Kingdom Hearts - War of Light and Darkness von abgemeldet (Secret Section) ================================================================================ Kapitel 7: Mensch oder Dämon ---------------------------- Der Rest des Schultages verlief relativ ereignislos. Im Unterricht konnte Terra sich schnell einfinden und mit seinen Mitschülern verstand er sich auch ganz gut. Zwar hatte er es noch nicht geschafft sie alle kennen zu lernen, weil immer dieselbe Traube von Mädchen sich um ihn versammelt hatte, aber das würde wohl nicht lange dauern. Zu seinem Bedauern hatte er heute noch keine Möglichkeit gefunden, mit Bunny zu sprechen da sie in den Pausen doch immer recht schnell verschwand. Als das letzte Schulläuten ertönte, packte er wie alle anderen auch seine Schultasche und ging aus dem Klassenzimmer. Eine kleine Schar seiner Klassenkameradinnen verfolgten ihn kichernd und flüsternd. Ihm behagte das überhaupt nicht und er sah zu, dass er wegkam. Schließlich erreichte er die Treppe zum Dach und ging hinauf. Wen er nicht bemerkte war Ami, die den Flur entlang kam. Sie allerdings hatte ihn sehr wohl gesehen. Erst wollte sie einfach weiter gehen, aber dann blieb sie neben dem Treppenhaus stehen und sah nach oben. Kurz zögerte sie, entschloss sich dann aber auf ihn zu warten. Sie war immer noch sehr neugierig auf ihn. Also lehnte sie sich an die Wand und wartete. Während sie da so stand, glitten ihre Gedanken immer mehr zu ihm und ihr Herz fing wieder so merkwürdig an zu pochen. Sanft drückte sie die Hand auf ihr Herz und versuchte sich einzureden, dass nichts sei. Nachdenklich sah Terra auf Tokio hinaus. Vom Dach aus hatte man einen prima Überblick und in der Ferne konnte er sogar den Tokio Tower sehen. Seufzend ließ er den Blick zum Horizont schweifen. Die Neuigkeit seines Kampfes hatte sich schneller in der Schule ausgebreitet, als eine Virusinfektion es je könnte. Bereits in der allerersten Pause waren Leute auf ihn zugestürzt und hatten ihn Fragen gestellt oder ihn bedrängt ihnen doch bitte die Kampfkunst beizubringen. Auch einige weibliche Fans waren dabei gewesen, sodass er schon bald flüchten musste. Er war gerade mal ein paar Tage hier, schon hatte er den ersten Fehler begangen. In Zukunft musste er noch mehr aufpassen. Normalerweise beging er solche Fehler nicht so schnell. Ob diese Ami ihn vielleicht zu sehr abgelenkt hatte? Er empfand eine für ihn unerklärliche Zuneigung zu diesem Mädchen. Doch konnte er dieses Gefühl einfach nicht einordnen, da ihm dergleichen bisher völlig unbekannt war. Sicher, auch er kannte Gefühle wie Freude, Wut und Trauer, aber dieses hier war mehr… Plötzlich ertönte hinter ihm ein Knall und etwa ein dutzend Herzlose erschienen. Sie alle waren Böllerwampen und gingen sofort zum Angriff über. Eine Explosion ertönte und ein großer Feuerball landete genau dort, wo Terra stand. Seine schnellen Reflexe waren das einzige was ihn rettete. Ein schimmerndes Schild umschloss ihn und schütze ihn vor den Flammen. „Wo kommt ihr denn so schnell her?“, fragte er wütend. Kopfschüttelnd sah er sich um. Der Feuerball hatte ein Loch in den Boden gerissen, viel zu groß um ihn irgendwie verbergen zu können. Er musste diese Herzlosen so schnell wie möglich töten, bevor noch mehr Schaden entstehen konnte. Rasch ließ er das Schild verschwinden und verwandelte sich. Aus seinem Rücken brachen die Flügel, ein Schwanz wuchs ihm und seine Hände verwandelten sich in Klauen, seine Haut nahm wie gewohnt eine dunklere Färbung an während blaue Linien seinen Körper überzogen. Knurrend griff er die Herzlosen an und riss einen nach dem anderen in Stücke. Die Herzlosen waren von seinem Angriff völlig überrascht und wehrten sich nicht einmal. Tot lagen sie alle vor ihm und begannen sich nach und nach aufzulösen. Angewidert sah er auf das Blut an seinen Klauen hinab. „Dieser Job kann manchmal so vulgär sein!“, dachte er und versuchte sie sich an seiner Hose abzuwischen. Ohne Vorwarnung traf ihn ein Energieball im Kreuz und schleuderte ihn in den Abgrund. Schnell fing er sich mit den Flügeln auf und flog zurück nach oben. Dort vor ihm, standen zwei Kriegerinnen die beinahe genauso aussahen, wie die beiden Mädchen beim letzten mal. Aber eben nur beinahe. Ihre Kleidung sah genauso aus, nur das ein Mädchen ein sehr dunkles Blau trug und das andere ein Türkis. Das Mädchen in Blau hatte kurzes blondes Haar und das türkise Mädchen hatte Schulterlanges gewelltes, türkises Haar. „Wer seid ihr?“, fragte Terra sie. Gleichzeitig beglückwünschte er sich für seine Entscheidung sich zu verwandeln. Dadurch war sein Körper so entstellt, dass sie ihn unmöglich als Mensch, geschweige denn, als gutmütiges Wesen identifizieren konnten. Das blonde Mädchen sagte: „Angelockt von der neuen Zeit, jetzt auch in dieser Welt, Sailor Uranus.“ „Und ebenso, Sailor Neptune!“, beendete das Mädchen in türkis den Spruch. Terra starrte sie an. Sailor Uranus (Kriegerin des Windes) und Sailor Neptun (Kriegerin des Meeres)? Noch zwei Sailor Kriegerinnen neben Sailor Mercury und Sailor Jupiter? Wie viele dieser Sailor Kriegerinnen gab es denn in dieser Stadt bitte? „Was wollt ihr von mir? Ich habe euch nichts getan.“, rief er ihnen zu. „Das ist unerheblich.“, sagte Sailor Neptune. Sie zeigte mit ihrem Finger auf ihn. „Du gehörst nicht in dieses Sonnensystem. Wir wissen nicht wo du herkommst, aber du musst wieder verschwinden.“ Terra schüttelte den Kopf. „Ich verstehe nicht!“ „Unserer Aufgabe ist es dieses Sonnensystem vor Eindringlingen aus anderen Systemen zu beschützen.“, sagte Sailor Uranus und nahm Kampfstellung ein. Terra hob beschwichtigend seine blutverschmierten Klauen, welche den Eindruck von Beruhigung völlig zunichte machten. „Ich will nicht gegen euch kämpfen. Ich habe keine Ahnung was ihr damit meint, aber ich…“ Stockend stoppt er. Von der Treppe her ertönten hastige Schritte. Er sah die beiden an. „Wenn ihr wirklich kämpfen wollt, dann folgt mir. Ich möchte nicht, dass Unschuldige in den Kampf hineingezogen werden.“ Nachdenklich starrte Neptun auf die Tür zum Treppengeschoss. Schließlich nickte sie erst Uranus, dann Terra zu. „Fliege voraus!“ Neptune sprang vom Dach, dicht gefolgt von Uranus. Terra wies ihnen den Weg. Terra war schon ziemlich lange oben auf dem Dach und Ami machte sich inzwischen Sorgen. War ihm irgendetwas passiert? Doch noch bevor sie sich entschließen konnte, was sie jetzt machen sollte, ertönte von oben ein Knall und die Decke bebte. Feine Staubrinnsale fielen von ihr herab. „Terra!“ Hastig riss sie die Tür auf und stürmte die Treppe hoch. Über sich meinte sie Stimmen zu hören, doch als sie die Tür aufstieß, war dort niemand. Zumindest niemand der noch lebte. Überall verstreut lagen die toten Herzlosen herum. Immer mehr lösten sie sich auf, bis nur noch das Blut am Boden ihre Existenz bezeugte. Ami starrte auf den Herzlosen, der als letztes verschwand. Er hatte ziemliche Ähnlichkeiten mit dem Dämon, gegen den sie mit Makoto gekämpft hatte. Doch bevor sie ihn näher untersuchen konnte, verschwand er gänzlich. Sie blickte um sich. Inzwischen waren auch die anderen verschwunden. Aber wo war Terra? Suchend sah sie sich noch einmal genauer um, schaute in allen Ecken und Winkeln nach. Es blieb dabei. Terra war verschwunden… Verängstigt und nachdenklich sah Ami in den Himmel. Weit entfernt konnte sie einen großen Vogel sehen, bis er in einem kleinen Wäldchen verschwand. Von unten erklangen hastige Schritte und Ami sah zu, dass sie wegkam. Rasch verließ sie die Schule um die anderen zu treffen und ihnen alles zu erzählen. Terra führte sie in einen Wald weit entfernt von der Schule und allen anderen Menschen. Er landete ein Stück von ihnen entfernt, löste die Verwandlung aber nicht auf. Seine Schultern brannten immer stärker, die Dämonenform dauerte schon zu lange an. Er musste das hier schnell beenden, sonst würde er sich in sich selbst verlieren. „Warum bist du hier?“, fragte Uranus ihn herausfordernd. „Warum bist du in unserem Sonnensystem gelandet?“ Terra ging einen Schritt auf sie zu, hielt aber an als sie wieder ihre Kampfposition einnahmen, bereit sich zu verteidigen. „Ich…ich suche etwas. Und ich bin auch nicht aus einem anderen Sonnensystem. Ich kann euch versichern, dass ich auf der Erde geboren wurde.“ Neptune sah ihn skeptisch an. „Wenn du auf der Erde geboren wurdest, warum haben wir dich dann früher nicht schon bemerkt? So etwas wie dich kann man unmöglich übersehen.“ Uranus beschäftigte jedoch etwas anderes. „Was suchst du hier in Tokio? Was ist das Ziel deiner Suche? Etwa die Talismane?“, fragte sie ihn argwöhnisch. „Talismane?“ Terra konnte mit dem Begriff nichts anfangen. „Ich weiß nichts von irgendwelchen Talismanen. Das Ziel meiner Suche sind Antworten. Ich versuche herauszufinden wer oder was ich bin.“ Sailor Neptune blieb immer noch skeptisch. Anscheinend wusste dieses Wesen tatsächlich nichts von den Talismanen. „Beantworte meine Frage!“, forderte sie ihn auf. Er seufzte. „Meine Kräfte haben sich erst vor kurzem entwickelt, vorher war ich ein ganz normaler Mensch. Ich bin sozusagen erwacht.“ „Und warum suchst du deine Antworten ausgerechnet hier in Tokio?“, fragte Uranus ihn. Inzwischen hatte sie ihre Arme wieder sinken lassen und stand nun recht gelassen vor ihm. Wenn sie ihn nicht gerade noch versucht hätten anzugreifen, könnte man meinen sie führten ein nettes Gespräch. „Mein Schicksal hat mich hierher geführt. Womöglich soll ich hier etwas herausfinden.“, antwortete er ihr. „Was meinst du?“, wandte Uranus sich an Neptune. Sailor Neptune sah ihn abschätzend an. „Ich glaube nicht, dass er böse ist. Er sieht zwar wie ein Dämon aus, scheint aber ein menschliches Gewissen zu haben. Ich denke wir sollten abwarten. Immerhin wollen wir auf unserer Mission ja keine unnötigen Opfer.“ Sailor Uranus nickte und wandte sich dann wieder an Terra: „Du hast erst mal noch Schonfrist. Aber sollte uns an dir irgendwas Merkwürdiges auffallen oder solltest du irgendwelche Probleme bereiten, werden wir dich töten.“ „Dazu wird es nicht kommen.“, erwiderte er. „Das hoffen wir für dich.“, sagte Uranus. Terra nickte und schaute die beiden dabei ernst an, um zu zeigen, dass er es mehr als deutlich verstanden hatte. Daraufhin verschwanden die zwei Sailor Kriegerinnen ohne ein weiteres Wort im Wald. Als er sich sicher war, dass sie weit genug entfernt waren, löste er die Gestalt und seine Flügel lösten sich in glitzerndem Staub auf. Die offene Haut auf seinem Rücken wo die Flügel herausgekommen waren, schloss sich wieder und zurück blieben wieder nur die großen Narben. Keuchend ging er in die Knie. Die Verwandlung so lange aufrecht zu erhalten, hatte ihm viel Energie gekostet. Sie war nur für schnelle Kämpfe vom Vorteil. Kämpfe wo man den Gegner zügig erledigen konnte. Zitternd sah er in die blauen Himmel. „Ich muss das endlich ändern.“, dachte er. „Mein Körper muss die Verwandlung auch über einen längeren Zeitraum aushalten können. Andernfalls wird der Tag kommen, an dem dieser Schwachpunkt mich mein Leben kosten wird.“ Sich sehr wohl bewusst, dass er dem Tod nur knapp entronnen war, machte er sich auf zu seiner Wohnung. Seine Schultasche hielt er sich so über die Schulter, dass sie die Löcher in seiner Schuluniform verdeckten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)