Kingdom Hearts - War of Light and Darkness von abgemeldet (Secret Section) ================================================================================ Kapitel 4: Schule und Arbeit - neues Leben ------------------------------------------ Das Klingeln an der Tür sagte ihnen, dass der Direktor angekommen war. Eilig verschwand Mamoru im Flur um seinen Gast zu begrüßen. Ein alter Mann mit kleinen Augen und mausgrauem Haar trat ein. Terra erhob sich, kam ihm entgegen und reichte ihm die Hand. „Direktor Yuang. Ich freue mich sie kennen zu lernen.“ Der alte Mann erwiderte den Händedruck. „Die Freude ist ganz meinerseits.“ Sie setzten sich und Mamoru schenkte ihnen Tee ein. Nach einem kräftigendem Schluck sagte der Direktor: „Also Terra. Mamoru hat mir deine Situation genauestens geschildert. Du möchtest also bei uns in der Juban-Mittelschule anfangen. Ist das richtig?“ „Ja, Herr Direktor.“ Ächzend bückte der alte Mann sich nach seiner Tasche und zog einen Stoß Zettel heraus. „Um dir ein Stipendium gewähren zu können musst du allerdings einen bestimmten Notendurchschnitt erreichen oder überschreiten. Da wir von dir kein Zeugnis vorliegen haben, musst du einen kleinen Test absolvieren. Er soll uns zeigen wie weit dein Wissensschatz reicht und ob du gut genug bist.“ Mit vor Alter zitternden Händen reichte der Mann Terra die Zettel. „Du hast genau eine Stunde Zeit. Wenn du fertig bist, werde ich den Test hier und jetzt bewerten. Dann kann ich auch genauer sagen, ob wir dich aufnehmen. Ach und noch etwas. Bestanden hast du bereits mit 70% der richtigen Lösungen. Die Fragen sind sehr knifflig. Solltest du allerdings wirklich das Stipendium anstreben, müsstest du mit 90% oder mehr bestehen.“ „Viel Glück Terra.“ Mamoru lächelte ihm aufmunternd zu. Terra verschwand in der Küche und setzte sich an den Tisch um die Aufgaben zu lösen. Nach etwas weniger als einer Stunde kam er zurück in das Wohnzimmer und fand Mamoru und den Direktor mitten in einem Gespräch vor. Als sie ihn hereinkommen hörten, verstummten sie und sahen ihn erwartungsvoll an. Schweigend reichte er dem Direktor die Zettel. Dieser nahm sie ihm ebenso schweigend ab und begann sie durchzusehen. Unter dem Tisch drückte Mamoru Terra ganz fest die Daumen. Es verging beinahe eine halbe Stunde bis der Direktor fertig war. Nachdenklich lehnte er sich zurück und sah Terra eindringlich an. Keine einzige Regung in seinem Gesicht zeigte was er dachte. Terra mochte den Blick nicht. Die Augen schienen ihn zu durchleuchten und in sein inneres zu sehen. „Bin ich durchgefallen?“, fragte er unsicher, doch der alte Mann antwortete nicht. „Direktor?“ Langsam reichte der Direktor die Zettel an Mamoru weiter, sah aber immer noch Terra an. Mamoru warf einen Blick auf die Gesamtpunktzahl und zog scharf die Luft ein. „Aber das… das ist ja…!“ „Was ist los?“ Terra wurde zunehmend nervöser. Doch ein Grinsen breitete sich auf Mamorus Gesicht aus und er reichte Terra sein Ergebnis. Ungläubig starrte er auf den Prozentsatz seiner Leistung. „Herzlichen Glückwunsch Terra. Du hast mit 96% abgeschlossen.“ Nun lächelte der Direktor. „Bei dem Durchschnitt steht es völlig außer Frage dir das Stipendium zu gewähren.“ Freude glomm in Terra auf. Erwartungsvoll sah er den Direktor an. Dieser nickt ihm zu und sagte: „Ich hinterlasse dir die Adresse deiner Wohnung. Unsere Schule hat extra für junge Austauschschüler oder solche die keine Eltern mehr haben ein Wohnheim gebaut. Dort wirst du dann wohnen. Schuluniformen und Schulbücher werden dort bereits für dich bereitliegen. Zusätzlich ein Brief mit den Schulregeln und etwas Geld damit du dir etwas zu essen kaufen kannst. Du kannst ab…“ Er sah auf die Uhr. „..ungefähr drei Uhr nachmittags dort einziehen. Das einzige worum du dich zukünftig selbst kümmern musst, ist die Verpflegung.“ „Darum werden wir uns heute noch kümmern.“, warf Mamoru ein. „Terra hat ja keine Eltern die ihn unterstützen könnten. Daher wäre es am besten, wenn er nebenbei jobben würde.“ „Was schwebt dir da so vor?“, fragte der Direktor ihn Stirn runzelnd. Darauf hatte Mamoru nur gewartet. „Eine Bekannte von mir arbeitet in einem Café. Ich habe bereits mit ihr gesprochen und sie hat mir versichert das Terra dort eingestellt werden kann. Offenbar sucht ihr Chef schon länger nach einer weiteren Aushilfe. Er würde dann fünf Stunden in der Woche arbeiten und hätte die Wochenenden frei. Das Gehalt wäre hoch genug um es ihm zu ermöglichen sich zu ernähren und sich vielleicht auch ab und wann mal etwas Privates zu gönnen. Zudem kann ich Terra dann auch ein bisschen im Auge behalten, da ich mich dort eigentlich häufig mit meinen Freunden treffe.“ Nachdenklich sah der alte Mann hoch zur Decke. Schließlich nickte er. „Also gut. Normalerweise ist es den Schülern nicht gestattet arbeiten zu gehen. Aber ich denke in diesem Fall werden wir wohl eine Ausnahme machen müssen. Der Stundensatz ist jedenfalls gesetzlich noch legal sodass wir keine Schwierigkeiten bekommen sollten.“ Langsam setzte er sich wieder auf und faltete die Hände zusammen. „Uns bleibt immer noch eine Sache zu klären. In welche Stufe soll ich dich setzen? Deinen Leistungen nach könntest du direkt in die Oberstufe gehen. Wie alt bist du denn?“ „Ich bin sechzehn Jahre alt.“, sagte Terra. Der Direktor nickte. „Genau das passende Alter für die Oberstufe.“ „Ich würde aber gerne in die Mittelstufe gehen.“ Schweigen breitete sich aus. „Warum?“, fragte der alte Mann überrascht. „Naja…“ Terra überlegte wie er es am besten sagen konnte. „Ich glaube einfach, dass ich in der Mittelstufe noch viel zu viel lernen könnte, als das ich sie einfach überspringen dürfte. Es würde einfach etwas fehlen.“ Doch das war nur die Hälfte von dem was ihn beschäftigte. Er konnte es selbst nicht erklären, doch er hatte das Gefühl als würde eine innere Stimme ihn leiten… ihm sagen, dass es wichtig ist das er in die Mittelstufe kam. Anscheinend war der Direktor von Terras Vorschlag ziemlich angetan. „Das stimmt eigentlich. Die Mittelstufe kann dir noch sehr viel beibringen. Ich würde daher vorschlagen, dich in die Klasse von Ami Mizuno zu setzen. Sie ist eine vorbildliche Schülerin und wird dir sicher in deiner Anfangszeit zur Seite stehen.“ „Das ist eine fabelhafte Idee, Herr Direktor.“ Mamoru war von diesem Vorschlag sehr begeistert, da er Ami privat sehr gut kannte. Sie war eine der besten Freundinnen seiner Freundin Bunny Tsukino. Der Direktor nickte und stand auf. „Den Rest überlasse ich dann dir Mamoru. Terra wir sehen uns dann am Montag in der Schule. Ich möchte dich bitten zu Beginn der ersten Unterrichtsstunden zu mir zu kommen, da ich noch einmal mit dir reden möchte.“ Terra stand ebenfalls auf und verbeugte sich kurz wie es in Japan so üblich war. „Natürlich Herr Direktor. Und vielen Dank für alles.“ Reihum reichte der alte Mann Mamoru und Terra noch einmal die Hand und dann ging er. „Das hat ja prima funktioniert nicht wahr?“ Lächelnd wandte Terra sich Mamoru zu. „Danke für deine Hilfe Mamoru. Wer weiß wo ich jetzt wohl wäre, wenn du nicht gewesen wärst.“ Lachend winkte Mamoru ab. „Ohne deine Intelligenz hätte es nie funktioniert. Ich habe nur den Grundstein gelegt und du hast die Säule mit deinem Test aufgebaut.“ Seltsam berührt sah Terra weg. Wie es schien hatte er in dieser Welt bereits einen guten Freund gefunden. Zwar wusste er immer noch nicht welche Kräfte er in Mamoru spürte, doch war er sich sicher das Geheimnis bald lüften zu können. Schließlich schnappte Mamoru sich seine Schlüssel und bedeutete Terra ihm zu folgen. „Wohin gehen wir?“, fragte Terra. „Zu deinem Job! Wie ich ja schon erwähnt habe arbeitet eine Bekannte von mir in einem Café. Ihr Name ist Unazuki Furuhata und sie ist die Schwester eines Freundes von mir. Motoki Furuhata.“ Mamoru führte Terra durch ein Gewirr aus Gassen und Straßen bis hin zu einem einladend aussehenden Café. Kurzerhand traten sie ein. Das Café schien recht beliebt zu sein, denn obwohl es eigentlich noch recht früh war, waren mehr als die Hälfte aller Tische besetzt. Zwischen den Reihen flitzten zwei Kellnerinnen umher und beeilten sich die Gäste zu bedienen. „Unazuki!“, rief Mamoru und hielt auf die Theke zu. Terra folgte ihm, möglichst bemüht nicht aufzufallen. Das angesprochene Mädchen sah auf und ein Strahlen breitete sich auf ihrem Gesicht aus. „Mamoru, wie schön dass du mich mal wieder besuchst!“ Unazuki war ein junges, aufgewecktes Mädchen mit leuchtend rotem Haar. Schnell kam sie um die Theke herum und umarmte Mamoru. Dieser erwiderte die Umarmung und fragte: „Ja es ist schon etwas länger her, das gebe ich zu. Wie geht es Motoki?“ Unazuki lachte schallend. „Meinem Brüderchen? Der ist momentan vollauf damit beschäftigt Liebe und Job unter einen Hut zu bringen und weiß gar nicht mehr wo oben und unten ist.“ Neugierig sah sie Terra an. „Ist er das?“ „Ja das ist er.“, sagte Mamoru und zog Terra ein wenig mehr in den Vordergrund. „Er ist gerade erst in Tokio angekommen und ist noch etwas schüchtern, da er hier ja noch niemanden kennt.“ In Unazukis Gesicht breitete sich ein Grinsen aus. „Der ist ja vielleicht süß. Und gut aussehen tut er auch noch. Da muss ich ja höllisch aufpassen das er die anderen Mädchen nicht vom Arbeiten abhält.“, sagte sie neckisch. Terra spürte wie er rot anlief. „Bitte was? Soll das ein Scherz sein?“, dachte er bang. Lachend reicht sie ihm die Hand und zögernd ergriff er sie. „Mein Name ist wie du ja schon mitgekriegt hast Unazuki. Unazuki Furuhata.“ „Ich bin Terra.“ Eine Augenbraue verschwand in ihrem Haaransatz. „Nur Terra? Hast du keinen Nachnamen?“ Schnell warf Mamoru ein: „Er hat keine Eltern deren Nachnamen er tragen könnte. Den Namen Terra hat er von den Mönchen bekommen die ihn in einem Tempel großgezogen haben.“ Seufzend verschwand Unazuki wieder hinter der Theke. „Das ist aber blöd! Man muss doch einen Nachnamen haben. Dann geben wir dir einfach einen. Wie wäre es mit …. Kagurasaka. Terra Kagurasaka. Ich finde das hört sich gut an, meinst du nicht Mamoru?“ Mamoru konnte nur den Kopf schütteln. „Du kannst ihm doch nicht einfach einen Namen verpassen. Das ganze muss angemeldet werden.“ „Also ich finde den Vorschlag gut.“, sagte Terra. Durchdringend sah Mamoru ihn an. Schließlich seufzte er. „Also gut. Ich werde dem Direktor Bescheid geben. Ich bin sicher dass er sich darum kümmern wird.“ „Braver Junge.“, sagte Unazuki übertrieben heiter und tätschelte ihm den Kopf. Dann wandte sie sich wieder Terra um. „Also Terra Kagurasaka. Ich würde vorschlagen, dass du dreimal die Woche zu uns kommst. Welche drei Tage darfst du dir gerne selbst aussuchen, solange es ihm Rahmen zwischen Montag und Freitag bleibt.“ Terra dachte kurz nach. Dann sagte er: „Ich würde am Montag, Mittwoch und Donnerstag arbeiten wollen. Dann habe ich zumindest noch genug Freiraum um nebenbei auch noch für die Schule lernen zu können.“ „Und nebenbei vermutlich noch ein paar Herzlose zu bekämpfen!“, fügte er in Gedanken hinzu. Unazuki war damit vollauf einverstanden und nannte ihm die Zeiten in denen er dann arbeiten sollte. „Wir verlegen die Arbeitszeit erst einmal etwas nach hinten. Es könnte ja sein das du dich entschließt einem Schulclub bei zu treten. Am Montag werde ich dir dann ganz genau zeigen worin deine Aufgaben hier bestehen.“ „Hab ich recht gehört?“, unterbrach sie eine der anderen Kellnerinnen. „Bekommen wir endlich unseren ersten männlichen Angestellten?“ Terra stutzte. „Der erste männliche Angestellte? Bedeutet das…?“ Lachend sagte Unazuki: „Ja dieser junge Mann dort wird uns ab nächster Woche unterstützen. Sein Name ist Terra.“ Das Mädchen sah Terra an, schrie vor Freude auf und umarmte Terra ziemlich stürmisch. „Oh, Unazuki der ist ja total süß! Dürfen wir ihn wirklich behalten?“ Auch die andere Kellnerin kam angerauscht, bestürmte Unazuki mit Fragen und genau wie ihre Kollegin erdrückte sie Terra beinahe. Rasch ging Mamoru dazwischen, denn er sah es schon kommen, dass Terra von diesen beiden Mädchen noch erdrosselt wurde. „Nun mal langsam, ihr beiden. Ich habe ihn euch doch nicht geschenkt.“ Kichernd ließen die beiden Mädchen von Terra ab und machten, dass sie zurück an ihre Arbeit kamen. Unazuki konnte sich ein schadenfrohes Grinsen nicht unterdrücken. „Das wird ja noch sehr interessant werden meinst du nicht? Aber solange du mir so auch mehr weibliche Kunden anlockst habe ich damit keinerlei Probleme.“ Ein undeutliches Murmeln war alles was Terra zustanden brachte. Diese verrückten Mädchen hatten ihm bei ihrer stürmischen Begrüßung doch glatt die Luft abgeschnürt. Mamoru und Unazuki brachen in Gelächter aus, während Terra sich die Kehle rieb. Ein paar Augenblicke später standen Mamoru und Terra wieder auf der Straße. Mamoru sah auf seine Uhr und zog erschrocken die Luft ein. „Oh Gott, schon so spät?“ „Was ist los?“, fragte Terra. Dann viel ihm ein, dass Mamoru ja erwähnt hatte, er habe heute einen Termin. Und kurz darauf erinnerte er sich auch an das Telefonat gestern Abend. Mamoru sah ihn an. „Ich muss mich beeilen. Meine Verabredung wartet. Möchtest du mitkommen? Meine Freundin hat sicher nichts dagegen und du kannst ja schlecht bis drei Uhr alleine durch die Gassen laufen. Du kennst dich hier ja noch nicht aus.“ Terra zögerte. Bei einem Date wollte er eigentlich ganz sicher nicht stören. Aber Mamoru hatte nun mal Recht. Terra kannte sich wirklich noch nicht gut genug in Tokio aus. Zwar hatte er einen sehr guten Orientierungssinn und hätte den Weg zurück zu Mamorus Wohnung ganz einfach gefunden, aber nicht den Weg zu dem Schülerwohnheim da er es noch nicht einmal gesehen hatte. „Also…wenn ich euch wirklich nicht störe …dann würde ich wohl mitkommen.“, sagte er leise. Zufrieden nickte Mamoru. „Dann lass uns losgehen. Ich schätze mal, dass wir dich zu deiner Wohnung bringen werden, du musst uns also nur etwa vier Stunden aushalten.“ Er lächelte und Terra lächelte scheu zurück. So etwas wie ein Date war ihm vollkommen fremd. Mit der Liebe hatte er sich noch nie beschäftigen können. Andauernd war er nur damit beschäftigt gewesen zu kämpfen, da war für so etwas einfach kein Platz. Aber gerade jetzt merkte er, dass ihm doch irgendwie etwas fehlte. Das Gefühl zu lieben und geliebt zu werden, geborgen zu sein in den Armen des Partners, sich vollkommen vertrauen zu können, all das fehlte ihm. Plötzlich fühlte er sich sehr einsam. „Terra komm schon.“ Mamoru winkte ihm von der anderen Straßenseite her zu. Seufzend folgte Terra ihm. Das Ziel das Mamoru anstrebte, war wie Terra voll Unbehagen feststellte, der Park in dem er am Abend zuvor den Herzlosen getötet hatte. Allerdings führte er ihn weit weg von dieser Stelle und ging zu einem See. Für Terra war es ein einzigartig schöner Anblick. Auf der ruhigen Wasseroberfläche schwammen vereinzelte Blätter und in der Spiegelung konnte er die weißen Wolken am Himmel ziehen sehen. Vollkommener Frieden ging von diesem Ort aus. Eine kleine Windböe schlug kleine Wellen in das Wasser, welche sich nach und nach immer weiter ausbreiteten. „Schön nicht wahr?“ Mamoru war neben ihn getreten und sah ebenfalls auf den See hinaus. „Ja.“ Jetzt bemerkte Terra auch die vielen Pärchen die überall um den See herum spazieren gingen. Der Anblick versetzte ihm einen kleinen Stich und er sah hastig weg. „Mamoru!“, erklang hinter ihnen der Ruf eines Mädchens. Terra und Mamoru wandten sich um. Ein Mädchen mit rosa Haaren kam auf sie zugelaufen, hinterdrein das Mädchen mit den blonden Haaren, welches Terra auf dem Foto gesehen hatte. Das blonde Mädchen hatte blaue Augen und das Mädchen mit den rosa Haaren hatte rote. Das kleine Mädchen warf sich lachend in Mamorus Arme und er hob sie hoch. „ChibiUsa. Ich hätte wissen müssen, dass du auch kommen wirst.“, schmunzelte er. „Natürlich, ich kann dich doch mit Bunny nicht alleine lassen.“, grinste das Mädchen namens ChibiUsa. „ChibiUsa, du gehst jetzt sofort wieder nach Hause!“ Das andere Mädchen war keuchend vor ihnen stehen geblieben. Allem Anschein nach hatte sie ChibiUsa den ganzen Weg rennend verfolgt. Doch ChibiUsa streckte ihr nur grinsend die Zunge aus. Mamoru setze sie wieder ab und schloss Bunny in die Arme. Sanft erwiderte sie seine Umarmung und so standen sie erst einmal eine Weile. Terra versuchte sie nicht zu genau zu beobachten. Für ihn war es etwas Privates wo er nichts zu suchen hatte. Beinahe bereute er es schon überhaupt mitgekommen zu sein. Ein Zupfen an seinem linken Ärmel ließ ihn herab schauen. ChibiUsa stand neben ihm und sah ihn neugierig an. „Wer bist du denn?“, fragte sie und hörte auf an seinem Ärmel zu zupfen. Terra ging in die Hocke um mit ihr auf einer Höhe zu sein. Unwillkürlich musste er lächeln. Wie sie ihn da so neugierig aus großen Augen anstarrte, sah sie irgendwie niedlich aus. Er hielt ihr die Hand entgegen. „Guten Tag, kleine Lady. Mein Name ist Terra Kagurasaka. Ich bin ein Freund von Mamoru.“ Als Terra sie kleine Lady nannte, lief ChibiUsa rot an. Ihre Eltern aus der Zukunft hatten sie auch immer so genannt. Langsam reichte sie ihm ebenfalls die Hand. „Mein Name ist ChibiUsa Tsukino. Freut mich dich kennen zu lernen.“ Ein schüchternes Lächeln stahl sich um ihre Lippen. „Ist das die Begleitung von der du gestern Abend gesprochen hast?“ Terra sah auf. Das Mädchen mit den blonden Haaren hatte sich endlich wieder von Mamoru gelöst und sah Terra nicht minder neugierig an. Terra fiel auf, dass die beiden Mädchen sich sehr ähnelten, so als wenn… „Seid ihr Geschwister?“, fragte er ChibiUsa leise, so dass nur sie es hören konnte. Sie kicherte. „Naja, so gut wie.“, flüsterte sie ebenso leise zurück. Er stand auf und reichte ihr die Hand. „Mein Name ist Terra Kagurasaka. Es freut mich dich kennen zu lernen.“ Sie erwiderte den Händedruck. „Ich bin Usagi. Usagi Tsukino. Aber alle nennen mich Bunny.“ Sachte ließ sie wieder los und wandte sich an Mamoru. „Ein entfernter Verwandter von dir?“ Mamoru schüttelte den Kopf. „Ein neuer Freund wohl eher.“ Rasch erzählte er ihnen was sich seit gestern Abend zu getragen hatte. „Oh, dann werden wir ja in dieselbe Klasse gehen. Das freut mich aber.“, strahlte Bunny. Terra nickte nur. Er wusste noch nicht so recht wie er sie einschätzen sollte. „Du Mamoru…“ ChibiUsa hatte Mamoru am Arm gepackt und sah ihn mit leuchtenden Augen an. Mamoru wusste schon was jetzt kommen würde und sah Bunny fragend an. „Wäre es denn so schlimm, wenn sie hier bleiben würde?“ Bunny sah nicht sehr begeistert aus. „Ich wollte endlich mal wieder einen Tag mit dir alleine verbringen. ChibiUsa war bisher doch immer dabei.“ Schmollend verschränkte ChibiUsa die Arme. „Du bist gemein Bunny. Mit Terra seid ihr doch sowieso eine Person mehr. Da ist es doch nicht so schlimm wenn ich auch dabei bin.“ „Ich werde euch nicht zu lange zur Last fallen.“, meinte Terra zu Bunny. „Mamoru hat mir gesagt, ihr würdet mich zu meiner neuen Wohnung begleiten. So lange solle ich euch begleiten. Ich finde bis dahin könnte ChibiUsa doch auch bleiben oder?“ Seine letzten Worte sprach er mehr als Bitte aus, denn als einfache Feststellung. Irgendwie mochte er die beiden Mädchen auf Anhieb und er war gewillt möglichst viel über sie herauszufinden. Was bot sich dann besser an, als ein gemeinsamer Nachmittag? Der gewünschte Erfolg blieb nicht aus und schließlich stimmte Bunny ihm eher schmollend zu. „Nur unter einer Bedingung!“, sagte sie dennoch mit erhobenem Zeigefinger in ChibiUsas Richtung. „Ich übernehme Mamoru und du kümmerst dich um Terra.“ ChibiUsa sah nachdenklich zu Terra auf. Doch als er sie wieder anlächelte, wurde sie erneut rot und nickte. „Na dann lasst uns mal losgehen.“, sagte Mamoru lächelnd und nahm Bunny bei der Hand. „Und ich wollte so gerne auf seinen Schultern sitzen.“, murmelte ChibiUsa leise. „Das habe ich gehört!“, lächelte Terra und setze sie sich kurzerhand auf seine Schultern. ChibiUsa lachte und Bunny machte einen sehr zufriedenen Eindruck. Zumindest würde dieser Junge ChibiUsa heute von ihrem Mamoru fernhalten. Gemeinsam gingen sie los um einen ihrer schönsten Nachmittage zu erleben. 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