Die Kräfte in dir von secret_of_stars ================================================================================ Kapitel 18: ------------ Sichtwechsel zu Yuri Wie soll ich ihn retten? Wie soll ich Yuya nur retten? Es war der einzige Gedanke, der mir durch den Kopf ging. Und in dieser Dunkelheit meines Bewusstseins gab es nur eine einzige Antwort: Es geht nicht, es ist unmöglich. Ungewollt liefen Tränen über meine Wangen. Das schien gerade auch in der Realität zu passieren. Jemand strich mir beruhigend über meinen Arm. Die Berührung war sanft, wie als wollte man mir damit nicht zu nahe treten. Hatte ich denn noch jemanden, der sich so Sorgen um mich machte? Ja, genau. Da war noch jemand. Jemand, der die Hoffnung noch nicht aufgegeben hatte. „Yuri.“, schallte es laut von den dunklen Wänden wieder. „Yuri. Es ist noch nicht vorbei. Sie wird dir helfen. Das Schicksal hat sie hierher zu dir geführt. Sie ist etwas Besonderes.“ Hungergift-Fusions Drache klang zuversichtlich. „Wie kannst du dir da so sicher sein? Ich meine Yuraki ist natürlich etwas Besonderes. Ich weiß, dass sie helfen will, aber das ist auch für sie eine Nummer zu groß.“ „Unterschätze Yuraki nicht!“, fauchte Hungergift mich an, „Sie weiß bereits, wie sie Yuya helfen kann. Doch im Moment übersteigt das ihre Kräfte.“ Meine Stimmung hob sich etwas. „Wenn Yuraki es weiß, dann weißt du es doch bestimmt auch Hungergift! Bitte, du musst es mir sagen. Vielleicht kann ich ihr ja helfen.“ „Yuri ich kann es dir nicht sagen.“ „Was? Aber wieso denn nicht? Das ist sehr wichtig!“ „Du kannst ihr dabei nicht helfen. Warte nur ab. Du wirst es verstehen, wenn es soweit ist.“, sagte der Drache und verschwand. „Warte!“, rief ich in die Leere, doch mir antwortete niemand. Licht flutete mein dunkles Bewusstsein. Langsam kam ich zu mir. Als erstes nahm ich die Geräusche um ich wahr. Irgendetwas piepte laut, was mich ziemlich nervte. Ich konnte in der Entfernung sanftes Geflüster vernehmen. Ich blinzelte angestrengt. Erst verstand ich nicht, warum ich lag. Dann erinnerte ich mich an alles, was geschehen war. Mein Gefühlsausbruch, das Gespräch mit Hungergift-Fusions Drache. Ohne zu zögern richtete ich mich auf. „Huch du bist ja wach.“, sagte Yuraki, „Ist alles wieder ok?“ „Ja, es ist wieder alles gut. Ich weiß nicht was in mich gefahren ist. Yuraki ist es wahr, dass du weißt, wie kann Yuya retten kann?“ Zu meiner Überraschung hörte mir die silberhaarige gar nicht zu. „Wo ist denn schon wieder das Ende hin?“, hörte ich sie murmeln. „Yuraki?“ „Oh entschuldige. Du wolltest wissen, ob ich etwas weiß, dass du nicht weiß ja? Du hast Recht, ich weiß wie man deinen Bruder retten kann, aber wenn ich dieses Ende nicht finde, dann wird es wohl nicht gehen.“ „Von was redest du da überhaupt?“, fragte ich verwirrt. „Na das Ende von dem Faden, der dort liegt.“ Ich schaute auf den Boden vor mir. Ich blinzelte, doch einen Faden konnte ich nirgends sehen. „Ich sehe keinen Faden.“ „Ach das ist es ja!“, meinte Yuraki und hob, für mich etwas Unsichtbares, vom Boden auf, „Dieser Faden ist sehr wichtig. Stell keine Fragen, lass mich den Faden erst fertig machen.“ Stumm saß ich neben ihr. Interessiert beobachtete ich die Handbewegungen, die sie immer wieder machte. Nach einer Weile war Yuraki fertig. Ich wollte schon zu einer Frage ansetzen, doch Yuraki unterbrach mich sofort. „Es bringt nichts, es dir zu erklären. Gib mir mal deine Hand. Dann kannst du es dir selber anschauen.“ Ich legte meine Hand auf die von Yuraki. Die silberhaarige begann erneut Bewegungen zu machen. Diesmal sah es aus, als würde sie etwas um meine Hand wickeln. „Gut, es kann losgehen.“ Ich nickte nur knapp. Plötzlich spürte ich ein Kribbeln auf meiner Hand, was kurz darauf zu einem unangenehmen Schmerz wurde. „Was ist das?“, fragte ich verwirrt. Yuraki hielt meine Hand weiter fest. Blut sickerte aus dem Handrücken. „Das geht gleich vorbei.“ Yuraki behielt Recht. Ein paar Momente später fühlte sich wieder alles normal an. „Kannst du mir jetzt endlich erklären, was du gemacht hast?“ Yuraki schaute mich mit ihren bernsteinfarbenen Augen an und begann dann zu sprechen: „Als allererster muss ich sagen, dass das allein Yuya nicht helfen wird ok?“ „Ich verstehe.“ „Gut. Also den Schmerz, den du gerade gespürt hast, kam von den Faden, den ich gesponnen habe. Du müsstest ihn jetzt eigentlich sehen können.“ Ich schaute auf meine Hand. Tatsächlich war darum ein leicht silbern schimmernder Faden, der quer durch das Zimmer ging. Das Ende, beziehungsweise den Anfang konnte ich nicht ausfindig machen. „Er hat sich tief eingeschnitten.“, bemerkte ich und wischte etwas Blut weg. „Das war auch notwendig. Schau er führt genau zu Yuyas Herz. Die Seelen von Yuya und Yuto sind zersplittert weißt du? Menschen mit einer zersplitterten Seele können nicht lange überleben. Von außen kann man so was nicht sehen, darum haben die Ärzte auch nichts gefunden. Der Faden verbindet dich also nun mit deinen Brüdern. Du verhinderst, dass die einzelnen Seelensplitter sich zu weit voneinander entfernen. Würde das passieren, wäre es wirklich aus. Jedoch raubt dieser Faden dir auch ganz langsam deine eigene Energie. Im Gegenzug kannst du jede Veränderung spüren, die in Yuya vorgeht. Versuch es ruhig. Du kannst spüren, dass die Seelen der beiden nicht mehr intakt sind.“ Ich konzentrierte mich. Es war jedoch ganz einfach es herauszufinden. Ein Bild schob sich in meinen Kopf. Es sah aus wie zwei kaputte Spiegel. „Ich verstehe, was du meinst. Wie soll es jetzt weitergehen? So kann ich Yuya und Yuto sicherlich nicht ewig am Leben halten.“ „Der nächste Schritt ist etwas komplizierter. Ich werde die Seelen wieder zusammensetzen und sie dann voneinander trennen. Dafür werde ich eine riesige Menge Energie brauchen. Es wird daher voraussichtlich erst in ein paar Tagen möglich sein, etwas zu tun.“ Ich stimmte Yuraki zu. Ich wusste, dass ich ihr vertrauen konnte. Dann kam mir eine Idee. „Yuraki nimm die hier mit.“, sagte ich und gab ihr die drei Drachen-Karten, „Ich kenne ihre Namen, aber das ist auch schon alles. Der mit den verschiedenfarbigen Augen heißt Buntäugiger Pendeldrache. Der dunkle heißt Finsterer Rebellions-Xyz Drache.“ „Danke.“, antwortete Yuraki und nahm die Karten an sich. Dann verließ die silberhaarige den Raum. Ich war mir sicher, dass sie sich noch etwas Ruhe gönnen wollte, weshalb ich sie auch nicht aufhielt. Yuraki, meine ganze Hoffnung liegt nur auf dir. Hoffentlich kannst du das, was ich nicht schaffen kann. Ich weiß nicht, was ich machen werde, wenn Yuya und Yuto nicht mehr sein sollten. Ob mein Leben dann wohl noch einen Sinn hätte? Tja...Yuraki das hängt jetzt wohl ganz von dir ab. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)