Für dich gegen dich - Part III
"Hmpf...", er guckte sie aus dem Augenwinkel an, als würde er überlegen, ob er sie sich nochmal geben würde, "Wenn es sein muss. Ich habe gerade eh keinen anderen Gegner."
"Super!", feuerte Sakura sich in Gedanken selber an, "Ich bin ganz allein mit Sasuke und er gibt mir sogar eine zweite Chance. Diesmal darf ich es nicht verhauen. Ich werde mich bessern, Sasuke. Warte es nur ab!" Und so gingen die zwei wieder auf Position.
"Diesmal werde ich meine Defensive noch weiter ausbauen", dachte sie sich, als sie ihrem Gegner in die Augen blickte, welcher bereits ihre schnelle Niederlagen im Visier hatte. Und da ging der Kampf auch schon los und Sasuke schnellte, wie zuvor, auf sie zu und wollte sie ein zweites mal mit dem selben Schlag in den Magen niederstrecken, um ihr zu zeigen, wie naiv sie war, dass sie nicht aus ihren Fehlern lernte. Doch diesmal brach Sakura nicht darunter zusammen. Ihr Körper fing den Schlag zwar voll auf und sie wurde nach hinten gedrückt, aber sie stand noch. Man merkte ihr an, dass sie Schmerzen hatte, aber sie war kampffähig.
"Immerhin nicht ganz so schlecht, wie vorhin, Sakura", meinte er und ging dann in den nächsten Angriff über.
Sakura dachte sich: "Gut, es hat funktioniert. Statt mein Chakra in meine Offensive zu investieren, nutze ich es, um die Schläge auf meinen Körper abzufangen. So kann ich den Kampf in die Länge ziehen, auch wenn ich Sasuke dadurch nicht wirklich angreifen kann. Aber das will ich ja auch gar nicht. Ich will nur möglichst viel Zeit mit ihm verbringen" Und so schlug der Junge auf sie ein. Sie wehrte immerhin knapp die Hälfte seiner Schläge und Tritte ab, aber immer wieder durchbrachen Angriffe ihre Verteidigung und hinterließen dumpfe Klänge und Druckschmerzen auf ihrem zarten Mädchenkörper, der alles daran setzte mit seinem Chakra die Schläge zu verkraften, die ihr Geliebter ihr zu fügte. Sie merkte, dass er nicht ganz ernst machte, vermutlich da er nicht wollte, dass auch sein letzter Trainingspartner resignierte. Die anderen hätten es als Hohn angesehen, hätte er sich so zurück gehalten. Aber Sakura nicht. Wann immer sie einen kurzen Moment hatte, um sich weg von ihrer Verteidigung hin zu Sasukes Augen zu konzentrieren, so blickte sie sie an und genoss es, ihm hier nun so nahe zu sein. Auch wenn sie genau dann ab und zu ein Schlag im Gesicht hatte. Aber sie hielt es aus und war froh, seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Endlich hatte sie es geschafft und so viel Aufmerksamkeit von ihm bekommen, wie sie es lange nicht mehr tat. Der Kampf dauerte nun einige Minuten und sie merkte, dass ihre Kräfte gegen Ende gingen. Es war nicht leicht, dieses Jutsu anzuwenden. Sie musste ihr Chakra innerlich bündeln und es dann in den richtigen Ort schicken, wo der nächste Schlag landete. So konnte sie Wucht abfangen und ihren Schmerz lindern. Doch dann traf ein Schlag sie erneut im Gesicht, der sie überraschte und sie zu Boden gehen ließ.
"Du bist wohl doch nicht so zäh", sagte er nur abfällig. Aber Sakura konnte nichts sagen, der Schlag hatte sie zu stark überrascht und sie war noch für einen Moment orientierungslos.
"Aber immerhin hast du schon länger ausgehalten als vorhin. Ich hab keine Ahnung, wie du das gemacht hast. Aber vielleicht greife ich ja doch nochmal auf Dich zurück, wenn ich keinen anderen Trainingspartner mehr finde. Man sieht sich" Und so verschwand das Uchihawappen gemächlich in der Dunkelheit des Ganges.
Sakura stand gekrümmt da und war dabei sich vom Schlag zu besinnen. Sasuke hatte nun die Halle verlassen. "Was sagte Sasuke da...? Er würde noch mal mit mir trainieren? Yeah!", brach es wie ein Feuerwerk aus ihr heraus. "Ich bin Sasuke einen Schritt näher gekommen! Nun muss ich nur noch dafür sorgen, dass ich die Kämpfe mit ihm noch länger aushalte und dann...", Sakura verlor sich in den Erinnerungen an seine Blicke in die ihren während des Kampfes, welche ihr nun viel länger vorkamen, als sie eigentlich waren, "...dann wird es nicht mehr lange dauern, bis er sich während des Trainings in mich verliebt und wir endlich zusammen sein können!" Die Euphorie war groß in ihr und nach einem Moment des innerlichen Feierns, ging nun auch sie aus der Trainingshalle.
Da blitzten Kabutos Brillengläser in einer schattigen Ecke der Trainingshalle auf und ein Lächeln verzeichnete sich auf seinen Lippen. "Gut so, Sasuke-kun. Lass sie näher an dich heran, Schritt für Schritt, bis die Liebe dich genau so kontrollierbar macht, wie dein Hass. Es war war ein ausgezeichneter Schachzug von Orochimaru-sama, Sasuke nur schwache Trainingspartner zur Verfügung zu stellen, damit er auf Sakura zurückgreifen müsste. Wie ich diesen Mann für seine Hinterlist und seine Intelligenz bewundere. Ich könnte mir keinen besseren Meister vorstellen als ihn... Ich hoffe sehr, dass nichts Tragisches passieren wird, was sich jetzt noch zwischen die beiden stellen wird. Aber bei den unglücklichen Schicksalen der Uchihas, weiß man das ja nie..."
Sakura lag verzückt auf ihrem Bett und dachte an ihren Sasuke und hielt ihr Kissen. "Sasuke... kommen wir uns nun wirklich näher? Ich hoffe es so sehr... Aber vielleicht bewerte ich es auch einfach nur zu hoch. Ich hab Angst, denn vielleicht hat das wirklich noch nichts zu bedeuten" Sie streckte ihren Arm aus und bemerkte erst nun, wie übersät er mit blauen Flecken war. "Es tut weh, die Nähe mit Sasuke. Ich wollte immer zu berührt werden von ihm, doch er war mir immer so fern. Also wenn die einzigen Berührungen, die ich von ihm bekomme Schläge sind, dann muss ich sie wohl einfach erdulden. Irgendwann wird er schon einsehen, dass wir zusammengehören und dass Nähe auch Zärtlichkeit bedeuten kann. Aber so lange muss ich diesen körperlichen Schmerz wohl erdulden..."