Live our lives von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 82: possible? --------------------- Kari griff nach der Karaffe mit Wasser, die im Kühlschrank stand. Dazu schob sie die Karaffe mit Kartoffelsaft zur Seite, die ihre Mutter ganz nach vorne geschoben hatte, vermutlich in der Hoffnung, dass sie alle davon trinken würden. Das würde so jedoch nie funktionieren, dazu wussten sie zu sehr, wie man auf Kartoffelsaft reagierte … Takeru hatte einmal ein Glas getrunken, danach war Kari eine halbe Stunde mit ihm auf dem Balkon gestanden … wobei er mehr über dem Geländer gehangen hatte … Karis Gesichtsausdruck verfinsterte sich und mit einem Ruck stellte sie das Wasser wieder zurück. Sie schlug die Kühlschranktür zu und trank aus dem Glas, das sie sich eingeschenkt hatte. Sie durfte nicht an den Blonden denken. Das tat nur weh. Mehr als alles andere, was sie je in ihrem Leben erlebt hatte … Er tat ihr weh. Karis Hände klammerten sich um das Glas, als sie bemerkte, dass ihre Sicht unscharf war. “Verdammt”, gab sie leise von sich und wischte dann mit einer Hand die Tränen von ihren Wangen, die plötzlich zu laufen begonnen hatten. Das passierte viel zu häufig, wenn sie an Takeru dachte. Zum Glück war es ihr noch nie vor ihm passiert. Auch wenn sie gestern wirklich hatte kämpfen müssen, als plötzlich alle vor ihr gestanden waren. Warum war das alles so passiert? Das war doch nicht fair! Kari sah auf das Wasserglas in ihrer Hand. Dann schüttelte sie ihren Kopf um die Gedanken daraus zu vertreiben, trank die letzten Schlucke und stellte das Glas einfach auf die Küchentheke. Sie musste damit aufhören da ihr das nicht gut tat, nahm sie sich zum wiederholten Male vor. Kari drehte sich um, um zu ihrem Zimmer zu gehen als sie hörte, wie die Türe aufgeschlossen wurde. Vermutlich musste es ihr Bruder sein, denn ihre Eltern waren arbeiten. Sie drehte ihren Kopf zur Türe um festzustellen, dass sie recht gehabt hatte. Tai kam gerade herein und sah sie mit einem eigenartigen Blick an. “Kari”, richtete er an sie. Sie nickte ihm nur kurz zu und wollte dann in ihrem Zimmer verschwinden. Trotz dessen, dass sie das mit Takeru und der Wette herausgefunden hatte, nahm sie Tai sein Verhalten immer noch übel und konnte ihm einfach nicht vergeben. “Warte kurz”, hielt Tai die Jüngere auf, ehe sie in ihrem Zimmer verschwand. Er sah sie unsicher an. Er konnte mit ihren Blicken nicht umgehen, den Blicken, in denen die Verletzung die er ihr angetan hatte so deutlich herauslesbar war. “Ich … ähm … hier ist jemand, der mit dir reden will”, brachte er hervor und trat ein Schritt zur Seite, sodass man Takeru erkennen konnte, der hinter ihm stand. Karis Augen weiteten sich und sie legte eine Hand mit geballter Faust auf ihre Herz. “N-nein …”, brachte sie stammelnd hervor, drehte sich auf dem Absatz herum und verschwand in ihrem Zimmer. Tai seufzte leise auf. Diese Reaktion hatte er erwartet. Er drehte sich zu Takeru herum, der auf Karis geschlossene Zimmertür starrte. In seinem Blick stand Unsicherheit. “Geh einfach zu ihr und rede mit ihr”, gab der Fußballer zu verstehen und deutete auf Karis Zimmertür. Takerus Blick wanderte zu ihm. “Meinst du wirklich?”, fragte er mit einer Stimme, der man die Unsicherheit anhören konnte. “Würde ich es sonst sagen?”, entgegnete Tai und verdrehte seine Augen. Dann griff er nach Takeru, zog ihn nach vorne und gab ihm schlussendlich noch einen Stoß in den Rücken, der ihn weiter auf Karis Zimmertüre zutrieb. Takeru blieb mit stark schlagendem Herzen davor stehen und starrte die Türe an. Er wollte Kari doch eigentlich nicht zu irgendetwas zwingen. “Jetzt mach einfach!”, ertönte auch Matts Stimme in seinem Rücken. Takeru sah herum und erkannte seinen Bruder, der ihm zu nickte. Entschlossen nickte auch er, drehte sich zurück und wollte nach der Türklinke greifen. “Warte noch kurz!”, erklang wie aus der Pistole geschossen von Tai. “Was? Ist das jetzt dein ernst? Da bringst du ihn hierher, dass er mit deiner Schwester redet und dann willst du es doch nicht?”, erklang Matts Stimme verärgert. “Ich will ihn nicht aufhalten!”, entgegnete Tai genervt. “Ich will nur noch...” Tai sah den älteren Blondschopf genervt an, ehe er sich Takeru zuwand. “Es tut mir leid. Dass ich … das ich dich geschlagen und so angebrüllt habe. Es war eure Entscheidung und es geht mich nichts an, ich hätte mich nicht einmischen dürfen.” Takeru und Matt wechselten einen verwirrten Blick, dann sah Takeru Tai an. Er nickte, sagte aber nichts weiter dazu. “Gut, dann kannst du jetzt”, beendete Tai seine Unterbrechung und deutete erneut auf Karis Zimmertüre. Takeru nickte erneut, drehte sich herum und drückte entschlossen die Türklinke herunter. Kari saß auf ihrem Bett und hatte Mietzi und Gato bei sich, die sich eng an das Mädchen geschmiegt hatten. Ihre Katzen schienen immer wieder zu spüren, wie aufgewühlt sie war und versuchten wohl sie zu trösten. Und Kari nahm diesen Trost liebend gerne an. Warum war er hier? Warum hatte Tai Takeru mitgebracht? Er wusste doch, was dieser getan hatte! Und sie wollte ihn nicht sehen! Auf keinen Fall! Sie konnte ihn nicht sehen! Er brach ihr ihr Herz nur noch mehr, da war sich Kari sicher. Er musste verschwinden! Sie zog ihre Beine etwas enger an sich und legte ihr Gesicht an ihre Knie. Er war sicher gleich wieder weg! Als sie ihre Türklinke sich bewegen hörte, versteifte sie sich und sah vorsichtig auf. Sofort erstarrte sie, als sie erkannte, wer in ihr Zimmer hereinkam. “Hika?”, fragte er leise und sah sie mit einem eigenartigen Gesichtsausdruck an. Schnell drehte Kari ihren Kopf zur Seite. Sie wollte ihm nicht in die Augen sehen. Er sollte sie so nicht sehen. “Verschwinde”, hauchte sie tonlos. “Ich… nein Hikari. Wir müssen reden”, gab er von sich. Sofort schüttelte sie ihren Kopf wild. “Wir müssen überhaupt nichts. Du musst einfach nur verschwinden!”, versuchte sie harsch von sich zu geben. Leider hatte sie ihre Stimme nicht genug unter Kontrolle und sie verfluchte sich für ihren zittrigen Tonfall. “Hikari … nein. Wir müssen wirklich reden. Es gab keine Wette!”, platzte aus dem Blonden heraus. Er trat voll ein und schloss die Türe hinter sich. Kari spürte, wie sich Gato von ihr entfernte, Ihr Blick folgte der weißen Katze, die sich an Takeru schmiegte und leise maunzte. Gato liebte den Blonden … Verräterin, schoss Kari durch den Kopf. Sie kniff ihre Augen fest zusammen. “Ich habe es ganz genau gehört! Ich habe Davis Worte gehört und verstanden. Du musst mich nicht mehr anlügen. Du hast gewonnen, herzlichen Glückwunsch”, ertönte aus ihrem Mund und wieder drehte sie ihren Kopf zur Seite. Hoffentlich verschwand er gleich. “Es gab wirklich keine Wette. Das war nur Davis und seine blöde Klappe”, entgegnete Takeru und Kari spürte, wie er sich auf ihr Bett setzte. Nicht direkt neben sie, schon mit etwas Abstand, aber er war da. “Geh einfach”, brachte sie leise hervor, während auch Mietzi ihren Platz an Karis Bein verließ und aus dem Bett sprang. Kari legte ihren Kopf auf ihre Knie und versuchte die Tränen zurück zu drängen, die sich hinter ihren Augenlidern sammelten. Als sie eine Berührung an ihrer Hand spürte, zuckte sie zusammen. “Es gab keine Wette. Ich hätte dir so etwas niemals antun können. Das solltest du wissen Hika, du solltest mich besser kennen.” Kari stockte, dann schüttelte sie ihren Kopf. “Das ist es ja eben. Ich dachte, dass ich dich kenne. Aber ich habe mich in dir getäuscht!” Takeru schüttelte ebenfalls seinen Kopf, auch wenn Kari es nicht wahrnahm. “Ich habe dich nicht getäuscht. Ich habe dir nichts vorgespielt, dich nicht angelogen … wobei … doch, ein klein wenig.” “Du nennst das ein klein wenig? Das war alles andere, aber nicht ein klein wenig!”, entfuhr Kari und sie sah nun doch auf. “Das was ich meinte …”, Takeru wurde rot, “also mit dem klein wenig... “, er sah ihr in die Augen. Sein Blick wurde ganz sanft, “damit meinte ich, dass ich dir nicht die Wahrheit über das gesagt habe, was ich empfinde … dir gegenüber.” Karis Augen weiteten sich und sie sah den Blonden unsicher an. Ihr Herz schlug hart in ihrem Brustkorb. Was wollte er ihr damit sagen? “Ich liebe dich”, brachte er da schon hervor und sah ihr fest in die Augen. “W-was …?”, stammelte sie ungläubig. Takeru musste leicht lächeln und griff nach Karis Hand, die von dieser nicht weggezogen wurde, so perplex war sie. Er nickte, während das Lächeln wieder gewichen war. “Ich sage die Wahrheit Hika. Ich … ich hatte immer Gefühle für dich. Von Anfang an.” “Von Anfang an?”, fragte Kari immer noch ungläubig und sehr leise nach. Takeru nickte. “Ab dem Moment, als du mir das erste Mal in die Augen gesehen hast. Du hast mich von Anfang an durcheinander gebracht”, antwortete Takeru völlig ehrlich. Kari schüttelte ihren Kopf und zog ihre Hand aus seinem Griff. “Was …? Warum …? Aber warum hast du mich dann auf ein Date mit Davis geschickt?”, fragte sie, als ihr dies wieder einfiel. Takeru zog seine Schultern hoch. “Das … das war die dümmste Idee die ich hatte. Er … Davis mochte dich, sehr gerne. Und er war derjenige, der als erster gesagt hat, dass er dich mag. Da konnte ich doch nicht dazwischen gehen … und außerdem …” “Außerdem was?”, fragte Kari leise nach. “Außerdem konnte ich die Gefühle für dich lange nicht zuordnen. Ich habe … ich habe noch nie so empfunden, für niemanden.” Takerus Blick richtete sich auf Karis und er hob seine Hand um sanft über ihre Wange zu streicheln, wobei er näher zu ihr rutschte. “Du bist die erste Person, für die ich … für die ich echte Liebe empfinde. Alles davor … das war lächerlich, das waren keine richtigen und wahren Gefühle. Das ist mir aber erst klar geworden, seit ich dich kenne.” Kari lehnte sich nach hinten um seiner Berührung zu entgehen. “Und warum kommst du erst jetzt drauf? Warum hast du es mir nicht schon vorher gesagt? Du … du hast einfach mit mir geschlafen und …” Kari brach ab. Takeru biss sich auf die Unterlippe. “Ich habe es mir jetzt erst eingestanden. Zu Beginn habe ich noch gedacht, dass du für mich einfach nur so etwas wie eine Schwester bist … und dass diese Gefühle dazu gehören, immerhin kannte ich sie so nicht. Dann habe ich sie wegen Davis zurückgesteckt … und dann … was danach mein Grund war, solltest du wissen.” “Was wissen?” Takeru hob seine Schultern leicht. “Ich hatte Angst dich zu verlieren. Dich nicht mehr zu haben … Dass wir zusammenkommen, ich wieder Schluss mache und dich dann nicht mehr in meinem Leben haben darf. Und das nur, weil ich Mist gebaut habe. Also war es besser, die Gefühle zurück zu schrauben! Lieber dich als beste Freundin, als gar nicht mehr in meinem Leben!”, erklärte Takeru verzweifelt und griff erneut nach Karis Hand., “Aber … es sollte nicht sein. Ich kann meine Gefühle für dich nicht mehr zurückhalten und das will ich auch gar nicht! Ich liebe dich, ich liebe dich so sehr. Ich brauche dich! Ohne dich … ohne dich kann und will ich nicht mehr sein. Bitte Hika, bitte komm zu mir zurück. Hör auf dich von allen abzukapseln. Was sollen wir alle ohne dich machen? Was soll ich ohne dich machen? Ich brauche dich doch!” Takerus Griff um Karis Hände festigte sich und er sah sie flehend an. Sie blinzelte ihn nur verwirrt an. Takeru erinnerte sich an etwas, eine Situation, die er die letzten Tage wieder und wieder in seinem Gedächtnis auseinander genommen hatte. “Hika”, begann er, “was wolltest du mir sagen, als wir miteinander geschlafen hatten? Gerade in dem Moment, in dem Tai herein geplatzt ist?” Karis Augen weiteten sich vor Schreck und sie wurde rot. Takeru beugte sich zu ihr vor, sodass er mit seinem Gesicht sehr nahe an ihrem war. “Was Hika?” “Ich … ich …” “Du?” Kari drehte ihren Kopf zur Seite. Sie erinnerte sich zu gut an diesen Moment. Sie hatte es ihm in diesem Moment sagen wollen, gestehen wollen. Ihre wahren Gefühle. Und sie war sich sicher, dass Takeru das wusste. “Sag es mir Hika”, hauchte er und kam ihr noch etwas näher. Seine Hände lösten sich von ihren und legten sich stattdessen um ihre Wangen. “Was wolltest du mir sagen?” Er sah sie so eindringlich aus seinen blauen Augen an, dass Kari schlucken musste. Sein Blick hypnotisierte sie. “Dass … dass ich mich … in dich … verliebt … habe …” Die letzten Worte waren immer leiser geworden. Takerus Herz machte einen Satz und ein breites Grinsen trat in seine Züge. “Du liebst mich? Also du liebst mich auch?” Kari sah ihn mit großen Augen blinzelnd an, während er ihr immer näher kam. Sie nahm nichts anderes mehr als ihn war. Langsam nickte sie, während sich Erleichterung in ihr ausbreitete. Sie hatte es ihm gesagt. Sie hatte endlich die Wahrheit sagen können und das nahm ihr einiges an Anspannung. “Ich liebe dich auch”, sagte Takeru in dem Moment und ehe das Mädchen sich versah, lagen seine Lippen sanft auf ihren. “Ich liebe dich …”, flüsterte er wieder und wieder, während er einen sanften Kuss nach dem anderen auf ihre Lippen setzte. Kari schloss ihre Augen und legte ihre Hand auf seine an ihren Wangen. Langsam begann sie die Küsse zu erwidern. Es dauerte nicht allzu lange, dann handelte es sich nicht mehr um einen sanften Kuss, nein, dieser Kuss sagte viel mehr aus. Beide wollten ihre ganzen Emotionen in diesen Kuss fließen lassen, sodass der Andere wusste, was sie empfanden. Schließlich ließ Kari sich schwer atmend zurücksinken. Sie öffnete ihre Augen und blickte sofort in die blauen ihres Gegenübers. “Was … was bedeutet es für uns?”, fragte sie und wieder machte sich Unsicherheit in ihr breit. Takeru lehnte seine Stirn gegen ihre. “Dass ich dich niemals wieder hergeben werde Hika, nie wieder.” Ein Lächeln schlich sich auf Karis Gesicht. “Du weißt garnicht, wieviel mir das bedeutet”, erwiderte sie leise. Auch Takeru musste lächeln. “Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich es weiß, ziemlich genau sogar”, erwiderte er. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)