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Glanz und Glamour... und ihre Folgen

Wenn die Gegensätze überwiegen?!
von

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Freundschaft und was es ist...

"Ich würde gerne bezahlen.", sagte die Schwarzhaarige freundlich und der Angesprochene nickte, während er ihr die Rechnung reichte und das Geld entgegennahm. Die Schülerin verabschiedete sich noch und verließ anschließend das Lokal. Sie ging keine 5 Schritte, da drehte sie sich um und sah hoch zum Haus, wo sie sah, wie in Ryuus Zimmer das Licht angeschaltet wurde.

'Ich wünsche dir viel glück, Chizuru-chan!', dachte sie sich noch und machte sich dann auf den Heimweg.

Unterwegs musste sie unweigerlich an die Braunhaarige denken. Hoffentlich ging es ihr gut und sie wünschte sich inständig, dass Chizuru und Ryuu alles klären, immerhin liebten sie sich und auch wenn der Baseballfanatiker nicht sehr redselig ist und er sich in der Streiterei zwischen Chizuru und Pin nicht eingemischt hat, war er doch kein schlechter Typ.

Sawako seufzte besorgt, während sie an einer Ampel stand und wartete bis sie über die Straße gehen konnte.

Sie fühlte sich irgendwie schuldig. Chizuru und Ayane hatten ihr geholfen alle Missverständnisse mit ihren Klassenkameraden und Kazehaya zu beseitigen, sodass sie bekam was sie wollte. Und das war Kazehaya. Natürlich wäre sie niemals so anmaßend ihren Freund ihr Eigentum zu nennen, immerhin konnte dieser, ohne auf sie Rücksicht nehmen zu müssen, nach eigenem Ermessen handeln. Das tat er zwar nicht, aber er hätte die Möglichkeit.

Sawako war ihren Freundinnen so unendlich dankbar, dass sie keine Worte hatte, die dem, was sie fühlte, auch nur ansatzweise gerecht wurde. Doch nun waren Chizuru und Ryuu kurz davor sich zu trennen und Ayane entfernte sich immer weiter von ihnen, obwohl sie mehr Zeit mit Kurumi zu verbringen schien und irgendwie tat es weh zu sehen, wie ihre Freundinnen sich von ihr entfernten und Probleme hatten, wobei die Schwarzhaarige ihnen nicht helfen konnte.

Die Ampel schlug auf Grün und die Kuronuma setzte sich in Bewegung.

Es kam ihr metaphorisch vor, wenn sie genau darüber nachdachte.

Vor nicht allzu langer Zeit stand sie selbst auf einer Stelle. Sie kam nicht vor und nicht zurück, während Ayane und Chizuru stets vor ihr waren. Dann schlugen die Beiden die Ampel für Sawako von Rot auf Grün und sie kam voran. Zwar nur Stück für Stück, da sie auf ihrem Weg immer wieder auf rote Ampeln traf, doch ihre Freundinnen standen ihr bei und halfen ihr immer wieder weiterzukommen. Nun waren die Beiden wohl auf rote Ampeln getroffen, während sie einfach über die Straße kam. Nun war es genau umgekehrt, also wie sollte sie ihnen helfen, wie sollte sie die Ampel Grün werden lassen.

Als die Schwarzhaarige auf der anderen Seite der Straße war, drehte sie sich noch einmal um und sah zur, inzwischen wieder, roten Ampel und ihre Augen weiteten sich. Für einen Moment, nur für einen winzigen Augenblick konnte sie Ayane und Chizuru an der Stelle sehen, an der sie zuvor noch gestanden hatte. Und sie konnte sie hören, auch wenn es nur ein kurzer Moment war und es nur wie ein Hauch an ihr Ohr dran, so hörte sie es dennoch.

Die beiden Mädchen standen dort und riefen:, "Sawako, warte auf uns!"

Es war zwar nur so kurz wie ein Wimpernschlag und so transparent wie eine Lichtspiegelung gewesen, aber für die Schwarzhaarige war es wie ein Hilferuf. Ein Hilferuf, der ihr sagen sollte, dass alles schief lief und es wieder so werden sollte wie früher oder so würden sich alle Stück für Stück voneinander entfernen.

Sie drehte sich gerade zur Ampel und nickte einmal zuversichtlich in die Richtung, in der sie eben noch ihre Freundinnen gesehen hatte, ehe sie leise sagte:, "Ganz sicher. Ich werde euch helfen. Dieses Mal werde ganz sicher ich diejenige sein, auf die ihr euch stützen könnt und die euch aufhilft, wenn ihr gefallen seit. Ich verdanke euch so viel und will, dass alles für immer so bleibt, wie es war."

Sie sah noch ein paar Minuten zu Ampel, während die Passanten nur so an ihr vorbeirauschten und sie komisch ansahen, weil sie nicht verstanden, warum die Schülerin einfach so mitten im Weg stand und auf eine Ampel starrte. Dann sah sie hoch in den orange dämmernden Himmel, ehe sie sich wieder umdrehte und endlich ihren Weg fortsetzte.

Sie ging anfangs durch die Stadt, da es eine schöne Abkürzung war, dann nutzte sie den Weg der am Fluss vorbeiführte. Sie mochte es hier langzugehen, denn sie hatte so schöne Erinnerungen an diesen Ort. Zum Beispiel wie sie Pedro Martines an einem Regentag fand und ihm ihren Regenschirm gab. Sie kam klitschnass an der Schule an, aber es war ein lustiger Zufall, dass Kazehaya fast zu spät kam, weil er Pedro in einem Gebüsch versteckt hatte, damit er nicht am Straßenrand krank wurde.

Hier kamen sie und Kazehaya auch vorbei, nachdem sie bei Pin aufgeräumt hatten. Pin hatte der Schwarzhaarigen erzählt, dass sie, wenn sie mit dem Jungen allein wäre, für genau fünf Sekunden die Augen schließen sollte. Sie hatte es ausprobiert und auch wenn es hinterher ein Wenig unangenehm war, weil es ihnen Peinlich war, so war auch dies eine schöne Erinnerung.

Die Kuronuma hielt einen kurzen Augenblick an um den Fluss beobachten zu können, welcher so ruhig und entspannend in eine Richtung trieb. Es war ein angenehmer und doch ermüdender Anblick, da man sich so wunderbar entspannen konnte, wenn man hier war.

Sie ging weiter und überquerte an der nächsten Brücke den Fluss. Auf der anderen Seite ging sie wieder durch ein kleineres Viertel am Stadtrand. Es fehlten auch nur noch ein paar Straßen, bis sie zuhause war, da entdeckte sie zwei Mädchen, die vor ihr an einer Kreuzung, von rechts nach links gingen.

Sie kamen Sawako bekannt vor, aber bei der Entfernung und dem bereits entstandenen Nachthimmel konnte sie nicht genau sagen, wer sie waren. Gerade hatte die eine von ihnen ihr langen Haar nach hinten geworfen, da dachte die Schülerin sie erkannt zu haben, aber sie war sich nicht sicher und die Mädchen verschwanden, als sie über die Straße gegangen waren und eine Mauer der Schwarzhaarigen die Sicht versperrte.

Die Schülerin wollte allerdings wissen, ob sie sich vertan hatte oder, ob ihre Augen ihr heute nur ein paar Streiche spielten, also setzte sie zu einem kurzen Spurt an und lief bis zur Kreuzung, an der sie stehen blieb und zu den Mädchen sah, welche nun bloß ein paar Meter von ihr entfernt waren. Ihre Augen weiteten sich und ihr klappte der Mund auf, während sie ihren Augen nicht traute.
 

Knapp 2 Stunden später

Sawako lag auf ihrem Bett in ihrem Zimmer, hatte sich ein Kissen an die Brust gedrückt und sah nachdenklich an die, durch ihre Schreibtischlampe spärlich beleuchtete, Zimmerdecke.

Als sie nachhause gekommen war, hatte sie sich bei ihren Eltern für die Verspätung entschuldigt, gegessen, abgewaschen, ein Bad genommen und sich umgezogen, weshalb sie nun frisch gewaschen und bettfertig rauf an ihre Decke starrte. Sie konnte es immer noch nicht glauben, wenn sie an die beiden Mädchenzurückdachte.
 

Flashback

Die Schülerin wollte allerdings wissen, ob sie sich vertan hatte oder, ob ihre Augen ihr heute nur ein paar Streiche spielten, also setzte sie zu einem kurzen Spurt an und lief bis zur Kreuzung, an der sie stehen blieb und zu den Mädchen sah, welche nun bloß ein paar Meter von ihr entfernt waren. Ihre Augen weiteten sich und ihr klappte der Mund auf, während sie ihren Augen nicht traute.

Sie sah vor sich zwei Schülerinnen aus ihrer Schule entlanggehen. Es waren Ayane und Kurumi, welche zusammen lachten, Pommes aßen, sich Unterhielten und scheinbar den ganzen Tag miteinander verbracht hatten.

Sawako ging ein paar kleine Schritte auf die beiden Mädchen zu, die sich immer weiter von ihr entfernten und streckte die Hand nach ihrer Freundin aus, ehe sie inne hielt und ihr nachsah.

Sie konnte bloß mit ansehen, wie ihre Freundin sich immer weiter von ihr entfernte, während sie lachte und sich amüsierte.

Die Kuronuma freute sich für ihre Freundin und doch tat ihre Brust mit einem Mal so unerträglich weh, dass sie hätte heulen können.

Es war, als hätte sie in sich ein Bild auf dem die Fünf waren. Ein Bild auf den Ryuu, Chizuru, Kazehaya, Ayane und sie selbst drauf waren. Als würde das Bild ihre Freundschaft symbolisieren und ganz langsam zog sich ein Riss nach dem Anderen durch das Glass, wodurch Papier dahinter zerkratzte, zerriss und kaputt ging.

Flashback ende
 

Die Schwarzhaarige erinnerte sich an die Zeit, nachdem Chizuru mit Ryuu und sie selbst mit Kazehaya zusammen gekommen war. Sie hatten fast jeden Tag was mit den Jungs gemacht und wenn sie nicht dabei waren, konnten sie meistens doch nichts zu dritt machen. Ayane ist auch nur sehr selten mit den beiden Pärchen mitgegangen und hat meistens von sich aus abgesagt, weil sie sich wie das 5 Rad am Wagen vorkam.

Sie verstand daher, dass Ayane anfing sich mit anderen Mädchen zu treffen und sie mochte Kurumi. Sie konnte ihre Methoden zwar nicht gut heißen, aber da es zwischen ihnen um den selben Jungen ging, könnte sie ihre Beweggründe durchaus verstehen.

Sawako verstand nur Eines nicht und das war der Grund, warum Ayane ihre Freundschaft mit Kurumi vor Chizuru und ihr geheim hielt. Sie konnten doch auch ab und zu etwas zu viert unternehmen. Das war doch besser als sich gegenseitig zu versetzen.

Langsam hatte die Schülerin das Gefühl, als verstünde sie die Bedeutung einer Freundschaft nicht mehr. Es war zwar wahr, dass die schwarzhaarige zuvor nie Freunde gehabt hatte, aber gerade deswegen kannte sie die Bedeutung einer Freundschaft, weil sie sie nicht unterschätzte. Sie sah dieses wichtige Band gerade aus diesem Grund, als ein besonderen Privileg an.

Die Schülerin setzte sich auf, legte das Kissen beiseite und stand auf um zum Regal zu gehen. Dort zog sie ein Buch, ein Lexikon, hervor und schlug es auf. Sie schlug unter F das Wort Freundschaft nach und fand zwei Sprüche:
 

1. Eine Freundschaft muss gehegt und gepflegt werden, denn sonst wird sie nach und nach welken.
 

2. Achtung nur ist der Freundschaft unfehlbares Band (Friedrich von Schiller)
 

Unter den Beiden Sprüchen war noch eine kleine Erklärung, welche sich Sawako aufmerksam durchlas:
 

Eine Freundschaft ist ein farbiges Band, welches einen das Ganze Leben über begleitet, welches wild um uns herum tanzt und flackert, voller Energie. Es können noch andere Bänder hinzukommen, doch jedes Band hat eine Farbe. Sie ist einzigartig, jede auf ihre Weise und jede ist so einzigartig, wie dieser Freund für uns ist, daher wird es niemals reißen. Doch, wenn man eine Freundschaft nicht schätzt und in ehren hält, so wird es trüb, verblässt und wird schwach, sodass es sich an unseren Körper heftet und Spuren hinterlässt, welche für uns so klar wie Narben sind. Sie verschwinden nicht, doch sie werden uns immer an Dinge erinnern und mit Trauer erfüllen.

Wer seinen Freund verletzt, der verletzt sich selbst und fügt sich selbst tiefe Narben zu.
 

Die Schwarzhaarige starrte lange auf die Zeilen und merkte nicht mal, wie ihr eine vereinzelte Träne an der Wange hinunterkullerte bis sie auf dem Buch endete.
 

"Soll es so enden? Das soll unsere ganze gemeinsame Zeit gewesen sein?!", brachte sie mit gebrochener Stimme hervor, ehe ihr das Buch aus der Hand fiel, wie sich mit ihrer rechten Hand am Bücherregal festhielt und langsam in sich zusammen sackte, während sie an ihre vergangene Zeit nachdachte.

Bilder zogen an ihrem inneren Augen vorbei. Bilder vom Schulfest, vom Karaoke, von Neujahr, von Geburtstagen, Valentinstag, von der Mutprobe, mit der alles ihren Anfang nahm. Nun konnte sie sich nicht mehr halten und fing bei dem Gedanken, daran nie wieder solche Tage mit ihren Freunden verbringen zu können, hemmungslos zu weinen an.



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