Live our lives von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 68: started ------------------- "Ich will nicht!", panisch sah Kari Mimi an. Die erwiderte den Blick aufmunternd und legte ihrer jungen Freundin eine Hand auf die Schulter. "Du kannst das Kari. Wir haben es so oft geübt. Du kennst jede einzelne Bewegung", versuchte sie die Jüngere zu beruhigen. "Aber... aber da sehen mich alle. Und was, wenn ich stürze und mich vor allen hinlege? Dann kann ich mich nie wieder vor jemanden sehen lassen. Und...", die blanke Panik lag in Karis Blick, als sie sich in Mimis Arm fest klammerte. Die verzog ihr Gesicht einen Moment schmerzhaft, ehe sie Karis Finger von ihrem Arm lösen konnte. "Hikari", gab sie ernst von sich und sah diese an, "du bekommst das hin. Du bist wirklich gut und talentiert. Zudem werden dich nicht alle ansehen. Wir sind eine große Gruppe und du wirst darin fast untergehen. Konzentriere dich einfach nur auf deine Schritte, nicht auf das Publikum, nicht auf die Anderen, nur auf dich!" Kari beruhigte sich langsam, während sie in Mimis glühende Augen sah. Die lächelte sie beruhigend an. "Du kannst das Süße, besser als so manch andere. Ich glaube fest an dich und die Anderen auch." Sofort flammte wieder Panik in Karis Augen auf und Mimi bemerkte, was sie falsch gemacht hatte. Sie hätte keine Anderen erwähnen dürfen. "Hör auf dir Sorgen zu machen!", befahl sie kurzerhand. "Du wirst jetzt gefälligst dein Bestes geben!" Ihr fiel ein, was Tai einmal von sich gegeben hatte. Sie waren noch zusammen im Bett gelegen, nachdem sie miteinander geschlafen hatten und hatten sich unterhalten. Dabei hatte der Fußballer erzählt, dass Kari grundsätzlich auf eine Person hörte. "Du reißt dich jetzt zusammen, sonst hole ich T.K.!", fügte Mimi hinzu und stellte erstaunt fest, dass Tai ihr keinen Doofsinn erzählt hatte. "O-okay", gab Kari sofort von sich und griff mit zitternden Fingern nach ihren Pompoms. "Sehr gut", Mimi nickte zufrieden, ehe sie schmunzelte, "um ehrlich zu sein, wird er vermutlich der Einzige sein, der seine Augen nicht von dir nehmen wird und dich jede Sekunde beobachten wird. Naja", sie legte nachdenklich ihre Hand an ihr Kinn, "hoffen wir einfach, dass er nicht so abgelenkt wird, dass er sich nicht mehr auf das Spiel konzentrieren kann." Und wieder wurde die Jüngere bleich. Mimi verdrehte ihre Augen und seufzte laut auf. "Du bist ein echter Angsthase." "Käptain?", Nagysa kam auf sie beide zu. "Ja?", Mimi sah die Schwarzhaarige an. "Wir müssen los." Erstaunt sah Mimi auf die Uhr und riss ihre Augen auf. "Tatsächlich. Ich habe gar nicht auf die Uhr geschaut. Also los Mädels", sie klatschte in ihre Hände, "raus mit euch und Aufstellung." Karis Herz schlug wie verrückt. Sie wollte das hier nicht! Sie wollte nicht da raus. Sie blinzelte und entschied sich, Mimi zu sagen, dass sie nicht mitkommen würde. "Mimi", begann sie und trat zu der Älteren. Doch noch bevor sie ihren Satz beenden konnte, griff diese nach ihrem Arm und schob sie vorwärts. "Hör zu Kari, auch wenn T.K.s Augen nur auf dich gerichtet sein werden, lasse dich nicht von ihm ablenken. Du kannst das. Und jetzt los." Die Cheerleaderin schob Kari durch die Türe und ehe sie sich versah, stand sie in der großen Halle, wo gleich das Basketball-Spiel stattfinden sollte. Panisch sah Kari sich um und machte wieder ein paar Schritte zurück, bis sie gegen etwas weiches stieß. "Hika, nicht so stürmisch", erklang eine belustigte Stimme hinter ihr. Ihr Kopf schnellte herum. Takeru sah seine beste Freundin nur einen Moment an, dann war ihm schon alles klar. Ihre großen, dunklen Augen, in denen die reinste Panik stand. Er zog sie in seine Arme und senkte seinen Kopf zu ihrem Ohr. "Du kannst das Hika. Du hast so lange dafür geübt. Und daher wirst du es hinbekommen. Ich glaube fest an dich. Für mich bist du die Beste und wirst es bleiben", er schob sie von sich um ihr fest in die Augen zu sehen, "wenn du da jetzt mit den Anderen bist, dann stelle dir vor, dass niemand außer mir da ist. Du tanzt nur für mich, ja? Du feuerst mich an. Verstanden Hika?" Die Jüngere blinzelte ihn an und beruhigte sich langsam. Für ihn, nur für ihn... "J-ja", stotterte sie. "Gut. Und jetzt geh und mach sie fertig", Takeru drückte ihr einen sanften Kuss auf die Stirn und drehte sie herum ehe er ihr einen sanften Stoß gab, sodass sie auf die anderen Cheerleaderinnen zu stolperte. Mimi stand ein paar Schritte weiter und beobachtete die Beiden zufrieden. Takeru tat der Jüngeren tatsächlich gut. Das freute sie wirklich. Als Kari nun auf sie zu kam, lächelte sie diese an. Dann wand sie sich den restlichen Cheerleadern zu. "Aufstellung”, gab sie leise zu verstehen. Gleich darauf stand jedes Mädchen auf seiner Position. Ein kurzes Handzeichen von Mimi und schon setzte die Musik ein. Kari wartete unsicher auf die Musik. Sie kaute auf ihrer Unterlippe herum und sah in der Gegend herum. Warum waren da so viele Menschen? Und was machte sie hier? Warum? Sie spürte, wie erneut Panik in ihr aufstieg. Plötzlich bemerkte sie eine Bemerkung gegenüber auf der anderen Seite des Spielfeldes. Ruhe überkam ihr, als sie das aufmunternde Lächeln und das Nicken sah. Er war hier. Takeru war hier. Die Musik setzte ein und wie von selbst begann sie, wie auch die anderen Cheerleaderinnen, die Schrittfolge und die Beweg. Nach kurzer Zeit, war das ganze Drumherum wie weggeblasen und nur noch die eine Sache zählte. Die eine Sache... und er. ~~~ Die Cheerleader bejubelten den Sieg ihrer Basketball-Mannschaft. Kari seufzte zufrieden auf. Es war fast geschafft. Nur noch ein paar Minuten, dann war es vorbei. Dann konnte sie schnell verschwinden und sich umziehen. Und dann würde sie auch nicht mehr von anderen Menschen angestarrt werden. Das war gut. Als sie einige Minuten später in die Umkleidekabine wollte, wurde sie von Nagysa aufgehalten. "Warte Kari." "Was ist?", fragend sah das Mädchen auf. "Wir gehen jetzt noch feiern. Genzo hat uns eingeladen. Die ganze Basketballmannschaft geht. Und wir Cheerleader auch alle. Und du gehörst zu uns", antwortete Nagysa breit grinsend. Karis Augen weiteten sich erstaunt. Eine Party? Und sie sollte mit? Weil sie dazu gehörte? Ein Glücksgefühl stieg in ihr aus, dann schüttelte sie ihren Kopf. "Ich glaube nicht, dass ich..." "Hey Hika", erklang hinter ihr Takerus Stimme und sofort drehte sie sich zu ihm um. Er grinste sie so breit an, dass auch sie lächeln musste. "Du warst super", Takeru legte einen Arm um ihre Schultern und zog sie an sich, "ich sagte doch, ich gewinne nur, weil du mich anfeuerst." Kari spürte, wie sie rot wurde und schüttelte ihren Kopf. "Das glaube ich nicht. Du bist einfach gut", nuschelte sie. Sie sahen sich einen Moment an und wurden dann von Nagysa aus ihrer kleinen Blase gerissen. "Hey Takaishi", richtete die Schwarzhaarige an Takeru. Der sah fragend auf. "Ja?" "Kari will nicht mit zu Genzos Party. Überrede du sie mal. Auf dich scheint sie ja mehr zu hören", Nagysa zwinkerte dem Basketballspieler zu. Takeru sah daraufhin zu seiner besten Freundin hinunter. "Willst du nicht mit?", fragte er verwundert. "Ich weiß nicht, ob das was für mich ist...", antwortete das Mädchen leise. "Natürlich ist das was für dich! Die ganzen Basketball-Spieler sind da und auch ein paar andere. Dazu noch alle Cheerleader. Das bedeutet ganz einfach, dass du auch mit gehst. Keine Widerrede!", entschied Takeru und drückte Kari leicht an sich. Das Mädchen sah ihn unsicher an, so dass er ihr beruhigend zu lächelte, "und ich bin auch da Hika", fügte er leise noch hinzu, ehe er seinen Arm löste und Nagysa ansah. "Du sorgst dafür, dass sie nachher dabei ist, ja? Ich muss erstmal duschen. Wir sehen uns dann bei Genzo. Bis nachher. Hika", er lächelte Kari noch kurz an und stupste leicht auf ihre Nase, ehe er sich herum drehte und davon ging. Kari sah ihm mit roten Wangen nach und wurde von Nagysa aus ihrer Erstarrung gerissen. "Seid ihr zusammen?", erklang die Stimme der Älteren und sofort riss Kari ihre Augen auf. "Was? Nein, nein! Wir sind nur beste Freunde", leicht wehmütig sah Kari dem Blonden hinterher. Nagysa lehnte ihr Gesicht nahe zu Karis. "Sicher? Ihr zwei wirkt nicht nur wie Freunde. Da ist irgendetwas..." Die Jüngeren trat unsicher einen Schritt nach hinten. "Da ist wirklich nicht mehr. Wir verstehen uns einfach sehr gut. Beste Freunde eben", erklärte sie, während sie zur Seite sah. Ihr war bewusst, dass da mehr war. Viel mehr. Zumindest von ihrer Seite aus. Warum sollst, sollte ihr Herz immer schneller schlagen, wenn sie mit Takeru zusammen war? Warum sonst, wollte sie immer bei ihm bleiben? Aus welchem anderen Grund fühlte sie sich bei ihm so wohl, wie bei niemand anderem? Deshalb hatte sie ihn ja auch gebeten, dass er ihr Erfahrungen schenkte, denn nur dann würde es von seiner Seite vielleicht auch anders aussehen. Vielleicht würde er in ihr dann auch mehr sehen, als nur seine beste Freundin. "Kari!", wurde sie dieses Mal von jemand anderem gerettet. Ehe sie es sich versah, schlangen sich zwei Arme um sie und sie wurde in eine feste Umarmung gezogen. Durch den ihr gut bekannten Geruch, der ebenfalls Wärme, Sicherheit und Liebe für sie bedeutete, erwiderte sie die Umarmung und presste sich fest in diese. "Du warst wirklich super Küken. Hätte ich schon vorher gewusst, wie gut du bist, dann hätte ich dich schon längst dazu gedrängt. Ich bin wirklich stolz auf dich!" Ein Kuss wurde auf ihrer Stirn platziert. "Ach Doofsinn", murmelte sie ohne die Umarmung zu lösen. "Doch natürlich! Mein Schwester ist die Beste. Du hast allen die Show gestohlen! Da war die Prinzessin tatsächlich mal zu etwas gut!" "Lass sie das nur nicht hören, sonst gibt es gleich wieder Streit", ertönte eine belustigte Stimme neben ihnen. Kari öffnete ihre Augen und schielte zur Seite. Tatsächlich, Matt war auch da. Und er... Karis Augen weiteten sich und sie drückte ihren Bruder nach hinten, sodass er die Umarmung lösen musste. Die Jüngste konnte ihren Blick gar nicht von Matts Hand wenden, die er mit einer anderen verflochten hatte. Sie sah auf und erkannte Sora neben dem Musiker, die Kari lächelnd ansah. Noch ehe jemand reagieren konnte, fiel Kari ihrer Freundin um den Hals. Sie konnte nicht erklären warum, aber es bedeutete ihr unsagbar viel, dass Sora und Matt wieder zusammen waren, dass sie ihrer Beziehung eine Chance gaben. Denn wenn die Beziehung zwischen den Beiden nicht funktionierte, dann konnte es keine andere Beziehung. Sie waren einfach etwas besonderes. Sora löste ihre Hand erstaunt aus Matts, ehe sie lächelnd Kari umarmte. Sie sah über die Schulter der Jüngeren zu Matt und Tai, die beide grinsen mussten. "Hey, ihr seid ja auch da!", erklang eine helle Stimme, die gleich eine andere Tonlage annahm, "Und der Idiot auch!" "Ja Prinzessin, ich freue mich auch dich zu sehen", erwiderte Tai mit hochgezogenen Augenbrauen. Kari löste sich von Sora und strahlte Mimi an. Die blickte ihre jüngere Freundin einen Moment fragend an, ehe sie von Sora zu Matt sah und schmunzelte. "Du weißt es also auch." Kari nickte. "Ja. Und es ist", sie sah zu Sora, "wirklich schön." Matt trat neben die Rothaarigen und legte einen Arm um ihre Schultern. "Ja, das finde ich auch." "Da kann man nur zustimmen", Mimi lächelte und sah Tai an, wie als ob sie sagen wollte "sieh mal, was wir da geschafft haben!". Als ihr bewusst wurde, wen sie ansah, verfinsterte sich ihr Gesicht und sie sah schnell wieder zu Kari. "Kari, wir wollen los zu Genzo", Mimis Blick fiel auf ihre Freunde, "wir feiern bei Genzo unseren Sieg. Wollt ihr mitkommen?" Sora und Matt sahen sich einen Moment an, ehe sie beide ihren Kopf schüttelten. "Nein, wir wollen noch ein wenig Zeit zu zweit verbringen", erwiderte Sora und sah Mimi an, "wir haben besprochen, erstmal langsam zu machen." Die Cheerleaderin lächelte. "Das verstehe ich vollkommen", sie wand sich Kari zu, "na dann, gehen wir." Kari und Sora sahen ihre Freundin mit gerunzelter Stirn an, ehe sie zu Tai sahen. Mimi stöhnte leise auf, als ihr klar wurde, was die Beiden mit ihrem Blick aussagen wollten. Sie war aber nicht die Einzige, die die Blicke richtig deuten konnte. "Schaut sie nicht so böse an. Ich würde sie auch nicht einladen wollen", erklärte Tai da schon. Mimi sah ihn erleichtert an. Ihre Gesichtszüge entglitten aber sofort wieder. "Ich wurde schon von den Basketballern eingeladen. Daher bin ich bei der Party auf jeden Fall dabei", fügte der Fußballer da schon hinzu. Während Tai frohlockte, fluchte Mimi laut. Sie warf dem Fußballer einen bösen Blick zu. "Du hast selber zu schauen, wie du hinkommst." Der Angesprochene zuckte mit seinen Schultern. "Ist schon geregelt." Er und Mimi fochten ein kurzes Blickduell aus, ehe die Cheerleaderin sich Kari zuwand. "Komm mit", richtete sie an diese und griff nach ihrem Handgelenk, an dem sie Kari einfach mitzog. "Bis bald", trällerte sie und winkte ihren Freunden über die Schulter zu. "Ich... ich muss mich noch umziehen!", rief Kari, als Mimi sie Richtung Ausgang zog, "und meine Tasche!", fügte sie hinzu. Mimi blieb abrupt stehen. "Stimmt, deine Tasche. Die können wir schnell noch holen. Umziehen musst du dich aber nicht. Wir Cheerleader lassen unsere Uniformen an", meinte Mimi und änderte ihre Richtung. "Anlassen?", fragte Kari erstaunt nach. Die Ältere schmunzelte. "Anlassen. Damit jeder weiß, wer wir sind." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)