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Decision of a soul

von

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Der Brunnen

Sie saßen noch eine Weile an dem Baum und genossen die Ruhe, bis Kagome plötzlich eine Idee kam. "Hey Rin, Kaede hat dich doch zu einer Miko ausgebildet, richtig?" Rin sah sie verwirrt an und nickte "Ich wollte mal wieder meine Familie in meiner Zeit besuchen, was hältst du davon, mich zu begleiten?" Rin wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. "Es gibt nichts entspannenderes, als in Ruhe ein heißes Bad zu nehmen und in einem anständigen Federbett zu schlafen. Vielleicht vergisst du für einen Moment deine Sorgen, wenn du mal von hier wegkommst. Also nur, wenn du solange Zeit hast." Rin musste etwas darüber nachdenken, sie konnte doch nicht einfach mal eben verschwinden, oder doch? Ob sie nun im Dorf blieb, oder in Kagomes Zeit reiste, Sesshomaru würde es sicher sowieso nicht mitbekommen. "Denkst du denn, dass mich der Brunnen durchlassen wird?" fragte sie schließlich. "Naja, einen Versuch ist es wert. Mein Großvater sagte mir, dass nur Mikos, die mächtig genug sind und Wesen mit sonderbaren Fähigkeiten möglich wäre, durchzugelangen." Kagome klang etwas unsicher. "Es wäre sicher mal eine schöne Ablenkung, für einen Tag in deine Welt zu reisen und deine Familie kennen zu lernen." dachte sich Rin. Die beiden entschieden sich, erst mal zurück ins Dorf zu gehen.

Derweil war Jaken wieder im Schloss angekommen und hatte seinem Meister berichtet, was geschehen war. "Rin wird noch einige Tage im Dorf bleiben, sie wird sich von Kohaku und Kiara zurückbringen lassen. Wann sie wiederkommt, wusste sie nicht." Sesshomaru ließ nicht erkennen, was in ihm vorging. "Wie geht es ihr?" fragte er kühl und Jaken antwortete: "Sie weinte sehr viel, das muss sehr schmerzhaft für sie gewesen sein." Doch Sesshomaru verzog noch immer keine Miene. "Ich muss etwas erledigen. Bleib hier im Schloss." befahl er Jaken, der sich verbeugte und erwiderte: "Ja Meister Sesshomaru, seid unbesorgt. Ich werde dafür sorgen, dass hier alles läuft wie es soll..." Doch während er noch sprach verließ Sesshomaru bereits den Raum und verschwand.

Rin und Kagome kehrten wieder ins Dorf zurück. Kagome erzählte Inuyasha von ihrem Plan, in die Neuzeit zu reisen, doch er war nicht sonderlich begeistert von der Idee. "Der Brunnen hat dich damals aus einem bestimmten Grund durchgelassen, ich glaube nicht, dass Rin ihn einfach so passieren kann, weil sie gerade Lust dazu hat." Doch Kagome entgegnete: "Sie tut es ja nicht, weil sie gerade Lust dazu hat, sondern weil hier alles zu viel wird und sie mal Ruhe braucht. Wir werden es versuchen." Inuyasha konnte die beiden sowieso nicht aufhalten, also nickte er bloß und die beiden machten sich am nächsten Tag auf zum Knochenfresserbrunnen.

Als sie schließlich davor standen, wurde Rin nervös. Es war ihr irgendwie zuwider, durch die Zeit zu reisen, ohne einen triftigen Grund zu haben, doch auf der anderen Seite wollte sie ihren Schmerz einfach mal vergessen. Doch ob das so eine gute Idee war? Sie würde es drauf ankommen lassen, der Brunnen sollte entscheiden. Vielleich ließ er sie ja gar nicht durch. Sie stieg mit Kagome auf den Brunnen und sah hinein. "Sag mal Kagome, hat euer Schrein eine Holzdecke?" Kagome sah sie freudig an, der Brunnen ließ sie also durch. Gerade, als die beiden hineinspringen wollten, vernahm Rin eine ihr sehr vertraute Stimme: "Was soll das werden?" Rin drehte sich abrupt um und fiel vom Brunnen. Sofort richtete sie sich wieder auf und rief freudig "Meister Sesshomaru!", ungläubig darüber, dass er dort stand. Sorgte er sich etwa um sie? Sie lief auf ihn zu, doch blieb kurz vor ihm stehen. Sie traute sich nicht, ihn zu umarmen. Er sah Rin fragend an und sie fing an zu erklären: "Kagome fragte mich, ob ich sie in ihre Zeit begleite, ich dachte, es wäre eine gute Ablenkung nach...naja...Kaedes Tod." Sesshomaru sah sie an und wusste nicht, was er sagen sollte. Er wand sich zu Kagome: "Eine Miko sollte wissen, dass Rin nichts in deiner Zeit zu suchen hat, sie gehört hier her." Damit drehte er sich um und ging weg. "Ich sollte ihm wohl folgen, richte deiner Familie und den Anderen Grüße aus." Sie umarmte Kagome zum Abschied und lief Sesshomaru hinterher. Als sie neben ihm angekommen war, nahm er sie auf den Arm und hob ab. Während sie flogen, sagte er kein Wort. Man konnte sehen, dass ihm etwas durch den Kopf ging. Wieder am Schloss angekommen setzte er Rin ab, hielt sie jedoch an der Hand fest. "Hättest du den Brunnen passieren können?" fragte er sie mit nichtssagendem Blick und Rin, die sich nichts weiter dabei dachte antwortete: "Ja, ich denke schon. Ich konnte zumindest die Holzdecke des Schreins auf der anderen Seite sehen." Sie sah ihn fragend an, doch er sagte nichts weiter dazu. Er drehte sich um und ging in Richtung seines Schlafgemachs. "Geh und ruh dich aus Rin." Und Rin erkannte etwas in seiner Stimme, dass sie nur schwer zuordnen konnte *War er gekränkt?* Das hatte sie sich sicher nur eingebildet. Sie ging auf ihr Zimmer, legte sich hin und schlief sofort ein.

Am nächsten Tag fiel ihr ein, dass sie ja trainieren musste, sie sollte schließlich mit Sesshomaru zu einem anderen mächtigen Dämon reisen, und das schon in sechs Wochen. Es kam ihr sehr gelegen, so konnte sie sich in nächster Zeit gut ablenken und verfiel nicht ständig ihrer Trauer. Sesshomaru beobachtete sie regelmäßig dabei, ohne dass Rin es bemerkte. Sie bekam ihn selten zu Gesicht, was bei ihrer Trauerbewältigung nicht besonders hilfreich war. Im Gegenteil, es kam ihr so vor, als würde er sie bewusst meiden, seit sie am Brunnen war. Wenn sie ihn im Schloss antraf, würdigte er sie keines Blickes. Rins Herz war darüber sehr betrübt. Sie trainierte sehr hart, doch schaffte es nicht, ihre Gedanken abzustellen und mit ihrer Trauer fertig zu werden. Nach zwei Wochen reichte es ihr, sie würde ihn fragen, was los war. Was sollte er schon tun? Fest entschlossen ging sie eines Abends zu seinem Schlafgemach, atmete tief durch und klopfte an der Tür. "Komm herein Rin" forderte er sie auf.

Sie betrat den Raum und schloss die Tür hinter sich. Sesshomaru stand an einem Fenster, mit dem Rücken zu ihr gewandt. Als sie ihn da stehen sah, beschleunigte sich ihr Herzschlag. Sie nahm all ihren Mut zusammen und fragte: "Warum geht ihr mir die ganze Zeit aus dem Weg? Seit wir zurückgekommen sind habe ich euch kaum gesehen. Ist es euch egal, wie es mir geht? Ich brauche euch!" Sie bemerkte gar nicht, wie verzweifelt sie sich anhörte. Es dauerte eine Weile, bis er ihr eine Antwort gab. Rin stiegen Tränen in die Augen. Sie wollte das Zimmer schon wieder verlassen, als er endlich sprach: "Weißt du, wem der Brunnen den Durchgang gewährt? Es ist nur wenigen Wesen gestattet, ihn zu passieren. Sehr starken Mikos, deren Schicksal sie auf die andere Seite führt, oder jenen, die es von ganzem Herzen wünschen." Rin sah ihn erstaunt an, sie verstand nicht ganz, worauf er hinaus wollte. Er sprach weiter: "Also, was trifft auf dich zu? Denkst du, dein Schicksal führt dich auf die andere Seite? Eher unwahrscheinlich. Ich muss also davon ausgehen, dass du unbedingt hier wegwolltest. Fort aus dieser Welt. Fort von mir." Er drehte sich nun um und sah ihr direkt in die Augen. Sie war geschockt über das, was er sagte. Er dachte also, sie wollte fort von ihm? Das konnte sie nicht so stehen lassen. War er deshalb so enttäuscht, dass er Wochenlang nicht mit ihr sprach?



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