This is Life von Mayachan_ (Früher: Das neue Leben in Tokio) ================================================================================ Kapitel 34: Wochenende: I Love You ---------------------------------- Kaum waren Heiji und Ginshiro wieder zuhause, kam Kazuha zu ihnen angerannt und musterte sie aufmerksam. Vor allen Heiji wurde genau inspiziert. Wachsam und mit Adleraugen umkreiste die hübsche Toyama ihren Freund um mögliche Wunden festzustellen. Aber sie entdeckte nichts, stattdessen wurde sie schief angegrinst. „Alles okay?“ „Ich will nur sehen ob du Narben davongetragen hast“, erwiderte sie ungerührt. „Wieso? Heißt das etwa, dass du mich mit Narben nicht mehr lieben würdest?“ Ihr Vater grinste amüsiert und verzog sich ins Wohnzimmer. Dass sollten die beiden mal untereinander austragen. Seine Zeitung wartete auf ihn. „Ach Blödsinn. Narben machen sexy. Wenn du eine Narbe hättest, würde ich dich den ganzen Tag nur bespringen“, zwinkerte sie und schlang ihre Arme um seine Mitte. Grinsend beugte er sich runter. „Gut zu wissen. Vielleicht sollte ich deinen Vater doch auf mich schießen lassen.“ Empört kniff sie ihm in die Seite. Dann zog sie ihn mit nach oben in ihr Zimmer. Ihr Vater würde jetzt erstmal Zeitung lesen und dann die Nachrichten gucken. Sie hatten also eine knappe Stunde für Zweisamkeit, bevor er wieder nach Hause musste. Kichernd folgte er ihr. Als sie in ihrem Zimmer waren schmiss er sich erst mal auf ihr Bett und streckte sich aus. „Oh man, ich könnte sofort einschlafen.“ Schmunzelnd setzte sie sich neben ihn. „Also, was hat mein Vater zu dir gesagt? Haben wir jetzt Sexverbot?“ Er richtete sich etwas auf und warf den Kopf nach hinten. „So hat er es nicht ausgesprochen. Aber ich werde mich auf jeden Fall hier benehmen müssen, wenn mir meine Genitalien lieb sind.“ Sie verzog das Gesicht. „Also kein herumknutschen?“ „Nein, nur ein bisschen Händchenhalten und kleine, kurze Küsse auf den Mund.“ „Na großartig. Und hat er noch was gesagt?“ „Ihm ist es bewusst, dass ich schon Erfahrung mit Sex habe. Und dass ich natürlich auch Bedürfnisse habe, aber er würde es sich wünschen, wenn ich meine Finger so lange wie möglich bei mir behalte. Und er meinte, er könnte sich keinen besseren Freund für seine Tochter vorstellen als mich.“ Kazuha bekam große Augen. Das war ein großes Kompliment von ihrem Vater. Und es freute sie sehr, dass er es Heiji ins Gesicht gesagt hatte. Hach, sie würde ihren Daddy später dafür richtig durch knuddeln. „Wie schön, dann brauche ich ja in Zukunft die Waffen nicht mehr zu verschließen.“ Er hob abwehrend die Hände. „Eh, dass solltest du trotzdem tun, denn auch wenn wir beide das geklärt haben würde er mir trotzdem unsagbare Schmerzen zubereiten, wenn ich mir den kleinsten Fehler erlaube.“ Grinsend legte sie sich neben ihn. „So ist das mit Vätern. Sie machen sich nun mal Sorgen um ihre Töchter.“ „Ja, mein Vater hat vorhin zu mir gesagt, dass er lieber eine Tochter gehabt hätte.“ Da sie gerade bei dem Thema waren, konnte Kazuha ja gleich mal fragen was er von Kindern hielt. „Sag mal, Heiji?“ „Ja?“ „Ich weiß, dass klingt jetzt echt blöd, aber wie stehst du zu Kindern?“ Er riss seine Augen auf und sah sie an. „Wie? Was? Wie kommst du denn jetzt darauf?“ Lachend drückte sie ihn runter. Sie lag nun halb auf ihm und lächelte. „Keine Angst, ich will nur mal wissen wie du so darüber denkst. Könntest du dir vorstellen in der Zukunft Kinder zu bekommen?“ „Ach so.“ Nachdenklich kratze er sich am Kinn. „Naja vielleicht irgendwann mal. Mein alter Herr hat mir gesagt, ich soll mit den Kinder zeugen erst mit dreißig anfangen, weil er meine Plagegeister nicht durchfüttern will.“ Er strich zärtlich über ihren Rücken. Sie küsste ihn auf sein Kinn. „Okay.“ „Wieso? Willst du etwa eine ganze Fußballmannschaft oder warum fragst du?“ „Ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob ich jemals Kinder haben will“, gestand sie ihm und sah ihn unsicher an. „Okay, und warum?“ „Naja, du weißt ja, dass ich oft auf den kleinen Tai aufpasse. Und er ist so auch ganz niedlich aber auch sehr anstrengend und ich weiß nicht, ob ich so etwas jeden Tag ertragen könnte. Deshalb wollte ich dieses Thema schon mal mit dir durchgehen.“ „Naja wir sind ja noch jung. Vielleicht änderst du ja deine Meinung. Ich habe es damit nicht eilig. Ich will dich die nächsten Jahre ganz alleine, nur für mich haben. Und dich mit niemanden teilen“, grinste er und zog sie zu sich. Erleichtert ließ sie sich zu einem Kuss verführen. Sie genossen ihre Zweisamkeit und Heiji war froh das alles so gut verlaufen war. Nun hatte er eine Sorge weniger. Am nächsten Tag: Aoko hatte ihre Tasche schon gepackt und sie griffbereit neben ihr Bett gestellt. Nun lag sie ausgestreckt darauf und sah zur Decke. Gestern Abend war es so schön gewesen. Nachdem die beiden Schwestern sich von ihrer Mutter verabschiedet hatten waren sie zum Kino aufgebrochen. Aoko trug einen knielangen Jeansrock mit einem Rosenmuster darauf. Dazu hatte sie ein einfaches gelbes Shirt an. Ran hatte eine Jeans und eine Bluse an. Ihre Haare trugen beide offen und die langen Wellen fielen über ihre Schultern. Diesmal mussten sie Eri nicht mal wirklich anlügen. Aoko hatte ihrer Mutter gesagt, dass sie mit ihrer Schwester ins Kino gehen wollte. Dass die beiden Jungs sie begleiteten ließ sie dabei zwar aus, aber sie hatte kein schlechtes Gewissen dabei. Ihre ältere Schwester hatte gelacht. „Du wirst langsam erwachsen. Gut so!“ „Sag mal. Wenn wir morgen bei den Jungs schlafen, schläfst du dann bei Shinichi im Zimmer?“, fragte die Kleine neugierig. „Keine Ahnung. Wieso?“ „Ihr seid ja immerhin zusammen.“ „Aber nur zum Schein, meine Liebe.“ „Ihr könnt doch trotzdem in einem Bett schlafen. Ich wette Shinichi hätte nichts dagegen“, neckte Aoko die junge Mori und grinste frech. Diese lachte auf. „Na sag mal! Kaito hat wohl einen schlechten Einfluss auf dich. Du wirst genauso frech wie er.“ „Sagen wir es mal so, es gibt ein paar Dinge die ich mir bei ihm abschaue. Und natürlich auch bei dir.“ „Und wie wären?“ „Ich möchte versuchen selbstbewusster zu werden und nicht mehr so schüchtern.“ Das war mal eine gute Idee. „Sehr gut, ich gebe dir Unterricht“, versprach die hübsche Mori lächelnd, was ihr einen dankbaren Blick einbrachte. Am Kino angekommen sahen sie die beiden Brüder schon am Eingang stehen. Sie grinsten den beiden Mädchen entgegen. „Na ihr. Wurde auch langsam Zeit, dass ihr kommt. Ich warte hier schon Jahre“, bemerkte Shinichi grinsend. Sein Bruder kicherte vergnügt. Aoko gab ihrem Freund einen Kuss und nahm seine Hand. Ihre Schwester stellte sich zu den Älteren. „Ich wusste ja gar nicht, dass du schon so alt bist“, meinte sie und hob eine Augenbraue. „Dann sollte ich mich nicht mit dir abgeben. Ältere Männer sind nämlich das Letzte.“ Dem attraktiven Fußballer entglitt alles und er sah seine Freundin entsetzt an. Auch die beiden Jüngeren waren erstaunt. „Hä? Wie meinst du das?“ „Wenn du hier einen auf achtzig Jahren alten Mann machst, muss ich mich von dir trennen. Ich will nämlich was vom Leben haben und nicht anfangen deine Windeln zu wechseln oder dir Essen anzureichen.“ Amüsiert kicherten die Jüngeren. Ui, heute war sie aber wieder gut drauf. Nun musste auch Shinichi grinsen. „Schade, ich dachte du würdest dich um mich kümmern, wenn ich nicht mehr alleine aufs Klo gehen kann. Wer soll mich denn waschen und versorgen, wenn nicht du?“ „Eine Pflegerin. Oder ein! Noch besser ein Pfleger. Damit du im alter nicht auf dumme Gedanken kommst.“ Er verzog das Gesicht. „Ich dachte ja eher daran, dass du meine privat Pflegerin wirst. Du könntest irgendwas heißes anziehen damit ich immer auf dumme Gedanken komme!“ Ran lachte und schob den jungen Kudo durch den Eingang. „Los jetzt bevor der Film anfängt und wir kein Popcorn mehr kriegen. Du bist so ein Idiot.“ Er zwinkerte. „Ja, aber deiner.“ Der Film war wirklich gut. Bei einigen Szenen mussten die vier sich ein lautes lachen verkneifen. Aoko hielt die ganze Zeit Kaitos Hand und kuschelte sich an ihm. Er hatte seinen Kopf an ihren gelegt und strich mit den Daumen über ihre weiche Haut. Ran und Shinichi hielten kein Händchen. Aber er hatte seinen Arm um sie gelegt und streichelte über ihren Arm. Ran ließ es zu. Sie war in diesem Moment glücklich. Obwohl ihr noch immer die Anfrage bei Facebook schwer im Magen lag. Morgen würde sie mit ihm darüber reden. Sie wollte es. Sie wollte eine richtige Beziehung mit ihm führen, aber das konnte sie nur wenn, sie sich ihrer Angst stellte. Und das würde sie. Er hatte es verdient. Shinichi war für sie da und er brachte sie zum Lachen. Mit ihm konnte sie lachen und streiten. Und das wollte sie nicht verlieren. Sie wollte ihn nicht verlieren. Die beiden Brüder brachten die Mädchen zwei Stunden später wieder nach Hause. Allerdings nicht direkt bis vor die Haustür, sondern sie blieben eine Ecke vorher stehen, damit Eri sie nicht sah. Kaito zog seine Freundin zärtlich an sich und küsste sie sanft. Sie seufzte glücklich und schmiegte sich an ihm. Ran schmunzelte. Dann warf sie dem älteren Kudo einen Blick zu. Dieser erwiderte den Blick, machte aber nichts. Das war ihr auch ganz recht. Sie war heute wirklich nicht in Stimmung auf geknutschte. Erstmal musste sie ihre Gefühle sortieren. Und sich mental auf das Gespräch mit ihm vorbereiten. Sie umarmte ihn ein paar Minuten. Er drückte sie sanft an seine Brust und streichelte über ihre langen Haare. Sie mochte das sehr. Dann löste sie sich von ihm und lächelte. „Dann bis morgen. Wir kommen so gegen sechzehn Uhr zu euch.“ „Okay, wir freuen uns schon darauf.“ Sie nahm Aoko mit und gingen zum Haus. Die Jungs warteten bis sie angekommen waren und gingen dann selbst Richtung Heimat. Aoko freute sich schon sehr. Sie hatte diesmal sogar vor einen Bikini anzuziehen. Sie wollte endlich selbstbewusster sein und hatte nach langem überlegen einen Bikini von Ran ausgesucht. Diese hatte einen etwas älteren Bikini, der ihr nicht mehr so richtig passte, hatte ihn aber trotzdem nicht weggeworfen. Also hatte die junge Mori ihrer Schwester den Bikini vermacht. „Hier, der müsste dir passen. Bei dem Oberteil kann man auch nicht viel Ausschnitt sehen, dann musst du dir keine Sorgen machen, dass Kaito dir unentwegt auf die Brüste starrt. Obwohl er das natürlich so oder so machen würde“, hatte sie gegrinst, woraufhin die Kleine verlegen wegschaute. Nun egal. Sie würde den Bikini heute tragen und hoffen, dass ihr Freund sie darin nicht lächerlich fand. Ein paar Stunden später: Die beeiden Mädchen waren gerade auf dem Weg zu der Villa als Rans Handy klingelte. Sie sah aufs Display und schmunzelte. „Ja hallo, du kleiner Schnuckel.“ „Schnuckel? Was willst du und was wird es mich kosten?“, hörte sie die äußerst amüsierte Stimme von Saguru. Sie kicherte und machte auf laut, damit ihre Schwester mithören konnte. „Ach nichts bestimmtes. Nur ein großes Haus, viel Geld, ein dickes Auto, einen Pool....“ „Moment, Moment, Moment! Wenn ich mein Geld zum Fenster raus werfen will, dann mache ich selbst und stecke es dir nicht in den Rachen.“ Aoko kicherte vergnügt. Er war aber auch zu witzig. „Hi, Saguru.“ „Ja hallo, du bezaubernde Meerjungfrau“, sagte er charmant. Ran zog eine Augenbraue hoch, was er natürlich nicht sehen konnte. „Ach? So wird also meine Schwester begrüßt und ich? Das ist so unfair.“ Sie schmollte. „Sorry, ich werde mich bessern“, versprach er. „Aber nun will ich kurz etwas mit dir besprechen.“ „Schieß los.“ „Also, mein Vater bekommt einen Preis verliehen und ich muss ihn als sein Sohn natürlich begleiten. Und ich will da einfach nicht alleine hingehen. Könntest du mich begleiten? Oder muss ich jetzt Gefahr laufen von Kudo erstochen zu werden?“ „Ich werde das mit ihm besprechen“, meinte sie nach einem kurzen zögern. Theoretisch konnte sie ihn als Freundin begleiten. Allerdings wollte sie heute mit dem Kudo endlich den großen Schritt wagen. Wahrscheinlich wäre er nicht so begeistert davon. „Wenn ich nicht mit kann, könnte dich doch auch Kazuha begleiten oder?“ „Ja klar, das geht auch. Hauptsache eine von euch hält mir die ganzen aufgetakelten Weiber vom Hals“, stöhnte er wehleidig. Die junge Mori lachte. „Gut, dann werde ich das abklären. Ich muss jetzt auflegen. Wir haben gleich zu tun.“ „Okay, dann viel Spaß bei was auch immer und melde dich bei mir, damit ich weiß wer mir den Abend retten wird.“ Sie hörte ihn deutlich grinsen. Aoko grinste die Ältere an. Diese grinste zurück. Der Kerl war einfach unverbesserlich. Sie verabschiedeten sich und beendeten das Gespräch. Eine halbe Stunde später kamen sie bei den Kudos an. Natürlich wurden sie schon sehnsüchtig erwartet und kaum hatten sie einen Fuß auf das Grundstück gesetzt, kam ihnen ein strahlender Kaito entgegen. Sofort riss er seine süße Freundin in seine Arme und drückte sie an sich. Diese war - von dem doch sehr stürmischen Angriff - überrascht und keuchte. „Luft“, jaspste sie nach kurzer Zeit und spürte wie er sich von ihr löste. „Sorry, ich konnte es kaum erwarten“, gestand er lächelnd. Ran boxte ihn. „Du kannst es nie erwarten. Du tust so als wenn du sie jahrelang nicht gesehen hättest! Jetzt sei mal nützlich und trag unsere Taschen rein. Das gehört sich so als Gentleman.“ Er salutierte und griff nach den Taschen. Die beiden Schwestern folgten ihn ins Haus. Der Jüngste Kudo brachte Aokos Tasche gleich in sein Zimmer. Die von Ran ließ er im Flur stehen. Er wusste ja nicht wohin er sie bringen sollte. Wollte sie bei Shinichi schlafen oder im Gästezimmer? Noch hatte er keine Daten von seinem Bruder bekommen. Dieser lächelte die beiden hübschen Mädchen erfreut an. „Schön, dass ihr da seid. Wir haben schon alles fertig gemacht. Ihr könnt euch gleich umziehen wenn ihr wollt.“ Ran sah ihre Schwester an und nickte ihr zu. „Du und Kaito geht schon mal vor. Ich muss vorher etwas mit Kudo besprechen. Wir kommen dann nach.“ Dieser zog bei den Worten der hübschen Schülerin eine Augenbraue hoch. Das hörte sich ja nicht gut an. Hatte er was ausgefressen? Ne, er war ganz lieb gewesen. Der junge Basketballspieler, der gerade wieder runter kam, nickte zustimmend und zog seine Freundin mit sich. „Du kannst dich in meinem Zimmer umziehen. Ich warte im Wohnzimmer, okay?“ Sie nickte und wurde leicht rot. Sie bekam Herzklopfen als sie daran dachte heute einen Bikini anzuziehen. Aber sie war fest entschlossen das durch zu ziehen. Ran drehte sich zu dem attraktiven Mann um als Aoko hochging und Kaito sich ins Wohnzimmer verzog. „Lass uns in dein Zimmer gehen“, schlug sie vor und machte sich auf den weg. Er folgte ihr, gespannt was jetzt kommen würde. Vielleicht wollte sie die Scheinbeziehung mit ihm beenden, weil es ihr zu langweilig wurde. Er konnte es ihr nicht einmal verübeln, weil er sie da ja einfach mit reingezogen hatte. Aber er hoffte dass, das nicht der Fall sein würde. Als die beiden in seinem Zimmer waren, sah sie sich kurz um und setzte sich dann auf sein Bett. Es war groß und sehr gemütlich. Sie klopfte neben sich und wartete bis er sich zu ihr setzte. Er ließ sich neben ihr nieder und sah sie an. Ein paar Minuten sagte keiner etwas und er wurde nervös. Das konnte nichts gutes heißen. Er hörte wie sie Luft holte. „Ich..ich weiß nicht genau wie ich jetzt anfangen soll“, gestand sie und war zum ersten mal, seid ihrem kennenlernen unsicher. So kannte er sie gar nicht. Besorgt sah er sie an. Unterbrach sie aber nicht. „Meine Gefühle für dich....sind tiefer als ich es....erwartet....hätte. Und ich möchte....ich möchte...“, sie stockte. Verdammt noch mal, wieso viel ihr das so schwer? Sie musste es jetzt über die Lippen bringen, sonst würde es nie etwas mit ihnen werden! Los Ran, du sagst ihm jetzt was du fühlst! „Ich möchte es mit dir versuchen....aber vorher...muss ich dir....erzählen...warum ich so lange gezögert habe. Warum ich meine Gefühle nicht zulassen konnte.“ Shinichi nahm wortlos ihre Hand und lächelte sie aufmunternd an. Er würde ihr zuhören, denn er wollte endlich wissen wie es in ihrem Herzen aussah. Warum sie solche Angst hatte, ihr Herz zu öffnen und ihrem Glück im Wege zu stehen. Sie atmete tief ein und aus. „Als ich fünfzehn war, verliebte ich mich in einen älteren Mann. Er war zweiundzwanzig und Student. Wir haben uns zufällig bei einem Konzert von Bruno Mars kennen gelernt und ich war sofort hin und weg.“ Sie hatte in seine wunderschönen braunen Augen gesehen und sich sofort in ihn verliebt. „Er war sehr nett und hat mich wie eine erwachsene behandelt. Als ich ihm sagte wie alt ich bin, hat er gelacht meinte, das wäre kein Problem. Wir haben uns die ganze Zeit unterhalten und ich habe kaum etwas von dem Konzert mitbekommen. Wenn Sonoko nicht dabei gewesen wäre, hätte ich sogar vergessen wo ich überhaupt war. Naja, wir haben unsere Nummern getauscht und uns oft geschrieben oder telefoniert. Sonoko war begeistert, dass ich einen älteren an der Angel hatte und platzte fast vor Stolz. Dann haben wir uns öfters getroffen und Zeit miteinander verbracht. Und irgendwann sind wir zusammen gekommen. Es war meine erste Beziehung und ich war richtig heftig verliebt und ich habe mit ihm geschlafen, weil ich alles durch eine rosarote Brille gesehen habe. Ich war glücklich. Aber dann änderte sich alles. Durch einen Zufall habe ich dann die Wahrheit erfahren.“ Sie war auf dem Weg zu seiner Studentenwohnung um ihn ins Kino einzuladen. Es war eine spontane Idee gewesen und wusste nicht ob er zuhause war. Sie bog gerade um die Ecke als sie ihn mit einem Kumpel sah. Sie wollte erfreut rufen als sie hörte was er sagte. „Du schuldest mir dreihundert Dollar und du bezahlst das nächste mal meine ganzen Getränke.“ „Ja, schon gut“, hatte sein Kumpel gestöhnt und sein Geld raus geholt. Er gab ihm das Geld und ihr Freund zählte es nach. Sie war so geschockt. Nur mit Mühe konnte sie ins Gebüsch springen und sich verstecken. Leise schlich sie sich näher an die beiden heran um mehr von dem Gespräch zu hören. „Wer hätte gedacht, dass die Kleine so naiv und blauäugig ist! Du hattest wirklich recht als du sagtest - du hast bei ihr leichtes Spiel. Hoffentlich zeigt sie dich nicht an, immerhin ist sie erst fünfzehn und du hast dich strafbar gemacht als du sie durch geknallt hast“, lachte sein Kumpel gehässig. „Das wird sie nicht. Sie ist viel zu dumm und verliebt. Sie würde alles für mich tun, wenn ich sie anlächle“, erwiderte er fies und beide lachten. Ran war so schockiert. Was hatte er da gesagt? Das konnte doch nicht wahr sein! „Tja nun, wie du siehst kann ich jede Frau haben! Egal ob sie jünger oder älter sind als ich. Jede liegt mir zu Füßen. Ran war nicht schwer zu knacken. Das nächste mal sollten wir die Wette schwerer gestalten, damit es nicht allzu langweilig wird.“ Sie hielt ihre Hand vor den Mund und konnte nur mit größer Mühe einen laut verkneifen. Er hatte um sie gewettet? Sie war nur das Subjekt einer Wette gewesen?! Das konnte sie nicht glauben. Das war zu schlimm um wahr zu sein! „Ich suche nächstes mal jemand härteres aus“, versprach sein Kumpel. „Und wie lange willst du sie noch an der Leine halten? Ich meine, sie muss dich doch zu Tode langweilen mit ihren kleinen Schulmädchen Problemen.“ Er schüttelte den Kopf. „Ach, ich höre ihr gar nicht zu, wenn sie von ihren Tanzen oder Freundinnen erzählt. Aber wenigstens ist sie eine Granate im Bett! Es ist so geil sie zu vögeln. Sie ist biegsam wie eine Katze und verdammt eng. Ich könnte mich den ganzen Tag in ihr vergraben!“ Sie hatte genug gehört. Sie schlich leise weg. Wie betäubt ging sie wieder nach Hause. Auf den Weg liefen Tränen. Sie war so dumm! Wie konnte sie sich nur so in ihn getäuscht haben? Und das schlimmste war, sie hatte sich erst gestern mit ihrem Vater wegen ihm gestritten! Ihr Vater war so wütend gewesen, dass sie mit einem Älteren zusammen war. Er war schon kurz davor gewesen ihn ab zuknallen. Sie hatte ihn angeschrien, dass er sich um seinen eigenen Scheiß kümmern sollte. Hatte ihm Dinge an den Kopf geworfen, für die sie sich jetzt schämte. Ihr Herz war gebrochen. Sie fühlte sich verletzt, wütend, benutzt und so gedemütigt! Sie weinte zuhause. Stundenlang. Sie konnte nicht aufhören. Glücklicherweise war ihr Vater bei der Arbeit und sah sie nicht. Nach Stunden waren ihre Tränen aufgebraucht und sie sah in den Spiegel. Nie wieder, schwor sie sich. Nie wieder würde ihr so etwas passieren. Sie würde sich nie wieder auf jemanden einlassen. Niemals durfte sie sich wieder so verletzen lassen. Sie würde ihr Herz nun verschließen und es niemanden mehr geben. Niemals würde sich sich leichtfertig auf jemanden einlassen. Ran schwieg als sie fertig war und sah auf den Boden. Der attraktive Fußballer hatte stumm zugehört und ballte die Hände. Dieses verdammte Arschloch! Shinichi war so wütend. Am liebsten würde er sofort nach Amerika fliegen und dieses Schwein umbringen! Ihm so die fresse polieren und ihn auseinander nehmen! Wie konnte man so etwas tun? Wie konnte jemand so mit Ran spielen und sie so dermaßen verletzten? Es war für ihn unbegreiflich. Er könnte vor Wut platzen! Am liebsten würde er jetzt seine Möbel auseinander nehmen. Aber die junge Frau hinderte ihn daran. Sie hatte ihn gerade ihr Herz geöffnet und ihm alles gesagt. Und er würde sie jetzt nicht mit seiner Wut verschrecken. Zärtlich zog er sie in die Arme und versuchte ruhig zu bleiben. „Ich bin froh, dass du es mir gesagt hast. Ich verstehe warum du so lange gezögert hast. Wäre mir das gleiche passiert wie dir, hätte ich es nicht anders gemacht.“ Sie lehnte sich an seine starke Brust und atmete erleichtert aus. „Du bist die stärkste Frau, die ich kenne. Du bist wunderschön, stark, mutig und hast den tollsten Charakter den ich kenne. Und jeder Mann der dich verschmäht ist in meinen Augen nicht ganz dicht. Und ich bin froh, dass du nicht mehr mit diesem Schwein zusammen bist, denn sonst könnte ich das hier jetzt nicht sagen.“ Er nahm ihr Gesicht in die Hände und drehte es zu sich. Sie sahen sich beide in die Augen. „Ich liebe dich, Ran. Ich bin schon lange in dich verliebt und der Gedanke daran dich zu verlieren macht mich wahnsinnig. Ich kann nicht schlafen ohne dich und wenn, dann bist du in meinen Träumen. Am liebsten würde ich jeden Kerl eine aufs Haul hauen, der es wagt dich anzusehen. Du bist perfekt. In jeder Beziehung und ich will dich. Ich will dich als Freundin, als Geliebte aber vor allen als meine Liebe.“ Tränen sammelten sich in ihren Augen. So etwas hatte noch keiner zu ihr gesagt. Normalerweise fand sie so etwas ja total kitschig, aber jetzt musste sie lächeln und war glücklich über diese Worte. „I love you“, flüsterte sie und küsste ihn sanft. Er erwiderte den Kuss und drückte sie näher an sich. Endlich! Endlich waren sie zusammen! Haben den Schritt gewagt und er würde jeden umbringen der seiner Freundin wehtun würde. Alles würde er für sie tun. Solange sie bei ihm war, war ihm alles egal. Irgendwann lösten sie sich voneinander und sahen sich an. Ihre Herzen schlugen im Einklang. Schnell und kräftig. Die junge Mori lehnte sich vertrauensvoll an ihn. Sie war verdammt glücklich. Sie wusste, dass er sie niemals verletzten würde. Denn Shinichi war ganz anders als die meisten Männer. Und sie war froh es ihm gesagt zu haben. „Ich möchte dich bitten niemanden davon zu erzählen“, bat sie ihm leise und sah hoch. Er nickte. „Geht klar, kein Wort davon verlässt diesen Raum. Wissen Kazuha und Aoko eigentlich davon?“ Sie schüttelte den Kopf. „Nein, und ich möchte auch das es so bleibt. Die Kleine muss davon nichts wissen und Kazuha auch nicht. Du und Sonoko ihr beide seid die einzigen, die davon wissen.“ „Gut, ich werde es niemanden sagen.“ Sie schwiegen und genossen die Nähe des anderen. „Sollen wir jetzt runter gehen? Die beiden warten bestimmt schon auf uns“, meinte sie und richtete sich auf. Er nickte. Dann zog er sie aber wieder an sich und küsste sie zärtlich. Als sie sich von ihm löste sah sie ihn fragend an. „Wofür war das?“ „Du bist jetzt meine Freundin. Meine offizielle, feste Freundin und ich darf dich jetzt zu jeder Tages und Nacht Zeit küssen“, meinte er grinsend und zwinkerte. Sie lachte und stand auf. Sie hielt ihm ihre Hand hin und als er sie ergriff, überkam sie ein Gefühl des Glückes und der Liebe. Endlich war die Einsamkeit in ihrem Herzen weg. Endlich konnte sie wieder lächeln. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)