Im Schatten der Samurai von Bambusbesen (Sasori X Deidara X Gaara) ================================================================================ Kapitel 120: Entscheidungen für die Zukunft ------------------------------------------- Gaara würde gern in der Zeit zurückgehen und diesem letzten Treffen vor dem Krieg entfliehen. Unwillkürlich flammten in seinem Geist die Bilder seiner letzten gemeinsamen Nacht mit Deidara auf. Der Blonde hatte seine Idee wahrgemacht, die er ihm vor ein paar Jahren anvertraut hatte. Gaara war skeptisch gewesen, ein Aphrodisiakum zu nehmen, obwohl er sich keine Sorgen um Erektionsprobleme machen musste. Doch er bereute es nicht. Schloss er seine Augen, sah er diese Nacht mit jedem Detail vor seinem inneren Auge. Die Hitze, die durch Gaaras Adern schoss, wollte ihn schier verbrennen. Unbändiges Verlangen durchströmte ihn, Verlangen nach seinem Liebsten. Deidaras Körper bebte lustvoll, während er kraftvoll in ihn stieß. Tief beugte Gaara sich über ihn, stützte sich mit einer Hand neben ihm ab, die andere grub sich fest in Deidaras Hüfte, gestattete ihm nicht, sich eigenmächtig zu bewegen. Jadefarbene Augen strichen über den muskulösen Rücken seines Kriegers, beobachteten die Finger, die sich in Extase zu Fäusten ballten. Der Obi hielt Deidaras Arme hinter dem Rücken fest, zwangen ihn in die unterlegene Position. Das helle Haar breitete sich wie eine goldene Flut über seine Schulter und das Laken aus. Schweiß glitzerte auf Deidaras Haut. Das sichtbare Augenlid war geschlossen, sein Gesicht vor Lust verzerrt. Über die feuchten Lippen drang raues Stöhnen. Gaara hatte seinen Liebsten zum ersten Mal gefesselt, weil dessen Provokationen energischer als üblich gewesen waren. Schließlich war dem Daimyô neckend über die Lippen gekommen, dass er ihn fesselte, wenn er sich weiter derart herausfordernd verhielt. Deidaras verlockendes Grinsen und der Kommentar, dass er es doch versuchen solle, waren der Auslöser. Die darauf folgende kurze Rangelei ihrer nackten Körper war höchst erregend gewesen. Und während Gaara Deidaras Hände mit dem Obi gefesselt hatte, war ihm bewusst geworden, dass sein Liebster dies wollte. Gaara kannte die Stärke seines Kriegers. Rein körperlich war er dem Rotschopf überlegen. Hätte er die Fesselung nicht gemocht, hätte er sie nicht zugelassen. Diese Nacht war lang gewesen. Das Aphrodisiakum hatte ihre Lust vervielfacht. Es war nicht bei einem Mal geblieben. Nach dem ersten Mal hatte Gaara den Obi gelöst und Deidara so anschmiegsam wie noch nie erlebt. Sein Liebster lag keuchend in seinen Armen, drängte sich dicht an Gaaras Körper. Kein Blatt passte mehr zwischen sie. Deidaras Arme waren um seinen Hals geschlungen und er spürte dessen hektischen Atem an seinem Hals. Ein Bein ruhte auf Gaaras Schulter, das andere drückte er nah an Deidaras Körper. Auf diese Weise konnte er immer wieder tief in ihn eindringen. Gaara liebte das Zittern des Blonden, wenn er sich fast gänzlich aus Deidara zurückzog und dann wieder bis zur Wurzel in ihn stieß. Deidara nahm völlig entspannt seine gesamte Länge auf und hielt ihn nach dem Orgasmus noch einige Momente fest, damit er sich nicht zurückziehen konnte. Das Aphrodisiakum ließ ihre Erektionen nicht abschwellen und durch ihren intensiven Umgang und die angeregten Nerven waren ihre Körper nun höchst empfindsam. Sie reagierten selbst auf kleinste Berührungen. Nachdem sie sich ausgetobt hatten, war ihr drittes Mal ruhiger geworden. Gaara hatte den Wunsch verspürt, sich seinem Liebsten an diesem Abend hinzugeben. Eine besondere Bitte war mit diesem Wunsch einhergegangen. Der Obi, mit dem Gaara zuvor Deidara gefesselt hatte, verdeckte nun seine Augen. Seine Sicht war ausgeschaltet, sodass sich automatisch alle anderen Sinnen verschärft auf seinen Liebsten richteten. Gaara hörte Deidaras schwerem Atem laut an seinem Ohr. Er nahm dessen charakteristischen Eigengeruch vermischt mit dem Duft des Öls und dem Geruch nach Sex intensiver wahr. Die Berührungen des anderen Körpers, seiner Hände, der warmen Lippen und der feuchten Zunge ließen seine Nerven vibrieren. Gaara spürte seinen Liebsten auf einer tieferen Ebene. Gaara sah nicht, was Deidara als nächstes vorhatte. Er konnte nur hören und fühlen. Anfangs war es ein wenig erschreckend gewesen. Doch der Reiz, nicht zu wissen, wo genau Deidara ihn als nächstes berührte, war zu betörend, um abzubrechen. Ihm fielen Einzelheiten weit mehr auf als sonst. Die rauen Finger des Blonden, das Kitzeln der Haarspitzen auf seiner Haut, die Narben auf Deidaras Körper, sein hartes Geschlecht in ihm. Alles richtete sich auf seinen Körper und sein Inneres. Deidara fühlte sich größer als sonst an. Am nächsten Morgen waren sie beide sehr erschöpft, ihre Körper mitgenommen, aber aufs höchste befriedigt gewesen. Und Gaara spürte eine neue Art Verbundenheit zu seinem Liebsten. Nur beunruhigte ihn einer der Gründe, warum Deidara ausgerechnet kurz vor dem Krieg mit dem Aphrodisiakum zu ihm gekommen war. Niemand wusste, was im Krieg passierte. Einer von ihnen könnte auf dem Schlachtfeld sterben. Wie Sasori. Sie hatten nicht darüber gesprochen, aber im Nachhinein wurde Gaara klar, dass Deidara Angst hatte, ihn zu verlieren, wahrscheinlich weit mehr als er zugeben würde. Gaara ging es nicht viel anders. Deidara scheute das Risiko nicht, es stachelte ihn auf. Er suchte danach. Der Daimyô hoffte mit diesem letzten Treffen vor dem Krieg eine Lösung umzusetzen, bei der möglichst wenige zu Schaden kamen und ein Krieg verhindert werden konnte. Gaara erreichte mit seiner Eskorte die Wiese wenige Meilen vor Matsuyama. Der junge Uchiha erwartete sie mit seinen engsten Verbündeten bereits. In einer fließenden Bewegung stieg Gaara vom Pferd und überreichte die Zügel an einen der Krieger. Erhabenen Schrittes näherte er sich dem feindlichen Daimyô, Shikamaru als sein General zur Rechten, sein Bruder Kankurô zu seiner Linken. Er wusste, dass Deidara sich unweit etwas am Rand hielt, um einen guten Überblick zu behalten, während die besten seiner Samurai sich geordnet hinter ihm aufbauten. Hinter den Samurai wehten die Fahnen mit den jeweiligen Wappen. Gaaras persönlicher Standartenträger stellte hinter dem Daimyô die Fahne ab und hielt die Stange fest. Auf dem festen Tuch prangte das Wappen seines Clans. Ohne eine Regung zu zeigen, musterte er seine Gegner. Das Wappen der Uchiha flatterte hinter Sasuke im Wind. Die meisten Wappen der vertretenen Clans kannte Gaara. Die innere Besorgnis nahm zu. Darunter befanden sich einige namhafte Familien, die sich Sasuke untertan gemacht hatte. Seine Entscheidung kam ihm zunehmend als die einzig Richtige vor. Nicht einmal Shikamaru wusste von diesem Entschluss, ebenso wenig wie Deidara. Der Rotschopf hatte es nicht übers Herz gebracht, seinen Liebsten in Kenntnis zu setzen. Er musste diesen Weg alleine gehen. Als Daimyô war es seine Pflicht, sein Land und seine Untertanen zu schützen. Und wenn er dafür mit seinem Leben zahlen musste, dann würde er auch das tun. Doch er hoffte, gegen Sasuke zu gewinnen. Andernfalls war Shikoku verloren. Ungefähr zehn Schritte trennten ihn noch von dem Uchihaspross. Wie dieser hatte Gaara seine Rüstung angelegt. Er musste jedoch zugeben, dass Sasuke einen eindrucksvollen Anblick bot. Nichtsdestotrotz würde Gaara ihn in die Knie zwingen. „Was soll das, Gaara-dono? Ein letzter, verzweifelter Verhandlungsversuch, bevor Ihr jämmerlich untergehen werdet?“, fragte Sasuke überheblich. Der Daimyô ging nicht auf den Provokationsversuch ein, sondern musterte Sasuke lediglich ruhig. „Ich habe einen Vorschlag für Euch, Sasuke-dono.“ Abschätzend betrachteten die schwarzen Augen ihn. „Ich bin nicht hier, um zu verhandeln.“ Ein schmales Lächeln umspielte Gaaras Lippen. Sasuke musste das nicht extra erwähnen. „Der Kampf wird zwischen uns entschieden“, erklärte Gaara knapp. „Gewinne ich, werdet Ihr Eure Truppen nehmen und nie wieder einen Fuß auf mein Land und das meiner Frau setzen.“ Der Daimyô hörte Kankurô schräg hinter sich scharf einatmen und er war sich sicher, dass auch Shikamaru sein Vorschlag nicht gefiel, er es nur nicht nach außen zeigte. Hoffentlich beging Deidara jetzt keine Dummheit, dachte er inständig. Sasuke ließ sich Zeit mit der Antwort. Sein Blick bohrte sich in jadefarbene Augen. Die Zeit verstrich, bis er sich schließlich zu einer Reaktion herabließ. „In Ordnung. Gewinne ich, wird Euer Land mir gehören… und ich werde mir Eure Frau sowie mein Kind holen.“ Aufgeregtes Raunen ging durch die Reihen der Krieger auf beiden Seiten. Gaara hatte geahnt, dass Sasuke eines Tages mit diesem Fakt an die Öffentlichkeit gegen würde. Doch wenn er erwartete, dass Gaara sich davon beeindrucken ließ, so lag er falsch. Der Daimyô blieb besonnen. „Allein für die Beleidigung der Ehre meiner Frau habt Ihr den Tod verdient“, erwiderte Gaara mit kalter Ruhe. Er würde seine Familie nach außen beschützen. Sie waren nur stark, wenn sie zusammenhielten. Sasuke würde Sakura und Mizuki niemals in die Finger bekommen. Sasuke ließ sich zu einem wissenden Schmunzeln herab. „Ihr seid naiv, Gaara-dono.“ Dachte Sasuke wirklich, er wüsste nichts? Nun, es konnte ihm egal sein. Wenn der Uchiha ihn unterschätzte, konnte er daraus Vorteile ziehen. Man sollte niemals den Fehler machen, einen Gegner zu unterschätzen. Desto einfacher war es, denjenigen mit einer Aktion zu überrumpeln und den Kampf für sich zu entscheiden. „Es kommt jemand!“, rief einer seiner Samurai und deutete auf einen Reiter in einiger Entfernung. Ihre Aufmerksamkeit richtete sich auf den einsamen Reiter. In schnellen Galopp näherte sich das Pferd. Eine Gestalt, in einen grauen Umhang gehüllt und mit einem Reishut auf dem Kopf, wurde erkennbar. Sasuke bedeutete zwei Kriegern, den Reiter aufzuhalten. Die Samurai schwangen sich in den Sattel und ritten dem Fremden entgegen. Sie schnitten ihm den Weg ab und zwangen ihn zu stoppen. Was gesprochen wurde, konnten sie von hier aus nicht verstehen. Nach wenigen Momenten zog der Reiter sein Katana und griff die Samurai in einer Geschwindigkeit an, die es ihnen unmöglich machte, ihn aufzuhalten. Die Pferde der Samurai scheuten. Während der Reiter zügig auf sie zuhielt, fielen Sasukes Krieger von ihren Tieren und blieben reglos im Gras liegen. Alle waren in Alarmbereitschaft versetzt. Gaara und Sasuke gaben nun Befehle weiter, um den Mann aufzuhalten. Bevor jedoch auch nur ein Samurai die Angriffslinie geschlossen hatte, preschte Deidara auf seinem Pferd dem Reiter entgegen. Gaara erkannte ihn sofort an den langen, blonden Haaren und seiner Rüstung. Innerlich besorgt sah Gaara ihm nach. Der Blonde zog sein Katana und stellte sich dem Mann in den Weg. Doch es kam zu keinem Kampf. Die Klingen blieben gesenkt. Was wurde dort gesprochen? Sie mussten sich kennen. Andernfalls würde Deidara den Reiter angreifen. War er von Akatsuki? Ein Reishut und ein grauer Umhang waren Allerweltskleidung zum Reisen, die Akatsuki sich zu Nutze machte, um unauffällig zu bleiben. Deidara steckte sein Katana in die Saya zurück. Der einsame Reiter tat es ihm gleich. Sein Liebster wendete das Pferd und ritt zu ihnen zurück. Der Reiter folgte ihm in geringem Abstand. „Was geht da vor sich?“, hörte er Shikamarus leises Murmeln neben sich. „Niemand greift an“, befahl Gaara gut vernehmbar. Er wollte wissen, wer das war. Die Lage war angespannt. Gaaras Samurai waren kampfbereit. Sasukes Krieger warteten nur auf den Angriffsbefehl ihres Daimyô. Wenige Meter vor den beiden Angriffslinien hielten Deidara und der Reiter an. Mit einer langsamen Bewegung nahm der Fremde seinen Reishut vom Kopf. Schwarzes Haar umrahmte das edel geschnittene Gesicht und tiefschwarze Augen durchdrangen jeden Anwesenden. Uchiha Itachi. Gaaras Gedanke war korrekt. Akatsuki war erschienen. Oder doch nur Itachi? Normalerweise war Akatsuki nie allein unterwegs, außer Zetsu. Er erinnerte sich an Itachis Entschuldigung, als er im Versteck Akatsukis mit der Schusswunde aufgewacht war. Der Rônin war wegen seines Bruders hier. „Itachi.“ Sasuke sprach den Namen seines Bruders mit tiefer Verachtung aus. „Lasst ihn passieren“, befahl er seinen Samurai. Deidara dirigierte sein Pferd an seinen angestammten Platz, während Itachi sein Tier an den sich zurückziehenden Kriegern vorbei lenkte und wenige Meter entfernt zum Stillstand brachte. Mit einer eleganten Bewegung saß er ab und ließ die Zügel über der Schulter liegen. Das Pferd blieb still stehen. Bedächtig nahm Itachi den Umhang ab und legte ihn über den Sattel. Seine Schritte, als er näher kam, waren ruhig, aber unbeirrt. Gaara war sich sicher, dass Itachi sich nicht aufhalten lassen würde, was auch immer sein Ziel war. Nur ein kurzer Blick streifte den Rotschopf, dann schenkte der ältere Uchiha seine gesamte Aufmerksamkeit seinem kleinen Bruder. „Ich kämpfe an Gaara-donos Stelle gegen dich, Sasuke“, verkündete Itachi mit kalter Entschlossenheit, die keinen Widerspruch duldete. „Gewinne ich, wirst du nach Kyûshû zurückkehren.“ Hatte Deidara Itachi von dem Deal erzählt, als sie eben miteinander gesprochen hatten? Sasukes ruhige Fassade brach. Hass spiegelte sich in seinen Augen wieder. „Du hast mir alles genommen! Meine Familie, mein Leben. Und nun, da ich mir ein neues Leben aufgebaut habe, willst du auch das zerstören! Ich werde das nicht zulassen! Du wirst hier sterben, Itachi. Und danach nehme ich mir Shikoku!“ Fest schloss sich Sasukes Hand um den Schwertgriff. In einer flinken Bewegung zog er sein Katana und sprang entschlossen auf seinen älteren Bruder zu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)