This is Life von Mayachan_ (Früher: Das neue Leben in Tokio) ================================================================================ Kapitel 5: Wochenende: Kinobesuch --------------------------------- Als Ran und Aoko am Abend nach Hause kamen, saß Eri im Wohnzimmer. Und sie war nicht alleine. Als sie die Tür hörte, drehte sie sich zu ihren Töchtern um. „Hallo ihr zwei. Wie war die Schule?“ „Gut und wie war die Arbeit, Mama?“, fragte Aoko. „Wie immer.“ Ran betrat das Zimmer und sah zu dem Besucher. Es war Tomoaki. „Guten Abend ihr beiden“, begrüßte er sie und lächelte. Ran nickte ihm zu. Dann kam ihr die Idee. Wenn er dabei war, würde Eri bestimmt nicht gleich losbrüllen. Sie wollte ja nicht dass andere von ihrer schwierigen Beziehung erfuhren. Aoko schüttelte seine Hand und setzte sich. Sie sah ihre große Schwester an und wartete. Diese stellte sich vor Eri und legte den Kopf schief. „Morgen Abend gehe ich mit meinen Freunden ins Kino. Ich möchte Aoko mitnehmen, denn sie ist ebenfalls eingeladen. Du hast doch nichts dagegen oder?“, fragte sie mit zuckersüßer Stimme. Eri sah erst Ran – dann Aoko an. „In welchen Film wollt ihr denn gehen?“, kam es schließlich fragend von ihr. Aoko wusste darauf keine Antwort. Sie wollten den Film erst morgen Abend aussuchen. Glücklicherweise hatte ihre Schwester die Antwort parat. „Wir schauen uns Ice Age 3 an. Allerdings gehen wir in die letzte Vorstellung, also sind wir vor zehn nicht zuhause“, meinte die Siebzehnjährige. „Warum so spät?“, wollte Eri wissen. „Weil nachmittags die ganzen kleinen Kinder den Film anschauen und wir keine lust auf nerviges Geschrei und geworfenes Popcorn haben“, erwiderte Ran ungerührt. Dass ergab Sinn. Eri schaute zu Aoko. „Ich finde es nicht gut, wenn du so spät noch alleine draußen rumläufst.“ Aoko ließ den Kopf hängen. War ja klar, dass sie nein sagte. „Aber.“ Aber? Was kam jetzt? „Aber da ich morgen Abend selbst nicht zuhause bin und du so selten mit Freunden weggehst, bin ich einverstanden. Außerdem ist ja Wochenende und ihr habt am nächsten Tag kleine Schule, da kann man ja mal eine Ausnahme machen.“ Aoko strahlte ihre Mutter an. „Danke, Mama“, rief sie und warf sich in ihre Arme. Eri tätschelte lächelnd den Kopf ihrer jüngsten. Dann sah sie wieder zu Ran. „Aber du passt gut auf deine Schwester auf.“ Die Mori nickte und grinste. „Ich werde sie nicht aus den Augen lassen.“ Tomoaki war beeindruckt. Eri ließ ihre Aoko nie nach zehn Uhr auf die Straße. Vielleicht hatte sie endlich so viel vertrauen in Ran dass sie ihr ihre kleine Schwester anvertraute. Er sah die hübsche Schülerin an. In den zwei Monaten in denen sie hier war, hatten sie sich ein paar mal gesehen. Ran zeigte kein Interesse an ihm. Sie sprach so gut wie nie mit ihm und zeigte sich sehr distanziert. Aber er war sich sicher ihren Panzer durchzubrechen, und diese Traurigkeit aus ihren Augen verbannen zu können. „Wo bist du den morgen Mama?“, fragte Aoko schließlich. Ihre Mutter nickte dem Arzt zu. „Wir haben eine Einladung zum Abendessen erhalten. Ein gemeinsamer Freund von uns feiert seine Scheidung und wir wollen anstoßen.“ Sie bemerkt nicht wie sich Rans Blick veränderte. Die junge Mori sah ziemlich wütend aus. „Wie schön, dass es Leute gib die eine Scheidung feiern können.“, meinte sie verächtlich und ging aus dem Raum. Aoko folgte ihr. Eri und der junge Arzt sahen ihnen hinterher. „Das hätte ich vielleicht nicht sagen sollen'', stöhnte die hübsche Anwältin. „Mach dir nichts draus. Irgendwann wird Ran darüber hinweg kommen“, versicherte Tomoaki. „Ich hoffe, dass du recht hast.“ Ran stampfte in ihr Zimmer. Eine Scheidung war also ein Grund zum feiern!? Dass fand sie nicht, aber Eri hatte es ja auch so gemacht. Sich scheiden lassen und mit dem nächsten in die Flitterwochen gefahren. Sie warf sich auf ihr Bett und starrte die Decke an. Aoko klopfte unsicher an die Tür und kam rein. „Gehts dir gut?“, kam es verunsichert von ihr. Ran seufzte. Sie durfte ihre Wut nicht an ihr auslassen. Sie hatte da nichts mit zutun, sie konnte ja auch nicht dafür in diese Familie hineingeboren zu sein. Die Siebzehnjährige setzte sich hin. „Alles gut. Ich bin auf dieses Thema nicht gut zu sprechen, dass ist alles.“ Aoko nahm ebenfalls auf dem Bett platz. „Ich bin froh dass ich euch begleiten darf. Aber dass mit dem Film hast du dir ausgedacht stimmts?“ „Ja, ich weiß nicht in welchen wir reingehen, aber es wird bestimmt lustig. Vor allem wenn Kazuha und Heiji sich über Popcorn streiten.“ Beide fingen an zu lachen. Am nächsten Abend saß Aoko bei Ran im Zimmer und ließ sich von ihr schminken. Aoko durfte sich nur zu besonderen Anlässen schminken und auch nur mit dezenten Lippenstift. Ran hingegen schminkte sich öfters, meistens nahm sie Maskara und Kajal. Selten benutzte sie Lippenstifte. Sie strich gerade vorsichtig mit dem Kajol an Aokos Augen entlang, als ihr Handy piepte. „Warte kurz.“ Ran ließ von ihrer Schwester ab und nahm ihr Handy. Aoko seufzte. „Ich möchte auch eines haben.“ „Du wirst eins bekommen. Verlass dich drauf. Ich werde das mit Eri ausdiskutieren“, meinte Ran entschlossen. Sie hatte eine nachricht von Kazuha bekommen. An: Herzilein Von: Schatzilein Betreff: Verdammt! Hilfe, die Jungs wollen so einen doofen Horrorfilm anschauen :( Ich hasse solche Filme. Da müssen wir uns gegen wehren! Ran lachte leise. Aoko ah sie fragend an. Die junge Mori, las die Nachricht vor. Aoko sah sie geschockt an. „Ich will auch nicht in so einen Film rein gehen“, jammerte sie. „Warte ich schreibe ihr zurück.“ Ran tippte ein. An:Schatzilein Von:Herzilein Betreff: Verdammt! Wir werden uns einfach durchsetzten. Die Jungs können uns doch gar nicht wiederstehen ;) Und wenn sie meckern, gibt’s welche auf den nackten Arsch ;D An:Herzlilein Von:Schatzlein Betreff: Verdammt! Gute Idee. Heiji kriegt gleich sein fett weg wenn er mich abholt. Bis später :-* „Los wir müssen dich fertig machen“, sagte Ran und legte ihr Handy wieder weg. Aoko nickte und hielt still, während Ran sie weiter verschönerte. Aoko sah wirklich gut aus. Das Makeup war dezent und betonte ihre blauen Augen. Ihre Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden. Sie trug eine dreiviertel Jeans und eine Bluse. Ran hatte sich auch fertig gemacht. Sie hatte eine Leggins an, darüber eine Hotpan und ein Shirt. Außerdem trugen beide ihre Ballerinas. Eri saß im Wohnzimmer und wartete auf Tomoaki. Er wollte sie abholen und dann zusammen hinfahren. Als sie ihre Mädchen sah, musste sie schlucken. Sie sahen sich wirklich ähnlich. Und Aoko sah so erwachsen aus! Aber sie war es noch nicht. Sie war noch sechzehn und brauchte feste Regeln. Sie sollte nicht wie andere, schwanger und ohne guten Job enden. Sie sollte eine Zukunft haben. Und sie hoffte dass Ran dass auch haben würde. „Hier habt ihr Geld fürs Kino.'' Eri gab Ran einige Scheine. „Viel Spaß und kommt nicht zu spät nach hause!“ Sie gab ihrer jüngsten einen Kuss auf die Stirn und gab ihr eine Jacke. Während Aoko sich die Jacke anzog, klingelte es und Ran öffnete die Tür. Der attraktive Arzt stand draußen und musterte die hübsche Braunhaarige. „Guten Abend Ran, du siehst sehr schön aus.“ „Guten Abend. Danke. Komm rein.“ Sie machte eine einladende Handbewegung. Er betrat das Haus und musterte ihre Schwester ebenfalls. Auch sie sah sehr hübsch aus. Bestimmt hatte Ran ihr geholfen. „Eri, du hast wirklich sehr hübsche und bezaubernde Töchter“, bemerkte Tomoaki und lächelte die drei Damen an. Aoko wurde rot, während Ran zur Seite sah. „Komm kleine. Lass uns gehen.“ Sie zog ihre Schwester mit sich und ging. Die beiden Erwachsenen sahen ihnen nach. Tomoaki spürte wie es in seinem inneren kribbelte. Ran weckte etwas in ihm. Er wollte sie beschützen, sie zum lachen bringen und für sie da sein. War es liebe? Nein dass konnte nicht sein. Dafür kannte er sie zu wenig. Aber vielleicht hatte er die Chance sie besser kennen zu lernen. Die beiden kamen pünktlich am Kino an. Aoko hatte die Jacke wieder ausgezogen, da es warm war und sie nicht schwitzen wollte. Außerdem hatte sie die Jacke nur angezogen, weil ihre Mutter sonst einen aufstand gemacht hätte. Sie sahen Shinichi und Kaito bereits vor dem Eingang stehen und winkten ihnen zu. Kaito staunte nicht schlecht über Aokos Aussehen. So hatte er sie noch nie gesehen. Sie sah toll aus. Aoko wurde bei seinem bewundernden Blick rot und sah auf den Boden. Ran grinste in sich hinein. „Jetzt fehlt nur noch unser Liebespaar“, meinte Shinichi und ließ seinen Blick über Ran schweifen. Sie sah wirklich gut aus. Mehr als gut. Kein wunder dass die hälfte der Schule in sie verliebt war. Einige Minuten später amen Heiji und Kazuha angerannt. Kazuha trug ein knielanges Kleid und hatte ihre Haare offen. Heiji begrüßte die anderen und stellte die Frage der Fragen. „Welchen film schauen wir uns an?“ Alle sahen sich an. „Ich will keinen Horrorfilm anschauen“, rief Kazuha und fuchtelte mit den Armen rum. „Ach kommt schon. Gerade läuft der Film Conjuring – Die Heimsuchung. Der soll echt gut sein“, sagte der ältere der Kudo Brüder. „Muss dass sein?“, kam es genervt von Ran. „Los dass wird toll“, versuchte Kaito die Mädels zu überzeugen. Irgendwann gaben die Mädchen nach - es hatte ja doch keinen zweck zu protestieren. „Aber nächstes mal, suchen wir einen Film aus“, entschied Kazuha nachdrücklich, während Heiji mit Shinichi Popcorn holte. Nun saßen sie im Saal und warteten darauf dass es losging. Rechts außen saß Heiji, daneben Kazuha, Ran, Shinichi, Kaito und Aoko. Als dann der Film anfing, rutschten Kazuha und Aoko etwas weiter in ihre Plätze. Ran saß gelangweilt neben dem jungen Kudo. Der nahm sich gerade einen schluck Cola. Der Film war jetzt schon zur hälfte um. Kazuha hatte sich panisch an ihre Freund gekrallt und hatte die Augen geschlossen. Heiji hatte seinen Arm um sie gelegt und sie an sich gezogen. Er grinste Shinichi an, der ebenfalls grinste. Ran hatte zwar nicht so viel angst wie ihre Freundin, aber auch sie hatte seinen Arm genommen und rammte gerade ihre Fingernägel in das Fleisch. Er hatte damit kein Problem. Er mochte es sogar. Er fand es irgendwie toll, dass sich Ran an ihm wendete. Aoko wurde derweil von Kaito festgehalten. Auch sie hatte Angst und versuchte sich quasi bei Kaito zu verstecken. Dieser legte beschützend den Arm um sie und genoss ihre Nähe und Wärme. Deshalb hatten sich die Jungs für diesen Film Entschieden! Sie wollten die Angst der Mädchen ausnutzen und die starken Männer spielen! Blödmänner!! Als der Film endlich vorbei war, waren Kazuha und Aoko noch immer sehr ängstlich. Kazuha schien ihren Schatz gar nicht mehr loslassen zu wollen. Aoko hatte Kaito wieder losgelassen, aber nur um sich bei Ran einzuhängen. Diese tätschelte den Kopf ihrer Schwester und warf den Jungs böse blicke zu. „Ihr seid schuld wenn sie heute Nacht Albträume bekommt“, zischte sie wütend. Die Jungs sahen sich schuldbewusst an. „Tut uns leid“, meinte Kaito und legte eine Hand an Aokos Rücken. „Los gehen wir was essen'', meinte sein Bruder. „Wir nicht, wir gehen jetzt nach hause. Wir sehen uns Montag“, meinte Heiji und schob seine Freundin weiter. Diese winkte ihren Mädels und verschwand mit ihm. Die anderen vier saßen jetzt in einer kleinen Pizzeria und bestellten ihre Lieblingsspeisen. Shinichi und Kaito nahmen beide eine Pizza mit Ananas, Aoko nahm eine Salamipizza und Ran eine mit Schinken. Dazu gab es für jeden eine Cola. Alle Geschwister saßen sich gegenüber. Also neben Aoko saß Kaito und ihr gegenüber Ran mit Shinichi. „Sag mal Ran, du hast doch in vier Monaten Geburtstag. Wirst du den groß feiern?“, fragte Shinichi interessiert. „Mal sehen, dass weiß ich noch nicht“, gab die Mori zurück. „Ich habe in zwei Monaten meinen neunzehnten, und ich hoffe dass du dann kommst. Aoko du bist natürlich auch eingeladen“, meinte der hübsche Schüler. Aoko nickte begeistert. Ran sah ihn skeptisch an. „Hmm, na gut. Aber glaub ja nicht dass ich dir ein super tolles Geschenk kaufe!“ Er grinste. „Wenn du da bist, reicht dass vollkommen.“ Später gingen die vier nach Hause. Die Jungs hatten angeboten die Mädels sicher zu hause ab zusetzten, obwohl sie nicht in diese Richtung mussten. Shinichi und Ran gingen vorweg, während die jüngeren hinter ihnen gingen. Kaito redete gerade über das nächste Basketball Spiel. Es fand nächstes Wochenende statt, gegen die Mannschaft einer anderen Schule. Diese Schule war einer der größte Konkurrenten. „Sag mal, hättest du Lust es dir vielleicht anzusehen?“, fragte Kaito und sah mit leicht geröteten Wangen weg. Auch die Wangen der jungen Schülerin färbten sich rot. „Ähm, ja aber ich muss das erst mit meiner Mutter absprechen“, meinte sie schüchtern. „Ich bin sicher sie wird es dir erlauben, und wenn kann Ran bestimmt was drehen“, erwiderte ihr heimlicher Schwarm und grinste in die Richtung der Mori. Diese hatte ihren Namen gehört und sah über die Schulter. „Was soll ich drehen?“ „Dass Aoko sich nächstens Wochenende das Spiel ansieht“, rief der jüngere Kudo. Ran hielt den Daumen hoch. „Wird gemacht!“ Shinichi lachte. Bei den Nakamoris angekommen, zog Shinich Ran in eine kurze Umarmung. Diese erwiderte sie sogar, gab ihm aber gleich darauf einen klaps auf die Schulter. „Bis Montag, du Nervensäge“, sagte sie, lächelte aber. Er kicherte. „So lange hältst du es doch gar nicht ohne unsere kleinen Neckereien aus.“ Ran lachte und ging zur Haustür. Shinichi verabschiedete sich von Aoko und ging schon mal vor. Er tauschte nochmal einen Blick mit der Mori. Diese nickte ihm zu und verschwand in der Tür. Kaito und Aoko waren jetzt alleine. Shinichis Bruder wusste, dass die beiden ihnen den Augenblick schenkten. Jetzt könnte Kaito seine Chance wahrnehmen. Aoko sah mit roten Wangen nach unten. Ihr Herz klopfte wild und die musste schlucken. „Also dann sehen wir uns Montag“, meinte der Kudo und suchte ihren Blick. Sie sah auf und hielt die Luft an. Diese blauen Augen waren traumhaft. Sie sich gar nicht von ihm abwenden und merkte nicht dass sich Kaito ihrem Gesicht näherte. Erst als sie warme, sanfte Lippen auf ihren spürte, riss sie geschockt die Augen auf. Kaito löste den Kuss und lächelte sie an. Sie konnte es nichts erwidern, sie war noch so erstarrt. Wusste nicht was sie tun oder sagen sollte. „Bis dann“, sagte er und verschwand schnell. Aoko sah ihm hinterher. Hatte er sie wirklich geküsst? Auf den Mund geküsst? Sie merkte wie ihre beine nachgaben und sie auf die Knie sank. Ran kam raus gerannt und half ihr hoch. „Mein Gott, was ist denn passiert?“, fragte sie entsetzt. „Er hat mich geküsst“, flüsterte Aoko. Ein lächeln schlich sich auf Rans Gesicht. „Na dass wurde ja auch langsam Zeit.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)