Meine neue Liebe ~ Weil es dich gibt von abgemeldet
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Kapitel 19: Schweigen
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„Ich liebe dich.“
„Wa… was?!“ Honda richtete sich auf und sah sein Gegenüber völlig
perplex an.
„Ich liebe dich.“, sagte Usami Haruhiko noch einmal und hatte dabei seinen
Blick noch immer auf den Boden gerichtet. „Ich… ich konnte dieses Gefühl
nicht zuordnen. Meine Gedanken haben sich seit dieser Nacht nur noch um dich
gedreht. Ich weiß nicht warum, aber ich habe mir ständig Fragen gestellt..
Wie es dir wohl geht, was du gerade machst und ob alles in Ordnung ist. Ehe ich
es gemerkt hatte war ich im Verlag. Ich habe nach dir gefragt und bin beruhigt
wieder gegangen wenn ich gehört habe, dass es dir gut geht. Doch immer wenn
wir uns begegnet sind bist du mir ausgewichen… Dieses Gefühl von Schmerz
kannte ich zuvor nicht. Es hat mich fast wahnsinnig gemacht. Und dann als du
da im Park bewusstlos vor mir lagst… da habe ich es begriffen.“ Haruhiko
richtete seine Augen nun direkt auf Honda. „Ich liebe dich!“
Honda brachte kein Wort heraus. In seinem Kopf wiederholten sich Haruhikos
Worte immer und immer wieder.
Haruhiko war nervös und erhoffte sich eine Reaktion von Honda, doch dieser
starrte ihn nur weiterhin fassungslos an. Er sammelte noch einmal seinen Mut.
Denn auch wenn er vor wenigen Augenblicken gleich drei Mal die drei Worte gesagt
hatte viel es ihm alles andere als leicht. Als er diese Worte zu Misaki gesagt
hatte, hatten sie nicht annähernd solch eine Bedeutung gehabt wie in diesem
Moment. Das war ihm in dem Moment klar geworden als er verstanden hatte wie er
für Honda fühlte. Irgendwann musste er sich dafür bei ihm entschuldigen.
Noch immer war der Blonde wie erstarrt. Haruhiko nahm dessen Hände, sah ihn
mit ernsthaften Blick an und holte tief Luft. „Ich liebe dich Shouta!“
In diesem Moment, als der Blonde seinen Namen hörte, schreckte er zurück und
sein Gesicht lief mit einem Mal knall rot an. Er wendete seinen Blick ab und
sah einen Moment auf den Boden ehe seine Augen wieder zu dem Mann wanderten der
ihm gerade seine Liebe gestanden hatte. „Das… kam überraschend.“, sagte
Honda etwas stotternd. „Damit habe ich weiß Gott nicht gerechnet. Ich
hätte nicht gedacht, dass … Das ich… Mist.“ Der Blonde rieb sich die
Augen welche sich einem Ausbruch näherten. „Das ich mich noch einmal so in
jemanden verlieben könnte und diese Gefühle dann auch noch erwidert werden.
Wie ein Traum… Das macht mich dann wohl zum absolut glücklichsten Menschen
der Welt oder?“
Haruhiko spürte wie nach diesen Worten sein Inneres leichter wurde. Er löste
seine Hände von Hondas und lehnte sich zurück. Dieses Gefühl welches er just
in diesem Moment hatte waren schlichtweg unbeschreiblich. Mit einem Mal blickte
der Schwarzhaarige in die Augen des Anderen. Honda hatte sein Gesicht zu sich
gedreht.
„Ich liebe dich auch.“, sagte der Blonde dann mit sanfter Stimme und legte
seine Lippen auf die des Älteren. Es dauerte nicht lange da erwiderte Haruhiko
den Kuss leidenschaftlich und ihre Zungen begannen miteinander zu spielen. Eine
halbe Ewigkeit war vergangen als Honda sich schwer atmend wieder von Haruhiko
löste. Er ließ sich erleichtert zurück fallen. „Das ist wirklich
unglaublich. Ich hätte niemals damit gerechnet, dass meine Gefühle erwidert
werden.“
Haruhiko lächelte sanft und kuschelte sich an den Jüngeren. „Es kommt wohl
oft anders als man denkt. Aber… mir geht es wie dir. Ich habe auch nicht
wirklich daran geglaubt, dass meine Gefühle jemals erwidert werden. Das wurden
sie schließlich noch nie...“
Honda bemerkte ganz genau den Schmerz, welcher bei den letzten Worten in
Haruhikos Stimme lag. Er strich dem Älteren durch seine kurzen schwarzen
Haare. „Dann genieße es jetzt einfach von mir geliebt zu werden.“
„Misaki, willst du nicht lieber lernen?“, fragte Usami Akihiko, welcher in
der Tür des Spielzimmers stand und Misaki dabei beobachtete wie er die Teddy
Sammlung im Regal verstaute. Oder es zumindest versuchte.
„Es ist doch noch genug Zeit.“, entgegnete ihm der Braunhaarige und machte
die nächste Kiste auf.
„Dafür ist aber auch noch später Zeit.“, meinte der Autor. „Die
Prüfung ist wichtiger. Außerdem kann ich das auch machen.“
„Du?“ Misaki sah den Grauhaarigen überrascht an. Er überlegte einen
kurzen Moment und schüttelte den Kopf. „Nein, lieber nicht. Am Ende muss
ich es ja doch machen.“
„Was soll das denn heißen?“, fragte der Autor etwas empört.
„Das danach noch mehr zutun ist als jetzt! … Ich mach noch die Kiste fertig
und dann lerne ich. Aber du versprichst mir hier nichts auszupacken, okay?“
„Okay.“, versprach der Autor eingeschnappt und trottete davon.
Misaki sah ihm nach und seufzte. Er wusste selbst, dass es wichtiger war zu
lernen, doch er tat es aus einem bestimmten Grund nicht. Daher war er froh
gewesen mit dem Auspacken genug zutun zu haben. Ablenkung, dass wollte er damit
erreichen. Ablenken von dem, was um ihn herum im Moment passierte. Die erneute
Begegnung mit dem Erpresser war nun schon zwei Tage her. Das ganze Wochenende
hatte er sich mit dem Umzug beschäftigt und sich so alles etwas fern halten
können. Aber nun war dies wohl vorbei. Langsam musste er wirklich anfangen zu
lernen. Es war schließlich schon Sonntag und er hatte bis Mittwoch nur noch
zwei Tage Zeit.
„Usagi-san, das Essen ist fertig.“, sagte Misaki nachdem er das neue
Arbeitszimmer des Autors betreten hatte.
„Ich schreibe das eben noch zu Ende.“, erwiderte der Autor konzentriert.
„Ist gut.“ Der angehende Editor drehte sich um und verließ den Raum
wieder.
Usami Akihiko hielt inne und hörte mit dem Tippen auf. Sein Blick fiel auf die
Tür, durch welche Misaki gerade gegangen war. Seine Augen wurden schmaler. Er
griff nach dem Telefon und wählte die Nummer, welche auf einem kleinen
Notizzettel notiert vor ihm auf dem Tisch lag.
„Ich bin dann mal bei der Vorlesung.“, meinte der Autor und war dabei die
Wohnung zu verlassen.
„Usagiiii-saaaan!“, rief Misaki und kam angestürmt.“
„Hey, nicht so wild.“, meinte der Grauhaarige und fing den Wirbelwind auf.
„Haah...“ Misaki holte erst einmal tief Luft. „Hast… Hast du hier
irgendwo meinen roten Ordner gesehen?“.
„Habe ich nicht.“, sagte der Autor und küsste Misaki.
„Mist!“ Der angehende Editor befreite sich aus den Fängen seines Geliebten
und wich einen Schritt zurück. „Dann habe ich den wohl im Verlag
vergessen...“
Just in dem Moment wo der Autor sich den Jüngeren wieder schnappen wollte
klingelte es.
„Ah, dein Taxi ist da. Nun geh lieber.“, sagte Misaki lächelnd.
„Muss ich wohl.“, seufzte der Autor.
„Jap. Gute fahrt.“
„Bis später.“
Nachdem die Wohnungstür wieder geschlossen war ging Misaki in sein Zimmer
zurück und setzte sich an seinen Schreibtisch. Er überlegte. Auch wenn er
hätte anrufen können so wollte er trotzdem raus. Selbst wenn er wusste, dass
er sicher schon bemerkt hatte, dass etwas nicht stimmte und am Verlag auf ihn
lauern würde.
„Ich werde mich einfach wieder verkleiden!“, sagte Misaki zu sich selbst und
sprang auf.
„Hatte ich nicht gesagt du sollst zu Hause bleiben?“, sagte Honda Shouta mit
ernster Stimme. Er stand mit verschränkten Armen in der Tür und beobachtete
Misaki schon einen Moment lang wie er scheinbar etwas suchte.
„Ich habe nur etwas vergessen und bin gleich wieder weg.“, erwiderte der
Angesprochene nur knapp.
„Du hättest auch anrufen können.“, meinte Honda daraufhin und ging nun in
den Raum hinein.
„Ich weiß.“ Misaki richtete sich auf und sah Honda an. „Hab sie. Also
geh ich mal wieder.“
„Nun warte doch mal.“ Hondas Hand griff nach Misaki und hielt ihn fest.
„Ist etwas passiert?“
„Wa… Wieso denkst du es ist was passiert? Es ist alles in Ordnung. Ich
habe nur ein paar Unterlagen hier vergessen.“ Misaki versuchte sich aus
Hondas Griff zu befreien, jedoch hatte dies keinen Erfolg.
„Ich fahr dich.“, meinte der Blonde daraufhin und gab Misakis Arm wieder
frei.
„Wenn es unbedingt sein muss.“, nörgelte der angehende Editor.
„Ja!“, erwiderte Honda mit ernster Miene, nahm seinen Schlüssel und
verließ mit Misaki den Verlag.
„Danke fürs nach Hause fahren.“
„Dafür nicht.“, erwiderte Honda. „Kommst du klar?“
„Warum sollte ich nicht?“, fragte Misaki ohne dabei Honda anzusehen.
„Okay, viel Glück bei deiner Prüfung.“
„Danke.“ Misaki warf die Autotür zu und wartete bis Honda davon gefahren
war. „Mist...“ Mit langsamen Schritten bewegte er sich vorwärts. „Ob
er was gemerkt hat? Wieso musste Honda-san auch auftauchen. So war das nicht
geplant...“
„Usami-Sensei!“
„Ooh, Tatshibana-san! Heute mal nicht erster?“
„Naja, ich dachte als letzter habe ich mehr Zeit mich mit ihnen zu
unterhalten.“, sagte der junge Mann.
„Aah. Mit ihnen kann man sich wenigstens richtig unterhalten.“, sagte Usami
Akihiko und schaute zu der Menschenmasse die sich ein Stück weiter von ihnen
angesammelt hatte. „Verstehe.“, erwiderte Tatshibana. „Wie wäre es
mit einem Kaffee? Ich kenne da ein kleines Café wo man ungestört ist.“
Der Autor überlegte kurz. Bisher hatte er sich noch nie mit einem seiner Fans
näher befasst oder gar getroffen. Er mied es und wollte immer so schnell wie
möglich weg. Doch dieser junge Mann war anders. Er hatte wirklich das Gefühl
Tatshibana interessierte sich für ihn als Mensch und Autor und nicht nur als
Autor dieser Bücher und der Mann den alle Frauen am liebsten Heiraten würden.
„Ja, warum eigentlich nicht.“, sagte Usami Akihiko dann und lächelte.
„Wirklich?“ Der junge Mann konnte sein Glück kaum fassen. „Wann… wann
haben sie denn Zeit?“
„Wie wäre es gleich im Anschluss? Warten sie einfach am Eingang. Ich werde
sie holen lassen.“
„O… okay! Wow, ich kann es kaum glauben. Also bis gleich.“, sagte
Tatshibana und trottete überglücklich davon.
„Schluss für heute.“ Der angehende Editor sprang auf und ging ins
Wohnzimmer. „Usagi-san ist aber ganz schön spät dran.“ Es war kurz vor
18 Uhr und normalerweise war der Autor von Vorlesungen immer sehr schnell wieder
zurück.
„Ich… ich fange einfach schon mal mit dem Essen an.“, sagte er zu sich
selbst und ging in den Teil des Raumes wo sich die große Küche befand. Er
begann mit den Vorbereitungen für das Abendessen und verdrängte seinen
Gedanken, dass seinem Usagi-san hoffentlich nichts passiert sei.
Als das Essen dann vor sich hin kochte hatte Misaki die Waschmaschine angemacht
und war nun dabei einen Karton auszupacken. Bei der Menge an Kartons die noch
verpackt da standen fragte er sich, ob der Autor jemals damit aufhören würde
irgendwelche Dinge zu sammeln. Doch er ahnte schon wie diese Frage beantwortet
werden würde.
Misaki sortierte gerade ein paar Dinge in ein Regal als er abrupt stoppte. Er
hörte seltsame Geräusche die er nicht zuordnen konnte.
„Usagi-san?“, flüsterte er sich zur Beruhigung zu. Jedoch wusste er, dass
der Autor immer etwas sagte wenn er nach Hause kam. Schon allein aus dem Grund,
um zu erfahren wo Misaki sich befand und er sich einen Begrüßungskuss abholen
konnte. Doch dieses mal hatte er nichts gehört.
Die Geräusche kamen näher. Der angehende Editor bekam allmählich Angst.
Langsam und so leise wie es möglich war schlich er sich hinter die offene
Zimmertür und lauschte. Er hörte wie Schritte immer näher kamen. Dann war
es mit einem Mal still. Irgendjemand schien direkt vor dem Zimmer zu stehen.
Misakis Augen hatten sich inzwischen mit Salzwasser gefüllt und in seinen
Gedanken rief er nach seinem Usagi-san.
Die Schritte kamen ins Zimmer hinein woraufhin Misaki langsam zusammensackte.
Er zuckte zusammen als sich
die Zimmertür kurz bewegte und er einige Finger an der Tür sah die diese nun
bewegten.
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