Meine neue Liebe ~ Weil es dich gibt von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 19: Schweigen --------------------- ~~~~~~ „Ich liebe dich.“ „Wa… was?!“ Honda richtete sich auf und sah sein Gegenüber völlig perplex an. „Ich liebe dich.“, sagte Usami Haruhiko noch einmal und hatte dabei seinen Blick noch immer auf den Boden gerichtet. „Ich… ich konnte dieses Gefühl nicht zuordnen. Meine Gedanken haben sich seit dieser Nacht nur noch um dich gedreht. Ich weiß nicht warum, aber ich habe mir ständig Fragen gestellt.. Wie es dir wohl geht, was du gerade machst und ob alles in Ordnung ist. Ehe ich es gemerkt hatte war ich im Verlag. Ich habe nach dir gefragt und bin beruhigt wieder gegangen wenn ich gehört habe, dass es dir gut geht. Doch immer wenn wir uns begegnet sind bist du mir ausgewichen… Dieses Gefühl von Schmerz kannte ich zuvor nicht. Es hat mich fast wahnsinnig gemacht. Und dann als du da im Park bewusstlos vor mir lagst… da habe ich es begriffen.“ Haruhiko richtete seine Augen nun direkt auf Honda. „Ich liebe dich!“ Honda brachte kein Wort heraus. In seinem Kopf wiederholten sich Haruhikos Worte immer und immer wieder. Haruhiko war nervös und erhoffte sich eine Reaktion von Honda, doch dieser starrte ihn nur weiterhin fassungslos an. Er sammelte noch einmal seinen Mut. Denn auch wenn er vor wenigen Augenblicken gleich drei Mal die drei Worte gesagt hatte viel es ihm alles andere als leicht. Als er diese Worte zu Misaki gesagt hatte, hatten sie nicht annähernd solch eine Bedeutung gehabt wie in diesem Moment. Das war ihm in dem Moment klar geworden als er verstanden hatte wie er für Honda fühlte. Irgendwann musste er sich dafür bei ihm entschuldigen. Noch immer war der Blonde wie erstarrt. Haruhiko nahm dessen Hände, sah ihn mit ernsthaften Blick an und holte tief Luft. „Ich liebe dich Shouta!“ In diesem Moment, als der Blonde seinen Namen hörte, schreckte er zurück und sein Gesicht lief mit einem Mal knall rot an. Er wendete seinen Blick ab und sah einen Moment auf den Boden ehe seine Augen wieder zu dem Mann wanderten der ihm gerade seine Liebe gestanden hatte. „Das… kam überraschend.“, sagte Honda etwas stotternd. „Damit habe ich weiß Gott nicht gerechnet. Ich hätte nicht gedacht, dass … Das ich… Mist.“ Der Blonde rieb sich die Augen welche sich einem Ausbruch näherten. „Das ich mich noch einmal so in jemanden verlieben könnte und diese Gefühle dann auch noch erwidert werden. Wie ein Traum… Das macht mich dann wohl zum absolut glücklichsten Menschen der Welt oder?“ Haruhiko spürte wie nach diesen Worten sein Inneres leichter wurde. Er löste seine Hände von Hondas und lehnte sich zurück. Dieses Gefühl welches er just in diesem Moment hatte waren schlichtweg unbeschreiblich. Mit einem Mal blickte der Schwarzhaarige in die Augen des Anderen. Honda hatte sein Gesicht zu sich gedreht. „Ich liebe dich auch.“, sagte der Blonde dann mit sanfter Stimme und legte seine Lippen auf die des Älteren. Es dauerte nicht lange da erwiderte Haruhiko den Kuss leidenschaftlich und ihre Zungen begannen miteinander zu spielen. Eine halbe Ewigkeit war vergangen als Honda sich schwer atmend wieder von Haruhiko löste. Er ließ sich erleichtert zurück fallen. „Das ist wirklich unglaublich. Ich hätte niemals damit gerechnet, dass meine Gefühle erwidert werden.“ Haruhiko lächelte sanft und kuschelte sich an den Jüngeren. „Es kommt wohl oft anders als man denkt. Aber… mir geht es wie dir. Ich habe auch nicht wirklich daran geglaubt, dass meine Gefühle jemals erwidert werden. Das wurden sie schließlich noch nie...“ Honda bemerkte ganz genau den Schmerz, welcher bei den letzten Worten in Haruhikos Stimme lag. Er strich dem Älteren durch seine kurzen schwarzen Haare. „Dann genieße es jetzt einfach von mir geliebt zu werden.“ „Misaki, willst du nicht lieber lernen?“, fragte Usami Akihiko, welcher in der Tür des Spielzimmers stand und Misaki dabei beobachtete wie er die Teddy Sammlung im Regal verstaute. Oder es zumindest versuchte. „Es ist doch noch genug Zeit.“, entgegnete ihm der Braunhaarige und machte die nächste Kiste auf. „Dafür ist aber auch noch später Zeit.“, meinte der Autor. „Die Prüfung ist wichtiger. Außerdem kann ich das auch machen.“ „Du?“ Misaki sah den Grauhaarigen überrascht an. Er überlegte einen kurzen Moment und schüttelte den Kopf. „Nein, lieber nicht. Am Ende muss ich es ja doch machen.“ „Was soll das denn heißen?“, fragte der Autor etwas empört. „Das danach noch mehr zutun ist als jetzt! … Ich mach noch die Kiste fertig und dann lerne ich. Aber du versprichst mir hier nichts auszupacken, okay?“ „Okay.“, versprach der Autor eingeschnappt und trottete davon. Misaki sah ihm nach und seufzte. Er wusste selbst, dass es wichtiger war zu lernen, doch er tat es aus einem bestimmten Grund nicht. Daher war er froh gewesen mit dem Auspacken genug zutun zu haben. Ablenkung, dass wollte er damit erreichen. Ablenken von dem, was um ihn herum im Moment passierte. Die erneute Begegnung mit dem Erpresser war nun schon zwei Tage her. Das ganze Wochenende hatte er sich mit dem Umzug beschäftigt und sich so alles etwas fern halten können. Aber nun war dies wohl vorbei. Langsam musste er wirklich anfangen zu lernen. Es war schließlich schon Sonntag und er hatte bis Mittwoch nur noch zwei Tage Zeit. „Usagi-san, das Essen ist fertig.“, sagte Misaki nachdem er das neue Arbeitszimmer des Autors betreten hatte. „Ich schreibe das eben noch zu Ende.“, erwiderte der Autor konzentriert. „Ist gut.“ Der angehende Editor drehte sich um und verließ den Raum wieder. Usami Akihiko hielt inne und hörte mit dem Tippen auf. Sein Blick fiel auf die Tür, durch welche Misaki gerade gegangen war. Seine Augen wurden schmaler. Er griff nach dem Telefon und wählte die Nummer, welche auf einem kleinen Notizzettel notiert vor ihm auf dem Tisch lag. „Ich bin dann mal bei der Vorlesung.“, meinte der Autor und war dabei die Wohnung zu verlassen. „Usagiiii-saaaan!“, rief Misaki und kam angestürmt.“ „Hey, nicht so wild.“, meinte der Grauhaarige und fing den Wirbelwind auf. „Haah...“ Misaki holte erst einmal tief Luft. „Hast… Hast du hier irgendwo meinen roten Ordner gesehen?“. „Habe ich nicht.“, sagte der Autor und küsste Misaki. „Mist!“ Der angehende Editor befreite sich aus den Fängen seines Geliebten und wich einen Schritt zurück. „Dann habe ich den wohl im Verlag vergessen...“ Just in dem Moment wo der Autor sich den Jüngeren wieder schnappen wollte klingelte es. „Ah, dein Taxi ist da. Nun geh lieber.“, sagte Misaki lächelnd. „Muss ich wohl.“, seufzte der Autor. „Jap. Gute fahrt.“ „Bis später.“ Nachdem die Wohnungstür wieder geschlossen war ging Misaki in sein Zimmer zurück und setzte sich an seinen Schreibtisch. Er überlegte. Auch wenn er hätte anrufen können so wollte er trotzdem raus. Selbst wenn er wusste, dass er sicher schon bemerkt hatte, dass etwas nicht stimmte und am Verlag auf ihn lauern würde. „Ich werde mich einfach wieder verkleiden!“, sagte Misaki zu sich selbst und sprang auf. „Hatte ich nicht gesagt du sollst zu Hause bleiben?“, sagte Honda Shouta mit ernster Stimme. Er stand mit verschränkten Armen in der Tür und beobachtete Misaki schon einen Moment lang wie er scheinbar etwas suchte. „Ich habe nur etwas vergessen und bin gleich wieder weg.“, erwiderte der Angesprochene nur knapp. „Du hättest auch anrufen können.“, meinte Honda daraufhin und ging nun in den Raum hinein. „Ich weiß.“ Misaki richtete sich auf und sah Honda an. „Hab sie. Also geh ich mal wieder.“ „Nun warte doch mal.“ Hondas Hand griff nach Misaki und hielt ihn fest. „Ist etwas passiert?“ „Wa… Wieso denkst du es ist was passiert? Es ist alles in Ordnung. Ich habe nur ein paar Unterlagen hier vergessen.“ Misaki versuchte sich aus Hondas Griff zu befreien, jedoch hatte dies keinen Erfolg. „Ich fahr dich.“, meinte der Blonde daraufhin und gab Misakis Arm wieder frei. „Wenn es unbedingt sein muss.“, nörgelte der angehende Editor. „Ja!“, erwiderte Honda mit ernster Miene, nahm seinen Schlüssel und verließ mit Misaki den Verlag. „Danke fürs nach Hause fahren.“ „Dafür nicht.“, erwiderte Honda. „Kommst du klar?“ „Warum sollte ich nicht?“, fragte Misaki ohne dabei Honda anzusehen. „Okay, viel Glück bei deiner Prüfung.“ „Danke.“ Misaki warf die Autotür zu und wartete bis Honda davon gefahren war. „Mist...“ Mit langsamen Schritten bewegte er sich vorwärts. „Ob er was gemerkt hat? Wieso musste Honda-san auch auftauchen. So war das nicht geplant...“ „Usami-Sensei!“ „Ooh, Tatshibana-san! Heute mal nicht erster?“ „Naja, ich dachte als letzter habe ich mehr Zeit mich mit ihnen zu unterhalten.“, sagte der junge Mann. „Aah. Mit ihnen kann man sich wenigstens richtig unterhalten.“, sagte Usami Akihiko und schaute zu der Menschenmasse die sich ein Stück weiter von ihnen angesammelt hatte. „Verstehe.“, erwiderte Tatshibana. „Wie wäre es mit einem Kaffee? Ich kenne da ein kleines Café wo man ungestört ist.“ Der Autor überlegte kurz. Bisher hatte er sich noch nie mit einem seiner Fans näher befasst oder gar getroffen. Er mied es und wollte immer so schnell wie möglich weg. Doch dieser junge Mann war anders. Er hatte wirklich das Gefühl Tatshibana interessierte sich für ihn als Mensch und Autor und nicht nur als Autor dieser Bücher und der Mann den alle Frauen am liebsten Heiraten würden. „Ja, warum eigentlich nicht.“, sagte Usami Akihiko dann und lächelte. „Wirklich?“ Der junge Mann konnte sein Glück kaum fassen. „Wann… wann haben sie denn Zeit?“ „Wie wäre es gleich im Anschluss? Warten sie einfach am Eingang. Ich werde sie holen lassen.“ „O… okay! Wow, ich kann es kaum glauben. Also bis gleich.“, sagte Tatshibana und trottete überglücklich davon. „Schluss für heute.“ Der angehende Editor sprang auf und ging ins Wohnzimmer. „Usagi-san ist aber ganz schön spät dran.“ Es war kurz vor 18 Uhr und normalerweise war der Autor von Vorlesungen immer sehr schnell wieder zurück. „Ich… ich fange einfach schon mal mit dem Essen an.“, sagte er zu sich selbst und ging in den Teil des Raumes wo sich die große Küche befand. Er begann mit den Vorbereitungen für das Abendessen und verdrängte seinen Gedanken, dass seinem Usagi-san hoffentlich nichts passiert sei. Als das Essen dann vor sich hin kochte hatte Misaki die Waschmaschine angemacht und war nun dabei einen Karton auszupacken. Bei der Menge an Kartons die noch verpackt da standen fragte er sich, ob der Autor jemals damit aufhören würde irgendwelche Dinge zu sammeln. Doch er ahnte schon wie diese Frage beantwortet werden würde. Misaki sortierte gerade ein paar Dinge in ein Regal als er abrupt stoppte. Er hörte seltsame Geräusche die er nicht zuordnen konnte. „Usagi-san?“, flüsterte er sich zur Beruhigung zu. Jedoch wusste er, dass der Autor immer etwas sagte wenn er nach Hause kam. Schon allein aus dem Grund, um zu erfahren wo Misaki sich befand und er sich einen Begrüßungskuss abholen konnte. Doch dieses mal hatte er nichts gehört. Die Geräusche kamen näher. Der angehende Editor bekam allmählich Angst. Langsam und so leise wie es möglich war schlich er sich hinter die offene Zimmertür und lauschte. Er hörte wie Schritte immer näher kamen. Dann war es mit einem Mal still. Irgendjemand schien direkt vor dem Zimmer zu stehen. Misakis Augen hatten sich inzwischen mit Salzwasser gefüllt und in seinen Gedanken rief er nach seinem Usagi-san. Die Schritte kamen ins Zimmer hinein woraufhin Misaki langsam zusammensackte. Er zuckte zusammen als sich die Zimmertür kurz bewegte und er einige Finger an der Tür sah die diese nun bewegten. ~~~~~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)