Live our lives von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 42: christmas presents ------------------------------ “Küken, was hast du da denn alles da drinnen?”, fragte Tai, als er die riesige Tasche aus dem Auto seines Vaters zerrte. “Nur die Geschenke. Und meine Schlafsachen.” “Schlafsachen?”, Tai hielt in seiner Bewegung inne und sah Kari verwirrt an. “Ja, wir übernachten doch alle hier.”, gab sie verwundert an. “Wir übernachten hier? Warum weiß ich davon nichts?”, Tai schüttelte seinen Kopf, bevor er aufstöhnte. “Die dumme Zicke hat mich vermutlich absichtlich nicht eingeladen!” Sofort änderte sich Karis Blick und sie sah ihren Bruder böse an. “Hat sie nicht! Schiebe es nicht auf andere, wenn du deine Mails nicht richtig lesen kannst! Das stand in unserem Gruppenchat!” “Alles in Ordnung bei euch beiden?”, fragte Susumo und sah seine Kinder an. Tai stand immer noch am offenen Kofferraum, während Kari ihn, mit in die Seite gestemmten Arme, wütend ansah. “Dein Sohn ist doof.”, grummelte die Jüngere und wand sich zu ihrem Vater um. Der zog seine Tochter an seine Seite. “So ist der geboren. Da kann ich nichts für.”, erwiderte er schmunzelnd. Tai rollte mit seinen Augen. “Haha, ihr seid ja so lustig - nicht.”, er hängte sich die große Tasche über die Schulter. “Okay, ich trag das hier kurz rein und dann muss ich nochmal mit dir nach Hause fahren Dad, um mein Zeug noch zu packen. Ich nehme dann einfach eine S-Bahn.”,richtete er an seinen Vater und ging los. Er wurde aber gleich von Kari aufgehalten, die ihn mit einem nachdenklichen Blick betrachtete. “Reißt du dich zusammen und versprichst mir, dass du nicht mit Mimi streitest?” Tai hob langsam seine Augenbrauen. “Wir streiten immer. Und selbst wenn ich nicht streite, dann fängt sie an.” “Taichi, bitte.”, flehte Kari und bei ihrem Tonfall musste er seufzen. “In Ordnung, ich verspreche es.” Was würde er nicht alles für seine Schwester tun? Sogar mit der Prinzessin klar kommen. “Gut. Dann…”, Kari ging zurück zum Auto, öffnete die Rücksitztüre und zog eine kleine Sporttasche hervor. Seine Sporttasche, erkannte Tai und sah Kari mit großen Augen an. Die drehte ihren Kopf leicht zur Seite. “Mir war klar, dass du es vermutlich vergisst.” Tai verdrehte erneut seine Augen, ehe er eine Hand hob um durch ihre Haare zu wuscheln. “Du bist eine nervige kleine Kröte.”, gab er dann von sich. “Du hast versprochen nicht zu streiten!”, rief sie und machte einen Satz nach hinten. “Ich habe versprochen, nicht mit der Prinzessin zu streiten.”, berichtigte Tai. “Ach was für eine schöne und friedliche Weihnachtszeit das doch ist.”, gab Susumo aufseufzend von sich. “Dad!”, erklang es zweistimmig. Der hob seine Augenbrauen. “Was denn? Ich bin gerade nur sehr froh darüber, meinen doofen Sohn und die Kröte, die meine Tochter ist, hier zu lassen und heimfahren zu können.”, fasste Susumo die Beleidigungen zusammen, die sich seine Kinder an den Kopf geworfen hatten und schloss den Kofferraum. “Also ihr beiden. Reißt euch beide zusammen. Ich will keinen Anruf, dass ich euch mitten in der Nacht abholen muss, weil ihr so unmöglich seid.”, er bekam als Antwort nur an zweistimmiges Schnauben und musste lachen. “Also viel Spaß euch. Und feiert schön mit euren Freunden.” Susumo beugte sich zu Kari und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn, klopfte dann seinem Sohn auf die Schulter und verschwand im Auto, das gleich darauf losfuhr. “Haben wir nicht tolle Eltern?”, fragte Tai und sah dem Auto hinterher. Kari seufzte. “Ja.”, antwortete sie dann und sah zu ihrem Bruder auf. “Wollen wir rein?” “Klar. Komm … Kröte.”, Tai lachte. “Ich glaube ich schlage dich gleich!” “Hier wird niemand geschlagen.”, erklang eine wohlbekannte Stimme hinter ihnen. “Er hat es sicherlich verdient.” Die Yagami Geschwister drehten sich herum und sahen gleich dem anderen Geschwisterpaar unter ihren Freunden entgegen. “Warum denkst du, dass ich es verdient habe?”, richtete Tai mit hochgehobenen Kinn an seinen besten Freund. Der grinste. “Weil du es immer verdient hast. Und ich finde Taichi und geschlagen werden passt gut in einen Satz.” “Womit habe ich das verdient?”, seufzte Tai auf. “Das frage ich mich, seit du in unsere Klasse gekommen bist.” “Und was genau willst du damit sagen?” Kari sah ihren Bruder und dessen besten Freund blinzelnd an. “Komm, gehen wir lieber rein.”, richtete Takeru in dem Moment an Kari, zu der er getreten war. Diese war so auf Tai und Matt konzentriert gewesen, dass sie davon gar nichts mitbekommen hatte. Sie zuckte kurz zusammen. “Keru.” “Hika, was bist du denn so schreckhaft?”, Takeru schmunzelte und fuhr ihr dann mit in Handschuhen steckenden Händen sanft über die Wange. “Komm, gib mir deine Tasche.”, gab er von sich und deutete auf die kleine Reisetasche in ihren Händen. Sofort wurde Kari rot. “Das ist nicht meine Tasche.” “Oh.”, Takeru sah sie verwundert an. “Wo ist dann deine Tasche?” Kari deutete wortlos auf Tai und die große Tasche, die über dessen Schulter hing. Takeru nickte. “Klar. Wie hätte ich auch erwarten können, dass einem weiblichen Wesen so eine kleine Tasche für eine einzelne Nacht ausreicht. Autsch, was soll das denn Hika?”, der Blonde sah das Mädchen mit großen Augen an, das ihm gerade einen Schlag auf den Hinterkopf gegeben hatte. “Da sind zufälligerweise auch die Geschenke drinnen, von denen zumindest du dich gleich verabschieden kannst!” Hinter ihnen erklang ein lautes Auflachen. “Tai, deine Schwester scheint nicht nur dich schlagen zu wollen. T.K. ist auch dran.”, Matt konnte lachend nur seinen Kopf schütteln. “Ich glaube, ich halte mich lieber fern von dir, oder Kari?”, er zwinkerte dem Mädchen zu, das rote Wangen bekam. “Aber ich verstehe dich, bei den Beiden habe ich manchmal auch das Verlangen, ihnen einen Klaps… oder Schlag … zu geben. Danke, dass du das erledigst. Aber was sich liebt, das neckt sich nunmal, richtig?” “Davon könnt ihr beide ja ein Lied singen.”, entgegnete Takeru und deutete auf seinen Bruder und Tai. Kari war noch röter geworden. Warum fing Matt jetzt auch mit “lieben” an? “Gehen wir rein.”, richtete sie leise an ihren besten Freund. Der sah sie an, eher er nickte. “Ja, gehen wir.” ~~~ “Danke Kari, das ist ja toll.” Sora, Mimi und Yolei sahen alle mit ihrem Geschenken in den Händen zu der Braunhaarigen auf. Die erwiderte die Blicke mit roten Wangen. “Das ist doch nichts besonderes.” “Doch, finde ich schon.”, erklärte Sora. “Und du hast dir so viel Mühe gegeben.”, gab auch Yolei von sich und blätterte erneut in dem kleinen Fotoalbum. Bei ihrem Fotoshooting Anfang November, nach Mimis Geburtstag, hatten sie viele Bilder gemacht und Kari hatte für jedes Mädchen ein eigenes Fotoalbum zusammengestellt. “Sie hat sich auch eines gemacht.”, rief Tai über ihre Schulter, ehe er mit seinen Plätzchen zu den anderen Jungen ging. “Du hast auch eines?”, fragte Mimi neugierig, nachdem sie ihren Blick wieder von Tai zurück auf dessen Schwester richtete. “Ähm ja… ich hoffe es stört euch nicht.” “Ach so ein Doofsinn. Ich finde das hier so toll, und ich will deines auch unbedingt sehen!”, entgegnete Yolei. “Die Beiden haben recht. Kari, wir sind Freundinnen. Und wenn wir drei eines haben, dann darfst du erst recht eines haben.”, gab auch Sora ihre Zustimmung. Alle drei lächelten Kari an, der ganz warm ums Herz wurde. Freundinnen. Ohne Vorbehalte. So etwas hatte sie sich wirklich gewünscht, als sie hergezogen waren. Einen Neuanfang. Und der war hier geglückt. Und außer den Dreien, hatte sie auch noch Ayumi und ein paar andere Klassenkameradinnen, die sie mochte und mit denen sie abundan etwas unternahm. Und dann hatte sie noch… Ihr Blick wanderte zu Takeru. “Ich ähm… ich verteile noch meine restlichen Geschenke.”, gab sie von sich und stand auf. Sora, Mimi und Yolei sahen sie wissend und lächelnd an. “Mach ruhig. Wir schauen die hier noch an.”, erwiderte Sora und hob ihr Fotoalbum hoch. “Bingo.”, rief Yolei auf und sie alle lachten. Kari lächelte, ehe sie zum Weihnachtsbaum ging, der in der Mitte des Wohnzimmers von Tachikawas stand. Sie griff nach dem Korb, in dem sie die Plätzchentüten verstaut hatte. Damit ging sie zu dem männlichen Teil ihrer Gruppe. “Für euch habe ich auch noch eine Kleinigkeit.”, richtete sie an die Anwesenden und drückte jedem eine Tüte mit Plätzchen in die Hand. “Oh, Plätzchen.”, rief Davis freudig und mit leuchtenden Augen auf. “Hast du die selbst gebacken?”, fragte er dann und als sie nickte, seufzte er. “Warum habe ich dich gehen lassen?” “Ich habe auch geholfen zu backen!”, rief Takeru. “Sind wir dann sicher, dass wir sie essen können?”, fragte Matt kritisch und hob die Tüte an. “Ich habe gesagt ich und nicht ihre Mutter.”, entgegnete Takeru, was ein Lachen von den Yagami-Geschwistern, ihm und seinem Bruder zu Folge hatte. Als die Anderen sie verwundert ansahen, winkte Matt ab. “Ich wünsche euch allen, dass ihr niemals das Essen von ihr zu euch nehmen müsst.” Kari drückte als letztes Takeru, der auf einem Sessel saß, eine Tüte mit Plätzchen in die Hände. “Für dich.” Der hob die Tüte an. “Das ist alles?”, fragte er und zwinkerte ihr zu, um sie an ihr Gespräch beim Backen zu erinnern. Als Kari grinste, hob er verwundert die Augenbrauen. “Das ist natürlich noch nicht alles. Ich habe noch etwas für dich.”, sie griff in den Korb und holte eine zweite Plätzchentüte hervor. “Für meinen besten Freund.”, sagte sie augenzwinkernd. Takeru sah die Tüte an und lachte gleich darauf los. “Du bist unmöglich Hika!”, rief er auf und legte die Tüten zur Seite, ehe nach ihr griff und sie kurzerhand auf seinen Schoß zog. Im ersten Moment, setzte ihr Herz einen Schlag aus, ehe es doppelt so schnell wie zuvor zu schlagen begann. Sie spürte, wie sich alles zusammenzog, dabei ihm so nahe zu sein. Im nächsten Moment japste sie aber auf und musste kichern, als Takeru anfing sie zu kitzeln. “Nicht, Keru, nicht!”, rief sie und Tränen fingen vor lachen an, über ihr Gesicht zu laufen. “Was macht ihr denn da?”, fragte Tai und sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. “Sie ist mein Weihnachtsgeschenk. Die Schleife fehlt zwar noch, aber hey!”, antwortete Takeru und kitzelte sie nochmals. “Über-überhaupt nicht.”, brachte Kari hervor. “Sie ist aber frech!”, der Blonde ließ sich nicht durch das zappelnde Mädchen auf seinem Schoß und auch nicht durch die angreifenden Blicke dessen Bruder davon abhalten, sie weiter und weiter zu kitzeln. Tai ließ sich nach hinten fallen. “Da hast du recht.” “Taichi!”, rief Kari, während sie versuchte sich gegen ihren Peiniger zu wehren. “Was Küken?”, fragte der Gerufene. “Hilf mir.” “Das hast du dir selber zuzuschreiben. Also komm selber klar.”, winkte Tai jedoch nur ab. “Siehst du Hika, niemand rettet dich vor mir.”, erklärte Takeru mit funkelnden Augen. Matt neben Tai nickte verständnisvoll. “Ich bin stolz auf dich. Endlich bist du mal kein Überbruder.” Tai stöhnte auf, ehe er sich wieder Joe zuwand. Kari versuchte, Takerus Händen auszuweichen und rutschte dabei auf seinem Schoß hin und her. Dieser hielt plötzlich in seinen Bewegungen inne. “Okay.”, gab er von sich. Verwundert sah Kari auf und bemerkte die roten Wangen und glitzernden Augen ihres besten Freundes. “Wirklich?”, fragte sie vorsichtig und erwartete eine weitere Kitzelattacke. “Ja.”, antwortete dieser und holte tief Luft. “Du… du bist nur etwas schwer.”, murmelte er dann und biss sich gleich in die Wange. Mist, so etwas durfte man nicht zu Frauen sagen! Auch wenn besagte Frau gerade auf einer Stelle von ihm saß, die bald sehr peinlich werden könnte, wenn sie es bemerkte. “Oh… entschuldige.”, Kari sah ihn erst einen Moment an, bis richtig zu ihr durchdrang, was er gesagt hatte. Schnell sprang sie mit roten Wangen auf. “Ich hoffe, ich war nicht zu schwer…” Takeru musste lächeln. Sie war einfach so unbedarft und süß… Sie vermutete nie etwas hinter solchen Aussagen. “Natürlich nicht.” “Gut.”, sie lächelte, ehe sie leicht verlegen zur Seite sah. “Also ich… ich habe noch ein Geschenk für dich.”, murmelte sie leise. “Ein Geschenk?”. “Ja. Wie du sagtest. Als mein bester Freund hast du mehr verdient.” “Aber ich habe doch zwei Tütchen mit Plätzchen bekommen.”, gab Takeru schmunzelnd von sich und hob die Tüten an. “Das… das zählt doch nicht richtig.” “Okay.”, Takeru sah sie fragend an und verstand erst kurz darauf, dass sie wollte, dass er mitkam. Er war froh, dass seine Erregung schnell genug nachgelassen hatte, immerhin waren hier alle ihre Freunde. Und ihr Bruder! Und da sie nicht mehr auf seinem Schoß saß, ging es ihm auch besser… oder wie man es eben sah. Er stand auf und folgte ihr in den Flur und in Mimis Zimmer nach oben. Dort ging sie zu der großen Tasche, die Tai ihr vorher hochgetragen hatte. Die Geschenke hatte Kari alle wieder mit hinunter genommen. Takerus Blick wanderte über Mimis Zimmer. Außer dem großen Bett als Schlafmöglichkeit lagen noch zwei zusätzliche Matratzen auf dem Boden. Die vier Mädchen würden nachher hierschlafen, während die Jungs teilweise im Gästezimmer, teilweise im Wohnzimmer schlafen würden. “Ah, hier.”, rief Kari und zog ein flaches Päckchen aus ihrer Tasche. Sie drehte sich herum und hob es ihm mir roten Wangen entgegen. Hoffentlich würde es ihm gefallen. Sora und Yolei hatten sie darauf gebracht, da die Beiden so etwas für ihre Freunde gemacht hatten, auch wenn es zwischen ihr und Takeru etwas anderes wäre. Der nahm das Geschenk lächelnd entgegen. “Danke.”, gab er von sich. “Mach… mach schon auf.”, sagte Kari aufgeregt und beobachtete ihn gespannt. Takeru sah sie noch einen Moment an. “Okay.”, antwortete er dann und öffnete das Päckchen. Gleich darauf hielt er einen Bilderrahmen in der Hand, in dem ein Bild von ihnen beiden war. Dies hatten sie an Takerus Geburtstag beim Schwarzlichtminigolf gemacht. Auf dem Bilderrahmen stand “best friends” Sein Herz flatterte. “Danke dir, das ist wirklich toll.”, er wurde rot und dachte an das kleine Päckchen, das er unten in seiner Jackentasche hatte. Dann entschied er sich. Beste Freunde… “Es tut mir leid Hika, aber ich habe kein Geschenk für dich. Ich habe…”, er wurde unterbrochen. “Ich brauche kein Geschenk Keru. Deine Freundschaft reicht mir aus.” “Hika.”, Takeru sah sie mit einem weichen Gesichtsausdruck an, musste bei Karis nächstem Satz aber auflachen. “Es kann sich nunmal nicht jeder mit so etwas begnügen. Und manchen reichen nicht mal zwei Tütchen mit Plätzchen.” Daraufhin zog er sie in seine Arme und hielt sie fest an sich gedrückt. “Ich bin wirklich, wirklich froh, mit dir befreundet zu sein Hika. Es bedeutete mir mehr, als du dir jemals vorstellen kannst.”, murmelte er. Kari erwiderte die Umarmung und spürte, wie ihr Herz immer schneller zu schlagen begann. “Ich glaube, dass ich es mir schon vorstellen kann.”, erwiderte sie und sah zu ihm auf. Irgendetwas änderte sich in seinem Blick und ehe sie es sich versah, kam sein Kopf ihrem ein Stück näher. Als es im Erdgeschoss schepperte, sprangen sie erschrocken auseinander. “Was war denn das?”, fragte Takeru und machte einen Schritt auf die Türe zu. Kari stand hinter ihm und versuchte ihr Herz zu beruhigen. Hatte sie es sich nur eingebildet? Oder hätten sie sich tatsächlich fast geküsst? ~~~ Alle waren bereits zu Bett gegangen, als Tai das Wohnzimmer nochmal verließ, um auf die Toilette zu gehen. Vorsichtig zog er die Türe hinter sich zu und stoppte, als er Licht in der Küche bemerkte. Dort kam gerade eine Person heraus und stoppte dann ebenfalls. Sie sahen sich einen Moment nur an. Den ganzen Abend hatten sie nur das Notwendigste miteinander geredet. Tai hatte sich Mühe gegeben, Karis Wunsch zu erfüllen. Sie hatte nicht wollen, dass sie heute miteinander stritten. Wobei es seiner Schwester wohl eher noch darum gegangen war, dass Weihnachten für sie eine friedliche Zeit darstellte. “Kannst du nicht schlafen?”, fragte eine leise Stimme in dem Moment. “Nicht so richtig… ich wollte nochmal…”, antwortete Tai und deutete in die Richtung, in der die Toilette lag. “Achso… ich habe noch eine Flasche Wasser geholt.”, antwortete sie und hob die Flasche hoch. Eine kurze Zeit schwiegen sie sich an. Dann setzte sie sich in Bewegung. “Also gute Nacht.”, murmelte sie. Sie setzte ihren Fuß gerade auf die unterste Treppenstufe, als ein Ruf sie zurück hielt. “Prinzessin.” Verwundert drehte Mimi sich herum. “Ja?” “Ich… also ich… ähm… warte kurz.”, Tai drehte sich herum und ging zur Garderobe, wo seine Jacke hing. Er griff in die Innentasche und holte etwas heraus, dann kam er auf sie zu und streckte es ihr entgegen. “Dein Weihnachtsgeschenk.”, murmelte er. Fast war es ihm peinlich. “Gebrannte Mandeln?”, fragte Mimi ungläubig. “Ja… du hast ja gesagt, dass du die besonders gerne magst und daher…”, Tai zuckte mit seinen Schultern. “Das ist…”, Mimi sah die gebrannten Mandeln immer noch ungläubig an. Dass er sich das gemerkt hatte. Sie sah auf und lächelte. “Das ist sehr lieb von dir, danke Tai.”, sie drehte sich herum und legte die Mandeln sowie die Flasche auf der Treppe ab. “Warte kurz.”, sie ging ebenfalls zu der Garderobe, öffnete die oberste Schublade und kam dann mit einem kleinen Päckchen in der Hand zu ihm zurück. “Das ist für dich.”, murmelte sie und sah zu Seite. Tai sah das Päckchen verwundert an. Sein Blick fiel auf das “Idiot”, das auf dem Geschenk stand. Es war eindeutig für ihn gewesen. Aber warum hatte sie es ihm nicht gegeben? Er sah sie nachdenklich an. Dann war ihm klar warum. Vermutlich aus dem gleichen Grund, aus dem auch er ihr die Mandeln nicht gegeben hatte. Sie waren keine Freunde. Sie waren in derselben Clique und hatten dieselben Freunde. Aber das machte sie selbst nicht zu Freunden. Auch wenn sie miteinander schliefen. “Jetzt mach es schon auf!”, fuhr sie ihn an und ein Lächeln glitt über sein Gesicht. Nein, sie war eindeutig nicht anders als sonst. Schnell öffnete er das Päckchen und hielt gleich darauf ein Pärchen schwarze, weiche Handschuhe in der Hand. “Mir ist aufgefallen, dass du keine hast.”, richtete sie an ihn und nun sah er sie erstaunt an. Dass ihr das aufgefallen war. Seine waren wohl dem Umzug zum Opfer gefallen, denn er hatte sie nicht mehr gefunden. “Vielen Dank, MImi. Das ist…” “Lass es. Die haben auch nur 200 Yen oder so gekostet. Ich habe mich deinetwegen jetzt nicht in Unkosten gestürzt.”, winkte sie ab. Tai schmunzelte. Ihm war schon klar, dass sie daraus jetzt keine große Sache machen wollte. Er ja auch nicht. “Trotzdem danke.”, richtete er an sie. “Ja, dir auch.” Sie sahen sich einen Moment in die Augen, dann legte Tai seine freie Hand auf ihre Wange und beugte sich zu ihr hinunter. Ihre Lippen verschmolzen zu einem Kuss. Dann löste der Fußballer sich wieder von Mimi. “Frohe Weihnachten.”, gab er leise von sich, ehe er sich herum drehte und zur Toilette ging. Er musste sein Herz beruhigen, das sich eigenartig verhielt. Und das ausgerechnet bei dieser Prinzessin. Der Tag war einfach zu lange gewesen, Glühwein hatten sie auch genug getrunken. Daran musste es liegen und nicht nur an so einem kleinen, fast lächerlichem Geschenk. Auch Mimi sah Tai hinterher. Sie drehte sich herum und griff nach den auf der Treppe liegenden Gegenstände. Sie presste sich die Mandeln ans Herz, während ihre Lippen von dem Kuss noch prickelten. Sie versuchte sich zu beruhigen und schloss die Augen, während sie tief einatmete. Dann öffnete sie ihre Augen wieder. Er war nur ein dummer Fußballidiot! Mit dem sie schlief… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)