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La nuit étoilée

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
(Bitte beachtet, dass das eine Fanfiction ist und die Inhalte (besonders in diesem Kapitel) reine Spekulationen von mir sind)

Maman (fr.) - Mama Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Das Trauerspiel geht weiter... oder doch nicht..? :o
Kommen wir noch zu unserem lang ersehnten Happy-ending..?
Wir werden sehen! Viel Spaß beim Lesen von diesem Kapitel! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich möchte euch erst einmal mitteilen, dass ich einen (schwerwiegenden) Fehler bei der Recherche begangen habe, den mir Bloonaa netterweise mit Referenzen mitgeteilt hat. Herzlichen Dank dafür! :)
Es geht darum, ob Marinette und Adrien von Hawk Moth wissen und nicht nur von den bösen Akuma. Und ja, sie tun es! Das habe ich total vergessen... Schande über mich xD
Aber ich hoffe, es stört die Fanfic hier nicht und dass ich mich noch aus der Lage rauswieseln kann. Eine Idee kam mir in dem letzten Monat auch, weswegen das Kapitel etwas auf sich hat warten lassen :D

Hier (leider nur) eine Skizze zu Marinettes Akuma-Form "Masquerade": https://www.pic-upload.de/view-33078632/18155330_1174689189323880_1299295981_n.jpg.html
Ich habe etwas ausführliches infolge der Dokomi-Vorbereitungen leider nicht machen können. Aber somit habt ihr eine Vorstellung von ihr! :)
Leider werde ich Adriens Gedicht nicht umsetzen können. Das bleibt eurer Fantasie überlassen. Ich habe viel überlegt, aber ich bin keinesfalls ein Dichter. Daher tut es mir Leid, aber ich hoffe, ihr könnt mich verstehen >~<

So, und nun... Viel Spaß bei dem vorletzten Kapitel von "La nuit étoilée"! Komplett anzeigen

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1 - Câlin

Câlin (fr. Zärtlichkeit)
 

Cat Noir lehnte Ladybug sanft gegen seine Brust, als sie zum Boden sank, erschöpft von dem Kampf, den sie eine Weile zuvor führten. Vereinzelt verschwanden die letzten magischen Marienkäfer ihres Glücksbringers ins Schwarz des Nachthimmels und hinterließen die Stadt so unberührt wie zuvor.
 

„Du hast es geschafft, Mylady“, flüsterte Cat Noir ihr zärtlich zu. Doch sie war zu erschöpft, um sich über seine zuckersüßen, flirtenden Worte aufzuregen. Sie schaffte es nicht einmal mehr ihm einen vernichtenden Blick zu zuwerfen.

Währenddessen legte er seine Arme um sie, sodass er mit ihr aufstehen konnte.
 

Sie hatten beide nicht genügend Zeit, um sich zu erholen, denn beider Miraculous waren kurz davor ihre Verwandlung rückgängig zu machen. Ein Blick auf einen ihrer Ohrringe verrieten ihm sich besser auf den Weg zu machen, statt noch weiter auf dem Dach zu verweilen.

Mit einem kleinen Sprung verließ er den Platz, wo der Kampf statt fand, der sie beide an ihre Grenzen gebracht hatte, mit der ablaufenden Zeit der Miraculous in seinen Ohren.

Dennoch würde er es eher riskieren, dass ihre Identitäten preis gegeben würden, statt sie auf dem Dach zurück zu lassen, bis sie sich erholt hätte.
 

Als er auf einem weiteren Dach ankam, zögerte er für einen Moment.
 

Wohin sprang er überhaupt?

Die Richtung, in die er sich bewegte, würde ihn zu dem Haus von Marinette und ihrer Familie bringen.
 

Eine beklemmende Schwere machte sich in seiner Brust breit, wenn er Ladybug ansah. Wusste er tief im Inneren schon wer sie war? Tatsächlich hatte er da eine Vermutung.

Nein, mehr als nur eine Vermutung.

Ihm fehlte nur noch die Bestätigung.
 

„Was tust du da, Cat Noir...?“, murmelte Ladybug mit kaum geöffneten Augen.

„Sssh, Mylady, du musst dich ausruhen“, entgegnete er ihr mit leiser Stimme. Anstelle ihres beharrlichen Protests, wenn er sich um sie sorgte, nickte sie nur leicht. Ihre Miene entspannte sich und sie schlief gänzlich ein.
 

Er seufzte erleichtert, als er das Dach der kleinen Bäckerei erreichte, von wo er ins Haus kam, ohne unnötig Aufmerksamkeit zu erregen. Den Eingang kannte er auch nur wegen des einen Treffens mit Marinette, als er mit ihr für den Spielewettbewerb trainiert hatten.
 

Wenn Ladybug noch wach gewesen wäre, hätte er keine Idee gehabt, wohin er hätte gehen sollen. Sein Zuhause war keine Option und ihr „Eventuelles“ ebenfalls nicht. Er riskierte, wenn sie aufwachte, dass sie herausfinden würde, dass er über ihre Identität Bescheid wüsste. Sofern sie es war, von dem er dachte, dass sie es war.

Dennoch würde es die Situation für Cat Noir nicht verändern, weil sie wahrscheinlich überhaupt keine Idee hatte, wer er hinter der Maske war.
 

Er stieg durch die Dachluke und landete leise auf dem hölzernen Boden von Marinettes Zimmer. Dann suchte er nach einem Anzeichen von seiner Klassenkameradin. Aber sie war nicht hier.

Im Moment gab es keinen Schulausflug oder andere Projekte, für welche sie einen längeren Aufenthalt in einer anderen Stadt oder in Paris benötigen würde. Er fragte sich, ob sie vielleicht bei Alya übernachtete.
 

Cat Noir ging auf das Bett zu, legte Ladybug vorsichtig darauf und bedeckte sie mit der Bettdecke. Sanft strich er ihr über die Wange, bevor er sich zu der Dachluke herumdrehte.
 

Würde es in Ordnung gehen, wenn Ladybug nicht Marinette war und die beiden sich in ihrem Raum treffen würden?

Es würde wohl ein peinlicher Moment aufkommen.

Aber seinen Helden in dem eigenen Zimmer vorzufinden würde okay sein, oder?
 

Kurz bevor er die hölzerne Leiter hinaufsteigen wollte, bemerkte er das permanente Piepen ihrer Ohrringe. Dann folgte ein helles Licht, das den Raum für wenige Sekunden erfüllte, bevor er wieder in die Nacht eintauchte.
 

Er zögerte.
 

Sein Griff löste sich von einer Strebe. Sein Herz hämmerte wild gegen seine Brust, als er sich dazu entschied sich vom Hinaufgehen abzuwenden, um zu sehen, wer seine geliebte Ladybug wirklich war. Es war nicht leicht für ihn seine Atmung ruhig zu halten, als er näher zum Bett herantrat. Langsam kniete er nieder und fokussierte den Boden.
 

Warum war er nur so nervös?

Nach all seinen lockeren, flirtenden Sprüchen, fehlte ihm nun der Mut sie einfach anzusehen?
 

Als wäre es so einfach wie es in seinem Kopf klang. Doch dieser eine Blick könnte all die Erinnerungen zerstören, die die beiden bis heute als Helden von Paris geschrieben hatten. Zweifel machte sich in seinem Kopf breit. Sollte er das wirklich tun?

Er schüttelte seinen Kopf und nahm all seinen Mut zusammen, während er sich daran erinnerte, dass sich durch das nichts zum schlechteren drehen würde.
 

Allmählich wanderten seine Katzenaugen zu ihrem Gesicht.

Eine kleine, rote Fee mit einem schwarzen Punkt auf dessen Kopf lag auf dem Kissen.

Es musste ihr Kwami sein.
 

Als er seine Hand auf die weiche Decke legte, sah er, dass die Zeit auch gegen ihn arbeitete. Es war nur noch eine Klaue auf seinem Ring zu sehen. Er hatte also nur noch etwas mehr als eine Minute.
 

Vereinzelt fielen ein paar Strähnen in ihr Gesicht.

Ein kleines, befriedigendes Lächeln schlich sich auf seine Lippen, während er mit der Wahrheit konfrontiert wurde. Er strich ein paar Strähnen zur Seite und küsste sie zärtlich auf die Wange, bevor er sich umdrehte und aus der Dachluke sprang.
 

Es war schwer für ihn sie jetzt zu verlassen. Nach all der Zeit wusste er die Wahrheit und wollte sich ihr offenbaren.
 

Aber es war besser so. Besser, dass Marinette nichts von alldem wusste. Gerade weil sie es war, die so darauf beharrte, dass ihre Identitäten geheim bleiben sollten.
 

Gerade rechtzeitig erreichte er die Straße vor der Bäckerei, als sein Anzug sich in grünem Licht auflöste und einen seufzenden Adrien zurückließ. Er wandte sich noch ein letztes Mal zu der Bäckerei um, wobei er sich etwas unschlüssig am Hinterkopf kratzte.
 

„Adrien... Ich habe Hunger“, unterbrach Plagg nörgelnd seinen Gedankenstrom. Die kleine, schwarze Katze schaute matt zu ihm auf und gähnte ihm entgegen.
 

„Lass uns nach Hause gehen“, entgegnete Adrien ihm mit einem leichten Lächeln und schritt durch die dunklen Straßen von Paris, „Ich sag es ungern, aber du hast dir deinen Camembert heute wirklich verdient.“

2 - Confusion

Confusion (fr. Verlegenheit, Durcheinander, Unklarheit)
 

„Oooh, Marinette!“, Alya kam freudig um die Ecke und schlitterte mehr oder weniger in den Klassenraum zu ihrem Sitzplatz, „hast du den Kampf gesehen? Es war einfach unglaublich, wie Ladybug in letzter Sekunde den Fiesling aufhalten konnte. Ich dachte schon, es wäre mit Paris vorbei, aber sie hatte natürlich noch ein Ass im Ärmel!“

Alya poste heldenhaft, um Ladybug zu imitieren, die Hände erhoben und einen siegessicheren Blick auf dem Gesicht. Marinette schaute sich das Schauspiel amüsiert an, wie eigentlich jedes Mal, nachdem sie als Ladybug Paris rettete. Und ihre Freundin war stets bestens über die Geschehnisse informiert.
 

Alyas triumphierendes Lächeln ging in eine besorgte Miene um, als sie sich zu Marinette beugte.

„Alles in Ordnung? Du siehst aus, als hättest du kaum ein Auge zumachen können.“

„Sowas in der Art…“, lächelte Marinette verlegen und zuckte mit den Schultern. Bevor Alya weiter nachhaken konnte, kam auch schon ihre Lehrerin ins Klassenzimmer und bedeutete allen, sich zu setzen.
 

Es waren noch die Auswirkungen von dem Kampf gestern, die sie so ausgelaugt hatten. Alya hatte nicht ganz unrecht damit, dass der Ausgang des Kampfes knapp aussah. Es war in der Tat ein sehr mühsamer Sieg. Cat Noir und sie hatten bisher noch nie solch große Schwierigkeiten gehabt einen Akuma zu besiegen.

Was Marinette allerdings weitaus mehr beunruhigte, war, dass sie sich nicht daran erinnern konnte, wie sie nach Hause kam. Es war wie eine Lücke in ihrem Gedächtnis. Selbst Tikki wusste nichts darüber. Aber egal wie sehr die beiden es versuchten, sie kamen zu keinem Ergebnis.

Das verunsicherte Marinette nur noch mehr.
 

Sie seufzte kurz und schlug das Buch auf, in dem sie gerade in der Schule arbeiteten. Sie stützte ihr Kinn auf ihre Handfläche und sah nachdenklich nach draußen.
 

Im Hintergrund wurde die Stimme ihrer Lehrerin immer dumpfer, die etwas an die Tafel schrieb. Regen plätscherte mit großen Tropfen gegen die Scheiben und verwandelten Paris in ein nasses Grau.
 

Als die Schulglocke ertönte, packte Marinette ihre Sachen ein und ging zum Ausgang. Es war alles eher die Routine, die sie von der Schulbank auf dem Weg nach Hause führten. Sie zermarterte sich eher den Kopf über das „Wie?“, wobei sie zu keinem richtigen Ergebnis kam. Es blieb ihr also scheinbar keine Wahl, als Cat Noir beim nächsten Aufeinandertreffen damit zu konfrontieren. Er war ja bei ihr gewesen. Er müsste also mehr darüber wissen, oder?
 

„…te?“
 

„…Mari-?“ Sie schreckte auf und zog unbewusst schützend ihre Arme vor sich. Mit großen Augen starrte sie die Person vor sich an.
 

Als würde sie sich die Kopfhörer abnehmen, so gelangten alle Geräusche der Umgebung wieder an ihre Ohren. Der starke Regen, der auf die Steine vor der Schule plätscherte, die Autos, die im Verkehr ab und zu hupten, das Geplärre der Schüler, die in den Gängen waren und…
 

Adrien, der vor ihr stand und sie angesprochen hatte.
 

Was hatte er gesagt?
 

Mittlerweile stand er mit einer eher fragenden Miene da, als seine noch leicht winkende Hand, mit der er ihr offensichtlich versucht hatte, sie wieder in den Alltag zurück zu holen, an seine Seite sank.
 

„A…A…Adrien?“, sie fiel sofort in Verlegenheit und fasste sich an den Hinterkopf, während sie versuchte ihre Unsicherheit weg zu kichern. Natürlich nahm das wieder einen katastrophalen Verlauf und Ayla war auch nicht in der Nähe, um ihr aus der Patsche zu helfen.

„Hier…“, Adrien kramte in seiner Tasche und holte dann ein Heft heraus, dass er ihr reichte, „du sahst heute so abwesend aus. Damit solltest du die Themen aufholen können, die wir heute im Unterricht besprochen haben.“ Marinette war zu perplex, um irgendetwas zu sagen. Erst als Adrien ihr zu lächelte, taute sie auf.

„… Heft! Äh…“, sie fasste sich an die Stirn, " Danke.“

Sie wollte gerade nach dem Heft greifen, als ihre Finger gegen seine stießen und sie vor Schreck ihre Hand zurück zog. Mit einem Flattern fiel das Heft auf den Boden.

„Ah…!“ fiepste sie und wollte sich gerade nach dem Heft beugen. Allerdings hatte Adrien genau das gleiche vorgehabt, so dass ihre Köpfe aufeinander prallten. Mit vor Schmerz verzogener Miene trennten sie sich voneinander und lächelten beide etwas verlegen.

„Hier…“, Adrien hatte das Heft aufgehoben und bot es ihr erneut an, „ist wirklich alles in Ordnung?“

Der Kopfstoß hatte etwas Gutes. Marinette war in ihrem Gefühlschaos etwas runter gekommen und nahm das Heft dankend an sich.

„Nein… Äh, ja doch…“, stammelte sie, „so halb.“ Bevor Adrien noch etwas zu ihr sagen konnte, winkte sie ihm zu und verschwand nach draußen in den warmen Regen.
 

„Ach, Marinette…“, Alya kicherte ihr von der anderen Seite ihres Telefonats entgegen. Marinette schmollte Alya durch ihre Handykamera an. Kurz darauf hob ihre Freundin den Finger mahnend: „Das muss sich bessern. Es kann doch nicht immer im Chaos versinken, wenn du mit ihm alleine bist!“

„Ich weiß…“, Marinette ließ sich verzweifelt ins Kissen sinken, während sie ihr Telefon vor sich hielt, auf dessen Bildschirm Alya zu ihr sprach.

„Du warst heute aber auch ziemlich neben dir“, sagte Alya besorgt. Was sollte sie ihr schon sagen? Sie durfte ihre identität als Ladybug nicht ans Licht kommen lassen.
 

„Ich habe einfach nur schlecht geschlafen“, tat Marinette damit die Sache zur Seite und seufzte, „leider erledigen sich die Hausaufgaben nicht von selbst.“ Ihr Blick wanderte in Richtung ihres Schreibtisches.

Damit verabschiedeten sich die beiden voneinander und Marinette setzte sich auf ihren Stuhl. Sie quiekte vergnügt, als sie Adriens Heft aus ihrer Tasche herausholte. Doch das hielt nur kurz an, denn die peinliche Situation, als sie sein Heft mehr oder weniger erhielt, stieg ihr in den Kopf. Sie seufzte.
 

„Marinette! Und das gerade bei Adrien…“, stammelte sie kläglich zu sich selber. Innerlich hoffte sie, dass er jetzt nicht einen noch schlechteren Eindruck von ihr hatte. Immerhin waren da doch sicher auch mal normale Situationen… Oder?
 

Aber eines stand fest.

Sie musste Cat Noir damit konfrontieren, was an dem Abend geschehen war.

3 - Cadeau

Cadeau (fr. Geschenk)

 

Er wartete nur darauf, dass sein Wecker klingelte. Adrien war viel zu aufgeregt. Seine Gefühle, Gedanken und Taten bildeten ein ziemliches Chaos in seinem Kopf.

 

Wie konnte er da schlafen?

 

Ladybug war Marinette. Marinette war seine Klassenkameradin, mit der er schon vieles unternommen hatte. Doch trotzdem gab es nie den Wink einer Chance, dass er schon vorher hätte heraus finden können, dass sie diejenige war, die er so anbetete. Als Cat Noir legte er es viel mehr darauf an, ihr zu schmeicheln. Als er selbst war es allerdings viel schwieriger, wie er feststellen musste. Da er erst seit Kurzem so viel Kontakt zu anderen pflegte, wusste er natürlich nicht, wie er weiter vorgehen könnte, um Marinette näher zu kommen.

In der Schule konnte er nicht wirklich viel Zeit mit ihr verbringen. Außerdem würde Chloe ihm dazwischen funken, da sie den Tick hatte, ihn für sich und nur für sich zu beanspruchen.

 

War es so schwer sich einfach mit ihr treffen zu wollen, ohne, dass es gleich zu offensichtlich aussehen würde?

Als er aufstand, fasste er den Schluss, dass er ihr unauffällig begegnen sollte. Vielleicht durch Kleinigkeiten ihr Vertrauen gewinnen und dann würde sich doch ein Treffen von selber erschließen?

 

In seinem Klassenraum angekommen, musste er feststellen, dass Marinette früher als sonst da war. Allerdings sah sie ziemlich erschöpft aus. Mit ihren Gedanken schien sie auch ganz wo anders.

 

Er grüßte sie.

 

Wie zur Bestätigung kam nur ein knappes „Hi“, ohne wirkliche Registrierung ihrerseits, wer sie da angesprochen hatte. Adrien nahm es gelassen und setzte sich an seine Bank.

Alya und Nino kamen reingeschneit. Alya mit ihrer Faszination für Ladybug und ihren Taten, schlitterte zu Marinette und erzählte ihr was an dem Abend zuvor passiert war.

 

Im Laufe des Unterrichtes musste Adrien immer wieder feststellen, dass Marinette geistig nicht anwesend war. Ihr Blick war in das nasse Grau außerhalb der Schule gerichtet.

So langsam machte sich ein schuldbewusstes Gefühl in ihm breit. Vielleicht hätte er sie gestern Abend doch nicht nach Hause bringen sollen?

Doch jetzt gab es kein Zurück mehr. Dennoch sollte er darauf vorbereitet sein, falls Ladybug ihn mit der Angelegenheit konfrontierte.

 

 

Nach Schulschluss konnte er noch zu Marinette aufholen.

 

Was sollte er ihr sagen?

 

Hastig dachte er über eine Möglichkeit nach, um das Gespräch nicht zu aufgezwungen wirken zu lassen. Hatte er sonst auch solche Probleme sie anzusprechen?

 

Ihm wurde jetzt erst bewusst, was für ein beklemmendes Gefühl er plötzlich in sich trug. Er durfte es nicht Überhand nehmen lassen. Das würde seine und ihre Situation nur verschlechtern und mehr erschweren.

 

„Marinette!“, rief er ihr hinterher, doch sie reagierte nicht. Während er ihr folgte, kramte er in seiner Tasche nach seinem Heft, in dem er die Aufzeichnungen von den heutigen Stunden hatte.

Wiederholt sprach er sie an. Wie tief konnte man in Gedanken versunken sein?

Als er neben ihr her ging und sie immer noch nicht reagierte, winkte er ihr zu. Ganz plötzlich kam sie in die Realität zurück und erschrak.

Am Ende lief sein nett gedachtes Angebot auf eine gegenseitige Kopfnuss hinaus, da sie beide sein Heft hatten fallen lassen. Er tat es mit einem Lächeln ab und schmunzelte über Marinettes aufgewühlte Reaktion. Sie atmete tief durch, während er sein Heft aufhob und es ihr reichte.

„Ist wirklich alles in Ordnung?“, fragte er sie dann ein wenig besorgt und bekam als Antwort eine zwiegespaltene Reaktion. Doch bevor er sie noch weiter hätte fragen können, was los war, verschwand sie auch schon durch die Tür. Er hatte zwar eine Ahnung, was gewesen sein könnte, aber er wollte mehr darüber wissen, was sie dachte und vor hatte.

 

 

Zu Hause angekommen wurde er schon von Nathalie begrüßt und über seine täglichen Aktivitäten informiert. Diese menschliche Kälte störte ihn schon immer. Sei es von den Bediensteten oder seinem Vater. Zumal machte ihm das wieder deutlich, wie sehr er, trotz, dass er zu dieser Schule gehen konnte, immer noch künstlich von der Außenwelt abgeschottet wurde.

In seinem Zimmer angekommen, stellte er seine Tasche neben seinem Schreibtisch ab und schmiss sich aufs Sofa. Seine Handaußenseite ruhte auf seinen Augen.

 

„Adrien“, kam es melodisch aus der Richtung seiner Tasche, „kannst du mir nicht noch ein Stück Camembert geben? Bitte.“

Adrien lachte.

„Seit wann hast du denn gelernt ‚Bitte‘ zu sagen, Plagg? Außerdem hattest du heute schon drei Stücke“, entgegnete er. Langsam richtete er sich auf, um zu sehen, was der kleine Kater machte. Eigentlich durfte man ihn erst gar nicht aus den Augen lassen. Das endete immer fatal, da er nicht wirklich auf einen hörte.

Außer natürlich auf die Macht des Camembert.

 

Als er ein Rascheln aus einer seiner Schubladen hörte, zog er eine Augenbraue hoch und machte sie auf. Aus dem Zettelgewühl kam Plagg mit einem Seufzer und ein murrendes „Auch kein Camembert...“ heraus und flog durch das Zimmer.

In dem Augenblick fiel ihm ein rotes Stück Papier auf, das er vorsichtig zwischen seinen anderen Schriftstücken raus zog.

„Das war doch... die Antwort auf mein Gedicht“, sagte er zu sich selber und klappte die Karte mit einem Lächeln auf. Er wüsste zu gerne, ob Marinette sie ihm geschrieben hatte. Er konnte sich ja nicht nur auf den Zufall verlassen, dass ein Marienkäfer darauf gelandet war.

Ein Marienkäfer... Ein knappes Lachen entwich seiner Kehle.

 

Wie konnte er sich eine Chance erarbeiten, dass Ladybug und Marinette sehen, welche Gefühle für sie hegte? Vielleicht sollte er es mit einem kleinen Geschenk und einem weiteren Gedicht versuchen?

 

Er nahm sofort Stift und Papier zur Hand und schrieb ein paar Verse. Ab und zu korrigierte er eine Phrase, bevor er damit zufrieden war. Nachdem er es dann auf ein Briefpapier übertrug , legte er das fertig signierte Papier in einen Umschlag und tat es in seine Tasche.

Nun hatte ihn der Tatendrang gepackt. Es war so, als könnte er das Geheimnis, das er gestern Nacht herausgefunden hatte, nicht allzu lange für sich behalten. Er musste es los werden. Natürlich nur gegenüber der richtigen Person und zur richtigen Zeit.

Schnell zog er sich eine Jacke über und nahm seine Tasche.

 

„Plagg? Ich wollte nochmal los“, sagte er in sein Zimmer hinein. Als keine Antwort kam, seufzte Adrien, „okay, wir schauen auch bei dem Käseladen vorbei...“

„Auja! Spitze!“, klang es dumpf unter den Kissen auf seinem Bett hervor und er flog freudig zu ihm in die Tasche, die Adrien für ihn offen hielt.

Adrien schlenderte durch Paris zu einem Juwelier und schaute durch das Schaufenster auf die grazilen Ketten und Armbänder. Er hatte schon eine Idee, was es werden sollte und zum Glück hatte der Juwelier gerade auch genau das da, was er benötigte.

 

Mit dem Klingeln einer kleinen Glocke trat er durch die Tür in den kleinen Laden.

 

„Bonjour, Monsieur“, kam es von einem alten, hageren Mann hinter der Kasse, der gerade ein Schmuckstück begutachtete, „Nehmen Sie sich ruhig Zeit und suchen Sie sich etwas aus.“

 

Adrien nickte zur Bestätigung und wandte sich dem Armband zu, das er von draußen gesehen hatte. Es war ein silbernes Kettchen mit einem kleinen Lucky Charm in Form eines Marienkäfers.

Genau das richtige für Ladybug, oder? Zumindest verriet es nicht zu viel und es sah auch noch sehr hübsch aus.

 

Er trat zu dem Verkäufer und deutete hinter sich: „Ich hätte gerne das Armband mit dem Marienkäfer.“ Ein Lächeln schlich sich auf die Lippen des Mannes, als der an der Kasse vorbei schlenderte, um dorthin zu gehen, wo das Armband lag.

„Für Ihre Freundin?“, fragte er, als er zurück kam und das Armband in eine Schatulle tat.

Eine leichte Röte schlich sich in Adriens Gesicht: „Nicht so ganz...“

„Hmhm“, schmunzelte der Mann in seinen Schnauzer, „aber sie soll es wohl werden, wie es scheint, ja?“ Er bekam ein verlegenes Lachen als Antwort.

„Hier, auch gleich verpackt“, lächelte der Verkäufer dem Jungen zu. Er nahm das rot verpackte Geschenk entgegen und bezahlte dankend.

 

Auf seinem Rückweg sah er eine Menschenmenge, die aufgeregt in dieselbe Richtung starrten. Er vernahm ein paar Wortfetzen, die ihn darauf schließen ließen, dass Ladybug jemandem gerade wieder den Tag gerettet hatte.

Und wie zur Bestätigung lief sie gerade aus einer Gasse auf den Weg, den Adrien eingeschlagen hatte.

 

„Ladybug!“, seine Worte handelten bevor er mehr darüber nachdenken konnte, was er jetzt vor hatte.

Sie sah etwas aufgeschreckt zu ihm herüber. Als sich ihre Blicke trafen, stieg ihm eine wohlige Wärme ins Gesicht. Er konnte erkennen, dass sie etwas murmelte, aber nicht verstehen, was es war. Ein kurzes Wort.

Schnell lief er zu ihr herüber: „Hast du... gerade Zeit?“

Sichtlich irritiert nickte sie kurz und bevor sie antworten konnte, hatte er sie schon an ihrem Handgelenk gepackt und führte sie in einen nahe gelegenen Park. Adrien wusste, dass sie wahrscheinlich nicht viel Zeit hatten.

Deswegen war jede Sekunde Gold wert.

 

An einer Bank angekommen, bedeutete er ihr sich zu setzen und tat es ihr dann gleich.

„Du hast sicher viel zu tun...“, Adrien kramte in seiner Tasche, „deswegen wollte ich mich kurz fassen.“

Ladybug war ihm einfach gefolgt. Es war komisch, dass sie nichts gesagt hatte. Nicht einmal protestierte. Es war ein ganz anderes Gefühl ihm gegenüber, als wenn er ihr als Cat Noir begegnete.

 

„Hier...“, er bot ihr das schön verpackte Geschenk dar, worunter sich der Umschlag mit seinem kurzen Gedicht befand, „ich hoffe, dass es dir gefällt...“

Er lächelte sie an.

„I-ist das für mich...?“, stotterte sie fragend. Er nickte zur Bestätigung. Ihre blauen Augen wanderten zu dem Präsent. Doch kurz darauf ertönte das ihnen bekannte Piepen, wenn eine Minute abgelaufen war. Sie fasste sich unbewusst an ihr Ohr.

„Ah...“, kam es leise aus ihrer Kehle.

„Ist... alles in Ordnung?“, versuchte Adrien sein Wissen über das Zeitlimit zu verbergen.

„Ja, keine Sorge. Etwas Zeit habe ich noch“, sie lächelte ihm verlegen entgegen und wandte sich dann dem Geschenk zu.

 

Vorsichtig faltete sie das Papier auseinander und begutachtete die schlichte, aber schöne Schatulle. Wie zur Bestätigung, dass es eine gute Wahl war, starrte sie mit offenem Mund auf das Armband. Sie errötete.

„Aber... Das...“, versuchte sie ihre Überraschung und Freude in Worte zu fassen, „das kann ich doch nicht...“

„Schon okay“, lachte Adrien knapp“, soll ich dir helfen es um zu machen?“ Sie nickte kurz und bot ihm ihr Handgelenk dar. Vorsichtig legte er es ihr um und mit einem leisen „Klick“ rasteten die Enden ein. Mit einem Strahlen in den Augen begutachtete Ladybug das Armband.

 

„Danke...“, sagte sie sanft, „es ist wirklich schön.“

„Gut, dass es dir gefällt“, Adrien stützte sich mit dem Ellbogen an der Lehne der Bank ab.

„Und das hier?“, kam ihm eine Frage entgegen. Erst bemerkte er sie gar nicht, da er sie in gedanken versunken betrachtete. Doch dann schreckte er auf, als er ein Rascheln von Papier wahr nahm.

„Oh! Äh... Das...“, lachte er verlegen und tat seine Hände auf den Brief, „Es wäre mir angenehmer... wenn du dir das später ansehen könntest...“ Etwas aus der Fassung gebracht, starrte sie ihn an.

„Ääh... Okay...“

Ein erleichterter Seufzer entglitt ihm in Gedanken, als er ein erneutes Piepen wahr nahm und Ladybug aufstand.

„Das war das Zeichen zum Aufbruch“, lächelte sie ihm entgegen. Sie zögerte kurz, nachdem sie sich umgedreht hatte. Doch dann, Adrien konnte dem Geschehen nicht so schnell folgen, trat sie zu ihm heran, beugte sich zu ihm herunter und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Wange.

„Danke“, hauchte sie ihm leise entgegen und verschwand mit einer athletischen Bewegung auf die Dächer der Stadt.

Langsam fuhr er mit seiner Hand an seine Wange. Je mehr ihm bewusst wurde, was eben geschehen war, desto mehr stieg eine Hitze in ihm hoch.

 

Sie hatte ihn geküsst!

 

Zwar auf die Wange... Aber für den Anfang war das doch gar nicht so schlecht.

„Adrien... Wann bekomme ich endlich meinen Käse?“, murrte Plagg aus der Tasche und riss ihn aus seinen Gedanken.

„Gleich...“, seufzte Adrien ihm entgegen und seine Gedanken schweiften noch einmal zu diesem schönen Moment ab.

4 - Étourderie

Étourderie (fr. Schusseligkeit)
 

„Wo war denn Cat Noir heute...?“, seufzte Marinette, als sie sich als Ladybug durch die Straßen hangelte.

Auch, wenn sie beide ab und zu alleine unterwegs waren, um den Leuten in Paris zu helfen, wäre es ihr zumindest heute lieber gewesen, wenn sie Unterstützung von ihrem Partner bekommen hätte. Sie hatte sich ihren Kopf schon den ganzen Tag über ihr Aufwachen in ihrem Zimmer zermartert und war deswegen erschöpfter als sonst.

Zumal sie der Sache gerne auf den Grund gegangen wäre.

So verzögerte sich das alles nur unnötig.
 

Als sie in einer Gasse ankam, atmete sie tief durch, während sie sich ein paar ihrer Strähnen aus dem Gesicht wischte. Kurz blickte sie hinter sich, aber es war ihr niemand gefolgt. Es war noch ein längerer Weg bis zu der kleinen Bäckerei ihrer Familie. Vielleicht sollte sie doch noch ihr Jo-Jo dazu nutzen die Distanz zu überwinden.
 

Sie verließ die dunkle Umgebung und holte gerade mit ihrem Jo-Jo aus, als sie aus ihren Gedanken gerissen wurde.

„Ladybug!“, ertönte eine ihr bekannte Stimme. Sie wandte sich zu der Richtung um, von der sie gerufen wurde.

„Adrien...“, murmelte sie unbewusst und errötete leicht. Bevor sie sich wieder richtig fassen konnte, war er auch schon auf dem Weg zu ihr.
 

Kurze Zeit später waren sie in einem Park in der Nähe und setzten sich auf eine der Bänke. Sie checkte zwischendurch, wie viel Zeit ihr mit Adrien blieb.

Aber wie könnte sie sich einen so kostbaren Moment nur entgehen lassen? Sie wollte es bis zum letzten Moment ausreizen. Denn wann waren sie beide sonst einmal ungestört?
 

Sie beobachtete ihn dabei, wie er in seiner Tasche kramte und dann ein Geschenk herausholte.

„Hier...“, meinte er dann zu ihr und lächelte sie an, „ich hoffe, dass es dir gefällt...“

Sie schaute erstaunt von dem Geschenk zu ihm hoch und dann wieder zu dem Geschenk. Innerlich hoffte sie, dass er ihre Verlegenheit und Aufregung nicht bemerkte.

„I-ist das für mich..?“, stotterte sie und bekam als Bestätigung ein leichtes, herzerwärmendes Lächeln. Bevor sie dahin schmelzen konnte, piepten ihre Ohrringe.

Sie zuckte kurz zusammen.

„Ist alles in Ordnung?“, fragte er. Sein besorgter Hundeblick wärmte ihre Wangen auf.

„Ja, keine Sorge. Etwas Zeit habe ich noch.“

Vorsichtig faltete sie das rötliche Papier auseinander und enthüllte eine dunkle Schatulle. Mit einem dunklem Klacken öffnete sich der Deckel und auf einem perlfarbenen Kissen lag ein Armband mit einem kleinen Marienkäfer als Lucky Charm.

„Aber... Das...“, sie war so davon überwältigt, dass sie nicht die richtigen Worte fand.

„Das kann ich doch nicht...“

Adrien war von ihrer Reaktion sichtlich amüsiert und lachte knapp darüber.

„Schon okay, soll ich dir helfen es um zu machen?“

Da sie immer noch so wortkarg war, nickte sie ihm freudig zu und bot ihm sogleich ihr Handgelenk dar.

„Danke...“, sagte sie und strahlte immer noch vor Freude über sein Geschenk, das nun an ihrem Handgelenk baumelte, „es ist wirklich schön.“

Als ihre Hand wieder auf dem Papier ruhte, entdeckte sie noch ein Kuvert darunter und zog es hervor. Sie runzelte die Stirn: „Und das hier?“

Noch bevor sie den Umschlag öffnen konnte, verwehrten Adriens Hände auf ihm ihn auf zu machen.

„Oh! Äh... Das“, lachte er ihr verlegen entgegen und setzte sich dann wieder ordentlich hin. Er kratzte sich am Hinterkopf, während er vorsichtig zu ihr herüber sah: „Es wäre mir angenehmer... Wenn du dir das später ansehen könntest...“

„Ääh... Okay...?“, schmunzelte sie leicht. Ein weiteres Piepen ihrer Ohrringe unterbrach die seltsame Stimmung zwischen den beiden und Marinette stand auf.

„Das war das Zeichen zum Aufbruch“, lächelte sie und war schon auf dem Weg zu einem der Häuser, als sie dann doch kurz stehen blieb. Das war ihre Gelegenheit ihm richtig zu danken ohne irgendwelche Wortverdrehungen und anderen Peinlichkeiten!

Dennoch musste sie ihren ganzen Mut aufbringen und holte tief Luft, bevor sie sich umwandte und schnell an Adrien herantrat.

Sie beugte sich zu ihm herunter und drückte ihm einen sanften Kuss auf die Wange, bevor sie mit einer schwungvollen Bewegung den Park mit ihrem Jo-Jo verließ.
 

In ihrem Zimmer angekommen verwandelte sie sich zurück und fasste sich mit beiden Handflächen an ihre Wangen. Tikki flog vor sie und lächelte: „Marinette, das hast du prima gemacht!“

„Ist das gerade wirklich passiert?“, fragte sie freudig und schaute sich erneut das Armband an ihrem Handgelenk an, „nur schade, dass es in Wirklichkeit eigentlich für Ladybug gedacht war und nicht für mich.“

„Ach, Marinette. DU bist Ladybug“, sagte Tikki und hob das Kuvert vom Boden auf, der bei der Verwandlung zu Boden gefallen war, „Also galt das Geschenk auch dir.“

„Meinst du?“, lächelte sie freudig und nahm das Kuvert an.
 

„Und, was steht drin?“, fragte Tikki und flog um den Brief herum, um zu sehen, was drauf steht, „Oh, es ist ein Liebesgedicht, Marinette!“

„Von Adrien..:“, murmelte Marinette, als sie über die Zeilen strich. Es war so unwirklich, dass sie immer wieder die Zeilen lesen musste, um es sich klar zu machen, dass der Brief echt war, das Geschenk echt war und ihr Kuss...

Sie wurde rot, als sie an den Moment zurück dachte.

Seine Haut war so weich.
 

Aber was konnte sie jetzt machen? Immerhin wurde ihr jetzt klar, dass Adrien in Ladybug verliebt war. Doch sie konnte ihm nicht einfach ihre Identität preis geben, so gern sie es auch wollte. Sie seufzte, als sie sich auf ihr Bett fallen ließ.

„Ach, Tikki...“, grummelte sie, „das ist nicht fair.“ Kichernd flog Tikki neben Marinette.

„Gib nicht auf. Irgendwann wird er sicher erkennen, dass hinter Ladybug seine liebenswerte Mitschülerin Marinette steckt.“

„Das wäre schön...“

Ihr Magen fing an zu grummeln, als sie sich aufsetzte. Tikki kicherte über den Laut und flog zu der Treppe, die nach unten zur Küche und Bäckerei führte. Unten angekommen sah sie ihre Eltern vor dem Fernseher stehen.

Sie lugte an ihrem Vater vorbei, um zu sehen, was sich die beiden da ansahen.
 

»…es ist noch nicht geklärt, woher die ganzen Bäume kommen. Wir halten sie auf dem Laufenden. Und weiter geht es…«
 

Schnell tauschte sie einen fragenden Blick mit Tikki aus, die nur kaum merklich nickte. Danach ging sie leise zu der Schale mit den Keksen und packte ein paar in ihre Tasche ein, bevor sie wieder in ihr Zimmer verschwand.
 

Mit ein paar Sprüngen entfernte sich Ladybug vom Dach der Bäckerei in Richtung des Ortes, der in den Nachrichten gezeigt wurde. Schon als sie näher kam, fielen ihr die vielen Bäume auf, die auf der Straße und an den Wänden der Häuser wuchsen. Ziemlich skurril.

Aber wer dafür verantwortlich zu sein schien, konnte sie auf die schnelle nicht sehen.

„Das scheint ja zu einem großen Problem gewachsen zu sein, nicht wahr, my lady?“

Sie blickte neben sich und sah Cat Noir, wie er gegen eine der Schornsteine lehnte und mit seinem Gürtel spielte, während er zu den Bäumen nickte.

„Es fragt sich nur wo wir den Akuma finden“, entgegnete sie ihm und zeigte in die Richtung, in der die Bäume dichter zu werden schienen, „wir sollten dort drüben anfangen.“

Sie wollte gerade loslaufen, doch da Cat Noir keinen weiteren seiner Sprüche von sich gab, drehte sie sich zu ihm. Doch sein Blick war auf etwas anderes fixiert, während er sanft lächelte.

Ladybug sah an sich herunter und bemerkte das Armband.

„… Es scheint, als hätte ich einen Rivalen“, grinste die Katze dann, „aber ich glaube kaum, dass er gegen meinen Charme ankommt.“

„Träum weiter, Cat“, sagte Ladybug sicher und ließ den selbstsicheren Cat Noir mit seinem Geprahle stehen. Immerhin galt es den Akuma zu finden. Danach musste sie mit ihrem Partner eh noch über den einen Abend reden. Oder eher zum reden bringen.
 

Gerade als sie an dem Waldstück ankamen, sahen sie ein paar Schritte weiter einen Baum in Sekundenschnelle heran wachsen.

„Dann werden wir mal das Unkraut rupfen“, grinste Cat und beide pirschten sich an den Ort heran.

Dort angekommen sahen sie einen Mann, der dabei war die Straße zu gießen. Ladybug und Cat Noir tauschten einen fraglichen Blick aus. Doch bevor sie sich weiter darüber wundern konnten, wuchs ein neuer Baum heran.
 

„Haltet mich nicht auf!“, der Mann hatte die beiden bemerkt, als sie noch näher an ihn heran traten, „Paris hat es verdient gerettet zu werden, bevor Asphalt und Pflaster Überhand nehmen!“

„Dann sehen wir die Stadt vor lauter Bäumen nicht mehr“, meinte Cat Noir und sah kurz zu Ladybug, bevor er auf den Gärtner zustürmte. Doch bevor er überhaupt in seine Nähe kommen konnte, hielt der Mann seine Gießkanne in seine Richtung und aus der Öffnung sprießten Pflanzen, die Cat Noir vom Weg abbrachten. Er landete auf einem nahe gelegenen Ast und wandte sich an Ladybug: „Ich könnte Hilfe gebrauchen!“

Mit einem leichten Nicken versuchte auch sie ihr Glück. Sie sprang von Ast zu Ast, um in die Nähe von dem Gärtner zu gelangen. Als sie gerade mit ihrem Jo-Jo zuschlagen wollte, wuchs eine Pflanzenwand hinter ihrem Gegner empor und wehrte somit ihren Angriff ab. Da das nichts zu bringen schien, versuchte sie es direkt.

Nachdem sie vom Ast herab sprang und sich mit einer athletischen Rolle in der Luft an einem dicken Pflanzenstrang entlang hangelte. Sanft landete sie auf dem Strang und sprintete dann auf den Mann zu.
 

„Vorsicht, Pünktchen!“, rief Cat Noir und warf sich gegen eine von der Seite kommende Pflanze, die Ladybug von ihrem Weg abbringen sollte. Sie blickte nur kurz zurück, um zu sehen, ob es ihn hart getroffen hatte, doch er grinste ihr nur munter entgegen.

Für einen Moment, als sie zu dem Gärtner sah, dachte sie ein lilanes Licht in Form eines Schmetterlings vor dessen Gesicht gesehen zu haben. Doch da es schon wieder verschwunden war, war sie sich nicht ganz sicher. Dennoch konnte sie diesen Moment für sich gewinnen und kam nah genug an ihn heran, um für einen Schlag auszuholen. Bevor sie ihn jedoch treffen konnte, parierte er den Schlag und gewann wieder Abstand zu ihr.

Cat Noir landete in dem Moment neben ihr: „Wir kommen einfach nicht an ihn ran!“

„Das werden wir noch früh genug sehen...“, sagte sie sicher und warf ihr Jo-Jo nach oben, „Glücksbringer!“
 

Kurz darauf fielen ihr ein Saugglocke und ein Seil in die Hände, die sie etwas fragend anstarrte. Selbst Cat Noir hatte im ersten Moment keine Worte dafür übrig.

„Du weißt, dass wir einen Akuma fangen müssen?“, meinte er dann und zeigte zu dem Gärtner, der langsam in weite Ferne rückte.

„Warts nur ab!“, pflaumte sie ihm entgegen und sah sich um. Ein paar schlanke Äste in ihrer Nähe blinkten zusammen mit ihrem Seil auf, ebenso wie der Saugglocke und die Gießkanne, „Cat, hilf mir mal eben.“

Sie lief zu einem der Äste und hielt ihn fest. Ihr Partner tat es ihr gleich.

„Und jetzt ziehen!“, sagte sie und beide brachen den Ast ab. Schnell friemelte sie mit dem Seil einen Knoten an das eine Ende. Danach spannte sie den Ast zu einem Bogen, indem sie das andere Ende des Seils an der abgebrochenen Stelle verknotete.

Sofort testete sie die Spannkraft ihres neu erworbenen Bogens und war zufrieden damit. Beide schauten zu dem Gärtner, der weitere Bäume wachsen ließ.

„Du musst ihn für mich ablenken“, erklärte sie Cat Noir dann.

„Dein Wunsch sei mir Befehl, my lady“, entgegnete er ihr mit einer Verbeugung und huschte dann durch das Gestrüpp voran.
 

Kurze Zeit später fand sie sich in einer der Baumkronen wieder und verfolgte den Schlagabtausch zwischen Cat Noir und dem akumatisierten Gärtner. Kaum merklich blinzelte der Kater ab und zu in ihre Richtung, um zu sehen, wann sie bereit wäre. Als sie den Bogen anlegte, sprang Cat Noir in ihre Richtung, so dass sie auf die Öffnung der Gießkanne zielen konnte.

„Ladybug, jetzt“, rief Cat Noir dann und wich der Saugglocke mit einer Rolle in der Luft aus. Mit einem dumpfen Ton traf die Saugglocke die Öffnung der Gießkanne und versperrte somit weiteren Pflanzen den Wachstum.

In den unachtsamen Moment, in dem der Gärtner so geschockt von dem Angriff war und auf seine Gießkanne starrte, landete Cat Noir direkt vor ihm und trat die Gießkanne in die Luft.

Schnell fing Ladybug diese auf und zimmerte sie gegen den Baumstamm, auf dessen Ast sie stand. Als sie aufbrach, flatterte ein kleiner, dunkler Schmetterling heraus.

„Deine dunklen Zeiten sind vorbei, kleiner Akuma!“, rief sie, während sie mit ihrem Jo-Jo nach ihm zielte, um ihn einzufangen, „gleich musst du nicht mehr böse sein! Hab dich!“

Mit einem sanften Streichen über die Oberfläche ihrer Waffe, öffnete sie sich und ließ einen zarten, weißen Schmetterling in die Freiheit zurück.

„Tschüss, kleiner Schmetterling“, flüsterte sie ihm sanft zu und folgte ihm mit ihrem Blick in den Himmel.

Und als wäre es das erste Mal, war sie immer noch total beeindruckt davon, wie ihr Miraculous alles ungeschehen machte.

Als wäre nie etwas passiert.
 

„Marinette, du kommst zu spät!“, Tikki flog aufgeregt um sie herum.

Heute war es für Marinette irgendwie anstrengender als sonst, aufzustehen.

Nach dem Kampf am gestrigen Tag hätte sie ihre Identität fast preis gegeben. Da ihr nach der Benutzung ihres Glücksbringers nicht viel Zeit blieb. Sie kam nur noch dazu ihre Frage zu stellen, was an dem Abend geschah. Da aber Cat Noir eher spekulierende, reizende Gegenfragen stellte wie „Meinst du den Abend, an dem wir beide eng umschlungen den Nachthimmel betrachten konnten?“, war es ihr nicht mehr möglich, irgendetwas aus ihm raus zu holen.

Sie musste es das nächste Mal anders angehen.

„Marinette!“, holte Tikki sie aus ihren schläfrigen Gedanken in die Gegenwart zurück. Ein kurzer Blick auf ihren Wecker und sie sprang förmlich heraus ins Badezimmer.
 

Sie hatte es gerade so noch geschafft... zu spät zu kommen. Natürlich. Sie war ja immerhin noch sie selbst.

Ihre Chemielehrerin funkelte sie nur an und zeigte auf ihren Platz, an den sich Marinette still setzte. Alya lehnte sich zu ihr herüber: „Schon wieder verschlafen? Wie machst du das bloß immer? Hast du keinen Wecker?“ Doch Marinette bekam nur einen leichten Seufzer raus.

Wenn es nur das wäre.

Aber ihre Arbeit als Ladybug neben der Schule war ziemlich herausfordernd.
 

„Bearbeitet die Aufgabe bitte in den Gruppen, die ich an die Tafel geschrieben habe“, sagte Ms. Mendeleiv und teilte Zettel aus. Das Grinsen war kaum aus Marinettes Gesicht zu bekommen, als sie die Aufteilungen las. Alya zog amüsiert eine Augenbraue hoch.
 

„Hi“, Adrien wandte sich mit Nilo zu den beiden Mädchen um. Dann wurde sein Blick von etwas abgelenkt.

„Schönes Armband“, sagte er dann mit einem warmen Lächeln. Aus Marinettes Gesicht entwich die Farbe, als sie geschockt auf ihr Handgelenk sah. Sie hatte es vergessen abzunehmen!

„Tatsächlich“, sagte Alya, der es vorher noch gar nicht aufgefallen war, „...es sieht genauso aus, wie das, das Ladybug trug.“ Skeptisch sah sie Marinette in die Augen.

„Ach, wirklich?“, lachte Marinette unwohl, „das... ist mir gar nicht aufgefallen..?“

„Du fandest es sicher schön, als du es im Schaufenster gesehen hattest“, rettete Adrien sie vor Alyas analysierenden Blick.

„Jaa, genau“, zwinkerte Marinette Adrien zu, als wenn er es erraten hätte, dass sie es sich selber gekauft hätte.

„Ich wusste doch, dass niemand Ladybug widerstehen kann“, sagte Alya siegesbewusst, „selbst du nicht, Marinette.“

Marinette musste schmunzeln.

Das klang, als wäre sie ein Fan von sich selber... Nur als Superheld.

5 - La Vérité

La Vérité (fr. Die Wahrheit)
 

Sie hatte tatsächlich vergessen das Armband abzunehmen. Adrien musste schmunzeln, als er auf sie zukam. Am Tag zuvor konnte er noch rechtzeitig ihren Fragen bezüglich der einen Nacht ausweichen, aber dass das nicht mehr von Dauer sein würde, war ihm klar.

Er grüßte die beiden Mädchen, als er mit Nino an den Tisch trat, um mit ihnen die Aufgabe in Chemie zu lösen. Dabei fiel ihm direkt das Armband ins Auge. Sie hatte es tatsächlich vergessen abzunehmen.

Wüsste er nicht genau, dass Marinette Ladybug war, dann würde er immer noch im Unwissen schweben. Immerhin war Marinette fast gänzlich anders nach außen hin als Ladybug. Tollpatschiger. Dennoch konnte man viele positive Merkmale bei den beiden Charakteren erkennen, wenn man genau darauf achtete.
 

"Schönes Armband“, sagte Adrien und deutete mit einem knappen Nicken auf ihr Handgelenk. Er konnte richtig erkennen, wie aus ihr der Lebensgeist entwich. Das Lachen, dass sich in ihm aufstaute, musste er sich, so gut es ging, verkneifen. Das hätte die Situation wahrscheinlich nur schlimmer gemacht.

Sofort hatte Alya eine Fährte gerochen und rückte an Marinette heran. Adrien hatte für einen Moment vergessen, dass sie auch da war und musste jetzt mit ansehen, wie Marinette eine skeptische Analyse über sich ergehen lassen musste. Da sie immer hektischer und planungsloser zu werden schien, versuchte Adrien ihr aus der Patsche zu helfen. Immerhin hatte er sie da rein geritten.

Im Nachhinein war es ziemlich gemein von ihm gewesen, aber es hatte ihn so gefreut, dass sie es trug. Das konnte ja dann auch nur bedeuten, dass sie ihn mochte. Aber wie sehr war für ihn nicht ersichtlich.

Er musste immerhin auf ihre Antwort warten.

Die von Ladybug, um korrekt zu sein.
 

„Du fandest es sicher schön, als du es im Schaufenster gesehen hattest“, sagte er mit einem Lächeln. Alya blickte kurz zu ihm hoch, wandte sich dann aber wieder an Marinette. Aber sie schien von ihrer Pirsch abgekommen zu sein und fragte nicht weiter nach.
 

Zum Glück verging der Schulalltag ansonsten sehr friedlich.
 

Er wurde schon von seinem Fahrer erwartet, als er aus der Schule trat. Nachher musste er noch zum Fechten, aber vorher konnte er etwas Zeit zu Hause verbringen.

Es war alles wie immer. Sein zu Hause, das seit dem Verschwinden seiner Mutter so kalt und leer war. Die hohlen Klänge, sobald er einen Schritt auf den steinernen Boden tat. Und sein Zimmer erschien eigentlich viel zu groß, dass es ihn oft noch verlassener fühlen ließ. Zumal sein Vater auch kaum Interesse für seinen eigenen Sohn übrig zu haben schien.

Außer, wenn es um seine Sicherheit ging.
 

Er hatte eben erst seine Tasche abgestellt, als Plagg verträumt durch die Gegend düste und dann durch seine Zimmertür verschwand. Adrien zog fragend eine Augenbraue hoch und ging zur Tür.

In dem Moment lugte Plagg mit seinem Kopf durch die Tür:

„Psst, Adrien, da ist was super tolles Glänzendes!“

Bevor Adrien irgendetwas beanstanden konnte, war der kleine Kater auch schon wieder auf der anderen Seite verschwunden.

Als er aus seinem Zimmer schaute, war Plagg schon am Ende des Ganges zu sehen.

Und sein Vater, der zielstrebig in eine bestimmte Richtung ging. Kurz konnte er den Blickkontakt zu Plagg erhaschen und bedeutete ihm tonlos, das sein zu lassen, aber der Kater war einfach zu stur und begriffsstutzig.
 

Leise folgte auch Adrien seinem Vater in die obere Etage.

Er war lange nicht mehr hier hinauf gegangen. Immerhin hatte sich seine Maman dort oft aufgehalten und es war zu schmerzhaft für ihn dadurch an sie erinnert zu werden.

Gabriel trat an die Zimmertür und blickte kurz um sich. Adrien hielt im selben Moment vor Schreck die Luft an und presste seinen Rücken gegen die Wand. Erst als er das Einrasten der Tür ins Schloss hörte, traute er sich aus seiner Deckung hervor. Vorsichtig schaute er um die Ecke zu dem Zimmer, in das sein Vater gerade eingetreten war.
 

„Plagg, lass das…“, flüsterte Adrien ihm zu, als er sich auf die Türklinke setzte. Energisch bedeutete er dem Kater mit einer Handbewegung von dort wegzufliegen.

„Ich spüre etwas“, sagte er, während er mit seinen Ohren zuckte.

„Ich hoffe für dich, dass das nur dein Magen ist“, meinte Adrien etwas wütend. Er wollte gar nicht erfahren, was passieren würde, wenn sein Vater etwas über die Aktion gerade heraus finden würde. Und vor allem über Plagg.

Der Kater war sein letzter Ausweg in die Freiheit, wenn es sich sein Vater mit der Schule noch einmal anders überlegen sollte.
 

Dennoch… was wollte er in diesem Zimmer?
 

Adrien dachte bislang, dass es seit dem Verschwinden seiner Maman nie betreten worden war. Aber er wurde gerade mit dem Gegenteil konfrontiert.

So langsam stieg in ihm die Neugier und er trat an die Tür.

Da er durch das Schlüsselloch nichts erkennen konnte, öffnete er die Tür einen Spalt und blickte vorsichtig hinein.

In dem Moment jagte ihm ein kalter Schauer den Rücken hinunter.

Hatte er das richtig gesehen?

Sein Vater hatte sich soeben mit Hilfe eines fliederfarbenem Kwami verwandelt. Und das, was jetzt auf seine Hand flatterte, kam ihm nur allzu bekannt vor.
 

Ein kleiner, weißer Schmetterling.

Er brauchte nicht viel mehr Informationen, um zu erkennen, dass hinter all den Akumas sein Vater steckte. Der Schmetterling, der sich soeben in einen schwarzen Falter verwandelt hatte und nach draußen flog, war deutlich genug.

Sein Herz pochte wild. Seine Brust schmerzte. Er wollte weg laufen, doch seine Beine fühlten sich so schwer an. So schwer, dass er bei der kleinsten Bewegung ins Stolpern geriet.

Und er fiel.

Er spürte den Schmerz nicht, als er auf dem Boden aufkam. Und hörte nur ein lautes Fiepen in seinen Ohren, als er sah, wie die Tür aufging. Wie sein Vater sich langsam zu ihm umdrehte.
 

„Adrien“, hallte es dunkel durch das leere Zimmer. Die vielen kleinen, weißen Schmetterlinge wurden durch den Klang aufgeschreckt und flatterten ziellos durch die Luft. Wie ein weißer Wirbelsturm aus kleinen Blüten.

„Du steckst hinter all den Angriffen auf Paris..!“, kam es trocken aus seiner Kehle, während er versuchte auf die Beine zu kommen. Er blickte kurz um sich, aber Plagg hatte sich zum Glück versteckt.

Es war für sie beide besser, wenn sein Vater nicht auch noch hinter sein Geheimnis kam.

Aber was hatte Plagg so veranlasst ihn hierher zu verfolgen? Hatte er die Anwesenheit eines anderen Kwami gespürt?

„Das mag stimmen“, entgegnete sein Vater ihm kühl, während seine Handflächen auf seinem Stab ruhten, „doch alles dient nur einem Zweck.“

„Und das rechtfertigt deine Taten gegenüber Paris?!“, kläffte Adrien und stand auf. Er sah eine Wandlung in der Miene seines Vaters. Kurzzeitig sah es so aus, als würde er wirklich traurig sein.

„Ich werde es dir sagen, jetzt, da du meine Identität als Hawk Moth entdeckt hast“, Gabriel kramte in der Tasche seines Anzugs und holte eine Brosche heraus.

„Warum sollte ich dich nicht gleich an die Polizei auslie-“, Adrien verstummte, als er das Bild seiner Mutter in der Brosche sah. Er blickte ihn finster an.

„Du weißt, dass das Verschwinden deiner Mutter nicht aufgeklärt wurde“, erklärte sein Vater, „es gibt einen Weg sie zurück zu holen.“

Gabriel blickte in die fragende Miene seines Sohnes, bevor er die Brosche behutsam zuklappte und wieder in seiner Tasche verschwinden ließ.

„Mit Hilfe der Miraculous von Ladybug und Cat Noir erhält man uneingeschränkte Macht, mit der ich sie wieder zurück bringen kann.“

Das konnte nicht sein... Nicht wirklich...
 

Aber es machte dann alles einen Sinn.

Warum Marinette und er als Helden immer darauf achten mussten, dass die Personen, die akumatisiert wurden, nicht zu nah an ihre Miraculous kamen. Und dafür musste sein Vater erst die Stadt in Angst und Schrecken versetzen, damit Ladybug und Cat Noir auftauchten.

War das nur eine gut eingefädelte Lüge seines Vaters, der wahnsinnig nach Macht geworden war? Oder hegte er wirklich noch Gefühle für seine Frau, die verschwunden war und sie beide zurück gelassen hatte?
 

Doch, wenn diese Möglichkeit bestand, dass seine Maman wieder kommen konnte, dann musste er ihm doch helfen? Es schien so irrsinnig, aber sie fehlte ihm so.
 

„Ich werde dich nicht verraten...“, knirschte Adrien zwiegespalten und griff fest in seinen Arm, um den innerlichen Schmerz zu überkommen, „übertreib es bitte nur nicht. Die Leute von Paris müssen schon genug unter den Angriffen leiden.“

Kurz, bevor er den Raum verließ, konnte er ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen seines Vaters erblicken. Hätte er ihm offen angeboten, dass er ihm helfen könnte, würde seine Identität als Cat Noir auf dem Spiel stehen. Und das konnte Adrien zum derzeitigen Stand nicht riskieren.

Doch er hatte nun ein Ziel. Auch, wenn er sich dagegen sträubte, aber er musste seine Maman zurückholen. Selbst wenn es hieße, dass er gegen Ladybug kämpfen musste.
 

Aber er hatte schon einen Plan.

Er wusste immerhin, dass Ladybug Marinette war. Und wann wäre sie nicht verwundbarer, als in ihrer menschlichen Gestalt, während sie schläft?
 

Er lehnte sich gegen die Tür in seinem Zimmer. Er sah traurig auf den Ring an seinem Finger. Ein tiefer Seufzer entglitt seiner Kehle, als er die Tür hinab rutschte.

„Adrien..?“, fragte Plagg besorgt und setzte sich auf seinen Arm.

„Nicht jetzt, Plagg...“, Adrien versuchte den dicken Kloß, den er im Hals verspürte, runter zu schlucken. Es war so, als wäre es schwerer als sonst, wenn er traurig war. Immerhin stellte er sich gegen die Person die er liebte. Nur, um eine ihm wichtige Person zurück zu bekommen. Aber es würde Marinette ja immerhin nichts weiter passieren. Das war das einzige, woran er sich halten konnte.
 

Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass ihm nur noch wenige Stunden blieben, bis er sich in Marinettes Zimmer wagen würde.
 

Er musste es tun.
 

Für sie.

6 - Désespoir

Désespoir (fr. Verzweiflung)
 

Eine seltsame Nacht ging vorüber, als Marinette unsanft von ihrem Wecker aus dem Schlaf gerissen wurde.

Sie hatte von Cat Noir geträumt, der in ihrem Zimmer war und ihr süße Träume gewünscht hatte. Allerdings war seine sonst so heitere, flirtende Stimme von einer traurigen, verzweifelten Note begleitet. Selbst sein Lächeln wirkte aufgezwungen und falsch.
 

Schon seltsam.
 

Schnell richtete sich Marinette auf, als sie bemerkte, wie sie wieder dabei war in den Schlaf zu sinken. Ein Blick auf die Anzeige ihres Weckers reichte, um ihr zu zeigen, dass sie wieder einmal verschlafen hatte. Sie stand geschwind auf, zog sich um und hetzte die Treppe hinunter zur Küche, um ihr Brot ein zu packen.
 

Erst als sie durch die Haustür trat, fiel ihr etwas schwerwiegendes auf. Sie stoppte und drehte sich wieder zu der Bäckerei um.
 

Es fehlte etwas.
 

Um genauer zu sein, ihre kleine Freundin, die sie jeden Morgen versuchte zu wecken, wenn der Wecker versagte. Marinette klappte ihre Handtasche auf, aber Tikki war nicht zu sehen.
 

In der Eile war ihr gar nicht aufgefallen, dass sie Tikki gar nicht mit genommen hatte. Aber so tollpatschig wie sie nun mal war, hätte es auch sein können, dass sie sie einfach übersehen hatte.
 

„Hast du etwas vergessen, Marinette?“, fragte ihre Maman mit einem Lächeln, als ihre Tochter an ihr vorbei lief und nach oben hetzte.

Wieder in ihrem Zimmer abgekommen, ließ sie hinter sich die Bodenklappe zufallen. Ihr Blick streifte durch das Zimmer.
 

„Tikki..?“, fragte Marinette vorsichtig, um ihre Maman nicht aufmerksam werden zu lassen und ging durch ihr Zimmer. Doch es regte sich nichts.

Sie schaute auf ihrem Kissen nach, doch auch dort lag der kleine, aufgeweckte Kwami nicht.
 

„Tikki? Du weißt, dass ich zur Schule muss. Ich habe jetzt keine Zeit zum verstecken spielen…“, ihre Stimme klang etwas verzweifelt, als sie keine Antwort erhielt.

Sie ging zu ihrem Spiegeltisch und zog die Schublade auf, in der die kleine Schachtel lag, die sie irgendwann bei sich gefunden hatte und worin Ladybugs Ohrstecker steckten.

Doch selbst in der Schublade und dem Schächtelchen war sie nicht zu finden.

Gerade als sie hoch blickte, fiel ihr etwas bei ihrem Spiegelbild auf.

Sie fasste sich an ihre Ohrläppchen, nur, um für sich noch einmal das zu bestätigen, was sie im Spiegel gesehen hatte.
 

„Nein…“, murmelte sie und drückte aus Verzweiflung fester zu. Ihre Ohrläppchen brannten schon durch die Reibung.
 

Ladybugs Ohrringe waren weg.
 

Einfach weg.
 

Das konnte nicht sein.
 

Schnell lief sie zum Bett hinüber und wälzte die Decke beiseite. Sie hob ihr Kissen hoch, schüttelte es aus. Doch die Ohrringe waren nirgends vorzufinden.

„Ah…“, entkam es dumpf ihrer Kehle, als sie bemerkte, dass ihre Wangen feucht waren. Ihre Sicht trübte sich ein wenig und sie strich sich die Tränen aus ihren Augenwinkeln.
 

Kraftlos sank sie mit einem dumpfen Ton auf den hölzernen Boden.

Es wurde ihr erst allmählich klarer, was los war. Dass Tikki wirklich verschwunden war.

Ein ungewohnter Gedanke nach der ganzen Zeit.

Dennoch, ohne irgendetwas zu sagen, würde sie nicht weg gehen. Sie musste entführt worden sein.
 

Oder war das alles, was passiert war, einfach nur ein Traum gewesen?
 

In dem Moment kam ihr das Bild von Cat Noir wieder in den Kopf. Wie er in ihrem Zimmer stand und zu ihr ans Bett trat. Diese leidende, verzweifelte Miene…

„Das war gar kein Traum..?“, murmelte sie fragend.
 

Aber was sollte sie jetzt machen? Und vor allem… Warum sollte Cat Noir so etwas tun?

Woher wusste er, dass es ihre Ohrringe waren, die Ladybugs Schatz waren?

Wenn es denn auch wirklich Cat Noir war und nicht wieder eine Kopie wie Copy Cat, wie sollte sie da an ihn heran kommen. Als normaler Mensch blieben ihr nicht viele Möglichkeiten.
 

Sie zog sich an ihrem Spiegeltisch hoch, um die kleine Box einzupacken, in der sie die Ohrringe von Ladybug vorgefunden hatte. Etwas melancholisch strich sie über die glatte Oberfläche.
 

Sie musste Cat Noir treffen.

Aber dafür musste erst einmal ein akumatisierter Gegner auftauchen.

Gerade als sie durch das offene Fenster starrte, bemerkte sie eine Stimme in ihrem Kopf.
 

„Ich verstehe dein Leid. Wenn dir etwas Wichtiges genommen wurde und du es um jeden Preis zurück bekommen willst“, sprach eine dunkle Stimme zu ihr, „ich kann dir die Kraft geben, die du brauchst, um dein geliebtes Stück zurück zu bekommen.“

„Wer spricht da?“, sagte Marinette und schaute verwirrt um sich. Aber es war sonst niemand im Raum.

„Nenn mich Hawk Moth“

„Hawk Moth…?“, ließ Marinette den Namen auf ihrer Zunge zergehen. Ihr kam der Name nicht bekannt vor. Er musste telepathisch mit ihr Kontakt aufgenommen haben.

„Nun, was sagst du?“, fragte er dann. Sie konnte sein schelmisches Grinsen förmlich spüren.

„Das hat doch sicher einen Haken“, meinte Marinette kühl.

Hawk Moth lachte etwas wie zur Bestätigung.

Sie hatte also recht gehabt.

„Nicht ganz“, klärte er sie auf, „für die Kraft, die ich dir gebe, musst du mir eine Gegenleistung bringen. Etwas, was ich unbedingt haben möchte. Dieses Gefühl muss dir doch bekannt vorkommen?“
 

Natürlich. Sie wollte Tikki unbedingt wieder bekommen.
 

„Und was möchtest du haben?“, fragte Marinette.

„Zu dem kommen wir später, wenn es soweit ist.“

Marinette überlegte.

Sie hatte eine Chance, um Tikki wieder zu bekommen, auf einem Silbertablett serviert bekommen. Das klang zu schön um wahr zu sein.

Aber was war es, das Hawk Moth so sehr begehrte?
 

„Nun?“, riss er sie aus ihren Gedanken.

„Okay“, entgegnete Marinette gewappnet.
 

Doch gegen das, was kommen sollte, war sie alles andere als vorbereitet.

Sie hörte nur noch wie das dumpfe Lachen von Hawk Moth in ihrem Kopf widerhallte.

Es verdunkelte sich alles, als würde sie reglos in einem See ohne Boden immer tiefer sinken.

Das Licht an der Oberfläche wurde immer schwächer, bis es vollends verschwand.
 

Die Müdigkeit überkam sie und sie konnte nicht anders, als in einen tiefen Schlaf zu fallen. Das einzige, was sie noch wahrnahm, kurz bevor kein Ton mehr an ihre Ohren drang, war:
 

„Masquerade“

7 - danse sous la nuit étoilée

danse sous la nuit étoilée (fr. Der Tanz in der sternenklaren Nacht)
 

Als er ihr Zimmer durch die Dachluke verließ, verspürte Cat Noir ein starkes Unwohlsein in seiner Brust. Er war hin und her gerissen, wusste nicht genau, was er tun sollte oder nicht. Er wollte das Marinette nicht antun, aber genauso sehr wollte er seine Mutter wieder haben.
 

Marinette würde das doch sicher verstehen, oder?
 

Immerhin hatte sie eine Mutter, die für sie da war. Sie könnte sich in die Situation hinein versetzen, in der er sich befand, in der man eine verschollene, geliebte Mutter wieder bei sich haben wollte.
 

Sicher würde sie ihn verstehen…
 

Er seufzte knapp, als er auf einem Schornstein Halt machte und schaute auf die beiden Ohrringe, die er fest in seiner Hand hielt.

Innerlich hoffte er, dass es Marinette nicht zu stark treffen würde. Dass sie ihn noch beachten würde. Er ballte seine Hand zu einer Faust, vorsichtig genug, dass er die Ohrringe nicht beschädigte. Sein Blick schweifte über die Dächer der Stadt und blieb dann an dem einen Gebäude hängen, von dem aus Hawk Moth die letzten Monate seine dunklen Pläne austrug, um die beiden Schmuckstücke von Cat Noir und Ladybug zu bekommen.
 

Das Gebäude, das sein eigenes zu Hause war.
 

Er trat durch das kaum offene Fenster im Badezimmer ins Haus ein und horchte kurz auf, ob irgendjemand in der Nähe war. Erst als er sich in Sicherheit wiegen konnte, verwandelte er sich zurück.

Ein ganz geschockter, kleiner Kater kullerte in der Luft von ihm weg. Erst als er sich wieder gefangen hatte, flog er schnell wieder zu Adrien hin.

„Adrien, tu das nicht!“, bettelte der kleine Kater und hielt sich an seinem Ärmel fest, „du kannst Marinette doch nicht so im Stich lassen!“

„Aber das ist der einzige Weg, um meine Maman wieder zu finden“, erklärte Adrien dem kleinen Kater, während er weiter durch das Bad zu seinem Zimmer schritt.

„Vertraust du deinem Vater so sehr, dass du Marinette dermaßen hintergehen kannst?“, fragte Plagg, der vergebens versuchte, ihn in die entgegengesetzte Richtung zu ziehen, „vielleicht täuscht er dich nur, damit er an die Kräfte von Ladybug und Cat Noir kommt…“

Gerade, als der kleine Kater abrutschte, blieb Adrien stehen und sah dem kleinen Kater hinterher. Er seufzte.

„Ich… werde es mir überlegen“, sagte er traurig und schmiss sich erschöpft auf sein Bett. Die ganzen Emotionen und das Gefühl zwischen zwei Fronten hin und her gerissen zu sein, saugten so viel Kraft von ihm.
 

Als er am Morgen von seinem Wecker aus dem Schlaf gerissen wurde, schaltete er wie gewohnt den Fernseher an, um sich die Nachrichten anzuhören, während er sich fertig machte.

Gerade als er mit seiner Zahnbürste wieder in sein Zimmer ging, blickte er geschockt auf die Bilder, die sie zeigten. Sein Vater hatte scheinbar jemanden akumatisiert, trotz, dass er schon Ladybugs Ohrringe hatte.
 

Moment…

Er hatte ihre Ohrringe wirklich genommen? Schnell vergewisserte er sich, als er in seinem Schreibtisch kramte und sie gut versteckt vorfand. Natürlich konnte sein Vater nichts davon wissen.

Wie sollte er auch?
 

Mit einem schlechten Gewissen blickte er über seine Schulter zum Fernseher und sah ein dargestelltes Foto von seinem Gegner. Sie hatte ein figurbetontes Kleid in weiß-silbernen, nachtblauen und schwarzen Tönen. Ab ihrer Hüfte teilte sich das Kleid in sechs Stoffabschnitte auf, die fluffig mit dem Wind zu schwingen schienen.

Neben ihrem Schal, der um ihre Schultern gelegt war, hatte sie elegante lange Handschuhe und trug dazu eine Maske mit einer Sternschnuppe in der Mitte, die nicht verriet, wen der Akuma getroffen haben könnte.

„Masquerade…“, murmelte er, während er mit seinen Fingern sanft über das Bild am Fernseher strich.

Das Blau ihrer Augen kam ihm so bekannt vor.

Aber woher?

Und wie sollte er Paris von diesem Akuma befreien?

So alleine?
 

Ohne Ladybugs Hilfe konnte er nicht viel unternehmen. Aber er musste es versuchen. Vielleicht würde es ja dieses Mal ausreichen, dass er sie von dem Akuma befreite und mit ihr über das Problem reden würde.

Schnell machte er sich fertig und rief dann den kleinen Kater, um sich zu Cat Noir zu verwandeln.
 

Er sprang durch sein Badezimmerfenster nach draußen und suchte den Ort, der in den Nachrichten abgebildet wurde. Es konnte eigentlich nicht weit weg sein, vielleicht sogar in der Nähe des Eiffelturms.

Je näher er in die Richtung kam, desto mehr konnte er das Ausmaß sehen, was Masquerade angerichtet hatte.

Eine tiefe, dunkle Wolkendecke hing über den Dächern, an deren Unterseite Sterne hingen, die einen schwachen Schein auf die Straßen warfen.

Irgendwo in der Mitte musste sich Masquerade also befinden, spekulierte Cat Noir, während er seinen Blick durch die Straßen schweifen ließ und niemanden dort sah.
 

Er erblickte eine Menschenmenge, die in eine Art Trance verfallen war und in Ballkleidern auf dem Platz vor dem Eiffelturm tanzten. Ihre Gesichter zierten Masken, die sie anonym werden ließen. Es war wie bei einem edlen, festlichen Anlass, wie in Venedig zum Maskenball.

Im Hintergrund konnte man klassische Musik hören, die von ein paar älteren, sympathisch aussehenden Männern gespielt wurde. Ihre langen, krausen, weißen Bärte schwangen mit den energievollen Bewegungen der Musikanten mit.

Und dort, unweit vom Fuße des Turms entfernt, stand sie.
 

Masquerade.
 

Sie hatte ihn schon die ganze Zeit beobachtet, so eindringlich, wie sie ihn ansah.

Er konnte das Gefühl nicht abstreiten, dass sie ihm bekannt vor kam.

Zögerlich trat er in die Menschenmenge, um zu ihr zu gelangen, während er den Blick nicht von ihr abließ. Sie könnte jeden Moment in dieser Menschenmenge untertauchen und aus dem Verborgenen angreifen. Er musste darauf achten sie nicht zu verlieren.

Von der Entfernung aus konnte er nur erkennen, dass sich ihre Lippen bewegten. Was sie gesagt hatte, konnte er nur raten. Doch als ein diabolisches Grinsen zurück blieb, spannten sich seine Muskeln an. Jederzeit bereit einem Angriff zu begegnen.
 

Etwas helles, glitzerndes zog Cat Noirs Aufmerksamkeit auf sich, als es von den Wolken auf den Boden nieder prasselte und in tausende Funken zerbarst. Er kniff die Augen zusammen und starrte angestrengt in die Richtung, um auszumachen, was es war.
 

Eine Sternschnuppe?
 

In dem Moment tanzten die Paare enger um ihn herum, kreisten ihn ein und ließen ihm keinen Ausweg. Er sah hektisch um sich und versuchte auszumachen, was gerade passierte. Bevor er es selber realisierte, schützte ihn sein Katzeninstinkt vor einem Faustschlag, der aus der tanzenden Menge auf ihn zu kam. Schnell griff er nach seinem Stab, als er in der Hocke angekommen war, fuhr ihn aus und rettete sich so aus der Menge.
 

Er versuchte Masquerade aus der Masse zu entdecken, doch verschwammen die bunten Farben ineinander, so dass er manchmal sogar Schwierigkeiten dabei hatte, eine Person von der anderen zu unterscheiden.

Aus den Augenwinkeln bemerkte er, wie noch eine Sternschnuppe zu Boden fiel. Bevor er länger darüber nachdenken konnte, wackelte sein Stab und er konnte das Gleichgewicht nicht mehr halten.

Bevor er ganz zu Boden raste, benutzte er seine Waffe, um seinen Sprung zu verlängern und landete auf einer der Laternen.

Während er aufstand, blickte er zu der Menge, die sofort die Laterne umkreist hatten, auf der er stand. Aber es ließ ihn Zeit zu überlegen, was hier überhaupt los war.
 

Es schien so, als würden die Sternschnuppen in einem Zusammenhang mit der Menschenmenge stehen. In der Ferne erblickte er einen älteren Mann, der mit seinem Gehstock versuchte, so schnell wie möglich von dem Geschehen zu flüchten.

Cat Noirs Blick wechselte von dem Mann zu der Menge und überlegte angestrengt, was der Unterschied war, warum der Mann nicht so handelte wie die anderen.
 

Konnte es an den Masken liegen?

Das würde Masquerades Namen zumindest erklären.
 

Er hörte etwas, das sich hinter ihm befand und wich blitzschnell zur Seite aus.

Ein Messer schnellte an ihm vorbei. Bevor er weiter analysieren konnte, griff er nach dem Arm, der das Messer hielt und brachte die Person durch einen Schulterwurf wieder in Richtung Boden.

Doch Masquerade, die ihn attackiert hatte, rettete sich athletisch mit einer Vorwärtsrolle aus dem Sturz und landete wieder auf ihren Füßen. Aber sie schien rastlos und suchte hektisch nach irgendetwas auf dem Boden.

Schnell folgte Cat Noir ihrem Blick und sah eine kleine Schachtel.

Diese kam ihm nur zu bekannt vor. Mit all ihren Verzierungen, die schöne, warme und hölzerne Farbe.
 

Es war die selbe wie die, in der er Cat Noirs Ring vorfand.
 

Eine Schachtel, die ein Miraculous mit sich trug.
 

Konnte es sein…?

War Masquerade Marinette?

8 - La lumière qui brillé toujours

La lumière qui brillé toujours (fr. das Licht, das immer scheint)

Cat Noir wollte es nicht wahr haben. Er hatte Ladybug, oder eher gesagt Marinette, mit seinem Egoismus in den Abgrund gestürzt. Das war nie seine Absicht gewesen. Trotzdem musste er sich eingestehen, dass es seine Schuld war.
 

Und gerade deshalb musste er umso mehr dafür sorgen, dass alles wieder in Ordnung kam. Dass Marinette wieder Ladybug wurde und nicht eine Marionette von Hawk Moth.
 

Immerhin brauchte Paris sie am meisten.
 

Sei es wegen Hawk Moths Puppenspielerei oder wegen anderer Verbrechen.
 

Sein Blick wich nicht von der Schachtel, als er sich von der Laterne zu ihr herunter stürzte. Masquerade hatte es im letzten Moment bemerkt, aber so schnell konnte sie nicht parieren.

Die beiden purzelten über die Pflastersteine, bis Cat Noir sich erfolgreich an der nächsten Laterne festhalten konnte. Schnell blickte er um sich, um die Schachtel zu entdecken. Masquerade richtete sich gerade wieder auf, das Kästchen fest in ihrer Hand.

Flink stürzte er sich auf sie und versuchte sie zu Boden zu drücken.
 

Sie durfte ihm jetzt nicht entwischen.

Er packte ihr Handgelenk fest und hoffte darauf, dass sie von selber ihre Faust öffnete, in der sich das Kästchen befand.

Und das Glück schien dieses Mal bei dem schwarzen Kater zu liegen.

Er lächelte erleichtert und hoffnungsvoll, als sich langsam ihre Finger von der hölzernen Oberfläche lösten. Dennoch versuchte sie dagegen anzukämpfen und blickte Cat Noir finster an.
 

Mit einem hohlen, warmen Klang kullerte die Schachtel auf die gepflasterte Straße.

Ein siegessicheres Brummen entglitt seiner Kehle, als er geschwind mit seiner anderen Hand nach der Schachtel griff und von Masquerade weg sprang.

Doch als er sich zu ihr umdrehte, wurde ihm bewusst, dass jetzt noch eine viel schwierigere Aufgabe vor ihm stand. Denn die Schachtel war nicht das eigentliche Problem.

Er konnte sie jetzt noch nicht zerstören.

Er musste Marinettes Identität wahren. Vielleicht schaute Hawk Moth von irgendwo zu.
 

Kurz ließ er seinen Blick in alle Richtungen schweifen, bevor er schnellen Schrittes auf Masquerade zuging, die sich von der Schmach erholte und sorgsam über ihr Handgelenk strich.

Sie hatte wohl nicht erwartet, dass Cat Noir sich ihr jetzt noch mal zuwandte. Ihre finstere Miene wich einer überraschten und sie war nun so erschrocken, dass sie die Flucht ergreifen wollte wollte. Doch er war schneller und griff schon nach ihrem anderen Handgelenk.
 

„Du musst nun mit mir kommen, mylady“, zwinkerte er ihr zu, während er ihr sein schmeichlerisches Lächeln schenkte.

Und bevor sie irgendwie protestieren oder sich wehren konnte, wurde sie von Cat Noir von der offenen, gepflasterten Fläche weggezogen. Er achtete darauf, dass er eine möglichst verwinkelte Gasse aufsuchte, in die man keine gute Einsicht hatte.
 

Als er eine gute Stelle gefunden hatte, ließ er Masquerade vor sich an die Wand treten und verschanzte ihre möglichen Fluchtwege mit seinem Stab. Sie entgegnete ihm eine böse Miene, der er nur mit einem traurigen Lächeln begegnen konnte.

„Cataclysm“, rief er aus und zerstörte die kleine Box, die er in der Hand hielt. Sie wurde von seiner Attacke förmlich aufgefressen und zerbarst dann in mehrere schwarze Klümpchen, die dann vollends verschwanden.
 

Allein der kleine Akuma flog in den Himmel empor, der sich lichtete.
 

Er musste sich jetzt beeilen, denn es blieb ihm nicht viel Zeit, bis der Akuma jemand anderes befallen würde und er sich darauf gefasst machen konnte, Marinette mit seinem wirklichen Ich bekannt zu machen.

Dann sah er zu Masquerade herüber. Der Zauber schien sich aufzuheben und hinterließ nur eine erschöpfte Marinette, die zu Boden sank. Schnell friemelte er die Ohrringe aus seiner Tasche am Gürtel heraus und steckte sie Marinette an.

Damit sollte sie erstmal in Sicherheit sein.
 

Vorsichtig blickte er um sich, aber es schien ihnen niemand gefolgt zu sein. Er seufzte erleichtert.

„Autsch…“, quiekte Marinette leise, als sie aufwachte. Vorsichtig fasste sie sich an den Kopf. Es schien, als war sie sich nicht bewusst, wie es zu den Verletzungen kam, die sie am Körper trug. Vielmehr wunderte sie sich im ersten Moment, warum sie überhaupt welche hatte. Wie blaue Flecken, die man manchmal erst dann bemerkte, wenn man sehr viel später gegen sie stieß.
 

„Marinette…“, sprach Cat Noir sie an. Ein rauer, trauriger Ton lag in seiner Stimme.

Sie sah auf und war genauso verwundert über Cat Noir und dann auf ihre Umgebung, wie zuvor bei ihren Verletzungen.

„Was…“, fragte sie sich selber, als sie ihre Umgebung begutachtete, „wo bin ich?“

Doch als Cat Noirs Ring anfing zu blinken und einen Ton von sich gab, war ihr Blick auf ihn fixiert.

„Hör zu, Marinette“, sagte er eindringlich, „ich-“

„Du hast mir Tikki weggenommen…“, beantwortete sie es für sich selber und war erstaunt, traurig und wütend zugleich.

„Ja…“, entgegnete er ihr und sah reuig zu Boden, „aber wir haben jetzt keine Zeit darüber zu streiten. Ich hatte meine Gründe, aber musste fest stellen, dass es nicht richtig war.“

„Und das soll ich dir jetzt noch glauben?“
 

Cat Noir knirschte mit den Zähnen. Wie sollte er sie bloß überzeugen?
 

„Ich tat es, weil mir versprochen wurde…“, fing er an, als er das letzte Piepen ertönte und er sich zu Adrien zurück verwandelte, „dass meine Maman dadurch zurück gebracht werden könnte.“

Er musste gegen die Tränen ankämpfen, die sich in seine Augen drängten. Schwer schluckte er den Kloß in seinen Hals hinunter. Es war zum Verzweifeln.
 

Mit einer Entscheidung hatte er mehr verloren als gewonnen und wurde noch weiter von allem zurück geworfen.
 

Seine Maman war in weiter Ferne.

Sein Papa wird enttäuscht sein, dass er nicht so gehandelt hatte, wie er es sollte.

Und Marinette… Sie hatte er als Freundin und gleichzeitig als Partnerin gegen das Böse in Paris verloren.
 

Aber sie musste wenigstens dieses eine Mal zu ihm halten. Für Paris und ihrer selbst Willen

Er sah in ihre erschrockenen Augen. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Die Trauer und der Schock saßen zu tief, als dass sie irgendetwas sagen konnte.

„Du musst mir wenigstens für dieses eine Mal noch vertrauen, Marinette…“, sagte er eindringlich mit der letzten Kraft, die er hatte, „du wurdest akumatisiert, nachdem ich dir deinen Kwami genommen hatte.“
 

„Akumatisiert…?“, schluckte Marinette. Es war, als wüsste sie nichts von alldem, was gewesen war.

Wie eine große Gedächtnislücke. Das konnte für ihn jetzt Segen oder Pech sein.

Adrien nickte vorsichtig.

„Ich habe nicht die Macht, den Akuma einzufangen, der jetzt durch Paris streift. Aber du… als Ladybug..!“

Er nahm Tikki, die erschöpft vor Marinettes Händen auf dem Boden lag, vorsichtig in seine Hände und reichte sie ihr.

„Aber vorher müssen wir ihr etwas auf die Beine helfen“, Adrien versuchte zu lächeln. Marinette starrte auf den Kwami in seinen Händen und nahm ihn behutsam an sich.

Adrien selber suchte in seiner Tasche nach einem Stück Camembert für Plagg. Der kleine Kater kraxelte auf seine Schulter und schnupperte angeregt, als er den Käsegeruch wahr nahm.
 

Als sie sich beide verwandelten, fühlte es sich fast wie immer an. Als wäre nichts passiert zwischen ihnen. Ein Gefühl der Freiheit machte sich in ihm breit.

Aber Adrien wusste, dass seine Gefühle trügen mussten. Was er getan hatte, konnte man nur schwer verzeihen. Es hatte ihre Gefühle verletzt, sie im Stich gelassen und sich nicht an die Abmachung gehalten, dass sie sich ihre Identitäten nicht preisgaben.

Aber immerhin half Marinette ihm beim Einfangen des Akuma. Das war jetzt das wichtigste, um größeren Schaden zu verhindern. Trotz ihrer perplexen Reaktion, als er sich zurück verwandelt hatte. Ihr war es wahrscheinlich noch nicht ganz bewusst, was er alles getan hatte und was sie beide nun voneinander wussten. Aber der Punkt würde kommen, an dem sie alles realisieren würde.

Der Punkt, an dem sie ihn fragen würde, woher er das mit den Miraculous wusste und von wem. Obwohl es für ihn so offensichtlich erschien.
 

„Dort!“, rief sie in den Himmel hinein und zeigte auf den kleinen, schwarzen Falter. Sie holte mit ihrem Jo-Jo aus und warf ihn auf den Akuma, aber sie verfehlte ihn. Erst jetzt bemerkte Cat Noir das Zittern ihrer Hände.

Er knirschte seine Zähne aufeinander. Sie musste wohl wirklich mit ihren Gefühlen kämpfen. Nach einem kurzen Seufzer gab er sich einen Ruck und lief zu ihr.

Seinen Stab richtete er auf das Dach aus und griff um ihre Hüfte.

„Ich bring dich ran, halte dich bereit“, erklärte Cat Noir knapp und fuhr den Stab aus, „du kannst es schaffen, Ladybug..!“

Sie schien sicherer zu werden durch die Aufmunterung und fixierte den Akuma.

Erneut holte sie weit aus und warf ihr Jo-Jo auf den Akuma. Und dieses Mal traf sie auch.

„Ja!“, rief sie freudig, „hab ich dich!“

Als sie beide wieder auf dem Dach landeten, ließ sie den weißen Schmetterling frei und winkte ihm noch kurz hinterher.
 

Nun wandte sie sich Cat Noir zu. Er war ihr eine Antwort schuldig.
 

Aber hier auf den Dächern war nicht der richtige Ort für so etwas. Sie gingen an den Ort, an dem quasi alles begann.
 

Zum Eiffelturm.

9 - Je t'aime

Je t'aime - Ich liebe dich

Es breiteten sich gemischte Gefühle in ihrem Herzen aus. Es kam alles Schlag auf Schlag.
 

Cat Noir hatte tatsächlich Tikki entführt. Cat Noir hatte mit Hawk Moth zusammen gearbeitet und er war ihr Schwarm Adrien.
 

Doch in ihrem Kopf wollte das Bild von dem makellosen Adrien nicht zu dem passen, was sich ihr jetzt bot. Aber die Realität zeigte ihr, dass sie einen Traum gelebt hatte, der gerade zu platzen drohte. Dennoch… Sie hatte einen letzten Funken Hoffnung, dass er Gründe für seine Taten hatte, dass er wieder zu demjenigen wurde, in den sie sich verliebt hatte. Man sollte einem Freund Raum geben, um sich zu erklären und entschuldigen. Das glaubte sie zumindest.
 

Sie war so tief in Gedanken versunken und versuchte sie zu ordnen, dass sie gar nicht bemerkte, dass sie schon beim Eiffelturm angekommen waren. Die gemischten Gefühle lasteten wie ein Stein in ihr, wie ein Kloß in ihrer Kehle.

Als sie sich setzten und sie vorsichtig zu ihm herüber sah, fragte sie sich, was sie jetzt fühlen sollte. Wut? Trauer? Freude? Aber da war nichts dergleichen. Es war so leer in ihrem Herzen, dass sie glaubte Enttäuschung zu fühlen.
 

Und zwar genau darüber, was passiert war, nach all dem, was sie zusammen durchgestanden hatten.
 

Adrien sah sie unbewusst mit seinem traurigen Hundeblick an, bevor er seufzte und ihr dann erzählte, dass er Hawk Moth getroffen hatte.
 

„Er hat mir davon erzählt, dass die beiden Miraculous zusammen eine besondere Macht haben, Wünsche zu erfüllen. Ich war davon so eingenommen, meine Maman dadurch zurück zu bekommen, dass ich dich verletzt habe…“
 

Er pausierte kurz und starrte in die Ferne.
 

Es gab also einen Grund. Einen so schwer lastenden und für ihn wichtigen, um sich von Hawk Moth einwickeln zu lassen. Sie versuchte seine Beweggründe nachzuempfinden, aber es war gar nicht so leicht wie es zuerst schien.
 

Doch dann dachte sie an Tikki, die ihr genommen wurde. Sie wollte sie auch unbedingt wieder zurück. Und sich dann noch vorzustellen, dass es die eigene Mutter wäre, die von heute auf morgen einfach verschwunden war...
 

Sie schluckte hart.
 

„Ich habe gemerkt, dass es falsch war, egoistisch zu sein. Als ich gesehen habe, dass du deswegen akumatisiert wurdest, wurde alles klarer“, er sah vorsichtig zu ihr auf, „aber du musst mir glauben, dass es nicht meine Absicht war…“
 

Es war also, wie sie vermutet hatte. Ohne ihre beiden Kwami waren sie genauso der Gefahr ausgesetzt akumatisiert zu werden wir normale Menschen. Sie waren also auch für sie beide eine Art Schutz.
 

Ihr Herz schmerzte. Sie musste sich eingestehen, dass sie nicht sauer auf ihn sein konnte. Egal wie sehr sie es wollte.

Adrien hatte nicht grundlos oder aus irgendeiner bösen Absicht gehandelt. Gerade als sich eine gewisse Ordnung in ihrem Kopf eingestellt hatte, wurde alles wieder durcheinander geworfen.
 

„Du bist Cat Noir..!“, sagte sie verwundert und geschockt zugleich. Adrien sah sie verwirrt an. Das musste wirklich seltsam rüber kommen, da es jetzt schon seit vorhin fest stand.

Er konnte nicht anders als zu lachen, als Marinette ihn anschmollte.
 

„Tut mir Leid“, er kratzte sich leicht an der Schläfe, während sein Lachen versiegte, „ich dachte, dir wäre es mittlerweile klar.“

„Dass ich Ladybug bin scheinst du aber schon länger zu wissen, oder? Woher hättest du sonst wissen sollen, woher du Tikki bekommen kannst?“

„Eine Vermutung hatte ich schon immer. Aber so richtig klar wurde es mir bei unserem letzten, harten Kampf“, er wartete auf ein bestätigendes Nicken ihrerseits, dass sie sich daran erinnerte, bevor er weiter erzählte, „du warst so erschöpft, dass ich dich nicht einfach auf dem Dach liegen lassen konnte. Und als du dich zurück verwandeltest... dann... kam es einfach über mich.“
 

Sie seufzte.
 

Sie verstand das Gefühl, dass ihn da bewegt hatte. Immerhin hatte sie selbiges gehabt, als sie einmal so knapp vor der Rückverwandlung war und sie sich vor ihm in einen Raum verschanzt hatte.
 

„Dir war aber schon klar, dass das früher oder später eh aufgeflogen wäre?“, meinte sie dann, während sie mit einem skeptischen Lächeln zu ihm herüber sah. Er lachte verlegen als Bejahung.

Beide sahen dann zum Abendhimmel hinauf. Es schien so friedlich zu sein. Die Ruhe oben auf dem Eiffelturm, die leichte Brise, der sternenklare Himmel.
 

Aber woher rührte dieses Gefühl, tief in ihr drin, dass etwas nicht ganz stimmte? Dass Adrien ihr noch etwas verheimlichte? Sie blickte vorsichtig mit fragender Miene zu ihm herüber. Doch sie konnte ihn nicht fragen, als sie sein melancholisches Lächeln sah. Er hatte es nicht ansatzweise geschafft seine Maman zu finden oder immerhin einen Anhaltspunkt zu erhalten.

„Du... hast Hawk Moth getroffen, oder?“, fragte Marinette dann, um die Stille zu unterbrechen, „wie war das? Weiß er, wer du bist?“

Adrien schüttelte den Kopf. „Meine Identität als Cat Noir hat er nicht aufgedeckt“, erklärte er knapp, „er schien mir wie ein verzweifelter Mann, auf der Suche nach etwas, was ihm sehr wichtig ist...“
 

Danach sagte Adrien nicht mehr viel. Es sah so aus, als wäre er in seiner eigenen Welt gefangen und musste erst einmal selber mit den ganzen Geschehnissen klar kommen und sie verarbeiten.

Als sie den Weg vor dem Eiffelturm entlang schritten, beide ihre erschöpften Kwamis in den Händen, verabschiedeten sie sich voneinander. Marinette sah ab und zu noch einmal in die Richtung, in die Adrien gegangen war und schämte sich dafür, dass sie nicht mehr für ihn tun konnte.

Es war, als wäre das Problem direkt vor ihr, Adrien zum Greifen nah, und wenn sie die Hand ausstreckte, entglitt ihr beides und sie konnte nicht danach greifen.
 

„Marinette...“, krächzte es aus ihrer Hand, „keine Sorge. Ich bin mir sicher, dass sich zu einer geeigneten Zeit alles aufklären wird.“ Tikki sah mit einem Lächeln zu ihr hoch, worauf Marinette zum letzten Mal ihren Blick an Adriens Rücken heftete, bevor sie sich dankend an Tikki wandte.

„Was würde ich nur ohne dich machen, Tikki“, entgegnete Marinette ihr mit einem kurzen kichern und ging mit neu geschöpfter Hoffnung zu sich nach Hause zurück.
 


 

Als am nächsten Morgen die Sonnenstrahlen auf Marinettes Gesicht tänzelten, war Tikki schon wieder bei Kräften und tänzelte über Marinettes Decke. „Marinette, du kommst zu spät, wenn du jetzt nicht aufstehst!“, mahnte der kleine Kwami sie und versuchte sie zu wecken.

Mit einem langen Gähnen richtete Marinette sich auf und versuchte aus ihrem Bett zu kriechen. Es schien wie jeden Morgen zu sein, als wäre alles nur ein böser Traum gewesen.
 

Doch der Brief auf ihrem Schreibtisch erinnerte sie an die Vorfälle und an Adrien. Je öfter sie über seinen Namen stolperte, desto mehr wurde ihr bewusst, dass der Brief ja nur indirekt an Ladybug gerichtet war. Zu der Zeit wusste Adrien ja schon, dass sie Die Heldin von Paris war.

In ihr stiegen gemischte Gefühle auf und eine Hitze in die Wangen, als sie eins und eins zusammen zählte.

„Das heißt ja...“, murmelte sie, „d-das... heißt ja...“
 

Sie schlug ihre Hände an die Wangen und versuchte sich zu beruhigen.
 

„Alles in Ordnung, Marinette?“, fragte Tikki, als sie zu ihr herüber geflogen kam und dann ebenfalls den Brief mit dem Gedicht erblickte. Sie konnte nicht anders und ihrer Kehle entglitt ein herzliches Lachen.

„Das ist doch toll! Dann wäre doch zumindest deine Gefühlsbaustelle gelöst und ihr könnt offen miteinander darüber reden.“

„Das sagst du so leicht..!“, maulte Marinette entgeistert und überlegt, wie sie die Sache abgehen sollte.

Gestern noch konnte sie nach all der Zeit normal mit Adrien reden, da der Schock noch zu tief saß. Aber jetzt hatte sie es halbwegs verarbeiten können, eine Nacht drüber geschlafen und ist dummerweise noch vor der Schule über sein Gedicht gestolpert!

Aber es half ja nichts und sie musste sich auf den Weg machen.

Spät dran war sie schon und da war die Chance hoch, dass sie nicht in ein Gespräch verwickelt oder selbst irgendetwas hirnrissiges veranstalten würde.
 

Der Schultag ging schnell vorüber und da Marinette die ganze Zeit über wegen Adrien sehr angespannt war, schlenderte sie erschöpft den Flur entlang. Sie bemerkte ein protestiertes Stoßen aus ihrer kleinen Handtasche und öffnete sie leicht, um dann einer schlecht gelaunten Tikki ins Gesicht zu sehen.
 

„Ach, Marinette..!“, sagte diese dann und ihre Miene lockerte sich auf, „ich dachte, du wolltest Adrien ansprechen.“

„Ääh....“, kam es nur leise aus Marinettes Kehle.
 

Sie blickte unruhig durch den Flur und suchte eine kleine Gasse, in der sie sich ungestört Tikki zuwenden konnte.

Sie hatte ja schon Recht damit, dennoch war Marinette nicht bereit dazu, den Sachen auf den Grund zu gehen. Vielmehr traute sie sich nicht, ihn darauf anzusprechen. Es war ja nicht so, als hätte sie zuvor nicht schon Probleme gehabt überhaupt mit Adrien zu reden und nun weiß sie sogar, dass er auch an ihr interessiert war und zudem auch noch ihr Heldenpartner von Paris war.

Das war alles so verzwickt!
 

Als sie in einer Einkerbung im Flur angekommen war, nahm sie ihre Hände von ihrer Taschenöffnung und schaute zu Tikki, die ihre Arme vor sich ineinander geschlagen hatte.

„Ich kann das nicht, Tikki...“, seufzte Marinette dann, „wenn ich das versuche, dann stürzt womöglich noch irgendetwas von der Decke bei dem Glück, das ich habe...“

Sie wollte gerade noch weiter protestieren, als sie sah, dass Tikkis Augen immer von ihr zur Seite schwankten. Marinette sah den Kwami mit fragender Miene an und versuchte heraus zu finden, was sie ihr sagen wollte, bis sie etwas neben sich wahr nahm.

Vor Schock stand ihr der Mund offen und ihre Augen weiteten sich.
 

„Hi..!“, kam es ihr entgegen.
 

Adrien winkte ihr kurz zu, als er sich an die Wand mit seinem anderen Arm angelehnt hatte und sich dann zu freuen schien.

„Du sahst heute so bedrückt aus, da wollte ich fragen, ob alles in Ordnung ist“, meinte er dann, während er sich aufrichtete und seine Hände locker in seine Hosentaschen steckte. Er zog eine Augenbraue nach oben, als er immer noch von der geistig abwesenden Marinette angestarrt wurde.

„Marinette..!“, rief Tikki ihr in einem mehr flüsternden Ton zu und riss sie aus ihren Gedanken.

„Äääh...“, meinte Marinette dann, bevor sie eine Art Kichern verfiel, „a-...alles in Ordnung... Es war gestern nur so viel passiert, dass ich Ordnung in Gedanken-“

Sie stoppte abrupt und fasste sich genervt an die Stirn, um sich zu konzentrieren. Nur seine bloße Anwesenheit hatte sie so aus der Bahn geworfen, dass sie ihre Sätze nicht mehr formulieren konnte.

Er lachte knapp und griff dann nach ihrem Handgelenk.

„Du hast doch sicher nichts dagegen, wenn wir zu einem Café gehen, oder?“, fragte er dann lächelnd und zog sie hinter sich her. Erst konnte sie ihm nicht ganz folgen und stolperte mehr voran. Aber sie fing sich schnell und schritt mit einem kleinen Abstand hinter ihm her.
 

Sie waren in ein ruhiges Café in der Nähe gegangen und setzten sich draußen hin.
 

Kurz darauf standen auch schon ihre beiden Heißgetränke vor ihnen auf der hölzernen Tischfläche, aus denen ein schwacher Dampf aufstieg. Marinette lugte hinter ihrer Tasse immer wieder zu Adrien herüber und wusste nicht, was sie sagen sollte. Die unangenehme Stille machte es ihr nicht gerade leichter ein passendes Gesprächsthema zu finden. Und dazu noch das unschuldige Lächeln, was er ihr schenkte, als er bemerkte, wie sie ihn musterte, steigerte ihren wirren Gedankenstrom noch weiter.
 

Dann lehnte er sich plötzlich vor und legte die Ellbogen vor seiner Tasse auf den kleinen Tisch ab und sah in sein Getränk. Eine traurige Miene formte sich in seinem Gesicht, nachdem er kurz seufzte.
 

„Marinette...“, murmelte er dann und sah zu ihr hoch, „ich will ehrlich zu dir sein... Gestern habe ich dir nicht alles erzählt.“

Sie bemerkte, wie ihre Gedanken zur Ruhe kamen und dem Gespräch ihre volle Aufmerksamkeit schenken konnte. Wahrscheinlich brachte sie es so zur Ruhe, dass er nicht nur euphorisch zu sein schien, sondern auch seine Schwachpunkte hatte und über so mancherlei Sachen nachgrübelte.

Sie wunderte sich, dass seine ruhige Art auch sie zu beruhigen schien.
 

„Aber ich kann dir noch nicht alles erzählen, was ich weiß, da ich nicht erahnen kann, was dann passieren würde. Ich hoffe, dass du mir das nachsehen kannst“, er lächelte sie traurig an,bevor er wieder in sein Getränk sah, „denn es betrifft uns als die Retter von Paris und... Hawk Moth...“

Er hatte den Namen so leise ausgesprochen, dass sie nur erahnen konnte, dass er ihn wirklich genannt hatte.

„Du warst ihm ja begegnet...“, hauchte Marinette erstaunt über ihre Tasse, als ihr wieder einfiel, was Adrien alles am vorigen Abend erzählt hatte. Sie nippte etwas an ihrem Getränk, bevor sie die Tasse vorsichtig in ihren Händen kreisförmig hin und her bewegte.
 

„Ich muss einfach noch mehr darüber nachdenken, was es alles verändern würde und bis dahin... Kannst du mir bis dahin vertrauen?“, er sah sie fragend und hoffend an.

Sie überlegte kurz, was es sein könnte, dass ihm so viele Sorgen bereiten würde und auch noch Hawk Moth betreffen würde. Hatte er immer noch einen Pakt mit Hawk Moth?

Aber das wäre ausgeschlossen nach dem gestrigen Tag. Es musste aber trotzdem eine Verbindung zu ihm geben, die ihm das Leben erschwerte. Dennoch freute sie sich darüber, dass sich Adrien ihr langsam öffnete und ihr seine Probleme schilderte, wenn auch verschlüsselt.

Sie nickte knapp: „Ich werde warten, bis du dich dazu bereit fühlst...“
 

Ein Gefühl der Hilflosigkeit machte sich in ihr breit.

Es war so, als würde sie ihn alleine an vorderster Front kämpfen lassen. Händeringend suchte sie nach passenden Worten, um ihm eine kleine Stütze zu geben.

„Adrien, falls du... falls du Hilfe beim Lösen deines Problems brauchst, dann erinnere dich daran, dass du nicht allein bist“, sie versuchte ihm aufmunternd zu zulächeln. Er blickte erstaunt zu ihr auf, aber lachte dann erleichtert.

„Ja, das stimmt. Danke“, entgegnete er ihr und trank einen Schluck. Dann fielen seine Augen auf das Armband, was er ihr damals geschenkt hatte. Sie errötete leicht, als es ihr bewusst wurde.

Etwas verlegen kratzte sich Adrien am Hinterkopf und schaute dann mit seinem Hundeblick zu ihr herüber.

„Wenn du es jetzt trägst... dann hast du sicher auch das Gedicht gelesen...oder?“, fragte er. Sie konnte sehen, dass er am liebsten im Erdboden versinken würde und musste ein Lachen unterdrücken, bevor sie selber rot anlief, als sie an das Gedicht dachte.
 

Das Liebesgedicht.
 

„Heißt das, dann... dass du...“, Adrien fiel es schwer seine Gedanken in Worte zu fassen. So plötzlich darüber zu sprechen, schien selbst für ihn schwer zu sein.

„Du erwiderst das Gedicht also?“, fragte er dann und wartete ungeduldig auf ihre Antwort.

In Marinette stieg eine Hitze auf. Ihr Kopf war so wirr und sie war viel zu verlegen, als dass sie irgendein kleines Wort aus sich heraus quetschen könnte.

Dabei war es so einfach.

Adrien war in sie verliebt und sie doch auch in ihn? Warum war es dann so schwer? War sie so aufgeregt, weil das nicht real für sie erschien?

Als Adrien laut losprustete vor Lachen, riss sie das aus ihrem Gefühlschaos heraus. Sie hatte ihn noch nie so herzhaft lachen sehen, dass er sich krümmte und seinen Bauch hielt. Unbewusst stand sie auf und schmöllte.
 

„Du bist gemein, Adrien!“, warf sie ihm entgegen und schlug sich die Hände an die Wangen.

„Tut mir leid...“, lachte er noch weiter und strich sich eine Träne aus dem Augenlid, „nur... du hättest dich sehen müssen. Dein Gesicht sprach tausend Bände.“
 

Als er aufstand legte er etwas Geld in ein Glas und ging dann zu ihr herüber. Vorsichtig legte er dann seine Hände um ihre beiden Handgelenke und nahm sie runter.

Bevor sie weiter darüber nachdenken konnte, was geschah, spürte sie auch schon seine weichen Lippen auf ihrer Wange. Sie riss die Augen auf und starrte fassungslos in die Ferne.

Dann sah sie nur noch Adriens fröhliches Gesicht vor ihr. Seine grünen Augen musterten sie, ein siegessicheres Flackern blühte in ihnen auf. Für einen kurzen Moment konnte sie den hinterlistigen Blick eines Katers erkennen, bis sich Adrien umdrehte und sie hinter sich her zog.
 

„Du brauchst es mir nicht zu sagen“, lachte er dann, „dein Körper hat für dich gesprochen.“
 

Sie konnte sein Grinsen ausmachen, als er seinen Kopf kurz zur Seite wandte, um sie anzusehen.

Ein schwerer Seufzer glitt ihr aus der Kehle, als sie ihm hinterher lief. Allein der seichte Wind kühlte ihre Wangen ab und ließ sie wieder ihre Gefühle und Gedanken sammeln können.

Die Abendsonne, tänzelte auf den Gläsern der Fenster und dem Wasser des Flusses und schuf eine angenehme Atmosphäre.

So langsam begriff sie, dass seine Gefühle echt waren.
 

Ein seichtes Lächeln bildete sich auf ihren Lippen, bevor sie allen Mut zusammen nahm.
 

„Ja..!“, rief sie dann nach vorne und lachte erleichtert, während sie ihn nicht aus den Augen ließ.

„Je t'aime, Adrien!“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hat ein wenig gedauert, da ich einfach keinen Namen gefunden habe... >-< ich hoffe er passt..?! xD
"Masquerade", da Hawk Moth nicht weiß, dass hinter Marinette Ladybug steckt. Er hat nur bemerkt, dass ihr etwas fehlt, was sie unbedingt zurück will. In ihrer akumatisierten Form trägt sie außerdem auch eine Maske, passend zum Namen, und als Erinnerung an/Merkmal wie bei Ladybug.
Wenn ihr gern wissen würdet, wie sie nun aussieht, lass ich mir was einfallen und zeige euch das im nächsten Kapitel :) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Sooo, hier wären wir nun, am Ende der Fanfiktion!
Etwas flott, etwas plötzlich, aber eins der vielen Enden, die ich in meinem Kopf so gesponnen habe und ein bad end wäre ehrlich gesagt sehr, sehr gemein gewesen...
Und sie musste auch einfach ein Ende finden :D

Sie lässt euch Lesern, die ihr so fleißig dabei geblieben wart, etwas freien Raum, wie sich das ganze so zwischen den beiden weiter entwickeln wird und wie sich Adrien mit seinem Geheimnis bezüglich Hawk Moth entscheiden wird! Also lasst eurer Fantasie freien Lauf oder/und teilt sie doch gerne in den Kommentaren :3 Ich würde sie gerne lesen x3

Und hiermit bedanke ich mich bei euch allen; es haben ja doch einige hierher gefunden und mir den Tag mit Kommentaren und auch Kritik versüßt! Ich nehme das alles mit auf meinem Weg als Schreiber und vielleicht gibt es ja noch das ein oder andere von mir zu lesen in der Zukunft.
Und ein besonderer Dank gilt auch meinem beta-Leser und Mann, der diese Fanfiktion uA an den schwierigen Stellen lesbar gemacht hat und mir mit Worten/ Synonymen/ etc auf die Sprünge half (hoffentlich hatte er auch etwas Spaß an Myraculous Ladybug und einer Fanfiktion dazu xD).

Also denn! Man schreibt sich x3

Verlinkt doch auch eure Fanfics zu Ladybug. Wenn ich Zeit finde, schaue ich gerne mal vorbei <3

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Kommentare zu dieser Fanfic (24)
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Von:  Bloonaa
2017-07-29T19:29:36+00:00 29.07.2017 21:29
Hey,

jetzt hätte ich um ein Haar dein neues Kapitel übersehen. Schande über mich. ^^
Ein Glück Marinette ist wieder die alte und auch wieder Ladybug. Cat Noirs Handeln und Denken sind dir gut gelungen, man konnte ihm sein schlechtes Gewissen wirklich mitfühlen.

Marinette dagegen war etwas sehr still, fand ich, dafür, dass sie von seiner Identität erfährt und davon, dass sie akumatisiert wurde. Aber das könnte auch der Schock sein. Ich hätte es mir wahrscheinlich nur ein kleines bisschen ausführlicher gewünscht. ^^

Hab ich richtig gelesen? Als nächstes planst du schon den Epilog? Ich bin gespannt darauf, wie du das ganze zum Abschluss bringst. :)

Viele Grüße
Bloona

Antwort von:  Myralisia
10.08.2017 17:26
Hiho! Lieben Dank für deinen Kommi und deine Kritik :3

Ich hoffe, dass ich im Epilog auch Marinettes Gefühle darlegen kann, die sie so während der ganzen Aufklärungsgeschichte durchlaufen haben muss, um auch ihren Charakter wieder voll zur Geltung bringen zu können.
So wie ich mir den Epilog vorgestellt habe, könnte er manchen vielleicht missfallen, aber ich hoffe dennoch, dass die Gesamtgeschichte schön flüssig und interessant von statten gegangen war :3

Viel Spaß noch und bis zum Epilog!
Myralisia
Von:  Bambi-Becca1985
2017-07-05T15:30:39+00:00 05.07.2017 17:30
mal wieder ein super Kapitel, freue mich schon aufs nächste 😁
Antwort von:  Myralisia
10.08.2017 17:27
Dankeschön! :D Das nächste wird ja schon der Abschluss sein, obschon man es natürlich endlos weiterspinnen könnte x3 Ich hoffe, dass dir das Ende auch noch gefallen wird :D
Von:  Sophia_southforce
2017-06-28T20:12:21+00:00 28.06.2017 22:12
Ahhhh endlich ich musste schon so lange zittern haha😍😂😂 hm.. Marinette hat nicht besonders viel reagiert als sich Chat zurück verwandelt hatte xD Aber tolles Kapitel
Antwort von:  Myralisia
29.06.2017 07:17
Ooh, das tut mir Leid! >~< Ich hätte es gerne schon früher fertig gestellt :)
Das kommt sicher noch. Sie ist in dem Moment einfsch viel zu perplex, dadurch, dass sie "irgendwo" aufgewacht ist^-^
Danke fürs Lesen! X3
Von:  Bloonaa
2017-04-28T22:48:53+00:00 29.04.2017 00:48
^^ Hey, ich hoffe ich hab dich nicht zu sehr in die Bredouille gebracht mit meinem Kommentar. :) Aber ich bin mir sicher, dir fällt eine Lösung ein. Mit alternativem Universum oder ohne. xD
Das Kapitel fand ich toll und Masquerades Kleidung passt super. Da hast du dir ja echt viel Mühegegeben. ^^
Die Idee mit der Schachtel zum Schluss ist super und war das manchmal Meister Fu in der Menge der aus der Reihe tanzt?
Ich freu mich auf jeden Fall auf das nächste Kapitel. ^^
Viele Grüße
Bloona


Antwort von:  Myralisia
30.04.2017 14:45
Hiho! Nein nein, alles okay :D Ich bin dir wirklich dankbar dafür ^-^ Sonst wäre ich ja noch weiter umhergeirrt xD So kann ich es ja dann mit dem AU oder einer vll passenden Erklärung lösen.
Hehe, das ist eine schöne Idee mit Meister Fu! Das bleibt aber doch der Fantasie des Lesers überlassen... ;)
Vielen Dank!
Myralisia
2017-04-19T23:46:50+00:00 20.04.2017 01:46
Mega😍😍 wann geht es weiter?? es ist gerade so spannend😍😍
Antwort von:  Myralisia
22.04.2017 17:16
Dankeschön! :) Spätestens Ende April kommt das nächste Kapitel :D Vielleicht schaffe ich es aber auch schon vorher fertig zu stellen.
Von:  Rinnava
2017-03-20T22:46:46+00:00 20.03.2017 23:46
hi
gutes kapi7
jetzt bin ich gespannt wie es weiter geht
und klar würde ich jetzt Mariette gerne sehen
Lg Rin
Antwort von:  Myralisia
21.03.2017 15:22
Vielen Dank! :3
Ich hänge das Bild dann beim nächsten Kapitel an. da passt es dann auch viel besser hin :D
Von:  -KruemelKekschen-
2017-03-20T22:03:57+00:00 20.03.2017 23:03
Kann mich Bloonaa nur anschließen :)
Ich hab nach ihr eigentlich nicht mehr hinzuzufügen ^^`
Ich bin persönlich echt dagegen, dass jemand mit Miraculous akumatisiert wird.
Aber bei dir ist das was anderes, da Marinette keines mehr hat.
Die Situation der Realisierung und der Verzweiflung hast du echt gut rüber gebracht.
Das warten hat sich gelohnt :3
Antwort von:  Myralisia
21.03.2017 09:43
Vielen Dank! :3
Genauso habe ich das auch gesehen :) ich denke, dass die Kwami/Mircaulous wie ein natürlicher Schutz wirken. Sonst hätte den beiden ja schon längst etwas passieren müssen (zB Adrien im Weihnachtsspecial oder auch an vielen anderen Stellen, wo sie eine negative Erfahrung machten).
Von:  Bloonaa
2017-03-20T21:48:06+00:00 20.03.2017 22:48
Hey,

ich hatte deine FF schon eine Weile im Auge, war dann aber immer mit anderen Sachen beschäftigt. Heute hat es dann endlich geklappt und ich hab sie in einem Rutsch durchgelesen.

Die Idee und die Handlung sind wirklich interessant. Gerade mit den Wechselnden Sichten, obwohl du da ein kleines bisschen drauf achten solltest, dass es nicht zu langweilig wird, wenn man dieselbe Szene ohne große Unterschiede in zwei aufeinanderfolgenden Kapiteln liest. Es war grenzwertig, aber noch ok. :)

Schreibstil und Lesefluss waren super, ein echtes Erlebnis und angenehm zu lesen. ^^ Ich kann mir alles super vorstellen und nachvollziehen. Außer das Adrien es einfach so zulässt, dass sein Vater weitermacht, aber andererseits kann man ihn auch verstehen. Er vermisst seine Mutter und sieht so die Chance sie wiederzusehen. Es ist schon ein ziemliches Dilemma.

Ich hoffe doch, dass Marinette sich es doch anders überlegt oder dagegen ankämpft. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sie verwandelt wird. Außer du schaffst es mir das logisch zu verkaufen. xD Und darauf bin ich gespannt.

Ich freu mich auf den nächsten Teil und wünsche noch einen schönen Abend!

Antwort von:  Myralisia
21.03.2017 09:40
Vielen Dank für dein Interesse und Kritik an meiner Fanfic! :)

Bei den wechselnden Ansichten mit Wiederholungen war ich mir auch etwas unsicher. Ich fand einen Übergang ohne etwas zu hart. Deswegen habe ich es so kurz wie möglich gehalten. Und ab dem jetzigen Kapitel fällt das auch weg, da es bei keiner richtigen Interaktion von Marinette und Adrien endet :D

Danke, das ist echt lieb von dir! Freut mich, dass es so flüssig zu lesen ist :3

Das letzte und neueste Kapitel waren beide nah an der Grenze für mich. Ich habe viel überlegt und recherchiert für mögliche Reaktionen und wollte es gewagter probieren.

Für Adrien erkläre ich mir das so, dass durch den ganzen Informationsfluss (Vater=Hawk Moth=Bösewicht, seine geliebte Mutter, Miraculous für einen Wunsch sammeln) so stark auf ihn eingewirkt haben, dass sein Verstand erst einmal ausgesetzt hat. Da er auch eher ein Mutterkind ist und so enttäuscht von seinem Vater war, will er auf jeden Fall seine Mutter zurück. Aber er hätte auch anders reagieren können…:)

Von einem zum nächsten Problem xD
Marinette und Adrien wären ohne ihre Kwamis/ Miraculous ganz normale Menschen.
Normale Menschen sind bei negativen Emotionen sehr anfällig für die Akumas. Zumal sie nicht einmal wissen, wer hinter den Akumas steckt (selbst Marinette und Adrien wussten/wissen in der Serie nicht, dass Hawk Moth derjenige ist, der die Akumas schickt. Nur, dass es Akumas gibt. Ich hab mir dafür extra nochmal die Folgen angesehen. Fand ich ja schon witzig xD allein der Zuschauer weiß darüber Bescheid und Mr Fu (?)).
Und da Marinette gerade schutzlos ist (ohne Kwami; hat -KruemelKekschen- auch treffend formuliert :) ), ist sie ein normaler Mensch. Und dazu kommt noch dieser emotionale Einbruch. Daher denke ich, dass das sehr wahrscheinlich ist, dass sie akumatisiert wird.
Wenn sie allerdings davon gewusst hätte, wer (namentlich) die Akumas schickt, hätte sie sicher gegen ankämpfen können. Aber so, war sie ihm schutzlos ausgeliefert und fungiert als Marionette.

Danke :D Dir einen schönen guten Morgen! xD
Antwort von:  Myralisia
21.03.2017 09:40
Oh... lang geworden xD
Antwort von:  -KruemelKekschen-
21.03.2017 11:37
Aber sehr interessant, an deinen Gedanke teil haben zu dürfen.
Da kann ich mich nur anschließen :3
Von:  -KruemelKekschen-
2017-02-26T14:23:35+00:00 26.02.2017 15:23
ja immer diese selbstzweifen, obwohl sie doch ladybug ist :/
aber ich glaube wäre ich in ihrer lage wäre ich auch auf mein altes ego eifersüchtig ._.l
Von:  -KruemelKekschen-
2017-02-26T14:20:43+00:00 26.02.2017 15:20
haaaa ~<3
jaa ich will auch wissen was in dem brief steht ._.
Antwort von:  Myralisia
26.02.2017 22:46
Mal gucken, ob ich mich im Nachhinein doch noch zu einem netten Gedicht hinreißen lassen werde... Da ich ja schon aus einem OS eine ganze Story gemacht habe... Mal sehen :D
Vielen Dank für das Interesse an Adriens Gedicht! X3


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