Beat of a Damned Lover von Khaosprinz (Übersetzung der gleichnamigen FF auf ff.net) ================================================================================ Kapitel 2: Dunkle Liebhaber --------------------------- Kai lag auf seinem Bauch in seinem Bett und nutzte seine Nachttischlampe als Lichtquelle, um den dicken Roman zu lesen, während die Nacht sich fortzog. Er musste nicht aufblicken, als sich seine Tür öffnete und jemand ziemlich gelangweilt dreinblickend eintrat. Er verdrehte die Augen, als Bryan Kais Kommode vor die Tür schob, die er verschlossen hatte.   “Ist es wirklich notwendig, das Ding vor die Tür zu schieben?”, fragte Kai, noch immer nicht von seinem Buch aufblickend, “ich muss das morgen früh wieder wegschieben.”   “Du wirst es überleben”, antwortete Bryan, als er auf Kai kletterte. Er knabberte an Kais Hals und blickte dann zynisch über dessen Schulter auf das Buch auf Kais Kissen. “Warum gibst du dich mit so 'nem Kram ab?”   “Weil es gut ist”, antwortete Kai.   “Es ist scheiße!”, widersprach Bryan.   “Okay”, sagte Kai.   Bryan feixte. “Willst du dich nicht wehren, Geldjunge?“   „Wozu? Du wirst mir nur widersprechen, um mich zu nerven“, sagte Kai, während er umblätterte. Das Buch langweilte ihn eigentlich blöde, aber er nahm alles, um mit Bryan zu streiten.   „Wie kann ein Buch interessanter sein als ich?“, fragte Bryan während er Kai in den Rücken stupste. „Ich war für Wochen weg!“, grummelte er, „du solltest darum betteln.“   „Seite wann bettle ich?“, frage Kai grinsend, als Bryans Hand unter Kais Top glitt.   Bryan grollte und schlug das Buch aus Kais Händen.   „Hey!“ Kai holte das Buck zurück und öffnete es wieder, während er auf die Seitenzahlen schaute.   „Oh, um Gottes Willen!“, knurrte Bryan, „komm schon! Ich bin interessanter als irgendein verdammtes Buch!“   „Hängt vom Buch ab.“   Bryan schaute ihn böse an und versuchte es auf eine andere Art. „Also gut, wenn du es so willst, dann kriegst du es so. Ist nicht so, als ob ich dich knallen wollte.“   „Okay.“   Bryan machte ein sehr finsteres Gesicht. „Schätze, dann werd ich wohl jemand anderen flachlegen.“   „Geh' und mach das.“   „Vielleicht hat Kon ja Lust auf ne aktive Nacht.“   „Zweifelhaft, Ray ist nicht gerade begeistert von dir, aber du kannst es immer noch versuchen.“ Kai blätterte um, ein großes Schauspiel daraus machend um Bryan noch ein bisschen mehr zu reizen. Es funktionierte.   „Leg das Buch weg, Geldjunge!“   „Oder du machst was?“   „Oder ich nehm' es dir weg!“   „Dann beeil dich lieber, denn das ist die einzige Möglichkeit, wie du Aufmerksamkeit von mir bekommst.“   „Also gut, dann mach ich das auch!“, grollte Bryan.   „Gut, dann leg' los.“   „Das werd' ich!“   „Nun, so wie ich das sehe, befindet sich das Buch noch immer in meiner Hand, also hast du deinen Job bisher nicht so gut erledigt.“   „Fick dich!“   „Nur, wenn du mir das Buch wegnimmst.“   Bryan riss der Geduldsfaden, er entriss Kai das Buch und warf es wütend über seine Schulter auf die andere Seite des Raumes. Mit einem Grinsen drehte Kai sich unter Bryan um und schaute mit einem Gesichtsausdruck zu dem Falken hoch, der nur als selbstgefällig beschrieben werden konnte. Bryan schaute mit einem Todesblick zu ihm herunter.   „Das wirst du bereuen, mir auf den Sack gegangen zu sein, Geldjunge!“   „Oh, ich weiß nicht“, sagte Kai noch immer grinsend, „dich zu nerven gibt mir irgendwie 'nen Kick.“   „Lustig!“   „Dachte ich mir.“   „Wenn du nicht vorsichtig bist, steh' ich auf, gehe und komm' nie wieder!“   „Wie willst du an der Kommode vorbeikommen? Sie blockiert die Tür“, fragte Kai.   „Ich kletter' aus dem Fenster!“, schnappte Bryan.   „Ich würde Geld bezahlen, um das zu sehen“, sagte Kai, der sich köstlich amüsierte.   „Tu nicht so selbstzufrieden!“, knurrte Bryan, „Ich hab keine Späße gemacht als ich gemeint habe, ich steh' auf und gehe!“   „Ich würde dich nicht vermissen“, sagte Kai ruhig.   Bryan schnaubte. „Glaub nicht, dass ich nicht bemerkt hätte, wie du praktisch zur Tür gerannt bist, als du gehört hast, dass ich hier wäre.“   „Tyson hat einen der Wachhunde ins Haus gelassen, wenn ich nicht gerannt wäre, wäre ich verstümmelt worden. Das hat nichts zu bedeuten, dass ich zufällig in Richtung der Eingangstür gerannt bin“, erklärte Kai geschmeidig.   „Ach wirklich.“ Bryan blickte sardonisch zu ihm runter. „Das werde ich glauben, wenn Schweine fliegen können.“   „Dann halt die Augen morgen besser offen“, sagte Kai, „weil der Koch Tyson vom Dach werfen wird, wenn der nochmal in die Küche schleicht.“   „Oh, sind wir heute clever!“, spöttelte Bryan, „sind wir ganz allein auf diese Bemerkung gekommen oder haben wir Ray 'Hübscher Junge' Kon um Hilfe gefragt?“   „Nein, den hab' ich mir ganz alleine ausgedacht“, sagte Kai, „auch wenn ich gestehen muss, dass die Idee, überall rote Sauce auf Talas sauberem, weißen Oberteil zu verteilen ein wenig von Ray beeinflusst wurde.“   „Hmm“, sagte Bryan, „dieser Kon wird schlechten Einfluss auf dich haben, er wird dich weich machen.“   „Wenn du dir so viele Sorgen machst, dass Ray einen schlechten Einfluss auf mich hat, warum bist du dann hier?“, fragte Kai, „Ich dachte, du hasst meine Bladebreaker Freunde."   „Tu' ich auch“, erwiderte Bryan“, aber ich musste sichergehen, dass sie dir keine komischen Ideen geben, nicht wahr?“   „Was für komische Ideen?“, fragte Kai.   „Wie dieser Kack, dass man auf seine Freunde aufpassen muss“, sagte Bryan.   „Ja, das ist eine blöde Idee“, sagte Kai mit nur einem Hauch Sarkasmus.   „Natürlich ist es das“, sagte Bryan, als ob es offensichtlich wäre, „du würdest mich dazu zwingen, Granger vor dem Koch zu retten, bevor ich wüsste, wie mir geschieht, wenn ich dich noch länger mit ihnen alleine lassen würde.“   „Ich bin so froh, dass du mich vor ihnen rettest“, sagte Kai.   „Nun, ich bin ja auch das Beste in deinem Leben“, sagte Bryan grinsend.   Kai verdrehte die Augen. „Nein, bist du nicht. Ich bin das Beste in meinem Leben, weil ich der mit dem ganzen Geld und Besitz bin.“   „Das ganze Geld steigt dir zu Kopf, Geldjunge“, Bryan stupste die Seite von Kais Kopf mit einem Finger an, „das tut dir nicht gut.“   „Oh, und wie rette ich mich selbst vor solch einem schrecklichen Schicksal?“, fragte Kai.   „Gib' es natürlich mir, ich weiß, was ich damit mache.“   „Warum hab ich daran nicht gedacht?“, murmelte Kai leise.   „Weil du über solche Sachen einfach nicht nachdenkst“, antwortete Bryan, „ich allerdings lege Wert darauf, solche Dinge genau zu durchdenken.“   „Nun, vielleicht möchtest du auch mal über all den willkürlichen Scheiß, der aus deinem Mund kommt, nachdenken“, schlug Kai vor.   „Wenn es dir nicht gefällt, werde ich gehen“, sagte Bryan, „mir ist es egal, ich könnte hier einfach rauspazieren. Ist es das, was du willst?“   Kai antwortete nicht sondern zog Bryan nur zu sich runter, um den Falken leidenschaftlich zu küssen. Bryan grinste in den Kuss; er hatte die letzten drei Wochen bei seiner Mutter verbracht und dann entschieden, dass Kai sehr viel interessanter anzusehen war und kehrte dementsprechend zurück. Tief im Inneren war er froh, den Phönix wiederzusehen. Die blasse Haut, die roten Augen tiefer als der Ozean selbst, und Kai forderte Bryan auf eine Art und Weise heraus, wie kein anderer es konnte oder sich nur traute und Bryan gefiel das.   Kai spürte den Nervenkitzel davon, dass er die Kontrolle verlor; er schämte sich beinahe, es zuzugeben, sogar sich selbst gegenüber, aber er konnte nicht genug von dem Gefühl haben, dass ihm jemand die Kontrolle wegnahm. Er stöhnte leise, als Bryan seine Haut küsste und konnte nicht verhindern, dass sich ein Lächeln auf sein Gesicht stahl, als Bryan ihn festhielt.                                                                                                                                 Ray ging durch Kais ausladende Gärten und nutzte das helle Leuchten des Mondes, um seinen Weg zu erhellen; er mochte es, nachts durch die Gärten voller Schnee zu gehen, da die Sterne und der Mond den Schnee im weißen Licht zum Funkeln brachten. Der Himmel war atemberaubend anzusehen und es gab eine Art stillen Friedens, die tagsüber nicht erreicht werden konnte. Er blickte durch die Äste eines Baumes hoch zum Mond; der Mond war voll und heller, als er es seit einer Weile gesehen hatte. Es erinnerte ihn an Zuhause; der Friede, die Stille und die Ruhe erinnerten ihn an die Berge, die er so sehr liebte.   „Keine gute Nacht, um alleine umherzuwandern, Kon.“   Ray drehte sich um und sah Tala auf einer Bank sitzen; er runzelte die Stirn ob dieser Unterbrechung seines Friedens und fuhr unterbewusst mit einem Finger über den Kratzer in seinem Gesicht. „Warum nicht?“, fragte er.   Tala feixte und das Mondlicht leuchtete auf seinen weißen Zähnen. „Heute ist Vollmond, man weiß ja nie, wie viele Werwölfe da draußen 'rumrennen.“   Ray schnaubte. „Wenn du versuchst, mir Angst zu machen, Tala, dann ist das die falsche Art“, sagte er kühl.   Tala sagte nichts und blickte nur hoch zum Mond, wobei das Licht seine eisig blauen Augen füllte, sodass sie zu leuchten schienen, bevor er zu Ray zurückblickte. „nun, sag' nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.“   „Was auch immer.“ Ray drehte sich, um zu gehen.   „Na gut, pass nur auf... Ansonsten wird der Kratzer auf deinem Gesicht nicht die einzige Verletzung sein, an der du leidest.“ Tala legte sich zurück auf die Bank und blickte wieder hoch in den Himmel.   Ray stoppte. „Entschuldigung angenommen.“   Tala lächelte ihn spöttisch an. „Ich hab' mich nicht entschuldigt!“   Der Neko-Jin drehte sich nicht wieder um. „Natürlich nicht“, sagte er, als er in der Nacht verschwand.                                                                                                                                 „Ich habe einen Entschluss gefasst“, sagte Tyson.   „Kenny, Daichi, geht in Deckung“, sagte Max, der sich in seinem Bett umdrehte, „wir werden alle sterben.“   „Ich habe entschieden, dass wir für Kai eine Freundin finden sollten“, fuhr Tyson fort, während er Max ignorierte. Er schaute auf, als er keine Rückmeldung erhielt, und erblickte Max, Kenny und Daichi, wie sie ihn alle anstarrten. „Was?“   „Du machst Witze, Tyson, oder?“, sagte Kenny.   „Nein! Denkt doch mal drüber nach, wäre Kai nicht unglaublich dankbar, wenn wir jemanden für ihn finden, den er wirklich mag?“   „Nein, Tyson“, sagte Max, „er würde uns dafür umbringen, dass wir mit seinen persönlichen Gefühlen 'rumspielen. Außerdem ist Kai schwul.“   „Warum sagst du das?“, fragte Tyson.   „Ist das dein Ernst?“ Max hob die Augenbrauen. „Ich hätte gedacht, das wäre offensichtlich.“   „Wieso ist das offensichtlich?“, fragte Tyson.   „Wenn Kai hetero wäre, glaubst du nicht, dass er dann schon längst eines der sexy Fangirls aufgegabelt hätte, die ihm hinterher laufen?“, sagte Max.   „Er könnte es auch nur nicht vom Aussehen alleine abhängig machen“, sagte Tyson, „er ist tiefgründiger als das.“   Max dachte darüber nach. „Er ist schwul.“   Hilary betrat den Raum, ungeachtet dessen, was die Jungs vielleicht taten. „Hat einer Ray gesehen?“   „Er ist wahrscheinlich draußen im Garten und wandert umher, als hätte er noch nie 'nen Busch gesehen“, sagte Daichi mit einem bösen Kichern.   „Zumindest kann Ray die Natur noch wertschätzen, was man von dir nicht gerade behaupten kann!“, keifte Hilary und zog Daichi eine über den Schädel.   „Ich schätze die Natur“, sagte Daichi.   „Sag' das zu dem Busch, den du angezündet hast.“   „Ich wollte ein Barbeque veranstalten, na und, das ist halt etwas schief gegangen.“ Daichi zuckte mit den Schultern. „Kann doch passieren.“   „Nur, wenn du in der Nähe bist“, murmelte Hilary und ging rüber, um sich auf Tysons Bett zu setzen.   „Hilary, glaubst du, Kai ist schwul?“, fragte Tyson sehr ernst.   „Warum? Willst du 'ne Nacht mit ihm verbringen?“, fragte Hilary grinsend.   „Nein!“ Tyson schüttelte es bei dem Gedanken, während Max lachte. „Ich hab mich nur gefragt, ob du glaubst, dass Kai schwul ist oder nicht.“   „Tyson, wenn Kai nicht schwul ist, ess' ich meinen linken Fuß“, sagte Hilary, „ich bin ein Mädchen, wir wissen diese Dinge.“   „Naja, ich glaub's nicht“, sagte Tyson, „und ich finde, Kai ein Mädchen zu suchen, ist eine gute Idee. Ich werde sogar morgen schon starten, hier müssen ein paar Mädels rumrennen, die nur darauf warten, für Kai 'die Eine' zu sein.“   Max und Hilary tauschten Blicke aus.   „Sag' nicht, wir hätten dich nicht gewarnt“, sagte Max. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)