My Kind of Love von Yuna-hime (The Way we are (SasuSaku, NaruHina)) ================================================================================ Kapitel 37: ~Misconception~ --------------------------- 'You were never my type, but than I fell in love with you.' Sasuke Pov. „So weit geht doch selbst Mikoto nicht!“ Naruto lief mehr oder minder fassungslos neben mir über den Hof von den Stallungen weg. „Sehe ich in irgendeiner Weise aus als würde ich dich verarschen?“ „Naja… nicht so wirklich. Aber einfach ein Hochzeitsdatum fest zu setzen ist dann doch ganz schön hart. Und dann noch so ein Nahes.“ „Hn.“ „Hätte meine Mum das gemacht, würde ich wahrscheinlich jetzt noch mit ihr diskutieren.“ „Ich strafe sie lieber mit Schweigen.“ Wie schon so oft öffnete Naruto das Gatter und ich führte meinen Hengst in die Weide, streifte ihm das Halfter ab und ließ ihn davon preschen. „Was wollt ihr jetzt machen?“ Nachdem das Gatter ordentlich verschlossen war, ließ erst ich mich und dann Naruto sich auf dem Zaun nieder. „Keine Ahnung.“ gab ich seufzend zu und blickte dem rot verfärbten Himmel entgegen. Nachdem Sakura mich für einige Zeit wirklich sehr effektiv und innovativ abgelenkt hatte, war sie schließlich doch irgendwann eingeschlafen und ich lag wach. Eine lange Zeit. Der Gedanke Sakura zu heiraten machte mir nicht unbedingt Sorgen, im Gegenteil, es fühlte sich erstaunlich warm und befriedigend an. „Itachi hat mich heute Morgen auch angerufen weil Temari die ganze Nacht nicht nach Hause zurück kam.“ „Ich weiß, ich konnte ihn gerade so davon abzuhalten die gesamte Polizei nach ihr suchen zu lassen. Sakura hat sie erreicht, scheint als war sie einfach sauer auf meinen Bruder und hat die Nacht bei ihren Eltern verbracht.“ „Eure Mutter hatte wohl wirklich für viel Wirbel gesorgt.“ „Lass uns einfach nicht darüber reden.“ murrte ich und stieß mich vom Gatter ab. „Wo willst du hin?“ „Wozu baut mein bester Freund ein Haus, wenn ich da aus Frust nicht irgendwo Nägel reinhauen kann.“ Hinter mir plumpste es, Naruto war also ebenfalls auf dem Weg zu meinem Auto. Ich startete den Wagen als er sich auf dem Beifahrersitz nieder ließ. „Bedaure mein Freund, der Innenausbau wurde vor zwei Tagen in professionelle Hände gegeben. Für uns heißt es jetzt Gartenarbeit.“ „Auch gut, solange ich da nicht von den Hirngespinsten meiner Mutter heimgesucht werde würde ich auch deine Wohnung putzen.“ „Ist das ein Angebot?“ „Sehe ich Lebensmüde aus?“ Spät am Abend kam ich von Naruto zurück, wir waren noch bei ihm versackt und wenn Hinata zum Essen einlädt ist man selbst schuld abzulehnen. Nichts gegen Sakuras Kochkünste, aber die kleine Hyuga steckt sie locker in die Tasche. Es war also schon fast zehn als ich die Wohnung betrat, und trotzdem hörte ich angeregte Stimmen. Eine davon konnte ich definitiv meiner Mutter zuordnen. Aber was wollte sie jetzt noch hier? Langsam streifte ich meine Schuhe ab und warf meine Schlüssel in die Schale. „Was macht ihr hier?“ brummend ließ ich meinen Blick über die Gesellschaft im Wohnzimmer gleiten. Meine Mutter, Sakuras Mutter und Sakura selbst saßen zusammen am Esszimmertisch. Vor ihnen lagen unendlich viele Zettel und ein dicker Ordner. „Gott sei Dank!“ der Ausruf der Haruno klang mehr als erleichtert. Sie sah schon ziemlich fertig aus. „Das kann man laut sagen, schließlich sollte der Bräutigam auch seinen Senf dazu geben.“ „Meinen Senf wo dazu geben?“ Sakuras Mutter kicherte kurz und hob schließlich einen der vielen Zettel an. „Na zur Tischdeko und zur Frage ob ein Hafenspieler oder ein Chor die bessere Wahl für die Trauung ist!“ Mein Blick wanderte von Sakuras Mum zu ihrer Tochter, die genauso genervt die Augen verdrehte wie ich es tat. „Das überlass ich gut und gerne meiner reizenden Verlobten.“ „Tzz, vielen Dank für nichts.“ zischte sie mir zu. Mein lieber Himmel so einen giftigen Blick hatte ich schon lange nicht mehr von ihr bekommen. „Sasuke, nun hab dich nicht so. Das wird Spaß machen.“ versuchte mich meine 'Schwiegermutter' zu animieren. „Genau Sasuke, das wird Spaß machen.“ brummte Sakura und lief schon halb an mir vorbei. Neben mir blieb sie kurz stehen, reckte sich hoch und drückte mir einen Kuss auf die Wange. Mein ganzer Körper entspannte sich für den Bruchteil einer Sekunde. „Lass dich nicht täuschen Liebling, das ist die Hölle.“ Und so geschah es das nun ich vor Farbmustern und Skizzen von Hochzeitstorten saß. Warum Sakura das hier so auf die Nerven ging war mir kein Rätsel mehr, das alles war doch totaler Schwachsinn. Erstens muss ich erstmal herausfinden was Sakura wirklich über die ganze Sache dachte. Wollte sie mich wohl wirklich heiraten? Also wirklich wirklich meine ich. Wenn ich so auf die letzten Wochen zurück blickte, erschien es mir nicht mal abwegig. Der Gedanke daran zauberte mir ein kurzes Schmunzeln ins Gesicht. Schon seltsam, ich hatte mir nie wirklich vorstellen können zu heiraten, aber mit Sakura schien mir das ganze gar nicht mehr so schlimm. Als hätte sie in wir was verändert, ohne dass ich es hätte merken oder verhindern können. Und zweitens, war mir persönlich all dieser Schnickschnack zu viel. Ich mochte es minimalistisch, schlicht und stilvoll. Und so wie ich Sakura einschätzte war sie auch nicht gerade ein Fan von Meter hoher Tischdeko und spießiger Kirche. So wie ich Sakura kenne, würde sie am liebsten im Freiem heiraten, oder an einem aufregendem Ort. Etwas wovon man in Jahren etwas erzählt und sich noch dabei angrinsen muss. „Sasuke! Jetzt komm schon, wir müssen auch mal weiter kommen. Die Torte muss schließlich noch bestellt werden.“ Aber so gern ich auch über Sakuras und meine perfekte Hochzeit senieren würde. Ich hab sowieso keine Chance gegen meine Schwiegermutter und meine Mutter, die so herrlich leicht darüber hinweg sieht das ich sie am liebsten raus schmeißen würde. Die Wut darüber das sie mal wieder über meinen Kopf hinweg wichtige Entscheidungen traf, die mein Leben komplett umkrempeln würden, war noch nicht verpufft. Mum hatte aber schon immer dieses herrliche Talent, streit in der Familie auszusitzen und jeden verlorenen Kampf einfach gekonnt zu ignorieren. Als wäre nie jemand wirklich auf sie sauer. Also schnappte ich mir das Bild von der nächstbesten Torte und schob es den beiden zu. War doch sowieso nur ein dummer Kuchen. „Bestell die.“ „Die? Bist du dir sicher Sasuke?“ Die beiden Frauen tauschten einen kurzen Blick, bevor sie das Foto weiter zu sich zogen. „Was gefällt dir daran?“ Brummend warf ich selbst nochmal einen Blick auf das Bild. „Sie hat weniger als fünf Stockwerke.“ „Der gleiche trockene Humor wie meine Tochter.“ seufzte Sakuras Mum und packte schließlich doch die anderen Tortenbeispiele weg. „Und bei den Farben? Welche gefällt dir? Wir haben an beere gedacht und auch schon beim Floristen angerufen. Er hat uns zugesichert, das er alle Blumen die wir wollen irgendwie in beere bekommen wird und hat auch schon nächste Woche Probegestecke für uns da!“ „Wie lange plant ihr beide eigentlich schon? Das habt ihr jawohl nicht erst über Nacht zusammen gekleistert?!“ „Nun ja, seit der Verlobungsparty haben wir uns das ein oder andere mal angerufen, oder getroffen.“ gestand meine Mum schließlich. „Scheint als müsste ich dann nicht mehr viel dazu sagen.“ Ein wenig nervte es mich schon das die Beiden eigentlich schon alles fertig geplant hatten, als würde sie nur fragen um nicht unhöflich zu erscheinen. Aber in Wirklichkeit hat meine Meinung gar nichts zu bedeuten. „Aber nein Schatz! Wenn du das nicht möchtest dann sag es ruhig. Natürlich wäre es eine Heidenarbeit die ganze Blumendeko nochmal neu zu organisieren und den ganzen Stoff für die Tische und die Gastgeschenke müssten wir auch wieder loswerden. Und die Brautjungfernkleider müssten auch zurück geschickt werden.“ „Brautjungfernkleider?“ fragend zog ich meine Brauen zusammen. „Naja, es ist nicht viel Zeit und ich weiß doch das Ino die Trauzeugin und ihre Schwester die Brautjungfer sein werden. Also hab ich schon mal ein paar Kleider besorgt, damit Sakura sich darum nicht mehr kümmern muss.“ Zufrieden holte die Haruno ein Foto aus dem Ordner vor sich und legte es mir vor. Und was soll ich sagen. Grässlich war kein Ausdruck dafür. Vielleicht sowas wie potthässlich oder einfach nur ein textiles Verbrechen? Eins weiß ich, egal ob Sakura und ich heiraten, ich werde einen Weg finden es zu verhindern, dass das auf meiner Hochzeit getragen wird. „Sollte Sakura da nicht ein Wort mitreden?“ „Ach quatsch, ich bin ihre Mutter! Ich weiß was sie liebt!“ Schon allein der Blick meiner Mutter zeigte mir das ich auch hier eigentlich sowieso kein Mitspracherecht hatte. Mein Schweigen nahmen die beiden dann auch gleich als Zustimmung auf und fingen an über irgendwelche Dinge zu tuscheln. „Wenn ihr mich entschuldigt, ich muss noch an meiner Hausarbeit arbeiten.“ Hier und da ein zustimmender Laut der beiden Damen, aber mich auch noch eines Blickes zu würdigen, auf diese Idee kamen sie nicht. Das Holz knirschte fürchterlich als ich schnellen Schrittes den Raum verließ und mich über den Flur hinweg auf den Weg in mein Schlafzimmer begab. „Was machen wir jetzt?“ Nicht mal die Tür war richtig zu als Sakura schon vom Bett aufgesprungen war. „Was meinst du?“ Gestresst fuhr sie sich durch die Haare, lief auf mich zu, drückte die Tür nochmal einen Spalt auf und lugte kurz in den Flur. Als sie dann wieder eilig die Tür schloss und mich fast schon grob in Richtung Bett schubste, muss ich sagen hab ich sie für ein bisschen Irre gehalten. „Sakura, was meinst du?“ Wiederholte ich meine Frage und ließ mich auf der Matratze nieder. „Na, sie planen eine Hochzeit Sasuke! Eine verdammte Hochzeit! Wie bringen wir diese Verrückten davon ab?!“ Im ersten Moment wusste ich nicht was ich sagen sollte. Mit so einer heftigen, negativen Reaktion auf das Thema Hochzeit hatte ich irgendwie nicht gerechnet. Schließlich hatte ich mir eingebildet das in den letzten Wochen Signale von Sakura kamen die mir signalisierten das vielleicht Gefühle in ihr bestanden hatten, die über eine schriftliche Vereinbarung hinaus gingen. Auch weil sie am Abend der geplatzten Bombe nicht wirklich ein Wort darüber verloren hatte das wir diese Hochzeit verhindern sollten. Na klar, sie war auch angefressen und ich konnte mich auch gut mit ihr über meine Mutter aufregen. Aber bis jetzt kam kein Wort, in Richtung wir sagen die Hochzeit ab, aus ihrem Mund. Es war ein ungeahnter und lange nicht mehr gefühlter Stich ins Herz. Ich hatte mich wohl scheinbar geirrt. Ihre Signale falsch gedeutet oder wollte schlichtweg, das sie mehr bedeuten. Ich muss wohl ehrlich zu mir sein. Sakura wollte die ganze Sache scheinbar nicht und ich wollte sie wohl etwas zu sehr. In keinem Moment habe ich es so sehr bereut Gefühle für Sakura zuzulassen, die ich nun nicht mal vor mir selbst leugnen konnte. Sakura Pov. Sasuke schwieg, eine halbe Ewigkeit. Dabei will ich es ihm doch leicht machen, so gern ich ihn einfach heiraten würde, ich kann niemanden heiraten den ich erstens erst so kurz kenne und zweitens, von dem ich nicht weiß wie er wirklich zu mir steht. In letzter Zeit hatte ich durch all diese kleinen vertrauten Gesten und durch diese angenehme Harmonie das Gefühl ich war nicht die einzige von uns beiden der vielleicht etwas mehr als nur freundschaftliche Gefühle entwickelt hat. Aber ich war mir nicht sicher und solange er mir nicht das Gegenteil mitteilen würde, ging ich vom Schlimmsten aus. Und so war ich weiterhin die Vertragspartnerin, die ihm eigentlich nichts weiter bedeutete. Außerdem fand ich den Gedanken unsere Scharade auf diese neue Stufe zu heben mehr als beängstigend. „Wir lassen sie machen.“ Ein angenehmes, aber auch nervöses Kribbeln zog sich über meine Arme, breitete sich über meinen Bauch und den Rücken aus, umhüllte schließlich meinen ganzen Körper und meine Gedanken. „Warum?“ Einfache Frage, doch eine Antwort könnte so viel verändern und so viel Klarheit schaffen. Ein kurzes Hirngespenst zuckte durch meinen Kopf … Sasuke, der aufstand, meine Hand sanft in seine nahm und mich mit diesem arroganten belehrenden Blick ansah. Meine Finger zuckten seinen entgegen und es war wie elektrische Energie die mich belebte als wir uns berührten. „Wir werden sie nicht aufhalten, weil ich dich heiraten will. Egal wie, egal wann. Ich würde es sowieso früher oder später tun.“ Aber die Realität war nicht halb so schön, kein elektrisches Gefühl, keine liebevollen Worte. Nur der starre Blick aus zwei schwarzen Augen, die mich fast schon verletzt ansah, als hätte ihn mein Überfall das Herz gebrochen. Ich muss es hören, ich muss wissen warum! Wollte ich sagen, aber ich bleib stumm. Kennt man das, wenn die Zeit schnell und gleichzeitig auch schleppend langsam vergeht? „Wir lassen es sie machen, und dann lassen wir uns halt scheiden. Ich lass einen Ehevertrag aufsetzen in dem du auf Unterhalt verzichten wirst.“ Wie ein Schlag, den ich hätte kommen sehen müssen. So fühlte es sich an. „Okay.“ mehr konnte ich dazu nicht sagen. Es fiel mir schon schwer genug nicht einfach zu heulen und mich auf ihn zu werfen, um ihn anzuflehen sowas nicht zu sagen. „Du hörst dich unzufrieden an.“ dieser genervte Unterton in seiner Stimme. Dazu hatte ich aber das Gefühl, das in seiner Gestik ein wenig Hoffnung steckte. Seufzend schüttelte ich den Kopf. Haruno wach auf, du willst ihn zu sehr. So sehr, das du dir schon Dinge einbildest die nicht da sind. Langsam trottete ich auf ihn zu, ließ mich dicht neben ihn auf die Matratze fallen. „Dann werden wir heiraten.“ Zögerlich legte er seine Hand auf mein Knie, drückte kurz zu und tätschelte es fast schon tröstend. „Keine Sorge.“ Eine Zeitlang blieben wir so sitzen. In der Zwischenzeit war die Wohnungstür zugefallen, nachdem unsere Mütter eine Verabschiedung durch den Flur gekreischt hatten. Ich reagierte darauf nicht, musterte lieber Sasukes Profil, während er nur die Wand vor uns anstarrte. Scheinbar werde ich Sasuke nicht bekommen, aber ich werde bei ihm bleiben so lange ich es kann. Oder vielleicht auch nur solange wie ich es ertrage. Ino Pov. „Also ich persönlich finde, das die Idee mit den Schränken super ist! Wirklich Herr Kobari! Es ist so innovativ und schön. Jede Frau wünscht sich doch nichts mehr als einen Schrank, der nur für sie allein entworfen wurde! Ich denke das wird meinem Chef gefallen. Haben Sie schon mit ihm darüber gesprochen?“ „Nun, im Grunde noch nicht, ich dachte ich hole erstmal ein paar positive Referenzen von so bezaubernden Frauen wie Ihnen ein.“ Ich legte mein bezauberndstes Lachen auf und warf mir die langen Haare über die Schulter. „Ich kann Sie gerne zu meinem Vorgesetzten bringen! Er wird Ihre Ideen lieben und sich nicht anders entscheiden können als mit Ihnen zusammen zu arbeiten.“ „Ich enttäusche so reizende Damen nur sehr ungern, aber ich müsste meine Frau leider gleich zu einem Tanz auffordern, sonst wird sie noch eifersüchtig. Aber ich würde Ihren Chef gerne in den nächsten Tagen treffen. Was halten Sie davon wenn ich gleich meinen Assistenten schicke und Sie einen Termin ausmachen?“ „Ein sehr guter Plan, schicken Sie ihn zur Weintheke. Ich hab gehört der Chardonnay soll hier besonders gut schmecken.“ „So machen wir es. Miss Yamanaka, es war mir eine Freude.“ „Die Freude war ganz meinerseits.“ noch ein träumerisches Augenklimpern und mein Job hier war getan. Der Typ glaubt doch nicht wirklich das es Zufall war das ich in ihn nach dem Weg zur Tapasbar gefragt habe? Mein Chef, der gerade in alle Bereiche expandierte, wollte nur seine Schränke für sein neustes Hotelprojekt. Und es war meine Aufgabe dafür zu sorgen, dass er sie bekommt. Denn ein glücklicher Chef, bedeutet ein glückliches und gut gefülltes Konto und das wiederrum macht mich sehr glücklich. Ich mochte diese Veranstaltungen eigentlich, es war für mich eine gute Gelegenheit aus meinem Alltag heraus zu kommen und wenn ich Glück hatte war Gaara auch auf der einen oder anderen Veranstaltung auf der ich auch war. Dieses Mal musste ich aber ohne ihn zurechtkommen. Nun ja, ohne überheblich klingen zu wollen. Als hübsche junge Blondine, in einem verboten scharfen Kleid und einem gut gemeinten Ausschnitt, blieb man meist nicht lange allein an der Bar. Ich ließ mir gerade mein Glas Chardonnay reichen als sich ein gutaussehender Mann neben mir an der Bar niederließ. „Ich hätte gerne ein Glas Colos Erasmus.“ Interessiert musterte ich ihn näher. Der dunkelblaue Anzug saß wie angegossen und die dunkelbraunen Haare waren gut gestylt. „Interessanter Weingeschmack.“ „Es geht doch nichts über einen guten Wein.“ Erst als er sein Glas in der Hand hielt drehte er sich zu mir. „Sie müssen Ino Yamanaka sein.“ „Ich wusste nicht das ich schon einen Bekanntheitsgrad auf dieser Veranstaltung erreicht habe.“ Locker schwenkte er sein Glas in der Hand. „Ihr Ruf und ihr Aussehen eilen Ihnen voraus.“ Schmunzelnd nahm ich einen Schluck aus meinem Glas, „Was hab ich denn für einen Ruf, das er mir vorauseilt?“ „Sie sollen eine ziemlich taffe Frau sein, die bekommt was Sie, oder besser ihr Boss, will.“ „Dann habe ich hier wohl den richtigen Eindruck vermitteln können.“ Auch er nahm nun den ersten Schluck aus seinem Glas. „Er ist nicht halb so gut wie man für den Preis vermuten würde.“ senierte er schließlich weiter, brach jedoch den Blickkontakt zu keiner Sekunde ab. Mein Gott ich hatte lange keinen Mann mit so schönen Augen mehr gesehen. „Manchmal ist Geld eben nicht alles.“ Kurz wandte ich den Blick ab, und ließ ihn über die Menge schweifen, aber keiner der anderen Gäste schien sich in unsere Richtung zu Bewegen. Ob der Schrankmann mir seinen Assistenten wohl doch nicht mehr schickte. „Ich glaube was Sie suchen Miss ist schon näher als Sie denken.“ „Ach ist das so?“ Leise klirrte das Glas als er es auf die Mamortheke abstellte. „Ich habe bereits einen Termin rausgesucht und Sie müssen ihn nur noch bestätigen. Wenn ich mit so einer bezaubernden Frau an der Bar sitze möchte ich das Geschäftliche so kurz wie möglich gestalten.“ Mit einem Charmanten grinsen holte er einen Zettel und einen Kuli aus der Innentasche seines Anzugs. „Sie können, wenn Sie das nächste Mal im Büro sind prüfen ob ihnen der Termin passt. Meine Nummer steht auch auf dem Zettel. Sie dürfen mich aber auch gerne jederzeit außerhalb der Geschäftszeiten anrufen.“ Mit einem leichten Schmunzeln nahm ich den Zettel an mich. „Sie verstehen sicher das ich Geschäftliches und Privates gerne voneinander trenne.“ Seine selbstsichere Haltung schwankte für ein paar Sekunde, doch schnell fand er sie wieder. Er glitt vom Stuhl und nahm sein Glas wieder in die Hand. „Ich verstehe, hat mich sehr gefreut Miss.“ Er wollte sich schon zum gehen umwenden, als ich mich ebenfalls erhob und bei ihm unterhackte. „Aber Sie verstehen sicherlich auch, das gegen ein paar Drinks und eine Runde auf der Tanzfläche nicht verwerfliches dran ist.“ mit einem koketten zwinkern zog ich ihn in Richtung Balkon, wo sich auch das Buffet befand. „Sie sind eine interessante Frau, Ino.“ „Und Sie ein interessanter Mann, namenloser Fremder.“ Ohne Umschweife blieb der junge Mann stehen, was auf meinen hohen Absätzen beinahe zu einem kleinen Stolperer geführt hätte. „Wo sind nur meine Manieren geblieben? Kichiro Mori, ich bin sehr erfreut.“ „Die Freude ist ganz meinerseits Kichiro. Wären Sie so freundlich und begleiten mich zum Buffet.“ „Sehr gerne. Aber nur wenn ich die bescheidene Bitte vorbringen dürfte das hochgestochene Getour abzulegen und dich einfach duzen zu dürfen.“ Lachend stimmte ich ihm zu, „Bitte, das geht mir schon den ganzen Abend auf die Nerven.“ „Na dann ran an den Speck oder besser an die Tapas.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)