Live our lives von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 4: soccer ----------------- “Also wo muss ich hin?” Fragend sah Tai Matt an, der den Blick genervt erwiderte. “Weg? Irgendwohin, wo ich dich nicht mehr sehen muss? Fang doch mal mit der Türe an.” Tai zog seine Augenbrauen hoch, während Matt hoffnungsvoll auf die Türe ihres Klassenzimmers zeigte. “Ich würde ja alleine gehen, wenn erstens, ich wüsste wo es ist und zweitens, du nicht gesagt hättest, dass du es sehen musst. Ach ja, und drittens…” Matt sah den Braunhaarigen seufzend an, der an der Seite ihres Tisches stand, auf dem Rücken sein Rucksack, in seiner Hand eine Sporttasche. “Und drittens?” fragte er nach, obwohl er wusste, dass ihm die Antwort vermutlich nicht gefallen würde. “Drittens,” wiederholte Tai breit grinsend, “bist du für mich verantwortlich. Also komm schon Ishida, hoch mit dir. Deine wundervolle Freundin würde mir zustimmen, wenn sie nicht schon zum Tennis aufgebrochen wäre.” Und schon zog Matt seine Augen wütend zusammen. “Lass einfach deine Finger von meiner Freundin!” Tai hob seine freie Hand abwehrend in die Höhe. “Mach dir keine Sorgen! Ich fange nichts mit vergeben Frauen an. Aber,” nun hob er dem Blonden seinen Zeigefinger entgegen, “wenn ihr irgendwann nicht mehr zusammen sein solltet, dann garantiere ich für nichts. Sora ist eine Traumfrau.” Matt sah den Braunhaarigen immer noch misstrauisch an. “Jetzt komm schon.” Tai deutet auf die Türe. Matt erhob sich seufzend. “Oh Thor.” murmelte er, ehe er sich an dem Braunhaarigen vorbeidrückte, um vor ihm zu laufen. “Du nervst, ist dir das klar?” richtete er an ihn. Der zuckte mit seinen Schultern. “Du sagst es mir ja jede freie Minute… daher schon irgendwie.” “Wenigstens da hörst du zu…” murmelte der Blonde vor sich hin, während er vorauslief. Tai folgte ihm breit grinsend und schwang begeistert seine Sporttasche hin und her. “So, hier ist der Sportplatz. Viel Spaß.” Und schon drehte Matt sich um und wollte zurücklaufen. Allerdings griff eine Hand nach dem T-Shirt-Stoff auf seinem Rücken und hielt ihn fest. “Du bleibst hier!” Der Festgehaltene drehte sich herum und sah den Braunhaarigen wütend an. “Warum das denn bitte?” “Ganz einfach,” erwiderte Tai und nickte, “weil du meine Unterstützung bist. Weil du mich Fußball spielen sehen wolltest und… weil du mein Freund bist.” Nun sah Matt Tai ungläubig an. “Was? Wie kommst du darauf, dass wir Freund…” Als er den ernsten Gesichtsausdruck der Braunhaarigen sah, seufzte er auf und verdrehte seine Augen. “Okay Yagami. Ich setzte mich auf die Tribüne. Und wehe du zeigst keine Glanzleistung. Wehe es ist nur ein bisschen schlechter als hervorragend. Dann verspreche ich dir, wirst du dir das dein ganzes Leben voll anhören müssen.” Sofort grinste Tai breit und hob seinen Daumen hoch. “Super!” Er drehte sich herum und ging in Richtung von Davis und Ken. Der jüngere Braunhaarige hatte ihn schon gesehen und winkte ihm wie wild. Matt seufzte erneut auf. Warum hatte er sich erweichen lassen? Tai nervte ihn nur. “Hey Ishida!” Als sein Name gerufen wurde, drehte der Blonde sich nochmals um. “Ja?” Tais Grinsen war noch breiter geworden. “Du wirst es mir also mein Leben lang unter die Nase reiben? Das bedeutet wohl, dass wir beste Freunde für immer sind!” “Was?” Mit aufgerissenen Augen starrte Matt Tai nach, der nun zu Davis ging. “Arrgghhh!” fluchte Matt vor sich hin und war kurz davor, laut zu brüllen. Was hatte er da nur für einen Doofsinn verzapft? “Trainer Hyondo, das ist der neue Schüler, der gerne in die Fußballmannschaft möchte.” stellte Ken den Braunhaarigen vor. Dieser verbeugte sich leicht vor dem Trainer. “Yagami Taichi. Ich würde gerne bei ihnen mitspielen Trainer.” “Und wie kommst du darauf, dass du einfach mitspielen könntest? Wir haben hohe Anforderungen an unsere Fußballer. Und es gibt genug Anwärter auf einen Platz bei uns. Wir können nicht jeden nehmen, nur weil er gerne mitspielen möchte!” erwiderte Trainer Hyondo und sah sich Tai genau von oben bis unten an. Zumindest wirkte er schonmal sportlich. “Trainer. Taichi kann sehr gut Fußball spielen. Er wäre eine Bereicherung für unser Team!” brachte Davis aufgeregt hervor und fuchtelte mit seinen Händen in der Luft herum, deutete auf Tai, den Ball, auf das Tor und auf das Spielfeld. “Hast du ihn schon spielen sehen Daisuke?” Der Trainer sah Davis fragend an. Der zog seinen Kopf ein. “Also nicht direkt… also nicht persönlich… Aber ich habe nur Gutes gehört und…” “Motomiya! Hör auf zu reden! Wenn du ihn noch nicht gesehen hast, dann macht es keinen Sinn, dass du hier so große Reden schwingst!” fuhr der Trainer Hyondo Davis an, der daraufhin ganz klein wurde. Er hatte einen riesigen Respekt vor dem Mann. Der richtete seinen Blick auf Tai. “Du hast also schon gespielt?” Tai nickte. “Ja. Seit ich sieben bin habe ich Fußball gespielt. Erst nur in der Schule, danach dann in einem Verein.” “Und warum willst du jetzt wieder bei einer Schulmannschaft mitspielen?” Trainer Hyondo verschränkte seine Arme vor seinem Oberkörper und zog seine Augenbrauen hoch. Tai erwiderte seinen Blick fest. “Ich hatte tatsächlich erst überlegt, mir wieder einen Verein zu suchen. Aber dann habe ich mich für die Schulmannschaft entschieden. Erstens hat diese hier einen sehr guten Ruf. Glauben sie mir, bei einer schlechten würde ich nicht mitspielen wollen. Ich behaupte von mir, dass ich nicht so schlecht bin, aber unter Wert will ich mich nicht verkaufen. Zweitens, und das ist mein Hauptgrund, werde ich in knappen acht Monaten die Schule verlassen und ich weiß noch nicht genau, was ich danach machen möchte. Vermutlich gehe ich studieren. Und da ich auch noch nicht weiß, wo ich lande, reicht die Schulmannschaft erstmal aus. Ich will mich nicht unbedingt in eine Mannschaft fest einspielen und diese dann verlassen. Ich weiß, dass es bei einer Schulmannschaft nicht unbedingt so viel anders ist, aber ich bin in der Abschlussklasse und da ist es ja klar, dass ich am Ende des Schuljahres weg bin, außer ich drehe eine Ehrenrunde und das ist nicht mein Ziel. Ich würde Sie bitten, mir wenigstens eine Chance zu geben. Mehr als gewinnen können Sie nicht. Und wenn ich Ihren Anforderungen nicht genüge Trainer, dann ist es so in Ordnung. Aber wenigstens habe ich es probiert.” Und damit verbeugte sich Tai nochmal vor dem Trainer und verharrte in dieser Stellung. Trainer Hyondo sah erstaunt auf ihn hinunter, setzte aber sofort wieder eine undurchblickbare Maske auf. “Na gut, Yagami, richtig?” Tai richtete sich auf und nickte. “Du hast zehn Minuten. Dann zeig mir mal, was du kannst. Aber damit eines klar ist. Wenn du nur eine mittelmäßige Leistung bringst oder etwas, das nur in Ordnung ist, dann hast du meine Zeit verschwendet und eine weitere Chance bekommst du nicht.” Tai nickte. “Da liegt der Ball.” Trainer Hyondo deutete mit einer Hand auf den Ball und legte den Arm dann wieder vor seinen Oberkörper. “Okay.” Tai sah auf den Ball und holte tief Luft. Fußball war das, was er gerne machte. Es machte ihm Spaß, nein, es war mehr als nur Spaß. Es war ein Teil seines Lebens und er wollte das hier. Festentschlossen ging er auf den Ball zu. Er stellte seinen rechten Fuß auf den Ball. Mit einer kurzen Bewegung kickte er den Ball in die Höhe und fing ihn mit dem rechten Knie auf. Einen Moment musste er ihn ausbalancieren, dann lag er ruhig auf dem Knie. Trainer Hyondo nickte anerkennend. Mal schauen, was der Yagami noch zu bieten hatte. Dieser fing an, den Ball auf dem Knie in die Höhe zu kicken. Kurz darauf wechselte er zu seinem linken Knie. Eine Weile wechselte er zwischen beiden Knien hin und her, dann ließ er ihn fallen, fing ihn mit dem Fuß auf und kickte ihn wieder in die Luft. Hinter seinem Körper erwischte er ihn erneut mit dem Fuß, um ihn wieder nach vorne zu holen. So ging es ein paar Minuten hin und her. Ab und an benutzte er auch seinen Kopf. Dann fiel der Ball zu Boden. “Entschuldigung, das war schlecht.” brach es aus Tai hervor und mit großen Augen sah er zu dem Trainier. Der schüttelte seinen Kopf. “Das war alles, aber sicherlich nicht schlecht. In welcher Position hast du bisher gespielt?” “Ich war immer vorne mit in der Spitze. Ich kann aber auch Außen gut spielen.” “Okay… Ich will, dass du auf das Tor schießt. Du bekommst fünf Schüsse vom Elfmeter aus. Maseru,” Der Trainer sah zu einem Schwarzhaarigen, der eindeutig der Torwart der Mannschaft war. Er trug ein dunkelblaues Oberteil und hielt eine Schildmütze und Handschuhe in der Hand. “Trainer?” “Ab ins Tor.” “Jawohl.” Tai sah dem Torwart hinterher, der im Tor Stellung bezog, seine Mütze aufsetzte und anschließend die Handschuhe anzog. Tai kickte den Ball wieder nach oben und griff mit beiden Händen danach, ehe er diesen zu der Elfmetermarkierung vor dem Tor trug und ablegte. Er sah erneut zu Maseru und kniff die Augen zusammen. Er wollte zeigen, was er konnte. Allerdings schien der Torwart stark zu sein. Nach der Ansage des Trainers nahm er schließlich nur starke Spieler. Tai war sich bewusst, dass er beobachtet wurde. Nicht nur von dem Trainer und den Fußballern, nein, auch Matt saß da. Und er wollte der Meckerliese einfach beweisen, dass in ihm mehr steckte als nur ein Schwätzer. Er ging ein paar Schritte nach hinten, drehte sich herum, visierte den Ball an, kickte mit seiner Schuhspitze auf den Boden und lief dann los. Sein rechter Fuß traf das runde Leder und schleuderte es auf das Tor zu. Es knallte gegen die Latte und prallte ab. Maseru war gesprungen, sah aber zufrieden auf, als der Ball abprallte. “Verdammt!” fluchte Tai, während er den Ball holte. “Yagami! Ich erwarte mehr. Schön, wenn du ein paar Tricks draufhast, aber bei Spielen geht es nicht darum, wer den Ball am längsten in der Luft behält sondern ums Tore schießen!” “Ja Trainer!” entgegnete Tai. Er legte den Ball zurück auf den Elfmeter und ging erneut einige Schritte nach hinten. Jetzt aber! Er nahm Anlauf, traf erneut den Ball, der sich in Richtung Tor bewegte. Maseru sprang ab und direkt an seinem Handschuh vorbei landete der Ball in der Ecke links oben. “Yeah!” brüllte Tai auf und riss beide Hände in die Höhe. “Zwei von fünf verbraucht. Bleiben noch drei Yagami. Bisher noch nichts besonderes.” erschall erneut die Stimme des Trainers. “Jawohl Trainer!” brüllte Tai erneut über den Platz und legte den Ball erneut hin, den der Torwart ihm zugeworfen hatte. Auch der nächste Treffer wurde versenkt. Anschließend noch der vierte. Den fünften erwischte Maseru mit der Hand und schlug ihn aufs Spielfeld zurück. “Das waren dann fünf! Damit sind wir durch.” gab Trainer Hyondo von sich. Tai hörte nicht auf ihn und rannte auf den Ball zu, der ein paar Meter vor dem Tor lag. Maseru, der auf dem Boden kniete sah dies und rappelte sich auf, ehe er ebenfalls auf den Ball zu hechtete. Jedoch zu spät. Tai erwischte ihn und trotz aller Mühe des Torwarts landete er im Tor. Tai drehte sich herum und grinste den Trainer an. “Der war noch heiß.” erklärte er. Der Angesprochene verschränkte seine Arme vor seinem Oberkörper. “Du hattest fünf Schüsse. Davon hast du drei versenkt und zwei nicht…” Bevor er weiterreden konnte, schalteten sich die anderen Spieler ein. “Er ist aber wirklich gut Trainer!” rief Davis dazwischen und bekam Zustimmung von einigen anderen Spielern. “Trainer Hyondo, ich denke auch, dass er eine Bereicherung unserer Mannschaft wäre.” brachte Ken ruhig und besonnen hervor. Tai stand da und ballte seine Hände zu Fäusten zusammen. War das jetzt der Ernst des Trainers? Ja, den ersten Schuss hatte er verkackt, da gab er recht. Das war Scheiße gelaufen. Aber den letzten hatte er noch reingeschossen, auch wenn der Torwart ihn zuerst aufgehalten hatte. “Der letzte Schuss…” brachte er hervor und wollte einwerfen, dass das auch ein Tor gewesen war. Der Trainer hob jedoch seine Hand und brachte ihn so zum schweigen. “Du hast drei von fünf auf Anhieb versenkt. Das war nicht überragend, das war okay. Und das hatte ich dir gesagt, dass ich das nicht brauche.” Enttäuscht ließ Tai seinen Kopf sinken. Das war es also gewesen. “Aber…” kam von dem Trainer und sofort hob Tai hoffnungsvoll seinen Kopf. “Du hast Kampfgeist! Und das gefällt mir. Du hast nicht aufgegeben, als es eigentlich schon vorbei war, du hast weitergekämpft. Ich will dich noch richtig spielen sehen und dann entscheide ich mich.” “Ich verspreche mein bestes zu geben Trainer.” “Das erwarte ich.” Tai drehte sich begeistert um und blickte in Richtung von Matt, der wie versprochen auf der Tribüne saß und zusah… oder schlief… das konnte er auf die Entfernung nicht genau erkennen. Er hob breit grinsend seinen Daumen nach oben. Matt reagierte, verzog sein Gesicht ebenfalls zu einem Grinsen und hob seinen Daumen. Er schien wohl nicht zu schlafen. Ein paar Minuten später lief Tai mit Davis und Ken in der Spitze und verstrickten sich in Kämpfe mit der Verteidigung, bis sie auf das Tor schießen konnten. Nach einer halben Stunde beendete der Trainer das Übungsspiel. Es stand zwei zu null für Tais Mannschaft. “Das war nicht schlecht. Ihr müsst trotzdem weiterüben. Verteidigung, gebt euch mehr Mühe. Yagami?” “Ja Trainer?” “Du bist dabei. Hol dir morgen dein Trikot bei mir ab. Training immer Dienstags und Donnerstags.” Tai sah ihn mit großen Augen an. “Wirklich?” “Wenn du Probleme mit den Ohren hast, dann sollten wir es doch lassen.” “Nein, das ist super Sir! Vielen Dank.” Er verbeugte sich oft und tief. “Passt schon.” Der Trainer drehte sich herum und ging davon. Als er ein Stück weg war, sprang Tai begeistert in die Luft! “Yeah!” stieß er hervor und stieß seine Faust in die Luft. Er hopste begeistert in die Luft und streckte beide Daumen in Matts Richtung. Der erwiderte die Geste erneut. “Dann willkommen in der Mannschaft.” Ken legte dem Älteren eine Hand auf die Schulter. Der nickte. “Danke für eure Fürsprache.” “Das war doch kein Problem! Immerhin bist du gut.” brachte Davis hervor. Tai sah zu dem Kleineren. “Danke dir.” Davis nickte mit leuchtenden Augen. “Du hast deine Finger trotzdem von meiner Schwester zu lassen! Halte dich von ihr fern.” brachte Tai knurrend hervor und sofort erlosch das Leuchten in Davis Augen. “J-ja…” brachte er stotternd hervor. “Gut dass wir uns verstehen.” Tai blickte in Richtung von Matt und erkannte, wie dieser aufstand. “Also ich muss los.” brachte der Ältere hervor, griff nach seinem Rucksack und der Sporttasche. “Hey, warte doch.” Matt blieb stehen, als er Tai hinter sich hörte. “Und?” “Gut gemacht.” Der Blonde hob seine Hand, damit Tai einschlagen konnte. Das tat dieser auch begeistert und beide grinsten sich breit an, in diesem Moment völlig im Reinen mit sich. “Siehst du? Ich habe doch gesagt, dass ich gut bin.” erklärte Tai dann großspurig und deutete mit seinem Daumen auf sich. Und das war es gewesen mit der guten Stimmung zwischen den Beiden. Matt verdrehte seine Augen. “Du bist so ein Angeber!” knurrte er wütend und drehte sich herum. “Doofsinn! Ich bin gut! Das hat mit angeben nichts zu tun!” erklärte der Braunhaarige, während er dem Größeren hinterherlief. “Lass mich endlich in Ruhe! Ich habe dir zugesehen! Jetzt kannst du verschwinden.” “Ich habe aber keine Lust zu verschwinden.” “Hau endlich ab!” “Stell dich nicht so an.” Und so zankend begaben sich die Beiden auf den Heimweg. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)