnis.

„Einverstanden. Ich überlasse es dir. Damit bin ich nun dein Sexspielzeug“, sagte er amüsiert was sie zum lachen brachte. „Ich wollte schon immer ein heißes Spielzeug besitzen.“

„Dann wäre das ja geregelt. Sollen wir jetzt trotzdem zu den beiden hin?“

Sie nickte und schwang sich aus dem Wasser. Er folgte ihr und zog sie nochmal an sich heran. „Da gibt es aber etwas, was du noch wissen solltest.“

Die junge Schülerin zog fragend eine Augenbraue hoch.

„Ich liege immer auf der rechten Seite des Bettes.“

Kichernd klopfte Ran ihn auf die Schulter. „Das macht nichts, ich bin flexibel. Allerdings kann es passieren, dass ich dir dann an die Pelle rücke.“

Grinsend zwinkerte er ihr zu. „Damit kann ich Leben.“
 

Kaito und Aoko waren längst wieder angezogen und sahen gerade fern. Während die beiden Älteren noch in der Schwimmhalle waren, hatten die beiden sich über deren Beziehung unterhalten. „Ich glaube es nicht. Sind die beiden jetzt wirklich zusammen oder verarschen die uns?“, fragte er und kratze sich am Kopf.

Seine Freundin schüttelte den Kopf. „Sie sind zusammen. Ran macht keine halben Sachen. Ich weiß, dass sie Shinichi liebt. So wie sie auf Shiho oder die Referendarin reagiert hat musste das ja etwas bedeuten. Und ich finde es gut, dass sie nun zusammen sind.“

„Ja, finde ich auch. Was die beiden wohl gerade machen?“

Bei seiner Tonlage wurde sie rot. „Vielleicht küssen sie sich.“

Amüsiert drehte er sich zu ihr. „Hmm, wie wäre es wenn wir uns damit auch beschäftigen? Ich verdiene doch eine Belohnung.“

„Wofür?“

„Dafür, dass ich dich verschont habe und lieb zu dir war.“

Schmunzelt beugte sie sich zu ihm und küsste ihn kurz auf den Mund. Als sie sich wieder löste sah er sie gespielt traurig an „Schon vorbei?“

„An was hast du denn gedacht?“

„Das wir unsere Küsse vielleicht vertiefen?

Schlagartig wurde sie röter und sah verlegen weg. Kaito schlug sich geistig gegen die Stirn. Was war er doch für ein Blödmann! Wie konnte er so etwas zu Aoko sagen, wo er doch wusste wie schüchtern sie in diesen Dingen war? Blöd! Blöd! Blöd!
 

Nach einer Weile drehte sie sich wieder zu ihm. Noch immer waren ihre Wangen gerötet und sie sah schüchtern aus. „Könnten...könnten wir das nicht....später machen.....wenn wir...in deinem...Zimmer....sind?“, fragte sie stotternd und sah wieder weg. Oh Gott, sie hatte ihn das wirklich gefragt. Was er jetzt wohl dachte? Sie würde ihn zu gerne intensiver küssen, aber nicht hier. Wenn ihre Schwester auftauchen würde und die beiden sah? Das wäre einfach zu peinlich.

Der junge Basketballspieler sah seine Freundin verwundert an, musste dann aber lächeln. Er zog sie an sich und küsste sie auf die Stirn. „Okay, aber nur wenn du das willst.“

Sie nickte. „Ja ich will dass, aber nicht hier.“
 

„Was willst du nicht hier?“, fragte Ran und steckte den Kopf durch die Tür. Die beiden fuhren erschrocken auseinander und sahen zu der jungen Frau. „Ich....ich.“ Aoko wusste nicht, was sie sagen sollte. Ihr Freund kam ihr zu Hilfe. „Sie will hier keinen Kuchen für mich backen“, sagte er und sah seine Freundin geknickt an. „Ich wollte als Belohnung einen Kuchen aber sie will ihn hier nicht machen. Sie meint, dass es ihr unangenehm ist in einer fremden Küche zu arbeiten.“

Erleichtert sah die hübsche Schülerin ihren Liebsten an. Er hatte sie gerettet.

Ihre Schwester lachte. „Dann hab ich eine schlechte Neuigkeit für dich.“

Neugierig sahen die beiden zu der Älteren. „Wir werden gleich Pizza machen, vorausgesetzt es ist alles da was wir benötigen. Und wenn du Pizza machen kannst, kannst du auch einen Kuchen backen.“

Der jüngste Kudo lachte. „Da hat sie recht. Also los, mach mir meinen Kuchen!“

Lächelnd stand sie auf. Wenn ihr alles da habt ja.“

„Ich ziehe mich schnell um. Du kannst schon mal in die Küche gehen und suchen was wir brauchen“, rief Ran und verschwand.
 

Shinichi war schon in sein Zimmer gegangen und hatte ihre Tasche gleich mitgenommen. Da sie ja jetzt seine Freundin war, brauchte sie ja nicht anklopfen und öffnete einfach die Tür. Als sie ihn aber völlig nackt an seinem Kleiderschrank stehen sah, erstarrte sie. Er war nackt. Und suchte sich scheinbar gerade seine Sachen raus. Verdammt, wieso sah er so gut aus? Und dieser Hintern! Zum anbeißen. Gut, dass er jetzt ihr gehörte. Sie beobachtete ihn weiter und prägte sich jeden Zentimeter seiner Haut ein. Ein wirklich leckerer Typ. Er drehte den Kopf zu ihr und grinste. „Na gefällt dir was du siehst? Soll ich mich vielleicht umdrehen?“

„Wenn du das machst, kommen wir heute wahrscheinlich nicht mehr runter“, gab sie zurück und ging zu ihrer Tasche. Lachend nahm er sich eine frische Unterhose aus seinem Schrank. Seine Jogginghose und ein Shirt hatte er schon auf sein Bett gelegt. Die junge Mori hatte ihre Sachen in die Tasche gestopft und nahm sie sich nun wieder raus. Fies grinsend drehte sie sich mit dem Rücken zu ihm um und öffnete ihr Oberteil. Dazu musste sie nur die Schleifen aufziehen.
 

Als der attraktive Fußballer nach seiner Kleidung greifen wollte, traf ihm fast der Schlag. Ran stand nun mit dem Rücken zu ihm und hatte nur noch ihre Badehose an. Das Oberteil lag auf dem Boden. „Du hast recht, wir kommen heute nicht mehr runter“, stöhnte er und merkte wie es sich in seiner Unterhose rekelte. Lachend nahm sie ihren BH und zog ihn an. „Nichts da, ich habe Hunger und ich muss Aoko helfen ein Kuchen zu backen.“

„Hä, wieso Kuchen?“

Schmunzelnd zog sie ihre Hose aus, was den jungen Kudo wieder stöhnen ließ. Nun sah er ihren perfekten, festen Hintern und wollte am liebsten rein kneifen oder beißen.

„Die beiden wollen ihre Küsse vertiefen und Aoko wollte das nicht im Wohnzimmer tun, ich habe alles gehört und bin dann einfach mal rein geplatzt und habe gefragt was sie hier nicht will. Und dein Bruder – das Schlitzohr - hat sich gleich eine Ausrede einfallen lassen, nämlich das sie keinen Kuchen backen will.“

„Du bist aber auch gemein“, lachte er und zog sich sein Shirt über. Seine Freundin nahm nun ihr Shirt und zog es ebenfalls an. „Ja aber es war witzig. Wer weiß, was die beiden heute Nacht so alles machen.“

Amüsiert stellte er sich hinter sie und küsste ihren Nacken. „Nicht das gleiche wie wir, das ist schon mal sicher.“

Spielerisch schlug sie nach seinen Händen und ging mit ihm runter.
 


 

Ein paar Stunden später saßen die vier im Wohnzimmer und schauten DVD. Ran und Aoko hatten alles für eine Pizza da gehabt und sie war ein voller Erfolg geworden. Leider waren die Zutaten für einen Kuchen nicht da, also musste Aoko den doch bei sich zuhause machen. Zum Nachtisch gab es für jeden ein Eis. Die junge Nakamori kuschelte sich an ihren Freund, während sie aufmerksam den Film sah. Sie sahen sich Jurassic World an. Ran kannte den schon, aber ihre Schwester noch nicht und er war ziemlich gut. Also hatte sie nichts dagegen gehabt diesen Film zu sehen. Sie lag in Shinichis Armen und benutzte seinen Oberkörper als Kopfkissen. Er schien nichts dagegen zu haben, denn er strich über ihre Arme.

Nachdem der Film zu ende war, beschlossen sie einen anderen zu schauen. Da es schon spät war, kam ein Horrorfilm nicht in frage, also hatte Shinichi ganz tief gegraben und den Film Asterix und Kleopatra rausgesucht. Bei einigen Szenen mussten alle vier lachen.
 

Dann war auch dieser Film zusende und sie beschlossen nun ins Bett zu gehen. Zuerst gingen die Mädchen ins Bad, während die Jungs ihre Bettdecken ausschüttelten. Kaito ging nochmal runter um eine Flasche Wasser zu holen - falls Aoko die Nacht Durst bekam. Als er wieder da war, stand sie in kurzen Shorts und Shirt in seinem Zimmer und kämmte sich die Haare. Lächelnd stellte er die Flasche auf seinen Nachtschrank. „Ich bin dann kurz im Bad.“ Sie nickte und setzte sich auf sein Bett.
 

Ran lag bereits in Shinichis Bett und gähnte. Was für ein Tag. Sie würde schlafen wie ein Stein. Sie nahm ihr Handy kurz zur Hand und schreib Kazuha eine Nachricht.
 

An: Martha

Von: Traudel

Betreff: Offiziell

So ab heute sind Kudo und ich offiziell ein Paar und ich meine es im ernst. Wir werden es versuchen. Also spare dir deine Verkupplungs pläne und sag mir lieber was wir morgen machen wollen? Ich schlage vor wir spielen Minigolf. Hab das ewig nicht mehr gemacht. Schlaf schön, Hasi Kussi :-*
 

Sie schaltete ihr Handy aus, damit ihre beste Freundin sie nicht anrief oder mit Nachrichten bombardierte. Die Tür öffnete sich und ihr heißer Freund kam herein. „Wie ich sehe, wärmt mein Weib das Bett schön vor“, grinste er zufrieden.

Sie streckte ihm die Zunge raus. „Pass auf das du dir deinen Hintern nicht verbrennst.“

„Na, dass hoffe ich doch.“ Er schaltete das Licht aus und kam zum Bett. Mit einem lauten krachen ließ er sich drauf fallen. Ran stöhnte, als sie sein Gewicht spürte. Sie boxte ihn, und er rollte sich lachend auf seine Seite. Dann zog er seine Decke über sich und seine Freundin und nahm sie in den Arm. „Es tut gut dich in meinem Bett zu haben.“

„Es tut gut in deinem Bett zu sein“, erwiderte sie schmunzelnd.

Er gähnte. „Vielleicht sollten wir auf rummachen verzichten, was meinst du?“

„Ist okay, ich bin auch erledigt.“ Sie kuschelte sich an ihn. Dann küssten sie sich zärtlich.

„Gute Nacht. Schlaf schön.“

„Du auch.“

Und schon bald waren beide eingeschlafen.

Wochenende: Fester Freund

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Wie man ein Kondom überzieht

„Oh mein Gott, der ist ja niedlich! Ich will auch so einen haben“, rief Kazuha entzückt als sie das Foto von dem kleinen Kater sah. Ran, Aoko und Kazuha standen an der Schule und warteten auf die Jungs. Die junge Mori hatte ihrer besten Freundin sofort ein Foto von dem neusten Familienmitglied gezeigt. Natürlich war die schöne Toyama hin und weg vom dem Tier. „Hast du schon einen Namen?“, fragte sie. Ihre beste Freundin nickte. „Ich habe beschlossen ihn Goro zu nennen.“

„Goro? Wieso Goro?“

„Der Name ist eine Ableitung von dem Namen meines Vaters“, erklärte Ran grinsend. „Mein Vater hieß Kogoro und der kleine Goro. Nun habe ich immer das Gefühl das er mit nahe ist.“

„Oh wie süß und traurig zugleich“, seufzte die hübsche Schleifenträgerin. „Und eure Mutter ist einverstanden das ihr ihn behaltet?“

„Ja.“ Aoko nickte „Sie meinte so ein süßes Tier macht schon keinen ärger. Außerdem ist es ja nur solange wie Ran noch keine Wohnung hat.“ Traurig sah die Kleine zu Boden.
 

Ihre Schwester stieß sie an. „Jetzt zieh nicht so ein Gesicht. Ich suche mir eine drei Zimmer Wohnung dann kannst du bei mir schlafen.“

„Das ist aber nicht das gleiche“, beschwerte sich die junge Schülerin.

„Da hat sie recht. Aber ich finde es cool, dass du dir eine eigne Wohnung suchst. Mein Vater würde das nicht erlauben, zumindest jetzt noch nicht. Ich darf doch dann auch bei dir schlafen oder?“

Die hübsche Mori grinste nickend. „Und wenn du mit Heiji in die Vollen gehen willst, stelle ich dir meine Wohnung zur Verfügung. Du darfst dann die Doktorspiele mit ihm in meinem Gästezimmer machen.“
 

Kazuhas Gesicht wurde flammenrot und auch Aoko musste schlucken. „RAN!“, schrie ihre beste Freundin und schlug ihr auf den arm. Fies grinsend wehrte sie den schlag ab. „Was denn? Ich glaube nicht, dass du bei dir Zuhause die Hosen fallen lässt und bei Heiji ist es ja auch nicht einfach wegen seinen Eltern. Du hast dann bei mir freie Bahn, wenn ich bei Kudo bin.“

Nachdenklich rieb sich Kazuha ihr Kinn. „Da hast du recht. Vielleicht nehme ich dein Angebot mal an.“

„Was für ein Angebot?“, fragte eine wohlbekannte Stimme und die Mädchen drehten sich um. Die Jungs kamen näher und der attraktive Hattori zog seine Freundin zu sich um ihr einen Kuss zu geben. Diese errötete und schwieg. Fragend sah er ihre beste Freundin an. Ran setzte ihr fieses grinsen auf. „Tja wenn ich mir eine Wohnung suche und bei Kudo bin dann könnt ihr sie als Liebeshöhle benutzen. Für gewisse Doktorspielchen.“
 

Die beiden Brüder lachten sich schlapp und Heiji sah die junge Mori mit geröteten Wangen an. „Shinichi sollte dich wohl mal flachlegen damit du auf andere Gedanken kommst.“

„Keine sorge, wir sind schon dabei. Aber ihr müsst jetzt auch mal in die Gänge kommen. Ihr seit schon länger zusammen als wir und ich wette bei uns lief schon mehr“, erwiderte Ran grinsend.

Ihr Freund umarmte sie und legte den Kopf auf ihre Schulter, „Da hat sie recht. Komm in die Gänge, Alter.“

Bevor Heiji etwas erwidern konnte, kamen zwei Personen auf die sechs zu. Kazuha und Ran verdrehten die Augen.
 

„Shinichi, ich gebe dir eine letzte Chance diese Tusse zu verlassen und wieder mit mir zusammen zu kommen“, sagte Shiho und verschränkte die Arme. Akako ging zu Kaito. „Kaito, wenn du jetzt mit mir auf die Toilette verschwindest, bekommst du etwas was du noch nie hattest“, wisperte sie anzüglich.

„Ach ja? Eine Chlamydien-Infektion?“, entgegnete Ran scheinheilig.

„Oder Genitalherpes?“, meinte die junge Toyama nachdenklich.

Die beiden Mitschülerinnen sahen sie gereizt an. „Ich rede von unbeschreiblichen Orgasmen“, zischte Akako und warf der jungen Nakamori einen überheblichen Blick zu. „Die da hat ja keinerlei Erfahrung. Die wird noch bis ins hohe alter Jungfrau bleiben.“

„Lieber eine Jungfrau als eine gebrauchte Matratze“, meinte Aoko und hielt zum ersten mal den Blick ihrer Feindin stand. Ran lächelte stolz. Das machte Aoko richtig. Nichts gefallen lassen und endlich die Zähne zeigen.
 

Akako sah die Jüngere fassungslos an. „Wie bitte?“

„Hast du Tampons in den Ohren?“, fragte die junge Mori nach. „Du bist eine verbrauchte Matratze und solltest dein dummes Maul nicht zu weit aufreißen!“

Shiho stellte sich vor Ran. „Wie lange willst du noch den Wachhund für deine Schwester spielen? Hast du es so nötig dich zu in den Vordergrund zu stellen?“

Alle sahen die junge Mori spannend an. Diese kicherte und lachte dann laut. „Wenn hier jemand Aufmerksamkeit sucht dann seid ihr das.“

„Von wegen wir...“

„Warum sucht ihr euch nicht neue Gehirne und versucht dann mal eurer Leben in den griff zu kriegen?“, unterbrach die junge Schleifenträgerin die junge Koizumi.

„Weil die ja nicht wissen wie Gehirne aussehen“, meinte Ran. „Wenn man nichts kann und nichts ist, kann das ja auch nichts werden!“

„Stimmt das habe ich nicht bedacht. Ich sage ja nicht das wir alle dummen Menschen loswerden müssen, aber könnten wir nicht die Warnhinweise entfernen und den Dingen ihren lauf lassen?“
 

Die beiden Freundinnen wurden rot vor Zorn. „Ihr verdammten Miststücke!“

„Wisst ihr. Eigentlich könnt ihr doch froh sein über eure Dämlichkeit.“

„Wieso?“

„Na ihr könntet immer noch Politiker werden! Da braucht man kein Hirn für. Das schafft jeder Trottel.“

„Ihr müsst ja echt Langeweile haben wenn ihr euch immer wieder diese dummen Sprüche überlegen müsst“, entgegnete Shiho und bekam ein lächeln von der Mori zur Antwort.

„Wenn ich Langeweile habe, dann schütte ich Apfelsaft in den Schnee und esse ihn vor den Leuten!“

„Entweder ihr hört jetzt mit dem scheiß Gelaber auf oder es knallt richtig!“, donnerte Akako

Kazuha zwinkerte ihr zu. „Einen Schlussstrich zieht man am besten mit Kreide. Tatortskreide. Um einen Körper.“

Und dann trat die junge Mori zu Shihio und sah sie so kalt an, dass sogar den beiden Jungs der Magen rebellierte. „Ihr beide werdet uns in Zukunft in ruhe lassen oder ich werde zum Anwalt gehen und dann geht es euch richtig an den kragen. Habt ihr das verstanden?“

Beide wurden blass und tauschten unsicher blicke. Dann trat Shinichi vor. „Ein für alle mal. Lasst es bleiben. Lasst uns in ruhe. Wir werden niemals mit euch zusammen kommen und deshalb erspart euch weiterhin die Peinlichkeit des Nachlaufens.“
 

Shiho senkte den Blick. „Gut. Ich werde es bleiben lassen.“

Akako sah ihre Freundin geschockt an. „Aber Shiho!“

„Es hat ja doch keinen Sinn!“ Sie drehte sich zu ihrer besten Freundin um. „Kaito wird niemals mit dir zusammen kommen! Und Shinichi will mich auch nicht mehr. Denkst du ich will weiter hinter einer verlorenen Liebe laufen? Nein, ich will auch weiter kommen!“

Wieder drehte sie sich zu Ran und Shinichi. „Ich werde in Zukunft keine versuche mehr starten. Und ich werde auch nichts mehr gegen dich oder deine Schwester sagen. Ich habe die Schnauze voll. Ich will nicht mehr gegen dich kämpfen. Einigen wir uns auf Waffenstillstand?“

Die junge Mori musterte ihre gegenüber und nickte. „Einverstanden. Wir ignorieren uns und werden kein Wort mehr zu dem anderen sagen.“ Sie schlug ein. Akako schüttelte den Kopf. „Kaito willst du es nicht mal mit mir versuchen?“

„Nein.“ Er zog seine Freundin zu sich. „Ich habe meine große Liebe schon gefunden und du wirst sie bestimmt, auch finden. Wenn und falls du jemals deinen Charakter änderst und mal netter zu den Menschen bist!“
 

Bevor sie etwas erwidern konnte, wurde sie von Shiho weggezogen. Als die beiden aus dem Blick der anderen verschwunden waren, sah die hübsche Mori zu den beiden Mädchen. „Nun haben wir endlich ruhe. Ich dachte schon die werden wir nie los.“

„Ja, dachte ich auch. Das Shiho aufgibt hat mich echt umgehauen“, meinte die hübsche Toyama.

„Nun Shiho hat es endlich eingesehen. Und ich bin da auch sehr froh drüber“, erwiderte Shinichi und umarmte seine Freundin. „Endlich kann ich meine Aufmerksamkeit auf dich richten.“

„Ich dachte, dass tust du schon längst“, hauchte sie und küsste ihn sanft. „Ja aber jetzt habe ich mehr Zeit für die interessanten Dinge und muss mir keine sorgen machen, dass du wegen Mordes im Gefängnis landest.“
 

Heiji lachte bei Shinichis Worten. Ran sah ihn fragend an. „Was lachst du da so lächerlich?“

Nun mussten die anderen ebenfalls lachen. Als sie sich beruhigten sah der attraktive Hattori seine Freundin an.

„Ach Mäuschen? Kommst du heute Abend zu uns? Meine Mutter braucht deine Hilfe. Sie will sich ein Outfit für das Wochenende zusammen stellen.“

Kazuha sah ihre beste Freundin verwundert an. „Hast du das gehört? Er hat Mäuschen zu mir gesagt.“

Die junge Mori nickte. „Er wird schon sehen, wenn die Ratte rauskommt.“ Wieder fingen alle an zu lachen.
 


 

Zwei Tage später kam der Mittwoch.

Aoko war so nervös, dass sie weder essen noch schlafen konnte. Ihre Konzentration ließ nach und das hatte zur folge das sie im Unterricht nicht aufpasste. Kaito bemerkte die Nervosität seiner Freundin und wusste was los war. Er selbst war auch sehr nervös. Und unsicher. Aber zum Glück war sein Bruder ja mit dabei. Da konnte es ja nicht so schlimm werden.

Sein älterer Bruder war dagegen überhaupt nicht nervös oder aufgeregt. Er hatte Eri ja schon einmal kennen gelernt und da Ran die Ältere der beiden war, hatte er weniger zu befürchten. Außerdem wusste er das Eri nichts gegen die beiden sagen würde, weil ihre Eltern hohe Tiere waren und somit großes Ansehen.
 

Der hübsche Mori war ebenfalls nicht aufgeregt. Sie war eher genervt. Eigentlich hatte sie ja keine Lust auf diesen ganzen Zirkus. Aber da musste sie jetzt durch. Sie und ihr Freund warteten nach der Schule auf die Jüngeren. Diese mussten etwas länger bleiben, weil sie Klassendienst hatten. Kazuha und Heiji waren schon nach hause gegangen.

Der attraktive Kudo hatte seine Freundin an sich gezogen und küsste ihren Nacken. Sog ihren süßen blumigen Duft ein. „Am liebsten würde ich dich mit zu mir nehmen.“

Sie kicherte. „Um da weiter zu machen wo wir aufgehört haben?“

„Ja.“ Er sagte das eiskalt.

„Vergiss es. Die nächste Stufe musst du dir verdienen!“

„Und wie?“
 

Sie zuckte mit den Schultern – ein dickes grinsen im Gesicht. „Überlege dir was. Immerhin sind bald Ferien. Und wenn du ganz lieb bist, nehme ich dich mit nach Amerika.“

Ach das. Die Reise. Das hatte er schon wieder vergessen.

„Okay, dann gebe ich mir mühe“, erwiderte er ebenfalls grinsend.

Bevor sie etwas darauf erwidern konnte, kamen die Jüngeren. Beide sichtlich angespannt und nervös.

„Mein Gott. Nun stellt euch mal nicht so an. Es gibt schlimmeres als die Mutter der Freundin kennen zu lernen. Wir haben ihre Eltern ja auch schon kennen gelernt und es überlebt“, rief die junge Mori und seufzte dramatisch.

Ihr Freund fügte hinzu. „Stimmt außerdem ist Eri in Ordnung. Und solange du nicht sagst das ihr zwei nächstes Jahr heiraten wollt oder so wird schon nichts schiefgehen.“

Ihre Schwester und sein Bruder sahen die beiden Älteren nicht sehr überzeugt an. „Ihre Mutter ist aber ein harter Brocken. Unsere Mutter nicht. Unsere ist nur verrückt und gruselig.“

„Und neugierig. Vergiss neugierig nicht“, lachte Shinichi.

Ran schüttelte den Kopf. „Los bringen wir es hinter uns.“
 

Gemeinsam fuhren sie zu den Nakamoris. Während der Fahrt wurde Kaito immer blasser. Aoko hatte schon Angst, dass er gleich zusammen brechen würde. Auch Ran bemerkte es und stieß den älteren Kudo an. Dieser warf einen Blick in den Rückspiegel und schüttelte den Kopf. Sagte aber nichts. Es war ja verständlich das er sehr nervös war, aber er musste sich ja nicht gleich in die Hose machen.
 

Als der Wagen in der Einfahrt der Schwestern anhielt, stieg Kaito aus und lehnte sich an das Auto. Besorgt sah Aoko ihren freund an. „Geht es?“

„Ich weiß nicht, ob ich das packe“, gestand er kleinlaut. „Deine Mutter wird mich wahrscheinlich in Stücke reizen, fressen und unverdaut wieder auskotzen.“

Das brachte Ran zu lachen. „Mein Gott, du übertreibst maßlos! Sie wird euch beide schimpfen, weil ihr nichts von eurer Beziehung gesagt habt und dann ist gut. Dann kommt der übliche quatsch von wegen nichts Sex und keine Kinder und so und dann ist es gut.“

„Das ist nicht besser“, meinte der jüngste Kudo und wischte sich über seine Stirn.
 

Nun reichte es der jungen Mori. Sie ging zu ihm hin, packte ihm am Handgelenk und zog ihn mit sich. „Du wirst das jetzt durchstehen oder ich nehme alles zurück was ich je über dich gesagt habe! Dann bist du für mich nur noch ein Arsch der meine Schwester nicht verdient hat“, zischte sie und sah ihn grantig an. Ihre Schwester und der ältere Kudo schwiegen. Kaito sah seine Lieblingsschwägerin sprachlos an. Dann nickte er langsam. „Du hast recht. Ich mache mir zu viele sorgen. Du und Shinichi – ihr seid ja dabei. Da kann ja nichts schiefgehen.“

„Eben. Also los. Rein mit euch. Ich will nachher meine Lieblingssendung sehen. Also husch, husch!“

Ihr Freund und die beiden Jüngeren folgten ihren Befehl und gingen ins Haus.
 

Dort suchte die hübsche Schülerin als erstes ihre Mutter. Diese war in der Küche. „Wir sind da. Wollen wir anfangen? Vielleicht vor dem Essen?“

„Okay, bring sie ins Wohnzimmer ich komme gleich.“

Nickend wandte sich Ran an die drei. „Wir gehen ins Wohnzimmer. Danach wird gegessen.“ Aoko zog ihren Freund mit sich, während Shinichi auf seine Freundin wartete. Diese zog ihn zu einem Kuss hinunter. Lächelnd strich er über ihre Wange. „Auf in die Höle des Löwen.“

Kichernd gingen die beiden zu den Jüngeren.
 

Sie setzten sich aufs Sofa und warteten geduldig auf Eri. Diese kam nach einigen Minuten. In der Hand hatte sie eine Tüte. Was da wohl drin war? Eine Pistole? Ein Messer? Gift?

Fragend sah die junge Mori ihre Mutter an aber diese ignorierte den Blick. Sie stellte sich vor Kaito. „Hallo ich bin Eri. Freut mich dich endlich kennen zu lernen.“ Der attraktive Basketballspieler sprang sofort auf, stand stocksteif da und streckte zitternd seine Hand aus. „Freut...mich...auch“, brachte er mühsam hervor. Die attraktive Anwältin lächelte. Er hatte angst. Sehr gut. Die sollte er auch ruhig haben.

Als sie sich setzte, stand er noch immer. Aoko zog ihn am Hosenbein und brachte ihn dazu sich auch zu setzten.
 

„Also, ich war sehr enttäuscht das Aoko mir nichts von eurer Beziehung erzählt hat“, begann Eri. Und schon kam der junge Kudo ins schwitzen. Er klammerte sich regelrecht an einer Freundin fest. Zerdrückte ihre Hand fast. Diese hielt still. Sie war ja genauso nervös.

„Ich habe mich ausführlich mit Ran über euch unterhalten“, sagte sie und wies mit einem nicken zu ihrer Tochter. „Und bin zu dem Entschluss gekommen, dass du wohl der beste Freund sein kannst den ich mir für meine Tochter wünschen könnte. Ran hat gesagt das du sehr gut erzogen bist. Du hast Manieren. Würdest niemals etwas tun was Aoko verletzten würde und verteidigst sie gegen einige Schülerinnen die sie mobben. Ich kann ja nur froh darüber sein, dass jemand wie du Interesse an meiner Kleinen hast und nicht so ein Schlägertyp.“

Kaito fiel die Kinnlade runter. Mit allem hatte er gerechnet aber nicht damit. Auch Shinichi war erstaunt.
 

Dann drehte sich eri zu dem anderen Kudo. „Tja dich habe ich ja schon einmal gesehen und da wart ihr noch kein Paar. Auch bei dir kann ich nur sagen, du bist für Ran eine gute Wahl. Das habe ich schon gemerkt als es damals den Streit mit Tomoaki gab. Also ich habe nichts dagegen wenn ihr euch trefft.“

Erleichtert atmete Aoko aus. Ein Glück, ihre Mutter war ein verstanden die verbot die Beziehung nicht.

„Ich bin aber noch nicht fertig“, meinte die ältere Nakamori und nahm ihre Tüte.
 

Ran ahnte nichts gutes. Auch ihr Freund sah skeptisch aus. Eri schüttelte die Tüte aus. Und dann lagen da auf einmal Kondome auf dem Wohnzimmertisch. Aoko wurde rot und hielt sich die Hände vor das Gesicht. Kaitos Augen waren geweitet und Ran und Shinichi sahen sich an und verdrehten die Augen.

„Ja, jetzt kommt der peinliche Teil“, sagte Eri lächelnd. „Kaito, ich will das du mir zeigst wie man ein Kondom überzieht und nein nicht an dir sondern.“ Sie nahm eine Möhre zur Hand. „Darüber! Ich nehme an das Shinichi das schon weiß, aber ich will wissen ob du das richtig kannst. Ich will keine unehelichen Enkelkinder haben. Eigentlich will ich in den nächsten zehn Jahren keine Enkel haben.“
 

Lachend nahm die junge Mori ein Kondom in die Hand. Sie riss die Verpackung auf und nahm die Möhre. „Ich zeige dir mal wie das geht.“ Geschickt streifte sie es rüber und ihre Mutter war zufrieden. Ihr Freund musste sich zusammen reizen um nicht gleich etwas dazu zu sagen.

Als sie ihm ein Kondom reichte und die Möhre, nahm er beides zwinkernd an und erledigte die Aufgabe schnell und gab sie seinem Bruder. Dieser nahm die Möhre zitternd in die Hand und griff nach einem Kondom.

Es dauerte etwas länger aber er schaffte es und die attraktive Anwältin war zufrieden. Auch Aoko machte es und zeigte ihrer Mutter, dass sie wusste was sie tat.

„Schön das ihr euch damit auskennt. Dann werden wir einen Termin beim Frauenarzt machen um für doppelten Schutz zu sorgen.“

In Kaitos Kopf waren plötzlich Bilder. Wenn Aoko die Pille nahm mussten sie ja eigentlich kein Kondom mehr benutzen. Sie konnten ohne Sex haben. Er würde sie richtig spüren können. Er wurde bei dem Gedanken rot und schnell versuchte er an was anderes zu denken.

„Gut, können wir dann essen?“, fragte Ran. „Ihr beide könnt schon mal den Tisch decken. Ich habe noch etwas zu den beiden zu sagen. Alleine.“

Aoko ging mit ihrer Schwester nach draußen. Jetzt mussten die Jungs alleine damit klarkommen.
 

Die beiden sahen die Ältere gespannt an. Zuerst sah sie Shinichi an. „Wirst du dich gut um Ran kümmern? Wirst du sie beschützen? Kannst du sie beschützen?“

„Ja das werde ich und ja das kann ich. Ich werde sie niemals verletzten. Ich liebe sie und ich will sie niemals verlieren.“

Nickend sah sie zu den Jüngeren. „Wenn du etwas gegen Aokos willen tust, werde ich dich eigenhändig erschlagen. Ich werde dir deinen Penis abschneiden und ihn dir mit Pilzen servieren.“

Schluckend nickte Kaito. „Ich werde nie etwas tun was Aoko verletzten würde.“
 

„Schön. Dann seid ihr beide jetzt erlöst. Ich will demnächst eure Eltern kennen lernen. Also seid so gut und macht einen Termin aus.“

Die Brüder nickten und gingen dann mit der Mutter in die Küche.
 

Also es hätte ja auch schlechter laufen können.

Ferien: Amerika wir kommen!

Wenige Wochen später waren endlich die Ferien. Lächelnd packte die hübsche, sehr aufgeregte Mori ihren kleinen Koffer. Sie würde das Wochenende in New York verbringen. Würde Sonoko wiedersehen und sie würde mit dem Kudo zusammen sein. Besser konnte es ja nicht laufen.

Ihr Lächeln vertiefte sich als sie daran dachte, wie er sie davon überzeugte ihn mit zunehmen.
 

Als sie letztens wieder bei ihm geschlafen hatte, diesmal ohne zu lügen, hatte er ihr ein herrliches Bad eingelassen. Er hatte Rosenblätter von der Tür bis zur Wanne verteilt. Und auch um Wasser schwammen Rosenblätter herum. Die Temperatur war perfekt und ein prickelnder Duft stieg ihr in die Nase. Es roch himmlisch nach Lavendel. Und dann hatte er ihr sogar ein Glas Sekt hingestellt. Kaum hatte sie sich in die Wanne gesetzt hatte sie aufgestöhnt. Was für ein berauschendes Gefühl! Sie entspannte sich und genoss es.
 

Shinichi war währenddessen in der Küche und versuchte zu kochen. Was eher schlecht als recht funktionierte. Er hatte einen schönen Schinkenbraten gekauft, dazu frisches Gemüse, Soße und Kartoffeln. Er hatte sich aus dem Internet ein Rezept ausgedruckt und wollte es genauso machen. Sein Bruder war mit seiner Freundin im Kino. Also hatten sie ihre Ruhe. Gut, die hatten sie so oder so weil, Aoko heute nicht hier schlafen würde. Das hatte Eri nämlich verboten. Also musste er seine Süße direkt nach dem Kino heim bringen.

Fluchend rührte er die Soße um. Der Braten war im Ofen und brutzelte vor sich hin. Die Kartoffeln waren aufgesetzt und das Gemüse fast fertig. Soweit so gut.
 

Ran kam nach einer halben Stunde aus der Wanne. Ihre Haare hatte sie zu einem Dutt gebunden und mit nichts als einem Handtuch kam sie die Treppe runter. In der Küchentür blieb sie stehen. Der attraktive Fußballer fluchte erneut als die Soße spritze und auf seiner Hand landete. Kichernd sah sie ihm zu. Als er sie hörte drehte er sie um. Und blieb angewurzelt stehen. „Was machst du da? Ich dachte, du wolltest dieses Wochenende nichts körperliches machen“, fragte er gleichzeitig entsetzt und erregt. „Ich darf doch wohl mal schauen was du da veranstaltest?“, kam es unschuldig von ihr. „Ich koche, jetzt geh hoch und zieh dir was an sonst, werde ich dich schnappen, aufs Sofa schmeißen und über dich herfallen bis zu schreist“, drohte er gespielt.

Wieder lachte sie. „Jeder wie er es braucht.“

„Hexe.“

„Ja, deine Hexe. Aber du hast recht. Ich gehe mich jetzt umziehen. Ruf mich, wenn das Essen fertig ist.“

Mit einem verführerischen Hüftschwung verschwand sie.
 

Shinichi starrte ihr hinterher. Verdammt noch mal, wieso war sie so verdammt scharf? Irgendwann würde ihm der Schlag treffen. Und dann wäre er nichts weiter als Matsch. Nicht, dass ihm das stören würde - aber er hatte noch einiges mit ihr vor. Wäre ja schade, wenn er es nicht in die Tat umsetzen könnte.

Er konnte nicht anders als an den Körper dieser wunderschönen Göttin zu denken. Ihre langen Beine, der wohlgeformte Busen und ihre Schenkel. Diese strammen Schenkel, die er am liebsten mit der Zunge verwöhnen würde!

Noch immer war er so in Gedanken versunken, dass er das Essen völlig vergaß. Erst als etwas heißes auf seiner Haut landete, kam er wieder in die Realität zurück. Die Töpfe kochten über. Die Soße brannte an. Heftig fluchend versuchte er zu retten was zu retten war. Das Gemüse und die Kartoffeln waren noch in Ordnung aber die Soße war angebrannt. Er war so mit den Töpfen beschäftigt das er den Braten vergaß.
 

Als er den Tisch deckte, kam ihn ein komischer Geruch in die Nase. Was konnte das sein? Es roch irgendwie angebrannt. Die Soße konnte es ja nicht sein, die hatte er von der Herdplatte genommen. Er wusste nicht woher der Geruch kam und vergaß es auch wieder als seine Freundin kam. Sie trug eine alte Jogginghose und ein weites Shirt. Und trotzdem sah sie zum anbeißen aus. Beeindruckt sah sie sich den Tisch an. „Sehr gut. Du gibst dir ja richtig mühe.“

„Ich muss meine Süße doch verwöhnen“, grinste er und küsste ihren Nacken.

„Nenn mich nicht, Süße. Ich mag das nicht“, murrte sie.

„Wie wäre es mit mein süßes kleines Schnuffel Häschen?“

„Ich klatsch dir gleich eine.“

Lachend ließ er sie los. „Gut, ich bleibe bei Schatz.“

„Wie wäre es, wenn du bei Ran bleibst und ich bei Kudo?“

Amüsiert nickte er und strich mit den Finger über ihre weiche Haut. „Einverstanden.“
 

Dann beugte er sich runter und küsst sie sanft. Sie erwiderte den Kuss hungrig und schloss genießerisch die Augen. Plötzlich stieg ihr ein Geruch in die Nase. „Was ist das?“, fragte sie und löste sich von ihm.

„Keine Ahnung. Die Soße ist mir angebrannt aber die habe ich vom Herd genommen.“

Die hübsche Mori stand auf und ging zum Herd. Stimmt, die Töpfe waren nicht mehr auf den Herdplatten. Als sie ihren Blick zum Backofen wandern ließ zuckte sie zusammen. „Kudo? Hast du nicht was vergessen?“

„Was denn?“

„Den Braten?“

Shinichi wurde blass und rannte zu ihr. Sie ging zur Seite als er den Ofen öffnete und ein großer Schwall Rauch aus jenem kam. Er hustete und nahm die Topflappen zur Hand. Er holte den Braten aus dem Ofen und stellte ihn auf die spüle. Enttäuscht sah er auf das verbrannte Fleisch. Oh nein. Der schöne Braten. Völlig schwarz und nicht mehr zu retten.
 

Seine Freundin sah ihn über die Schulter. „Ist nicht so schlimm. Dann lassen wir eben das Fleisch weg und essen nur Kartoffeln, Gemüse und Soße.“

„Ich wollte dir doch was schöne kochen“, meinte er niedergeschlagen.

Tröstend küsste sie ihn auf die Wange. „Der gute Wille zählt. Kommt lass uns essen.“

Beide füllten ihre Teller mit essen und setzten sich an den Tisch. Freudig nahm Ran den ersten bissen. Ihre Miene sprach bände. Innerhalb von einer Sekunde verzog sich ihr glückliches Gesicht zu einem gequälten. „Schmeckt es dir?“, fragte ihr Freund.

„Naja....“ Die Kartoffeln waren so versalzen, dass sie gleich ein Halsbonbon lutschen musste. Das Gemüse war so fade, dass es ihr fast hochkam und die Soße schmeckte nach angebrannten.

„Sagen wir es mal so. Solltest du je heiraten lass deine Frau kochen. Sonst werdet ihr beide nicht lange überleben“, hustete sie und sah ihn entschuldigend an.

Nachdem er auch einen bissen zu sich genommen hatte, wusste er wovon sie sprach. Es war wirklich ekelig. „Okay, dann wirst du den Rest unseres Lebens kochen müssen.“
 

Sie zog eine Augenbraue hoch. „Wer sagt denn, das ich dich heirate?“

„Glaub mir, du wirst irgendwann den Namen Kudo tragen. Ich habe nicht vor dich gehen zu lassen“, grinste er und warf das essen in den Müll. Kopfschüttelnd machte sie es ihm nach. „Wollen wir Pizza bestellen?“

„Gute Idee. Such dir was aus ich räume hier auf“, sagte er und stellte das Geschirr in die Spülmaschine.

Die hübsche Mori nahm sich eine Bestellkarte aus der Schublade und warf einen Blick herein. Heimlich beobachtete sie ihren niedergeschlagenen Freund. Es war echt süß, dass er sich solche mühe gab. Lächelnd traf sie einen Entschluss.
 

Die Pizza wurde geliefert und beide saßen im Wohnzimmer und verschlangen gierig die gelieferte, warme Pizza. Nebenbei sahen sie fern. Gerade lief Two and a half man. Die letzte Staffel der Serie. Mit Ashton Kutcher. Ein toller Schauspieler. Shinichi war auf den Bildschirm fixiert und bekam nicht mit wie seine Freundin etwas auf ihre Serviette schrieb. Erst als sie ihn antippte und sie ihm reichte. Er wollte sich gerade die Finger sauber machen,als er ihre Schrift erkannte. Neugierig las er es durch.
 

- Glückwunsch, hiermit wurdest du auserkoren an dem New York Wochenende teilzunehmen -
 


 

Überrascht sah er seine schöne Freundin an. „Wirklich? Du nimmst mich mit und nicht Aoko oder Kazuha?“ Damit hatte er nicht gerechnet. Er dachte, dass sie eines der beiden Mädchen mitnehmen würde. Egal wie lieb er zu ihr war. Schließlich war es ein besonderes Wochenende und er hatte erwartet das ihre Schwester mitgehen würde.
 

„Du kommst mit und damit basta. Aoko und Kazuha können ein anderes mal mitkommen. Außerdem will ich dir die Stadt zeigen und Sonoko brennt auch schon darauf dich kennen zu lernen“, lachte die junge Schülerin.

„Ich weiß gar nicht was ich sagen soll.“

„Wie wäre es mit, Ran du bist und bleibst die beste Freundin der Welt“, witzelte sie.

Amüsiert zog er eine Augenbraue hoch. „Das sage ich erst, wenn wir die nächste Stufe angehen.“

„Dann mach dich gefasst. Das Wochenende wird ein echter Knaller.“
 


 

Immer noch lächelnd schloss sie den Koffer und überlegte ob sie auch nichts vergessen hatte. Der Flug würde in vier Stunden losgehen und sie mussten eine Stunde vorher am Flughafen sein.

„Du Ran, kann ich kurz reinkommen?“ Ihre Mutter rief vom Flur.

„Ja.“

Eri betrat den Raum. „Hier ist ein Brief für dich. Von einem Anwalt.“ Sie überreichte ihn ihrer Tochter. Diese nahm ihn und sah neugierig drauf. „Der ist von dem Anwalt meines Vaters“, stellte sie fest und riss den Brief auf. Eri setzte sich auf das Bett und sah gespannt aus. Ran faltete den Zettel auseinander und las ihn durch. Nach einer weile ließ sie das Blatt sinken und sah ihre Mutter an. „Es geht um das Testament meines Vaters. Er will mich so schnell wie möglich sehen um alles mit mir zu klären.“

„Verständlich. Du bist jetzt achtzehn, und du bekommst nun dein Erbe zugesprochen“, erwiderte Eri und nahm den Brief um ihn selber zu lesen.

„Ich rufe ihn gleich an und frage ob wir uns morgen treffen können. Wenn ich schon mal in New York bin erledige ich das.“ Sie holte ihr Handy und ließ sich von Eri die Nummer sagen.
 

Es piepte.

„Rechtsanwaltskanzlei Baker. Was kann ich für Sie tun“, flötete eine weibliche Stimme.

„Guten Tag. Ich heiße Ran Mori. Ich muss dringend mit Mr. Baker sprechen.“

„Ich denke nicht, dass er jetzt Zeit hat. Worum geht es denn?“

„Er hat mit einen Brief geschickt, indem es um das Testament meines Vaters geht. Ich muss ihn dringend sprechen, es dauert auch nicht lange.“

„Warten Sie. Ich werde ihn fragen ob er ein paar Minuten übrig hat.“

Eine Hintergrundmusik ertönte und die junge Mori seufzte. Sie hasste das. Plötzlich gab es einen neuen Klick und eine tiefe Stimme meldetet sich. „Hallo? Ran?“

„Hallo Mr. Baker. Ich habe ihren Brief bekommen.“

„Schön dich zu hören mein Kind. Wie geht es dir?“

„Gut und Ihnen?“

„Kann nicht klagen. Ja es geht um das Erbe. Du müsstest so schnell du kannst herkommen damit wir alles regeln können.“

„Ich fliege heute noch nach New York. Können wir uns morgen treffen? Haben Sie Zeit?“

„Oh das passt ja. Ähm, ja du kannst morgen Mittag vorbei kommen und dann erledigen wir das schnell.“

„Super, dann sehen wir uns morgen. Bis dann.“

„Ich freue mich. Ciao.“
 

Die hübsche Schülerin legte auf. „Es ist komisch über das Testament von Paps zu reden. Es fühlt sich so....ich weiß gar nicht wie ich es beschreiben soll.“

„Das glaube ich dir.“ Eri legte einen Arm um ihre Tochter. „Wenn ich könnte, würde ich mitkommen aber ich glaube das es gut ist, dass du mit Shinichi hinfliegt. Er ist eine große Stütze für dich und wird es auch bleiben. Aber wenn du irgendwelche Fragen hast oder so, dann ruf mich an.“

„Mach ich“, versprach die junge Mori lächelnd.

„Gut, ich gehe wieder runter. Brauchst du noch irgendwas?“

Ran schüttelte den Kopf. „Nein, ich hab alles. Soll ich dir was aus New York mitbringen?“

„Hmm, eigentlich brauche ich nichts. Aber wenn du was hübsches findest kannst du es kaufen.“

„Okay.“

Eri ging aus dem Zimmer. Die junge Mori packte ihren Reisepass, Ausweis und alles andere in ihren kleinen Rucksack. Das ging mit zum Handgepäck und sie musste keine Angst haben alles zu verlieren sollte ihr Koffer verloren gehen.
 

Einige zeit später war sie bereit. Der Koffer stand an der Haustür und musste nur noch in das Auto ihrer Mutter gelegt werden. Shinichi würde sie am Flughafen treffen. So war das abgemacht. Heiji würde seinen Freund dann hinfahren. Aoko war ganz aufgeregt. Mit Goro im Arm lief sie hin und her. Ihre Schwester und Mutter sahen sie Kopfschüttelnd an. „Wieso bist du so nervös? Ich bin doch nur übers Wochenende weg“, fragte die Ältere.

„Ich weiß nicht. Ich hab mich so an dich gewöhnt, dass es mir schwer fällt dich gehen zu lassen. Auch wenn es nur für ein Wochenende ist.“ Die Jüngere zog einen Schmollmund.

„Du verbringst ein schönes Wochenende mit Mum und Kaito. Du wirst mich gar nicht vermissen“, seufzte Ran.

Eri sah sie sprachlos an. Ran hatte sie noch nie Mum genannt.

Auch Aoko war es aufgefallen und sah ihre Schwester an. Die runzelte die Stirn. „Was denn?“

„Du hast zu Mama - Mum gesagt.“

„Ja und?“

„Nichts es ist nur ungewohnt das von dir zu hören“, meinte Eri lächelte aber glücklich.

„Strapaziere dein Glück nicht. Ich kann auch weiterhin Eri sagen oder Hexe“, knurrte Ran konnte ein amüsiertes Grinsen aber nicht verkneifen.
 

Ran nahm Goro und küsste ihn auf sein Köpfchen. Er schnurrte. „So mein Süßer. Du bist brav und hörst auf Aoko klar? Sonst streiche ich den Tunfisch.“

Er miaute und schien verstanden zu haben. Lachend setzte sie ihn wieder ab. „Dann mal los. Ich will meinen Flug nicht verpassen.“

Eri nahm den Koffer und ging raus. Als sie den Koffer verstaute und sich auf den Fahrersitz setzte, schrieb Ran eine Nachricht. „Wem schreibst du, etwa deinem Geliebten?“, kicherte ihre Schwester. Ran drehte sich um und schlug nach ihr. „Nein, ich habe Sonoko geschrieben, dass es bald losgeht und dass wir uns bald sehen. Und wenn du nicht aufhört Kudo meinen Geliebten zu nennen, werde ich dich - wenn ich wieder komme - in den nächsten See werfen.“

Die junge Nakamori kicherte lauter und Ran konnte ihre ernste Miene nicht mehr aufrecht erhalten. Eri lächelte. Es war schön das sich die Mädchen so gut verstanden.
 

Am Flughafen angekommen sahen sich die drei Frauen zuerst nach den Kudo um. Dieser stand mit Heiji, Kaito und Kazuha in der großen Halle. Als er seine Freundin sah kam er lächelnd auf sie zu. „Bereit? Aufgeregt?“

„Ja und ja.“ Sie grinste und küsste ihn kurz. Dann zog sie ihre beste Freundin zu sich. „Schade das es nur zwei Tickets sind. Ich hätte dich und Aoko gerne mitgenommen.“

„Das heben wir uns fürs nächste mal auf“,erwiderte die hübsche Toyama augenzwinkernd. „Außerdem habe ich was mit Heiji vor und das muss niemand sehen.“ Diese Worte flüsterte sie in das Ohr ihrer Freundin.

Ran grinste dreckig. „Oha, es wird heiß und versaut.“

Kazuha kicherte. „Kann sein. Jedenfalls wünsche ich dir viel Spaß und grüß Sonoko Unbekannter weise. Und sag ihr das sie in Amerika die beste Freundin ist aber in Japan bin ich es.“

„Wird gemacht Chef.“
 

Die Zeit verging und nun war es soweit. Sie mussten zum Flugzeug. Ran umarmte jeden und gab Aoko einen Kuss auf die Stirn. „Und schön artig sein.“ Mahnte sie ihre Schwester spielerisch. Diese wurde rot. „Bin ich immer.“

„Sehr gut, das wollte ich hören.“

Eri zog ihre Tochter an sich. „Viel Spaß und ruf an, wenn was ist.“

„Mach ich. Und lass Kaito am leben.“

„Ich werde es versuchen.“

Lachend nahm sie die Hand von dem attraktiven Kudo und zog ihn mit sich. Dieser winkte nochmal allen. „Und tut nichts, was wir nicht auch tun würden“, rief er laut und lachte als sein Bruder einen roten Kopf bekam. Auch Ran musste lachen. Nicht nur weil Aokos Kinnlade runter hing, sondern auch weil ihre Mutter aussah als träfe sie der Schlag. Nur Kazuha grinste ebenfalls, genauso wie Heiji.
 

Endlich waren sie im Flugzeug. Ran saß am Gang. Sie musste während des Fluges oft auf Toilette. Deswegen hatte sie lieber den Platz. Shinichi saß neben ihr und am Fenster saß ein älterer Mann.

„Ich bin schon sehr gespannt wie deine Freundin so ist“, meinte er gähnend. Er hatte nicht sehr viel geschlafen. „Sie ist vollkommen irre. Aber liebenswert. Als erstes wird sie sich fragen wie du im Bett und wie gut du bestückt bist.“

Bei der trockenen Antwort musste der junge Kudo schlucken. Seine Freundin kicherte. „Das ist mein ernst. Wenn du sagst, dass du eine Granate im Bett bist, wird sie von dir verlangen, dass du ihren Freund Tipps gibst und wenn du sagst du bist schlecht, muss ihr Freund dir Tipps geben.“

„Ich mag deine Freundin jetzt schon“, bemerkte er und lehnte sich entspannt zurück. Grinsend lehnte sie sich auch zurück. Bald würde sie wieder in ihrer Heimat sein.
 


 

Stunden später – Am Flughafen LaGuardia Airport in Amerika:

Aufgeregt gingen Ran und Shinichi durch die große halle. Endlich war sie wieder zuhause. Es war so ein unglaubliches Gefühl. Irgendwo musste Sonoko auf sie warten. Aber wo?

„Wenn du eine laute, verrückte, durchgeknallte Frau siehst. Dann ist das Sonoko“, meinte die junge Mori fröhlich.

„Ja.“ Der attraktive Kudo nickte in eine Richtung. „So wie die da hinten, die mit den Armen rudert und gleich einen hysterischen bekommt?“

Das Gesicht der Mori wurde strahlender. „Hallo Sonoko!“

„RAAAAAANNNN!!!“, brüllte ihre Freundin und rannte wie ein Blitz auf sie zu. Beinahe wäre die junge Mori umgefallen, wenn ihr Freund sie nicht festgehalten hätte. Sonoko hatte sich so in ihre Arme geworfen, dass die junge Schülerin kaum ihr Gleichgewicht halten konnte. Während die beiden Mädchen sich aufgeregt in den Armen hielten und laut quatschten, kam eine großer junger Mann auf die drei zu. Er trug eine Brille, an seiner Augenbraue hatte er ein Pflaster. Wahrscheinlich hatte er sich irgendwie verletzt. „Hi, du musst Shinichi sein. Ich bin Makoto Kyogoku. Der Freund von der verrückten da“, stellte sich der junge Mann vor und reichte ihm die Hand.

Der attraktive Fußballer schlug ein. „Hi, ja ich bin Shinichi Kudo. Der Freund von der anderen verrückten.“

Makoto lachte. „Es tut gut zu wissen, dass es noch jemand mit einer verrückten zu tun hat. Ich dachte, ich wäre der Einzige.“

Auch der Kudo musste lachen. „Keine sorge mein bester Freund hat auch eine verrückte Freundin. Wir können also einen Club aufmachen.“
 

„Wer ist hier verrückt?“, fragte Sonoko und stellte sich vor Shinichi. Sie war genauso groß wie Ran hatte einen scharfen Blick und war ebenfalls sehr direkt. „So, nun lass dich mal anschauen. Ich muss ja wissen, was für ein Typ mein Mädel sich eingefangen hat.“ Shinichi warf seiner Freundin einen Blick zu bevor er sich um sich selbst drehte. Die hübsche Suzuki musterte ihn genau und nickte zufrieden. „Also dein Geschmack hat sich enorm gebessert. Er ist wirklich ein Leckerbissen. Und wie bist du so im Bett?“

Ihr Freund schlug sich die Hand gegen die Stirn. Seine liebe Sonoko war unverbesserlich.

Der attraktive Kudo wusste nicht, was er sagen sollte. Ran unterdrückte amüsiert ein lachen. Kam ihm aber zur Rettung. „Sonoko, mach dir keine Sorgen. Ich kann mich nicht über seine Technik beschweren. Außerdem würde ich es begrüßen, wenn wir jetzt zum Hotel fahren. Ich bin müde und habe großen hunger.“
 

„Einverstanden aber dieses Gespräch ist noch nicht vorbei“, warnte Sonoko die beiden und zog ihren Freund mit sich. Die beiden Schüler holten ihre Koffer und gingen dann mit dem Paar nach draußen. Dort stand eine große Limousine. „Sag bloß, du hast deinen Vater überredet seine Limo für uns rauszurücken.“ Ran war erstaunt.

„Hallo? Wenn meine beste Freundin nach Monaten mal wieder in ihrer Heimat ist muss das gefeiert werden! Ich hoffe, du trinkst Champagner“, fragte sie den jungen Kudo.

Dieser nickte. „Eigentlich trinke ich lieber Bier aber Champagner geht auch.“

„Ausgezeichnet. Dann lasst uns einsteigen. Wir müssen das Wochenende ausnutzen und feiern!“
 

Makoto schüttelte den Kopf als seine Freundin die junge Mori in den Wagen zog. Er nahm das Gepäck der beiden und lud es in den den Wagen. „Ist deine Freundin immer so?“, fragte Shinichi etwas überfordert.

Der Angesprochene nickte und seufzte. „Ja, sie ist sehr anstrengend und launisch. Aber sie hat auch ihre guten Seiten. Außerdem...“, Er beugte sich zu dem Kudo und senkte die Stimme. „Ist sie eine Wucht im Bett. Ein guter Grund sie zu behalten.“

Lachend klopfte Shinichi dem Älteren auf die Schulter. Das ging ja gut los. Das Wochenende würde bestimmt spaßig werden.

Ferien: Abendessen der besonderen Art

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Ferien: Immer an deiner Seite

„Auf Uns!“, rief Sonoko und erhob ihr Cocktail Glas.

„Auf Uns!“, riefen die anderen drei ebenso erfreut und stießen an.

Ran saß mit Sonoko, Shinichi und Makoto in 1 Oak – dem angesagtesten Promi Club.

Sonoko hatte einiges springen lassen um die vier hier reinzukriegen. Aber das war ihr egal. Immerhin war ihre beste Freundin wieder da und das musste gefeiert werden! Außerdem hatte sie hier einen eigenen Bereich und so wurden sie nicht groß gestört. Als Tochter eines Millionärs hatte man es einfach zu gut.
 

Der attraktive Kudo hatte nicht schlecht geschaut, als sie hier ankamen und die ganzen Promis sah. Als Katy Perry an ihnen vorbei ging und Sonoko lächelnd begrüßte, wäre er fast aus allen Wolken gefallen! „Du kennst wohl Gott und die Welt, oder?“, fragte er noch immer ungläubig.

„Wenn man reiche Eltern hat wird man in diese Richtung geschubst. Und dann lernt man auch viele Leute kennen“, meinte sie schulterzuckend. Makoto hatte einen Arm um seine Freundin gelegt und ihr einen Kuss auf die Stirn gehaucht.
 

„Also Ran, wie ist es so in Japan?“ Ihre beste Freundin war neugierig. Aber das konnte sie ihr nicht vorwerfen.

„Naja, natürlich ist es anders als hier. Aber ich habe mich gut eingelebt und verstehe mich sogar mit Eri. Wir haben uns ausgesprochen und sie hilft mir eine eigene Wohnung zu finden“, erzählte die junge Mori.

„Das ist ein großer schritt“, meinte der Brillenträger und nippte an seinem Drink. „Als ich in meine Wohnung gezogen bin, war das ein tolles Gefühl. Allerdings ist man in der ersten Zeit auch sehr einsam.“

„Das werde ich nicht sein. Ich habe einen kleinen Kater, er heißt Goro und er kommt mit. Außerdem gebe ich Aoko einen Schlüssel und dann kann sie mich besuchen. Und ich nehme an, dass er hier auch oft da sein wird.“ Sie stieß ihren Freund mit den Ellbogen an. Dieser schmunzelte. „Darauf kannst du wetten. Wahrscheinlich läuft es darauf hinaus, dass ich bei dir einziehe.“
 

„Das ist doch super. Ich freue mich das es so gut für dich läuft. Du hast es mehr als verdient“, seufzte die hübsche Suzuki zufrieden. „Aber ich muss dich mal was fragen Shinichi.“

Der Angesprochene sah sie neugierig an.

„Kudo. Du bist nicht zufällig mit Yusaku Kudo verwandt?“

Lächelnd nickte er. „Er ist mein Vater.“

Hoch erfreut klatschte sie in die Hände. „Ich habs mir gedacht! Du hast die gleichen Augen wie er. Ich habe ihn mal bei einer Autogramm Stunde kennen gelernt. Ist schon ne weile her, aber das werde ich nicht vergessen. Er meinte, dass er zwei Söhne hat und er braucht eine hübsche, reiche Schwiegertochter.“ Sie zwinkerte Ran zu. „Ich hab lachend abgelehnt und gesagt, dass ich bereits jemanden an der Angel habe.“ Sie gab ihren Makoto einen Kuss auf die Wange.
 

Dieser grinste. „Stimmt, dass war zu der Zeit als du so versessen nach einem Date mit mir warst. Weißt du Shinichi. Ich habe Sonoko vor zwei Jahren bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung kennen gelernt. Sie hat sich quasi gleich in meine Arme geworfen und meinte: Du bist jetzt mein Freund und darfst keine Frau mehr ansehen. Ich dachte, was ist dass denn für eine verrückte? Nun ja, nach dem ersten Schreck haben wir uns unterhalten und sie hat mir erzählt, dass sie schon lange in mich verliebt ist und es endlich geschafft hat mich persönlich zu treffen.“

Während er sprach sah man ihm an, wie sehr er seine Freundin liebte. Auch diese sah verliebt und glücklich aus.
 

„Das ist ja cool. Du musst sehr hartnäckig sein“, erwiderte der attraktive Fußballer. Seine Freundin nickte. „Jedes mal, wenn Makoto einen Kampf hatte, hat sie sich ein Shirt mit seinem Gesicht angezogen und wie blöd gebrüllt. Allerdings nur vor dem Fernseher, weil er viel unterwegs ist und Sonoko nicht einfach durch ganz Amerika reisen kann. Sie hat alles verfolgt und jeden Zeitungsartikel ausgeschnitten. Und als sie dann gelesen hat das er an einer Veranstaltung teilnehmen würde, hat sie ihren Vater gefragt ob sie dort ihre Familie vertreten könnte. Ihre Eltern hatte keine Zeit also waren sie einverstanden. Sie gaben ihr einen großen Scheck und Sonoko war überglücklich.“

„Ja und dann habe ich ihn sofort gesehen und musste mich in seine Arme werfen. Es hat so lange gedauert bis ich ihn endlich persönlich sah und ich wollte keine Sekunde länger warten, und ihn von meinen Gefühlen erzählen. Es hat etwas gedauert bis wir zusammen gekommen sind, aber es hat sich gelohnt.“
 

Sie zog ihren Liebsten zu sich und küsste ihn leidenschaftlich. Dieser erwiderte nur zu gerne den Kuss und grinste sogar.

Als sie sich lösten sahen sie in die grinsenden Gesichter von Ran und Shinichi.

„Und was haben deine Eltern zu ihm gesagt?“, wollte der junge Kudo wissen.

„Die waren anfangs nicht so begeistert“, schmollte Sonoko. „Meine Mutter wollte ihn noch nicht mal ins Haus lassen. Und mein Vater meinte, er will nur unser Geld.“

„Ich habe ihren Eltern klipp und klar gesagt, dass das nicht der Fall ist. Mich interessiert weder ihr Geld, noch ihre Macht oder ihre Kontakte. Ich wollte nur Sonoko und es war mir egal, welche Steine man mir in den Weg legte. Ich hätte sie alle weggerollt, nur um mit ihr zusammen zu sein“, erklärte der gutaussehende Karate Meister.

„Das ist wirklich beachtlich“, sagte Shinichi beeindruckt.

„Was haben deine Eltern zu Ran gesagt?“

Diese kicherte und er grinste. „Meine Mutter war hin und weg von ihr. Sie plant bereits unsere Hochzeit und auch die von Aoko und Kaito. Und auch mein Dad war von den beiden mehr als begeistert auch, wenn er es nicht so zeigt.“

„Seine Mutter ist echt cool. Wir verstehen uns super“, lächelte die hübsche Schülerin. „Ihr ist es egal, ob ich Geld habe oder nicht. Solange ich ihren Sohn ordentlich in den Hintern trete - ist sie voll und ganz auf meiner Seite.“

Lachend hob Sonoko wieder ihr Glas. „Darauf trinke ich.“
 

Mittlerweile hatten die vier schon einiges intus. Lachend erzählten sie sich Geschichten. Die beiden Jungs verstanden sich super. Makoto wollte dem jungen Kudo sogar ein bisschen Karate beibringen. Und im Gegenzug wollte dieser dem älteren Fußball näher bringen.

Die beiden Mädchen konnten nur mit den Kopf schütteln. Da hatten sich zwei gesucht und gefunden.

„Morgen muss ich zum Anwalt. Der hat mir einen Brief geschrieben, es geht um das Testament von Paps.“

Die hübsche Schülerin sah ihre Freundin mitleidig an. „Das muss hart sein. Wie gehst es dir denn so, ohne ihn? Ist es etwas erträglicher geworden?“

Ran nickte schluckend. „Ja, er wird mir immer fehlen aber der Schmerz ist erträglich. Vor allem seid ich mit Eri Frieden geschlossen habe und ich Aoko, Kazuha, Heiji, Kaito und Shinichi an meiner Seite habe. Ich bin froh, dass sie in meinem Leben sind.“

„Das freut mich. Aber ich muss gestehen, ich bin eifersüchtig. Und ich habe Angst.“

Erstaunt warf die junge Mori der hübschen Suzuki einen Blick zu. „Wieso?“
 

Diese zuckte mit den Schultern und sah traurig aus. „Naja, ich hatte Angst das Kazuha den Platz als deine beste Freundin übernimmt. Das wir uns irgendwann gar nicht mehr schreiben und du mich hier vergisst. So läuft es doch immer, oder? Irgendwann wird die Entfernung zum Problem und dann endet eine jahrelange Freundschaft.“

Schmunzelnd umarmte Ran ihre Freundin. „Da mach dir mal keine sorgen. Du wirst immer meine beste Freundin bleiben. Allerdings musst du dir den Platz mit Kazuha teilen. Ich soll dir ausrichten, dass du hier meine beste Freundin bist aber in Japan hat Kazuha den Platz erkämpft. Kannst du damit Leben?“

„Ich denke schon. Ja, dass ist okay. Ich muss Kazuha unbedingt mal kennen lernen. Ich werde Daddy fragen, ob ich dich in den nächsten Ferien mal besuchen kann.“

„Ja, das wäre cool. Und bring Makoto mit. Er, Kaito, und Heiji werden sich bestimmt prima verstehen.“

„Ist gebongt“, lächelte Sonoko und gab dem Kellner einen wink. Dieser nahm weitere Bestellungen auf.
 

Kurz nach vier rief Sonoko ein Taxi. Die beiden Jungs hatten ordentlich was getrunken und hielten sich nur mühsam auf den Beinen. Ran und Sonoko hatten auch viel weg gezischt, aber sie konnten noch ohne Hilfe stehen und gehen. Während die beiden sich gegenseitig stutzen mussten.

Als das Taxi kam und die vier einstiegen, wurde die junge Mori auf einmal sehr müde. Sie war froh, wenn sie gleich im Hotel waren. Und sie in das weiche Bett fallen konnte.

Sonoko winkte den beiden als das Taxi weiter fuhr. Ran hatte ihr Geld geben wollen, aber ihre Freundin hatte ihr einen Vogel gezeigt. Wieso sollte Ran das Geld was sie hier noch hatte, für eine Taxifahrt ausgeben? Immerhin hatte Sonoko mehr Geld als gut für sie war und sie hatte kein Problem das Taxi zu bezahlen.

Langsam ging sie mit Shinichi durch die Lobby in Richtung Fahrstuhl. Dieser schüttelte aber den Kopf. „Ich kann da jetzt nicht rein. Ich glaube, ich kotze wenn ich in dem engen Ding drin bin und es losfährt. Lass uns die Treppe nehmen.“

Sie sah ihn zweifelnd an. „Glaubst du denn, dass du das schaffst?“

„Es wird vielleicht etwas länger dauern, aber bevor ich hier hin kotze und wir rausgeworfen werden, ist es mir lieber.“

Sie gab nach und gemeinsam erklommen sie Stufe für Stufe. Immer wieder mussten sie eine Pause machen, da der attraktive Kudo aufgrund seines Alkohol Pegels nicht so schnell war, aber sie schaffte es und kamen irgendwann an ihren Zimmer an.
 

Die junge Mori schloss die Tür auf und erleichtert machte sie das Licht an. Shinichi ging ohne groß zu überlegen ins Bad. Erst wollte sie ihm nach, aber als sie hörte das er nur ein kleines Geschäft machte und danach ohne weiteres ins Bett marschierte, war sie sehr erleichtert. Auch sie machte sich fertig und kam einige Minuten später raus.

Grinsend trat sie zum Bett. Ihr Freund hatte bis auf seine Boxer ausgezogen und sich einfach ins Bett fallen lassen. Er lag auf den Bauch, alle vier von sich gestreckt und sah aus wie ein Marienkäfer auf dem Rücken. „Das muss festgehalten werden“, sagte sie zu sich und machte mit ihrem Handy ein Beweisfoto. Dann legte sie es weg und kroch zu ihn ins Bett. Müde schloss sie die Augen und war fast eingeschlafen, als sie etwas hörte. Erschöpft hob sie den Kopf und sah in die Richtung ihres Freundes. Und hätte am liebsten gekotzt. Dieser fing an zu schnarchen. Und zwar richtig laut und penetrant! Das durfte ja wohl nicht wahr sein! Sie stieß ihn an und er hörte damit sogar auf. Seufzend kuschelte sie sich wieder ins Kissen, aber zu früh gefreut. Er fing wieder an und Ran wusste, dass es eine lange, schnarchende Nacht werden würde.
 

Völlig fertig und mit pochenden Schädel wachte Shinichi auf. Er sah auf sein Handy und warf den Kopf zurück ins Kissen. Halb 11. noch früh, wenn man bedachte, dass sie erst gegen fünf ins Bett gekommen waren. Vorsichtig tastete er nach seiner Freundin. Fand aber nur eine leere, kalte Stelle. Wo war Ran? Mühsam richtete er sich auf und hielt sich den Kopf. Verdammte scheiße, er hatte einen richtig üblen Kater. Und was für einen! Vorsichtig und langsam erhob er sich aus dem Bett. Ihm war schlecht und der Kopf schmerzte höllisch. Er bewegte sich quasi wie ein Zombie und sah sich suchend nach der jungen Mori um. Im Bad war sie nicht. War sie schon frühstücken? Er beschloss erst mal ins Bad zu gehen und dann etwas gegen die Kopfschmerzen zu nehmen.
 

Ran öffnete gerade die Zimmertür, als sie ihren Freund fluchen hörte. Neugierig öffnete sie die Badezimmertür und versuchte ein lachen zu unterdrücken. Shinichi hatte sich scheinbar an der Dusche gestoßen, denn er hüpfte auf einem Bein und stieß Reihenweise Flüche aus. „Alles okay?“, wagte sie zu fragen und sah seinen Tanz kopfschüttelnd an. Dieser rieb sich seinen Zeh. „Es geht. Man das war gestern hart. So einen Kater hatte ich schon lange nicht mehr. Ich habe fürs erste genug von Alkohol.“

„Wenn du mit Sonoko saufen gehst, musst du mit so was rechnen“, tadelte sie ihn scherzend. „Und du hast dich wacker geschlagen. Beeindruckend, das du und Makoto so viel geschafft habt. Aber wenn Sonoko dich zu einem wett trinken, herausgefordert hätte, hättest du keine Chance gehabt.“

„Er ist ein feiner Kerl. Und Sonoko ist echt einmalig. Ich dachte ja erst, sie ist voll eingebildet aber sie hat das Herz am rechten Fleck.“ Er nahm sie in den Arm und küsste ihren Kopf.

Glücklich schmiegte sich die hübsche Mori an ihn. Allerdings löste sie sich ziemlich schnell und sah ihn entschuldigend an. „Sorry, aber du brauchst dringend eine Dusche und einen starken Kaffee.“

Grinsend nickte er und zog seine Boxer aus.

Ran war etwas überrascht und verließ das Bad mit roten Wangen.
 

Eine Stunde später waren die beiden auf den weg zu Mr. Baker. Die hübsche Schülerin hatte ihren Freund gesagt, dass er ruhig im Hotel bleiben konnte, da es ihm noch nicht so gut ging, aber er hatte abgelehnt und drauf bestanden dabei zu sein. Da sie keine Lust auf eine Diskussion hatte, fügte sie sich.

Vor dem großen Gebäude angekommen, atmete sie einmal tief ein und aus. Shinichi drückte sanft ihre Hand. Wollte ihr auf diese weise Mut zusprechen, was sie dankend zur Kenntnis nahm. Gemeinsam gingen sie rein. Sie fuhren mit den Fahrstuhl nach ganz oben und wurden von der Vorzimmerdame in Empfang genommen. „Willkommen. Wie kann ich Ihnen helfen?“

„Mein Name ist Ran mori. Mr. Baker erwartet mich“, antwortete sie in perfekten englisch.

Der attraktive Fußballer konnte natürlich auch englisch aber Ran sprach es sogar mit amerikanischen Akzent. Das konnte er nicht.
 

„Einen Moment, bitte. Ich werde Sie ankündigen. Bitte setzten Sie sich.“

Nickend gingen die beiden zu der äußerst bequemen Couch und setzten sich. Wenige Minuten später wurden sie hinein gebeten. Zielstrebig ging die hübsche Schülerin in das Büro. Hinter einem großen Schreibtisch aus Mahagoni Holz saß ein älterer, gutaussehender Mann. Noch immer hatte er scharfe, eisblaue Augen und ein Lächeln was viele Frauenherzen höher schlagen ließ. Lächelnd hob sie eine Hand. „Hallo Mr. Baker. Schön sie zu sehen.“

Ein strahlendes Lächeln bildete sich auf dem Gesicht des Mannes. „Ran! Was für eine Freude dich zu sehen. Du siehst fabelhaft aus! Und wer ist der junge Mann?“

„Das ist Shinichi, mein Freund. Shinichi, das ist Mr. Baker. Der Anwalt von Paps.“
 

Der junge Kudo streckte seine Hand aus. „Freut mich.“

„Mich auch. Also dann, wollen wir anfangen?“

Nickend setzte sie sich auf einen Stuhl. Shinichi nahm neben ihr platz.

Dann begann Mr. Baker zu reden.
 

„Also, dein Vater hat zwar nicht viel besessen, aber das wenige was er hatte, hat er dir hinterlassen. Ich lese mal vor. In falle meines Todes geht der gesamte Inhalt meines Sparkontos an meine Tochter Ran Mori. Außerdem soll das restliche Geld meiner Lebensversicherung auf ihr Konto überwiesen werden. Dass ist schon passiert. Das Geld - was von der Beerdigung übrig war - habe ich längst auf dein Konto überwiesen. Die gesamte Wohnungseinrichtung soll ebenfalls meiner Tochter übergeben werden.“

„Okay, ich wusste gar nicht das Paps ein Sparkonto hatte“, warf Ran erstaunt ein. Mr. Baker lächelte. „Das Konto hat er gleich eingerichtet, als ihr hier hergezogen seid. Das Geld darauf war für das College. Aber ich denke mal, dass du hier nicht studieren wirst, oder?“

„Nein, ich habe andere Pläne.“

„Nun ja, was die Einrichtung betrifft. Die Möbel wurden in ein Lager gebracht und stehen dort. Wenn du willst, kannst du sie dir ansehen und vielleicht willst du ja ein paar mit nach Japan nehmen. Den Rest kannst du ja verkaufen oder verschenken.“

Die junge Mori nickte. „Ja, das ist eine gute Idee.“

„Sehr schön. Also soweit ist eigentlich auch alles geklärt. Ach warte, beinahe hätte ich es vergessen. Ich habe noch einen Brief für dich. Von deinem Dad.“
 

Ran versteifte sich. Mit großen Augen sah sie den Anwalt an. „Ein Brief?...von Paps?“, fragte sie fassungslos.

„Ja, er hat ihn geschrieben für den Fall, das er vor deinem achtzehnten Geburtstag sterben sollte. Er bat mich ihn dir zu geben.“ Mit zitternden Händen nahm sie den Umschlag entgegen.

Der attraktive Kudo bemerkte wie sehr seine Freundin mit sich kämpfte. Einerseits wollte sie gerne sofort in Tränen ausbrechen - andererseits wollte sie es nicht hier tun.

„Falls noch etwas sein sollte, kannst du mich jederzeit anrufen. Ich helfe dir gerne“, meinte Mr Baker mitfühlend.

Nickend verabschiedete sie sich von ihm und das Paar verließ das Gebäude.
 

Während sie zum Hotel gingen sagte niemand etwas. Ran konnte nichts sagen. Zu viele Gedanken schwirrten in ihrem Kopf herum. Wieso hatte ihr Vater einen Brief geschrieben? Hatte er so was geahnt und wollte ihr auf diese Weise helfen damit klar zu kommen? Was sollte das? Fragen über fragen. Und noch keine Antwort.

Endlich kamen sie an. Schnell gingen sie in ihr Zimmer und die hübsche Schülerin setzte sich auf das große Bett. Ihr Freund setzte sich neben sie und strich ihr beruhigend über den Rücken. Schluckend begann sie den Umschlag zu öffnen. Ihre Hände zitterten so stark, dass sie befürchtete den Brief fallen zu lassen. Als sie es endlich geschafft hatte, faltete sie den Zettel auseinander.
 

Mein geliebtes Mausebein,
 

Sie musste ein schluchzen unterdrücken. So hatte er sie immer genannt.
 

Wenn du diesen Brief liest hat uns das Schicksal getrennt. Ich weiß das es nicht leicht für dich ist aber ich bin mir sicher das du es schaffen wirst. Bisher hast du dich immer tapfer geschlagen und du wirst dich auch jetzt sehr gut schlagen, schließlich bist du meine Tochter. Du weißt ja das ich nicht so der große Redner bin, vor allen nicht wenn es um Gefühle und den ganzen anderen quatsch geht... und ich habe nie mit dir über deine Mutter geredet, etwas was ich nun auf diese weise nachholen möchte.

Deine Mutter ist nicht die böse hexe als die ich sie manchmal dargestellt habe. Sie hat dich sehr geliebt, wollte dich mit Aoko zusammen großziehen aber die Umstände ließen es nicht zu und ich bin sehr dankbar dafür gewesen. So hatte ich die Gelegenheit meine Tochter aufzuziehen und ich habe nicht einen Augenblick diese Entscheidung bereut. Zu sehen wie du gewachsen und reifer geworden bist war für mich die schönste Aufgabe meines Lebens. Das einzige was ich bedaure, ist das ich deine Hochzeit nicht miterleben kann und meine Enkelkinder nicht kennen lernen werde. Aber das ist nun mal Schicksal.
 

Es war Schicksal das ich mich in deine Mutter verliebte und wir beide dich bekommen haben. Alles was im Leben passiert ist Vorherbestimmt und ich würde es jederzeit wieder so tun.

Meine geliebte Tochter. Egal, was das Schicksal für dich bereit hält, nimm es in die Hand und lebe dein Leben.

Du hast noch so viel Zeit. Du kannst die Welt entdecken, sie verändern. Dir stehen alle Türen offen. Also nutze diese Chance und lebe deinen Traum.

Und bitte versuch dich mit deiner Mutter auszusprechen. Ich weiß, du willst mit ihr nichts zu tun haben, aber sie liebt dich von Herzen und ich bin mir sicher das Eri, Aoko und du eine wundervolle Zeit verbringen könnt.

Lass nicht zu das die Wut, die Trauer und der Schmerz dein Herz vergiften. Öffne dein Herz für deine Familie und für die einzig wahre Liebe.
 

Ich werde für immer an deiner Seite sein. Ich bin sehr stolz auf dich und liebe dich

In Liebe dein Paps
 


 

Mit einem verzweifelten schluchzen vergrub Ran ihre Hände ein ihren Gesicht. Shinichi zog sie in seine Arme. Auch ihm waren die Tränen gekommen, obwohl er den Vater seiner Freundin niemals kenne gelernt hat. Er hatte seine Tochter über alles geliebt.

Verzweifelt krallte sich seine Freundin an seinem Hemd fest. Zärtlich wiegte er sie und strich ihr über ihr Haar. Auch er würde es für immer sein. Er würde von nun an für immer an ihrer Seite sein.

Ferien: Dir gebe ich alles

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Ferien: Heimat, süße Heimat

Am nächsten Morgen wurde Ran von sanften Küssen auf ihrem Rücken geweckt. Sie lag auf dem Bauch eine Hand neben ihren Kopf, die andere lag neben ihrer Hüfte. Mürrisch wandte sie sich und versuchte wegzurücken. Sie wollte noch eine weile schlafen. Letzte Nacht hat sie so fertig gemacht, dass sie wohl für immer im Bett bleiben musste.
 

Sie hörte ihren Freund leise kichern und fühlte nun, wie er über ihren Rücken strich. „Guten morgen. Alles okay?“

„Hmm.“

„Wir müssen bald aufstehen. Sonoko will sich doch noch mal mit uns treffen, bevor wir fliegen. Außerdem müssen wir noch schnell ein paar Souvenirs kaufen. Das konnten wir ja gestern nicht mehr.“

„Hmm.“

Shinichi lächelte, was sie natürlich nicht sehen konnte. „Komm schon du Muffel. Sonst werfe ich dich über die Schulter und trage dich ins Bad!“

Langsam drehte sich die hübsche Mori um. Beide waren noch nackt, da sie sich nicht mehr angezogen hatten. Die Decke verrutschte und er hatte nun einen perfekten Blick auf ihre Brüste.

Sie verzog das Gesicht was ihn zum schmunzeln brachte. „Was verziehst du so dein Gesicht?“
 

Murrend schlug sie die Augen auf und sah ihn an. „Machst du Witze? Ich hab Muskelkater an Stellen, von denen ich nicht einmal wusste, dass sie existieren“, brummte sie schlecht gelaunt.

Lächelnd küsste er sie auf die Stirn. „Sorry bin gestern Nacht etwas zu wild gewesen.“

„Etwas wild? Eine rasende Wildsau wäre im Vergleich zu dir wie ein kleines Plüschhäschen gewesen.“

Der attraktive Kudo grinste. „Ich werde das nächste mal sanfter sein“, versprach er und schenkte ihr einen lüsternen Blick. Die junge Schülerin schlug nach ihm. „Nächstes mal zeige ich dir, wer von uns der Chef ist.“

„Ich kann es kaum erwarten.“ Sie hörte deutlich einen amüsierten Unterton in seiner Stimme.
 

Eine Stunde später waren beide aufgestanden, fertig angezogen und hatten ihre Taschen wieder gepackt. Ihr Flug ging erst um achtzehn Uhr, also hatten sie noch Zeit zum einkaufen und um Sonoko zu treffen. Die beiden Frühstückten gerade als das Handy der jungen Schülerin klingelte. Sie nahm ab, ohne drauf zu sehen wer es war.

„Ja?“

„Hi ich bins“, meldete sich eine fröhliche Kazuha.

„Hi, was gibt’s?“

„Ich wollte nur kurz fragen, ob ich mir das gelbe Kleid von dir ausleihen darf. Heiji und ich gehen nachher essen und ich finde nichts zum anziehen.“

„Klar, bedien dich“, erwiderte Ran und trank einen Schluck Kaffee.

„Dankeschön! Ich freue mich wenn ihr morgen wieder da seid. Du musst mir dann alles erzählen! Bye, Schnucki.“

„Ja, mach ich. Bye.“
 

„Wer war das?“, fragte Shinichi kauend. Sie warf ihn einen erzieherischen Blick zu. „Erstens: mit vollem Mund spricht man nicht, und zweitens: war das Kazuha die sich ein Kleid von mir ausleihen will. Heiji führt sie zum Essen aus.“

Er nickte schluckend und nahm einen Schluck Kaffee.

„Ach ja, bevor ich es vergesse. Kein Wort über letzte Nacht zu Kaito oder Heiji.“

„Wieso? Du sagst es Kazuha doch bestimmt auch, oder?“

„Nein, ich werde es ihr nicht erzählen. Ich will nicht das Aoko davon erfährt und sie dann mit deinem Bruder in die Kiste springt. Sie kann sich dafür Zeit lassen.“

Er verschluckte sich und hustete. Er nahm eine Serviette und wischte sich den Mund ab. „Wieso sollte Aoko mit meinem Bruder schlafen, weil wir beide Sex haben?“

Sie seufzte genervt. „Weil sie mich in vielen Sachen nachmacht und ich will nicht, dass sie das überstürzt, so wie ich damals. Außerdem juckt bei Jungs immer die Pfeife zwischen den Beinen und ich will das Kaito seine Pfeile so lange wie möglich unter Verschluss hält.“

Nun musste er wieder lachen und hielt sich die Hand vor den Mund. „Du bist ja eine. Aber okay, das bleibt erst mal unter uns. Aber ich sage, dass wir ein bisschen gefummelt haben, sonst glaubt mir Heiji nicht, okay.“

„Gut, ich sage das gleiche zu Kazuha, wenn sie fragt“, nickte Ran und biss in ihr Brötchen.
 

Nachdem Frühstück gingen die beiden zum Treffpunkt. Sie wollten sich bei Sonokos Lieblingsgeschäft treffen. Natürlich war Sonoko spät dran. Wie immer. „Sie ist immer spät. Das wird sich wohl nie ändern. Makoto hat wohl nichts gebracht“, seufzte sie und schaute auf ihr Handy.

„Ist nicht schlimm. Ich bin eh lieber mit dir alleine“, raute er ihr zu und küsste sie auf die Strin. Lächelnd blickte sie zu ihm rauf. Sie war wirklich froh ihn zu haben.
 

Fünfzehn Minuten später kamen endlich Makoto und Sonoko. Beide waren etwas aus der Puste. „Sorry, hat heute etwas länger gedauert“, meinte der attraktive Kartemeister.

„Wieso hat sonoko ihre Tasche nicht gefunden?“, witzelte Shinichi.

„Nein, ich hab länger zum Orgasmus gebraucht als sonst. Morgens bin ich nicht so schnell“, erwiderte sie trocken was Ran zum lachen brachte. Ihr Freund sah ihre beste Freundin sparsam an. „Dein ernst?“

„Hallo! Sag bloß, du kommst morgens nach dem aufstehen sofort zum Höhepunkt! Das braucht seine Zeit, obwohl Makoto ja wirklich Dampf gemacht hat“, grinste Sonoko während Makoto verlegen wegsah. Das war ihm dann wohl doch zu peinlich.
 

„Kommt lasst uns jetzt einkaufen. Solange wir noch die Zeit und Gelegenheit dafür haben“, rief die junge Mori und beendete die Diskussion. Gemeinsam gingen sie los. Sie stöberten durch verschiedene Geschäfte und fanden nach und nach Dinge, die sie kaufen konnten. Sonoko erzählte nebenbei, was gestern bei der Ansage ihres Vaters raus gekommen war. „Stellt euch vor! Er will das Makoto in unserer Firma einsteigt! Da er irgendwann zur Familie gehört, will Daddy das er sich schon mal mit alles befasst und hat ihm einen guten Job in der Firma besorgt. Ist das nicht toll“, schwärmte die junge Schülerin begeistert. Ran nickte und sah den Älteren an. „Glückwunsch. Dann hast du es ja fast nach ganz oben geschafft. Wenn du jetzt schon in die Firma einsteigen darfst, hält ihr Vater große Stücke auf dich.“

„Ich weiß, ich war total paff als er das gestern gesagt hat. Mit ist vor Schreck die Gabel in meiner Hand gefallen. Und als ich sie aufheben wollte, hab ich mir den Kopf am Tisch gestoßen“, meinte er und rieb sich die Stelle.
 

„Du armer. Aber es ist echt cool das ihr Vater dich mit einbezieht. Dann bekommen wir wohl bald ne Einladung zur Hochzeit“, zwinkerte der junge Kudo und sah wie die beiden rot anliefen. Seine Freundin stieß ihn an und warf ihn einen warnenden Blick zu, aber er ignorierte sie.

„Lasst uns noch was essen gehen. Ich brauche jetzt einen Kaffee und ein Kuchen“, schlug Sonoko vor und wechselte so geschickt das Thema. Scheinbar war Thema Heirat nicht so ihr Fall. Was den jungen Kudo wunderte, da sie ja sonst kein Blatt vor dem Mund nahm.
 

Sie setzten sich in ein halbleeres Cafe und bestellten sich was. Die junge Suzuki schien nachzudenken, denn sie starrte aus dem Fenster. Ran bemerkte es und sah sie von der Seite an. Shinichi und Makoto unterhielten sich angeregt. „Wir gehen mal kurz aufs Klo. Komm Sonoko“, sagte Ran und zog ihre Freundin mit. Die beiden Jungs sahen den Mädchen hinterher. Dann wandte sich der Ältere zu Shinichi. „Wieso gehen die Mädels immer zu zweit aufs Klo?“

„Tja, dass ist die uralte Frage der Fragen. Und keiner kennt die Antwort“, erwiderte der junge Schüler.
 

Auf der Toilette tippte die hübsche Mori mit den Fuß auf den Boden und sah ihre beste Freundin wartend an. „Also was ist?“

„Nun ja, als Shinichi das mit dem heiraten gesagt hat da...da hab ich mir vorgestellt wie es mal sein würde. Und mich gefragt, ob Makoto mich überhaupt heiraten will. Weißt du, nur weil mein Vater ihn in der Firma haben will und wir zusammen sind, heißt das ja nicht das er automatisch heiraten will. Vielleicht missfällt ihn der Gedanke ja auch mich zu heiraten“, meinte Sonoko traurig.

„Ach süße!'' Die junge Mori umarmte ihre Freundin. „Der wird dich irgendwann Heiraten. Er ist doch verrückt nach dir.“

„Ja, aber ich weiß nicht wie er zu den Thema steht. Hast du mit Shinichi da mal drüber gesprochen?“

„Nein. Wir sind ja noch nicht so lange zusammen. Das hat noch Zeit, obwohl er schon gesagt hat, dass ich früher oder später seinen Nachnamen tragen werde. Er kann nämlich nicht kochen und würde dann verhungern“, amüsierte sich die junge Schülerin.

Lachend umarmte Sonoko ihre Freundin.
 

Als sie die Toilette verließen und zum Tisch gingen, sahen sie wie die beiden Jungs gerade herzhaft über etwas lachten. „Da sind wir wieder“, kündigte Sonoko an und ließ sich neben ihren Freund nieder. Dieser sah sie lächelnd an. „Schön, was habt ihr besprochen?“

„Das sind Klogeheimnisse“, warf Ran ein, bevor ihre Freundin antworten konnte. „Und man verrät keine Klogeheimnisse. Es sei denn, wir beide werden Klokumpels, dann erzähle ich dir alles.“

Sprachlos sah er sie an, ihr Freund hatte auch entgeistert drein geschaut.

„Wenn ich dein Klokumpel werde, muss ich dann auch mit dir aufs Klo gehen?“, hakte Makoto nach.

Sie nickte ernst. „Sicher. Ich erzähle dir alles, was ich weiß. Den neusten Tratsch und klatsch. Welche Sachen angesagt sind, welche Jungs....“

„Okay, das reicht. Ich verzichte.“

„Ich auch“, warf Shinichi ein und schüttelte den Kopf. „Frauen und ihre Klothemen. Schrecklich.“
 

Die Zeit verging wie im Flug und irgendwann mussten sie Abschied nehmen. Vor dem Hotel umarmte Sonoko ihre Freundin fest und konnte die Tränen nicht verhindern. „Ich wäre gerne mit zum Flughafen gekommen, aber Daddy hat noch was geplant“, entschuldigte sie sich.

Ran schüttelte den Kopf. „Alles okay. Ich werde dich vermissen.“

„Ich dich auch, schreib wenn ihr angekommen seid.

Nickend drückte sie ihre Freundin nochmal an sich, bevor diese sich dem Kudo zuwandte. „Also, du passt schön auf mein Mädel auf, sonst erzähle ich dir meine Klogeheimnisse“, drohte sie ihm und warf sich in seine Arme. Er kicherte. „Keine Sorge, sie ist bei mir in den besten Händen.“

Makoto umarmte Ran. Dabei flüsterte sie ihm etwas ins Ohr. „Sei lieb zu Sonoko, sie macht sich gerade Gedanken und braucht jetzt mehr Liebe und Zuwendung.“

Der Ältere sah die junge Mori an und nickte. Er wusste was das Bedeutete. Er kannte Sonoko lange genug.

Alle verabschiedeten sich und als die beiden mit den Taxi nach Hause fuhren, sah die junge Schülerin traurig hinterher. „Du Shinichi.“

„Ja?“ Er sah zu ihr runter.

„Nächstens mal, will ich länger bleiben. Und dann will ich das Grab meines Vaters besuchen. Im Moment kann ich es noch nicht, aber das nächste mal.“

„Alles was du willst.“

Sie holten ihre Taschen und checkten aus. Und dann fuhren sie mit einem Taxi zum Flughafen. Dort mussten sie natürlich erst mal warten.
 

Währenddessen in Japan:

Aoko saß mit Kaito im Wohnzimmer und sahen fern. Eri war in ihrem Arbeitszimmer und so konnten die beiden ungestört kuscheln.

Der junge Kudo würde nachher nach hause gehen. Leider. Deshalb wollten sie so viel Zeit wie möglich zusammen verbringen. Immerhin ließ ihre Mutter sie alleine. Und auch heute Morgen war es recht entspannt gewesen. Abgesehen vom Essen.
 

Kaito kam um halb neun aus Rans Zimmer. Vorsichtig schaute er um die Ecke. Er wollte nicht plötzlich in Eri rein laufen oder so. Immerhin war er noch nicht gewaschen und angezogen. Da er noch niemanden in der Küche hörte, nahm er an das er als erster wach war. Also ging er ins Bad und machte sich fertig.

Was er nicht wusste. Aoko und Eri saßen bereits am Tisch und frühstückten. Eri hatte Pfannkuchen gemacht die naja, einen eigenwilligen Geschmack hatten. Ihre Mutter würde nie gut kochen und backen können. Aber immerhin versuchte sie es.
 

Aoko kaute auf einem Stück herum und versuchte den salzigen Geschmack zu ignorieren. Ihre Mutter sollte wirklich mal einen Kurs in Würzen besuchen.

„Also habt ihr zwei noch was vor heute?“, fragte Eri und schaute in die Zeitung.

„Eigentlich nicht. Wenn Kaito nichts geplant hat, werden wir hier bleiben.“ Die junge Schülerin nahm einen Schluck O-Saft um das Essen runter zu kriegen.

„Ihr könntet spazieren gehen oder ins Kino. Hier herum sitzen ist doch auch langweilig, oder?“

„Nein, ich bin schon glücklich, wenn er bei mir ist, da ist es egal wo wir sind.
 

Lächelnd sah Eri ihre Jüngste an. „Verstehe. Ja, die junge Liebe.“

Aoko erwiderte das Lächeln und lauschte. Scheinbar kam er nun die Treppe herunter.

Der attraktive Basketballspieler streckte den Kopf durch die Tür und kam grinsend rein. „Guten Morgen. Hab ich verschlafen? Ich wusste nicht, wann ihr frühstückt.“ Er setzte sich zu seiner Freundin und küsste sie.

„Alles gut. Wir sind auch noch nicht lange hier. Kaffee? Oder O-Saft?“ Die attraktive Anwältin sah ihn fragend an. „Äh, O-Saft wäre toll.“

„Wie viele Pfannkuchen?“ Sie drehte ihm den Rücken zu und sah nicht wie ihre Tochter Handzeichen machte.

Er verstand worauf sie hinaus wollte und schluckte. „Erstmal einen. So früh kann ich nicht viel Essen.“

„Okay.“
 

Während ihre Mutter seinen Teller füllte, plauderte sie munter drauf los. „Hast du heute was vor?“

„Nein, ich wollte nur nach Hause, es sei denn ich darf noch etwas bleiben.“ Er schielte zu Eri aber diese war noch beschäftigt. „Also meinetwegen kannst du noch bleiben. Aber ich muss noch arbeiten also wenn ihr hier bleiben wollt, müsst ihr leise sein.“

Damit waren die beiden einverstanden. Als Eri ihm den Teller mit den Pfannkuchen hinstellte, sah er das elend. Der Pfannkuchen sah schon sehr interessant aus. Und wahrscheinlich würde er noch Interessanter schmecken.

Er schnitt ein Stück ab und steckte es in den Mund.

Sofort breitete sich ein salziger Geschmack in seinem Mund aus. Ihm kamen fast die Tränen. Nur mit Mühe, konnte er sich einen angewiderten Gesichtsausdruck verkneifen.

„Schmeckt gut“, lobte er und setzte sein bestes gespielte Lächeln auf. Seine Freundin neben ihm, musste sich ein grinsen verkneifen. Der Arme. Er würde nie wieder zum Essen bleiben, zumindest nicht wenn ihre Mutter weiter kochte.

Die attraktive Anwältin freute sich über das Kompliment und sah wieder in ihre Zeitung.
 

Später räumten die beiden die Küche auf, als Eri in ihrem Arbeitszimmer verschwand. Kaito hielt sich den Bauch und stöhnte leise. „Man oh man. Der liegt mir so schwer im Magen. Kann gut sein, das ich doch eher nach Hause gehen muss.“

„Ich habe Magentabletten da. Mamas Kochkünste sind wirklich ungenießbar, aber sie gibt sich wirklich mühe. Trotzdem bin ich froh, wenn Ran wieder da ist“, meinte Aoko und tätschelte seinen Rücken.

„Ja, die kann kochen. Ich glaube, ich sollte mich erst mal hinlegen.“

„Geh ins Wohnzimmer. Ich mache das hier fertig. Und nimm eine Tablette.“

Nickend ging er raus.
 

Und nun lagen sie auf dem Sofa. Die Tablette hatte gewirkt und dem jungen Kudo ging es wieder besser. Obwohl er noch immer Druck verspürte. Aber das würde sich wohl irgendwann legen. Hoffte er zumindest oder er würde halt draufgehen.
 

Kurze Zeit später klingelte es an der Haustür. Goro, der in seinem Körbchen lag, sah auf und sprang raus. Er ging sofort zur Tür. Er dachte wohl, das Ran nach hause kam. Aoko schälte sich aus Kaitos Umarmung und stand ebenfalls auf. „Wer da wohl geklingelt hat? Bin gleich wieder da.“

Er nickte und sah wieder zum Bildschirm.

Goro saß vor der Tür und miaute. Das hörte sich so süß an, dass Aoko ihm am liebsten geknuddelt hätte. Sie öffnete die Tür einen Spalt und sah Kazuha. „Hi, lässt du mich rein?“

„Ja, warte.“ Die junge Nakamori nahm Goro auf den rm und ließ die hübsche Schleifenträgerin rein. Diese begrüßte die beiden freudig. „Hallo Aoko, und Hallo Goro! Du bist ja so süß und so klein! So ein kleines Ding!“

Der kleine Kater miaute und schnurrte als sie ihn streichelte.

„Was führt dich hierher?“, fragte die Jüngere interessiert.

„Ich wollte mir ein Kleid von Ran leihen. Ich hab sie angerufen und sie meinte ich soll mich bedienen. Oder störe ich?“

„Ne, Mama arbeitet in ihrem Zimmer und Kaito liegt auf dem Sofa. Du kannst es dir holen“, erwiderte Aoko und ließ den zappelnden Goro runter. Dieser ging wieder ins Wohnzimmer.
 

„Okay, ich sag Kaito nur schnell hallo. Ich bin auch gleich wieder weg“, versprach die junge Toyama zwinkernd. Mit roten Wangen folgte Aoko der Älteren. Diese warf einen Blick ins Wohnzimmer und grinste. „Tach auch. Na du. Alles fit?“

Der junge Kudo verjagte sich und sah erschrocken auf. „Gott, musst du mich so erschrecken?“

„Klar das ist meine Lebensaufgabe“, witzelte sie. „Ich bin auch schon wieder weg. Wollte mir nur was leihen. Viel Spaß noch.“

Kazuha ging die Treppe hoch. Aoko sah ihr hinterher. Sie war einfach unverbesserlich.
 

Eri sah kurz nach, wer da gekommen war. Sie begrüßte die Schülerin lächelnd. „Hallo, was verschafft uns die Ehre?“

„Ich will mir nur ein Kleid von Ran leihen. Bin schon wieder weg“, erklärte Kazuha und ging in das Zimmer. Die Schülerin ging gleich zum Schrank und fand das gewünschte Objekt schnell. Sie nahm es raus und schnappte sich die passenden Schuhe dafür. Und sie nahm sich ein paar Ohrringe. Die Sachen würde sie morgen wieder zurück bringen. Ran wusste ja das Kazuha sehr sorgsam mit den Dingen umgehen würde.

Als sie alles hatte, schloss sie die Tür hinter sich und ging leise die Treppe runter. Sie klopfte kurz an die Wohnzimmertür und verabschiedete sich. „Bis demnächst.“

„Grüß Heiji“, rief Kaito und winkte ihr. Aoko winkte ebenfalls. „Mach ich, Bye.“

Sie hörten die Haustür und dann war es wieder still. Gähnend kuschelte sich Aoko an ihrem Freund. Dieser wirkte allerdings etwas nervös. „Ich glaube, ich muss aufs Klo“, stöhnte er und versuchte aufzustehen. Die junge Schülerin ließ ihn durch und so schnell er kannte, rannte er raus. Scheinbar hatte die Tablette nichts gebracht. Aoko war das Essen ihrer Mutter gewöhnt, für seinen Magen war das wohl zu viel gewesen.

Nach zwanzig Minuten kam er wieder. Er sah blass und fertig aus. „Ich glaube, ich sollte nach hause gehen. Das eben war eine Warnung.“

Etwas enttäuscht war Aoko schon, aber sie konnte ihn verstehen. „Soll ich mitkommen? Wir können Mama sagen, dass wir doch spazieren gehen.“

„Okay.“

Sie sagte ihrer Mutter Bescheid und dann verließen sie das Haus.
 


 

Mittlerweile saßen Ran und Shinichi im Flugzeug und warteten auf den Start. „Worüber habt ihr euch vorhin unterhalten?“, fragte der junge Kudo.

„Sonoko macht sich über ihre Beziehung zu Makoto Gedanken. Sie fragt sich, ob er sie eines Tages heiraten will. Da musste ihr ihr beistehen“, gähnte die junge Mori.

„Auf der Toilette?“

„Ja und? Das nennt man Klogespräche. Noch nie eins gehabt?“

„Ehrlich gesagt nein. Wenn ich auf dem Klo bin, konzentriere ich mich voll das was getan werden muss. Da bleibt keine Zeit für Gespräche.“

Lachend boxte sie ihn. „Ich werde dich mal zu einem Klogespräch mitnehmen. Dann wirst du sehen was du verpasst hast.“

Er schüttelte grinsend den Kopf. Darauf konnte er gut verzichten.

Das Flugzeug startete und hob ab. Bald würden sie wieder zu hause sein.

Home, sweet Home.

Ferien: Böse Überraschung

Einige Stunden waren vergangen. Kazuha wurde von den Vögeln im Garten geweckt. Seufzend drehte sie sich auf die Seite und schlang einen Arm um ihren Freund. Dieser schlief noch tief und fest und bekam so nicht mit, wie sich seine Freundin an ihn kuschelte. Glücklich schmiegte sie sich an den warmen Körper. Die Erinnerung an letzte Nacht kam hoch und sie spürte wie ihre Wangen heiß wurden.

Gestern Nacht hatte sie ihr erstes mal gehabt. Sie hatten endlich miteinander geschlafen!
 

Gestern Abend saßen die beiden in einem schicken Restaurant und genossen ihre Zweisamkeit. Heiji war der perfekte Gentleman und behandelte sie wie eine Prinzessin. Das Essen war wundervoll und man hört leise ein Klavier spielen. Sie saßen am Fenster und hatten einen wundervollen Ausblick auf Tokio. Kazuha fühlte sich so glücklich. Sie lächelte die meiste Zeit und hätte am liebsten die Zeit angehalten, damit dieser Abend niemals vergeht.
 

Nach ein paar Stunden später saßen die beiden auf einer Bank und sahen sich die Sterne an. Da es recht kühl war, hatte Heiji seine Jacke über Kazuhas Schultern gelegt und sie an sich gezogen. Nun sahen die beiden in den Himmel wo viele Sterne funkelten.

„Es ist schön hier. Ich bin froh, dass wir so viel Zeit miteinander verbringen“, meinte Kazuha nach einer weile und küsste ihren Freund auf die Wange. Er küsste sie auf die Stirn und drückte sie enger an sich. „Ich bin auch froh. Aber wir sollten bald nach hause. Es wird spät und langsam wird mir kalt.“

„Noch fünf Minuten“, bettelte sie und sah wieder zum Himmel.

„Einverstanden.“

Während sie in den Himmel sah, dachte Kazuha über ihre Beziehung nach. Sie waren schon lange zusammen und hatten noch keinen Sex. Obwohl sie schon ziemlich weit gegangen waren. Aber irgendwas schien Heiji zu bremsen. Lag es vielleicht daran, dass er schon Erfahrung hatte? Er hatte sein erstes mal mit einer Fremden im Urlaub gehabt. War es ihm unangenehm?
 

„Du Heiji.“

„Hmm?“

„Wie war dein erstes mal?“

Der junge Hattori riss die Augen auf und sah seine Freundin geschockt an. „Wie kommst du jetzt darauf?“

„Naja...“ Die junge Schülerin zögerte. „Du hattest schon Sex und ich frage mich ob deine Vorstellungen und Erwartungen von mir erfüllt werden können. Immerhin hatte die Frau schon Erfahrung und ich nicht. Ich glaube einfach, dass es nicht so schön wird, wenn wir beide miteinander schlafen. Wahrscheinlich werde ich dich ziemlich enttäuschen.“ Sie sah traurig zu Boden.

Hatte er gerade richtig gehört? Sie hatte Angst ihn zu enttäuschen? War seine Kazuha jetzt völlig verrückt geworden?
 

Seufzend fasste er ihr Kinn und drehte ihren Kopf zu sich. „Du könntest mich niemals enttäuschen. Das was ich mit der Frau hatte, war nur ein One Night Stand. Das hat nichts mit uns zu tun. Ich liebe dich und ich will nur dich. Und das solltest du eigentlich wissen, immerhin platzt mir allein bei deinem Anblick fast die Hose.“

Kichernd schüttelte sie den Kopf. „Du bist unmöglich.“

„Und du bist doof. Das letzte mal, hast du mich fast verrückt gemacht. Und wenn ich mir vorstelle, wie ich in dich eindringe, dann....“ Er konnte den Satz nicht beenden, da sie ihre Hand auf seinen Mund presste. Mit roten Wangen sah sie ihn an. „Hör auf so zu reden! Wenn die Leute dich hören!“

„Hampf hmmm.“

„Hä?“

Er nahm ihre Hand von seinem Mund und wies auf die Gegend. „Welche Leute? Hier ist niemand außer uns. Außerdem wollte ich dir nur klarmachen, dass ich dich niemals mit ihr vergleichen würde.“

„Okay, ich hab es begriffen. Lass uns gehen.“

Sie kamen bei Heiji zuhause an und gingen ins Wohnzimmer. Dort setzten sie sich hin und sahen noch etwas fern.
 

Irgendwann beschlossen sie dann ins Bett zu gehen und Kazuha war sehr nervös. Sie wollte es. Heute Nacht! Nun hatte sie keine Angst mehr. Keine Zweifel plagten sie. Nun würde sie den letzten Schritt machen. Zusammen mit ihrer Liebe.

Sie hatte sich umgezogen und lag nun im Bett. Sie trug ein hauchdünnes Seidennachthemd welches sie sich beim Shoppen gekauft hatte. Die Seide fühlte sich so zart an, dass man sie kaum spürte. Gespannt wie Heiji reagieren würde, sah sie zur Tür und spielte mit ihren Haaren, die offen über ihre Schultern fielen. Irgendwann kam Heiji ins Zimmer und blieb angewurzelt stehen. Seine Augen musterten seine Freundin und prägten sich jedes Detail ein. Ihre langen Beine, die schmale Hüfte und der kleine feste Busen. Er würde niemals genug von dieser Frau kriegen.

Langsam als ob er fürchtete das sie ihm davonlief, ging er zum Bett und setzte sich hin. Seine Hand streckte sich nach ihrer aus und tastete vorsichtig danach. Zärtlich strich er über die zarte Hand und sah wie sich eine leichte Gänsehaut auf ihrer Haut ausbreitete. „Willst du das wirklich? Ich sage es dir gleich. Dieses mal werde ich nicht aufhören können. Dafür fehlt mir die Kraft.“

„Ja.“ Sie streckte ihre Arme nach ihm und zog ihn zu sich. Dann bedeckte sie sein Gesicht mit sanften Küssen. „Ich will dich. Schlaf mit mir“, flüsterte sie und küsste ihn leidenschaftlich.
 

Er drückte sie nach unten und sie landete auf dem Rücken. Seine Hände fuhren über ihren Körper und verweilten bei ihrer Brust. Sanft streichelte er sie und verteilte Küsse auf ihren Hals. Kazuha stöhnte leise und zog an sein Shirt. Er zog es aus und wanderte mit den Lippen tiefer.

Seine Hände griffen nach den Trägern und zog das Nachthemd ein Stück runter, sodass ihre Brüste frei waren, aber der untere Teil noch bedeckt war. Seine Lippen wanderten gierig weiter und als er ihre Spitze küsste, keuchte sie leise. Er biss zärtlich in das empfindliche Fleisch und saugte daran. Seine Hände gingen wieder auf Wanderschaft und kamen an ihrer Hüfte an. Er berührte den feinen Stoff und zog ihn weiter runter. Sie hob ihr Becken etwas, damit er es leichter ausziehen konnte. Kaum hatte er das Stück weggezogen, warf er es auf den Boden und beugte sich wieder zu seiner Freundin runter. Diese fing etwas an zu zittern, weil ihr etwas kalt war. Aber das würde sich bald ändern.
 

Zärtlich brachte er sie mit seinen Küssen und Berührungen zum stöhnen und bereitete ihr süßes Qualen. Ihre Hände griffen in das Laken und sie warf den Kopf nach hinten. Drückte so ihre Brüste seinem Mund weiter entgegen. Nach einiger Zeit spürte sie seine Hände an ihrem Tanga und sie spürte die Röte in ihrem Gesicht. Ihr Herz begann zu rasen und sie fühlte in sich diese Wärme. Dieses Feuer, als ob sie innerlich verbrennen würde. Und nur er konnte es löschen. Ihre Gedanken wurden unterbrochen, als seine Hände unter den Stoff glitten und sie dort berührte. In diesem Moment wusste sie das es eine lange Nacht werden würde. Ihre Gedanken verschwanden, aber das war ihr egal. Sie brauchte ihr Gehirn eh nicht mehr.
 

Die junge Toyama grinste. Es war schön gewesen. Es hatte etwas wehgetan aber der Schmerz war schnell vergangen und die Lust hatte seinen Platz eingenommen. Dieses Gefühl war so unbeschreiblich gewesen. Obwohl sie nicht zum Orgasmus gekommen war. Aber das war ihr egal. Sie hatte ihn so nah gespürt, dass sie es noch immer nicht glauben konnte. Und sie wusste, dass die meisten Mädchen bei ihrem ersten mal nicht zum Höhepunkt kamen. Außerdem hatte Heiji ihr versichert, dass er es wieder gut machen würde. Und darauf freute sie sich jetzt schon.

Sie kuschelte sich an ihm und schloss die Augen. Plötzlich hörte sie unten die Türklingel. Wer konnte das sein? Seine Eltern nicht, denn die hatten einen Schlüssel. Vorsichtig stand sie auf und zog sich sein Shirt an. Mit leisen schritten verließ sie sein Zimmer und ging die Treppe runter. Vielleicht war es Aoko. Oder Kaito. Sie öffnete die Tür und sah in das Gesicht einer attraktiven Frau. In ihrer Hand hatte sie eine Babytragetasche und darin war ein Baby! Was wollte diese Frau? Hatte sie vielleicht einen Platten und wollte telefonieren? Oder musste sie mal auf die Toilette? Kazuha sah sie fragend an. „Kann ich Ihnen helfen?“

„Ich suche Heiji Hattori. Wohnt er hier?“, fragte die Frau und warf ihre langen schwarzen Haare nach hinten. Ihre grünen Augen durchbohrten die junge Schülerin und diese fühlte sich plötzlich äußerst unwohl in ihrer Haut. „Ja, aber er schläft. Was wollen Sie denn von ihm?“

„Ich muss mit ihm reden. Es ist wichtig und ich habe nicht viel Zeit.“
 

Kurz darauf trat Heiji hinter Kazuha und sah ungläubig aus. „Du? Was machst du hier?“

Seine Freundin sah abwechselnd zu den beiden und wartete. Woher kannte er diese Frau?

„Ja, ich. Ich muss mit dir reden, also lässt du uns rein?“, fragte sie genervt.

Er nickte und machte ihr Platz. Das Baby schlief tief und fest und wurde vorsichtig von der Mutter hochgenommen.

Sie setzten sich ins Wohnzimmer. Noch immer hatte Kazuha sein Hemd an und Heiji trug nur eine Jogginghose.

„Sorry, wir kennen uns noch nicht. Ich heiße Shalya. Heiji und ich haben uns vor einiger Zeit im Urlaub kennen gelernt“, stellte sich die Fremde vor und nickte der hübschen Toyama zu.

Diese sah still zu ihr und dem Baby. Ihr Gefühl verstärkte sich und am liebsten hätte sie sich übergeben.

„Und was willst du hier?“

„Ich will dir deinen Sohn übergeben.“
 

Dem jungen Hattori entglitten die Gesichtszüge. Sohn? War das ihr ernst?

„Du verarscht mich doch, oder?“

Aber sie schüttelte den Kopf. „Nein. Das ist dein Sohn. Sein Name ist James Hattori. Er ist das Ergebnis unseres kleines Abenteuers. Ich wollte nie Mutter werden und ich habe dafür auch keine Zeit. Deswegen musst du dich um ihn kümmern. Du kannst gerne einen Vaterschaftstest machen, aber das Ergebnis ist so oder so geklärt, da du der Einzige warst mit dem ich geschlafen habe.“

Heiji stand da wie versteinert. Das war ja wohl ein schlechter Witz!

Kazuha war so geschockt, dass sie kaum atmen konnte. Ihr Freund hatte ein Kind mit einer anderen! Die beiden hatten letzte Nacht ihr erstes mal und nun steht diese Frau hier, und sagt - dass da ist dein Sohn! Das konnte doch alles nicht war sein!
 

„Du weißt das ich noch zur Schule gehe! Außerdem werde ich ohne einen Beweis nichts tun! Solange wirst du dich um dein Kind kümmern müssen, bis ich es schwarz auf weiß habe“, erklärte der junge Hattori und fuhr sich durch die Haare.

Sie lächelte siegessicher. „Du weißt, das wir ungeschützten Sex hatten. Am zweiten Tag unseres kennen Lernens. Ich gebe zu, dass ich Schuld war, denn ich habe dir ja keine Chance gelassen das Kondom über zu streifen, und ich habe nicht erwartet dass, das Folgen haben würde, aber nun ist es so und wie ich gesagt habe. Ich will kein Kind. Also überlasse ich dir das Sorgerecht für ihn.“

Das Baby erwachte aus seinem schlaf und fing an zu quengeln. Shalya nahm ihn auf den Arm. „Er hat deine Augen. Schau selbst. Und auch seine Hautfarbe ist wie deine.“
 

Der attraktive Hattori sah sich das Baby an. Es stimmte seine Hautfarbe war wie die von Heiji und auch die Augen. Er hatte die gleichen Augen. Sei Herz schlug hart gegen seine Brust. Wenn dieses Baby wirklich sein Sohn war, würde er natürlich für ihn sorgen. Er würde sich nicht vor der Verantwortung drücken. Dann fiel ihm ein das Kazuha noch nichts dazu gesagt hatte. Er sah sie von der Seite an. Diese sah auf den Boden und schien mit den Gedanken wo anders zu sein.

„Pass auf. Ich werde mit meinen Eltern reden und ihnen die Situation erklären. Am besten gehst du solange in ein Hotel und wir werden alles in Ruhe bereden, okay?“

Nickend, aber nicht sehr glücklich stand Shalya auf und ging mit dem Baby raus. Als sie weg war wandte sich der Schüler zu seiner Freundin.
 

„Kazuha. Es tut mir leid.“

Sie sah ihn an. In ihren Augen bildetet sich Schmerz, Enttäuschung und Wut.

„Sag doch was“, flehte er und ergriff ihre Hand.

Sie blinzelte und sah zu Boden. „Du wirst dich um das Baby kümmern, wenn er wirklich dein Sohn ist, oder?“

„Ähm, nun ja, sie will ihn ja nicht und wenn ich wirklich der Vater bin möchte ich für den kleinen sorgen“, erwiderte er vorsichtig.

„Das...kann ich verstehen.....und hast du Gefühle für sie?“

„Nein! Das war ein bedeutungsloser Urlaubsfick! Mehr nicht! Ich empfinde nichts für sie und sie nicht für mich. Glaub mir Kazuha, ich liebe nur dich und ich will dich nicht verlieren“, beteuerte er und wollte sie in den Arm nehmen, aber sie entzog sich ihm und stand auf. Sie rieb ihre Hände an ihrem Gesicht und dachte nach.
 

Nach einigen Minuten sah sie ihn an. „Ich liebe dich auch, Heiji. Und ich will dich nicht verlieren. Aber ich weiß nicht, ob ich die Mutterrolle für deinen Sohn übernehmen kann. Ich meine, wir sind beide noch so jung und haben noch unser ganzes Leben vor uns. Ein Baby war nicht Teil meines Plans. Zumindest nicht jetzt.“

Er nickte und war schon auf das schlimmste gefasst. Den Kopf hängend lassend, wartetet er auf die Worte die ihm das Herz ausreizen würden.

„Wenn du wirklich der Vater bist....dann würde ich trotzdem an deiner Seite bleiben und gemeinsam mit dir eine Lösung finden. Wenn du mich willst.“

Er sah auf und blickte in traurige grüne Augen. Seine Freundin weinte. Dieser Anblick zerriss ihn innerlich. Niemals wollte er seine Kazuha zum weinen bringen. Er sprang auf und umarmte sie liebevoll.
 

„Natürlich will ich dich. Ich will mit dir mein Leben verbringen. Das ich eventuell Vater bin ändert nichts zwischen uns. Und wenn du willst, kannst du ja auch erst mal die große Schwester für das Baby sein. Oder die Tante.“ Er strich ihre Tränen von der Wange. Sie lächelte zaghaft. „Ich liebe dich. Wir werden das gemeinsam schaffen. Und vielleicht ist es eine gute Übung, wenn wir beide später gemeinsam Kinder haben.“

Glücklich drückte er sie an sich. Seine Kazuha. Sie war einfach perfekt. Die beste Freundin der Welt.

Gemeinsam würden sie es schaffen. Mit der Hilfe ihrer Familien und ihrer Freunde.
 


 


 

Währenddessen waren Ran und Shinichi angekommen. Eri hatte die beiden vom Flughafen abgeholt und dem jungen Kudo nach hause gebracht. Dieser hatte sich bedankt und seiner Freundin einen Abschiedskuss gegeben. Kaito stand vor der Tür und hatte auf seinen Bruder gewartete. Kaum war dieser aus dem Auto gestiegen hatte sich der Jüngere zu ihm gewandt und gleich mit fragen bombardiert.

Lachend winkten Ran und Eri zum Abschied und fuhren nach hause.

„Und wie war es?“, fragte die attraktive Anwältin.

„Gut, es tat gut Sonoko mal wieder zu sehen.“

„Das freut mich. Aoko hat dich sehr vermisst. Und Goro erst. Der Kater ist völlig verrückt nach dir. Wahrscheinlich wird er dem armen Shinichi die Hölle heiß machen, wenn er mal bei dir schläft.“

Amüsiert zog die junge Mori eine Augenbraue hoch. „Ach, Shinichi weiß sich zu helfen.“

Sie dachte daran, wie er ihren Exfreund geschlagen hatte. Ja, er wusste sich wirtlich zu helfen.
 

Kurz darauf kamen sie bei sich zuhause an. Kaum hatte Ran die Haustür aufgemacht fiel ihr eine aufgeregte Aoko um den Hals. „Hallo Schwesterherz! Ich hab dich vermisst!“

Lachend drückte die hübsche Schülerin die Jüngere an sich. „Ich dich auch. Los lass uns rein. Ich hab was für dich.“

Eri hatte ihre Tasche und einige Tüten aus dem Auto mitgenommen. „Ich habe Kaffee aufgesetzt. Wir setzten uns ins Wohnzimmer und du erzählst uns alles, okay“

„Okay. Aber erst mal muss ich Goro begrüßen.“
 

Kichernd folgte Aoko ihrer Schwester, während Eri lächelnd die Taschen zur Seite stellte. Es war schön das Ran wieder da war. Auch wenn es nur ein Wochenende war, sie hatte hier gefehlt.

Zusammen werden wir alles schaffen

1 Monat später
 

Mit klopfenden Herzen starrte Heiji auf den Umschlag der eben mit der Post kam. Vor vier Wochen hatte er einem Vaterschaftstest zugestimmt und ihn sofort gemacht. Shalya war wieder abgereist und hatte James bei Heiji gelassen, da sie wusste wie der Test ausfallen würde. Seine Mutter war in Tränen ausgebrochen als sie von dem Baby erfahren hatte. Sofort hatte sie sich in ihn verliebt und seitdem kümmerte sie sich um den Kleinen. Heiji fand ihn auch süß und tat sein Bestes, aber es war trotzdem nicht leicht für ihn.
 

Sein Vater hatte nichts weiter dazu gesagt. Aber auch er war von dem Baby fasziniert und spielte mit dem kleinen James. Wenn er glaubte allein zu sein, zog er Grimassen. Seine Mutter hatte das gesehen und sogar ein Foto gemacht. Als Heiji das zu Gesicht bekam, konnte er sich einen Spruch nicht verkneifen, was seinen Vater zusehends peinlich war.
 

Kazuha hatte sich inzwischen damit einigermaßen abgefunden, dass ihr Freund eventuell Vater war. Sie selbst war von dem Baby begeistert. Nach anfänglicher skeptisch, folgte eine Welle großer Liebe für den kleinen James. Sie hätte es nicht für möglich gehalten, aber mittlerweile konnte sie sich sogar vorstellen für ihn in die Mutterrolle zu schlüpfen.
 

Kazuha kam ins Wohnzimmer und setzte sich neben ihren Freund. James schlief in seinem Bettchen und würde erst in ein oder zwei Stunden aufwachen. Seine Eltern waren einkaufen. Shizuka verfiel in einem Kaufrausch. Sie schleppte ständig Kleidung, Spielzeug und Zubehör an. Und es würde wohl so schnell nicht aufhören. Heijis Zimmer war so zugestellt mit Babykram, das er kaum durchgehen konnte.
 

„Und bist du bereit das Ergebnis zu erfahren?“, fragte sie leise und lehnte ihren Kopf gegen seine Schulter. Er nickte. „Ich glaube, wir wissen wie es ausfallen wird, oder?“

Auch sie nickte. „Mach ihn auf.“

Schnell öffnete er den Umschlag und zog den Brief heraus. Er überflog die Zeilen und lehnte sich zurück. Dann reichte er seiner Freundin den Brief.
 

Die Wahrscheinlichkeit das Mr. Heiji Hattori der Vater des Jungen ist beträgt 99,9%
 

Damit war es sicher. Er war der Vater. Stumm sah sie ihren Freund an. Dieser fuhr sich über das Gesicht. „Und was jetzt?“

Sie legte das Schreiben weg und zuckte mit den Schultern. „Naja, wir werden den Kleinen gemeinsam großziehen und ihm irgendwann ein paar Geschwisterchen machen. Aber nicht in den nächsten fünf Jahren.“

Er sah sie an. „Willst du das wirklich? Ich könnte es verstehen, wenn du dich von mir trennen willst.“

Sie gab ihm eine Kopfnuss. „Blödmann. Klar würde ich mir wünschen das alles so bleibt wie es ist, aber das ist nun mal nicht zu ändern. Außerdem ist der Kleine wirklich süß und wenn sie ihn nicht haben will, dann werden wir ihn behalten und wie eine Familie füreinander sorgen.“ Ein sanftes Lächeln schlich sich auf ihre Gesichtszüge. „Irgendwann würden wir doch eh eine Familie gründen. Also können wir schon mal damit anfangen.“
 

Er zog sie zu sich und küsste sie mit so einer Leidenschaft das ihr der Atem wegblieb. Nach einer kleinen weile lösten sie sich und der attraktive Hattori lehnte seine Stirn gegen ihre. „Womit hab ich dich nur verdient?“ Sie grinste. „Wir haben einander verdient.“
 


 

Am nächsten Tag trafen sich die beiden mit den anderen. Sie wollten ihnen nun von Heijis Sohn erzählen. Der Kleine lag in seinem Kinderwagen und schlief. Kazuha schob den Wagen vorsichtig, da sie Angst hatte irgendwo gegen zu fahren und den Kleinen womöglich zu verletzten. Heiji hatte es amüsiert beobachtet. Allerdings war er nicht besser. Daran würden sie sich gewöhnen müssen. Dieses über fürsorgliche abzulegen. Aber erst wenn der Kleine älter war. Jetzt sollte er so viel wie möglich verwöhnt werden.

Sie wollten sich im Park treffen und so steuerten sie eine leere Bank an. Während die beiden Neueltern sich gemütlich darauf pflanzten, gingen hin und wieder Leute an ihnen vorbei. Die meisten ignorierten sie, aber dann stand auf einmal ein altes Ehepaar vor ihnen und sahen die beiden entgeistert an.
 

„Ich kann es nicht glauben. Hols der Teufel! Wie kann man in dem alter ein Kind haben? Sie sind doch viel zu jung! Und dann auch noch unverheiratet! Also zu unserer Zeit wäre das unvorstellbar gewesen!“, donnerte die Alte schon los, was die beiden Schüler amüsiert grinsen ließen. Heiji legte einen Arm um ihre Schulter und grinste seine Freundin an. „Nun ja, im Feuer der Leidenschaft kann das schon mal passieren. Das uns das zwei mal passiert ist, ist natürlich nicht geplant gewesen.“

Kazuha sah ihn entgeistert an, machte den Spaß aber mit weil die alte Frau nun hochrot wurde. Sie legte eine Hand auf ihren Bauch und sah das Ehepaar gespielt schüchtern an. „Wir werden heiraten, wenn das zweite Baby geboren ist.“
 

Der Mann schüttelte den Kopf. Seine Frau sah aus als würde sie gleich der Schlag treffen. Sie fauchte die beiden an und man hörte sie laut herum Fluchen. Irgendwann zog der Mann seine Frau weg und die beiden Schüler lachten sich kaputt.

Dabei merkten sie nicht wie Ran und die anderen auf sie zukamen. „Was lacht ihr denn so lächerlich?“, fragte sie und sah neugierig zu den Kinderwagen. Shinichi und die beiden Jüngeren blieben ebenfalls stehen und sahen etwas skeptisch aus. „Ich wusste gar nicht das du jetzt Babysitter geworden bist. Dein euer Traumberuf, Hattori?“, grinste der ältere Kudo und sah sich das kleine Geschöpf an. Aoko war sofort von dem Baby fasziniert und konnte den Blick gar nicht mehr abwenden. Kaito dagegen sah nicht besonders interessiert aus. Naja in dem alter sind Babys für die meisten Jungs ja auch kein Thema.
 

Heiji lächelte. Kazuha stand auf und nahm den Kleinen vorsichtig aus dem Wagen und setzte sich anschließend wieder neben ihren Freund. „Also Leute, ich muss euch was sagen. Vielleicht setzt ihr euch hin“, meinte er und lehnte sich zurück. Misstrauische Blicke trafen ihn, als sich die beiden Mädchen zu ihnen setzten. Die beiden Kudobrüder blieben stehen. Es vergingen ein paar Minuten schweigend da Heiji nichts sagte. „Alter, was ist jetzt? Rede oder kauf uns nen Kaffee“, brummte Shinichi, was ihn einen genervten Blick von Ran einbrachte.

Sein bester Freund unterdrückte ein Grinsen. „Also ich sage es kurz und knapp. Der junge Mann auf Kazuhas Arm ist nicht irgendjemandes Baby. Es ist mein Baby. Ich bin der Vater von ihm.“
 

Bumm. Die beiden Brüder sahen den Hattori fassungslos an. War das gerade sein ernst gewesen? „Du verarscht uns doch“, sagte Kaito und schüttelte ungläubig den Kopf. „Erzähl doch keinen Müll.“

„Das ist kein Müll“, sagte Kazuha. „Der junge Mann heißt James und ist das Ergebnis einer Urlaubsvögelei von Heiji.'' Sie sah ihn fies grinsend an. „Musst du das so aussprechen?“, knurrte er.

Sie ignorierte ihn und wandte sich wieder ihren Freunden zu. Während die Jungs das alles nicht fassen konnten, blieben die beiden Schwestern ziemlich ruhig. Ran spielte mit ihren Haaren. Aoko wusste nicht was sie dazu sagen sollte. Wie sollte man auf so was reagieren? Konnte man überhaupt richtig auf so etwas reagieren? Wahrscheinlich nicht.
 

Die Jungs diskutierten wie dämlich Heiji war und wie er so was hätte vermeiden können, als Ran tief Luft holte und....

„RUHE!!!!“

Schlagartig sahen die Brüder und die neuen Eltern zu der jungen Mori. Aoko hatte sich so erschreckt das sie fast von der Bank gefallen wäre. Entsetzt sah sie ihre große Schwester an, die nun auf stand und sich vor ihrer besten Freundin und deren Freund aufbaute. Der kühle Blick der attraktiven Mori ließ die beiden ihre Köpfe einziehen. Irgendwie machte Rand den beiden gerade Angst.

„Ihr habt jetzt Sendepause“, sagte sie zu ihren Freund und seinen Bruder, was die beiden nicken ließ. Dann wandte sie sich zu Kazuha.

„Wie kannst du mir so etwas antun?“, fragte sie und seufzte theatralisch. „Ich bin ja wohl viel zu jung um Tante zu sein und was macht ihr zwei? Ihr bestellt uns her um uns zu sagen das ihr Eltern seid und macht uns damit ungefragt zu Tanten und Onkel!“

Heiji sah die junge Mori an und konnte ein grinsen nicht mehr unterdrücken. Auch seine Freundin biss sich auf die Lippe.
 

Kopfschüttelnd sah Ran ihre Schwester an. „Kannst du dir das vorstellen? Wir beide schieben den Kinderwagen durch die Straßen als Tanten? Und wenn er Sprechen kann und uns Tante Ran und Tante Aoko nennt? Oh Gott, ihr bringt uns ja echt in Teufelsküche!“, meckerte die hübsche Mori weiter und hörte gar nicht mehr auf.

Nun konnte Kazuha sich nicht mehr zurückhalten und brach in Gelächter aus. Heiji stimmte mit ein. Kaito sah die zwei und Ran entgeistert an. Sein Bruder kratze sich am Kopf. „Was hab ich bloß für Freunde?“, dachte er sich.

Als die beiden sich beruhigt hatten, sahen sie ihre Freundin an. „Hast du es jetzt oder kommt noch etwas?“

„Ja eine Sache hab ich noch.“

„Lass hören.“

„Ihr heiratet erst, wenn der Kleine laufen kann und Heiji dann die Ringe bringt. Das ist ein Befehl und bis dahin verbiete ich euch noch mehr Kinder an zuschleppen. Ich will eine Tanzschule aufmachen und keinen Kindergarten“, sagte Ran und beugte sich zu ihrer besten Freundin um diese zu umarmen. Lachend ließ sich Kazuha von ihr vorsichtig drücken. Als sie danach den jungen Vater an sich drückte, schlug sie ihn auf den Hinterkopf. „Au, wofür was das?“

„Dafür das du Idiot nicht weißt wie man ein Kondom überzieht“, kam die trockene Antwort.
 

Nachdem sich alle wieder beruhigt hatten, sah das Paar ihre Freunde an. „Kommt ihr damit klar?“

Aoko stand nun ebenfalls auf und stellte sich lächelnd zu Kazuha. „Ich finde den Kleinen total süß. Ich freue mich schon aufs Babysitten.“

Kaito sah seine Freundin an. „Aber wehe, du lässt dich ständig dazu überreden. Ich will dich so lange und oft wie möglich für mich alleine haben.“

„Ja ja, und ich weiß auch was du mit ihr tun willst“, bemerkte Shinichi hinterhältig grinsend. Heiji kicherte als Aoko rot wurde.

Ran schlug ihren Freund in die Seite, was ihn aufstöhnen ließ. „Man, sei doch nicht so gemein.“

„Ich zeig dir gleich was gemein ist“, brummte sie. Ihr Freund umarmte sie von hinten und legte seinen Kopf auf ihre Schulter. „Tu das wenn wir bei mir sind. Und ich bevorzuge deine gemeine Seite am liebten, wenn du nackt bist.“

Gespielt genervt verdrehte sie die Augen, während die anderen kicherten.

Kaito streckte sich. „Also was jetzt?“

„Lasst und was trinken gehen. Ich brauche ein Kaffee“, gähnte Shinichi und die anderen stimmten zu.
 

24 Dezember
 

Einige Monate waren nun vergangen und Heiji und Kazuha hatten sich an das Leben als Eltern gewöhnt. Ihr Vater hatte einen Anfall bekommen als er von der Vaterschafts Heijis erfahren hatte, aber sein Vater konnte ihn beruhigen. Und nachdem er den kleinen auf dem arm hatte, war er wie alle anderen sofort von dem Baby eingewickelt wurden.
 

Heure war der 24 Dezember und die Kudos hatten alle zu einer großen Weihnachtsfeier eingeladen. Eri war ziemlich überrascht von der Einladung gewesen, hatte aber mit Freuden zu gegsagt. Aoko und Ran hatten sich extra zwei neue Kleider gekauft die sie anziehen würden.

Nun stand die junge Mori vor dem Spiegel und sah sich an. Ja, so konnte sie sich sehen lassen. Als es an der Tür klopfte rief sie herein. Ihre Schwester betrat den Raum und lächelte sie an. „Du siehst toll aus.“

Ran sah Aoko an. „Na du aber auch.“

„Naja...wenn ich etwas mehr Oberweite hätte wie du...“, kam es nuschelnd von der Jüngeren. Die Ältere schüttelte den Kopf. „Lass den Unsinn. Auf deinen Kopf kommt es an und nicht an deine Titten!“

Entsetzt - über die Wortwahl - sah Aoko ihre große Schwester an. „Nun schau nicht so, du siehst toll aus und hast im Gegensatz zu anderen ein Gehirn! Also gib Ruhe. Kaito liebt doch so wie du bist.“
 

Lächelnd nickte Aoko. „Stimmt zum Glück.“

„Na also. Komm lass und runter, wir müssen bald los.“ Ran nahm ihre Tasche und scheuchte ihre jüngere Schwester raus. Eri war bereits fertig auf dem Flur und sah auf ihre Armbanduhr. „Beeilt euch, ich will nicht zu spät kommen“, meckerte sie, was ihre Töchter kichern ließ. „Sie lieben uns Mom. Und wenn wir eine Stunde zu spät kämen, würden sie es uns nachsehen“, meinte Aoko grinsend.

Seufzend öffnete die attraktive Anwältin die Haustür. „Egal, ich will pünktlich sein, also kommt jetzt.“
 

Draußen lag sehr viel Schnee. Vor ungefähr drei Wochen hatte es angefangen zu schneien und der Schnee war bis jetzt liegen geblieben. Eri musste morgens immer früher aufstehen um Schnee zu schaufeln. Manchmal machten das aber auch Ran oder Shinichi. Dieser und Kaito gingen mittlerweile im hause der Moris ein und aus und Shinichi hatte schon öfters bei Ran übernachtet. Natürlich waren sie dann immer sehr leise, wenn sie gewisse Sachen machten um nicht von Eri gehört zu werden. Das war schließlich mehr als peinlich.
 

Als sie beim Auto ankamen setzte sich die junge Mori auf den Beifahrersitz und Aoko nach hinten. Vorsichtig lenkte Eri den Wagen durch die Straßen, denn es war sehr glatt und so passierten schnell Unfälle. Als sie bei den Kudos ankamen, stellte sie ihr Auto an der Seite ab und gemeinsam stiegen sie aus. Die Villa war festlich geschmückt und die Lichter strahlten hell durch die Nacht. Ran nahm die Geschenke aus dem Kofferraum.

„Nette Villa“, meinte Eri und schloss den Wagen ab. Dann gingen sie zur Eingangstür. Aoko klingelte und kurz darauf öffnete eine strahlende Yukiko die Tür. „Willkommen ihr Süßen! Kommt rein. Ihr seht ja so hübsch aus!“ Sie umarmte die verlegene Aoko und tat das gleiche bei Ran. Dann stellte sie sich Eri vor. „Ich bin Yukiko Kudo, freut mich sehr Sie kennen zu lernen.“

Lächelnd schüttelte Eri ihre Hand. „Freut mich auch.“

„Dann kommt mal rein. Die anderen sind schon da.“ Die ältere Kudo schickte sie ins Wohnzimmer, wo ihr Mann, ihre Söhne, die Hattoris und die Toyamas schon versammelt waren. Aoko staunte nicht schlecht, als sie den riesigen Tannenbaum sah. So einen großen hatte sie noch nie in einem Haus gesehen.
 

Kaito kam sofort auf seine Freundin zu und umarmte diese. Er führte sie zu dem Tisch und sie setzte sich lächelnd, nachdem sie alle begrüßt hatte. Ran und Eri kamen hinterher. Die junge Mori stellte ihre Geschenke ab und setzte sich neben ihren Freund. Eri nahm bei seinen Eltern Platz. Nachdem sich alle vorgestellt haben, begangen sie mit dem Essen.
 

Anfangs hatten die Kudobrüder Angst vor dem Treffen zwischen ihren Eltern und Eri gehabt. Allerdings versanden sie sich prächtig. Yukiko hielt sich mit ihren Heiratsgerede zurück und so wurde es ein schöner Abend.
 

Heijji und Kazuha zeigten, dass sie mit dem kleinen James gut fertig wurden. Natürlich hatten sie jede menge Hilfe an ihrer Seite. Seine Elten und ihr Vater unterstützen die beiden sehr. So würde James gut behütet aufwachsen. Mit Liebe und Geborgenheit. Das war allen wichtig. Vor allem Heiji, denn sein Sohn war neben Kazuha der wichtigste Mensch in seinem Leben.
 

Etwas später machten Heiji und Kazuha Ankündigung. „Also ich hab was zu sagen. Erstmal danke an die Familie Kudo, dass sie uns alle hier eingeladen haben und dann wollte ich euch mitteilen das wir beschlossen haben James nächsten Monat taufen zu lassen. Und wir möchten euch mitteilen, wer die Paten werden.“ Er machte eine kurze Pause und sah grinsend zu seinem besten Freund, der mit dem Kopf schüttelte. Shinichi wollte kein Pate werden, zumindest jetzt noch nicht. Schließlich war er zu jung dafür. „Der Patenonkel wird....keiner. Stattdessen wird er zwei Patentanten haben.“

Erleichtert atmeten die Brüder aus. Dann sahen sie zu den Schwestern. Diese würden Bestimmt die Paten werden.

„Ran wird die erste Patentante“, sagte Kazuha lächelnd, was die junge Mori freudig klatschen ließ.

„Und die zweite, wird Yukiko.“
 

Nun sahen alle überrascht aus. Vor allem Yukiko. „Aber...“

Heizo lächelte und legte eine Hand auf Yukikos Schulter. „Mein Sohn und Kazuha haben darüber mit uns geredet und wir waren alle der Meinung, dass du ein Patenkind mehr als verdient hast. Schließlich wird es noch dauern bis deine Söhne dich zur Oma machen, also sollst du zumindest ein Patenkind bekommen.“

Seine Frau nickte zustimmend. Völlig gerührt ging sie auf die jungen Eltern zu und umarmte sie.

Damit waren die Paten bestimmt.
 

„Ich dachte ja, sie nehmen Aoko“, sagte Kaito leise zu seinem Bruder. „Ne, die ist zu jung. Das würde Eri bestimmt nicht mitmachen“, flüsterte dieser zurück.

Womit er auch recht hatte. Wenn Ran Patentante wird ist, dass ja okay aber nicht Aoko. Sie war für so was zu jung.

„Und dann hab ich noch etwas zu sagen“, meinte Heiji und wieder sahen ihn alle an. „Kazuha und ich werden nächsten Monat heiraten. Ich habe sie gefragt und sie hat ja gesagt. Die Taufe und die Hochzeit finden am gleichen Tag statt“
 

Nun sahen alle völlig sprachlos aus. Sogar seine Eltern. Der Einzige der Lächelte war Ginshiro. Der wusste natürlich davon, weil Heiji um ihre Hand bei ihm angehalten hatte. Und nach einigem zögern hatte er zugestimmt. Der Grund, warum Heiji Kazuha heiraten wollte, war nicht weil sie jetzt James hatten, sondern seine Großmutter. Diese wurde immer schwächer und er wollte sie unbedingt noch auf seiner Hochzeit dabei haben. Also hatte er Kazuha gefragt, ob sie ihn diesen Wunsch erfüllen würde und sie hatte mit Tränen in den Augen zugestimmt.
 

Ran war darüber sehr erstaunt aber sie freute sich sehr für die beiden. Sie stand jetzt draußen und sah sich die Lichter an, die Yukiko angebracht hatte. Shinichi stand neben ihr legte einen Arm um sie. „Soll ich dir auch einen Antrag machen?“, fragte er und bekam einen Stoß in die Rippe. „Nein, keinen Antrag, keine Babys. Damit wartest du mindestens fünf Jahre, wenn nicht sogar noch länger“, entgegnete sie lächelnd.

„Einverstanden.“ Er küsste sie auf die Schläfe und zog sie näher zu sich.

„Wir haben sehr viel vor uns. Hast du einen Plan womit wir anfangen?“, fragte Ran nach einer weile. „Ja, wir fangen damit an das, wir uns eine gemeinsame Wohnung suchen“, erwiderte er und sah sie an. „Und dann werden wir zusammen Schritt für Schritt jeden Weg gemeinsam gehen. Zusammen werden wir alles schaffen.“

Lächelnd kuschelte sie sich an ihren Freund. Da hatte er recht. Zusammen werden die beiden alles schaffen.

Epilog Part 1: Der schönste Tag meines Lebens

Weihnachten und Neujahr waren schnell vergangen und nun war der große Tag von Heiji und Kazuha gekommen. Zusammen mit ihren Familien und Freunden waren sie in Osaka. Hier würden sie im Haus seiner Großmutter die Hochzeit feiern. Seine Eltern hatten sich um alles gekümmert. Das Haus war geschmückt und die Zimmer für die Gäste fertig.
 

Gleich nach der Trauung sollte James getauft werden. Der Kleine hatte schon einiges an Gewicht zugelegt und lächelte oft. Vor allem, wenn er von Ran und Yukiko besucht wurde. Als zukünftige Patentante besuchte die junge Mori den Kleinen natürlich sehr oft, allerdings schlug Yukiko sie bei allen Dingen. Nun ja, sie kannte sich mit Babys aus, und Ran nicht. Yukiko wusste immer genau was der Kleine wollte, was die attraktive Mori oft schlucken ließ. Ob sie das irgendwann auch so hinbekommen würde? Wohl nicht, denn so wie Yukiko war Ran einfach nicht drauf.
 

Shinichi war – wie konnte es anders sein – der Trauzeuge von Heiji. Er würde auch zusammen mit James die Ringe übergeben, da der Kleine das ja noch nicht tun konnte. Kazuhas Brautjungfer allerdings war nicht Ran, sondern Aoko. Das hatte die junge Schülerin sehr überrascht. „Ich?“, hatte sie erschrocken gefragt. Die hübsche Toyama nickte lächelnd. „Ran wird Patentante, dann wirst du Brautjungfer. Punkt. Aus. Basta.“

Das hatte Die Jüngere total gerührt und sie war in Tränen ausgebrochen. Ihre ältere Schwester freute sich für sie. Der Job als Patentante reichte ihr vollkommen. Sie musste nicht alles alleine haben.
 

Kaito und Shjinichi würden ihre Freundinnen zum Altar führen bevor die Braut - von ihrem Vater geführt - nachkam. Dann stellten sich die Männer auf die rechte Seite und die beiden Frauen auf die Linke. Heiji würde schon bereit stehen und genau beobachten wie seine Braut auf ihn zu geschritten kam. Kazuha würde ihren Brautstrauß zum richtigen Zeitpunkt Ran geben. Und zwar dann, wenn sie die Ringe tauschen mussten. Das war dann das Signal für Shinichi.
 

Alle waren schon sehr aufgeregt. Vor allen der Bräutigam war sehr nervös und hibbelig. Vor drei Tagen waren sie angekommen und Heiji musste seitdem getrennt von Kazuha schlafen. Sie sahen sich eigentlich nur zu den Mahlzeiten, da Kazuha von den Frauen der Familie beschlagnahmt wurde. Das nervte den jungen Mann sehr, denn er vermisste seine Verlobte. Ihre Küsse und die weiche Haut.

Genervt war er zu seiner Sobo gegangen um auf andere Gedanken zu kommen.
 

Seine Großmutter war sehr schwach und sah noch gebrechlicher aus als sonst. Riona wusste das ihr nicht mehr viel Zeit blieb und war überglücklich, dass ihr geliebter Enkel ihretwegen seine Hochzeit vorziehen wollte. Und das sie so die Chance bekam ihren Urenkel kennen zu lernen. Der kleine James war ihr sofort ans Herz gewachsen und sie vergötterte den Jungen. „Er sieht aus wie du, als Baby. Gott, mein Baby hat ein Baby gekriegt“, sagte sie mit feuchten Augen und drückte den warmen, kleinen Körper an sich. Kazuha hatte sie Szene mit dem Handy aufgenommen. Dieses Foto würde sie ausdrucken und an die Familie verteilen.
 

Sobo saß in ihrem Sessel und versuchte einen Pullover für James zu stricken. Ihre Hände wollten allerdings nicht mehr so wie früher, und so musste sie oft eine Pause einlegen. Sie machte ihn extra etwas größer, damit der Kleine ihn länger tragen konnte.

Heiji setzte sich neben sie auf die Lehne und küsste sie auf den Kopf. „Das sieht schön aus. Mein Sohn kann sich glücklich schätzen.“

Lächelnd strich sie ihm über den Arm. „Ich hab dir früher auch immer Sachen gestrickt. Du hast alles angezogen und so süß ausgesehen. Er erinnert mich sehr an dich.“ Er lächelte. „Ich weiß nicht wie wir das alles schaffen sollen“, gestand er und sah aus dem Fenster. Sie legte ihre Stricksachen beiseite und nahm seine Hände. „Ich weiß, dass ihr das alles schaffen werdet - auch wenn es nicht einfach ist. Aber ihr werdet es schaffen. Du bist ein starker, sturer Mann und Kazuha ist eine so tolle Frau das ihr alles erreichen könnt. Auch mit einem Baby. Ich bin so unfassbar stolz auf dich, mein Junge. Du erinnerst mich so an deinen Großvater.“ Sie strich sich eine Träne aus dem Augenwinkel. „Ich bin froh, dass du Kazuha an deiner Seite hast. Ich hatte nämlich Angst, dass du nach meinem tot in ein tiefes Loch fallen wirst, aber deine Kazuha wird dich auffangen und dich wieder hochziehen. Sie ist ein tolles Mädchen und ich bin so stolz das sie bald ein Teil unserer Familie wird.“
 

Schluckend umarmte Heiji seine Großmutter. Auch er musste die Tränen unterdrücken, die hochkommen wollten. Er wollte nicht das seine Sobo ihn weinen sah.

Riona spürte den Herzschlag ihres Enkels und seufzte glücklich. Heiji würde es gut gehen und das war die Hauptsache. Gemeinsam mit Kazuha würde er eine Familie gründen und sich ein Leben aufbauen.
 

Mit Kazuha hatte sie auch ein Gespräch geführt. Sie und der Kleine waren Abends in ihr Zimmer gekommen. James schlief in Kazuhas Armen, als die beiden sich unterhielten. „Ich bin froh, dass mein Junge dich hat“, sagte Riona und lächelte. „Er wird dich immer brauchen und du musst ihn in jeder Lebensphase unterstützen auch, wenn es dir schwer fallen wird. Aber so sind wir Frauen. Wir müssen die starke Stütze unserer Männer und Familie sein. Es heißt immer der Mann würde für die Familie sorgen, aber wir Frauen machen sind der wichtigste Teil. Ohne uns gibt es keine Familie.“

„Ich weiß, und ich bin bereit Heiji so zu stützen wie du deinen Mann gestützt hast“, erwiderte die junge Mutter. „Es wird schwer und einige Steine werden auf unseren Weg liegen, aber gemeinsam werden wir sie zur Seite rollen. Hoffe ich doch.''
 

Riona lächelte. „Ja das werdet ihr. Und ihr werdet dem kleinen James gute Eltern sein. Ich war anfangs etwas überrascht als er mir gesagt hat, dass er einen Sohn hat und du trotzdem mit ihm zusammen bleiben willst, aber ich wusste das du stark bist. Und starke Frauen geben niemals auf und lassen ihre Liebe nicht los.“

Kazuha drückte die zarte Hand der Älteren sanft. „Ich werde dich vermissen, Sobo. Heiji hat recht, ohne dich ist die Familie nicht dieselbe.“

Glücklich, weil die hübsche Frau sie so nannte, drückte sie ihre Hand ebenfalls. „Diesen Part wirst du eines Tages einnehmen. Irgendwann wirst du an meiner Stelle sein und die Familie zusammen halten. Deine Kinder und Enkel um dich herum haben und immer eine Stütze für deine Lieben sein. Ich bin einfach müde geworden und kann diese Aufgabe nicht mehr übernehmen. Noch bist du jung aber wenn die zeit gekommen ist, versprich mir immer auf die Familie aufzupassen.“
 

Kazuha weinte und nickte. „Ich verspreche es. Ich werde nicht nur auf Heiji und James aufpassen, sondern auch auf seine Eltern und Tanten und Onkel und all die anderen Mitglieder.“

Lächelnd küsste Riona die junge Frau auf die Strin. „Du bist ein gutes Mädchen. Aber jetzt keine Tränen mehr, dein großer Tag ist morgen.“

Kazuha nickte und verließ mit dem Baby auf dem Arm das Zimmer. Sie würde Sobo wirklich vermissen und hoffte eines Tages genau wie sie zu sein. Voller Liebe und Stärke.
 


 

Der Morgen kam und Heiji hätte sich fast übergeben. So war das wohl, wenn man kurz davor stand zu heiraten. Sein Vater band ihm gerade seine Krawatte und machte ihm Mut. „Glaub mir, ich weiß wie du dich fühlst. Als ich deine Mutter heiratete, war ich genauso nervös. Dein Onkel musste mich mehrmals nach draußen bringen, damit ich nicht umkippe. Und dein Großvater hat mir aus seinem Flachmann mehrmals was angeboten.“ Er zwinkerte seinem Sohn zu. „Nachdem ich ein paar Schlücke genommen hatte, ging es mir wirklich besser. Alkohol beruhigt, allerdings merkte es deine Mutter und sah mich während der ganzen Zeremonie so zornig an, dass die Gäste dachten die Hochzeit würde platzen.“

Heiji musste lachen. Die Geschichte war ihm neu. „Aber sie hat dich trotzdem geheiratet.“

„Ja, naja sie hatte das Kleid schon an und war wunderschön. Wenn ich sie nicht geheiratet hätte, hätte es jemand anderes getan“, bemerkte sein Vater trocken. Shinichi und Kaito, die ebenfalls im Raum waren, lachten. „Gut, dass sie dich genommen hat, sonst wäre Heiji heute nicht hier“, witzelte der ältere Kudo, was seinem besten Freund knurren lies. „Na warte, wenn du Ran heiratest werde ich mich über dich lustig machen!“

„So schnell heiraten wir nicht. Ran hat gesagt, dass sie mindestens fünf Jahre damit warten will, wenn nicht sogar noch länger. Was ich auch sehr begrüße, denn so kann meine Mutter alles planen und ich muss mich später um nichts kümmern“, bemerkte Shinichi und zwinkerte seinem jüngeren Bruder zu. Dieser nickte. „Geht mir genauso. Mama wird unsere Hochzeiten bereits planen und wenn wir das dann irgendwann machen, kann sie sich um alles kümmern.“
 

„Ihr seid ganz schön fies, alles eurer Mutter zu überlassen“, bemerkte Ginshiro und betrat gerade den Raum. Er war bereits fertig angezogen und würde gleich zu der Braut gehen, um diese vor der Hochzeit noch einmal in Beschlag zu nehmen. Er musterte den jungen Hattori und nickte zufrieden. „Du siehst sehr gut aus. Meine Kazuha hat Glück, so einen attraktiven Mann wie dich zu heiraten. Bevor es losgeht möchte ich dir etwas geben.“ Er griff in seine Hosentasche und zog ein kleines Päckchen heraus. Er öffnete es und zum Vorschein kamen zwei silberne Manschettenknöpfe. Sie waren viereckig und man sah zwei Initialen und ein Datum darin eingraviert.

„Diese Manschettenknöpfe gehörten meinem Vater. Er hat sie von seinem Vater zur Hochzeit bekommen. Und er gab sie mir. Hier sind die Initialen meines Großvaters und meiner Großmutter eingraviert und ihr Hochzeitsdatum. Ich möchte, dass du sie bekommst und bei deiner Hochzeit trägst. Es gehört zur Familien Tradition der Toyamas.“ Ginshiro nahm die beiden raus und kam auf Heiji zu. Dieser war mehr als gerührt. Voller stolz würde er diese Familien Erbstücke tragen. „Vielen dank, das bedeutet mir viel“, sagte Heiji und schluckte hart. Sein Schwiegervater lächelte. „Ab heute kannst du mich Vater nennen. Daddy oder Dad sind für dich tabu.“

„Einverstanden Vater.'' Sie umarmtem sich. Heizo und die Kudobrüder lächelten.
 


 

Währenddessen waren die Frauen bei Kazuha und machten sie für die Zeremonie fertig. Shizuka machte ihr die Haare, während Ran sich um ihr Makeup kümmerte. Aoko zupfte ihr Kleid zurecht. „Oh Gott, gleich wird mein Sohn heiraten und mir eine Tochter ins Haus holen! Ich glaube, ich muss weinen“, schniefte seine Mutter. „Nein, hier wird nicht geweint. Sonst muss Kazuha auch weinen und dann weine ich und wenn ich auch noch weine, weint Aoko auch und dann ist alles aus“, befahl Ran streng und legte gerade etwas Rouge auf. Kazuha nickte zustimmend. „Ran hat recht, wenn wir alle anfangen zu weinen, können wir die Hochzeit vergessen.“

„Ja, ihr habt recht.'' Shizuka nickte. „Kein Geheul. So ich bin gleich fertig. Ran wie sieht es bei dir aus?“

„Bin auch soweit - nur noch die Lippen.“ Die junge Mori legte sorgsam den Lippenstift auf und strahlte ihre beste Freundin an. „Fertig. Man o man, Heiji wird aus dem Staunen nicht mehr rauskommen. Wahrscheinlich fallen ihn die Augen aus und er wird vor Verlangen umkippen.“

Die junge Braut wurde rot. „Ran!“
 

„Ran hat recht. Du bist atemberaubend schön“, kam es von der Tür. Der Vater der Braut kam herein und lächelte seine Tochter liebevoll an. „Mir verschlägt dein Anblick der Atem, was macht dann dein Ehemann erst?“

Die Frauen kicherten und verließen kurz den Raum, damit Vater und Tochter alleine waren.
 

Kazuha grinste. „Ich hoffe, dass er das ja Wort noch rauskriegt bevor er in Ohnmacht fällt.“ „Ich werde ihn mit etwas bewerfen, falls er es vermasselt'', meinte der Ältere und umarmte seine Tochter vorsichtig. Dann löste er sich von ihr und strich über ihre Wange. „Du siehst wunderschön aus. Ich hab etwas für dich.“ Er holte ein anderes Päckchen raus und öffnete es. Darin war eine kleine silberne Halskette. Zwei kleine ineinander geschlungenen Herzen waren in einem großen Herzen drin.

„Ist das eine Kette von Mama?“, fragte Kazuha gerührt.

„Ja, sie gehörte deiner Großmutter mütterlicherseits und ist in schon lange im Familienbesitz. Es war immer geplant, dass du sie bei deiner Hochzeit bekommst.“ Er legte seiner Tochter die Kette an und küsste sie auf die Stirn. „Ich bin stolz auf dich. Ich liebe dich.“

„Ich liebe dich auch, Daddy.“ Sie drückte ihren Vater an sich und lächelte.
 


 

Ran und Aoko blieben vor der Tür stehen, damit Heiji nicht in Versuchung kam und einen Blick riskierte. Der kleine James bei bei Yukiko und Yusaku und war dort bestens aufgehoben. „Ganz ehrlich, ich krieg Lust selber zu heiraten“, meinte Aoko plötzlich und wurde rot. Ran schüttelte den Kopf. „Nein, nichts da. Du heiratest erst, wenn ich heirate und Schluss. Willst du unsere Mutter umbringen? Die kriegt doch nen Anfall, wenn du jetzt ans heiraten denkst.“

„Stimmt. Und ich hab ja noch Zeit.“

Beide kicherten vergnügt als sie plötzlich schritte hörten. Sie sahen auf und erkannten Riona. Sie kam langsam und mit Begleitung Shizukas herbei. „Ihr seht ja wundervoll aus“, sagte sie lächelnd. „Yukiko wird euch beide in bezaubernde Bräute verwandeln, wenn euer Tag gekommen ist.“
 

Aoko wurde rot und selbst Ran musste wegschauen. „Vielen dank. Wollen Sie rein?“

„Ja, ich muss kurz mit Kazuha reden bevor es losgeht. Das dauert nicht lange.“ Riona klopfte kurz und betrat den Raum.

Kazuha und ihr Vater sahen zu ihr und lächelten. „Ich wollte dir noch schnell etwas geben, bevor es losgeht.“ Die alte Dame trat zu Kazuha und legte eine Hand auf ihren Kopf. „Ich gebe dir hiermit meinen Segen. Mögen du und Heiji immer glücklich, gesund und so verliebt sein.“

Sie umarmte die Braut und küsste sie auf die Wange. Diese küsste ihre Sobo ebenfalls und strahlte sie an.
 


 

Schluckend stand Heiji draußen vor dem großen Lichter-bogen und sah auf seine Hände. Da es geschneit hatte, würden die Gäste während der kurzen Zeremonie stehen, denn zum sitzen war es einfach zu kalt. Obwohl man Heizkörper aufgestellt hatte um die Gäste einigermaßen warm zu halten. Nach der Trauung würden sie im Haus feiern. Er sah wie seine Großmutter in einem dicken Mantel eingehüllt neben einem der Heizkörper stand und ihm zuwinkte. Seine Eltern standen neben ihm. Die anderen Gäste kamen nun auch und als alle da waren, kam der Priester. Dieser stellte sich hinter Heiji und gab ein Zeichen. Musik erklang und kurz darauf kamen Ran und Shinichi. Shinichi trug einen schwarzen Anzug mit Krawatte. Ran trug ein trägerloses, pastellfarbenes, lila Kleid, in der Hand hatte sie ein kleines Sträußchen. Direkt hinter ihren gingen Kaito und Aoko. Kaito war ebenfalls im Anzug und Aoko hatte das gleiche Kleid wie Ran an. Nur das es rosa war.
 

Stolz erfüllte die beiden Brüder als sie ihre Frauen führten und dann ihre Plätze einnahmen. Die beiden Frauen hatten sich gegen eine Jacke entschieden, dass würde nicht passen wenn sie neben dem Brautpaar standen. Also bissen sie die Zähne zusammen und versuchten an etwas warmes zu denken.

Und dann kam die Braut. Ginshiro führte seine Tochter nach draußen. Kazuha sah wunderschön aus. Heiji blieb der Atem weg. Ihr Kleid war schlicht und wie die von Ran und Aoko trägerlos. Ihr Haar fiel seitlich über die Schulter und in den Haaren waren Blumen gesteckt. Sie strahlte die Gäste an und warf ihrem Mann einen so bezaubernden Blick zu, das er fast umgekippt wäre. Ihr Vater gab ihre Hand in seine und stellte sich neben den Kudos. Yukiko hatte James zu Shinichi gebracht, damit die beiden später die Ringe überreichen konnten.
 

Der Priester begann mit seiner Rede. Da es sehr kalt war, gab es eine gekürzte Fassung und so kamen sie schnell zum Punkt. „Heiji, willst du Kazuha zu deiner Ehefrau nehmen? Sie lieben, ehren und ihr beistehen in jeder Lebenslage? Dann antworte mit, Ja.“

„Ja.“

„Kazuha, willst du Heiji zu deinem Ehemann nehmen? Ihn lieben, ehren und ihm beistehen in jeder Lebenslage? Dann antworte mit, Ja.“

„Ja.“

„Dann taucht nun die Ringe.“

Kazuha gab Ran ihren Brautstrauß, während Shinichi mit James die Ringe Heiji gab. Dieser sah seine wunderschöne Frau an. Vorsichtig streifte er ihr den Ring an und sie tat es ebenfalls.

„Kraft des mir verliehenen Amtes, erkläre ich euch zu Mann und Frau. Du darfst deine Braut jetzt küssen.“

Und das tat er. Er zog seine Kazuha so schnell zu sich, dass diese fast gestolpert wäre. Er küsste seine Ehefrau so heftig, das diese keine Luft mehr bekam und ihr ganz schwindelig wurde. Als sie sich lösten, hörten sie das laute Geklatsche der Gäste. Sie drehten sich zu ihnen und winkten glücklich.

Gleich danach wurde James getauft. Allerdings drinnen, denn es war zu kalt für das Baby.
 

Später waren alle im größten Zimmer des Hauses und feierten ausgelassen. Nachdem der erste Tanz des Brautpaares beendet war, zogen die anderen ihre Partner ebenfalls auf die Tanzfläche. Ran und Shinichi hatten einmal getanzt, es danach aber gelassen, denn die Mori war eine hervorragende Tänzerin und wollte Kazuha nicht die Show stehlen. Also blieb sie mit ihrem Freund an der Seite stehen und sah den anderen zu. Dieser war darüber auch sehr froh, denn er kam bei seiner Freundin nicht mit, wenn die richtig aufdrehte. Kaito und Aoko tanzten auch und sahen verliebter den je aus.

„Junge Liebe“, grinste die junge Mori - was ihren Freund kichern lies. „Tja, so ist das.“
 

Heiji tanzte jetzt mit seiner Sobo, während Kazuha mit ihrem Vater tanzte. Seine Großmutter ließ sich nur ein bisschen hin und her schaukeln, weil sie zu schwach für einen richtigen Tanz war. Sie strahlte über das ganze Gesicht und war so froh, die Hochzeit noch miterleben zu dürfen.
 

Die Party ging bis spät in die Nacht. Die meisten Gäste blieben im Haus, weil es dort sehr viele Zimmer gab. Die einzigen, die sich ein Hotel genommen haben waren die Kudos, Ran, Aoko und das junge Ehepaar. Ja, Heiji und Kazuha wollten ihre erste Nacht als Ehepaar lieber im Hotel verbringen, damit sie nicht gestört wurden.
 

Endlich waren sie alleine. Heiji schloss erschöpft aber sehr glücklich die Tür. Kazuha war gleich ins Bad gehuscht um sich das Kleid auszuziehen. Seine Eltern kümmerten sich heute Nacht um James, der bereits tief und fest schlief. Sollte was sein, hätte er genug Leute die ihm Aufmerksamkeit schenkten. Er zog seine Jacke aus und lockerte seine Krawatte. Beides warf er weg und setzte sich erst mal auf das Bett. Der Tag war unglaublich gewesen. Er konnte es gar nicht fassen, dass er jetzt verheiratet war. Ein Ehemann. Und das obwohl er noch nicht mal die Schule beendet hatte. Gut, dass würde er dieses Jahr tun aber egal. Kazuha würde zu ihm und seinen Eltern ziehen. Zumindest bis sie sich eine eigne Wohnung leisten konnten. Das hatten sie so vereinbart. Und seine Frau hatte da nichts gegen gehabt, denn so hatten sie jemanden der sich um James kümmerte, wenn die beiden wegen der Schule nicht konnten.
 

Der junge Hattori rieb sich erschöpft das Gesicht als die Tür des Badezimmers aufging und seine wunderschöne Frau raus kam. Er schlug seine Augen auf und starrte seine Kazuha an. Seine unglaublich, erotische Kazuha - die nichts weiter an hatte als feine, schwarze Spitze. Seine Augen wurden noch größer als er die Strapse sah. „Meine fresse“, dachte er und kam richtig ins schwitzen. Kazuha hatte ihre Haare aufgemacht. Das fiel sanft über ihre Schultern. Lächelnd kam sie langsam näher. „Das ist unsere Hochzeitsnacht“, flüsterte sie und setzte sich auf seinen schoss. „Ich hoffe, du bist bereit.“

„Ich bin schon fertig gewesen, als ich dich in dem Zeug gesehen habe“, erwiderte er heiser und fuhr mit seinen Händen über ihre Hüfte. Er ließ sich nach hinten fallen, so dass sie sich über ihn beugte und er scharf die Luft einzog.
 

Sie öffnete sein Hemd und küsste seinen Hals. „Wo hast du das Zeug her?“, fragte er leicht außer Atem.

„Hab ich mit Yukiko und Ran gekauft. Yukiko hat uns beraten, was man in seiner Hochzeitsnacht tragen sollte“, grinste die nun frische gewordene Hattori und fuhr mit der Zunge über seinen Hals.

Er brummte leicht und begann ihren BH zu öffnen. Nachdem er es geschafft hatte, ließ er den BH zur Seite fallen und widmete sich den Brüsten seiner Frau. Sanft begann er diese zu streicheln und drückte zu. Kazuha stöhnte leise und hatte ihm endlich das Hemd ausgezogen.
 

Kurz darauf drehte sich Heiji mit ihr, sodass sie unter ihm lag. Hart küsste er sie, voller verlangen und sie gab sich ihm hin. Spürte seine Hände auf ihrer Haut und seine Küsse, die sie um den Verstand brachten. Beide gaben sich einander hin und man hörte im Zimmer bald nur noch heiseres Gestöhne.
 

Einige Zeit später lagen sie nackt und befriedigt neben einander in dem großen Bett. „Und Mrs. Hattori, wie war Ihre erste Nacht mit ihrem Ehemann?“, fragte er und strich sanft über ihren Rücken, als er sie im Arm hielt.

„Traumhaft. Hätte nicht besser sein können Mr. Hattori“, gab sie zurück und küsste ihn.

Er grinste und schon wanderte seine Hand tiefer. „Dann haben Sie ja nichts gegen einen Nachschlag, oder?“

Epilog Part 2: Zusammen wohnen ist nicht leicht

6 Monate nach der Hochzeit von Heiji und Kazuha
 

„Kudo! Hast du schon wieder die Wäsche vor dem waschen nicht getrennt?“, rief eine wütende Ran durch die gemeinsame drei Zimmer Wohnung. Vor ungefähr drei Monaten waren sie hier eingezogen. Sie lag nicht weit von der Schule entfernt und auch ihre Eltern konnten sie schnell besuchen. Shinichi hatte gemeinsam mit Ran den Mietvertrag unterschrieben. Beide haben sich darauf geeinigt, dass Shinichi die Miete bezahlte und Ran dafür den Strom und die anderen Kleinigkeiten.
 

Das zusammenwohnen war....nun ja nicht so wie sie es sich vorgestellt hatten. Die ersten zwei Monate lief es ziemlich gut. Beide teilten sich die Arbeit und wechselten sich mit dem Kochen und waschen ab. Wobei Ran öfters kochte, da der attraktive Fußballer mehr Junkfood mitbrachte als gut für sie beide war.
 

Aber mittlerweile kam es öfters zu Unstimmigkeiten zwischen dem jungen Paar. Meistens stritten sie sich wegen unwichtiger Kleinigkeiten. Zum Beispiel, wenn Shinichi nicht die Wäsche trennte.

„Kann sein, dass ich nicht alles getrennt habe“, gab er zu und kam ins Bad. Seine Freundin hielt ein Shirt in der Hand und ihre Augen schossen Blitze. „Schön, dann schau mal was du mit meinem Lieblingsshirt gemacht hast!“

Das Shirt war mal weiß gewesen. Nun hatte es einen riesigen dunkelroten Fleck in der Mitte, der sich durch das waschen ausgebreitet hatte und seitlich verlief. „Sorry, das wollte ich nicht“, sagte er und ging wieder.
 

Wütend rannte sie ihm hinterher. „Ich hab dich schon so oft gebeten die Wäsche zu trennen! Wieso machst du es nicht?“

„Wozu soll ich die Wäsche jedes mal trennen? Es ist doch viel einfacher die ganzen Klamotten rein zu werfen und das Ding anzumachen“, entgegnete er und nahm sich eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank. Die junge Mori funkelte ihn noch immer wütend aus ihren blauen Augen an. „Wenn die Wäsche alt und mehrmals durchgewaschen ist, kann man das schon mal tun. Aber nicht, wenn es neue Wäsche ist die dann auf die anderen Teile abfärben!“

Genervt fuhr er sich durchs Haar. „Ich hab mich doch schon entschuldigt. Was willst du noch?“

„Dass du dein Gehirn einschaltest“, gab sie patzig zurück und verschwand wieder im Bad.
 

Seufzend drehte er die Flasche auf und nahm einen Schluck Wasser. Wer hätte gedacht dass, das zusammenwohnen so anstrengend ist? Warum stritten sie sich wegen irgendwelchen Kleinkram? So waren sie doch sonst nicht. „Es heißt ja nicht umsonst, man lernt einen erst richtig kennen, wenn man mit ihm zusammen wohnt'', dachte der attraktive Kudo und stellte die Flasche auf den kleinen Küchentisch. Dann ging er ins Wohnzimmer, denn Ran würde noch eine weile wütend sein und er wusste, dass er es schlimmer machen würde, wenn er jetzt zu ihr hinging.
 


 

Bei Kazuha und Heiji lief es etwas anders. Die beiden wohnten noch bei seinen Eltern, hatten sich aber schon nach einer eigenen Wohnung umgesehen. Dabei wurden sie nur von Heizo unterstützt. Shizuka war nicht begeistert. Sie wollte ihren Enkel lieber bei sich behalten. Und das machte sie den anderen auch klar. Sie und Heiji hatten sich deshalb schon mehrmals gestritten. Kazuha hatte immer versucht zu schlichten, aber sie kam gegen die beiden Kampfhähne nicht an.
 

Gerade saß die hübsche Hattori im Wohnzimmer und versuchte etwas zu stricken. Sie hatte es von ihrer Schwiegermutter gezeigt bekommen und nun versuchte sie ihr Glück. Der kleine James saß auf einer großen Decke und warf seine Bauklötze durch die Gegend. Sitzen konnte er so ganz gut und er hatte sogar schon angefangen zu krabbeln. Als er seinen Lieblingsteddy weggeworfen – und niemand ihm den wieder gebracht hatte - fing er plötzlich an zu krabbeln. Das hatte allgemeine Verzückung ausgelöst, vor allem bei den Frauen. Obwohl er nur sehr langsam voran kam und oft hinfiel, schaffte er es seinen Teddy zu erreichen. Aber nur um ihn wieder weg zuwerfen. Shizuka war so hingerissen von dem Anblick, dass sie sofort ein Foto gemacht hatte.
 

Dieses Foto stand auf dem obersten Regal an der Wohnzimmerwand neben dem Fernseher. Darauf stand auch das Foto, welches Kazuha von Riona gemacht hatte. Der Tot von Riona war jetzt vier Monate her.

Ihr Zustand wurde immer schlechter und immer öfters kam der Arzt zu ihr. Da sie sich geweigert hatte ins Krankenhaus zu gehen, hatte sich ihr Hausarzt bereit erklärt Tag und Nacht bei ihr zu sein. Sie aß immer weniger und war bald nur noch Haut und Knochen. Ihr zierlicher Körper wirkte noch zerbrechlicher als vorher und ihr Gesicht war dünn und bleich. Heiji, Kazuha und Heizo waren zwei Tage vor ihren Tot nach Osaka gefahren. Shizuka war mit dem Baby zuhause geblieben, denn sie wollte ihre Schwiegermutter so in Erinnerung behalten wie sie, sie zuletzt gesehen hatte. Auf der Hochzeit ihres Sohnes.
 

Heiji und Kazuha hatten von der Schule das Okay gekriegt zu fahren, nachdem Heizo dem Direktor alles erklärt hatte. Ren und Rin hatten die drei mit einem gequälten Lächeln empfangen. Heizo war sofort in das Zimmer seiner Mutter gegangen, um sie zu sehen. Heiji und Kazuha wurden erst mal von Rin in die Küche gebracht und dort mit Kaffee und Kuchen versorgt. Aber angesichts der Situation, war den beiden nicht nach einem Kaffeeklatsch. Heiji hatte – seitdem er die Nachricht von dem Gesundheitszustand seiner Sobo bekommen hatte – kaum geredet. Selbst mit Kazuha unterhielt er sich kaum, was diese ihm nicht übel nahm.

Auf fragen seiner Tante, antwortete er kurz und knapp. Meistens redete Kazuha, aber auch diese musste sich zu einem Gespräch überwinden.
 

Abends kam Heizo ebenfalls in die Küche. Er setzte sich und ließ sich einen Becher Sake von seiner Schwägerin einschenken. „Sie will dich sehen. Meinst du, du schaffst das?“, fragte er seinen Sohn und blickte ihn an. Heiji nickte und stand auf. Er verließ den Raum und ging zu seiner Großmutter. Kazuha blickte ihm traurig hinterher.
 

Langsam ging er zu dem Zimmer seiner Sobo. Vor der Tür blieb er stehen. Er zögerte. Er wollte sie sehen, wusste aber nicht ob er mit dem Anblick ihrer Gebrechlichkeit umgehen konnte. Heiji atmete tief ein und aus und versuchte sich zusammen zu reißen. Seine Großmutter war krank und war kurz davor zu streben. Heiji musste stark bleiben. Er klopfte an und betrat leise den Raum.
 

Seine Sobo lag in ihrem Bett. Der Arzt saß neben ihr und hatte gerade ihre Schmerzmedikation erhöht. Er lächelte den jungen Mann kurz an, bevor er aufstand. „Ich lasse Sie kurz alleine.“ Als er neben dem jungen Hattori stehen blieb, legte er seine Hand auf seine Schulter, bevor er das Zimmer verließ. Seine Großmutter war wach und sah ihn an. „Komm her, mein Junge.“ Ihre Stimme war so schwach, dass Heiji eine Gänsehaut bekam. Er ging zu ihrem Bett, beugte sich zu ihr runter und küsste sie auf die Stirn. „Sobo, wie geht es dir?“

Sie lächelte und wies ihn an sich zu setzten. Er kam dem Wunsch nach und nahm anschließend ihre Hand.
 

„Schön, dass du da bist. Ist Kazuha auch hier?“

„Ja, sie ist unten.“

„Gut. Wie geht es meinem Urenkel?“, fragte Riona mit einem sanften Lächeln.

„Er krabbelt schon sehr schnell. Er wirft gerne seine Spielsachen durch die Gegend und findet es lustig an Mamas Ohrringen zu ziehen“, sagte er und holte sein Handy aus seiner Hosentasche. Er zeigte seiner Großmutter die neusten Fotos von James.

Ihr Lächeln wurde strahlender. „Du warst als Baby genauso. Hast ständig versucht an meinen Ohrringen zu ziehen und deine Holzeisenbahn weggeschleudert.“

Grinsend strich er über die Hand seiner Sobo. „Dann hat er ja viel von mir.“

„Oh ja. Hat seine leibliche Mutter sich noch mal bei dir gemeldet?“

„Ja, sie hat von unserer Hochzeit erfahren und mir und Kazuha gratuliert. Außerdem hat sie uns einen Scheck für James dazugelegt. Sie meinte, dass sie uns wenigstens finanziell erst mal helfen würde.“
 

Riona schnaufte. „Als ob ihr das nötig hättet. Aber immerhin tut sie etwas.“

Heiji nickte. „Ich glaube, dass ist das schlechte Gewissen, weil sie mir den Jungen gegeben hat.“

„Egal, sie weiß das ihr eine Familie seid und das sie nichts mehr in seinem Leben verloren hat.“ Seine Sobo holte Luft. „Ich habe etwas für dich. Geh mal zu dem Schrank und öffne die zweite Schublade.“
 

Heiji stand auf und ging zu besagten Objekt. Er öffnete die zweite Schublade und fand einen großen Umschlag. Dann ging er zurück zum Bett. „Was ist das?“

„Das ist mein letztes Geschenk für dich, Kazuha und eure Kinder. Mach es auf.“

Er öffnete den Umschlag und holte mehrere Blätter raus. Er überflog diese und sah seine Großmutter an. „Ist das dein ernst?“

Sie nickte. „Ich möchte, dass ihr das Ferienhaus in Kyoto bekommt. Es hat deinem Großvater sehr viel bedeutet und er wollte das du es einmal erbst, wenn wir nicht mehr da sind. Ihr werdet dort viel Spaß haben und jede menge erleben.“

Heiji war sprachlos. Damit hatte er nicht gerechnet. „Okay, danke. Ich bin völlig platt.“

Lächelnd lehnte sie sich entspannt zurück. „Würdest du jetzt bitte Kazuha holen? Ich merke wie die Medikamente anschlagen und möchte noch etwas mit ihr reden.“
 

Er nickte, küsste seine Großmutter nochmal auf die Stirn und verließ das Zimmer. Kurz darauf kam die junge Mutter rein. Sie umarmte die alte Frau vorsichtig und küsste sie auf die Wange. „Du wolltest mich sprechen?“, fragte sie und setzte sich. Riona nickte. „Ich hab etwas für dich. Geh zum Schrank und öffne die letzte Schublade.“ Kazuha tat dies und kam wenig später mit einer kleinen Schatulle zurück. „Öffne sie.“

Als die junge Schülerin das tat, wurden ihre Augen größer. Ein wunderschönes Schmuckset kam zum Vorschein. „Das sieht wunderschön aus“, meinte Kazuha und betrachtete die Kette, Ohrringe, das Armband und den Ring. Alles war aus Gold angefertigt, sahen aus wie Sonnenblumen. Darin waren kleine Diamanten.
 

„Dies hat mein Mann mir zum ersten Hochzeitstag geschenkt“, erzählte Riona mit schwerer Stimme. „Ich habe es immer zu unseren Hochzeitstag getragen. Ich möchte, dass du diese Schmuckstücke bekommst. Shizuka hat bereits den Familienschmuck erhalten, aber ich wollte dir auch etwas geben.“

Kazuhas Augen füllten sich mit Tränen. „Danke, das ist so wunderschön. Ich werde gut darauf aufpassen.“

„Das weiß ich, mein Kind.“ Riona schenkte ihr ein sanftes Lächeln. „Du wirst auf Heiji genauso gut aufpassen.“

„Versprochen.“

Sie unterhielten sich noch über James, bis Rionas Augen zufielen und sie einschlief. Kazuha verließ leise das Zimmer und ging wieder in die Küche.
 

Zwei Tage später starb seine geliebte Sobo am frühen Abend.. Der Arzt hatte ihr Morphin gespritzt und kurz darauf schlossen sich ihre Augen – für immer. Heizo und Ren standen neben ihrem Bett und beteten.

Rin, Kazuha, Heiji und die restlichen verwandten die im Haus waren blieben im Wohnzimmer. Sie hatten eine Kerze angezündet und als diese urplötzlich erlosch, wussten sie das es vorbei war.

Rin war in Tränen ausgebrochen und wurde von ihrem Sohn in den Arm genommen. Auch Kazuha und Heiji ließen ihren Tränen freien lauf, etwas was dem jungen Hattori nicht leicht fiel. Er hatte seine Frau umarmt und seine Emotionen ließen lassen.
 

Nach der Beerdigung fuhren sie wieder nach Tokio. Ran und Shinichi standen ihren Freunden bei. Alle Schüler, die sich aufgeregt hatten, das die beiden Sonderurlaub gekommen hatten, wurden von den beiden gnadenlos in den Boden gestampft.
 


 

Heiji kam ins Wohnzimmer und sah lächelnd zu seiner Frau. Dann ging er zu seinem Sohn und hockte sich zum ihm. „Na mein Kleiner. Machst du schon wieder Unfug?“

James lachte, als sein Vater ihn leicht in den Bauch pikste und wedelte mit seinen kurzen Ärmchen.

Der attraktive Hattori ging zu seiner Kazuha und setzte sich neben sie. „Na, was wird das?“

„Eine Decke für James. Ich dachte, er könnte sie als Kuscheldecke nehmen im Winter. Bis dahin werde ich sie wohl fertig kriegen“, erwiderte sie lachend und zeigte ihrem Mann wie weit sie gekommen war. „Das sieht schön aus.“

Kazuha strahlte ihn an. „Ja, oder? Ich hab es bis jetzt ganz gut hingekriegt.“

Heiji küsste sie auf den Kopf. „Du machst das super. Später wirst du dich mit Ran in einem – wer -ist-die-beste-Hausfrau- Duell messen müssen. Ich bin dann auf jeden Fall für dich.“
 

Die junge Hattori lachte. „Das musst du auch sein, denn sonst streiche ich den S-e-x.“

„Wieso buchstabierst du das Wort?“, fragte er verwirrt.

„Weil James das nicht aufschnappen soll. Auch wenn er noch klein ist, will ich nicht das er irgendwelche Wörter in den Mund nimmt die er nicht kennt.“

Ihr Mann seufzte innerlich. Wenn sie sich jetzt schon Gedanken über solche Wörter machte, wie sollte dass denn dann werden, wenn er im Kindergarten war? Da würde er einige Wörter lernen und zwar nicht die von der besten Sorte! Aber sie hatte irgendwo ja recht. Wenn er irgendwann mal sprechen lernte, sollte sein erstes Wort nicht Sex sein.

Heiji küsste seine Frau nochmal auf den Kopf, bevor er aufstand und seinen Sohn auf den Arm nahm. „Ich gehe mit ihm nach draußen. Dann hast du ein bisschen Zeit für dich.“

Dankbar sah Kazuha ihn an. Sie liebte den Kleinen sehr, aber hin und wieder brauchte sie einfach mal eine Stunde für sich. Das war vielleicht egoistisch von ihr, aber sie war noch jung und musste sich noch weiter daran gewöhnen.
 


 

Ran war mittlerweile am Kochen. Heute machte sie selbstgemachte Pasta mit Salat und Baguette. Das Baguette hatte Ran heute morgen selbst gebacken. Shinichi war im Wohnzimmer und kämpfte mit dem Staubsauger. Manchmal verstellte er den Schalter, mit dem man die Saugstärke einstellte. Und wenn er dann das Sofa absaugte, blieb er oft stecken. Das brachte den attraktiven Schüler jedes mal zur Weißglut und man hörte ihn nur schimpfen. „Dieses scheiß Teil werfe ich aus dem Fenster!“, tobte er und zog den Stecker aus der Streckdose. Dann nahm er den Sauger und brachte ihn ins Gästezimmer. Dort hatte er in einer Ecke seinen Platz.

Ran lachte, wie jedes mal, wenn sie ihn fluchen hörte. Es war einfach so witzig, dass der große Shinichi Kudo mit einem kleinen Staubsauger kämpfte - und dabei auch noch verlor! Wer würde sich dabei nicht vor lachen in die Hose machen?
 

Als der junge Kudo in die Küche kam, legte er seine Arme um den Körper seiner Freundin und zog diese an sich. „Das riecht echt lecker. Mit läuft das Wasser im Mund zusammen“, murmelte er an ihren Ohr und küsste ihren Hals. Die junge Mori kicherte. Der Streit von vorhin war vergessen und ihre Laune war wieder gut. „Das Essen dauert noch mindestens zwanzig Minuten. Du kannst solange Zocken oder Fernsehen.“

„Ich hätte da ja eine bessere Idee“, kam es verführerisch hinter ihr und im nächsten Augenblick spürte sie seine rechte Hand an ihrer Brust. Er streichelte sie und drückte sanft zu. Ran löste sich von ihn und drehte sich mit hochgezogener Augenbraue zu ihn um. „Vergiss es. Dafür haben wir jetzt keine Zeit. Das Essen wird sonst anbrennen und ich hab keine Lust was neues zu kochen. Anstatt mich zu verführen, solltest du mal Goros Katzenklo sauber machen. Er hat heute morgen nass Futter bekommen und hat bestimmt einen großen Haufen in sein Klo gesetzt.“
 

Ihr Freund verzog das Gesicht, ging aber gehorsam ins Bad wo das Katzenklo stand. Goro lag im Wohnzimmer auf seinem Kratzbaum und schlief. In den letzten Monaten hatte er einiges an Gewicht und Größe zugelegt. Vor allem, hatte er einen riesigen Kopf gekriegt. Ran fragte sich manchmal, wie er sich durch kleine Eingänge zwang. Zum Beispiel, gab es draußen im Garten einen Zaun. Darin war ein kleines Loch, aber Goro schaffte es trotzdem seinen fetten Kopf dadurch zu zwängen. Einfach unglaublich.
 

Der Kudo nahm eine Papiertüte und die Katzenschaufel und öffnete den Deckel des Katzenklos. „Heilige Scheiße! Bist du sicher, dass er nur nass Futter und nicht chinesisch gefressen hat? Nicht mal ein Elefant macht so einen Riesen Haufen“, rief er und verzog das Gesicht. Er hörte seine Freundin laut lachen. Bevor der Gestank ihn umbrachte, begann er mit der Säuberung. Nachdem er alles raus geschaufelt und in die Tüte gesteckt hatte, füllte er neues Katzenstreu rein.

Gerade als er mit der Tüte das Bad verlassen hatte, kam Goro aus dem Wohnzimmer und tapste ins Bad. Shinichi beäugte den Kater misstrauisch und sah, wie dieser in seinem Katzenklo verschwand. Kurz darauf hörte er wie der Kater das Streu mit der Pfote verteilte und ein unangenehmer Duft stieg ihn in die Nase. Als Goro aus dem Klo kam, öffnete der Kudo nochmal den Deckel und sah das der Kater wieder einen rein gemacht hatte. „Na vielen dank auch. Gerade alles sauber und schon musst du wieder was reinlegen“, sagte der attraktive Schüler zu dem Tier. Goro miaute und rieb seinen Kopf gegen das Bein des jungen Mannes. Seufzend machte Shinichi den Haufen nochmal weg.
 

Etwas später saßen sie an ihren kleinen Küchentisch und aßen genüsslich das Essen. Goro saß auf der Küchenfensterbank und sah nach draußen. Meistens blieb er in der Wohnung, aber manchmal wollte er raus. Ran und Shinichi ließen ihn dann auch nach draußen, da er immer wieder zurück kam. Meisten kam er nach ein paar Stunden wieder heim.

„Kaito hat mir geschrieben und gefragt, ob wir mit ihnen ins Kino wollen. Heute Abend läuft das letzte mal - Fluch der Karibik 5 - und den wollten sie sich gerne ansehen“, meinte Shinichi und pikste sich ein Stück Salat mit der Gabel auf. Ran legte den Kopf schief. „An sich hab ich da nichts gegen, aber ich hab keine Lust so spät noch mit den Auto zu fahren.“ Ran hatte ihren Führerschein ziemlich schnell bekommen. Sie hatte viele Theorie und Fahrstunden genommen und war schnell zur Prüfung zugelassen wurden. Diese hatte sie auch beim ersten mal bestanden, was sie sehr stolz gemacht hatte.

„Ich kann ja fahren. Ist für Aoko wohl auch besser, sonst kriegt deine Mutter nen Anfall, wenn sie so spät abends zu Fuß durch die Straßen läuft.“

„Ja, dann schreib ich Aoko das wir sie und Kaito abholen.“ Ran nahm ihr Handy und tippte eine Nachricht ein. Dann legte sie das Handy wieder weg um weiter zu essen.
 

Wenig später zog sie sich um, als ihr Handy klingelte. Sie nahm den Anruf an.

„Hi ich bins. Kino fällt aus. Also wir kommen nicht. Kaito hat sich übergeben und liegt mit erhöhter Temperatur Flach. Wahrscheinlich Magen-Darm“, erklärte ihre kleine Schwester erschöpft.

„Oh je. Der Arme. Dann sag ihm gute Besserung und kümmere dich um ihn. Aber pass auf, dass du dich nicht ansteckst“, mahnte Ran die Jüngere.

„Ich werde mein Bestes geben“, sagte Aoko und legte auf.

Ran ging ins Wohnzimmer, wo Shinichi das Fenster schloss. „Kino fällt aus, es sei denn du willst mit mir alleine hin.“

Überrascht drehte er sich um. „Warum?“

„Dein Bruder hat Magen-Darm. Aoko kümmert sich um ihn.“

„Scheiße. Also mir ist es egal. Wenn du willst können wir trotzdem hin.“
 

Die junge Mori umarmte ihren Freund und grinste ihn an. „Also meinetwegen können wir auch hier bleiben und dann könnten wir auf das von vorhin zurück kommen.“ Sie warf ihren Liebsten einen verführerischen Blick zu und presste ihren Oberkörper gegen seinen. Shinichi überlegte erst gar nicht. Er hob seine Freundin auf die Arme und trug sie ins Schlafzimmer. Ran kicherte, als er sie auf das Bett warf und sich dann auf sie stürzte. Manchmal war das zusammen wohnen schwer für die beiden Schüler. Aber irgendwann würden sie sich da richtig rein fuchsen, und dann würde alles besser klappen.
 

Aoko hatte ihre Mutter angerufen, dass sie bei Kaito bleiben würde und sich um ihn kümmerte. Eri hatte ihr gesagt, dass sie schwarzen Tee kochen und Zwieback bereitstellen sollte. Kaito war im Bad. Sein Kopf hing über der Kloschüssel und er gab nur erbärmlich, klingende Würgegeräusche von sich. Aoko fragte ihn mehrmals ob es ihm gut ging, aber sie bekam nur ein Stöhnen zu hören. Sie hatte den Tee in eine Kanne gegossen und ins Wohnzimmer gestellt.

Kaito kam wenig später aus dem Bad. Er war blass und hielt sich den Kopf. „Kann ich irgendwas für dich tun?“, fragte seine Freundin besorgt, als er sich setzte. „Du tust schon mehr als genug. Ich sollte mich hinlegen“, erwiderte er gequält. Die junge Schülerin nickte und holte einen Eimer aus dem Bad, falls er es nicht rechtzeitig schaffen würde.
 

Dann setzte sie sich in den Sessel und schaltete den Fernseher an. Kaito schloss die Augen und versuchte sich nicht allzu viel zu bewegen. Sein Magen fühlte sich an, als wenn dort drin ein Krieg ausgebrochen ist. Er war froh seine Freundin hier zu haben, denn seine Mutter war nicht da. Normalerweise kümmerte sich Yukiko immer um ihre Söhne, wenn diese krank waren. Aber Aoko machte ihre Sache gut, und da war er sehr froh rüber.
 

Zusammen wohnen ist anfangs nie leicht.

Egal ob man mit dem Freund oder Ehemann zusammen wohnt, oder ob man seinen Freund pflegen muss. Es wird immer wieder gute und schlechte Zeiten geben. Man muss nur den richtigen Weg finden und zusammen angehen.

Epilog Part 3: Für immer

3 Jahre später
 

Shinichi glaubte gleich in Ohnmacht zu fallen. Noch nie in seinem ganzen Leben war er so nervös gewesen. Noch nie hatten seine Hände so stark gezittert wie in diesem Moment. Verdammt, warum war das so schwer? Eigentlich war es doch ganz einfach. Er würde es einfach sagen und dann war die Sache erledigt. Aber wie sollte er diese Worte raus bringen? Es war ja nicht so, dass er zu ihr sagte -Hey mach mir mal ein Sandwich! Oder lass uns zusammen in den Urlaub fahren!

Nein, diese Wörter waren viel bedeutsamer und deshalb brauchte der attraktive Kudo auch allen Mut um sie zu sagen. Aber wie?
 

Es sollte schon etwas besonderes sein. Etwas, was sie niemals vergessen würde, auch wenn sie nicht der Typ Frau war die auf so was stand. Aber so etwas musste man nun mal in einer schönen Atmosphäre sagen. Es ging nicht anders!

Nachdenklich kratze er sich am Kinn. Er wischte den Schweiß auf seiner Stirn weg und sah in sein Spiegelbild. Man o man. Er kam sich wie ein Weichei vor. Ein richtiges kleines Weichei. Ein dummes, feiges Weichei!
 

Mit einem knurren verließ er das Schlafzimmer und setzte sich ins Wohnzimmer. Kurz darauf sprang Goro auf seinen Schoss und ließ sich schnurrend nieder. Er kraulte den Kater hinter den Ohren und überlegte weiter. Er könnte es natürlich so wie Heiji machen und einfach sagen: Ich denke, es wäre für uns beide am besten wenn wir heiraten würden oder? So hat James eine richtige Familie und kann dich von Anfang an Mama nennen.

Ja, genau so hatte er seiner Kazuha den Antrag gemacht! Und die? Die hat sich schlapp gelacht und gesagt: Also ich würde ja lieber noch ein paar Jahre warten, aber ich denke du hast recht. Wir sind eine Familie und sollten auch einen gemeinsamen Nachnamen haben.

Tja so war das.
 

Aber bei Shinichi und Ran war es halt anders. Ran verdiente einen schönen, romantischen Antrag. Nicht so ein dummes Gelaber. Auch wenn diese nicht für so was war, es musste sein! Und er würde es auch tun.
 

Goro schnurrte lauter und rollte sich nun auf seinem Schoss zusammen. Sollte er seine Mutter um Rat fragen? Nein lieber nicht, denn diese würde mit einem romantischen Candle-Light-Dinner und den ganzen anderen Mist kommen. Und das war für die junge Mori ein grauen. Es musste romantisch und dennoch schlicht sein. Während er weiter überlegte, vibrierte sein Handy in seiner Hosentasche. Er fischte es raus und nahm den Anruf an. „Was geht?“

„Und hast du schon überlegt wie du Ran fragen willst?“, drang die amüsierte Stimme von Heiji an sein Ohr.

„Nein, und wenn du keinen guten Vorschlag hast, leg ich wieder auf“, meinte der attraktive Kudo erschöpft.

„Ich glaube, ich habe da etwas. Fahr mit ihr an den Strand. Und bei Sonnenuntergang machst du ihr den Antrag. Das ist romantisch und schlicht,. Zumindest nicht so dick aufgetragen wie mit den ganzen Dinner quatsch. Ran mag den Strand und wird keinen verdacht schöpfen, wenn du mit ihr spontan hinfährst.“

Das war eine Idee. Wenn die beiden alleine am Strand waren - ohne Kerzen und so war das romantisch genug. Das würde gehen. „Hattori, du hast mir soeben den Tag gerettet“, gab Shinichi zurück und konnte ein grinsen nicht unterdrücken, was sein bester Freund natürlich nicht sah. Dieser lachte. „Jeder Zeit zu Diensten, Kudo. Dann viel Erfolg und ich hoffe, dass wenn ihr wieder kommt ich sie als zukünftige Mrs. Kudo ansprechen darf.“
 

Gesagt getan. Am nächsten Wochenende fuhr der attraktive Kudo mit Ran zum Strand. Er hatte sie am Freitag nach der Schule damit überrascht. Sie kam gerade aus der Berufsschule und wollte das Essen machen, als er sie aufhielt. „Lass alles stehen und liegen. Wir fahren heute nach Shirahama Beach. Ich brauche dringend einen Tapetenwechsel und hab uns für das Wochenende eine kleine Strandwohnung gemietet“

Überrascht sah die junge Mori ihren Freund an. Sie waren ewig nicht mehr am Strand und Ran wollte schon lange mal wieder hin. Aber durch die Schule, Arbeit und den ganzen anderen Stress, hatten sie keine Zeit dafür. Wenn Ran aus der Berufsschule kam, machte sie meistens Essen, ein bisschen Haushalt und dann musste sie noch lernen. Und Shinichi ging es genauso. Er und Heiji besuchten die Polizeischule. Da sie in der Nähe war konnten die beiden jungen Männer zuhause schlafen. Das war eigentlich nicht erlaubt, aber Heizo hatte seine Beziehungen spielen lassen und ihnen das ermöglicht.
 

„Okay, das finde ich echt super. Wir waren schon lange nicht mehr am Strand“, gab sie zu und lächelte. Er war froh, dass es ihr gefiel und so packte sie schnell ein paar Teile und kurz darauf fuhren sie los. Aoko würde über das Wochenende auf die Wohnung aufpassen und natürlich auch auf Goro. Der Vorteil, das sie alleine war, war das Kaito abends zu ihr kam. So konnten sie das Wochenende zusammen verbringen. Denn die beiden hatten auch nicht mehr so viel Zeit für einander. Beide hatten letztes Jahr ihren Abschluss gemacht und waren gerade mit ihren Studium beschäftigt. Aoko studierte Jura und Kaito BWL. Das hatte ihre Eltern vor stolz platzen lassen, vor allem Eri war hoch erfreut gewesen. Aoko hatte anfangs ihre Schwierigkeiten, aber inzwischen machte es ihr richtig Spaß. Auch Kaito war feuer und flamme und erreichte immer gute Noten.
 

„Weißt du, ich finde wir beide könnten uns auch eine eigene Wohnung suchen“, sagte er später am Abend als sie vor dem Fernseher saßen und sich das Supertalent ansahen. Aoko hatte Goro auf ihren Schoss und strich übers sein weiches Fell. Sie sah überrascht auf. „Wirklich?“

„Ja, klar.“ Er nickte grinsend. „So können wir uns öfters sehen und können jeden Abend zusammen kuscheln. Und noch einige andere Dinge regelmäßiger tun.“

Bei den Worten wurde sie rot. Die beiden waren schon lange zusammen und hatten natürlich Sex miteinander, aber trotzdem war Aoko noch immer verlegen, wenn es um dieses Thema ging. Das konnte sie einfach nicht abschütteln. Und Kaito liebte seine Freundin dafür.

„Ich werde darüber nachdenken“, sagte sie und lehnte ihren Kopf gegen seine Schulter. Er legte seinen Arm um sie und strich über ihr Haar. Sie würden zusammen ziehen! Denn Aoko konnte ihm nichts abschlagen und er ihr auch nicht. In Gedanken suchte er schon nach einer passenden Wohnung.
 

Ran und Shinichi waren endlich angekommen. Sie betraten die kleine Ferienwohnung, warfen ihre Sachen in eine Ecke und gingen sofort zum Strand. Die junge Mori atmete den salzigen Duft ein und strahlte. „Das war eine hervorragende Idee. Kudo, ich liebe dich.“

lachend sah er ihr zu, wie sie zum Meer rannte und sich freute. Er nahm sein Handy aus der Jackentasche und tippte seinem Freund eine kurze Nachricht ein.
 

An:Heiji

Von:Shinichi

Betreff: jetzt geht es los

Ich werde sie jetzt fragen. Sie hat sehr gute Laune und ich denke das sie zustimmen wird. Wenn nicht, werde ich dich dafür verantwortlich machen, zu dir fahren, dein Gehirn aus deinem Schädel schlagen und mit gebratenen Pilzen fressen!
 

Die Antwort kam binnen in Sekunden
 

An: Shinichi

Von: Heiji

Betreff: jetzt geht es los

Sie wird ja sagen. Schließlich schwärmt Kazuha ihr pausenlos vor wie toll die Ehe ist. Denkst du nicht, dass sie sich auch Gedanken darüber macht? Jetzt leg das Handy weg und sieh zu. Ich will Trauzeuge werden!
 

Grinsend steckte er das Handy wieder weg und griff nach der kleinen Schatulle. Den Ring hatte er letztens bei einem Juwelier gesehen und dachte das er perfekt zu Ran passte. Also hatte er ihn gekauft und war damit im Begriff gewesen, ihr einen Antrag zu machen. Etwas, dass ihm selbst überrascht hat.
 

Ran zog ihre Schuhe aus um die Füße ins Wasser halten zu können. Es fühlte sich sehr angenehm an und sie seufzte. Ihr Freund kam zu ihr, legte seine Arme um sie und küsste sie hinters Ohr. „Die kleine Auszeit tut gut, oder?“, fragte er leise.

„Oh ja, der ganze Stress ist nicht leicht. Es ist schön mal für ein paar Tage den ganzen Kram hinter sich zu lassen“, bemerkte sie und kuschelte sich in seine Arme.

Er löste sich von ihr und drehte sie so, das sie ihn ansah. Fragend sah sie ihn an. „Du siehst du feierlich aus. Hast du im Lotto gewonnen?“, witzelte sie, was ihn schmunzeln ließ. „So ungefähr.“ Er nahm die Schatulle und kniete sich langsam hin.
 

Geschockt und sprachlos sah Ran ihren Freund an. Was machte er denn da? War er jetzt völlig verrückt geworden? Schluckend sah sie, wie er die Schatulle öffnete und ein kleiner Diamantring zum Vorschein kam. Ihr Herz setzte einen Moment aus. Sie bekam Herzrasen und ihr wurde heiß.

„Ran, ich liebe dich mehr als jeden anderen. Und deshalb frage ich dich, willst du mich heiraten?“

Er hielt ihr den Ring hin und wartete. Die junge Mori blinzelte und wollte gerade ihre Antwort abgeben als ein Wassertropfen auf seine Hand fiel. Beide sahen sich an und plötzlich fing es an zu regnen. Es schüttete wie aus Eimern und so mussten die beiden flüchten.

Der attraktive Kudo hätte am liebsten geschrien. Gerade, als er seiner Ran einen Antrag gemacht hatte, musste es regnen. Verdammte noch mal, immer dann wenn man es nicht gebrauchen konnte!
 

Sie kamen beide klitschnass in der Wohnung an. Shinichi wagte es nicht Ran in die Augen zu sehen. Der ganze Antrag war buchstäblich ins Wasser gefallen. Er biss sich auf die Lippen und überlegte wie er es noch retten konnte. Die junge Mori sah, wie sehr es ihren Freund mitnahm und fiel ihm urplötzlich um den Hals. Überrascht sah er zu ihr runter. „Was?“

Aber sie küsste ihn und ließ ihn nicht weiter zu Wort kommen. Nach einer Ewigkeit ließ sie von ihm ab und strahlte ihn an.

„Ja.“

Verwirrt sah er sie an. Noch immer ganz von dem Kuss benebelt. „Was ja?“

Kichernd nahm sie sein Gesicht in ihre Hände und sah ihm tief in die Augen. „Ja, ich will dich heiraten, du Trottel.“
 

Verwirrung bereitete sich auf seinem Gesicht aus, ehe er realisierte was sie da gesagt hatte. „In echt?“, fragte er nach, was sie auflachen ließ. „Ja, in echt.“

„Obwohl der Antrag ins Wasser fiel?“

Sie grinste und zwinkerte. „Also so einen Antrag bekommt nicht jede Frau. Und da ich nicht jede Frau bin, finde ich es passend. Also steckst du ihn mir jetzt an oder muss ich es selbst tun?“

Ein sanftes lächeln erschien auf seinem Gesicht und er nahm ihre Hand und steckte ihr den Ring an. Er funkelte und saß perfekt. „Herzlichen Glückwunsch, Mrs Kudo.“

Strahlend erwiderte sie seinen Blick. „Gleichfalls, Mr. Kudo.“
 


 

Eine Woche später sagten sie es ihren Eltern. Yusaku und Yukiko waren ganz aus dem Häuschen, vor allem Yukiko. Mit einem „Ja, ich werde bald Oma!“ rannte sie auf Ran zu um diese zu umarmen. Die junge Mori befreite sich aus dem Griff und schüttelte den Kopf. „Ich bin nicht schwanger. Du wirst keine Oma.“

„Ach was. Wenn ihr verheiratet seid, werdet ihr auch Kinder kriegen. Es ist nur noch eine frage der Zeit! Warte, ich hole mein Buch. Ich habe schon einiges zusmamen gestellt!“

Yukiko verschwand nach oben. Yusaku gratulierte dem Paar und lächelte. „Ich dachte mir schön, dass es bald passiert. Ich hatte es im Gefühl.“

Sein Sohn grinste. „Ich auch.“

„Und war der Antrag romantisch oder muss ich ihm das noch mal erklären?“

Ran lächelte. „Er war perfekt.“

„Sehr schön. Dann lasst uns anstoßen. Für diesen Anlass hab ich Champagner bereit gestellt.“

Sie gingen ins Wohnzimmer und stießen wenig später mit seinen Eltern an.
 

Danach gingen sie zu Eri um es ihr zu sagen. Diese wirkte ebenfalls nicht überrascht und lächelte, wenn auch etwas zurückhaltender. „Ich dachte mir schon, dass ihr euch bald verloben werdet. Ihr seid schon lange zusammen und habt eine gemeinsame Wohnung. Also ich freue mich für euch, auch wenn ich der Meinung bin, das ihr noch warten könntet. Aber das ist eure Entscheidung und ich werde euch bei den Vorbereitungen unterstützen“, meinte die attraktive Anwältin.

Ran und Shinichi nickten und waren froh das Eri nichts dagegen hatte. Denn die Beziehung zwischen Mutter und Tochter hatte sich enorm gebessert und das sollte auch so bleiben.
 

Yukiko und Eri planten gemeinsam die Hochzeit. Stundenlang unterhielten sie sich über Kleider, Blumen usw. Yusaku war erstaunt das zwei so unterschiedliche Menschen Einstimmung an so einem Projekt arbeiten konnten. Er hatte befürchtet, dass seine Frau heftig mit Eri aneinander geraten könnte. Aber falsch gedacht. Beide verstanden sich prächtig und hatten schon genaue Vorstellungen.
 

Kazuha und Heiji waren begeistert von der Nachricht und gingen mit den frisch verlobten Paar feiern. Aoko und Kaito begleiteten sie, genauso wie Saguru . Dieser war total begeistert und versuchte den Kudo davon zu überzeugen, dass er einen dritten Trauzeugen brauchte. „Schau mal. Heiji ist der erste. Kaito der zweite und ich bin der dritte. Quasi, drei Engel für Charlie“, sagte er lachend. Die Frauen schmissen sich weg vor lachen. „Er hat recht, das würde doch super aussehen“, versuchte Ran ihn zu unterstützen. Shinichi gab sich schließlich geschlagen. Dann würde er eben drei Trauzeugen haben. Einer mehr oder weniger machte nichts aus.
 

Sonoko hatte hysterisch ins Telefon geschrien als Ran sie angerufen hatte.

„WIE GEIL IST DAS DENN? MEINE BESTE FREUNDIN HEIRATET! AAAAAAAAAAHHHHHHHHH.“

Ran musste das Handy weghalten um keinen lebenslangen Gehörschaden zu bekommen.

„Ich werde mir sofort ein neues Kleid kaufen und Makoto muss einen neuen Anzug haben. AAAAAAAAHHHHHHH. Sag mir rechtzeitig Bescheid wann die Hochzeit ist. Wir müssen früh genug nach Japan kommen!“, befahl Sonoko.

„Wird gemacht Chef.“

„Sehr gut, dann bis bald meine Süße!“

Shinichi sah seine Verlobte mitleidig an. „Und ist dein Ohr noch dran oder brauchen wir jetzt schon ein Ersatzteil?“

„Ist noch dran und funktioniert noch. Aber warten wir mal bis zur Hochzeit. Wenn Sonoko landet brauche ich bestimmte neue Ohren.“

Lachend zog er sie zu einem Kuss.
 


 

Die Hochzeit fand auf dem Anwesen der Kudos statt. Wie bei Heiji und Kazuha fand sie draußen statt, allerdings war es warm und die Gäste konnten sich während der Zeremonie hinsetzten.

Die Mütter hatten sich um alles gekümmert. Nur das Brautkleid hatte Ran alleine ausgesucht ohne die beiden. Sie hatte nur Kazuha und Aoko mitgenommen. Auch die Brautjungfernkleider waren neu.
 

Ran stand in Shinichis alten Zimmer und richtete ihr Kleid als die Tür aufging und Kazuha mit James reinkam. „Ran!“, rief der Kleine und kam mit seinen kurzen Beinen auf sie zugerannt. Sie umarmte ihn und strich über seinen Kopf. Er war eine Mini Kopie von Heiji mit seiner dunkeln Haut, den blauen Augen und dem braunen Haar. Und er liebte Ran abgöttisch. Das hatte er zu Shinichi auch schon gesagt. „Meine Ran!“

„Hey Knirps, such dir eine eigene Freundin“, hatte der Kudo gespielt geknurrt was den Kleinen lachen ließ.

„Nein! Du suchst neue!“

Der attraktive Kudo hatte den lachenden Mini Heiji dann durch die Wohnung gejagt und anschließend durch gekitzelt.
 

„Und bereit?“, fragte ihr beste Freundin und gab ihr den Blumenstrauß. Diese nickte. „Ich wette Shinichi macht sich vor Aufregung in die Hose.“

„Oh ja, Heiji hat mir gesagt das Kudo ganz weiche Knie hat. Wahrscheinlich muss du ihn dann über die Türschwelle tragen“, witzelte die hübsche Hattori. Die hübsche Braut lachte. „Er ist ja nicht so schwer, dass werde ich wohl irgendwie hin kriegen.“

„Okay,dann gehen wir schon mal runter deine Mom kommt gleich und holt dich ab.“ Sie nahm ihren Sohn auf den Arm und verließ das Zimmer. Ran drehte sich um und sah aus dem Fenster. Als sie zum Himmel rauf blickte dachte sie an ihren Vater.

„Paps, ich werde gleich heiraten. Ich wünschte, du wärst hier und würdest diesen Tag mit uns zusammen verbringen. Du würdest Shinichi sagen das er mich gut behandeln soll und dich mit den anderen blendend verstehen“, dachte sie traurig.

Sie schloss einen Moment die Augen und spürte einen Luftzug. Plötzlich erschien das Gesicht ihres Vaters vor ihrem inneren Auge, der sie sanft anlächelte. Ob das ein Zeichen war? Bestimmt. Sie öffnete die Augen und lächelte. „Danke Paps. Ich liebe dich.“
 

Dann öffnete sich die Tür und Eri kam rein. „Du siehst wunderschön aus“, sagte sie und betrachtete ihre Tochter mit Stolz. „Hier ein Geschenk für dich. Diese Armreifen hat mir dein Vater zu unserer Hochzeit geschenkt. Ich möchte sie dir geben.“ Sie legte zwei dünne, silberne Armreifen in die Hände ihrer Tochter. Diese lächelte ihre Mutter an. „Danke.“

Eri kämpfte mit den Tränen. „Dein Vater wäre sehr stolz auf dich. Und ich bin mir sicher, dass er hier ist und sich deine Hochzeit ansieht.“

„Das glaube ich auch.“ Ran wischte sich eine Träne aus dem Gesicht.

„Genug geweint. Wir müssen jetzt runter“, sagte Eri liebevoll und führte die Braut nach unten.
 

Die Zeremonie lief etwas anders als die von den Hattoris. James streute Blumen auf den Weg und Eri übergab die Braut dem Bräutigam. Yusaku hatte sich angeboten dies zu tun aber Ran hatte abgelehnt. Es gab nur einen Mann von dem sie zum Altar geführt werden wollte und das war ihr Paps. Und er war nicht da, also sollte es Eri machen. Und diese war mehr als gerührt vom Vorschlag ihrer Tochter.
 

Shinichi sah seine Braut an und atmete tief ein und aus. Sie war so wunderschön. Sie war sein.

Während der Priester seine Ansprache hielt, sah er sie an. Seine starke, schöne stolze Ran. Die er niemals wieder hergeben würde.
 

Als sie das Jawort und die Ringe tauschten, kamen Ran plötzlich die Tränen und in einem kurzen Moment sah sie ihren Vater, der hinter Shinichi stand und selig lächelte. Sie nickte kaum merklich und strahlte. Dann küsste der Kudo seine Frau und ließ nicht nur ihr Herz sondern auch ihre Seele springen.

Epilog Part 4: This is Life

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich kenne mich mit Volleyball nicht aus, also wenn ich was ändern oder anders beschreiben muss. immer sagen ;) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich werde es diese Woche nicht mehr oder kaum zum Schreiben schaffen, deshalb wird das nächste Kapitel erst nächste Woche kommen.
Diese blöde Spätschicht geht mir auch sehr auf die Nerven, denn immer wenn ich gute Ideen habe, muss ich arbeiten xD

liebe grüße Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich habe diesen neuen Charakter eingefügt, damit der gute Kaito einen Rivalen hat :D
Shinichi hat ja Tomoaki, da braucht der jüngere Kudo auch einen ;)


liebe grüße Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Juhu kurze Info. Das mit dem Tierfilmen hat mein Biolehrer wirklich gemacht. Wir mussten uns wirklich Filme ansehen wo verschiedene Tiere Sex haben und die dann mit dem von Menschen vergleichen. Man war das beschissen.
Deshalb habe ich es mal mit eingebaut. Mal sehen was ihr davon haltet.

lg

PS: Hab damals nur die 4 bekommen weil ich das Thema Scheiße fand xD Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Da ich mir nicht sicher bin ob ich den Schmuck gut beschrieben habe, habe ich die Fotos bei den Charakteren reingestellt. Dann könnt ihr sehen wie sie aussehen ;)


lg. Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (177)
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Von:  Irischka25
2023-11-15T21:06:06+00:00 15.11.2023 22:06
Geile Geschichte, bin total süchtig deine Werke zu lesen👍
Von:  nils1292
2017-11-27T14:45:24+00:00 27.11.2017 15:45
So nun da die story soweit ist sag ich großes lob werde sie wohl immer mal wieder lesen um einfach weil sie mir so gut gefällt ist ein schönes ende so zu zeigen wie alle ihre familien haben und wie es bei allen gut läuft weiß garnicht genau was ich noch shreiben soll konnte mich gut in die figuren hineinversetzen und ees schien alles zusammenzupassen immer wieder bin ich in die story versunken und hab stunen damit zugebracht sie zu lesen und zu rätslen wie es evtl weitergeht wie gesagt großes lob und ich hoffe du schreibst noch neue storys werde immer mal wieder reinschauen LG nils
Von:  Desiree92
2017-11-25T21:52:46+00:00 25.11.2017 22:52
Schöne Geschichte. Hat mir sehr gut gefallen 🤗

Hoffe die andere Geschichte über Shinichi und Ran geht bald weiter 😉🤗
Von:  Hallostern2014
2017-11-25T21:47:25+00:00 25.11.2017 22:47
😍😍😍😍😍😍😍😍

Auch wenns Kurz war...ein tolles ende.

Erstmal zu Schnichi und Ran..man merkt, dass es bei beiden überhaupt nicht langweilig wird.😂. Beide haben also Zwillinge bekommen wie toll😍....

Und Heiji und Kazuha erwarteten das 3 Kind und wie ich es verstanden habe wird es ein Junge oder?
Ich finde es toll das sie das Mädchen nach ihrer Uhroma benannt haben. Einfach ein tolles Zeichen.
Ja, ich kann mir sehr gut Vorstellen, dass James gerade sehr anstrengend ist.

Und Kaito und Aoko😍😍....Aoko ist echt klasse. Sie hat sich wohl viel bei Ran angeguckt. Hat ihren Mann auch gut im Griff.

Haha der spruch mit dem Waffen ist klasse und stelle es mir gerade Bildlich vor wie die zur zweit wie bei Bad boys vor der Tür stehen mit der Waffe in der Hand. 😂😂😂 der Arme tut mir jetzt schon leid😂.

Ja du hast schade, daas es zuende ist aber leider hört jede wundervolle Gesichte mal auf.
Aber ich freue mich schon auf deine anderen 😍😍😍.

Wünsche dir einen schönen restliches Wochenende😘
Ganz liebe grüße 😘❤🌷
Von:  Kaninchensklave
2017-11-25T21:30:53+00:00 25.11.2017 22:30
ein schönes ende

Kaito wird Vater einer Tochter und bereitet schon mal einen Preventiv schlag gegen das Männliche geschlecht vor
etwas wobei Ihn shinichi; Heji, und die beiden Großväter gerne zur Seite stehen
da man nicht vorsichtig genug sein kann xD

GVLG
Von:  Hallostern2014
2017-11-25T21:29:59+00:00 25.11.2017 22:29
Huhu süße ich will beide kaps einzeln Kommentieren, dass haben die verdient.

Also Schinichi hat seineRan endlich einen Antrag gemacht....auch wenn es vor der Antwort geregnet hat..Trotzdem war es romantisch und vorallem Sonderbar.

Und da sie Ja gesagt hat bleibt Heijis Kopf drann.

Hihi da haben ja beide Mütter viel geplant aber gut, dass beide nicht bei dem Hochzeitskleid Kauf dabei waren. Das wäre ja wad geworden.

Mir kamen die Tränen, weil Rans Papa nicht dabei sein konnte, also ihr zum Altar bringen konnte. Auch wenn er körperlich nicht da war. So war er für Ran doch da. Das war ja sooo 😢😍
..
..
So nun das letzte Kap lesen 😢. Aber ich bin gespannt....bis gleich also😘
Von:  Kaninchensklave
2017-11-25T21:21:52+00:00 25.11.2017 22:21
ein Toller dritter Part

nun hat auch rabn sich erbarnt und schinichi geheiratet, doch mit den Kindrn
lassen sich beide noch zweit es eilt ja nicht und da Ran nicht irgendeine Frau ist
war der Antrag Typisch für Ihre Beziehung xDD

das aoko und Kaito auch zusamm ziehen wollen ist verständlich und auch das Eri vor Stolz fast platzt
da aoko Jura studiert und in Ihre Fußstapfen tritt

GVLG
Von:  nils1292
2017-11-25T05:45:39+00:00 25.11.2017 06:45
Wow ein schönes kapi freut mich das du wieder eines geschrieben hast freue mich schon auf das nächste und werde dann zum Schluss nochmal so ein paar Sachen zu der Story sagen die mir so durch den Kopf gehen LG Nils
Von:  Kaninchensklave
2017-11-24T23:34:56+00:00 25.11.2017 00:34
ein Toller zweiter epilog

bei Goro musste ich so grinsen aber das Ran sich wundert kann ich nicht nachvollziehen
beide können froh sein das er nicht markiert da er nicht Kastriert ist
was auch seinen breiten Kopf den Geruch sowie seine wanderleidenschaft erklärt
doch vieleicht hilft ja ihnen Aoko auf die sprünge sobald Ihr Schatz wieder Gesund ist ;)
(man nimmt viel mit wenn man in einem Tierheim gearbeitet hat)

Eri muss sich keine Sorgen um Sex und Verhütung bei Aoko machen, denn im moment beikommt
die Klomuschel mehr zärtliche umarmungen als Aoko von Kaito, so dass hier erst mal keine Gefahr besteht

für Heji und Kazua ist es doch noch schlimm geworden denn der Mittelpunkt der Familie ist nicht mehr unterihnen
doch sie wollte es um wieder bei Ihrem Mann sein zu können und mit Ihm vereint sein nur mit den schmerzen hat sie wohl nicht gerechnet und der Hausarzt hat sie zu Hause begleitet anstatt sie dazu zu bewegen in ein Hospitz zu gehen
wenogsten ist sie eingeschlafen und dank des Morphiums schmerzfrei und danach nicht mehr auf gewacht

GVLG
Von:  Hallostern2014
2017-11-24T22:45:56+00:00 24.11.2017 23:45
Huhu und guten Abend süße.😘

Also das war wirklich ein sehr gutes Kap.

Habe mir schon vorgestellt, dass es bei beiden so läuft aber solange sie sich liebeb schaffen sie auch diese kleine Streitigkeiten zu vergessen.

Mit kamen die Tränen als beide sich von Heijis Oma verabschiedet haben. Das war richtig herzzerreißend 😢

Armer Kaito aber zum Glück ist ja Aoko da, die pflegt ihn schon gesund.

Bin gespannt was uns als nächstes Erwartet 😍

Wünsche dir eine gute Nacht, ein schönes Wochenende und falls wir uns bis Anfang der Woche nicht lesen ein schönes Wochenende.
Ganz liebe grüße 😍😘❤🌷


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